UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

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Geschäftsbericht 2010 Gemeinsam für Kinder UNICEF Stiftung

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Die UNICEF-Stiftung wurde 1996 ins Leben gerufen – als Angebot für Menschen, die ihr Vermögen auf Dauer der nachhaltigen Hilfe für Kinder widmen möchten. Während Spenden zeitnah in die UNICEF-Projekte fließen, bleibt das Stiftungsvermögen auf Dauer erhalten. Die jährlichen Erträge der Stiftung kommen den UNICEF-Projekten zugute und sichern die weltweite Arbeit von UNICEF für Kinder auf lange Sicht ab.

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Geschäftsbericht 2010

Gemeinsam für Kinder

UNICEF Stiftung

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2 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

UNICEF-Stiftung 2010

Grußwort 3 Bericht der Geschäftsführung 4 Finanzielle Entwicklung Projektförderung Erbschaften Sammlung Rau für UNICEF Die UNICEF-Stiftung 6 Organe der Stiftung Anlage des Stiftungs- vermögens Struktur Deutsches Komitee für UNICEF e.V. 7 Sammlung Rau für UNICEF 8 Spender im Porträt: „Eine wunderbare Gewissheit“ 10

Finanzen

Jahresabschluss 2010 12 Bilanz der UNICEF-Stiftung zum 31.12.2010 14 Bericht zur wirtschaftlichen Lage 2010 16 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 20 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011 21

UNICEF-Programme international

Hilfe, die wirkt: Schulen für Madagaskar 22 Geförderte UNICEF- Programme 2010 24 Danke 26

Kontakt 26

Inhalt

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UNICEF ist weltweit jeden Tag für Kinder da – in rund 150 Ländern. Die Fotos im Geschäftsbericht der Stiftung 2010 bringen Ihnen die UNICEF-Programmarbeit am Beispiel Senegal näher. Mehr erfahren Sie unter www.unicef.de/projekte

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UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 3

Finanzen Organisation Ausblick

Gutes bleibt. Zumindest wünschen wir uns das, und es wird uns zum Beispiel von der Werbung suggeriert. Aber geht Ihnen das auch so: Haben auch Sie das Gefühl, dass nichts bleibt, wie es war, und dass sich die Welt immer rasanter verändert? Der Wandel hat natürlich auch seine guten Seiten. Auf die Arbeit von UNICEF bezogen können wir zum Beispiel feststellen, dass die Kindersterblich-keit weiter zurückgeht und im Vergleich zum 1990 um ein Drittel gesunken ist.

Andererseits bringen Veränderungen auch neue Herausforderungen mit sich. Wir stellen mit großer Sorge fest, dass sich die Schere zwischen den Kindern und Jugendlichen, die wohlbehütet und gefördert aufwachsen, und denjenigen, die ein Leben voller Entbehrungen führen, immer weiter öffnet. Immer mehr Kinder und Familien sind in Gefahr, abgehängt zu werden. In vielen Entwick-lungsländern wächst ein großer Teil der Jugendlichen angesichts schlechter Bil-dungschancen und hoher Arbeitslosigkeit ohne Perspektive für die Zukunft auf.

Wir bei UNICEF haben uns zur Aufgabe gemacht, uns vor allem um die besonders benachteiligten Kinder und Familien zu kümmern, um Mädchen und Jungen, die keine formelle Bildung erhalten und täglich um ihr Überleben kämpfen müssen, um Kinder, die auf der Straße leben und hart arbeiten müssen oder solche, die wegen ihrer Herkunft oder einer Behinderung ausgegrenzt werden.

UNICEF hilft seit über 60 Jahren Kindern in Not und setzt sich für die Kinderrechte ein. Die Organisation und ihre Arbeitsweise haben sich in der Zeit immer weiter entwickelt, um wirksam und effizient zu sein. Unsere Arbeit profitiert von neuen Medikamenten und Impfstoffen. Wir nutzen neue Technologien wie SMS oder GPS, um Bedürfnisse zu ermitteln, Hilfe zu organisieren und Menschen auch in abgelegenen Regionen zu erreichen. Doch der Kern unserer Arbeit und die Grund-idee sind gleich geblieben: Zu helfen, wo es nötig ist – gemeinsam für Kinder.

Wenn Sie UNICEF dauerhaft unterstützen und dafür sorgen möchten, dass auch die Kinder von morgen Ihren Schutz und Ihre Hilfe erhalten, bietet Ihnen die UNICEF-Stiftung dafür die ideale Möglichkeit. Bitte helfen Sie uns, die gute und wichtige Arbeit von UNICEF auch in Zukunft weiter fortzuführen – vielen Dank!

Grußwort

Gutes bleibt –

dauerhaft helfen mit der

UNICEF-Stiftung

UNICEF ist weltweit jeden Tag für Kinder da – in rund 150 Ländern. Die Fotos im Geschäftsbericht der Stiftung 2010 bringen Ihnen die UNICEF-Programmarbeit am Beispiel Senegal näher. Mehr erfahren Sie unter www.unicef.de/projekte

Dr. Jürgen Heraeus Vorsitzender UNICEF-Stiftung

Christian Schneider Geschäftsführer U

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4 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

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Bericht der Geschäftsführung

Finanzielle EntwicklungDie UNICEF-Stiftung hat 2010 beson-ders von einem positiven Ergebnis der Vermögensverwaltung profitiert. Mit einem Nettoergebnis von 2,81 Milli-onen Eurogegenüber 2,42 Millionen Euro im Vorjahr konnte hier ein erfreu-licher Zuwachs realisiert werden. Zum Bilanzstichtag entfielen rund 79 % der Wertpapier-anlagen auf Guthaben bei Kreditinstituten, auf Rentenpapiere und renten-basierte Produkte. Weitere rund 21 % waren in Aktien, aktienbasierten Produkten sowie in alternativen Invest-ments wie z.B. Fondsbeteiligungen in- vestiert. Die Wertpapiere wiesen zum Ende des Kalenderjahrs stille Reserven in Höhe von 1,19 Millionen Euro auf. Generell werden bei allen Anlageent-scheidungen die ethischen Grundlagen von UNICEF berücksichtigt, die Anlagen in verschiedenen Wirtschaftszweigen wie Alkohol-, Tabak- oder Rüstungsin-dustrie nicht zulassen. Die sich wieder verstärkenden Unsicherheiten an den Kapitalmärkten und das mittlerweile sehr niedrige Zinsniveau stellen eine Vermögensverwaltung in 2011 vor besondere Herausforderungen. Das in den letzten Jahren erreichte Ergebnis-niveau wird sich aus heutiger Sicht in 2011 nicht wiederholen lassen. Es wird jedoch angestrebt, auch in 2011 aus der Vermögensverwaltung einen spür-baren Betrag für die Projektarbeit von UNICEF zur Verfügung zu stellen.

Unter dem Leitsatz

„Gemeinsam für Kinder“

setzt sich UNICEF weltweit

dafür ein, die Kinderrechte

für jedes Kind zu

verwirklichen.

Die Einnahmen aus Erbschaften sind gegenüber dem Vorjahr von 5,94 Mil-lionen Euro in 2010 auf 4,73 Millionen Euro zurückgegangen. Dennoch lässt sich eine langfristig stabile Entwicklung feststellen. So liegen die Einnahmen des Berichtsjahres weiterhin über den Zahlen aus 2008, die nach Bereinigung der Einnahmen um die Einkünfte aus der Nachlassabwicklung von Dr. Dr. Gustav Rau 4,6 Millionen Euro betra-gen haben. Für 2011 können wir be-reits heute von einer positiven Weiter-entwicklung der Erbschaftseinnahmen ausgehen.

Dank der in 2010 erzielten Ergebnisse wird die Stiftung in 2011 durch Aus- schüttungen in Höhe von mindestens 4 Millionen Euro die weltweite Projekt-arbeit von UNICEF wiederum mit einem starken Beitrag unterstützen können.

Veränderungen in den GremienUm die Strukturen des Deutschen Komitees für UNICEF e.V. und der UNICEF-Stiftung besser vergleichbar zu machen, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die Gremienstruktur der Stiftung an die des Vereins angeglichen. Der frühere Stiftungsvorstand wurde in Geschäftsführung und der Stiftungsrat in Stiftungsvorstand umbenannt. Eine wichtige Aufgabe des Stiftungsvor-

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UNICEF sorgt im Senegal für neue Brunnen in den Dörfern und Schulen – so haben die Mädchen mehr Zeit zum Lernen und Spielen.

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Finanzen Organisation Ausblick

Bericht der Geschäftsführung

UNICEF sorgt im Senegal für neue Brunnen in den Dörfern und Schulen – so haben die Mädchen mehr Zeit zum Lernen und Spielen.

standes ist die Kontrolle der Geschäfts-führung. Demnach bestellt, entlässt und beaufsichtigt der ehrenamtlich tätige Stiftungsvorstand auch die Geschäfts-führung der Stiftung. Zur Erhöhung der Transparenz und im Sinne einer verursachungsgerechten Kostenzuord-nung wurde die Stiftung erstmalig mit einer Vergütung für die Geschäftsführer belastet. Die Stiftungsvorstände üben ihre Tätigkeit für die Stiftung nach wie vor ehrenamtlich aus.

ProjektförderungAls Förderstiftung des Deutschen Komitees für UNICEF e.V. leistet die UNICEF-Stiftung einen wichtigen Beitrag zur weltweiten UNICEF-Ar-beit. Im vergangenen Jahr konnte die Stiftung mit ihren Erträgen in Höhe von 2.649.447,15 Euro insgesamt 24 Programme unterstützen. Zusätzlich konnte aus dem Nachlass von Dr. Dr. Gustav Rau ein Betrag von 195.930 Euro für die Unterstützung des von ihm gegründeten Krankenhaus in Bu-kavu in der Demokratischen Republik Kongo zur Verfügung gestellt werden. Allein mit 380.000 Euro förderte die Stiftung UNICEF-Bildungsprogramme wie die Kampagne „Schulen für Afrika“ in Angola und Ruanda. Ziel ist es, in elf afrikanischen Ländern eine gute Grundbildung sicherzustellen. Denn in den Ländern Afrikas südlich der Sa-hara geht bis heute etwa jedes dritte Kind nicht zur Schule. Viele Familien sind zu arm, um das Schulmaterial für ihre Kinder zu bezahlen. Beson-ders auf dem Land sind Schulen oft überfüllt, schlecht ausgestattet oder einfach zu weit entfernt. Es fehlt an qualifizierten Lehrern. Die Aids-Epide-mie verschärft die Situation. Aus Stiftungsmitteln konnte UNICEF zum Beispiel in Angola und Ruanda den Bau zusätzlicher Klassenzimmer finan-zieren, Schulmaterial bereitstellen und Lehrer schulen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Hilfe durch die UNICEF-Stiftung lag mit 650.000 Euro auf Programmen, die das Überleben von Kindern sichern. So wurden insbesondere Wasserpro-jekte in Äthiopien und Sudan sowie Projekte im Rahmen der UNICEF-Ak-tion „Das Überlebenspaket“ in Niger

und Burundi unterstützt. Dank der Hilfe durch UNICEF können 2.000 Kin-der in den sudanesischen Provinzen Kordofan und Abyei endlich an ihren Schulen sauberes Wasser trinken, zur Toilette gehen und ihre Hände waschen. In Niger hat UNICEF geholfen, über 8.000 schwer mangelernährte Kinder in therapeutischen Ernährungszentren zu behandeln. Sie erhalten Spezial-milch, Medikamente und – sobald sie wieder feste Nahrung zu sich nehmen können - eine nahrhafte Erdnusspaste. 609.247,15 Euro kamen Nothilfe-Pro- grammen zugute. Mittel aus der Stif-tung ermöglichten es UNICEF, nach Naturkatastrophen oder in Krisenre-gionen schnell Hilfe zu leisten und Kinder mit Trinkwasser und Medika-menten zu versorgen.

Mit 260.000 Euro hat die UNICEF-Stiftung in Kambodscha, Malawi, Namibia und Sambia Aufklärungspro-gramme für Jugendliche zum Thema HIV/Aids und die Versorgung HIV-infizierter Kinder gefördert. In Malawi hilft UNICEF Kindern, die durch Aids ihre Mutter, ihren Vater oder beide Eltern verloren haben. UNICEF konnte in den Dörfern einfache Tageskrippen und fünf Anlaufstellen für benachtei-ligte Kinder einrichten. Seit 2006 hat UNICEF in Malawi über 300 von ihnen mit Spielzeug und Küchenutensilien ausgestattet. 2010 erhielten viele der Krippen auch Fahrräder. Sie ermögli-chen es den Betreuern zum Beispiel, erkrankte Kinder nach Hause zu brin-gen. Aus Stiftungsmitteln konnten mit 580.000 Euro auch Programme zum Schutz von Kindern vor Ausbeutung und Missbrauch in sieben Ländern un-terstützt werden. Außerdem wurden Neugeborenensets zum Schutz vor einer HIV-Übertragung mit Mitteln aus der Stiftung finanziert.

ErbschaftenIn den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen die UNICEF-Stiftung in ihrem Testament bedacht. Mit dieser Hilfe können wir die Arbeit von UNICEF für Kinder weltweit lang-fristig absichern. Im vergangenen Jahr haben rund 80 Menschen UNICEF mit einer Erbschaft oder einem Vermächt-nis unterstützt. Für die großzügige

und vertrauensvolle Unterstützung danken wir von Herzen.

Wir erhalten vermehrt Nachfragen zum Thema Testamentsgestaltung. Deshalb lädt die UNICEF-Stiftung seit 2006 bundesweit zu Vortragsver-anstaltungen zum Thema Erbrecht ein. Unabhängige Fachanwälte für Erbrecht und Notare geben einen umfassenden, leicht verständlichen Überblick darüber, was bei der Testa- mentsgestaltung zu beachten ist. Besonderes Augenmerk wird auf häufig gestellte Fragen zum gesetz-lichen Pflichtteil, zur Erbfolge und zum Erbschaftsteuerrecht gelegt. Erstma-lig hat die UNICEF-Stiftung 2010 auch die Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in das Vortrags-programm mit aufgenommen.

Sammlung Rau für UNICEFDr. Dr. Gustav Rau (1922-2002) über-gab der UNICEF-Stiftung im Wege der Schenkung und als Erbe seine bedeutende Kunstsammlung. Die UNICEF-Stiftung verwaltet insgesamt 418 Gemälde, 237 Skulpturen und 129 kunsthandwerkliche Objekte mit einem 2010 neu geschätzten Gesamtwert von über 164 Millionen Euro. Den Wünschen von Gustav Rau folgend, wurden die Kernstücke der Sammlung als langfristige Leihgaben an zwei Museen übergeben: Das Arp Museum in Remagen realisiert schon seit 2009 regelmäßig Wechselaus-stellungen aus dem 239 überwiegend Gemälde umfassenden Leihgabenkon-volut. Seit Herbst 2010 sind zunächst acht ausgewählte Skulpturen in der ständigen Sammlung des auf mittelal-terliche Kunst spezialisierten Museum Schnütgen in Köln zu sehen. Für die nicht entliehenen Werke wird mit Hilfe externer Spezialisten ein Verkaufskon-zept erarbeitet. Auf dieser Grundlage werden die Sammlungsstücke im Laufe der nächsten Jahre zugunsten des gemeinnützigen Zwecks der UNICEF-Stiftung veräußert.

Manfred BoosChristian Schneider Geschäftsführung UNICEF-Stiftung

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6 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Organigramm der UNICEF-Stiftung

StiftungsvorstandDr. Jürgen Heraeus (Vorsitzender)

Ann Kathrin Linsenhoff Anne Lütkes

Andrea Tilgner Maria von Welser

GeschäftsführungManfred Boos

Christian Schneider

UNICEF-Stiftung3 Mitarbeiter*

Organe der StiftungDie Organe der UNICEF-Stiftung sind der Stiftungsvorstand und die Ge- schäftsführung. Der aus bis zu fünf Personen bestehende, ehrenamtlich tätige Stiftungsvorstand bestellt, ent- lässt und kontrolliert die Geschäfts-führung, erlässt Richtlinien für die Ver- gabe der Stiftungsmittel und beschließt Satzungsänderungen. Die Geschäfts-führung besteht aus mindestens zwei, maximal drei Personen. Sie vertritt die Stiftung im Rechtsverkehr, führt die Geschäfte der Stiftung, verwaltet das Stiftungsvermögen und vergibt die Vermögenserträge unter Beachtung der satzungsgemäßen Ziele und Zwecke sowie der vom Stiftungsvor-stand erlassenen Richtlinien.

Die UNICEF-Stiftung

Die UNICEF-Stiftung wurde

1996 ins Leben gerufen – als

Angebot für Menschen, die

ihr Vermögen auf Dauer der

nachhaltigen Hilfe für

Kinder widmen möchten.

Während Spenden zeitnah in die UNICEF-Projekte fließen, bleibt das Stiftungs-vermögen auf Dauer erhalten. Die jährlichen Erträge der Stiftung kommen den UNICEF-Projekten zugute und sichern die weltweite Arbeit von UNICEF für Kinder auf lange Sicht ab.

Anlage des StiftungsvermögensSicherheit, Rentabilität und Liquidität sind die wichtigsten Kriterien, nach denen die UNICEF-Stiftung ihr Kapital anlegt. Dazu kommen ethische Richt- linien. Für die Verwaltung des Stif-tungsvermögens wurde ein sorgfäl-tiges Auswahlverfahren unter führenden Bankhäusern durchgeführt. Danach erhielten die Banken mit den besten Konzepten und Konditionen entsprechende Aufträge. Für die Verwaltung des Stiftungsvermögens sind verschiedene Banken nach Maßgabe einer konservativen Anlage-strategie tätig. Die Ergebnisse der Vermögensverwaltung durch die Banken werden ständig miteinander verglichen und gemessen. So ist sichergestellt, dass die Banken auch nach Auftragserteilung gezwungen sind, ihre Strategie kontinuierlich zu verbessern und sich an den jeweils aktuellen Marktgegebenheiten auszu-richten.

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* 2,6 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

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UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 7

Finanzen Organisation Ausblick

Struktur Deutsches Komitee für UNICEF e.V.

Vorstand des Deutschen Komitees für UNICEF

Ekin Deligöz Dr. Dieter Kastrup Peter Krämer Anne Lütkes Andrea Tilgner Dr. Jürgen Heraeus Tom Koenigs Ann Kathrin Linsenhoff Sigrid Schrader Maria von Welser

Mitgliederversammlung = Komiteeeinschl. Beirat zur Zeit 65 stimmberechtigte Mitglieder

VorstandDr. Jürgen Heraeus (Vorsitzender), Ann Kathrin Linsenhoff (stellv. Vorsitzende),

Maria von Welser (stellv. Vorsitzende), Anne Lütkes (Schatzmeisterin), Sigrid Schrader (Beirat), Andrea Tilgner (Beirat),

Ekin Deligöz, Dr. Dieter Kastrup, Tom Koenigs, Peter Krämer

BeiratBarbara Illner,

Claudia Poser-Ben Kahla, Sigrid Schrader, Andrea Tilgner,

Angelika Vogler-Rieger

Botschafter Sabine Christiansen

Joachim Fuchsberger

150 ehrenamtliche UNICEF-Gruppen

UNICEF-Geschäftsstelle Köln wählt und kontrolliert

wählen

wählt und beaufsichtigt

Bereiche

SchirmherrinBettina Wulff

zwei geborene Mitglieder

GeschäftsführungChristian Schneider

(seit 24.6.2010)

Personal

Kommunikation & Kinderrechte

Bürgerschaftliches Engagement

Fundraising Grußkarten Finanzen & Verwaltung

Information & Kosten Arbeitsgruppen

Region Nord Region Ost Region West Region Südwest Region Süd

Kinderrechte & Bildung

Online-Koordination

Presse

Fachberatung

Direkt-Marketing

Firmenkooperationen & Bestspender

Marketing & Vertrieb

Fachberatung

Spendenbuchhaltung & Spenderservice

Allgemeine Dienste & Hausverwaltung

Programminformation international

Qualifizierung & Entwicklung:

Vertrieb & Service Arbeitsgruppen

Public Relations

Kundenservice & Logistik

Geschäftsbuch-haltung

IT

Corporate Identity Controlling

Stand 31.12.2010

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8 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Sammlung Rau für UNICEF

Die Sammlung, die der Industrie-Erbe, Wirtschaftswissenschaftler und engagierte Kinderarzt Dr. Dr. Gustav Rau in vier Jahrzehnten zusammen-trug, ist eine der ungewöhnlichsten privaten Kunstkollektionen weltweit. Sie umfasst Werke europäischer Ma-lerei ab dem 15. Jahrhundert bis zum Spätimpressionismus sowie Skulp-turen vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert, darunter Meisterwerke von Fra Angelico, El Greco, Auguste Renoir, Paul Cézanne, Max Lieber-mann und Claude Monet. Insgesamt gehören zur Sammlung rund 740 Objekte – Gemälde, Skulpturen und kunsthandwerkliche Gegenstände.

Der 2002 verstorbene Gustav Rau ver-erbte seine Sammlung der UNICEF-Stiftung. Mit einer der größten huma-nitären Schenkungen in Deutschland hatte er UNICEF den größten Teil der Kunstwerke bereits zu seinen Lebzei-ten übertragen.

Gustav Rau bestimmte, dass der Kern seiner Sammlung – bestehend aus 153 von ihm ausgewählten Gemälden und Skulpturen – bis 2026 öffentlich gezeigt werden soll. Um diesen Teil des Vermächtnisses zu erfüllen, hat UNICEF Leihverträge mit zwei Museen abgeschlossen: mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen und dem Museum Schnüt-gen in Köln.

Dr. Dr. Gustav Rau widmete

sein Leben Kindern in Afrika

und der Kunst. Seine

wertvolle Kunstsammlung

übergab er UNICEF.

Die Werke der Sammlung, die nicht zur Kernsammlung gehören, wird UNICEF gemäß dem Willen von Gustav Rau veräußern. Die Erlöse aus den Verkäufen werden entsprechend in die UNICEF-Stiftung fließen, um langfristige UNICEF-Hilfsprojekte zu finanzieren und das von Gustav Rau gegründete Krankenhaus in Ciriri in der Demokratischen Republik Kongo weiter zu unterstützen.

Arp Museum Bahnhof Rolandseck Das Arp Museum realisiert in einem eigens der Sammlung gewidmeten Ausstellungsraum, der „Kunstkam-mer Rau“, regelmäßig Wechselaus-stellungen aus dem 239 Leihgaben umfassenden Werkkonvolut. Von Februar bis August 2010 stand der Sammler Gustav Rau im Mittelpunkt. Anhand von herausragenden Gemäl-den beleuchtete diese Ausstellung in der „Kunstkammer“ Raus Sammellust und stellte seine Kollektion in die lan-ge Tradition privater Sammler.

Mit der Schau „Superfranzösisch“ von September 2010 bis Februar 2011 wurde am Beispiel von 60 Gemälden, Skulpturen und kunsthandwerklichen Objekten ein zentrales Thema der Sammlung aufgefächert. Die Palette reicht von den anonymen Heiligenbil-dern des Mittelalters über die Schäfer-Idyllen des Rokoko und die Porträts der Aufklärung bis zu den großen impressionistischen Landschaften.

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Camille Pissarro, Ansicht von Pontoise, 1867 Harmen Evertsz. van Steenwyck, Stillleben, 1640

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UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 9

Finanzen Organisation Ausblick

Sammlung Rau für UNICEF

Bis zum 8. Januar 2012 lädt die Ausstellung „Horizonte“ ein zu einem spannenden Spaziergang durch die Geschichte der Landschaftsmalerei und die vielfarbigen europäischen Kunstlandschaften vom Mittelalter bis zum Impressionismus, von Fra Angeli-co bis zu Claude Monet.

Museum Schnütgen in KölnDie Skulpturen der Kernsammlung sowie weitere ausgewählte plastische Werke – insgesamt 80 – überließ UNICEF im Herbst 2009 dem Kölner Museum Schnütgen als Dauerleihga-ben. In der neuen Nachbarschaft mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum, das die Kulturen der Welt erschließt, widmet sich das Museum Schnüt-gen der christlichen Kultur Europas. Derzeit sind acht sakrale Bildwerke aus der Sammlung Rau in die neu gestaltete ständige Sammlung des Museums integriert. Weitere werden folgen, wobei jeweils sinnfällige Be-züge zu den eigenen Beständen des Museums hergestellt werden sollen. Auch eine Sonderausstellung mit den plastischen Werken der Sammlung Rau ist in Planung.

Verwaltung und Betreuung der Sammlung Die nicht ausgestellten Sammlungs-stücke werden derzeit in einem Kunst-lager aufbewahrt und von restauratori-scher wie kunsthistorischer Seite fachkundig betreut. Mitarbeiter der UNICEF-Stiftung arbeiten zudem den sammlungsbezogenen schriftlichen Nachlass von Gustav Rau sowie seine etwa 10.000 Bände umfassende Kunstbibliothek auf. Alle werthaltigen Objekte werden restauratorisch begutachtet, um mögliche substanz-gefährdende Schäden aufzuspüren und notwendige konservatorische Maßnahmen einleiten zu können.

Eine gütliche Einigung erfolgte mit den Erben der ehemaligen jüdischen Eigentümer des Kunsthauses A.S. Drey in München. Sie hatten eine Restitutionsforderung an einem dem „Meister von 1419“ zugeschriebenen Tafelbild geltend gemacht. Das Bild wurde am 6. Juli 2010 bei Christie’s in London versteigert; der Reinerlös von 400.000 britischen Pfund floss jeweils zur Hälfte den Erben und der UNICEF-Stiftung zu.

Das Krankenhaus Dr. Rau in CiririGustav Rau gründete in den 1980er Jahren ein Hospital und Ernährungs-zentrum in der Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Es wird von der Erzdiözese Bukavu in Zusammenarbeit mit Cari-tas International verwaltet. UNICEF fördert das Krankenhaus seit Jahren mit Mitteln aus der Stiftung. Das Einzugsgebiet umfasst 265.000 Men-schen; das 150-Betten-Krankenhaus ist heute das Referenzhospital für die gesamte Region und auch für 13 Gesundheitsstationen im Umland zuständig. 2010 hat die UNICEF-Stiftung das Hospital mit insgesamt 195.930 Euro unterstützt. Aus diesen Zuwendungen wurden unter anderem ein Ambulanzfahrzeug, das Zusatzer-nährungsprogramm für mangeler-nährte Kinder sowie der Ausbau der sanitären Einrichtungen finanziert. Für 2011 ist der dringend notwendige Bau einer neuen Geburtsstation geplant. Mit Unterstützung unserer Stiftung werden ein Operationssaal, Kreißsäle und Untersuchungsräume gebaut und eingerichtet.

Arp Museum Bahnhof Rolandseck Rh

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Museum Schnütgen

Maurice Denis, Juli, 1892El Greco, Hl. Dominikus, um 1600Jean-Honoré Fragonard, Porträt Herzog von Harcourt, um 1769

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10 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Spender im Porträt: „Eine wunderbare Gewissheit“

Im Gespräch erläutert Fritz Ritter, weshalb er und seine Frau sich über die eigene Lebenszeit hinaus für den guten Zweck einsetzen möchten.

Herr Ritter, Sie und Ihre Frau haben sich entschieden, UNICEF in Ihrem Testament zu bedenken. Wie kam es dazu?Unserer Entscheidung liegen sehr per- sönliche Motive zugrunde. Als ich etwa vier Jahre alt war, erkrankte mein Vater sehr schwer. Die Ärzte räumten ihm damals kaum Überlebenschancen ein. Nach wochenlangem Beten und Hoffen kehrte mein Vater gesund nach Hause zurück. Seither folge ich der Stimme des Herzens. Du bist nie allein, selbst wenn dich Rückschläge zu Boden drücken. Ich bin dankbar für dieses Vertrauen und dafür, wie mein Leben verlaufen ist. Als meine Frau Hildegard und ich vor kurzem in den wohlver-dienten Ruhestand getreten sind, war es uns daher ein wichtiges Anliegen, etwas von unserem Glück weiterzuge-ben. Unser Sohn übernahm unseren Handwerksbetrieb, unserer Tochter mit ihren vier Kindern haben wir ver- schiedene Immobilien zugedacht. Ein Lebensmittelmarkt – langfristig ver- mietet – und unser Privathaus blieben übrig. Aus Dankbarkeit und innerer Überzeugung beschlossen wir gemein-

Fritz und Hildegard Ritter aus

Süddeutschland fassten vor

einigen Jahren den Entschluss,

ihren Lebensmittelmarkt und

daran angrenzendes Wohn-

eigentum der UNICEF-Stiftung

zu vermachen.

sam, den Supermarkt in eine gut geführte, gemeinnützige Stiftung zu geben.

Warum fiel die Wahl damals auf UNICEF?Nach jahrelanger Überprüfung ver-schiedener Kinderhilfswerke entschie-den wir uns für UNICEF. Entscheidend war die Feststellung: UNICEF ist welt- weit nicht nur direkt im Einsatz bei den bedürftigen Kindern und Menschen, sondern hat auch bei den Regierungen Einfluss auf humane Gesetzgebung für Kranke und Waisenkinder. Wir möch-ten dazu beitragen, dass UNICEF sich für diese Kinder einsetzen und Hilfe leisten kann.

Wie fühlen Sie sich heute mit der Entscheidung?Es ist eine wunderbare Gewissheit: Unser im Schweiße unseres Ange-sichts erschaffenes Lebenswerk lebt nicht nur in unseren Kindern und Enkeln weiter, sondern gibt auch vielen der Ärmsten auf dieser Welt die Hilfe für ein würdiges Leben.

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In Dakar unterstützt UNICEF ein Zentrum für Straßenkinder. Frau Bintou ist eine von vielen Ehrenamtlichen, die sich dort um die Kinder kümmern.

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UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 11

Finanzen Organisation Ausblick

Spender im Porträt: „Eine wunderbare Gewissheit“

Gemeinsam bewegen wir viel für Kinder weltweit. Wie alle gemeinnüt-zigen Organisationen ist UNICEF von der Schenkungs- und Erbschaftsteuer befreit. Ihr Nachlass kommt ohne Abzüge der Hilfe für Kinder zu Gute. Wir tragen dafür Sorge, dass Ihr letzter Wille auch in Ihrem Sinne umgesetzt wird.

Beratung und ServiceUNICEF bietet umfassende Beratungs- und Serviceleistungen und entwickelt gemeinsam mit den Unterstützern eine maßgeschneiderte Lösung für ihr Engagement. Transparenz und Infor- mation sind uns sehr wichtig: Wir informieren regelmäßig über den Fortgang der UNICEF-Projekte und setzen die uns anvertrauten Mittel mit größter Sorgfalt ein.

Sprechen Sie uns an! Gern senden wir Ihnen kostenlos Informationen zu oder beraten Sie persönlich. Tel.: 0221 / 93650-252

Erholsamer Schlaf in geschützter Umgebung.

Ein Testament gibt Ihnen die Mög-lichkeit, über die eigene Lebenszeit hinaus die Zukunft mitzugestalten und Sorge für diejenigen zu tragen, die Ihnen am Herzen liegen. Viele Men-schen möchten mit ihrem Erbe nicht nur ihre Angehörigen absichern. Sie möchten auch die Lebenssituationen von Kindern weltweit verbessern und setzen deshalb UNICEF als Vermächt-nisnehmer oder (Mit-)Erben ein.

Mit einer Stiftung langfristig helfenEine Stiftung ist ideal, wenn Sie Ihr Lebenswerk erhalten und es für ein besonderes Anliegen einsetzen möchten. Mit Unterstützung der UNICEF-Stiftung können Sie bereits zu Lebzeiten eine Stiftung gründen und diese durch letztwillige Verfügung aufstocken. Den Zweck und den Namen der Stiftung legen Sie als Stifter selbst fest.

Vererben von ImmobilienWenn Sie eine Immobilie besitzen, sollten Sie auf jeden Fall ein Testament machen und darin bestimmen, wer Ihre Immobilie einmal erbt. Auch eine ge- meinnützige Organisation wie UNICEF kann Ihre Immobilie erben. Wir tragen dann dafür Sorge, dass der bestmög-liche Verkaufspreis erzielt wird.

Mit einem Testament

können Sie bestmöglich

Vorsorge treffen.

Testamente und Stiftungen für UNICEF

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12 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Jahresabschluss 2010Die UNICEF-Stiftung setzt

jeden Beitrag sorgfältig und

wirkungsvoll ein und erzielt

messbare Fortschritte für

Kinder. Hier finden Sie um-

fassende Informationen rund

um die Finanzen der Stiftung.

Im Senegal werden noch immer viele Mädchen an ihren Genitalien beschnitten. Ein Wandel gegenüber der Tradition ist nur durch Bildung möglich.

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UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 13

Finanzen Organisation Ausblick

Die UNICEF-Stiftung erstellt ihren Jahresabschluss freiwillig gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches – diese strengen Regeln gelten auch für große Kapitalgesellschaften. Unab- hängige Wirtschaftsprüfer bestätigen der UNICEF-Stiftung seit Gründung die Einhaltung aller gesetzlichen Vorga- ben und bestätigen dies mit der Vergabe des uneingeschränkten Bestätigungsvermerks.

Allgemeine AngabenDer Jahresabschluss der UNICEF-Stiftung, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), ein- schließlich der Regelungen des Bilanz- modernisierungsgesetzes, aufgestellt. Bei der Gliederung wurden die Rege- lungen für große Kapitalgesellschaften nach § 267 (3) HGB angewandt. Die Angaben des Anhangs werden in diesem Bericht nur auszugsweise veröffentlicht. Die Solidaris Wirtschafts- prüfungsgesellschaft hat den Jahres-abschluss einer freiwilligen Prüfung unterzogen und mit einem uneinge-schränkten Bestätigungsvermerk ver- sehen (siehe Seite 20). Gemäß dieses Bestätigungsvermerks zeichnet der Jahresabschluss wieder „ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre-chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung“.

Ansatz- und Bewertungs- methodenDie Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung wurden unter Be- rücksichtigung der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften der §§ 246ff und 252ff des HGB erstellt. Die Glie- derung richtet sich nach den Vor-schriften der §§ 266 und 275 HGB. Zur Abbildung der Besonderheiten einer gemeinnützigen Stiftung wurden nach Abstimmung mit dem Wirtschafts- prüfer sinnvolle Anpassungen an die Gliederungsschemata des HGB vor- genommen.Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände (Software) werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrie-ben. Die Aktivierung der Sachanlagen erfolgte, mit Ausnahme der der UNICEF-Stiftung überlassenen

Kunstsammlung, ebenfalls zu Anschaf-fungskosten. Gegenstände, die der Abnutzung unterliegen, werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungs-dauer linear abgeschrieben. Die Finanz- anlagen wurden zu Anschaffungskos-ten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips ausgewiesen. Abschreibungen werden insoweit vorgenommen als sie erforderlich sind, um die Buchwerte an die niedrigeren Kurswerte zum Bilanzstichtag anzupas-sen. Sofern die Gründe für die Wertmin-derung zwischenzeitlich ganz oder teilweise entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.Forderungen wurden mit dem Nenn-wert,Verbindlichkeiten mit ihrem Rückzahlungsbetrag bewertet. Die Forderungen aus der Abwicklung von noch nicht abgerechneten Erbschaften wurden mit einem vorsichtig geschätz- ten Wert angesetzt. Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforder-lichen Betrags angesetzt. Bezüglich der zum 01. Januar 2010 bilanzierten sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr, wurde die im Vorjahr vorgenommene Bewertung beibehalten und damit vom Wahlrecht nach Artikel 67 Abs. 1 S. 2 EGHGB Gebrauch gemacht. Aufwendungen, die Zeiträume nach dem Abschlussstichtag beträfen, würden als Rechnungsabgrenzungs-posten ausgewiesen.

Im Senegal werden noch immer viele Mädchen an ihren Genitalien beschnitten. Ein Wandel gegenüber der Tradition ist nur durch Bildung möglich.

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14 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

AktivaA. Anlagevermögen

I. Bei den immateriellen Vermögensge-genständen handelt es sich um in der Stiftung genutzte Softwarelizenzen für PC-Programme.

II. Die Sachanlagen beinhalten neben der von Dr. Dr. Gustav Rau an die UNICEF-Stiftung übertragenen Kunstsammlung (136,5 Millionen Euro) verschiedene Immobilien (4,26 Millionen Euro) sowie die von der Stiftung genutzte Betriebs- und Ge-schäftsausstattung (830 Euro).

Die Kunstsammlung wurde im Rah-men einer im Jahre 2001 vorgenom-menen Schenkung und der Nachlass-abwicklung des zwischenzeitlich verstorbenen Dr. Dr. Gustav Rau in das Eigentum der UNICEF-Stiftung überführt. Der Wertansatz der Kunst-sammlung wurde auf der Grundlage eines Gutachtens (Stichtag 01. Juli 2006), das durch ein auf dieses Fach-gebiet spezialisiertes, international renommiertes Unternehmen erstellt wurde, ermittelt. Im Rahmen des Gutachtens wurde eine konserva-tive Betrachtung des Wertansatzes vorgenommen. Die im abgelaufenen Jahr erneut erfolgte Bewertung ergab teilweise höhere Wertansätze. Aus Vorsichtsgründen wurden jedoch mit 136,5 Millionen Euro die Wertansätze des Jahres 2006 beibehalten. Der

Aktiva Stand Stand 31.12.2010 31.12.2009

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 11.671,00 14.997,00

II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Gebäude 4.263.898,13 4.354.675,13 2. Kunstsammlung Dr. Dr. Rau 136.500.000,00 136.800.000,00 3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 830,00 1.305,00

III. Finanzanlagen 42.080.107,58 40.252.735,41

Summe Anlagevermögen 182.856.506,71 181.423.712,54

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Erbschaften 6.447.673,63 8.050.000,00 2. Übrige Forderungen 717.316,69 1.022.620,34

II. Guthaben bei Kreditinstituten 5.634.227,73 1.143.552,80

Summe Umlaufvermögen 12.799.218,05 10.216.173,14

C. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00

Summe Aktiva 195.655.724,76 191.639.885,68

Rückgang gegenüber dem Vorjahr (- 0,3 Millionen Euro) resultiert aus dem Verkauf eines Kunstwerkes, für das Restitutionsansprüche geltend gemacht wurden. Der durch diesen Verkauf erzielte Veräußerungserlös wurde zwischen der UNICEF-Stiftung und dem Anspruchsteller geteilt.

Der Immobilienansatz beinhaltet neben der dem Deutschen Komitee für UNICEF e.V. mietfrei überlassenen Immobilie in Köln (4,03 Millionen Euro) auch den Buchwert dreier Mietimmobilien, die von der Stiftung gegen Leibrente erworben wurden.

III. Finanzanlagen

Zum Bilanzstichtag verfügte die UNICEF-Stiftung über Finanzanlagen von 42,08 Millionen Euro. Die Bewertung erfolgte unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips zu Anschaffungs- kosten. Bei den zu tätigenden Investiti-onen werden die von UNICEF vertre-tenen ethischen Grundsätze berück-sichtigt, die insbesondere Anlagen in die Tabak-, Alkohol- und Rüstungsin-dustrie ausschließen. Zuschreibungen erfolgten, soweit die Buchwerte unter den aktuellen Kurswerten lagen, jedoch maximal bis zur Höhe der Anschaffungs-kosten. Zum Bilanzstichtag entfallen 79,4 % der Anlagen auf Renten und Rentenfonds und 20,6 % auf Aktien,

Erläuterungen zur Bilanz

Bilanz der UNICEF-Stiftung zum 31.12.2010

Aktienfonds und alternative Investments wie z.B. Anteile an geschlossenen Fonds, die im Rahmen von Nachlässen in den Besitz der Stiftung kamen. Zum Bilanzstichtag beinhalten die Wertpa-piere stille Reserven in Höhe von 1,19 Millionen Euro.

B. Umlaufvermögen

I. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen: a) Forderungen aus der Abwicklung von Erbschaften (6,45 Millionen Euro), b) Forderungen aus Lizenzabrechnungen des lau-fenden Jahres (118 Tausend Euro), c) Abgrenzungen für Zinsen (565 Tausend Euro), die im Rahmen der periodengerechten Abgrenzung dem Geschäftsjahr 2010 zuzuordnen sind und sonstige Forderungen in Höhe von 35 Tausend Euro.

II. Bei der Position Guthaben bei Kre-ditinstituten handelt es sich im We-sentlichen um die zum Bilanzstichtag nicht investierten Mittel der Vermö-gensverwaltung und die notwen-digen Finanzmittel zur Finanzierung der Ausschüttungen an das Deutsche Komitee für UNICEF e.V..

Page 15: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 15

Finanzen Organisation Ausblick

PassivaA. Eigenkapital

I. Stiftungskapital Das Stiftungskapital beträgt zum Bi-lanzstichtag unverändert zum Vorjahr 147,5 Millionen Euro.

II. Zustiftungen Die Zustiftungen erhöhten sich im laufenden Jahr um 9.820 Euro auf nunmehr 765.400 Euro. Von diesem Betrag entfallen auf die Themen Bildung 9.650 Euro und auf Mädchen-projekte in Afrika 100.000 Euro. Die übrigen Zustiftungen unterliegen keiner Zweckbindung.

III. Rücklagen Die Rücklagen erhöhten sich im Be-richtsjahr um 4,26 Millionen Euro auf 21,03 Millionen Euro (Vorjahr 16,77 Millionen Euro). Im Berichtsjahr wur-den für die Finanzierung von UNICEF-Projekten insgesamt 2,65 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Ge-genzug wurden 6,91 Millionen Euro den Rücklagen aus dem Jahresüber-schuss des Jahres 2010 zugeführt.

Passiva Stand Stand 31.12.2010 31.12.2009

A. Eigenkapital

I. Stiftungskapital 147.500.000,00 147.500.000,00

II. Zustiftungen 765.400,00 755.580,00

III. Rücklagen 21.025.366,99 16.769.326,55

Summe Eigenkapital 169.290.766,99 165.024.906,55

B. Rückstellungen 25.240.000,00 25.387.200,00

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 32.465,06 37.876,55

2. Sonstige Verbindlichkeiten 1.092.492,71 1.189.902,58

Summe Verbindlichkeiten 1.124.957,77 1.227.779,13

D. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00

Summe Passiva 195.655.724,76 191.639.885,68

B. Rückstellungen

Für noch zu erwartende Kosten bzw. geltend gemachte Ansprüche im Zu-sammenhang mit der Abwicklung des Nachlasses von Dr. Dr. Gustav Rau und für die in seiner Schenkung an die UNICEF-Stiftung gemachten Auflagen wurde insgesamt ein Betrag von 24,96 Millionen Euro zurückgestellt. In diesem Betrag sind auch die voraussichtlich bis 2026 (Ende der Bindungsfrist für Teile der Kunstsammlung) anfallenden Auf-wendungen für den Unterhalt der Kunst-sammlung sowie für die Unterstützung des von Dr. Dr. Gustav Rau gegründeten Krankenhauses in Ciriri, Demokratische Republik Kongo, enthalten. Auf eine mögliche Abzinsung des Betrages wurde wie in den Vorjahren verzichtet.

Darüber hinaus wurde Vorsorge für geleistete Mehrarbeit der Mitarbeiter und bestehende Urlaubsansprüche des Jahres 2010 sowie für zum Abschluss-zeitpunkt noch nicht vorliegende, aber das Geschäftsjahr 2010 betreffende Rechnungen, von 3 Tausend Euro gebildet.

Bilanz der UNICEF-Stiftung zum 31.12.2010

C. Verbindlichkeiten

I. Die Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen betreffen zum Abschlusszeitpunkt noch nicht be-glichene Leistungen von Lieferanten und Dienstleistern, die bis zur Bilanz-erstellung vollständig beglichen waren.

II. Die sonstigen Verbindlichkeiten be-treffen im Wesentlichen die Verbind-lichkeiten aus Darlehen gegenüber den verbundenen unselbstständigen Stiftungen (695 Tausend Euro), den aus dem Kauf dreier Immobilien resultierenden Restbetrag einer Ren-tenverpflichtung (224 Tausend Euro), anteilige Kosten der Vermögensver-waltung (93 Tausend Euro) sowie die noch abzuführende Umsatzsteuer aus der Lizenzvermarktung (8 Tausend Euro).

Page 16: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

16 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Bericht zur wirtschaftlichen Lage 2010

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird gemäß dem Gesamtkostenver-fahren (§ 275 HGB) aufgestellt. Die Reihenfolge und die Bezeichnung der Positionen berücksichtigen die Beson- derheiten einer gemeinnützigen Stif- tung. Die vorliegende Darstellung der Aufwendungen erfolgte anhand der Leitlinien zur Kostenzuordnung des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen (DZI).

Erträge

• Positives Ergebnis aus der Vermögensverwaltung

• Langfristig stabile Entwicklung der Erbschaftseinnahmen

• Rückläufiges Ergebnis aus der Lizenzvermarktung

Die Erträge der UNICEF-Stiftung lagen im Geschäftsjahr 2010 bei 7,68 Millio- nen Euro (2009: 9,03 Millionen Euro). Der Rückgang der Erträge ist sowohl auf sinkende Erträge aus Erbschaften (- 1,21 Millionen Euro), den Wegfall von Spendeneinnahmen (- 198 Tau- send Euro) und auf rückläufige Erträge aus Lizenzgebühren (- 287 Tausend Euro) zurückzuführen. Diese Rückgän-ge konnten nicht vollständig durch das gestiegene Ergebnis aus Finanzanlagen (+ 387 Tausend Euro) ausgeglichen werden.

Die Erbschaftseinnahmen liegen trotz des aktuellen Rückgangs immer noch leicht über den bereinigten Einnahmen des Jahres 2008 von 4,60 Millionen Euro.

Im Gegensatz zum Vorjahr konnten im Berichtsjahr keine Spenden verein-nahmt werden (Vorjahr: 198 Tausend Euro). Stabil entwickelten sich jedoch die Einnahmen aus Zustiftungen, die mit 9.820 Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert blieben.

Positiv hat sich das Ergebnis aus Finanzanlagen entwickelt. Ausgewie-sen wird hier ein Nettoergebnis von 2,81 Millionen Euro, nach 2,42 Millio- nen Euro im Vorjahr. Neben einer überwiegend positiven Entwicklung an den Finanzmärkten hat die durch die Umsetzung des Bilanzmodernisie-rungsgesetzes notwendige Aufwer-tung in Höhe von 821 Tausend Euro das Ergebnis positiv beeinflusst. Zum Bilanzstichtag entfielen 79,4 % (Vorjahr 77,0 %) der Wertpapieranla-

Im „La Maison Rose“ im Senegal werden Mädchen und junge Frauen aufgenommen, die kein Zuhause mehr haben und Hilfe benötigen. UN

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Page 17: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 17

Finanzen Organisation Ausblick

für die Zeit vom 01.01. – 31.12.2010

Gewinn- und Verlustrechnung

Erträge

1. Erträge aus Erbschaften 4.731.562,41 5.945.082,16

2. Spenden und ähnliche Erträge 0,00 198.349,37

3. Erträge aus Zustiftungen 9.820,00 10.620,00

4. Ergebnis aus Finanzanlagen 2.804.639,88 2.417.478,28

5. Erträge aus Lizenzgebühren 110.312,57 397.218,18

6. Sonstige Erträge 29.073,37 57.029,00

Summe Erträge 7.685.408,23 9.025.776,99

Betriebliche Aufwendungen

1. Personalaufwand 224.854,94 136.958,51 2. Abschreibungen 94.578,00 92.307,68 3. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Bezogene Leistungen - Portoaufwendungen 32.886,92 22.979,15

- Druckkosten und Informationsmaterialien sowie Mailings für Erbschaftsveranstaltungen 60.522,59 47.672,52

- Konzeption, Entwicklung und Durchführung von Aktionen zur Einnahmeerzielung, davon einnahmenabhängig 0,00 (Vj 0,00) 34.106,93 44.601,95

Summe aus 3. a) 127.516,44 115.253,62

b) Verwaltungskosten im engeren Sinne - Raumkosten 12.246,44 11.907,78

- gezahlte Leibrenten 24.555,56 24.406,56

- Reise- und Tagungskosten 3.353,16 2.734,38

- Beiträge 7.500,00 7.500,00

- Rechts-, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung 28.409,30 29.011,25

- Aufwendungen für die Erbschaftsabwicklung 46.007,78 45.981,60

- Bankgebühren, Gebühren Vermögensverwaltung 192.663,95 116.557,57

- Übrige Verwaltungsaufwendungen 8.415,07 16.106,93

Summe aus 3. b) 323.151,26 254.206,07

Summe Aufwendungen 770.100,64 598.725,88

Ergebnis vor Eigenkapitalveränderungen und Ausgaben zur Projektförderung 6.915.307,59 8.427.051,11

4. Förderung der weltweiten UNICEF-Programmarbeit 2.649.447,15 6.974.196,29

5. Zuführung zum Stiftungskapital 9.820,00 10.620,00

6. Veränderung der Rücklagen 4.256.040,44 1.442.234,82

Jahresergebnis 0,00 0,00

01.01.2010- 01.01.2009- 31.12.2010 31.12.2009

Page 18: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

18 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Bericht zur wirtschaftlichen Lage 2010

gen auf langfristige Guthaben bei Kreditinstituten, auf Rentenpapiere und rentenbasierte Produkte. Weitere 20,6 % (Vorjahr 23,0 %) waren in Aktien, aktienbasierten Produkten sowie in alternativen Investments wie z.B. Fondsbeteiligungen gebunden. Zum Bilanzstichtag wiesen die Wert- papiere stille Reserven von 1,19 Millio- nen Euro auf. Bei allen Anlageent-scheidungen werden die ethischen Grundlagen von UNICEF berücksich-tigt, die Anlagen in verschiedenen Wirtschaftszweigen wie Alkohol-, Tabak- oder Rüstungsindustrie nicht zulassen.

Die Einnahmen aus der Vermarktung des UNICEF-Logos verminderten sich noch einmal gegenüber dem Vorjahr um 287 Tausend Euro auf nunmehr 110 Tausend Euro.

Die sonstigen Erträge setzen sich im Wesentlichen aus den Erträgen aus den im Anlagevermögen befindlichen Immobilien (23 Tausend Euro) und Erstattungen der Krankenkassen für Lohnfortzahlung (6 Tausend Euro) zusammen. Hierbei ist zu berücksich-tigen, dass das Gebäude Höninger Weg 104 in 50969 Köln dem Deut-schen Komitee für UNICEF e. V. miet- frei zur Nutzung als Bundesgeschäfts-stelle zur Verfügung gestellt wird.

Betriebliche Aufwendungen Im Sinne einer größeren Transparenz für die UNICEF-Unterstützer ist zu- sätzlich zu einer Gesamtdarstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung diesem Bericht eine Aufgliederung der Ausgaben in die Bereiche Verwaltung, Werbung und Vermögensverwaltung beigefügt.

Die Gesamtaufwendungen der UNICEF- Stiftung betrugen im Berichtsjahr 770 Tausend Euro und lagen damit um 172 Tausend Euro über den Aufwen-dungen des Vorjahres:

Personalaufwand Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Stiftung 2,6 Mitarbeiter. Diese schlanke Struktur konnte erreicht werden, weil verschiedene Verwal-tungstätigkeiten von den Mitarbeitern des Deutschen Komitees für UNICEF e.V. kostenfrei für die Stiftung erbracht werden. Die Personalausgaben stiegen um 88 Tausend Euro auf 225 Tausend Euro im Berichtsjahr. Im Berichtsjahr wurde die Stiftung erstmals mit einer anteiligen Vergütung für die Geschäfts- führer belastet. Die in der Stiftung gezahlten Beträge sind in den im Deutschen Komitee für UNICEF e.V. ausgewiesenen Vergütungen enthal-ten. Den Geschäftsbericht finden Sie online unter www.unicef.de/transpa-renz. Wie schon in den Vorjahren haben die Stiftungsvorstände ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausgeübt.

Abschreibungen Die Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen des Anlagevermö-gens. Sie resultieren ausschließlich aus den planmäßigen und vom Gesetz- geber vorgesehenen Abschreibungen und bewegten sich im Berichtsjahr nahezu auf Vorjahresniveau.

Sonstige betriebliche Ausgaben Der Gesamtaufwand für bezogene Leistungen lag leicht über den Vor- jahresaufwendungen (+ 12 Tausend Euro) und belief sich auf 127 Tausend Euro. Er entfällt insbesondere auf Veranstaltungen, in denen über die verschiedenen Möglichkeiten zur Unterstützung der UNICEF-Arbeit informiert wird. Ein besonderer Themenschwerpunkt waren hierbei die Rahmenbedingungen für die Berücksichtigung einer gemeinnüt-zigen Organisation im Erbfalle.

Verwaltungskosten im engeren Sinne Die Verwaltungskosten im engeren Sinne lagen in 2010 mit 323 Tausend Euro deutlich (+ 69 Tausend Euro) über den Vorjahresaufwendungen von 254 Tausend Euro. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf die gestiegenen Aufwendungen für Bankgebühren und die Vermögensverwaltung zurückzu-führen (+ 76 Tausend Euro).

1. Personalaufwand 224.854,94 89.941,98 22.485,49 112.427,47

2. Abschreibungen 94.578,00 3.801,00 90.777,00

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Bezogene Leistungen

- Portoaufwendungen 32.886,92 32.886,92

- Druckkosten und Informationsmaterialien sowie Mailings für Erbschafts- veranstaltungen 60.522,59 55.857,95 4.664,64

- Konzeption, Entwicklung und Durchführung von Aktionen zur Einnahmeerzielung, davon einnahmenabhängig 0,00 (Vj 0,00) 34.106,93 34.106,93

127.516,44 122.851,80 4.664,64

b) Verwaltungskosten im engeren Sinne

- Raumkosten 12.246,44 12.246,44

- gezahlte Leibrenten 24.555,56 24.555,56

- Reise- und Tagungskosten 3.353,16 2.178,56 1.174,60

- Beiträge 7.500,00 7.500,00

- Rechts-, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung 28.409,30 28.409,30

- Aufwendungen für die Erbschafts- abwicklung 46.007,78 46.007,78

- Bankgebühren, Gebühren Vermögens- verwaltung 192.663,95 1.275,91 191.388,04

- Übrige Aufwendungen 8.415,07 450,04 6.119,91 1.845,12

323.151,26 2.628,60 90.487,50 230.035,16

Summe Aufwendungen 770.100,64 215.422,38 121.438,63 433.239,63

Betriebliche Aufwendungen 2010 Stiftung davon davon davon Werbeaufwand Verwaltungsaufwand Vermögensverwaltung

Page 19: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 19

Finanzen Organisation Ausblick

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass (wie im Vorjahr) die im Berichtsjahr im Zusammenhang mit der Nachlassab-wicklung von Herrn Dr. Dr. Gustav Rau angefallenen Aufwendungen wie z.B. die Unterstützung des Kranken-hauses in Bukavu und die im Zusam-menhang mit der Kunstsammlung angefallenen Aufwendungen, zu Lasten einer zu diesem Zweck gebildeten Rückstellung verbucht

wurden. Die gezahlten Leibrenten resultieren aus dem Erwerb dreier Mietimmobilien, die langfristig im Eigentum der Stiftung verbleiben sollen. Die übrigen Verwaltungsauf-wendungen entfallen auf eine Vielzahl von kleineren Beträgen, wie z.B. Büromaterial, Telefon oder Aus- und Weiterbildung der beschäftigten Mitarbeiter.

Ergebnisverwendung Aus dem Ergebnis der UNICEF-Stiftung wurde im Berichtsjahr ein Gesamtbe-trag von 2,65 Millionen Euro für die UNICEF-Projektarbeit zur Verfügung gestellt (Vorjahr: 6,97 Mio. Euro). Trotz dieser Ausschüttung konnte die UNICEF-Stiftung die Rücklagen um netto 4,25 Millionen Euro auf nun-mehr 21,03 Millionen Euro erhöhen.

1. Personalaufwand 224.854,94 89.941,98 22.485,49 112.427,47

2. Abschreibungen 94.578,00 3.801,00 90.777,00

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Bezogene Leistungen

- Portoaufwendungen 32.886,92 32.886,92

- Druckkosten und Informationsmaterialien sowie Mailings für Erbschafts- veranstaltungen 60.522,59 55.857,95 4.664,64

- Konzeption, Entwicklung und Durchführung von Aktionen zur Einnahmeerzielung, davon einnahmenabhängig 0,00 (Vj 0,00) 34.106,93 34.106,93

127.516,44 122.851,80 4.664,64

b) Verwaltungskosten im engeren Sinne

- Raumkosten 12.246,44 12.246,44

- gezahlte Leibrenten 24.555,56 24.555,56

- Reise- und Tagungskosten 3.353,16 2.178,56 1.174,60

- Beiträge 7.500,00 7.500,00

- Rechts-, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung 28.409,30 28.409,30

- Aufwendungen für die Erbschafts- abwicklung 46.007,78 46.007,78

- Bankgebühren, Gebühren Vermögens- verwaltung 192.663,95 1.275,91 191.388,04

- Übrige Aufwendungen 8.415,07 450,04 6.119,91 1.845,12

323.151,26 2.628,60 90.487,50 230.035,16

Summe Aufwendungen 770.100,64 215.422,38 121.438,63 433.239,63

Betriebliche Aufwendungen 2010 Stiftung davon davon davon Werbeaufwand Verwaltungsaufwand Vermögensverwaltung

Page 20: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

20 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung 2010 Finanzen UNICEF-Programme international

Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersAn die UNICEF-Stiftung, KölnWir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrech-nung und Anhang – der UNICEF-Stiftung, Köln, unter Einbeziehung der Buchfüh-rung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den freiwillig angewandten deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwor-tung der gesetzlichen Vertreter der Stiftung.Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben.Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Stiftung sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresab-schluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für die Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stiftung. Das Stiftungsvermögen wurde ungeschmälert erhalten und die Mittel der Stiftung wurden ordnungsgemäß für die Verwirklichung des Stiftungszweckes verwendet.

Köln, 15. April 2011

Solidaris Revisions-GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Michael Rudolph Ludwig SchüllerWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Impressum Herausgeber: UNICEF-Stiftung, Geschäftsführung: Manfred Boos, Christian Schneider

Redaktion: Manfred Boos, Kerstin Bücker (verantwortlich), Helga Kuhn, Anja Petz, Nathalie Schmoll, Anna Stechert

Gestaltung: UNICEF/Günter Kreß

Redaktionsschluss: 15. Oktober 2011

Gedruckt auf Recymago – aus 100% Recyclingfasern.

Page 21: UNICEF Stiftung - Geschäftsbericht 2010

UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 21

Finanzen Organisation Ausblick

Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersAusblick auf das Geschäftsjahr 2011

Unterstützung der UNICEF-Arbeit Dank der großen Unterstützung durch viele Spender und Stifter, des positiven Ergebnisses in der Vermögensverwaltung in 2010 und der bisherigen Einnah-mesituation bei Erbschaften in 2011 können wir heute bereits absehen, dass die UNICEF-Stiftung auch 2011 eine wirksame Unterstützung von UNICEF-Programmen ermöglichen kann. Aus heutiger Sicht gehen wir von einem Betrag in der Größenordnung von mindestens 4,5 Millionen Euro aus.

Sammlung Rau für UNICEFIn 2011 sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass in 2012 mit den Verkäufen von nicht durch Auflagen gebundenen Kunstwerken begonnen werden kann. Neben der weiteren Aktenaufarbeitung stehen die Erarbeitung eines Verkaufskonzeptes und der Abschluss der letzten rechtlichen Fragen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Darüber hinaus wird weiterhin das von Dr. Dr. Gustav Rau gegründete Krankenhaus ausgebaut und unterstützt. Neben einer Stärkung der finanziellen Basis der Stiftung sollen durch die Verkäufe auch die wirtschaftlichen Belastungen aus dem Nachlass finanziert werden.

Gemeinsam für KinderMit Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer, der Unternehmenspartner, der vielen privaten Spender und Prominenten hat UNICEF heute und in Zukunft eine wichtige Aufgabe: den Einsatz für Kinder und ihre Rechte. Dafür will UNICEF künftig weitere Partner begeistern. Sie können dazu beitragen, das Stiftungskapital zu erhöhen und sich so langfristig für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern engagieren zu können.

Köln, im Oktober 2011UNICEF-Stiftung

UNICEF hilft Kindern und Frauen langfristig und nachhaltig.

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22 UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010

UNICEF 2010 UNICEF-Programme international UNICEF-Programme international

Hilfe, die wirkt: Schulen für M adagaskar

Vier Wirbelstürme jährlich fegen im Durchschnitt über Madagaskar. Jahr für Jahr werden sie heftiger – wahrscheinlich eine Folge des weltweiten Klimawan-dels. Die Insel erscheint Touristen meist als tropisches Paradies. Aber das Land ist bitterarm, fast 70 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Die zunehmenden Unwetter verschlechtern die Bildungschancen für Mädchen und Jungen und gefährden den Regenwald. UNICEF hilft mit der Kampagne „Schulen für Afrika“, die von der UNICEF-Stiftung von Beginn an maßgeblich unterstützt wurde.

Die neunjährige Angita erinnert sich mit Schrecken an den bislang schwersten Sturm vor zwei Jahren. „Als der Wind immer stärker wurde, sind wir zu meinem Großvater gegangen. Sein Haus ist stabiler gebaut. Als der Sturm aufhörte, waren die anderen Häuser weggeweht. Von unserem Haus ist gar nichts übrig geblieben.“ Eine Woche lang half Angita ihren Eltern, so gut sie konnte, beim Freiräumen des Grundstücks, damit das Haus wieder aufgebaut werden konnte. Dann ging Angita wieder zur Schule – und half auch dort beim Aufräumen. „Mein Klassenraum war ein Schutthaufen. Ich war sehr traurig und hatte Angst, dass für mich vielleicht kein Platz mehr ist in der Schule. Nur ein Klassenzimmer stand noch. Das war aus Ziegelsteinen gebaut.“ Schulgebäude, wie wir sie ken-nen, gibt es in Madagaskar kaum. Traditionell wird jedes Klassenzimmer einzeln gebaut – aus Bambusrohr und Holz. Jeder Sturm zerstört Hunderte dieser Schul-räume. Für rund 150.000 Mädchen und Jungen fällt so jedes Jahr zeitweise der Unterricht aus.

Angitas Lehrer taten ihr Möglichstes, um alle Kinder weiter lernen zu lassen. Sie teilten das einzige verbliebene Klassenzimmer und unterrichteten im Schichtbetrieb – bis UNICEF ihnen ein Schulzelt zur Verfügung stellte. „Ich war froh, weil wir wieder mehr Platz hatten“, berichtet Angita. „Aber dann bekam das Zelt Risse durch den Wind. Wenn es regnet, werden wir nass. Der Boden wird ganz matschig. Und wenn die Sonne scheint, ist es furchtbar heiß. Dann ist es schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.“ Die Zelte waren als

Die UNICEF-Stiftung fördert

unter anderem die Kampagne

„Schulen für Afrika“ – hier ein

Projektbericht aus Madagaskar.

Im tropischen Inselstaat Madagaskar gehen 400.000 Kinder nicht zur Schule.

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UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 23

inanzen Organisation Ausblick

Hilfe, die wirkt: Schulen für M adagaskar

kurze Übergangslösung gedacht. Aber oft fehlt das Geld für einen Neubau. Im ganzen Land gibt es zu wenige Klassenräume – auch weil sie immer häufiger von Stürmen zerstört wer-den. Über 400.000 Kinder erhalten keinen Unterricht.

Damit endlich alle Kinder eine Grund-schule besuchen können, müssen auf der Insel mindestens zehntausend neue Klassenzimmer gebaut werden. Auf keinen Fall aber darf dies auf die herkömmliche Weise geschehen, erklärt Time Same von UNICEF in Ma-dagaskar: „Die traditionelle Bauweise gefährdet die Kinder und schadet der Umwelt. Nach jedem Zyklon müssen Klassenräume neu gebaut werden. Meist machen das die Eltern, weil der Staat kein Geld hat. Sie nehmen Bambus und Holz aus dem Wald als Baumaterial, weil sie nichts anderes haben. Doch die Wälder in Madagas-kar sind bereits stark geschädigt. Vom ursprünglichen Regenwald gibt es nur noch einen kleinen Rest.“ Würden alle fehlenden Schulen auf herkömmliche Weise gebaut, wäre das eine weitere Umweltkatastrophe für das bereits zu 90 Prozent entwaldete Land. UNICEF

hat deshalb neuartige, umweltfreund-liche Techniken entwickelt. Sie stellen sicher, dass der Schulbau nicht zu Lasten der Wälder geschieht.

Im Rahmen der Kampagne „Schulen für Afrika“ hilft UNICEF vor allem in besonders benachteiligten Regionen, zusätzliche Klassenräume zu bauen und die Schulen besser auszustatten. UNICEF unterstützt die Gründung von Komitees, in denen sich Eltern, Lehrer und lokale Behörden gemeinsam engagieren. Häufig helfen die Dorf-bewohner auch beim Bau der neuen Ziegelgebäude mit. UNICEF stellt Schulmöbel sowie Bücher, Hefte und Stifte bereit, fördert Trinkwasserbrun-nen, Latrinen und die Einrichtung von Schulgärten. So können in Madagas-kar Kinderträume wahr werden – wie die von Angita: „Ich möchte Lehrerin werden, deshalb muss ich viel lernen. Ich wünschte, wir hätten eine Schule mit vielen schönen Klassenräumen. Die müssten alle ganz fest gebaut sein, damit ich nie wieder die Schule verpasse, weil ein Zyklon kommt.“

Das Mädchen vor dem Haus seiner Eltern.

Die Kinder kehren vor dem Schulzelt von UNICEF.

Eine neue Schule aus Stein – gebaut von UNICEF.

Angita ist froh, dass sie wieder zur Schule gehen kann. Sie möchte später einmal Lehrerin werden. Angita wäscht sich am neuen Brunnen die Hände.

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UNICEF 2010 UNICEF-Programme international UNICEF-Programme international

Im Jahr 2010 wurden Erträge

der UNICEF-Stiftung

für folgende Programme

an das Deutsche Komitee

für UNICEF ausgeschüttet:

Land Programm Euro Äthiopien Wasser und Hygiene in Amhara und Afar 250.000,00Burundi Aktion „Das Überlebenspaket“ 50.000,00Nepal Gesundheit 150.000,00Niger Aktion „Das Überlebenspaket“ 100.000,00Sudan Trinkwasser und Hygiene in Kordofan 100.000,00Gesamt 650.000,00

Angola Aktion „Schulen für Afrika“ 150.000,00Afghanistan Eine Chance auf Bildung für Mädchen 80.000,00Ruanda Aktion „Schulen für Afrika“ 100.000,00Rumänien Bildung für Roma-Kinder 50.000,00Gesamt 380.000,00

Kambodscha Hilfe für von Aids betroffene Kinder 30.000,00Malawi Hilfe für Waisen 100.000,00Namibia Gemeinsam mit Jugendlichen gegen Aids 50.000,00Sambia HIV-infizierten Kindern helfen 80.000,00Gesamt 260.000,00

Äthiopien Nein zur Mädchenbeschneidung 50.000,00Äthiopien Ein Zuhause für Straßenkinder 80.000,00Brasilien Hilfe und Schutz für Straßenkinder 50.000,00Kolumbien Hilfe für ehemalige Kindersoldaten 50.000,00Philippinen Schutz vor sexueller Ausbeutung 50.000,00Weltweit* Weiterentwicklung von Bildungs- und Spielmaterial für Nothilfesituationen 150.000,00Weltweit* Neugeborenensets zum Schutz vor einer HIV-Übertragung 150.000,00Gesamt 580.000,00

Weltweit* Young Peoples Media Network 120.000,00Deutschland Kinderfreundliche Städte 50.000,00Gesamt 170.000,00

Kirgistan Nothilfe 200.000,00Pakistan Nothilfe nach Überschwemmungen 150.000,00Sudan Darfur Nothilfe 259.247,15Gesamt 609.247,15

Nicht zweckgebundene Spenden 200,00

Summe 2.649.447,15

Überleben von Kindern sichern

HIV/Aids

Kinderschutz

Nothilfe

Kurzbeschreibungen zu allen Projekten und den Projektfort- schritten lesen Sie unter:www.unicef.de/transparenz.html

Bildung

Malen und Zeichnen hilft traumatisierten Kindern in Notsituationen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten.

Geförderte UNICEF-Programme 2010

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Kinderrechtearbeit

* = länderübergreifende Programme

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Beispiele der aus Mitteln der UNICEF-Stiftung 2010 geförderten Programmarbeit

Überleben von Kindern sichern – Beispiel ÄthiopienIn den ländlichen Regionen Äthiopiens haben noch immer 65 Prozent der Menschen kein sauberes Trinkwasser. Mit Hilfe von Spendern aus Deutsch-land konnte UNICEF in den letzten Jahren in den Regionen Amhara und Afar Brunnen und Wasseranlagen für über 140.000 Menschen bauen. 240.000 Menschen erhielten Informationen über Hygiene und Unterstützung beim Bau einfacher Latrinen.

Gesundheitsversorgung für Neugeborene – Beispiel NepalLeicht behandelbare Krankheiten wie Durchfall sind in Nepal besonders für Neugeborene lebensbedrohlich. UNICEF hat im letzten Jahr 2.300 Frauen aus besonders betroffenen Dörfern als freiwillige Gesundheitshelfer ausge-bildet. Sie klären die Familien über Hygiene, das Erkennen von Krankheiten und richtige Ernährung auf. Wichtig ist es besonders, dass mangelernährte Kinder rechtzeitig Hilfe erhalten – damit sie sich körperlich und geistig gut entwickeln können.

Bildung – Beispiel RuandaIm Rahmen der Aktion „Schulen für Afrika“ hat UNICEF bereits über 800 Klas-senräume neu gebaut oder instand gesetzt. 5.100 Lehrer nahmen an Weiter-bildungskursen teil. Seit 2005 profitieren schon 546.800 Schüler von besseren und sicheren Lernbedingungen. UNICEF hat erreicht, dass auch die Regierung mehr in den Bau neuer Schulen investiert – das Bildungsministerium setzt das UNICEF-Modell jetzt landesweit beim Schulbau um.

HIV/Aids – Beispiel NamibiaDank der Hilfe von UNICEF sind sich mehr und mehr Jugendliche der Gefahr von Aids bewusst. Besonders wirkungsvoll ist die Aufklärung von Jugendlichen für Ju-gendliche. UNICEF unterstützt beispielsweise die Produktion der Jugendzeitung „Holla Le“ und des Mädchenhefts „REAL!“. Junge Redakteure informieren hier ihre Altersgenossen über Gesundheitsfragen. UNICEF unterstützt auch Sportan-gebote, um unter Jugendlichen für eine gesunde Lebensweise zu werben.

Kinderschutz – Beispiel BrasilienViele Kinder in Brasilien leben und arbeiten auf der Straße und kämpfen täglich ums Überleben. UNICEF unterstützt unter anderem ein Netzwerk, aus über 20 Organisationen. Sie kümmern sich schon um straffällig gewordene Jugend- liche in 217 Kommunen. Statt einer Gefängnisstrafe werden die Jugendlichen jetzt bei kleinen Delikten oft zu Sozialarbeit verurteilt und erhalten so noch eine zweite Chance. UNICEF hat zudem geholfen, fast 2.200 Sozialarbeiter und freiwillige Helfer fortzubilden.

Nothilfe – Beispiel Darfur, SudanDie Situation der schätzungsweise 1,9 Millionen Flüchtlinge in der Provinz Darfur ist weiter dramatisch. Auch 2010 hat UNICEF geholfen, die Versorgung der Kinder mit Trinkwasser und Zusatznahrung aufrechtzuerhalten. Nach einem Masern-Ausbruch konnten über 300.000 Kinder durch Impfungen vor der Krank-heit geschützt werden. Seit September konnte UNICEF auch wieder Familien in Jebel Mara erreichen. Sie waren durch anhaltende Kämpfe monatelang von jeder Versorgung abschnitten.

Nothilfe – Beispiel PakistanNoch immer leiden Millionen Menschen in Pakistan unter den Folgen der verhee-renden Flut im Sommer 2010. Nach der Katastrophe versorgte UNICEF täglich 5,1 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser. Fast drei Millionen Menschen erhielten Informationen über Hygiene, um dem Ausbruch von Seuchen vorzu-beugen. Über zehn Millionen Kinder wurden gegen Kinderlähmung und Masern geimpft. Rund 300.000 Kinder und ihre Lehrer erhielten Schulmaterialien.

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UNICEF 2010 UNICEF-Programme international UNICEF-Programme international

DankeZustiftungen und testamentarische Zuwendungen haben das Gründungsvermögen der UNICEF-Stiftung bereits deutlich erhöht. Unser Dank gilt allen, die die UNICEF-Stiftung und das Deutsche Komitee für UNICEF im vergangenen Jahr unter-stützt haben und so zur langfristigen Hilfe für Kinder beitragen.

Ganz besonders danken wir an dieser Stelle all unseren Unterstützern, die uns eine Erbschaft oder ein Vermächtnis hinterlassen haben.

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Kontakt Wir sind für Sie daWenn Sie Fragen zur UNICEF-Stiftung haben oder mehr über die Arbeit von UNICEF wissen möchten, freuen wir uns über Ihren Anruf oder über Post von Ihnen.

UNICEF-StiftungHöninger Weg 10450969 KölnTel.: 0221 / 93650-252Fax: 0221 / [email protected]

Vielen Dank für Ihr Interesse!

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inanzen Organisation Ausblick

UNICEF-Stiftung Geschäftsbericht 2010 27Bildung ist der Schlüssel für ein besseres Leben, UNICEF versorgt deshalb Kinder weltweit mit Schulmaterial. Mehr erfahren Sie unter www.unicef.de/projekte

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www.unicef.de

Titelfoto: UNICEF/Julia Zimmermann

UNICEF hilft, die Rechte der Kinder zu verwirklichen – für jedes Mädchen und jeden Jungen.

UNICEF-Stiftung Höninger Weg 104 50969 Köln Tel.: 0221/93650-252 Fax: 0221/93650-320 E-Mail: [email protected]

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