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Uniklinikum Journal SALZBURGER WOCHE SPEZIAL // 22. JUNI 2017 Österreichische Post AG / RM 00A / 560007 K / Verlagsort 5600 Heilung mit Hightech Schonende, schnelle Untersu- chungen und Therapien auf höchstem Niveau bilden zusam- men mit einer sehr persönlichen Betreuung der PatientInnen die Grundlage für eine optimale Ver- sorgung im Krankheitsfall. Salzburg hat – vor allem, was die neuesten Entwicklungen be- trifft stets die Nase vorn. So etwa wurde hier als erstes Zentrum in Österreich die soge- nannte „bildgeführte Radiothe- rapie“ (IGRT) eingesetzt. „Damit lassen sich auch bewegliche Or- Patienten den Zugang zu den modernsten Entwicklungen anbieten können. gane oder Tumore zielgenau be- strahlen, weil sie mit speziellen Röntgenvorrichtungen sichtbar gemacht werden“, erklärt Univ.- Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Vor- stand der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onko- logie. Bei der intraoperativen Ra- diotherapie (IORT) werden Tu- more noch während der Operati- on bestrahlt. Durch den Einsatz dieser Technik ist Salzburg eines der weltweit führenden Zentren bei der Behandlung des Mamma- karzinoms (Brustkrebs). Das PET/CT ist die modernste Technik zum Aufspüren selbst kleinster Tumore. Hier sind zwei bildgebende Verfahren miteinan- der kombiniert: die Positronen- Emissions-Tomografie (PET) und die Computertomografie (CT). Dabei kann man auch den Krank- heitsverlauf beobachten und prüfen, ob beispielsweise eine Chemotherapie effektiv ist. Am Uniklinikum Salzburg werden all diese modernen Ver- fahren zum Wohle der PatientIn- nen eingesetzt. Erfreulich: Kosten für Energieverbrauch sind rückläufig Spitzenmedizin benötigt viele medizinische Geräte und An- lagen zur Diagnose und Thera- pie. Einen hohen Energiebe- darf haben z. B. Großgeräte wie Magnetresonanz- und Computertomografen. Auch in die Beleuchtung, Datenver- arbeitung und Gebäudeinstal- lationstechnik fließt viel Ener- gie. Damit die Salzburger Lan- deskliniken Spitzenmedizin bieten können, ist eine stete technische Weiterentwick- lung aller Kliniken notwendig. Im nationalen Vergleich liegen die Salzburger Landeskliniken beim Energieverbrauch unter den Zahlen anderer Kliniken. Insgesamt werden jährlich 34 Mio. kWh elektrische Ener- gie und 44 Mio. kWh Wärme- energie verbraucht, um damit 141 Gebäude, 43 Operationssä- le, zahlreiche Intensivstatio- nen und Ambulanzen mit auf- wendiger Medizintechnik zu betreiben. Der Anspruch, medizinische Versorgung auf höchstem Ni- veau bieten zu können, macht auch Neubauten und Sanie- rungen notwendig. So werden in den nächsten Jahren rund 250 Millionen Euro in Baupro- jekte investiert. Schon in den vergangenen Jahren wurden viele Aktivitäten und Projekte umgesetzt, die den Energie- verbrauch stark gesenkt ha- ben. Der Verbrauch von Strom und Wärme konnte in den ver- gangen fünf Jahren um 14 Pro- zent pro Quadratmeter redu- ziert werden. WISSENSWERT Mit dem Cryostat werden Gewebeproben während der Operation von den Pathologen überprüft, um festzustellen, ob der Tumor vollständig entnommen wurde oder nachgebessert werden muss. BILD: SALK

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UniklinikumJournal

SALZBURGER WOCHE SPEZIAL // 22. JUNI 2017

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Heilung mit HightechSchonende, schnelle Untersu-chungen und Therapien aufhöchstem Niveau bilden zusam-men mit einer sehr persönlichenBetreuung der PatientInnen dieGrundlage für eine optimale Ver-sorgung im Krankheitsfall.

Salzburg hat – vor allem, wasdie neuesten Entwicklungen be-trifft – stets die Nase vorn.So etwa wurde hier als erstesZentrum in Österreich die soge-nannte „bildgeführte Radiothe-rapie“ (IGRT) eingesetzt. „Damitlassen sich auch bewegliche Or-

Patienten den Zugang zu den modernsten Entwicklungen anbieten können.

gane oder Tumore zielgenau be-strahlen, weil sie mit speziellenRöntgenvorrichtungen sichtbargemacht werden“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Vor-stand der Universitätsklinik fürRadiotherapie und Radio-Onko-logie. Bei der intraoperativen Ra-diotherapie (IORT) werden Tu-more noch während der Operati-on bestrahlt. Durch den Einsatzdieser Technik ist Salzburg einesder weltweit führenden Zentrenbei der Behandlung des Mamma-karzinoms (Brustkrebs).

Das PET/CT ist die modernsteTechnik zum Aufspüren selbstkleinster Tumore. Hier sind zweibildgebende Verfahren miteinan-der kombiniert: die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) unddie Computertomografie (CT).Dabei kann man auch den Krank-heitsverlauf beobachten undprüfen, ob beispielsweise eineChemotherapie effektiv ist.

Am Uniklinikum Salzburgwerden all diese modernen Ver-fahren zum Wohle der PatientIn-nen eingesetzt.

Erfreulich: Kostenfür Energieverbrauchsind rückläufig

Spitzenmedizin benötigt vielemedizinische Geräte und An-lagen zur Diagnose und Thera-pie. Einen hohen Energiebe-darf haben z. B. Großgerätewie Magnetresonanz- undComputertomografen. Auchin die Beleuchtung, Datenver-arbeitung und Gebäudeinstal-lationstechnik fließt viel Ener-gie. Damit die Salzburger Lan-deskliniken Spitzenmedizinbieten können, ist eine stetetechnische Weiterentwick-lung aller Kliniken notwendig.Im nationalen Vergleich liegendie Salzburger Landesklinikenbeim Energieverbrauch unterden Zahlen anderer Kliniken.Insgesamt werden jährlich34 Mio. kWh elektrische Ener-gie und 44 Mio. kWh Wärme-energie verbraucht, um damit141 Gebäude, 43 Operationssä-le, zahlreiche Intensivstatio-nen und Ambulanzen mit auf-wendiger Medizintechnik zubetreiben.Der Anspruch, medizinischeVersorgung auf höchstem Ni-veau bieten zu können, machtauch Neubauten und Sanie-rungen notwendig. So werdenin den nächsten Jahren rund250 Millionen Euro in Baupro-jekte investiert. Schon in denvergangenen Jahren wurdenviele Aktivitäten und Projekteumgesetzt, die den Energie-verbrauch stark gesenkt ha-ben. Der Verbrauch von Stromund Wärme konnte in den ver-gangen fünf Jahren um 14 Pro-zent pro Quadratmeter redu-ziert werden.

WISSENSWERT

Mit dem Cryostat werden Gewebeproben während der Operation von den Pathologen überprüft, umfestzustellen, ob der Tumor vollständig entnommen wurde oder nachgebessert werden muss. BILD: SALK

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VORWORTPriv.-Doz. Dr. Paul SunglerGF der Salzburger Landeskliniken

2 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 3

Medieninhaber:Salzburger Verlagshaus GmbH

Herausgeber: Dr. Maximilian DaschGeschäftsführer:

Mag. (FH) Maximilian Dasch, Erich ScharfMitglied der Geschäftsführung:Prok. Klaus Buttinger LLM.oec.

Chefredakteur:Mag. Mag. (FH) Hermann Fröschl

Anzeigenleitung: Enrico Weishuber5021 Salzburg, Karolingerstraße 40T. +43 662/82 02 20, M: [email protected]

Red.: Mag. Michaela PircherAnzeigen, Verkauf: Salzburger Verlagshaus

& Landeskliniken Salzburg5021 Salzburg, Karolingerstraße 40Tel. +43 662/820220, Fax: DW -555

E-Mail: [email protected]: www.svh.at

Anzeigentarif SVH Nr. 2 vom 1. 1. 2017Druck: Druckzentrum Salzburg

5021 Salzburg, Karolingerstraße 38Für diese Ausgabe „Uniklinikum Journal“ werden

Druckkostenbeiträge geleistet. Es handelt sich somit,gem. § 26 MG, um „entgeltliche Einschaltungen“.

SALZBURGER WOCHESONDERPRODUKT

UniklinikumJournal

Fit für die Zukunft

Gesundheits- und SpitalsreferentChristian Stöckl hält an denKrankenhausstandorten im Landfest. Zudem soll die Versorgungder Patienten überall auf demneuesten Stand der Medizinmöglich sein.

Redaktion: Herr Landesrat,worin sehen Sie zurzeit diegrößten Herausforderungen?Stöckl: Die rasanten Änderungenim Gesundheitsbereich stellenuns vor immer neue Aufgaben.Das betrifft im Besonderen dieSpitalslandschaft. Um die Ge-sundheitsversorgung der Bevöl-kerung im ganzen Bundesland si-cherzustellen, ist es notwendigund auch mein Ziel, alle Kranken-häuser in Salzburg zu erhalten.Dabei gilt es aber eine Vielzahlvon gesetzlichen Rahmenbedin-gungen einzuhalten.

Welche sind das?Da ist zunächst einmal dieGesundheitsreform des Bundes.Sie sieht vor, dass die Ausgabenim Gesundheitsbereich 2017 umhöchstens 3,6 Prozent steigendürfen und in den Folgejahren so-gar um je einen Zehntelprozent-punkt pro Jahr gesenkt werdensollen. Dazu macht uns das neueKrankenanstalten-Arbeitszeitge-

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen investiert das Land Salzburg kräftig in die Modernisierungseiner Krankenhäuser.

setz zu schaffen. Es reduziert dieArbeitszeit der Ärztinnen undÄrzte auf 48 Stunden pro Wocheund erhöht somit den Bedarf anÄrztinnen und Ärzten, der vor al-

lem in kleineren Spitälern extremschwer zu decken ist. Eine weite-re Schwierigkeit liegt darin, dassdie Qualitätskriterien ständig indie Höhe geschraubt und Eingrif-

IM GESPRÄCH

Grünes Licht für die Neugestaltung der Universitätsklinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1,7 Mio. Euro sind dafür budgetiert, inwenigen Monaten können sich Patienten und Mitarbeiter über mo-dernste Arbeits- und Behandlungsbedingungen freuen. BILD: SALK

fe nur beim Erreichen bestimm-ter Fallzahlen durchgeführt wer-den dürfen. Gerade für die klei-nen Spitäler bedeutet das eineBeschneidung ihrer Kompeten-zen. Und zuletzt sieht die neueÄrzteausbildungsordnung we-sentlich mehr Spezialisierungenvor als früher. Auch das trifft diekleineren Spitäler am meisten. InWirklichkeit bräuchte man brei-ter ausgebildete Ärztinnen undÄrzte, um die Bevölkerung gutversorgen zu können.

Wie gehen Sie damit um?Um die Krankenhäuser inTamsweg und Hallein am Lebenzu erhalten, wurden sie in dieSalzburger Landeskliniken ein-gegliedert. Die KrankenhäuserZell am See und Mittersill wurdenim Tauernklinikum zusammen-geführt. Für den Standort Mitter-sill sind derzeit, auf Basis des me-dizinischen Konzeptes, eine Be-standsanalyse und das Investiti-onskonzept in Umsetzung.Selbstverständlich werden auchdie Salzburger Landesklinikensowie das Schwerpunktkranken-haus Schwarzach durch vieleMaßnahmen und entsprechendeInvestitionen kontinuierlich wei-terentwickelt.Danke für das Gespräch!

Uns liegt das Wohl der Patienten am Herzen

„In unserem Haus arbeiten kompetente undfreundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, die zuhören können und auf die Proble-me und Wünsche der Patientinnen und Pa-tienten gut und rasch reagieren“ – diesespositive Gesamtergebnis ergab die jüngste

Patientenbefragung in unseren Kliniken. Fa-zit: Unsere Patienten sind ausgesprochenzufrieden mit unseren Leistungen und stel-len uns ein sehr positives Zeugnis aus.Rund 3000 Patientinnen und Patienten ha-ben uns das bestätigt.

Ein sehr gutes Licht auf die kommunika-tiven und sozialen Kompetenzen im Um-gang mit den Patientinnen und Patientenwirft zum Beispiel auch das Ergebnis aufdie Frage, ob sich die Patienten vom ärztli-chen Personal ernst genommen fühlen. Dies

wurde von nicht weniger als 97,2 Prozentder Befragten mit Ja beantwortet. Eine über-wiegende Mehrheit von 92 Prozent ist derÜberzeugung, in den Entscheidungsprozessbezüglich der Behandlung mit einbezogenzu werden und ebenfalls gut 92 Prozent derBefragten lobten die Freundlichkeit desPflegepersonals.

Diese große Zustimmung zeigt, wie enga-giert und fachlich hoch qualitativ unsereMitarbeiter tagtäglich hier an den Salzbur-ger Landeskliniken arbeiten.

Studien ermöglichen den Zugang zuneuesten Wegen in der KrebsbehandlungMICHAELA PIRCHER

Weltweit erkranken jährlichmehr als zwölf Millionen Men-schen an Krebs, in Österreichsind es etwa 38.000.

„Obwohl die Zahl der Neuer-krankungen steigt, sterben heuteweniger Patienten an Krebs“, sagtder Leiter der III. Medizin/Onko-logie, Univ.-Prof. Dr. RichardGreil, „vor allem Patientinnen inforschungsaktiven Kliniken ha-ben weltweit die besten Aussich-ten auf eine optimale Therapie.In unserer Klinik sind wir im Be-reich von Brustkrebs extrem for-schungsaktiv. Derzeit laufen 20aktive Studien zur Innovationvon Brustkrebsbehandlungen,vor allem im Bereich der moleku-laren Medikamente. Im Gegen-

satz zur Chemotherapie, die eherunspezifisch wirkt, greifen dieneuen Wirkstoffe („Biologicals“)die Krebszellen zielgenau anund schonen damit den Gesamt-organismus.“

Ein weiterer Schwerpunkt liegtim Bereich der Immuntherapien.Hier versucht man, die schädli-chen Teile der Immunabwehr, diedas Wachsen der Tumorerkran-kung anregen, zu eliminieren.Oder aber die durch den Tumorgeschwächten „zytotoxischen T-Zellen“ wieder zu reaktivierenund im Kampf gegen den Tumoreinzusetzen. Prof. Greil: „DieseStudien werden zum Teil nur anwenigen ausgewählten Zentrender Welt durchgeführt.“

Über Erbinformationen in denTumorzellen will man individu-elle, auf die Patientin zugeschnit-tene Therapiekonzepte entwi-ckeln. Auch der Einsatz vonAntikörpern gegen die Blutgefäß-neubildung bei Brustkrebspati-entinnen führte bisher bei einemTeil der Frauen zu ausgezeichne-ten Ergebnissen.

Genetische Abklärung mit demNext-Generation-Screening

Bis zu fünf Prozent aller Krebser-krankungen und fünf bis zehnProzent der Brustkrebs- und Eier-stockkrebserkrankungen sinderblich bedingt. In diesen Fällentreten in den Familien der Patien-ten gehäuft Krebserkrankungen-auf. Betroffene erkranken meistsogar bis zu zehn Jahre früher alsihr Elternteil. Und häufig sind

Mutationen im BRCA1- bzw. imBRCA2-Gen dafür verantwort-lich. Diese ziehen zusätzlichein erhöhtes Risiko für andere

Tumorarten in der Bauchhöhlewie Dickdarmkrebs, Prostatakar-zinome, Bauchspeicheldrüsen-oder Magenkrebs nach sich .

Am Uniklinikum Salzburgkann man dieses Risiko mit einermolekulargenetischen Untersu-chung abklären lassen. „Mit demNext-Generation-Sequencing(NGS) steht uns eine höchst inno-vative und moderne Technologiezur Verfügung“, sagt PathologeProf. Karl Sotlar, „die wir gemein-sam mit der Onkologie und Hu-mangenetik umsetzen.“

Für kaum eine andere Tumor-art hat sich ein solcher Wettlaufum die bestmöglichen Strategienentwickelt wie bei Brustkrebs.„Die Betreuung in forschungs-und qualitätsorientierten Zent-ren mit sehr hohen Fallzahlen isteine gute Grundlage für eine opti-male Patientenversorgung“, so

Greil weiter. „Die hohen Überle-bens- und Heilungsraten bei frü-hen Stadien von Brustkrebs sinddas Ergebnis einer interdiszipli-nären Behandlung und der medi-kamentösen Tumortherapie, dieeiner Krebs-OP vorangehen oderdieser nachfolgen kann. Damiterzielen wir Resultate, die bessersind als in anderen Brustkrebs-zentren Europas.“

„Forschung istessenziell imKampf gegenKrebs.“

Richard Greil, Onkologe

„Die Pathologieleistet Hilfe beider Diagnoseund Therapie.“

Karl Sotlar, Pathologe

Mit dem Minise-quencing kannman herausfin-den, ob eine ge-netische Veranla-gung zurEntwicklung vonKrebs besteht.Biologin Mag. Dr.Barbara Zellingerführt in diesemFall eine BRCA-Analyse durch.

BILDER: SALK

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4 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 5

Das neue Berufsbild der Pflegefachassistenz istebenso interessant wie begehrt. Der nächsteAusbildungslehrgang startet im Frühjahr 2018,Anmeldungen dafür sind ab Herbst 2017 möglich.

Zu den Tätigkeiten der Pflege-fachassistenz zählen die Durch-führung von Pflegemaßnahmensowie die Mitwirkung bei der Di-agnostik und Therapie wie etwadas Ab- und Anhängen von Infu-sionen, EKG und Lungenfunkti-onstests oder auch das Legen vonMagensonden. Auszubildendewerden auf die Pflege von Neuge-borenen bis hin zu Hochbetagtenvorbereitet.

Das neue Kompetenzzentrum

Das kürzlich fertig gewordeneKompetenztrainingszentrum fürPflege an den Salzburger Landes-kliniken befindet sich in einerehemaligen Bettenstation unddient dazu, Auszubildende in ei-ner möglichst realistischen Um-gebung an die Pflege am Patien-ten heranzuführen. Auszubil-dende spielen Pflegetätigkeitenwie z. B. die Mobilisation bettlä-geriger Patienten mit ihren Kolle-gen durch und üben diverse Fer-tigkeiten (Blutabnahme, Kathe-ter legen) mithilfe von modernenSimulationspuppen ein. Erst

Ausbildungan der „Puppe“

dann dürfen sie – zunächst unterAnleitung von erfahrenen Praxis-anleiterInnen – mit PatientInnenarbeiten. Ein weiteres Standbeinder Ausbildung bilden Fallbei-spiele, die mit Schauspielpatient-Innen simuliert werden.

Neue Berufsbilder der Pflege

Das neue Pflegegesetz sieht eini-ge Änderungen vor: Die bisherigePflegehilfe heißt nunmehrPflegeassistenz, dazu gibt es diePflegefachassistenz mit zweijäh-riger Ausbildung. Die Ausbildungfür den gehobenen Dienst kannweiterhin an den Fachhoch-schulen und bis 2018 am BIZder Salzburger Landeskliniken/Uniklinikum sowie auch beiexternen Anbietern absolviertwerden.

Die Leiterin des BIZ – Bildungs-zentrum am Uniklinikum Salz-burg, Mag. Maria Pichler, erklärt:„Wir bilden bereits seit Herbst2016 PflegeassistentInnen nachden neuen Inhalten aus. DieseAusbildung ist besonders für dieLangzeitpflege von großer Be-

deutung. Dazu laufen bereitsLehrgänge für die Pflegefach-assistenz. Der nächste Lehrgangstartet im März 2018.“

Was unterscheidet nun dieeinzelnen Berufsfelder von-einander? Die Pflegeassistenz ar-beitet nach Anordnung und un-ter Aufsicht. Die Ausbildung dau-ert ein Jahr. Hauswirtschaftlicheund logistische Aufgaben sollen

PFLEGE

künftig von Servicekräften über-nommen werden.

Die neue Pflegefachassis-tenz mit zweijähriger Ausbildungentlastet den gehobenen Dienstbei pflegerischen, therapeuti-schen und diagnostischen Aufga-ben. Die Pflegefachassistenz ar-beitet nach Anordnung, aber ei-genverantwortlich und ohne ver-pflichtende Aufsicht.

Für den gehobenen Dienstin der Gesundheits- und Kran-kenpflege gibt es ein Bachelorstu-dium über sechs Semester an derFH Salzburg/Puch-Urstein. Vo-raussetzung ist eine Hochschul-reife wie Matura, Berufsreife-oder Studienberechtigungsprü-fung beziehungsweise eine ein-schlägige Berufsausbildung plusZusatzprüfungen.

In Salzburg gibt es zudem ander Paracelsus MedizinischenPrivatuniversität ein Bachelor-studium der Pflegewissenschaftüber sieben Semester, welchesmit dem Erlangen eines Diplomsin der Gesundheits- und Kran-kenpflege endet.

Nähere Infos dazu gibt es aufder Homepage der SalzburgerLandeskliniken: www.salk.at

Die nötigen Fertigkeiten für den Pflegeberuf werden an Kollegen, Puppen oder SchauspielpatientInnen eingeübt. BILD: SALK

Patientensicherheitist oberstes AnliegenPatientensicherheit und Risi-komanagement haben einengroßen Stellenwert im Ge-sundheitssystem. Dafür istnicht allein das medizinischePersonal zuständig. Auch diePatientInnen werden zuneh-mend in diesen Prozess einge-bunden, indem sie mit persön-lichen Erfahrungen Fehler-quellen aufdecken und diesebeheben helfen.

Denn selbst bei größterSorgfalt: Wo Menschen arbei-ten, können Fehler passieren.Problematisch sind auch dievielen Nahtstellen zwischenden Berufsgruppen, die immerkomplexer werdenden Abläu-fe, der rasante medizinischeFortschritt und die immerknapper werdenden Ressour-cen. Die Salzburger Landeskli-niken haben deshalb das The-ma Qualitäts- und Risikoma-nagement bereits im Jahr 2009zur „Chefsache“ erklärt undeine eigene Stabsstelle dafüreingerichtet.

Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler,GF der Salzburger Landeskli-niken: „Im Gegensatz zu Kran-kenhäusern mit niedrigererVersorgungsstufe bieten wirals Zentralkrankenhaus undUniklinikum eine Vielfalt anDiagnostik und komplexen Be-

handlungsmöglichkeiten an. Mitdem Qualitäts- und Risikoma-nagement und den damit verbun-denen Verbesserungs- und Opti-mierungsprozessen in den ver-gangenen Jahren haben wir imHaus schrittweise einen Kultur-wandel herbeigeführt.“ Univ.-Doz. Dr. Doris Mack leitet dieStabsstelle für Qualitäts- undRisikomanagement. Sie sagt: „AlsÄrztin weiß ich, wie wichtig esist, Strukturen zu haben, die Feh-ler verhindern. Wenn trotzdemeinmal etwas passiert, analysie-ren wir den Fall und treffen ent-sprechende Maßnahmen, damitgenau dieser Fehler nicht ein wei-teres Mal passiert.“

Dazu gibt es auf allen Statio-nen und in den OPs ausgebildeteRisikomanager, sowohl aus demmedizinischen wie pflegerischenBereich, die darauf sensibilisiertsind, mögliche Risiken aufzuspü-ren. „Auch der Patient selbstspielt eine wichtige Rolle“, soMack weiter, „Für ein ordentli-ches Arzt-Patient-Aufklärungs-gespräch braucht es Zeit und Ein-fühlungsvermögen. Es geht vorallem darum, zu erfahren, welcheMedikamente eingenommenwerden, ob Allergien vorliegenund wenn ja, welche. Aber auch,ob man Raucher ist oder eine an-dere Suchterkrankung vorliegt. “

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Sirona Dental fusionierte 2016 mit DENTSPLY International zur Dentsply Sirona,dem weltweit größten Hersteller von Dentalprodukten. Am Standort Wals bei Salzburgarbeiten mehr als 150 Mitarbeiter aus über 20 Nationen.

Mehr als 600.000 Zahnärzte bzw.Zahntechniker auf der ganzenWelt arbeiten mit Produkten ausdem Hause Dentsply Sirona undbehandeln rund sechs MillionenPatienten täglich. Die Bedürfnissevon Behandlern und Patientensind jeweils individuell – das bil-det Dentsply Sirona sowohl durchseine umfassende Produktpalet-te mit 4.500 Marken als auchdurch seine Mitarbeiter ab.

„Top ausgebildete Mitarbeitersind die Basis unseres Erfolgs.Aus diesem Grund eröffnen wirmotivierten Fach- und Führungs-kräften unterschiedlich Perspek-

Innovationsführer und Top Arbeitgeber

tiven“, sagt Tobias Arnold, Direc-tor Human Resources Austria.„Eigenverantwortung stärkenund Entwicklungsmöglichkeitenaufzeigen– das bestimmt die Phi-losophie der Personalentwick-lung bei Dentsply Sirona.“

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Digitale Abformung: Für dieHerstellung von Inlays, Kro-nen oder Brücken ist digitaleTechnik nicht mehr wegzu-denken. Bereits vor 30 Jahrenpräsentierte Dentsply Sironaunter dem Namen CEREC einSystem, das Zahnersatz innur einer einzigen Sitzungermöglicht. Zunächst wirddie Zahnreihe mit der CERECOmnicam digital und in Far-be „abgefilmt“ (abgeformt).Im Computer wird dann dieRestauration, zum Beispielein Inlay oder auch eineZahnkrone, konstruiert undanschließend in einerSchleifeinheit direkt herge-stellt. In der Regel könnendie Patienten nach rund ei-ner Stunde mit einer neuenKrone nach Hause gehen.

Innovationenaus der Zahnheilkunde

CEREC Omnicam: Mit der kleinen puderfrei arbeitenden Farb-Video-kamera werden die Zähne einfach abgefilmt, um dann ein Inlay odereine Krone zu konstruieren. BILDER (2): DENTSPLY SIRONA

Dentsply Sirona verfügt überNiederlassungen in mehr als 40Ländern, vertreibt seine Produkt ein mehr als 120 Ländern und be-schäftigt ca. 15.000 Mitarbeiterweltweit. Headquarter sind York,Pennsylvania und Wals.

6 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 7

Die Personalsuchefunktioniert über das InternetMICHAELA PIRCHER

Ein neues Internet-Tool auf derHomepage der Salzburger Lan-deskliniken vereinfacht die Per-sonalsuche. Mit einer von der Fir-ma Infoniqa entwickelten Spezi-alsoftware kann jede Abteilungoffene Stellen rasch und unkom-pliziert online stellen. Interes-senten können darauf ebensoschnell reagieren. Mit der One-Click-Bewerbung landen An-schreiben und Unterlagen eben-so schnell im Bewerberpool desHauses. Die weitere Abwicklungübernimmt u. a. das Recruiting-

Seit März 2017 ist das neue Bewerbermanagementsystem online. Das spart Papier, Energie und Zeit.

Team, bestehend aus vier Voll-zeit- und zwei Teilzeitmitarbei-tern. Es wird von Mag. FlorianBaumann geleitet.

Im Jahr 2016 wurden insge-samt 750 Stellen zur Neubeset-zung ausgeschrieben. Im selbenZeitraum gingen rund 3500 Be-werbungen aus 64 Ländern beiden Salk ein. Der Großteil (ca. einDrittel der Bewerbungen) kamaus Österreich, an zweiter Stellelagen Bewerbungen aus dem ost-europäischen Raum, gefolgt vonDeutschland. Mit 64 Prozent lagder Frauenanteil höher als derder Männer.

Der gesamte Prozess hat sichin den vergangenen zehn Jahrengrundlegend geändert: „Früherkamen die Bewerbungen einfachso ins Haus geflattert“, sagt Mag.Waltraud Weissengruber, verant-wortlich für die Bereiche Perso-nalmanagement, Recht und Kli-nikgastronomie an den Salzbur-ger Landeskliniken.

Active Sourcing –die Suche nach den Besten

Und: „Heute ist ,Active Sourcing‘gefragt, das heißt, man sucht ak-tiv nach gutem Personal. Wir ste-hen ja durch die Digitalisierung

mit anderen Krankenhäusernund Unternehmen unmittelbarin Konkurrenz. Dennoch könnenwir hier sehr gut mithalten. “

Das Recruiting der SalzburgerLandeskliniken war im Jahr 2016auf acht mehrtägigen Messenund Kongressen unterwegs, umdort aktiv nach hoch qualifizier-ten BewerberInnen zu suchen.

RECRUITING

Im Vordergrund stand dabei dieSuche nach Ärzten, aber selbstLehrlinge wurden auf diese Artrekrutiert.

Florian Baumann: „Bei solchenVeranstaltungen geht es stark umpersönliche Kontakte und denAufbau einer persönlichen Bezie-hung zu den Kandidaten. Dabei

sprechen wir geeignete Bewerberauch ganz gezielt an.“

Am 25. April 2017 nahmen dieSalzburger Landeskliniken ander „Langen Nacht der Arbeitge-ber“ teil. Hier allerdings mit ei-nem für eine Universitätsklinikeher untypischen Berufsbild –nämlich dem der Informatik und

Medizintechnik. Was nämlichhäufig nicht so bekannt ist, ist dieTatsache, dass die IT-Abteilungder Salzburger Landeskliniken zueiner der größten im BundeslandSalzburg zählt.

Schließlich wird auch immerwieder der direkte Weg über dasInternet gesucht, und zwar mit-

hilfe von Google-Anzeigen: „Da-zu kaufen wir bestimmte Begriffewie z. B. ,Stellenangebote Anäs-thesiologie‘ ein. Jedes Mal, wennjemand diesen Begriff in die Goo-gle-Suchmaschine eingibt, er-scheint automatisch eine Anzei-ge von uns auf dem Bildschirm“,erklärt Florian Baumann.

Freie Stellen schnell besetzen

Mag. Waltraud Weissengruberschließt daran an: „Wir sind amPuls der Zeit und immer vornemit dabei! Wir haben ein effekti-ves und modernes Bewerber-managementsystem und könnenalle frei werdenden Positionensofort besetzen. Die Herausforde-rung besteht dann nur noch da-rin, den neuen Mitarbeitern ei-nen guten Start zu ermöglichenund sie auf lange Sicht zu halten.Das liegt dann aber in der Handder verantwortlichen Führungs-kräfte sowie an den einzelnenTeams.“

„Wir suchenstets aktiv nachsehr gutenMitarbeitern.“

W. Weissengruber, Personalchefin

Hilfe für dieSchmetterlingskinder

Das von DEBRA Austria initiierteund der Salzburger Universitäts-klinik für Dermatologie betriebe-ne EB-Haus Austria wurde nunzum ersten Expertisezentrum fürseltene Erkrankungen in Öster-reich ernannt. Gleichzeitig ist esals eines von zwei Zentren öster-reichweit nun im „European Re-ference Network“ vertreten.

In Österreich leiden etwa 500Personen an der seltenen, derzeitnoch unheilbaren und folgen-schweren Hauterkrankung Epi-dermolysis bullosa (EB). Wegeneines Gendefekts bildet die Hautbei geringsten mechanischen Be-lastungen Blasen oder reißt ein.Erkrankte nennt man auch„Schmetterlingskinder“, weil ih-re Haut so verletzlich ist wie dieFlügel eines Schmetterlings.

Die EB-Ambulanz ist heute dieerste Anlaufstelle für Betroffene.Dabei liegen die Schwerpunkteauf den Bereichen Wundmanage-ment, Schmerztherapie, Ernäh-rungsberatung, Vor- und Nach-sorge sowie der multidisziplinä-ren Versorgung der großen undkleinen PatientInnen.

Die Hoffnung aufein Leben ohne Schmerz

Neueste Erkenntnisse aus denBereichen Gen- und Zelltherapie ,Molekularbiologie oder Haut-krebsforschung geben den„Schmetterlingskindern“ Hoff-nung auf ein Leben ohne Blasen,Wunden und Schmerzen. Auchdas Forschungsteam im Haus hatsich der Linderung und Heilungvon EB verschrieben.

Gerade bei seltenen Krankhei-ten ist es für die Betroffenen hilf-reich, wenn sich die Expertinnenund Experten national und inter-national vernetzen. So kann manunnötig lange Anreisen umgehenund die Forschung nach neuenMedikamenten und Therapienstimulieren.

Salzburg spielt in diesem Pro-zess eine zentrale Rolle. Schon imSeptember treffen sich hier beimWeltkongress für EB-Forschungund -Therapie rund 200 interna-tionale Wissenschafter. Beimanschließenden Dermatologen-Kongress werden 1000 Teilneh-mer erwartet.

Ärzte wie Dr. Anja Diem (Bild) und Therapeuten der EB-Ambulanzsorgen für die medizinische Betreuung der „Schmetterlingskinder“.Dabei geht es vor allem um eine ordentliche Versorgung der Wun-den, aber auch um die Behandlung von Schmerzen, richtige Ernäh-rung sowie die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen. BILD: HAMETNER

EB-Haus Austria wird erstes Expertisezentrumfür seltene Hauterkrankungen in Österreich.

Tobias Arnold,Director HumanResources Austria

Das Recruiting-Team der Salk:Mag. (FH) FlorianBaumann, Dipl.-Bw. (FH) JenniferSohn, BrigitteDorner, Dipl.-Bw.(BA) Sarah Klopf,Hildegard Gens-luckner sowieMag. (FH) ClausWallisch (v. l.).

BILDER: SALK

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8 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 9

Besser mit dem Rad zur Arbeit

Mediziner, Geoinformatiker undMobilitätsforscher begleiten Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiterder Salzburger Landesklinikenein Jahr lang beim Umstieg vomAutofahren auf einen aktiven Ar-beitsweg. Eine Studie hat bewie-sen, dass langes Sitzen die Le-benserwartung verkürzen, eineMinimalaktivität von 25–35 Mi-nuten pro Tag dieses Risiko aller-dings wieder ausgleichen kann.

„Um auf dieses Bewegungs-pensum zu kommen, bietet sichder Weg in die Arbeit optimal an“,so Univ.-Prof. DDr. Josef Niebau-er, Leiter am Universitätsinstitutfür präventive und rehabilitativeSportmedizin der PMU Salzburg.Das Forschungsprojekt GISMOwill nun die gesundheitlichen Ef-

fekte, wenn der Arbeitsweg mitdem Fahrrad oder zu Fuß zurück-gelegt wird, erheben. Die Salz-burger Landeskliniken sind da-ran zweifach beteiligt. Zum einen

GISMO-Studie bestätigt: Langes Sitzen verkürzt das Leben – außer man lässt das Auto stehen undtritt lieber selbst in die Pedale.

mit ihrem umfangreichen Know-how im Bereich der sportmedizi-nischen Diagnostik und der be-trieblichen Gesundheitsförde-rung, zum anderen als Großbe-trieb mit seinen Mitarbeiternund Mitarbeiterinnen .

GESUNDHEITSVORSORGE

70 Freiwillige des Hauses werdenfür die Studie ein Jahr lang ihrenArbeitsweg aktiv zurücklegenund davor sowie danach sport-medizinisch untersucht. Zusam-

Zahlreiche Mitarbeiter der SALK machen bei der Studie mit. BILDER: SALK

„Wer sich einehalbe Stundepro Tag bewegt,lebt gesünder.“

Josef Niebauer, Sportmediziner

men mit Mobilitätsaufzeichnun-gen werden dann Rückschlüsseauf die damit verbundenen ge-sundheitlichen Effekte gezogen.Infos: www.gismoproject.com.

Paracelsus-10.000-Studie:Wie gesund ist Salzburg ?Um die Auswirkungen von Risi-kofaktoren und -verhalten bessereinschätzen zu können, wurde„Paracelsus 10.000“ ins Leben ge-rufen. Neben der Möglichkeit ei-nes umfassenden Gesundheits-checks erhalten die Teilnehmer –Menschen im Alter von 40 bis69 Jahren – Informationen überindividuelle Risikofaktoren wieBlutdruck, Cholesterin, Blutzu-cker, Rauchen etc. und Tipps, wieman diese durch einen gesundenLebensstil verringern kann.

Salzburg ist Vorreiter

In anderen Ländern – etwa inFinnland, Dänemark oder in denUSA – sind epidemiologischeStudien dieser Art längst etab-liert. Deren Ergebnisse lassensich jedoch nicht direkt auf Ös-terreich übertragen. Paracelsus10.000 ist nun das erste Projektdieser Art in Österreich.

Fünf Jahre lang werden alle re-levanten Gesundheitsdaten von

etwa 4000 Salzburgern undebenso vielen, zufällig ausge-wählten Salzburgerinnen gesam-melt und ausgewertet.

Im Fokus der Untersuchungstehen Atherosklerose, kardio-vaskuläre Erkrankungen, zereb-rovaskuläre Erkrankungen, neu-rodegenerative Erkrankungen,chronische Lungenerkrankun-gen sowie die körperliche Fitness.Gleichzeitig will man die Häufig-keit von Stoffwechsel-, Herz-,Gefäß- und Lungenerkrankun-gen sowie degenerativen Erkran-kungen des Nervensystems inder Salzburger Bevölkerung erhe-ben, um die Früherkennung beiRisikopatienten voranzutreiben.

Weitere Ziele, die – basierendauf den Ergebnissen – realisiertwerden sollen, sind eine Senkungder Gesundheits- und Pflegekos-ten, eine bessere Lebensqualitätdes Einzelnen sowie die Stärkungdes Forschungsstandortes Salz-burg bzw. Österreich.

Dank moderner Techniken haben Tumoransiedlungen in der Leber ihren Schrecken verloren.

Der Krankheitsverlauf und diePrognose von Patienten mit einerbösartigen Tumorerkrankungsind stark mit dem Auftreten vonMetastasen verbunden. Sie ent-stehen, wenn sich Tumorzellenvon bösartigen Tumoren ablösenund in anderen Organen ansie-deln.

Die Leber ist vor allem beiTumoren der Verdauungsorganehäufig von Metastasen betroffen.Diese gelangen über die Pfort-ader – eine große Vene, die nähr-stoffreiches Blut aus Dünn- undDickdarm, dem Magen, dem un-teren Teil der Speiseröhre, derBauchspeicheldrüse und Milz ab-transportiert – in die Leber. Derweitaus größte Teil, nämlich 90Prozent aller bösartigen Verände-rungen in diesem Organ, sinddurch Metastasen verursacht.

Tumorzellen in der Leber

Die Diagnose wird überwiegendmit bildgebenden Verfahren ge-stellt (Ultraschall, Computerto-

Neue Methoden zur Entfernungvon Lebermetastasen

mografie, Positronen-Emissions-Tomografie und Magnetreso-nanz-Tomografie [MRT]). Dane-ben kommen invasive Methodenwie die perkutane, laparoskopi-sche oder offene Biopsie zumEinsatz.

Behandlungsmöglichkeiten

Für die Behandlung von Leber-metastasen stehen verschiedeneMethoden zur Verfügung, die alleam Uniklinikum Salzburg ange-boten werden. Welche zum Ein-satz kommt, hängt vom Einzelfallab und wird im Zusammenspielmehrerer Fachrichtungen wieOnkologie, Chirurgie, Strahlen-therapie, Anästhesie und Nukle-armedizin individuell entschie-den. „Früher und zum Teil auchnoch heute werden Lebermetas-tasen als unheilbar eingestuft“,sagt Univ.-Prof. Dr. Klaus Emma-nuel, Leiter der Universitätskli-nik für Chirurgie, „dabei kannman diese inzwischen sehr gutbehandeln.“

Bei ausreichender Leberfunk-tion und gutem Allgemeinzu-stand des Patienten lassen sichbis zu 75 Prozent der Leber opera-tiv entfernen. Ist ein solcher Ein-griff nicht möglich, kommen in-dividuelle systemische und loka-le Therapien zum Einsatz.

Neben der systemischen Che-mo- und Immuntherapie könnenLebermetastasen auch gezieltpunktiert und mit der „Radiofre-quenzablation (RFA)“ oder „Mi-krowelle“ verkocht werden. Dazugibt es die stereotaktische Be-strahlung, wo möglichst wenigvon dem sensiblen und gesundenLebergewebe in Mitleidenschaftgezogen wird. Eine neue Behand-

CHIRURGIE

lungsmöglichkeit für zentral ge-legene Lebertumore stellt das„NanoKnife“ (Abb. oben) dar.Prof. Dr. Klaus Emmanuel ist einhoch spezialisierter Krebschirurgmit den Schwerpunkten Speise-röhre, Magen, Bauchspeicheldrü-se und Leber: „Sind die Metasta-sen vermehrt in einer der beidenLeberhälften zu finden, kann ei-ne sogenannte Pfortaderemboli-sation durchgeführt werden.Hierbei wird der nährstoffreicheBlutfluss umgeleitet und dabei ei-ne Atrophie (Schrumpfung) dererkrankten Leberhälfte sowie ei-ne Hypertrophie (Vergrößerung)der gesunden Leber erzielt.“

Neben der hohen fachlichenKompetenz haben auch diemenschliche Betreuung durchdas gesamte Team sowie die ex-zellente interdisziplinäre Zusam-menarbeit mit den unterschied-lichsten Fachbereichen einengroßen Anteil am Behandlungs-erfolg der vielen Tumorpatientenam Uniklinikum Salzburg .

„Metastasen inder Leber sindinzwischen gutbehandelbar.“

Klaus Emmanuel, Chirurg

Beim NanoKnife-Verfahren werdendie Tumorzellenmithilfe vonStromimpulsenzerstört BILDER: SALK

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10 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 11

Starthilfe für Frühchen

Jedes Jahr kommen in Österreich6500 Säuglinge – rund acht Pro-zent aller Neugeborenen – zufrüh auf die Welt. Vor Abschlussihrer Entwicklung finden sie sichin der neuen Umgebung nurschlecht zurecht. Sie vermissenvertraute Geräusche aus demMutterleib und erschrecken beiLärm oder grellem Neonlicht. Ne-ben den notwendigen medizini-schen Maßnahmen ist ein ein-fühlsamer Umgang mit den Früh-chen daher wichtig für einenmöglichst sanften und schonen-den Start ins Leben.

Die Division für Neonatologieder Universitäts-Kinderklinik amUniklinikum Salzburg hat mit derEntwicklung des „Case Manage-ments“ in Österreich Pionierar-beit geleistet. Es umfasst einenindividuellen Hilfeplan, bestemedizinische Betreuung sowiedas Betreuungskonzept NIDCAP(Newborn Individualized Deve-lopmental Care and AssessementProgram), ein entwicklungsför-

Die Zahl der Frühgeburten steigt. Auf der Neonatologie wird alles dafür getan, damit es den kleinenPatienten, aber auch deren Familien beim schwierigen Start ins Leben so gut wie möglich geht.

derndes, individualisiertes undvor allem familienorientiertesKonzept, das die Eltern stark indie Betreuung der Frühgebore-nen mit einbezieht.

Heute ist viel im Umgang mitFrühchen anders. „Eine wichtigeAufgabe des gehobenen Dienstesfür Kinder- und Jugendlichen-pflege ist, die Eltern anzuleiten,ihre Kinder selbst zu betreuen“,erklärt Divisionsleiter Priv.-Doz.Dr. Martin Wald, „dazu werdensie von uns in sämtliche Prozesseund Entscheidungen mit einbe-zogen. Im Idealfall beginnt dieBegleitung schon vor der Geburtund geht über den Aufenthalt aufder Station hinaus.“

Die Räumlichkeiten im neuenEltern-Baby-Zentrum wurdennach den Grundsätzen der ent-wicklungsfördernden Umgebungfür Frühgeborene konzipiert. Da-bei werden Eltern und Kinder alsEinheit betrachtet, die ein Maxi-mum an Kontinuität brauchen.

„Eine gute Eltern-Kind-Bezie-hung ist einzigartig und uner-setzbar“, betont die erfahreneNeonatologin Dr. Erna Hattinger-Jürgenssen, „das Kind wird in die-ser Zeit zwar von verschiedenenPersonen versorgt, hat aber ge-nau ein Paar Eltern, das stets füres da ist.“

Allen Beteiligten eine guteLebensqualität ermöglichen

Das Ziel im Umgang mit zu frühgeborenen Kindern ist zwar einehohe Überlebensrate, aber alsmindestens ebenso wichtig wirdhier im Haus die Ermöglichungeiner hohe Lebensqualität der zufrüh geborenen Kinder sowie de-ren Familien angesehen.

Damit Eltern zu vertrauten,verlässlichen und feinfühligenBezugspersonen für ihr Kind wer-den, brauchen sie Zeit zum Ken-nenlernen und Unterstützungdurch andere. Kinder wiederumbrauchen von Geburt an emotio-nale und zuverlässige Zuwen-dung, damit sie sich geschütztund gut aufgehoben fühlen. „Eingutes Bindungsverhalten sichertdas Überleben dieser Kinder undist besonders wichtig für ihr ge-sundes Heranwachsen“, so dieÄrztin weiter, „Bindung fördertdie Entwicklung des Gehirnes,die bei den Frühchen ja nochnicht abgeschlossen ist. Sie ver-bessert die Gedächtnisleistungebenso wie die Kreativität undschützt die Kinder jetzt und künf-tig bei Belastungen. Außerdemfördert sie soziales Verhalten undEinfühlungsvermögen.“

Eine möglichst enge Bindungzwischen Eltern und Kind

Beim „Känguruhing“ wird das zufrüh geborene Kind, nur mit einerWindel bekleidet, auf den nack-ten Oberkörper der Mutter oderdes Vaters gelegt. Untersuchun-gen haben gezeigt, dass dies dieEltern-Kind-Bindung fördert undeine Reihe weiterer Vorteile imHinblick auf eine gesunde Ent-wicklung des Babys bietet. NachMöglichkeit wird dies den Betei-ligten mehrmals täglich und überStunden hinweg angeboten.

Auch Muttermilch ist für einegute Entwicklung der Babyswichtig. Wenn es trotz aller Be-mühungen mit dem Stillen nichtklappt, bekommen die FrühchenPreterm-Milch – sie wird vonMüttern von Frühgeborenen vordem errechneten Geburtsterminproduziert – von der Mutter-milchbank. Der Vorteil: Preterm-Milch hat eine noch höhereKonzentration an Immunstoffenund Kalorien als gewöhnlicheMuttermilch.

NEONATOLOGIE

Oberärztin Dr. Erna Hattinger ist über die Landesgrenzen hinaus als Neonatologin gefragt. BILDER: SALK

„Eltern helfen,damit sie selbstKompetenzentwickeln.“

Martin Wald, Neonatologe St. Veit – eine der modernstenKinder- & Jugend-Rehas Europas

Vor Kurzem sind am Standortder Landesklinik St. Veit im Pon-gau erneut die Bagger aufgefah-ren. Diesmal geht es um die Er-richtung eines Gebäudes für Kin-der- und Jugendrehabilitation.„Es ist das erste dieser Art in Ös-terreich und wird in Form einerKompetenzpartnerschaft zwi-schen dem Gesundheitsdienst-leister VAMED und den Salzbur-ger Landeskliniken realisiert“,freut sich Univ.-Prof. Dr. Wolf-gang Sperl, Vorstand der Univer-sitätsklinik für Kinder- und Ju-gendheilkunde, dem dieses Pro-jekt ein großes Anliegen ist undder dieses seit Jahren vorange-trieben hat. „Wir wollen uns hier-mit auch mit der Kompetenz undErfahrung aus der Frühneuro-rehabilitationseinrichtung reKIZeinbringen. Diese Einrichtungbesteht seit sieben Jahren und istauf die Betreuung von Kindernund Jugendlichen nach schwerenErkrankungen und Unfällen mitVerletzungen des Gehirns unddes Nervensystems ausgerichtet.Auch ein Erfahrungsaustauschund Rotationen – etwa im Pflege-bereich – zwischen uns undder Einrichtung in St. Veit sindgeplant.“

Auch für Dr. Ernst Wastler vomVorstand der VAMED ist dieseEinrichtung eine Herzensangele-

genheit: „Ich freue mich, dass wirunsere Kompetenz gemeinsammit den Salzburger Landesklini-ken zum Wohle unserer kleinenPatientinnen und Patienten ein-setzen können.“

Die beiden Partner investierenrund 13 Mio. Euro in die neue Ein-richtung. Ab dem Frühjahr 2018stehen in St. Veit im Pongau dannPlätze für 32 Kinder und Jugend-liche mit Krebs- und Stoffwech-selerkrankungen sowie für bis zu50 Angehörige im Rahmen derfamilienorientierten Rehabilita-tion zur Verfügung.

Erholung nach demKrankenhausaufenthalt

Die neue Kinderrehabilitationwird Kassenpatientinnen und-patienten aus ganz Österreichoffen stehen. Jährlich erkrankenfast 300 Kinder und Jugendlichein Österreich an Krebs. Ihr oftmonatelanger Aufenthalt imKrankenhaus kann nicht nur dasKind, sondern auch Eltern und

Geschwister gesundheitlich be-einträchtigen. KlinikvorstandSperl: „Bei Onkologie-Patientenist es daher sinnvoll, dass die gan-ze Familie in die Rehabilitationeingebunden wird.“

Die neue Einrichtung ist so-wohl architektonisch als auch inmedizinischer und therapeuti-scher Hinsicht eine der moderns-ten Kinder- und Jugend-Rehakli-niken Europas. In das Therapie-konzept fließen körperliche,aber auch psychische und sozialeAspekte ein. „Wir legen Wert aufeine achtsame Umgebung, die esden betroffenen Familien ermög-licht, den Start zurück ins Lebenmit neuer Kraft anzutreten“, sindsich die Projektpartner einig.

Auch eine Kooperation mit derParacelsus Medizinischen Privat-universität ist geplant. PMU-Rek-tor Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch:„Unsere Studenten werden hierdiverse Praktikumsmöglichkei-ten und Dissertationsthemenfinden.“

Die Österreichische Kinder-krebshilfe und die Initiative fürKinder- und Jugendlichenrehabi-litation unterstützen das Kon-zept ebenfalls. Und alle finden:Mit dem Rehabilitationszentrumfür onkologische und Stoffwech-selpatienten und ihre Angehöri-gen wird ein Meilenstein gesetzt.

„Rehabilitationgibt es hier fürdie gesamteFamilie.“

Wolfgang Sperl, Kinderarzt

KooperationVAMED und SALK

Vorreiter in der Rehabili-tation und Onkologie. Mitdem 2009 eröffneten Sonn-berghof in Bad Sauerbrunn(Burgenland) und der 2014 er-öffneten onkologischen Reha-bilitation in St. Veit /Pg. leistetdie VAMED Pionierarbeit in derNachbehandlung von Krebspa-tientInnen. Die Salzburger Lan-deskliniken (SALK) sind mitdem Salzburger Universitätskli-nikum Vorreiter in der Krebsfor-schung und -therapie.

An der Errichtungs- undBetreibergesellschaft derneuen Kinder- und Jugendre-habilitation in St. Veit sind VA-MED mit 76 Prozent und SALKmit 24 Prozent beteiligt. Finan-zierungspartner ist die Raiffei-sen-Leasing GmbH.

Die VAMED wurde im Jahr 1982gegründet und ist weltweit füh-render Gesamtanbieter fürKrankenhäuser und andere Ein-richtungen im Gesundheitswe-sen. Darüber hinaus ist die VA-MED führender privater Anbie-ter von Rehabilitationsleistun-gen und mit VAMED VitalityWorld der größte Betreiber vonThermen- und Gesundheitsre-sorts in Österreich. Im Jahr 2016erzielte die VAMED-Gruppeweltweit mit rund 17.400 Mitar-beitern ein Geschäftsvolumenvon 1,6 Milliarden Euro.

Ab dem Frühjahr 2018 können im neuen Gebäude 32 Kinder- und Jugendliche und 50 Angehörige betreut werden. BILDER: SALK

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12 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 13

Land investiert bis Ende 2019 rund 6,8 Millionen Euro in neue Patientenzimmer.

Im Haus C – in unmittelbarerNachbarschaft zum Haus A (Chi-rurgie West) – wird die Bettensta-tion der Universitätsklinik fürRadiotherapie & Radioonkologieund der Universitätsklinik fürNuklearmedizin & Endokrinolo-gie derzeit auf sehr engem Raumgemeinsam genutzt. Bis Ende2019 werden jetzt rund 6,8 Mil-lionen Euro in die Neuerrichtungder Patientenzimmer investiert.

Der entsprechende Regie-rungsbeschluss liegt nun vor. Ge-sundheits- und SpitalsreferentLH-Stv. Dr. Christian Stöckl be-tont: „Die Situation auf der Bet-tenstation der Radiotherapie undRadioonkologie sowie der Nukle-armedizin und Endokrinologieist nicht mehr zeitgemäß. Die Pa-tienten haben dort aufgrund ih-rer schweren Erkrankungen oft-mals eine sehr lange Aufenthalts-dauer. Hier herrscht nicht nur einmassives Flächendefizit, sondernes gibt dort auch als Besonderheitdrei Betten der Nuklearmedizinin der sogenannten ,Aktiven Zo-ne‘. In diesen Zimmern werden

Neue Zimmer für Patienten derRadiologie und Nuklearmedizin

den Patienten radioaktive Subs-tanzen verabreicht. Daher müs-sen diese Zimmer zusätzlich ab-geschirmt werden.“

Das Flächendefizit betrifft alleBereiche der derzeitigen Station.Auf 454 m2 sind insgesamt 27 Bet-ten untergebracht – 18 für die Ra-diotherapie und neun für die Nu-klearmedizin. Priv.-Doz. Dr. PaulSungler erklärt: „Für eine zeitge-mäße Patientenversorgung wer-den aber 715 m2 benötigt. Patien-tenzimmer, die von den Nasszel-len nur mittels Vorhang getrenntsind, sowie sehr beengte Fünf-Bett-Zimmer gehören nach Ab-schluss dieses Bauprojektes derVergangenheit an.“

Das bestehende Flächendefizitkann nur durch Aufstockung desbestehenden Gebäudes (Haus C)beseitigt werden. Geplant ist einRiegel, der auf einer Länge von62 Metern auf dem bestehendenGebäude liegt und die gesamtenInhalte einer modernen Stationabdeckt. Die Entwürfe der x-ar-chitekten aus Linz zeigen helle,farblich freundliche Zimmer mit

SANIERUNG

Aussicht ins Freie und das opti-sche Entfernen sämtlicher medi-zinischer Anschlüsse, die ins In-terieur verbaut werden. Die der-zeit noch als Station genutztenRäume im bestehenden 1. OGwerden dann als zusätzlicheDienstzimmer für die Radiologie,

das Primariat der Radiotherapieund als Untersuchungsräume fürdie Radiotherapie verwendet.

Das Bauprojekt muss im lau-fenden Betrieb umgesetzt wer-den. Baubeginn ist im 1. Quartal2018, nach drei Bauphasen ist dasProjekt Ende 2019 fertiggestellt.

Die „neue“ LandesapothekeDie Landesapotheke am Unikli-nikum Salzburg – LKH wurde inden vergangenen Jahren kom-plett saniert und modernisiert. Inder letzten Renovierungsetappeerhielt nun auch der öffentlicheBereich der Apotheke ein neuesGesicht. Das Herzstück bildet ein„Medikamentenroboter“ mit ei-nem Fassungsvermögen von ins-gesamt 15.000 Packungen. „Indieses elektronisch gesteuerteWarenlager können bei Bedarfvollautomatisch bis zu 180 Pa-

ckungen pro Stunde eingefülltbzw. an den jeweiligen Abgabe-platz transportiert werden. Da-durch bleibt den Mitarbeiternmehr Zeit für die Beratung undBetreuung der Kunden“, so derLeiter der Landesapotheke, Mag.Günter Fellhofer, stolz.

Von der jahrhundertealtenGeschichte der Apotheke zeugenimmer noch das unter Denkmal-schutz stehende Gewölbe, derOfen und der Terrazzoboden imVerkaufsraum. Die über 100 Jahre

alten Möbel wurden dem Salz-burg Museum überlassen, wo sieweiterhin aufbewahrt werden.

Nach der Errichtung des dama-ligen St.-Johanns-Spitals in denJahren 1692 bis 1694 sollte esnoch 50 Jahre dauern, bis es eineeigene Apotheke auf dem Gelän-de gab. Bis dahin wurde das Kran-kenhaus von den umliegendenStadtapotheken beliefert. In Be-trieb genommen wurde die tradi-tionsreiche „Spitalsapotheke“demnach erst im Jahre 1754.

Tamsweg: Umbau schreitet voranDie Landesklinik Tamsweg ist mehr als 100 Jahre alt. Jetzt be-kommt sie ein neues und modernes Aussehen, auch die Innen-ausstattung wird auf den neuesten Stand gebracht. Die General-sanierung findet bei laufendem Krankenhausbetrieb statt, wirdrund 23 Millionen Euro kosten und soll bis Frühjahr 2019 abge-schlossen sein. Danach stehen den Patienten 105 stationäre undtagesklinische Betten, zwei Operationssäle, ein tagesklinischerBereich mit Aufwachraum, die zentrale Anmeldung, eine SGKK-Außenstelle sowie verschiedene Facharztpraxen zur Verfügung.

Tag der Offenen TürmAm 5. Juli feiert die Landes-

apotheke des UniklinikumsSalzburg – LKH ihre Komplett-sanierung und lädt alleInteressierten zum Tag deroffenen Apothekentüre.Von 13 bis 17 Uhr gibt es dieMöglichkeit, an Führungen teil-zunehmen, den Apothekernbeim Mischen von Salben undTees zuzusehen und Wissens-wertes über die Geschichte derLandesapotheke zu erfahren.Für die Kinder gibt es ein eige-nes Programm mit Kinder-schminken und vielem mehr.

Zentrales Laborgebäude für UniklinikumDie Arbeiten für das neue Laborgebäude liegen voll im Zeitplan.Das Budget ist mit 42 Millionen Euro veranschlagt, die Inbetrieb-nahme im zweiten Quartal 2018 geplant. Mit der Errichtung desneuen Laborgebäudes werden die Laborleistungen des Uniklini-kums in ein Gebäude zentral zusammengeführt, was eine effi-zientere Erstellung der Befunde ermöglicht. Diagnostische Fra-gestellungen können innerhalb eines Gebäudes von den Teamsgemeinsam erarbeitet werden, damit wird auch die interdiszipli-näre Kommunikation noch mehr intensiviert.

Neue Stationen und AmbulanzenHohe Dringlichkeit hat die Zu-sammenlegung der onkologi-schen Stationen von derzeitvier auf nur mehr zwei Stand-orte. Betroffen sind die Statio-nen der Inneren Medizin III,die Hämatologie-Ambulanz,Nachsorge-Ambulanz, Tages-klinik und das Labor.

SALK-GeschäftsführerPriv.-Doz. Dr. Paul Sungler er-klärt: „Im Sinne der schnellenGenesung unserer Patientin-nen und Patienten bestehtdringender Handlungsbedarf.Vor allem für Krebspatienten,die mehrmals wöchentlich ih-

re hoch dosierten Medikamenteverabreicht bekommen, wird eseine deutliche Verbesserung ge-ben. Aber auch Patienten der psy-chosomatischen Tagesklinik undder Narkose-Ambulanz werdenvon der Sanierung profitieren.“

Durch die Zusammenlegungergeben sich für Patienten undMitarbeiter kürzere Wege und ei-ne leichtere Orientierung inner-halb und außerhalb der Gebäude.Rund 14 Mio. Euro werden dafürvom Land Salzburg investiert.Baustart ist jetzt – bis Dezember2019 soll das Projekt bei laufen-dem Betrieb fertiggestellt sein.

Mit der Aufsto-ckung des beste-henden Gebäu-des soll bis Ende2019 die Raumnotim Haus C beho-ben werden.

BILD: X-ARCHITEKTEN

Mag. Günter Fell-hofer und dasTeam der Landes-apotheke Salz-burg werden beiihrer Arbeit nunvon modernsterTechnik unter-stützt. BILDER (2): SALK

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14 UNIKLINIKUM JOURNAL SALZBURGER WOCHE 22. JUNI 2017 UNIKLINIKUM JOURNAL 15

Welche Rolle spielt die Psyche?

Es war ein Schock, wie er so vieletrifft, wenn sie plötzlich mit derDiagnose Krebs konfrontiertsind. Auf einmal ist nichts mehrso, wie es war, und trübe Vorah-nungen machen sich in einembreit: „Werde ich jemals wiedergesund? “

Auch Doris Sandbichler stelltesich diese Frage, als sie erfuhr, siehabe Bauchspeicheldrüsenkrebsund Metastasen in der Leber.Starke Rückenschmerzen hattensie den Weg zum Arzt nehmenlassen. Nun, nach einer ausführ-lichen Untersuchung in der on-kologischen Ambulanz am Uni-klinikum Salzburg, stand das Er-gebnis fest. Sofort begann die Be-handlung mit Chemotherapie.Nach mehreren Zyklen die erstenErfolge: „Erfreulicherweise habeich die Behandlung gut vertra-gen“, erzählt Sandbichler, „dieSchmerzen verschwanden, derTumor schrumpfte und auch dieMetastasen gingen zu einem gro-ßen Teil weg.“

„Der Krebs ist nur ein Gast in mir, der mich wieder verlassen wird“, ist Doris Sandbichler (56)aus Salzburg überzeugt. Sie will anderen Betroffenen Mut machen, mit der Krankheit umzugehen.

Es folgte eine onkologischeRehabilitation in St Veit. Drei Wo-chen Therapien und Gesprächeweckten in ihr neuen Lebensmut.Am Ende der Entschluss, ins Ar-beitsleben zurückzukehren. Seitmehr als zwei Jahren ist sie nunwieder ganztags berufstätig. Re-gelmäßige Kontrollen dienen derlaufenden Überprüfung ihres ak-tuellen Gesundheitszustandes.

Die Krankheit annehmen,aber nicht zu viel grübeln.

„Mit einer derartigen Diagnosehätte ich nie gerechnet“, erzähltsie im Rückblick. Und doch sei ihrvon Anfang an stets eine starkesGefühl der Zuversicht zur Seitegestanden. „Dies hat mir die Kraftgegeben, mental gestärkt in dieTherapie zu gehen.“ Gleichzeitignahm sie das empfohlene Ange-bot einer psychologischen Ge-sprächsunterstützung wahr undihre Krankheit als eine Tatsache,die man nun mal akzeptierenmüsse, hin.

„Der Krebs ist ein Gast in mir,der mich wieder verlassen wird“,sagt sie sich immer wieder, vor al-lem auch vor jeder Therapie.„Auch von meiner Familie, mei-nen Freunden und Kollegen er-hielt ich stets liebevolle Unter-stützung und Rückhalt“, betontSandbichler, „und als mir meinArbeitgeber versicherte, dass ichmir keine Sorgen um meinen Ar-beitsplatz zu machen brauche,war das eine große Erleichterungfür mich.“

Unterstützung von außenist wichtig und hilfreich

Über ihre Erfahrungen und dieBehandlung am Universitätskli-nikum Salzburg spricht siedurchwegs positiv: „Man hatmich stets gut betreut und fandimmer Zeit für ein persönlichesGespräch. Dadurch fühlte ichmich mit der Krankheit und indieser schweren Situation nie-mals alleingelassen, sowohl beimeinen stationären Aufenthal-

ten wie auch bei den tagesklini-schen Therapieverabreichun-gen“, erzählt sie.

Nachdem die Diagnose damalsihr Leben von einer Sekunde aufdie andere komplett veränderthatte, kann sie heute nichts mehrso schnell erschüttern. Auch dasist eine Erfahrung, die sie heutepositiv im Alltag nutzt: „Ich ma-che mir selbst keinen Stress mehrund lebe bewusster. Ich freuemich über Kleinigkeiten undkann das Leben an sich viel mehrgenießen als früher.“

Auf die Frage, was sie anderenPatienten, die in einer ähnlichenSituation sind, mitgeben möchte,antwortet sie: „Auf jeden Fall,dass es sich zu kämpfen lohnt.Dass man sich selbst nicht auf-gibt, auch wenn die Lage im ers-ten Moment ausweglos erschei-nen mag. Mir hat es geholfen, dieKrankheit anzunehmen und als,Gast‘ zu betrachten. Auch rateich, den Ärzten und ihren Ent-scheidungen zu vertrauen. “

THERAPIE

Befreit und uneingeschränktohne Brillen oder Kontaktlinsen sehen

Seit 20 Jahren gibt es die Bera-tungsstelle für Refraktive Chirur-gie am Uniklinikum Salzburg.Neben der iLASIK-Methode wirdhier das gesamte Spektrum derRefraktiven Chirurgie (Laser, Lin-sen und Implantate) angeboten.

Die individuelle Laser-OP

Die iLASIK-Technik zählt welt-weit zu den modernsten, ultra-präzisen LASIK-Verfahren. DasEinsatzspektrum reicht von derKorrektur von Kurzsichtigkeit bisca. 10 Dioptrien über Weitsichtig-keit bis ca. +3 Dioptrien bis zurHornhautverkrümmung bis etwa+4 Dioptrien. Dank iDesign-Wel-

lenfrontanalyse wird dieser Ein-griff auf jeden Patienten abge-stimmt und ambulant in wenigenMinuten durchgeführt.

Internationale Studienergeb-nisse sprechen für sich: Nurzwei Monate nach der OP hatten98 Prozent der Patienten eineSehleistung von 100 Prozent.

Interessiert? Dann vereinbarenSie gleich jetzt einen Termin füreine Voruntersuchung!Uniklinikum SalzburgFREISEHEN LaserzentrumMüllner Hauptstraße 485020 Salzburg, [email protected]: +43 - 5 7255 24222

REFRAKTIVE CHIRURGIE

Diesen Wunsch haben sich viele bereits erfülltund sich einer Augenlaserkorrektur unterzogen.

Augenchirurgin Dr. Sarah Moussa (4. v. l.) wurde von Univ.-Doz. Dr.Josef Ruckhofer (3. v. l.) gelasert. Sie bildet mit Dr. Marie Dietrich (l.)das refraktiv-chirurgische Team der Universitätsaugenklinik Salz-burg, deren Vorstand Univ.-Prof. Dr. Herbert Reitsamer (2. v. l.) ist.Hier wurden bereits Tausende Patienten erfolgreich gelasert. BILD: SALK

Doris Sandbichlertraf die Diagnosezunächst wie einKeulenschlag.Unterstützt vonÄrzten und Thera-peuten fand siedie Kraft, gegendie Krankheit an-zugehen und sichaktiv für ein glück-liches Weiterle-ben zu entschei-den. BILD: SALK

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Wir freuen uns, dass wir die Umbauarbeiten unserer Landesapotheke am Gelände des Uniklinikums Salzburg LKH abschließen konnten. Das nehmen wir zum Anlass und feiern ein Fest,

zu dem wir Sie herzlich einladen möchten!

TAG DER OFFENEN APOTHEKENTÜRMittwoch, 5. Juli 2017 | 13 bis 17 Uhr

Salzburger Landesapotheke | Uniklinikum Salzburg LKH | Festzelt Müllner Tor

PROGRAMMFührungen durch die (nicht öffentlich zugänglichen) Räume der Landesapotheke

Präsentationen der Abteilungen | Hauttest-Analyse | KinderschminkenKräuterquiz | Verkostungen | Schätzspiele

Wenn möglich benutzen Sie bitte die öffentlichen Verkehrsmittel.

Landesapotheke | Universitätsklinikum Salzburg LKH A-5020 Salzburg | Müllner Hauptstraße 48 | www.salk.at

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