Unternehmensbericht 2016 Ausblick 2017 … · Das beantwortet unser Wegbegleiter Prof. Dr....

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WEGBEREITER _ Unternehmensbericht 2016 _ Ausblick 2017

Transcript of Unternehmensbericht 2016 Ausblick 2017 … · Das beantwortet unser Wegbegleiter Prof. Dr....

WEGBEREITER _Unternehmensbericht 2016 _ Ausblick 2017W

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WIR SCHAFFEN VERTRAUENDie SCHUFA – Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – ist die führendeAuskunftei Deutschlands. Seit 90 Jahren sind wir zuverlässiger Informations- undServicepartner für Unternehmen und Privatkunden. Mit unseren täglich rund 380.000 Auskünften unterstützen wir Wirtschaft und Verbraucher und machen sichere, schnelle und effi ziente Geschäftsabschlüsse möglich. Dabei schützen wir Unternehmen vor Zahlungsausfällen und Verbraucher vor einer möglichen Überschuldung durch Konsumentenkredite. Wir leisten auf diese Weise einen Beitrag zum Aufbau von Vertrau-en, ohne das eine Marktwirtschaft nicht funktionieren würde.

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DR. MICHAEL FREYTAG HOLGER SEVERITT PETER VILLA

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

der digitale Wandel ist in der Finanzwelt längst Realität geworden. Online-Banking und eCommerce sind selbstverständlicher Teil unseres Konsumalltags, und wir nutzen diese

komfortablen Angebote gerne. Neben Geschwindigkeit und Komplexität hat aber auch die Anonymität von Handelsbeziehungen und Transaktionen zugenommen: Umso wichtiger

ist Vertrauen, denn es ist die Basis für funktionierende Geschäftsbeziehungen und gibt uns die notwendige Sicherheit, die ein verlässliches Miteinander erst möglich macht.

Bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1927 ist die SCHUFA zuverlässiger Partner für Unter-nehmen und Verbraucher und leistet seit nunmehr 90 Jahren einen entscheidenden

Beitrag zum Aufbau von Vertrauen zwischen Geschäftspartnern. Damit unterstützen wir schnelle und unkomplizierte Vertragsabschlüsse. Dies zeigt auch die hohe Rückzah-

lungsquote für Konsumentenkredite von 97,8 Prozent.

Die Dynamik der Digitalisierung verändert die Rolle des Verbrauchers und die Erwartun-gen, die er an Unternehmen stellt. Für uns ergeben sich aus diesem Wandel vor allem

vielfältige Chancen: Wir wollen auch in Zukunft unsere zentrale Funktion für Wirtschaft und Verbraucher mit Qualität und Convenience erfüllen und bauen daher unsere

digitalen Produkte und Dienstleistungen stetig aus – nicht zuletzt dank innovativer Ideen, die wir mit unseren klassischen Dienstleistungen kombinieren.

Zugleich fühlen wir uns auch der Gesellschaft gegenüber verpflichtet. Wir engagieren uns in sozialen Projekten und fördern mit unserer Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt

die Finanzkompetenz junger Menschen. Grundlage für unseren Unternehmens erfolg sind unsere engagierten Mitarbeiter mit ihren Impulsen und Ideen.

Unsere Welt mag sich wandeln – doch Vertrauen war und ist der zentrale Wert. Hierzu wird die SCHUFA auch weiterhin mit besonderem Engagement ihren Beitrag leisten.

Vertrauen ist Zukunft.

Wir wünschen Ihnen eine informative und anregende Lektüre!

w e g b e r e i t e r _Vorwort des Vorstandes

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Die SCHUFA ist ein moderner Informations dienstleister für Verbraucher und

Unternehmen in der digitalen Welt. Doch welche Berührungspunkte gibt es eigentlich?

Ein Überblick.

DIGITAL PRÄSENT

S.6

Junge Fintechs und klassische Finanzdienstleister können viel voneinander lernen. Zwei Experten erklären,

welche Vorteile eine Zusammenarbeit bietet.

START-UP TRIFFT AUF TRADITION

S.14

Wie verändert die Digitalisierung die Finanzwelt? Darüber diskutieren der SCHUFA-Vorstands-

vorsitzende Dr. Michael Freytag und André M. Bajorat, CEO des Fintech-Unternehmens figo.

WANDEL MIT WEITBLICK

S.8

Seit dem Gründungsjahr 1927 ist die SCHUFA ein Eckpfeiler des deutschen Kreditsystems. Unsere Zeitleiste zeigt, was

sich in 90 Jahren getan und mit welchen Entwicklungen das Unternehmen die Wirtschaft vorangebracht hat.

MEILENSTEINEAUS 90 JAHREN

SCHUFAS.20

w e g b e r e i t e r _Inhalt

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Mehr auf WWW.SCHUFA-WEGBEREITER.DE

97,8 %

Bloggerin: Maike Matzen

Frankfurt, Deutschland Bloggt seit 2011www.ekiem.de

#Beauty #Lifestyle #Travel #Fashion

Nachricht

Mehr als fünf Millionen Jugendliche hat die Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt

bislang erreicht – ein großer Erfolg, der mit einem Jugendgipfel gefeiert wurde.

EIN GIPFEL ZUM

GEBURTSTAGS.28

Die Digitalisierung verändert die Rolle des Verbrauchers und die Erwartungen,

die er an Unternehmen stellt. Er ist nicht mehr nur Konsument, er wird

zunehmend zum Produzenten.

VERBRAUCHER 4.0S.22

Die SCHUFA in Zahlen, Daten und Fakten – ein prägnanter Überblick über

das vergangene Geschäftsjahr.

DIE FAKTENS.38

Neu denken und klug handeln – wir stellen vier SCHUFA-Mitarbeiter vor, die auf ihrem Gebiet Impulse setzen. Ganz gleich, ob es nun um

Technologieentwicklung, Gesundheitsmanagement oder Unternehmensstrategie geht.

IMPULSGEBERS.32

Wie kann die SCHUFA den digitalen Wandel in der Wirtschaft vertrauensvoll gestalten?

Das beantwortet unser Wegbegleiter Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky, Vorsitzender

des Verbraucherbeirats.

WEGBEGLEITERS.40

w e g b e r e i t e r _Inhalt

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SCHUFA- UNTERNEHMENSAUSKUNFT

Wer ein Haus baut oder sich längerfristig an einen Geschäftspartner bindet, möchte die Risiken kalkulieren können. Mit der SCHUFA-Unternehmensauskunft wissen

Verbraucher schon vor einem Vertragsabschluss, mit wem sie es zu tun haben. Die in der Unternehmens-

auskunft enthaltenen Informationen zeichnen ein objektives Bild des potenziellen Geschäftspartners und liefern eine

wertvolle Entscheidungs-grundlage.

RECHNUNGS- UND RATENKAUF

Ob Fernseher oder Möbel: Viele Käufe werden heute online getätigt. Die SCHUFA ermöglicht,

dass Lieferanten in Vorleistung gehen und Finanzierungsmodelle mit Kunden per Mausklick vereinbart werden können,

indem sie über digitale Schnittstel-len Auskünfte über Käufer

liefert.

DIGITAL PRÄSENT

Die SCHUFA ist ein moderner Informationsdienstleister für Verbraucher

und Unternehmen in der digitalen Welt. Doch welche Berührungspunkte gibt

es eigentlich? Ein Überblick.

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Digital präsent

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SCHUFA-DATEN IM BLICK

Verbrauchern bietet die SCHUFA die Möglichkeit, ihre bei der SCHUFA über sie gespeicherten Daten jederzeit transparent über

die Internet-Plattform meineSCHUFA.de im Blick zu behalten. Auch ist in allen meineSCHUFA Paketen der UpdateService ent-

halten, der über kreditrelevante Anfragen oder Änderungen zur eigenen Bonität und Identität per SMS oder E-Mail in-

formiert und Verbrauchern Kontrolle und mehr Schutz vor Identitätsdiebstahl bietet. Möchten Verbraucher

Fragen stellen oder die SCHUFA-Daten zu ihrer Person ergänzen, können sie das direkt

online tun.

SCHUFA-BONITÄTSAUSKUNFT

Mit der SCHUFA-Bonitätsauskunft erhalten Verbraucher eine beweiskräftige Auskunft über ihre Bonität, um Vertrauen zwischen ihnen und ihrem Geschäftspartner (zum Beispiel

dem Vermieter) aufzubauen. Darüber hinaus beinhaltet die Bonitätsauskunft auch einen Teil zur persön-lichen Verwendung. Er enthält einen umfassen-

den Überblick über die zur eigenen Person bei der SCHUFA gespeicherten

Daten.

KREDIT PER KLICK

Für den Autokauf und vieles mehr: Verbraucher können heute einen Kredit schnell und

unkompliziert online erhalten. Zentraler Bau-stein für die Risikominimierung ist dabei

die SCHUFA-Auskunft, die Kredit-geber über Kunden in Echtzeit

abrufen können.

SCHUFA-FRAUDPOOL

Mit dem FraudPool hat die SCHUFA eine Datenbank ge-schaffen, die Kreditinstitute und Finanzdienstleister dabei unterstützt, Betrugsversuche und -verdachtsfälle daten-schutzkonform untereinander auszutauschen und sich so vor Betrug und dessen Folgen zu schützen. Auch

Privatpersonen, die Opfer von Identitätsbetrug geworden sind, können sich kostenlos bei der

SCHUFA registrieren lassen und damit das Risiko eines Wiederholungs-

betrugs reduzieren.

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Digital präsent

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Wie verändert die Digitalisierung die Finanzwelt? Welche Herausforderungen und Chancen entstehen?

Und wie wichtig sind heute und morgen Vertrauen und Verantwortung? Fragen, die der

SCHUFA-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Freytag gemeinsam mit André M. Bajorat, CEO

des Fintech-Unternehmens figo, beleuchtet.fotografie_ Matthias Haslauer

WANDEL MIT WEITBLICK

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Wandel mit Weitblick

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Wandel mit Weitblick

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Herr Dr. Freytag, die Digitalisierung berührt und verändert nahezu alle Bereiche unseres Lebens. Wie ausgeprägt ist der Wandel in der Finanzwelt?

dr. michael freytag_ Der Umbruch ist längst Realität bei den vielfältigen neuen digitalen Kommunikationsformen, bei Online-Banking, eCommerce oder dem Internet der Dinge. Die Geschwindigkeit, Komplexität und Anonymität von Handels-beziehungen und Transaktionen hat enorm zugenommen. Die physische Distanz zwischen Kunden und Unternehmen hat sich oft vergrößert, einen direkten persönlichen Kontakt gibt es häufig nicht mehr. In dieser Situation ist der Faktor Vertrauen wichtiger denn je.

Was genau meinen Sie damit?

dr. michael freytag_ Handel und Kreditgeschäfte – ob analog oder digital – sind ohne Vertrauen nicht denkbar. Die SCHUFA schafft dieses Vertrauen seit 90 Jahren, indem wir kreditrelevan-te Informationen zu Privatpersonen und Unternehmen bereit-stellen. Wir verfügen über Daten zu 67,2 Millionen natürlichen Personen und 5,3 Millionen Unternehmen. Der Bedarf ist hoch und wächst kontinuierlich: Jeden Tag erhalten wir 380.000 Bonitätsanfragen. Die SCHUFA unterstützt sichere und effiziente Geschäftsabschlüsse. Mit Erfolg: 97,8 % aller Verbraucherkre-dite werden reibungslos zurückgezahlt!

andré m. bajorat_ Vertrauen ist in der digitalen Welt in der Tat ein hohes Gut. Bei der Autorisierung und Authentifizierung von Zahlungen etwa muss Vertrauen immer wieder aufs Neue her - gestellt werden, in einer Geschwindigkeit und Masse, wie wir es uns vor einigen Jahren gar nicht vorstellen konnten. Generell denke ich, dass die Finanzwelt schon immer ein Treiber der Digitalisierung war. Heute erleben wir eine neue Qualität dieser Entwicklung, weil Akteure jenseits der angestammten Finanz-welt für frische Ideen und zusätzliche Dynamik sorgen.

Ist das Verhältnis zwischen den etablierten und den neuen Akteuren eher von Wettbewerb oder Kooperation geprägt?

andré m. bajorat_ Natürlich gibt es auch Konkurrenz, aber ich glaube, vor allem in den vergangenen zwei Jahren hat der Dialog zwischen Fintech-Unternehmen und traditionellen Finanzakteuren erheblich zugenommen. Beide Seiten haben akzeptiert, dass sie voneinander und miteinander viel lernen können, um Prozesse und Produkte im Sinne der Kunden zu verbessern. Es gibt viele Schnittmengen, man muss sie nur aus - loten, austesten und verifizieren. So können stimmige, erfolgrei-che Produkte entstehen.

dr. michael freytag_ Wir entwickeln permanent neue Produkte und Dienstleistungen. Unser Innovation Lab arbeitet gezielt an effektiven Suchalgorithmen, insbesondere an Verfahren zur Betrugsprävention. Fintechs bringen frische Impulse und eine neue Dynamik in die Finanzwelt. Sie inspirieren dazu, Dinge zu überdenken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Umge-kehrt profitieren auch die jungen Akteure der Finanzwirtschaft von der Zusammenarbeit mit der SCHUFA, die aus einer in vielen Jahrzehnten gewachsenen Kompetenz schöpft.

der klassischen Finanzdienstleister und Banken in Deutschland kaufen erfolgreiche Fintechs, 47 % gehen

mit ihnen Partnerschaften ein.

Quelle: Statista-Expertenbefragung 2016

10 %

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Wandel mit Weitblick

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» Datenschutz und Datenqualität, insbesondere der sensible Umgang mit personenbezogenen Daten, stehen bei der SCHUFA an erster Stelle.« dr. michael freytag, SCHUFA-Vorstands vorsitzender

andré m. bajorat

ist CEO der in Hamburg ansässigen figo GmbH, die sogenannte Anwendungsprogrammier-schnittstellen zum Auslesen von Finanz daten programmiert. So können etwa Banking- Services in Produkte Dritter eingebunden wer-den. Bajorat ist seit 1996 als Unternehmer, Berater, Speaker, Business-Angel und Mentor im deutschen Start-up- und Fintech-Umfeld aktiv. Der von ihm ins Leben gerufene Blog paymentandbanking.com befasst sich mit den Themen Banking, Payment und Mobile. Seit März 2016 gibt er als Mitglied des Bitkom- Hauptvorstandes Fintechs eine Stimme.

dr. michael freytag ist Vorstands vorsitzender der SCHUFA Holding AG und Vizepräsident der Association of Consumer Credit Infor-mation Suppliers (ACCIS). Er arbeitete zehn Jahre als Corporate- und Invest-mentbanker bei der Deutschen Bank, war Senator der Freien und Hansestadt Hamburg und Mitglied des Bundesrats der Bundesrepublik Deutschland.

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Wandel mit Weitblick

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» Die Finanzwelt war schon immer ein Treiber der Digitalisierung. Heute erleben wir eine neue Qualität dieser Entwicklung.« andré m. bajorat, CEO figo GmbH

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Wandel mit Weitblick

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Eine große Herausforderung der Digitalisierung liegt im Bereich des Datenschutzes. Wie gehen Sie das Thema an?

dr. michael freytag_ Datenschutz und Datenqualität, insbe-sondere der sensible Umgang mit personenbezogenen Daten, stehen bei der SCHUFA an erster Stelle. Unsere Geschäftsak-tivität unterliegt dem Bundesdatenschutzgesetz – einem der strengsten Datenschutzgesetze, die es weltweit gibt. Und wir überwachen die Qualität unserer Daten sehr sorgfältig, sichern und verbessern sie stetig. Im digitalen Zeitalter kommt es mehr denn je auf einen verantwortungsvollen, fairen und für den Verbraucher transparenten Umgang mit Daten an. Wir speichern sie auf Servern in Deutschland. Auch greifen wir zur Bonitätsprüfung nicht auf Daten und Informationen aus so- zialen Netzwerken zurück, weil wir ganz bewusst die Privat-sphäre des Verbrauchers respektieren. Wir kennen ja die tat- sächlich kreditrelevanten Daten. Das ist ein wichtiger Aspekt, um sich das Vertrauen von Partnern und Kunden immer wieder aufs Neue zu verdienen.

andré m. bajorat_ Ich kann das nur unterstreichen. Auch figo optimiert fortlaufend die interne Organisation sowie die eigenen Sicherheits- und Compliance-Standards, um unseren Geschäftspartnern ein verlässlicher Dienstleister zu sein und einen größtmöglichen Schutz der Daten ihrer Nutzer in der digitalen Welt zu gewährleisten. Die digitale Identität wird für uns alle zunehmend relevanter und damit auch die Frage, wie und von wem meine persönlichen Daten wo genutzt werden. Letztlich geht es dabei um Transparenz. Das persön-liche Datenmanagement und die individuelle Datensouverä-nität werden im Alltag immer wichtiger.

dr. michael freytag_ Dem stimme ich voll und ganz zu. Insbesondere Themen wie Identitätsschutz oder Betrugsprä-vention erlangen eine immer größere Bedeutung und werden erfolgsentscheidend für Unternehmen. Hier können wir mit unserer Datenexpertise einen umfassenden Service bieten. Alle 30 Sekunden wird in Deutschland digital eine Identität gestohlen, mit der oft Bestellungen im Versandhandel mani-puliert werden. Mit dem SCHUFA-FraudPool haben wir eine Datenbank geschaffen, die Kreditinstitute und Finanzdienst-leister dabei unterstützt, Betrugsversuche und -verdachtsfälle datenschutzkonform untereinander auszutauschen und sich so vor Betrug und dessen Folgen zu schützen. Zudem werden unsere Privatkunden mit dem UpdateService über aktuelle Anfragen bei der SCHUFA informiert und können so erkennen, ob ihr Name möglicherweise von Betrügern missbraucht wird. Davon profitieren Unternehmen und Konsumenten gleicher-maßen. Die SCHUFA schafft Vertrauen. Seit 90 Jahren. Und: Vertrauen ist Zukunft.

André M. Bajorat und Dr. Michael Freytag sind sich in der Barlach Halle K in Hamburg begegnet. Der Ausstellungsraum liegt im Herzen der Stadt zwischen dem Kunst-verein und der Museumsmeile.

Fintechs mit aktiver Geschäftstätigkeit Fintechs, die vor 2016 noch nicht aktiv

waren oder ihre Geschäftstätigkeit bereits eingestellt hatten

Quelle: FinTech-Markt in Deutschland, Prof. Dr. Gregor Dorfleitner,

Jun.-Prof. Dr. Lars Hornuf, 2016, Studie im Auftrag des

Bundesministeriums der Finanzen

87

346

433FINTECHS IN

DEUTSCHLAND

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Wandel mit Weitblick

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#N26N26 wirbt damit, im mobilen Banking neue Standards in der User-Experience zu setzen: Die Kontoeröffnung sei völlig papierlos und dauere unter acht Minuten. Das Unternehmen ist eine vollwertige Bank, die einen Echtzeit-Überziehungs-rahmen sowie internationale Überweisungen in 19 Währungen, Investment-Produkte und Echtzeit-Kredite bis zu 25.000 Euro anbietet. N26 arbeitet an der Digitalisierung aller Facetten einer traditio-nellen Retail-Bank. #Location: Berlin, 2013

#CEO: Valentin Stalf

#Kunden: 300.000 in 17 Ländern

#Transaktionsvolumen: 3 Mrd. Euro seit Launch 2015

#Mitarbeiter: 200

(Stand: 15. März 2017)

WWW.N26.COM

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Start-up trifft auf Tradition

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Wettbewerber oder Partner? Junge Fintechs und klassische Finanzdienstleister können viel

voneinander lernen. Zwei Experten erklären, welche Vorteile eine Zusammenarbeit bietet.

fotografie_ REUTERS/Axel Schmidt, FinTech Group AG, N26 GmbH, Robert Gross

START-UP TRIFFT AUF TRADITION

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Start-up trifft auf Tradition

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Stephan Simmang arbeitete zwei Jahr-zehnte lang in einer Investmentbank, bevor er als CTO zur FinTech Group wechselte.

Die Digitalisierung hat mächtig Schwung in die Finanzwelt gebracht. Fintech-Unternehmen denken Prozesse völlig neu, wollen aus vielversprechenden Ideen echte Innovationen schaffen – und stellen so bisherige Geschäftsmodelle in Frage. Etablierte Player verfügen hingegen über notwendige Ressourcen, einen großen Kundenstamm und vor allem ein über viele Jahre hart erarbeitetes Vertrauen. Deshalb haben sowohl die alten als auch die jungen Akteure in der Branche erkannt, wie gewinnbringend Kooperationen sein können. Im November 2016 hat das Statistik-Portal Statista 110 Experten von Fintechs, Banken und sonstigen Finanzdienstleistern befragt, wie klassische Finanzdienstleister vorrangig auf deutsche Fintechs reagieren: Fast die Hälfte der befragten Unternehmen will Partnerschaften eingehen.

Digitalisierung treibt die Branche „Wir sind in einer Etablierungsphase der Digitalisierung, in der noch nicht jeder auf dem neuesten Stand ist. Teilweise wird noch vorsintflutlich monolithische Technik verwendet“, berichtet Stephan Simmang, CTO der FinTech Group AG. Das Unter-nehmen ist seit seiner Gründung 1999 zu einem der führenden Anbieter innovativer Technologien im Finanzsektor geworden. Simmang ist ein klarer Befürworter von Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und jungen Gründern: „Start-ups bringen den entsprechenden Spirit mit und zeigen der Industrie, dass man vieles cleverer machen kann – natürlich immer im Rahmen bestimmter Regularien.“

#FinTech Group A G Die FinTech Group versteht sich als moderne Smart Bank und bietet innovative Technologien im Finanzsektor an. Sie erreicht im B2C-Bereich mehr als 200.000 Privatkunden und ist im B2B- Bereich Partner zahlreicher international tätiger Banken. Über eine Banking-Plattform stellt sie unter anderem Services aus den Bereichen Online- Banking, Payments und Brokerage zur Verfügung.

#Location: Frankfurt, 1999

#CEO: Frank Niehage

#Kunden: 212.040

#betreutes Kundenvermögen: 10,9 Mrd. Euro

#Mitarbeiter: 448

(Stand: April 2017)

WWW.FINTECHGROUP.COM

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Start-up trifft auf Tradition

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Dem würde Valentin Stalf, Gründer und CEO von N26, sicher nicht widersprechen. Die mobile Bank N26 wurde vor vier Jahren gegründet und hat sich von einem Fintech-Start-up zu einer lizensierten Vollbank entwickelt. Diesen Erfolg erklärt Stalf damit, dass die bekannten Akteure der Branche oftmals das Thema Digitalisierung nicht stark genug priorisiert haben und N26 hier mit seiner durch und durch digitalen DNA völlig neue Standards setzen konnte: „Wir haben eine Branche ausgewählt, in der der Kunde bereit war, neue Dienstleistungen in anderer Qualität zu nutzen – und wir haben Bankprodukte ganz neu gedacht.“ In puncto Kooperationen hat sich in den vergangenen zwei Jahren zwar viel getan, dennoch sieht er viel Spielraum: „Auf dem deutschen Markt gibt es nicht viele Fintechs, die im großen Stil mit traditionellen Playern zusam-menarbeiten und gemeinsam Reichweite erzielen.“

Arbeitskulturen sind höchst unterschiedlichDie Herausforderung für beide Seiten sei es, mit den unter-schiedlichen Ressourcen und der oftmals völlig anderen Arbeitskultur des potenziellen Kooperationspartners umzu-gehen: „Traditionelle Bankhäuser haben einen großen Kundenstamm, der für junge Unternehmen attraktiv ist. Sie setzen gute Ideen aber oftmals nicht in dem Tempo um, das Start-ups brauchen. Junge Unternehmen haben häufig nicht die Ressourcen, um jahrelang an etwas zu arbeiten, ohne zu wissen, ob am Ende ein erfolgreiches Produkt entsteht“, sagt Stalf. Auch Simmang sieht diese Herausforderungen und empfiehlt daher einen behutsamen und nachhaltigen Modera-tionsprozess: „Für Neugründer ist es oftmals gewöhnungs-bedürftig, mit großen, manchmal etwas unbeweglichen Orga- nisationen zusammenzuarbeiten. Wenn ein frisches Start-up auf einen etablierten Player trifft, dann kann das für beide Seiten ein ‚Hallo-wach-Erlebnis‘ sein.“

Laut Simmang versuchen manche der etablierten Unternehmen daher, sukzessive interne Lösungen zu realisieren: „In den vergangenen anderthalb Jahren haben viele der großen Firmen agile Einheiten gebildet, mit denen sie diese Agilität in der eigenen Organisation umzusetzen versuchen. Man beschäftigt sich damit, weil man gesehen hat, dass einen das weiterbringt. Aber solche Umstellungen können in großen Häusern sehr schmerzhaft sein.“

Vom Wiener Wohnzimmer-Start-up zur lizensierten Vollbank: die Gründer von N26, Valentin Stalf (CEO, links) und Maximilian Tayenthal (CFO).

Neue Standards für Bankdienstleistungen dank digitaler DNA: der Empfangsbereich von N26 in Berlin.

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Start-up trifft auf Tradition

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Im Fokus muss der Kunde stehenDass eine Zusammenarbeit höchst sinnvoll sein kann, sofern sie Mehrwert generiert, steht für Stalf und Simmang außer Frage. Und in manchen Bereichen sind Partnerschaften gerade aus Sicht des Start-ups nahezu unumgänglich, etwa wenn es um Prozesse geht, die große, gewachsene Datenbasen brauchen wie im Kreditscoring oder im Risikomanagement.

Auch N26 erreicht Mehrwert zum Teil über Partnerschaften und nicht nur über selbst entwickelte Innovationen: „Man muss sich vollkommen auf den Kunden fokussieren. Wir haben den Ansatz, immer die besten Produkte zugänglich zu machen. Ganz gleich, ob eine Lösung nun direkt von uns, von einem traditionsreichen Unternehmen oder einem innovativen Fintech kommt: Sofern sie Mehrwert bietet, möchten wir sie unseren Kunden zugänglich machen – natürlich über unsere Plattform“, erläutert Stalf. Auch bei der FinTech Group hat man sämtliche Marktbeteiligte immer im Blick. Nach Simmangs Erfahrung haben gerade junge Start-ups manchmal „fantastische Ideen“ und suchen Partner zu deren Umsetzung. Davon versuche man zu profitieren.

Vertrauen ist die BasisGanz gleich, ob es nun um die Beziehung von Kunden zu Dienstleistern oder um Partnerschaften zwischen diesen Dienstleistern geht: Die Grundlage von allem ist Vertrauen. „Vertrauen ist für unsere Kunden ganz wichtig. Wir sind eine Bank. Es geht um Geld, und bei Geld braucht man Ver- trauen“, fasst N26-Gründer Stalf die Lage zusammen. „Für ein digitales Produkt kann man über App-Store-Bewertungen oder über soziale Medien schnell Vertrauen schaffen. Aber letztlich ist der Schlüssel zum Vertrauen des Kunden immer die Qualität des Produktes.“

Auch bei der FinTech Group steht Vertrauen am Beginn einer jeden Geschäftsbeziehung: „,Wie stabil ist Ihr System, wie viel Vertrauen kann ich hineinsetzen?’ Diese Frage wird uns von potenziellen Kunden immer am Anfang gestellt. Wir benutzen unsere Systeme selbst und können somit gut nachweisen, wie stabil sie laufen“, resümiert Simmang. Wie wichtig eine starke IT-Infrastruktur ist, zeigte sich 2016. Die FinTech Group AG ist besonders stark in der Wertpapierabwicklung und betreibt mit flatex selbst einen der größten deutschen Online-Broker. Durch die überraschenden Entscheidungen des Brexit-Votums und der US-Wahl stieg plötzlich in kurzer Zeit die Zahl der Orders an. „Das Unternehmen wickelte auf perfekt performanten IT-Sys- temen teils mehr als 80.000 Trades am Tag ab – dreimal mehr als an einem normalen Handelstag“, so Simmang. Ein Rekord in der zehnjährigen Firmengeschichte. „Bei einem IT-Ausfall hätten die Kunden am schnelllebigen Kapitalmarkt die Kontrolle über ihre Investments verlieren können.“ Das Fazit von Stephan Simmang: „Vertrauen ist die Grundlage des gesamten Ge- schäfts – im Finanzsektor mehr denn je. Wenn die Glaubwürdig-keit einmal angekratzt ist, wird es sehr schwer auf dem Markt.“

„Start-ups zeigen der Industrie, dass man vieles cleverer machen kann.“ Arbeitsalltag bei der FinTech Group AG in Frankfurt.

» Etablierte Prozesse immer wieder zu überdenken und weiterzuentwickeln, ist unser tägliches Geschäft. Da tickt die SCHUFA ähnlich wie ein Start-up – ein Start-up mit 90 Jahren Erfahrung.«peter villa, SCHUFA-Vorstandsmitglied

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Start-up trifft auf Tradition

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FINTECHS

Weltweit in Bewegung: Zahlen und Fakten zur hochdynamischen Fintech-Branche

87 % DER BEFRAGTEN BANKEN IN

DEUTSCHLAND KOOPERIEREN DERZEIT MIT

FINTECH-UNTERNEHMEN UND STREBEN

AUCH ZUKÜNFTIG EINE BETEILIGUNG ODER

KOOPERATIONEN AN.

Quelle: FinTech-Markt in Deutschland, Prof. Dr. Gregor Dorfleitner, Jun.-Prof. Dr. Lars Hornuf, 2016,

Studie im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen

DER KLASSISCHEN FINANZDIENSTLEISTER

UND BANKEN IN DEUTSCHLAND ENTWICKELN

EIGENE KONKURRENZLÖSUNGEN ZU FINTECHS.

Quelle: Statista-Expertenbefragung 2016

27 %VOLUMEN DER INVESTITIONEN IN

FINTECH-START-UPS IN DEUTSCHLAND VON 2012

BIS 2015 IN MILLIONEN EURO.

Quelle: Statista 2017, Barkow Consulting

64

2013

153

2014

276

20152012

36

3,4 MRD.

978.821 MIO. EUROCHINA

923.890 MIO. EUROUSA

103.618 MIO. EURODEUTSCHLAND

171.868 MIO. EUROGROSSBRITANNIEN

130.724 MIO. EUROJAPAN

Ja

Nein

POTENZIELLE NUTZER WIRD

DER WELTWEITE FINTECH-MARKT

2020 HABEN.

Quelle: Statista 2017, Digital Market Outlook

TRANSAKTIONSVOLUMINA DER FÜNF WELTWEIT FÜHRENDEN

LÄNDER IM FINTECH-MARKT FÜR 2017.

Quelle: Statista 2017, Digital Market Outlook

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Start-up trifft auf Tradition

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1996 EINFÜHRUNG VON SCORING-SERVICES

Bereits seit Anfang der 1990er Jahre arbeiten Experten der SCHUFA an

der Entwicklung von Scores – zuver-lässigen Prognosen zur Zahlungs-

wahrscheinlichkeit. 1996 wird erst-mals ein Score für Bankkredite

angeboten. Damit steht Banken ein auf statistischen Verfahren basie-

rendes objektiviertes Prognosever-fahren zur Verfügung.

1952 GRÜNDUNG DER BUNDES-SCHUFA E.V.

Um einen möglichst vollständigen Datenbestand bieten zu können, schließen sich die zahlreichen SCHUFA-Gesellschaften im Bundesgebiet zu-sammen. Sitz ist zunächst Hannover, ab 1957 Wiesbaden.

1972 DIGITALISIERUNG STARTET

Am 17. Juli 1972 wird die erste EDV-gestützte SCHUFA-Aus-

kunft erteilt. Die Vertragspartner können ihre Anfragen per Fern-

schreiber direkt an den SCHUFA-Computer übermitteln, der

sie automatisch verarbeitet. Eine spektakuläre Anwendung für

die damalige Zeit.

1983 ENDE DER KARTEIKARTE

Die letzte Karteikarte wird elektronisch

erfasst – die SCHUFA ist gerüstet für neue Markt-

entwicklungen wie die beginnende Mobiltele-fonie oder die Verbrei-tung von Kreditkarten.

GRÜNDUNG DER SCHUFA

Die BEWAG ruft die Schutzge-meinschaft für Absatzfinan-zierung und Kredit sicherung, kurz SCHUFA, ins Leben, um die Raten zahlung beim Verkauf von Elektrogeräten zu optimie - ren. Geschäftsführer: Dr. Kurt Meyer.

1930ER JAHRE VERBREITUNG

Schnell verbreitet sich die SCHUFA-Idee von Berlin aus in Deutschland: 1930 wird in Dortmund die erste SCHUFA außerhalb Berlins gegrün-det. Bald folgen Gründungen in weiteren Städten.

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1960 1970 1980 199019301920 1940

1990GRÜNDUNG DER

OSTDEUTSCHEN SCHUFA

Bereits mit der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion

gelingt es der SCHUFA, einen funktionstüchtigen Auskunfts-dienst zu Bürgern der ehema-

ligen DDR zur Verfügung zu stellen, um auch ihnen schnelle

und unkomplizierte Vertrags-abschlüsse zu ermöglichen.

2005 ONLINEZUGANG ZU DEN

EIGENEN DATEN

Über das neue Verbraucher-portal meineSCHUFA.de

können Privatkunden die SCHUFA-Daten zu ihrer Person online einsehen. Sie haben rund um die

Uhr einen transparenten Überblick, welches Unter-nehmen Daten angefragt

oder gemeldet hat.

19501927

1930ER JAHRE WACHSTUM

Die Berliner SCHUFA hat 14 Telefonleitungen und 4 Ferndrucker im Einsatz sowie 2,6 Millionen Kar-teikarten im Bestand.

MEILENSTEINE AUS 90 JAHREN SCHUFA Begleiten Sie uns auf eine Zeitreise zu den interessantesten Stationen unserer Firmengeschichte. MEHR AUF WWW.SCHUFA.DE/90JAHRE

1926DIE IDEE

Ein Mitarbeiter der Berliner Elektrizitätswerke (BEWAG), Dr. Walter Meyer, entwickelt mit seinem Bruder, Dr. Kurt Meyer, die Idee, Informationen zum Zahlungsverhalten aller auf Kredit kaufenden Personen zentral zu erfassen.

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Meilensteine

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90 JAHRE SCHUFA

2017 2010ZUKUNFT

2010START DES

OMBUDSMANNVERFAHRENS

Als einzige Auskunftei Deutschlands bietet die

SCHUFA ein neutrales Schlichtungsverfahren für

Verbraucher an – kostenlos, schnell und unbürokratisch.

2008GRÜNDUNG DES SCHUFA-

VERBRAUCHERBEIRATS

Mit dem Verbraucherbeirat schafft die SCHUFA ein Forum,

in dem Verbraucher themen von außen an die SCHUFA

he rangetragen und übergrei-fend sowie unabhängig disku-tiert werden. Der Beirat setzt sich aus erfahrenen Experten

aus Politik, Wissenschaft, Wirt-schaft und gesellschaftlichen

Einrichtungen zusammen.

2000 GRÜNDUNG DER SCHUFA HOLDING AG

Aus vielen selbst stän digen SCHUFA-Gesellschaften wird ein marktorientiertes, bewegliches Unternehmen.

2014 VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE

Als Arbeitgeber fördert die SCHUFA die Vereinbarkeit von

Beruf und Familie. 2014 wurde ihr als familienbewusstes Unterneh-

men das Zertifikat „beruf-undfamilie“ verliehen. Die Wei-

chen für eine noch familien-bewusstere Personal politik sind

für die Zukunft gestellt.

2014 UMFASSENDE LÖSUNG ZUR BETRUGSPRÄVENTION

Mit der Einführung des SCHUFA-FraudPools star-tet die SCHUFA eine neue Lösung, die Kreditinstitu-ten den datenschutzkon-formen Austausch von Informationen zu konkre-ten Betrugsverdachts-fällen ermöglicht. So wird Schaden von Kreditinsti-tuten, Verbrauchern und der Volkswirtschaft als Ganzes abgewendet.

NEUER RUNDUMSCHUTZ FÜR PRIVATKUNDEN

Mit den meineSCHUFA Paketen erhalten Privat-personen auf ihre Be-dürfnisse zugeschnittene SCHUFA-Leistungen. Ne-ben einer Rund-um-die-Uhr-Transparenz durch Online-Zugriff auf ihre SCHUFA-Daten bieten alle Pakete auch Schutz vor Identitätsmissbrauch durch den UpdateService: Dieser informiert Kunden per SMS oder E-Mail bei Anfragen und Änderungen ihrer Daten.

2016 NEUER SERVICE ZUM SCHUTZ FÜR OPFER VONIDENTITÄTSBETRUG

Opfer von Identitätsbetrug erhalten durch einen kos-tenlosen Verbraucherser-vice der SCHUFA die Mög-lichkeit, sich besser vor weiteren Betrugsversuchen zu schützen.

DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFTSAUSKUNFT

Mit dem weiteren Ausbau des B2B-Geschäftes setzt die SCHUFA ihr Wachstum als Vollauskunftei fort und markiert mit ihren vielfäl-tigen Auskunftsprodukten zu 5,3 Millionen Unter-nehmen einen weiteren Meilenstein bei der Um-setzung der B2B-Strategie. Die SCHUFA bietet ihren Kunden im Distanzhandel auch erstmalig Wirt-schaftsauskünfte in Echt-zeit für ein effektives Risikomanagement und schnelle Kaufprozesse.

RAPIDES WACHSTUM BEIPRIVATKUNDENPRODUKTEN

Innerhalb von 5 Jahren verdoppelt sich die An-zahl der Privatkunden auf 2 Millionen. Das Portal meineSCHUFA.de verzeich- net 10 Millionen Besucher, und die Marken bekannt-heit der SCHUFA liegt bei über 95 %.

SCHNELLE UND KOMPETENTE HILFE FÜR VERBRAUCHER

Das SCHUFA Privatkunden ServiceCenter bearbeitet rund 1,2 Millionen tele-fonische Anfragen von Ver-brauchern. 97 % dieser An fragen können sofort beantwortet werden. Be-fragungen belegen zu dem eine konstant hohe Zu-friedenheit der Kunden mit der SCHUFA.

2013 GRÜNDUNG DER BILDUNGSINITIATIVE WIRTSCHAFTSWERKSTATT

Die Initiative richtet sich an Jugendliche und junge Erwach-sene, die sich über Wirtschafts- und Finanzthemen informieren möchten. Dabei stehen die Sen-sibilisierung für das eigene finanzi-elle Handeln und der verantwor-tungsvolle Umgang mit den eigenen Daten im Mittelpunkt.

2010 AUSBAU DES B2B-GESCHÄFTES

Unternehmen erhalten mit der SCHUFA-Kompaktaus-kunft erstmals komprimierte Bonitätsdaten von Kunden, Interessenten oder Geschäfts-partnern. So können sie Bonitätsbewertungen vorneh-men und Geschäftsrisiken sowie Ausfallwahrscheinlich-keiten abschätzen.

2011 PRÄSENT AM POINT-OF-SALE

Die SCHUFA ist da, wo derVerbraucher sie braucht:Die Bonitätsauskunft ist fort-an auch an Terminals in Bankfilialen und bald auch online umgehend verfügbar.

2012 ERWEITERTER SCHUTZ VOR IDENTITÄTS- MISSBRAUCH

Mit dem SCHUFA-IdentSafe prüft die SCHUFA, ob per - sön liche Daten von Privatkunden un-rechtmäßig im Inter-net veröffentlicht werden. Bei Verdacht auf Identitätsmiss-brauch wird der Kun-de umgehend in-formiert und erhält Hilfe.

2016 AUSGEZEICHNETES

COMPLIANCE-MANAGEMENT

Das Thema Compliance wird bei der SCHUFA

verantwortungsvoll und systematisch gehand-

habt: 2016 wird das Compliance-Management

erfolgreich geprüft und mit dem TÜV-Zertifikat

ausgezeichnet.

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Meilensteine

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Verbraucher

4.0 Die Digitalisierung verändert die Rolle des

Verbrauchers grundlegend. Im Interview berichtet der Trendforscher und Kommuni-

kationsexperte Andreas Steinle über den modernen Konsumenten, der immer mehr

zum Schöpfer seiner Welt wird.

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Verbraucher 4.0

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Blogger: Marcel Gorgolewski und Tobias Meyerbloggen seit 2013 www.homeiswhereyour-bagis.com

#Travel #Südostasien

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Digitale Reisetipps

Wir haben 2013 unseren Blog als Hobby gegründet, doch heute ist er für uns der beste Job der Welt. Dank der Digitalisierung können sich Reisende auf Blogs und Bewertungsportalen besser informieren. Sie bekommen aktuelle und authentische Erfah-rungsberichte zu Reisezielen, Aktivitäten und Unterkünften. Ohne das Internet wäre das in diesem Tempo und dieser Viel - falt undenkbar. Besonders Blogger wie wir spielen heutzutage eine große Rolle. Dabei geht es nicht nur um Blogartikel, sondern auch um E-Books, die mittlerweile neben Affiliate-Marketing und bezahlten Kooperationen mit Hotels und Destinationen zu unseren Haupteinnahmequellen gehören.

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Verbraucher 4.0

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Beauty-BlogIch habe mein Blog als eine Art Tage- buchblog gegründet. Die erste An- frage einer Kosmetikfirma für einen bezahlten Beitrag hat mich damals sehr verwundert, aber nun ist das all- tägliches Geschäft. Viele Firmen haben verstanden, dass authentisches Bewerten besser als klassische Wer- bung sein kann. Ich gehe zum einen Kooperationen für bezahlte Beiträge ein und zum anderen für Beiträge, für die mir Produkte gestellt werden. Die Reaktionen meiner Leser sind ganz unterschiedlich. Beim Thema Beauty gibt es oft Diskussionen – über Geschmack lässt sich eben streiten.

Bloggerin: Maike Matzen

bloggt seit 2011www.ekiem.de

#Beauty #Lifestyle #Travel #Fashion

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Verbraucher 4.0

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Verändert sich die Rolle des Verbrauchers,

Herr Steinle?

Wer ins Frankfurter Büro der Zukunftsinstitut Workshop GmbH kommt, den erwartet eine inspirierende Vielfalt. Die Welt des Mitgründers und Kommunikationsexperten Andreas Steinle ist bunt und überraschend: Im Konferenzraum parkt ein Fahrrad, aus einer Vase erwachsen selbstgebastelte Fantasie-blumen, und an Stellwänden präsentieren Karten die neuesten Produktideen verschiedener Branchen. Wer selber einen Ge- danken notieren möchte, findet auf dem Tisch Stifte und Zettel. Dazwischen ragt ein Duschgel hervor. Minze-Bergamotte. Dazu später mehr.

Der Kunde ist König – gilt dieses geflügelte Wort noch im 21. Jahrhundert?

Mehr denn je. Der Kunde rückt immer stärker in den Mittel-punkt, weil man immer mehr Informationen über ihn hat, aus denen man passgenaue Angebote entwickeln kann. Nicht zuletzt dank digitaler Assistenten, die langsam die Haushalte erobern. Denken Sie nur an den Lautsprecher Echo von Amazon. Der integrierte Alexa Voice Service ist ein lernendes System, das einen nicht nur weckt und das Wetter ansagt, sondern nach und nach die Bedürfnisse seines Nutzers kennen-lernt und sich entsprechend anpasst.

Hängt dies auch mit einer veränderten Erwartungs- haltung der Konsumenten zusammen?

Auf jeden Fall. Die Digitalisierung hat die Verbraucherrolle enorm verändert. Kunden haben sich daran gewöhnt, dass ihre Bedürfnisse schnell erfüllt werden. Das heißt, Produkte und Services müssen sofort verfügbar sein. Das erklärt etwa den Erfolg des Streaming-Angebots von Netflix oder Amazon Prime. Die Leute wollen heute nicht mehr warten, bis ein Film in die Kinos kommt oder sie eine DVD zur Verfügung haben. Und die nächste Stufe ist dann die Personalisierung eines Films, der auf die momentane persönliche Verfassung des Konsumen-ten ad hoc zugeschnitten wird. Das Streaming verschafft den Anbietern nämlich auch Echtzeitwissen über Verbraucherver-halten. Es ist zwar noch Zukunftsmusik, aber denkbar ist, dass Hirnaktivitäten und Körperreaktionen des Konsumenten analy- siert werden: Zeigt er besonderes Interesse an Action- oder Liebesszenen? Dann greift der Stream sofort auf einen Pool

vorproduzierter Filmvarianten zu und zeigt die passende Version.

In dieser Zukunftsvision ist der Verbraucher sehr trans- parent. Welche Herausforderungen sehen Sie denn in Zeiten fortschreitender Digitalisierung etwa in puncto Daten- und Verbraucherschutz?

Das sind wichtige Themen, denn keine Chance ist ohne Risiko. Unternehmen wissen wahnsinnig viel und natürlich kann Wissen für Manipulationen genutzt werden. Jeder Verbraucher muss sich darüber im Klaren sein, dass er im Netz Spuren hinterlässt und nicht nur Verbraucher, sondern auch Datenlie-ferant ist. Wir sind der Digitalisierung aber nicht hilflos ausge-liefert. Oft diskutieren wir nur die Probleme dieses Wandels und vergessen, was er gebracht hat: individuelle Lebensstile, orts- unabhängiges Arbeiten und vieles mehr. Es braucht ein größeres Verständnis von Digitalisierung, Datenschutz und Program-mierung – das alles sollte Pflichtfach in der Schule sein. Hier braucht es das Engagement der Politik. Zukunft ist das, was wir daraus machen.

Apropos „machen“. Eine Folge der Digitalisierung ist auch, dass zahlreiche Privatpersonen plötzlich als Anbieter agieren. Sie stellen ausrangierte Güter auf eBay ein und verkaufen Selbstgemachtes auf DaWanda. Oder sie lassen Produkte individualisieren. Verschwimmt die Abgrenzung zwischen der Konsumenten- und der Produzentenrolle?

Ja, und ich finde, das ist eine positive Entwicklung. Ein aktuelles Beispiel dafür ist miadidas. Mit diesem Angebot können sich Konsumenten ihre Turnschuhe designen, etwa Farbe und Materi- alien selber zusammenstellen. Oder sehen Sie sich dieses Duschgel an, unsere Kreativdusche Minze-Bergamotte (Steinle greift nach der Alverde-Flasche mit personalisiertem Etikett der Zukunftsinstitut Workshop GmbH inklusive Foto des Teams und hält sie lächelnd hoch). Ist das nicht toll, dass man so etwas selber machen kann? Ich bin sozusagen ein Prosument, also eine Person, die gleichzeitig Konsument und Produzent ist. Alvin Toffler hat in seinem Buch „The Third Wave“ diesen Begriff be- reits 1980 geprägt und die Entwicklungen vorausgeahnt.

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Aber liegt zwischen diesen personalisierten Produkten und alten Möbeln, die man auf eBay einstellt, nicht ein weiter Weg?

Warum denn? Wenn wir altes Mobiliar auf eBay anbieten, Fotos dafür machen, Informationen einstellen, die Möbel erfolgreich verkaufen – das erfüllt uns mit Stolz. In vielen Bereichen kann der Verbraucher heutzutage zum Schöpfer seiner Welt werden, sein Möglichkeitsraum hat sich durch die Digitalisierung stark erweitert. Das macht glücklich. Auto -nomie ist Glück, das wissen wir aus der Psychologie.

Das klingt durchweg positiv, aber ist denn jeder Verbraucher in der Lage, mit dieser Doppelrolle umzugehen?

Die Rollen verschwimmen ja nicht komplett. Man kann sich natürlich nicht einbilden, noch privater Verbraucher zu sein, wenn man sieben Wohnungen in Berlin kauft, um sie bei Airbnb anzubieten, oder wenn man nebenbei einen Medikamenten-handel eröffnet. Das verlangt besonderes Know-how, und recht- liche Regularien muss man im Griff haben. Aber gerade Portale wie eBay oder DaWanda sind mittlerweile sehr gut gemacht und für den „normalen“ Verbraucher gut zu handhaben.

Wir sprechen bislang fast nur von den Herausforderungen für den Verbraucher. Aber wie mächtig ist er denn, etwa in Bezug auf die Wahrnehmung und Bewertung von Marken, auf Produktionsbedingungen oder Politik? Gerade die Digitalisierung eröffnet ja völlig neue Partizipationsmöglichkeiten.

Konsumenten haben eine immer größere kommunikative Macht. Unsere Gesellschaft ist unter anderem durch die sozialen Medien anfälliger geworden für Emotionalitäten. Für Unterneh-men kann das brandgefährlich sein, sie brauchen dringend eine kommunikative Strategie, müssen offener und transpa-renter werden. Dafür braucht es Vertrauen, ein neues Ver- hältnis zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit. Wenn man kontinuierlich im Dialog steht, dann werden auch Fehler eher verziehen.

Gibt es einen Trend zur Moral? Werden Unternehmen zunehmend an ihrem Verhalten gemessen?

Zumindest wächst der Umsatz von nachhaltigen Produkten. Allerdings erfasst das Thema nicht die gesamte Bevölkerung, das sieht man gut am Beispiel der Bekleidungsindustrie. Einer-seits steigt das Interesse an fair produzierten Waren, anderer-seits wächst der Discountermarkt, in dem Produktionsbedin-gungen sicher nicht fair sind. Hier geht es um Teilhabe.

Menschen definieren sich über Mode, und mittlerweile können auch solche Menschen teilhaben, die das früher nicht konnten. Ganz einfach deswegen, weil es die globalen Produktionsketten noch nicht gab, die Billigst-Angebote ermöglichen. Die Morali-sierung der Märkte hat jedoch viele Ursachen. Ein wichtiger Punkt ist die Transparenz. Wenn in Indien eine Textilfabrik einstürzt, dann erleben wir das nahezu in Echtzeit über die Medien mit. Das befördert natürlich die moralische Erregung. Moral ist Teil des evolutionären Prozesses. Der Mensch ist er- folgreich, weil er kooperiert. Digitalisierung heißt auch: Wir sehen uns zweimal. Anonymität im Netz gibt es nicht, alles ist nachvollziehbar. Moral, Transparenz und Fairness sind daher auch für Unternehmen die besten Prinzipien, um in einer ver- netzten Welt robust zu agieren.

Stichwort „Evolution“: Wie wird sich die Rolle des Verbrauchers als Prosument weiter entwickeln?

Ich denke, dass der Verbraucher noch mehr zum Co-Kreateur, zum Schöpfer seiner Welt wird. Es entstehen gerade interessante neue Gebilde von Produktion und Wissensproduktion. Denken Sie nur an all die Brauereien, die Kurse im Bierbrauen anbieten. Marke und Produkt werden sich immer mehr voneinander lösen. Die Marke wird wichtiger, sie steigert ihren symbolischen Wert. Aber das Produkt ist das, was der Kunde macht. Als Unternehmen ist man gut beraten, seine Kunden dabei zu unterstützen.

ANDREAS STEINLE ist Kommunikationswirt und berät Unternehmen zur praktischen Umsetzung von Trends in Business-Innovationen. Das ist auch Kern der 2014 von ihm mitgegründeten Zukunftsinstitut Workshop GmbH, der Schwestergesellschaft des Zukunftsinstituts. Er ist zudem Redner sowie Autor mehrerer Bücher und Studien.

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Shopinhaberin: Theresia Fischer

www.dawanda.com/shop/ theresia-fischerMitglied seit 2013

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Accessoires Mützen Taschen Kinder & Co.

5 von 5 Punkten im Ranking

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Produkte im Shop

Bewertungen

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Kreatives KleingewerbeNeben meinem Job als Sozialarbeiterin liebe ich es zu nähen, zu häkeln und zu stricken. Seit einigen Jahren ver- kaufe ich auch. Ohne Internet hätte ich das nie realisieren können. Um einen Laden anzumieten, bin ich als Anbieterin viel zu klein. Zudem bietet DaWanda viele Infos zu rechtlichen Fragen. Das ist toll, weil diese ganze Bürokratie ziemlich Nerven kosten kann. Ich freue mich, wenn Bekannte meine Sachen kaufen, aber wenn ein neuer Kunde etwas bestellt, weil er meine Produkte einfach gut findet, dann ist das ein besonderes Kompliment.

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Verbraucher 4.0

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Ein Gipfel zum Geburtstag

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In der historischen Kalkscheune in Berlin-Mitte herrscht kreatives Treiben. Dana von der Gesamtschule Bellevue aus Saarbrücken steht neben Isabell vom Luisenburg-Gymnasium aus Wunsiedel. Mit den anderen Teilnehmern des Beatbox-Workshops rappen die 16-jährigen Schülerinnen: „Darlehen, Dispo, Dauerauftrag“. Zwei Räume weiter erklärt die Nachwuchsregisseurin und Gewinnerin des WirtschaftsWerkstatt-Kurzfilmwettbewerbs Jade Li, wie man Begriffe aus der Finanzwelt in einem Erklärvideo darstellen kann. Im Erdgeschoss wird gebastelt: An einem Tisch entstehen aus alten Verpackungsmaterialien Geldbeutel, an einem anderen Modelle für bezahlbares Wohnen in der Zukunft.

Rund 150 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland nehmen an dem Jugendgipfel teil, zu dem die Wirtschafts-Werkstatt anlässlich ihres dreijährigen Bestehens eingeladen hatte. 2013 gründete die SCHUFA die Initiative mit dem Ziel, das Finanzwissen junger Menschen zu stärken und Präventions-arbeit für den richtigen Umgang mit Geld und Verträgen zu leisten. Mehr als fünf Millionen junge Erwachsene hat die WirtschaftsWerkstatt bisher erreicht – vor allem dort, wo diese sich bevorzugt aufhalten und austauschen: im Internet und auf Social-Media-Kanälen wie Instagram, Facebook und YouTube.

2013 startete die SCHUFA die Bildungsinitiative Wirtschafts-Werkstatt. Das Ziel: die Finanz-kompetenz junger Menschen zu stärken. Mehr als fünf Millio-nen Jugendliche hat die Initia -tive bislang erreicht – ein großer Erfolg, der mit einem Jugend-gipfel gefeiert wurde.fotografie_ Franziska Krug

EIN GIPFEL ZUM GEBURTS-TAG

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Ein Gipfel zum Geburtstag

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01 Darlehen, Dispo, Dauerauf-trag: Die Beatboxer von den Razzzones sorgten für Stimmung und rappten mit den Jugend-lichen Begriffe aus der Finanz-welt.

02 In Teams beleuchteten die Schülerinnen und Schüler das Thema Finanzen aus verschiede-nen Blickwinkeln und präsentier-ten ihre Workshop-Ergebnis - se im Rahmen einer Bühnen-show – beispielsweise Lösungen für bezahlbares Wohnen.

03 Wie lässt sich „nachhaltiger Konsum“ visuell in Social Media umsetzen? Die Jugendlichen schauten sich mit Experten „Best Practice“-Beispiele an und ent-wickelten einen Instagram-Kanal, den sie mit selbst geschossenen Bildern füllten.

04 Unter dem Motto „Trendy Trash“ entwarf eine Teilneh-mergruppe kreative Outfits aus Wegwerfartikeln und stellte diese unter großem Applaus vor.

05 Die WirtschaftsWerkstatt spricht die Jugendlichen dort an, wo sie sich bevorzugt aufhalten: im Internet. Social-Media-Kanäle wie YouTube oder Instagram spielten daher auf dem Jugend-gipfel eine wichtige Rolle.

06 Drei Jahre WirtschaftsWerk-statt konzentriert an einem Tag: Das war der Jugendgipfel 2016 mit 150 Schülerinnen und Schü-ler, die mit viel Spaß und Enga-gement dabei waren.

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Ein Gipfel zum Geburtstag

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So macht Lernen SpaßHerzstück der Bildungsinitiative ist die Lernplattform www.wirtschaftswerkstatt.de, deren Inhalte sich an der Lebenswelt junger Menschen orientieren. Neben hilf- reichen Anleitungen und praktischem Wissen rund ums Thema Geld werden auch zahlreiche Aktionen und Wett bewerbe veranstaltet. Zwei der Schulklassen, die an dem Test „Finanzhelden“ erfolgreich teilgenommen haben, werden auf dem Jugendgipfel mit je 500 Euro aus-gezeichnet. „Unsere 11. Klasse hat beim Finanzcheck ge-wonnen“, erzählt Markus Wagner, Pädagoge am Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel. „Die Schüler haben sich riesig gefreut und wollen sich von dem Preisgeld neue Möbel für ihren Aufenthaltsraum kaufen.“

Der Lehrer für Wirtschaft und Recht nutzt für seinen Unterricht regelmäßig Anregungen der Lernplattform. Darüber hinaus setzt er das Material von „SCHUFA macht Schule“ ein. „SCHUFA macht Schule“ ist ein weiterer Baustein der Bildungsinitiative und unterstützt Lehrkräfte mit Unterrichtsmaterial bei der Ver- mittlung von Finanzwissen. „Ich kann die vollständig ausgear-beiteten Lernmaterialien direkt anwenden oder Teile davon in meinen Unterricht einbauen. Das ist ein großer Zugewinn und eine große Zeitersparnis“, sagt der Pädagoge aus dem Fichtel- gebirge.

Das große Plus ist die LebensnäheHenning Müller, der seit neun Jahren am Kaufmännischen Berufskolleg Oberberg unterrichtet, verwendet die Materialien ebenfalls. „Der Stoff kommt bei Schülern gut an, da er eng an ihre Lebenswelt gekoppelt ist. Wir haben uns etwa mit Fragen wie Autofinanzierung oder Mietnebenkosten ausei-nandergesetzt.“ Zwar hätten seine Schüler grundsätzlich Interesse an Wirtschaft, aber dennoch seien ihre Finanz-kenntnisse zu Beginn ihrer dreijährigen Schulzeit meist sehr gering, erzählt der Pädagoge, der Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen und Controlling lehrt.

Das Beste kommt zum Schluss des Jugendgipfels: die Präsen-tation aller kreativen Ideen aus den Workshops. Als erster tänzelt Ragul unter großem Applaus über die Bühne. Der 17-Jährige trägt ein „Trendy Trash“-Outfit, das seine Gruppe aus Wegwerfartikeln entworfen hat. Beim Song der Beatbox-Gruppe verlangt das Publikum sogar eine Zugabe. „Dieser Rahmen ist einfach gelungen und ist eine große Wertschätzung für unsere Schüler“, freut sich Markus Wagner. „Sie haben heute sehr viel gelernt. Und vor allem waren einmal ganz andere Fähigkeiten gefordert als die, die sonst in der Schule verlangt werden.“

Die Daten stammen aus einer Umfrage, die das Forschungsinstitut forsa mit der WirtschaftsWerkstatt unter 500 Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren gemacht hat. Dabei ging es um das Finanzverhalten der jungen Leute und ihr Wissen über Geldangelegenheiten. Mehr zur Studie und zu Finanzthemen gibt es im WirtschaftsWerkstatt-Ratgeber, der im Januar 2017 erstmals erschienen ist. Die Publikation bietet Ori-entierung rund um Fragen zu Finanzen und enthält neben einem Selbsttest auch ein Haushaltsbuch.

WWW.WIRTSCHAFTSWERKSTATT.DE

20%

88%

57%

22%

der Jugendlichen hatten schon einmal Zahlungs-schwierigkeiten.

der Jugendlichen wünschen sich mehr Informationen zu Finanzthemen in der Schule.

72%der Jugendlichen wünschen sich mehr Angebote, die Finanzthemen alltagsnah vermitteln.

der Jugendlichen suchen bei Fragen zu Finanzthemen Infor-mationen im Internet.

der Jugendlichen fühlen sich beim Abschluss eines Ratenkaufs beim Händler sehr sicher oder sicher.

Mehr zur Wirtschafts Werkstatt

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Ein Gipfel zum Geburtstag

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Impulsgeber

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Prozesse optimieren, die Unternehmenskultur stärken, Neues entwickeln: Lernen Sie

vier SCHUFA-Mitarbeiter kennen, die mit ihren Ideen Triebfeder für das Unternehmen sind –

und die SCHUFA zukunftsfähig positionieren.fotografie_ Stefan Freund

IMPULSGEBER

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Impulsgeber

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Die AnalystinWenn auf einem der SCHUFA-relevanten Märkte ein neuer Trend entsteht, ist die Stunde von Dr. Katarzyna Kolesky gekommen. Die Marktanalystin identifi-ziert frühzeitig zukunftsträchtige Themen und ordnet sie für die SCHUFA ein. Es ist noch nicht lange her, da waren es Fintechs, die den Finanzmarkt stark in Bewegung gebracht haben. Und schnell war klar: Dieser Trend entwickelt eine große Eigendynamik und verändert die Marktlandschaft und Wettbewerbssituati-on in der Finanzbranche grundlegend. Mit dem Ziel, einen vollständigen Überblick über die Szene der innovativen Finanz-dienstleister zu erarbeiten, wurde Anfang 2016 unter der Leitung der gebürtigen Polin bei der SCHUFA ein Expertenteam gegründet: das Fintech Quality Team. Die Erkenntnisse der Fintech-Experten nutzt die SCHUFA dafür, sich Innovationen, Lösungen und Anbieter näher anzuschauen und konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten, denn: Die Fintech-Szene bringt nicht nur neue Player im Finanzmarkt hervor, sondern bietet der SCHUFA zahlreiche Möglichkeiten, sich auch künftig am Markt erfolgreich zu positio-nieren. » Wenn auf dem Markt ein neues

Thema entsteht, dann ist es mein ureigenes Bedürfnis, darü-ber Klarheit zu gewinnen.« dr. katarzyna kolesky, Leitende Expertin Market Intelligence

» Die SCHUFA lebt vom Engagement und von der Innovationskraft ihrer Mitarbeiter. Ihre visionären Ideen machen unser Unternehmen stark für die Zukunft.«holger severitt, SCHUFA-Vorstandsmitglied

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Impulsgeber

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» Die Entwicklungen des Innovation Lab ermöglichen es, neue Geschäftsfelder zu erschließen und unseren Kunden auf Basis hochqualitativer Analyseverfahren stets die besten Produkte und Lösungen zu liefern.« dr. gjergji kasneci, Chief Technology Officer und Leiter Innovation und strategische Analyse

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Der InnovatorDr. Gjergji Kasneci war als promovierter Informatiker an einigen der weltweit renommiertesten Forschungs-instituten tätig. Seit seinem Eintritt in die SCHUFA im Jahr 2014 ist er zuständig für Innovation und strate-gische Analyse. In dieser Funktion erkannte Dr. Kasneci schnell, welche Mehrwerte fortgeschrittene Data-Analytics-Verfahren für die SCHUFA generieren können. So wurde 2015 das Innovation Lab gegründet, um in Kooperation mit internen und externen Partnern technologische Weiterentwicklungen und darauf basierende Geschäftsmodelle für die SCHUFA noch effizienter zu gestalten. Das Innovation Lab entwi-ckelt eigene Verfahren und Methoden zur Prozess-verbesserung sowie zur Entwicklung neuer Produkte und Leistungen für Kunden. Ein aktuelles Thema, dessen sich Dr. Kasneci und sein Team angenom-men haben, sind Betrugsfälle im Zusammenhang mit gestohlenen Online-Identitäten. Darüber hinaus ar beiten die Experten des Innovation Lab aktiv mit Forschungseinrichtungen an Universitäten und renommierten Instituten zusammen, um wissenschaft-liche Arbeiten und Forschungsergebnisse zu veröf-fentlichen und damit valide Erkenntnisse unter anderem für eine gesellschaftliche Diskussion beizusteuern.

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Impulsgeber

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Der LösungsfinderProbleme zu abstrahieren und erfolgreiche Lösungen zu finden – dies ist nicht nur Dr. Gottrons Aufgabe bei der SCHUFA, sondern auch seine Leidenschaft. Zuvor war der promovierte Informatiker als Experte für Suchsysteme und Data Science an Universitäten in der Forschung tätig. Dort blieb die Anwendung der entwickelten Lösungen jedoch oftmals bloße Theorie. In seiner Funktion bei der SCHUFA kann Dr. Gottron nun seine Kenntnisse in der Praxis einsetzen. Denn für die SCHUFA sind funktionstüchtige Suchsysteme ein zentrales Werkzeug: Wenn eine Bonitätsanfrage gestellt wird, darf kein Fehler bei der Zuordnung passieren. Doch schon ein Tippfehler, eine neue Adresse oder ein geänderter Name erschweren es bei automati-sierten Verfahren, zu einer Anfrage den korrekten Datensatz zu finden. Und weil die SCHUFA höchste qualitative Ansprüche an ihre Systeme stellt, entwickelt Dr. Gottron entsprechende Lösungen kurzerhand selbst – im intensiven Austausch mit den Praktikern aus den Fachabteilungen. Diese Vorgehensweise verfolgt er seit Kurzem nicht mehr nur für Suchsysteme. Gemeinsam mit den Experten aus seinem Datenmanager-Team arbeitet er an innovativen Angeboten für SCHUFA-Kunden.

» Es gibt nichts Besseres, als in Kooperation mit unseren Fachabteilungen und Kunden eine Innovation zu entwickeln, die genau die konkrete Lösung liefert, die im operativen Ge-schäft gebraucht wird.« dr. thomas gottron, Leiter Innovative Geschäftsfelder

INNOVATION

LÖSUNG

IDEETECHNIK

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Impulsgeber

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Die AufmerksameSilvia Mieth schaut in ihrer täglichen Arbeit ganz genau hin: Wie abwechslungs-reich sind die Tätigkeiten der Kolleginnen und Kollegen? Wie groß ist deren Maß an Verantwortung? Wie interagieren Führungskräfte und deren Mitarbeiter? Denn viele Faktoren sind relevant dafür, ob ein Arbeitsumfeld die geistige, körperliche und soziale Gesundheit aller Mitarbeiter erhält und fördert. Diese Faktoren mithilfe von Maßnahmen und Aktivitäten zu erhalten und zu opti-mieren, ist die Aufgabe von Silvia Mieth. Dabei betrachtet sie nicht nur die Mit-arbeiter, sondern auch die gesamten Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes. Die 30-jährige Betriebswirtin gestaltet die 2015 neu bei der SCHUFA eingerichte-te Stelle für betriebliches Gesundheitsmanagement mit großer Begeisterung und fundiertem Know-how. Sie hinterfragt Bestehendes und setzt gezielte Im-pulse, um für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren – vom Seminar für Führungskräfte über Angebote für Freizeitsport bis hin zu Fahrsicherheitstrainings für Mitarbeiter, die einen Firmenwagen nutzen.

» Unternehmen sind soziale Syste-me mit zahlreichen Faktoren, die die Gesundheit – und damit auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter – positiv beeinflussen können.« silvia mieth, Koordinatorin Gesundheitsmanagement

LEISTUNGS-FÄHIGKEIT MOTIVATION

ERFOLG

AUSGLEICH

GESUNDHEIT

BEWUSSTSEIN WORK-LIFE-BALANCE

GEMEINSCHAFT

BEWEGUNG

ZUFRIEDENHEIT

ERNÄHRUNG

SPASS

VERANTWORTUNGINTERAKTION

ZUSAMMENARBEIT

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Impulsgeber

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aller Konsumentenkredite werden ordnungsgemäß zurückgezahlt.

97,8%

nutzen jedes Jahr die Produkte der SCHUFA, zudem vertrauen 9.000 Unternehmen auf die Auskunftei.

MILLIONENPRIVAT-

KUNDEN

der jährlich rund 1,2 Millionen telefonischen Anfragen von Verbrauchern ans Privat-

kunden ServiceCenter der SCHUFA konnten 2016 sofort beantwortet werden.

97%

gibt die SCHUFA erstmals EDV-gestützte

Auskünfte.

1972

werden alle Karteikarten elektronisch erfasst und

gespeichert.

1983

erteilt die SCHUFA rund 140 Millionen Auskünfte

und Meldungen.

2016

1.107

30

Anfragen im Sinne der Verfahrensordnung

zulässig. In …

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Fällen ging das Schiedsverfahren zugunsten der Verbraucher aus.Angesichts der von der SCHUFA

jeden Tag erteilten 380.000 Auskünfte ist die Zahl der be-

rechtigten Verbraucheranliegen als gering zu werten.

»GUT«Die Eigenauskunft der SCHUFA nach § 34 Bundesdatenschutz-

gesetz (BDSG) wurde im Februar 2016 von der Stiftung Warentest als Testsieger mit dem Finanztest-Qualitätsurteil

„GUT (2,3)“ aus gezeichnet. Test gegen stand war die Verständ lichkeit der Eigenaus künf te von insgesamt fünf Auskunfteien (Quelle: Stiftung Warentest – Finanztest,

Ausgabe 02/2016).

2 Verbraucher haben 2016 schriftlich einen Antrag auf Eröffnung des Schlich-tungsverfahrens beim SCHUFA Ombuds-

mann gestellt. Davon waren …

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Die Fakten

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SCHUFA IM DIALOG

OMBUDSMANN

Als einzige Auskunftei Deutschlands bietet die SCHUFA ein verbraucher- freundliches Ombudsmannverfahren. Ombudsmann ist Herr Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, früher Präsident des Bundesverfassungsgerichtes. Mit ihm haben Verbraucher eine heraus-ragende Persönlichkeit mit höchster juristischer Kompetenz als Ansprech-partner.

SCHUFA IN ZAHLEN 2016*

* Zahlen gerundet

Datenbestand

Gespeicherte Informationen zu natürlichen Personen und Unternehmen 813 Mio.

Natürliche Personen 67,2 Mio.

Unternehmen 5,3 Mio.

Kunden

Anzahl Unternehmenskunden 9.000

Anzahl Privatkunden 2 Mio.

Produkte und Dienstleistungen

Auskünfte und Nachmeldungen an Unternehmenskunden 140,2 Mio.

Auskünfte für Verbraucher 2,1 Mio.

Geschäftszahlen

Umsatz 163,75 Mio.

Jahresüberschuss 28,2 Mio.

Mitarbeiter 800

VERBRAUCHERBEIRAT

Eine besondere Funktion hat der Ver-braucherbeirat, der als neutrale Instanz die Arbeit der SCHUFA kritisch re-flektiert. Ihm gehören Wissenschaft ler, Journalisten, Politiker, Schuldnerbera- ter und Wirtschaftsvertreter an. Arbeits-schwerpunkte sind Finanz- und Kon-sum kompetenz sowie Themen rund um Verbraucher- und Anbieterverhalten bei Krediten. Das Gremium steht im Austausch mit dem ebenfalls unab-hängigen SCHUFA Ombudsmann.

KUNDENBEIRÄTE

Einen wesentlichen Beitrag zur Kom-munikationsstruktur liefern die Beiräte, die als Verbandsgremien für Banken und Handel sowie als fünf regionale Kundengremien eingerichtet wurden. Sie er örtern insbeson dere aktuelle Fragen zur Unternehmensstrategie und zur Geschäftsentwicklung. Die bran-chenübergreifend besetzten Beiräte liefern zudem wertvolle Impulse aus der Welt der Wirtschaft.

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Die Fakten

WEGBEGLEITER

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Wir erleben seit Jahren eine zunehmende Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen. Datenschutz und Datensicherheit sind damit für jede und jeden eine Herausforderung – bis hin zum Schutz vor Identitätsdiebstahl. Die SCHUFA hat hier eine Vorreiterrolle beim verantwortlichen Umgang mit elektro-nischen Daten: Diese werden nämlich auf Servern in Deutsch-land gespeichert. Die SCHUFA bietet nicht nur Informationenfür Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen, zum Bei- spiel über Bauträger und Handwerker sowie für den persön-lichen Datenschutz.

Geht es um die Herausforderungen, die auf die SCHUFA und den Verbraucher zukommen, muss man die zunehmende Mischung der Verbraucherrolle mit unternehmerischen Aktivi- täten bedenken. Beispiele dafür sind Verkäufe von ausge-sonderten Haushaltsgütern bei Internet-Auktionen, die private Kurzzeitvermietung eines Schlafplatzes oder des eigenen Autos, die Vermietung der nicht selbst genutzten Wohnimmo-bilie und der Verkauf von Solarstrom von der Dachanlage an den regionalen Energieversorger. Viele dieser Verbraucher-Unter-nehmer erledigen ihre Verkäufe per Internet und Smartphone. Schon länger wird auch eine politische Rolle der Verbraucher gewünscht, zum Beispiel im Umweltschutz, und vom Verbrau-cher-Bürger gesprochen. Die Verbraucherrolle der Zukunft muss mehrdimensional gedacht, gefördert und geschützt werden. Die Hoheit über die eigenen Daten ist dafür eine Grundvoraus-

setzung. Hier könnte der SCHUFA eine Schlüsselrolle zuwachsen. Dabei unterstützt der SCHUFA-Verbraucherbeirat. Er ist eine unabhängige und wohlwollend-kritische Runde, der Experten aus den Bereichen Journalismus, Politik, Verbände, Unterneh-men, Haushaltsberatung und Wissenschaft angehören. Auf regelmäßigen Sitzungen und in Arbeitskreisen behandeln wir gesellschaftlich bedeutsame Verbraucheranliegen und regen Problemlösungen an, zum Beispiel zu Fragen des Datenschutzes, des Scorings und der Privatinsolvenz. Dabei erörtern wir die Themen oft kontrovers. Bedenken werden nach innen in die Diskussion gebracht und Erkenntnisse nach außen getragen.

»Wir schaffen Vertrauen« – hinter diesem Satz steht die SCHUFA. Welche Rolle spielt die führende Auskunftei

in Deutschland dabei, den digitalen Wandel in der Konsum-wirtschaft vertrauensvoll zu gestalten? Das beantwortet

unser Wegbegleiter Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky, Vorsitzender des Verbraucherbeirats, aus seiner ganz

persönlichen Sicht.

prof. dr. michael-burkhard piorkowsky

begleitet im Verbraucherbeirat die SCHUFA seit 2008 auf ihrem Weg: Er ist emeritierter Prof. für Haushalts- und Konsumökonomik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und seit 2015 Vorsitzender des Beirats. In dieser Funktion sammelt Prof. Piorkowsky Themen, mo-deriert die Sitzungen und bringt unter anderem Erkenntnisse zum Aspekt der Armutsprävention in die Arbeit des SCHUFA-Verbraucher beirats ein.

w e g b e r e i t e r _

Wegbegleiter

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HER AUSGEBER

SCHUFA Holding AG Kormoranweg 5 65201 Wiesbaden

Verantwortlich: Dr. Astrid Kasper, Leiterin Public Affairs & CSR

Redaktion: Regina Porsch, Referentin Public Affairs & Content Management

www.SCHUFA.de

KONZEP T, DES IGN UND UMSET ZUNG

3st kommunikation GmbH, Mainz

TEX T

Alexandra Schröder, Cornelia Theisen, Ulrich Pontes, 3st kommunikation GmbHPeter Gaide, ag textCatrin Krawinkel, Pressedienst Krawinkel

FOTOGR AFIE

3st kommunikation: TitelSCHUFA Holding AG: U2Shutterstock: S. 4, 6, 7Matthias Haslauer: S. 4, 8, 9, 11, 12, 13REUTERS/Axel Schmidt: S. 4, 14,15 Privat: S. 5, 23, 24, 26, 27Stefan Freund: S. 5, 32, 33, 34, 35, 36, 37Franziska Krug: S. 5, 28, 30

Robert Gross: S. 16N26 GmbH: S. 17FinTech Group AG: S. 18Gettyimages: S. 23, 24, 27, U3 DRUCK

Werbedruck Petzold GmbH, 64579 Gernsheim

Stand: Juni 2017

FSC C006527

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WEGBEREITER _Unternehmensbericht 2016 _ Ausblick 2017W

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