Unser Hausder Kinderrechte

Ein Projekt zur Menschenrechtsbildung an Schulen

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Katja Haufe, Ulrike Jacobi,Dr. Hilke FalkenhagenProjekt »Menschenrechtsbildung für demokratische Kultur«

Projektbüro c/o RAA BerlinChausseestrasse 29, 10115 BerlinTelefon 030. 240 45-252/254, Fax -509Mail: vorname.nachname@amadeu-antonio-stiftung.dewww.raa-berlin.de

RAA Brandenburg e.V.Friedrich-Engels-Straße 1, 14473 PotsdamTelefon 0331. 74780-0, Fax -20Mail: info@raa-brandenburg.de www.raa-brandenburg.de

RAA Sachsen e.V.Geschäftsstelle HoyerswerdaStraße des Friedens 27, 02977 HoyerswerdaTelefon 03571. 416 072, Fax 03571. 924 047Mail: kontakt@raa-hoyerswerda.comwww.raa-hoyerswerda.com

Amadeu Antonio StiftungTimo ReinfrankLinienstrasse 139, 10115 BerlinTelefon 030. 240 886-11, Fax -22timo.reinfrank@amadeu-antonio-stiftung.dewww.amadeu-antonio-stiftung.de

Gefördert vom

im Rahmen des Bundesprogramms

KKiinnddeerrrreecchhttee aauuff eeiinneenn BBlliicckk1 Alle Kinder haben die gleichen Rechte, kein Kind darf benach-

teiligt werden.

2 Kinder haben das Recht, gesund zu leben, Geborgenheit zu fin-den und keine Not zu leiden.

3 Kinder haben das Recht zu lernen und eine Ausbildung zumachen, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht.

4 Kinder haben das Recht zu spielen, sich zu erholen und künst-lerisch tätig zu sein.

5 Kinder haben das Recht, bei allen Fragen, die sie betreffen, mit-zubestimmen und zu sagen, was sie denken.

6 Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch undAusbeutung.

7 Kinder haben das Recht, sich alle Informationen zu beschaffen,die sie brauchen, um ihre eigene Meinung zu verbreiten.

8 Kinder haben das Recht, dass ihr Privatleben und ihre Würdegeachtet werden.

9 Kinder haben das Recht, im Krieg und auf der Flucht besondersgeschützt zu werden.

10 Behinderte Kinder haben das Recht auf besondere Fürsorge undFörderung, damit sie aktiv am Leben teilnehmen können.

Zitiert nach: Portmann, Rosemarie: Kinder haben ihre Rechte. Denkan-stöße, Übungen und Spielideen zu den Kinderrechten. Don Bosco Verlag,München 2001

tieren die anderen. Es sind Kinder aus 4. und 5. Klassen, die dies gemein-sam mit ihren Lehrer/innen und Eltern erarbeiten!Was hat das mit Kinderrechten zu tun? Nehmen wir das Recht aufGesundheit: Die Kinder konkretisieren es durch den Wunsch nach Be-wegung und Sport; Lehrer/innen und Schulexterne würden sicher auchSeife in Schultoiletten oder ein ausgewogenes Frühstück und Mittagbenennen. Nehmen wir das Recht von Kindern, in ihren eigenen Belan-gen gefragt und beteiligt zu werden: Bei der gemeinsamen Erarbeitungeiner neuen Schulverfassung wird es gelebt.Bei der Entwicklung und Realisierung der Maßnahmen begleitet dieProjektgruppe die Schulen. Sie evaluiert und dokumentiert die Prozes-se, um daraus Erkenntnisse über eine erfolgreiche Vermittlung und Ver-wirklichung von Kinderrechten zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen fürSchulen und ihre Partner in einem Materialpaket veröffentlicht werden.

WWiisssseennsscchhaaffttlliicchhee BBeegglleeiittuunnggDas Projekt wird von einem wissenschaftlichen Beirat unter Leitung vonProf. Dr. Lothar Krappmann vom Max-Planck-Institut für Bildungsfor-schung Berlin unterstützt, dem Christian Petry von der FreudenbergStiftung, Dr. Claudia Lohrenscheit vom Deutschen Institut für Men-schenrechte, Prof. Dr. Wolfgang Edelstein vom Max-Planck-Institut fürBildungsforschung Berlin, Dr. Jan Hofmann vom LISUM Brandenburg,Sonja Student von KiKo – Büro für Kommunikation, Anetta Kahane vonder Amadeu Antonio Stiftung, Sascha Wenzel aus dem BLK-Programm»Demokratie lernen und leben«/RAA Berlin sowie Prof. Dr. Karl-PeterFritzsche von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ange-hören.

AAmmaaddeeuu AAnnttoonniioo SSttiiffttuunnggDie Amadeu Antonio Stiftung unterstützt Initiativen und Projekte zurEntwicklung einer demokratischen Zivilgesellschaft in den neuen Bun-desländern, die kontinuierlich gegen Rechtsextremismus, Rassismusund Antisemitismus und für den Schutz von Minderheiten eintreten.Eine wichtige Aufgabe der Stiftung dabei ist es, zu ermutigen und Eige-ninitiative vor Ort zu stärken, Projekte zu vernetzen und ihnen öffentli-che Resonanz zu verschaffen. Sie bietet dazu Fortbildung, Beratung undfinanzielle Förderung für Gemeinschaftsinitiativen und Aktionsbünd-nisse, die sich um eine demokratische Alltagskultur bemühen und dieZusammenarbeit öffentlicher und privater Partner suchen.

RRAAAA iinn ddeenn NNeeuueenn LLäännddeerrnnDie Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit undSchule in den Neuen Ländern sind Unterstützungsagenturen für Schul-entwicklung, interkulturelle und demokratiefördernde Projekte. Sie bie-ten Projektberatung, Service und Fortbildung sowie Unterstützung undBegleitung vor Ort in den Schnittstellen von Schule, Jugendhilfe undIntegrationspolitik. Die Teams der RAA sind professionell gemischt undbestehen aus Lehrer/innen, Sozialpädagog/innen und anderen schuli-schen und außerschulischen Experten. Als Multiplikatoren verbindendie RAA ihre Themen mit ihrer Rolle als Dienstleister, um langfristigeKonzepte zu erproben, in nachhaltige Strukturen zu überführen und indas Zentrum von Beratung, Projektcoaching und Fortbildung zu stellen.

DDaass RReecchhtt,, RReecchhttee zzuu hhaabbeenn –– uunndd ssiiee zzuu kkeennnneennDie Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen regelt die Rechtejunger Menschen auf Bildung, Gesundheit, Privatsphäre und mehr. Alspolitisches Instrument spielt sie eine große Rolle in der Entwicklungs-zusammenarbeit. Ihre Diskussion und Umsetzung in Deutschland hin-gegen steht noch am Anfang. Selbst in der Schule sind Kinderrechtehäufig nur im Rahmen der Allgemeinen Menschenrechtserklärung The-ma des Politikunterrichts, mit Beispielen aus Lateinamerika oder Afrika.Praktische Aktivitäten von Schüler/innen richten sich auf Hilfsaktionenfür Kinder im Ausland oder für das Bleiberecht von Mitschüler/innen inDeutschland. Diese sind wichtig und unverzichtbar – doch sind alle Fra-gen zu Kinderrechten auch hier: in der Schule, im Klassenraum, auf demSchulhof und Heimweg und dann zu Hause schon geklärt?Die Förderung von Menschenrechtsbildung in Schulen ist Schwerpunktdes UN-Programms für Menschenrechtsbildung ab 2005. Mit Blick aufdie speziellen Rechte von Kindern soll das Projekt einen praktischenBeitrag dazu leisten.

DDaass PPrroojjeekktt»Unser Haus der Kinderrechte« unterstützt Schulen dabei, sich konkretund auf ihre aktuellen Themen bezogen mit dieser Frage auseinander zusetzen. Ausgehend von den in der Konvention verankerten Grundrech-ten können Kinder und Lehrer/innen erproben, wie sich die Kinder-rechte in ihrer Schule spiegeln und besser verwirklichen lassen. Dabeierleben sie, dass sie Teil einer pluralistischen Gemeinschaft sind, in derjeder die gleichen Rechte hat und Verantwortung für die Einhaltung derRechte anderer trägt. Indem das Selbstbewusstsein und die Fähigkeitender Kinder, sich für ihre Belange einzusetzen, gestärkt werden, lernen siezugleich die Grenzen kennen, an die sie im Zusammenleben mit ande-ren stoßen, und erfahren die Notwendigkeit, Rechte zu formulieren undin der Gemeinschaft anzuerkennen.

KKiinnddeerrrreecchhttee –– eeiinn TThheemmaa iinn ((OOsstt--)) DDeeuuttsscchhllaanndd??Leitziel des Projektes ist, auf der Grundlage von Menschenrechtsbildunglangfristig und nachhaltig Voraussetzungen für zivilgesellschaftlichesEngagement zu schaffen. Es reagiert damit besonders auf die Situationin den neuen Ländern, die vielfach von den Nachwirkungen des direktauf den Nationalsozialismus folgenden DDR-Regimes und zugleich vonakuten Wirtschaftsproblemen gekennzeichnet ist. Die daraus wachsendeResignation in Hinblick auf politische oder individuelle Veränderungs-möglichkeiten geht mancherorts immer noch einher mit zunehmendenrechtsextremen bzw. rassistischen Einstellungen und Handlungen. DieFörderung demokratischer Haltungen und Kompetenzen ist daher einevordringliche Aufgabe in den neuen – aber auch in den alten Bundes-ländern. Menschenrechtsbildung am Beispiel der Kinderrechte kannsich dafür als hilfreiches Instrumentarium erweisen.

UUnnsseerr HHaauuss ddeerr KKiinnddeerrrreecchhttee –– kkoonnkkrreettDas Projekt wird an 2 Berliner Schulen in Marzahn und Neukölln ent-wickelt und in Brandenburg und Sachsen fortgesetzt. Die Projektschu-len werden dabei angeregt, eigene, auf das Schulleben und ihre jeweili-gen Ressourcen abgestimmte Maßnahmen zur Beschäftigung mitKinderrechten und ihrer Verwirklichung im Schulalltag zu initiieren. Sosammeln die Schüler/innen Ideen, was sie brauchen, um sich in derSchule wohl zu fühlen, und was sie dafür selbst machen wollen. MehrSport, Bewegung und Spielgeräte auf dem Schulhof nennen die einenund machen sich dafür stark, eine neue Schulverfassung für alle disku-