UNICEF-Nachrichten 03/2012

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25 Nachrichten G 12054 Nr. 3/2012 www.unicef.de Hungerkrise in der Sahelzone Syrien – Hilfe für Kinder im Krieg Reiche Länder – arme Kinder

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In der dritten Ausgabe des Jahres 2012 finden Sie folgende Themen: Hungerkrise in der Sahelzone, Syrien - Hilfe für Kinder im Krieg, Reiche Länder - arme Kinder

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Nachrichten

G 12054Nr. 3/2012

www.unicef.de

Hungerkrise in der Sahelzone

Syrien – Hilfe für Kinder im Krieg

Reiche Länder – arme Kinder

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Eigentlich klingt es total kitschig. Aber wenn man Kinder hat, entdeckt man plötz-lich eine große Ehrfurcht vor dem Leben. Man möchte eigentlich nicht so gefühlig werden, aber das Bedürfnis ist eindeutig da, diese Schöpfung oder zumindest diese Geschöpfe zu bewahren. Und das steht gegen das deprimierende Gefühl, dass das Leben und die Umwelt sukzessive zerstört werden. Von uns selbst.

Für die Ausbeutung des Planeten und die Folgen der Umweltzerstörung zahlen die ärmsten Menschen den höchsten Preis. Diejenigen, die am wenigsten dazu beitragen, leiden am härtesten unter den Folgen des Klimawandels und der globalen Wasserkrise – die Kinder in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Weltweit sind jedes Jahr 375 Millionen Menschen von Überschwemmungen, Dürren oder Stürmen bedroht. Allein am Horn von Afrika und in der Sahelzone werden beispielsweise die Dürre- und Hungerkrisen immer häufiger.

Zur UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung im brasilianischen Rio de Janeiro hat UNICEF dazu aufgerufen, mehr in das Wohlergehen der ärmsten Kinder zu investieren. Denn für Stabilität und Nachhaltigkeit müssen die Kinder an erster Stelle stehen.

Sicher ist: Das muss in erster Linie die Politik hinbekommen. Aber auch wir kön-nen viel dazu beitragen, wenn wir dazu bereit sind, unsere Lebensgewohnheiten zu ändern. Ich bin sicher: Die kleinen Schritte, die wir tagtäglich gehen, sind für die Gesellschaft wichtig. All das ist Grundlage dafür, dass eine Bewegung, ein kultureller Wandel in unserer Gesellschaft in Gang kommt, in dem der Gedanke der Nachhaltigkeit fest verankert ist – seien es der bewusstere Einkauf, das Energiesparen, die Diskussion über so genannte Ökothemen. Er ist Ausdruck der Verantwortung für eine sichere, gesunde und gerechte Zukunft für alle Kinder, die heute leben – und für die Generationen nach ihnen. Christiane PaulSchauspielerin und UNICEF-Patin

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UNICEF-Ehrenbotschafter Joachim Fuchsberger in seinem

eindringlichen Appell unter: www.unicef.de/ostafrika

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Schauspielerin Christiane Paul beim Weltkindertag 2011 am Brandenburger Tor in Berlin

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InhaltUNICEF aktuell 4 „Wir können die Kinder retten“ Hungerkrise in der Sahelzone 6 Ein syrischer AlbtraumHilfe für Kinder im Krieg 8

Mehr Paten für UNICEFUNICEF-Geschäftsbericht 2011 10

Reiche Länder – arme KinderNeue UNICEF-Vergleichsstudie 12

„Rote Karte“ gegen BenachteiligungKinderrechte in der Ukraine 14

„Geschüttelt, nicht gerührt“UNICEF-Spot zur Wasserkampagne 16

Unterwegs in MadagaskarProjektreise mit Unterstützern 18

Aktiv für UNICEF 20

Menschen für UNICEF 22

UNICEF/NYHQ2011-2174/Esteve Ein mangelernährter Junge in Mao, der Hauptstadt der Kanem-Region in Tschad, bekommt von UNICEF nährstoffreiche Erdnusspaste. Sie hilft ihm schnell wieder auf die Beine.

2.200mal „Herzlich will-kommen bei UNICEF!“ So viele neue UNICEF-Paten sind im Aktionsmonat Juni zu uns gekommen

– viele davon über das Internet. Dan-ke für Ihre Anmeldung! So wächst die Gemeinschaft der UNICEF-Paten weiter. Und das bedeutet: Verläss-liche Hilfe für Kinder, die darauf drin-gend angewiesen sind.

Jedes Kind braucht die Chance ge-sund aufzuwachsen, zu lernen, et-was aus seinem Leben zu machen – selbst wenn die Herausforderungen noch so groß sind. So sind in der Sa-helzone aktuell Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. „Wir können die Kinder retten – dank einfacher, aber hoch effizienter Therapiemetho-den“, sagt UNICEF-Ernährungsex-perte Dr.Roland Kupka. Gemeinsam mit Ihnen kann UNICEF die Lage der Kinder nachhaltig verbessern. So ist es im Sahel-Land Niger durch Aufklä-rung gelungen, dass heute deutlich mehr Mütter ihre Kinder stillen als noch vor zwei Jahren. Für Neuge-borene ist das der beste Schutz vor gefährlichem Durchfall und Mange-lernährung.

In Syrien braucht UNICEF alle Kraft, um den vom Bürgerkrieg betroffenen Kindern zu helfen. Auf Seite 8 bis 9 lesen Sie mehr.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

In der Ukraine hilft UNICEF Kindern wie dem zwölfjährigen Anton. Für ihn war „Familienleben“ lange Zeit ein einziger Albtraum. Die Eltern waren al-koholkrank, der Stiefvater schlug und misshandelte Anton. Mit Hilfe von UNICEF fand er endlich Hilfe. Heute geht Anton zur Schule und träumt da-von, wie Cristiano Ronaldo Fußballpro-fi zu werden. Ronaldo ist sein großes Vorbild – denn auch er wuchs in einer armen Familie auf.

Um Ihnen die UNICEF-Hilfe für Kinder noch näher zu bringen, finden Sie ab jetzt übrigens auch in den UNICEF-Nachrichten schwarz-weiße QR-Codes. Mit einem Handy mit Kame-ra können Sie so zum Beispiel direkt Filme aus den Projekten aufrufen und sehen, wie Ihre Hilfe wirkt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Kerstin BückerLeiterin Kommunikation und Kinderrechte

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Ein Junge im Ernährungszentrum im Dorf Guidan Roumdji/Niger. Liegt der Oberarmumfang im roten Bereich, ist das ein Zeichen akuter Mangel-ernährung.

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Wasser ist ein Menschenrecht und ei-ner der wesentlichen Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung. Doch gerade Kinder aus den ärmsten Familien vom Land sind von Fortschritten bisher oft ausgenommen. Der Klimawandel bringt die Menschen in vielen Ländern zusätz-lich in Gefahr. Mit dem Report 2012 zeigt UNICEF die Folgen des Wasser-mangels für Kinder auf und fordert: Das Recht auf sauberes Wasser muss end-lich Wirklichkeit werden – für jedes Kind, weltweit. Das Taschenbuch ent-hält beispielsweise Textbeiträge von Mickey Chopra, Leiter der UNICEF-Gesundheitsprogramme, UN-Sonder-berichterstatterin Catarina de Albuquer-que und Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe. „Wasser ist kost-barer als Gold. Ohne Wasser gibt es

UNICEF aktuell

Zur Lage von JugendlichenIn den Entwicklungs- und Schwellen-ländern werden den meisten Jugend-lichen wichtige Rechte vorenthalten – so ein neuer UNICEF-Bericht. So können in den ärmsten Ländern der Erde viele junge Leute nicht lesen und schreiben. 75 Millionen junge Erwach-sene weltweit sind arbeitslos – und

von sozialen Fortschritten und wirt-schaftlicher Entwicklung abgeschnit-ten. „Notwendig ist eine eigenstän-dige Entwicklungs- und Sozialpolitik für Jugendliche, die deren Rechte end-lich ernst nimmt“, forderte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

kein Überleben und keine Entwicklung. Aber gemeinsam können wir es schaf-fen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, so UNICEF-Botschafter Ewan McGregor im Vorwort. UNICEF-Report 2012 – Mein Recht auf Wasser, Fischer-Verlag, 10,99 Euro

www.wasser-wirkt.de

UNICEF-Report 2012Unter dem Weltkindertags-Motto „Kinder brauchen Zeit!“ starten das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland eine Online-Umfrage unter Kindern und Jugendlichen in Deutsch-land. Die Kinderrechtsorganisationen wollen wissen: „Wie verbringt ihr eure Zeit?“ Kinder und Jugendliche sollen so motiviert werden, sich mit ihrer persön-lichen Zeitgestaltung auseinander zu setzen. Die Erfahrungen fließen in die kinderpolitische Arbeit der Organisati-onen ein. Die Daten werden ausschließ-lich anonym erfasst und ausgewertet. Jeder Teilnehmer erhält eine Auswer-tung und auf seine Angaben zugeschnit-tene Tipps. Zum Weltkindertag am 20. September werden die Ergebnisse ver-öffentlicht.

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Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

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UNICEF-Kinderstadt IngolstadtIngolstadt löst Nürnberg als 19. UNICEF-Städtepartner ab und wird sich ein Jahr lang intensiv für die Rechte von Kindern einsetzen. Mit kreativen Projekten und zahlreichen Veranstaltungen werden die Bürger, Unternehmen, Schulen, Vereine

und Institutionen während des Partner-jahres Spenden für UNICEF sammeln. Startschuss war bei einem großen Kin-derfest. Die UNICEF-Paten Nina Ruge und Willi Weitzel (siehe Foto) freuten sich über eine Anschub-Spende von Audi in Höhe von 100.000 Euro. Der Erlös aus dem Partnerjahr kommt UNICEF-Bildungsprojekten in Burkina Faso zugute. Mit den Spenden sollen zum Beispiel neue Grundschulen und Kindergärten gebaut werden. Auch die Lehrerfortbildung wird unterstützt. www.unicef.de/aktionen/kinder-stadt-ingolstadt

Infoveranstaltungen „Vorsorge im Alter“ Im Herbst geht die UNICEF-Veranstal-tungsreihe „Die wichtigen Vorsorge-maßnahmen im Alter“ in die nächste Runde. Unabhängige Fachanwälte für Erbrecht informieren beispielsweise in Bielefeld, Stuttgart, München und Ber-lin umfassend und verständlich über gesetzliche Regelungen rund um The-men wie Vorsorgevollmachten, Erb-recht und die richtige Testamentsgestal-tung. Die Veranstaltungen sind selbstverständlich kostenlos und unver-bindlich. Wenn Sie sich über die Ter-mine informieren oder direkt anmelden möchten, rufen Sie Ulrike Struck unter 0221-93650252 an oder gehen Sie ins Internet unter www.unicef.de/vorsorgeimalter Wir freuen uns auf Sie!

Fatima und der Traumdieb„Fatima und der Traumdieb“ von Rafik Schami ist der Auftakt einer neuen Bil-derbuch-Reihe zu den Kinderrechten. Der NordSüd-Verlag unterstützt mit 1,50 Euro pro Buch die Arbeit von UNICEF. „UNICEF gibt den Kindern die-ser Welt eine Stimme und schützende Hand“, erklärt Rafik Schami. Seine neu aufgelegte Geschichte „Fatima und der Traumdieb“ erzählt von einem Mäd-chen und ihrem Bruder. Sie müssen arbeiten, um ihre Familie über Wasser zu halten. „Wer Kindern die Träume – und damit die Hoffnung auf eine besse-re Zukunft stiehlt, ist nicht nur einfach ein Dieb, sondern ein Verbrecher“, sagt Schami. Rafik Schami: Fatima und der Traum-dieb, NordSüd-Verlag Reihe UNICEF, 40 Seiten. 16,95 Euro, ab 5 Jahren.

Alle Jahre wieder zeigen Unternehmen ihr soziales Engagement und unterstützen in der Weihnachtszeit die UNICEF-Aktion „spenden statt schenken“. Der Verzicht auf Geschenke an Geschäftspartner spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern signa-lisiert durch Aufkleber, Einlegeblätter, Webbanner oder Eindrucke in UNICEF-Gruß-karten den Einsatz für Kinder. In diesem Jahr wird ein „Überlebenspaket“ für Müt-ter und Neugeborene in Sierra Leone und weiteren Ländern geschnürt. Es besteht aus einfachen, kostengünstigen Maßnahmen gegen leicht vermeidbare Krankheiten wie Durchfall, Masern, Malaria oder Atemwegserkrankungen. Eine bes-sere Versorgung während und nach der Geburt, Moskitonetze und Medi-kamente helfen Babys, die kritischen ersten Wochen zu überstehen. Flo

spenden stattschenken

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Was hat UNICEF unternommen als klar wurde, dass eine Krise näher rückt?Bereits vergangenen Herbst hat UNICEF vor der Verschärfung der Situation gewarnt und damit begonnen, seine Hilfsmaßnahmen auszuweiten. Die Krise ist kein plötzliches Ereignis wie ein Erdbeben. Sie kommt langsam. Wir können Hunderttausende Kinder retten, wenn rechtzeitig die benötigten finanzi-ellen Mittel zusammenkommen.

Wo ist die Situation am schlimmsten?Allein in Niger werden UNICEF und seine Partner dieses Jahr mehr als 330.000 Kinder mit starker Mangel-ernährung behandeln müssen. Das ist eine sehr hohe Zahl. Aber es gilt natürlich, jedes einzelne Kind in allen acht betroffenen Ländern vor den schlimmen Folgen der Mangelernäh-rung zu schützen.

In der Sahelzone läuft die UNICEF-Hilfe auf Hochtouren. Wegen Dürre und schlechter Ernten sowie hoher Lebensmittelpreise sind dort Milli- onen Menschen auf Hilfe angewie-sen. Chronische Mangelernährung und Krankheiten bedrohen beson-ders die ärmsten Kinder. Erschwert wird die Arbeit der Hilfsorganisati-onen durch politische Instabilität und Gewalt. Ein Gespräch mit Dr. Roland Kupka, dem Ernährungsspe-zialisten im UNICEF-Regionalbüro für West- und Zentralafrika.

Hungerkrise in der Sahelzone

Wie erleben Sie persönlich die Lage der Kinder in den Sahelländern?Es ist sehr traurig anzusehen, wie viele stark unterernährte Kinder in den Ernährungszentren eintreffen. Diese Kinder ringen um ihr Überleben. Aber es gibt Hoffnung. Mit spezieller therapeutischer Nahrung und einfachen Medikamenten kann UNICEF die Kinder retten. Und es ist wunderbar zu sehen, wie ein Kind innerhalb weniger Tage wieder zu Kräften kommt.

Warum ist die Lage in diesem Jahr so besonders schwierig?Die alljährliche Hungerperiode trifft die Menschen in der Sahelzone dieses Jahr früher und härter als sonst. Selbst in normalen Zeiten überleben viele Kinder die ersten Lebensjahre nicht: Eins von acht Kindern stirbt vor seinem fünften Geburtstag. Die aktuelle Krise kann zu einer noch viel höheren Sterberate führen.

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„Wir können die Kin der retten“

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Welche Folgen hat schwere Mangelernährung für Kinder?Schwere Mangelernährung ist gerade auch in Krisensituationen eine der häufigsten Todesursachen von Kindern. Sie schwächt die inneren Organe und das Immunsystem. Deshalb treten bei unterernährten Kindern häufig Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung oder Durchfall auf. Die Kinder, die überleben, tragen vielfach bleibende Schäden davon.

Kann man denn eine Katastrophe noch abwenden?Dank einfacher aber hocheffizienter Therapiemethoden ist es möglich, den Großteil der insgesamt eine Million von Mangelernährung betroffenen Kinder in der Sahelzone erfolgreich zu behandeln. Diese Möglichkeit bestand vor wenigen Jahren noch nicht.

Bei der Behandlung von schwerer Mangel-ernährung wird auch therapeutische Milch eingesetzt

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Eine Mutter gibt ihrer Tochter im Ernährungs-zentrum Routgouna in Mirriah/Niger nahrhafte Erdnusspaste von UNICEF

NigerMauretanien TschadMali

SenegalBurkina

FasoNigeria

So hilft UNICEF:

UNICEF setzt in der Sahelzone auf preiswerte, wirksame Maßnahmen. Dazu gehören nahrhafte Erdnusspaste und therapeutische Spezialmilch für Kinder, Moskitonetze, Medikamente gegen Malaria und Durchfall, Impfkampagnen sowie eine nachhaltige Wasserversor-gung. Auch Aufklärungskampagnen über Hygiene und Gesundheit tragen dazu bei, die Situation langfristig zu verbessern.

In Niger unterstützt UNICEF 823 Ernährungszentren. Über 37.000 mangelernährte Kinder unter fünf Jahren werden dort behandelt. Über 530.000 Kleinkinder und 97.000 schwangere Frauen und stillende Mütter erhalten Zusatznahrung.

Im Tschad liefert UNICEF Spezialmilch und Erdnusspaste für 283 Ernährungs-zentren. 70.000 mangelernährte Kinder wurden erfolgreich behandelt.

Wegen der politischen Unruhen in Mali musste UNICEF eine Impfkampagne im Norden des Landes aus Sicherheits-gründen verschieben. Trotzdem haben UNICEF und seine Partner schon 10.000 Menschen mit Wasser- und Hygienesets versorgen können.

UNICEF Deutschland konnte die Nothilfe in der Sahelzone bisher mit 900.000 Euro unterstützen. Vielen Dank!Aktuelle Infos unter www.unicef.de

Wie hilft UNICEF jetzt und langfristig?Im Moment gilt es, die mangeler-nährten Kinder mit therapeutischer Zusatznahrung zu behandeln und ihr Leben zu retten. Parallel dazu unter-stützt UNICEF Vorsorgemaßnahmen, um Kinder und Mütter vor künftigen Krisen zu schützen. UNICEF setzt sich dabei besonders für das Stillen, eine ausgewogene Ernährung sowie die Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten bei Kindern ein.

Dr. Roland Kupka (36) arbeitet seit drei Jahren als Ernährungsspezialist für die Sahel-Länder im UNICEF-Regional-büro in Dakar, Senegal. Er wuchs im hessischen Fritzlar auf und promo-vierte in den USA in Ernährungswis-senschaften.

Kamerun

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Ein syrischer Albtraum

Hilfe für Kinder im Krieg

In einer solchen provisorischen Flüchtlingsunterkunft in Damaskus traf die UNICEF-Mitarbeiterin Razan Rashidi eine Mutter und ihre neunjäh-rige Tochter. Sie ist endlich auf einer dünnen Matratze am Boden einge-schlafen. „Wir haben die letzten drei Nächte nicht geschlafen, weil der Lärm der Schüsse und der Hubschrau-ber so laut war, als wären sie in unserem Haus.“ Trotz aller Appelle an die Konfliktparteien, Zivilisten zu

Seit vielen Monaten leben syrische Kinder in einem Albtraum. Das Le- ben, das sie vor Beginn des Bürger-kriegs geführt haben, gibt es nicht mehr. Hunderttausende Menschen mussten aus Angst um ihr Leben ihre Häuser verlassen – mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche. In Damaskus, Aleppo und anderen umkämpften Orten suchen Familien Schutz in Schulen, Moscheen oder anderen öffentlichen Plätzen. Freiwillige haben Hilfe organisiert – unter-stützt von UNICEF und seinen Partnern.

schützen, sterben jeden Tag Unbe-teiligte, darunter viele Kinder. Viele Kinder stehen unter Schock, weil sie Angehörige verloren haben oder Schreckliches mit ansehen mussten.

Anfang August waren bereits rund 130.000 Menschen in die Nachbar-länder Jordanien, Libanon, Irak und Türkei geflohen, meist Frauen und Kinder, wie UNICEF-Helfer berichten. Da die meisten von ihnen nur noch

besitzen, was sie am Leib tragen, fehlt ihnen fast alles: Nahrung, Klei- dung, Matratzen, Medikamente. UNICEF verteilt lebenswichtige Hilfsgüter und hilft bei der Versor-gung mit sauberem Wasser und sanitären Anlagen – zum Beispiel im Lager Za’atari in Jordanien.

Außerdem richtet UNICEF kinder-freundliche Zonen ein, in denen Kinder spielen können, psychosoziale

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UNICEF hilft trotz GefahrVon Januar bis August 2012 hat UNICEF in Syrien trotz der Gefahr – auch für die eigenen Helfer – rund 250.000 Men-schen unterstützt, darunter 185.000 Kinder.

Allein im Juli 2012 wurden Nahrungs-mittel für 11.000 Kinder verteilt. 40.000 Kinder erhielten Hilfsgüter wie Hygie-ne-Sets, Kinderkleidung, Schultaschen und Baby-Bedarf.

In über 100 Schulen in den Regionen Damaskus, Homs, Deraa, Tarous und Latakia erhalten mehr als 20.000 Kinder psychosoziale Hilfe und Ersatz-Unterricht und können in sicherer Umgebung spielen.

Zusammen mit dem Syrischen Roten Halbmond hat UNICEF kindersichere Spielzonen eingerichtet und unterstützt vier Gesundheitszentren für monatlich rund 2.000 Kinder.

Auch in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Syrien, Irak und Türkei verstärkt UNICEF seine Hilfe für Flüchtlinge. Im jordanischen Flücht-lingslager Za´atari unterstützt UNICEF zusammen mit dem Deutschen Technischen Hilfswerk den Aufbau der Wasserversorgung und sanitärer Einrichtungen. Auch Spielzonen wurden eingerichtet.

Mit Ihrer Spende kann UNICEF die Kinder in und außerhalb Syriens schnell mit dem Nötigsten versorgen – vielen Dank!

Aktuelle Informationen zur Situation der syrischen Kinder und zur UNICEF-Hilfe finden Sie im Internet: www.unicef.de/syrien

Hilfe erhalten und seit Monaten endlich wieder zur Schule gehen können. Besonders in Krisensituati-onen ist Unterricht für die Kinder wichtig – und sei er noch so proviso-risch. So kommen sie auf andere Gedanken und erfahren ein Stück Normalität – zum Beispiel im Som-mercamp in der Bar Elias Schule in Libanon.

Die Wände des Klassenraums sind mit Bildern und englischen Wörtern beklebt. „Ich war schon um 7 Uhr heute Morgen hier, damit ich nichts verpasse“, sagt die achtjährige Razan stolz. Sie ist eines von 84 Kindern, die am Sommercamp in der Bar Elias Schule teilnimmt. „Ich lese Geschichten, lerne neue Wörter und singe und tanze“, erzählt sie.

Für die Sommercamps an sieben Schulen im Norden Libanons wurden mit der Unterstützung von UNICEF eigens Lehrer geschult, um auf die besonderen Bedürfnisse der Flücht-lingskinder eingehen zu können. Über 400 Kinder haben so die Möglichkeit bekommen, mit anderen Kindern zusammen zu lernen und zu spielen. Hier können sie auch anfangen, die schrecklichen Erlebnisse aus ihrer Heimat zu verarbeiten. Cha

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UNICEF Deutschland ist neben Japan eine der wich-tigsten Stützen für die weltweite UNICEF-Arbeit. Dank der groß-en Hilfsbereitschaft während der Hungerkatastrophe in Ostafri-ka, der weiter steigenden Zahl der regelmäßigen Spenden durch UNICEF-Paten sowie vieler ehrenamtlichen Aktivitäten erzielte UNICEF Deutschland im Jahr 2011 wiederum ein sehr gutes Ergebnis. Insgesamt betrugen die Einnahmen aus Spenden und dem Verkauf von Grußkarten 93,3 Millionen Euro. Für die welt- weite Programmarbeit konnten 76,7 Millionen Euro bereitge-stellt werden.

Beispiel nachhaltige Entwicklungsarbeit Gezielt unterstützte UNICEF Deutschland 2011 Entwicklungs-programme zu Wasser, Hygiene und Gesundheit mit 7,05 Millionen Euro, Bildungsprogramme für benachteiligte Kinder mit 8,3 Millionen Euro, Programme zum Schutz von Kindern vor Gewalt und Ausbeutung mit 2,8 Millionen Euro und zum Schutz vor Aids mit 639.000 Euro.

Flexibel einsetzbare Mittel in Höhe von 36,1 Millionen Euro kamen der allgemeinen weltweiten Arbeit für Kinder zugute: So hat UNICEF 2011 rund 2,47 Milliarden Dosen Impfstoff gegen Krankheiten wie Masern, Polio und Tetanus beschafft – damit wird weltweit jedes zweite Kind erreicht. UNICEF trug so dazu bei, dass 2011 die Übertragung des Polio-Virus in Indien gestoppt wurde. In Ghana, Liberia, Senegal und Uganda wurde Tetanus bei Neugeborenen erfolgreich bekämpft. Um Malariaer-krankungen weiter zurückzudrängen, hat UNICEF rund 25 Millionen Moskitonetze bereitgestellt. UNICEF nutzte seinen weltweiten Einfluss auch, damit Impfstoffe und Basismedika-mente für Kinder preisgünstiger werden.

Beispiel Nothilfe für Ostafrika Spenden aus Deutschland haben auch UNICEF-Nothilfeeinsätze in Ostafrika, Japan und Pakistan gezielt unterstützt. Während der Hungerkrise in Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti brachte UNICEF beispielsweise über 60.000 Tonnen Hilfsgüter in die Region. So konnte UNICEF 350.000 schwer mangeler-nährte Kinder mit Zusatznahrung therapieren. 3,2 Millionen Menschen wurden mit sauberem Trinkwasser versorgt, 7,9 Millionen Kinder gegen Masern geimpft. 600.000 Kinder erhielten Schulmaterial, 200.000 Mädchen und Jungen wurden in Kinderzentren betreut. Kun

Genau 178.402 UNICEF-Paten haben Ende 2011 die Hilfe für Kinder mit einem regelmäßigen monatlichen Beitrag unterstützt. Fast 25 Millionen Euro sind allein dabei zusammengekommen. Die Unterstützung als UNICEF-Pate ist der effektivste Weg der Hilfe – herzlichen Dank! Zu dem guten Gesamtergebnis haben außer-dem 1,73 Millionen Einzelspender, zahlreiche Unternehmen und Stiftungen beigetragen. Im neuen Geschäfts-bericht erfahren Sie, wie UNICEF die Einnahmen aus 2011 verwendet. Hier ein kurzer Überblick:

Geschäftsbericht 2011

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Mehr Paten für UNICEF

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Haiti: Nach dem schweren Erdbeben unterstützt UNICEF die Kinder der Saint-Gérard-Schule mit Schulmaterial

Somalia: Nothilfe am Horn von Afrika – UNICEF versorgt Millionen Kinder

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Unterstützer der UNICEF-Arbeit

Insgesamt hat UNICEF Deutschland im vergangenen Jahr 1,73 Millionen einzelne Spenden erhalten. Zahlreiche Unternehmen und Stiftungen trugen zu dem Ergebnis bei.

Die Einnahmen aus dem Verkauf von Grußkarten betrugen 15,68 Millionen Euro. Wie im Vorjahr wurden über die Hälfte der Karten über das ehrenamt-liche Netzwerk verkauft. Allein in der Vorweihnachtszeit organisierten die UNICEF-Ehrenamtlichen 620 Verkaufs-stände, unter anderem auf Weih-nachtsmärkten.

8.000 ehrenamtliche Helfer in 150 UNICEF-Gruppen unterstützen die Arbeit in Städten und Gemeinden durch Informationsarbeit, Veranstal-tungen, Spendenaktionen und den Verkauf von Grußkarten. 2011 organisierten sie allein 220 Ausstellungen in Schulen oder Biblio-theken.

37.500 Kinder und Jugendliche aus Deutschland haben sich 2011 an UNICEF-JuniorBotschafter-Aktionen beteiligt. Rund 2.695 Schüler und Lehrer wandten sich mit individuellen Anfragen zu Kinderrechtsthemen an UNICEF. Erstmals beteiligten sich auch 127 Bundestagsabgeord-nete am „Aktionstag Kinderrechte“ am 20. November.

Geschäftsbericht zum Herunterladen (PDF) und weitere Informationen unter www.unicef.de/transparenz

Eine Spende von 100 Euro hat UNICEF Deutschland 2011 so eingesetzt: 85,06 Euro für die weltweite UNICEF-Arbeit*

1,79 Euro für die Informations, Bildungs- und Kinderrechte-Arbeit in Deutschland

8,58 Euro für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung

4,57 Euro für Verwaltung

* inklusive der notwendigen internationalen Aufwendungen für Leitungs-aufgaben und Programmentwicklung (2010: 6,5 % der Programmmittel)

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Neue UNICEF-Vergleichsstudie

Die neue UNICEF-Untersuchung zeigt mangelnde Fortschritte beim Kampf gegen Einkommensarmut in Haushalten mit Kindern sowie weitere Defizite auf. So vertritt UNICEF die Position, dass in reichen Industrieländern kein Kind Dinge entbehren sollte, die für sein Wohlbe-finden und seine Entwicklung notwendig sind. In der Realität kommen einige Länder wie Schwe-den, Finnland oder die Niederlande diesem Ideal heute nahe. Deutsch-land aber ist davon leider noch weit entfernt. Bei uns liegt der Anteil der Mädchen und Jungen, die notwen-dige Dinge wie regelmäßige Mahl-zeiten oder Bücher entbehren müssen, bei 8,8 Prozent – und ist damit in etwa ebenso hoch wie die Zahl der Kinder, die in Familien mit relativer Einkommensarmut aufwach-sen. Dies zeigt der so genannte Deprivationsindex, mit dem UNICEF erstmals diese Mangelsituationen von Kindern dokumentiert.

Reiche Länder – arme Kinder

Der neue Index erfasst insgesamt 14 verschiedene Güter oder Angebote wie einen Platz für Hausaufgaben, Internetanschluss oder Freizeitaktivi-täten zum Beispiel im Sportverein und bildet so die Lebenswirklichkeit der Kinder konkreter ab. Grundlage ist eine repräsentative Erhebung der Europäischen Union, für die 125.000 Haushalte erstmals nach Daten zu Kindern befragt wurden. Rund 13 Millionen Kinder in 29 Industrielän-dern entbehren danach mehr als zwei dieser grundlegenden Dinge. Dies wird als Hinweis auf eine besondere Mangelsituation bewertet.

Beim Ländervergleich belegt Deutsch- land Platz 15 von 29 Ländern und schneidet deutlich schlechter ab als Dänemark (2,6 Prozent) oder Schwe-den (1,3 Prozent). Dabei liegen die Länder hinsichtlich des Pro-Kopf-

Einkommens und der wirtschaftlichen Entwicklung auf einem ähnlichen Niveau. Im Vergleich zu Schweden (das nach Island auf Platz 2 dieser Rangliste liegt) ist die Deprivationsra-te hierzulande sogar fast sieben Mal höher. Nach dem neuen Index geht es auch den Kindern in Großbritan-nien offenbar besser, obwohl dort die Pro-Kopf-Einkommen im Schnitt niedriger liegen als bei uns. Die höchsten Deprivationsraten finden sich in den ärmeren Staaten Europas wie Rumänien, Bulgarien und Ungarn.

Am häufigsten mangelt es Kindern hierzulande an regelmäßigen Freizeit-aktivitäten (6,7 Prozent). Nahezu eins von 20 Kindern muss auf eine tägliche warme Mahlzeit verzichten (4,9 Prozent). 4,4 Prozent der Mäd-chen und Jungen haben keinen Platz, an dem sie ihre Hausaufgaben

Einem von 20 Kindern fehlt eine tägliche warme Mahlzeit

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Rund 30 Millionen Kinder in den 35 reichsten Staaten der Welt wachsen in relativer Armut auf, fast 1,2 Millionen dieser Mädchen und Jungen leben in Deutschland. Die Ergebnisse der neuen UNICEF-Studie „Kinderarmut messen“ ergeben für Deutschland einmal mehr ein mittelmäßiges Bild – ähnlich wie in früheren UNICEF-Studien.

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machen können. 3,7 Prozent der Kinder besitzen höchstens ein einziges Paar Schuhe. 3,1 Prozent der unter 16-Jährigen erhalten nie neue Kleider und drei Prozent leben in einem Haushalt ohne Internetan-schluss. Besonders häufig entbehren Kinder hierzulande wichtige Dinge, wenn die Eltern arbeitslos sind (42,2 %) und wenn die Eltern einen niedrigen Bildungsabschluss haben (35,6 %). In Ein-Eltern-Haushalten sind 23,8 Prozent der Mädchen und Jungen betroffen.

Vorrang für Kinder auch in Zeiten der Finanzkrise

Die Vergleichsstudie belegt den klaren Zusammenhang zwischen finanziellen Aufwendungen für Kinder und den positiven Wirkungen einer solchen Politik. Deshalb dürfen die Haushalts-konsolidierungen im Zuge der Finanz-krise keinesfalls dazu führen, dass auf Kosten der Kinder gespart wird. Im Gegenteil: In Zeiten wie diesen tut es besonders Not, gezielt die am meisten benachteiligten Kinder und ihre Familien zu unterstützen.

Zum zweiten hat UNICEF bereits anlässlich früherer Studien zur Lage der Kinder in Deutschland einen umfas-senden Aktionsplan gefordert, um Kinderarmut zu senken. Bund, Länder und Kommunen müssen sich gemein-sam klare Ziele mit Zeitangaben setzen, um Armut und Ausgrenzung Schritt für Schritt abzubauen.

Die komplette Studie „Kinderarmut messen“ und eine Zusammenfassung der Ergebnisse unter www.unicef.de

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Index der Entbehrungen von Kindern in 29 Industrieländern

UNICEF nutzte für diese Rangliste die Daten einer EU-weiten Haushaltsbe-fragung, in der 2009 erstmals erfasst wurde, ob die folgenden 14 Aussagen für Kinder im Alter zwischen ein und 16 Jahren zutreffen:

1. Drei Mahlzeiten am Tag

2. Eine warme Mahlzeit täglich (mit Fleisch, Fisch oder einem vegeta-rischen Äquivalent)

3. Täglich frisches Obst und Gemüse

4. Altersgerechte Bücher (nicht aus-schließlich Schulbücher)

5. Spielzeug für Aktivitäten im Freien (Fahrrad, Rollschuhe etc.)

6. Regelmäßige Freizeitaktivitäten z.B. in Sportvereinen, Jugendorgani-sationen oder das Erlernen eines Musikinstruments

7. Mindestens ein altersgerechtes Spielzeug pro Kind – z.B. Bauklöt-ze, Brett- oder Computerspiele

8. Geld, um an Schulausflügen oder Veranstaltungen teilzunehmen

9. Ein ruhiger Platz für Hausaufgaben

10. Ein Internetanschluss

11. Einige neue Kleidungsstücke (nicht ausschließlich bereits getra-gene Sachen)

12. Zwei Paar Schuhe, wenigstens eins davon wetterfest

13. Möglichkeit, ab und zu Freunde zum Spielen und Essen nach Hause einzuladen

14. Möglichkeit, Geburts- oder Namens-tage sowie religiöse Feste zu feiern

Anteil der Kinder, die zwei oder mehr Elemente des Index entbehren müssen, in Prozent

Island

Schweden

Norwegen

Finnland

Dänemark

Niederlande

Luxemburg

Irland

Großbritannien

Zypern

Spanien

Slowenien

Österreich

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Deutschland

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Eine Woche vor Anpfiff der Fußball- Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine ist die Stadt heraus-geputzt wie noch nie: Der Asphalt der meisten Straßen ist frisch. An jeder Straßenlaterne hängen Blumenkästen. Der Fußball bringt wohlhabende Gäste aus aller Welt. Da will man sich von der besten Seite zeigen. Obwohl ich kein ausgeprägter Fußball-Fan bin, habe ich mich heute zu einem ganz besonderen Turnier aufgemacht. Keines, in dem hochbezahlte Profis mit hochversicherten Kniegelenken sich die Ehre geben. Und auch keines, was so recht zu der neuen Pracht passen mag. Das Turnier ist nur für Kinder und trägt den Namen „UNICEF-Pokal”.

Die sechs Teams kommen aus fünf großen Städten aus der ganzen Ukraine. Auf den ersten Blick sehen die 60 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren nicht anders aus als die Mitschüler meines Sohnes. Und doch: Jedes dieser Kinder hat schon mehr gesehen und durchlebt, als alle seine Klassenkameraden zusammen.

Ihre Geschichten gleichen sich so wie ihre Begeisterung für Fußball: Eine Kindheit im Heim, alkoholsüchtige Eltern oder Gewalt auf der Straße. Auf einmal verstehe ich, wie wichtig dieser Sport für die Kinder ist: Wochenlang haben sie sich vorberei-tet für den „UNICEF-Pokal” im Schatten des gewaltigen Nationalsta-dions in Kiew. Teamgeist ist gefragt. Jeder ist wichtig, auf jeden kommt es an. Die Kids stehen an erster Stelle. Niemand fragt nach der belastenden Vergangenheit oder, ob jemand HIV-positiv ist.

Die Bindungen im Team bleiben weit über das Turnier bestehen. Nicht wenige träumen von einer professio-nellen Fußball-Karriere. Aber auch wenn daraus nichts werden sollte, hat der Fußball für die meisten der Jungen und Mädchen mittlerweile einen wichtigen Platz in ihrem Leben erobert. Die Arbeit, die UNICEF für diese Kinder leistet, ist nicht mit Gold, Silber oder Bronze aufzuwiegen.

Kinderrechte in der Ukraine

UNICEF unterstützt nicht nur Aktivi-täten, um Straßenkinder in die Normalität zu holen. Ihnen in gemein-samen Unterkünften ein Dach über dem Kopf geben. Einfach nur da zu sein, wenn es gar nicht mehr weiter geht. UNICEF ist auch maßgeblich beteiligt an der Entwicklung einer neuen staatlichen Sozialfürsorgestruk-tur. Sie soll in Zukunft dafür sorgen, dass Kinder nicht die Leidtragenden sind, wenn Familien straucheln oder auseinanderbrechen. Damit alle Kinder eine Zukunft haben.

Zur Fußball-Europameisterschaft hat UNICEF auf die schwierige Lage benachteiligter Kinder und Jugendlicher in der Ukraine hingewiesen. Sie leiden besonders unter den großen sozialen Gegensätzen. UNICEF hat genau für diese Kinder ein Turnier in Kiew ausgerichtet. UNICEF-Mitarbeiter Rudi Luchmann berichtet.

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Anton, 12 „Familienleben“ ist für den heute zwölfjährigen Anton aus Odessa ein Albtraum, seit er denken kann: Seine Eltern trinken, sein Stiefvater schlägt und misshandelt ihn. Als die Familie ihre Wohnung verliert, müssen Anton und seine Eltern ihren Lebensunterhalt auf der Straße erbetteln. Der Sozialarbeiter Oleh Vannyk lädt Anton ein, an einem Sommercamp teilzunehmen. Das verändert sein Leben. Anton hat heute ein Zimmer bei der Hilfsor-ganisation „Way Home“, die von UNICEF unterstützt wird. Er besucht die Schule, hat viele Freunde und spielt fast jeden Tag Fußball. Antons Vorbild ist Cristiano Ronaldo, der auch in einer armen Familie groß geworden ist. „Ich möchte auch Fußballprofi sein – wie Cristiano!“ sagt Anton.©

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Masha, 15Die 15-jährige Masha liebt das Risiko und steckt voller Energie. Früher ist sie manchmal ganz knapp vor einem Auto über die Straße gelaufen. Das war wie ein Kick, Nervenkitzel pur – aber auch ein Hilfeschrei. Masha hat sieben Geschwister. Oft musste sie die schlechte Laune und die Schläge ihres Vaters ertragen. Deshalb ist sie schon viele Male von zu Hause weggelaufen. Heute arbeiten Sozialarbeiter intensiv mit dem jungen Mäd-chen. Fußball ist Mashas große Leidenschaft geworden. Beim Sport kann sie sich austoben. Als Kapitän des Teams übernimmt sie Verantwortung. „Fußball spielen ist für mich wie neu geboren werden“, sagt Masha. ©

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Alina, 19Real Madrid und Dynamo Kiew findet sie gut. Aber am liebsten steht Alina, 19 Jahre, selbst auf dem Platz. Das war nicht immer so. Alina und ihre Zwillingsschwester Oksana wurden kurz nach ihrer Geburt in ein Heim für behinderte Kinder gegeben. Wie ihre Mutter sind auch beide Mädchen hörgeschädigt. Während einer Sommer-freizeit lernten die Schwestern die Organisation „Way Home“ kennen, die jetzt ihr Zuhause ist. Hier finden sie ein sicheres Umfeld und Unterstützung. Momentan denkt Alina über ein Studium an der Sporthochschule nach. Eines weiß sie sicher: Fußball wird auch in Zukunft ein wichtiger Teil ihres Lebens bleiben.

Im Jahr 2011 konnte UNICEF Deutschland das Programm in der Ukraine mit 150.431,50 Euro unterstützen. Vielen Dank!

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Rüdiger Luchmann (43) ist stellvertretender Programmleiter von UNICEF in der Ukraine. Für UNICEF war der studierte Mediziner vorher im Nordkaukasus, den besetzten Palästinensischen Gebieten, Malaysia und Guyana in Südamerika tätig. Warum er von UNICEF überzeugt ist? „Diese Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen, motiviert mich jeden Tag aufs Neue.“

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Sir Roger, wie genießen Sie Ihren Drink? „Geschüttelt, nicht ge-rührt“, wie James Bond?Ich bin nicht so wählerisch. Haupt-sache, sie schmecken. Übrigens habe ich in meinem Leben als Bond niemals selbst einen Martini mit diesen Worten bestellt. Im neuen UNICEF-Spot mache ich das zum ersten Mal – ganz exklusiv sozusagen. Ich persönlich rühre nur meinen Tee. Aber ich weiß, das ist nicht wirklich spannend.

Laut amerikanischem Filminstitut ist der Spruch „Geschüttelt, nicht gerührt“ einer der besten Filmzi-tate der vergangenen 100 Jahre. Haben Sie dafür eine Erklärung? Wir alle lieben doch Smalltalk, wenn er pfiffig ist. Er bricht das Eis zwi-schen zwei Menschen. Heute ist der Satz zum geflügelten Wort geworden. Jedes Kind kennt ihn.

„Geschüttelt, nicht gerührt” Der Internationale UNICEF-Botschafter Sir Roger Moore ist für die UNICEF-Kampagne „Wasser wirkt“ noch einmal in seine Rolle als Geheimagent und Weltretter James Bond geschlüpft. In einem Videospot wirbt der britische Schauspieler mit unnachahmlichem Charme für die Verwirklichung des Menschenrechts auf sauberes Trinkwasser. Im Gespräch erklärt er, warum.

Sie brechen für UNICEF die Tradition und bestellen im neuen UNICEF-Spot einen Drink mit den Worten „Geschüttelt, nicht gerührt” – warum?Mir hat die Rolle als James Bond sehr viel Spaß gemacht – aber es war eben nur eine Rolle. Bei UNICEF geht es um das wirkliche Leben. Wir wollen den am meisten benachteiligten Kindern ein besseres Leben ermögli-chen. Im UNICEF-Spot bestelle ich einen Drink und bekomme schmut-ziges Wasser. Für Millionen Kinder in den Entwicklungsländern ist das Alltag. Sie müssen Wasser aus dreckigen Pfützen und Teichen trinken – sie haben keine andere Wahl. Dabei braucht man keine Geheimwissen-schaft, um diesen Kindern zu helfen. Die Lösung ist ganz einfach. Chlor-Tabletten, Handpumpen und das Händewaschen mit Seife retten Leben. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen! Jeder sollte das tun!

Glauben Sie, dass Sie mit Ihrer Botschaft Jugendliche erreichen? Kinder und Jugendliche haben ein aus- geprägtes Gefühl für Gerechtigkeit. Sie suchen nach Wegen, um ihre Solidarität mit den Kindern auf der „Schattenseite“ des Lebens auszudrücken.

Sie haben vor kurzem gesagt, James Bond sei überflüssig gewor-den. Welches Skript wäre denn heute zeitgemäß? Heute funktioniert das Schwarz-Weiß-Denken, das in vielen James Bond-Filmen dargestellt wird, nicht mehr. Gut gegen Böse – das ist nicht mehr so einfach. Die Welt und ihre Heraus-forderungen sind komplexer gewor-den. Es wäre schön, wenn in Filmen mehr damit gespielt werden würde. Die Probleme der Welt müssen genauer beleuchtet werden, und man sollte nach Lösungen suchen.

Übrigens: Ich persönlich verabscheue Gewalt in Filmen. Schon als Bond habe ich den Lärm bei der ganzen Ballerei gehasst. Br

Wasser wirkt

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„Geschüttelt, nicht gerührt”

Sir Roger Moore während der Produk-tion des UNICEF-Spots zur Kampagne „Wasser wirkt“ in Dresden

Mit der aktuellen Kampagne „Wasser wirkt“ will UNICEF sauberes Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Informationen über Hygiene für 500.000 Kinder in sechs Länder sicherstellen – Äthiopien, Bangla-desch, Kambodscha, Sambia, Somalia und Südsudan. Denn sauberes Trinkwasser und hygienische Lebens-verhältnisse sind überlebenswichtig und die Voraussetzung dafür, dass Kinder gesund und in Würde aufwach-sen können. Mit „Wasser wirkt“ ruft UNICEF Deutschland bundesweit zu Mitmach- und Spendenaktionen auf.

Zum UNICEF-Nachrichten-Sonder-heft „Wasser wirkt“ haben sich viele Leser zu Wort gemeldet. „Ohne die vorausgegangenen Hefte herabsetzen zu wollen, möchte ich Ihnen doch sagen, dass mir dieses Heft sowohl inhaltlich wie auch in der Gestaltung besonders gut gefällt. Herzlich danke ich den Autoren“, schrieb Otto Bitter

aus Münster. „Sehr beeindruckende Bilder“, twitterte Stephan. Das fand auch Elke Schmidt-Ranke aus Prien: „Die sprechenden Großfotos laden zu genauer und wiederholter Betrachtung ein.“ Viele Leser haben Hefte nachbe-stellt – teils ganze Klassensätze.

Es kam aber auch Kritik an den vermuteten Kosten für eine „so aufwendige Zeitschrift“. Doch: trotz mehr Seiten und etwas festerem Papier hat das Sonderheft 17 Cent mehr als ein normales Heft gekostet – insgesamt inklusive Druck und Porto 71 Cent. Herzlichen Dank für alle Rückmeldungen! Mehr zur Kampagne auch auf den Seiten 20-21 und unter www.wasser-wirkt.de.

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Die UNICEF-Kampagne „Wasser wirkt“

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Unterwegs in Madagaskar

Die École Premiere Publique Soanierana im Süden Madagaskars ist alt und nicht jedes Kind findet dort Platz. Deshalb soll die Grundschule mit der Hilfe von UNICEF um drei neue Klassenräume erweitert und kinderfreundlich werden. Das bedeu-tet, dass es zum Beispiel getrennte Toiletten für Mädchen und Jungen gibt. Fehlende Toiletten sind meist der Grund, dass Mädchen im Pubertätsal-ter nicht mehr zur Schule gehen. Insgesamt brechen ein Drittel der eingeschulten Kinder in Madagaskar die Schule ab – häufig, weil die Eltern ihre Arbeitskraft benötigen, um zu überleben.

Die Situation der Familien in Mada-gaskar ist schwierig: Seit 2009 gibt es keine offiziell anerkannte Regierung. Drei Viertel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Viele

Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Eine kleine Gruppe von Mitarbeiterinnen des Unternehmenspartners ING-DiBa, Spendern und UNICEF-Mitarbeitern hat sich vor Ort über die Lage der Kinder informiert – und darüber, wie UNICEF ihnen wirksam hilft.

Kinder sind mangelernährt und krank. Bildung kann die Zukunft der Kinder und die Entwicklung des Landes langfristig und nachhaltig verändern. In der Grundschule École Premiere Publique Ankilimanitsy hat die Hilfe bereits begonnen: UNICEF konnte hier dank der Spenden aus Deutsch-land zwei neue Klassenräume, Toiletten und eine Zisterne bauen. Jetzt haben in der Schule 212 Schüler Platz – statt vorher nur 57 Kinder.

Im Jahr 2011 konnte UNICEF Deutsch-land Bildungsprogramme in Madagas-kar mit 1,3 Millionen Euro unterstüt-zen. Vielen Dank!

Ein ausführliches Reisetagebuch von UNICEF-Mitarbeiterin Karina Hövener finden Sie unter www.unicef.de

Projektreise

UNICEF baut in Madagaskar kinderfreundliche Schulen

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Frau Dr. Halstenberg, welche Gedanken gehen Ihnen heute durch den Kopf, wenn Sie an Madagaskar denken?Ich denke z.B. an die unvorstellbare Armut und die fehlende Infrastruktur. Kinder haben keinen besonders guten Stand in der Gesellschaft. Man begeg- net ihnen mit Gewalt. Viele hungern und sind unterernährt. Oft werden Mädchen bereits in jungen Jahren selbst zu Müttern. Die Sterblichkeit ist hoch, die medizinische Versorgung mangelhaft. Die Regierung des Landes lässt ihr Volk im Stich.

Gleichzeitig ist Madagaskar ein wunder- schönes Land. Dieses harte Nebenei-nander von Schönem und Schreck-lichem tut weh. Ich bin selbst Ärztin und war zutiefst beeindruckt von den Ärzten hier. Sie zeigen hohe Professio-nalität, Mut und höchsten persönlichen Einsatz unter Arbeitsbedingungen, die man sich hier nicht vorstellen kann.

Was hat sie am meisten auf Ihrer Reise beeindruckt?Die Einstellung der Menschen vor Ort. Ich bewundere ihren Mut, ihre Begeis- terungsfähigkeit und ihre Lebensfreude.

Wie haben Sie die Arbeit von UNICEF erlebt? UNICEF zeichnet sich durch die ge- meinsame Arbeit mit den Menschen vor Ort aus. Die Gebäude, Latrinen, Zisternen – alles wirkt so einfach und ist gleichzeitig absolut genial. UNICEF leistet eine großartige Arbeit!

Welche Begegnung werden Sie ganz besonders in Erinnerung behalten?Mir fallen viele bewegende Menschen ein, z.B. der würdevolle Dorfvorsteher oder die begeisterte Lehrerin. Aber ich muss auch an eine junge Ärztin denken, die jeden Tag Unglaubliches leistet. Sie arbeitet in einer Gesund-heitsstation auf dem Land und lebt deshalb viele Kilometer entfernt von ihrer Familie und ihrem Kind. Sie ist ganz auf sich alleine gestellt – eine beeindruckende Frau.

Die mitreisende UNICEF-Spenderin Dr. Dorothea Halstenberg im Interview:

Was fehlt den Kindern und Jugend-lichen in Madagaskar Ihrer Meinung nach am meisten?Es fehlt ihnen an ganz grundlegenden Dingen wie sauberem Wasser und genügend Nahrung. Aber es fehlt ihnen auch jegliche Perspektive. Sie haben keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, und damit keine Chance, ihre Zukunft zu gestalten.

Wenn in Europa ein Kind davon träumt, Astronaut, Pilot, Arzt oder was auch immer zu werden, sagt man ihm: Strenge dich an, lerne, arbeite, dann kannst du es schaffen. Als ich in Madagaskar Schüler nach ihren Zukunftsplänen fragte, unterschieden sie sich nicht von denen deutscher Gleichaltriger – ich musste wirklich schlucken… Wenn doch die Träume aller Kinder in der Welt Wirklichkeit werden könnten!

Warum liegt Ihnen die Unterstüt-zung von UNICEF besonders am Herzen?Es darf nicht sein, dass die Chancen eines Kindes davon abhängen, in welchem Land es geboren wurde. UNICEF arbeitet mit aller Kraft daran, dies zu ändern und tritt für die Rechte von Kindern weltweit ein. Und das unterstütze ich gerne. Auch wenn man denkt, zu unbedeutend zu sein, um etwas zu bewegen, darf niemand sich der Verantwortung im Rahmen seiner Möglichkeiten entziehen! Br

Dr. Dorothea Halstenberg informiert sich über die Situation der Schulkinder

Auf dem Weg zum Dorf Zavimahavory in Madagaskar – Paradies und eines der ärmsten Länder der Welt

Die UNICEF-Reisegruppe vor Ort in Madagaskar – mit dem 16-jährigen Manjo, der dank UNICEF zur Schule gehen kann

Die Schüler der Grundschule Ankilimanitsy freuen sich über zwei neue Klassenräume, Toiletten und eine Zisterne von UNICEF

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UNICEF-Aktionstag „Wasser wirkt!“Haben Sie schon einmal zum Händewaschen getanzt, Leitungswasser aus UNICEF-Bechern getrunken und erfahren, woher die 13-jährige Fernus aus Äthiopien ihr Wasser holt? Dann müssen Sie irgendwo zwischen Sylt und Ravensburg, Düren und Dresden einer von rund 100 UNICEF-Gruppen begegnet sein. Gemeinsam mit Schwimmbädern, Sportverei-nen und Firmen haben sie sich rund um den 24. Mai am Aktionstag zur aktuellen UNICEF-Wasserkampagne beteiligt. Auf Stadtfesten und in Fußgängerzonen luden sie mit Wunschbrunnen und Händewaschstationen, mit Trinkwasserbars und Menschenketten zum Mitmachen ein. Hier einige Beispiele aus ganz Deutschland:

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Aktiv für UNICEF

Schüler der Lietzensee-Schule in Berlin präsen-tierten ihre Wasseraktion in Schloss Bellevue

In Paderborn servierten Schüler den Passanten Wasser

In Augsburg wurde für sauberes Wasser getrommelt

Die Kinder der Riederberg-Schule in Wiesbaden animierten zum Händewasch-Tanz

Erfrischend! In Lüdenscheid gab es Wasser aus den UNICEF-Faltbechern

Die Kinder der Neheimer Grundschule gestalten eine Wasserwelle

In Dortmund trommeln die Stift-Grundschüler für das Recht auf sauberes Wasser

UNICEF-Patin Marie-Luise Marjan war beim Kölner Aktionstag dabei

Auf dem Bonner Münsterplatz lockte ein Wasser-Parcours

In Düsseldorf konnten sich Besucher die Hände an einer selbstgebauten Waschstation waschen

Kinder in Karlsruhe schmückten sich mit Wasser-wirkt-Tattoos Weitere bunte Impressionen unter

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In den Entwicklungsländern ist jedes dritte Kind unter fünf Jahren in seiner Entwicklung zurückgeblieben – weil es mangelernährt ist. Die Kinder erhalten zu wenig Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente und werden so schnell lebens-bedrohlich krank.

UNICEF informiert die Familien, wie sie ihre Kinder schützen können – zum Beispiel durch gute Hygiene und regelmäßige Gewichtskontrollen. UNICEF stellt dafür Waagen bereit und bildet Helfer aus. Schwer mangelernährte Kinder erhalten in speziellen Ernährungszentren therapeutische Zusatznahrung.

Allein in Äthiopien konnte UNICEF so im vergangenen Jahr lebensrettende Hilfe für 221.000 mangelernährte Mädchen und Jungen leisten.

Mit jeder Karte helfen Sie UNICEF, das Überleben von Kindern zu sichern.

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Linn Marie Schütze aus Buchholz in der Nordheide und Kira Lena Zerwer aus Rosengarten (beide 16) sind die UNICEF-JuniorBotschafterinnen 2012. Bereits zum neunten Mal ver- lieh UNICEF den begehrten Kinderrechte-Preis bei einer großen Feier mit 600 Kindern in der Frankfurter Paulskirche. 59 einzelne Kinder oder Gruppen, 80 Schulen, vier Chöre sowie sieben Vereine und Organisationen hatten sich bewor- ben. Insgesamt waren rund 40.000 Kinder und Jugendliche an JuniorBotschafter-Aktionen beteiligt – noch mehr als im Vorjahr. Sie beschäftigten sich dabei unter anderem mit dem Recht auf Bildung, der UNICEF-Nothilfe in Ostafrika, Pakistan und Japan sowie dem Thema Kinder im Krieg. Alle Gewinner im Überblick: 1. Preis: Linn Marie Schütze und Kira Lena Zerwer aus der

Nordheide (NI) für ihren Einsatz für das Recht auf Bildung 2. Preis: Don-Bosco-Schule in Lippstadt (NRW) für ihr

Engagement für behinderte Kinder3. Preis: „Zirkus der Kulturen“ aus Alfhausen (NI) für ihre

interkulturellen Veranstaltungen 4. Preis: Klasse 3a der Grundschule Atter (NI) für ihre

Malawi-Aktion 5. Preis: Die „Elfenbande“ aus Donaueschingen (BW) für

eine Aktion für Kinder im KriegSonderpreis „Kinderrechte in der Schule“: Albert-Schweitzer-

Schule in Langen (HE) mit ihrem Koffer voller KinderrechteSonderpreis „wir laufen für UNICEF“: Gemeinschafts-

grundschule „Am Höfling“ in Aachen (NRW)Sonderpreis „ganz Chor für UNICEF“: Kinderchor

Känguruh vom Kinder- und Jugendchor Abbesbüttel (NI) younicef-Preis: Anne Hilden (12) aus Langerwehe (NRW)

mit ihrer Wasser-Aktion

Mehr Infos unter www.younicef.de

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UNICEF JuniorBotschafter 2012

50 Jahre UNICEF Hamburg1962, vor genau 50 Jahren, gründete Dorothea Warburg die UNICEF-Gruppe Hamburg. Das 50. Jubiläum wurde am 30. Mai mit einem Festakt in der Bucerius Law School gefeiert. Gastgeberin und Leiterin der UNICEF-Gruppe Dorothee von Unruh begrüßte ihre Vorgängerin Irmgard von Lehsten, die stellvertretende UNICEF-Vorsitzende Maria von Welser, Michael Klaus, UNICEF-Kommunikationschef für das öst- liche und südliche Afrika in Nairobi/Kenia sowie UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider. Moderiert wurde die Veranstaltung von Rolf Seelmann-Eggebert. Mit heute 480 ehrenamtlichen Helfern und durchschnittlichen Gesamtein-nahmen pro Jahr von rund einer Million Euro ist Hamburg eine der großen Stützen von UNICEF Deutschland. Auch Musiklegende Udo Lindenberg gratulierte: „Ich sehe in der UNO die einzige umfassende Perspektive für `ne fairere Welt von morgen und setze voll auf das Kinderhilfswerk der United Nations, die UNICEF.“ Flo

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Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, ist seit dem 24. Mai neue Schirmherrin von UNICEF Deutschland. Bettina Wulff, die die Schirmherrschaft seit 1. Dezember 2010 wahrgenommen hatte, übergab ihr das Ehrenamt anlässlich des bundes-weiten UNICEF-Aktionstags „Wasser wirkt“ in Schloss Bellevue. Bei ihrem Amtsantritt betonte Frau Schadt, wie wichtig lokales Engagement für die Lö-sung globaler Probleme ist: „Es sind die ärmsten Kinder, die die Probleme der Gegenwart am härtesten zu spüren be-kommen – wie etwa den Klimawandel, die Finanzkrise, Nahrungsmittelknapp-heit oder Wassermangel“, sagte sie. „UNICEF verbindet konkrete Hilfe mit nachhaltigen Verbesserungen für die Kinder. Diese Arbeit unterstütze ich sehr gern.“

Sir Christopher Lee, Schauspielerlegende, ist von UNICEF Deutschland in Aachen zum Ehrenbot-schafter ernannt worden. Am 27. Mai feierte der in London geborene Sohn eines englischen Offiziers und einer ita-lienischen Gräfin seinen 90. Geburtstag. Trotz seines Alters setzt sich Sir Christo-pher weiter für UNICEF ein: Im Rahmen von „Cinema for Peace“ rief er zur Un-terstützung für UNICEF-Hilfspro-gramme für Kinder im Krieg auf. 2009 startete er gemeinsam mit dem Burda-Verlag einen Aufruf für die UNICEF-Kampagne gegen Kindersterblichkeit.

Im „Guinness-Buch der Rekorde“ wird Christopher Lee als Schauspieler mit den meisten Filmauftritten genannt. Weltberühmt wurde er durch seine Dar-stellung des Grafen Dracula. Lee prägte seitdem viele weitere unvergessliche Charaktere, darunter Dr. Fu Man Chu in den gleichnamigen Krimis, Rochefort in „Die drei Musketiere“, Scaramanga im Bond-Film „Der Mann mit dem gol-denen Colt“.

Zum Kult wurde er auch für eine jüngere Generation als Count Dooku in „Star-Wars Episode II & III“, als böser Zaube-rer Saruman in „Herr der Ringe“ und als Dr. Wonka in „Charlie und die Schoko-ladenfabrik“. „Mit UNICEF habe ich meine wirkliche Lieblingsrolle gefun-den. Es gibt nichts Schöneres als mitzu-helfen, dass Kinder eine Zukunft ha-ben“, sagt Sir Christopher.

Die Berliner Philharmoniker,Internationale UNICEF-Botschafter, ha-ben während ihres diesjährigen Tages der offenen Tür in der Philharmonie den Flügel „Steinway & Sons D-524780“ zugunsten der UNICEF-Nothilfe in Ostafrika versteigert. Kein Pianist hat darauf so häufig gespielt wie Alfred Brendel (siehe Foto). Aber auch andere Künstler wie Pierre-Laurent Aimard, Da-niel Barenboim oder Martha Argerich nutzten dieses Instrument, wenn sie in der Philharmonie auftraten. Der Flügel wurde 1992 in Hamburg hergestellt und zeichnet sich durch eine überdurch-schnittliche Klangschönheit aus.

Bei der Auktion am Pfingstmontag wa-ren Alfred Brendel selbst sowie Sir Si-mon Rattle und die Berliner Philharmo-niker dabei. Musikproduzent Siegfried Loch ersteigerte das Instrument für 80.000 Euro und ließ es Anfang Juni beim Sommerfest seines Musiklabels ACT vom Jazzpianisten Michael Wollny einweihen. Das Auktionshaus Christie’s führte die Auktion für UNICEF provisi-onsfrei durch. Aus einer Tombola und Spenden kamen zusätzlich mehr als 7.000 Euro der Hilfe für mangelernährte Kinder am Horn von Afrika zugute.

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Impressum: UNICEF-Nachrichten: Zeitschrift des Deutschen Komitees für UNICEF. Nr. 3/2012, Auflage 145.000. Erscheint viertel-jährlich; 2,50 Euro. Für Mitglieder und Förde-rer ist der Bezug im Förderbetrag/Spende enthalten. Spendenkonto 300 000 bei der Bank für Sozialwirtschaft in Köln, BLZ 370 205 00. Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF e.V., Höninger Weg 104, 50969 Köln, Tele-fon: 0221/936500, Internet: www.unicef.de, E-Mail: [email protected]. Redaktion: Ker-stin Bücker (Bue), verantwortlich, Simone Bredel (Br), Andrea Floß, freie Mitarbeiterin (Flo), Helga Kuhn (Kun), Rudi Tarneden (Tar). Redaktionsschluss: 15.08.2012, Gestaltung: Günter Kreß, Druckvorstufe: www.dbs-gruppe.de, Warstein; Druck: Henke, Brühl.

das dzi Spenden-Siegel bescheinigt UniCeF eine seriöse und vertrauenswürdige mittelverwendung.

Lenny Kravitz,Rocksänger, leiht UNICEF seine Stim-me und setzt sich dafür ein, dass Kinder Zugang zu Trinkwasser und einer bes-seren Sanitärversorgung bekommen. „Ich bin in New York City geboren und für mich war sauberes Trinkwasser im-mer selbstverständlich“, sagte der vier-fache Grammy-Gewinner und Songwri-ter. „Die Tatsache, dass jeden Tag Tausende Kinder unter fünf Jahren ster-ben, weil sie kein sauberes Wasser und keine angemessene Sanitärversorgung haben, ist schlicht nicht akzeptabel.“ Kravitz wirbt auch im Internet über Twitter und Facebook um Unterstüt-zung für UNICEF-Wasserprojekte.

Robbie Williams,Popstar und UNICEF-Botschafter, hat mit Take-That Sänger Mark Owen beim Benefizturnier „Soccer Aid“ in Manches- ter Fußball im Team „England gegen den Rest der Welt“ gespielt. Das Spek-takel lässt Schauspieler wie Mike My-ers, Edward Norton, Will Ferrell und Michael Sheen auf Profifußballer wie Clarence Seedorf, Arsenal-Star Martin Keown, den Argentinier Hernan Crespo und den niederländischen Torwart Ed-win van der Sar treffen. Alle gegenei-nander und doch mit einem Ziel – den am meisten benachteiligten Kindern zu helfen. Das Spiel mit 70.000 Zuschau-ern wurde live im Fernsehen übertra-gen. In Spots riefen Schauspielerin Kei-ra Knightley und Rennfahrer Lewis Hamilton zu SMS-Spenden auf. Insge-samt kamen vier Millionen Pfund – um-gerechnet über fünf Millionen Euro – für die UNICEF-Arbeit zusammen.

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Ishmael Beah, ehemaliger Kindersoldat und Buchautor aus Sierra Leone, war Ehrengast der UNICEF-JuniorBotschafter-Preisverlei-hung in der Frankfurter Paulskirche. Ishmael, Jahrgang 1980, war zwölf Jah-re alt, als der Bürgerkrieg in seiner Hei-mat ausbrach. Er verlor seine Eltern und seinen Bruder und musste selbst als Kindersoldat kämpfen. Heute lebt er in New York und hat ein Buch über seine „Rückkehr ins Leben“ geschrieben. Mit seiner Stiftung setzt er sich für Kinder im Krieg ein. „UNICEF hat mir ein neues Leben geschenkt und ist immer da, wo Kinder am nötigsten Hilfe brauchen. Ich freue mich, dass so viele Menschen in Deutschland diese Arbeit unterstüt-zen“, sagte er in der Paulskirche. Im anschließenden Online-Chat beantwor-tete er Kinder und Jugendlichen viele Fragen, zum Beispiel was ihm damals am meisten geholfen habe. „Musik – unsere Betreuer halfen uns, einen An-knüpfungspunkt zu unserem früheren Leben zu finden.“ Wie man Kindersoldaten helfen kann? „UNICEF unterstützen! – Jeder kann dazu beitragen, die Welt zu verändern.“ (Ishmael Beah: Rückkehr ins Leben, Piper, 276 Seiten, 9,95 Euro). Flo

Hier geht es zum Blog-beitrag zu Ismaels Be-such mit Fotos, Videos und Chat:

In der nächsten Ausgabe lesen Sie mehr –zum Beispiel über die neue UNICEF-Weihnachtsaktion für das Überleben von Kindern

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