Unterrichtsmaterialien zum Thema Milchviehhaltung · Unterrichtsmaterialien für Klassenstufe 11 -...

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Unterrichtsmaterialien für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014 Unterrichtsmaterialien zum Thema Milchviehhaltung Inhalt: Vorschlag für Unterrichtseinstieg Sortier-Spiel „Wo überall steckt Milch drin?“ Gruppenarbeitsmaterialien zu den Unterthemen: 1. DAS LEBEN EINER MILCHKUH 2. GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN 3. HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT 4. DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN 5. GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG Bearbeitungshinweise für Lehrer*innen Ablauf der Unterrichtseinheit Zeit: 90 Minuten 1. Unterrichtseinstieg: Sortier-Spiel mit verschiedenen Produktverpackungen zum Thema „Wo überall steckt Milch drin?“), Auflösung per Powerpoint Präsentation (Präsentation im Download Ordner) - 10 Min 2. Optional: Impulsvortrag, einführende Informationen zum Thema Milchkonsum (Präsentation im Download – Ordner), alternativ: mit SuS gemeinsam erarbeiten – 10 Min 3. Gruppenarbeit: SuS erarbeiten in fünf Gruppen die oben genannten Themen und stellen die Ergebnisse auf einem Poster dar – 30 Min 4. Präsentation der Gruppenarbeit: ca. 5 Min/Gruppe, Plakat & Ergebnisse präsentieren – 30 Min 5. Abschlussdiskussion – 10 Min Benötigtes Material: Plakate (5x), Eddings, Buntstifte, Scheren, Klebstifte, Magnete, Arbeitsblätter Lernziele: - Allgemeines Bewusstsein für Herausforderungen in der Landwirtschaft erlangen - Unterschiede zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft an Hand des Beispiels Milchviehhaltung verstehen - Grundverständnis über den Zusammenhang zwischen Konsum und Tierhaltung erlangen - Differenzierte Betrachtungsweise von ökologischer und konventioneller Landwirtschaft, Widersprüche erkennen (z.B. Anbindehaltung im ökologischen Landbau; Betäubungslose Kastration männlicher Tiere in der konventionellen Landwirtschaft)

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Unterrichtsmaterialien zum Thema Milchviehhaltung

Inhalt:

Vorschlag für Unterrichtseinstieg Sortier-Spiel „Wo überall steckt Milch drin?“

Gruppenarbeitsmaterialien zu den Unterthemen:

1. DAS LEBEN EINER MILCHKUH

2. GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN

3. HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT

4. DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN

5. GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG

Bearbeitungshinweise für Lehrer*innen

Ablauf der Unterrichtseinheit

Zeit: 90 Minuten

1. Unterrichtseinstieg: Sortier-Spiel mit verschiedenen Produktverpackungen zum Thema „Wo überall steckt Milch drin?“), Auflösung per Powerpoint Präsentation (Präsentation im Download Ordner) - 10 Min

2. Optional: Impulsvortrag, einführende Informationen zum Thema Milchkonsum (Präsentation im Download – Ordner), alternativ: mit SuS gemeinsam erarbeiten – 10 Min

3. Gruppenarbeit: SuS erarbeiten in fünf Gruppen die oben genannten Themen und stellen die Ergebnisse auf einem Poster dar – 30 Min

4. Präsentation der Gruppenarbeit: ca. 5 Min/Gruppe, Plakat & Ergebnisse präsentieren – 30 Min

5. Abschlussdiskussion – 10 Min

Benötigtes Material: Plakate (5x), Eddings, Buntstifte, Scheren, Klebstifte, Magnete, Arbeitsblätter

Lernziele:

- Allgemeines Bewusstsein für Herausforderungen in der Landwirtschaft erlangen - Unterschiede zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft an Hand des

Beispiels Milchviehhaltung verstehen - Grundverständnis über den Zusammenhang zwischen Konsum und Tierhaltung erlangen - Differenzierte Betrachtungsweise von ökologischer und konventioneller Landwirtschaft,

Widersprüche erkennen (z.B. Anbindehaltung im ökologischen Landbau; Betäubungslose Kastration männlicher Tiere in der konventionellen Landwirtschaft)

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MILCHVIEHHALTUNG UNTERRICHTSEINSTIEG Sortier-Spiel „Wo überall steckt Milch drin?“ Benötigtes Material:

Je zwei Verpackungen folgender Produkte – Inhaltsstoffe unleserlich gemacht (!) Gemüsebrühe Mayonaise Kartoffelpüree Salzstangen Lakritz Vollmilchschokolade Margarine Wiener Würstchen/Bockwürstchen Marzipan Zartbitterschokolade

Zwei Einkaufsbeutel o.ä. , Produkte auf die Beutel verteilen

Beamer und PC zur Darstellung der Spielauflösung

Spielanleitung:

Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt

Jede Gruppe erhält einen Einkaufsbeutel mit den gleichen Produktverpackungen

Die Gruppen haben ca. 2 Minuten Zeit, die Produkte dahingehend zu sortieren, ob Milch enthalten ist oder nicht

Die Spielauflösung erfolgt durch die Lehrerin/den Lehrer per Powerpoint Präsentation (siehe Downloadordner)

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MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Arbeitsauftrag:

1) Bitte lesen Sie sich den Text sorgfältig durch

2) Beantworten Sie die nachfolgenden Aufgaben und stellen Sie die Antworten auf einem Poster dar:

Erstellen Sie eine Zeitlinie, in der das Leben einer Milchkuh wiedergespiegelt wird (von der ersten Besamung einer Milchkuh bis hin zur Geburt). Achten Sie dabei auf die Trächtigkeit und Laktationsperiode der Kuh

Kälberaufzucht: o Welches ist der Hauptunterschied zwischen dem ökologischen und

konventionellen Landbau hinsichtlich der Kälberfütterung? o Welche wichtigen Unterschiede gibt es zwischen dem ökologischen und

konventionellen Landbau hinsichtlich der Kälberhaltung? Zusatz: Erläutern Sie kurz drei Hauptprobleme, die auf die Kuh während der

Milchproduktion einwirken

3) Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Für die Erstellung der Plakate haben Sie 30 Minuten Zeit, für die Präsentation etwa 5 Minuten.

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MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Vielen Menschen ist heute kaum noch bewusst, dass eine Kuh, wie auch alle anderen Säugetiere, nur dann Milch gibt, wenn sie ein Kalb geboren hat. Geschlechtsreif ist ein Jungvieh schon mit sechs bis neun Monaten. Oft wird sie deshalb schon im Alter von 14 bis 21 Monaten erstmals künstlich besamt. Das Sperma des Vaters wird dazu aus einem Katalog von „Spitzen-Bullen“ ausgewählt. So kann ein einziger Bulle über 100.000 Nachkommen zeugen. Nach erfolgreicher Besamung beginnt die Trächtigkeit der Kuh über ca. neun Monaten. Mit der Geburt des ersten Kalbes setzt nun auch die erste Laktationsperiode ein. Die Laktationsperiode ist die Zeit, in der die Kuh Milch gibt und dauert etwa 310 Tage. Die Kuh wird nun bis zur Geburt des nächsten Kalbes zwei- bis dreimal täglich gemolken. Um keinen wirtschaftlichen Verlust zu erleiden, wird die Kuh bereits sechs bis acht Wochen nach einer Geburt wieder besamt. Etwa sechs Wochen vor dem nächsten Geburtstermin wird die Kuh „trockengestellt“, das heißt nicht mehr gemolken. In der Zeit können sich die Kuh und ihr Euter regenerieren und für die nächste Geburt und folgende Laktationsperiode vorbereiten. Nach der Geburt des nächsten Kalbes beginnt der Kreislauf von vorne.

Ist eine Milchkuh am Ende ihrer Milchleistungsperiode angekommen und erzielt nicht mehr die gewünschte Menge an Milch, wird Sie für die Fleischproduktion freigegeben und direkt geschlachtet. Für die geborenen Kälber ist der Werdegang schon vorgezeichnet; kommt ein weibliches Kalb zur Welt, wird es ebenfalls wie die Mutter zur Milchproduktion eingesetzt. Ein männliches Kalb jedoch wird meist zwei Wochen nach der Geburt an einen Bullenmäster verkauft und dient demnach der Fleischproduktion. Das heißt, der Milchkonsum führt gleichzeitig auch zur Fleischproduktion.

Fütterung der Kälber Für das Kalb ist es sehr wichtig in seinen ersten Lebensstunden die Erstmilch der Mutter (Kolostralmilch) zu bekommen, da diese Antikörper enthält und so das Immunsystem des Kalbes stärkt. Im Ökolandbau ist für die Kälberfütterung eine Fütterung von 90 Tagen mit Muttermilch bzw. natürlicher Milch vorgeschrieben. In der konventionellen Milchviehhaltung wird das Kalb allerdings nach der Verabreichung von Kolostralmilch in den ersten Tagen mit einem Milchaustauscher (Ersatz für Muttermilch) gefüttert, so dass die von der Kuh abgegebene Milch für uns Menschen gemolken werden kann. Dieser Milchersatz, der hauptsächlich aus Molkepulver besteht und pflanzliches oder tierisches Eiweiß enthält, wird in der 2. Woche mit 4 – 6 l pro Tag gefüttert. In der 3. Woche wird die Menge etwas erhöht und mit der Beigabe von Raufutter kann begonnen werden. Zusätzlich muss Wasser und Kraftfutter ausreichend angeboten werden.

Abb. 1: Euter einer Milchkuh

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Abb. 2: Kalb in Kälberbox

MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Das Heu ist sehr wichtig um den Pansen (größte Magen der Kuh) zu entwickeln. Ab der 6. Woche wird die Milchaufnahme wieder reduziert. Bis zur 8. Woche sollte die Milchtränke gänzlich gestrichen werden. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Kalb 1,5 kg Kraftfutter rationiert aufnehmen. Diese Frühentwöhnungsmethode von der Milch fördert die notwendige Entwicklung des Pansens, die für ein optimales Wachstum wichtig ist, und gewährleistet später hohe Grundfutteraufnahme. Haltung der Kälber In der konventionellen Landwirtschaft wird das Kalb schon einige Stunden nach der Geburt von der Mutter getrennt und in einer eingestreuten Kälberbox (mind. 0,80 m breit/hoch und 1,20 m lang) im Stall oder draußen in Kälberhütten untergebracht. In der ökologischen Landwirtschaft darf das Kalb in der Regel einen Tag bei seiner Mutter bleiben und wird erst dann in einer Einzelbox untergebracht. Die Anforderungen der EU-Rechtsvorschriften für die ökologische Landwirtschaft sieht eine Mindeststallfläche von 1,5 m² für die Kälberbox vor. Eine Einstreu ist Pflicht. Ab der zweiten Lebenswoche dürfen die Kälber nicht mehr in Einzelhaltung gehalten werden - es erfolgt eine Gruppenhaltung im Stall oder im Freien. Hier können die Kälber ihre natürlichen physiologischen und verhaltensbedingten Anforderungen ausleben und soziale Kontakte, die sehr wichtig für ihren Herdentrieb sind, pflegen. Kälber des konventionellen Landbaus dürfen bis zur achten Lebenswoche in Einzelboxen gehalten werden, solange diese den Mindestmaßen entsprechen und Sicht- und Berührungskontakt über die Abtrennung zu anderen Kälbern möglich ist. Für die Gruppenhaltung der Kälber sind, ebenfalls durch die Anforderungen der EU-Rechtsvorschriften für die ökologische Landwirtschaft, folgende Abmessungen für die Stalleinrichtung vorgesehen:

Hierbei muss den Kälbern ebenfalls ein Mindestauslauf gewährleistet werden.

Abb.3: Abmessungen für die Gruppenhaltung

von Kälbern im Rahmen der EU-

Rechtsvorschriften

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MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Probleme und Folgen für die Milchkuh und ihre Kälber Die Trennung von Kalb und Kuh bedeutet großen Stress für beide. Wird das Kalb der Mutter direkt nach der Geburt weggenommen, sucht es ihr Kind, da sie einen sehr ausgeprägten Mutterinstinkt besitzt und ihr Nachkommen beschützen will. Bleibt das Kalb allerdings für einige Zeit bei der Kuh, kann eine stärkere Bindung aufgebaut werden, so dass der Trennungsstress noch viel größer ist. Durch die Zucht auf eine hohe Milchleistung, geben Milchkühe heute bis zu sechs Mal mehr Milch, als für die Versorgung eines Kalbes notwendig wäre. Durch die hohe Leistung, sind die Tiere zum Teil anfällig für Krankheiten wie zum Beispiel Euterentzündung, Klauenerkrankungen, Stoffwechsel- oder Fruchtbarkeitsstörungen. Da dieser Kreislauf ständig wiederholt wird, befindet sich die Kuh nach drei Perioden in einem sehr schlechten körperlichen Zustand. Schafft eine Kuh fünf Laktationsperioden, gilt sie als „Musterkuh“. Die meisten Tiere schaffen dies jedoch nicht, weil sie beispielsweise nicht mehr genügend Milch produzieren können oder oftmals eine Anschlussbefruchtung nicht mehr klappt. Diese Tiere werden aufgrund ihrer schwachen Leistung dann geschlachtet und durch jüngere Milchkühe ersetzt. Aufgrund dieses hohen Leistungsdruckes erreicht eine Kuh ein durchschnittliches Alter von nur fünf Jahren. Die natürliche Lebensdauer einer Kuh beträgt ca. 25 Jahre.

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MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Quellen:

http://www.animalequality.de/essen/milch http://www.landwirtschaft-mv.de/cms2/LFA_prod/LFA/content/de/Fachinformationen/Tierproduktion/Kaelber-_und_Jungrinderaufzucht/Anforderungen_KHV/kaelberhaltungsverordnung.pdf http://www.oekolandbau.de/erzeuger/tierhaltung/rinderhaltung/kaelber-und-jungvieh/haltung/kaelber/ http://www.oekolandbau.de/erzeuger/tierhaltung/rinderhaltung/kaelber-und-jungvieh/haltung/aus-der-forschung-optimierte-kaelbergruppenhaltung/ http://www.provieh.de/downloads_provieh/KI-Milchkuehe-2012-internet.pdf Verhoeven, A. und Lamers, S.: http://www.landwirtschaftskammer.de/riswick/versuche/oekolandbau/biokaelber-risikoarm-aufziehen.htm Abbildungen: Abb. 1: http://levucell.ch/pics/milchkuh.jpg Abb. 2: http://www.hermeling-heidehof.de/assets/images/Kalb1.jpg Abb. 3: http://www.oekolandbau.de/fileadmin/redaktion/Bildarchiv/grafiken/abmessungen_kalber_gruppenhaltung2.jpg

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MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Arbeitsauftrag:

Bitte lesen Sie sich den Text sorgfältig durch

Beantworten Sie die nachfolgend gestellten Fragen und stellen Sie die Antworten auf einem Poster dar:

Wodurch wird die Tierhaltung und insbesondere die Milchviehhaltung in Deutschland geregelt?

Welche Unterschiede bestehen in der Regelung von ökologischer und konventioneller Tierhaltung?

Wo kann es zu Problemen kommen, wenn man die heutigen Haltungsbedingungen der Milchkühe mit ihrer natürlichen Lebensweise vergleicht? Welche Lösungsansätze könnte es geben?

Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern

Für die Erstellung der Plakate haben Sie 30 Minuten Zeit, für die Präsentation etwa 5 Minuten.

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MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Um den Tieren eine möglichst artgerechte Haltung bieten zu können, ist es wichtig, einige Kenntnis über den natürlichen Lebensraum und arttypisches Verhalten der Tiere zu haben. Rinder sind sozial lebende Tiere, die natürlicher Weise in Gruppen von bis zu 20 Tieren leben. Diese Gruppen setzen sich aus erwachsenen weiblichen Tieren und Jungtieren beider Geschlechter zusammen. Innerhalb der Gruppe gehen sie enge und lebenslang Beziehungen unter einander ein. Männliche Tiere verlassen die Herde in einem Alter von etwa zwei Jahren und leben von da an in Kleingruppen oder als Einzelgänger. Kälber werden von der Mutterkuh in der Herde aufgezogen. Zur Geburt zieht sich die Kuh einige Tage vor der Geburt von der Herde zurück und sucht eine geschützte Stelle zum Abkalben. Da Kälber Ablegejunge sind, verbleiben sie einige Tage am Geburtsort und werden von der Mutter zum Tränken aufgesucht. Nach etwa einer Woche erfolgt die Aufnahme von Kuh und Kalb in die Herde. Innerhalb der Herde bilden die Kälber eine Gruppe, in der sie sich aufhalten und nur zum Saugen die Mutterkuh aufsuchen. Das Absetzen des Kalbes erfolgt nach ca. acht bis zwölf Monaten. Je älter das Kalb wird, desto seltener sucht es die Mutter zum Saugen auf. Oft lässt die Mutterkuh ihr Kalb ab einem bestimmten Alter auch nicht mehr an ihr Euter. Der ursprüngliche Lebensraum der Rinder umfasst Wald- und Steppengebiete. So ist es nicht verwunderlich, dass sie mühelos große Strecken zurücklegen können und auch sehr gut mit kalten Temperaturen zurecht kommen. Außerdem können sie unter entsprechenden Bedingungen (z.B. trockene Liegeplätze, Schutz vor Witterung) das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Da Rinder tag- bzw. dämmerungsaktiv sind, stellt der Tag-Nacht-Rhythmus einen wichtigen Zeitgeber dar. Bei im Stall gehaltenen Tieren wird diese Funktion anthropogen bestimmt bspw. durch Melk- und Fütterungszeiten. Ruhe- und Aktivverhalten wechseln sich im Tagesverlauf ab, wobei allelomimetrisches Verhalten beobachtet wird. Das bedeutet, dass die Tiere gleichzeitig dasselbe Verhalten (z.B. Fressen, Ruhen, Spielen) zeigen. Insbesondere in der Haltung von Milchkühen stellt die intensivierte Nutztierhaltung andere Voraussetzungen dar. So werden Kälber beispielsweise sehr bald nach der Geburt getrennt von der Mutter aufgezogen und in den ersten Lebenswochen allein gehalten. Auch die Gruppenzusammensetzung gestaltet sich anders. Es bestehen oft sehr große (z.T. über 100 Tiere), nach Geschlecht getrennte Herden, die altersmäßig nah beieinander liegen und in denen häufig Umgruppierungen statt finden. Außerdem werden die Tiere heutzutage in Ställen gehalten, was besonders im Hinblick auf klimatische Bedingungen und ihre Bewegungsfreiheit große Unterschiede zu natürlichen Lebensbedingungen aufweist. Da sich die Art der Haltung sehr auf das Verhalten der Tiere auswirkt, spielt die Berücksichtigung natürlicher Verhaltensweisen eine wichtige Rolle im Haltungsmanagement. Eine möglichst artgerechte Haltungsform ist anzustreben, um das Wohlbefinden der Tiere zu erhalten bzw. zu steigern und Stress und damit verbundene Verhaltensauffälligkeiten oder Krankheiten zu vermeiden. Da Rinder häufig zur selben Zeit das gleiche Verhalten zeigen, ist es wichtig die Gegebenheiten des Stalles so zu gestalten, dass möglichst viele Tiere dieses Verhalten ausüben können. Bei Überbelegung oder frei zugänglichen Flächen müssen rangniedere Tiere häufig den ranghohen weichen, was zu Stress und damit zu Krankheiten und/oder abfallen der Milchleistung führen kann.

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MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Richtlinien und gesetzliche Regelungen In Deutschland bildet das Tierschutzgesetz die Grundlage zur Haltung von Tieren. In § 2 werden „generelle Anforderungen an die Verantwortung des Menschen bei der Haltung von Tieren definiert“ (HOY, 2009, S.65). Dort heißt es: „Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

muss das Tier in seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen

darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden

...“ (HOY, 2009, S. 65), (§ 2 TierSchG)

Des Weiteren besteht die Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung (TierSchNutzV) in der Anforderungen an die Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren formuliert sind. Diese beinhaltet zwar Bestimmungen über die Haltung von Kälbern, nicht aber von Milchkühen. Zudem gibt es freiwillige Vereinbarungen auf Länderebene mit Wirtschaftsverbänden und Leitlinien zur tierschutzrechtlichen Orientierung. In Niedersachsen wurden z.B. 2007 Haltungsvorschriften in Form einer Tierschutzleitlinie zur Haltung von Milchkühen in Kraft gesetzt. Diese Leitlinie ist zwar verbindlich für Niedersachsen, da sie per Erlass in Kraft gesetzt wurde, sie gilt jedoch nicht für ganz Deutschland. Außerdem bestehen Europaratsempfehlungen für die Haltung von Rindern, die zwar bindend sind, aber nicht kontrolliert oder geahndet werden. In Niedersachsen werden diese durch die Tierschutzleitlinie zur Haltung von Milchkühen umgesetzt. In der Ökologischen Landwirtschaft werden die Mindestanforderungen an die Tierhaltung gesetzlich in der EG-Öko-Verordnung geregelt. Darüber hinaus hat jeder Anbauverband eigene Richtlinien mit zum Teil strengeren Vorschriften.

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MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Quellen:

Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.: Artgerechte Haltung, 2004 URL: http://www.oeko-fair.de/ressourcen-bewahren/bio-landbau/erzeugung-der-rohstoffe/tierhaltung/artgerechte-haltung/artgerechte-haltung2 Erstellung der Seite: 2002 Stand: 01.01.2014 Hoy, St.: Nutztierethologie: 35 Tabellen, 2009 Hrsg.: Hoy, Steffen Verlag: Ulmer Verlag Stuttgart http://oekolandbau.de/erzeuger/tierhaltung/rinderhaltung/artgerechte-rinderhaltung/ letzte Aktualisierung: 04.01.2012 Stand: 01.01.2014 Richter, Th. unter Mitarbeit von Busch, B.: Krankheitsursache Haltung: Beurteilung von Nutztierställen – ein tierärztlicher Leitfaden, 2006 Hrsg.: Richter, Thomas Verlag: Enke Verlag Stuttgart Tierschutzgesetz (TierSchG) Stand: Neugefasst durch Bek. v. 18.5.2006 I 1206, 1313; zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 4.7.2013 I 2182, 3911b

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Unterrichtsmaterialien für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014

MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT Arbeitsauftrag:

1) Bitte lesen Sie sich den Text sorgfältig durch

2) Bearbeiten Sie die nachfolgenden Aufgaben und stellen Sie die Antworten auf einem Poster dar:

a) Bitte ordnen Sie die verschiedenen Haltungsformen den Bildern (s. Extrablatt) zu und beschreiben Sie diese stichwortartig

b) Welches sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der konventionellen und der ökologischen Milchviehhaltung? Füllen Sie die dazu gehörige Tabelle aus (s. Extrablatt)

3) Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern

Für die Erstellung der Plakate haben Sie 30 Minuten Zeit, für die Präsentation etwa 5 Minuten.

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT Früher wurden Rinder die meiste Zeit des Jahres tagsüber auf Weiden und nachts im Stall gehalten. In den Wintermonaten blieben die Tiere im Stall. Diese temporäre Weidehaltung wurde innerhalb der letzten 100 Jahre durch ganzjährige Stallhaltung abgelöst. Anbindehaltung Altüblich wurden Rinder im Stall in der sogenannten Anbindehaltung gehalten. Hierbei sind die Ställe in Stände unterteilt. Diese Stände verfügen über eine Stand- bzw. Liegefläche, die nach vorne durch den Fressbereich und nach hinten durch eine Jaucherinne bzw. Mistgraben oder einen Gitterrost begrenzt sind. Die Länge der Stände variiert zwischen 140 – 240 cm, die Breite zwischen 110 – 120 cm. Die Kühe müssen an Ort und Stelle stehen bzw. liegen und können sich kaum bewegen. Die Liegefläche ist mit Gummimatten oder Matratzen und einer geringen Menge Strohhäcksel ausgelegt oder komplett mit Stroh eingestreut. Besteht die hintere Begrenzung allerdings aus einem Gitterrost wird keine oder nur sehr wenig Einstreu verwendet, um die Gitter nicht zu verstopfen. Die Tiere liegen dann auf dem Boden. Auch die Aufnahme von Sozialkontakten ist nicht möglich. Obwohl es große Unstimmigkeiten in Bezug auf den Tierschutz gibt, werden immer noch ca. ein Drittel der in Deutschland gehaltenen Kühe angebunden gehalten. Für Neubauten ist dies nicht mehr erlaubt. Alte Ställe sollten so umgebaut werden, dass die Tiere im Laufstall gehalten werden können. Falls dies nicht möglich ist, gilt für konventionell gehaltene Tiere, dass sie entweder täglich Auslauf im Freien oder im Sommer Weidegang haben. Für Einzelfälle sind Ausnahmeregelungen möglich, die eine dauerhafte Stallhaltung erlauben. Diese Regelungen sind nur für das Land Niedersachsen verbindlich, da es keine einheitlichen gesetzlichen Regelungen für ganz Deutschland gibt. In der ökologischen Landwirtschaft war die Anbindehaltung bis Ende 2013 erlaubt, sofern die Betriebe eine Ausnahmeregelung erhalten und die Kühe in den Sommermonaten Weidegang hatten. Seit Januar 2014 muss den Tieren auch im Winter mindestens zweimal wöchentlich Auslauf im Freien gewährt werden. Die Ausnahmeregelungen gelten nur für kleine Betriebe mit höchstens 35 Großvieheinheiten (1 Großvieheinheit entspricht einem Tier mit 500 kg Lebendgewicht, eine Milchkuh wiegt ca. 600 – 750 kg). Laufstallhaltung Die Alternative zur Anbindehaltung ist die Haltung im Laufstall. Hierbei ist den Tieren mehr Bewegungsfreiheit sowie die Möglichkeit zur Pflege sozialer Kontakte gegeben. Bei der Laufstallhaltung werden unter anderem Ein- und Zweiraumställe und der Liegeboxenlaufstall unterschieden. Einraumställe bestehen aus nur einem Raum, der nicht in verschiedene Bereiche (Bewegen, Fressen, Ruhen, Eliminieren) unterteilt ist. Zweiraumställe haben einen eingestreuten Ruhebereich und einen nicht eingestreuten Bereich, der als Fress- und Aktivbereich dient. Der Liegeboxenlaufstall ist die gängigste Form der Laufställe bei Neubauten. Er besteht aus Laufgängen, Futterplätzen und evtl. einem Melkstand mit Warteraum. Die Liegefläche ist in Boxen aufgeteilt, in denen jeweils nur ein Tier Platz hat. Des Weiteren können Laufhöfe mit Zugang zum Freien an den Stall angebunden sein. Ein Problem, das sich bei der Haltung in Laufställen ergibt ist, dass rangniedere Tiere von ranghohen von wichtigen Ressourcen (z.B. Liegeplätzen, Futterplätzen) verdrängt werden

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT können. Deshalb ist es wichtig immer nur so viele Tiere einzustallen, wie Plätze vorhanden sind. Dies gilt sowohl für Ein- und Zweiraumställe, als auch für Liegeboxenlaufställe. Einstreu Unter ökologischen Haltungsbedingungen muss den Tieren stets frische Einstreu zur Verfügung gestellt werden. In der konventionellen Tierhaltung ist das Einstreuen der Ställe nicht verpflichtend. Bodenbeschaffenheit Besonders um die Gefahr von Stürzen, Verletzungen und Klauenerkrankungen gering zu halten, ist darauf zu achten, dass die Bodenbeschaffenheit der Laufflächen folgende Eigenschaften aufweist: Trockenheit, Rutschfestigkeit und Trittsicherheit. Die Böden in Milchviehställen werden meistens als ebene, befestigte Fläche oder als Spaltenboden (Boden mit Spalten, durch die Kot und Urin fallen) gestaltet. Reine Vollspaltenböden (ohne ebene befestigte oder eingestreute Flächen) sollten aus Gründen der Tiergesundheit vermieden werden. Bei ökologische gehaltenen Milchkühen darf maximal die Hälfte der Bodenfläche im Stall aus Spaltenböden bestehen. Die andere Hälfe muss planbefestigter Boden (ohne Spalten) sein. Auslauf und Weidehaltung Die ganzjährige Weidehaltung findet sich in der Milchviehhaltung nicht wieder. Hinsichtlich Weidegang oder Auslauf in einem Laufhof gibt es in der konventionellen Landwirtschaft keine Haltungsvorschriften (außer bei der Anbindehaltung, s.o.). Es ist demnach möglich, die Tiere das gesamte Jahr über im Stall zu halten. In der ökologischen Landwirtschaft ist dies nicht erlaubt. Die Tiere müssen ungehinderten Zugang zu Frischluft und Tageslicht auf Ausläufen oder Weideland haben.

Übersicht über den vorgeschriebenen Flächenbedarf pro Tier: Ökologisch Konventionell*

Stallfläche 6 m² Einraumstall 6 – 8 m²

Außenfläche 4,5 m² Zweiraumstall 4,5 – 5 m² Liegefläche 2 – 2,5 m² Aktivfläche

bei ganzjährige Stallhaltung

3,5 – 4 m² Stallfläche (Fläche abhängig von Anzahl der Tiere) 3 – 4,5 m² Auslauffl.

Gesamt 10,5 m² Gesamt 6 – 8,5 m²

Stallfläche: dem Tieren zur Verfügung stehende Nettofläche ohne Futtertisch Außenfläche: Freigeländefläche außer Weideflächen

Für die Haltung im Liegeboxenlaufstall gibt es keine vorgegebenen m² Angaben, es wird die Größe der Boxen und Laufgänge vorgeschrieben

*die angegebenen Werte stammen aus der Tierschutzleitlinie für die Milchkuhhaltung des Landes Niedersachsen und sind deshalb nur in Niedersachsen verbindlich. Außerdem: sie gelten nur für

Neubauten, für Altgebäude besteht keine Regelung.

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT

Aufgabe 2 a)

Bitte ordnen Sie die verschiedenen Haltungsformen den Bildern zu und beschreiben Sie diese stichwortartig _____________________________________________________________________________ Haltungsform:

Zugelassen in:

________________________________________________________________________________

Haltungsform:

Zugelassen in:

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT

Aufgabe 2 a)

Bitte ordnen Sie die verschiedenen Haltungsformen den Bildern zu und beschreiben Sie diese stichwortartig ___________________________________________________________________________Haltungsform:

Zugelassen in:

___________________________________________________________________________

Haltungsform:

Zugelassen in:

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT Aufgabe 2 b) Welches sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der konventionellen und der ökologischen Milchviehhaltung? Füllen Sie die dazu gehörige Tabelle aus

Konventionell Ökologisch

Erlaubte Haltungsformen

Einstreu

Bodenbeschaffenheit

Platz pro Tier

Weidegang/Auslauf

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Unterrichtsmaterialen für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014

MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT Quellen:

Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.: Artgerechte Haltung, 2004 URL: http://www.oeko-fair.de/ressourcen-bewahren/bio-landbau/erzeugung-der-rohstoffe/tierhaltung/artgerechte-haltung/artgerechte-haltung2 Erstellung der Seite: 2002 Stand: 01.01.2014 Handbuch für die ökologische Milchviehhaltung https://www.google.de/search?q=%E2%80%9CFORECOLOGIA+-+TRAINING+PATHS+IN+ECOLOGICAL+AGRICULTURE+FOR+SMALL+ENTERPRISES%E2%80%9C+(ES/03/B/F/PP-149080),&ie=utf-8&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&gws_rd=cr&ei=RuvOUrf6CKmg4gSItIDgBQ# Stand: 01.01.2014 Hinweis: die URL funktioniert nicht. Das Handbuch für die ökologische Milchviehhaltung ist zu finden, wenn man folgende Begriffe in einer Suchmaschine eingibt: Handbuch für die ökologische Milchviehhaltung Leonardo da Vinci http://www.oekolandbau.nrw.de/fachinfo/umstellung/tierhaltung/milchvieh/index.php Stand: 01.01.2014 Richter, Th. unter Mitarbeit von Busch, B.: Krankheitsursache Haltung: Beurteilung von Nutztierställen – ein tierärztlicher Leitfaden, 2006 Hrsg.: Richter, Thomas Verlag: Enke Verlag Stuttgart Simon, St./Scholz, St. „Winterauslauf für Kühe in Anbindehaltung“, 2013 URL: http://www.oekolandbau.de/erzeuger/tierhaltung/rinderhaltung/milchvieh/haltung/winterauslauf-fuer-kuehe-in-anbindehaltung/ Stand: 01.01.2014 Tierschutzgesetz (TierSchG) Stand: Neugefasst durch Bek. v. 18.5.2006 I 1206, 1313; zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 4.7.2013 I 2182, 3911 Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/Landwirtschaftszaehlung2010/Tabellen/9_1_LandwBetriebeHaltungsplaetzeRinder.html Stand: 01.01.2014 Tierschutzleitlinie für die Milchkuhhaltung, 2007 Text: Arbeitsgruppe Rinderhaltung (Mitwirkende: kommunale Veterinärbehörden Niedersachsens, Vorsitzender des Tierschutzbeirates des Landes Niedersachsen, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie Fachhochschule Osnabrück unter Federführung des Tierschutzdienstes, Dez. 33, LAVES; s. Anl.) in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als der für Leitlinien für die ordnungsgemäße Tierhaltung zuständigen Fachbehörde Hrsg.: Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ref. 204 Niedersächsisches Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Tierschutzdienst, Dez. 33 Bilder: Bild Anbindehaltung Zeichnung

http://www.oekolandbau.de/fileadmin/redaktion/bilder/Erzeugung/tierische_erzeugung/artgerechte_haltungssysteme_fuer_rin

der/000940BE09F91EE788966521C0A8D816.0.jpg

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Stand: 01.01.2014

Bild Anbindehaltung

http://www.alf-an.bayern.de/internet/stmlf/behoerden/aemter/an/tierhaltung/15059/kalbek_he01.jpg

Stand: 01.01.2014

Bild Liegeboxenlaufstall

http://www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/Rinderhaltung/haltung/liegeboxen2.htm

Stand: 01.01.2014

Bild Boxenlaufstall

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/00/Boxenlaufstall_f%C3%BCr_Milchvieh_mit_Spaltenboden_-

_DSCF0959.JPG/800px-Boxenlaufstall_f%C3%BCr_Milchvieh_mit_Spaltenboden_-_DSCF0959.JPG

Stand: 01.01.2014

Bild Tretmiststall

http://www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/Rinderhaltung/images/ansicht_tretmist.gif

Stand: 01.01.2014

Bild Laufstall Einraum

http://www.landwirt.com/ez/ezimagecatalogue/catalogue/phpj3o6rH.jpg

Stand: 01.01.2014

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MILCHVIEHHALTUNG DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN Arbeitsauftrag:

1) Bitte lesen Sie sich den Text sorgfältig durch

2) Beantworten Sie die nachfolgend gestellten Fragen und stellen Sie die Antworten auf einem

Poster dar:

Was ist Grundfutter und was ist Kraftfutter? Definieren Sie diese Begriffe. Geben Sie außerdem den täglichen Wasserverbrauch einer Milchkuh an.

Was sind die Kernaspekte der ökologischen Milchviehfütterung? Welche Unterschiede gibt es zur konventionellen Wirtschaftsweise hinsichtlich der

Fütterung? Stellen Sie dabei kurz das Problem mit dem Sojaimport dar

3) Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern

Für die Erstellung der Plakate haben Sie 30 Minuten Zeit, für die Präsentation etwa 5 Minuten.

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MILCHVIEHHALTUNG DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN Was Nutztiere über die Futtermittel aufnehmen, kann über das Tier auch auf den Teller der Verbraucherinnen und Verbraucher gelangen. Sind also in Futtermitteln Schadstoffe enthalten, so können sie die Sicherheit von Lebensmitteln gefährden. Deshalb setzen Vorschriften für sichere Lebensmittel bereits bei der Produktion der Futtermittel auf dem Acker an. Futtermittel dürfen zum Beispiel keine schädlichen Rückstände oder nicht in der EU zugelassene gentechnisch veränderte Organismen enthalten. Dies gilt auch für importierte Futtermittel. Normalerweise produziert eine Kuh ca. 2500 kg zur Ernährung ihres Kalbes. Eine Kuh in der Milchproduktion kommt auf ca. 7500 kg. Dabei wird deutlich, dass die Kühe immer mehr leisten müssen und eine viel größere Milchmenge geben, als sie für die Versorgung ihres Kalbes produzieren würden. „Je mehr Milch eine Kuh erzeugt, desto genauer muss sie gefüttert werden, denn die gesamte Menge an Nährstoffen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, die in Form von Milch den Organismus über das Euter verlassen, muss über die Nahrung so ergänzt werden, dass sie für jeden Stoff voll ausreicht und den Erhaltungsbedarf der Kuh deckt.“ (Mackrott, S.34, 1994) Die Versorgung mit art- und bedarfsgerechtem, vollwertigem Futter ist daher entscheidend für die Gesundheit und damit die dauerhafte Leistungsfähigkeit landwirtschaftlicher Nutztiere. Grund- & Kraftfutter Als Grundfutter (oder auch Grobfutter) wird in der Milchviehfütterung wirtschaftseigenes Futter bezeichnet, welches sowohl wasserreiche Futterstoffe wie Grünfutter (Weide/Wiesen) als auch trockenes Raufutter wie z.B. Heu und Stroh umfasst und dem Tier als Grundnahrung vorgelegt wird. Das Grundfutter wird in der Regel auf dem eigenen Betrieb erzeugt und durch Eiweißfutter und Mineralfutter (Kraft- und Ergänzungsfutter) zur Energiegewinnung und Versorgung der erforderlichen Nährstoffe für eine optimale Milchleistung ergänzt. Gibt eine Kuh gerade viel Milch, wird ihr mehr Kraftfutter vorgelegt, so dass die über die Milch ausgeschütteten Nährstoffe auch wieder zugeführt werden. Eine Kuh, die sich am Ende ihrer Laktation befindet, bekommt hingegen nur Raufutter gefüttert. Um eine optimale Nährstoffversorgung für das Tier zu gewährleisten, ist eine genaue Rationierung von Grundfutter und Kraftfutter, an das Leistungsniveau der Milchkuh angepasst, sehr wichtig. Wasserverbrauch einer Kuh Für die Milchkuh spielt Wasser eine wichtige Rolle in der Milchbildung, der Temperaturkontrolle und bei zahlreichen Körperfunktionen. Allein zur Milchsynthese benötigt die Kuh etwa 4–5 Liter Wasser je kg Milch.

Abb. 1: Fressende Kühe

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MILCHVIEHHALTUNG DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN Daher ist es sehr wichtig für den Landwirt, dem Tier ständig ausreichend Wasser anzubieten, um Leistungsminderungen durch begrenzte Wasseraufnahme auszuschließen. Die Wasseraufnahme variiert je nach Milchleistung und Umgebungstemperatur. Eine Hochleistungskuh benötigt im Hochsommer bis zu 180 Liter Wasser täglich. Kühe saufen im Durchschnitt 5–8 Liter Wasser pro Minute. Bei großem Durst kann es bis zu 24 Liter in der Minute sein. Ökologische Milchviehfütterung Die Tiere dürfen ausschließlich mit ökologisch erzeugten Futtermitteln gefüttert werden. Dies ist seit dem 1. Januar 2008 durch die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau geregelt. Außerdem sollen die Futtermittel so weit wie möglich aus eigener Erzeugung stammen, um den Betriebskreislauf weitestgehend geschlossen zu halten. Wenn Futtermittel zugekauft werden, müssen diese aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben stammen. Generell soll bei Wiederkäuern ein möglichst hoher Anteil des Futterbedarfs über hochwertiges Grundfutter abgedeckt werden. Der Verzicht auf konventionelle Eiweißträger wie Soja, stellt hohe Anforderungen an das Fütterungsmanagement. Jede Tierhaltung im biologischen Landbau ist an die Bewirtschaftung von Land gebunden. Bis zu 30 Prozent der Futterration (Trockenmasse) dürfen im Jahresdurchschnitt auf Umstellungsflächen erzeugt worden sein - das heißt auf Flächen, die zum Erntezeitpunkt schon mindestens zwölf Monate ökologisch bewirtschaftet wurden. Handelt es sich um Umstellungsfuttermittel vom eigenen Betrieb, so darf dieser Anteil bis zu 100 Prozent der Ration ausmachen. Nicht zugelassen sind chemisch-synthetisch hergestellte Futterzusätze zur Leistungs- und Wachstumsförderung, zur Beeinflussung von Stoffwechsel- und Verdauungsvorgängen oder zur Krankheitsprophylaxe. Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen oder ihrer Erzeugnisse ist im Ökolandbau generell ausgeschlossen. Zusammenfassend soll die Fütterung im Ökolandbau dem an die Leistung, Alter und Lebensbedingungen angepassten Bedarf der Tiere in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium entsprechen, um jegliche Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen. Die Fütterung ist auf die Erzeugung hoher Qualitäten unter ökologischen Kriterien anstatt auf Leistungsmaximierung ausgerichtet. Daher legt der Ökolandbau mehr Wert auf eine gute Grundfutterfütterung der Herde und füttert junges, hochverdauliches Raufutter, welches in höheren Mengen gefressen wird, als altes. Der Einsatz von Kraftfutter ist demnach im Ökolandbau sehr gering. Nach der Geburt mit einsetzender Laktation wird Kraftfutter zugefüttert, um die erforderlichen Nährstoffe dem Körper wieder bereit zustellen. Das Kraftfutter (Getreide und Körnerleguminosen) wird von den Ökobauern selbst produziert. Auf dem Hof oder durch einen Lohnunternehmer wird es geschrotet, zu Flocken gequetscht oder zu Pellets gepresst. Nur Einzelkomponenten werden zum Teil dazu gekauft. Der Zukauf von Bio-Kraftfuttermitteln ist viel teurer als der von herkömmlichem, konventionellem Kraftfutter, welches kostengünstiger aus anderen Ländern importiert wird.

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Abb. 2: Kraftfuttermischung

Abb. 3: Sojabohne

MILCHVIEHHALTUNG DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN Konventionelle Fütterung Wie auch im ökologischen Landbau wird das Grundfutter für die Herde meist selbst auf dem Betrieb angebaut, um sich Futtermittelkosten zu ersparen. Das eiweißhaltige Kraftfutter jedoch,

welches die hohe Milchleistung der Kühe kompensieren soll, muss zugekauft werden, da die eigene Fläche für den Bedarf nicht ausreicht. Sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa werden zu wenig eiweißreiche Futtermittel für dessen Nutztiere produziert, so dass sie auf die Einfuhr großer Mengen aus dem Ausland angewiesen sind. Die meist importierte Eiweißpflanze ist Soja – allein in Deutschland werden jährlich ca. 4,5 Mio. Tonnen Sojarohstoffe (Bohnen und Schrot) aus Nord- und Südamerika importiert. Das feucht-warme Klima dort, welches die Sojabohnen benötigen, macht einen kostengünstigen und großflächigen Anbau möglich und kann somit billig an andere Länder abgegeben werden. USA, Argentinien, Paraguay und auch Brasilien sind die wichtigsten Produzenten für Europa. Dabei macht sich aber ein großes Problem seit einigen Jahren immer stärker bemerkbar, denn gentechnisch veränderte Sojabohnen haben sich in den Erzeugerländern durchgesetzt. Somit wird auch das sogenannte „Gen-Soja“ nach Europa bzw. nach Deutschland eingeführt und an die Milchkühe verfüttert. Auch das Mischfutter, welches deutsche Landwirte für ihre Herde kaufen, enthält in der Regel gentechnisch veränderte Sojabohnen. Nicht bloß der Import von gentechnisch veränderten Sojabohnen wird kritisiert, sondern auch die oft wenig nachhaltigen Bedingungen, unter denen Soja angebaut wird, etwa Monokulturen, Waldrodungen, Vertreibung und Enteignung von der Landbevölkerung oder Chemikalieneinsatz stellen ein großes Problem dar. Um diesem Problem entgegenzuwirken sollen vermehrt eiweißreiche Futterpflanzen angebaut werden – den Sojaimport aber nur ansatzweise mit dem heimischen Anbau ersetzen zu können ist schwierig! Als heimische eiweißreiche Futterpflanzen kommen Süßlupinen, Ackerbohnen oder Futtererbsen in Frage. Doch: Ihr Anbau ist in der Regel aufwändiger als bei Sojabohnen und ihr Eiweißanteil geringer. Vor allem aber: Um die gesamten Sojabohnen zu ersetzen, sind große Anbauflächen erforderlich. Allein in Deutschland würden je nach Kulturart zusätzliche landwirtschaftliche Flächen zwischen 3,5 und 7 Millionen Hektar benötigt, um vollständig auf Sojaimporte verzichten zu können.

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MILCHVIEHHALTUNG DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN Quellen:

Brandes, C., 2013, LANDWIRT Heft 22 Heller/ Potthast, 1997, Erfolgreiche Milchviehfütterung Mackrott, 1994, Milchviehhaltung, S. 32 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: http://www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Tier/Tierernaehrung/tierernaehrung_node.html Ökolandbau: http://www.oekolandbau.de/fileadmin/redaktion/oeko_lehrmittel/Allgemeinbildende_Schulen/Grundwissen/Grundwissen_Oekolandbau.pdf http://www.oekolandbau.de/erzeuger/tierhaltung/grundlagen/fuetterung/ transparenz GENTECHNIK: http://www.transgen.de/lebensmittel/einkauf/1095.doku.html Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Herbizidresistente_Sojabohne http://de.wikipedia.org/wiki/Grundfutter Abbildungen: Abb. 1: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d7/HeuRindernahrung.jpg/220px-HeuRindernahrung.jpg Abb. 2: http://www.amofela.de/tl_files/kopfbilder/980x340/vorteile_kraftfutter.jpg Abb. 3: http://www.transgen.de/data/imagescontent/lebensmittel/279m_sojabohnen-d2_context.jpg

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MILCHVIEHHALTUNG GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG Arbeitsauftrag:

1) Bitte lesen Sie sich den Text sorgfältig durch

2) Beantworten Sie die nachfolgend gestellten Fragen und stellen Sie die Antworten auf einem Poster dar:

Was sind Präventivmaßnahmen? Warum sollten sie durchgeführt werden? Nennen Sie Beispiele

Worin bestehen die wesentlichen Unterschiede im Gesundheitsmanagement bei der ökologischen und der konventionellen Landwirtschaft?

Wozu muss ein Stallbuch geführt werden? Was wird im Zusammenhang mit der Medikamentenvergabe unter Wartezeit

verstanden und warum muss sie eingehalten werden?

3) Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Für die Erstellung der Plakate haben Sie 30 Minuten Zeit, für die Präsentation etwa 5 Minuten.

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MILCHVIEHHALTUNG GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG Gesundheitsvorsorge und Gesunderhaltung Laut der Definition der Weltgesundheitsorganisation ist Gesundheit „ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen“ (WHO 1946, übersetzt aus: http://www.who.int/about/definition/en/print.html) Um ein Tier gesund zu erhalten reicht es demnach nicht aus, es im Krankheitsfall zu behandeln. Es müssen sogenannte Präventivmaßnahmen (Vorsorgemaßnahmen) durchgeführt werden. Dazu zählen neben optimalen, dem arttypischen Verhalten angepasste Haltungsbedingungen und der Versorgung mit einwandfreiem Futter auch Pflegemaßnahmen wie Klauenpflege, Fellpflege und die Behandlung mit Impfstoffen und Antiparasitika (Mittel zur Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten). Auch eine regelmäßige Kontrolle der Tiere ist wichtig, um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen.

Ektoparasiten: Parasiten auf dem Tier (z.B. Milben, Zecken, Mücken)

Endoparasiten: Parasiten im Tier (z.B. Magen-Darmwürmer, Leberegel)

Behandlung im Krankheitsfall Falls notwendig müssen kranke Tier unverzüglich behandelt und ggf. von der Gruppe getrennt in einer Krankenbox untergebracht werden. Einige Krankheiten können vom Tierhalter/von der Tierhalterin selbst erkannt und behandelt werden (z.B. Mastitis = Euterentzündung). Sollten die Behandlungsmaßnahmen nicht greifen oder sich der Zustand des erkrankten Tieres verschlechtern muss tierärztliche Hilfe hinzugezogen werden. In Notsituationen (z.B. Schwergeburt) muss sofort ein/e Tierarzt/Tierärztin gerufen werden. In der konventionellen Landwirtschaft werden i.d.R. allopathische Medikamente zur Behandlung eingesetzt. Diese sind meist chemisch-synthetischen Ursprungs (die meisten Schmerzmittel und Antibiotika). Sie können aber auch pflanzlichen Ursprungs sein.

Allopathie = Schulmedizin, herkömmliche Medizin

Homöopathie = alternative Heilmethode nach dem Similie-Prinzip (Ähnliches mit Ähnlichem heilen) u. äußerst niedriger Dosierung, nach S. Hahnemann

Phytotherapie = therap. Anwendung von Pflanzen bzw. aus Pflanzen gewonnene Arzneimittel

In der ökologischen Landwirtschaft wird besonderer Wert auf die Präventivmaßnahmen gelegt. Ziel ist es, die Tiere gesund zu erhalten, statt Krankheiten zu heilen. Im Krankheitsfall sind alternative Heilverfahren den schulmedizinischen vorzuziehen. Das bedeutet, die Tiere werden mit alternativen Heilmethoden (z.B. Homöopathie, Phytotherapie, Akkupunktur) behandelt. Allopathische Medikamente dürfen auch eingesetzt werden, sollten sie aber erst, wenn die alternativen keine Besserung bringen oder sich der Gesundheitszustand verschlechtert. Hierbei ist zu beachten, dass die Tiere maximal bei drei Erkrankungen im Jahr auf diese Weise behandelt werden dürfen. Danach ist es nicht mehr erlaubt, die Produkte des Tieres als 'ökologisch' zu verkaufen.

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MILCHVIEHHALTUNG GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG Vorbeugende Gabe von Medikamenten In der ökologischen Landwirtschaft ist es verboten Tierarzneimittel, synthetische Futterzusatzstoffe, Masthilfsmittel und hormonelle Behandlungen prophylaktisch bzw. routinemäßig einzusetzen. Konkret bedeutet das, dass eine Einzeltierbehandlung nach Feststellen einer Krankheit (z.B. Hormonbehandlung bei Fruchtbarkeitsstörung) erlaubt ist. Was die Fütterung chemisch-synthetischer Zusatzstoffe angeht, ist die Gabe der Vitamine A, D, E sowie die Gabe von Mineralstoffen und Spurenelementen im Bedarfsfall erlaubt. Es dürfen nur Präparate verfüttert werden, die im Anhang V bzw. VI der Futterzusatzstoffverordnung EG 8889/2008 gelistet sind. Auch in der konventionellen Landwirtschaft ist die vorbeugende Gabe von Antibiotika verboten. Bis 2006 war es allerdings erlaubt, Antibiotika oder andere Stoffe als Zusatzstoffe zur Leistungsförderung einzusetzen. Seit 2006 ist dies in der gesamten EU verboten. Die Behandlung von Einzeltieren oder Tiergruppen mit Hormonen (z.B. um die Brunst zu beeinflussen) ist nach wie vor erlaubt. Auch die Fütterung chemisch-synthetischer Futterzusatzstoffe ist zugelassen. Stallbuchführung und Wartezeit Sowohl in der konventionellen, als auch in der ökologischen Tierhaltung muss ein Stallbuch geführt werden. In diesem Buch wird eingetragen, wann welches Tier Medikamente bekommen hat und über welchen Zeitraum die Behandlung stattgefunden hat. Dies ist wichtig, weil Rückstände dieser Medikamente in der Milch oder dem Fleisch der Tiere enthalten sein können und sich somit ggf. in unseren Nahrungsmitteln wieder finden. Bei sehr vielen Medikamenten ist eine sogenannte Wartezeit angegeben, die ebenfalls im Stallbuch mit eingetragen werden muss. Die Wartezeit beschreibt die Zeit, die nach Beendigung der Medikation eingehalten werden muss, bevor die Produkte des Tieres wieder der Lebensmittelproduktion zugeführt werden dürfen. Ist keine Wartezeit angegeben, beträgt sie 24 Stunden. In der ökologischen Landwirtschaft muss immer die doppelte Wartezeit eingehalten werden. Eingriffe am Tier Nach § 5 TierSchG dürfen bei Wirbeltieren keine mit Schmerzen verbundenen Eingriffe ohne Betäubung vorgenommen werden. Außerdem „ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres“ verboten (§ 6 TierSchG). Davon ausgenommen sind nach § 5 TierSchG u.a. folgende Eingriffe:

das Enthornen von Kälbern die jünger sind als sechs Wochen die Kastration von männlichen Kälbern, die jünger sind als vier Wochen die Markierung der Tiere mittels Mikrochip, Ohr- oder Schenkeltätowierung

innerhalb der ersten zwei Lebenswochen oder das Anbringen von Ohrmarken In der Landwirtschaft ist es gang und gäbe Rinder im Alter von wenigen Wochen zu enthornen, um die Gefahr von Verletzungen bei Mensch und Tier möglichst gering zu halten. Dieser Eingriff darf durch den Landwirt/die Landwirtin selbst oder eine befugte Person durchgeführt werden. Bei der Enthornung werden die Hornanlagen durch Ausstanzen oder Ausbrennen mit dafür vorgesehenen Geräten entfernt.

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MILCHVIEHHALTUNG GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG In der konventionellen Landwirtschaft darf dieses Verfahren bis zu einem Alter von sechs Wochen ohne Betäubung der Tiere durchgeführt werden. Für die ökologische Landwirtschaft gilt, dass das Enthornen zwar prinzipiell verboten ist, aber durch die Kontrollstellen genehmigt werden kann. Hierbei ist zu beachten, dass der Eingriff nach der EG-Öko-Verordnung nur unter Betäubung und mit Behandlung durch Schmerzmittel stattfinden darf. Obwohl die Enthornung einen massiven Eingriff für die Kälber darstellt, der sowohl mit Schmerzen, als auch mit einer Veränderung des Aussehens und des Verhaltens der Tiere einhergeht werden die meisten Kälber in Deutschland enthornt. Dies gilt auch für ökologisch gehaltene Tiere. Ebenso wie das betäubungslose Enthornen der Kälber ist die betäubungslose Kastration männlicher Tiere in der ökologischen Landwirtschaft verboten. Für konventionell gehaltene Kälber gelten die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes. Das bedeutet, dass sie bis zu einem Alter von vier Wochen betäubungslos kastriert und bis zu einem alter von sechs Wochen betäubungslos enthornt werden dürfen. Anbringen von Mikrochips und Ohrmarken zur Kennzeichnung der Tiere darf sowohl in der ökologischen, als auch in der konventionellen Landwirtschaft ohne Betäubung durchgeführt werden.

Page 29: Unterrichtsmaterialien zum Thema Milchviehhaltung · Unterrichtsmaterialien für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014 Abb. 2: Kalb in Kälberbox MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH

Unterrichtsmaterialen für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014

MILCHVIEHHALTUNG GESUNDHEITSMANAGEMENT IN DER MILCHVIEHHALTUNG Quellen:

Bayerische Landestierärztekammer http://www.bltk.de/index.php?option=com_content&view=article&id=677%3Aenthornung-kaelber-oeko-290212&catid=60&Itemid=306 Stand: 04.01.2013 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Tier/Tiergesundheit/Tierarznehimittel/_texte/Antibiotika_Dossier.html Stand: 05.01.2014 Handbuch für die ökologische Milchviehhaltung https://www.google.de/search?q=%E2%80%9CFORECOLOGIA+-+TRAINING+PATHS+IN+ECOLOGICAL+AGRICULTURE+FOR+SMALL+ENTERPRISES%E2%80%9C+(ES/03/B/F/PP-149080),&ie=utf-8&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&gws_rd=cr&ei=RuvOUrf6CKmg4gSItIDgBQ# Stand: 01.01.2014 Hinweis: die URL funktioniert nicht. Das Handbuch für die ökologische Milchviehhaltung ist zu finden, wenn man folgende Begriffe in einer Suchmaschine eingibt: Handbuch für die ökologische Milchviehhaltung Leonardo da Vinci Lexikon-Redaktion d. Verl. Urban & Schwarzenberg unter d. Leitung von Dr. med N. Boss unter Mitarbeit von Tutsch, Dr. med. D./Wangerin, Dr. med. G./Bertschinger, B./Parzhuber, S./Striebeck, Chr./Tiroch, H.: Roche Lexikon Medizin 1987 Hrsg.: Hoffmann-La Roche AG und Urban & Schwarzenberg Verlag: Urban & Schwarzenberg München-Wien-Baltimore http://www.oekolandbau.nrw.de/fachinfo/tierhaltung/milchkuehe/behornte_kuehe/av_maerz2011_behornte_kuehe_laufstall.php Stand: 05.01.2014 Richter, Th. unter Mitarbeit von Busch, B.: Krankheitsursache Haltung: Beurteilung von Nutztierställen – ein tierärztlicher Leitfaden, 2006 Hrsg.: Richter, Thomas Verlag: Enke Verlag Stuttgart Tierschutzgesetz (TierSchG) Stand: Neugefasst durch Bek. v. 18.5.2006 I 1206, 1313; zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 4.7.2013 I 2182, 3911 Tierschutzleitlinie für die Milchkuhhaltung, 2007 Text: Arbeitsgruppe Rinderhaltung (Mitwirkende: kommunale Veterinärbehörde Niedersachsens, Vorsitzender des Tierschutzbeirates des Landes Niedersachsen, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie Fachhochschule Osnabrück unter Federführung des Tierschutzdienstes, Dez. 33, LAVES; s. Anl.) in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als der für die Leitlinien für die ordnungsgemäße Tierhaltung zuständigen Fachbehörde Hrsg.: Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ref. 204 Niedersächsisches Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Tierschutzdienst, Dez. 33 WHO, 1946 http://www.who.int/about/definition/en/print.html Stand: 04.01.2013

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MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Bearbeitungshinweise zu Aufgabe 2) Erstellen Sie eine Zeitlinie, in der das Leben einer Milchkuh wiedergespiegelt wird (von der ersten Besamung einer Milchkuh bis hin zur Geburt). Achten Sie dabei auf die Trächtigkeit und Laktationsperiode der Kuh

Welches ist der Hauptunterschied zwischen dem ökologischen und konventionellen Landbau hinsichtlich der Kälberfütterung? Kälber im Ökolandbau müssen 90 Tage lang von der Geburt an mit Muttermilch gefüttert werden. In der konventionellen Landwirtschaft werden Kälber oftmals nur einmal mit Muttermilch gefüttert und bekommen dann einen Milchersatz um die Muttermilch zur Vermarktung zu nutzen. Welche wichtigen Unterschiede gibt es zwischen dem ökologischen und konventionellen Landbau hinsichtlich der Kälberhaltung?

Ökolandbau: - Mindeststallfläche von 1,5 m² für die Kälberbox - Einstreu ist Pflicht - Sicht- und Berührungskontakt zu anderen Kälbern vorgeschrieben - Müssen ab der 2. Lebenswoche in Gruppen gehalten werden in der konventionellen Landwirtschaft erst ab der 8. Lebenswoche Gruppenhaltung vorgeschrieben

Page 31: Unterrichtsmaterialien zum Thema Milchviehhaltung · Unterrichtsmaterialien für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014 Abb. 2: Kalb in Kälberbox MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH

Unterrichtsmaterialen für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014

MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH Bearbeitungshinweise zu Aufgabe 2) Zusatz: Erläutern Sie kurz drei Hauptprobleme, die auf die Kuh während der Milchproduktion einwirken

- Trennung von Mutter und Kalb bedeutet Stress für beide Mutterinstinkt der Kuh, will Kalb beschützen - Hohe Milchleistung der Kuh laugt Kühe aus und führt zu körperlichen und

gesundheitlichen Problemen - Milchleistungskuh erreicht ein Durchschnittsalter von ca. 5 Jahren, während die

natürliche Lebensdauer einer Kuh 25 Jahre beträgt - Ist Kuh zu schwach oder wird nicht mehr trächtig, wird sie dem Schlachter

übergeben

Page 32: Unterrichtsmaterialien zum Thema Milchviehhaltung · Unterrichtsmaterialien für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014 Abb. 2: Kalb in Kälberbox MILCHVIEHHALTUNG DAS LEBEN EINER MILCHKUH

Unterrichtsmaterialen für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014

MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Bearbeitungshinweis zu Aufgabe 2)

Wodurch wird die Tierhaltung und insbesondere die Milchviehhaltung in Deutschland geregelt?

Tierhaltung und Milchviehhaltung in Deutschland geregelt durch:

Tierschutzgesetz Tierschutzleitlinie zur Haltung von Milchkühen (Niedersachsen)

Europaratsempfehlungen für die Haltung von Rindern (bindend, werden aber nicht kontrolliert oder

geahndet) Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung (beinhaltet keine Bestimmungen zur Haltung von

Milchkühen) freiwillige Vereinbarungen auf Länderebene mit Wirtschaftsverbänden und Leitlinien zur

tierschutzrechtlichen Orientierung

Welche Unterschiede bestehen in der Regelung von ökologischer und konventioneller Tierhaltung?

Unterschied ökologisch – konventionell:

2) ökologisch: 3) Mindestanforderungen in EG-Öko-Verordnung geregelt, gilt für alle 4) Anbauverbände haben zusätzlich eigene, teilweise strengere Richtlinien, gilt für diejenigen,

die Mitglied im Verband sind

5) konventionell: 6) keine einheitlichen Mindestanforderungen

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Unterrichtsmaterialen für Klassenstufe 11 - 13, erstellt 2014

MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Bearbeitungshinweis zu Aufgabe 2) Wo kann es zu Problemen kommen, wenn man die heutigen Haltungsbedingungen der Milchkühe mit ihrer natürlichen Lebensweise vergleicht? Welche Lösungsansätze könnte es geben?

Probleme bei der Stallhaltung Lösungsansatz

zu wenig Bewegung → Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Gesundheit (Bewegungsapparat, Verdauung) und das Verhalten (da unausgelastet) der Tiere aus

Größere Ställe

Haltung in Laufställen

regelmäßiger Auslauf/Weidegang

anderes Klima, zu warm Haltung in Offenställen

für Luftzirkulation sorgen

große Gruppen → Stress, da Rinder natürlicher Weise in kleineren Gruppen leben würden

Kleiner Gruppenzusammensetzung

bei großen Ställen evtl. Abtrennung

häufige Umgruppierungen → keine Möglichkeit lange Partnerschaften einzugehen, häufige Trennung von Sozialpartnern → Stress und dadurch ggf. Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsabfall

Umgruppierungen nur durchführen wenn es unbedingt notwendig ist

Überbelegung der Ställe → Konkurrenz um Ressourcen; Stress, insbesondere für rangniedere Tiere

Unbedingt nur so viele Tiere einstallen, wie Plätze vorhanden sind (Bedarf Platz/Tier berücksichtigen)

wichtige Ressourcen mehrfach bzw. in ausreichender Menge anbieten (z.B. mehrere Tränken, Futter- und Liegeplätze groß genug gestalten

Einzelhaltung von Kälbern → Fehlen von Sozialkontakten, Spielpartnern

Kälberställe so gestalten, dass mehrere Tiere Platz darin haben

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT

Bearbeitungshinweise zu Aufgabe 2 a)

Bitte ordnen Sie die verschiedenen Haltungsformen den Bildern zu und beschreiben Sie diese stichwortartig _____________________________________________________________________________ Haltungsform: Anbindehaltung Zugelassen in: ökol. Landwirtschaft nur mit Ausnahmeregelung u. unter Auflagen (Auslauf), gilt nur für kleine Betriebe konv. Landwirtschaft unter Auflagen (Auslauf), mit Ausnahmeregelung dauerhafte Stallhaltung möglich

Stall in Stände unterteilt, bestehen aus Stand- u Liegefläche Stände nach vorne durch Fressgitter, nach hinten durch Mistgraben/Jaucherinne begrenzt Tiere sind angebunden Tiere müssen an Ort und Stelle stehen u. Liegen → keine Bewegungsfreiheit Aufnahme von Sozialkontakten kaum möglich

________________________________________________________________________________Haltungsform: Liegeboxenlaufstall Zugelassen in: ökol. Landwirtschaft und konv. Landwirtschaft

Besteht aus Laufgängen, Futterplätzen, ggf. Melkstand m. Warteraum Ggf. mit angeschlossenem Laufhof Liegefläche in Boxen aufgeteilt, in denen jeweils ein Tier Platz hat Tiere können sich frei Bewegen Aufnahme sozialer Kontakte möglich

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT

Bearbeitungshinweise zu Aufgabe 2 a)

Bitte ordnen Sie die verschiedenen Haltungsformen den Bildern zu und beschreiben Sie diese stichwortartig ___________________________________________________________________________Haltungsform: Zweiraumstall Zugelassen in: ökol. Landwirtschaft (nur mit Auslaufmöglichkeit) u. konv. Landwirtschaft

Bestehen aus eingestreutem Liegebereich und nicht eingestreutem Aktivbereich Tiere können sich frei bewegen Aufnahme sozialer Kontakte möglich

___________________________________________________________________________

Haltungsform: Einraumstall

Zugelassen in: ökol. Landwirtschaft (nur mit Auslauf) u. konv. Landwirtschaft

Nicht in verschiedene Bereiche eingeteilt → nur ein Raum Tiere können sich frei Bewegen Aufnahme sozialer Kontakte möglich

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MILCHVIEHHALTUNG HALTUNGSSYSTEME IN DER MILCHVIEHWIRTSCHAFT Bearbeitungshinweise zu Aufgabe 2 b) Welches sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der konventionellen und der ökologischen Milchviehhaltung? Füllen Sie die dazu gehörige Tabelle aus

Konventionell Ökologisch

Erlaubte Haltungsformen 7) Anbindehaltung 8) nicht mehr bei Neubauten 9) wenn möglich Umbau zum Laufstall 10) wenn Umbau nicht möglich: täglich Auslauf

oder Weidegang im Sommer 11) Ausnahmeregelungen zur dauerhaften

Stallhaltung in Einzelfällen möglich

12) Laufstallhaltung 13) Liegeboxenlaufstall 14) Einraumstall 15) Zweiraumstall

16) Anbindehaltung 17) nicht mehr bei Neubauten 18) nur mit Ausnahmeregelung und dann mit

Weidegang im Sommer und mind. 2 mal wöchentlich Auslauf im Winter

19) Laufstallhaltung 20) Liegeboxenlaufstall 21) Einraumstall 22) Zweiraumstall

Einstreu Nicht vorgeschrieben Verpflichtend

Bodenbeschaffenheit Planbefestigter Boden

Spaltenboden

Vollspaltenböden

Planbefestigter Boden

Spaltenboden (max. 50% der Bodenfläche)

Platz pro Tier Für Neubauten: 6 – 8,5 m² Altbauten: keine Regelung

10, 5 m²

Weidegang/Auslauf Nicht vorgeschrieben

Verpflichtend

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MILCHVIEHHALTUNG DIE FÜTTERUNG VON MILCHKÜHEN Bearbeitungshinweise zu Aufgabe 2)

Was ist Grundfutter und was ist Kraftfutter? Definieren Sie diese Begriffe. Geben Sie außerdem den täglichen Wasserverbrauch einer Milchkuh an.

Grundfutter = wirtschaftseigenes Futter, wird auf Betrieb selbst angebaut, wasserreiche Futterstoffe wie Grünfutter (Weide, Wiese) oder trockenes Raufutter (Heu, Stroh) = dient zur Grundnahrung der Tiere Kraftfutter = Ergänzungsfutter, welches viele Nährstoffe enthält wird je nach Leistung gefüttert, dient zur Energiegewinnung Täglicher Wasserverbrauch = bis zu 180l Wasser am Tag

Was sind die Kernaspekte der ökologischen Milchviehfütterung? Welche Unterschiede gibt es zur konventionellen Wirtschaftsweise hinsichtlich der Fütterung? Stellen Sie dabei kurz das Problem mit dem Sojaimport dar

Ökologische Milchviehfütterung: - Nicht zugelassen sind chemisch-synthetisch hergestellte Futterzusätze - Tiere dürfen ausschließlich mit ökologisch erzeugten Futtermitteln gefüttert werden - Futtermittel sollen so weit wie möglich aus eigener Erzeugung stammen - Wenn Futtermittel zugekauft werden, müssen diese aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben

stammen - Möglichst hoher Anteil des Futterbedarfs soll über hochwertiges Grundfutter abgedeckt werden

(wenig Kraftfutterzugabe) - Bis zu 30 Prozent der Futterration dürfen im Jahresdurchschnitt auf Umstellungsflächen erzeugt

worden sein

Konventionelle Milchviehfütterung: - Futter für Tiere kann gentechnisch verändert sein - Konventionelle Landwirte/Landwirtinnen füttern generell mehr Kraftfutter als im Ökolandbau um

eine größere Milchleistung zu erzielen - Vermehrter Kraftfuttereinsatz (eiweißreiche Energiepflanzen wie Soja) führt zu Sojaimporten aus

dem Ausland Hauptproduzenten: USA, Südamerika - Sojaimport bring sogenanntes „Gen-Soja“ ins Land gentechnisch veränderte Sojabohnen

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MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Bearbeitungshinweis zu Aufgabe 2)

Wodurch wird die Tierhaltung und insbesondere die Milchviehhaltung in Deutschland geregelt?

Tierhaltung und Milchviehhaltung in Deutschland geregelt durch:

Tierschutzgesetz Tierschutzleitlinie zur Haltung von Milchkühen (Niedersachsen)

Europaratsempfehlungen für die Haltung von Rindern (bindend, werden aber nicht kontrolliert oder

geahndet) Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung (beinhaltet keine Bestimmungen zur Haltung von

Milchkühen) freiwillige Vereinbarungen auf Länderebene mit Wirtschaftsverbänden und Leitlinien zur

tierschutzrechtlichen Orientierung

Welche Unterschiede bestehen in der Regelung von ökologischer und konventioneller Tierhaltung?

Unterschied ökologisch – konventionell:

23) ökologisch: 24) Mindestanforderungen in EG-Öko-Verordnung geregelt, gilt für alle 25) Anbauverbände haben zusätzlich eigene, teilweise strengere Richtlinien, gilt für diejenigen,

die Mitglied im Verband sind

26) konventionell: 27) keine einheitlichen Mindestanforderungen

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MILCHVIEHHALTUNG GRUNDLAGEN DER TIERHALTUNG UND GESETZLICHE REGELUNGEN Bearbeitungshinweis zu Aufgabe 2) Wo kann es zu Problemen kommen, wenn man die heutigen Haltungsbedingungen der Milchkühe mit ihrer natürlichen Lebensweise vergleicht? Welche Lösungsansätze könnte es geben?

Probleme bei der Stallhaltung Lösungsansatz

zu wenig Bewegung → Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Gesundheit (Bewegungsapparat, Verdauung) und das Verhalten (da unausgelastet) der Tiere aus

Größere Ställe

Haltung in Laufställen

regelmäßiger Auslauf/Weidegang

anderes Klima, zu warm Haltung in Offenställen

für Luftzirkulation sorgen

große Gruppen → Stress, da Rinder natürlicher Weise in kleineren Gruppen leben würden

Kleiner Gruppenzusammensetzung

bei großen Ställen evtl. Abtrennung

häufige Umgruppierungen → keine Möglichkeit lange Partnerschaften einzugehen, häufige Trennung von Sozialpartnern → Stress und dadurch ggf. Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsabfall

Umgruppierungen nur durchführen wenn es unbedingt notwendig ist

Überbelegung der Ställe → Konkurrenz um Ressourcen; Stress, insbesondere für rangniedere Tiere

Unbedingt nur so viele Tiere einstallen, wie Plätze vorhanden sind (Bedarf Platz/Tier berücksichtigen)

wichtige Ressourcen mehrfach bzw. in ausreichender Menge anbieten (z.B. mehrere Tränken, Futter- und Liegeplätze groß genug gestalten

Einzelhaltung von Kälbern → Fehlen von Sozialkontakten, Spielpartnern

Kälberställe so gestalten, dass mehrere Tiere Platz darin haben