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Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methoden- vorschlag Fische Stufe S Eawag: Das Wasserforschungs- Institut des ETH-Bereichs Expertenbericht vom Februar 2011 Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt ( BAFU )

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Expertenbericht vom Februar 2011Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)

Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methoden-

vorschlag Fische Stufe S

Eawag: Das Wasserforschungs- Institut des ETH-Bereichs

Expertenbericht vom Februar 2011Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt ( BAFU )

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2Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Impressum

Auftraggeber Bundesamt für Umwelt (BAFU), Abt. Wasser, CH-3003 Bern Das BAFU ist ein Amt des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).

Auftragnehmer und Autoren Eva Schager Eawag, Fischökologie und EvolutionArmin Peter Eawag, Fischökologie und Evolution, www.eawag.ch

Begleitgruppe Werner Göggel Bundesamt für Umwelt, Sektion Oberflächengewässer Morphologie und Wasserführung Erich Staub Bundesamt für Umwelt, Sektion Fischerei Andreas Hertig Amt für Landschaft und Natur Kanton Zürich, Fischerei- & Jagdverwaltung Marcel Michel Amt für Jagd und Fischerei Kanton Graubünden Thomas Vuille Fischerei-Inspektor, Kanton Bern Jean Daniel Wicky Amt für Wald, Wild und Fischerei, Aquatische Fauna und Fischerei, Kanton Freiburg

HinweisDiese Studie wurde im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) verfasst. Für den Inhalt sind allein die Auftragnehmer verantwortlich.

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Inhalt

Zusammenfassung 41 Einleitung 5 1.1 Methoden des Modul-Stufen-Konzepts 5 1.2 Rechtliche Grundlagen/gesetzlicher Auftrag 5 1.3 Fliessgewässerbewertung anhand der Fischfauna 52 Zielsetzungen und Zielpublikum 6 2.1 Zielsetzungen des Expertenberichts 6 2.2 Zielpublikum 63 Der Europäische Fischindex - EFI+ 64 Datenerhebungen 7 4.1 Streckenauswahl und –länge 7 4.2 Elektrobefischungen und Befischungszeitpunkt 7 4.3 Fischparameter 8 4.4 Weitere Grundlagendaten 9 4.4.1 Koordinaten und Höhe über Meer 9 4.4.2 Ökoregion nach Illies (1978) 10 4.4.3 Flussgebietsregion 10 4.4.4 Geomorphologischer Flusstyp 11 4.4.5 Ehemalige Aue 11 4.4.6 Abflussregimetyp und Einzugsgebietsgrösse 12 4.4.7 Distanz zur Quelle und Gefälle 12 4.4.8 Mittlere Lufttemperatur (jährliche, Januar, Juli) 125 Anleitung Softwarebenutzung 13 5.1 Manuelle Dateneingabe 13 5.2 Automatische Eingabe 166 Hauptschritte der Methodenentwicklung des EFI+ 167 Charakterisierung der Schweizer Befischungsstrecken 178 Bewertung der Schweizer Befischungsstrecken 209 Vergleich EFI+ mit Bewertung Modul Stufe F 2310 Grenzen der Anwendbarkeit 24 10.1 Cyprinidengewässer in der Ökoregion Alpen (nach Illies 1978) 24 10.2 Vergleichende Bewertung mit Stufe F 24 10.3 Strecken mit natürlicherweise sehr geringer Artenzahl bzw. Dichte 24 10.4 Berücksichtigung des Fischbesatzes 24 10.5 Bewertung grosser Fliessgewässer 24 10.6 Umweltparameter 2411 Anwendung des EFI+ in der Schweiz 2512 Literatur 25

Anhang 26Anhang 1: Intolerante Fischarten 26Anhang 2: Fischarten und Individuenzahlen 27Anhang 3: Metadaten 28Anhang 4: Fischfauna der Schweiz und deren Gildenzugehörigkeit 30Anhang 5: Gildenkategorien 32

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Zusammenfassung

Das Modul-Stufen-Konzept zur Untersuchung und Beurteilung von watbaren Fliessgewässern umfasst Methoden in den Bereichen Hydrodynamik und Morphologie, Biologie sowie chemische und toxische Effekte. Für einzelne Module werden Methoden für einen unterschiedlichen Erhebungs- und Bewertungsaufwand entwickelt. Dieser Expertenbe-richt beschreibt einen Methodenvorschlag zur Erhebung der Fische auf Stufe S. Er umfasst eine Weiterführung der Stufe F. Neben den mittels Elektrobefischungen erhobenen Daten werden zusätzliche Parameter erfasst, einzelne davon mit GIS-basierten Methoden. Die Bewertung erfolgt mittels des Europäischen Fischindex - EFI+. Mit Hilfe einer standardisierten Software (http://efi-plus.boku.ac.at/) fliesst hier im Gegensatz zur Stufe F die Abweichung von einem Referenzzustand ein. Die Resultate werden in einem 5-stufigen Klassierungsschema dargestellt und erlauben Ver-gleiche sowohl schweizintern als auch im europäischen Raum. Mit dieser Vorgehensweise basiert die Bewertung der Fliessgewässer mit Fischen (Stufe S) auf einem europaweiten Bewertungsansatz.

Die vorliegende Dokumentation enthält eine Kurzanleitung für die Benützung der EFI+ Software. Die dazu benötig-ten Datengrundlagen und deren Erhebung werden beschrieben. Der Hintergrund der Methodenentwicklung wird grob skizziert. 461 Schweizer Befischungstrecken werden charakterisiert und bewertet sowie die Grenzen der Anwend- barkeit erläutert.

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5Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

1 Einleitung

1.1 Methoden des Modul-Stufen-KonzeptsDas Modul-Stufen-Konzept (MSK) schafft mit dem Angebot von standardisierten Bewertungsmethoden die Basis für eine einheitliche Vollzugspraxis im Gewässerschutz. Es werden sowohl die Morphologie und Hydrologie eines Gewässers als auch die chemische Wasserqualität, die Ökotoxizität und verschiedene biologische Fachbereiche abgedeckt. Die biolo-gischen Aspekte des Gewässerzustandes können anhand der Bewertung von Makrozoobenthos, Fischen, Kieselalgen und Makrophyten erfasst werden. Im MSK werden drei Stufen mit abgestuftem Bearbeitungsaufwand unterschieden:

1.2 Rechtliche Grundlagen /gesetzlicher AuftragDas Gewässerschutzgesetz vom 24. Januar 1991 (GSchG; SR 814.20) und die revidierte Gewässerschutzverordnung vom 28. Oktober 1998 (GSchV; SR 814.201) haben den umfassenden Schutz der Gewässer und ihrer vielfältigen Funktionen als Lebensräume für Pflanzen und Tiere sowie die nachhaltige Nutzung durch den Menschen zum Ziel. Für aquatische Lebensgemeinschaften sind in Anhang 1 der GSchV folgende ökologische Ziele für oberirdische Gewässer formuliert:

«Die Lebensgemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen oberirdischer Gewässer und der von ihnen beeinflussten Umgebung sollen:

a naturnah und standortgerecht sein sowie sich selbst reproduzieren und regulieren;

b eine Vielfalt und eine Häufigkeit der Arten aufweisen, die typisch sind für nicht oder nur schwach belastete Gewässer des jeweiligen Gewässertyps.»

Bund und Kantone haben den gesetzlichen Auftrag, Erhebungen zum Zustand der Gewässer durchzuführen (Art. 58 und 57 GSchG) und die Einhaltung der definierten Zielsetzungen zu überprüfen.

1.3 Fliessgewässerbewertung anhand der FischfaunaFische sind für die Beurteilung des ökologischen Gewässerzustandes aufgrund ihrer weiten Verbreitung, ihrer verschie-denartigen Lebensraumansprüche, sowie ihrer Mobilität, Sensibilität und Langlebigkeit besonders gut geeignet. Fischge-meinschaften lassen sich anhand verschiedener quantifizierbarer Kenngrössen beschreiben, die wertvolle Informationen über den Zustand des Gewässerlebensraumes liefern. Für die Bewertung eignen sich Kenngrössen auf Gemeinschafts-, Populations- oder Individuenebene. Kenngrössen zu Artenvielfalt und -zusammensetzung, Populationsgrösse und Repro-duktion sind für verschiedene Gewässertypen von unterschiedlicher Aussagekraft.

Im europäischen Raum starteten mit der Implementierung der Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 umfangreiche Aktivitäten für die Entwicklung fischbasierter Gewässerbewertungsmethoden. In Hinblick auf die Nutzung der dabei gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse verwendet der hier beschriebene Methodenvorschlag die Bewertungs-software des erweiterten Europäischen Fischindex - EFI+. Dieser Index wurde im Rahmen eines EU-Projektes (http://efi-plus.boku.ac.at/) mit Schweizer Beteiligung entwickelt. 501 schweizerische Fliessgewässerstrecken und die dazu-gehörenden Fisch- und Umweltdaten wurden dabei einbezogen.

F flächendeckend geringer Bearbeitungsaufwand, grobe Bewertung mit möglichst gesamthafter Erfassung der Gewässer

S systemhaft mittlerer Bearbeitungsaufwand, Bewertung anhand der Abweichung von einem Referenzzustand, Anwendung für Gewässersysteme

A abschnittweise grosser Bearbeitungsaufwand, Bewertung von Gewässerabschnitten, spezifische Problemstellungen, bei Erfolgskontrollen, Revitalisierungen, etc.

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2 Zielsetzungen und Zielpublikum

2.1 Zielsetzungen des Expertenberichts Die Zielsetzung für den vorliegenden Expertenbericht zu einer Methode Fische auf Stufe S liegt darin, eine praxistaugliche Methode für die Bewertung von watbaren Fliessgewässern anhand der Fischfauna bereitzustellen. Im Unterschied zur Stufe F erfolgt die Bewertung dabei aufgrund der Abweichung von einem naturnahen Referenzzustand. Die standardisier-te Erhebung und Auswertung der Daten ermöglichen Vergleiche innerhalb der Schweiz als auch im europäischen Raum.

2.2 ZielpublikumDie im vorliegenden Expertenbericht vorgeschlagene Methode wendet sich an die kantonalen Fachstellen (v.a. Fischerei und Gewässerschutz) sowie spezialisierte Fach- und Gutachterbüros. Neben den Befischungsdaten werden für die Be-rechnung des Fischindex verschiedene Umweltparameter sowie allgemeine und methodische Angaben benötigt. Einzel-ne Grundlagendaten sind am zweckmässigsten mit Hilfe von GIS-basierten Methoden zu erarbeiten. Eine Übersicht über die dazu zu verwendenden Datenquellen bzw. eine Anleitung zur Softwarebenutzung sind in Kapitel 4 und 5 angeführt. Für die GIS-Analyse ist es von Vorteil, die kantonalen GIS-Fachstellen beizuziehen. Für die Interpretation der Resultate und Überprüfung auf Plausibilität ist eine Fischereifachperson notwendig.

3 Der Europäische Fischindex - EFI+

Der Europäische Fischindex - EFI+ stützt sich auf altbewährte Bewertungskonzepte (z.B. Index of Biotic Integrity (IBI), Karr 1981) die zeigen, dass Fischlebensgemeinschaften auf anthropogene Beeinträchtigungen der Gewässer in vorhersag-barer Art und Weise reagieren. Dementsprechend werden jene Merkmale der Fischfauna verwendet, für die einerseits Referenzbedingungen definiert werden können und welche auf verschiedene Beeinträchtigungen in vorhersagbarer Weise reagieren. Im Rahmen des oben angeführten EFI+ Projektes wurden ein entsprechendes Bewertungskonzept und zwei Fischindices entwickelt.

Mit ausgewählten Umweltvariablen werden biologische Referenzbedingungen modelliert. Die Abweichung der Fisch-fauna von den Referenzwerten wird auf einer statistischen Basis quantifiziert. Die Charakterisierung der Fischfauna erfolgt mit spezifischen Kenngrössen (Metrics), die sich auf die Zugehörigkeit der einzelnen Arten zu funktionalen Gilden stützt. Die Gildenzugehörigkeit umfasst die ökologischen und biologischen Ansprüche bzw. Charakteristika der jeweiligen Arten.

Die Methode ist streckenspezifisch ausgerichtet, sodass keine vorhergehende Gewässertypisierung für die Bewertung benötigt wird.

Der Europäische Fischindex - EFI+ differenziert zwischen einem Salmonidenindex für salmonidengeprägte Gewässer und einem Cyprinidenindex für von Cypriniden geprägte Fischlebensgemeinschaften. Sie setzen sich aus jeweils zwei Fisch-kenngrössen (Metrics) zusammen, die als Funktion von verschiedenen Umweltparametern ausgedrückt werden. Sie reagieren negativ auf zunehmende anthropogene Einflüsse.

Salmonidenindex = (Fischdichte [Ind / 100m2] der intoleranten Arten gegenüber Habitatdegradierung ≤ 150 mm Länge + Fischdichte [Ind / 100m2] der intoleranten Arten gegenüber niedrigen Sauerstoffkonzentrationen [< 6mg/l] ) / 2

Cyprinidenindex = (Anzahl der rheoparen (im Fliessgewässer laichenden) Arten + Fischdichte [Ind / 100m2] der lithophilen (auf Kies laichenden) Arten ) / 2

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7Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Achtung: Fischdichten und Individuenanzahlen entsprechen nicht den tatsächlich ermittelten Werten sondern sind als Funktion von verschiedenen Umweltparametern mit Hilfe von statistischen Modellen ermittelt!

Der Salmonidenindex umfasst Metrics, welche die Toleranz von Arten bzw. einer bestimmten Grössenklasse einer Art gegenüber Sauerstoffzehrung und Habitatdegradierung berücksichtigen. Der Cyprinidenindex setzt sich aus Metrics zusammen, welche sich auf die Habitatsbedingungen für die Reproduktion beziehen.

Die Indexwerte werden jeweils in fünf Zustandsklassen gruppiert (sehr guter / guter / mässiger / schlechter / sehr schlechter Zustand).

Die wichtigsten Schritte des Entwicklungsprozesses der Methode EFI+ und der dazu benötigten Grundlagen ist in Kapitel 6 des vorliegenden Berichtes zusammengefasst. Ausführliche Informationen dazu sind unter http://efi-plus.boku.ac.at/ zu finden.

Die Bewertung des Gewässerzustandes einer Fliessgewässerstrecke mit Hilfe der Software EFI+ erfordert verschie-dene Grundlagendaten. Details dazu, inklusive der methodischen Vorgaben und Hinweise zur Ermittlung einzelner Ein-gabegrössen, sind nachfolgend beschrieben.

4 Datenerhebungen

4.1 Streckenauswahl und – längeDie Prinzipien zur Streckenauswahl und Durchführung der Elektrobefischungen wurden bereits im Modul Fische Stufe F ausführlich beschrieben. Nachfolgend sind demnach nur die wichtigsten Punkte sowie Abweichungen bzw. Ergän-zungen aufgeführt.

Die Auswahl der Beprobungsstrecken ist so zu treffen, dass repräsentative Gewässerverhältnisse in Hinblick auf ver-schiedene Lebensraumtypen, die Lebensraumdiversität, die Umlandnutzung sowie anthropogene Beeinträchtigungen berücksichtigt sind. Seltene und ökologisch besonders bedeutsame Lebensräume wie Auen, Schluchten oder Mün-dungen sind immer einzubeziehen.

Sollen einzelne Gewässersysteme bewertetet werden, ist ein engeres Teststreckennetz zu wählen als für einen groben Überblick über alle Gewässer.

Die einzelnen Befischungsstrecken sollen in einem möglichst homogenen Gewässersegment liegen, da sich einige der benötigten Umweltvariablen auf dieses Segment beziehen. Die Länge der Gewässersegmente ist abhängig von der Gewässergrösse (Tab.1).

Die Befischungsstrecke muss im Minimum 100 m lang sein. Empfohlen wird eine Länge, die das 10 bis 20 - fache der benetzten Gewässerbreite umfasst. Das heisst, in grösseren Gewässern soll nach Möglichkeit eine längere Befischungs-strecke gewählt werden.

4.2 Elektrobefischungen und BefischungszeitpunktDie Berechnung des Fischindex stützt sich auf Daten, die mittels Elektrobefischungen erhoben werden. Ein standar-disiertes Vorgehen (Tab. 2) ist dabei zu berücksichtigen. Aus Sicherheitsgründen für Mensch und Tier soll für die Befi-schung nur Gleichstrom verwendet werden.

1 km für kleine Fliessgewässer (Einzugsgebiet < 100 km2)

5 km für mittelgrosse Fliessgewässer (Einzugsgebiet 100 –1000 km2)

10 km für grosse Fliessgewässer (Einzugsgebiet > 1000 km2)Tab. 1: Flusssegment (jeweils die Hälfte flussauf / ab der Befischungsstrecke).

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Für die vorliegende Bewertungsmethode muss nur ein Befischungsdurchgang durchgeführt werden. Eine Absperrung der Strecke wird nicht zwingend vorgeschrieben, wird aber empfohlen. Durch eine geeignete Streckenwahl sollte nach Möglichkeit ein Flüchten der Fische vermieden werden (Absturz, Furt als Streckenbegrenzung).

Die Anzahl der eingesetzten Anoden ist abhängig von der Gewässerbreite. Als Richtwert gilt, dass pro 5 m Gewässer-breite 1 Anode zum Einsatz kommt. Gewässer bis zu einer Breite von ca. 15 m sollten, falls sie noch watbar sind, flächig befischt werden. Breitere Gewässer können streifenförmig befischt werden (siehe Stufe F, Schager & Peter 2004), im Minimum sollte bei grösseren Gewässern eine Fläche von 1 000 m2 beprobt werden.

Streckenlänge: Minimumlänge 100 m; nach Möglichkeit benetzte Breite mal Faktor 10 – 20

Anzahl Anoden: 1 Anode pro 5 m Gewässerbreite

Stromart: Gleichstrom

Anzahl Durchgänge: 1

Befischte Fläche: • biszueinerbenetztenBreitevon15mgesamteFlächebefischen;• breitereGewässermitStreifenbefischungmiteinerMinimumflächevon1000m2 (siehe Stufe F)

Befischungsrichtung: flussaufwärts (beginnend vom unteren Streckenende)

Absperrung: nicht zwingend, aber empfohlen

Messung: die gefangenen Fische werden gehältert und nach der Befischung gemessen

Tab. 2: Methodische Vorgaben für die Befischung von watbaren Fliessgewässern.

Die Elektrobefischungen sind nach Möglichkeit im Spätsommer / Herbst vorzunehmen. Die Jungfische haben dann meist eine Grösse erreicht, mit der sie relativ gut erfassbar und auf Artniveau bestimmbar sind.

Bei Gewässern mit Fischbesatz sollten die Erhebungen mit den jährlichen Besatzzeitpunkten koordiniert werden, so dass der Einsatz erst nach den Befischungen vorgenommen bzw. im Beprobungsjahr nicht durchgeführt wird. Ist dies nicht umsetzbar, sind die Besatzfische mit Vorteil zu markieren, um sie von den natürlich vorkommenden Fischen unterscheiden zu können.

Die Befischungen sollen nicht unmittelbar nach Hochwasser, Bauarbeiten, Gewässerverschmutzungen etc. durchge-führt werden.

4.3 FischparameterFür alle gefangenen Fische sind zumindest die Fischart und die Totallänge [mm] zu protokollieren. Zusätzliche Aufnah-men wie Gewicht, Anomalien bzw. Laichreife / Geschlecht sind für die Berechnung des Fischindex nicht notwendig, liefern aber wertvolle zusätzliche Informationen und ermöglichen eine Vergleichsbewertung gemäss Modul Stufe F.

Können nicht alle Fische gefangen oder gemessen werden (z.B. bei Schwärmen) sind Gesamtanzahl sowie Artenver-teilung anhand von Stichproben abzuschätzen. Die Längenverteilung kann anhand von mindestens 100 gemessenen Individuen pro Art ermittelt werden (siehe Stufe F).

Für die Anwendung der Bewertungssoftware sind folgende Vorauswertungen notwendig:

• AnzahlIndividuenproArtgesamt• AnzahlIndividuenproArt≤150mm• AnzahlIndividuenproArt>150mm

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4.4 Weitere GrundlagendatenFür die Berechnung des Fischindex werden verschiedene Angaben zur Streckenlokalisation bzw. bestimmte Umwelt-parameter benötigt (Tab. 3). Im Folgenden werden Hinweise gegeben, wie diese Daten ermittelt werden können. Selbsterklärende Parameter werden nicht weiter erläutert. Einzelne Parameter beziehen sich auf die ursprüngliche, vom Menschen unbeeinflusste Situation. Diese Daten müssen anhand von historischen Quellen (Karten, Literatur) er-mittelt oder geschätzt werden. Einige Parameter beziehen sich auf die Verhältnisse in einem bestimmten Segment flussauf und flussab der Strecke (vgl. 4.1).

4.4.1 Koordinaten und Höhe über MeerDie Lage der Strecke wird mittels der Koordinaten des unteren Streckenbeginns eingegeben. Die Koordinaten können im Feld mit Hilfe eines GPS oder durch Ablesen aus der Landeskarte 1:25 000 (Vector25©2008swisstopo) ermittelt wer-den. Die Eingabe in die Software hat im Format WGS 84 (Weltkoordinatensystem) zu erfolgen. Breiten- und Längengrad werden als Dezimalzahl (6 Dezimalstellen) angegeben. Die Umrechnung vom Schweizer Koordinatensystem (CH-1903) in das Weltkoordinatensystem kann am einfachsten mittels GIS - Anwendung durchgeführt werden.

Parameterbezeichnung Software Parameterbezeichnung Deutsch

Site Code Streckencode

Longitude Längengrad

Latitude Breitengrad

Day Tag

Month Monat

Year Jahr

Country Land

River Name Gewässername

Site Name Streckenname/bezeichnung

Altitude Höhe über Meer

Ecoregion Ökoregion nach Illies (1978)

Mediterranean Type Mediterraner Flusstyp

River Region Flussgebietsregion

Method Befischungsmethode

Fished Area Befischte Fläche

Wetted Width Mittlere benetzte Breite

Flow Regime Wasserführung

Natural Lake Upstream Natürlicher See flussauf der Strecke

Geomorphology Geomorphologischer Flusstyp

Former Flood Plain Ehemalige Aue

Water Source Herkunft des Wassers

Upstream Drainage Area Einzugsgebietsgrösse oberhalb Strecke

Distance from Source Entfernung zur Quelle

River Slope Gefälle

Air temperature Mean Annual Mittlere Jährliche Lufttemperatur

Air temperature January Mittlere Lufttemperatur im Januar

Air temperature July Mittlere Lufttemperatur im Juli

Former Sediment Size Früher vorhandene Geschiebegrösse

Sampling Location Lage befischte Strecke

Species Name Fischart

Total number run 1 Total gefangene Individuen (Durchgang 1)

Number Length Below 150 Anzahl der Individuen ≤ 150 mm

Number Length Over 150 Anzahl der Individuen > 150 mm

Tab. 3: Inputvariablen für die Anwendung der EFI+ Software inklusive deren deutsche Bezeichnung (schwarz hinterlegte Felder können wahl-weise ausgefüllt werden, alle anderen Variablen sind obligatorisch).

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10Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Anmerkung: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Daten manuell in das Softwareprogramm einzulesen. Hier ist es möglich, mittels Cursor auf die ungefähre Lage der Strecke zu fahren, die Koordinaten werden automatisch an-gezeigt (siehe Kapitel 5).

Die Höhe kann zweckmässig mit Hilfe der Landeskarte 1:25 000 (Vector25©2008swisstopo) abgeschätzt oder im Zuge der Koordinatenermittlung im Feld mittels GPS bestimmt werden. Für umfangreichere Datensätze bietet sich die Methode mittels GIS unter Verwendung eines digitalen Höhenmodells an.

4.4.2 Ökoregion nach Illies (1978)Der Grossteil des Schweizer Staatsgebietes ist der Ökoregion Alpen / Nr. 4 zuzurechnen (entspricht den Bioregionen Nordalpen, westliche und östliche Zentralalpen, Südalpen). Der Jura und ein Grossteil des Mittellandes gehören zur Öko-region Westliches Hochland / Nr. 8. Ein geringer Anteil der Fläche (Bereich Schaffhausen) entspricht der Region Zentrales Hochland / Nr. 9.

Die Grenzen zwischen einzelnen Regionen sind nicht exakt definiert und in der grafischen Darstellung nur schematisch angedeutet (Abb. 1).

Mit der Hilfefunktion der Software kann über die Lokalisierung der Beprobungsstrecke in einer Karte ebenfalls die Öko-region nach Illies bestimmt werden.

Abb. 1: Ökoregionen nach Illies (1978).

4.4.3 FlussgebietsregionIm Rahmen des EFI+ wurden verschiedene grosse Flussregionen definiert. Für die Schweiz sind die Regionen Rhone, Rhein, Donau und Adria (kontinentale Küste) relevant. Die Zugehörigkeit kann anhand der hydrografischen Gliederung (Karte Einzugsgebiete der Ströme und primäre Wasserscheiden, Atlas der Schweiz, Version 2.0©2004) bestimmt wer-den, wobei die Einzugsgebiete von Po und Etsch jenem der Adria zugezählt werden.

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4.4.4 Geomorphologischer FlusstypDer Parameter geomorphologischer Flusstyp bezieht sich auf die ursprüngliche, vom Menschen unbeeinflusste Situation. Da in den meisten Fällen heute veränderte Verhältnisse vorliegen, v.a. in den Talebenen, müssen zur Bestimmung histo-rische Karten (z.B. Siegfriedkarte, Wildkarte, etc.) oder andere entsprechende Quellen verwendet werden.

In den steilen Lagen kann davon ausgegangen werden, dass natürlicherweise ein gestreckter Flusslauf vorliegt. In den Talebenen oder auf Hochplateaus muss eruiert werden, ob natürlicherweise ein verzweigter, pendelnder oder mäand-rierender Flussverlauf vorgelegen hat.

Die zur Auswahl stehenden Kategorien sind:Natürlicherweise gestreckter Verlauf, verzweigt (Abb. 2a), pendelnd, mäandrierend (Abb. 2b)

Abb. 2: a) verzweigter Flusstyp (Maggia). b) mäandrierender Flusslauf (Venoge) (Siegfriedkarten 1873 und 1893, Historischer Topographischer Atlas©2008 swisstopo).

Abb. 3: Brenno - Aue bei Loderio (Siegfriedkarte 1872, Historischer Topographischer Atlas©2008 swisstopo).

4.4.5 Ehemalige AueDieser Parameter gibt Hinweise darauf, ob die Beprobungsstrecke in einem ehemaligen Auengebiet liegt. Informationen dazu können analog zur Ermittlung des geomorphologischen Flusstyps generiert werden. Weitere Anhaltspunkte finden sich eventuell auch im Aueninventar der Schweiz.

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4.4.6 Abflussregimetyp und EinzugsgebietsgrösseDer Abflussregimetyp ist in den vier Kategorien glazial, nival, pluvial bzw. Grundwasser anzugeben. Beim glazialen Typ ist die Einzugsgiebtsfläche zu mehr als 15 % vergletschert, das Monatsabflussmaximum liegt im Sommer. Der nivale Typ ist geprägt durch das Jahresmaximum des Abflusses im Frühjahr zur Schneeschmelze. Beim pluvialen Regime ist der Abfluss vorwiegend durch Regenereignisse gesteuert, Abflussmaxima können zu verschiedenen Jahreszeiten erfolgen.

Angaben zum Abflussregimetyp finden sich unter anderem im hydrologischen Atlas der Schweiz (http://www.hydrologie.unibe.ch/hades/index.html) bzw. können aus dem Atlas der Schweiz, Version 2.0©2004 abgeleitet werden.

Die Bestimmung der Einzugsgebietsgrösse oberhalb der Beprobungsstrecke ist am zweckmässigsten unter Zuhilfe-nahme einer GIS-Anwendung durchzuführen. Neben dem Gewässernetz und den Koordinaten der Beprobungsstrecke wird dazu ein digitales Höhenmodell benötigt.

4.4.7 Distanz zur Quelle und GefälleDie Distanz von der Beprobungsstrecke bis zur Quelle des jeweiligen Fliessgewässers erfolgt auf Basis der Landes-karte 1:25 000 (Vector25©2008swisstopo). Liegen mehrere Quelläste vor, ist der am weitesten entfernte heranzuzie-hen. Auch hier ist der Einsatz eines GIS zu empfehlen.

Das Gefälle wird abhängig von der Gewässergrösse / Einzugsgebietsgrösse auf ein Gewässersegment von 1 km, 5 km bzw. 10 km bezogen (siehe Kap. 4.1). Als Grundlage wird die Landeskarte 1:25 000 (Vector25©2008swisstopo) ver-wendet. Der Einsatz eines GIS wird empfohlen.

4.4.8 Mittlere Lufttemperatur (jährliche, Januar, Juli)Die jeweilige mittlere Lufttemperatur kann aufgrund einer in der Nähe der Beprobungsstrecke liegenden Messstation oder anhand der Angaben im Atlas der Schweiz, Version 2.0©2004 (Karten Jahrestemperatur, Saisontemperatur Som-mer, Saisontemperatur Winter) abgeschätzt werden.

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5 Anleitung Softwarebenutzung

Starten Sie die homepage http://efi-plus.boku.ac.at/software/

Wählen Sie «Insert Data»

5.1 Manuelle DateneingabeWählen Sie «Manually»Es öffnet sich die Dateneingabemaske «Insert data» Obligatorische Felder sind mit * bezeichnet. Für Parameterbezeichnung auf Deutsch siehe Tab. 3.Dezimalstelleneingabe mit einem Punkt (kein Komma).Bei einigen Feldern ist das Informationssymbol vorhanden. Wird es angeklickt, öffnet sich ein Fenster mit zusätz-lichen Informationen.

Eingabefelder «Site Description» (Angaben zur Strecke):

Site code: Geben Sie einen Code für Ihre Stelle ein.

Latitude bzw. Longitude: Breiten- bzw. Längengrad können direkt eingegeben werden oder klicken Sie auf die Kar-te und suchen Sie Ihre Befischungsstrecke; klicken Sie mehrmals auf Vergrössern (+), bis Ihre Strecke gut sichtbar ist. Klicken Sie mit dem Handsymbol auf den Streckenbeginn. Die Koordinaten werden automatisch übernommen.

Date: Geben Sie das Befischungsdatum ein.

Country: Eingabe in Englisch: Switzerland.

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14Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Site name: Angabe zur Lokalität der Strecke (z.B. Ortschaft).

Altitude: Höhe des Streckenbeginns in m über Meer.

Ecoregion: Klicken Sie das Informationssymbol. Auf der Grafik sehen Sie die möglichen Ökoregionen nach Illies für die Schweiz: 4 (Alps), 8 (Western Highlands) oder 9 (Central Highlands).

River Region: Rhine, Rhone, Po, Danube oder Adtriatic Sea auswählen.

Eingabefelder «Sampling Description» (Angaben zur Beprobung):

Method: Befischungsmethode auswählen: watend, mit Boot, gemischt.

Fished area: Befischte Fläche angeben in m2.

Wetted width: Mittlere benetzte Breite der Befischungsstrecke in m.

Eingabefelder «Environmental Conditions» (Angaben zur Umwelt):

Mediterranean type: «No» anklicken.

Flow regime: In der Regel «permanent» anklicken.

Natural lake upstream: Nur anklicken, falls ein natürlicher See von mehr als 50 ha Oberfläche vorhanden ist, der die Zusammensetzung der Fischfauna in der Teststrecke beeinflusst.

Geomorphology: Keine Daten, natürlicherweise eingezwängt, verzweigt, sinusförmig, regulär mäandrierend, gewun-dene Mäander. Achtung: Falls hier «keine Daten» eingegeben wird, erfolgt keine Bewertung.

Former floodplain: Nein, Ja, keine Daten. Achtung: Falls hier «keine Daten» eingegeben wird, erfolgt keine Bewertung.

Water source: Keine Daten, glazial (bei mehr als 15 % Vergletscherung), nival (wenn jährliches Abflussprofil durch Schnee-schmelze im Frühling dominiert ist), pluvial (wenn Abflussregime durch Regenereignisse dominiert ist) oder Grundwasser.

Upstream drainage Area: Grösse des Einzugsgebietes in km2 flussaufwärts der Befischungsstrecke.

Distance from Source: Entfernung zur Quelle in km.

River slope: Gefälle in m / km (‰).

Main Air Temperature: Wert, der über eine Messperiode von mindestens 10 Jahren gemessen wurde in °C (kann auch für eine Ortschaft in der Nähe ermittelt werden).

Air Temperature of January: Mittlere Lufttemperatur im Januar in °C (kann auch für eine Ortschaft in der Nähe ermittelt werden).

Air Temperautre of July: Mittlere Lufttemperatur im Juli in °C (kann auch für eine Ortschaft in der Nähe ermittelt werden).

Former Sediment Size: Früher vorhandene Geschiebegrösse bevor wesentliche Veränderungen im Geschiebehaushalt auftraten. Keine Daten, organisch, Schlick < 0.2 mm, Sand 0.2–2mm, Kiesel und Steine 2–20 mm, grosse Steine und Fels-en > 200 mm

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15Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Sampling Location: Keine Daten, Hauptfluss, Hinterwasser, gemischt.

Eingabefelder «Fishery Description» (Fischereiliche Angaben):

Species: Anklicken der 1. vorhandenen Art.

Total Number Run 1: Gesamtzahl der im 1. Durchgang gefangenen Individuen.

Number Length below 150 mm: Anzahl Individuen mit einer Totallänge ≤ 150 mm.

Number Length over 150 mm: Anzahl Individuen mit einer Totallänge > 150 mm.

Wenn mehrere Fischarten vorhanden waren, klicken Sie jetzt auf «More species» und fahren fort, bis alle Arten eingegeben sind.

Eingabefelder «Presence of Diadromous» (Präsenz von diadromen Fischen):

Are you going to incorporate diadromous connectivity index?: Wenn Sie den Vernetzungsindex einbeziehen wollen und «yes» anklicken, öffnet sich eine Tabelle, in welcher ehemals vorhandene anadrome Fisch- oder Rund- maularten angegeben werden können. Wenn diadrome Arten nur infolge Besatz vorhanden sind, so ist die Entschei-dung dem Anwender überlassen, «no» zu klicken.

Klicken Sie nun auf die Box «Send».

Nun öffnet sich ein Fenster mit einer Datei: Klicken Sie «get an excel copy of the input data», so können Sie die eingegebenen Daten nochmals prüfen und speichern.

Danach klicken Sie: «run script».Anschliessend können Sie eine Excel Datei mit den Berechnungen öffnen. Bei gewissen Windows Versionen gibt es hier eine Fehlermeldung: Ignorieren Sie diese Fehlermeldung, es gehen keine Daten verloren. Die Output Datei besteht aus vier Datensets:

1. Referenz- und Klassifikationsdaten Site, date, latitude, etc.2. Beobachtete und erwartete Metrics (hier als Veranschaulichung erläutert)

3. Partielle und aggregierte Indices4. Schlussberechnung: Wert, der den Klassen 1– 5 zugeordnet werden kann: Berechnet wird, abhängig von der Daten- eingabe, der Salmoniden- und/oder Cyprinidenindex.

Sie können beim Start der homepage die EFI+ Dokumente runterladen. Hier ist auch der englische Text zur Erklärung der Software erhältlich.

Obs.dens.HINTOL.inf.150: Dichte der Individuen ≤ 150 mm, welche zu den Arten gehören, die gegenüber Habitatdegradation intolerant sind.

Obs.dens.O2INTOL: Dichte der Arten, die gegenüber Sauerstoffmangel intolerant sind.

Obs.desn.RH.PAR: Artenvielfalt der Arten, welche für die Reproduktion rheophile Habitate bevorzugen.

Obs.dens.LITHO: Dichte der Arten, welche für die Reproduktion lithophile Habitate bevorzugen.

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16Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

5.2 Automatische EingabeKlicken Sie «From File (xls)» und Sie erhalten die Excel Input Datei.Diese Exceldatei heisst EFI+spreadsheet und enthält zwei Arbeitsblätter: Das erste ist «input1 all actual variables». Hier werden alle Informationen zum Befischungsort und zur Befischung eingegeben. Im zweiten Arbeitsblatt, «input2 all diadromous variables», werden die Informationen zu den diadromen Arten eingegeben.

Weitere Informationen zur automatischen Eingabe finden sich in der englischen Beschreibung zur EFI+ Software, dem Manual EFI+, ab Seite 38 (http://efi-plus.boku.ac.at/software/doc/EFI+Manual.pdf).

6 Hauptschritte der Methoden- entwicklung des EFI+

Der EFI+ wurde im Rahmen eines EU-Projektes unter Mitarbeit von zahlreichen Forschungsinstitutionen aus 15 ver-schiedenen Ländern entwickelt. Kernstück der Methodenentwicklung war die Erarbeitung einer zentralen Datenbank mit Befischungs-, Umwelt- und verschiedenen Beeinträchtigungsdaten, die für jede einzelne Strecke nach vorgege-benen Standards erhoben bzw. erarbeiten werden mussten.

Die Entwicklung der Methode erforderte umfassende statistische Modellierungen. Nachfolgend sind vereinfacht die wichtigsten Schritte von den Grundlagen bis zum Fischindex formuliert:

1. Erstellen einer Datenbank mit Fischdaten, Umweltdaten, allgemeinen Daten zur Strecke sowie Befi- schungsmethode und Beeinträchtigungsdaten.

2. Definition von Referenzmodellen für eine Vielzahl von Metrics basierend auf abiotischen Umweltvariablen.

3. Einbezug des regionalen Aspekts und des abiotisch definierten Gewässertyps zur Metricsauswahl, Standardisierung und Transformierung.

4. Aggregierung der jeweiligen Metricwerte zu Indices (Salmonidenindex, Cyprinidenindex).

5. Entscheid Indexauswahl aufgrund Gewässertyp und Anteil der intoleranten Arten (Anhang 1).

6. Festlegung der Schwellenwerte zwischen den einzelnen Klassen.

Insgesamt wurden ca. 30 000 Befischungen von rund 14 000 Strecken in 2 700 Fliessgewässern gesammelt. Als Basis für die Berechnung der Fischkenngrössen (Metrics) diente eine umfassende Liste mit allen in den Befischungsstrecken vorkommenden Fischarten. Für jede Art wurden funktionale Gilden wichtiger ökologischer Aspekte definiert (Anhang 4).

Aus einer Vielzahl von Metrics, die mit unterschiedlichen statistischen Modellen kalkuliert wurden, verblieb nur eine geringe Anzahl, die einerseits den statistischen Modellanforderungen genügten und andererseits eine vorhersagbare Reaktion auf Beeinträchtigungen zeigten.

Der Referenzzustand als Bewertungsmassstab fliesst über die Berechnung der Metrics für die unbeeinträchtigten bzw. nur wenig beeinträchtigten Strecken und die dementsprechende Abweichung des Metricwertes für beeinträch-tigte Strecken ein.

Die vier für die Indexberechnung ausgewählten Metrics werden so transformiert, dass sie Werte zwischen 0 und 1, einen Medianwert von 0.8 sowie sehr ähnliche 25 % Quartilwerte aufweisen.

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17Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Die EFI+ Methode umfasst zwei Indices – den Salmonidenindex bzw. den Cyprinidenindex. Welcher Index für die je-weilige zu bewertende Strecke geeignet ist, erfolgt basierend auf abiotischen Streckencharakteristika.

Die Klassengrenzen werden aufgrund der Verteilung der Indexwerte der nicht beeinträchtigten Strecken festgelegt. Die Grenze zwischen Klasse 1 und 2 entspricht dem Wert des 95 % Quartils, jene zwischen Klasse 2 und 3 dem 25 % Quartil. Die Schwellenwerte zwischen den Klassen 3 und 4 bzw. 4 und 5 werden so festgelegt, dass zwei gleich grosse Klassen entstehen.

7 Charakterisierung der Schweizer Befischungsstrecken

Im Zuge der Methodenerarbeitung des EFI+ wurden schweizweit alle verfügbaren Befischungsdaten zusammen- getragen, die den geforderten Qualitätskriterien entsprachen. Insgesamt liegt eine Datenbank mit 717 Strecken bzw. aufgrund Mehrfachbefischungen bestimmter Strecken von 969 Befischungen vor.

Der Grossteil der Strecken befindet sich im Mittelland. Ausgenommen der Westalpen sind alle weiteren Regionen relativ repräsentativ im Datenset vertreten (Abb. 4).

Hochrhein/Genferseegebiet N=55

Jura/Randen N=71

westl. Mittelland N=91

östl. Mittelland N=149

Voralpen N=45

Nordalpen N=94

westl. Zentralalpen N=1

östl. Zentralalpen N=72

Südalpen N=87

südl. Tessin N=52

Abb. 4: Lage und Verteilung der 717 Befischungsstrecken (N) auf die 10 Bioregionen der Schweiz (Gonseth et al. 2001).

Bezogen auf die Haupteinzugsgebiete der Schweiz sind dominierend Gewässer im Rheineinzugsgebiet erfasst. Eben-falls gut vertreten ist mit 140 Strecken das Poeinzugsgebiet. Rhone und Donau weisen jeweils nur wenigen Strecken auf, das flächenmässig sehr kleine Einzugsgebiet der Etsch ist nicht vertreten (Abb. 5).

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18Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Die Höhenlage der Strecken umspannt ein Spektrum von 200 bis 2183 m über Meer, wobei vorwiegend Gewässer < 600 m Höhe befischt wurden. Bezüglich Gewässergrösse wurden vor allem kleinere Gewässer (< 5 m Breite) mit klei-nem Einzugsgebiet (< 100 km2) erfasst.

Die Befischungen wurden zwischen 1981 und 2006 durchgeführt, mehr als die Hälfte davon in der Zeitspanne ab 2000. 53 % der Befischungen erfolgten mittels einem einzelnen Befischungsdurchgang. Für 348 Befischungen liegen zwei, für 248 drei Durchgänge vor.

Insgesamt konnten bei diesen Befischungen 38 Fischarten sowie das Bachneunauge dokumentiert werden. Na-hezu die Hälfte aller gefangenen Individuen (48.5 %) sind Bachforellen. Weitere Arten mit einem Anteil > 1% sind typische Begleitarten in der Forellenregion bzw. Vertreter der Äschen / Barbenregion – Groppe, Elritze, Schmerle, Barbe, Alet, Gründling, Strömer und Schneider. Eine Übersicht über alle gefangenen Arten und ihr Anteil an der Gesamtverteilung ist in Anhang 2 dargestellt.

Die einzelnen Strecken weisen Artenzahlen zwischen 1 und 19 auf. Bei nahezu der Hälfte der Befischungen wurde jeweils nur 1 Art nachgewiesen.

Gewässerbeeinträchtigungen wurden in den Bereichen Hydrologie, Morphologie, Kontinuum sowie Wasserqualität er-fasst. Keine der dokumentierten Strecken ist diesbezüglich unbeeinträchtigt. Die Einstufung der Strecken ist in Tab. 4 dargestellt. Die Herleitung der Daten ist in Anhang 3 erläutert.

Rhein N=530

Rhone N=28

Donau N=19

Po N=140

Etsch

Abb. 5: Lage und Verteilung der Befischungsstrecken (N) bezogen auf die grossen Flusseinzugsgebiete der Schweiz.

Tab. 4: Gewässerbeeinträchtigungen und Verteilung der Untersuchungsstrecken (N=717) auf die einzelnen Beeinträchtigungsintensitäten.

Beeinträchtigungsparameter Kategorie N Strecken %Künstliche Barriere im Flusssegment flussab nein 287 40

partiell 0 0ja 408 57keine Angabe 22 3

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19Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Beeinträchtigungsparameter Kategorie N Strecken %Staubereich nein 717 100Schwall/Sunk nein 706 98

partiell 0 0stark 11 2

Wasserausleitung/Restwasser nein 533 74schwach 48 7mittel 0 0stark 136 19

modifiziertes Abflussregime nein 714 100ja 3 < 1

modifizierte Fliessgeschwindigkeit nein 319 44ja 398 56

modifizierte Wassertemperatur nein 582 81ja 135 19

Kolmation der Gewässersohle nein 32 4schwach 0 0mittel 24 3stark 26 4keine Angabe 635 89

Kanalisierung/Laufbegradigung nein 319 44mittel 96 13stark 302 42

modifiziertes Querprofil nein 325 45mittel 78 11stark 247 34keine Angabe 157 22

Flussbettstruktur nein 150 21mittel 24 3hoch 363 51keine Angabe 180 25

Ufervegetation nein 471 66gering 30 4mittel 108 15hoch 108 15

Uferverbauung nein 126 18gering 188 26mittel 122 17hoch 119 17keine Angabe 162 23

toxische Substanzen nein 79 11mittel 0 0hoch 0 0keine Angabe 638 89

Versauerung nein 717 100Wasserqualitätsindex 1 241 34

2 169 243 130 184 97 145 76 11keine Angabe 4 1

Eutrophierung nein 241 34gering 169 24mittel 130 18extrem 173 24keine Angabe 4 1

organische Verunreinigung nein 410 57schwach 130 18stark 173 24keine Angabe 4 1

organische Verschlammung nein 241 34ja 0 0keine Angabe 476 66

Gewässer begleitende Wasserkörper keine Angabe 717 100

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20Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

57 % der Strecken weisen eine Kontinuumsunterbrechung nach unten im jeweils zu betrachtenden Flusssegment auf (Tab. 4). Die Länge des Flusssegments richtet sich nach der Einzugsgebietsgrösse (1, 3, 5 und 10 km bei Einzugs-gebietsgrössen von < 10, < 100, < 1000 bzw. > 1000 km2). In den einzelnen Bioregionen sind Barrieren zwischen 25 % in den südalpinen Strecken und 79 % in Jura / Randen vorhanden.

Keine der Untersuchungsstrecken befindet sich in einem Staubereich. Der Grossteil der Strecken weist zudem keine Beeinflussung durch Schwall/Sunk auf (N=706). Die insgesamt 11 Strecken mit diesbezüglich starker Beeinträchti-gung liegen vor allem in den Südalpen, vereinzelt auch in den östlichen Zentralalpen, den Nordalpen sowie im östlichen Mittelland. Restwasserabflüsse liegen in 26 % der Strecken vor. 19 % sind als starke Beeinträchtigung anzusehen. Vor allem in den Südalpen ist ein hoher Anteil von 51% der Strecken davon betroffen. Ein modifiziertes Abflussre-gime weisen nur 3 Strecken in den Südalpen auf. Modifizierte Fliessgeschwindigkeiten weisen 44 % der Strecken auf. Diese befinden sich vorwiegend in den Strecken in Mittelland, Hochrhein /Genferseegebiet, Jura /Randen sowie in den Nordalpen. Strecken mit modifizierter Wassertemperatur sind mit 19 % im Datenset vertreten. Vor allem die süd- alpinen Strecken sind davon betroffen.

Bezüglich Kolmation der Gewässersohle sind nur zu einem geringen Umfang Information vorhanden. Für den Gross-teil der Strecken (89 %) konnte diesbezüglich keine Angabe gemacht werden. Mehr als die Hälfte aller Strecken weist eine Laufbegradigung auf, 42 % sind diesbezüglich als stark beeinträchtigt eingestuft. Betroffen sind vor allem Mit-telland, Hochrhein /Genferseegebiet, Jura /Randen und die Nordalpen. Eine vergleichbare Situation liegt bezüglich der Modifizierung des Querprofils vor, wobei hier für mehrere Strecken keine Angaben gemacht werden konnten. Auch die Strukturierung des Gewässerbettes konnte nicht für alle Strecken eingestuft werden. Mit Ausnahme der östli-chen Zentralalpen liegt jedoch eine sich über alle Bioregionen erstreckende stark beeinträchtigte Situation vor. Die Ufer- vegetation konnte für 2/3 der Strecken als nicht beeinträchtigt ausgewiesen werden. Jeweils 15 % sind als stark bzw. mittel beeinträchtigt eingestuft. Uferverbauungen sind mit jeweils 17 % der Strecken als stark bzw. mittel gegeben. Für 23 % der Strecken konnte diesbezüglich keine Einschätzung gemachte werden.

Das Problem der Versauerung wurde für alle Strecken als generell nicht gegeben eingestuft. Bezüglich dem Vorhanden-sein von toxischen Substanzen, organischer Verschlammung sowie Gewässer begleitender Wasserkörper (wie z.B. Fischzuchten, Weiher, etc.) konnte im Rahmen dieser Studie keine Einstufung vergeben werden. In 58 % der Stre-cken liegt keine bzw. nur geringe Eutrophierung vor, 18 % und 24 % weisen mittlere bzw. starke Eutrophierung auf. Letztere Strecken befinden sich vor allem im Mittelland, im Hochrhein /Genferseegebiet sowie in Jura /Randen. In diesen Bioregionen liegen auch die meisten Strecken mit starker organische Verunreinigung, insgesamt 24 % der Strecken. Der für das EFI+ Projekt zusammengestellte Wasserqualitätsindex zeigt eine Verteilung auf die fünf Qualitätsklassen sehr gut bis sehr schlecht von 34 %, 24 %, 18 %, 14 % sowie 11 %. Analog zu den anderen Wasserqualitätsparametern befindet sich der Grossteil der mittel bis sehr stark beeinträchtigten Strecken in den zuvor bereits genannten Bioregionen.

8 Bewertung der Schweizer Befischungsstrecken

Die Berechnung des Fischindex mittels der Software konnte aufgrund fehlender Angaben zu einzelnen Parametern nur für 461 Strecken bzw. 587 Befischungen durchgeführt werden.

Alle Befischungen wurden von der Software mit dem Salmoniden-Index bewertet. Bei 43 Datensätzen ist aufgrund der geringen Individuenanzahl (< 30), bei 317 Fällen aufgrund des geringen Artenvorkommens (nur 1 Art) die Bewer-tung nur mit Vorbehalt angeführt.

Die Resultate der Bewertung sind in Tab. 5 zusammengestellt. Demnach weisen nahezu 20 % der Befischungen einen fischökologisch sehr guten, 42.1 % einen guten, 29.8 % einen mässigen, 4.4 % einen schlechten sowie 3.9 % einen sehr schlechten Zustand auf.

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21Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Die bewerteten Strecken verteilen sich relativ uneinheitlich auf die verschiedenen Bioregionen der Schweiz (Abb. 6). Der Grossteil befindet sich im Mittelland (N=170), die wenigsten Strecken liegen in den Voralpen (N=18). Während die alpinen Strecken zu mehr als 50 % mässig bis stark beeinträchtigt sind, weisen die übrigen Regionen zwischen 11.1 % (Voralpen) und 30.8 % (Jura und Randen) schlechtere Bewertungen als Klasse 2 auf.

Tab. 5: Bewertungsresultate EFI+ für 587 Befischungen bzw. 461 Strecken.

Abb. 6: Verteilung der bewerteten Strecken auf die Bioregionen der Schweiz.

Abb. 7: Verteilung der bewerteten Strecken auf die grossen Flusseinzugsgebiete der Schweiz.

Bezüglich Flusseinzugsgebiet befinden sich 64 % der Strecken im Einzugsgebiet des Rheins, 29 % des Ticinos, 5 % der Rhone und knapp 3 % der Donau (Abb. 7). Bewertungen schlechter als Klasse 2 (wenig beeinträchtigt) liegen in allen Einzugsgebieten vor. Die sehr stark beeinträchtigten Strecken befinden sich alle im Rheineinzugsgebiet.

Südliches Tessin

Südalpen

Voralpen

Mittelland

Jura und Randen N=52

N=18

N=89

N=83

N=170

N=49

0 50 100 150 200 250 300

Anzahl Strecken (N)

Nord- und Zentralalpen

Donau

Po

Rhein

Rhone N=22

N=132

N=12

N=295

0 50 100 150 200 250 300

Anzahl Strecken (N)

Klasse Anzahl Befischungen % Anzahl Strecken %1 116 19.8 89 19.3

2 247 42.1 196 42.5

3 175 29.8 132 28.6

4 26 4.4 22 4.8

5 23 3.9 22 4.8

Total: 587 100 461 100

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22Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Bezüglich Höhe über Meer verteilt sich der Grossteil der Strecken (81%) auf die Höhenklassen < 600 m (222 Strecken) bzw. 600 –1 199 m (150 Strecken). Die sehr stark beeinträchtigten Strecken befinden sich < 600 m. In Höhen > 1 200 m ist der Anteil der mässig bis stark beeinträchtigten Strecken sehr hoch (Abb. 8).

Abb. 8: Verteilung der bewerteten Strecken auf verschiedene Höhenstufen.

Abb. 9: Verteilung der bewerteten Strecken auf verschiedene Gewässerbreitenklassen.

<600 m

600–1199 m

1200–1799 m

1800–2399 m N=22

N=150

N=222

N=67

0 50 100 150 200 250 300

Anzahl Strecken (N)

0 50 100 150 200 250 300

<5 m

5–10 m

>10–15 m

>15–20 m

>20 m

Anzahl Strecken (N)

N=23

N=63

N=188

N=24

N=163

In allen Breitenklassen weisen mehr als 50 % der bewerteten Strecken einen sehr guten bzw. guten Gewässerzustand auf (Abb. 9). Mehr als 75 % der bewerteten Gewässerstrecken sind schmaler als 10 m. Die wenigen breiteren Gewässer sind anhand der vorkommenden Fischfauna grösstenteils als sehr gut oder gut bewertet. Die sehr stark beeinträchtigten Gewässer (Klasse 5) verteilen sich nahezu auf alle Breitenklassen (ausgenommen Klasse > 15 –20 m).

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23Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

9 Vergleich EFI+ mit Bewertung Modul Stufe F

Im folgenden Abschnitt werden die Resultate der Bewertungen zwischen der EFI+ Methode und der Modul-Stufe F verglichen. Eine völlige Übereinstimmung kann nicht erwartet werden, da die Methoden auf unterschiedlichen Be-wertungsansätzen aufbauen.

Für 324 Strecken wurde ein Vergleich der Bewertungen nach Modul Fische Stufe F und dem EFI+ vorgenommen. Für einen Grossteil der Strecken liegen übereinstimmende (40.4 %) bzw. nur um eine Klasse abweichende (50.9 %) Resul-tate vor. 25 Strecken (7.7 %) weisen einen Bewertungsunterschied von zwei Klassen, 3 Strecken (0.9 %) einen Unter-schied von drei Klassen auf (Tab. 6).

Die stark voneinander abweichenden Bewertungen liegen für Cyprinidengewässer vor. Hier erscheint demzufolge die Bewertung nach EFI+ mit dem Salmonidenindex als nicht plausibel. Zwei der Strecken zeigen eine sehr schlechte Be-wertung (Klasse 5) gemäss EFI+ und eine gute Bewertung nach Stufe F (Klasse 2) auf. Eine Strecke mit einem u.a. für ein Cyprinidengewässer sehr geringen Artenspektrum weist einen Fischindex von 1 auf bei einer Bewertung gemäss Stufe F mit Klasse 4.

Abweichungen von zwei Klassen treten im vorhandenen Datenset ca. gleichhäufig in beide Richtungen auf, bei 10 Stre-cken liegt eine bessere Bewertung mit dem EFI+, bei 15 Strecken mit der Stufe F vor. Mehrheitlich (20) weisen diese Strecken höhere Artenzahlen (> 2) auf. Ein klares Muster, aus dem erkennbar wäre, in welchen Fällen grössere Bewer-tungsunterschiede vorliegen ist nicht erkennbar. Es scheint jedoch, dass Strecken mit potenziell höherem Artenspek-trum (Nähe zu See oder grösserem, artenreicheren Gewässer) eher davon betroffen sind.

Tab. 6: Übereinstimmungsgrad der Bewertungen nach Modul Fische Stufe F und EFI+.

Vergleich Stufe F / EFI+ Strecken %Übereinstimmend 131 40.4

1 Klasse Unterschied 165 50.9

2 Klassen Unterschied 25 7.7

3 Klassen Unterschied 3 0.9

Total Strecken Vergleich: 324 100

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24Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

10 Grenzen der Anwendbarkeit

10.1 Cyprinidengewässer in der Ökoregion Alpen (nach Illies 1978)Die automatisierte Bestimmung des zu wählenden Indextyps (Salmoniden- oder Cyprinidenindex) birgt eine Fehler-quelle in sich. Aufgrund der geringen Präsenz von Referenzstrecken von Cyprinidengewässern in der Ökoregion Alpen kann für diese Gewässer kein Cyprinidenindex automatisch generiert werden. Dies gilt für die Gewässer der Talebenen und des Mittellandes mit sehr flachem Gefälle (von Cypriniden dominierte Gewässer). Besonders ist dieser Punkt bei Seeausflüssen zu beachten, da diese unter Umständen fälschlicherweise mit dem Salmonidenindex bewertet werden. Entspricht das Gewässer in der Alpenregion (Ökoregion 4) natürlicherweise eher einem Cyprinidengewässer, sollte der EFI+ nicht zur Bewertung herangezogen werden, sondern die Bewertung anhand der Stufe F erfolgen.

10.2 Vergleichende Bewertung mit Stufe FIst die Bewertung mit dem EFI+ nicht plausibel, wird empfohlen, eine vergleichende Bewertung anhand der Stufe F durchzuführen. Bei grösseren Abweichungen ist basierend auf Fachwissen und Gewässerkenntnis zu verifizieren, welche Bewertung eher zutrifft.

10.3 Strecken mit natürlicherweise sehr geringer Artenzahl bzw. DichteDie Störungssensitivität des EFI+ in Gewässern mit natürlicherweise sehr geringer Artenzahl ist gering.

Wenn die Zahl der gefangenen Individuen < 30 beträgt, sollte die Bewertung besonders auf ihre Plausibilität hin über-prüft werden. Im Datenoutput der Software wird automatisch auf diese Situation hingewiesen. Dies gilt auch für Strecken, deren befischte Fläche < 100 m2 einnimmt. Damit soll vermieden werden, dass sich methodisch bedingte Einflussfaktoren wie zu geringer Fangerfolg bzw. zu kleine Beprobungsfläche auf die Bewertung auswirken. Dabei soll-ten zwei Fälle besonders beachtet werden: unbeeinträchtigte Strecken mit natürlich geringer Fischdichte sowie stark beeinträchtigte Strecken mit fast ausgelöschtem Fischbestand.

10.4 Berücksichtigung des FischbesatzesEine Verzerrung der natürlichen Gegebenheiten durch Besatzmassnahmen kann bei der Bewertung nicht erfasst werden. Um zumindest die Fischkenngrössen, welche sich auf Individuen ≤ 150 mm beziehen, möglichst wenig zu beeinflussen, sind die Besatzmassnahmen im Jahr der Beprobung auszusetzen oder zumindest erst nach der Befischung durchzuführen.

10.5 Bewertung grosser FliessgewässerDa für grosse Flüsse nur sehr wenige Daten für die Methodenentwicklung vorlagen, sollte der EFI+ hier nur mit Vor-behalt zur Bewertung herangezogen werden.

10.6 UmweltparameterDer Index ist nur innerhalb der in die Methodenentwicklung eingeflossenen Wertebereiche der einzelnen Umwelt- parameter gültig.

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25Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

11 Anwendung des EFI+ in der Schweiz

Für vergleichende Bewertungen von Gewässern und Abschnitten innerhalb eines Gewässers empfiehlt es sich, die EFI+ Software zu verwenden. Die in Kap. 10 angeführten Aspekte sind dabei zu berücksichtigen.

Die Erhebungen der Fischdaten sowie die Bewertung im Rahmen der Anwendung der EFI+ Methode ersetzen aller-dings keine vertieften Analysen der Fischgemeinschaften und -populationen.

Die EFI+ Software wird von der Universität für Bodenkultur, Wien für mindestens 10 Jahre (bis 2020) betreut und steht somit den Benutzern zur Verfügung. Bei Verwendung der Software werden keine Daten gespeichert.

12 Literatur

http://efi-plus.boku.ac.at

www.modul-stufen-konzept.ch

EFI+ CONSORTIUM, 2009. Manual for the application of the new European Fish Index – EFI+. A fish-based method to assess the ecological status of European running waters in support of the Water Framework Directive. June 2009, 45 Seiten.

Gonseth Y., Wohlgemuth T., Sasonnens B., Buttler A., 2001. Die biogeographischen Regionen der Schweiz. Umwelt Materialien 137, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern, 41 Seiten.

Illies, J. (ed.), 1978. Limnofauna Europaea. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. G. Fischer Verlag, Stuttgart, New York; Swets und Zeitlinger B.V. Amsterdam: 532 p.

Karr J.R., 1981. Assessment of biotic integrity using fish communities. Fisheries (6) 6, 21– 27.

Schager, E. und Peter, A., 2004. Mitteilungen zum Gewässerschutz Nr. 44, Methoden zur Untersuchung und Beur- teilung der Fliessgewässer. Fische Stufe F (flächendeckend), Bundesamt für Umwelt, Bern, 63 Seiten.

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26Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Anhang 1: Intolerante Fischarten

Anhang

Tab. A1: Intolerante Fischarten mit potenziellem Vorkommen in der Schweiz, die typisch sind für Salmoniden dominierte Gewässer (in Anlehnung an EFI+ CONSORTIUM 2009). Bei Salvelinus fontinalis handelt es sich um eine nicht einheimische Art.

Name Deutsch Name Wissenschaftlich

Äsche Thymallus thymallus

Bachforelle Salmo trutta fario

Bachneunauge Lampetra planeri

Bachsaibling Salvelinus fontinalis

Elritze Phoxinus phoxinus

Groppe Cottus gobio

Lachs Salmo salar

Marmorierte Forelle Salmo trutta marmoratus

Meerforelle Salmo trutta trutta

Schneider Alburnoides bipunctatus

Seeforelle Salmo trutta lacustris

Seesaibling Salvelinus umbla / Salvelinus alpinus

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27Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Anhang 2: Fischarten und Individuenzahlen

Tab. A2: Fischarten und Individuenzahlen in den erfassten 717 Gewässerstrecken.

Nr. Fischart Wissenschaftlicher Name Anzahl Individuen Prozent (%)

1 Bachforelle Salmo trutta fario 140 070 48.9

2 Groppe Cottus gobio 34 962 12.2

3 Elritze Phoxinus phoxinus 29 260 10.2

4 Schmerle Barbatula barbatula 25 134 8.8

5 Barbe Barbus barbus 10 986 3.8

6 Alet Leuciscus cephalus 10 097 3.5

7 Gründling Gobio gobio 10 040 3.5

8 Strömer Leuciscus souffia 8 131 2.8

9 Schneider Alburnoides bipunctatus 6 294 2.2

10 Stichling Gasterosteus aculeatus 1 854 <1.0

11 Äsche Thymallus thymallus 1 769 <1.0

12 Rotauge Rutilus rutilus 1 597 <1.0

13 Flussbarsch Perca fluviatilis 1 478 <1.0

14 Strigione Leuciscus muticellus 1 448 <1.0

15 Hasel Leuciscus leuciscus 1 038 <1.0

16 Bachneunauge Lampetra planeri 453 <1.0

17 Bachsaibling Salvelinus fontinalis 290 <1.0

18 Regenbogenforelle Oncorhynchus mykiss 268 <1.0

19 Aal Anguilla anguilla 240 <1.0

20 Sonnenbarsch Lepomis gibbosus 145 <1.0

21 Rotfeder Scardinius erythrophthalmus 125 <1.0

22 Laube Alburnus alburnus 97 <1.0

23 Schleie Tinca tinca 73 <1.0

24 Seeforelle Salmo trutta lacustris 64 <1.0

25 Hundsbarbe Barbus caninus 63 <1.0

26 Trüsche Lota lota 47 <1.0

27 Hecht Esox lucius 42 <1.0

28 Savetta Chondrostoma toxostoma 30 <1.0

29 Blaubandbärbling Pseudorasbora parva 25 <1.0

30 Karpfen Cyprinus carpio 16 <1.0

31 Nase Chondrostoma nasus 13 <1.0

32 Brachsme Abramis brama 7 <1.0

33 Kaulbarsch Gymnocephalus cernuus 6 <1.0

34 Giebel Carassius gibelio 5 <1.0

35 Rhonestreber Zingel asper 4 <1.0

36 Goldfisch Carassius auratus 3 <1.0

37 Bitterling Rhodeus amarus 3 <1.0

38 Südbarbe Barbus plebejus 1 <1.0

39 Karausche Carassius carassius 1 <1.0

39 Arten Total Individuen: 286 179 100.0

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28Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Anhang 3: Metadaten

Tab. A3: Tabelle Metadaten (EFI+ CONSORTIUM 2009).

Nr. Variable Methode Info Kategorien Datenverfüg-barkeit

Quellen

1 Höhe über Meer Arc Gis 9.1 m 717 Strecken=100 % DHM25©2003 swisstopo (digitales Hö-henmodell); Vector25©2006 swisstopo; Gewässernetz 1:25 000

2 Natürlicher See fluss-auf der Strecke

Arc Gis 9.1 Ja / Nein 717 Strecken=100 % PK25©2006 swisstopo; digitale Karten 1:25 000; Vector200©2006 swisstopo (shp-file Flüsse, Seen)

3 Distanz zur Quelle Arc Gis 9.1 km 717 Strecken=100 % Vector25©2006 swisstopo; Gewässer-netz 1:25 000

4 Abfluss Experteneinschätzung Permanent, intermittierend, Som-mer/ Winter trocken

717 Strecken=100 %

5 Geologie Arc Gis 9.1 Kalk, Silikat, Organisch 717 Strecken=100 % Atlas der Schweiz; georeferenzierte Karte «rock classification»

6 Abflussregime Arc Gis 9.1 Glazial, Nival, Pluvial, Grundwasser 717 Strecken=100 % Atlas der Schweiz; georeferenzierte Karte «natural runoff regime types»

7 Gefälle Arc Gis 9.1; 4 Flusssegmente ab-hängig von der Einzugsgebiets-grösse (1, 3, 5 und 10 km)

‰ 717 Strecken=100 % DHM25©2003 swisstopo (digitales Hö-henmodell); Vector25©2006 swisstopo; Gewässernetz 1:25 000

8 Talgefälle Arc Gis 9.1; 4 Flusssegmente ab-hängig von der Einzugsgebiets-grösse (1, 3, 5 und 10 km)

‰ 717 Strecken=100 % DHM25©2003 swisstopo (digitales Hö-henmodell); Vector25©2006 swisstopo; Gewässernetz 1:25 000

9 Einzugsgebiet Arc Gis 9.1 km2 717 Strecken=100 % DHM25©2003 swisstopo (digitales Hö-henmodell); Vector25©2006 swisstopo; Gewässernetz 1:25 000

10 Flusseinzugsgebiet Arc Gis 9.1 Rhein, Rhone, Donau, Po, Etsch 717 Strecken=100 % Atlas der Schweiz; georeferenzierte Karte «primary watersheds»

11 Aue Basierend auf historischen Kar-ten und/oder Experteneinschät-zung und/oder Aueninventar

Ja, Nein, keine Daten 633 Strecken=88 % Siegfriedkarte©2006 swisstopo (1870 –1911); Bundesinventar der Auen-gebiete von nationaler Bedeutung, BFS Geostat/BUWAL

12 Talform Arc Gis 9.1 (spatial analyst) und/oder GoogleEarth und Experten-einschätzung

Schlucht, V-Tal, U-Tal, Ebene 715 Strecken=99 % DHM25©2003 swisstopo (digitales Hö-henmodell); GoogleEarth

13 Geomorphologischer Flusstyp

Basierend auf historischen Karten und/oder Experteneinschätzung

Natürlich gestreckt, verzweigt, pendelnd, mäandrierend

661 Strecken=92 % Siegfriedkarte©2006 swisstopo (1870 –1911)

14 Natürlich dominieren-des Sediment

Experteneinschätzung Generelle Einteilung in die Kate-gorie Kies/ Steine

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

15 Barriere im Flussseg-ment flussauf

Arc Gis 9.1; basierend auf Öko-morphologie Stufe F

Ja / Nein 695 Strecken=97 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005

16 Barriere im Flussseg-ment flussab

Arc Gis 9.1; basierend auf Öko-morphologie Stufe F

Ja / Nein 695 Strecken=97 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005

17 Anzahl Barrieren im Flusssegment flussauf

Arc Gis 9.1; basierend auf Öko-morphologie Stufe F

Anzahl 375 Strecken=52 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005

18 Anzahl Barrieren im Flusssegment flussab

Arc Gis 9.1; basierend auf Öko-morphologie Stufe F

Anzahl 343 Strecken=48 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005

19 Distanz zur nächsten Barriere im Fluss- segment flussauf

Arc Gis 9.1; basierend auf Öko-morphologie Stufe F

km 373 Strecken=52 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005

20 Distanz zur nächsten Barriere im Fluss- segment flussab

Arc Gis 9.1; basierend auf Öko-morphologie Stufe F

km 343 Strecken=48 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005

21 Barriere im Flussein-zugsgebiet flussab

Experteneinschätzung Ja / Nein; für alle Strecken generell Ja

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

22 Staubereich Experteneinschätzung Nein, schwach, stark; generelle Annahme, dass die Strecken nicht in einem Staubereich liegen

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

23 Schwall/Sunk Basierend auf dem Hydrologischen Atlas der Schweiz; Literatur und/oder Experteneinschätzung

Nein, partiell, stark 717 Strecken=100 % Hydrologischer Atlas der Schweiz; Be-richt «Schwall/Sunkbetrieb in Schweizeri-schen Fliessgewässern» (Limnex, 2001)

24 Wasserausleitung/Restwasser

Basierend auf Nationaler Daten-basis und Experteneinschätzung

Nein, schwach-mittel, stark 717 Strecken=100 % shp-file zur Restwasserkarte der Schweiz, BAFU 2007

25 Grund für Wasseraus-leitung

Basierend auf Nationaler Daten-basis und Experteneinschätzung

Wasserkraft, wenn Schwall/ Sunk=Ja bzw. Wasser-ausleitung=schwach, stark

717 Strecken=100 % Basierend auf Variable Wasser- ausleitung

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29Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Nr. Variable Methode Info Kategorien Datenverfüg-barkeit

Quellen

26 Modifizierter Abfluss Basierend auf dem Hydrolo-gischen Atlas der Schweiz; Literatur und/oder Expertenein-schätzung

Ja / Nein 717 Strecken=100 % Hydrologischer Atlas der Schweiz

27 Veränderung Tempe-ratur

Experteneinschätzung basierend auf Variable Wasserausleitung

Nein, Permanente Erhöhung, Per-manente Reduktion, Erhöhung im Sommer, Reduktion im Sommer; wenn Wasserausleitung=stark dann als Erhöhung im Sommer eingestuft

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

28 Fliessgeschwindig-keitserhöhung

Experteneinschätzung basierend auf Variable Kanalisierung

Ja / Nein, wenn Kanalisierung= begradigt oder mittel dann als Ja eingestuft

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

29 Speicherspülung Experteneinschätzung basierend auf Vorhandensein von Dämmen/Speicherseeen flussauf der Strecke

Ja / Nein; Ja, wenn sich die Strecke ≤ 5km unterhalb eines Dammes/Stausees befindet

717 Strecken=100 % shp-file Dämme/Reservoirs (1:200 000) und Experteneinschätzung

30 Sedimentation Basierend auf Kolmationsdaten erhoben in der Strecke

Nein (=keine), schwach, mittel, stark, sehr stark

82 Strecken=11% Fischnetzberichte 2001–2004; «Kolmation. Methoden zur Erkennung und Bewertung», (Schälchli, 2002)

31 Kanalisierung Basierend auf Ökomorphologie Stufe F kombiniert mit GoogleEarth

Nein, mittel, begradigt 717 Strecken=100 % Data base «Ecological assessment of rivers and streams», GoogleEarth Images

32 Modifiziertes Quer-profil

Basierend auf Ökomorphologie Stufe F und Expertenein- schätzung

Nein, mittel, technisches U-Profil; wenn keine Daten aus Öko-morphologie Stufe F und Kana-lisierung=begradigt, dann als technisches U-Profil eingestuft

560 Strecken=78 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005, Experteneinschätzung

33 Beeinträchtigung Flussbettstruktur

Experteneinschätzung basierend auf Variable Kanalisierung

Nein, mittel, hoch; wenn Kanali- sierung=begradigt=hoch,bzw.=mittel=mittel, Nein=Nein

537 Strecken=75 % Experteneinschätzung

34 Beeinträchtigung Ufer-vegetation

Basierend auf Ökomorphologie Stu-fe F kombiniert mit GoogleEarth

Nein, gering, mittel, hoch 717 Strecken=100 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005, GoogleEarth

35 Uferverbauung Basierend auf Ökomorphologie Stufe F kombiniert mit Google-Earth oder Experteneinschätzung basierend auf Variable Kanalisierung

Nein, gering, mittel, hoch 555 Strecken=77 % shp-file Ökomorphologie Stufe F, BAFU 2005, GoogleEarth oder Experteneinschätzung

36 Hochwasserschutz-dämme

Keine Strecken in der DB an grossen Gewässern

Ja / Nein, generell als Nein klassifiziert

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

37 Aue Basierend auf Aueninventar (in-klusive alpine Auen); Vergleich historischer Karten mit gegenwär-tiger Situation 1:25 000/ 50 000

Gering (> 50 % der Aue noch vor-handen), mittel (10–50 %), stark (< 10 % bzw. nur einige Wasser-körper), sehr stark (keine Aue), keine Daten

316 Strecken=44 % Siegfriedkarte©2006 swisstopo(1870 –1911); Bundesinventar der Auen-gebiete von nationaler Bedeutung, BFS Geostat/BUWAL

38 Toxische Substanzen Experteneinschätzung für alpine Strecken; ansonsten keine Daten verfügbar

Nein, schwach, stark; Nein für Strecken > 1 500 müM

79 Strecken=11% Experteneinschätzung

39 Versauerung Wird als unbedeutend in der Schweiz eingestuft; Expertenein-schätzung

Ja / Nein; generell als Nein eingestuft

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

40 Wasserqualitätsindex EFI+ Wasserqualitätsindex zu-sammengestellt basierend auf NO2, NO3, NH4, PO4, DOC, P total (worst value) und Experten- einschätzung (> 1 500 müM; %Satz intensiver Landwirtschaft im Bereich der Strecke)

5 Klassen (1=sehr gut, 5=sehr schlecht); Strecken > 1 500 müM=1; Grenzwerte für Klassenabgrenzung gemäss Modul chemisch-physikalische Erhebungen, Nährstoffe

713 Strecken=99 % Nationale Datenbank chemischer Was-serparameter, BAFU; Kantonale Status-berichte und Karten zur Wasserqualität; MSK Modul chemisch-physikalische Er-hebungen, Nährstoffe, 2010, Experten-einschätzung

41 Wasserqualitätsindex Bezeichnung

EFI+ Wasserqualitätsindex Siehe Info Kategorie Nr. 40 713 Strecken=99 %

42 Eutrophierung Experteneinschätzung für alpine Strecken (> 1 500 müM) sowie basierend auf EFI+ Wasserquali-tätsindex

Nein=Stecken > 1 500 müM bzw. WQ Index=1, gering=WQ Index=2, mittel=WQ Index=3, extreme=WQ Index=4 oder 5

713 Strecken=99 % Experteneinschätzung

43 Organische Ver- unreinigung

Experteneinschätzung für alpine Strecken sowie basierend auf der Variable «Eutrophierung»

Nein=Strecken > 1 500 müM bzw. Eutrophierung=Nein oder gering, schwach=Eutrophierung=mittel, stark=Eutrophierung=extreme

713 Strecken=99 % Experteneinschätzung

44 Organische Ver-schlammung

Experteneinschätzung für alpi-ne Strecken sowie basierend auf EFI+ Wasserqualitätsindex; an-sonsten keine Daten verfügbar

Nein=Strecken > 1 500 müM und WQ Index=1

241 Strecken=34 % Experteneinschätzung

45 Schifffahrt Unbedeutend in den vorhande-nen Strecken

Nein, gering, mittel, stark; generell als Nein eingestuft

717 Strecken=100 % Experteneinschätzung

46 Gewässerbegleitende Wasserkörper (Fisch-zuchten, Teiche, etc.)

Keine Informationen dazu Generell mit Keine Angabe eingestuft

0 Strecken=0 %

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30Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Anhang 4: Fischfauna der Schweiz und deren Gildenzugehörigkeit

Aus Platzgründen ist die Gildenzugehörigkeit der Fischfauna der Schweiz in zwei Tabellen aufgeteilt. In Tab. A4a ist die Zugehörigkeit zu Gilden

1– 9, in Tab. A4b zu Gilden 10 –16 aufgeführt. Für die Beschreibung der entsprechenden Gilden siehe Anhang 5.

Nr. Wissenschaftlicher Name

Name deutsch/lokal

WQgen WQO2 WQTox WQAc Temp HTOL Hab Fe-Hab

Atroph

1 Acipenser sturio † Stör TOL O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HIM RH B INSV

2 Acipenser naccarii † Mittelmeer-Stör IM O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HIM EURY B INSV

3 Anguilla anguilla Aal TOL O2TOL TOXTOL ATOL EUTHER HTOL EURY B INSV

4 Barbatula barbatula Schmerle IM O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HIM RH B INSV

5 Salaria fluviatilis Cagnetta IM O2IM TOXIM AIM EUTHER HIM LIMNO B INSV

6 Alosa agone Agone HINTOL

7 Alosa alosa † Maifisch INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL EUTHER HINTOL RH WC PLAN

8 Alosa fallax † Cheppia INTOL O2INTOL TOXIM AINTOL EUTHER HIM RH WC PLAN

9 Cobitis taenia Steinbeisser IM O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HIM RH B INSV

10 Misgurnus fossilis Schlammpeitzger TOL O2TOL TOXTOL ATOL EUTHER HINTOL LIMNO B INSV

11 Cottus gobio Groppe INTOL O2INTOL TOXINTOL AIM STTHER HINTOL RH B INSV

12 Blicca bjoerkna Blicke TOL O2TOL TOXTOL AINTOL EUTHER HTOL EURY B OMNI

13 Abramis brama Brachsme TOL O2TOL TOXTOL AINTOL EUTHER HTOL EURY B OMNI

14 Alburnoides bipunctatus Schneider INTOL O2INTOL TOXIM AINTOL STTHER HINTOL RH WC INSV

15 Alburnus alburnus Laube, Ukelei TOL O2IM TOXIM ATOL EUTHER HTOL EURY WC PLAN

16 Alburnus alburnus alborella Alborella TOL EUTHER HTOL EURY WC INSV

17 Barbus barbus Barbe INTOL O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HINTOL RH B INSV

18 Barbus caninus Barbo canino INTOL STTHER HINTOL RH B INSV

19 Barbus plebejus Barbo IM O2IM TOXIM EUTHER HIM RH B INSV

20 Chondrostoma nasus Nase INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL EUTHER HINTOL RH B DETR-HERB

21 Chondrostoma soetta Savetta IM O2IM TOXIM EUTHER HINTOL RH B INSV

22 Chondrostoma toxostoma Soiffe, Sofie INTOL EUTHER HINTOL RH B OMNI

23 Cyprinus carpio Karpfen TOL O2TOL TOXTOL ATOL EUTHER HTOL EURY B OMNI

24 Gobio gobio Gründling IM O2INTOL TOXIM AINTOL EUTHER HTOL RH B INSV

25 Leucaspius delineatus Moderlieschen TOL O2IM TOXIM AIM EUTHER HIM LIMNO WC OMNI

26 Leuciscus cephalus Alet TOL O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HTOL RH WC OMNI

27 Leuciscus leuciscus Hasel IM O2IM TOXIM AINTOL EUTHER HIM RH WC OMNI

28 Leuciscus muticellus Strigione INTOL STTHER HINTOL RH B INSV

29 Leuciscus souffia Strömer INTOL O2INTOL TOXIM AINTOL STTHER HINTOL RH B INSV

30 Phoxinus phoxinus Elritze IM O2INTOL TOXIM AINTOL STTHER HINTOL RH WC INSV

31 Rhodeus amarus Bitterling INTOL O2IM TOXINTOL AIM EUTHER HINTOL LIMNO WC OMNI

32 Rutilus pigus Pigo IM O2INTOL TOXTOL AINTOL EUTHER HIM RH B INSV

33 Rutilus rubilio Triotto IM O2IM TOXINTOL EUTHER HIM EURY WC INSV

34 Rutilus rutilus Rotauge TOL O2TOL TOXTOL AIM EUTHER HTOL EURY WC OMNI

35 Scardinius erythrophthalmus Rotfeder TOL O2TOL TOXIM ATOL EUTHER HIM LIMNO WC OMNI

36 Tinca tinca Schleie TOL O2TOL TOXTOL ATOL EUTHER HINTOL LIMNO B OMNI

37 Esox lucius Hecht IM O2IM TOXIM ATOL EUTHER HTOL EURY WC PISC-PARA

38 Lota lota Trüsche IM O2INTOL TOXIM AINTOL STTHER HIM EURY B PISC-PARA

39 Gasterosteus aculeatus Stichling TOL O2IM TOXIM AIM EUTHER HTOL EURY WC OMNI

40 Padogobius bonelli Ghiozzo EUTHER HIM EURY B INSV

41 Gymnocephalus cernuus Kaulbarsch TOL O2IM TOXIM AIM EUTHER HTOL EURY B INSV

42 Perca fluviatilis Flussbarsch, Egli TOL O2IM TOXIM ATOL EUTHER HTOL EURY WC PISC-PARA

43 Zingel asper Rhonestreber INTOL O2INTOL TOXINTOL EUTHER HINTOL RH B INSV

44 Lampetra fluviatilis † Flussneunauge INTOL O2IM TOXINTOL AINTOL EUTHER HINTOL RH B PISC-PARA

45 Lampetra planeri Bachneunauge INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL RH B DETR-HERB

46 Coregonus spp. Felchen

47 Hucho hucho † Huchen INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL RH WC PISC-PARA

48 Salmo salar † Lachs INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL RH WC PISC-PARA

49 Salmo trutta fario Bachforelle INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL RH WC INSV

50 Salmo trutta lacustris Seeforelle INTOL O2INTOL TOXIM AINTOL STTHER HINTOL RH WC PISC-PARA

51 Salmo trutta maromoratus Trota marmorata IM O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HIM RH WC INSV

52 Salmo trutta trutta † Meerforelle INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL RH WC PISC-PARA

53 Salvelinus alpinus Seesaibling INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL LIMNO WC PLAN

54 Thymallus thymallus Äsche INTOL O2INTOL TOXINTOL AINTOL STTHER HINTOL RH WC INSV

55 Silurus glanis Wels TOL O2IM TOXIM AIM EUTHER HTOL EURY B PISC-PARA

Tab. A4a: Fischfauna und deren Zugehörigkeit zu Gilden 1– 9 (EFI+ CONSORTIUM 2009).

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31Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Nr. Wissenschaftlicher Name

Mig Sal Repro HabSp ReproB PC Length_max

1 Acipenser sturio † POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 1 250

2 Acipenser naccarii † LONG ANCA LITH RHPAR SIN NOP 2 000

3 Anguilla anguilla LONG ANCA PELA LIPAR SIN NOP 1 500

4 Barbatula barbatula RESID FRE LITH EUPAR FR NOP 410

5 Salaria fluviatilis RESID FRE SPEL EUPAR FR PROT 150

6 Alosa agone

7 Alosa alosa † LONG ANCA LIPE RHPAR SIN NOP 830

8 Alosa fallax † LONG ANCA LIPE RHPAR SIN NOP 600

9 Cobitis taenia RESID FRE PHYT EUPAR FR NOP 160

10 Misgurnus fossilis RESID FRE PHYT LIPAR SIN NOP 300

11 Cottus gobio RESID FRE SPEL RHPAR PRO PROT 700

12 Blicca bjoerkna RESID FRE PHLI EUPAR SIN NOP 485

13 Abramis brama POTAD FRE PHLI EUPAR SIN NOP 867

14 Alburnoides bipunctatus RESID FRE LITH RHPAR FR NOP 180

15 Alburnus alburnus RESID FRE PHLI EUPAR FR NOP 310

16 Alburnus alburnus alborella RESID FRE PHLI EUPAR NOP

17 Barbus barbus POTAD FRE LITH RHPAR FR NOP 1 400

18 Barbus caninus POTAD FRE LITH RHPAR NOP 220

19 Barbus plebejus POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 800

20 Chondrostoma nasus POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 595

21 Chondrostoma soetta POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 400

22 Chondrostoma toxostoma POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 300

23 Cyprinus carpio RESID FRE PHYT LIPAR SIN NOP 1 300

24 Gobio gobio RESID FRE PSAM RHPAR FR NOP 224

25 Leucaspius delineatus RESID FRE PHYT LIPAR FR PROT 150

26 Leuciscus cephalus POTAD FRE LITH RHPAR FR NOP 800

27 Leuciscus leuciscus RESID FRE LITH RHPAR SIN NOP 526

28 Leuciscus muticellus RESID FRE LITH RHPAR SIN NOP 210

29 Leuciscus souffia RESID FRE LITH RHPAR SIN NOP 280

30 Phoxinus phoxinus RESID FRE LITH EUPAR FR NOP 140

31 Rhodeus amarus RESID FRE OSTRA-VIVI LIPAR FR PROT 112

32 Rutilus pigus RESID FRE PHYT RHPAR SIN NOP 800

33 Rutilus rubilio RESID FRE PHLI RHPAR SIN NOP 200

34 Rutilus rutilus POTAD FRE PHLI EUPAR SIN NOP 843

35 Scardinius erythrophthalmus RESID FRE PHYT LIPAR FR NOP 565

36 Tinca tinca RESID FRE PHYT LIPAR FR NOP 850

37 Esox lucius POTAD FRE PHYT LIPAR SIN NOP 1 500

38 Lota lota POTAD FRESAL LITH EUPAR SIN NOP 1 800

39 Gasterosteus aculeatus RESID FRESAL PHYT LIPAR PRO PROT 110

40 Padogobius bonelli RESID FRE PHLI EUPAR FR PROT

41 Gymnocephalus cernuus RESID FRE PHLI EUPAR FR NOP 300

42 Perca fluviatilis RESID FRE PHLI EUPAR SIN NOP 640

43 Zingel asper RESID FRE LITH RHPAR SIN PROT 220

44 Lampetra fluviatilis † LONG ANCA LITH RHPAR SIN NOP 500

45 Lampetra planeri RESID FRE LITH RHPAR SIN NOP 600

46 Coregonus spp. 420

47 Hucho hucho † POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 1 500

48 Salmo salar † LONG ANCA LITH RHPAR SIN PROT 1 500

49 Salmo trutta fario POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 1 000

50 Salmo trutta lacustris POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 1 400

51 Salmo trutta maromoratus POTAD FRE LITH RHPAR SIN NOP 1 081

52 Salmo trutta trutta † LONG ANCA LITH RHPAR SIN NOP 1 400

53 Salvelinus alpinus RESID FRE LITH RHPAR SIN NOP 600

54 Thymallus thymallus POTAD FRE LITH RHPAR SIN PROT 650

55 Silurus glanis RESID FRE PHYT EUPAR SIN PROT 5 000

Tab. A4b: Fischfauna und deren Zugehörigkeit zu Gilden 10 –16 (EFI+ CONSORTIUM 2009).

Page 32: Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methoden ... · efi-plus.boku.ac.at/) mit Schweizer Beteiligung entwickelt. 501 schweizerische Fliessgewässerstrecken und die dazu-

32Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S

Nr. Abkürzung Beschreibung Kategorien

1 WQgen Generelle Toleranz gegenüber Wasser-qualitätsbeeinträchtigungen

tolerant (TOL) intermediär (IM) intolerant (INTOL)

2 WQO2 Toleranz gegenüber Sauerstoffzehrung tolerant (O2TOL) intermediär (O2IM) intolerant (O2INTOL)

3 WQTox Toleranz gegenüber toxischen Substanzen tolerant (TOXTOL) intermediär (TOXIM) intolerant (TOXINTOL)

4 WQAc Toleranz gegenüber Versauerung tolerant (ATOL) intermediär (AIM) intolerant (AINTOL)

5 Temp Temperaturpräferenz eurythermal (EUTHER) stenothermal (STTHER)

6 HTOL Generelle Toleranz gegenüber Lebens-raumbeeinträchtigungen

tolerant (HTOL) intermediär (HIM) intolerant (HINTOL)

7 Hab Strömungspräferenz rheophil (RH) eurytop (EURY) limnophil (LIMNO)

8 FeHab Nahrungshabitat Wassersäule (WC) benthisch (B)

9 Atroph Ernährung detritivor (DETR)omnivor (OMNI)planktivor (PLAN)

herbivor (HERB)parasitisch (PARA)

insectivor (INSV)piscivor (PISCI)

10 Mig Migration resident (RESID)Langstrecke anadrom (LONG-LMA)

potamodrom (POTAD) Langstrecke catadrom (LONG-LMC)

11 Sal Salinität Süsswasser (FRE)anadrom - catadrom (ANCA)

Brackwasser (ESTU) Salzwasser (MAR)

12 Repro Laichsubstrat lithopelagophil (LIP)pelagophil (PELA)polyphil (POLY)vivipar (VIVI)

lithophil (LITH)phytophil (PHYT)psamnmophil (PSAM)ariadnophil (ARIAD)

ostracophil (OSTRA)phyto-lithophil (PHLI)speleophil (SPEL)

13 HabSp Laichhabitat rheopar (RHPAR) euryopar (EUPAR) limnopar (LIPAR)

14 ReproB Laichverhalten einmalig (SIN) wiederholt (FR) über längere Zeitspanne (PRO)

15 PC Brutpflege keine (NOP) beschützend (PROT)

16 Length_max Maximale Totallänge in mm

Anhang 5: Gildenkategorien

Tab. A5: Übersicht der verschiedenen Gildenkategorien (EFI + CONSORTIUM 2009).

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33Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: Methodenvorschlag Fische Stufe S