Unternehmensbericht - BASF

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Unternehmensbericht 2003

Transcript of Unternehmensbericht - BASF

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Unternehmensbericht 2003

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Segmente der BASF

Veränderung %

3,6

0,1

3,9

0,6

–17,9

–39,5

–37,7

–19,6

0,00

–2,6

–2,5

2002

32.216

5.105

2.881

2.641

2.641

1.504

2,60

2,96

1,40

1.135

89.389

2003

33.361

5.110

2.993

2.658

2.168

910

1,62

2,38

1,40

1.105

87.159

Millionen €

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

Ergebnis vor Ertragsteuern

Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter

Ergebnis je Aktie (€)

Ergebnis je Aktie nach US-GAAP (€)

Dividende je Aktie (€)

Forschungsaufwand

Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende

Kennzahlen der BASF-Gruppe

Umsatz nach SegmentenMillionen €

Chemikalien 5.752 17,2 %

Kunststoffe 8.787 26,3 %

Veredlungsprodukte 7.633 22,9 %

Pflanzenschutz und Ernährung 5.021 15,1 %

Öl und Gas 4.791 14,4 %

Sonstige 1.377 4,1 %

33.361 100,0 %

1

3

2

4

5

6

4

5 61

2

3

Umsatz nach Regionen (Sitz der Kunden)Millionen €

Europa 19.120 57,3 % davon Deutschland 7.073 21,2 %

Nordamerika (NAFTA) 7.163 21,5 %

Südamerika 1.765 5,3 %

Asien, Pazifischer Raum, Afrika 5.313 15,9 %

33.361 100,0 %

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3

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1 2

3

4

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Die Berichterstattung für die BASF-Gruppe hat sich weiterentwickelt: Der vorliegendeUnternehmensbericht führt unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung in einer Publikationzusammen. Der neue Bericht informiert über die drei Dimensionen von Sustainable Deve-lopment und ersetzt auf diese Weise drei Einzelberichte. Weiterführende Informationenund Kenndaten sind im Internet zu finden. Die Berichterstattung orientiert sich an den Leit-linien der Global Reporting Initiative (GRI), an deren Diskussion und Weiterentwicklung wiruns aktiv beteiligen.

Daten und Berechnungsgrundlagen sind ebenfalls an internationalen Standards ausge-richtet. Durch Portfolioveränderungen, die Inbetriebnahme neuer Anlagen und die Weiter-entwicklung unserer Datenabfrage sind in einigen Bereichen Einzeldaten nur einge-schränkt miteinander vergleichbar. Entsprechende Hinweise finden Sie im Begleittext.

Daten zur wirtschaftlichen EntwicklungDie in diesem Bericht genannten ökonomischen Informationen basieren auf dem im Finanz-bericht der BASF publizierten Jahresabschluss der BASF-Gruppe und Lagebericht. Der Jah-resabschluss wurde unter Beachtung der deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Rechnungslegungsvorschriften der VereinigtenStaaten von Amerika (US-GAAP) wurden so weit wie möglich im Rahmen der deutschenRechnungslegungsvorschriften berücksichtigt. Ergebnis und Eigenkapital werden für ver-bliebene Unterschiede auf US-GAAP übergeleitet.

Daten zu Umweltschutz und SicherheitUnsere Datenerhebung zu Umweltschutz und Sicherheit ist eng an den Empfehlungen desEuropäischen Verbandes der chemischen Industrie (CEFIC) ausgerichtet. Im Bereich Emis-sionen und Energie berichten wir über rund 98% aller Emissionen unserer weltweiten Pro-duktionsstandorte. Die Emissionen von Jointventures sind dabei entsprechend unseremAnteil enthalten. Seit 2002 beziehen wir auch die Emissionen aus der Gas- und Erdöl-exploration in unsere Berichterstattung ein. Angaben zu Arbeitsunfällen werden weltweitan Produktionsstandorten und administrativen Standorten, wie beispielsweise Verkaufs-büros oder Verwaltungssitzen, erhoben. Unfälle an Standorten von Jointventures werdeninsgesamt erfasst und berichtet.

Daten zur Berichterstattung „Gesellschaftliche Verantwortung“Unsere Datenerhebung zur Berichterstattung „Gesellschaftliche Verantwortung“ orientiertsich an der Global Reporting Initiative. Die genannten Zahlen beziehen sich, soweit nichtanders angegeben, auf alle konsolidierten Gruppengesellschaften entsprechend dem Finanzbericht. Darin sind 99,6% der Mitarbeiter in der BASF-Gruppe zum Stichtag31.12.2003 erfasst (Vorjahr: 99,9%).

Über diesen Bericht

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2003

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Segmente der BASF

2002

5.317

676

635

695

2.902

1.720

8.477

593

582

3.387

2.270

2.820

8.014

653

646

3.343

2.137

2.534

4.924

217

55

2.954 1.970

4.199

1.210

1.210

2003

5.752

500

393

738

3.264

1.750

8.787

363

296

3.626

2.239

2.922

7.633

568

478

3.147

2.015

2.471

5.021

427

359

3.176 1.845

4.791

1.365

1.365

Veränd. %

8,2

–26,0

–38,1

Anteil %

12,8

56,8

30,4

3,7

–38,8

–49,1

Anteil %

41,3

25,5

33,2

–4,8

–13,0

–26,0

Anteil %

41,2

26,4

32,4

2,0

96,8

552,7

Anteil %

63,3 36,7

14,1

12,8

12,8

Herzstück unseres Verbunds

Die Synergiepotenziale unseres Verbunds sichern unsere Wettbewerbsfähig-

keit bei der Herstellung von organischen und anorganischen Basischemikalien

sowie Zwischenprodukten. Durch integrierte Produktionsanlagen, innovative

Verfahren und die Vorteile moderner Großanlagen erreichen wir unser Ziel der

Kostenführerschaft. An den großen Wachstumsmärkten partizipieren wir durch

neue Verbundstandorte. Unser Portfolio mit höherwertigen Produkten gestal-

ten wir durch Innovation und Akquisition.

Konzentration auf die Stärken

Wir sind ein führender Hersteller von Kunststoffen. Bei Standardkunststoffen

streben wir ein Portfolio mit fokussierten Produktlinien, wenigen Standorten

und hocheffizienten Vermarktungsprozessen an. In unserem Geschäft mit

Spezialitäten verfügen wir über ein breites Angebot an Produkten und Dienst-

leistungen, das wir kontinuierlich in enger Kooperation mit unseren Kunden

ausbauen und für neue Anwendungen ergänzen.

Intensive Zusammenarbeit mit Kunden

Im Segment Veredlungsprodukte konzentrieren wir unsere Aktivitäten auf

innovative Arbeitsgebiete und Marktstufen mit hoher Wertschöpfung. Unser

Erfolg beruht auf neuen Produkten, Systemlösungen und Anwendungen, die

wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entwickeln. Wichtige

Erfolgsfaktoren dabei sind unsere leistungsfähige Forschung und Entwicklung

und die Fähigkeit, die Probleme unserer Partner schnell, flexibel und bedarfs-

gerecht zu lösen.

Wir stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit

Bei Pflanzenschutz und Ernährung haben wir unsere Wettbewerbsfähigkeit

durch aktives Portfoliomanagement gestärkt. Mit neuen Wirkstoffen und der

Präsenz in den wichtigen Agrarmärkten bauen wir unsere Position aus. Eine

breite Palette hochveredelter Feinchemikalien dient unseren Kunden in der

Ernährungs-, Pharma-, und Kosmetikindustrie. Innovative Lösungen stärken

unsere gute Position. Die Forschungsarbeiten in der Pflanzenbiotechnologie

konzentrieren sich auf die Bereiche leistungsfähige Landwirtschaft, gesündere

Ernährung und Pflanzen zur effizienteren Herstellung von Produkten.

Expertise und regionaler Fokus

Bei der Exploration und Produktion profitieren wir von unserer langjährigen

Expertise und der Konzentration auf öl- und gasreiche Regionen in Europa,

Nordafrika, Südamerika sowie Russland und den Raum am Kaspischen Meer.

Im Gashandel nutzen wir die Wachstumschancen, die durch die Liberalisierung

der europäischen Gasmärkte entstehen. Unser Öl- und Gasgeschäft hat sich mit

seinen Ergebnisbeiträgen als eine Brücke über die Konjunkturtäler erwiesen.

Segment-Kennzahlen

Millionen €

Chemikalien

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit

Umsatz nach Unternehmensbereich

Anorganika

Petrochemikalien

Zwischenprodukte

Kunststoffe

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit

Umsatz nach Unternehmensbereich

Styrol-Kunststoffe

Performance Polymers

Polyurethane

Veredlungsprodukte

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit

Umsatz nach Unternehmensbereich

Veredlungschemikalien

Coatings

Veredlungspolymere

Pflanzenschutz und Ernährung

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit

Umsatz nach Unternehmensbereich

PflanzenschutzFeinchemie

Öl und Gas

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit

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BASF 2003 | 1

Die BASF ist das führende Chemieunternehmen der Welt.

Unser Ziel ist es, profitabel zu wachsen und so den Wert des

Unternehmens weiter zu steigern. Mit intelligenten System-

lösungen sowie hochwertigen Produkten helfen wir unseren

Kunden, erfolgreicher zu sein. Unser Portfolio umfasst Chemi-

kalien, Kunststoffe, Veredlungsprodukte, Pflanzenschutzmittel

sowie Feinchemikalien und reicht bis zu Erdöl und Erdgas.

Neue Technologien nutzen wir, um zusätzliche Marktchancen

zu erschließen. Wir richten unser Handeln am Leitbild der

nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung, Sustainable

Development, aus.

Page 6: Unternehmensbericht - BASF

2 | BASF 2003

Meilensteine 2003

Das Unternehmen

2 Meilensteine

4 Brief des Vorstandsvorsitzenden

6 Der Vorstand

8 Strategie

11 Ziele

12 Corporate Governance

14 Grundlagen unseres Handelns

Wirtschaftliche Ergebnisse

und Perspektiven

18 Aktie

20 Finanzen

22 Chemikalien

24 Kunststoffe

26 Veredlungsprodukte

28 Pflanzenschutz und

Ernährung

30 Öl und Gas

32 Forschung und Entwicklung

34 Mobil sein mit Lösungen aus

der Chemie

38 Ökoeffizienz-Analyse

Umweltschutz und Sicherheit

41 Responsible Care®

43 Umweltschutz

49 Produktverantwortung

50 Arbeitssicherheit

51 Transportsicherheit

52 Lieferkette

Gesellschaftliche Verantwortung

55 Management für Nachhaltigkeit

57 Wertschöpfung

58 Mitarbeiter

62 Umfeld

65 Gesundheitsschutz

66 Dialog

67 Verifizierung

68 Glossar und Stichwortverzeichnis

GRI-Index

Inhalt

Juli 2003: Grundsteinlegung

in Caojing/China.

Page 7: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 3

Meilensteine

Q.1 Q.2 Q.3 Q.401.2003 02.2003 03.2003 04.2003 05.2003 06.2003 07.2003 08.2003 09.2003 10.2003 11.2003 12.2003

Januar� Am Standort Ludwigshafen wirdein neues Logistikzentrum inBetrieb genommen. Als Europasgrößtes Chemieterminal zumoptimierten Versand verpackterProdukte löst es rund 50 kleinereAußenlager ab und entlastet dieRegion um 25.000 Lkw-Durchfahr-ten pro Jahr.� Als eines der ersten deutschenUnternehmen ernennt die BASFeinen Chief Compliance Officer. Er ist weltweit verantwortlich fürdie Koordination und Weiter-entwicklung des Compliance-Pro-gramms der BASF, das jeden Mit-arbeiter zu integrem, gesetzeskon-formem Verhalten verpflichtet.

Februar� Die BASF ist weltweit das ange-sehenste Unternehmen der Che-miebranche: Im Ranking des US-Wirtschaftsmagazins „Fortune“wählen über 10.000 Führungs-kräfte und Manager aus 345 Unter-nehmen die BASF auf den erstenPlatz.

März� Mit dem Kauf eines Sortimentsvon Pflanzenschutzmitteln derBayer CropScience stärkt dieBASF ihr Produktportfolio. Die Akquisition umfasst das InsektizidFipronil sowie ausgewählte Fungi-zide zur Behandlung von Saatgut.

April� Für die 19 größten Produktions-standorte der BASF-Gruppe wirdein systematischer Leistungsver-gleich eingeführt. Hiermit sollenStärken und Schwächen der Stand-orte zuverlässig erkannt und ihreWettbewerbsfähigkeit erhöht wer-den.

Mai� Dr. Jürgen Hambrecht wird neuerVorstandsvorsitzender der BASFAktiengesellschaft. Sein Vorgänger,Professor Dr. Jürgen Strube, wech-selt nach 13 Jahren Vorstands-vorsitz an die Spitze des BASF-Aufsichtsrats.� BASF übernimmt von Honeywell,USA, das Geschäft mit techni-schen Kunststoffen. Im Gegenzuggibt das Unternehmen seine Poly-amidfaser-Aktivitäten an Honey-well ab.

Juni� Die BASF gibt eine Euro-Bench-mark-Anleihe in Höhe von einerMilliarde € aus. Sie hat eine Lauf-zeit von sieben Jahren und wirdmit 3,5 % pro Jahr verzinst. Damithaben wir uns Finanzierungsmittelzu günstigen Konditionen ge-sichert.

Juli� Der weltgrößte ErdgasproduzentGazprom, Russische Föderation,und die BASF-Tochter Wintershallgründen das Jointventure Achim-gaz. Das Gemeinschaftsunterneh-men soll Erdgas fördern, das im Urengoy-Feld in Westsibirienlagert.� Zum ersten Mal gibt die BASFlangfristige und weltweit gültigeUmwelt- und Sicherheitszielebekannt und berichtet über dieZielerreichung. � In Caojing/China legt die BASFden Grundstein für die weltweitgrößten integrierten Anlagen zurHerstellung von PolyTHF®. Die vonder BASF entwickelte Technologiegeht 2005 in Betrieb.

August� Am Standort Ludwigshafen wirdeine neue World-scale-Anlage zurHerstellung hochreiner Methansul-fonsäure in Betrieb genommen.Das vor allem in der Elektronik-industrie verwendete Produkt wirdnach einem neuen, von der BASFentwickelten Verfahren hergestellt,das nahezu emissionsfrei arbeitet.

September� Die BASF tritt Transparency Inter-national bei und bekräftigt damitihr Bekenntnis zu hohen ethischenStandards und zu einer Geschäfts-politik, die Korruption in keinerForm toleriert.� Die BASF erwirbt die Callery Che-mical Division von der Mine SafetyAppliances Company, USA. Callerystellt wichtige anorganische Spe-zialitäten für die pharmazeutischeIndustrie her.

� Erster Spatenstich für ein neuesGas- und Dampfturbinen-Kraft-werk (GuD): Das Kraftwerk wirddas Ludwigshafener Werk ab Ende2005 versorgen und dazu bei-tragen, den CO2-Ausstoß ab 2006jährlich um 500.000 Tonnen zureduzieren.� Die BASF-Aktie wird zum drittenMal in Folge in den Dow JonesSustainability Index World (DJSIWorld) aufgenommen.

Oktober� Um die Restrukturierung beiStyrolpolymeren fortzusetzen,entscheidet die BASF, das Pro-duktportfolio weiter zu straffen. Bis Mitte 2004 sollen in Ludwigs-hafen die Produktion von Poly-styrol-Compounds eingestellt unddie Styrolux® Anlage stillgelegtwerden.

November� Positive Zwischenbilanz beimLudwigshafener Standortprojekt:Im ersten Jahr konnten bereitsMaßnahmen zur Einsparung von100 Millionen € umgesetzt werden.Ziel ist es, bis 2005 eine dauer-hafte Senkung des Kostenniveausam Standort Ludwigshafen um 450 Millionen € zu realisieren.

Dezember� Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Jürgen Hambrecht, stellt derÖffentlichkeit das Konzept BASF2015 vor. Mit der weiterentwickel-ten Unternehmensstrategie unddem neuen Logo unterstreicht dieBASF ihre Position als weltweitführendes Chemieunternehmen –The Chemical Company.

Page 8: Unternehmensbericht - BASF

4 | BASF 2003

im vergangenen Jahr hat die BASF erneut gezeigt, dass ein Unternehmen mit der richtigen Stra-tegie und konsequentem Handeln auch in schwierigem Umfeld erfolgreich sein kann. Wir haben2003 den Absatz unserer Produkte weltweit erhöht und den Umsatz um 3,6% auf 33,4 Milliarden €gesteigert. Währungsbereinigt wäre dieser Zuwachs mit 10,9% noch höher ausgefallen. BeimErgebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen haben wir unsere Prognose vom Novembervergangenen Jahres übertroffen: Das EBIT vor Sondereinflüssen ist 2003 um 3,9% auf 3,0 Milliar-den € gestiegen. Dazu beigetragen haben vor allem unsere erfolgreichen Programme zur Kosten-einsparung und Restrukturierung sowie zur Optimierung unseres Umlaufvermögens. Das erreichteErgebnis erlaubt uns, unseren Aktionären eine Dividende von 1,40 € je Aktie vorzuschlagen.

Unser Geschäft hat sich 2003 in einem wirtschaftlichen Umfeld bewährt, das schwieriger war als erwartet. Nicht nur der Irak-Krieg, sondern vor allem hohe Rohstoffpreise, ein immerschwächer werdender US-Dollar und stagnierende Chemiemärkte in den USA und Teilen Europashaben uns viel abverlangt. Umsatz und Ergebnis im Jahr 2003 sowie ein Cashflow auf Rekord-niveau belegen aber aufs Neue, dass sich eine langfristige Strategie auszahlt. Die BASF hat dies in den vergangenen Jahren so überzeugend bewiesen wie kaum jemand sonst. Wir können unsheute das weltweit führende Chemieunternehmen nennen und sind ein Maßstab für unsere Wett-bewerber.

In das Jahr 2004 schauen wir mit etwas mehr Zuversicht. Die Chancen für ein weltweit synchrones Wachstum in allen wichtigen Regionen haben sich verbessert, vieles deutet deshalbauch für die chemische Industrie auf ein moderates Wachstum hin. Gewisse Risiken bleiben bestehen – hohe und schwankende Rohstoffpreise, der starke Euro und schwaches Wachstum inEuropa, falls die notwendigen Strukturreformen nicht durchgesetzt werden. Wir werden daher unsere Anstrengungen bei Restrukturierung und Kostenoptimierung konsequent fortsetzen.

Der Blick in die weitere Zukunft zeigt, dass die Rahmenbedingungen für unser Geschäft es uns nicht leicht machen werden. Unsere Märkte verändern sich. Die neuen Abnehmer für Chemieprodukte finden sich zunehmend in Schwellenländern, insbesondere in China. Hier wirdsich die Zahl der Konsumenten durch den steigenden Lebensstandard bis 2015 fast verzehn-fachen. Zudem wächst der Einfluss von regionalen Ereignissen auf die Weltwirtschaft. Die Vorher-sage der wirtschaftlichen Entwicklung wird deshalb immer schwieriger.

Vor diesem Hintergrund hat sich das Führungsteam der BASF intensiv mit der Frage beschäf-tigt, wie wir uns zukünftig positionieren wollen. Wir haben unsere bisherige Strategie eingehendgeprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die Weichen grundsätzlich richtig gestellthaben. Für uns heißt das: Wir sind ein Chemieunternehmen und konzentrieren uns auf die Aktivi-täten Chemie, Pflanzenschutz und Ernährung sowie Öl und Gas. Wir haben frühzeitig in Wachs-tumsmärkte investiert und sind heute auf allen wichtigen Märkten der Welt präsent. Die Vorteileunseres Verbunds helfen uns, kosteneffizient zu arbeiten, und stärken uns für den harten Wett-bewerb. Unser Portfolio haben wir so gestaltet, dass wir gegenüber Konjunktur- und Ölpreis-schwankungen stabiler geworden sind. So haben wir im vergangenen Jahr beim Pflanzenschutzdas Insektizid Fipronil sowie ausgewählte Fungizide zur Behandlung von Saatgut erworben.

Dr. Jürgen HambrechtVorsitzender des Vorstands

Page 9: Unternehmensbericht - BASF

Brief des Vorstandsvorsitzenden

BASF 2003 | 5

Zudem haben wir unser Fasergeschäft an Honeywell, USA, abgegeben und im Gegenzug derenGeschäft mit technischen Kunststoffen übernommen sowie unser Portfolio durch die Akquisitionder US-amerikanischen Callery Chemical mit anorganischen Spezialitäten gestärkt.

Diese bewährte Strategie verknüpfen wir auf unserem Weg in die Zukunft mit Neuem, umweiterhin die Spitze der chemischen Industrie anzuführen. Dafür haben wir uns vier strategischeLeitlinien gegeben:

– Wir verdienen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten.– Wir helfen unseren Kunden erfolgreicher zu sein. – Wir bilden das beste Team der Branche. – Wir wirtschaften nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft.

An diesen Leitlinien erkennen Sie, was wir erreichen und wie wir dabei vorgehen wollen. So werden wir uns in Zukunft auf profitables Wachstum konzentrieren. Den Einsatz unserer Mittelwerden wir noch stärker als bisher auf diejenigen Arbeitsgebiete konzentrieren, die attraktiv sindund in denen wir besondere Leistungen anbieten können.

Unsere Kunden und unsere zukünftigen Kunden werden wir noch stärker zum Ausgangspunktunseres Denkens und Handelns machen. Marktgetriebene Innovationen und neue Geschäfts-modelle sollen ihnen helfen, erfolgreicher zu sein, denn dann sind auch wir erfolgreich. Wir legendarüber hinaus ein besonderes Augenmerk auf die Wissensgebiete, die uns und unseren Kundenneue Geschäftspotenziale bieten. Dazu zählt neben den Materialwissenschaften, der Nanotechno-logie und den Technologien zum Energiemanagement insbesondere die Biotechnologie. UnsereMaxime lautet hier: Wir wollen den technologischen Wandel als Chance nutzen und gestalten.

Dafür setzen wir auch in Zukunft auf das beste Team der Branche. Denn nur das beste Teamschafft im harten Wettbewerb den wirtschaftlichen Erfolg. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern danke ich in diesem Zusammenhang besonders für ihren engagierten Einsatz. Sie machenden Erfolg der BASF erst möglich. Wir werden auch weiterhin kreative und qualifizierte Mitarbei-ter fördern, die mit Zuversicht und Unternehmertum die BASF voranbringen.

Die Grundlage für unseren wirtschaftlichen Erfolg sehen wir darüber hinaus immer in Ver-bindung mit unserer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Das Leitbild der nachhaltigenEntwicklung ist deshalb fester Bestandteil unseres Handelns. Beispiele dafür sind unsere Öko-effizienz-Analyse und unsere globalen Umweltziele, mit denen wir Maßstäbe für die gesamte In-dustrie setzen. Mit unserer vierten Leitlinie bekennen wir uns daher zu Sustainable Development.Die nachhaltig zukunftsverträgliche Entwicklung ist und bleibt die Basis unseres unternehmeri-schen Handelns. Der neue Unternehmensbericht, den Sie jetzt in Händen halten, zeigt Ihnen, wiewir die Aufgabenfelder der Nachhaltigkeit ausgewogen miteinander verbinden.

Fast alle Innovationen haben ihren Ursprung in der Chemie, das ist für unser Unternehmeneine besondere Herausforderung. Wir stellen uns der Zukunft mit Zuversicht und sind von unse-rem Erfolg überzeugt. Unabdingbare Voraussetzung sind dabei aber wettbewerbsfähige politischeRahmenbedingungen. Dafür engagieren wir uns im gesellschaftlichen Dialog.

Die BASF ist „The Chemical Company“. Wir bekennen uns zur Chemie und wollen auch inZukunft darin führend sein. Ich freue mich, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten.

Dr. Jürgen Hambrecht

Vorsitzender des Vorstands

Page 10: Unternehmensbericht - BASF

6 | BASF 2003

Der Vorstand der BASF Dr. Jürgen Hambrecht Eggert Voscherau

BASF 2015 – Wege zu wertsteigerndem Wachstum

Wir verdienen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten.

Wir helfen unseren Kunden erfolgreicher zu sein.

Wir bilden das beste Team der Branche.

Wir wirtschaften nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft.

Dr. Andreas Kreimeyer Klaus Peter Löbbe

Der Vorstand

Page 11: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 7

Dr. Jürgen Hambrecht, 57, Vorsitzender des Vorstands seit 6. Mai 2003. Chemiker, 28 Jahre BASF. Recht, Steuern und Versicherung; Planung und Controlling;Obere Führungskräfte und Führungskräfteentwicklung;Unternehmenskommunikation; Investor Relations.

Eggert Voscherau, 60, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands seit 6. Mai 2003 und Arbeitsdirektor.Kaufmann, 35 Jahre BASF.Personal; Umwelt, Sicherheit und Energie; Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz; Europa; Standort Ludwigshafen; BASF Schwarzheide GmbH; BASF Antwerpen N.V.

Dr. Kurt Bock, 45, Betriebswirt, 13 Jahre BASF.Finanzen; Logistics; Information Services; Einkauf; Konzernrevision; Südamerika.

Dr. John Feldmann, 54, Chemiker, 16 Jahre BASF.Öl und Gas; Styrol-Kunststoffe; Performance Polymers; Polyurethane; Polymerforschung.

Dr. Andreas Kreimeyer, 48, Biologe, 18 Jahre BASF. Veredlungspolymere; Veredlungschemikalien; Asien.

Klaus Peter Löbbe, 57, Kaufmann, 38 Jahre BASF.Coatings; Nordamerika (NAFTA).

Dr. Stefan Marcinowski, 51, Chemiker, 25 Jahre BASF.Sprecher der Forschung. Anorganika; Petrochemikalien;Zwischenprodukte; Forschung und Technologie Chemikalien; Ingenieurtechnik; Hochschulbeziehungen und Forschungsplanung; BASF Future Business GmbH.

Peter Oakley, 51, Kaufmann, 27 Jahre BASF.Pflanzenschutz; Feinchemie; Forschung Wirk- und Effektstoffe; BASF Plant Science GmbH.

Dr. Kurt Bock Dr. John Feldmann

Dr. Stefan Marcinowski Peter Oakley

Stand: 01.03.2004

Page 12: Unternehmensbericht - BASF

8 | BASF 2003

Wir haben die Prognosen über das weltweiteChemiewachstum und die Entwicklung zukünf-tiger Märkte untersucht und vor diesem Hinter-grund unsere Strategie eingehend geprüft. DasErgebnis: Wir haben in den vergangenen Jahrendie richtigen strategischen Entscheidungen ge-troffen. Deshalb behält unsere bisherige Strate-gie in ihren wesentlichen Grundzügen weiterhinihre Gültigkeit.

Die Kernpunkte unseres Handelns habensich bewährt und werden von uns fortgeführt.Wir konzentrieren uns auf Aktivitäten rund umdie Chemie und bauen unsere Stärken weiteraus: Das sind das Chemiegeschäft – das heißtunser Verbund aus Chemikalien, Kunststoffenund Veredlungsprodukten –, Pflanzenschutz undErnährung sowie Öl und Gas. Dabei setzen wirauf ein Portfolio, das gegenüber Konjunktur- undÖlpreisschwankungen robuster wird.

Wir haben stets Wert auf vertrauensvolle Zu-sammenarbeit mit unseren Kunden, Mitarbei-tern, Investoren, Nachbarn und mit der Gesell-schaft gelegt. In Zukunft wollen wir ihnen nochstärker als bisher ein verlässlicher Partner fürintelligente Lösungen sein.

Unser Ziel ist es, auch in Zukunft das welt-weit führende Unternehmen der chemischenIndustrie zu sein. Mit BASF 2015, unsererweiterentwickelten Strategie, erreichen wir die-ses Ziel, indem wir Bewährtes mit Neuem erfolg-reich verbinden.

Wir richten unser Handeln an vier strategischenLeitlinien aus:

– Wir verdienen eine Prämie auf unsereKapitalkosten.

– Wir helfen unseren Kunden erfolgreicher zusein.

– Wir bilden das beste Team der Branche.– Wir wirtschaften nachhaltig für eine lebens-

werte Zukunft.

Wege zu wertsteigerndem WachstumWir wollen die Spitzenposition der BASF als weltweit führendes Chemieunternehmen ausbauen. Unsere Strategieanalyse zeigt: Wir haben die Weichen in den vergangenen Jahren richtig gestellt. Doch unser Umfeldverändert sich. Diesen Wandel wollen wir als Chance nutzen, indem wir neue Akzente setzen. Unser Weg in dieZukunft hat einen Namen: BASF 2015.

StrategieDas Unternehmen

Page 13: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 9

Wir verdienen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten

Nur profitables Wachstum sichert uns einenVorsprung im internationalen Wettbewerb umKapital. Deshalb wollen wir den Einsatz unsererMittel noch stärker als bisher auf diejenigen Ar-beitsgebiete konzentrieren, die attraktiv sind undin denen wir Leistungsstärke zeigen. Dabei nut-zen wir weiterhin die Vorteile unseres Verbunds,um kosteneffizient zu arbeiten. In allen Arbeits-gebieten wollen wir unsere Kapitalkosten verdie-nen und eine Prämie darauf erzielen, also eineangemessene Verzinsung auf das eingesetzte Ka-pital. Dazu führen wir ab 2004 die Steuerungs-größe EBIT (Ergebnis der Betriebstätigkeit vorZinsen und Steuern) nach Kapitalkosten ein. DieKennzahl unterstützt unsere Bemühungen, Kos-tenstrukturen zu verbessern, profitabel zu wach-sen und unser Kapital noch sparsamer und wirt-schaftlicher einzusetzen. Auf diese Weise wollenwir den Unternehmenswert steigern.

Wir helfen unseren Kunden erfolgreicher zu seinWir sind da, wo unsere Kunden sind. Wir

haben frühzeitig in Wachstumsmärkte investiertund sind heute in allen wichtigen Märkten derWelt präsent. Um profitabel zu wachsen, wollenwir uns künftig noch stärker auf die Bedürfnisseunserer Kunden einstellen und für sie und unsdas jeweils beste Geschäftsmodell entwickelnund anwenden.

Bei unseren Innovationen wollen wir noch geziel-ter als bisher die Impulse des Marktes aufgrei-fen. Neue Produkte und Services entwickeln wirimmer häufiger in enger Zusammenarbeit mitwichtigen Kunden. Wir gehen mit ihnen Koope-rationen in Forschung und Entwicklung ein, ummaßgeschneiderte Lösungen zu finden, die dengemeinsamen Erfolg sichern.

Bei Spezialitäten richten wir uns an denjeweiligen Bedürfnissen unserer Kunden aus und entwickeln für sie die passende Lösung. Wirverbinden neue Produkte und Dienstleistungenzu Systemlösungen, die unseren Kunden einenVorteil in ihrem Wettbewerb und uns gemeinsamErtragspotenziale verschaffen. Bei Standard-produkten konzentrieren wir uns auf Qualität, zuverlässige Lieferung und ein angemessenesPreis-Leistungs-Verhältnis. Beispiele für dieZusammenarbeit mit unseren Kunden finden Sieauf den Seiten 22 bis 37.

Mit neuen Wissensgebieten eröffnen sichMarktchancen für uns. Bio- und Nanotechnolo-gie, Materialwissenschaften und Technologienzum Energiemanagement bieten für unsere Kun-den und uns attraktive Geschäftsmöglichkeiten.Wir nutzen diesen technologischen Wandel alsChance und gestalten ihn mit. Wir setzen insbe-sondere auf die Vorteile der Biotechnologie, umdurch innovative Lösungen für die Lebensmittel-industrie, Tierernährung und Landwirtschaftneues Potenzial zu erschließen (siehe Seite 29

und 32).

Sichtbarer Ausdruck für unseren Aufbruch in die Zukunft ist das neue Corporate-Design der BASF: Die vertraute

Basis unseres Logos – der Schriftzug BASF – wurde durch ein Symbol ergänzt: Die beiden Quadrate stehen für

gemeinsamen Erfolg in Partnerschaft mit unseren Kunden, Mitarbeitern, Investoren, Nachbarn und der Gesellschaft.

Unseren Anspruch als weltweit führendes Chemieunternehmen bringen wir mit einer Ergänzung unseres Logos zum

Ausdruck: BASF – The Chemical Company.

Page 14: Unternehmensbericht - BASF

10 | BASF 2003

Wir bilden das beste Team der BrancheWir verfügen über engagierte und quali-

fizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter undeine ausgezeichnete Führungsmannschaft, diegemeinsam den Erfolg der BASF schaffen. Wirschätzen ihre vielfältigen Sichtweisen, Erfahrun-gen und ihre interkulturelle Kompetenz als wich-tige Voraussetzungen, um im weltweiten Markterfolgreich zu sein.

Wir wollen daher unser Führungsteam wei-ter internationalisieren und zudem mehr Frauenin Führungspositionen bringen. Unsere Mitarbei-ter wollen wir noch stärker als bisher durch eigenverantwortliche, praxisnahe Weiterbildungfordern und fördern. Als attraktiver Arbeitgebersetzen wir seit langem auf leistungsorientierteEntgeltsysteme, um unternehmerisches Denkenzu stärken. Künftig wollen wir die Vergütung aufallen Ebenen noch stärker an der individuellenLeistung und am Erfolg des Unternehmens aus-richten (siehe auch Seite 58–61).

Wir wirtschaften nachhaltig für eine lebens-werte Zukunft

Unser Handeln ist am Leitbild der nach-haltig zukunftsverträglichen Entwicklung (Sus-tainable Development) ausgerichtet. Nachhaltigzu wirtschaften bedeutet für uns, wirtschaft-lichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt undgesellschaftlicher Verantwortung zu verbindenund so zu einer lebenswerten Zukunft für kom-mende Generationen beizutragen.

Mit unseren Managementsystemen und In-strumenten für Nachhaltigkeit schaffen wir Wertfür uns und unsere Partner in Wirtschaft und Ge-sellschaft. Zugleich tragen unsere Maßnahmendazu bei, die Bedürfnisse von Kunden und Ver-brauchern noch besser zu erfüllen. Darin sehenwir einen langfristigen Wettbewerbsvorteil: Bei-spielsweise können wir unseren Kunden mitHilfe unserer Ökoeffizienz-Analyse zeigen, wel-che Produkte und Verfahren für ihre speziellenAnwendungen sowohl wirtschaftlich als auchökologisch am besten geeignet sind. Dieses An-gebot schätzen unsere Kunden zunehmend alsBestandteil unserer Systemlösungen. Mehr Infor-mationen zu unserer Ökoeffizienz-Analyse findenSie auf den Seiten 38 und 39.

StrategieDas Unternehmen

Lösungen im Team finden: Michael Schreiber, Dr. Jun Gao und Dr. Chrys Fechtenkötter (von links) forschen gemeinsam an verbesserten Reaktoren zur Polymerherstellung.

Page 15: Unternehmensbericht - BASF

Wirtschaftliches Ergebnis

Wir wollen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten verdienen. Dazu müssen unsere Unter-nehmensbereiche ein EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von mindestens 10% aufdas operative Vermögen erwirtschaften. Bezogen auf das für 2004 geplante operativeVermögen von 28,0 Milliarden € würde dies einem von der BASF-Gruppe zu erzielen-den EBIT von mindestens 2,8 Milliarden € entsprechen.

Umwelt, Sicherheit und Produktverantwortung

Emissionen: Basierend auf den Werten für 2002 wollen wir bis 2012 in unserem Che-miegeschäft weltweit 10% weniger Treibhausgase je Tonne Verkaufsprodukt und 40%

weniger luftfremde Stoffe in die Luft emittieren. Darüber hinaus sollen 60% wenigerorganische Stoffe, 60% weniger Stickstoff und 30% weniger Schwermetalle in dasWasser abgegeben werden.

Arbeits- und Transportsicherheit: Ebenfalls bis 2012 wollen wir unsere Sicherheits-bilanz deutlich verbessern. Die Ziele: 80% weniger Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen als2002 sowie 70% weniger Transportunfälle als im Jahr 2003.

Produktverantwortung: Für jeden chemischen Stoff, der von der BASF in einer Mengevon mehr als einer Tonne pro Jahr gehandhabt wird, wollen wir bis 2008 seine Daten-sätze mit allen relevanten Informationen komplettieren.

Gesellschaftliche Verantwortung

Führungskräfte: Den Internationalisierungsgrad in den oberen Führungspositionenwollen wir von heute 30% auf 35% im Jahr 2005 erhöhen. Darüber hinaus soll derFrauenanteil in diesen Positionen von heute rund 5% deutlich erhöht werden.

Entsendung: Im Jahr 2004 wollen wir unsere weltweit gültige Entsendungsrichtlinieweiterentwickeln. Ziel ist es, Mitarbeiter unabhängig vom Herkunfts- oder Zielland nach den gleichen Regeln zu entsenden.

Personalsysteme und Vergütung: 2004 sollen unsere Funktionsbewertungs-, Beur-teilungs- und Entgeltsysteme in den Regionen weiter vereinheitlicht werden.

Social Performance Assessment: Wir wollen die Verankerung und Einhaltung inter-national anerkannter Arbeits- und Sozialstandards an allen Standorten transparent undüberprüfbar machen. Wir haben vor, im Laufe des Jahres 2004 ein Monitoring-Systemeinzuführen, um unsere Standorte an diesen Standards messen zu können.

Ziele

BASF 2003 | 11

Ziele Das Unternehmen

Page 16: Unternehmensbericht - BASF

12 | BASF 2003

Mit dem Deutschen Corporate Governance Ko-dex, der im Jahr 2002 veröffentlicht wurde, istein wichtiger Schritt zur kapitalmarktorientiertenWeiterentwicklung der Rechtsvorschriften undPraxis der Unternehmensführung und -kontrollevollzogen worden. Wir begrüßen den Kodex unddie mit ihm verfolgten Ziele. Den Empfehlungendes im Mai 2003 geänderten Deutschen Corpo-rate Governance Kodex folgen wir mit wenigenAusnahmen. Die gemeinsame Entsprechens-erklärung 2003 von Vorstand und Aufsichtsratund viele weitere Informationen können auf unserer Webseite unter www.basf.de/gover-nance_d aufgerufen werden.

Durch die Notierung der BASF-Aktien ander New York Stock Exchange (NYSE) unterliegtdie BASF auch den amerikanischen Kapital-marktgesetzen einschließlich des im Jahr 2002

erlassenen Sarbanes-Oxley Act (SOA). SOA ent-hält eine Vielzahl neuer Corporate-Governance-Regeln. Zu ihrer Umsetzung hat unser Aufsichts-rat beispielsweise einen separaten Prüfungs-ausschuss eingerichtet und ein neues Genehmi-gungsverfahren für die Beauftragung der Ab-schlussprüfer mit Leistungen außerhalb derAbschlussprüfung (sogenannte Non-Audit Ser-vices) eingeführt. Derzeit führen wir ein intranet-basiertes System zur Dokumentation der Infor-mations- und Kontrollsysteme der Finanzbe-richterstattung in der BASF-Gruppe ein. Dadurchkönnen wir die Vollständigkeit und Korrektheitder Berichterstattung und die Effektivität desinternen Kontrollsystems besser beurteilen undsicherer bestätigen. Diese Dokumentation wird

zukünftig von unserer internen Revision und denAbschlussprüfern geprüft. Insgesamt führen dieneuen US-Regeln zu einer deutlichen Erhöhungder Dokumentationsanforderungen sowie desPrüfungsumfangs und des damit verbundenenAufwands.

Leitung und Kontrolle des Unternehmensdurch Vorstand und Aufsichtsrat

In der deutschen Aktiengesellschaft arbei-ten – anders als in vielen anderen Ländern – zweiGremien zusammen: der Vorstand und der Auf-sichtsrat. Beide Gremien sind personell striktvoneinander getrennt. Ein Mitglied des Auf-sichtsrats kann nicht zugleich Mitglied des Vor-stands sein.

Der Vorstand der BASF leitet das Unterneh-men in eigener Verantwortung und vertritt dieBASF Aktiengesellschaft bei Geschäften mit Drit-ten. Sein Handeln und seine Entscheidungenrichtet er dabei am Unternehmensinteresse aus.Er verpflichtet sich dem Ziel einer nachhaltigenSteigerung des Unternehmenswerts. Der Vor-stand trifft seine Entscheidungen durch Be-schluss grundsätzlich mit einfacher Mehrheit.Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimmedes Vorstandsvorsitzenden.

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat imRahmen der gesetzlichen Vorschriften regel-mäßig, zeitnah und umfassend über alle für dasUnternehmen relevanten Fragen der Planung,der Geschäftsentwicklung, der Risikolage unddes Risikomanagements und stimmt mit demAufsichtsrat die strategische Ausrichtung des

Corporate GovernanceCorporate Governance umfasst das gesamte System der Leitung und Überwachung eines Unternehmens, ein-schließlich seiner Organisation, seiner geschäftspolitischen Grundsätze und Leitlinien sowie des Systems derinternen und externen Kontroll- und Überwachungsmechanismen. Gute und transparente Corporate Gover-nance gewährleistet eine verantwortliche, auf Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle unseresUnternehmens. Sie fördert das Vertrauen unserer nationalen und internationalen Anleger, der Finanzmärkte, unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung der BASF.

Das Unternehmen Corporate Governance

Page 17: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 13

Unternehmens ab. Für bestimmte in der Satzungder BASF Aktiengesellschaft festgelegte Geschäf-te der Gesellschaft muss der Vorstand vor Ab-schluss die Zustimmung des Aufsichtsrats ein-holen. Dazu gehört beispielsweise der Erwerbvon Unternehmensbeteiligungen mit einemKaufpreis von mehr als 100 Millionen € oder dieAufnahme neuer und die Aufgabe vorhandenerGeschäftszweige.

Der Aufsichtsrat der BASF Aktiengesell-schaft bestellt die Vorstandsmitglieder und über-wacht und berät den Vorstand bei der Leitungdes Unternehmens. Der Aufsichtsrat der BASF

Aktiengesellschaft besteht aus 20 Mitgliedernund setzt sich nach dem deutschen Mitbestim-mungsgesetz jeweils zur Hälfte aus Vertreternder Aktionäre, die von der Hauptversammlunggewählt werden, und Vertretern der Arbeitneh-mer zusammen. Er entscheidet durch Beschlussgrundsätzlich mit einfacher Mehrheit. Bei Stim-mengleichheit hat der Aufsichtsratsvorsitzendein einer zweiten Abstimmung bei erneuter Stim-mengleichheit ein zweifaches Stimmrecht.

Neben dem Vermittlungsausschuss hat derAufsichtsrat den Ausschuss für personelle Ange-legenheiten und Kreditgewährungen (Personal-ausschuss) eingerichtet. Diesem hat der Auf-sichtsrat unter anderem die Festlegung der Vor-standsbezüge und der sonstigen Bedingungender Vorstandsverträge übertragen. Dem Aus-schuss gehören der AufsichtsratsvorsitzendeProfessor Dr. Jürgen Strube als Vorsitzender sowie die Aufsichtsratsmitglieder Robert Oswald,Dr. Tessen von Heydebreck und Dr. Jürgen Wal-ter an.

Seit Juli 2003 gibt es bei der BASF einenPrüfungsausschuss. Dieser bereitet die Verhand-lungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats zur Billigung des Jahres- und Konzernabschlussesvor, prüft den bei der US-WertpapierbehördeSecurities and Exchange Commission einzurei-chenden Annual Report on Form 20-F und be-fasst sich mit der Risikoüberwachung und deninternen Rechnungslegungskontrollen. Der

Prüfungsausschuss ist zudem für die Beziehun-gen zum Abschlussprüfer der Gesellschaft zu-ständig. Mitglieder dieses Ausschusses sind Max Dietrich Kley als Vorsitzender sowie Dr. Karlheinz Messmer, Dr. Jürgen Walter undHelmut Werner, der zu unserer großen Betrof-fenheit am 6. Februar 2004 verstorben ist. AlleMitglieder des Prüfungsausschusses erfüllen das Kriterium der „Unabhängigkeit“, wie es die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission vorschreibt.

Die Mitglieder des Vorstands und des Auf-sichtsrats und die Vergütung von Vorstand undAufsichtsrat sind ausführlich im Finanzberichtauf den Seiten 61–66 dargestellt.

Rechte der AktionäreDie Aktionäre nehmen ihre Mitverwaltungs-

und Kontrollrechte in der Hauptversammlungwahr. Jede Aktie der BASF gewährt eine Stimme.Die Aktionäre haben die Möglichkeit, ihr Stimm-recht in der Hauptversammlung selbst auszu-üben oder es durch einen Bevollmächtigten ihrerWahl oder durch einen weisungsgebundenenStimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausübenzu lassen. Eine Höchstgrenze für Stimmrechte ei-nes Aktionärs oder Sonderstimmrechte bestehennicht. Damit ist das Prinzip „one share, one vote“vollständig umgesetzt. Jeder Aktionär ist berech-tigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen,dort das Wort zu den jeweiligen Tagesordnungs-punkten zu ergreifen und Auskunft über Angele-genheiten der Gesellschaft zu verlangen, soweitdies zur sachgemäßen Beurteilung eines Gegen-stands der Tagesordnung erforderlich ist.

Corporate Governance Das Unternehmen

Page 18: Unternehmensbericht - BASF

14 | BASF 2003

Sechs Grundwerte beschreiben unsere Haltungund die Art und Weise, wie wir unsere Ziele er-reichen wollen:

– Nachhaltiger Erfolg– Innovation für den Erfolg unserer Kunden– Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz– Persönliche und fachliche Kompetenz– Gegenseitiger Respekt und offener Dialog– Integrität

Die Grundwerte werden durch Leitlinien erläu-tert, die im Internet unter www.basf.de/grund-werte zu finden sind.

Grundwerte weltweit lebenUnsere Grundwerte werden durch das

gelebte Vorbild von Führungskräften und Mitar-beitern im Unternehmen vermittelt. Der respekt-volle Umgang mit allen Kulturen bildet dabei dieBasis. Um die Grundsätze unseres Handelns inder BASF-Gruppe verbindlich zu verankern,setzen wir auf den Zielvereinbarungsprozess alsunterstützendes Mittel der Führung: Die Grund-werte und Leitlinien sind dauerhaft in den per-

sönlichen Zielvereinbarungen von Führungs-kräften der BASF-Gruppe verankert. Durch dieanschließenden Zielvereinbarungen mit den Mit-arbeitern werden sie dann für jeden Einzelnenverbindlich. Zur Unterstützung der Umsetzungstellen die entsprechenden Bereiche des Unter-nehmens ihr Wissen zur Verfügung. So habenwir beispielsweise unsere Aktivitäten für Sicher-heit, Gesundheit und Umweltschutz in einemweltweiten Netzwerk organisiert, das vom Kom-petenzzentrum Umwelt, Sicherheit, Energiegesteuert wird.

Integrität schützt vor RisikenDas integre Verhalten aller Mitarbeiter ist

für den Erfolg der BASF unverzichtbar: Rechts-und Wettbewerbsverstöße beeinträchtigen dasAnsehen eines Unternehmens und das von sei-nen Partnern entgegengebrachte Vertrauen er-heblich. Aus diesem Grund sehen wir Integritätnicht nur als Wert und Leitgedanken für unserVerhalten, sondern auch als einen wichtigenAspekt des Risikomanagements. Auf Basis derGrundwerte und Leitlinien wurden daher seitdem Jahr 2000 Verhaltenskodizes im Unterneh-men eingeführt, die die landesspezifische Ge-setzgebung sowie die Aufgaben und das kultu-relle Umfeld der jeweiligen Gruppengesellschaftberücksichtigen. Mittlerweile gibt es für rund97% aller Mitarbeiter einen solchen Verhaltens-kodex.

Klare Grundsätze für unser HandelnDauerhafter unternehmerischer Erfolg braucht beides – strategische Ziele und klare Grundsätze, wie wir dieseZiele erreichen wollen. Für unser Handeln gibt es daher ein Wertesystem, an dem wir uns messen lassen: die„Grundwerte und Leitlinien der BASF-Gruppe“ und die daraus abgeleiteten Verhaltenskodizes.

Das Unternehmen Grundlagen unseres Handelns

Page 19: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 15

Chief Compliance Officer steuert die Weiter-entwicklung

Die Verhaltenskodizes stehen im Mittel-punkt des umfassenden Compliance-Programmsder BASF. Sein Ziel ist es, durch Information undFortbildung den Verhaltenskodex in der täg-lichen Arbeit und im Bewusstsein aller Mitarbei-ter zu verankern. Als eines der ersten deutschenUnternehmen hat die BASF einen Chief Compli-ance Officer ernannt, der seit Januar 2003 für diegruppenweite Steuerung und die Weiterentwick-lung des Programms zuständig ist. Zum Pro-gramm gehören systematische Einführungenund Schulungen für Mitarbeiter gemäß ihren je-weiligen Aufgaben. Alle Mitarbeiter haben dieMöglichkeit, sich über Telefon-Hotlines und an-dere Anlaufstellen beraten zu lassen. BegleitendeKommunikation zum Thema Compliance und re-gelmäßige Kontrolle durch die Konzernrevisionunterstützen das Programm.

Regelmäßige Schulungen stärken das WissenRegelmäßige Schulungen sind für uns das

wichtigste Mittel, um das Thema Compliance imUnternehmen weiter zu verankern. Daher habenwir im Jahr 2003 mehr als 200 kartellrechtlicheSchulungen für Mitarbeitergruppen in Marketingund Vertrieb durchgeführt.

Um das Wissen zum Verhaltenskodex zuvertiefen und fortzuschreiben, läuft bei der BASF

Aktiengesellschaft in Ludwigshafen seit Januar2004 eine breit angelegte Informations- und Trai-ningskampagne. Sie informiert alle Mitarbeiterüber die für ihr Arbeitsgebiet wichtigen Bestim-mungen. Mit regelmäßig stattfindenden Schu-lungen wollen wir künftig auch neue Mitarbeiterumfassend einbeziehen. Das in Ludwigshafenverwendete Schulungsmaterial wird zudem alleneuropäischen Gruppengesellschaften zur Verfü-gung gestellt.

In den USA hat die BASF bereits 1997 im Intra-net ein Legal Compliance and Education Center(LCEC) eingerichtet. Mit Hilfe einer Trainings-software machen sich alle Mitarbeiter, die ent-sprechende Aufgaben innehaben, per Intranetmit dem Verhaltenskodex vertraut. Führungs-kräfte sowie Mitarbeiter in Marketing und Ver-trieb absolvieren zusätzlich weiterführendeLerneinheiten. Zum Jahresende 2003 waren über7.000 Mitarbeiter aus den USA, Kanada, Mexikound Südamerika beim LCEC registriert.

Auch bei Gesellschaften in anderen Länderngibt es regelmäßige Schulungen: So führt dieBASF in Japan seit 2001 Compliance-Seminarefür Mitarbeiter durch, die im vergangenen Jahrdurch eine schriftliche Informationsreihe und einHandbuch zum Grundwert Integrität ergänztwurden.

Schulungen zum Verhaltenskodex habenauch im Jahr 2003 einen wichtigen Teil unseresUnternehmensalltags ausgemacht. Darüber hin-aus haben zahlreiche Gesellschaften ihre Mitar-beiter schriftlich, in Veranstaltungen oder imIntranet rund um das Thema Compliance infor-miert.

Engagement gegen KorruptionUnser Bekenntnis zu hohen Standards und

zu einer Geschäftspolitik, die keine Korruptionduldet, haben wir im letzten Jahr mit einem wei-teren Schritt bekräftigt: Im September 2003 istdie BASF Mitglied der Nichtregierungsorgani-sation Transparency International geworden, dieauf dem Gebiet der Korruptionsbekämpfung glo-bale Maßstäbe gesetzt hat. Auch aktiv setzen wiruns ein: In Indien beispielsweise leistet die BASF

mit ihrer 2002 gegründeten Initiative „PeopleAgainst Corruption“ (PAC) einen Beitrag zur Kor-ruptionsbekämpfung. In Zusammenarbeit mitder Central Vigilance Commission der indischenRegierung hat sie im gleichen Jahr ein Handbuchzur Bekämpfung von Korruption veröffentlicht.

Grundlagen unseres Handelns Das Unternehmen

Page 20: Unternehmensbericht - BASF

16 | BASF 2003

Profitabel zu wachsen ist unser unternehmerisches Ziel.

Das haben wir mit unserer Strategie BASF 2015 bekräftigt.

Als starkes Team wollen wir zusammen mit unseren Kunden

die besten Lösungen für den gemeinsamen Erfolg finden.

Dabei richten wir unser Handeln am Leitbild der nachhal-

tigen Entwicklung aus, um zu einer lebenswerten Zukunft

für kommende Generationen beizutragen.

Was wir im vergangenen Jahr dafür getan haben, um wirt-

schaftlichen Erfolg, den Schutz der Umwelt und unsere

gesellschaftliche Verantwortung ausgewogen zu gestalten,

beschreiben wir in den folgenden Kapiteln. Die unter den

Texten angegebenen Internetadressen führen Sie zu weiteren

Informationen und Daten.

Page 21: Unternehmensbericht - BASF

Wirtschaftliche Ergebnisse undPerspektiven

Zukunftsinvestition: In Nanjing

baut die BASF gemeinsam mit

der chinesischen SINOPEC

einen neuen petrochemischen

Verbundstandort.

Page 22: Unternehmensbericht - BASF

18 | BASF 2003

Langfristig orientierte Anleger konnten in denvergangenen Jahren von der guten Entwicklungder BASF-Aktie profitieren. Aktionäre, die Ende1993 1.000 € in BASF-Aktien investiert hattenund die ihnen zugeflossenen Dividenden (ohneSteuergutschrift) wieder in die Aktie investierten,verfügten nach zehn Jahren, am Jahresende2003, über einen Depotwert von 3.877 €. DieseWertsteigerung von 287,7% entspricht einerdurchschnittlichen jährlichen Rendite von14,5%. Sie liegt deutlich über dem vergleich-baren Wert des DAX 30 von 5,7% und des EURO STOXX 50 von 9,1%.

1,40 € Dividende und weitere Aktienrückkäufe zur Steigerung des Shareholder-Value

Mit der Dividende möchten wir unsere Aktionäre angemessen am Erfolg des Unterneh-mens beteiligen. Deshalb bemessen wir die Divi-dendenhöhe auf Basis unseres operativen Ergeb-nisses des Geschäftsjahres. Auf Grund des imVergleich zum Vorjahr nur leicht verbesserten

operativen Ergebnisses wird der Vorstand derHauptversammlung vorschlagen, die Dividendevon 1,40 € konstant zu halten. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von 779 Millionen €. Bezieht man die Dividende je Aktie auf den Börsenkurs der BASF-Aktie am Jahresende 2003, so ergibt das eine Dividendenrendite von 3,14%.

Im Jahr 2003 hat die BASF Aktiengesell-schaft 13,67 Millionen Aktien zu einem durch-schnittlichen Kurs von 36,55 € für insgesamt 500 Millionen € über die Börse zurückgekauft.Das Grundkapital wurde durch diese Maßnahmeum 2,4% reduziert. Ziel des Aktienrückkaufs istes, die Kapitalkosten zu senken und das Ergebnisje Aktie zu erhöhen. Die BASF plant, auch imJahr 2004 eigene Aktien im Wert von 500 Millio-nen € zurückzukaufen.

BASF-Aktie in bedeutenden Indizes vertretenDie BASF-Aktie ist in einer Vielzahl von

international bedeutenden Indizes* vertreten: Im DAX 30 ist die BASF-Aktie mit 6,0% gewich-

BASF-AktieDie BASF-Aktie hat sich im Börsenjahr 2003 mit einem Wertzuwachs von 28,1% sehr gut entwickelt. Während der EURO STOXXSM 50 mit einer Steigerung von 18,4 % deutlich hinter der BASF-Aktie zurückblieb, übertraf der DAX mit einem Plus von 37,1 % die Entwicklung unserer Aktie.

Wertentwicklung BASF-Aktiendepot 1994–2003(bei Wiederanlage der Dividende; indexiert)

Wertentwicklung BASF-Aktiendepot 2003(bei Wiederanlage der Dividende; indexiert)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

+37,1%

+28,1%

+18,4%

’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00 ’01 ’02 ’03

+287,7%

+139,4%

+74,9%

70

80

90

100

110

120

130

140

100

150

200

250

300

350

400

450

EURO STOXX 50DAX 30BASF AGEURO STOXX 50DAX 30BASF AG

*Gewichtung zum Stichtag 31.12.2003

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Aktie

Page 23: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 19

tet, im STOXX 50 mit 1,1%, im EURO STOXX 50

mit 1,8%, im MSCI World Index mit 0,2% undim S&P Global 100 mit 0,5%. Die BASF-Aktiewurde 2003 zum dritten Mal in Folge in den DowJones Sustainability Index aufgenommen und istauch weiterhin im FTSE 4 Good Index vertreten.Die Mitgliedschaft in den Nachhaltigkeitsindizesist ein Zeichen dafür, dass wir international als ein erfolgreiches, nach den Grundsätzen derNachhaltigkeit geführtes Unternehmen aner-kannt werden.

Anlegerstruktur weiter verbreitertIn unserer aktuellen Aktionärserhebung

zum Jahresbeginn 2004 zeigt sich das starkeInteresse internationaler Investoren an derBASF-Aktie. Insgesamt 52% des Grundkapitalshalten Aktionäre außerhalb Deutschlands. Be-sonders stark vertreten sind Großbritannien mit15% und die USA mit 14%. 72% des Grund-kapitals liegen in den Händen institutioneller Investoren – das sind unter anderem Banken undInvestmentgesellschaften. 28% befinden sich imBesitz privater Aktionäre. Auch viele unserer Mitarbeiter und Führungskräfte sind Aktionäreder BASF. Wir bieten in zahlreichen Ländern Beteiligungsprogramme an, die Mitarbeiter zu Aktionären und somit zu Miteigentümern machen. Das gesamte Grundkapital der BASF

Aktiengesellschaft ist börsenzugelassen. AmJahresende 2003 befanden sich alle 556,6 Millio-nen nennbetraglosen Stückaktien in Streubesitz.

Investor Relations: intensiver Dialog mit dem Kapitalmarkt

Unsere auf nachhaltige Wertsteigerung aus-gerichtete Unternehmensstrategie unterstützenwir durch kontinuierliche und offene Kommuni-kation mit allen Kapitalmarktteilnehmern. In Einzelgesprächen und zahlreichen Roadshowsweltweit informieren wir institutionelle Anleger,um diesen die Einschätzung der Geschäftslageund der weiteren Unternehmensentwicklung zu erleichtern. Alle Informationen und Unterneh-menspräsentationen stehen zeitgleich auf unse-rer Investor-Relations-Webseite zur Verfügung.Privatanlegern geben wir auf Informations-veranstaltungen Einblick in die Welt der BASF.

INVESTOR RELATIONS IM INTERNET

Die Investor-Relations-Webseite der BASF finden Sie

im Internet unter www.basf.de/aktie. Dort können Sie

sich für unseren Newsletter anmelden.

Dividende(ohne Körperschaftsteueranrechnung)in €

Das BASF-Aktiendepot –durchschnittliche jährliche Wertentwicklung

1,0

1,5

2003

BASF AG DAX 30 EURO STOXX 50

28,1%

37,1%

1994

–200

319

99–2

003

14,5%

5,7%

9,1%

8,8%

–1,2%

3,2%

18,4%

’99 ’00 ’01 ’02 ’03

Dividende

2,0

Sonderdividende

1,13

1,301,40 1,40

2,00

Aktie Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Page 24: Unternehmensbericht - BASF

20 | BASF 2003

UmsatzDer Umsatz stieg im Jahr 2003 im Vergleich

zum Vorjahr um 1.145 Millionen € auf 33.361

Millionen € an (Menge 7,6%, Preis 2,1%, Wäh-rung –7,3%, Akquisitionen/Devestitionen 1,2%).Durch die Schwäche des US-Dollar ging der inEuro umgerechnete Umsatz in den RegionenNAFTA, Südamerika und Asien stark zurück.Hingegen stieg in Landeswährung unser Umsatzim NAFTA-Raum um 10%, in Südamerika um13% und in Asien um 25% an.

Ergebnis der BetriebstätigkeitDas Ergebnis der Betriebstätigkeit von

2.658 Millionen € stieg leicht gegenüber demVorjahr. Verbesserungen bei den SegmentenPflanzenschutz und Ernährung, Öl und Gas sowieSonstige kompensierten den Rückgang bei Che-mikalien, Veredlungsprodukten und Kunststof-fen. Das Ergebnis ist mit Sondereinflüssen von335 Millionen € belastet, nach 240 Millionen €im Vorjahr. Davon fielen für Restrukturierungs-maßnahmen 305 Millionen € an. Sie entstandenim Wesentlichen durch die Maßnahmen zur Effi-zienzsteigerung im Rahmen des Standortprojektsfür das Werk Ludwigshafen und durch die Re-organisation unserer Servicebereiche in derNAFTA-Region.

Ergebnis vor ErtragsteuernDas Ergebnis vor Ertragsteuern sank um

473 Millionen € auf 2.168 Millionen € gegenüber2002. Der Rückgang ist auf die fast gleich hoheVerschlechterung des Finanzergebnisses um 490 Millionen € zurückzuführen, das im Vorjahr

Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren enthielt. Im Jahr 2003 verschlechterte sichaußerdem das Beteiligungsergebnis, und esfielen Abschreibungen auf Finanzanlagen an.

Die Gesamtkapitalrendite, bezogen auf dasErgebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Fremd-kapitalzinsen, erreichte 7,4% nach 8,4% imVorjahr.

Jahresüberschuss/Ergebnis je AktieDas Ergebnis vor Ertragsteuern betrug

2.168 Millionen € und der Steueraufwand 1.192 Millionen € oder 55%. Nach Abzug der Ertragsteuern und der auf Mitgesellschafter bei konsolidierten Beteiligungen entfallendenGewinnanteile von 66 Millionen € erzielten wir2003 ein Ergebnis von 910 Millionen €. Im Ver-gleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 594 Millionen €. Neben dem niedrigeren Ergeb-nis vor Ertragsteuern haben um 150 Millionen €höhere Steueraufwendungen zu diesem Rück-gang geführt (ausführlicher im Finanzbericht 2003

auf Seite 27).Das Ergebnis je Aktie betrug im Jahr 2003

1,62 € gegenüber 2,60 € im Vorjahr. Nach US-

GAAP erzielten wir 2003 ein Ergebnis nachSteuern von 1.338 Millionen € oder 2,38 € jeAktie.

Vorschlag zur GewinnverwendungDie BASF Aktiengesellschaft erzielte einen

Jahresüberschuss von 1.103 Millionen €. DerGewinnvortrag aus dem Jahr 2002 beträgt 10 Millionen €. Nach Einstellung von 334 Millio-nen € in die anderen Gewinnrücklagen beträgt

Finanzen

Umsatz

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

Finanzergebnis

Ergebnis vor Ertragsteuern

Ergebnis nach Ertragsteuern und Anteilen anderer Gesellschafter

Ergebnis je Aktie (€)

Ergebnis nach US-GAAP

Ergebnis je Aktie nach US-GAAP (€)

32.216

5.105

2.881

2.641

0

2.641

1.504

2,60

1.717

2,96

33.361

5.110

2.993

2.658

-490

2.168

910

1,62

1.338

2,38

3,6

0,1

3,9

0,6

.

-17,9

-39,5

-37,7

-22,1

-19,6

20022003Millionen € Veränderung %

Umsatz und Ergebnis

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Finanzen

Page 25: Unternehmensbericht - BASF

und Abgang von Gegenständen des Anlage-vermögens und Wertpapieren des Umlaufver-mögens erlösten wir 396 Millionen €.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeitlag 2003 bei –1.359 Millionen €. Für den Rück-kauf von 13,7 Millionen Aktien zum Preis vondurchschnittlich 36,55 € je Stück haben wir ins-gesamt 500 Millionen € ausgegeben. Für Divi-denden und Gewinnabführungen haben wir imJahr 2003 insgesamt 857 Millionen € ausgezahlt.An die Aktionäre der BASF Aktiengesellschaftschütteten wir 789 Millionen € oder 1,40 € je Ak-tie für das Geschäftsjahr 2002 aus. An Mitgesell-schafter voll oder anteilig konsolidierter Beteili-gungen wurden 68 Millionen € Gewinne ausge-schüttet oder abgeführt. Die Finanzverbindlich-keiten gingen umrechnungsbedingt auf 3.507 Millionen € zurück. Wir haben eine Euro-Benchmark-Anleihe mit Laufzeit bis 2010 undeinem Betrag von 1 Milliarde € begeben. Damitnutzten wir die günstige Kapitalmarktsituationund schichteten einen Teil der kurzfristigenFinanzierung um.

BilanzstrukturDas Gesamtvermögen von 33.602 Milliar-

den € ging um 1,5 Milliarden € durch den um-rechnungsbedingten Rückgang des Vermögensin der NAFTA-Region und den Abbau der Vorrätezurück. Das Gesamtvermögen setzt sich zu 57,9% aus dem Anlagevermögen und 42,1%

aus dem Umlaufvermögen zusammen. DasEigenkapital von 15.879 Milliarden € nahm um1.063 Millionen € ab. Ursache waren der fort-geführte Rückkauf eigener Aktien und deren Ein-ziehung sowie währungsbedingte Umrechnungs-effekte. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich dadurch leicht auf 47,3% gegenüber 48,3% imJahr 2002. Das langfristige Fremdkapital stiegum 1.074 Millionen € auf 10.285 Millionen € an.Das kurzfristige Fremdkapital verminderte sichdeutlich um 16,7% auf 7.438 Millionen €. Die langfristigen Finanzschulden stiegen vor allem durch die Ausgabe einer sieben Jahrelaufenden Euro-Benchmark-Anleihe von 1 Milliarde € um 1.199 Millionen € auf 2.995 Millionen € an. Die kurzfristigen Finanz-schulden gingen durch Umschichtungen von1.814 Millionen € auf 512 Millionen € zurück.

BASF 2003 | 21

der Bilanzgewinn 779 Millionen €. Vorstand undAufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am29. April 2004 vor, eine Dividende von 1,40 € jedividendenberechtigte Aktie auszuschütten. BeiAnnahme dieses Ausschüttungsvorschlags ent-fällt auf die am 31. Dezember 2003 dividenden-berechtigten Aktien eine Dividendensumme von779 Millionen €.

KapitalflussrechnungIm Jahr 2003 haben wir gegenüber dem

Vorjahr einen um 2.565 Millionen € höherenCashflow aus laufender Geschäftstätigkeiterzielt, trotz eines deutlich niedrigeren Ergebnis-ses nach Steuern. Grund dafür ist eine Mittel-freisetzung im Nettoumlaufvermögen, da wir dieVorräte deutlich verringert und die Zahlungszielereduziert haben. Zusätzlich haben die nicht zah-lungswirksamen Aufwendungen, wie Abschrei-bungen und Zuführungen zu Rückstellungen,zugenommen. Im Vorjahr wurden hingegenRückstellungen durch Zahlungen verbraucht und Liquidität den Pensionsfonds in den USA

zugeführt.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeitbetrug –3.260 Millionen €. Für Investitionen inSachanlagen und immaterielles Vermögen habenwir 2.071 Millionen € ausgegeben. Wie geplant,haben wir diese damit im Vergleich zum Vorjahrgesenkt und deutlich unter die Abschreibungenauf Sachanlagen und immaterielles Vermögenzurückgeführt. Die Ausgaben für Akquisitionenbetrugen insgesamt 1.480 Millionen € und dieEinnahmen aus Devestitionen 86 Millionen €.Akquisitionen betrafen insbesondere den Erwerbdes Fipronil-Geschäfts der Bayer CropSciencesowie die Übernahme des Geschäfts mit tech-nischen Kunststoffen von Honeywell, USA. FürFinanzanlagen, Wertpapiere des Umlaufvermö-gens und finanzbedingte Forderungen wurden191 Millionen € ausgegeben. Durch den Verkauf

Millionen €

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

2003

4.878

–3.260

–1.359

2002

2.313

–2.164

–265

Kapitalflussrechnung

Finanzen Wirtschaftliche LeistungFinanzen Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Page 26: Unternehmensbericht - BASF

22 | BASF 2003

Aus wenigen Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas,Steinsalz, Luft und Schwefel stellen wir Grund-und Zwischenprodukte her, die entlang unsererWertschöpfungsketten veredelt werden. So ent-stehen schließlich ganz unterschiedliche Erzeug-nisse, zum Beispiel Kunststoffe, Pflanzenschutz-mittel, Kraftstoffadditive oder Vitamine. Der Pro-duktionsverbund spart Ressourcen und damitKosten, denn die Produkte und Nebenprodukteeiner Anlage werden in anderen Betriebenweiterveredelt, Infrastruktur und Serviceeinrich-tungen können gemeinsam genutzt werden.

Wir bauen daher überall dort, wo es unsVorteile bringt, unseren Verbund aus. Darüberhinaus optimieren wir die Strukturen unseresVerbunds kontinuierlich. 2003 haben wir dieChloralkaliproduktion in Ludwigshafen teilweiseauf das energieeffizientere Membranverfahrenumgestellt, das weniger Strom verbraucht und soCO2-Emissionen vermeidet. Das Projekt ist einer

von vielen Beiträgen, die das Segment Chemi-kalien zur kostengünstigen und zuverlässigenVersorgung der BASF mit wichtigen Grund- undZwischenprodukten leistet.

Wachstumschancen nutzen Mit unseren Investitionen in Asien erschlie-

ßen wir uns diesen wachsenden Markt: Im Som-mer 2003 haben wir den Grundstein für inte-grierte Anlagen zur Herstellung von Tetrahydro-furan (THF) und Polytetrahydrofuran (PolyTHF®)in Caojing/China gelegt, die wir 2005 in Betriebnehmen wollen. Mit PolyTHF®, dem Ausgangs-produkt für Spandex-Fasern, wollen wir zum be-vorzugten Lieferanten der schnell wachsendenTextilindustrie Chinas werden. In der Anlage setzen wir erstmals ein von uns entwickeltes Ver-fahren ein, das auf Syntheseschritte verzichtetund dadurch Kosten und Energie spart. Auch unsere Investition in Nanjing/China macht gute

ChemikalienAnorganika, Petrochemikalien und Zwischenprodukte – sie bilden das Fundament unseres Produktions-verbunds und sind Teil des Portfolios von rund 8.000 Verkaufsprodukten unseres Unternehmens. Im ver-gangenen Jahr konnten wir den Umsatz des Segments Chemikalien steigern. Gestiegene Rohstoffpreise,anhaltender Wettbewerbsdruck und Kosten für Modernisierungsmaßnahmen reduzierten jedoch das Ergeb-nis im Vergleich zum Vorjahr. Ein wichtiger Pluspunkt im Jahr 2003: Wir haben unser Portfolio anorganischerSpezialitäten durch Akquisition gestärkt.

Zwischenprodukte30,4%

Petrochemikalien56,8%

Anorganika12,8%

2002 2003

635

393

5.3175.752

495527

98 108

2002 2003 2002 2003 2002 2003

Ergebnis derBetriebstätigkeit Millionen €

Umsatz nachUnternehmensbereichenMillionen €

InvestitionenMillionen €

Forschungund EntwicklungMillionen €

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Chemikalien

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BASF 2003 | 23

Fortschritte: Wir werden dort im Jahr 2005 einenneuen Verbundstandort in Betrieb nehmen, derden asiatischen Markt unter anderem mit wich-tigen Grundprodukten wie organischen Säuren,Aminen und Lösemitteln versorgen wird.

Mit der Akquisition der Callery ChemicalDivision der Mine Safety Appliances Company,USA, haben wir im Jahr 2003 zudem unser glo-bales Portfolio mit anorganischen Spezialitätengestärkt.

Enge Zusammenarbeit mit unseren KundenDie Bedürfnisse unserer Kunden zu kennen

und ihnen dafür geeignete Lösungen anzubieten– das ist unser Ziel. Für unsere Kunden in derasiatischen Kunststoff- und Kunstlederindustriehaben wir dazu ein neues Geschäftsmodell ent-wickelt. Ein bereichsübergreifendes Team vertrittdas Produktportfolio von Zwischenprodukten,Polyurethanen und Petrochemikalien. Unsere

Kunden und die BASF profitieren von diesem An-satz: Die Zahl der Ansprechpartner für den Kun-den reduziert sich, für die BASF führt die Bünde-lung des Produktportfolios zu einer effizienterenMarktbetreuung.

Beim Geschäft mit Leimen und Tränkharzenhaben wir im vergangenen Jahr ein neues Logis-tikkonzept entwickelt. Ausgewählte Großkundenmit entsprechend hohem Bedarf werden jetzt inGanzzügen per Bahn beliefert. Das ist billigerund umweltschonender, als den Weg auf derStraße zurückzulegen. Wir liefern zeitgerechtund unterstützen damit die Kunden bei einer effi-zienten Lagerhaltung. Und: Von den günstigerenFrachtkosten des Bahntransportes profitierenbeide Partner. Maßnahmen wie diese haben dazubeigetragen, dass unser Wachstum bei Leimenund Tränkharzen im vergangenen Jahr über demdes Marktes lag.

Weitere Informationen und Daten unter:www.berichte.basf.de/chemikalien

Eine perfekte Ergänzung unserer Wertschöpfungsketten

Bor und Kalium: Auf den ersten Blick zwei einfache

chemische Elemente. Durch Expertenhände ver-

wandeln sie sich in hoch begehrte Produkte, bei-

spielsweise für die Herstellung komplexer Wirk-

stoffmoleküle in der Pharmaindustrie. Genau aus

diesem Grund hat die BASF im Jahr 2003 die

Callery Chemical Division von der US-amerikani-

schen Mine Safety Appliances übernommen:

Alkalimetall-Folgeprodukte, höhere Alkoholate und

Bor-Spezialitäten erweitern perfekt das globale

Portfolio der BASF bei den anorganischen Spezial-

chemikalien. Diese Produkte ermöglichen unseren

Kunden, die Ausbeuten ihrer Wirkstoffherstellung

zu verbessern und dabei Nebenreaktionen zu

unterdrücken. Aber nicht nur unsere Kunden in der

pharmazeutischen Industrie, sondern auch die

Kunden in zahlreichen anderen Branchen – von

der Holz- und Klebstoffindustrie, über die Elek-

tronik- bis hin zur metallverarbeitenden Industrie –

setzen auf die Spezialisten der BASF.

Experten sorgen für höchste Qualität: Andreas Scheffelüberprüft eine Probe auf ihre Reinheit.

Page 28: Unternehmensbericht - BASF

24 | BASF 2003

Am 1. Mai 2003 haben wir unser Fasergeschäftan Honeywell, USA, abgegeben und im Gegen-zug deren Geschäft mit technischen Kunststoffenerworben. Das Segment haben wir anschließendin „Kunststoffe“ umbenannt. Es umfasst weiter-hin Styrol-Kunststoffe, Performance Polymersund Polyurethane.

Wir konzentrieren uns auf unsere StärkenMit dem Erwerb der technischen Kunst-

stoffe von Honeywell sind wir einer der weltweitführenden Anbieter in diesem Geschäftsfeld. Dieinsgesamt 500 ehemaligen Honeywell-Mitarbei-ter sowie die Kunden und Produktionsstätten haben wir erfolgreich integriert.

Um profitabel zu wachsen, differenzierenwir unsere Arbeitsgebiete in Standardpolymere,bei denen effiziente Geschäftsprozesse der we-sentliche Erfolgsfaktor sind, und Spezialitäten-geschäfte, bei denen wir in Zusammenarbeit mitunseren Kunden Produkte und Wissen zum ge-meinsamen Nutzen einsetzen. In der Produktionsetzen wir auf effiziente World-scale-Anlagen,die in den wichtigsten Märkten zum Teil in

Kooperation mit Partnern errichtet werden. Sohaben wir 2003 in Caojing/China mit dem Baueines Standorts zur Produktion von Isocyanatenbegonnen, den wir gemeinsam mit chinesischenPartnern und der US-Firma Huntsman betreibenwerden. Aus diesen Anlagen werden wir weitereUnternehmen, wie zum Beispiel Bayer, beliefern.In Kuantan/Malaysia wollen wir gemeinsam mitToray Industries, Japan, eine Anlage für Poly-butylenterephthalat (PBT) errichten. Eine weiterePartnerschaft sind wir mit Dow, USA, eingegan-gen: Wir planen eine gemeinsame World-scale-Anlage zur Herstellung von Propylenoxid, einVorprodukt zur Herstellung von Polyurethan, die frühestens 2007 in Betrieb gehen soll. DieAnlage wird nach einem neuen, kostengünstige-ren Verfahren arbeiten, bei dem keine Neben-produkte außer Wasser anfallen. Wegen nichtmehr ausreichender Wettbewerbsfähigkeit wur-de die Produktion von ABS in Geleen/Niederlan-de im Jahr 2003 eingestellt. Zudem werden bisMitte 2004 in Ludwigshafen die Anlagen fürPolystyrol-Compounds geschlossen sowie fürStyrolux® stillgelegt.

Kunststoffe Wir sind einer der weltweit führenden Kunststoffhersteller und wollen langfristig profitabel wachsen. Mit vielenMaßnahmen richten wir unser Geschäft neu aus: Wir stärken unsere Kernbereiche, erschließen neue Arbeits-felder und setzen aus eigener Kraft oder mit Partnern auf moderne Anlagen. Im Jahr 2003 haben wir davon be-reits profitiert und konnten unsere Mengen in schwierigem Umfeld weltweit um 9,2 % ausbauen. Unser Umsatzstieg dabei um 3,7 %. Gestiegene Rohstoffkosten sowie ungünstige Währungseinflüsse konnten wir durch höhere Verkaufspreise nicht ausreichend kompensieren und verzeichneten einen deutlichen Ergebnisrückgang.

Polyurethane33,2%

Styrol-Kunststoffe41,3%

Performance Polymers25,5%

2002 2003

582

296

8.477 8.787

636

539

138 142

2002 2003 2002 2003 2002 2003

Ergebnis derBetriebstätigkeit Millionen €

Umsatz nach UnternehmensbereichenMillionen €

InvestitionenMillionen €

Forschungund EntwicklungMillionen €

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Kunststoffe

Page 29: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 25

Wir bieten unseren Kunden Vorteile Technischen Kunststoffen genau die vom

Kunden geforderten Eigenschaften zu geben, ist eine unserer Stärken. So kann unser Kon-struktionswerkstoff Ultramid® für viele Motor-und Getriebeteile verwendet werden, denn ernutzt sich kaum ab und bleibt bei Hitze und Kältein Form. Daher wird er seit kurzem auch alsMaterial für die Ölwannen des Mercedes-BenzActros, ein Lkw von DaimlerChrysler, benutzt.Unser leichter und sehr stabiler SchaumstoffUltratect® hat sich dagegen einen Platz im Fah-rerraum erobert: Er wird erstmals von BMW inder Rückbank des Serienmodells M3 CLS ein-gesetzt und reduziert so ihr Gewicht um 50%

im Vergleich zur Stahlvariante.

Wir entwickeln mit unseren Kunden die richtigenLösungen: Beispielsweise mit weltweit 24 Sys-temhäusern für Polyurethane, die über 8.000 Re-zepturen zumeist innerhalb von 48 Stunden lie-fern können. Umfassender Service steht auch beiStandardkunststoffen hoch im Kurs: Mit Color-flexx® bieten wir seit 2003 gemeinsam mit vierPartnern ein hocheffizientes System zur Selbst-einfärbung von Polystyrol und Styrolcopolyme-ren an. Das spart Kosten, verkürzt die Lieferzei-ten und ermöglicht es den Kunden, erheblichschneller und flexibler zu produzieren.

Per E-Commerce können unsere Kundenuns weltweit rund um die Uhr erreichen: Mit unseren Aktivitäten wie dem PlasticsPortal habenwir 2003 einen Umsatz von über 1 Milliarde €erzielt – das sind in einzelnen Geschäftsfeldernbereits mehr als 50% des jeweiligen Umsatzes.

Kunststoff hält Schiffe und Brücken in Form

Schiffe sind auf hoher See extremen Bedingungen

ausgesetzt: Korrodiertes oder durch Belastung

beschädigtes Material kann Mensch und Umwelt

beeinträchtigen. Um diese Risiken zu verringern,

hat die BASF-Tochter Elastogran gemeinsam mit

der britischen Intelligent Engineering das Sandwich

Plate System™ (SPS) entwickelt. Dabei werden die

herkömmlichen Stahlkonstruktionen durch ein

Verbundsystem aus Stahl/Polyurethan/Stahl

ersetzt. SPS erhöht die Festigkeit der Konstruktion,

dämpft Schwingungen und reduziert das Gewicht.

Darüber hinaus steigt die Lebensdauer der

Schiffsegmente, und notwendige Reparaturzeiten

werden deutlich verkürzt. Mit Hilfe von SPS sind

seit 2001 bei mehr als 20 Schiffen Decks und

Laderäume mit einer Fläche von insgesamt 25.000

Quadratmetern repariert worden. Zudem wurden

zahlreiche neue Schiffsegmente mit SPS gebaut.

Auch für Anwendungen an Land bietet das System

eine intelligente Lösung. So konnte 2003 im Raum

Québec/Kanada die erste SPS-Straßenbrücke ein-

geweiht werden: Durch das Verbundmaterial ist sie

rund 40 % leichter als eine herkömmliche

Konstruktion. Neubau-Aktivitäten wie diese wollen

wir in den kommenden Jahren gezielt ausbauen.

Weitere Informationen und Daten unter:www.berichte.basf.de/kunststoffe

Mit SPS lassen sich die Reparaturzeiten bei Schiffen um bis zu 50 % reduzieren.

Page 30: Unternehmensbericht - BASF

26 | BASF 2003

Wir wollen verstehen, wie unsere Kunden den-ken und was sie brauchen: Gemeinsame Ent-wicklungsprojekte machen uns zum strategi-schen Partner der Kunden und zeigen uns dieBedürfnisse im Markt. Dafür bieten wir innovati-ve Problemlösungen und kundenspezifische Sys-teme. Wichtige Erfolgsfaktoren sind dabei eineleistungsfähige Forschung und Entwicklung,schlanke Strukturen, eine wettbewerbsfähigeProduktion und globale Präsenz.

Intelligente und umweltfreundliche LösungenWelcher Klebrohstoff eignet sich am besten

für eine bestimmte Anwendung? Um das heraus-zufinden, investieren wir nicht nur in die Poly-merforschung und Anwendungstechnik, sondernauch in die Beschichtungstechnik. Auf unsererneuen Beschichtungsanlage in Ludwigshafentesten wir gemeinsam mit unseren Kunden das

Zusammenspiel von Beschichtungstechnologieund -geschwindigkeit, Trägermaterial und Haft-klebstoff. So können wir ihnen das am bestengeeignete Produkt anbieten und zugleich helfen,ihre Herstellungsprozesse zu verbessern. Dasgleiche Ziel hat das 2003 eröffnete Robot Appli-cation Center (RACE) am Standort Münster: Umfür Kunden der Automobilindustrie die Lackie-rung von Karosserieteilen in Originalgröße zuerproben, investierte die BASF Coatings rund 3 Millionen € in die Lackiertestanlage.

Interdisziplinäres Arbeiten ist eine wichtigeVoraussetzung, um für die Systeme unserer Kun-den die passende Lösung zu finden: So habenAnwendungstechniker für Lederchemikalien,Entwickler von Wasch- und Reinigungsmittelnund Wissenschaftler einer Hochschule gemein-sam das neue, vielfältig einsetzbare Lederentfet-tungsmittel Eusapon® OD für Gerbereien und die

VeredlungsprodukteVeredlungschemikalien, Coatings und Veredlungspolymere verbessern die Produkte unserer Kunden: Sietragen bei vielen Dingen des täglichen Lebens zu höherer Qualität und optimalen Gebrauchseigenschaftenbei. Im vergangenen Jahr ist der Umsatz in diesem Segment insbesondere durch den schwachen US-Dollarsowie die schwierige konjunkturelle Entwicklung in einigen Abnehmerbranchen gesunken. Das Ergebniswurde zusätzlich durch hohe Rohstoffkosten belastet. Das schwierige Jahr 2003 hat gezeigt: Ohne die kon-sequent umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen der Vergangenheit und die kontinuierliche Reduzierungvon Kosten ist keine nachhaltige Profitabilität zu erzielen.

Veredlungs-polymere32,4%

Veredlungs-chemikalien41,2%Coatings26,4%

2002 2003

646

4788.014

7.633

288236 222 240

2002 2003 2002 2003 2002 2003

Ergebnis derBetriebstätigkeit Millionen €

Umsatz nach UnternehmensbereichenMillionen €

InvestitionenMillionen €

Forschungund EntwicklungMillionen €

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Veredlungsprodukte

Page 31: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 27

Wolle verarbeitende Textilindustrie entwickelt.Es reinigt Leder gründlicher als herkömmlicheMittel, lässt der Wolle den natürlichen Glanz, istwirtschaftlicher und biologisch besser abbaubar.

Dank unserer Kompetenz bei chemischenSynthesen und Produktionsverfahren können wirneue Produkte entwickeln, die schnell vom Marktangenommen werden, zum Beispiel hochreineMethansulfonsäure mit der höchsten Qualität imMarkt. Ihr Vorteil: Sie kann ohne kostenintensiveVorbehandlung beispielsweise in der Galvano-technik eingesetzt werden. Da Methansulfon-säure biologisch abbaubar und toxikologischunbedenklich ist, ersetzt sie weniger umwelt-freundliche Produkte. 2003 haben wir eine neueAnlage für die Herstellung hochreiner Methan-sulfonsäure in Ludwigshafen in Betrieb genom-men, die in unseren Produktionsverbund inte-griert ist und nahezu emissionsfrei läuft.

Globale Konzepte, lokale LösungenWir wollen unsere Kunden überall, wo sie

tätig sind, nach ihren Bedürfnissen unterstützen.Daher verfügen wir als einziger Global Player derAutomobillackindustrie über eigene Produktions-kapazitäten in Japan. Auch unsere kundenorien-tierten Geschäftsmodelle, beispielsweise für Ge-neral Motors, zeigen, wie unsere regionalen Lö-sungen und globalen Konzepte optimal ineinan-der greifen: Ob Autolack und Bremsflüssigkeit inAsien oder Kunststoffelemente in den USA benö-tigt werden – für General Motors gibt es bei derBASF nur einen Ansprechpartner, der mit derUnterstützung von vier Kollegen alle Aufträgeund Fragen weltweit koordiniert. Dieser Einsatzhat nicht nur steigenden Umsatz, sondern auchAnerkennung gebracht: Die BASF wurde von Ge-neral Motors als Lieferant des Jahres 2002 aus-gezeichnet.

Zusammenarbeit von der Faser bis zum Druckerzeugnis

Damit aus Fasern, Papierchemikalien und Druckfarbe eine

Zeitung wird, sind viele Arbeitsschritte und Partner not-

wendig. Um Potenziale zur Qualitätsverbesserung und

Kostensenkung in der gesamten Prozesskette ausfindig

zu machen, haben wir Kooperationen initiiert: mit der Axel

Springer AG als führendem Hersteller von Printmedien,

dem Pigmenthersteller Omya und Voith Paper als Anbieter

von Papiermaschinen. Jeder der Partner bringt seine spe-

zielle Kompetenz ein, um gemeinsam Lösungen für die

Papier- und Drucktechnologie zu erarbeiten. Angefangen

von der Herstellung und Veredelung von Papier bis hin

zum Druckerzeugnis werden die einzelnen Prozessschritte

optimal aufeinander abgestimmt. Durch die enge Zusam-

menarbeit von Entwicklern und Anwendern auf den Ge-

bieten Papier und Druckfarbe kann die BASF dabei umfas-

sendes Know-how liefern. So haben wir beispielsweise

mit der Axel Springer AG den Einsatz einer völlig neuen

Papierqualität entwickelt: Coated Coldset. Dabei wird ein

kostengünstiges Rohpapier mit einem dünnen Pigment-

strich versehen, so dass es weißer und besser bedruckbar

ist. Im preiswerten Zeitungsdruckverfahren können damit

hochwertige Wochenendbeilagen oder sogar Magazine

hergestellt werden. Die neue Qualität ist zu sehen und zu

spüren: Die Beilage ist besonders kontrastreich gedruckt

und fühlt sich angenehm an. Weitere Informationen und Daten unter:www.berichte.basf.de/veredlungsprodukte

Begeistert vom Druckergebnis:

Herbert Woodtli (links), Leiter

des zentralen Beschaffungs-

wesens der Axel Springer AG,

und Dieter Meck, Leiter Globale

Anwendungstechnik Papier der

BASF, begutachten die neue

Papierqualität.

Page 32: Unternehmensbericht - BASF

28 | BASF 2003

Feinchemie: Innovationen für unsere KundenOb Beta-Carotin im ACE-Drink oder Styling-

Polymere im Haargel – erst mit Feinchemikalienvon BASF entfalten Alltagsprodukte ihre volleWirkung.

Für unsere Kunden entwickeln wir kreativeund individuelle Lösungen. So haben wir im Be-reich Hair Styling neue Standards für festigendePolymere gesetzt: Mit Luviset® Clear könnenkristallklare Haargele hergestellt werden, dieauch bei Wind und Wetter Festigkeit und Haltder Frisur garantieren. Innovation im Sonnen-schutz: Mit Uvinul® A Plus führen wir einen ganzneuen, photostabilen und damit länger anhalten-den Sonnenschutzfilter in den Markt ein.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken,setzen wir auf unsere Technologie- und Verbund-vorteile. So haben wir 2003 in Gunsan/Korea eineWorld-scale Anlage für Vitamin B2 in Betriebgenommen. Sie arbeitet nach einem biotechno-logischen Verfahren, das wirtschaftliche undökologische Vorteile verbindet. Die Umstruk-turierung und Erweiterung großer Teile unseres

Vitamin-Produktionsverbunds ist fast abge-schlossen: In Ludwigshafen wird in der erstenHälfte dieses Jahres eine neue 40.000-Tonnen-Anlage den Aromastoff Citral zum zentralen Bau-stein der Herstellung von Vitamin A, E und Caro-tinoiden machen. Zusätzlich stärken wir unserePosition bei zahlreichen Aromachemikalien.

Im herausfordernden Umfeld des ContractManufacturing haben wir unser Geschäft plan-mäßig ausgebaut. Unser Erfolgsrezept: Wir ver-einen die guten Beziehungen zu ausgewähltenPartnern in der Pharmaindustrie mit einer brei-ten Palette chemischer Technologien und effi-zientem Forschungsmanagement. Wir planen,bis 2010 einer der führenden Hersteller in die-sem für uns attraktiven Wachstumssegment zuwerden.

Pflanzenschutz: auf Kundenbedürfnisseausgerichtet

Moderne Pflanzenschutzmittel müssen Pilz-erkrankungen und schädliche Insekten sicherbekämpfen und Kulturpflanzen vor Unkräutern

Pflanzenschutz und ErnährungBeim Geschäft mit Produkten für Pflanzenschutz konnten wir in einem schwierigen Marktumfeld und trotzdes gegenüber dem Euro schwachen US-Dollar den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Der Umsatzim Bereich Feinchemie wurde ebenfalls dadurch beeinträchtigt. Durch Zukäufe und die Einführung innovati-ver Produkte sowie durch den gezielten Verkauf einiger für uns nicht strategischer Produkte haben wir un-ser Portfolio gestärkt. Wir sind auf gutem Kurs und konnten unser Ergebnis vor Sondereinflüssen deutlichsteigern. Unsere Maßnahmen zur Kostenreduzierung zeigen Erfolg.

Pflanzenschutz63,3%

Feinchemie36,7%

2002 2003

55

359

4.924

5.021

245

1.273

367 309

2002 2003 2002 2003 2002 2003

Ergebnis derBetriebstätigkeit Millionen €

Umsatz nachUnternehmensbereichenMillionen €

InvestitionenMillionen €

Forschungund EntwicklungMillionen €

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Pflanzenschutz und Ernährung

Page 33: Unternehmensbericht - BASF

schützen. Gleichzeitig dürfen sie Mensch undUmwelt nicht schädigen. Wir bieten leistungs-fähige Fungizide, Insektizide und Herbizide, dieunseren Kunden optimale Ernteerträge sichern.In den nächsten Jahren wollen wir sieben Pflan-zenschutzwirkstoffe mit einem Umsatzpotenzialvon insgesamt 700 Millionen € zur Marktreifeentwickeln, sechs Wirkstoffe führen wir derzeitin den Markt ein.

Mit dem Kauf des Insektizids Fipronil sowieausgewählter Fungizide zur Behandlung vonSaatgut von Bayer CropScience haben wir imMärz 2003 unser Portfolio ergänzt. Fipronil wirdunser Insektizidgeschäft besonders in den wach-senden Spezialitätenmärkten stärken. Um unse-ren Erfolg langfristig zu sichern, optimieren wirunser Portfolio: Die gezielte Ausrichtung vonWirkstoffen und Formulierungen auf veränderteKundenbedürfnisse verringert die Komplexität

und verbessert das Ergebnis. Dazu hat zum Bei-spiel die Devestition unserer Bodenverbesse-rungsmittel an die Kanesho Soil Treatment,Belgien, beigetragen.

Pflanzenbiotechnologie: neue Lösungengefunden

In der Pflanzenbiotechnologie entwickelnwir Lösungen für eine leistungsfähige Landwirt-schaft sowie gesündere Ernährung und forschenan Pflanzen, um Produkte effizienter herzustel-len. Wir wollen zum Beispiel die Anbaueigen-schaften von Pflanzen verbessern: 2003 ist esuns gelungen, Gene zu identifizieren, durch diedie Laborpflanze Arabidopsis thaliana Trocken-perioden besser überstehen kann. Diese Tro-ckenheitsresistenz wird nun in einem zweitenSchritt auf Nutzpflanzen wie Mais, Soja oderWeizen übertragen.

Sicherer Ertrag: Dr. John-Bryan Speakman, Pflanzen-schutzforscher bei BASF, überprüft die Wirksamkeit desFungizids F 500® an Modellpflanzen.

Hilfe für südamerikanische Sojabohnen-Produzenten

F 500®, unser innovativer Wirkstoff gegen Pilzkrank-

heiten, setzt seinen Erfolg jetzt auch in Südamerika

fort: Wir haben den Wirkstoff, der bisher hauptsächlich

für Getreide eingesetzt wurde, für den Einsatz im Soja-

anbau weiterentwickelt. Bereits zwei Jahre vor der

Produkteinführung in Südamerika hatten wir unseren

Kunden die Stärken dieses Strobilurins und seinen

möglichen Einsatz im Sojaanbau demonstriert. Der

Durchbruch gelang dann in der Saison 2003/04: Eine

Pflanzenkrankheit, als Soja-Rost bekannt und gefürch-

tet, hatte sich von Paraguay kommend bis nach

Brasilien ausgebreitet. Mit Comet® und Opera® hatten

wir die richtigen Lösungen zur richtigen Zeit am rich-

tigen Ort. Unter Hochdruck und mit großer Fach-

kenntnis führte das Fungizidteam die neuen Produkte

erfolgreich in den Markt ein. F 500® machte dabei

seinem Namen als Breitbandfungizid alle Ehre: Auch

im Sojaanbau ließen sich mit seiner Hilfe deutliche

Ertragssteigerungen erzielen. Mit ausgezeichneter

Kenntnis von Kulturen und Märkten ist uns der Einstieg

in ein neues Geschäft gelungen.

Weitere Informationen und Daten unter:www.berichte.basf.de/pflanzenschutzwww.berichte.basf.de/ernaehrung

Pflanzenschutz und Ernährung Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Page 34: Unternehmensbericht - BASF

30 | BASF 2003

Unser Öl- und Gasgeschäft ist in der Wintershallgebündelt. Die 100%ige BASF-Tochter kann auf über 70 Jahre Erfahrung bei der Suche undGewinnung von Öl und Gas zurückblicken und ist als größter deutscher Erdöl- und Erdgas-produzent weltweit in Schwerpunktregionentätig. 1990 haben wir uns mit der russischenGazprom zusammengetan – einem starken Part-ner, der über die größten Erdgasvorkommen derWelt verfügt. Seit der Gründung der WINGAS

haben wir den Handel mit Gas in Deutschlandausgebaut. Heute entwickeln wir dieses Angebotunter dem Leitmotiv „Gas für Europa“ weiter undkooperieren bei der Förderung von Gas in Russ-land.

Exploration und Produktion: Position gestärktBei der Suche nach und der Förderung von

Erdöl und Erdgas setzen wir auf neue Techno-logien und starke Partnerschaften. Das zahltesich auch 2003 aus: Wir haben im vergangenen

Jahr insgesamt 13,7 Millionen Tonnen Öläquiva-lent gefördert, das sind 12% mehr als im Vor-jahr. Damit leistete das Arbeitsgebiet Explorationund Produktion auch 2003 den größten Beitragzum Ergebnis des Segments. Gelungen ist unsdies durch die Entwicklung neuer Fundstellen inNordafrika und der holländischen Nordsee, dieIntegration der im Jahr 2002 erworbenen ClydeNetherlands sowie Produktionssteigerungen inbestehenden Feldern.

Um unseren Geschäftserfolg langfristig zusichern, suchen wir kontinuierlich nach neuenVorkommen in unseren Schwerpunktregionen.Darüber hinaus arbeiten wir stetig daran, neuechancenreiche Konzessionsflächen zu erwerben,um dort Öl und Gas zu suchen und zu gewinnen.So haben wir 2003 den Zuschlag für einen er-folgversprechenden Explorationsblock in der hol-ländischen Nordsee sowie für fünf Blöcke vor derKüste Großbritanniens erhalten. In Argentinienhaben wir unter anderem eine Beteiligung von

Öl und GasÖl und Gas war auch im Jahr 2003 unser ergebnisstärkstes Segment: Wir konnten das hohe Vorjahresniveausogar noch übertreffen. Um unsere langfristigen Wachstumsziele abzusichern, haben wir 2003 weiterhin in dieSteigerung unserer Produktion und Sicherung unserer Reserven investiert. Unser Erfolgskonzept: Wir konzen-trieren uns auf aussichtsreiche Regionen in Europa, Nordafrika, Südamerika sowie Russland und künftig aufden Raum am Kaspischen Meer. Beim Erdgashandel lag unser Absatzwachstum mit 20,1% deutlich über derMarktentwicklung.

2002 2003

1.2101.365

4.1994.791

920

323

113 123

2002 2003 2002 2003 2002 2003

Ergebnis derBetriebstätigkeit Millionen €

UmsatzMillionen €

InvestitionenMillionen €

Forschungund EntwicklungMillionen €

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Öl und Gas

Page 35: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 31

27% an einer Konzession vor Feuerland sowiezwei Konzessionen in Patagonien erworben. Dar-über hinaus werden wir ab 2004 im russischenTeil des Kaspischen Meeres nach Öl suchen.

Erdgashandel: weiter auf WachstumskursIm Erdgashandel konnten wir 2003 den Ab-

satz erheblich steigern. Er betrug 286,5 Milliar-den Kilowattstunden, das sind 20,1% mehr alsim Vorjahr. Das Arbeitsgebiet hat sich zu einerstabilen Säule des Segments mit erheblichemWachstumspotenzial entwickelt. Die WINGAS,ein Gemeinschaftsunternehmen der Wintershall(65%) und der russischen Gazprom (35%), ge-hört bereits jetzt zu den großen Erdgasunterneh-men Deutschlands. Wir verfügen über ein eige-nes Pipelinenetz von mehr als 2.000 KilometernLänge und den größten Erdgasspeicher West-europas in Rehden/Deutschland. Dieses als Dreh-scheibe im Zentrum der europäischen Erdgas-märkte angelegte Pipelinenetz wollen wir opti-mieren, um unser Geschäft weiter zu expandie-ren – auch über Deutschland hinaus.

Wir nutzen die Liberalisierung des euro-päischen Erdgasmarktes, um zu wachsen. Sovermarktet die WINGAS seit Anfang 2003 ihrErdgas auch in Belgien und konnte sich bereitsheute für 2005 einen Marktanteil von 6%

sichern. Um diese Vermarktung zu intensivieren,haben wir die WINGAS Belgium mit Sitz in Brüs-sel gegründet. Auch in Großbritannien haben wirunsere Aktivitäten ausgedehnt und dafür 2003

mit Norsk Hydro, Norwegen, die Gründung desJointventures HydroWingas zur Vermarktung vonErdgas beschlossen. Durch eine 25%ige Betei-ligung an der North West European Hub ServiceCompany (HubCo) in Bunde/Emden, wo strate-gisch wichtige Erdgasleitungen zusammen-laufen, haben wir uns zudem die Möglichkeiteröffnet, einen leistungsfähigen Erdgashandels-platz mit aufzubauen.

Gemeinsam am Polarkreis Gas fördern

Erfolg verbindet über nationale Grenzen hinweg.

Deshalb haben die BASF-Tochter Wintershall und

der russische Erdgasproduzent Gazprom ihre seit

14 Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit weiter aus-

gebaut. Sie haben 2003 das Jointventure Achimgaz

gegründet, um im westsibirischen Urengoy-Feld

gemeinsam Erdgas und Kondensat zu fördern. Das

Vorhaben zählt zu den bislang größten Projekten

eines deutschen Unternehmens in der Russischen

Föderation. Bei der geplanten Förderung aus der

tief unter dem Permafrostboden gelegenen Lager-

stätte ergänzen sich die Stärken der beiden Partner

ideal: Gazprom verfügt über fundiertes Know-how

bei der Gasförderung in arktischen Gebieten.

Wintershall bringt langjährige Erfahrung mit tech-

nisch schwierigen Lagerstätten, besonders mit

Horizontalbohrungen unter extremen geologischen

Bedingungen, ein. Über einen Zeitraum von

40 Jahren sollen in der Spitze bis zu 8 Milliarden

Kubikmeter Erdgas und bis zu 3 Millionen Tonnen

Kondensat jährlich gefördert werden.

Weitere Informationen und Daten unter:www.berichte.basf.de/oel+gas

Klirrende Kälte und Permafrost:

Mitarbeiter von Wintershall und

Gazprom arbeiten in Sibirien unter

extremen Bedingungen.

Öl und Gas Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Page 36: Unternehmensbericht - BASF

32 | BASF 2003

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Forschung und Entwicklung

Unsere zentralen Technologieplattformen inLudwigshafen bündeln das Expertenwissen derBASF. Sie bilden gemeinsam mit den weltweitenForschungseinrichtungen und Tochterunterneh-men den Kern unseres Forschungsverbunds.Weltweit sind rund 7.500 Mitarbeiter in For-schung und Entwicklung beschäftigt. Darüberhinaus beteiligen wir uns derzeit weltweit anknapp 1.100 Kooperationen, durch die unsereForschung aus aller Welt Impulse über Markt-bedürfnisse und Technologietrends erhält.

Technologische Innovationen für erfolgreicheKunden

Wir wollen mit Produktinnovationen und Systemlösungen zum Erfolg unserer Kunden undzum profitablen Wachstum der BASF beitragen.Bei Automobilherstellern stößt das innovativeKonzept unserer Tochtergesellschaft Elastogranzur thermischen Kapselung von Fahrzeugmoto-ren auf großes Interesse. Durch eine Umhüllungdes Motors mit Polyurethanschaum verzögert

sich das Abkühlen des Motors, er bleibt beiStadtfahrten und im Kurzstreckenbetrieb für dennächsten Start noch betriebswarm. Das Poten-zial: eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs umbis zu 9%. Derzeit arbeiten wir zusammen miteinem namhaften Hersteller der Automobil-branche an den Vorbereitungen zum Bau einesPrototyps.

Das Beispiel Biokatalyse zeigt, wie wir wis-senschaftliche Erkenntnisse und Chancen desTechnologiewandels nutzen und frühzeitig öko-logische Aspekte einbeziehen. Die Biokatalysesetzt Mikroorganismen oder isolierte Enzyme fürdie Herstellung von Produkten auf Basis nach-wachsender Rohstoffe wie beispielsweise Sojaölein und stellt eine energie- und ressourcenscho-nende Alternative zur mehrstufigen chemischenSynthese dar. Wir nutzen diese Technologie bei-spielsweise zur Herstellung unserer ChiPros®:Diese Moleküle kommen in zwei spiegelbild-lichen, aber nicht deckungsgleichen Formen vor, von denen nur eine die im Endprodukt ge-wünschte Wirkung zeigt. Die BASF ist auf Grundihres innovativen biokatalytischen Verfahrens inder Lage, ihren Kunden der pharmazeutischenIndustrie gezielt nur die wirksame Form anzu-bieten. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet für uns die Pflanzenbiotechnologie (sieheauch Seite 29).

Innovationen für profitables WachstumWir wollen unseren Kunden wirtschaftlich erfolgreiche Problemlösungen und Produkte anbieten. Ziel unsererForschung und Entwicklung ist es daher, Markttrends und Ideen aus der Wissenschaft schnell umzusetzen. Unser starkes Netzwerk aus kreativen Mitarbeitern und leistungsstarken Kooperationen zwischen Forschung,den Geschäftsbereichen sowie externen Partnern aus Wissenschaft und Industrie setzen wir dabei zum Vorteilunserer Kunden ein. Parallel dazu erhöhen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit, indem wir unsere Produktions-verfahren kontinuierlich verbessern.

2002 2003

1.135 1.105

Forschungskosten Millionen €

Page 37: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 33

Öl und Gas Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Neue Geschäftsfelder erschließenInnovative Problemlösungen mit Hilfe der

Chemie in Bereichen, die außerhalb der beste-henden BASF-Geschäfte liegen, in attraktive Ge-schäfte zu überführen: Darauf konzentriert sichunsere Tochtergesellschaft BASF Future Busi-ness. Oberflächen, die die Fähigkeit haben, sichselbst zu reinigen und dadurch langfristig sauberzu bleiben, sind ein lang gehegter Wunsch derBau-, Textil- und Automobilindustrie. Mit min-cor™ führen wir derzeit eine Lösung hierfür imMarkt ein. Dabei nutzen wir die Potenziale derNanotechnologie. Das neue Produkt erzeugt aufden behandelten Oberflächen Nanostrukturenund macht sie so wasser- und schmutzabwei-send. Darüber hinaus entwickelt die BASF FutureBusiness leistungsfähige Komponenten für neueEnergiesysteme wie zum Beispiel Brennstoff-zellen oder langlebige und leuchtstarke Pigmen-te für die Anwendung in Displays der nächstenGeneration.

Wettbewerbsfähigkeit durch Verfahrensinnovationen sichern

Mit innovativen Verfahren verbessern wirunsere Produktionsprozesse, machen sie effi-zienter und senken die Kosten. Daher entwickelnwir beispielsweise seit 2003 gemeinsam mit Dowein innovatives Verfahren zur Herstellung vonPropylenoxid (PO) bis zur Marktreife. Wir wollenerstmals dieses wichtige Vorprodukt für Polyure-than-Kunststoffe, Lösemittel und Tenside auf derBasis von Propylen und Wasserstoffperoxid (HP)

herstellen. Im Gegensatz zu bisherigen Verfah-ren entsteht als Nebenprodukt lediglich Wasser.Die erste World-scale-Anlage auf Basis desHPPO-Verfahrens soll frühestens im Jahr 2007

in Betrieb gehen.

Pigmentpräparationen für edle Möbelstücke

Farbige Phonomöbel waren bisher nicht wirklich

einfarbig: An Schnittkanten, Bohrlöchern oder

Schrammen blitzte stets die ursprüngliche helle

Farbe der Faserplatte hervor. Damit sich der Käufer

auch nach Jahren über durchgängig einfarbige

Möbel freuen kann, haben die BASF-Fachleute

gemeinsam mit Kunden in der Holzwerkstoffindus-

trie eine innovative Lösung entwickelt. Mit unseren

neuen Pigmentpräparationen können MDF-Platten

(mitteldichte Faserplatten) beispielsweise in

Schwarz, Blau, Grün und Rot durchgefärbt werden.

Die Holzfasern bleiben dabei deutlich zu erkennen,

so dass die Platten ein natürliches Aussehen ha-

ben. Und genau wie Massivholz können sie immer

wieder aufgearbeitet werden. Unsere Kunden in der

Holzwerkstoffindustrie profitieren so von unserem

weltweit einzigartigen Know-how im Bereich Far-

ben und Leime und unserem Wissensverbund: Nur

die von uns entwickelten Pigmentpräparationen

lassen sich, wie von den Kunden gewünscht, leicht

mit den verwendeten Leimen mischen und durch-

dringen gut die Holzfaser.

Die durchgefärb-ten Faserplattenlassen sich wieMassivholzbearbeiten.

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Bei Fahrzeuglacken kennen sie alle

Nuancen: Renate Weber (links) und

Michaela Finkenzeller, Farbdesignerinnen

der BASF Coatings AG.

Mobil sein mit Lösungen aus der Chemie

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

34 | BASF 2003

Page 39: Unternehmensbericht - BASF

sche Automobilkonzern General Motors bei derBASF für alle Fragen einen zentralen Ansprech-partner.

Komfort, Sicherheit und OptikHeute gibt es kaum noch einen Autotyp,

der keine BASF-Produkte enthält. Im Innenraumgeben Kunststoffe unter anderem Instrumenten-tafeln oder Lenkrädern die gewünschte sportli-che oder elegante Note und sorgen für den not-wendigen Komfort. Auch dort, wo Autofahrernicht unbedingt zuerst hinschauen: Cellasto-Dämpfungssystemen aus Polyurethan ist es zuverdanken, dass unangenehme Schwingungenund Geräusche kaum zu spüren sind. Schonneun von zehn Automobilherstellern entscheidensich daher für diese passgenaue Verbindung zwi-schen Karosserie und Fahrwerk. Aber die Hoch-leistungskunststoffe der BASF können nochmehr. Sie halten Hitze, Kälte und mechanischeBelastung im Motorraum oder Getriebe problem-los aus. „Weil Ultramid® auch 140 Grad heißesGetriebeöl verträgt, haben wir es für das Gehäu-se eines neu entwickelten Getriebesteuermodulsverwendet, das unter anderem im 7er BMW undim Jaguar-S-Type eingebaut ist“, sagt ThomasLaux, Abteilungsleiter Getriebesteuerung beiBosch. Auch zur Fahrsicherheit tragen Lösungenaus der Chemie bei: Ohne sie wäre die Entwick-lung von Bremsflüssigkeiten, Airbags oder hoch-komplexer Steuerelektronik nicht möglich.

Auf der Straße der Traumautos reiht sich einefrisch lackierte Stahlkarosse an die andere. Lang-sam schiebt sie das Fließband vorwärts. Monteu-re setzen die Türen ein, wenig später installierenRoboter das Cockpit. Wie das fertige Auto aus-sehen soll, steht auf der Montageanleitung, dieunter der offenen Motorhaube klebt. Helle Leder-sitze, ein Navigationssystem oder das Sportlenk-rad – bei den großen Herstellern kann der Kundeaus mehr als einer Million Varianten wählen.Und er hat vielfältige Wünsche: Das Auto sollSicherheit und Komfort bieten, gut aussehen undzugleich genügsam sein. Kein Wunder, schließ-lich verbringt sein Besitzer viel Zeit mit ihm. ProJahr fährt jeder Deutsche rund 11.000 Kilometer,jeder Amerikaner sogar fast 15.000 Kilometer.Um die Wünsche von Autobesitzern zu erfüllen,entwickeln BASF-Teams gemeinsam mit ihrenPartnern in der Automobilindustrie innovativeund umweltfreundliche Lösungen.

Bedürfnisse der Kunden erkennen„In Projekten mit großen Kunden lernen wir

ihre Bedürfnisse genau kennen“, erklärt RaimarJahn, Leiter des Unternehmensbereichs Perfor-mance Polymers und Vorsitzender des Len-kungskreises Automobil – einer BASF-Plattform,die die Aktivitäten mit der Automobilindustriebündelt. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit ihnenKosten, Entwicklungs- und Produktionszeiten zusparen, die Qualität der Produkte zu verbessernund völlig Neues zu schaffen.“ Dieser integrierteAnsatz gilt nicht nur für die Entwicklung von Sys-temlösungen, sondern auch für den täglichenUmgang. So hat beispielsweise der amerikani-

BASF 2003 | 35

BASF und die Automobilindustrie Ob Lacke, Kunststoffe oder Additive – schon heute stecken in jedem Auto chemische Produkte im Wert von zirka 750 €.

Produkte für die Automobilbranche hatten einen Anteil von über 10 % am Jahresumsatz 2003 der BASF. Automobil-

zulieferer tragen derzeit ein Drittel zur Entwicklungsleistung in der Automobilindustrie bei: Tendenz steigend.

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tumsregion Asien sind dies wichtige Argumente,denn dort wird Kraftstoff zumeist noch ohneAdditive verwendet“, erklärt Dr. Ulrich Kanne,der das Marketing und die Produktentwicklungvon Veredlungschemikalien für die Kfz- und Öl-industrie leitet. Gemeinsam mit der chinesischenForschungsakademie für Umweltwissenschaftenwill die BASF daher einen Motorprüfstand in Bei-jing aufbauen, um chinesische Benzinqualitätenzu prüfen und zu verbessern.

Mit Leichtbau Ressourcen schonenNicht nur maßgeschneiderte Treibstoffe

reduzieren den Verbrauch, auch das Gewicht des Wagens ist entscheidend. Nach einer Faust-formel mindern 100 Kilogramm weniger Gewichtden Kraftstoffverbrauch um 0,35 Liter pro 100 Kilometer. Das macht Kunststoffe auch unterökologischem Aspekt für den Automobilbauinteressant, denn sie sind bedeutend leichter alsStahlblech. Nach Expertenberechnungen spartder Einsatz von etwa 14% Kunststoffen im Autojährlich mehr als 400 Millionen Liter Kraftstoff inDeutschland.

Halbes Gewicht und genauso sicher„Mit Werkstoffen wie Ultratect®, das einen

leichten Kern und feste Deckschichten hat, kön-nen wir Autos leichter machen und gleichzeitigeinen hohen Sicherheitsstandard gewährleisten“,erklärt Dr. Dietrich Scherzer aus der Polymer-forschung der BASF. Diese Idee ist mit demBMW-Sportwagen M3 CSL bereits in Serie ge-gangen. Gemeinsam mit dem Kooperationspart-ner AC.S aus Wilhelmsdorf bei Nürnberg habendie Kunststoffexperten den zentralen Teil derRücksitzlehne als Sandwichkonstruktion gestal-tet. Im Vergleich zur herkömmlichen Stahlaus-führung wiegt das neue Bauteil nur noch die

Doch auch wenn Technik und Leistung stimmen,bleibt der Autokauf in einem Punkt Geschmacks-sache: bei der Farbe von Lack und Innenausstat-tung. Um diese zeitgemäß zu gestalten, erspürendie Designer der BASF gesellschaftliche Trends.Gemeinsam mit den Experten der Automobil-hersteller in Europa, Asien und Nordamerika ent-wickeln sie dann die Farben für die Wagen derZukunft.

Nachhaltige Lösungen mit Chemie„Zukunftsfähige Lösungen für die Auto-

mobilindustrie zu entwickeln, heißt für uns aberauch, für Hersteller und Autofahrer nachhaltigenMehrwert zu schaffen“, so Raimar Jahn. „Dabeisetzen unsere innovativen Produkte und effizien-ten Verfahren den Hebel dort an, wo es am sinn-vollsten ist, nämlich bei der Senkung des Kraft-stoffbedarfs und damit auch der Emissionen.“Die Energiebilanz eines Fahrzeugs über seinegesamte Lebensdauer zeigt, dass 87% der Energie allein während des Fahrens verbrauchtwerden. Der restliche Anteil wird vor allem zurMaterial- und Fahrzeugherstellung benötigt.

Gute Fahrt und weniger EmissionenDie Kraftstoffadditive der BASF verbinden

Wirtschaftlichkeit mit Umweltschutz: Sie schüt-zen die durch Hitze belasteten Motorteile undhalten sie sauber. Dadurch laufen die Aggregatelänger und müssen seltener gewartet werden,zugleich sinkt der Kraftstoffverbrauch. Auch dieEmissionen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen,Kohlenmonoxid und Stickoxiden werden bis zu 20% reduziert. Erwiesen hat das ein Flotten-test, den die BASF gemeinsam mit einem globa-len Kunden durchgeführt hat. Auch mit Hilfe ei-ner Ökoeffizienz-Analyse ließen sich die Vorteileder Additive belegen. „Besonders in der Wachs-

Der Einsatz innovativer Werkstoffe in der Karosserie zählt dabei zu den wichtigsten

technologischen Veränderungen. Studien gehen davon aus, dass im Jahr 2010 jedes Auto

zu 19 bis 20 % aus Kunststoff bestehen wird, heute sind es bereits 13 bis 15 %.

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Page 41: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 37

Hälfte, den Crashtest besteht es jedoch genausogut. „Durch ihren Ultratect® Schaumkern nimmtdie Rücksitzlehne bei einem Aufprall besondersviel Energie auf“, begründet Dr. Herbert Börger,Geschäftsführer der AC.S, seine Entscheidungfür den Kunststoff. Ein weiteres Plus: Für dieProduktion größerer Mengen an Ultratect® hatdie BASF eine umweltfreundliche und kosten-günstige Herstellungsweise entwickelt.

Karosserieteile aus KunststoffGanze Karosserieteile aus Kunststoff zu

fertigen, die nicht mehr lackiert werden müssen:Das ist Ziel des „Paintless-Film-Molding“-Ver-fahrens (PFM-System®). Beschichtete oder ein-gefärbte Kunststofffolien sorgen dafür, dass dieKarosserieteile aus Kunststoff nicht von Stahl-blech zu unterscheiden sind. Die Folien aus speziellen BASF-Kunststoffen werden in genaudie Form gezogen, die der Kunde wünscht, undanschließend mit eigens entwickelten Kunststof-fen hinterformt. Beispiel MCC Smart: Sein Dachist das erste große Außenteil einer Karosserie,bei dem Glasfläche und Kunststoffteile aussehenwie aus einem Guss. Auch spart das Kunststoff-dach Gewicht, denn es ist um die Hälfte leichterals ein vergleichbares Bauteil aus Stahlblech. Mit PFM-System® rückt ein Ziel der Automobil-hersteller deutlich näher: die hochwertige undgroßserientaugliche Kunststoffkarosserie. EineLeistung, für die die BASF im Jahr 2004 gemein-sam mit ihren Partnern den Kunststoff-Innova-tionspreis des Vereins Deutscher Ingenieure(VDI) erhielt.

Effiziente Lackierverfahren für Hersteller und Umwelt

Optimierte Verfahren spielen auch bei derLackierung eine wichtige Rolle, denn sie ver-

binden Ökonomie und Ökologie. „Als System-partner bieten wir unseren Kunden Lösungenund liefern ihnen daher nicht nur alle Beschich-tungsmaterialien, sondern übernehmen darüberhinaus noch weitere Aufgaben, von der Material-disposition, über das Qualitätsmanagement bishin zum Labor“, erläutert Rainer Blair, Leiter desGeschäftsbereichs Fahrzeuglacke Nordamerika.„Gemeinsam mit dem Hersteller haben wir soQualität und Kosten optimal im Griff.“

Weiteres Merkmal der Systempartnerschaftist das Abrechnungsmodell „Cost-per-unit“: DerKunde zahlt nicht den verbrauchten Lack, son-dern jede einwandfrei lackierte Karosse. Liefe-rant und Kunde haben dadurch ein gemeinsamesZiel: Material und damit Kosten durch integrierteLackierprozesse zu sparen, die stetig verbessertwerden. Bei gleichbleibender Qualität kann da-bei seit kurzem sogar auf den herkömmlichenFüllerapplikationsprozess verzichtet werden, oh-ne die bestehende Lackieranlage zu verändern.

Davon profitiert auch die Umwelt, rund20% weniger Produkt werden verbraucht und soLackabfälle und Restmaterial vermieden. Die ver-wendeten Lacke sind in den vergangenen Jahrenzudem umweltverträglicher geworden. So hat dieBASF lösemittel- und schwermetallfreie Produkteentwickelt: Ihre Wasserbasislacke enthalten nurnoch gut 15% der Lösemittelanteile konventio-neller Lacke, die sogenannten Zero-Emission-Typen bringen diesen Wert sogar fast auf null.

Mittlerweile ist die BASF zum führendenSystemlieferanten für Fahrzeuglacke geworden.Von Europa über Nord- und Südamerika bis Japan arbeiten 20 Werke von acht Automobil-herstellern nach diesem Prinzip mit der BASF

zusammen. Jüngstes Beispiel: das VW-Werk inPuebla/Mexiko.

Page 42: Unternehmensbericht - BASF

38 | BASF 2003

Das Grundprinzip: Die Analyse betrachtet dengesamten Lebensweg eines Produkts – von derEntnahme der Rohstoffe bis zur Verwertung oderEntsorgung. Dabei nimmt sie die Perspektive un-serer Kunden ein und vergleicht Anwendungen,die denselben Nutzen bieten. Folgende Kate-gorien bezieht die Analyse ein, um das ökolo-gische Profil eines Produkts zu zeichnen:Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionenin Luft, Wasser und Boden sowie eventuell vor-handenes Gefahrenpotenzial. Neben den Um-weltdaten ermitteln wir auch die auf den Lebens-weg des Produkts bezogenen Gesamtkosten deruntersuchten Alternativen. Anschließend werdendiese Werte in eine zweiachsige Grafik, das soge-nannte Ökoeffizienz-Portfolio, eingetragen. Solässt sich auf einen Blick erkennen, welche deruntersuchten Lösungen sowohl ökonomisch alsauch ökologisch am effizientesten ist.

Klare Bewertungsbasis für unsere Kundenund uns

Die gewonnenen Erkenntnisse helfen uns,Produkte und Verfahren zu verbessern: Sie zei-gen, welche Punkte optimiert werden müssen,um ein besonders gutes Ergebnis für die Umweltzu erreichen, und welche wirtschaftlichen Konse-quenzen damit verbunden sind. Falls sich dabeierweist, dass ein Produkt nicht ökoeffizient undnicht optimierbar ist, suchen wir nach Alterna-tiven.

Darüber hinaus setzen wir die Analyse ein, umstrategische Entscheidungen zu unterstützen.Wenn es gilt, Ziele für die Forschung und Ent-wicklung zu beschreiben und zu überprüfen, hilftsie, verschiedene Varianten der Weiterentwick-lung eines Produktes oder Verfahrens auszulo-ten. Auch bei Investitionen in neue Anlagen undbei Standortentscheidungen kommt die Methodezum Einsatz. Zudem können mit ihrer Hilfe um-fassende umweltpolitische Konzepte wie dasdeutsche Einwegpfand oder eine Liberalisierungder Abfallwirtschaft bewertet werden.

Mit der Ökoeffizienz-Analyse verschaffenwir unseren Kunden Klarheit auf einen Blick.Anhand der Ergebnisse erkennen sie, welchenökologischen und ökonomischen Nutzen unsereProdukte und Verfahren für sie haben. Immerstärker setzen wir dieses Instrument daher ge-zielt im Auftrag unserer Kunden ein. Von denrund 200 Ökoeffizienz-Analysen, die die Exper-ten der BASF seit 1996 durchgeführt haben, sindüber 100 in Zusammenarbeit mit Kunden oderPartnern von Verbänden und Institutionen ent-standen.

Die Ökoeffizienz-Analyse der BASFDie Ökoeffizienz-Analyse hilft uns, wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln, die zugleich die Umwelt so wenigwie möglich belasten. Das kommt unseren Kunden und uns zugute. Immer häufiger führen wir daher im direk-ten Auftrag unserer Kunden Ökoeffizienz-Analysen durch und entwickeln Software, mit der sich das komplexeInstrument in der täglichen Arbeit einsetzen lässt.

HoheÖkoeffizienz

Kosten

Um

wel

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Das Ökoeffizienz-Portfolio:Drei Haarspray-Rezepturenvon Wella im Vergleich

GeringeÖkoeffizienz

1,6 1,0 0,4

1,0

1,6

0,4

1

2

3

Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven Ökoeffizienz-Analyse

Page 43: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 39

Das Experten-Netzwerk wächstSowohl innerhalb als auch außerhalb der

BASF wächst die Zahl der Experten, die das In-strument der BASF-Ökoeffizienz-Analyse einset-zen und weiterentwickeln. Schulungen durch dieÖkoeffizienz-Fachleute der BASF und Erfah-rungsaustausch innerhalb dieses Netzwerks sinddabei sehr wichtig. Aktiv genutzt wird diese Be-wertungsmethode mittlerweile unter anderemvom Öko-Institut e.V., Freiburg, der UniversitätKarlsruhe, der niederländischen Organisation fürangewandte wissenschaftliche Forschung (TNO)

und der United Nations Industrial DevelopmentOrganization (UNIDO).

Ökoeffizienz-Analyse mit ein paar KlicksIm Dialog mit Vertretern aus Industrie, Poli-

tik und Wissenschaft haben wir 2002 den soge-nannten Ökoeffizienz-Manager entwickelt. Dabeihandelt es sich um Software für ein genau be-stimmtes Anwendungsfeld, mit dem Kunden-

anfragen schnell und kostengünstig beantwortetwerden können. Mit seiner Hilfe lässt sich dieÖkoeffizienz-Analyse auch bei kleinen und mitt-leren Unternehmen leicht in die tägliche Arbeitintegrieren.

So berechnen Logistik-Mitarbeiter derBASF mit dem Ökoeffizienz-Manager „Ecologis-tix“ das ideale Transportsystem von Gütern. Hin-ter der einfachen Eingabemaske werden die um-fangreichen Ökobilanzdaten mit allen kunden-spezifischen Informationen rund um den Trans-port verknüpft. Dann ermittelt das Programmden optimalen Verkehrsweg für den Kunden.Ecologistix bilanziert unter anderem den Kohlen-dioxid-Ausstoß und zeigt so, inwieweit die Wahleines anderen Transportwegs die Emission desTreibhausgases reduziert. Auf diese Weise kön-nen wir unsere Kunden dabei unterstützen, ihreUmweltziele zu erreichen. Mittlerweile sind meh-rere Ökoeffizienz-Manager in der BASF, bei Kun-den und bei Partnern im Einsatz.

Guter Halt und schöner Glanz inder ökoeffizienten Variante

Ob Korkenzieherlocken oder glattes Haar: Die

Produktentwickler von Wella kreieren für jeden Haartyp

Mittel zum Färben und für Dauerwellen sowie Pflege-

und Stylingprodukte. Um herauszufinden, welche

Haarspray-Rezeptur besonders wirtschaftlich und

umweltfreundlich zugleich ist, hat Wella die BASF-

Ökoeffizienz-Analyse eingesetzt. Untersucht wurden

drei Alternativen, die sich in ihren Wirkstoffen sowie in

Anteil und Art des Treibgases unterscheiden. So ließ

sich diejenige Rezeptur ermitteln, die den anderen in

puncto Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit

um weit mehr als eine Haaresbreite überlegen war.

Die Ökoeffizienz-Analyse ist für das Unternehmen ein

wichtiges Instrument zur Entscheidungsfindung und

zur Wahrnehmung der Produktverantwortung: Wella

will die BASF-Methode in Zukunft bei ausgewählten

Produkten einsetzen und in die Produktentwicklung

integrieren.

Haarsprays im Vergleich: Zwei Rezepturen im Anwendungstest.

Ökoeffizienz-Analyse Wirtschaftliche Ergebnisse und Perspektiven

Page 44: Unternehmensbericht - BASF

Verantwortlich handeln und Risiken minimieren –

daran halten sich auch Massimo Assenza (links)

und Frank Roth.

Umweltschutz und Sicherheit

Page 45: Unternehmensbericht - BASF

Wir beteiligen uns aktiv an allen politischenDiskussionen in der Europäischen Union.

Folgende Themen bewegen uns zurzeit:

Europäische Chemikalienpolitik (REACH)Ziel der zukünftigen Chemikaliengesetzgebung ist es,den Schutz von Mensch und Umwelt zu erhöhen undzugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie inEuropa zu verbessern. Dieses Ziel unterstützen wir invollem Maße. Den im Oktober 2003 verabschiedetenVerordnungsentwurf sehen wir jedoch mit großer Sorge, da er die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Industrie nicht ausreichend berücksichtigt. Eine Umsetzung dieses Entwurfes wird die Wettbewerbs-fähigkeit der Industrie in Europa dauerhaft beeinträch-tigen. Ausführliche Informationen unter:www.basf.de/chemikalienpolitik

EmissionshandelDas Kioto-Protokoll hat als erstes internationales Ab-kommen Emissionsziele zur Reduktion von CO2 für dieVertragsstaaten festgelegt. Die BASF befürwortet die im Protokoll vorgesehenen projektbezogenen flexiblenMechanismen (Clean Development Mechanism, JointImplementation) zur Umsetzung der Reduktionsziele und den Emissionshandel auf Ebene der Staaten. Derlokal begrenzte Emissionshandel auf Unternehmens-ebene gemäß der EU-Richtlinie wird von uns nach wievor kritisch gesehen. Der EU-Emissionshandel wird 2005 beginnen, und wir werden uns darauf einrichten.Ausführliche Informationen unter: www.basf.de/emissionshandel

Integrierte Produktpolitik (IPP)Zentrales Anliegen des Grünbuchs zur IntegriertenProduktpolitik der Europäischen Kommission vomFebruar 2001 ist die Verbesserung der Umweltaus-wirkungen einer breiten Palette von Produkten über ihren gesamten Lebensweg. Die Ziele der IntegriertenProduktpolitik unterstützen wir grundsätzlich, dieIndustrie braucht jedoch Flexibilität für eine erfolg-reiche Umsetzung.

SCALESCALE ist eine Initiative der EU-Kommission zuUmwelt und Gesundheit von Kindern. Ihr Ziel ist dieVerminderung von Gesundheitsbelastungen durchUmweltfaktoren bei Kindern. Experten aus allen TeilenEuropas sind an der Ausarbeitung eines Aktionsplansbeteiligt, der auf der Ministerkonferenz zu Umwelt undGesundheit im Juni 2004 vorgelegt werden soll. DieBASF ist ebenfalls in entsprechenden Arbeitsgruppenvertreten.

BASF 2003 | 41

Wir wollen auf allen Gebieten von ResponsibleCare® konkrete Verbesserungen erreichen, andenen wir uns messen lassen. Für unsere Aufga-ben bei Umweltschutz, Produktverantwortung,Arbeitssicherheit und Transportsicherheit habenwir dabei im vergangenen Jahr erstmals an-spruchsvolle Ziele veröffentlicht, die wir bis zumJahr 2012 erreichen wollen. In diesem Berichtbeschreiben wir, welche Projekte im Jahr 2003

durchgeführt oder initiiert wurden, um diesenZielen Schritt für Schritt näher zu kommen. Unsere Ziele sind langfristig angelegt, Portfolio-maßnahmen wie zum Beispiel Akquisitionen sinddabei zu berücksichtigen. Wir werden dahernicht in jedem Jahr über eine gleichmäßige Ent-wicklung berichten können.

Globales ManagementsystemUnsere Ziele für Umwelt und Sicherheit ste-

hen im Einklang mit den Prinzipien von Respon-sible Care®, einer freiwilligen weltweiten Initia-tive der chemischen Industrie, der die BASF seitdem Jahr 1992 angehört. Die Aufgabenfelder derInitiative für „Verantwortliches Handeln“ umfas-sen neben den Gebieten, die Umwelt, Sicherheitund Produktverantwortung betreffen, auch denGesundheitsschutz und den offenen Dialog mitden unterschiedlichen gesellschaftlichen Grup-pen. Unsere Aktivitäten auf diesen Feldern wer-den durch ein globales Netzwerk von Expertengesteuert (siehe auch: www.basf.de/kompe-tenzzentrum-rc). Diese Zusammenarbeit verbin-det zwei wichtige Erfolgsfaktoren: den Freiraumfür regionale Vielfalt und die Möglichkeit zur glo-balen Standardisierung. Das Netzwerk reicht bisauf die regionale Ebene, so dass spezifische Be-dürfnisse vor Ort angemessen berücksichtigtwerden. Zugleich können wir gemeinsam anlangfristigen globalen Standards arbeiten. Fürdie Planung und den Bau neuer Anlagen sowiefür den Transport und die Lagerung chemischerGüter haben wir dies bereits erreicht.

Ständige Verbesserung ist unser ZielDie Projekte für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit sind so vielfältig wie die Standorte der BASF. Sie alle ha-ben eine gemeinsame Absicht: die Leistungen der BASF im Bereich Responsible Care®, dem ökologischen Feldder Nachhaltigkeit, ständig zu verbessern. Dazu haben wir im vergangenen Jahr erstmals globale langfristigeZiele veröffentlicht: So zeigen wir transparent und nachvollziehbar, welchen Weg wir in Zukunft gehen wollen.

Responsible Care Umweltschutz und Sicherheit

Page 46: Unternehmensbericht - BASF

42 | BASF 2003

Wir prüfen, wo wir uns verbessern könnenAn allen Standorten des Unternehmens füh-

ren wir regelmäßig Audits durch. Sie sind einwichtiges Instrument, um unsere Standorte undAnlagen noch sicherer zu machen. Damit tragendie Audits dazu bei, dass wir für Mitarbeiter, An-wohner, Kunden und Behörden ein vertrauens-würdiger Partner sind und bleiben.

Im Auftrag des Vorstands überprüfen Fach-leute für Sicherheit, Umwelt und Arbeitsmedizinalle Standorte und Betriebe. Sie erfassen anhandgenau definierter Kriterien, wie unsere Stan-dards umgesetzt werden. Die Audits zu Sicher-heit und Umweltschutz beziehungsweise Arbeits-medizin und Gesundheitsschutz werden jeweilsseparat durchgeführt. Anschließend werden dieErgebnisse miteinander verknüpft: So entstehtfür jeden Standort ein umfassendes Profil. Diemöglichen Maßnahmen können von unmittelbarnotwendigen Verbesserungen bis hin zu langfris-tigen Projekten reichen, die mit Folgerevisionenüberprüft werden.

Im Berichtszeitraum 2003 gab es 61 Umwelt-schutz- und Sicherheitsrevisionen an 39 Stand-orten der BASF-Gruppe. Hinzu kommen 34 Auditsauf dem Gebiet Arbeitsmedizin und Gesundheits-schutz, die an 34 Standorten durchgeführt wur-den.

Im vergangenen Jahr haben wir unser inter-nes Auditsystem den Experten von Deloitte &Touche zur detaillierten Prüfung vorgestellt. Ziel dieser freiwilligen Maßnahme: noch mehrTransparenz im Dialog mit der Öffentlichkeit. Die Prüfer bescheinigen in ihrem Bericht, dassunser System voll funktionsfähig ist und mit sei-ner Hilfe Risiken effektiv erkannt und gemindertwerden können. Einige Anregungen aus ihremPrüfbericht haben wir aufgenommen und zum 1. Januar 2004 umgesetzt (siehe www.basf.de/audits_d).

Extern zertifizierte StandorteUnser internes Auditsystem entspricht den

Standards und Kriterien der heute üblichen ex-ternen Auditierungsverfahren. Auf Wunsch unse-rer Kunden führen wir jedoch auch externe Zer-tifizierungen durch. So sind alle nordamerikani-schen BASF-Standorte, die Fahrzeuglacke produ-zieren, seit dem Jahr 2001 nach der UmweltnormISO 14001 zertifiziert. Am Standort Ludwigs-hafen wurde im Sommer 2003 zwei Produktions-betrieben für die Herstellung von Kfz-Chemi-kalien bestätigt, dass sie mit dieser Umweltnormwerben können. Darüber hinaus erhielt die BASF

Corporation im Jahr 2002 als erstes Chemie-unternehmen eine Zertifizierung nach RC 14001,

einem neuen kombinierten Standard aus Respon-sible Care® und ISO 14001.

Eine Liste von Standorten, die nach ISO 14001 oder EMAS zertifiziert sind, ist ab-rufbar unter: www.berichte.basf.de/standort-liste

Kontrollen schaffen Sicherheit. Michael Hauck (links) und Frank Herrmann überprüfen eine Rohrleitung der Isophytol-Fabrik in Ludwigshafen.

Umweltschutz und Sicherheit Responsible Care

Page 47: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 43

Mit nachsorgenden Umweltschutztechnologienhat die BASF in den vergangenen Jahrzehntenviel erreicht. Ein Beispiel dafür sind Filter fürEmissionen sowie weltweit über 50 eigene Klär-anlagen, in denen Abwässer gereinigt werden.Viele unserer Maßnahmen für Umweltschutzsetzen jedoch viel früher im Produktionsprozessan, nämlich bereits bei der Entwicklung vonProdukten und Verfahren.

Innovationsintegrierter UmweltschutzWenn die Forscher der BASF neue Produkte

entwickeln, spielt der Umweltschutz eine wich-tige Rolle: Ein hochwertiges Produkt mussumweltfreundlich sein, damit es von unserenKunden akzeptiert wird. Bei der Entwicklunginnovativer Verfahren sind daher Wirtschaftlich-keit und Umweltschutz eng verknüpft.

Unser Wissen trägt dazu bei, dass BASF-Experten als Partner bei der Förderung umwelt-freundlicher Technologien in Schwellenländerngeschätzt werden. So haben die chinesische For-schungsakademie für Umweltwissenschaften(CRAES), die zur staatlichen Umweltschutzbe-hörde gehört, und die BASF im Sommer 2003 einAbkommen über den Aufbau und Betrieb einesgemeinsamen Motorenprüfstandes in Pekingunterzeichnet. Dort sollen chinesische Benzin-qualitäten untersucht und Maßnahmen zu deren

Verbesserung ergriffen werden. Ein wichtigesZiel der Zusammenarbeit ist es, die durch denVerkehr verursachte Luftverschmutzung dauer-haft zu vermindern.

Produktionsintegrierter UmweltschutzBei chemischen Prozessen entstehen neben

dem gewünschten Endprodukt meist auchNebenprodukte. Sie zu verringern oder zu ver-werten zahlt sich aus. Daher achten wir bereitsbei der Planung neuer Anlagen darauf, dass sichanfallende Nebenprodukte vermeiden oder opti-mal verwerten lassen. Wo immer möglich, ver-bessern wir auch bestehende Verfahren, undzwar nicht nur bei uns, sondern auch bei unse-ren Kunden. So haben wir ein optimiertesRecycling-Verfahren für N-Dimethylacetamid(DMAC) entwickelt, das von unseren Kunden alsLösemittel in der Spandex-Faserproduktion ein-gesetzt wird. Das neue Verfahren erlaubt, DMAC

in einer hohen Qualität zurückzugewinnen undzugleich Lösemittelverluste zu minimieren. ErsteReferenzanlagen arbeiten jetzt unter anderem in Italien nach diesem Prinzip, weitere planenwir für asiatische Kunden.

Effiziente Verfahren für Unternehmen und UmweltBei der Entwicklung und Herstellung unserer Produkte setzen wir auf effiziente Verfahren. Das zahlt sich für das Unternehmen und die Umwelt aus. Wenn wir in unseren Anlagen einen höheren Produktertrag erzielen,tragen wir damit zum Unternehmenserfolg bei. Das schont zugleich unsere Umwelt: Wir verbrauchen auf dieseWeise weniger Ressourcen und vermindern Emissionen sowie Abfälle.

Umweltschutz Umweltschutz und Sicherheit

Page 48: Unternehmensbericht - BASF

44 | BASF 2003

Ressourcen im Verbund effizient nutzenAn unseren Verbundstandorten verwerten

wir Ressourcen und Nebenprodukte besonderseffizient: Produktionsbetriebe, Energie- und Ab-fallströme, Logistik und Infrastruktur sind dortmiteinander vernetzt. Chemische Prozesse kön-nen in diesem System mit geringem Energieein-satz und hoher Ausbeute ressourcenschonendablaufen. Neben dem Stammwerk Ludwigshafen betreiben wir heute weltweit vier Verbundstand-orte. Ein weiterer ist in Nanjing/China im Aufbauund wird voraussichtlich im Jahr 2005 den Be-trieb aufnehmen.

Durch den Energieverbund konnten wir imStammwerk Ludwigshafen den Einsatz an fossi-len Energieträgern für den Dampfbedarf seit Mitte der siebziger Jahre um 49% senken, wäh-rend die Produktion in der gleichen Zeit um rund45% stieg. Eine vergleichbare Entwicklung lässtsich auch am Verbundstandort Antwerpen beob-achten. Heute produziert die BASF in Antwerpen426% mehr als Mitte der siebziger Jahre, alssich der Standort noch im Aufbau befand. DerStromverbrauch stieg gleichzeitig um 259%, dieMenge der zur Dampferzeugung eingesetztenfossilen Energieträger nahm um 76% ab.

In zentralen Energieerzeugungsanlagen der BASF-Gruppe wurden 2003 23,1 Millionen MWh an fossilen Brennstoffen und Restbrennstoffen zur Dampf- und Stromerzeugung eingesetzt.

Dabei wurden hauptsächlich durch Kraft-Wärme-Kopplung 3,8 Millionen MWhel Strom erzeugt; dies entsprach 31% des Gesamtstromverbrauchs der BASF-Gruppe in Höhe von 12,5 Millionen MWhel im Jahr 2003. Der Rest des benötigten Stroms wurde aus dem öffentlichen Netz zugekauft.

Im Jahr 2003 wurden in der BASF-Gruppe insgesamt 52,8 Millionen Tonnen Prozessdampf über Heizdampfnetze bereitgestellt. Davon wurden weltweit 48% durch Nutzung der Abhitze chemischer Reaktionen und thermischer Verwertung von Abfällen erzeugt.

Energiebilanz BASF-Gruppe 2003

Prozessabhitze: 48 %

Erdgas: 16,5 Mio. MWh = 71 %

KraftwerkeBASF-Gruppe

Dampf:52,8 Mio. t

Restbrennstoffe: 4,4 Mio. MWh = 19 %

Heizöl: 1,6 Mio. MWh = 7 %

Kohle: 0,6 Mio. MWh = 3 %

Dampfimport: 17 %

Eigene Erzeugung: 35 %

Eigene Erzeugung: 31 %

Elektrizität

Netzimport: 69 %

Elektrizität:12,5 Mio. MWhel

Dampf

Umweltschutz und Sicherheit Umweltschutz

Page 49: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 45

Die BASF unterstützt die Ziele des Kioto-Proto-kolls von 1997, die Emission relevanter Klima-gase zu reduzieren. Mit umfangreichen Maßnah-men haben wir in den vergangenen Jahren dazuschon beträchtlich beigetragen: Im Zeitraum von1990 bis 2002 haben wir die Treibhausgas-Emis-sionen pro Tonne Verkaufsprodukt um 61% ge-senkt. Wir wollen auf der Basis des Jahres 2002

langfristig unsere spezifischen Emissionen proTonne Verkaufsprodukt bis 2012 noch einmal um 10% senken und zugleich unsere weltweitenProduktionskapazitäten in den nächsten Jahrenweiter ausbauen. Dazu führen wir spezifischelangfristige Projektmaßnahmen durch, die in den nächsten Jahren greifen werden.

Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Im Jahr2003 reduzierten sich die Treibhausgas-Emissio-nen pro Tonne Verkaufsprodukt gegenüber 2002

um 7,2%. Die nächsten Jahre werden zeigen,inwieweit die durchgeführten Projekte diese posi-tive Entwicklung auch langfristig bestätigen. DieBASF emittierte im Chemiegeschäft weltweit23,8 Millionen Tonnen Treibhausgase (2002:

24,7 Millionen Tonnen). Die verschiedenenTreibhausgase wirken sich unterschiedlich starkauf den Treibhauseffekt aus. Um die emittiertenMengen in ihrer Wirkung miteinander verglei-chen zu können, werden sie daher als CO2-Äqui-valente angegeben.

Ziel 2012

Reduktion der Emissionen in die LuftVerminderung der Treibhausgase je Tonne Verkaufsprodukt: –10 %

Globale Partnerschaft im Klimafonds der Weltbank

Emissionen reduzieren, Erfahrungen im Klimagas-

handel sammeln und die Lebensbedingungen in

ärmeren Teilen der Welt verbessern: Aus diesen

Gründen hat sich die BASF als erstes deutsches

Unternehmen im Juli 2003 am „Community

Development Carbon Fund“ (CDCF) der Weltbank

beteiligt. Durch Kapitaleinlagen von Staaten und

Unternehmen unterstützt der Fonds vor allem in

ärmeren Entwicklungsländern kleine und mittlere

Projekte zur Klimagasreduktion. Finanziert werden

nur Projekte, die zugleich die Lebensbedingungen

der Bevölkerung verbessern. Die Projekte sollen als

„Clean Development Mechanisms“ im Rahmen des

Kioto-Protokolls anerkannt werden. Durch ihre

Beteiligung erhalten die Teilnehmer später zertifi-

zierte Emissionsrechte für Klimagase. Der Fonds ist

mit einem Startvolumen von 35 Millionen US$ auf

eine Laufzeit von 15 bis 17 Jahren ausgelegt. In

diesem Zeitraum wird sich die BASF mit insgesamt

2,5 Millionen US$ beteiligen.

Umweltschutz Umweltschutz und Sicherheit

Page 50: Unternehmensbericht - BASF

46 | BASF 2003

Um unser Ziel langfristig zu erreichen, setzenwir auf energieeffiziente Verfahren und moderneTechnologien: Beispielsweise beim Bau eines weiteren Gas- und Dampfturbinenkraftwerks(GuD) in Ludwigshafen, mit dem wir im Herbst2003 begonnen haben. Seine Turbinen werden

3,5-mal so viel Strom pro Tonne Dampf erzeugenwie die eines konventionellen Kraftwerks. AufdieseWeise kann die neue Anlage eine Energie-ausnutzung von nahezu 90% erreichen. Diesschont Ressourcen und verringert zugleich ab2006 unsere CO2-Emissionen um 500.000 Ton-nen im Jahr. Ein GuD-Kraftwerk versorgt seitkurzem auch unseren Standort in Tarragona/Spanien. Für die Verbundstandorte Nanjing/China und Antwerpen/Belgien sind ebenfallssolche Anlagen geplant.Wenn wir diese Projekteabgeschlossen haben, betreiben wir überall, woes möglich ist, selbst oder gemeinsam mit Part-nern moderne GuD-Anlagen.

An mehreren Standorten reduzieren wir bereits seit 1997 die Lachgas-Emissionen beider Produktion von Adipin- und Salpetersäuremit einem von uns entwickelten Katalysator.Mit seiner Hilfe können bei der Herstellung vonSalpetersäure ungefähr 70 bis 80%, bei Adipin-säure rund 95% des anfallenden Lachgases zer-setzt werden. Diesen erfolgreichenWeg setzenwir fort. Vor kurzem haben wir einen zweiten,weiterentwickelten Katalysator am Standort Antwerpen in den Probebetrieb genommen.

Auch kleineMaßnahmen helfen, unser globales Ziel zu erreichen. So nutzen wir amjapanischen Standort Yokkaichi seit dem Früh-jahr 2003 Erdgas an Stelle von Heizöl zur Dampf-erzeugung. Durch die Brennerumstellung ver-ringerte sich die Emission von CO2 um rund1.400 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Zudemlässt sich der neue Brennstoff effizienter nutzen,so dass auch die Energiekosten sinken.

Emissionen aus der Gas- und ErdölförderungDie Emissionen der Gas- und Erdölexplora-

tion sind nicht Teil unserer Ziele, weil ihre Ent-wicklung durch Erschließung neuer Erdöl- undGasfelder nur schwer vorhersagbar sind. UmTransparenz zu bieten, beziehen wir sie dennochin unsere Berichterstattung ein.

Im Jahr 2003 beliefen sich die Emissionenan Treibhausgasen aus der Gas- und Erdölförde-rung auf 2,1Millionen Tonnen (2002: 1,9Millio-nen Tonnen). Sie werden als CO2-Äquivalenteangegeben. Die Emissionen luftfremder Stoffebetrugen 13.700 Tonnen (2002: 9.200 Tonnen).Damit stammen 14% der Emissionen der BASF-Gruppe aus der Gas- und Erdölförderung.

2003

Prozent

– 7,2%

2002

20 40 60 80 100

CO2

N2O

CH4

HFC**

PFC**

SF6

Summe

1

310

21

140 – 11.700

6.500 – 9.200

23.900

18.960

4.788

10

36

0

0,6

23.795

18.236

6.407

10

61

0

0

24.714

20032002GWP-Faktor*

Emissionen von Treibhausgasen1000 Tonnen CO2-Äquivalente/Jahr

* GWP-Faktor: Globales Erwärmungs-Potenzial (Global Warming

Potential) der einzelnen Gase, bezogen auf CO2-Emissionen

** Berechnet mit den GWP-Faktoren ihrer individuellen Komponenten

(IPCC 1995)

Reduktion von TreibhausgasEmissionen je Tonne Verkaufsprodukt

Umweltschutz und Sicherheit Umweltschutz

Am Verbundstand-ort Antwerpensoll Mitte 2005 einneues GuD-Kraft-werk in Betriebgehen.

Page 51: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 47

Die Emissionen luftfremder Stoffe aus chemi-schen Anlagen wollen wir auf der Basis des Jah-res 2002 um 40% senken. Zu diesen Stoffengehören anorganische Gase wie Kohlenmonoxid,Schwefeldioxid, Stickoxide, NH3 und andere anorganische Verbindungen, Stäube, Schwer-metalle und leichtflüchtige organische Verbin-dungen (NMVOC). Die Emissionen in die Luftaus dem Chemiegeschäft der BASF betrugen2003 weltweit 81.800 Tonnen luftfremde Stoffe(2002: 85.600 Tonnen). Die Emissionen vonSchwermetallen lagen bei 5 Tonnen (2002:

5 Tonnen), die Emissionen von ozonminderndenSubstanzen nach dem Montreal-Abkommen lagen bei 180 Tonnen (2002: 229 Tonnen).

Im Jahr 2003 konnten wir somit auch hiererste Erfolge verzeichnen: Die Emissionen luft-fremder Stoffe sanken gegenüber 2002 um 4%.

Die Emission von Stickstoff und organischenStoffen in das Wasser wollen wir bis 2012 umjeweils 60% und unsere Schwermetall-Emissio-nen um 30% senken. Basis für diese Ziele istdas Jahr 2002.

Die BASF hat im Jahr 2003 weltweit 175

Millionen Kubikmeter Abwasser abgegeben unddabei 94.200 Tonnen organischer Stoffe, die alschemischer Sauerstoffbedarf gemessen wurden(CSB), direkt emittiert (2002: 91.500 Tonnen).Die Stickstoff-Emissionen (N-Gesamt) lagen bei20.400 Tonnen (2002: 22.300 Tonnen), die vonPhosphor bei 490 Tonnen (2002: 500 Tonnen).Die Abwässer enthielten 55 Tonnen Schwerme-talle (2002: 61 Tonnen). Darüber hinaus wurden7,8 Millionen Kubikmeter Abwasser mit einemCSB-Gehalt von 6.500 Tonnen zur Behandlung inexterne Kläranlagen geleitet.

Bei den Schwermetall- und Stickstoffemis-sionen sind wir unserem Ziel ebenfalls näher ge-kommen: Die Schwermetall-Emissionen vermin-derten sich gegenüber 2002 um 10%, die Stick-stoffemissionen um 8,5%. Bei den Emissionenorganischer Stoffe (CSB) kam es zu einer Steige-rung um 3%. Diese wurde verursacht durch dieProduktionssteigerung am Standort Gunsan/Korea mit einer entsprechend erhöhten Emissionvon Fermentationsresten.

Ziel 2012

Reduktion luftfremder Stoffe: –40 %

Ziel 2012

Reduktion der Emissionen in das WasserStickstoff: –60 %Organische Stoffe: –60 %Schwermetalle: – 30 %

Wir arbeiten zurzeit an verschiedenen Projekten,wie beispielsweise thermischen Abgasbehand-lungen, um auch langfristig unsere gestecktenZiele zu erreichen.

2003

2002

2001

2000

1999

SO2

NMVOC**

StäubeNOx*

** NOx = Summe NO2 + NO, berechnet als NO2** NOVOC = Flüchtige organische Kohlenstoffverbindungen ohne Methan

CO

10 20 300

NH3/Sonstige anorganischeStoffe

40 50 60 70 80 90 100

– 4%

Emissionen in die LuftLuftfremde Stoffe, 1000 Tonnen/Jahr

Umweltschutz Umweltschutz und Sicherheit

Page 52: Unternehmensbericht - BASF

48 | BASF 2003

Mit umfassenden Maßnahmen wollen wir zu unseren Zielen beitragen. So haben wir im ver-gangenen Jahr am Standort Gunsan ein Minde-rungsverfahren erprobt, das im Jahr 2004 auf die gesamte Anlage übertragen werden soll. Wirwollen damit im Jahr 2005 die Stickstoff-Emissio-nen am Standort um 40% und den CSB-Gehaltder Abwässer um 30% senken.

Ein wichtiger Beitrag ist auch das neue Ver-fahren der Nitrifikation, das seit September 2001

in der Ludwigshafener Kläranlage eingesetztwird. Mit Hilfe von Mikroorganismen, die Stick-stoffverbindungen abbauen, haben wir unserejährlichen Stickstoffeinleitungen in den Rheinmehr als halbiert. Im Jahr 2003 betrugen sie1.250 Tonnen Ammonium-Stickstoff, 2001 warenes hingegen noch 3.500 Tonnen. Unsere freiwilli-ge Verpflichtung von 1995, die Einleitungen vonAmmonium-Stickstoff in den Rhein, die damals

4.500 Tonnen betrugen, um 50% zu reduzieren,erfüllen wir damit erfolgreich.

Als Nebenprodukt anfallende verdünnte Sal-petersäure wird am Standort Freeport/Texas/USA

seit Juni 2003 zu einem für die Vermarktung ge-eigneten Produkt konzentriert. Das Ergebnis: DieStickstoff-Emissionen in den Brazos River redu-zierten sich im Jahr 2003 um 50% auf 850 Ton-nen, zudem sanken die jährlichen Kosten umüber eine Million US$. Für den Rückgewin-nungsprozess, der auf einer freiwilligen Ver-pflichtung basiert, investierte die BASF 8,5 Milli-onen US$.

Der Wasserbedarf der BASF lag weltweit bei1.880 Millionen Kubikmetern (2002: 1.890 Millio-nen Kubikmeter). Informationen zu Emissionenvon Einzelstoffen in Luft oder Wasser sind abruf-bar unter: www.berichte.basf.de/emissionslisten

AbfallbehandlungWeltweit fielen in der BASF im Jahr 2003

1,5 Millionen Tonnen Abfälle an (Vorjahr: 1,61

Millionen Tonnen). Davon entstammen 45.500

Tonnen der Gas- und Erdölexploration. Inzwi-schen macht Bauschutt den weit überwiegendenTeil der Abfälle aus, die verbleibende Mengeumfasst Produktionsabfälle, hausmüllähnlichenGewerbemüll und Klärschlamm. Etwa 32% derAbfälle wurden stofflich oder energetisch ver-wertet. Der Rest wurde entsorgt: 71% diesesAnteils wurden verbrannt, 19% deponiert und10% unter Tage entsorgt. Von den entsorgtenAbfällen waren nach den international gebräuch-lichen Kategorien 330.000 Tonnen als gefährli-che Abfälle, 690.000 Tonnen als nichtgefährlicheAbfälle klassifiziert.

Kosten für UmweltschutzDie Betriebskosten für Umweltschutz in der

BASF-Gruppe beliefen sich im Jahr 2003 auf ins-gesamt 667 Millionen €. Außerdem haben wir imselben Zeitraum 159 Millionen € in neue undverbesserte Umweltschutzanlagen und -einrich-tungen investiert. Diese Investitionen umfassensowohl nachsorgende als auch produktionsinte-grierte Umweltschutzmaßnahmen.

Im Jahr 2002 haben wir eine frühere Akquisition in Gunsan/Koreaerstmals in die Umweltberichterstattung einbezogen. Darin ist derAnstieg der Emissionen für die Jahre 2002 und 2003 begründet.

CSB Stickstoff

2003

2002

2001

2000

1999

200 40 60 80 100 120

1000 Tonnen pro Jahr

+ 3% – 8,5%

Schwermetalle

2003

2002

2001

2000

1999

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Tonnen pro Jahr

– 10%

Emissionen in das Wasser

Weitere Daten unter:www.berichte.basf.de/umwelt2003

Umweltschutz und Sicherheit Umweltschutz

Page 53: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 49

Für annähernd 90% dieser Stoffe liegen diewesentlichen Daten bereits vor. Grundlage hier-für ist die freiwillige Selbstverpflichtung desVerbands der Chemischen Industrie (VCI) fürDeutschland von 1997. Jetzt arbeiten wir daran,die Daten für die übrigen Stoffe zu vervollstän-digen. Sie betreffen Produkte in Asien und denUSA sowie Stoffe, die durch Portfolioänderungenund Akquisitionen zu uns kommen.

Informationen stehen weltweit zur VerfügungEinheitlich strukturierte Datensätze helfen

uns, bestehende Informationslücken zu erkennenund zu schließen. Auf die Bewertungen unsererStoffe haben alle BASF-Experten und die verant-wortlichen Behörden Zugriff. Die Informationenzu unseren Produkten stellen wir auch unserenKunden zur Verfügung. Sie erhalten Sicherheits-datenblätter, damit sie die Eigenschaften der ge-kauften Produkte kennen und Risiken vermeidenkönnen. Sicherheitsdatenblätter gibt es mittler-weile in 15 Sprachen, weitere Sprachversionensollen folgen. Auch bei Sicherheitshinweisen aufEtiketten spielt die Landessprache eine wichtigeRolle: Allein für den europäischen Raum werdenBASF-Etiketten in 19 Sprachen übersetzt.

Unsere Kunden und Partner können imNotfall rund um die Uhr Auskunft zu Produktenerhalten. Dafür haben wir ein weltweites Systemvon Notfalltelefonen eingerichtet.

Ökologische und toxikologische PrüfungenBevor neue chemische Substanzen auf den

Markt kommen, unterziehen wir sie intensivenökologischen und toxikologischen Prüfungenund melden sie bei den entsprechenden Behör-den an. Wenn wir auf Grund gesetzlicher Bestim-mungen und Vorgaben durch die Behörden dazuverpflichtet sind, führen wir Tierversuche mitchemischen Substanzen durch. Sie dienen derRisikominimierung für Mensch und Umwelt. Wir fühlen uns den ethischen Grundsätzen desTierschutzes verpflichtet. Daher vermeiden wirTierversuche und setzen Ersatzmethoden ein, wo immer möglich und gesetzlich erlaubt. An der Entwicklung von Ersatzmethoden beteiligenwir uns im Rahmen internationaler Gremien.

Wir beraten und begleiten unsere KundenNeben umfassenden Informationen zur Pro-

duktsicherheit bieten wir unseren Kunden nochmehr: Training für Mitarbeiter, Verbesserungs-vorschläge und unsere Ökoeffizienz-Analyse (siehe auch Seite 38–39). So führt die BASF inThailand seit 2003 monatliche Trainings für Kun-den zum sicheren Umgang mit Produkten durch.Die BASF in Australien hat im vergangenen Jahrfür einen Kunden aus der Papierindustrie ein Sicherheitskonzept erstellt und ihn bei der Um-setzung unterstützt. Zusätzlich lädt sie regelmä-ßig Kunden zu ihren Gefahrgut- und Sicherheits-schulungen für eigene Mitarbeiter ein und bietetindividuelles Training im Betrieb des Kunden an.

Mit dem Wissen wächst die SicherheitWissen über die Wirkung unserer Stoffe bedeutet Sicherheit – für Kunden, Endnutzer und die Öffentlichkeit. Wir geben ihnen daher detailliert Auskunft über unsere Produkte. In Zukunft wollen wir hier noch besser werden.

Ziel 2008

Bis zum Jahr 2008 wollen wir unsereStoffdaten weiter vervollständigen, umweltweit für alle von uns in einer Mengevon mehr als einer Tonne pro Jahr ge-handhabten Stoffe alle relevantenDaten vorliegen zu haben.

Produktverantwortung Umweltschutz und Sicherheit

Page 54: Unternehmensbericht - BASF

50 | BASF 2003

Im Jahr 2003 kam es in der BASF-Gruppe zu 2,4 Unfällen mit Ausfalltagen pro eine Million Arbeitsstunden (2002: 3,3). Damit sind wir unse-rem Ziel ein gutes Stück näher gekommen: Wirhaben die Zahl der Unfälle um 27% reduziert.Leider mussten wir einen Todesfall bei unserenFremdfirmenmitarbeitern verzeichnen.

Sicherheitsprogramme vor OrtUm das Sicherheitsbewusstsein zu fördern

und Gefahren zu minimieren, setzen wir auf loka-le Programme und Maßnahmen, die nach denspeziellen Bedürfnissen des jeweiligen Standortsentwickelt und umgesetzt werden. Unsere Füh-rungskräfte spielen dabei eine besondere Rolle.Von ihnen erwarten wir, dass sie ihre Vorbild-funktion bewusst erfüllen.

Die BASF in Thailand fördert seit 2003 mitmonatlichen Trainings und Überprüfungen eineArbeitsatmosphäre, in der jeder Mitarbeiter Ver-antwortung übernimmt. Ziel ist es, dass jederMitarbeiter seinen Arbeitsplatz gewissenhaft unddamit sicher organisiert. Auch in Yeosu/Koreahat die BASF eine standardisierte Sicherheits-analyse entworfen, seit März 2000 wird jeder Arbeitsprozess regelmäßig überprüft. So könnenRisiken erkannt und mögliche Schwachstellenbehoben werden. Bei der BASF Styrenics inIndien werden neue Mitarbeiter spezifisch ge-schult, zudem erhalten sie seit 2003 ein speziel-les Handbuch. Es informiert über alles zumThema Responsible Care® – von Trainingsmaß-nahmen bis hin zu Verantwortlichkeiten.

Neben der Sicherheit am Arbeitsplatz küm-mern wir uns auch intensiv um die Sicherheit imStraßenverkehr. So haben wir 2003 für das

Ludwigshafener Werksgelände die Helmtrage-pflicht für Radfahrer eingeführt. Damit wollenwir bei Unfällen Kopfverletzungen vermeidenund unsere Mitarbeiter darin bestärken, auch in ihrer Freizeit beim Radfahren einen Fahrrad-helm zu tragen.

Sicherheit für PartnerfirmenWir wollen, dass auch alle Mitarbeiter von

Partnerfirmen, die an unseren Standorten tätigsind, immer sicherer arbeiten. Aus diesem Grundbeziehen wir sie systematisch in unsere Maß-nahmen ein. Am Standort Kuantan/Malaysia hatdie BASF PETRONAS Chemicals beispielsweiseim Jahr 2003 für die Fremdfirmen-Mitarbeiterein Handbuch entwickelt, um richtiges Verhaltenin Gefahrensituationen zu fördern. Es beschreibtmögliche Risiken der täglichen Arbeit und gibtRatschläge, wie diese vermieden werden können.Sicherheitsbewusste Partnerfirmen belohnen wirauch finanziell. In Ludwigshafen haben wir dazu2003 eine sogenannte Bonus-Malus-Regelungeingeführt (siehe auch Seite 52).

Verantwortung übernehmenSicherheit geht vor: Sie ist die Basis für das Vertrauen, das uns Mitarbeiter und Öffentlichkeit entgegenbringen.Wir haben uns daher ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis zum Jahr 2012 wollen wir auf Basis des Jahres 2002 beiunseren Mitarbeitern die Unfälle mit Ausfalltagen weltweit um 80 % senken. Das erreichen wir am besten, wennjeder Mitarbeiter Verantwortung übernimmt: für sich selbst und seine Kollegen.

10 2 3 4 5

– 27%

1999

2000

2001

2002

2003

Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen (> 1 Tag)Je eine Million geleistete Arbeitsstunden

Umweltschutz und Sicherheit Arbeitssicherheit

Page 55: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 51

Im Jahr 2003 gab es 0,56 Transportunfälle pro10.000 Transporte. Dieser Wert basiert auf denvon unseren Logistikpartnern gemeldeten Unfäl-len. In den vergangenen Jahren haben wir darangearbeitet, bei unseren Spediteuren ein Bewusst-sein für die notwendige Transparenz zu schaffen.So konnten wir die Datenlage weiter verbessernund für das Jahr 2003 erstmals verlässliche glo-bale Werte vorlegen. Die Unfälle werden nachden fünf Kriterien des europäischen Verbandesder chemischen Industrie (CEFIC) bewertet:Todesfälle/Verletzte, Leckagen, Schadenshöhe,Beeinträchtigung des öffentlichen Lebens undMedienresonanz.

Den Kern unserer Maßnahmen bildet der„BASF-Transportation and Distribution SafetyGuide“. Darin sind unsere weltweit einheitlichenMaßstäbe aufgeführt, die bei Transport und Lagerung chemischer Produkte einzuhalten sind.Eine wichtige Rolle spielt auch unser globalesNetzwerk von BASF-Gefahrgutbeauftragten. IhreFunktion haben wir für die gesamte BASF-Grup-pe eingeführt, obwohl sie außerhalb von Europanicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Gefahr-gutbeauftragten sorgen dafür, dass bei allenTransporten die nationalen und internationalenVorschriften eingehalten werden. Wenn es zu einem Unfall kommt, sammeln sie alle Informa-tionen und werten sie aus. Ihre Berichte helfenuns, Strategien zu entwickeln, um ähnliche Un-fälle in Zukunft zu vermeiden.

Schulungen und Sicherheits-Checks Unser Ziel wollen wir erreichen, indem wir

noch enger als bisher mit unseren Logistikpart-nern zusammenarbeiten. Dabei setzen wir aufunser Instrument zur Sicherheits- und Qualitäts-einschätzung SQAS (siehe auch Seite 62) sowieauf Schulungen für unsere Mitarbeiter undTransporteure.

Wir haben im vergangenen Jahr Gefahrgut-beauftragte in sechs osteuropäischen Länderngeschult, um sie noch stärker in unser europäi-sches Netzwerk zu integrieren. Zusätzliche Ge-legenheit, ihr Wissen zu vertiefen, hatten sie beieinem Ludwigshafener Forum zur Transport-sicherheit. Erstmals nahmen daran auch externeeuropäische Logistikpartner teil. Unser Ziel: IhrBewusstsein für unsere Standards durch gemein-sames Sicherheitstraining und Informationsaus-tausch weiter zu stärken.

Neben gut geschulten Mitarbeitern undPartnern sind auch sichere Transportwege wich-tig. Daher hat unser malaysisches JointventureBASF PETRONAS Chemicals im Jahr 2003 amStandort Kuantan begonnen, seine wichtigstenStraßenverbindungen zu begutachten, um denzuständigen Behörden Vorschläge zu machen,wie Risiken minimiert werden könnten. Bisherkonnten so die Strecken zwischen Malaysia,Thailand und Singapur untersucht werden.

Schnelle Hilfe bei UnfällenWenn sich beim Transport von Chemikalien

einmal ein Unfall ereignet, gilt es, schnell undgezielt zu reagieren. Daher sind wir in Netzwer-ken aktiv, die im Notfall Informationen anbietenund Hilfe leisten. Dazu gehören das deutscheTransport-Unfall-Informations- und Hilfeleis-tungssystem (TUIS) und die internationale ICE-Initiative (International Chemical Environmental).Darüber hinaus verfügen wir über ein internatio-nales System aus BASF-Notfalltelefonen undGefahrenabwehrleitstellen, das wir weiter aus-bauen wollen. Diese Systeme bestehen insbeson-dere in Europa sowie Nord- und Südamerika undwerden durch regelmäßige Übungen optimiert.Zudem arbeiten wir daran, diese Netzwerke auchin Asien aufzubauen.

Sichere Transporte auf allen WegenWir wollen, dass unsere Produkte sicher transportiert, umgeschlagen und gelagert werden. Unser Ziel: Auf Basis des Jahres 2003 wollen wir die Rate der Transportunfälle pro 10.000 Transporte bis zum Jahr 2012

um 70 % senken. Um dies zu erreichen, setzen wir auf verlässliche Logistikpartner, weltweite Standards undeine leistungsfähige Organisation.

Transportsicherheit Umweltschutz und Sicherheit

Page 56: Unternehmensbericht - BASF

52 | BASF 2003

Sichere Transporte zu unseren KundenDie Erwartungen eines Kunden an unsere

Logistik lassen sich leicht auf den Punkt bringen:Das bestellte Produkt soll in der gewünschtenMenge und Qualität pünktlich geliefert werden.Hohe Sicherheitsstandards bei den in unseremAuftrag fahrenden, zumeist unabhängigen Spedi-teuren sind dafür eine wichtige Voraussetzung.Unser Instrument für umfassende Sicherheit istdas „Safety and Quality Assessment“-System,kurz: SQAS. Das standardisierte Bewertungsver-fahren für Spediteure haben Chemieunterneh-men im europäischen Verband der chemischenIndustrie (CEFIC) entwickelt. Anhand einesSQAS-Berichts erkennen wir unter anderem denAusbildungsstand der Mitarbeiter, die Reaktions-zeit bei Notfällen, die Ausrüstung der Fahrzeugeoder wie gut ein Spediteur auf Krisen vorbereitet

ist. Erst wenn wir uns sicher sind, dass der Trans-portunternehmer alle Anforderungen erfüllt, ver-trauen wir ihm unsere Produkte an.

Wir bewerten und fördern technischePartnerfirmen

Viele handwerkliche Arbeiten werden in derBASF von Partnerfirmen ausgeführt – sie reparie-ren, montieren und transportieren. An unserenStandorten tragen auf dieseWeise zahlreicheexterne Firmen zu unseren Leistungen bei. AufdemWeg zu besten Lösungen sind sie unserePartner. Aus diesem Grund sind alle Gesellschaf-ten der BASF und der Jointventures, an denenwir dieMehrheit halten, verpflichtet, die Leistun-gen von Partnerfirmen zu bewerten und zu för-dern. Unsere globalen Richtlinien zum Sicher-heits-, Gesundheits- und UmweltmanagementstellenMitarbeiter der Partnerfirmen unserenMitarbeitern gleich, wenn es darum geht, dieEinhaltung aller Vorschriften zu prüfen, Trai-ningsmaßnahmen durchzuführen und derenErfolg zu messen.

Um das Sicherheitsbewusstsein bei Partner-firmen weiter zu fördern, hat die LudwigshafenerWerksleitung im Jahr 2003 eine Bonus-Malus-Regelung für handwerkliche Arbeiten eingeführt.Verstößt einMitarbeiter der Partnerfirma wäh-rend der Arbeit gegen eine Sicherheitsvorschrift,reduziert sich die vorab vereinbarte Prämie umeinen bestimmten Prozentsatz, der verbindlichfestgelegt ist.

Mit lokalenMaßnahmen wie dieser fördernwir das Sicherheitsbewusstsein bei Partnerfir-men (siehe auch Seite 50). Unser Ziel ist es jetzt,dieseMaßnahmen auf globaler Ebene noch stär-ker zu unterstützen.

Verantwortliches Handeln in unserer LieferketteWie sorgsam gehen Spediteure mit den Produkten der BASF um? Unter welchen Bedingungen arbeiten tech-nische Partnerfirmen der BASF? Wie sicher sind die Produkte und Verfahren von Lieferanten? Immer mehr Kun-den und Investoren wenden sich mit diesen Fragen an uns. Wir haben darauf eine klare Antwort: Für uns zähltverantwortungsvolles Handeln in der gesamten Lieferkette, denn wir wollen mit unseren Geschäftspartnernstabile und langfristige Beziehungen aufbauen. Wir wählen daher Spediteure, Dienstleister und Lieferantennicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten aus, sondern beziehen in unsere Entscheidung ein, wie sie ihrerökologischen und sozialen Verantwortung gerecht werden.

Umweltschutz und Sicherheit Lieferkette

Gemeinsam mit unseren Partnern sorgen wir für sichere Transporte – beispielsweise bei der Befüllungvon Tanklastzügen.

Page 57: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 53

Lieferanten von Rohstoffen werden vor Ortgeprüft

Für ihre weltweiten Produktionsstandortehat die BASF im vergangenen Jahr bei rund5.000 unterschiedlichen Lieferanten mehr als10.000 Rohstoffe im Wert von ungefähr 9 Milliar-den € eingekauft. Die Mitarbeiter des Rohstoff-einkaufs übernehmen dabei noch eine weitereAufgabe: Sie schätzen direkt vor Ort das Produkt-und Lieferantenrisiko ein.

Auf das Produkt und seine Herkunft kommt es an

Jeder Rohstoff, den die BASF kaufen will,wird zunächst von den Mitarbeitern des Einkaufsin eine von drei Kategorien eingeordnet: A stehtfür sicher, B für schädlich und C für toxisch. So wäre beispielsweise Natriumchlorid, besserbekannt als Tafelsalz, ein Stoff der Klasse A.Ethanol, ein Alkohol, der in Getränken verwendetwird, zugleich aber leichtentzündlich ist, gehörtein die Kategorie B. Und Methanol, ein giftigesProdukt, wäre in die dritte Kategorie C einzuord-nen. Anschließend werden auch die Lieferantennach genau definierten Kriterien unterschieden.Zunächst einmal danach, ob sie in OECD-Län-dern oder Nicht-OECD-Ländern ansässig sind(OECD: Organisation for Economic Cooperationand Development). Der Grund für diese ersteEinschätzung ist die Annahme, dass die Umwelt-und Sicherheitsstandards in OECD-Ländernhöher einzuschätzen sind als in Ländern, diediesen nicht angehören.

Besonderes Augenmerk legen wir auf dieendgültige Bewertung eines möglichen Lieferan-ten für ein Produkt der Klasse C aus einem Nicht-OECD-Land. Sie erfolgt direkt vor Ort. Gemein-sam mit Experten für Umweltschutz, Sicherheitund Gesundheit besuchen Mitarbeiter des Roh-stoffeinkaufs den Hersteller. Bei ihrer Prüfungachten sie beispielweise darauf, ob der LieferantKläranlagen betreibt und ob er für Mitarbeiterund Anlagen ausreichende Sicherheitsvorkeh-rungen nach den Maßstäben von ResponsibleCare® getroffen hat.

Beratung für bessere Leistungen Es entspricht unserem Selbstverständnis,

im Sinne von Responsible Care® allen unserenPartnern Informationen zur Verfügung zu stellenoder Beratung anzubieten, um Sicherheit, Ge-sundheits- und Umweltschutz zu fördern. Dasbedeutet beispielsweise im Rohstoffeinkauf, dasswir einen Hersteller, der nicht über die notwen-digen Standards verfügt, mit unserem Fachwis-sen unterstützen, um mögliche Risiken zu ver-ringern. Sobald der Lieferant unseren Anforde-rungen entspricht, können wir seine Rohstoffe in unser Beschaffungsprogramm aufnehmen.Gerade in unseren strategischen Wachstums-märkten kommt es darauf an, dass wir mit neuenStandorten auch leistungsfähige Lieferantenbe-ziehungen aufbauen. Wir haben daher im ver-gangenen Jahr allein in Asien mehr als 60 neueLieferanten geprüft und beraten (2002: rund 30).

Soziale Mindeststandards bei LieferantenUnser verantwortliches Handeln im Um-

gang mit Lieferanten schließt auch soziale Min-deststandards ein. Beim Einkauf von Rohstoffenist für uns im Sinne der UN-Initiative „The GlobalCompact“ zum Beispiel Voraussetzung, dass un-sere Lieferanten keine Kinder und Zwangsarbei-ter beschäftigen. In unseren Bedingungen fürden Einkauf ist außerdem festgelegt, dass unsereLieferanten die internationalen Arbeitsstandardsder ILO (International Labour Organization) ein-halten.

Lieferkette Umweltschutz und Sicherheit

Page 58: Unternehmensbericht - BASF

Gesellschaftliche Verantwortung

Unsere Werkstore stehen für Besucher

offen: Mirelle Nunes aus der Umweltabteilung

und Feuerwehrmann Jefferson Ciciliato aus

dem brasilianischen Guaratinguetá mit Besuch

aus dem örtlichen Kindergarten.

Page 59: Unternehmensbericht - BASF

Nachhaltigkeitsrat

Vorstandsmitgliedund 8 Bereichsleiter

Internationaler Lenkungskreis Nachhaltigkeit

10 Führungskräfte aus unterschiedlichen Regionen, Geschäftsbereichen und Funktionen

Sustainability Center

Projektteam 1 Projektteam 2 ...

Organisation des Nachhaltigkeitsmanagements in der BASF-Gruppe

BASF 2003 | 55

Als eines der ersten Unternehmen haben wir im Jahr 2001 einen Nachhaltigkeitsrat (Sustain-ability Council) gegründet. Das Gremium unterder Leitung des stellvertretenden Vorstandsvor-sitzenden Eggert Voscherau steuert die Ausrich-tung der gesamten BASF-Gruppe am Leitbild derNachhaltigkeit. Der „Internationale Lenkungs-kreis Nachhaltigkeit“ entwickelt entsprechendeStrategien, schlägt sie dem Nachhaltigkeitsratvor und steuert die weltweite Umsetzung übergeeignete Instrumente. Verschiedene interdiszi-plinäre globale Projektteams arbeiten dem Len-kungskreis aufgabenbezogen zu.

Der Nachhaltigkeitsrat und seine Gremien arbeiten eng mit den Facheinheiten zusammen:So unterstützt und berät beispielsweise das Kompetenzzentrum Responsible Care den Nach-haltigkeitsrat in allen Fragen, die Strategien zuUmwelt, Sicherheit und Gesundheit und ihreUmsetzung betreffen (siehe auch Seite 41–42).

Mehr Informationen zu den Management-strukturen für Nachhaltigkeit finden Sie unter:www.basf.de/sd-management_d

Risiken minimieren, Leistungen messenEin verantwortlicher Umgang mit Risiken

ist eine Voraussetzung für den Bestand und denlangfristigen Erfolg der BASF und damit unver-zichtbar, um nachhaltig zu wirtschaften. Daherwollen wir die mit unserer unternehmerischenTätigkeit verbundenen Risiken so weit wie mög-lich minimieren und überprüfen dazu unsereentsprechenden Leistungen. So kontrollieren wirregelmäßig an allen Standorten in umfassendenAudits unsere hohen Standards für Umwelt, Si-cherheit und Gesundheit. Zeigt ein Audit Verbes-serungsbedarf, leiten wir Maßnahmen daraus ab(siehe auch Seite 42). Die Wahrnehmung unserersozialen Verantwortung wollen wir ebenfalls

transparent überprüfen. So hat jetzt ein Projekt-team im Auftrag des Nachhaltigkeitsrats damitbegonnen, gruppenweit ein Monitoring-Systemaufzubauen, das die zentralen sozialen Aspekteunserer Grundwerte und Leitlinien abdeckt.

Darüber hinaus verfügen wir über ein um-fassendes Risikomanagementsystem für gene-relle Geschäftsrisiken. Es besteht aus eineminternen Überwachungssystem, dem Risiko-controlling, das Entwicklungen in Märkten undRegionen beobachtet und zu einer Gesamtein-schätzung für den Vorstand verdichtet, sowie ei-nem Frühwarnsystem (mehr zum Risikomanage-mentsystem der BASF siehe Finanzbericht 2003,Seite 70–74).

Für unseren Newsletter können Sie sichunter www.basf.de/newsletter_nachhaltigkeitanmelden.

Wie setzen wir Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag um?Das Leitbild der Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag zu verwirklichen, ist für ein weltweit tätiges Unter-nehmen eine besondere Herausforderung, weil ökonomische, umweltpolitische und soziale Bedingungenvon Land zu Land verschieden sind. Um das Leitbild von Sustainable Development, das in unseren Grund-werten und Leitlinien fest integriert ist, in der gesamten BASF praxisnah umzusetzen, haben wir dafür eineigenes Managementsystem geschaffen.

Management für Nachhaltigkeit Gesellschaftliche Verantwortung

Page 60: Unternehmensbericht - BASF

56 | BASF 2003

Pudong Labor Union, Pudong New Area/China

Mayoralty of West Jakarta and People’s Forum for Environmental Care, Jakarta Barat/Indonesien

Responsible Care Committee of Indonesia (KN-RCI),Jakarta/Indonesien

Chilean Chemical Association (ASIQUIM), Santiago/Chile

Gouverneur von Louisiana/USA

Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Rülzheim

Verein Total E-Quality e.V.;(zusammengesetzt aus Vertretern der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände sowie der Gewerkschaften, unterstützt von der Europäischen Kommission sowie der deutschen Bundesregierung)

Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Frankfurt

Workers Employers Bilateral Council of Pakistan (WEBCOP),Karachi/Pakistan;Alliance Against Sexual Harassment(AASHA), Pakistan

Vorbildliche Leistungen bei Sicherheit, Gesundheit sowie Angebote zur sozialenAbsicherung für die Mitarbeiter der BASF Colorants & Chemicals Co. Ltd.,Shanghai/China

Sauberkeit und Sicherheit der Arbeitsplätze am Standort Cengkareng/Indonesien

Stetige und breit angelegte Kommunikation der BASF in Indonesien zu Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit

Erfüllung aller Anforderungen des Responsible-Care-Codes am Standort Concón/Chile

Recycling eines Reaktionsbeschleunigers, der am Standort Geismar/Louisiana/USAfür die Produktion von Anilin verwendet wird

Engagement der LUWOGE für energieeffizientes Bauen mit dem Drei-Liter Haus als Innovation in der Altbausanierung und -modernisierung

Chancengleichheit in der Personalpolitikder BASF Aktiengesellschaft in Ludwigshafen

Familienfreundliche Personalpolitik derWintershall AG

Errungenschaften der BASF Pakistan (Private) Ltd. bei der betrieblichen Gleichstellung von Frauen und Männern

Ausgewählte Nachhaltigkeitspreise für die BASF im Jahr 2003

Welcher Preis? Von wem vergeben? Wofür?

„Most Welcome Enterprise to the Staff“-Award

First Prize for Occupational Safety

Gold Award for Community Awareness

Responsible Care Award

Pollution Prevention Achievement Award

„Ökologia“-Preis

Total E-Quality-Award

Zertifikat für familienfreundliche Personalpolitik

Recognition Award for Gender Sensitive Management

Gesellschaftliche Verantwortung Management für Nachhaltigkeit

Page 61: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 57

Die Wertschöpfungsrechnung beschreibt damiteinen zentralen Aspekt der Beziehungen zuwichtigen Interessengruppen wie den Mitarbei-tern, den Aktionären und dem Staat. Sie basiertauf den Daten des externen Jahresabschlusses.

Im Jahr 2003 betrug die Wertschöpfung derBASF 8.649 Millionen € und reduzierte sich da-mit um 6,3% im Vergleich zum Vorjahr. Ursachefür diese Veränderung ist der hauptsächlich aufGrund gestiegener Rohstoffpreise höhere Mate-rialaufwand, der stärker als die Unternehmens-

leistung stieg. Den Mitarbeitern kamen 68,1%

der Wertschöpfung zugute (Vorjahr: 64,8%). Der Anteil der öffentlichen Hand erhöhte sich auf16,4%, der Anteil der Aktionäre auf 9,0%. DerWertschöpfungsanteil des Unternehmens gingdeutlich zurück auf 1,5%.

Unsere gesellschaftliche Verantwortungnehmen wir mit einer Vielzahl von Aktivitätenwahr. So fördern wir mit Spenden und eigenenProjekten unter anderem Ausbildung, Wissen-schaft und Kultur. Mehr dazu finden Sie ab Seite 62.

Wertschöpfung 2003Die Wertschöpfungsrechnung der BASF-Gruppe gibt die Unternehmensleistung abzüglich der Vorleistungenwie Materialaufwand oder Abschreibungen wieder. Im Gegensatz zur externen Gewinn-und-Verlust-Rechnungnimmt die Wertschöpfungsrechnung nicht die Eigentümerperspektive ein, sondern erläutert den Beitrag derBASF-Gruppe zu privaten und öffentlichen Einkommen.

= Wertschöpfung 8.649 (9.230)

Entstehung der Wertschöpfung(Millionen €,Vorjahreszahlen in Klammern)

Unternehmen 1,5% (7,6%)

Verwendung der Wertschöpfung(Prozent, Vorjahreszahlen in Klammern)

Andere Gesellschafter 0,8% (1,0%)

Öffentliche Hand 16,4% (13,8%)

Dividende der Aktionäre 9,0% (8,6%)

Darlehensgeber 4,2% (4,2%)

Mitarbeiter 68,1% (64,8%)

Unternehmensleistung34.056 (33.347)

– Materialaufwand 19.018 (17.532)

– Abschreibungen 2.682 (2.495)

– Sonstige Aufwendungen 3.707 (4.090)

25,4%

55,8%

7,9%

10,9%

Wertschöpfung Gesellschaftliche Verantwortung

Page 62: Unternehmensbericht - BASF

60.541

48.997

37.054

12.494

4.976

9.148

87.159

58 | BASF 2003

Menschen aus allen fünf Kontinenten sind inüber 170 Ländern für die BASF aktiv. ZumJahresende 2003 beschäftigte das Unternehmenweltweit 87.159 Mitarbeiter sowie 2.983 Auszu-bildende. Hinzu kamen im Jahresdurchschnittungefähr 16.000 Mitarbeiter von Partnerfirmen,die an unseren Standorten Leistungen für uns er-bringen. Weltweite Maßnahmen zum Erhalt undzur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeitsind der Hauptgrund dafür, dass unsere Mitar-beiterzahl 2003 um 2.230 gesunken ist. Um dennotwendigen Strukturwandel sozialverträglich zu gestalten und zugleich jungen Menschen einePerspektive in der BASF zu geben, haben wir in Deutschland das Instrument der Altersteilzeitsowie Vorruhestandsregelungen eingesetzt. Weitere Maßnahmen sind beispielsweise Abfin-dungs- und Teilzeitregelungen. Für Löhne, Gehälter, soziale Abgaben und Aufwendungenfür die Altersversorgung und soziale Unterstüt-zung wendete die BASF-Gruppe im vergangenenJahr 5.891 Millionen € auf, das sind 1,4% weni-ger als im Vorjahr.

Unternehmerischer Erfolg braucht VielfaltVielfältige Sichtweisen, Erfahrungen und

interkulturelle Kompetenz sind wichtige Voraus-setzungen, um intelligente Lösungen für denweltweiten Markt anbieten zu können. Daherwollen wir die Vielfalt der Persönlichkeitenfördern und so unsere Wettbewerbsfähigkeitstärken.

Im Führungsteam der BASF sind zurzeitMenschen aus 31 Nationen vertreten. In Zukunftsoll dieser Kreis noch stärker das globale Ge-schäft der BASF widerspiegeln. Es ist unser Ziel,den Internationalisierungsgrad in den oberenFührungspositionen von heute 30% auf 35%

im Jahr 2005 zu erhöhen. Zudem soll der Frauen-anteil in diesen Positionen von heute rund 5%

deutlich erhöht werden. In jeder Region ist einTeam damit beschäftigt, mit gezielten Maßnah-men die Vielfalt an Kompetenzen zu erhöhen.Vielfalt beginnt dabei schon bei der Auswahl vonBewerbern. So kommt der weltweite Führungs-nachwuchs der BASF mittlerweile aus rund 40 Nationen. Darüber hinaus sind allein amStandort Ludwigshafen Mitarbeiter aus 79 Natio-nen vertreten.

Wir setzen auf das beste TeamUm die besten Lösungen für unser Unternehmen und unsere Kunden zu entwickeln, setzen wir auf die Stärkenunserer Mitarbeiter: Als engagiertes und zukunftsorientiertes Team schaffen sie den Erfolg der BASF. Wir wol-len deshalb die besten Talente aus vielen unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten gewinnen, entwickelnund halten. Als attraktiver Arbeitgeber bieten wir unseren Mitarbeitern interessante Perspektiven. Dazu gehö-ren Freiräume für unternehmerisches Handeln sowie Chancen zur persönlichen Entwicklung und fachlichenQualifizierung.

Europa

davon Deutschland

davon BASF Aktiengesellschaft

Nordamerika

Südamerika

Asien, Pazifischer Raum, Afrika

62.103

50.320

38.361

13.331

5.097

8.858

89.389

69,5

56,3

42,9

14,9

5,7

9,9

100,0

69,5

56,2

42,5

14,3

5,7

10,5

100,0

Anteil % 2002 Anteil %2003

Mitarbeiter nach Regionen

Anteil an Gesamt Gruppe

Gesellschaftliche Verantwortung Mitarbeiter

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BASF 2003 | 59

Maßnahmen für gleiche ChancenChancengleichheit geht alle an: Uns bedeu-

tet sie eine besondere Verantwortung in einerglobalisierten Arbeitswelt. Neben der Unterstüt-zung durch die Führungsmannschaft sind daherje nach kulturellem Hintergrund Geschäfts-führung, Personalabteilungen oder Vertrauens-personen in den Gesellschaften Ansprechpartnerfür Chancengleichheit. Spezielle Gleichstellungs-beauftragte gibt es in den USA, in Australien undNeuseeland sowie in Pakistan. Darüber hinausbietet die systematische Bewertung des Füh-rungsverhaltens nach intellektuellen und sozia-len Kompetenzen die Chance, dass Frauen undMänner, gleich welcher Herkunft und Ausbil-dung, in ihrer Individualität erkannt und gezieltgefördert werden.

In den vier größten Gruppengesellschaftender BASF, die rund 60% der Mitarbeiter be-schäftigen, bestehen spezielle Programme zurRekrutierung beziehungsweise Förderung vonFrauen in Führungspositionen. Ein weitererSchwerpunkt der Personalentwicklung ist dieInternationalisierung. An vielen Standorten sor-gen interkulturelle Trainingsangebote für die In-tegration von Mitarbeitern aus anderen Ländernund die Vorbereitung auf Auslandseinsätze. Ent-sprechende Programme bieten über 50% derGesellschaften an.

Familienfreundliche Personalpolitik ist eine wich-tige Grundlage, um Chancengleichheit her-zustellen. Verschiedene BASF-Initiativen habendaher zum Ziel, die Vereinbarkeit von Familieund Beruf zu erhöhen. Für dieses Engagementhaben wir im vergangenen Jahr mehrfach ex-terne Anerkennung erfahren. So hat die BASF

in Ludwigshafen für ihre an Chancengleichheitorientierte Personalpolitik im Mai 2003 dasPrädikat „Total E-Quality“ erhalten. Es wird voneiner unabhängigen Jury verliehen, die sichunter anderem aus Vertretern der Arbeitgeber-verbände und der Gewerkschaften zusammen-setzt und von der Europäischen Kommission so-wie der deutschen Bundesregierung unterstütztwird. Die BASF-Gesellschaft Wintershall wurdedurch die gemeinnützige Hertie-Stiftung ausge-zeichnet. Sie überzeugte neben flexiblen Arbeits-zeitmodellen und Services für Familien be-sonders mit ihrem Kinderhaus, das ganztägigqualifizierte Betreuung für Mitarbeiterkinderanbietet. Insgesamt bieten 19% der Gesellschaf-ten Kinderbetreuung oder beteiligen sich an denKosten für externe Betreuungsangebote (Vor-jahr: 18%). Im Jahr 2003 konnten über 12.000

Mitarbeiter dieses Angebot nutzen.

Belegschaftsprofil 2003 (Vorjahreszahlen in Klammern)

Beschäftigte gesamt

19,2 % Frauen(19,4 %)

80,8 % Männer(80,6 %)

2

1

1

2

Management & Professionals

17,9 % Frauen(17,1 %)

82,1 % Männer(82,9 %)

2

1

1

2

Senior Executives*

5,2 % Frauen(3,6 %)

94,8 % Männer(96,4 %)

1

2

2

1

* Zu den Senior Executives zählen alle Führungskräfte, die vom Vorstand ernannt werden.

Mitarbeiter Gesellschaftliche Verantwortung

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60 | BASF 2003

Beispiel Australien: Hier hat die BASF seit 1997

zahlreiche Gleichstellungsprojekte und -angebo-te in ihre Personalpolitik integriert, die ebenfallsüber die gesetzlichen Anforderungen hinausrei-chen. Mentorenprogramme, Trainingsangeboteund flexible Arbeitszeitlösungen sollen es be-sonders Frauen leicht machen, Beruf und Familiezu vereinbaren.

Beruf und Privatleben in Einklang bringenFlexible Arbeitszeiten und neue Arbeits-

formen wie Teilzeitarbeit, Jobsharing sowie pro-zess- und teamorientierte Arbeitsweisen wollenwir weiter ausbauen. Davon profitieren Mitar-beiter und Unternehmen gleichermaßen. Die flexibleren Arbeitszeiten helfen den Mitarbeitern,Familie und Beruf besser zu verbinden. DasUnternehmen hingegen profitiert durch diebeweglicheren Arbeits- und Betriebszeiten, weilMitarbeiter verstärkt nach Bedarf eingesetztwerden können.

Insgesamt bieten rund 50% der Gesell-schaften der BASF-Gruppe ihren Mitarbeiterndie Möglichkeit, ihre Arbeit in Teilzeit zu organi-sieren (Vorjahr: 55%). Weltweit nahmen 4,6%

der Beschäftigten im Jahr 2003 dieses Angebotwahr, das sind 3.780 Mitarbeiter. Viele Mitarbei-ter nutzen auch während der Elternzeit, die sichüber einen Zeitraum von drei Jahren erstreckenkann, das Angebot, in Teilzeit zu arbeiten. Sogingen im Jahr 2003 allein in Ludwigshafen über20% der knapp 600 Mitarbeiter in der Elternzeiteiner Teilzeitbeschäftigung nach.

Leistung soll sich lohnenWer Leistungen anerkennt und fördert,

stärkt unternehmerisches Denken und Handeln.Diesem Prinzip folgen zahlreiche Programme inden verschiedenen Gruppengesellschaften. EinErfolgsmodell sind dabei seit vielen Jahren leis-tungs- und erfolgsorientierte Entgeltsysteme: So bieten 75% der Gesellschaften ihren Mitar-beitern eine freiwillige Beteiligung am Unterneh-menserfolg, die vom Vorstand beziehungsweise

der Geschäftsleitung der Gruppengesellschaftenfestgelegt wird. Im Jahr 2003 haben über 65.000

Mitarbeiter eine freiwillige Erfolgsbeteiligungerhalten. Bei der BASF Aktiengesellschaft inLudwigshafen orientiert sich die freiwillige Leis-tung an der Gesamtkapitalrendite der BASF-Gruppe. Diese transparente Festlegung derErfolgsbeteiligung, die erstmals im Jahr 2002

angewendet wurde, motiviert und stärkt dasUnternehmertum.

Zusätzliche Angebote für MitarbeiterVielfältige Leistungen machen einen guten

Arbeitsplatz noch interessanter – für Talente aufdem Arbeitsmarkt und im Unternehmen. Die Be-teiligung am Unternehmen ist dabei besonderswichtig, denn durch sie entsteht Verantwortung.Mitarbeiter, die zugleich Aktionäre sind, identi-fizieren sich stärker mit dem Unternehmen undhandeln dementsprechend. Deshalb bieten 42%

der Gruppengesellschaften ihren knapp 65.000

Mitarbeitern Aktienprogramme an. Viele Grup-pengesellschaften verfügen zudem über sozialeLeistungen, die über den jeweils gültigen gesetz-lichen Mindeststandard hinausgehen. Unteranderem haben wir über 71.000 Mitarbeitern ei-ne betriebliche Altersvorsorge gewährt. Zudembieten 48% der Gesellschaften ihren Beschäftig-ten im Bedarfsfall Zuschüsse zur Wohnung oderWerkswohnungen. Bei 40% der Gesellschaftenstehen Programme zur Rehabilitation nach einerKrankheit oder bei einer Sucht zur Verfügung.Die sozialen Leistungen orientieren sich an denspezifischen Bedürfnissen der Mitarbeiter inihrem kulturellen Umfeld, zum Beispiel bei derAusbildung ihrer Kinder. So bezahlen wir inIndonesien für 189 Kinder von Mitarbeitern mitgeringem Einkommen das Schulgeld, und in Ar-gentinien erhalten 44 besonders begabte Schülerein Stipendium. In Pakistan übernehmen wir dieCollege-Gebühren einer technischen oder natur-wissenschaftlichen Ausbildung für zwei Kinderjedes Mitarbeiters, der seit mindestens fünf Jah-ren bei uns arbeitet.

Gesellschaftliche Verantwortung Mitarbeiter

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BASF 2003 | 61

Qualifizierung sichert ChancenFlexibilität wird in der BASF und auf dem

Arbeitsmarkt immer wichtiger: Kaum jemand,der heute eine Ausbildung macht, wird bis zumRentenalter die gleiche Funktion ausüben. Daherfördern wir unsere Mitarbeiter mit spezifischenPersonalentwicklungsprogrammen und zahlrei-chen gezielten Qualifizierungsangeboten. ImJahr 2003 haben wir weltweit 135,7 Millionen €für Aus- und Weiterbildung investiert (Vorjahr:134 Millionen €). Dabei bilden wir in Deutsch-land mehr Jugendliche aus, als es unserem Be-darf entspricht. Im Durchschnitt erhielt jederMitarbeiter 3,4 Tage Weiterbildung, insgesamthaben über 70.000 Mitarbeiter an mindestens ei-ner Schulungsmaßnahme teilgenommen. Eigen-verantwortliches und praxisnahes Lernen wollenwir in Zukunft noch stärker fördern. Dabei setzen

wir auf innovative Trainingskonzepte und moder-ne Technologien wie E-Learning – am Arbeits-platz und insbesondere in der Freizeit.

Nachwuchsführungskräfte arbeiten bei unsim Rahmen ihrer Karriere-Entwicklung systema-tisch in der „Performance Factory – BusinessDriven Action Learning“ mit. Mit diesem Pro-gramm kombinieren wir individuelles Lernen mitWertschöpfung für das Unternehmen. Dabei han-delt es sich um übergreifende, strategisch be-deutsame Projekte. In international zusammen-gesetzten Teams arbeiten die jungen Managerin-nen und Manager etwa vier Monate zusammen,sammeln so wichtige Praxiserfahrung und stär-ken gleichzeitig ihre Führungsfähigkeiten.

Mitarbeiter aktiv beteiligen

Die Mitarbeiter sind die Spezialisten vor Ort:

Gemeinsam gehen sie an, was in ihrem Betrieb

noch verbessert werden kann. In der Isophytol-

Fabrik in Ludwigshafen haben sie deshalb seit

1999 daran mitgearbeitet, die Anlage und die

Arbeitsabläufe in einem Personal- und Organisa-

tionsentwicklungsprojekt zu modernisieren. Nach

vier Jahren steht fest, dass beide – die Mitarbeiter

und das Unternehmen – gewonnen haben: Die Mit-

arbeiter, weil sie über die gemeinsame Weiterbil-

dung und neue Formen der Zusammenarbeit ihr

Betriebsklima weiterverbessert und zugleich zu

ihrer eigenen Zukunftssicherung beigetragen ha-

ben. Der Betrieb hingegen hat profitiert, weil die

Verbesserungen halfen, Kosten zu vermeiden: Die

Aufwendungen für Einsatzstoffe lagen im Jahr 2003

deutlich unter denen von 1999. Und weil mehr

Wissen zu mehr Verantwortung befähigt, treffen

die Mitarbeiter der Isophytol-Fabrik heute viele

Entscheidungen selbständig, wo früher der

Schichtführer die Anweisungen gab.

Mitgestalten und Verantwor-tung tragen: Das gilt auch fürTanja Pilz und Thomas Nick.

Weitere Informationen und Daten unter:www.basf.de/mitarbeiterwww.berichte.basf.de/ges_verantw2003

Mitarbeiter Gesellschaftliche Verantwortung

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62 | BASF 2003

Für die gezielte Förderung von humanitären, kul-turellen und sozialen Anliegen hat die BASF-Gruppe im Jahr 2003 insgesamt 13,1 Millionen €aufgewendet (2002: 15,7 Millionen €). 41% die-ser Summe haben wir gespendet, den übrigenBetrag haben wir für Sponsoring und eigeneUmfeldprojekte aufgewendet. So vielfältig wiedas Umfeld der Standorte sind auch die Projekte,für die sich das Unternehmen und seine Mitar-beiter engagieren. Mit ihren lokalen Partnernentwickeln die Verantwortlichen der BASF vorOrt Ziele und Projekte für die Kommune oder dieRegion. Ihnen allen ist eines gemein: sie orien-tieren sich an den lokalen Bedürfnissen.

Bildungschancen erhöhen, Zukunft sichernWas heute in Bildung und Wissenschaft in-

vestiert wird, zahlt sich langfristig in Wettbe-werbsfähigkeit und gesellschaftlichem Wohl-stand aus. Daher fördert die BASF überall auf derWelt Aktivitäten, die einen Zugang zu Bildungverschaffen oder Wissen durch Netzwerke ent-wickeln. Zu diesen Netzwerken gehört seit sechsJahren der Sino-German Research and Develop-ment Fund, mit dem wir in China bisher mehr als39 wissenschaftliche Projekte unterstützt und640 Stipendien vergeben haben. Die dafür ver-wendete Summe beläuft sich auf umgerechnetrund 1,2 Millionen €.

Bildung zu fördern, heißt auch ihre Rah-menbedingungen zu verbessern und so Chan-cengleichheit möglich zu machen. Daher fördertdie BASF beispielsweise in Karachi/Pakistan seitmehreren Jahren ein Projekt für Kinder mit Lern-schwierigkeiten, in dem zurzeit rund 50 Kinderzwischen fünf und 14 Jahren zusätzlichen Unter-richt erhalten. In der Nachbarschaft ihres Stand-orts in Cengkareng/Indonesien unterstützt dieBASF 125 Schüler mit Stipendien und zahlt Zu-schüsse für 14 Lehrer. Zwei Beispiele, wie sichdie Gesamtsituation von Schulen verbessern

lässt, stammen von den Philippinen und aus Ar-gentinien: Am Standort Canlubang hat die BASF

auf den Philippinen im Jahr 2003 nicht nurSchulmittel gespendet, sondern auch Gesprächs-kreise mit Eltern über die Themen gesunde Er-nährung, Sicherheit und Umweltschutz veran-staltet. Das argentinische Projekt „Mi EscuelaCrece“ („Meine Schule wächst“) hat zum Ziel,Grundausstattung und Infrastruktur an vier Schu-len mit rund 2.000 Kindern in der Nachbarschaftargentinischer BASF-Standorte zu verbessern.

Interesse an Naturwissenschaften weckenGrundlegenden Bedürfnissen zu entspre-

chen, beschreibt eine Seite unseres Engage-ments. Gleichzeitig wollen wir auch Neugier fürNaturwissenschaften wecken und so Perspekti-ven zeigen. Ein seit Jahren erfolgreiches Beispieldafür ist das BASF-Mitmachlabor für Kinder inLudwigshafen. Im Jahr 2003 hatten erstmalsauch Kinder in Nanjing und Shanghai die Gele-genheit, ihrem Alter entsprechende Versuche zurChemie im Alltag durchzuführen. Hier besuchtenrund 15.500 Kinder zwischen sechs und zwölfJahren die Veranstaltungen. Auch unsere Stand-orte in Yokkaichi/Japan und Ulsan/Korea habenim vergangenen Jahr erstmals für jeweils zweiTage ein Mitmachlabor ausgerichtet. Um jungeTalente in Naturwissenschaften zu fördern, un-terstützt die BASF zudem wissenschaftlicheWettbewerbe. Dazu gehören die „Giochi dellaChimica“ („Chemiespiele“) in Italien genausowie „Jugend forscht“ in Deutschland, dessenBundeswettbewerb im Jahr 2003 von der BASF

in Ludwigshafen ausgerichtet wurde.

Freiwilliges Engagement von Mitarbeiternfördern

Mitarbeiter, die ehrenamtlich einen gesell-schaftlichen Beitrag leisten wollen, haben unserevolle Unterstützung. Aus diesem Grund gibt es in

Gemeinsam wachsen in guter NachbarschaftDas Umfeld unserer Standorte spielt für unseren Erfolg eine wichtige Rolle: Nur mit dem Vertrauen und der Unter-stützung durch unsere Nachbarn können wir erfolgreich tätig sein. Daher arbeiten wir an allen Standorten daran,als verlässlicher Partner und attraktiver Arbeitgeber anerkannt zu werden, der seine soziale Verantwortung wahr-nimmt. Das bedeutet ein Plus an Wettbewerbsfähigkeit für beide: die jeweilige Region und das Unternehmen.

Gesellschaftliche Verantwortung Umfeld

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BASF 2003 | 63

vielen Gruppengesellschaften der BASF Pro-gramme, um diese Mitarbeiter freizustellen. Sowaren im vergangenen Jahr über 500 Ludwigs-hafener Mitarbeiter ehrenamtlich engagiert,davon allein 250 in der Politik. Erstmals hattenauch 60 Auszubildende des Standorts die Mög-lichkeit, freiwillig bei einem ehrenamtlichen Pro-jekt mitzumachen und so neben fachlichen auchsoziale Kompetenzen zu erwerben.

In Guaratinguetá/Brasilien fördert die BASF

seit dem Jahr 2000 mit dem „Volunteer Pro-gram“ das ehrenamtliche Engagement ihrer Mit-arbeiter. Sie hat dafür einen Arbeitskreis gegrün-det, der die Kontakte zwischen Institutionen undMitarbeitern herstellt und betreut. Der Arbeits-kreis berichtet an das Steering Committee fürsoziale Verantwortung der Gesellschaft. Etwa

30 freiwillige Helfer unterstützten im Jahr 2003

soziale Projekte des Unternehmens und der Ge-meinde Guaratinguetá.

Lokale Umwelt und Artenvielfalt schützenAn vielen unserer Standorte unterstützen

wir Projekte zu Umwelt- und Naturschutz in un-serer direkten Nachbarschaft. So veranstaltet dasmalaysische Gemeinschaftsunternehmen BASF

PETRONAS Chemicals seit 2002 eine jährlicheReinigungsaktion des angrenzenden Balok Riverin Gebeng, an der neben Mitarbeitern auch An-wohner und Vertreter der Stadt Kuantan und derGemeinde Balok teilnehmen. Ziel ist es, das Be-wusstsein für die ökologische Bedeutung desMangrovensumpfes zu stärken.

Aktiv für Ausbildung

Gut ausgebildete Arbeitnehmer tragen mit ihrer

Leistung jeden Tag zu einer wettbewerbsfähigen

Gesellschaft bei: Aus dieser gesellschaftlichen

Verantwortung heraus bildet die BASF in Deutschland

seit Jahren deutlich mehr Jugendliche aus, als es

ihrem eigenen Bedarf entspricht. Im Frühjahr 2003 hat

die BASF in Ludwigshafen ihrem Engagement einen

neuen Impuls gegeben und einen Ausbildungsverbund

initiiert. Hintergrund ist die immer noch schwierige

Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Rhein-Neckar-

Dreieck. Ziel des Ausbildungsverbunds ist es, die

Ausbildung stärker an den Anforderungen späterer

Arbeitgeber auszurichten. Dafür kooperiert die BASF

jetzt bereits mit rund 100 Firmen in der Region. Das

Unternehmen bietet Unterstützung bei der Auswahl der

Jugendlichen und stellt die Einrichtungen und das

Fachwissen ihrer Mitarbeiter im Bildungswesen zur

Verfügung. Im betrieblichen Teil der Ausbildung arbei-

ten die Jugendlichen dann im Partnerbetrieb. Bis auf

einen Beitrag zur Ausbildungsvergütung werden alle

Kosten von der BASF getragen. Langfristiger Vorteil:

Das Angebot an Ausbildungsplätzen in der Region kann

so gesichert, wenn nicht sogar ausgebaut werden.

Partner im Ausbildungs-verbund: Meister BernhardEßwein (links), KAMB Elektro-technik Ludwigshafen, mitseinen Auszubildenden.

Umfeld Gesellschaftliche Verantwortung

Page 68: Unternehmensbericht - BASF

64 | BASF 2003

In Wyandotte/Michigan/USA hat die BASF 2003

den stillgelegten Bereich ihres Werksgeländesentlang des Detroit River renaturiert und zueinem Park umgestaltet. Wo früher Chemie-betriebe standen, können die Anwohner nunspazieren gehen oder Golf spielen.

Biodiversität ist auch an den nordosteng-lischen Standorten Cramlington und Seal Sandsein Thema: 20 Mitarbeiter arbeiten mit der In-dustry Nature Conservation Association an einemEntwurf, wie biologische Vielfalt an den Stand-orten gefördert und mit den entsprechendenkommunalen Plänen von Northumberland undTees Valley verknüpft werden kann. Stärker alsbisher soll dabei jetzt auf die Zusammenarbeitmit lokalen Gruppen und Verbänden gesetztwerden.

Krisen gemeinsam meisternWir wollen an allen Produktionsstandorten

so gut wie möglich auf Störungen und Unfällevorbereitet sein und bauen daher ein Gefahren-abwehr-Managementsystem aus. Es umfasstunsere weltweiten Gruppengesellschaften undJointventures und bezieht Lieferanten, Kunden,benachbarte Unternehmen sowie Städte undGemeinden aus unserem Umfeld ein.

An allen wichtigen Produktionsstandortender BASF haben wir ein Störungsmanagementeingerichtet. Zusätzlich arbeiten in Ländern, indenen wir einen großen Produktionsstandortbetreiben, auf Landesebene Teams für Störungs-und Krisenmanagement. Sie bestehen auch aufEbene der Regionen Europa, Nord- und Süd-amerika sowie Asien/Pazifik. Zudem steht globa-

le Unterstützung für Krisenmanagement in Lud-wigshafen bereit. Welche dieser Management-ebenen aktiviert werden, richtet sich nach derGröße des Ereignisses. Dabei setzen wir aufUnterstützung und Flexibilität. Verantwortlichevon übergeordneten Ebenen unterstützen dielokal agierenden Teams. Nach Bedarf können auf den übergeordneten Ebenen Expertenteamsgebildet und als sogenannte „Incident SupportTeams“ zur Unterstützung der Teams vor Ortentsandt werden. Im Ernstfall werden die vorge-sehenen Abläufe gemäß den globalen Richtliniender BASF für Gefahrenabwehr ausgelöst.

Im Dialog mit unserem UmfeldRegelmäßiger, intensiver Dialog mit unse-

rem Umfeld ist das Ziel der sogenannten „Com-munity Advisory Panels“ (CAPs) oder Nachbar-schaftsforen. In diesen Gremien sitzen Vertreterdes Unternehmens an einem Tisch mit engagier-ten Bürgern und erörtern Themen wie Emissio-nen, Anlagensicherheit oder Abläufe bei Be-triebsstörungen. Im Jahr 2003 betrug die Zahlder CAPs an BASF-Standorten 57 (Vorjahr: 57),weitere 15 (Vorjahr: 14) planen wir zurzeit. Das seit zwei Jahren im koreanischen Yeosubestehende CAP informiert sogar mit einemeigenen Magazin über seine Arbeit. Um ein CAP

von anderen Formen des Kontakts und Aus-tauschs mit unseren Nachbarn zu unterscheiden,hat die BASF im Jahr 2002 Standards für dieNachbarschaftsforen entwickelt, die unter ande-rem einen ausgewogenen Teilnehmerkreis undregelmäßige Sitzungen fordern.

Spenden, Sponsoring und eigene Projekte der BASF-Gruppe 200313,1 Millionen € (Vorjahr: 15,7 Millionen € )

Millionen € Anteil

Karitative Zwecke 1,6 12,4%

Schulen und Ausbildung 2,9 22,0%

Wissenschaft 1,2 9,1%

Beschäftigungsförderung 2,0 14,9%

Sport 0,5 3,7%

Kultur 3,0 23,1%

Sonstiges 1,9 14,8%

2

1

4

6

71

3

2

4

6

7

35

5

Gesellschaftliche Verantwortung Umfeld

Page 69: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 65

Die genauen Anforderungen an medizinischeLeistungen für Mitarbeiter beschreibt unser Pro-gramm für Arbeitsmedizin und Gesundheits-schutz, für dessen Umsetzung ein weltweitesNetzwerk von Fachleuten sorgt. So sollen unteranderem Vorsorge und Gesundheitsförderungeinheitlichen Standards entsprechen. Ein Bei-spiel dafür ist die Grippeschutz-Impfaktion inAsien im Jahr 2003, an der rund 3.200 Mitarbei-ter teilnahmen. Unser Qualitätsanspruch wird re-gelmäßig durch arbeitsmedizinische Revisionenüberprüft (siehe Seite 42).

Beratung für Mitarbeiter, Umfeld und Kunden Unser Wissen aus Arbeitsmedizin und Ge-

sundheitsschutz ist allen Mitarbeitern, Nachbarnund Kunden zugänglich. Zum Service gehören15 Kompetenzzentren, die alle arbeitsmedizi-nischen Gebiete abdecken. Zu ihrem Angebotgehört unter anderem eine Hotline, die rund umdie Uhr Ansprechpartner für alle dringendenmedizinischen Fragen vermittelt, die die BASF

betreffen. Akute Themen wie die Lungenerkran-kung SARS werden verstärkt begleitet: Nebenindividueller Beratung bietet die Einheit allenMitarbeitern auch tagesaktuelle Informationenim Intranet an.

Gesundheitsförderung Gesundheit zu schützen und zu fördern ist

eine Aufgabe, die nicht am Werkszaun endet. Da-her engagieren wir uns auch vielfach im Umfeldunserer Standorte für eine bessere Gesundheits-versorgung in enger Kooperation mit externenInstitutionen. Dieser Beitrag kommt langfristig

betrachtet auch uns zugute: Ein stabiles, medi-zinisch gut informiertes und versorgtes Umfeldstärkt unsere Standorte und schafft gute Bezie-hungen zu unseren Nachbarn.

So unterstützen wir beispielsweise in SãoBernardo do Campo/Brasilien seit 2002 ein städ-tisches Projekt für die Gesundheitsvorsorge vonMüttern und Kindern: den Mutter-Kind-Pass. Erwird an schwangere Frauen aus einkommens-schwachen Haushalten ausgegeben, die mit ihmmedizinische Unterstützung in 30 städtischenEinrichtungen erhalten. Im Jahr 2002 wurden12.000 Pässe ausgegeben.

Gesundheit schützen und fördernUnser Ziel ist es, die Gesundheit, das Wohlbefinden unddie Leistungsfähigkeit aller Mitarbeiter zu fördern und zuerhalten. Wir wollen außerdem dazu beitragen, dass unse-re Produkte kein Gesundheitsrisiko für Mitarbeiter, Nach-barn, Kunden und Verbraucher darstellen. Dafür setzen wirauf zwei entscheidende Faktoren: weltweit einheitlicheStandards im Sinne von Responsible Care® und ein star-kes Netzwerk von Experten.

Gute Beratung hilft gesund zu bleiben: Dr. Stefan Webendörfer im Beratungs-gespräch.

Vorsorge als gesell-schaftlicher Beitrag

Ob mit Augenuntersuchungen oder Rücken-

gymnastik: Erkrankungen vorzubeugen ist besser,

als sie zu behandeln. Und das gilt nicht nur aus der

Perspektive des Betroffenen oder seines Arbeit-

gebers, sondern auch aus Sicht der Sozialsysteme.

Um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern,

bieten viele der Gruppengesellschaften der BASF

entsprechende Maßnahmen an. Der erbrachte

gesellschaftliche Beitrag lässt sich am Beispiel

einer Ludwigshafener Vorsorgeaktion gegen

Dickdarmkrebs veranschaulichen, deren Ergeb-

nisse seit Jahresanfang 2003 vorliegen. Bei der

Untersuchung von 3.700 Mitarbeitern über 45 Jahre

wurden insgesamt neun Darmkrebserkrankungen

im Frühstadium und 61 Krebsvorstufen erkannt.

Früherkennung erhöht die Heilungschancen und

vermeidet zudem Kosten im öffentlichen Gesund-

heitswesen, in diesem Fall in Höhe von rund

700.000 €. Darüber hinaus wurden rund

1,1 Millionen € an Kosten durch vermiedene

Arbeitsunfähigkeitszeiten erspart.

Weitere Informationen unter:www.basf.de/arbeitsmedizin

Page 70: Unternehmensbericht - BASF

66 | BASF 2003

Gesellschaftliche Verantwortung Dialog

Um zu erfahren, was unsere Kunden erwartenund welche Anforderungen sie in Zukunft an unsstellen, befragen unsere Geschäftseinheiten sieregelmäßig. Anhand der Ergebnisse sehen wir,wo wir unsere Leistungen weiterverbessern kön-nen, um uns damit positiv vom Wettbewerb zudifferenzieren. Offenen Dialog führen wir auchim Unternehmen: Im vergangenen Jahr habenwir in mehr als einem Drittel unserer Gesell-schaften Mitarbeiterbefragungen zu unterschied-lichen Themen durchgeführt, deren Ergebnissein die Weiterentwicklung des Unternehmens ein-fließen.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit denArbeitnehmervertretungen

Um die Zusammenarbeit mit den europäi-schen Arbeitnehmervertretungen weiterzuent-wickeln, wurde bereits 1995 mit dem „Euro-Dia-log“ eine europäische Arbeitnehmervertretungetabliert, die sich jährlich trifft. Sondersitzungenzu länderübergreifenden Themen sind fester Be-standteil der Arbeit. Zwei Sitzungen fanden 2003

statt. Gemeinsam diskutierten Euro-Dialog undUnternehmensleitung insbesondere die Weiter-entwicklung der Europaorganisation. Darüberhinaus bestehen in Südamerika und Asien vonGewerkschaftsseite organisierte Netzwerke vonBASF-Mitarbeitervertretungen, die die Unter-nehmensleitung als regionale Dialogpartner fürübergreifende Themen anerkannt hat.

Gesellschaftliche Fragen aktiv ansprechenGesellschaftliche und politische Rahmen-

bedingungen bestimmen unsere Wettbewerbs-fähigkeit maßgeblich. Daher beziehen wir in die-

sen Fragen offen Stellung, reden mit der Politikund arbeiten mit ihr zusammen. Dies sehen wirals Recht und Pflicht zugleich – sowohl gesell-schaftlich als auch unternehmerisch.

Als weltweit führendes Chemieunterneh-men, das Verantwortung übernimmt und globalzur nachhaltigen Entwicklung beiträgt, suchenwir Lösungen mit Experten aus allen Gebietender Gesellschaft. Sicherheit im Umgang mit Chemieprodukten und weltweiter Klimaschutzsind dabei zwei globale Ziele, zu denen wir unsbekennen und die wir mit Nachdruck verfolgen.Bei komplexen Fragen wie diesen bieten wirunser Fachwissen und unsere Ressourcen an und sind ein kritisch-konstruktiver Partner.

Vom Dialog zur PartnerschaftZu bestehenden Projekten in Netzwerken

wie dem Global Compact oder der „Initiative fürBeschäftigung!“ sind im vergangenen Jahr neuehinzugekommen: Auf regionaler Ebene ist diesder „Zukunftspakt Chemie“. Mit Gewerkschaftund Chemieverbänden wollen wir uns für einenachhaltige Industriepolitik, Innovationen undBeschäftigung einsetzen. Auch in Asien bauenwir ein neues Netzwerk für Nachhaltigkeit auf.Gemeinsam mit elf anderen Unternehmen habenwir im Januar 2004 in Beijing das China BusinessCouncil for Sustainability Development (CBCSD)gegründet. Darüber hinaus haben wir jüngst eineinternationale Konferenz zum Thema „Auslän-dische Direktinvestitionen“ in Berlin veranstaltet.Ziel des Forums war es, einen Beitrag zur De-batte um Globalisierung und Nachhaltigkeit zuleisten und dabei unsere Erfahrungen als inter-national tätiges Unternehmen einzubringen.

Im offenen Dialog zum gemeinsamen ErfolgWir pflegen offenen Austausch im Unternehmen, mit Nachbarn, unseren Geschäftspartnern und Meinungs-bildnern in der Gesellschaft. So wollen wir Vertrauen stärken und ein Klima fördern, in dem wir uns gemeinsamweiterentwickeln können. Dialog ist für uns Voraussetzung und Mittel zugleich, um Partnerschaften aufzubauenund zu pflegen.

GLOBAL COMPACT � Gemeinsame Werte und Aktivitäten für den globalen Markt sind der

Kerngedanke der UN-Initiative „Der globale Pakt“ (The Global Compact), der die BASF als

Gründungsmitglied angehört. Als Mitglied des Global Compact berichten wir kontinuierlich,

wie wir die neun Prinzipien in die Praxis umsetzen. Unsere aktuelle Fortschrittsmeldung kann

unter www.basf.de/global_compact_d abgerufen werden.

Page 71: Unternehmensbericht - BASF

BASF 2003 | 67

Einleitung Wir wurden beauftragt, die Aussagen bezüglich der Umwelt- und sozialen Aspekte des BASF-Unternehmens-berichts 2003 und der entsprechenden Informationen der Webseite www.berichte.basf.de (zusammen nachfolgend als der„Bericht“ bezeichnet) sowie der dazugehörenden Systeme, Strukturen und Prozesse zu beurteilen. Die Auftragsinhalteliegen in der Verantwortung der Unternehmensleitung der BASF-Gruppe, mit der die Ziele und Bedingungen für den Auf-trag vereinbart wurden. Unsere Aufgabe war es, eine Beurteilung auf der Grundlage der durchgeführten Arbeitsschritteabzugeben.

Unserer Arbeit zugrunde liegen der neueste Kenntnisstand für die Verifizierung von Nachhaltigkeitsberichten, das„International Framework for Assurance Engagement“ und die im Januar 2004 publizierte Norm ISAE 3000 des „Inter-national Auditing and Assurance Standards Board“.

Auftragsumfang 1. Die Wirksamkeit der Systeme, Strukturen und Prozesse der BASF auf Gruppenebene zum Management der Nach-

haltigkeit; dies bezog die Grundwerte und Leitlinien der BASF, das Compliance-Programm, die Organisation des Nachhal-tigkeitsmanagements und die Strukturen für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit ein, wie im Bericht auf den Seiten 14–15,41 und 55 beschrieben, sowie deren Umsetzung in den Gruppengesellschaften BASF Schwarzheide GmbH, BASF Canadain Toronto und BASF Colorants and Chemicals in Shanghai.

2. Die Methodik für die Erhebung, Zusammenfassung und Validierung der Daten von Gruppengesellschaften und Produktionsstandorten zu Umweltschutz und Sicherheit sowie zur gesellschaftlichen Verantwortung, wie im Abschnitt„Über diesen Bericht“ beschrieben, und deren Anwendung sowie die angemessene Wiedergabe der erhobenen Daten imBericht.

3. Die Methodik und Vorgehensweise der BASF bei der Erstellung des Berichts, wie im Abschnitt „Über diesen Be-richt“ beschrieben, sowie die Frage, ob die im Bericht enthaltenen Informationen der Zielsetzung einer angemessenen undausgewogenen Berichterstattung über die relevanten Aspekte der Nachhaltigkeit für die BASF-Gruppe genügen.

Prüfverfahren Unsere Zielsetzung war die Erreichung einer eingeschränkten Sicherheit (limited assurance). Auf der Basisvon Stichproben haben wir Erhebungen und Analysen vorgenommen, um die Übereinstimmung der genannten Prüfinhaltemit deren Vorgaben zu bestätigen. Unsere Arbeit umfasste analytische Verfahren und die Durchführung von Interviews mitVertretern von Management und Mitarbeitern am Hauptsitz der BASF-Gruppe in Ludwigshafen sowie bei den drei genann-ten Gruppengesellschaften, soweit wir dies der Situation entsprechend für nötig erachteten, jedoch keine umfassendeÜberprüfung. Deshalb ist die Sicherheit, die wir auf Grund unserer Vorgehensweise erreichen, eingeschränkt. Wir sind derAuffassung, dass unsere Arbeit eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Ergebnisse Wir sind auf keine Sachverhalte gestoßen, auf Grund deren wir nicht als Ergebnis die folgenden Aussagenmachen könnten:

1. Die BASF-Unternehmensleitung hat geeignete Systeme, Strukturen und Prozesse entwickelt und eingeführt, um dierelevanten Aspekte der Nachhaltigkeit, welche die BASF-Gruppe betreffen, wahrzunehmen. Die drei durch uns besuchtenGruppengesellschaften haben die Anforderungen der Gruppe umgesetzt, um die relevanten Aspekte der Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene entsprechend wahrzunehmen.

2. Die BASF hat für die Erhebung, Zusammenfassung und Validierung der Zahlen des Jahres 2003 zu Umweltschutzund Sicherheit sowie zu gesellschaftlicher Verantwortung detaillierte und systematische Verfahren angewandt, wie imBericht beschrieben. Die erhobenen Zahlen sind angemessen im Bericht wiedergegeben.

3. Die BASF hat für die Erstellung des Berichts auf Gruppenebene eine detaillierte und systematische Methodik undVorgehensweise zur Erreichung ihrer gesetzten Ziele angewandt. Die im Bericht enthaltenen Informationen ergeben einangemessenes und ausgewogenes Bild der für die BASF-Gruppe relevanten Aspekte der Nachhaltigkeit.

Ludwigshafen, den 3. März 2004

DELOITTE Global Environment & Sustainability Services

Preben J. SørensenStaatlich anerkannter Wirtschaftsprüfer (Dänemark)

VerifizierungBericht an die Unternehmensleitung der BASF-Gruppe

Verifizierung

Page 72: Unternehmensbericht - BASF

68 | BASF 2003

Glossar Stichwortverzeichnis

CO2-ÄquivalenteBerechnungsgröße für den Ein-fluss von Treibhausgas-Emissio-nen auf den Treibhauseffekt. Die verschiedenen Treibhausgasewirken sich unterschiedlich starkauf den Treibhauseffekt aus. Ein Faktor – Global Warming Potential (GWP) – gibt Auskunftüber die Treibhauswirkung dereinzelnen Gase im Vergleich mitCO2 (= Referenzgröße).

Corporate Governance Corporate Governance umfasstdas gesamte System der Leitungund Überwachung eines Unter-nehmens und schließt die Organi-sation des Unternehmens, seinegeschäftspolitischen Grundsätzeund Leitlinien sowie das gesamteSystem der internen und exter-nen Kontroll- und Überwa-chungsmechanismen ein.

EBIT„Earnings before Interest and Taxes“ – Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBITDA„Earnings before Interest, Taxes,Depreciation and Amortization“ –Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Anlagever-mögen und Goodwill.

EnergiemanagementIn diesem Bereich beschäftigtsich die BASF Future BusinessGmbH mit neuen Materialien undTechnologien zur Umwandlungund Speicherung von Energie,wie zum Beispiel Funktionsteilenfür Brennstoffzellen, neuen Mate-rialien zur Nutzung des thermo-elektrischen Effektes oder Super-kondensatoren.

JointventureEin Jointventure ist ein rechtlichselbständiges Unternehmen, dasvon mindestens zwei rechtlichund wirtschaftlich unabhängigenPartnerunternehmen gegründetwird. Die Partnerunternehmensind jeweils mit Kapital am Joint-venture beteiligt und teilen so-wohl Gewinne als auch Verluste.

Kioto-ProtokollDas Kioto-Protokoll wurde 1997 von der 3. Vertragsstaaten-konferenz der Klimarahmen-konvention angenommen. In demProtokoll setzen sich die Indus-triestaaten das Ziel, ihre gemein-samen Emissionen der wichtigs-ten Treibhausgase im Zeitraum2008 bis 2012 um mindestens5% unter das Niveau von 1990zu senken.

Montreal-AbkommenDas im Jahr 1987 unterzeichneteMontreal-Abkommen verbietetdie Produktion und den Ver-brauch von Fluorchlorkohlenwas-serstoffen (FCKW). Alle FCKW-Emissionen gefährden die Ozon-schicht. Eine Produktion vonFCKW ist vorläufig nur noch fürdie Herstellung von Dosieraero-solen im medizinischen Bereicherlaubt. FCKW wird ab 2005 vor-aussichtlich nicht mehr produ-ziert.

Ökoeffizienz-Analyse Das Instrument hat das Ziel, wirt-schaftliche Produkte und Verfah-ren zu entwickeln, die zugleichdie Umwelt so wenig wie möglichbelasten.

ÖläquivalentInternationaler Standard zumVergleich des Brennwertes ver-schiedener Energieträger.

PortfoliomanagementUmfasst alle Maßnahmen zurWeiterentwicklung der Geschäfts-felder der BASF, zum Beispielorganisches Wachstum, Akquisi-tionen, Devestitionen und strate-gische Allianzen.

ProduktportfolioSumme der von einem Unterneh-men angebotenen Produkte.

Responsible Care®

Weltweite Initiative der chemi-schen Industrie zur kontinuier-lichen Verbesserung ihrer Leis-tungen auf den Gebieten Umwelt-schutz, Sicherheit und Gesund-heit. Die BASF hat sich bereits1992 zur Idee des „Verantwort-lichen Handelns“ bekannt.

SchwermetalleWir berichten über Emissionenvon Schwermetallen in Luft undWasser entsprechend den Emp-fehlungen des Europäischen Ver-bandes der chemischen Industrie(CEFIC). Berichtet wird über folgende Schwermetalle: Für die Luft: Arsen, Cadmium, Kobalt,Chrom, Quecksilber, Nickel, Blei, Zink. Für das Wasser: Arsen,Cadmium, Chrom, Kupfer, Blei,Quecksilber, Nickel, Zink.

SondereinflüsseEinmalkosten oder Einmal-erträge, die das Ergebnis einesSegments oder der Gruppe ins-gesamt wesentlich beeinflussthaben. Das sind zum Beispiel Belastungen aus Restrukturie-rungsmaßnahmen oder Abfindungszahlungen an ausscheidende Mitarbeiter.

SteamcrackerSteamcracker sind große An-lagen, in denen unter Zuhilfe-nahme von Dampf (englisch:steam) Naphtha (Rohbenzin) aufgespalten (englisch: to crack)wird. Die entstehenden Petro-chemikalien – darunter vor allemEthylen und Propylen – sindAusgangsprodukte für die Herstellung eines Großteils der Erzeugnisse der BASF.

Sustainable DevelopmentDas Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwick-lung, Sustainable Development,verfolgt das Ziel, den ökonomi-schen, ökologischen und sozia-len Bedürfnissen der Gesell-schaft gerecht zu werden, ohnedie Entwicklungschancen künf-tiger Generationen zu beein-trächtigen. Die BASF bekenntsich zu diesem Leitgedanken.

Treibhausgase Eine Gruppe von Gasen in derErdatmosphäre, die für den so-genannten Treibhauseffekt ver-antwortlich sind. Treibhausgasesind: Kohlendioxid (CO2), Methan(CH4), Lachgas (N2O), Fluorchlor-kohlenwasserstoffe (HFC, PFC),Schwefelhexafluorid (SF6) undOzon (O3).

Verbund Der Verbund ist eine der wichtigsten Stärken der BASF: An unseren großen Standortenverknüpfen wir in einem ausge-klügelten System die Produk-tionsanlagen entlang der Wert-schöpfungsketten miteinander.Dadurch sparen wir Energie undRohstoffe, senken die Logistik-kosten und nutzen Infrastruktur-einrichtungen gemeinsam.

WertschöpfungWertzuwachs der im Produk-tionsprozess verwendeten Güter.BASF-intern: Die Wertschöpfungwird zahlenmäßig aus der Ge-winn-und-Verlust-Rechnung ab-geleitet. Sie ergibt sich aus derDifferenz von Umsatzerlösen undVorleistungen (vor allem Zahlun-gen an Lieferanten).

WertschöpfungsketteAufeinanderfolge von Verede-lungsschritten im Produktions-prozess, beginnend bei den Roh-stoffen, über verschiedeneZwischenstufen bis zum fertigenEndprodukt.

World-scale-AnlagenGroße Produktionsanlagen, die eserlauben, Produkte im Weltmaß-stab herzustellen. Je mehr in ei-ner Anlage produziert wird, destogeringer sind die Fixkosten proTonne Produkt (Skaleneffekte).

Akquisitionen . . .3, 5, 21, 23, 24Aktie . . . . . . . . .4, 13, 18-19, 20Altersvorsorge . . . . . . . . . . . .60Anorganika . . . . . . .3, 22-23, 46Arbeitnehmervertretung . . . . .66Asien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3, 22-23, 24, 27, 28, 43, 62, 66Aufsichtsrat . . . . . . . . . .3, 12-12

Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Bildung . . . . . . . . . . . .61, 62, 63Biotechnologie . . . . .5, 9, 29, 32

Chemikalienpolitik . . . . . . . . .41Coatings . . . . . . . .26, 27, 37, 42Compliance-Programm . .14-15Corporate Governance . . .12-13

Dow Jones Sustainability World Index . . . . . . . . . . . . . .18

Europa . . . .3, 24, 30, 31, 51, 64

Feinchemie . . . . . . . . . . . . . .28Finanzen . . . . . . . . . . . . . .20-21Forschung . . . . . . . . . . . . .32-33

Global Compact . . . . . . . . . .66Grundwerte . . . . . . . . . . . . . .14

Investitionen . . . . . . . . . . . . .21Investor Relations . . . . . . . . .19

Kunden . . . . . . . .5, 9, 34-37, 49

Lieferanten . . . . . . . . . . . .52-53

Markt . . . . . . . . . . . .8, 9, 32-33Mitarbeiter . . . . . . .5, 10, 58-61

Nachhaltigkeit . . . . .1, 5, 10, 55Nordamerika 3, 15, 21, 51, 42, 64

Ökoeffizienz-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 10, 35, 38-39

Performance Polymers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 35, 36-37Petrochemikalien . . . . . . .22, 43Polyurethane . . . .24, 25, 32, 35Portfoliomanagement . . . .4-5, 8Produktportfolio . . . . . . .1, 8, 22

Responsible Care . . .41, 52, 55

Selbstverpflichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 41, 48, 49Sicherheit .11, 49, 50, 51, 52-53Strategie . . . . . . . . . . . . . . .8-10Styrol-Kunststoffe . . .24, 25, 37Südamerika . . . . . . . .63, 65, 66Sustainable Development . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 5, 10, 55

Umweltschutz . . . . . .11, 41-48

Verbund . . . . . . . . . . . .4, 22, 44Veredlungschemikalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26, 27, 36. 42, 43Veredlungspolymere . .26, 27, 49Verhaltenskodex . . . . . . . .14-15Vorstand . . . . . . . . . .6-7, 12-13

Wintershall . . . . . . . . . . . .30-31

Zuständigkeiten . . . . . . . . . .6, 7Zwischenprodukte . . . . . .22, 23

Page 73: Unternehmensbericht - BASF

GRI-Index

GRI-Referenz Indikator Seite

1.1

1.2

2.1, 2.2 – 2.8, 2.9, 2.10, 2.11,

2,13

2.14

2.18, 2.20, 2.21

3.1, 3.2-3.5, 3.6 – 3.7, 3.8

3.10 – 3.12

3.13, 3.14 – 3.16, 3.19, 3.20

EC1, EC2

EC5

EC6–EC7

EC8, EC10

EN3

EN5

EN6–EN7

EN8–EN10

EN11

EN12

EN13

EN14

EN16

LA1, LA12

LA3, LA4, LA13

LA5–LA6, LA7

LA9, LA16

LA10–LA11

HR4

HR6, HR7

SO1, SO4

SO2

SO3

SO6, SO7

PR1, PR6

PR2, PR8

3, 8 – 10, 55

4-5, 11

Klappe, 1, 3, 5, 9, 18 – 19,

20-21, 57 – 58, 66,

Umschlag; FB: 14, 20 – 23,

35 – 50, 53 – 55, 78 – 126

21; FB: 60 – 69, 134

48, 67; FB: 70, 77

3, 12 – 13, 14 – 15, 18 – 19,

55; FB: 63 – 65, 68, 70 – 74

Klappe, 38 – 39, 64, 66

11, 12 – 15, 38-39, 41 – 42,

45, 49, 50, 51, 52 – 53, 65,

66, Umschlag; FB: 60

Klappe, 20-21; FB: 21,

49-50, 56 – 57

58; FB: 58 – 59

3, 18-19; FB: 78 – 81

20, 57, 62-64; FB: 24

44

48

63-64

45 – 47

48

47 – 48

51

38 – 39, 49

14 – 15

Klappe, 58 – 61

14 – 15, 66

50, 65

61

59, 60

22, 59

53

56, 62 – 64, 66

15

41

14; FB: 127 – 128

38, 49

49, 66

GRI-IndexDieser kurz gefasste Index zeigt Ihnen, wo im vorliegenden Bericht und im Finanzbericht (FB) der BASF Informationen zu Kern- undZusatzindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) zu finden sind. Über einige Indikatoren informiert zusätzlich die Web-Versionunserer Berichterstattung unter www.berichte.basf.de. Im Internet finden Sie unter www.berichte.basf.de/gri-index die Vollversion desGRI-Index mit allen entsprechenden Verweisen. Weitere Informationen zu GRI unter: www.globalreporting.org

Allgemein

Vision und Strategie

Nachhaltigkeitsvision und Strategie

Stellungnahme des Vorstandsvorsitzenden

Profil

Organisationsprofil

Berichtsabgrenzung

Berichtsprofil

Governance-Strukturen und Management-Systeme

Struktur und Governance

Einbindung von Stakeholdern

Geschäftsgrundsätze und Managementsysteme

Ökonomische Leistungsindikatoren

Kunden

Mitarbeiter

Kapitalgeber

Öffentlicher Sektor

Ökologische Leistungsindikatoren

Energie

Gesamter Wasserverbrauch

Artenvielfalt

Emissionen, Abwasser, Abfälle

Klimagase, ozonschädigende Substanzen, Luft

Gesamtabfallmenge

Wasser

Signifikante Verschmutzungen

Produkte und Dienstleistungen

Produkte und Dienstleistungen

Gesetzeskonformität

Gesellschaftliche/soziale Leistungsindikatoren

Arbeitspraxis und Arbeitsqualität

Beschäftigung

Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und dem Management

Gesundheit und Sicherheit

Training und Weiterbildung

Vielfalt und Chancen

Menschenrechte

Nichtdiskriminierung

Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Arbeitsverpflichtung

Gesellschaft

Beziehungen zur Gemeinde

Bestechung und Korruption

Politische Unterstützung

Wettbewerb und Preisfestlegung

Produktverantwortung

Konsumentengesundheit und -sicherheit

Produkte und Dienstleistungen

Page 74: Unternehmensbericht - BASF

Ab

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Kennzahlen zur BASF-Gruppe 2003

Umsatz (Millionen €)Umsatz der BASF-Gruppe 33.361Umsatz nach Segmenten

Chemikalien 5.752Kunststoffe 8.787Veredlungsprodukte 7.633Pflanzenschutz und Ernährung 5.021Öl und Gas 4.791Sonstige 1.377

Umsatz nach Regionen (Sitz der Kunden)Europa 19.120

davon Deutschland 7.073Nordamerika (NAFTA) 7.163Südamerika 1.765Asien, Pazifischer Raum, Afrika 5.313

Ergebnis (Millionen €)Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) 2.658Ergebnis vor Ertragsteuern 2.168Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 910Ergebnis nach US-GAAP 1.338

Weitere KennzahlenEigenkapitalquote (%) 47Gesamtkapitalrendite (%) 7,4Forschungsaufwand (Millionen €) 1.105Investitionen im Anlagevermögen (Millionen €) 3.541Zahl der Mitarbeiter (31.12.2003) 87.159

Kenndaten BASF-Aktie (€)Jahresschlusskurs 44,58Höchstkurs 44,58Tiefstkurs 28,41je Aktie:Dividende 1,40Ergebnis nach Steuern 1,62

Corporate Media Relations:

Michael Grabicki

Tel.: +49 621 60-99938

Fax: +49 621 60-20129

Investor Relations:

Magdalena Moll

Tel.: +49 621 60-48230

Fax: +49 621 60-22500

BASF Aktiengesellschaft67056 LudwigshafenDeutschlandwww.basf.de

Eingetragene Marken/Markeneigner CeoDS = Reg. Marke der Elastogran GmbH

ChiPros = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Colorflex = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Comet = Reg. Marke der BASF Agrochemical Products B.V.

Eusapon = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

F 500 = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Keropur = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Luviset = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

mincor = Trademark der BASF Future Business GmbH

Opera = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

PFM-System = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

PolyTHF = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Responsible Care = Servicemark der American Chemistry Council

Sandwich Plate System = Trademark der Intelligent Engineering Holding

Styrolux = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Ultramid = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Ultratect = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Uvinul = Reg. Marke der BASF Aktiengesellschaft

Die BASF im Internet

Das UnternehmenCorporate Governance www.basf.de/governance_d

Grundlagen unseres Handelns www.basf.de/grundwerte

Wirtschaftliche Ergebnisse und PerspektivenAktie www.basf.de/aktie

Chemikalien www.berichte.basf.de/chemikalien

Kunststoffe www.berichte.basf.de/kunststoffe

Veredlungsprodukte www.berichte.basf.de/veredlungsprodukte

Pflanzenschutz www.berichte.basf.de/pflanzenschutz

Ernährung www.berichte.basf.de/ernaehrung

Öl und Gas www.berichte.basf.de/oel+gas

Ökoeffizienz-Analyse www.basf.de/oekoeffizienz

Umweltschutz und SicherheitResponsible Care www.basf.de/kompetenzzentrum-rc

www.basf.de/audits_dwww.berichte.basf.de/standortliste

Umweltschutz www.berichte.basf.de/umwelt2003www.berichte.basf.de/emissionslistenwww.basf.de/emissionshandel

Produktverantwortung www.basf.de/chemikalienpolitik

Gesellschaftliche VerantwortungManagement für Nachhaltigkeit www.basf.de/sd-management_d

Mitarbeiter www.basf.de/mitarbeiter

Umfeld www.basf.de/umfeld

Gesundheitsschutz www.basf.de/arbeitsmedizin

Dialog www.basf.de/dialog

GRI-Index www.berichte.basf.de/gri-index

ZOAC 0410D

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Page 75: Unternehmensbericht - BASF

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagenim Sinne des US-amerikanischen „Private LitigationReform Act“ von 1995. Diese Aussagen basierenauf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungenund Prognosen des Vorstands sowie den ihm der-zeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerich-teten Aussagen sind nicht als Garantien der daringenannten zukünftigen Entwicklungen und Ergeb-nisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sindvielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren,sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwäg-barkeiten und beruhen auf Annahmen, die sichmöglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Zudiesen Risikofaktoren gehören insbesondere die in unserem bei der US-amerikanischen Securitiesand Exchange Commission hinterlegten US-Börsenbericht Form 20-F genannten Faktoren. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in diesemBericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagenzu aktualisieren.Ja,

ich will weitere Informationen!

Dieser Bericht wurde am 02.03.2004

redaktionell abgeschlossen und am 17.03.2004 veröffentlicht.

Kennzahlen zur BASF-Gruppe2003

BASF ist Mitglied im WorldBusiness Council forSustainable Development

Die BASF-Aktie wurde 2003zum dritten Mal in Folge in denDow Jones Sustainability IndexWorld aufgenommen.

Page 76: Unternehmensbericht - BASF

Herausgeber:BASF AktiengesellschaftZentralabteilung Unternehmenskommunikation67056 LudwigshafenDeutschland

Diese und andere Veröffentlichungen der BASF finden Sie in internetgerechter Form unter www.basf.de

Sie können die Broschüren auch bestellen• telefonisch: +49 621 60-91827• per Fax: +49 621 60-20162• per E-Mail: [email protected]• via Internet: www.basf.de/broschuerenbestellung• oder mit der Postkarte am Ende dieses Berichts.

Ansprechpartner

Corporate Media Relations:Michael GrabickiTel.: +49 621 60-99938Fax: +49 621 60-20129

Corporate Publications:Jörg KordesTel.: +49 621 60-41706Fax: +49 621 60-20384

Sustainability Center:Dr. Lothar MeinzerTel.: +49 621 60-41976Fax: +49 621 60-95873

Investor Relations:Magdalena MollTel.: +49 621 60-48230Fax: +49 621 60-22500

Zentrale:Tel.: +49 621 60-0Fax: +49 621 60-42525

Internet:www.basf.de/unternehmensbericht

BASF Aktiengesellschaft67056 LudwigshafenDeutschland

Termine

� 17. März 2004Berichterstattung 2003

� 29. April 2004Hauptversammlung, MannheimZwischenbericht 1. Quartal 2004

� 4. August 2004Zwischenbericht 2. Quartal 2004

� 11. November 2004Zwischenbericht 3. Quartal 2004

� 9. März 2005 Berichterstattung 2004

� 28. April 2005Hauptversammlung, MannheimZwischenbericht 1. Quartal 2005

Gestaltung:Bert Klemp Corporate Design, Frankfurt

Fotografie: Andreas Pohlmann, MünchenD. W. Schmalow, Mannheim Hartmut Nägele, Düsseldorf

Zur Herstellung wurden Papierveredlungs-und Farbmittel der BASF verwendet.Gedruckt wurde mit K+E-Druckfarben.

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