Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner Österreichische Forschungsgemeinschaft Baden bei Wien
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Leopold-Franzens-Universität InnsbruckChristoph-Probst-Platz, Innrain 52
6020 Innsbruckhttp://info.uibk.ac.at
Spielräume der UniversitätsentwicklungKönnen Leistungsvereinbarungen mehr leisten als eine Fortschreibung des status quo?
Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner
Österreichische ForschungsgemeinschaftBaden bei Wien
17. Dezember 2005
2Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Das Konzept der Leistungsvereinbarung 2007-2009
Neues Thema: „Das Konzept der Leistungvereinbarung 2007-2009“
3Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Inhalt der LV gemäß § 13 (2) UG 2002 – Leistungsbereiche der Universitäten
insbesondere• Strategische Ziele, Profilbildung, Universitätsentwicklung• Personalentwicklung• Forschung sowie Entwicklung und Erschließung der Künste• Studien und Weiterbildung• Gesellschaftliche Zielsetzungen• Erhöhung der Internationalität und Mobilität• Interuniversitäre Kooperationen• …
4Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Die Umsetzung der 1. LV (2007-2009) = LV I
soll
• als gemeinsamer Lernprozess• mit Augenmaß• mit „Mut zur Lücke“• mit Einfachheit und Bescheidenheitkurz: „pragmatisch“
erfolgen.
Für LV II ff. können „schärfere“ Maßstäbe gelten
5Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Konkrete Umsetzung
Pro Handlungsfeld ein strategisches Ziel • quantifizierbar • Qualitätssicherung • Evaluierung
Weniger ist mehrKeine LV auf Basis operativer Vorgaben
Beschränkung auf das Wesentliche: 25 SeitenKeine „Beschäftigungstherapie“ oder „leere Kilometer“
6Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Voraussetzungen für LV II schaffen
z.B. Implementierung und standardisierte Auswertungen von• Wissensbilanzen• Rechnungsabschlüssen• Tätigkeits- bzw. Leistungsberichten• Entwicklungsplänen • Formelbudgets
Vergleichbarkeit und Transparenz der Leistungsdaten von Universitäten als Basis für LV II
7Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Erfahrungen mit universitätsinternen Zielvereinbarungen der LFUI
Sorgfältig verhandelter Vertrag mit jeder Fakultät über:• die Ziele von Rektorat und Fakultäten• gegenseitige Verpflichtungen• Vereinbarungen zu Personal-, Geld- und Raumressourcen
Erfahrungen:• deutlich weniger Vereinbarungen, nur im „Kerngeschäft“• realistische Terminsetzungen• Betrachtung von Meßkriterien, Verantwortlichkeiten und Erfüllbarkeit• bessere Datenbasis erforderlich• einheitliche Datenformate
8Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Basis der LV sind Entwicklungspläne
Entwicklungspläne treffen Aussagen zu/zum/zur:• Handlungsfeldern der LV (z.B. Forschung, Lehre, gesellschaftliche
Zielsetzungen, Internationalisierung)• Widmung künftiger Professuren• Optimierung der internen Verwaltung• Finanzierung und Finanzierbarkeit der Vorhaben und Maßnahmen (kein
„Brief ans Christkind“)
Entwicklungspläne sind durch das bm.bwk standardisiert auszuwerten
9Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Basis der Universitätsentwicklung sind Entwicklungspläne (EP)
EP knüpfen in der Analyse am status quo an
Sie sind keine Fortschreibung des status quo
Bei den Ressourcen für den EP Fortschreibung des status quo?
10Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Das Beispiel des Entwicklungsplanes der LFU Innsbruck
• Strategische Zielsetzungen• Schaffung und Nutzung von finanziellen
Handlungsspielräumen• Stärkung der Forschung• Profilbildung in der Lehre• Öffnung der Universität• Qualifiziertes Personal und funktionale Infrastrukturen• Professionalisierung von Planung, Steuerung und Verwaltung
11Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Ziele (Leistungen) vs. Budget
Der Bezug zwischen Zielen und Budgetierung ist naturgemäß sehr locker
Längerfristig geben • Kosten-/Leistungsrechnungen• Geschäftspläne• interuniversitäre Vergleiche (z.B. Jusstudium in Österreich) Hilfestellung.
Es können nur Maßnahmen, nicht aber Ziele budgetiert werden Leistungen haben einen „Wert“ für den Erbringer und den Besteller
Ex ante -Transparenz über Kriterien der Zuteilung von Mitteln für LV an Universitäten?
12Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Die Bedeutung von Entwicklungsplänen und Leistungszielen der Universitäten
Das Budgetvolumen für die LV I wurde ohne Kenntnis der Entwicklungspläne und Leistungszeile der Universitäten für die einzelnen Handlungsfelder der LV fixiert
Top-Down Budgetierung vs. Bottom-Up Budgetierung?
13Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Grundlast vs. „Innovationstopf“
Budget dient überwiegend der Abdeckung der Grundlast, vgl. Nachweis für 2005 und 2006
„Produktivitätsspielräume“ (z. B. Stellen, Investitionen) sind bis Ende 2006 weitgehend ausgeschöpft
Universitäten • haben Fixkosten (z.B. Personal, Studien, Raum) • sind keine Unternehmen (z.B. Sortiment, Preispolitik)
Zusätzliche Anforderungen (z.B. EP, Angestellte, Bologna, Preissteigerungen, Veränderungen im Mengengerüst) erfordern/binden Ressourcen
14Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
„Innovationstopf“
Teile der Fixkosten sind mittelfristig variabel
Aus Umschichtungen ergeben sich Handlungsspielräume
Rest: Drittmittel? Formelbudget? Studienbeiträge? „Innovationstopf“ von ca. 2% des Budgets p.a. erwünscht/vorstellbar:
rd. € 40 Mio. p.a. Gemeinsame Festlegung des Volumens Ex post-Transparenz der Verteilung
15Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
„Notgroschen“ § 12 (5) UG 2002
1% für „unerwartete Situationen“ (€ 20 Mio. p.a.) als Reserve, insbesondere für 2008 und 2009
Beispiele:• positiv: Veränderung des Mengengerüsts (z.B.
Studierendenzahlen)• negativ: Abdeckung von Unwirtschaftlichkeiten oder „pork
barrel“
16Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Zusatzkosten für allfälligen Kollektivvertrag
Wirkliche Strukturänderungen (z.B. Drehung der Einkommenskurve) als Beispiel für § 12 Abs. 5 – Finanzierungen
17Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
„Ceterum Censeo“: Gebäudekosten
• Mieten und Betriebskosten• Bauvorhaben • Generalsanierungen • mieterseitige Verpflichtungen • Maßnahmen des ArbeitnehmerInnenschutzes
Für Universitäten sind Räume meist kostspieliger als gesamte (externe) Lehre
Verhandlungen BIG – bm:bwk – Universitäten (€ 500 Mio. für Gebäudemodernisierung und –sanierung) offen
Bauvorhaben i.w.S. sind Teile des Leistungsbereiches „Universitätsentwicklung“
18Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Die Leistungen des Bundes
„Geld“ ist nur ein Input
Weitere Beispiele:• Finanzierung der Umsetzung von Bologna, inkl. Doktoratsstudien• Bewirtschaftung von Studienplätzen vs. freier Hochschulzugang +
gedeckeltes Budget + Qualitätsgarantie?• Hebung der Ersatzrate bei den Anlageinvestitionen (z.B.
Laborausstattung)• Umgang mit abzuschaffenden/neuen Studienrichtungen? • Zusatzmittel bei ressourcenwirksamen Änderungen des Rahmens
19Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Berichterstattung und Sanktionen
Berichte• Leistungsbericht • Wissensbilanz • Rechnungsabschlüsse• vertrauensvolles Gespräch über Umsetzung der LV
Sanktionen• nicht in der LV-periode I, • wohl aber für LV II anwendbar und anzuwenden
20Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Alte ökonomische Weisheit
Das Grundgeschäft muss auch ohne Subventionen oder Steuerbegünstigungen stimmen. „Quid quid it est, timeo ...“
21Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Grundvoraussetzung für das Gelingen von LV
Vertrauensverhältnis zwischen „Vertragspartnern“
Ohne• Überforderung• Überfrachtung• Übereilung
Bund in Mehrfach-Rolle: Zuständig für Regeln, Schiedsrichter und Mitspieler
22Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Können LV mehr leisten als eine Fortschreibung?
Können: Ja! Jedenfalls mittelfristig. Basis EPMüssen: Ja! Internationaler WettbewerbWollen: Frage der Ziele (Universitäten, strategischer
„Eigentümer“), der Transparenz und Fairness des Vorgehens bei Ressourcenzuteilung