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United NationsGlobal Compact Initiative

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Fortschrittsmitteilung 2017

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VorwortUnited Nations Global Compact Initiative Fortschrittsmitteilung 2017

STEAG begeht in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag. National und international trägt STEAG als Energie-erzeuger und Energiedienstleister zur einer sicheren Versorgung mit Elektrizität und Fernwärme bei. Mit 80 Jahren „Lebenserfahrung“ sind uns viele Phasen des Wandels bekannt. Die Herausforderung, im weltweiten Energiemarkt marktgerecht und wirtschaftlich erfolg-reich sein zu können, haben wir insbesondere auf der Grundlage des Engagements und der Innovationskraft von derzeit mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern gemeistert.

Einen Baustein dieser Tradition stellt neben dem geschäft­lichen Erfolg die Wahrnehmung von Verantwortung als Unternehmen dar. Dies dokumentieren wir klar im STEAG­ Verhaltenskodex, der uns Orientierungshilfe in unserem beruf­lichen Handeln gibt und zugleich unsere Kultur widerspiegelt.

Wahrnehmung von Verantwortung bedeutet, im Rahmen des unternehmerischen Handelns ökologische sowie soziale und gesellschaftliche Ziele zu verwirklichen. Seit dem Jahr 2011 bilden dabei die zehn Prinzipien des UN Global Compact in diesen Aktivitäten eine für uns gute, praktisch handhabbare Richtschnur.

Stets verknüpfen sich bei STEAG neue Energieprojekte mit technischen Innovationen, die darüber hinaus ökologische Aspekte fördern, zum Beispiel durch dezentrale Lösungen im Bereich der Fernwärme, der erneuerbaren Energien oder im Vertrieb CO2­neutraler Kraftwerksreststoffe für die Bauindust­rie. Beim Zukunftsthema der Speicherung von Energie bauen wir unsere Aktivitäten im Bereich von Großbatteriesystemen zielgerichtet aus. Neu hinzugekommen ist die Gewinnung umweltfreundlicher Energie aus Abfallverbrennungsanlagen.

Im Mittelpunkt einer verantwortungsvollen Unternehmens­führung stehen bei STEAG unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sei es durch das fachlich hohe und vertrauens­volle Zusammenwirken bei der Erreichung der wirtschaft­lichen Ziele, sei es durch den Respekt und die gegenseitige Wertschätzung untereinander.

Grundlage von Erfolg ist, sich Ziele zu setzen und diese erreichen zu wollen. Wir beschreiben in diesem, für STEAG sechsten Fortschrittsbericht seit 2011, die Realisierung der Aktivitäten und Maßnahmen des vergangenen Jahres zur Unterstützung der zehn Prinzipien des UN Global Compact. Der Fortschrittsbericht hat sich im Laufe der vergangenen Jahre neben dem STEAG­Verhaltenskodex als Spiegel der Kultur und der Werte unseres Unternehmens entwickelt, den wir gerne insbesondere unseren Geschäftspartnern zur Verfügung stellen. Wir wünschen beim Lesen viel Freude.

Joachim RumstadtVorsitzender der Geschäftsführung

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Menschenrechte

Umsetzung bei STEAGAn den Auslandsstandorten begründet STEAG weitere Unterstützungsmaßnahmen zum Aufbau von Infrastrukturen und Stärkung der Zivilgesellschaften vor Ort.

STEAG stärkt die Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette und im Bereich Arbeitsschutz im In­ und Ausland.

Die Dialoge zu „Wirtschaft und Menschenrechte“ mit Nicht regierungsorganisationen, Staat und Politik werden ausgebaut. Die praktische Umsetzung des Nationalen Aktionsplans „Wirtschaft und Menschenrechte“ wird bezüglich der deutschen Geschäftsaktivitäten vorbereitet.

Freiwilliges Engagement und Unterstützung für Bildung, Soziales und Kultur wird an den inländischen Standorten fortgeführt.

Systeme, Maßnahmen und LeistungenSTEAG stärkt insbesondere an den Standorten im Ausland grundsätzlich die örtlichen Infrastrukturen, zum Beispiel durch Unterstützung sozialer Einrichtungen, Durchführung begleitender Bau­ oder Unterrichtsaktivitäten in Schulen oder Mithilfe bei Existenzgründungen kleinerer Start­ups, die sich als Zulieferer zum Geschäftspartner der STEAG entwickeln können.

Eine besondere Maßnahme führte STEAG im Berichts­zeitraum im Umfeld des Kraftwerkstandortes Paipa in Kolumbien durch. Die betreibende Gesellschaft der Anlage, CES (Compañía Electrica de Sochagota), führte mit der lokalen katholischen Kirchengemeinde die Planung und Errichtung eines neuen Kirchengebäudes, Nuestra Señora de Fatima, durch und stellte das Grundstück zur Ver­fügung. Über 6.300 Menschen aus insgesamt 15 umliegen­den Ortschaften zählen zum Einzugsgebiet der Gemeinde, die im und um das neue Kirchengebäude das Gemeinde­leben künftig gestalten werden.

Prinzip 1Unternehmen sollen die internationalen Menschenrechte in ihrem Bereich unter­stützen und achten und …

Prinzip 2… sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mit­schuldig machen.

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Auch durch andere Auslandsgesellschaften werden Aktivitä­ten zur Stärkung der lokalen Gesellschaft kontinuierlich fort­geführt. In Indien, wo STEAG Energy Services seit mittlerweile 16 Jahren landesweit mit über 1.000 Mitarbeitern tätig ist, stattete die Tochtergesellschaft SES India im Berichtzeitraum das Kuriakose Chavara Memorial Private ITI, eine technische Fachhochschule, mit Schulungs­ und Übungsgeräten aus und stellte so die Ausbildung von über 160 Studenten sicher. Darüber hinaus unterstützt die indische Gesellschaft bereits seit Jahren soziale Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung, im Jahr 2016 durch den Ausbau mit Heiß­wassersystemen.

Die weltweit verzweigte STEAG Energy Services leistete gesellschaftliches Engagement auch in anderen Teilen der Welt. In Botswana organisierte die Landesgesellschaft u.a. die Renovierung und Ausstattung einer Übergangsunter­kunft für Notfälle im SOS Kinderdorf in Serowe. Ferner finden unterstützende Aktivitäten für Soziales und Kultur an den Standorten in Spanien und Brasilien statt.

In den vorherigen Fortschrittsberichten wurden zudem kontinuierliche Maßnahmen der Betreibergesellschaften der STEAG Steinkohlekraftwerke in der Türkei und auf den Philippinen dargestellt. Diese werden aktuell fortgeführt. Seit nun fast 15 Jahren sind beide Unternehmen Teilnehmer und Unterstützer staatlich geförderter Programme in den Schwerpunktbereichen Bildung, Existenzgründung oder Umweltschutz. In Mindanao auf den Philippinen nimmt die STEAG State Power Inc. darüber hinaus am regionalen Hilfsnetzwerk zum Schutz gegen Naturkatastrophen teil.

Der Erhöhung des Schutzes von Menschenrechten im Bereich der Lieferkette hatte sich 2017 insbesondere die kolumbianische STEAG­Gesellschaft CES verschrieben. Sämtliche das Kraftwerk in Paipa versorgende Kohleminen im Umkreis wurden durch einen unabhängigen Auditor überprüft und verbindlich in ein Zertifizierungsverfahren mit Schwerpunkt Arbeitsschutz einbezogen. Hierbei handelt es sich zumeist um familiengeführte Kleinbetriebe.

Im Bereich Arbeits­ und Gesundheitsschutz im Inland hat STEAG sich der Dachkampagne „Vision ZERO“ der Berufs­genossenschaften angeschlossen und die Aktivitäten zur Umsetzung des Programmes „Vision ZERO – Kollegialer Mitarbeiterschutz“ weiter verstärkt.

Es wurden sechs Erfolgsfaktoren zur Verringerung der Unfäl­le und Verbesserung des Gesundheitsschutzes im Rahmen der Vision ZERO gemeinsam mit den Berufsgenossenschaf­ten erarbeitet sowie erfolgreich umgesetzt. Schwerpunkte

sind u. a. die Verantwortung für den Arbeitsschutz und die Sensibilisierung hinsichtlich Vorbeugung gefährlicher Situationen, um Unfälle zu vermeiden. Die Unfälle konnten im Jahr 2016 weiter reduziert werden. An erkennbaren Unfallschwerpunkten wurden mit Sonderprogrammen Maß­nahmen zur Unfallvermeidung verstärkt.

Die praxisorientierten Maßnahmen zur Wahrung der Menschenrechte an den Standorten werden bei STEAG grundsätzlich durch flankierende Maßnahmen der Mutter­gesellschaft STEAG GmbH in Essen begleitet. Im Bereich der Importkohle aus Kolumbien, die in größeren Tagebau­anlagen gewonnen wird, erfolgen regelmäßig persönliche Besuche durch die Compliance­Abteilung der STEAG bei betreibenden Minengesellschaften, um sich insbesondere von der Qualität von Umsiedlungs­ und Entschädigungs­prozessen zu überzeugen. Dazu kommen unabhängige Gespräche mit Gewerkschaften vor Ort. Gleichzeitig konnten die bestehenden Dialoge in Deutschland mit kritischen Nichtregierungsorganisationen auf Augenhöhe konstruktiv ausgeweitet werden, u.a. durch Definition möglicher weiterer Maßnahmen zur Erhöhung des Lebensstandards und auch des Selbstwertgefühls der Menschen in den betreffenden Gebieten. Darüber hinaus finden in Europa in Round Table­Veranstaltungen regelmäßige Gesprächsrunden zum Austausch mit Rohstofflieferanten in Bezug auf sämtliche Nachhaltigkeitsthemen statt.

Ende 2016 erfolgte in Deutschland der Beschluss des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN­Leit­prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte durch die Bundesregierung. Dieser definiert einerseits die staatliche Verpflichtung, weltweit für Wahrung der Menschenrechte einzustehen, formuliert andererseits zugleich eine Er­wartungshaltung an deutsche Unternehmen, bei ihrer Geschäftstätigkeit menschenrechtliche Sorgfalt anzuwen­den und dafür Prozesse einzuführen, die im Plan definiert werden. Ziel ist es, dass mindestens 50 Prozent aller in Deutschland ansässigen Unternehmen mit über 500 Beschäftigten bis zum Jahr 2020 ihre Unternehmens­prozesse darauf abgestimmt haben. Kernelemente der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht sind die Abgabe einer Grundsatzerklärung, Risikoanalysen, Maßnahmen gegen mögliche Verstöße, Berichterstattung und die Möglichkeiten zur Beschwerde. STEAG setzt die oben genannten Kernelemente zum Großteil bereits jetzt all­gemein im operativen Geschäft im Rahmen des Compliance Management Systems um. Zur Ergänzung der Bericht­erstattung wird darüber hinaus die Abgabe einer Ent­sprechenserklärung in Bezug auf den Deutschen Nach­haltigkeitskodex für 2018 vorbereitet.

UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT INITIATIVE FORTSCHRITTSMITTEILUNG 2017 MENSCHENRECHTE

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Zahlreiche aus den Vorjahren fortgeführte und neue Akti­vitäten erfolgten zur Verwirklichung der ersten beiden Prinzipien auch im Inland. Im Themenfeld Bildung nehmen Geschäftsführer und Führungskräfte der STEAG regelmäßig an der bereits seit über 15 Jahren bestehenden Dialog­ Reihe „Dialog mit der Jugend“ des Initiativkreises Ruhr teil. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung ihrer beruflichen Zukunft mit Informationen aus erster Hand zu unterstützen und Wirtschaftsthemen authentisch und erlebbar zu machen. Unter dem Motto „Wirtschaft live erleben – Schüler treffen Top­Manager“ nahmen über 50 Ober stufen­Schülerinnen und Schüler eines Bochumer Gymnasiums sowie eines Berufskollegs aus Castrop­Rauxel an der Veranstaltung in der Hauptverwaltung der STEAG in Essen teil. Neben den Fragen an die Geschäftsführung erfuhren die Schülerinnen und Schüler Details über die Heraus forderungen der Energiewende und des Energie­handels.

Ferner engagieren sich Führungskräfte aus den Bereichen STEAG Technischer Service sowie Forschung und Entwick­lung seit Jahren als Hochschuldozenten, u.a. an der Hoch­schule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes sowie der Ruhr Universität Bochum.

Die Unterstützung der STEAG Power Minerals für die Dins­lakener Tafel konnte ebenfalls erfolgreich fortgeführt werden. Neben der Wartung der Fahrzeuge konnten erneut Lebens­mittel und zahlreiche Weihnachtsgeschenke für Kinder aus sozial benachteiligten Familien gesammelt werden. Schließlich ist wie jedes Jahr wieder eine Weihnachts feier und Bescherung auf dem Dinslakener Tenterhof vor­gesehen, die STEAG Power Minerals mit dem kulturellen Förderpartner Landestheater Burghofbühne ausrichtet.

Ein weitere, gesellschaftspolitisch wichtige Initiative aus der STEAG Power Minerals­Gruppe wurde am Produktions­standort Lünen fortgesetzt. Die Realschule Brambauer in Lünen setzt sich als Teilnehmer des bundesweiten Schul­netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für ein diskriminierungsfreies Miteinander ein. Im Rahmen von Projekttagen wird das Thema Fremdenfeindlichkeit behandelt. Schon seit 2015 unterstützt STEAG Power Minerals die Initiative. Das Projekt bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzu gestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden.

Kurz vor den Sommerferien 2017 führten STEAG­Aus­zubildende der Standorte Essen und Lünen den 5. Pro­jekttag „Erneuerbare Energien“ durch. Zwei dritte Klassen

der Adolf­Reichwein­Grundschule in Altenessen konnten mit rund 50 Schülerinnen und Schülern an kreativen und lehrreichen Miniatur­Stationen zu den Themen Wind, Solar, Wasser, Biomasse und Restverwertung die regenerative Energiewelt praktisch erleben. Abgeschlossen wurde der Aktionstag mit einem Energiequiz, bei dem alle Schülerinnen und Schüler eine Energie­Urkunde erhielten.

Die dauerhafte gesellschaftliche Integration geflüchteter Menschen war ein weiterer Teil des Engagements, welches STEAG am Standort Essen leistet. Bei der Caritas Flücht­lingshilfe e.V. unterstützen Mitarbeiter freiwillig während der Arbeitszeit die Beratungen der Einrichtung. Mit der geänderten Lebenssituation hat sich auch der Beratungs­bedarf der Menschen in den letzten zwei Jahren geändert. So liegt der Schwerpunkt derzeit auf Unterstützung bei Bewerbungen und bei der Wohnungssuche, insbesondere im Falle des Familiennachzugs. Im Zuge des Firmenengagements für Integration nimmt STEAG ferner an Informationstreffen mit anderen Essener Großunternehmen sowie dem Essener Jobcenter zum Thema „Beschäftigung geflüchteter Menschen“ teil.

Insbesondere beim Berichtsteil über das gesellschaftliche Engagement kann der jährliche Bericht wie in den Vorjahren nur einen Teil aller Maßnahmen erwähnen. Stets werden die Aktivitäten der STEAG in diesem Bereich von der freiwilligen Mithilfe und den zahlreichen guten Vorschlägen der Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter dazu begleitet, ohne die die Breite der Unterstützung nicht denkbar wäre.

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Arbeitsnormen

Prinzip 3Unternehmen sollen die Vereinigungs­freiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren sowie ferner für …

Prinzip 4… die Beseitigung aller Formen von Zwangsarbeit, …

Prinzip 5… die Abschaffung der Kinderarbeit und …

Prinzip 6… die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung ein­treten.

Umsetzung bei STEAGBetriebliches Gesundheitsmanagement wird bei STEAG als ganzheitliches System mit hochwertigen Präventionsmaß­nahmen fortentwickelt.

Zielgruppengerechte Personalentwicklung wird bei STEAG kontinuierlich und nachhaltig weitergeführt.

STEAG bildet im Wege der Wahrnehmung von Verantwor­tung über den eigenen Bedarf aus.

Das betriebliche Vorschlagwesen der STEAG schafft konti­nuierlich Verbesserungen und Einsparungen.

Betriebsräte begleiten die unternehmerischen Veränderungs­prozesse im Wege der Mitbestimmung aktiv mit.

Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind klarer Bestandteil der Personalstrategie.

Mitarbeiter erhalten interessante Informationsangebote über die Geschäftstätigkeiten durch interne Veranstaltungsreihen.

Systeme, Maßnahmen und LeistungenSTEAG hat im Bereich Gesundheits­ und Sozialmanagement mit dem 2016 neuentwickelten Programm „Ste­aktiv“ ein anerkanntes Best Practice – Beispiel für die Zusammen­arbeit von Unternehmen und den Sozialversicherungsträgern sowie Anbietern von Präventionsleistungen geschaffen. Dieses Programm ermöglicht den Arbeitnehmern die freiwillige Teilnahme an einem über einen längeren Zeitraum professionell begleiteten Präventionsprogramm. Das Ziel ist, die Teilnehmer zur eigenverantwortlichen Durchführung nachhaltiger Prävention zu befähigen.

Die wichtige Verknüpfung von Arbeitsschutz und Betriebli­chem Gesundheitsmanagement bei STEAG wurde 2017 mit dem Zertifikat „Sicher mit System“ der zuständigen Berufs­genossenschaft anerkannt. Die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung psychischer

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Belastungen (GpB) wurde auf freiwilliger Basis durch eine Vereinbarung mit dem Konzernbetriebsrat um eine Bean­spruchungsanalyse erweitert. Dazu wurden 2017 über 430 Führungskräfte und Vorgesetzte mit Personalverantwortung in speziellen – der Mitarbeiterbefragung vorgeschalteten – Informationsveranstaltungen über das vorgesehene Verfah­ren informiert und auf den Prozess vorbereitet.

Mit Kontinuität und Nachhaltigkeit wird bei STEAG auch die Personalentwicklung betrieben. Die eigene Nachwuchs­kräfteentwicklung hat bei STEAG seit Jahren einen hohen Stellenwert. Im Rahmen des konzernweiten „General Management Program“ (GMP) werden in 2017 15 weitere Potenzial­trägerinnen und Potenzialträger in ihrer individuellen Ent­wicklung – auf dem Weg zu Führungs­ und Management­aufgaben – begleitet. Im Fokus des Programms steht das gemeinsame Lernen entlang des STEAG­Kompetenz­modells. „Einheit und Vielfalt bei STEAG“, „Markt und Kunde“, „Unternehmenssteuerung“ sowie „Führung und Kommuni­kation“ sind die Schwerpunkte des Programms. Die Teil­nehmer aus allen Bereichen des STEAG­Konzerns werden während der gesamten Laufzeit des Programms durch ihre Vorgesetzten und persönliche Mentoren begleitet und unterstützt.Ebenso führt STEAG das interne Entwicklungsprogramm „Energy Development Program“ (EDP) fort: Im Jahr 2017 startet die neunte Gruppe in das Programm. Gleichzeitig schließen die Teilnehmer der achten Gruppe ihren Pro­grammdurchlauf ab und erhöhen die Zahl der erfolgreichen Teilnehmer auf 115 Personen.Diese Programme sind in eine STEAG­Entwicklungsland­schaft eingebettet, die weitere Bausteine sowohl für indivi­duelle Entwicklung als auch die Führungskräfteentwicklung und die klassische Fort­ und Weiterbildung beinhaltet.

STEAG wird ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und bildet über den eigenen Bedarf aus. Mit einer Aus­bildung bei STEAG sind die jungen Menschen sehr gut auf den Beruf vorbereitet und haben die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Darüber hinaus fördert STEAG berufs­begleitende Studiengänge im kaufmännischen Bereich für Auszubildende und junge Mitarbeiter in Kooperation mit lokalen Hochschulen. Die Absolventen erreichen den Abschluss des Bachelor of Arts in Business Administration oder International Management.

Im betrieblichen Vorschlagswesen wurden im Jahr 2017 über 800 Vorschläge zur effizienteren Gestaltung von Be­triebs­ und Arbeitsabläufen, Arbeits­ und Betriebssicherheit sowie Material­ und Energieeinsparung von STEAG­Mitar­

beitern eingereicht. Aus den bewerteten Vorschlägen ergab sich für den STEAG Konzern ein rechnerischer Jahres nutzen von 2,00 Mio. Euro (Stand Oktober). Mit der Verleihung des „Ideen­Award“ durch das Zentrum Ideenmanagement (ZI) im Deutschen Institut für Ideen­ und Innovations­management wurde darüber hinaus die Wahrnehmung von Führungs verantwortung in diesem Themenfeld bei STEAG ausgezeichnet.

Bei STEAG wird weiterhin die Vereinbarkeit Beruf und Familie als klarer Bestandteil der Personalstrategie betrachtet. Die diversen Angebote werden kontinuierlich gut nachgefragt, insbesondere die Ferienbetreuung von Mitarbeiterkindern an Ruhr und Saar.

Die Betriebsräte im STEAG­Konzern werden weiterhin wie in den Jahren zuvor in Veränderungsprozesse, die jeden in der STEAG betreffen, aktiv eingebunden. Rund 120 Be­triebsratsmitglieder an Ruhr und Saar diskutierten in insge­samt sechs Workshop­Terminen über die Veränderungen im Konzern und sind sich der Verantwortung bewusst, die sie in ihren Gremien als integraler Bestandteil des Prozesses innehaben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der STEAG erhalten in regel mäßigen Veranstaltungsreihen die Gelegenheit, sich über die Geschäftstätigkeiten des Unternehmens zu informieren und darüber zu diskutieren. Die neu ausgerich­tete Veranstaltungsreihe „STEAG Impulse“ am Standort Essen, die den bisher bekannten Energie­Mittwoch ablöst, lässt seit dem Frühjahr dreimal im Jahr Experten, Kunden, Lieferanten oder Partner ihren Blick auf STEAG und die Herausforderungen ihrer Märkte schildern. Die Gäste können darstellen, wie sie mit STEAG zusammengearbei­tet, neue Geschäftsideen implementiert oder Transfor­mationsprozesse gemeistert haben – und somit Impulse für Veränderungen geben. Durch den Expertenvortrag und Erfahrungsaustausch durch einen Geschäftspartner erhalten alle interessierten Mitarbeiter einen anderen Blick über die Tätigkeiten am Markt. Die Veranstaltung steht auch den Beschäftigten anderer Standorte offen. Vergleichbar dazu wurde bei der STEAG Power Minerals in Dinslaken das Format „SPM update“ als kontinuierliche In­formationsveranstaltung fortgesetzt. In diesem Dialog format für alle Standorte der STEAG Power Minerals­ Gruppe informiert die Unternehmensleitung über aktuelle Themen und bietet Raum für Fragen und Diskussion.

UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT INITIATIVE FORTSCHRITTSMITTEILUNG 2017 ARBEITSNORMEN

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Umweltschutz

Prinzip 7Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen einen vorsorgenden Ansatz unterstützen, …

Prinzip 8… Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu erzeugen und …

Prinzip 9… die Entwicklung und Verbreitung um­weltfreundlicher Technologien fördern.

Umsetzung bei STEAGSTEAG steigt mit Waste to Energy wieder in die Energie­erzeugung aus Müllverbrennung ein.

STEAG Energy Services betreibt weitere Projekte im Rückbau von Kernkraftwerken

STEAG führt die Entwicklung von innovativen Speicher­ und Umwandlungstechnologien fort.

STEAG Fernwärme erweitert das Netz der Fernwärme­versorgung im Ruhrgebiet.

STEAG­Gesellschaften bauen das Engagement in der Onshore­Windenergie weiter aus.

STEAG Power Minerals führt Kraftwerksreststoffe der hoch­wertigen Nutzung in Gips­ und Baustoffen zu.

Systeme, Maßnahmen und LeistungenSTEAG verfügt an allen Standorten über ein Umweltma­nagementsystem, das die Bereiche Immissionsschutz, Störfall, Gewässerschutz und das Handling mit Abfällen umfasst. Die eingeführten IED­Inspektionen mit den entspre­chenden Prüfungen nach der Industrieemissionsrichtlinie (IED) durch die überwachenden Umweltbehörden verliefen sehr zufriedenstellend. Zusätzlich erfolgen Inspektionen nach Störfallverordnung an allen Standorten. STEAG hält die Anforderungen ein. Alle Anforderungen an den Stand­orten im Ausland werden ebenfalls nach den entsprechen­den Landesgesetzen erfüllt.

STEAG betreibt darüber hinaus, wie in den Jahren zuvor, Umweltschutz im Wege technischer Innovation sowie Weiterentwicklung der Marktfähigkeit ihrer Geschäftsfelder. Dieser Ansatz dient zudem der Versorgungssicherheit.

Im Frühjahr 2017 stieg STEAG mit der Übernahme des Industriekraftwerks Rüdersdorf bei Berlin und der thermi­schen Abfallbehandlungsanlage in Lauta in Sachsen

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wieder in den Markt der Energiegewinnung durch Müll­verbrennung ein. Beide Anlagen, die seit Jahren rund um die Uhr in Betrieb sind, wurden mitsamt der Belegschaft von Vattenfall übernommen und in der neu gegründeten STEAG Waste­to­Energy GmbH vereint. Thermische Abfallbehandlung trägt bedeutend zum Umweltschutz in der jeweiligen Region bei. In den Anlagen wird die Verbren­nungswärme zur Energieerzeugung genutzt. Ansonsten würde der Müll auf Deponien entsorgt. Durch den signifi­kanten Anteil an regenerativem Kohlenstoff im Abfall stellt die auf diesem Wege erzeugte Energie einen Beitrag zur CO2­ Ersparnis im Vergleich zur konventionellen Energie gewinnung dar. Verbrennt werden hauptsächlich aufbe reitete Abfälle aus Haus­ und Gewerbemüll, allerdings keine Sonderabfälle. Der gewonnene Strom wird sowohl von Unternehmen in der unmittelbaren Nachbarschaft der Anlagen übernommen als auch in das öffentliche Netz eingespeist.

Der Unternehmensbereich Nuclear Technologies der STEAG Energy Services GmbH (SES NT) konnte im Berichtszeit­raum weitere Projekte im Rückbau von Kernkraftwerken für sich gewinnen. Als Generalplaner wird STEAG die Konzep­tion eines Reststoffbearbeitungzentrums auf dem Gelände des RWE­Kernkraftwerk Emsland bei Lingen erstellen, welches einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung des eigentlichen Rückbaus darstellen wird. SES NT hat in der der jüngeren Vergangenheit an den EnBW­Kernkraftwerken Neckarwestheim und Philippsburg vergleichbare Aufgaben übernommen. In den Bearbeitungszentren werden abge­baute, kerntechnische Anlagenteile dekontaminiert. Für eine ähnlich gelagerte Ausführungsplanung am Zwischenlager für radioaktive Abfälle am Kernkraftwerk Brunsbüttel erhielt SES NT vor kurzem den Zuschlag.

An den sechs deutschen Kraftwerksstandorten Bexbach, Duisburg­Walsum, Fenne, Herne, Lünen und Weiher be­treibt STEAG Batterie­Systeme auf Lithium­Ionen­Basis mit jeweils 15 Megawatt Leistung. Die Großbatteriespeicher dienen dazu, die Netzfrequenz zu stabilisieren, wenn es zu kurz fristigen Schwankungen im Stromnetz kommt. Ener­giespeichertechnologie ist auch eines der Kernthemen der Forschungs­ und Entwicklungsstrategie bei STEAG. Das Portfolio reicht von flexiblen Kurzzeitspeichern sowie Lang­zeitmassenspeichern bis hin zu Technologien, die mehrere Tage ohne Sonne und Wind überbrücken können. Die Unterstützung bei der Umsetzung von umweltschonender Speichertechnologie findet darüber hinaus auch zunehmen­des Interesse bei Finanzierungspartnern aus der Welt der Banken, in deren Projektportfolio bereits seit Jahren nachhal­tige und ökologisch orientierte Vorhaben bevorzugt werden.

STEAG Fernwärme hat im Berichtszeitraum als Partner des InnovationCity Roll Out das Versorgungsgebiet in Gelsen­kirchen erweitert. Der Stadtteil Feldmark wird eines der weiteren Quartiere werden, in welchem die Haushalte mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt werden können. Dies erfolgt im Rahmen des klimagerechten Stadtumbaus von insgesamt 20 ausgewählten Quartieren des Ruhrge­biets als Teil des Projekts der InnovationCity Ruhr mit dem Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid zu senken und so die Wohn­ und Lebensqualität in diesen Stadtteilen zu steigern. Seit der ersten Stunde der InnovationCity Ruhr ist STEAG Fernwärme ein zentraler Partner und Unterstützer. Neben Stadtteilen in Bottrop konnte in den vergangenen Jahren auch das Essener Eltingviertel an das Fernwärmenetz an­geschlossen werden.

Im Geschäftsfeld der erneuerbaren Energien konzentriert sich STEAG New Energies sowohl auf den weiteren Ausbau als auch auf die Flexibilisierung der beiden Geschäftsfelder Wind­Onshoreparks und dezentrale Energielösungen. Weitere Windprojekte werden künftig früh als Partnerschaf­ten mit kleineren Projektentwicklern und Co­Investoren begründet, was mittelfristig dazu führen soll, das Wind­portfolio zu flexibilisieren und auszuweiten. Als Beispiel im Berichts zeitraum gilt die Beteiligung des Tochterunterneh­mens STEAG Mingas­Power am Projekt „Haldenwind“. Im Norden der Stadt Moers bei Duisburg konnte der Windpark Kohlenhuck mit vier Windenergieanlagen in Betrieb ge­nommen werden. Für Mingas­Power ist dies der dritte Wind­park in Betrieb auf einer ehemaligen Halde im Ruhrgebiet.Zudem entwickelte STEAG New Energies, wie im letzten Fortschrittsbericht bereits erwähnt, mit Blockheizkraft­werken individuelle und komplette Energielösungen zum Endverbrauch auf Industrieanlagen. Abnehmer und Kunden sind der Autobauer Ford im Werk Saarlouis, die Techni­sche Universität Darmstadt sowie die Karlsberg Brauerei in Homburg/ Saar. Dieses dezentrale Geschäftsfeld wird weiter durch die Gründung von schlank aufgestellten Vertriebs­büros in Nordrhein­Westfalen und Bayern ausgebaut, um Nähe zu potentiellen Zielgruppen und späteren Kunden zu schaffen.

Auch STEAG Energy Services wurde im Berichtszeitraum im Geschäftsfeld der erneuerbaren Energien tätig. In Brasilien übernahm das Unternehmen die Betriebsführung für 18 Wind­ und Wasserkraftanlagen. Bereits 65% des benötigten Landesbedarf an Strom werden derzeit über Wasserkraft gewonnen. STEAG Energy Services ist in Brasilien schon seit 2011 aktiv. Die Tochtergesellschaft STEAG Energy Services do Brasil plante und realisierte einen der größten erdgasbetriebenen Kraftwerkskomplexe des Landes.

UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT INITIATIVE FORTSCHRITTSMITTEILUNG 2017 UMWELTSCHUTZ

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Im Bereich der Vermarktung von Kraftwerksrest­ und neben­stoffen setzt STEAG Power Minerals die erfolgreichen Aktivi­täten und Entwicklungen der letzten Jahre fort und erweitert den Fokus auf mögliche internationale Partnerschaften. Flugasche, welche als Kraftwerksnebenprodukt bei der Ver­brennung von Steinkohle entsteht, wird von der Baustoff­industrie anhaltend stark nachgefragt. Aufgrund der durch­weg gleichbleibenden Qualität des Brennstoffs Steinkohle kann die Flugasche aus den STEAG Kraftwerken mit einem Grad von nahezu 100% wiederverwendet werden. Da sie aufgrund der Konsistenz energieaufwändige Bindemittel in späteren Beton­ und Zementgemischen ersetzt, trägt sie darüber hinaus auch zur CO2­Einsparung bei. Über diese hochwertige Verwendung hinaus betreibt STEAG weitere Forschung und Entwicklung, um die Substanzen für die Bauindustrie zu nutzen. Ein Ergebnis dieser Aktivitäten ist das Produkt Photoment® als Betonzusatzstoff, welches bereits in den vorherigen Fortschrittsberichten erwähnt wurde. Eine Verbindung aus Steinkohlenflugasche und Titandioxid bewirkt als Zusatzstoff zu Baustoffen durch den chemischen Prozeß der Photo­katalyse den Abbau von schädlichen Stickoxiden in der Luft. In Wirksamkeitstests im Rahmen von Straßenbaumaß­nahmen in Städten des Ruhrgebiets konnte dies mehrfach bestätigt werden.

Ein weiteres Nebenprodukt, welches an den Kraftwerken gewonnen und durch die STEAG Power Minerals­Gruppe vermarket wird, ist REA­Gips. Dieser Reststoff deckt nahezu die Hälfte des deutschlandweiten Bedarfs der gipsprodu­zierenden Industrie, zum Beispiel im Bereich Trockenbau­materialien. Bereits seit der 1970er Jahren bestehen Partnerschaften mit führenden Herstellern dieser Produkte. Erste gemeinsame Tests mit REA­Gips belegten damals schon, dass mit der Optimierung der Entschwefelungstechnik in den Kraftwerken eine wertvolle neue Rohstoffquelle entste­hen kann, die gleichzeitig natürliche Ressourcen schont.

Ebenfalls erfolgreich fortgeführt wurden die im Vorjahres­bericht dargestellten Geschäftstätigkeiten der britischen STEAG Power Minerals­Tochtergesellschaft Power Minerals Ltd. im Bereich der erneuerbaren Energien. In Teesside im Nordosten Englands werden im neuen Geschäftsbereich Biolite Technologies hochwertige Dünger aus Reststoffen von Biomasse­Anlagen hergestellt, die andernfalls von den Kraftwerksbetreibern unter hohen Kosten entsorgt werden müssten. Die Registrierung der Produkte gemäß der EU­Chemikalienverordnung REACH konnte im Berichts­zeitraum abgeschlossen werden.

Am Standort Herne, wo STEAG seit 55 Jahren mit seinem Steinkohlekraftwerk zu den größten industriellen Arbeitge­bern der Stadt zählt, plant STEAG derzeit die Errichtung eines neuen Gas­ und Dampfkraftwerks, welches aufgrund der zentralen Lage auch für die künftige Fernwärmever­sorgung im nördlichen Ruhrgebiet bedeutend wäre. Die umweltschonende Energiegewinnung durch Gas­ und Dampfturbinen würde die CO2­Emmissionen in Herne und den umliegenden Städten deutlich senken.

UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT INITIATIVE FORTSCHRITTSMITTEILUNG 2017 UMWELTSCHUTZ

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Korruptionsbekämpfung

Umsetzung bei STEAGDas Schulungskonzept zur Korruptionsprävention wurde durch E­Learning­Programme sowie weitere direkte Dialog­formen ergänzt.

Auslandsgesellschaften und Compliance­Abteilung stehen miteinander im interkulturellen Informationsaustausch und erarbeiten ergänzende lokale Regelwerke.

Die Themenfelder Insiderhandel, Geldwäsche und Außen­wirtschaftsrecht wurden in die Aktivitäten zur Compliance integriert.

Die Kriterien zur internen Geschäftspartnerüberprüfungen durch die Compliance­Abteilung wurden erweitert.

Corporate Responsibility­ und Compliance­Themen verzah­nen sich fortlaufend in der Abwicklung operativer Geschäfte.

Die Prinzipien des STEAG Verhaltenskodex und des UN Global Compact gelten als Bestandteile guter Unternehmens­führung und der Corporate Governance der STEAG.

Systeme, Maßnahmen und LeistungenKonzernweit schult die Abteilung Compliance zielgruppen­orientiert zum Thema Antikorruption seit 2011 in einem Turnus von jeweils zwei Jahren. Diese regelmäßigen Prä­senzveranstaltungen sensibilisieren und trainieren mit stets weiterentwickelter Didaktik und Inhalten sowohl Teilnehmer als auch Vortragende, um in entsprechenden Geschäfts­situationen regelkonform handeln zu können. Im letzten Berichtszeitraum konnten ca. 400 Mitarbeiterinnen und Mit­arbeiter geschult werden. Als Ergänzung zu dieser Maßnah­me wurde ein E­Learning­Modul „Korruptionsprävention“ in deutscher und englischer Sprache mit einem führenden Bildungsanbieter zum Thema Compliance entwickelt und als Ergänzung in den Schulungskalender eingeführt. Dadurch können zusätzliche Teilnehmer sowie neue Mitarbeiter zeit­nah erreicht werden, was zu einer noch flächendeckenderen Information zu dem Thema führt.

Prinzip 10Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.

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Als weitere Dialogform zu Antikorruption haben sich insbe­sondere beim Eintritt neuer Führungskräfte Gespräche in Kleingruppen mit direktem Geschäftsfeldbezug entwickelt. In diesen Runden stehen das Kennenlernen und der Infor­mationsaustausch zu verschiedenen Ansätzen aus anderen Unternehmenswelten im Vordergrund.

Einige Auslandsgesellschaften, zum Beispiel die ISKEN in der Türkei oder STEAG SPI Inc. auf den Philippinen, haben bereits vor Jahren eigene Verhaltenskodizes und Richtlinien für die Beschäftigten definiert, die den grundlegend weltweit geltenden STEAG Verhaltenskodex sowie die Richtlinien des Organisationshandbuchses der STEAG lokal passend und praxisorientiert ergänzen. Im Berichtszeitraum sind neue Regelwerke bei der STEAG Energy Services in Indien und ein neuer Code of Conduct bei der CES (Compañía Electrica de Sochagota) in Kolumbien hinzugekommen, der in Kürze den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in einem Workshop der Geschäftsleitung, unterstützt von der Abtei­lung Compliance, vorgestellt werden wird.

Durch weitere Präsenztermine, u.a. bei der STEAG Energy Services in Indien sowie in Polen bei der SFW Energia, konnten darüber hinaus zusätzliche Konzernbereiche und Abteilungen zum Teil landesweit erreicht werden, die sich vor kurzem bei STEAG erst entwickelt haben oder hinzuge­kommen sind. Neben den generell geltenden Informationen zur Korruptionsprävention bei STEAG, die im Lichte des jeweils geltenden Strafrechts zu betrachten sind, spielen in den Veranstaltungen auch die Diskussion über die unter­schiedlichen Kulturen und die damit verbundenen, allge­meinen gesellschaftlichem Umgangsformen im Kontext Compliance eine zunehmend größere Rolle.

Die Prävention von Risiken und etwaigen Verstößen im Bereich der Themen, die Spezialwissen erfordern, wird bei STEAG durch Fachbeauftragte unterstützt und gemeinsam mit der Compliance­Abteilung jährlich definiert. Bei die­sem Personenkreis handelt es sich um erfahrene, leitende Mitarbeiter der zuständigen Fachabteilungen, die gemäß der STEAG Konzernrichtlinie Compliance benannt werden und somit der Aufgabe personell fest zugeordnet sind. In den Themenfeldern Insiderhandel und Geldwäsche erfolgte im Berichtszeitraum die erstmalige Abstimmung und Definition möglicher Verstöße sowie zur jeweiligen Form der Zusam­menarbeit zwischen Fach­ und Compliance­Abteilung. Im Bereich der Außenwirtschafts­ und Sanktionsbestimmungen weist die STEAG Energy Services durch ihre langjährigen Auslandsgeschäfte die größte Erfahrung auf. Bereits auf­grund gesetzlicher Verpflichtung sind hierfür in deutschen Unternehmen und Gesellschaften mit entsprechenden

Geschäftstätigkeiten beauftragte Personen zu benennen. Aufgrund dieses internen Wissens sowie mit zusätzlicher externer beratender Begleitung konnte ein Schulungs­ und Informationsangebot innerhalb der STEAG genutzt werden, um auch anderen Konzernteilen mit Hilfe der Abteilung Compliance in gegebenen Fällen Unterstützung leisten zu können.

STEAG führt bei neuen Geschäftskontakten bereits seit Jahren Geschäftspartnerüberprüfungen mittels Online­recherchen durch. Insbesondere im Falle geplanter Absatz­vermittler­ oder Agentenverträge zählt diese Maßnahme aufgrund des erhöhten Korruptionsrisikos zum Standard innerhalb der STEAG Compliance­Aktivitäten. Die inhalt­lichen Abfragekriterien wurden im letzten Berichtszeitraum auf mögliche Risiken im Bereich Corporate Responsibility ausgeweitet. Ferner konnte über eine Schlagwortrecherche hinaus die Suche auf nationale und internationale Listen, zum Beispiel auf das Procurement­Portal der World Bank oder das Justizportal von Bund und Ländern in Deutsch­land, ausge weitet werden.

Auch in anderen operativen Prozessen verzahnen sich Compliance­ und Corporate Responsibility­Themen im Rahmen der Anfragen der Bereiche an die Compliance­ Abteilung zusehends. Durch steigende gesetzliche Regu­lierungen zur Nachhaltigkeit in zahlreichen Ländern, zum Beispiel in Frankreich, oder im Finanzsektor, erfragen kreditgebende Banken und Finanzierungspartner bei STEAG im wachsenden Maße Daten zur Wahrnehmung von Unternehmensverantwortung. Die formelle Einhaltung von Recht und Gesetz, der Compliance im engeren Sinne, bildet lediglich einen, wenn auch obligatorischen Teil davon. Auch in Deutschland wurde 2016 eine EU­Richtlinie zur Offenlegung nicht­finanzieller Informationen durch größe­re Unternehmen, die sogenannte CSR­Berichtspflicht, in nationales Recht umgesetzt. Mit dem Gesetz werden neue handelsbilanzrechtliche Berichtspflichten für nichtfinanzielle Informationen eingeführt. Dazu gehören Informationen zu Arbeitnehmer­, Sozial­, und Umweltbelangen, zur Achtung der Menschenwürde, zu Diversitätskonzepten für Leitungs­organe und zur Korruptionsbekämpfung. Verpflichtet sind kapitalmarktorientierte Unternehmen im Sinne des HGB mit mehr als 500 Beschäftigten. Der STEAG­Konzern zählt nicht dazu. Trotzdem ist es faktisch nicht auszuschließen, dass kommunale oder andere öffentliche Anteilseigner, Kunden oder sonstige Geschäftspartner in Zukunft nachfragen, in welcher Form und in welchem Umfang STEAG über Nach­haltigkeit berichtet. Neben diesem Fortschrittsbericht im Rahmen der Teilnahme am Global Compact bereitet STEAG daher wie bereits bei den Prinzipien 1 und 2 dargestellt zur

UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT INITIATIVE FORTSCHRITTSMITTEILUNG 2017 KORRUPTIONSBEKÄMPFUNG

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weiteren Ausweitung der Berichterstattung die Abgabe einer Entsprechenserklärung in Bezug auf den Deutschen Nach­haltigkeitskodex für 2018 vor.

Die Aktivitäten zur Korruptionsprävention, die Prinzipien UN Global Compact sowie des STEAG Verhaltenskodex gelten für STEAG als Bestandteile guter Unternehmensführung, der Corporate Governance des Konzerns. Im Lagebericht im Rahmen des jährlichen Konzernabschlusses der STEAG findet der UN Global Compact und die damit verbunde­nen Maßnahmen daher ebenfalls seit Jahren Erwähnung, werden somit insbesondere im Kreis der Anteilseigner wahr­genommen und spiegeln die Unternehmenskultur wieder.

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