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Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C - Reaktionen am HADES-Detektor bei einer Strahlenergie von 2 GeV pro Nukleon Vom Fachbereich Physik der Technischen Universit¨ at Darmstadt zur Erlangung des Grades eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) genehmigte Dissertation von Dipl.-Phys. Peter W. Zumbruch aus Bad Soden/Ts. Referent: Prof. Dr. P. Braun-Munzinger Korreferent: Prof. Dr. Dr. h.c. D.H.H. Hoffmann Tag der Einreichung: 12. April 2005 Tag der Pr¨ ufung: 1. Juni 2005 Darmstadt 2005 D17

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Untersuchung zur Produktion von Pionen

und Pion-Pion-Korrelationen

in C + C - Reaktionen

am HADES-Detektor

bei einer Strahlenergie von

2 GeV pro Nukleon

Vom Fachbereich Physikder Technischen Universitat Darmstadt

zur Erlangung des Gradeseines Doktors der Naturwissenschaften

(Dr. rer. nat.)

genehmigte Dissertation vonDipl.-Phys. Peter W. Zumbruch

aus Bad Soden/Ts.

Referent: Prof. Dr. P. Braun-MunzingerKorreferent: Prof. Dr. Dr. h.c. D.H.H. Hoffmann

Tag der Einreichung: 12. April 2005Tag der Prufung: 1. Juni 2005

Darmstadt 2005D17

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Hiermit erklare ich, die vorliegende Arbeit selbstandig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln ange-fertigt zu haben. Ich habe zuvor noch keinen Versuch einer Promotion unternommen.

Darmstadt, den Peter W. Zumbruch

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In Gedenken an zwei alte Herren: W.K. und T.Z.

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Zusammenfassung

Am Dielektronenspektrometer HADES (High AcceptanceDi-Electron Spectrometer) am Schwerio-nensynchrotron SIS der Gesellschaft fur Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt wurden Unter-suchungen zur Produktion von geladenen Pionen und darauf aufbauend von Pion-Pion-Korrelationendurchgefuhrt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Stoßsystem C+C bei einer kinetischen Strahlenergievon2 GeV pro Nukleon betrachtet.

Obwohl der HADES-Detektor primar fur die Rekonstruktion von seltenen Zerfallen in dene+e− -Kanal entwickelt wurde, bietet die damit einhergehende großflachige geometrische Akzeptanz undRatenkapabilitat die Moglichkeit Untersuchungen zur Hadronen- und Hadronenpaarproduktion durch-zufuhren.

Fur die geladenen Pionen wurden die Produktionsmultiplizitaten sowohl integral als auch differentiellnach der Rapiditat und dem transversalen Impuls ermittelt. Die daraus abgeleiteten Spektren alsFunktion der transversalen Masse wurden mittels der Summe zweier Maxwell-Boltzmann-Verteilungenzur Ermittlung der inversen Steigungsparameter angepasst.Die Ergebnisse dieser Pionenanalyse stimmen im Rahmen der Fehler im Vergleich mit anderenExperimentenuberein.

Aufbauend auf der Identifikation der Pionen wurde im Rahmen einer Pion-Pion-Paaranalyse zumersten Mal im betrachteten Stoßsystem C+C bei einer Strahlenergie von2 GeV pro Nukleon dieProduktionsmultiplizitat desK0

S -Mesonsuber den Zerfallskanalπ+π− bestimmt.Aufgrund der Eigenschaften desK0

S zerfallt dieses an einem sekundaren Vertex abseits des primarenWechselwirkungspunktes. Auf Basis dieser Zerfallscharakteristik wurden Methoden zur Diskriminie-rung gegenuber weiteren Pion-Pion-Quellen entwickelt.Ein Vergleich derK0

S -Multiplizit at mit der vom KAOS Experiment ermittelten Multiplizitat desgeladenenK+ -Mesons liefert Unterschiede, welche jedoch unter der Annahme einer anistropenpolaren Winkelverteilung im Rahmen der Fehler nicht signifikant sind.

Weitergehend wurde im Rahmen dieser Arbeit die mogliche Rekonstruktion desρ0 uber den Zerfalls-kanalρ0 → π+π− im Stoßsystem C+C und einer kinetischen Strahlenergie von2 GeV pro Nukleonuntersucht.

Zusammenfassend zeigt die Arbeit die prinzipiellen Rekonstruktionsmoglichkeiten von Hadronen,speziell den geladenen Pionen,π+ und π− , sowie von Pion-Pion-Korrelationen,K0

S → π+π− , dieam Dielektronenspektrometer HADES zusatzlich und komplementar zum Leptonenprogramm bestehen.

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Abstract

Using theHigh AcceptanceDi-ElectronSpectrometerHADES at the heavy-ion synchrotron SIS at theGesellschaft fur Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt the production of charged pions and, in anadditional step, of pion-pion correlations have been investigated. In this thesis the collision system C+Cat an incident kinetic beam energy of2 GeV per nucleon has been studied.

Although the HADES detector has primarily been designed to reconstruct rare decays in thee+e− channel, its wide geometric acceptance and rate capability offer the possibility to study hadronand hadron pair production.

In the case of the charged pions, production multiplicities have been determined integrated as wellas differentially as a function of rapidity and transverse momentum. The spectra as function of thetransverse mass, which were derived from the transverse momentum distributions, have been fitted withthe sum of two Maxwell-Boltzmann distributions to acquire the inverse slope parameters.

The results of this pion analysis agree within error bars with other experiments.

On the basis of the identification of the charged pions, a pion-pion pair analysis has provided for thefirst time the multiplicity of theK0

S meson via the decay channelπ+π− in the collision system C+C andan incident kinetic beam energy of2 GeV per nucleon.Because of its properties theK0

S meson decays at a secondary vertex well separated from the primaryinteraction point. Based upon this decay topology, methods to discriminate against other correlated pionpair sources have been developed.Comparing theK0

S multiplicity with the results of the KAOS experiment reveals differences, which,assuming an anisotropic polar emission distribution, are however within errors not significant.

Furthermore within this thesis the possible reconstruction of theρ0 meson via the decay channelρ0 → π+π− in the collision system C+C and an incident kinetic beam energy of2 GeV per nucleonhas been investigated.

To summarize, these results demonstrate the principle reconstruction capabilities of HADES for hadrons,especially charged pions (π+ ,π− ), and for pion-pion correlations (K0

S → π+π− ) in addition andcomplementary to its leptonic program.

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis i

Abbildungsverzeichnis v

Tabellenverzeichnis ix

1 Einfuhrung 11.1 Ablauf einer Schwerionenreaktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.2 Teilchenproduktion, Produktionsschwelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1.2.1 Assoziierte Teilchenproduktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41.3 Zielsetzung dieser Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2 HADES, ein Dileptonenspektrometer hoher Akzeptanz 72.1 Die Komponenten des Detektorsystems. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10

2.1.1 Magnetspektrometer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .102.1.2 Multiplizitatsbestimmung und Flugzeitmessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.1.3 Detektoren zur Leptonenidentifikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

3 Messung und allgemeine Daten-Analyse 173.1 Durchfuhrung der Messungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .173.2 Grundlagen der Analyse und der Simulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183.3 Detektorspezifische Analyse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20

3.3.1 Minidriftkammern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .213.3.2 Time-of-Flight Detektoren: TOF + TOFino. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213.3.3 Impulsrekonstruktion und Spurkandidaten: DieKickplane-Analyse. . . . . . . . 23

3.4 Entwickelte Software. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

4 Teilchenidentifikation 274.1 Methode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27

4.1.1 Wahl der Koordinaten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .284.1.2 Selektionsschnitte zur Hadronenidentifikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

4.2 Korrekturen zur Identifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .334.2.1 Effizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .334.2.2 Reinheit (

”Purity“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39

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ii INHALTSVERZEICHNIS

5 Hadronen, Analyse und Ergebnisse 495.1 Rohspektren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .495.2 Korrekturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51

5.2.1 Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .515.2.2 Kombination aller Korrekturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .585.2.3 Korrigierte Hadronenspektren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61

5.3 Differentielle Großen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .635.3.1 Invariante Darstellung als Funktion der transversalen MassemT . . . . . . . . . 635.3.2 RapiditatsverteilungdN

dy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71

5.3.3 π+

π− -Verhaltnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .745.4 Integrale Großen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75

6 Korrelationsanalyse 776.1 Methode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78

6.1.1 Kombinationsalgorithmus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .796.2 Simulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80

6.2.1 π+π− -Paarmultiplizitaten - Abschatzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806.2.2 PLUTO-Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .806.2.3 URQMD-Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86

6.3 Selektionskriterien derK0S -Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94

6.3.1 Teilchenbezogene Selektionskriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 946.3.2 Paarbezogene Selektionskriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1016.3.3 Kombinierte Anwendung der Kriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1066.3.4 Anwendung auf die Experimentdaten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1086.3.5 weitere, untersuchte Selektionskriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .111

6.4 Kombinatorischer Untergrund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1116.4.1 Bestimmung deslike-sign-kombinatorischen Untergrundes. . . . . . . . . . . .112

6.5 Untergrundquellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1136.5.1 korrelierte Untergrundquellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1146.5.2 sekundare Prozesse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1166.5.3 fehlidentifizierte Untergrundquellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1186.5.4 Kontaminationsbeitrage nach Anwendung der Selektionsschnitte. . . . . . . . .119

6.6 Extraktion desK0S -Signals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .122

7 Ergebnisse der Korrelationsanalyse 1277.1 Paarmultiplizitatsverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1277.2 K0

S -Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1287.2.1 Zahlraten und Multiplizitaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1287.2.2 Teilchenverhaltnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1317.2.3 Vergleich mit Simulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1327.2.4 Massenauflosung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1327.2.5 Impulsauflosung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .132

7.3 ρ0-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1347.3.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1347.3.2 Analyse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135

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INHALTSVERZEICHNIS iii

8 Diskussion und Ausblick 1418.1 Pionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1428.2 Korrelationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .143

8.2.1 Kaonen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1438.2.2 Diskussion derρ0-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .145

8.3 Ausblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148

A Methoden - Ubersicht 151A.1 Kinematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .151A.2 Berechnungen der Masse - Massenselektion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152A.3 Statistische Methoden - Bayes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152A.4 Zusatzliche Methoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153

A.4.1 Energieverlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153A.4.2 Vetomethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .154

B Korrekturmatrizen der Teilchenidentifikation 157B.1 unbereinigte Korrekturenmatrizen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .158

B.1.1 Identifikationseffizienz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .158B.1.2

”Purity“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159

B.1.3 Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .160B.2 bereinigte Korrekturenmatrizen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161

B.2.1 Tabellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161B.2.2 Identifikationseffizienz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162B.2.3

”Purity“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .163

B.2.4 Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164B.3 Kombination . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .165

C Parameter der Anpassung der invariantenmT -Spektren 169

D π+π− -Paarmultiplizit aten - Eine Abschatzung 173D.1 Herleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .173D.2 Erweiterung der Herleitung fur kontinuierliche Verteilungen. . . . . . . . . . . . . . .175D.3 Anwendung auf experimentelle Verteilung (Poisson). . . . . . . . . . . . . . . . . . .175D.4 Erweiterung der Herleitung fur diskrete Verteilungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . .177D.5 Anwendung auf experimentelle, diskrete Verteilung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .177

D.5.1 Vergleich mit dem Experiment. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .178

E Signifikanz 181

F Vertexbestimmung 183F.1 Zwei Windschiefe Geraden: parametrische Minimalisierung. . . . . . . . . . . . . . .183F.2 Zwei und mehr Trajektorien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .186

G Weitere, zusatzliche Selektionskriterien 187G.1 Teilchenbezogene Selektionskriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187

G.1.1 Teilchen-Impuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187G.2 Paarbezogenene Selektionskriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187

G.2.1 Minimaler Abstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187

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iv INHALTSVERZEICHNIS

G.2.2 Armenteros-Podolanski. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .187G.2.3 Offnungswinkel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .189G.2.4 Pointing-Angle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .189G.2.5 Impact parameter- Durchstoßpunkte in der primaren Vertex Ebene. . . . . . .190

Literaturverzeichnis 191

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Abbildungsverzeichnis

1.1 Ablauf einer Schwerionenreaktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.2 Schwellenproduktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2.1 Ansichten des HADES-Spektrometers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.2 Magnetspektrometer, Komponenten und Funktionsweise. . . . . . . . . . . . . . . . . 112.3 TOF und TOFino. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .122.4 RICH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .132.5 PreShower. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

3.1 Spektrometerausbau im November 2001. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .183.2 Analyse- und Simulations Konzept. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .193.3 Prinzipbild der hadronenorientierten Analyse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203.4 Clusterfinding. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .223.5 Schematische Darstellung derKickplane-Methode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

4.1 Gauß’sche Fehlerverteilung von1/Impuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294.2 Gauß’sche Fehlerverteilung von1/β . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .304.3 Teilchenidentifikation via 1/Impuls vs. 1/beta (TOF,Sektor 2). . . . . . . . . . . . . . . 314.4 Identifikationsschnitte zur Teilchenidentifikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324.5 Anwendung der Identifikationsschnitte,Impuls× Ladung gegenβ . . . . . . . . . . . 334.6 Effizienz der Teilchenidentifikation,pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354.7 Schnitte inpT , Effizienz der Teilchenidentifikation, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . 364.8 bereinigte Effizienz der Teilchenidentifikation,pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . 374.9 Schnitte inpT , bereinigte Effizienz der Teilchenidentifikation, p,π+ , π− . . . . . . . . 384.10

”Purity“ der Teilchenidentifikation,pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

4.11 Schnitte inpT ,”Purity“ der Teilchenidentifikation, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . 42

4.12 Bereinigte Verteilung der”Purity“, pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

4.13 Schnitte inpT , bereinigte”Purity“ der Teilchenidentifikation, p,π+ , π− . . . . . . . . . 44

4.14 relative Kontamination als Funktion des Impulses. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464.15 relative Kontamination als Funktion des Impulses. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

5.1 unkorrigiertePT y Spektren vonpT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505.2 Akzeptanz fur pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .535.3 Schnitte inpT , Akzeptanzen, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .545.4 Bereinigte Akzeptanzen fur pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 565.5 Schnitte inpT , bereinigte Akzeptanzen, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575.6 reziproke Wichtungsfaktoren vonpT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

v

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vi ABBILDUNGSVERZEICHNIS

5.7 Schnitte inpT , reziproke Wichtungsfaktoren, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . 605.8 optimierte Wichtungsfaktoren zur Korrektur der Pionen Spektren. . . . . . . . . . . . . 615.9 Summe der korrigiertenPT y Spektren vonpT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . 625.10 InvariantemT Verteilungen in Rapiditatsintervallen,π+ . . . . . . . . . . . . . . . . . 645.11 invariantemT Verteilungen in Rapiditatsintervallen,π− . . . . . . . . . . . . . . . . . 655.12 invariantemT Verteilungen in Rapiditatsintervallen, Protonen. . . . . . . . . . . . . . 665.13 π+ , invariantemT Verteilungen in Rapiditatsintervallen, fit. . . . . . . . . . . . . . . . 685.14 π− , invariantemT Verteilungen in Rapiditatsintervallen, fit. . . . . . . . . . . . . . . . 695.15 Verteilung der inversen Steigungsparameter fur π+ undπ− . . . . . . . . . . . . . . . 705.16 Rapiditatsverteilung fur π+ undπ− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .725.17 Rapiditatsverteilung fur π+ undπ− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .735.18 π+ zuπ− - Verhaltnis in verschiedenen Rapiditatsverteilung fur π+ undπ− . . . . . . . 74

6.1 Ausschlusskriterien bei der Paarkombination. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806.2 PLUTO SimulationK0

S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .816.3 Paarverteilungθπ− gegenθπ+

PLUTO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .826.4 Offnungswinkelverteilung des ZerfallsK0

S → π+π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 836.5 Zerfallsvertexverteilung PLUTO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .846.6 PLUTO-Massenauflosung der Kaonen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .856.7 Verteilung der Teilchenmultiplizitaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .866.8 differentielle Betrachtung derK0

S - URQMD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 876.9 StoßparameterK0

S , Einfluss des Multiplizitatsschnitts. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886.10 Verteilung der Teilchenmultiplizitaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .906.11 K0

S -Verteilungen nach Anwendung der Trigger-Bedingung. . . . . . . . . . . . . . . . 916.12 Invariantesπ+π− -Massenspektrum Simulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 926.13 Segmentkoordinaten Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .956.14 zπ im VergleichK0

S -Signal - Untergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .966.15 z-Koordinaten-Rekonstruktionsauflosung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .976.16 Verteilung der z-Koordinate des primaren Vertex im Vergleich Simulation zu Experiment986.17 Ortsabhangige Auflosung der Rekonstruktion des primaren Vertex . . . . . . . . . . . . 996.18 Anwendung des z-Selektionsschnitts auf das Paarsprektrum der Simulation. . . . . . .1016.19 Definition des sekundaren Vertex,vz-Koordinate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1026.20 Rekonstruktion des sekundaren Paarvertex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1036.21 sekundar VertexverteilungK0

S im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1046.22 Anwendung desvz-Selektionsschnitts auf das Paarsprektrum der Simulation. . . . . . .1056.23 Anwendung der Selektionsschnitte auf das Paarspektrum der Simulation. . . . . . . . .1066.24 Rekonstruktion des primaren Vertex im Experiment. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1096.25 invariantes Massenspektrum November 2001, Anwendung der einzelnen Analyseschnitte1106.26 invariantes Massenspektrum November 2001. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1106.27 like-sign kombinatorischer Untergrund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1126.28 Spektrum nach Abzug des kombinatorischen Untergrunds. . . . . . . . . . . . . . . . .1136.29 K0

L → π+π− zuK0S → π+π− Verhaltnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .115

6.30 Entstehungsorte: sekundare Prozesse undK0S -Zerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . .116

6.31 Beitrage identifizierbarer korrelierter Quellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1176.32 Beitrage fehlidentifizierter Paare. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1196.33 Beitrage identifizierbarer korrelierter Quellen, nach Selektionsschnitt. . . . . . . . . . .1206.34 Beitrage fehlidentifizierter Paare, nach Selektionsschnitt. . . . . . . . . . . . . . . . .121

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS vii

6.35 Anpassung des untergrundbereinigten invarianten Massenspektrum vonπ+π− . . . . . 1246.36 2. Anpassung des untergrundbereinigten invarianten Massenspektrum vonπ+π− . . . . 125

7.1 Paarmultiplizitatsverteilung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1277.2 relative Anteile der Multiplizitaten bezogen auf Reaktionen und Paare. . . . . . . . . .1287.3 ρ0-Spektra der STAR-Collaboration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1347.4 PLUTO vs. Rekonstruktion:ρ0, invariante Masse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1367.5 PLUTO vs. Rekonstruktion:ρ0, Impulskorrelation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1377.6 PLUTO vs. Rekonstruktion:ρ0, Paaroffnungswinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1377.7 ρ0-Simulation im Vergleich zum experimentellen Untergrund: Impulskorrelation. . . . 1387.8 ρ0-Simulation im Vergleich zum experimentellem Untergrund:Offnungswinkel . . . . . 1397.9 ρ0-Simulation im Vergleich zum experimentellem Untergrund: sekundarer Vertex . . . . 1397.10 Bestimmung des kombinatorischen Untergrundes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1407.11 Ergebnis derρ0 Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .140

8.1 Ergebnis derρ0 Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1458.2 URQMD: ρ0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1468.3 Ergebnis derρ0 -Analyse undρ0 -Simulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1478.4 Differenzhypothese. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148

A.1 Energieverlustmessungen HADES. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .155

B.1 3D-Darstellung der Phasenraumabdeckung durch den HADES-Detektor. . . . . . . . .157B.2 Effizienz der Teilchenidentifikation,pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . .158B.3

”Purity“ der Teilchenidentifikation,pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159

B.4 Akzeptanz fur pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .160B.5 bereinigte Effizienz der Teilchenidentifikation,pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . .162B.6 Bereinigte Verteilung der

”Purity“, pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .163

B.7 Bereinigte Akzeptanzen fur pT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164B.8 Wichtungsfaktoren zur Korrektur der Spektren vonpT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . .165B.9 optimierte Wichtungsfaktoren zur Korrektur der Pionen Spektren. . . . . . . . . . . . .166B.10 reziproke Wichtungsfaktoren vonpT y, p,π+ , π− . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .167

D.1 Poissonverteilung der Pionenmultiplizitaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176D.2 Multiplizitat der Paarkombinationsmoglichkeiten aus Poisson-verteilten Pionen. . . . . 176D.3 Multiplizitat der Paarkombinationsmoglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .178D.4 Verteilung der Paarmultiplizitatenuberlagert mit den Ergebnissen der Abschatzung . . . 179

G.1 Armenteros-Podolanski Variablen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .188G.2 OffnungswinkelK0

S - Untergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .189G.3 Pointing angle - Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190G.4 impact parameter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190

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viii ABBILDUNGSVERZEICHNIS

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Tabellenverzeichnis

4.1 Grenzen der PID-Effizienzfehler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .344.2 Grenzen der PID-

”Purity“-Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

5.1 Grenzen der PID-Akzeptanzfehler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .555.2 inverse Steigungsparameter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .705.3 Hadronenzahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .755.4 Hadronenmultiplizitaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75

6.1 Eigenschaften von neutralen Kaonen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .776.2 PLUTO-Massenauflosung fur Kaonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .856.3 K0

S -Zahlungen der Simulation im Vergleich: Multiplizitatsschnitt . . . . . . . . . . . . 896.4 Gaußnaherung derK0

S invarianten Masse in der Simulation. . . . . . . . . . . . . . . . 926.5 z-KoordinatenK0

S und Untergrund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .966.6 z-Koordinaten Rekonstruktionsauflosung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .976.7 z-Koordinaten Rekonstruktionsauflosung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .986.8 Ortsabhangige Auflosung der Rekonstruktion des primaren Vertex . . . . . . . . . . . . 986.9 Signale und Signifikanz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1006.10 Auflosung der Rekonstruktion des sekundaren Vertex . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1026.11 Signale und Signifikanz, sekundarer Vertex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1056.12 Signale und Signifikanz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1076.13 Signale und Signifikanz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1076.14 Effizienzen der Schnittkriterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1076.15 Primarvertexverteilung der Experimentdaten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1086.16 korrelierte Pionen-Paar Quellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1146.17 fehlidentifizierte Pionen-Paar Quellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1146.18 Reduktion von Paarbeitragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1216.19 tabellarische Auflistung der Ergebnis fur die experimentellen Daten der Strahlzeit. . . . 1246.20 tabellarische Auflistung der Ergebnis fur die experimentellen Daten der Strahlzeit. . . . 125

7.1 Ergebnisse derK0S -Signalbestimmung im Vergleich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .129

7.2 fehlergewichtete Ergebnisse derK0S -Signalbestimmung. . . . . . . . . . . . . . . . . .130

7.3 PLUTO/HGEANT-Simulation K0s-Nachweiswahrscheinlichkeit. . . . . . . . . . . . .1307.4 Vergleich Experiment-SimulationK0

S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1327.5 Eigenschaften vonρ0 undω . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1357.6 Effizienz derρ0 Schnittkriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .138

8.1 Vergleich mit KAOS-Pionen Ergebnissen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .142

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x TABELLENVERZEICHNIS

8.2 K0S -Produktion im Systemvergleich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .144

8.3 URQMD ρ0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1468.4 Skalierungsfaktorenρ0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147

B.1 Grenzen der PID-Effizienzfehler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161B.2 Grenzen der PID-

”Purity“fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161

B.3 Grenzen der PID-Akzeptanzfehler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161

C.1 π+ : Parameter dermT -Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .169C.2 π+ : weitere Parameter dermT -Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .170C.3 π− : Parameter dermT -Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .170C.4 π− : weitere Parameter dermT -Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .171

D.1 Multiplizitatsabschatzung - Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .178

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Kapitel 1

Einf uhrung

Eines der zentralen Themen der Kernphysik der letzten Jahre war und ist die Erforschung der Eigen-schaften der Kernmaterie bei von der Normaldichte abweichenden Kerndichten und endlichen Tempe-raturen.Zur Zeit gibt es keine andere experimentelle Moglichkeit solche Zustande im Labor zu erzeugen, alsuber die Kollision von Schwerionen an Schwerionenbeschleunigern. Dort lassen sich diese systema-tisch untersuchen.Die Zielsetzung hierbei ist es die Voraussagen der zugrunde liegenden Theorie der starken Wechselwir-kung, derQuanten-Chromo-Dynamik, zu validieren und daruber hinaus deren Beschreibunguber dieZustandsgleichung der Kernmaterie zu ermitteln. Unter Normalbedingungen lasst sich Kernmaterie alsein Vielteilchensystem von Nukleonen, Protonen und Neutronen beschreiben, dessen bindende Kraft diestarke Wechselwirkung darstellt. Die in den Protonen und Neutronen gebundenen elementaren Quarks,die selbst nicht frei beobachtbar sind (Confinement), wechselwirken mittels Gluonen, welche ebenfallsaufgrund ihrer Farbladung untereinander wechselwirken konnen.Ein Phanomen der starken Wechselwirkung besteht darin, dass ihre Starke umgekehrt proportional zumImpulsubertrag in einem Stoßprozess verlauft. Dies bedeutet, dass bei hohen Impulsubertragen bzw. sehrgeringen Distanzen die somit impulsabhangige Kopplungskonstante so klein wird (asymptotic freedom),dass man die Prozesse storungstheoretisch beschreiben kann. Mit kleiner werdenden Impulsubertragenversagt dieser Ansatz. Stattdessen wurden verschiedene effektive Modelle entwickelt, die die baryoni-schen und mesonischen Freiheitsgrade berucksichtigen. Eine Kernaussage dieser Modelle besteht in derModifizierung der Eigenschaften von Hadronen innerhalb von Kernmaterie. Hierfur kann eine teilweiseWiederherstellung der chiralen Symmetrie [RW00] und Kopplungen zwischen Mesonen und Baryonenals Ursachen bei diesen extremen Bedingungen benannt werden.Die Wechselwirkung der Vektormesonen mit der sie umgebenden Materie ist von verschiedenen ha-dronischen Feldtheorien (u.a. [FP97]) beschrieben worden. Diese Theorien sagen vorher, dass sich dieSpektralfunktionen im Mediumandern.Um experimentelle Aussagenuber diese Modifikationen in der heißen und dichten Phase zu treffen,eignen sich die vergleichsweise kurzlebigen Vektormesonenρ0, ω undφ. Besonders dasρ0-Meson miteiner mittleren Lebensdauerτρ ≈ 1, 3 fm/c ist dabei von Augenmerk, da es am wahrscheinlichsten inder Hochdichtephase zerfallen wird, dieubrigen nur teilweise. Die primaren Zerfallskanale der Vektor-mesonen sind die hadronischen, wohingegen die leptonischen Kanale ein dazu relatives Verzweigungs-verhaltnis von≈ 10−4 − 10−5 aufweisen. Trotz dieser geringen Ausbeute erscheinen die leptonischenZerfallskanale besonders zum Studium der Eigenschaften der Vektormesonen in der heißen und dich-

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2 KAPITEL 1. EINFUHRUNG

ten Phase geeignet, denn ihre Zerfallsprodukte, die Leptonen, konnen die Reaktionszone ohne weitere(starke) Wechselwirkung verlassen, wohingegen die hadronischen Produkte eine erhohte Wechselwir-kungswahrscheinlichkeit mit dem Medium aufgrund der starken Wechselwirkung besitzen.Um genau diese leptonischen Zerfallskanale von Vektormesonen bei Schwerionenkollisionen zu ver-messen, wurde am Schwerionensynchrotron (SIS) der Gesellschaft fur Schwerionenforschung (GSI) inDarmstadt, dasHADES-Experiment (High AcceptanceDielektronSpectrometer) entwickelt und aufge-baut. Seine Auslegung auf eine hohe geometrische Akzeptanz, eine hohe Massenauflosung im Bereichder invarianten Masse der zu untersuchenden Vektormesonen sowie eine hohe Ratenstabilitat und diedamit verbundenen Selektionseffizienz fur Leptonen machen es zu einem sehr attraktiven Instrumentdie Eigenschaften der Vektormesonen systematisch zu untersuchen.Trotz oder gerade wegen dieser Auslegung des HADES-Experiments eignet es sich umso mehr auchzur Untersuchung der o.g. hadronischen Zerfallskanale der Vektormesonen. Experimente der letztenJahre zeigen bei hoheren Kollisionsenergien von Schwerionenexperimenten amSPSdesCERN furleptonische Zerfalle desφ-Mesons ine+ e− (NA35-CERES: [Mar04b, Mar04a]) und µ+ µ− (NA50:[A+99a]), (NA60: [D+05]) eine im Vergleich zur Messung des hadronischen Zerfallskanals (NA49:[A+00, A+04b]) in K+ K− (K0

S K0L ) unterschiedliche Multiplizitat (

”φ-puzzle“ [Mar04b, Mar04a,

Roh01]).Mit dem HADES-Detektor ließe sich diese Zerfallscharakteristik desφ-Mesons bei SIS-Energien unter-suchen, womit man u.a. auf Propagationseigenschaften der geladenen Kaonen im Medium ruckschließenkonnte.Bzgl. derρ0-Mesonen gibt es eine weitere Entdeckung der jungeren Zeit im Rahmen der Untersuchun-gen von Resonanzzerfallen in den Zwei- und Mehrfach-Pionen-Kanal, namlich, dass diese in dem di-rekten Nachweis aus dem Zerfall in zwei Pionen durch dieSTAR-Collaboration rekonstruiert werdenkonnten [A+04a]. Interessanter ist, dass dies in peripheren Schwerionenkollisionen amRHIC bei einerSchwerpunktsenergie von

√sNN = 200GeV/c gelang.

Auch hier stellt der HADES-Detektor im Vergleich zu den zu vermessenden leptonischen Zerfallen desρ0 ein Messgerat dar, das den hadronischen Zerfall desρ0-Mesons in die zwei geladen Pionenπ+π− ,bei moderaten Einschussenergien von1− 2 GeV pro Nukleon systematisch untersuchen konnte.

1.1 Ablauf einer Schwerionenreaktion

Da eine Schwerionenreaktion die einzige bekannte Moglichkeit im Labor darstellt, Dichten und Tempe-raturen weit ab von ihren Normalwerten (T0 ≈ 0 undρ0 = 0, 17fm−3) zu erzeugen, soll im folgendender Ablauf einer solchen Reaktion beschrieben werden.Wahrend einer zentralen Schwerionenkollision wird ein Teil der Schwerpunktsenergie der stoßendenIonen in einem sogenannten Feuerball bei Schwerpunktsrapiditat deponiert. Ein Teil der zunachst lon-gitudinalen Bewegungsenergie der Nukleonen der Stoßpartner geht in transversale Bewegungsenergieuber und es werden innere Freiheitsgrade der Nukleonen in Form von Resonanzen angeregt. DieseResonanzen konnen unter Erzeugung von Mesonen wieder zerfallen. Am SIS der GSI stehen Projektil-energien von 1-2GeV pro Nukleon zur Verfugung. Wahrend einer zentralen Kollision von Ionen mitdiesen Energien wird eine Erhohung der Kerndichteρ0 bis auf maximalρ ≈ 3ρ0 und eine Aufheizungder komprimierten Kernmaterie auf etwaT ≈ 80MeV erwartet. Die Phase von komprimierter, heißerKernmaterie ist von kurzer Dauer (≈ 10−22 s). Da die Reaktionsprodukte des Stoßes im Raum expan-dieren, nimmt die Energiedichte mit der Zeit ab. Die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Reaktions-produkten kommt zum Erliegen, wenn das System bei seiner Expansion eine kritische Energiedichteunterschreitet [CR98, BMRS03].

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1.1. ABLAUF EINER SCHWERIONENREAKTION 3

nucleonsresonancesmesons

Abbildung 1.1: Ablauf einer zentralen Schwerionenreaktion bei SIS-Energien, Au+Au, simuliert durchdas Transportmodell URQMD [B+98]. Gezeigt sind die drei Phasen bei der Kollision zweier Kerne.Von links nach rechts: Zunachst beginnen sich die bei diesen Energien geringfugig lorentzkontrahiertenKerne zu beruhren. Dann uberlappen sie sich vollstandig und bilden einen heißen und dichten Feuerball(T ≈ 80 MeV , ρ ≈ 2− 3 ρ0, ∆τ ≈ 5 fm/c) der zuletzt wieder auseinanderstrebt.

Dieser Zeitpunkt wird als Ausfrieren (Freeze-out) bezeichnet und kann in zwei Phasen untergliedertwerden. Finden keine inelastischen Prozesse mehr im Systems statt, wird dies alschemisches Ausfrie-renbezeichnet. Die Haufigkeiten der einzelnen Teilchensorten verandert sich ab diesem Zeitpunkt nichtmehr. Treten auch keine elastischen Prozesse mehr im System auf, wird diesthermisches Ausfrierengenannt. Ab diesem Zeitpunktandern sich die Energien und Impulse der Teilchen nicht mehr. Die Ge-samtdauer einer Kollision mit nachfolgender Expansion liegt nach Modellrechnungen bei SIS-Energienbei≈ 10 − 15fm/c (u.a. [B+98]). Die Lebensdauer der leichten Vektormesonenρ, ω undφ liegen inder gleiche Großenordnung. Insbesondere dasρ-Meson ist so kurzlebig, dass es mit hoher Wahrschein-lichkeit innerhalb der heißen, komprimierten Kernmaterie zerfallt. Da dieser Zustand nur fur sehr kurzeZeit existiert, ist er nicht direkt experimentell zuganglich, denn Informationen konnen nur aus den Ei-genschaften der im Detektor nachgewiesenen Teilchen einer Reaktion nach dem hadrochemischen undthermischen Ausfrieren gewonnen werden.

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4 KAPITEL 1. EINFUHRUNG

1.2 Teilchenproduktion, Produktionsschwelle

Die Produktionsschwelle fur ein Teilchen beschreibt die in einem Nukleon-Nukleon Stoß minimaleEnergie, die verfugbar sein muss um dieses Teilchen zu produzieren. Dies bedeutet, dass die verfugbareEnergie im Schwerpunktsystem mindestens der Teilchenmasse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindig-keit betragen muss.(Im folgenden Abschnitt werden Einheiten benutzt, bei denenh = c = 1 gilt (c: Lichtgeschwindigkeitim Vakuum).)Im Allgemeinen lasst sich die totale Schwerpunktsenergie, die invariante Masse,uber

ECM =

√(∑Ei

)2−(∑−→pi

)2(1.1)

beschreiben (u.a. [Eid04]).Fur zwei identische Teilchen (m1 = m2 = mN ) ergibt sich hieraus im Laborsystem: (−→p2 = −→0 )

ECM =√

2 m2N + 2 E1 mN (1.2)

E1 lasst sich beschreiben als die Summe der kinetischen Energie des StrahlteilchensT und seiner Ru-heenergiem. Ebenso gilt fur ECM :

ECM = 2 mN + Ev

(Ev: verfugbare Energie). Zur Produktion eines Teilchens der MassemX mussEv mindestensmX ent-sprechen. Hieraus lasst sich der folgende Zusammenhang fur eine Produktionsschwelle eines Teilchensder MassemX in Abhangigkeit von der kinetischen Energie des Strahlteilchens, der Strahlenergie, ineinem Nukleon-Nukleon-Stoß herleiten:

Tmin(mX) = 2 mN

((mX

2 mN+ 1)2

− 1

)(1.3)

Der funktionale Zusammenhang ist durch die mittlere Kurve in Abbildung1.2gegeben.

In einem Kern-Kern Stoß besitzen die Nukleonen im Schwerpunktsystem der Reaktion zusatzlich einenImpuls innerhalb der Fermi-Verteilung der Nukleonen im Kern, dessen maximaler Wert≈ 250MeV/cbetragt. Abhangig von der relativen Ausrichtung der individuellen Impulse der stoßenden Nukleonenfuhrt dies zu einer Erhohung oder Absenkung der zur Teilchenproduktion verfugbaren Energie. Dies istdurch die beiden anderen Kurven in Abbildung1.2dargestellt.Abgesehen von anderen (z.B. kollektiven) Prozessen ist es auf Grund dessen in Schwerionenkollisionenmoglich, Teilchen bei Strahlenergien unterhalb ihrer Nukleon-Nukleon-Teilchenproduktionsschwelle zubeobachten (siehe. u.a. [Stu01]).

1.2.1 Assoziierte Teilchenproduktion

Kernmaterie enthalt im Grundzustand keines-Quarks. Der Produktionsprozess von Teilchen wirduberdie starke Wechselwirkung bestimmt, bei der die Strangeness eine Erhaltungsgroße ist. Betrachtet mandie Produktion von Kaonen, welche eins- oders-Quark enthalten, so muss gleichzeitig ein weiteresTeilchen erzeugt werden, das zur Strangeness-Erhaltung fuhrt. Deshalb muss im Falle vonK+ - (us)undK0 - (ds) Mesonen mindestens einΛ0 (uds) erzeugt werden:

NN → NΛK+ .

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1.3. ZIELSETZUNG DIESER ARBEIT 5

kinetic beam energy [GeV/nucleon]

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3

avai

labl

e en

ergy

in a

NN

col

lisio

n [G

eV]

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

2

: 1.

590

s0K0

Λ N

→N

N

thr

E

: 0.674s0K0Λ N→NN

: 1.

873

0 ρ N

N→

NN

th

rE

: 0.7760ρ NN→NN

: 2.

595

0 φ N

N→

NN

th

rE

: 1.0210φ NN→NN

f p∑

f p∑

Abbildung 1.2: mittlere Kurve: Funktionaler Zusammenhang fur die Teilchenproduktionsschwelle (Glei-chung 1.3) in einem Nukleon-Nukleon-Stoß.Die beiden anderen Kurven berucksichtigen den maximalen Einfluss des Fermi-Impulses (≈250 MeV/c), den die Nukleonen bei einem Kern-Kern-Stoß im Schwerpunktsystem zusatzlich besitzen.Dies kann zu einer Absenkung der verfugbaren Energie (untere Kurve) oder zu deren Erhohung (obereKurve) fuhren, je nach der Richtung der Impulse der stoßenden Nukleonen (Abbildung: [Mun05]).Die zusatzlich eingetragenen Linien zeigen die fur die Produktion von ρ0, φ und K0

S mindestens zurProduktion notigen Energien, sowie die hierfur notigen Strahlenergien in Nukleon-Nukleon Stoßen.

Die mindestens zur Verfugung stehende Energie in einem Nukleon-Nukleon-Stoß ergibt sich hiermit zu:

ECM = (mN + mΛ + mK0 − 2 mN ) = 674 MeV

Mit Gleichung1.3 ergibt sich demnach eine minimale kinetische Strahlenergie von1, 59 GeV . DieserEntstehungsmechanismus wird alsassoziierte Produktionbezeichnet.

1.3 Zielsetzung dieser Arbeit

Anhand der experimentellen Daten der Strahlzeit im November 2001 ist es das Ziel dieser Arbeitzunachst die prinzipielle Fahigkeit des HADES-Detektors und dessen Analyse zur Rekonstruktion voninvarianten Massenspektren ausπ+π− -Mesonen aufzuzeigen. Damit sollen Moglichkeiten des Detek-tors, komplementare Informationen zum Leptonenprogramm zu erschließen, untersucht werden.

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6 KAPITEL 1. EINFUHRUNG

Zu diesem Zwecke wird zunachst der Zerfall des neutralenK0S -Mesons in zwei geladene Pionen be-

trachtet. DasK0S hat aufgrund seines Zerfalls zwei (evtl.) gegenlaufige Eigenschaften. Mit einer Zer-

fallslange voncτ = 2, 6 cm zerfallt es nicht mehr am primaren Reaktionsvertex, sondernuberwiegendaußerhalb dessen an einem sekundaren Vertex. Dies bringt zwar einen weiteren Analyseschritt zur Re-konstruktion des sekundaren Vertex an einem Detektor der hauptsachlich auf Zerfalle am primaren Ver-tex ausgelegt ist, doch wird dies mit der zweiten Eigenschaft desK0

S vergutet. Im Bereich der HADES-Massenauflosung, in der Großenordnung von wenigenMeV/c2, besitzt dieses eine praktisch unendli-che feine Signalbreite im invarianten Massenspektrum von≈ 10µeV/c2. Mit seiner Hilfe kann manRuckschlusse auf die invariante Massenauflosung des Detektors ziehen. Zur Bestimmung der Rekon-struktionseffizienzen und Ermittlung geeigneter Parameter wurden hierzu umfangreiche Simulationendurchgefuhrt und ausgewertet.Die gewonnenen Ergebnisse derK0

S -Analyse werden im Anschluss daran mit den Ergebnissen andererExperimente bzgl. geladener Kaonen verglichen.Hierauf folgt die Analyse zur Rekonstruktion derρ0 -Mesonen aus denπ+π− -Paarkombinationen.Der zentrale Aspekt dieser Arbeit besteht darin, zu zeigen, dass HADES in der Lage ist Hadronen,insbesondere Pionen, und darauf aufbauendπ+π− -Korrelationen zu messen und diese im Rahmen derAnalyse rekonstruiert werden konnen.

In den folgenden Kapiteln werden die Hadronen- und Pionen-Paar-Analysen der Daten der Strahlzeitvon November 2001 im Rahmen dieser Arbeit beschrieben. Kapitel3 behandelt die detektorspezifischenAnalyseschritte bis zur Ebene der Spurrekonstruktion. Das darauffolgende Kapitel4 fuhrt die Analyseweiter bis zur Teilchenidentifikation. Nachdem im Kapitel5 die Ergebnisse der Hadronenanalysefur Pionen und Protonen besprochen werden, folgt im Kapitel6 die Darstellung der zur Paaranalysenotwendigen Schritte, deren Ergebnisse im folgenden Abschnitt7 gezeigt werden. Zum Schluss erfolgtim letzten Kapitel8 die Diskussion der Ergebnisse im Vergleich mit anderen Experimenten sowie einAusblick auf zukunftige Analyseaspekte.

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Kapitel 2

HADES,ein Dileptonenspektrometer hoherAkzeptanz

Das HADES-Spektrometer befindet sich am Schwerionensynchrotron (SIS) der Gesellschaft fur Schwe-rionenforschung (GSI) in Darmstadt und wird dort bei Strahlenergien fur Schwerionen von 1-2GeV/Nukleon betrieben. Da es bereits in mehreren Publikationen detailliert beschrieben wurde[HAD94, Sch95, S+04b, S+04a, S+95, G+98, Fri99, M+04], erfolgt hier nur eine kurze Beschreibungder Auslegung und Zielsetzung des Detektorsystems und seiner Komponenten.Ein primares Ziel des HADES-Spektrometers ist die Spektroskopie von Dielektronen, die dem Zer-fall der neutralen Vektormesonen (ρ, ω, φ) innerhalb der Hochdichte- und Hochtemperaturphase einerSchwerionenkollision entstammen. Hieraus erhofft man sich auf Eigenschaften und Wechselwirkungendieser Vektormesonen im nuklearen Medium zu schließen. Daruber hinaus umfasst das physikalischeProgramm von HADES die Spektroskopie von Protonen- und Pionen induzierten Reaktionen beim Be-schuss von elementaren oder Schwerionen-Targets.Aufgrund der zu erwartenden Produktionsraten (≈ 10−4 − 10−3) [Bie04, Sch95, HAD94] Verzwei-gungsverhaltnis beim Zerfall der Vektormesonen (Γρ0,ω,φ→e+ e− ≈ 10−4 − 10−5) wurde HADES bzgl.der folgenden Anforderungen gestaltet:

1. große geometrische Akzeptanz:Mit einer Abdeckung im Azimut von≈ 85% und im Polarwinkel von 18 -85 sind die Geo-metrie und Anordnung der Detektoren so gewahlt, dass die Akzeptanz fur e+ e− -Paare bei einermittleren Rapiditat uber 40% betragt [S+96]. Im Vergleich zum Vorganger-Experiment DLS amBEVALAC in Berkeley, USA, [Bou94, Pru95, P+97], bedeutet dies eine Verbesserung um denFaktor 100.

2. hohe Ratenfestigkeit:Bei den o.g. zu erwartenden Produktionsraten und Verzweigungsverhaltnissen bedarf es zum Er-reichen einer ausreichenden Statistik Strahlintensitaten in der Großenordnung von108 Teilchen/s.Der Detektor und seine Aufnahme- und Ausleseelektronik muss in der Lage sein, diese Raten ver-arbeiten zu konnen.

7

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8 KAPITEL 2. HADES, EIN DILEPTONENSPEKTROMETER HOHER AKZEPTANZ

3. Leptonentrigger hoher Effizienz:Bei einer Strahlintensitat in der vorhergehenden Intensitat bedarf es einer hochst effizienten Trig-gerarchitektur zur Selektion von Dielektronenereignissen, die in ihrer Charakteristik einem Zerfalleines Vektormesons entspricht. Hierfur verfugt HADESuber ein bis zu dreistufiges Triggersy-stem, welches automatisch eine Ereignisselektion durchfuhrt. Dies fuhrt zu einer Datenreduktionin der Großenordnung von104.

4. Impuls- und Massenauflosung :Desweiteren wird eine Massenauflosung im Bereich derω-Meson Masse (782MeV/c2) von 1%angestrebt. Dies entspricht annahernd der Zerfallsbreite dieses Mesons. Diese Auflosung wirdbenotigt um ρ- und ω-Signal trennen zu konnen und eventuelle Modifikationen der Signalformdetektieren zu konnen. Die erforderte Prazision bei der Impulsauflosung betragt somit≈ 1, 5%(siehe Gleichung7.21).

5. Minimierung der Sekundarteilchenproduktion :Dieser Forderung obliegt der Gedanke eines idealen

”mass-less“ Detektors, der mit moglichst

wenig Detektormaterial eine geringe Anzahl von Quellen und Senken fur Teilchen besitzt, welchedie Rekonstruktion der Reaktion erschweren oder zunichte machen konnen.

6. Diskriminierung von hadronischem Untergrund: :Letztendlich werden bei einer Auslegung des HADES-Detektors auf zentraleAu−Au-Reaktion≈ 200 geladene Spuren im Detektor erwartet. Selbst unter diesen Umstanden muss es moglichsein Leptonenspuren effizient von hadronischen Signalen zu differenzieren.

Das HADES-Spektrometer (Abbildung2.1) ist rotationssymmetrisch zur Strahlachse aus sechs iden-tischen Sektoren aufgebaut. Es besteht aus den folgenden Komponenten: Einem ringabbildendenCherenkov-Detektor (RICH,Ring ImagingCHerenkov detector(siehe Abschnitt2.1.3.1), vier Ebenenvon MDCs (Mini-Drift-Chambers, auchMultiwire-Drift-Chambers) (siehe Abschnitt2.1.1), die sichpaarweise vor und hinter dem supraleitenden Magneten (ILSE,I ronLessSuperconducting MagnEt)(siehe Abschnitt2.1.1) befinden und dem META Detektor (Multiplicity and Electron Trigger Array).Letzterer wiederum besteht aus drei unterschiedlichen Komponenten: dem TOF-Detektor (Time OfFlight), einer Flugzeitwand im Polarwinkelbereich von 45-85 und seinem kleineren Pendant TOFi-no im Bereich von 18-45 (siehe Abschnitt2.1.2). Dieser wiederum ist dem PreSHOWER-Detektor(siehe Abschnitt2.1.2) vorgelagert. Nicht zu vergessen sind die START und VETO - Detektoren, diezum Bestimmen einer Reaktion durch den Durchgang eines Schwerions jeweils durch einen schnellensegmentierten Diamant-Detektor realisiert wurden.

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9

BeamRICH

MDC

Magnet coils

TOFTOFino

PreSHOWER

(a) 3D-Ansicht des HADES-Spektrometers

Abbildung 2.1: Ansichten des HADES-Spektrometers:Zu sehen ist ein π+π− -Paar auf demWeg durch das Detektorsystem. Die ein-zelnen Komponenten werden in den fol-genden Abschnitten dieses Kapitels be-schrieben. Zunachst durchqueren die Teil-chen den RICH. Dieser umgibt das Tar-get und dient zur Identifizierung der Elek-tronen/Positronen. Hinter dem RICH folgenzwei Ebenen mit Driftkammern (MDC), dertoroidale Magnet und zwei weitere Drift-kammerebenen. Zusammen bilden sie dasMagnetspektrometer von HADES. Dahin-ter ist die Flugzeitwand TOF und der Sho-werdetektor angeordnet. Sie bilden zusam-men das META- Detektorsystem. Es dientebenfalls der Identifizierung von Elektro-nen/Positronen, sowie der Erkennung vonzentralen Ereignissen anhand der Teilchen-multiplizitat.

Beam

MDCs

PreShower

TOF

TOFinoRICH

Target

Coil

MDCs

(a) Schnitt durch das HADES- Spektrometer

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10 KAPITEL 2. HADES, EIN DILEPTONENSPEKTROMETER HOHER AKZEPTANZ

2.1 Die Komponenten des Detektorsystems

Die Detektoren des HADES-Spektrometers lassen sich im wesentlichen zwei Aufgabenbereichenzuordnen. Auf der einen Seite sind dies die Detektoren zur Spurrekonstruktion und Impulsbestimmung,dem eigentlichen Spektrometer. Sie bestehen aus einem supraleitenden Magneten mit sechs Spulen, dieein raumlich begrenztes, toroidales Magnetfeld mit Feldstarken von bis zu 0,9T fast ausschließlichzwischen den Spulen erzeugen. Vor und hinter dem Magnetfeld befinden sich zur Spurverfolgungjeweils zwei Ebenen von Mini-Driftkammern (MDCs) mit deren Hilfe sich die Flugbahnen vor undnach dem Magnetfeld der geladenen Teilchen bestimmen lassen, womit sich auf die Ablenkungim bekannten Feld und damit auf den Impuls schließen lasst. Auf der anderen Seite stehen derringabbildende Cherenkov-Detektor (RICH) und das Multiplizitats-Elektron-Trigger-Array (META),welches wiederum aus den beiden Flugzeitwanden TOF und TOFino und dem PreSHOWER-Detektorbesteht. Ihre Aufgabe besteht, neben der Multiplizitatsbestimmung des META, in der Identifikation vonElektronen und Positronen und der Diskriminierung von geladenen hadronischen Spuren. Ein nicht zuvernachlassigende Aufgabe obliegt einem dritten Bereich, der Datenaufnahme. Ihre Aufgabe ist es dieInformationen aus≈ 80.000 Messkanale zu erfassen, zu bewerten und zu speichern, bei einer primarenDatenrate von≈ 450MByte/s.

2.1.1 Magnetspektrometer

Die Aufgabe des Magnetspektrometers ist die Bestimmung des Impulses von geladenen Teilchen. ImAllgemeinen gilt fur den Impulsubertrag∆−→pt auf Teilchen der Ladungq in einem Magnetfeld

−→B :

∆−→p =∫

d−→p =∫−→F dt =

∫q−→v ×−→Bdt = −q

∫−→B × d−→s (2.1)

Der Vektor derAnderung des Impulses∆−→pt ist senkrecht zum Teilchenimpuls definiert. Er wird al-lein bestimmt durch das Magnetfeld langs der Trajektorie und ist unabhangig vom Impuls des Teil-chens. Insofern das Magnetfeld, die Eintritts- und Austrittsorte daraus/darein sowie die Flugrichtungdes Teilchens bekannt bzw. bestimmt worden sind, kann anhand der Impulsanderung auf den Impulsdes Teilchens geschlossen werden. Ausgehend von dieser generellen Betrachtung wird das bei HADESverwendete Verfahren der Impulsbestimmung in Abschnitt3.3.3.2skizziert und detailliert in [Gar03]dargelegt.

Das Detektorsystem zur Bestimmung des Teilchenimpulses besteht aus einem supraleitenden Magnetenund vier Ebenen von Vieldrahtkammern, jeweils zwei Ebenen vor und hinter dem Magnetfeld.Der Magnet ist aus sechs symmetrisch zur Strahlachse ausgerichteten Spulen aufgebaut und erzeugt da-mit ein raumlich eng begrenztes toroidales Magnetfeld zwischen seinen Spulen. Bei einem Strom von3450A wird eine maximale Feldstarke von 0,9T erreicht. Die Teilchen erfahren in erster Naherungim Feld nur eine polare Ablenkung, jedoch kaum eine azimutale. Weitere Details zum Magnetfeld, demMagneten und der Vermessung seines Feldes finden sich in [Bre99].Zur Spurbestimmung werden Minidriftkammern verwendet. Um Zweideutigkeiten bei der Spurrekon-struktion auch bei Schwerionenreaktionen mit hohen Multiplizitaten zu minimieren, besteht jedes Moduleiner solchen Driftkammer aus sechs aktiven Ebenen mit Driftzellen. Diese Ebenen sind zueinander infunf verschiedenen Winkel angeordnet, so dass eine maximale Auflosung in polarer Richtung erreichtwird. Die einzelnen Driftzellen werden gebildet durch darunter und daruber liegende Kathodendrah-tebenen und in der Signaldrahtebene liegende Felddrahte. Fur eine einzelne Driftzelle ergibt sich ein

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2.1. DIE KOMPONENTEN DES DETEKTORSYSTEMS 11

(b) Magnet, technische Ansicht

up

rightleft

down

X

Y

Z0,0

1 (+40°)3 (+0°)

5 (+20°)

2 (-20°)4 (-0°)

6 (-40°)

(c) systematischer Aufbau eines Driftkammermo-duls

AB

C D

RICH

MDCI MDCII MDCIII MDCIV

(d) Impulsrekonstruktion

Abbildung 2.2: Das Magnetspektrometer2.2(b): Der Magnet von HADES aus derBlickrichtung entgegen der Strahlachse. DieSpulen befinden sich in den sechs Spu-lenkasten.2.2(c): Aufbau der Minidrift-Kammern (MDC).Jede Kammer besteht aus sechs parallelenSignaldrahtebenen mit unterschiedlichenStereowinkeln.2.2(d): Bei Kenntnis der Flussdichte desMagneten kann aus dem Ablenkungswinkelzwischen den beiden Geraden AB und CDder Impuls des Teilchens bestimmt werden.

rechteckiger Querschnitt, dessen Große vom innersten Modul zumaußersten von5 mm × 5 mm bis10 mm×14 mm variiert. Hierdurch wird eine durchgehend gleichbleibende Granularitat gewahrleistet.Die Dimensionen der Zellen wurden daruber hinaus so gewahlt, dass eine hinreichend kleine Doppel-trefferwahrscheinlichkeit≤ 30% auch bei hohen Multiplizitaten erreicht werden kann. Die erzielbareOrtsauflosung der Driftkammern ist besser als 80µm. Weitere Details zu diesem Detektor finden sichin [G+98, Mar04c, M+04, B+02].

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12 KAPITEL 2. HADES, EIN DILEPTONENSPEKTROMETER HOHER AKZEPTANZ

2.1.2 Multiplizit atsbestimmung und Flugzeitmessung

Die zum META-Detektor gehorenden Flugzeitwande TOF und TOFino ermoglichen gemeinsam mit denStart- und Vetodetektoren eine Messung der Flugzeit der Teilchen. Sie bilden zusatzlich die erste Stufedes mehrstufigen Triggersystems (u.a. [Tra01]), die nach der Passage eines Projektils im Startdetektorund keinem Signal des Vetodetektors aufgrund der registrierten Trefferanzahl in den TOF-Detektoreneine multiplizitatsabhangige Entscheidung treffen.

Die Start- und Vetodetektoren bestehen aus einem 100µm dicken, achtfach segmentierten, achteckigenCVD Diamantsubstrat mit einem Durchmesser von≈ 25 mm. Extrem strahlungsresistent gegenuberSchwerionen ermoglichen sie Zeitmessungen mit einer Auflosung von∆t ≤ 80 ps [BBN+98, B+01].Sie sind jeweils etwa 75cm vor und nach dem Targetpunkt auf der Strahlachse angebracht.

e-

e+

(a) TOF (b) TOFino

Abbildung 2.3: Darstellung der außeren Flugzeitwand TOF 2.3(a) und eines Sektormoduls der innerenTOFino-Flugzeitwand 2.3(b).

Die Flugzeitdetektoren sind in zwei Bereiche aufgeteilt: im inneren Polarwinkelbereich TOFino (18 −45 ) und im außeren Bereich (45 − 85 ) TOF (siehe Abbildung2.3), wobei beide Detektoren aussechs identischen Sektoren bestehen.Der TOF-Detektor umfasst pro Sektor jeweils 64 Plastik-Szintillator-Streifen, deren Signale an beidenEnden von einem Sekundarelektronenvervielfacherrohre (PMT -photo multiplier tube) ausgelesen wer-den. Die Streifen im inneren Bereich haben einen quadratischen Querschnitt von2 cm × 2 cm, weiteraußen von3 cm× 3 cm. Wiederum acht dieser Streifen werden zu einem Modul zusammengefasst, dasvon einer gemeinsamen Karbonfaserhulle umgeben ist. Die Zeitauflosung, die mit diesem Detektor er-reicht wird, liegt bei∆t ≤ 150 ps. In Richtung der Szintillatorstabe betragt die Ortsauflosung durchDifferenzbildung der Zeitsignale∆x ≈ 2, 5 cm [A+02].Der TOFino-Detektor ist direkt dem PreSHOWER-Detektor vorgelagert. Er besteht pro Sektor aus je-weils vier Szintillationselementen, die im Gegensatz zum TOF-Detektor, nur an einer Seite mittels einerPMT ausgelesen werden. Seine Zeitauflosung liegt bei etwa 500ps. Eine Ortsbestimmung lasst sich des-halb alleine mit dem TOFino nicht vollziehen; erst in Kombination mit dem PreSHOWER kann dieseerfolgen.

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2.1. DIE KOMPONENTEN DES DETEKTORSYSTEMS 13

2.1.3 Detektoren zur Leptonenidentifikation

Die Detektoren zur Identifikation von Teilchen wurden so konzipiert, dass sie in der Lage sind Elek-tronen und Positronen, von hadronischen Spuren zu unterscheiden. Außer der Unterscheidunguber dieFlugzeit, werden weitere physikalische Phanomene verwendet.

2.1.3.1 Der ringabbildende Cherenkovdetektor - RICH

Photonendetektoren(28272 pads)

V UV-Spiegel

Druckschale

Stützstruktur

R adiator-Gas

Zähler-Gas

Target Schwerionenstrahl CsI-Photokathode

Steckverbinder fürA usleseelektronik

CaF -Fenster2

K athoden-DrähteA noden-Drähte

e-

Abbildung 2.4: Schematische Darstellung des RICH-Detektors [Ebe04].

Die Diskriminationseigenschaften dieses Detektors beruhen auf dem Cherenkov-Effekt, welcher be-sagt, dass, sobald ein Teilchen innerhalb eines Mediums die Lichtgeschwindigkeit in diesem Mediumuberschreitet, Licht in einem Konus entlang der Ausbreitungsrichtung des Teilchens emittiert wird. DerOffnungswinkel des Konus istuber

cos α =1

βn

limβ→1=1n

mit dem Brechungsindex des Mediumsn und der Geschwindigkeitβ verknupft. Fur Teilchen, derenGeschwindigkeitβ = v/c (c: Lichtgeschwindigkeit im Vakuum) annaherndβ → 1 betragt, ergibt sichein asymptotischerOffnungswinkelαasmpyt. = arccos(1/n). Das Medium ist beim HADES-RICH1 sogewahlt, dass nur Elektronen und Positronen bei Impulsen zwischen100 MeV/c und1500 MeV/c dieCherenkov-Schwelleuberschreiten konnen. Hierzu wird als RadiatorgasC4F10, γthr = 18, 3 verwen-det. Das ultraviolette Licht (VUV) des Kegels wirduber einen segmentierten, spharischen VUV-Spiegel

1RICH: r ing imagingcherenkov detector

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14 KAPITEL 2. HADES, EIN DILEPTONENSPEKTROMETER HOHER AKZEPTANZ

reflektiert und auf einen unter Ruckwartswinkeln montierten, positionsempfindlichen Photonendetektorfokussiert. Dieser besteht aus sechs Vieldrahtproportionalkammern mit segmentierter Kathodenebeneund einem aufgedampftenCsI-Photokonverter. Der mit Methan (CH4) betriebene Konverter ist durchein großflachigesCaF2-Fenster vom Radiatorgas getrennt. Eine weitere Beschreibung zur Konzeptionund Betrieb des RICH finden sich u.a. detailliert in [Fab03, F+03, Z+99, Kas00].

2.1.3.2 PreSHOWER-Detektor

Unter kleinen Polarwinkeln (18 − 45 ), bei denen eine Unterscheidung von Leptonen von Hadronen,hauptsachlich schnellen Pionen, aufgrund der Flugzeit ihre Grenzen findet, wird der PreSHOWER-Detektor verwendet. Er besteht aus sechs symmetrisch um die Strahlachse angeordneten Modu-len. Das Wirkprinzip dieses Detektors beruht darauf, dass hochrelativistische Elektronen und Po-sitronen beim Eindringen in Materie eine elektromagnetische Kaskade (Schauer) durch alternierendeBremsstrahlungs- und Paarerzeugungsprozesse auslosen. Bremstrahlungseffekte sind fur die Hadronenwegen ihrer bedeutend hoheren Masse zu vernachlassigen. Damit lassen sich die von Hadronen undLeptonen erzeugten Schauer anhand einer unterschiedlichen Ladungsdeposition in zwischengeschalte-ten Detektoren unterscheiden.Zu diesem Zweck besteht jedes Shower-Modul aus drei Vieldrahtkammern. Dazwischen sind jeweils

read-out pad planes

potential wires ground wires

Pb

conv

erte

r

Pb

conv

erte

r

e-

p

pre-conv post 1 post 2

steal

Abbildung 2.5: Schnitt durch den PreSHOWER-Detektor,[Mar04c].

Bleikonverter mit einer Dicke von≈ 1 cm. Dies entspricht etwa 1-2 Strahlungslangen.Die Kammern besitzen eine Drahtebene, eine Kathodenebene aus Edelstahl und eine segmentierte Ka-thodenebene aus kupferbeschichtetem, in Epoxidharz eingebetteten Glasfasermaterial. Die Drahtebeneist abwechselnd aus Kathoden- und Anodendrahten aufgebaut und bildet zusammen mit den Segmen-

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2.1. DIE KOMPONENTEN DES DETEKTORSYSTEMS 15

ten der Kathodenebene eine ortsauflosende Padstruktur. Die Anzahl der Pads bleibt in polarer Richtungkonstant 32 und betragt azimutal mit steigendem Polarwinkel 20 bis 32. Weitere Ausfuhrungen und einedetaillierte Beschreibung befinden sich in [B+04].

2.1.3.3 Datenaquisition

Eine zentrale Komponente des Detektors bildet das Trigger- und Datenaufnahmesystem. Das desHADES-Detektors ist so konzipiert, dass es in der Lage ist Strahlintensitaten von108 Ionen pro Spillin Kombination mit einem 1-prozentigen Wechselwirkungstarget, eine primare Triggerrate von106/sund einer Teilchenmultiplizitat von≈ 200 geladenen Spuren bei einer zentralenAu + Au-Reaktion zuverarbeiten.Ausgehend von dieser Rate selektiert das System, im Trigger der ersten Stufe (LVL1-TRIGGER), mittelseiner Multiplizitatsbedingung auf die Signale der TOF- und TOFino-Flugzeitwand zentrale Stoßreak-tionen. Damit liegt eine Ereignisrate von≈ 105/s vor. Die zu dieser Stufe vorliegende Datenmengeubersteigt die Bandbreiten heutiger Speichergerate von10− 100 MByte/s.Um bei einer Leptonenanalyse die Selektivitat auf Leptonen- und Dieleptonenereignisse zu erhohen unddamit die Ereignisrate zu erniedrigen, wird der sogenannte Trigger der zweiten Stufe konzipiert. DasZiel dieses Systems ist es in Echtzeit (t < 10 µs) eine Identifizierung vone+ e− -Paaren zu erreichen[Tra01]. Hierzu werden mit speziellenImage Processing Units, elektronischen Bildverarbeitungseinhei-ten, die Daten des RICH-Detektors [Leh00], der TOF-Wand [Lin00] und des PreSHOWER-Detektors[Pet00] in einem dreistufigen Signalverarbeitungsprozess weiterverarbeitet. Eine ausfuhrliche Beschrei-bung dieses Prozesses findet sich in [Tra01, Leh00, Toi04].Das System zur Datenaufnahme bedient sich des folgenden Konzepts. Die Daten dervor-Ort am De-tektor angebrachten Elektronik wird von VME-Steckbuskarten in insgesamt sieben Crates angesteuertund ausgelesen. Jeweils eine CPU in diesen Crates liest wiederum deren Daten ein und versendet sie mitbis zu 15 MB/suber ein aus der Telekommunikation bekanntes ATM2-Netzwerk3. Ein PC empfangt dieDaten und setzt sie zu vollstandigen Ereignissen zusammen. Diese werden dann auf Band geschrieben.Details zu diesem System finden sich in [Mun02]. Die typische Große eines kompletten Ereignisses fureine C+C-Reaktion betragt 4KByte.Im November 2001 wurden mit diesem System fur≈ 70h bei einer Rate von 1kHz Daten genommen.Damit ergibt sich ein Rohdatensatz von≈ 1 TByte. Mittlerweile sind Daten- und Triggerkapazitatenstark verbessert worden, so dass heutzutage etwa die 10-20-fache Menge an Daten genommen werdenkann.

2Asynchronous Transfer Mode3Stand zum Zeitpunkt der Aufnahme der Daten, 2001

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16 KAPITEL 2. HADES, EIN DILEPTONENSPEKTROMETER HOHER AKZEPTANZ

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Kapitel 3

Messungundallgemeine Daten-Analyse

3.1 Durchfuhrung der Messungen

Die im Rahmen dieser Arbeit betrachteten Messungen wurden am Schwerionensynchrotron (SIS) derGesellschaft fur Schwerionenforschung in Darmstadt durchgefuhrt. Es handelt sich dabei um ein soge-nanntes

”fixed target“-Experiment. Die Messungen fanden im Rahmen einer Kommissionierungs- und

Teststrahlzeit im November 2001 statt.Wahrend der mehr als 70 Stunden dauernden Messkampagne wurden bei einer Strahlintensitat von≈ 106 Kohlenstoffionen/s bei einer mittleren Spilllange1 von≈ 8 s Daten genommen. Die kinetischeEnergie des Strahls betrug 2 GeV pro Nukleon. Insgesamt wurden≈ 4, 2× 107 Reaktionen aufgenom-men, die die Multiplizitatsbedingung der ersten Triggerstufe von mindestens vier Treffern im META-Detektor erfullten. Im Detail wurden die Daten der Nachtschichten von Tag 338 bis zum Morgen desTages 342 des Jahres 2001 analysiert.Das Target bestand zu diesem Zeitpunkt aus einem 5mm langen Kohlenstoffzylinder mit einemDurchmesser von 8mm. Bei einer Dichte von Kohlenstoff von2, 2 g/cm3 [Eid04] ergibt sich eine5-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass ein Kohlenstoffprojektil mit einem Targetatom wechselwirkt.Die Stromstarke zum Erzeugen des Magnetfeldes betrug 2497A. Dies entspricht einem maximalen Feldvon≈ 0, 5 T und 75% der maximalen Leistung des Magneten.Den damaligen Stand des Detektorausbaus stellt Abbildung3.1 dar. Fur die in dieser Arbeit durch-gefuhrte Hadronen- und Hadronenpaaranalyse wurden die beiden inneren MDC-Detektoren vor demMagnetfeld verwendet, mit Ausnahme der innersten Kammer im ersten Sektor, sowie die Informationender Flugzeitwand des META-Detektors.

1Spill: Strahlteilchenpaket

17

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18 KAPITEL 3. MESSUNG UND ALLGEMEINE DATEN-ANALYSE

Driftkammer Ebene 2

geplant

Driftkammer Ebene 1

Driftkammer Ebene 3Driftkammer Ebene 4TOF, PreShower

RICH

im Baueinsatzbereit

Abbildung 3.1: Spektrometerausbau im November 2001 [Ebe04].

3.2 Grundlagen der Analyse und der Simulation

Die Zielsetzung bei der Planung und Entwicklung der Verarbeitung von Experiment- und Simulations-daten lag in der moglichst gleichartigen, wenn nicht identischen, Behandlung dieser Datenstrome, damitErgebnisse aus Experiment und Simulation sich nicht aufgrund von unterschiedlicher Analysesoftwareunterscheiden.Das zu diesem Zwecke konzipierte Analysesoftwarepaket HYDRA [Gar03] basierend auf der Objekt-orientierten Klassenbibliothek ROOT [BRP00] verwirklicht diese Idee in der in den Abbildung3.2dargestellten Weise. Dabei werden die Daten in einer

”event“-orientierten Struktur behandelt. Fur jedes

Ereignis wird der komplette Datensatz eines”

event“ von den Rohdaten bzw. den Ereignisgenerato-ren, sukzessive von Daten-Level zu Daten-Level weiterverarbeitet. Dank der modularen Analyseketteist es moglich die Analyse an beliebiger Stelle zu unterbrechen oder um eine zusatzliche Methode zuerweitern.

Auf seiten der experimentellen Daten werden die von der Datenaufnahme erfassten und Hardware-orientierten Rohdaten eingelesen. Detektorspezifische

”unpacker“-Routinen erhalten von dem

Gesamtdatensatz eines”

events“ den Teil der zu ihrem Detektor gehorigen Daten zugeteilt. Diese wer-den dann aus dem binaren Rohdatenstrom in Datenstrukturenubertragen, die jeweils die Information imFalle z.B. der Driftkammern eines aktiven Signaldrahtes - Kanalwert, Drahtnummer, Detektor, Modul,etc. - beinhaltet.Anschließend erfolgt eine detektorspezifische Kalibration der Kanalwerte, um detektorbezogene,physikalische Daten in Form von Signallaufzeiten, Ladungen, Intensitatsverteilungen etc. zu erhalten.

In der Simulation hingegen erzeugenEreignisgeneratorendie in einer Reaktion auftretenden Teilchen inForm deren Teilchenspezies und ihres Viererimpulses. Fur HADES wurden zwei verschiedenen Ereig-nisgeneratoren verwendet. Zum einen wird das von der HADES-Kollaboration entwickelte Programm-paket PLUTO [KH00] verwendet. In diesem Paket lassen sich einfache Zerfalle, deren Eigenschaftenin Tabellen abgelegt sind, sowie komplexe Zerfalls- und Wechselwirkungsketten, verwirklichen. Zumanderen wird ein wesentlich komplexerer Ansatz durch ein sog. Transportmodell fur Schwerionenkol-

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3.2. GRUNDLAGEN DER ANALYSE UND DER SIMULATION 19

Monte-Carlo-TrackingMonte-Carlo-Tracking

Experiment Simulation

dektektorbezogenephysikalische Koordinaten

(Signallaufzeiten, Detektorelement, Ladung,...)

HGEANTbasierend auf GEANT

Detektor-ModellierungDigitizer

4-ImpulsPID

Trajektorien und deren Kreuzungspunkte

mit den Detektoren

Eventgeneratoren

UrQMD

ConverterPluto++

Detektor-Koordinaten(Kanal, Messwert)

Rohdaten

Unpacker

Kalibration

Calibrator

Abbildung 3.2: Analyse- und Simulations Konzept

lisionen realisiert. Hierbei wird innerhalb der HADES-Kollaboration hauptsachlich das Modell zur Ul-trarealtivistischen QuantenMolekularDynamik URQMD [B+98] verwendet.Wahrend PLUTO die kinematischen Variablen in einer zur Weiterverarbeitung geeigneten Form bereit-stellt, mussen die von der URQMD-Simulation in Form von Vierervektoren und Quantenzahlen bereit-gestellten Daten zunachst mittels einesconverters[Zum05b] in Teilchenspezies und Vierervektor imLaborsystemubersetzt werden. Im Hinblick auf die im Rahmen dieser Arbeit betrachtetenK0

S sei An-zumerken, dass innerhalb von URQMD nur K0 undK0 existieren. Diese werden imconverteraddiertund im Verhaltnis 1:1K0

S bzw.K0L zugeordnet.

Ausgehend von diesem Status erfolgt eine Verfolgung der Teilchentrajektorien inklusive der Erzeugungvon Sekundarteilchen mit Hilfe des Monte-Carlo-basierten Programmpakets GEANT, welches an HY-DRA und seine Datenstrukturen angepasst unter dem Namen HGEANT firmiert. Jedes ursprunglicheTeilchen und neuerzeugte Teilchen tragt eine eineindeutige Kennzahl (track id), anhand der die Teil-cheneigenschaften, Viererimpuls, Reaktionsvertex, Reaktionsmechanismen, etc. rekonstruiert werden

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20 KAPITEL 3. MESSUNG UND ALLGEMEINE DATEN-ANALYSE

konnen. Diese Kennzahl wird im Falle einer Simulationsanalyse als zusatzliches Datenelement weiter-vermittelt.Die gewonnenen Teilchenspuren und deren Kreuzungspunkte mit den Teilchendetektoren werden an dieDigitizer genannten Routinen des HYDRA-Pakets weitergereicht. Jeder detektorspezifische

”Digitizer“

simuliert auf Basis dieser Werte eine realitatsnahe Detektorantwort. Diese ist in ihrem Datenformat iden-tisch mit dem der kalibrierten experimentellen Daten. Sie tragt zusatzlich die Information der HGEANT

Spuren, die zu diesem Signal gefuhrt hat. Fur die Driftkammern, z.B., werden somit fur jedes Teilchen,das eine Driftkammer durchquert, die korrespondierenden Driftzeiten jeder getroffene Driftzelle ermit-telt und ausgegeben [Mar04c].Von hier an werden Simulationsdaten und solche experimenteller Herkunft vollkommen identisch be-handelt. Im Falle der Simulation werden nur noch zusatzlich dietrack idsweitergegeben.

3.3 Detektorspezifische Analyse

detektorbasierte Analyse

TOF TOFino(+PreShower) MDC

META - Treffer (Raumpunkte) Spursegmente

Spurrekonstruktion und Impulsbestimmung

Kickplane-Analyse

Spurkandidaten mit Impuls"Kicktracks"

dektektorbezogenephysikalische Koordinaten

(Signallaufzeiten, Detektorelement,Ladung,...)

Abbildung 3.3: Prinzipbild der hadronenorientierten Analyse von Detektordaten bis zu Spurkandidatenmit Impuls,

”Kicktracks“.

Ausgehend von den Daten, wie sie am Ende der in Abbildung3.2skizzierten Analysekette bereitstehen,werden diese Daten detektorbezogen weiter analysiert (Abbildung3.3)2. Dies bedeutet, dass die gemes-senen Großen, unter Kenntnis der Detektorgeometrie und dessen Position im Raum, in Ortskoordinaten

2Detektoren, die nicht fur die Hadronenanalyse verwendet werden, werden hier nicht betrachtet (RICH).

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3.3. DETEKTORSPEZIFISCHE ANALYSE 21

und Flugzeiten (TOF, TOFino, Abschnitt3.3.2) oder Spursegmente (MDC, Abschnitt3.3.1) umgerech-net werden. Mit diesen Ergebnissen finden eine Spurkandidatenrekonstruktion und Impulsbestimmungmittels derKickplane-Methode statt (3.3.3). Am Ende dieser Analyse stehen somit Spurkandidaten miteinem zugewiesenen Impuls zur Verfugung. Auf diese Daten baut die folgende in dieser Arbeit ent-wickelte und durchgefuhrte Analyse (Kapitel4) auf.

3.3.1 Minidriftkammern

Wenn ein Teilchen die Driftkammern durchquert, so sprechen im Idealfall die getroffen Driftzellenin allen sechs Driftkammerebenen an. Neben der reinen Ortsinformation, die durch die Position dergetroffenen Driftzellen gegeben ist, stehen Driftzeiten zur Verfugung, die eine Ortsauflosung von besserals 150 µm ermoglichen [Mar04c, M+04, G+98]. Ziel der Driftkammeranalyse ist mit jeweils einemPaar von Driftkammern, mit Hilfe der Driftzeiten ein Geradensegment vor und hinter dem Magnetfeld(im Falle dieses Experiments nur davor) zu bestimmen.

Kandidatensuche - Clustersuche Der erste Schritt dabei ist eine geeignete Vorauswahl von mogli-chen Spurkandidaten zu treffen. Der hierzu verwendete Algorithmus wird im Folgenden kurz umrissen.Abbildung3.4zeigt wie angesprochene Driftzellen mit ihren unterschiedlichen Stereowinkeln sich mit-tels einer Projektion auf einer Projektionsebene zwischen den Kammernuberlagern. Die

”Lichtquelle“

fur diesen Schatten stellt dabei das Target dar.Die virtuelle Projektionsebene wird in der Analyse durch eine feingerastertes 2-dimensionales Histo-gramm dargestellt, in dem an allen Positionen, die von der Projektion eines Drahtesuberdeckt wird,der Inhalt des Histograms um 1 erhoht wird. Durch dieUberlagerung aller gefeuerten Driftzellen erhaltman Bereiche (Cluster) an denen sich kreuzende Drahteuberlagern. Trifft dies gleichzeitig fur mehrereZellen zu, so entstehen lokale Maxima. Anhand der Hohe der Cluster erfolgt dann eine Auswahl vonDriftzellen, deren Informationen fur eine Spuranpassung verwendet werden. Bei einer Nachweiseffizi-enz von 98% pro Ebene lasst sich berechnen, dass mehr als 99,5% der Cluster mindestens die Hohe 10erreichen.

Spuranpassung Nachdem ein Cluster ausgewahlt wurde, werden die beitragenden Driftzeiten mittelseiner Funktionalminimierung angepasst. Mit diesem Verfahren lasst sich eine Spurrekonstruktionseffizi-enz vonσ < 100 µm erreichen. Am Ende dieses Verfahrens erhalt man pro Cluster ein Geradensegment.

Eine detaillierte Beschreibung und Analyse der Effizienz der entwickelten Software findet sich in[Mar04c].

3.3.2 Time-of-Flight Detektoren: TOF + TOFino

Die Flugzeitwande setzen sich aus zwei unterschiedlichen Systemen zusammen. Einerseits deckt dieSzintillatorwand TOF, die aus 384 Staben besteht, den Polarwinkelbereich zwischen 45 und 88 ab,andererseits der TOFino genannte Detektor, der aus 24 vertikal angeordnete Staben besteht und deninneren Winkelbereich von 18 bis 45 vor dem PreSHOWER-Detektoruberdeckt.Wenn ein geladenes Teilchen einen Szitillatorstab trifft, so lost sie am Eintrittsort eine Lichtwelle aus,die sich nach beiden Seiten des Stabes hin ausbreitet. An beiden Enden messen Photomultiplier die

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22 KAPITEL 3. MESSUNG UND ALLGEMEINE DATEN-ANALYSE

TargetZ

X

Y

MDC ILayer 3

Projection plane

MDC IILayer 6

Track

Abbildung 3.4: Darstellung der Projektionsmethode fur die inneren Kammern zum Auffinden der Clusterals Grundlage zum Tracking.

AnkunftszeitentL undtR relativ zu einem externen Startsignal, sowie die Amplitude der Lichtwelle.Die Position auf dem Stab lasst sich aus der Differenz der Ankunftszeiten und der Abschwachung derSignalamplituden berechnen. Die Flugzeit dorthin ergibt sich zu [A+02]:

tHit =12(κTDC

L × tL + κTDCR × tR

)− tstart − toffset + tcorr

timewalk (3.1)

κTDCL,R stellt einen vom jeweiligen TDC abhangigen Korrekturfaktor dar, der wahrend der Kalibration

bestimmt wird.tcorrtimewalk berucksichtigt die durch unterschiedliche hohe Amplituden erzeugten Schwan-

kungen in der Ausleseelektronik. Hierfur wird die Dampfung des ursprunglichen Signals im Szintillatorberechnet. Es ergibt sich fur die ZeitauflosungσTOF < 150 ps. Die Ortsauflosung entlang des Szitilla-torstabes betragtσx ≤ 25 mm. In Polarwinkelrichtung wird diese durch die Starke der Stabe bestimmt.Die inneren 32 Stabe sind 2cm stark, dieaußeren 3cm [A+02].Die die Flugzeitwand durchquerenden Teilchen wurden zuvor im Magnetfeld abgelenkt. Danach treffensie i.A. nicht senkrecht auf. Damit ergibt sich eine gewisse, impulsabhangige Wahrscheinlichkeit dafur,dass ein Teilchen mehrere Stabe passiert. Mit Hilfe der HGEANT Simulation lasst sich abschatzen, dass≈ 8% der Treffer solche Mehrfachtreffer sind. Um solche Cluster zu identifizieren, wurden Algorith-men entwickelt, die anhand von Energieverlustmessungen und Flugzeitdifferenzen effizient und praziseentscheiden konnen, ob solch ein Cluster vorliegt oder ob Signale unabhangigen Spuren entstammen[Zov03b].Die Zeitauflosung der TOFino Flugzeitwand betragt σTOFino ≈ 500 ps. Deren Flugzeitinformationkann bislang nur dann verwendet werden, wenn nur ein Teilchentreffer in einem Szintillatorelementregistriert wurde, da sonst eine Zuordnung mit dem dahinterliegenden PreSHOWER-Detektor nichtgelange.

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3.3. DETEKTORSPEZIFISCHE ANALYSE 23

3.3.3 Impulsrekonstruktion und Spurkandidaten: Die Kickplane-Analyse

3.3.3.1 Spurkandidaten

Da fur das in dieser Arbeit betrachtete Experiment im November 2001 nur die inneren Driftkammernvor dem Magnetfeld zur Verfugung standen, musste die Teilchenspur anhand eines Treffers im META-Detektors bestimmt werden. Hierfur wurde ohne weitere Vorauswahl innerhalb eines Sektors jedes in-nere Spursegment der Driftkammeranalyse mit jedem Ortspunkt eines registrierten Treffers (Hit) desMETA-Detektors zu einem Spurkandidaten kombiniert. Fur diese Spurkandidaten wurde im Folgendender Impuls bestimmt.

3.3.3.2 Impulsbestimmung

KickPlane

MDCII

MDCI

pout

pinpkick

META

Θ

∆Θ

Abbildung 3.5: Schematische Darstellung der Kickplane-Methode.

Der Impuls eines geladenen Teilchensp kann anhand seiner Ablenkung im Feld des Magneten rekonstru-iert werden, wenn das Magnetfeld bekannt ist. Die Charakteristik der Ablenkung von geladenen Teilchenim toroidalen Feld des Magneten des HADES-Experimentes kann durch eine einmalige Impulsanderung(”Impulskick’) in einer zweidimensionalen, nahezu flachen Hyperebene (Kickplane) [Gar03], approxi-

miert werden. Eine schematische Darstellung der Methode ist in Abbildung3.5 zu sehen. Fur die Im-pulsanderungpkick gilt:

|−→pin −−−→pout| = |−−→pkick| = 2 · p · sin (∆Θ/2)

dap = |−→pin| = |−−→pout|. |−→pin| und |−→pin| bezeichnen den Impulsbetrag vor und nach dem Magnetfeld.∆Θist die Bahnablenkung im Magnetfeld. Dieser ergibt sich durch die Einwirkung des magnetischen Feldesauf das geladene Teilchen auf seinem Weg durch das magnetische Feld

∆Θ =q

s2∫s1

B(x)· sin(α)ds,

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24 KAPITEL 3. MESSUNG UND ALLGEMEINE DATEN-ANALYSE

wobeiB das ortsabhangige Magnetfeld,α den Winkel, den Teilchenbahn und Magnetfeldrichtung zu-einander einnehmen, unds die Teilchenbahn bezeichnet. Im Falle des toroidalen Magnetfeldes im Ma-gneten des HADES-Experimente kann in guter Naherungsin(α) = 1 angenommen werden. Fur klei-ne Ablenkungen, sprich große Impulse, wirdsin(∆Θ) ' ∆Θ. Damit hangt derImpulskicknur nochvom Ein- und Austrittspunkt der Spur in das ortsabhangige Magnetfeld ab, da die Bahnlange und dieFeldstarkeuber die Bahnkrummung korreliert sind:

pKick = q ·B · (s2 − s1)

Die Hyperebene, in der der einmalige Impulskick auf ein Teilchen mit dem Impulsp anzuwenden ist,wurde mit Hilfe von HGEANT-Simulationen parametrisiert [Gar03]. Auftretende systematische Abwei-chungen fur Teilchen mit niedrigen Impulsen werden durch weitere Tabellen korrigiert werden. DerIm-pulskickbetragt im Mittel pKick = 75 MeV/c und nimmt Werte zwischen40 MeV/c und140 MeV/can. Die Impulsauflosung derKickplane-Methode, bei der die beiden inneren Driftkammern und derMETA-Detektor zur Bestimmung der Teilchentrajektorie benutzt werden (low resolution), wird prak-tisch von der Ortsauflosung des META-Detektors (σMETA σMDC) dominiert. Sie wurde anhand derSimulationsrechnung zu etwa 2% bei einem Impuls von150 MeV/c ermittelt und steigt linear bis aufetwa 22% bei einem Impuls von1400 MeV/c an.Am Ende dieses Analyseschrittes liegen somit eine Reihe von Spurkandidaten mit Impulswerten vor,die in der weiteren Analyse verwertet werden.

3.4 Entwickelte Software

Im Rahmen dieser Arbeit wurden aufbauend auf der Klassenbibliothek und Analysesoftware HYDRAdie folgenden Klassen erstellt bzw. erweitert:

• Eine proprietare Datenstruktur zum Verwalten von Teilcheneigenschaften,HMdcParticle. Dieseumfasst neben dem 4er-Vektor des Teilchens und seiner PID diverse Informationen und Methodenzur nachfolgenden Datenanalyse sowie die gesammelten Informationen vieler zur Rekonstruktionund Bewertung der Spur notwendigen Parameter. Daruber hinaus sind im Falle von Simulations-daten die von GEANT stammenden Parameter enthalten.

• Auf der Grundlage der vorgenannten Datenstruktur wurde eine graphisch, kinematisch basierteTeilchenidentifikation zur Hadronenanalyse implementiert.

• Abgeleitet von der KlasseHMdcParticle wurde die KlasseHMdcParticlePair entwickelt, diezusatzlich zu den Teilcheninformationen, die Parameter, die ein Teilchenpaar charakterisierenbeinhaltet (invariante Masse, Vertex, Tochter,Offnungswinkel,..)

• Zum Befullen der DatenstrukturenHMdcParticle und HMdcParticlePair wurden Klassen ent-wickelt, die neben dem Befullen zum Ende der allgemeinen Analyse, (HMdcParticleFiller, HMd-cParticlePairFiller), auch den Status zu Beginn der Analyse speichern konnen (HMdcParticleFill-erGeant, HMdcParticlePairFillerGeant). Diese unterschiedlichen Analysezustande werden ge-nutzt, um Akzeptanzen und Effizienzen zu bestimmen (s. Abschnitt5.2)

• PTools, HPTools, MPTools:Eine umfangreiche Sammlung von immer wieder auftretenden Routineaufgaben bei der Analyseund Darstellung von Daten. Dabei sindPTools (Processing and Plot Tools)unabhangig von

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3.4. ENTWICKELTE SOFTWARE 25

HYDRA gestaltet; ebenso die mathematischen Berechnung inMPTools (Mathematical Program-ming Tools). Die HPTools (HYDRA Processing and Plot Tools)enthalten gekapselt Routinen, diezum Ablauf eines HYDRA-Programms verwendet werden konnen [Hyd].

• Umfangreiche Erganzungen zumunpackerder MDC-Daten. Zielsetzung ist hierbei eine Dar-stellung und Abfangen diverser Fehlerzustande, die Darstellung zusatzlicher Informationen derRohdaten, sowie Entwicklung und Implementierung einer flexibleren Struktur zur Anpassung anunterschiedliche Rohdatenformate [Zum05a].

• Neufassung des Konverters des URQMD-Ausgabedatenformats in ein Eingabedatenformat furHGEANT. Dabei erfolgte die Berichtigung der Bestimmung der PID, insbesondere derK0

S /K0L -

Bestimmung [Zum05b].

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26 KAPITEL 3. MESSUNG UND ALLGEMEINE DATEN-ANALYSE

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Kapitel 4

Teilchenidentifikation

Fur eine detailliertere, teilchenspezifische Analyse der Daten mussen die im vorhergehenden Kapitel3.3.3 gewonnenen Trajektorien einer Kategorie - Protonen,π+ , π− , Deuteronen und

”andere, nicht

identifizierte“ - zugeordnet werden. Die Identifikation beschrankt sich hierbei, im Sinne der Zielsetzungder Arbeit, auf Hadronen.Zu ermitteln sind somit:

• Polaritat (Ladung) und

• Masse

Wahrend die Polaritat uber das Vorzeichen der Krummung der Trajektorie im Magnetfeld bestimmtwird, stehen zur Hadronenidentifikation verschiedene Methoden zur Verfugung. Anhand der kinema-tischen Großen der Trajektorien, des Impulsvektors, der Flugzeit, der Krummung der Flugbahn sowieweiteren Informationen ist eine Identifikation moglich. EineUbersichtuber die bei HADES angedachtenund verwendeten Verfahren liefert AnhangA.

4.1 Methode

Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt die Zuordnung der im vorhergehenden Kapitel gefundenen Teilchen-spuren zu einer Teilchensorte basierend auf kinematischen Großen, die direkt aus der Impulsbestimmungund der Flugzeitmessung gewonnenen wurden. Durch die Gleichung4.1,

p · c = β · γ ·m · c2 (4.1)

mit γ =1√

1− β2

→ p ∝ 1√1β2 − 1

(4.2)

mit p als Impuls,β der Geschwindigkeit in Einheiten vonc der Lichtgeschwindigkeit und der Massem,sind diese miteinander verknupft. In der 2-dimensionalen dieser vom Impuls undβ abhangigen Großenlegen grafische Schnitte die Zuordnung zu Proton, Pionen und Deuteronen fest. Diese Schnitte werdenanhand der experimentellen Ergebnisse der Daten von November 2001 der vorherigen Kapitel erstellt.

27

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28 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

Die Auswahl erfolgt mit den u.g. Ausnahmen ausschließlich anhand kinematischerUberlegungen undder Forderung nach zusammenhangenden, stetigen und geschlossenen (im mathematischen Sinne,kompakten) Bereichen.Den so identifizierten Teilchen wird in den folgenden Analyseschritten ihre nominelle Masse (entspre-chend [Eid04]) zugewiesen.

4.1.1 Wahl der Koordinaten

Als geeignete Darstellung der kinematischen Variablen Impuls und Flugzeit wurde die Form

Ladung × 1Impuls

gegen1β

gewahlt. In dieser Darstellung sind der Fehler der von Impuls und Flugzeitmessung abgeleiteten Funk-tionen gaußverteilt. Die Gleichungen im Anschluss verdeutlichen diesen Sachverhalt, wobeip der Im-puls, t die Flugzeit,s die entsprechende Flugstrecke,m die Masse undc die Lichtgeschwindigkeitdarstellen. Ausgehend von Gleichung4.1erhalt man:

1p

=1

m · c·√

1β2− 1 =

1m · c

·

√(t · cs

)2

− 1.

Die Fehler von1/p sowie1/β ergeben sich wie folgt

1p

∝ ∆ΘImpulskick

∆(

1p

)∝ ∆ (∆Θ) (4.3)

∆(

)=

√√√√√∂(

)∂t

·∆t

2

+

∂(

)∂s

·∆s

2

=t · cs·

√(∆t

t

)2

+(

∆s

s

)2

(4.4)

Solange der Fehler in der Bestimmung der Lange der Teilchentrajektorie vernachlassigbar bleibt, giltsomit fur beide Großen, da die Fehler der Messgroßen (∆ΘImpulskick, ∆t) gaußverteilt sind, dass derenFehler auch gaußverteilt sind. Im Falle von1/β reduziert sich diese Aussage zu einer gaußverteiltenKomponente.Als Ergebnis der Simulationsanalyse zeigt Abbildung4.1 die Differenz zwischen ursprunglichen undrekonstruiertem Wert als Funktion des GEANT-Impulses fur Pionen und Protonen. Analog hierzu zeigtAbbildung4.2diese fur 1/β als Funktion des Impulses.

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4.1. METHODE 29

1

10

102

[c/MeV]Geant1/p10

-310

-2

[c/M

eV]

Gea

nt -

1/p

rec

1/p

-0.004

-0.002

0

0.002

0.004

Pion

200

400

600

800

100

0

120

0

p [MeV/c]

150

0

180

0

210

0

240

0

(a) Pionen

1

10

102

103

[c/MeV]Geant1/p10

-310

-2

[c/M

eV]

Gea

nt -

1/p

rec

1/p

-0.004

-0.002

0

0.002

0.004

Proton

200

400

600

800

100

0

120

0

p [MeV/c]

160

0

200

0

240

0

280

0

340

0

400

0

500

0

(b) Protonen

Entries 12703

/ ndf 2χ 1.647e+04 / 229

Constant 42.2± 2.331e+04

Mean 2.909e-07± 2.818e-05

Sigma 2.075e-07± 0.0001972

[c/MeV]Geant - 1/prec1/p

-0.002 -0.001 0 0.001 0.002

coun

ts

02000400060008000

1000012000140001600018000200002200024000

Entries 12703

/ ndf 2χ 1.647e+04 / 229

Constant 42.2± 2.331e+04

Mean 2.909e-07± 2.818e-05

Sigma 2.075e-07± 0.0001972

Pion

: 200 - 1000 MeV/cgeantp

(c) Pionen

Entries 7612

/ ndf 2χ 3.191e+04 / 192

Constant 61.32± 4.807e+04

Mean 1.959e-07± 1.471e-05

Sigma 1.314e-07± 0.0001849

[c/MeV]Geant - 1/prec1/p

-0.002 -0.001 0 0.001 0.002

coun

ts

0

10000

20000

30000

40000

50000

Entries 7612

/ ndf 2χ 3.191e+04 / 192

Constant 61.32± 4.807e+04

Mean 1.959e-07± 1.471e-05

Sigma 1.314e-07± 0.0001849

Proton

: 500 - 3000 MeV/cgeantp

(d) Protonen

Abbildung 4.1: Darstellung des Fehlers von 1/Impuls als Differenz der rekonstruierten und von derSimulation zu erwartenden Großen aufgetragen gegen 1/Impuls und Impuls fur Pionen (4.1.1) undProtonen (4.1(b)). Die Abbildungen 4.1(c) und 4.1(d) zeigen deren Projektionen entlang der Impuls-Achse im angegebenen Impulsbereich. Zusatzlich wurde eine Gaußverteilung an diese Projektionenangepasst.

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30 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

1

10

102

[MeV/c]Geantp

200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

Gea

ntβ

- 1

/re

1/

-1

-0.8

-0.6

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Pion

(a) Pionen

1

10

102

103

[MeV/c]Geantp

500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

Gea

ntβ

- 1

/re

1/

-2.5

-2

-1.5

-1

-0.5

0

0.5

1

1.5

2

2.5

Proton

(b) Protonen

Entries 11919

/ ndf 2χ 4.942e+04 / 394

Constant 49.3± 1.918e+04

Mean 7.577e-05± -0.01702

Sigma 9.164e-05± 0.0444

Geantβ - 1/recβ1/

-1 -0.8 -0.6 -0.4 -0.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1

coun

ts

0

5000

10000

15000

20000

25000

Entries 11919

/ ndf 2χ 4.942e+04 / 394

Constant 49.3± 1.918e+04

Mean 7.577e-05± -0.01702

Sigma 9.164e-05± 0.0444

Pion

: 200 - 1000 MeV/cgeantp

(c) Pionen

Entries 27844

/ ndf 2χ 8.154e+04 / 433

Constant 85.75± 5.788e+04

Mean 6.858e-05± -0.01152

Sigma 5.842e-05± 0.05815

Geantβ - 1/recβ1/

-2.5 -2 -1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 2 2.5

coun

ts

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

Entries 27844

/ ndf 2χ 8.154e+04 / 433

Constant 85.75± 5.788e+04

Mean 6.858e-05± -0.01152

Sigma 5.842e-05± 0.05815

Proton

: 500 - 3000 MeV/cgeantp

(d) Protonen

Abbildung 4.2: Darstellung des Fehlers von 1/β als Differenz der rekonstruierten und von der Simulati-on zu erwartenden Großen aufgetragen gegen 1/Impuls und Impuls fur Pionen (4.2(a)) und Protonen(4.2(b)). Die Abbildungen 4.2(c) und 4.2(d) zeigen die Projektionen entlang der Impuls-Achse im an-gegebenen Impulsbereich. Zusatzlich wurde eine Gaußverteilung an diese Projektionen angepasst.

Fur beide Variablen gilt: Die Projektion dieser 2-dimensionalen Verteilungen auf die Differenzachse er-gibt Kurvenverlaufe, die sich mit einer Gaußverteilung annahern lassen. In Impulsbereichen unterhalbvon 200 MeV/c ist diese Aussage fur Pionen nicht mehr zutreffend, da die Qualitat der Spur- und Im-pulsrekonstruktion [Mar04c, Gar03] in diesen Bereichen nachlasst. Im Falle der Protonen beeinflusst,zusatzlich zum abweichenden Rekonstruktionsmodell, ab einem Impuls kleinerp ≈ 300 MeV/c Ener-gieverlust im Targetbereich die Ergebnisse.

4.1.2 Selektionsschnitte zur Hadronenidentifikation

Aufgrund der unterschiedlichen Bestuckung bzw. Einsatzfahigkeit der Sektoren wahrend der Strahlzeitim November 2001 sowie der differierenden Nachweiseigenschaften der beiden Flugzeit-Systeme TOFund TOFino (vergl. Abschnitt2.1.2) werden die Selektionsschnitte getrennt fur Sektoren und Systemedefiniert.

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4.1. METHODE 31

Mit dieser Identifikationsmethode lassen sich endliche Auflosungen der Spurrekonstruktion und Ein-flusse durch die Zeitauflosung bei der Identifikation der Teilchen berucksichtigen.Die großten Unterschiede finden sich hierbei:

1. zwischen den beiden Systemen TOF und TOFino aufgrund der unterschiedlichen Zeitauflosungund Granularitat, und

2. zwischen Sektor 1 und den restlichen funf Sektoren, da in Sektor 1 nur eine Driftkammer (Dubna-Typ) anstelle von zwei Kammern in den anderen Sektoren zur Verfugung stand. Dies fuhrt zuunterschiedlichen Auflosungen und Effizienzen in der Spurrekonstruktion. [Mar04c].

Da sich die Sektoren zwei bis funf bezuglich ihrer Spektren nicht voneinander unterscheiden, werdenfur diese jeweils identische Analyseschnitte verwendet.Abbildung4.3zeigt exemplarisch die zur Hadronenidentifikation gewahlten grafischen Auswahlschnittein der DarstellungLadung × 1/Impuls gegen1/β.Die Vorteile fur die Beschreibung der Daten mittels der reziproken Großen liegt darin, dass die Auswahlder Bereiche durch die gaußsche Fehlerverteilung erleichtert wird. Die Kurvenverlaufe sind in großenBereichen annahernd linear (Proton, Deuteron) bzw. folgen einer einfachen Wurzelfunktion (π+ , π− ).Dies erleichtert zusatzlich die Definition der Bereiche.Die Schnitte im Impuls sind fur π+ bis maximal1 GeV/c (1/p = 0.0001 c/MeV ) beschrankt worden,da bei daruber hinausgehenden Werten die Protonen und die positiven Pionenuberlappen. Im Bereichoberhalb vonp > 1 GeV/c werden alle Teilchen diesesUberlappbereichs den Protonen zugeordnet.Zusatzlich wird mittels einer Selektion auf Deuteronen deren Anteil von den Protonen separiert.Obwohl im Bereich der negativen Pionen keine relevanten, storenden Beitrage von Antiprotonen zu er-warten sind, und die Auswahlbereiche bedeutend großer gewahlt werden konnten, wird dieser jedochfur die negative Pionen symmetrisch zu den positiven Pionen eingeschrankt, um deren Symmetrie zuerhalten. Dieser wurde daher durch eine Spiegelung des Schnitts fur π+ an der x-Achse erzeugt.Daruber hinaus wurden die Pionenbereiche an den Enden zu kleinen Impulsen (p > 100 MeV/c) ver-breitert um die in diesem Impulsbereich verschlechterten Impuls- und Spurrekonstruktionseffizienzenauszugleichen.

1

10

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

Abbildung 4.3: Methode der Teilcheniden-tifikation mittels grafischer Auswahlschnitte inder 2-dimensionalen Auftragung der Experi-mentdaten von 1/Impuls gegen 1/β, exempla-risch fur Sektor 2 und das TOF-System. Vonoben nach unten sind die Auswahlbereichevon π+ , Proton, Deuteron und π− gezeigt. Ent-lang der Achse 1/β ≈ 1 sind daruber hinausleptonische Beitrage (e+ ,e− ) zuerkennen.

Die Abbildung4.4zeigt die in der weiteren Analyse zur Teilchenidentifikation von Protonen, Pionen undDeuteronen verwendeten grafischen Auswahlbereiche. Kontaminationsbeitrage von nicht betrachteten,anderen Teilchen werden im spateren Abschnitt4.2.2.1behandelt. Zur Darstellung der Wirkungsweiseder Schnitte zeigt die Abbildung4.5die gewahlten Bereiche exemplarisch fur die Summe der Sektoren2-5 in den konventionelleren KoordinatenImpuls gegenβ.

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32 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

1

10

102

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

(a) TOFino, Sektor 1

1

10

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

(b) TOF, Sektor 1

1

10

102

103

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

(c) TOFino, Sektoren 2-6

1

10

102

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

(d) TOF, Sektoren 2-6

1

10

102

103

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

(e) TOFino, alle Sektoren

1

10

102

β1/0 1 2 3 4 5 6

1/p

[c/

MeV

]•

char

ge

-0.02

-0.015

-0.01

-0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

(f) TOF, alle Sektoren

Abbildung 4.4: Definition der Identifikationsschnitte zur Teilchenidentifikation: Die einzelnen Bilder zei-gen, die sektor- und systemweise verwendeten grafischen Schnitte in der 2-dimensionalen Darstel-lung von 1/Impuls [MeV/c] aufgetragen gegen 1/β. In der linken Spalte (a, c, e) sind die des TOFino-Systems, in der rechten (b, d, f) die des TOF-Systems dargestellt. Zeilenweise, von oben nach untensind diese unterteilt in die Schnitte fur den Sektor 1 (a, b) - da diese identisch behandelt werden konnen- zusammen fur die Sektoren 2-6 (c, d) und in der letzten Zeile (e, f) fur die Summe aus allen Sektoren.In jeder Abbildung sind dies von oben nach unten die Schnitte fur π+ , Proton, Deuteron und π− .

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 33

1

10

102

β0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

p [

MeV

/c]

-2000

-1500

-1000

-500

0

500

1000

1500

2000

(a) TOFino, Sektoren 2-6

1

10

102

β0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

p [

MeV

/c]

-2000

-1500

-1000

-500

0

500

1000

1500

2000

(b) TOF, Sektoren 2-6

Abbildung 4.5: Anwendung der Identifikationsschnitte zur Teilchenidentifikation: Die beiden Abbildun-gen zeigen die Selektionsseigenschaften der grafischen Schnitte aus Abbildung 4.4 auf die Experiment-daten von November 2001. Die Darstellung erfolgt in Impuls[MeV/c] × Ladung aufgetragen gegen β.Die Bereiche sind (von oben nach unten): Deuteron, Proton, π+ und π− .

4.2 Korrekturen zur Identifikation

Mit Hilfe von Simulationsrechnungen lassen sich Aussagen zu folgenden Korrekturen fur die Teilche-nidentifikation bestimmen:

• Effizienz der Identifikation, sowie

• deren Reinheit, d.h. den Grad an Beimischungen von anderen Teilchensorten.

Diese ergeben zusammen mit weiteren Korrekturen (u.a. der Akzeptanz (siehe Abschnitt5.2)) der fol-genden Analyse eine Korrekturmatrix mit deren Hilfe die Rohdaten korrigiert werden.

4.2.1 Effizienz

Die Effizienz der Teilchenidentifikation beschreibt die Fahigkeit dieser Methode ein gegebenes Teilchendessen Typ spezifiziert ist, korrekt zu identifizieren. In einer Formel ausgedruckt bedeutet dies:

εPID =korrekt als Teilchen der Sorte X identifiziert

alle Teilchen der Sorte X=

NXkorrekt identifiziert

NXSim

(4.5)

Zur Bestimmung der NachweiseffizienzεPID wurden in einer PLUTO-Simulation eine Million Re-aktionen mit jeweils zwei Pionen erzeugt. Damit diese Daten in einer realitatsnahen Ereignisreaktionvorliegen wurde sie reaktionsweise in die Ausgangsdaten der URQMD-1.3p-Simulation eingebettet.

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34 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

Diese kombinierten Rohdaten durchliefen die Analysestufen der GEANT-Simulation unter den Gege-benheiten der Strahlzeit November 2001, unter der Annahme einer idealen, bis auf die Targetposition,unveranderten Geometrie. Die Ergebnisse dieser GEANT-Rechnung durchliefen im Folgenden die ge-samte Analysekette bis zur Stufe der Teilchenidentifikation. Nach der Gleichung4.5wurden die Anzahlder identifizierten Teilchen mit der ursprunglichen Teilchenzahl zu einer Effizienzmatrix als Funktiondestransversalen ImpulsespT , derRapiditat und derTeilchensortekombiniert. Zusatzlich erfolgte zurBerucksichtigung einer sektoriellen Abhangigkeit eine Unterscheidung dieser Effizienzmatrix nachSektoren. Wie bereits bei der Bestimmung der Selektionsschnitte beschrieben, bestatigt sich hier auch,dass nur der erste Sektor sich bzgl. seiner Nachweiseigenschaften von den anderen funf Sektorenunterscheidet. Aus diesem Grund werden im Folgenden die Sektoren 2-6uber eine einzige gemeinsameMatrix behandelt. Wie sich im weiteren herausstellen wird, gilt dieser Zusammenhang auch fur dieReinheit4.2.2sowie im nachsten Kapitel auch fur die Akzeptanzkorrekturen5.2.1.Die folgenden Abbildungen4.6 stellen die gewonnen Effizienzen und deren relativen Fehler furProtonen und Pionen fur die verschiedenen Sektoren dar. Dargestellt sind hierbei die 2-dimensionalenVerteilungen als Funktion destransversalen ImpulsespT [MeV/c] und derRapiditat y. Es zeigt sich,dass im Allgemeinen in den Kernbereichen fur Protonen und Pionen die Identifikationseffizienzuber90% liegt. Der Unterschied zwischen den beiden Sektorbereichen ergibt im Vergleich etwa 5-10 %schlechtere Effizienzen im Sektor 1.

Wegen der limitierten Statistik belaufen sich in den Randbereichen der Effizienzmatrizen die relativenFehler auf Werte von∆εPID/εPID > 10 − 20%, die zu unbrauchbaren Korrekturfaktoren fuhren. Umeine realistische Korrektur zu gewahrleisten, wurden deshalb aus den Effizienzmatrizen Bereiche aus-geblendet, in der der relative Fehler sich außerhalb der in Tabelle4.1angegebenen Werte befand. NachAnwendung dieser Kriterien auf die Matrizen von Abbildung4.6ergeben sich die bereinigten Effizien-zen aus Abbildung4.8. Entsprechend hierzu stellen die Abbildungen4.7und4.9die durch die Projek-tion von ausgewahlten Rapiditatsintervallen gewonnenen Verteilungen als Funktion des transversalenImpulses dar.

∆εPIDεPID

< MaximumSektor(en)

Maximum [%]

1 202-6

(gemeinsam)10

Tabelle 4.1: Erlaubte Bereiche fur die re-lativen Fehler der Effizienzmatrizen: Be-reiche mit relativen Fehlern außerhalbder genannten Grenzen werden ausge-blendet.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 35

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

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2

0

°

2

5

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0

°

3

5

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0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

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6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.6: Effizienz der Teilchenidentifikation als Funktion des transversalen Impulses pT [MeV/c]und der Rapiditat y : Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links furden Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinienstellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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36 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

0

1

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3

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.7: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der Effizienz der Teilchenidentifikationin Abbildung 4.6 wurden in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achse projiziert. DieProjektionen wurden zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne dabei die Fehlerzu verandern. Die entsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legenden zusammenmit den Grenzen der Rapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonendargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 37

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

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MeV

/c]

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(a) π+ , Sektor 1

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

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(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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entu

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MeV

/c]

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°

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°

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MeV

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(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

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0.2

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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se m

om

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m [

MeV

/c]

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200

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°

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(e) Proton, Sektor 1

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m [

MeV

/c]

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600

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°

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(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.8: bereinigte Effizienz der Teilchenidentifikation als Funktion des transversalen ImpulsespT [MeV/c] und der Rapiditat y nach Anwendung der Bedingung aus Tabelle 4.1: Von oben nach untensind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibendenfunf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] undkonstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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38 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

[MeV/c]Tp

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(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

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+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

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+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.9: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der bereinigten Effizienz der Teilcheni-dentifikation in Abbildung 4.8 wurden in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achseprojiziert. Die Projektionen wurden zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne da-bei die Fehler zu verandern. Die entsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legendenzusammen mit den Grenzen der Rapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− undProtonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren2-6.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 39

4.2.2 Reinheit (”Purity“)

Das zweite Kriterium, dass zur Bewertung der Gute der Hadronenidentifikation herangezogen wird, istneben der im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Identifikationseffizienz, die sogenannte Reinheitoder auch

”Purity“ des Identifikationsverfahrens. Sie ist ein Maß fur die Fehlidentifikation von Teilchen

oder, in anderen Worten, die zusatzliche Beimischung von Teilchen einer falschen Spezies zur Mengeder zu einer Sorte richtig identifizierten Elemente. Dies wird wiederum in Form eines Verhaltnissesdefiniert:

ηPurity =Teilchen der Sorte X identifiziert

korrekt als Teilchen der Sorte X identifiziert=

NXidentifiziert

NXkorrekt identifiziert

(4.6)

=NX

korrekt identifiziert+ NXKontamination

NXkorrekt identifiziert

= 1 +NX

KontaminationNX

korrekt identifiziert

Der optimale Wert betragt1. Werte daruber beschreiben die zusatzliche Kontamination.Eine alternative Darstellung ist die inverse Darstellung der Gleichung4.6:

εPurity =korrekt als Teilchen der Sorte X identifiziert

Teilchen der Sorte X identifiziert(4.7)

Sie verdeutlicht dabei mehr den Anteil an korrekt identifizierten Teilchen, im Gegensatz zur vorherge-henden Betonung auf der zusatzlichen Kontamination.Zur Bestimmung vonηPurity wurden die Simulationsdaten der URQMD-Simulation mit etwa 600.000Reaktionen verwendet. Sie wurde nach Gleichung4.6 bestimmt. Wiederum (vergl. Abschnitt4.2.1)werden diese als Funktion destransversalen ImpulsespT [MeV/c] und der dimensionsfreienRapiditatdargestellt. Ebenso erfolgt auch hier eine sektorielle Unterscheidung in die zwei GruppenSektor 1undSektoren 2-6.Die Abbildungen in4.10 zeigen die gewonnenen

”Purity“-Verteilungen der intuitiveren, reziproken

GroßeεPurity = 1/ηPurity fur Protonen und Pionen. Hierbei sind diese als 2-dimensionale Verteilun-gen als Funktion destransversalen ImpulsespT [MeV/c] und derRapiditat y dargestellt. Dies erfolgtgetrennt nach den beiden oben beschriebenen Sektorbereichen.Es ergeben sich fur die Pionen Werte in Kernbereichen umηπ

Purity ≈ 1.1−1.3 bzw.επPurity ≈ 80−90 %.

Die Kontamination der Protonen ist bedeutend geringer. Die Werte betragen hierbeiηProtonPurity ≈ 1.0−1.1

bzw. εProtonPurity ≈ 95 − 100 %. Im nachfolgenden Abschnitt4.2.2.1wird auf die verschiedenen Quellen

fur diese Kontamination eingegangen.

Wiederum erfolgt eine Bereinigung der Matrizen in den Randbereichen aufgrund der dort limitiertenStatistik. Fur eine realistische

”Purity“-Beschreibung wurden aus den Matrizen solche Bereich ausge-

blendet, in der der relative Fehler∆εPurity/εPurity sich außerhalb der in Tabelle4.2angegebenen Wertelag. Nach Anwendung dieser Kriterien auf die Matrizen von Abbildung4.10ergeben sich die bereinig-ten Matrizen fur εPurity aus Abbildung4.12. Zur Erganzung zeigen die Abbildungen4.11und4.13dieVerteilungen bezuglich des transversalen Impulses von ausgewahlten Rapiditatsintervallen.

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40 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

Sektor(en) ∆εPurity

εPurity< Maximum [%]

1 602-6 40

Tabelle 4.2: Erlaubte Bereiche fur die relativenFehler der

”Purity“-Matrizen: Bereiche mit relativen

Fehlern außerhalb der genannten Grenzen werdenausgeblendet.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 41

0

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(a) π+ , Sektor 1

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(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

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(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

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(e) Proton, Sektor 1

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MeV

/c]

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(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.10:”Purity“ der Teilchenidentifikation als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c]

und Rapiditat y : Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur denSektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellenLinien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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42 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

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5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.11: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der”Purity“ der Teilchenidentifikation

in Abbildung 4.10 wurden in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achse projiziert.Die Projektionen wurden zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne dabei die Feh-ler zu verandern. Die entsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legenden zusammenmit den Grenzen der Rapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonendargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 43

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

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°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

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°

1

0

°

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2

0

°

2

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3

0

°

3

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4

0

°

4

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°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

10

°

1

5

°

2

0

°

2

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3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.12: Bereinigte Verteilung der”Purity“ εPurity als Funktion des transversalen Impulses pT

[MeV/c] und der Rapiditat y nach Anwendung der Bedingung aus Tabelle 4.2: Von oben nach untensind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibendenfunf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] undkonstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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44 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

pid

effic

ienc

y

0

1

2

3

4

5 shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 4.13: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der bereinigten”Purity“ der Teilcheni-

dentifikation in Abbildung 4.12 wurden in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achseprojiziert. Die Projektionen wurden zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne da-bei die Fehler zu verandern. Die entsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legendenzusammen mit den Grenzen der Rapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− undProtonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren2-6.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 45

4.2.2.1 Kontaminationsbeitrage

In diesem abschließendem Abschnitt der Teilchenidentifikation werden die Quellen fur Kontaminations-beitrage untersucht, die die Reinheit oder

”Purity“ bei der Hadronenidentifikation beeinflussen. Hierzu

wurde ausgehend von den Simulationsdaten die wahre Identitat und gegebenenfalls der Entstehungspro-zess anhand der Spurinformationen in GEANT rekonstruiert.Integral werden bei den Protonen≈ 95 − 98 % Reinheit und bei den Pionen≈ 80 − 90 % Reinheiterreicht. In den folgenden Abbildungen sind die Ergebnisse dieser Untersuchung fur Pionen (4.15) undProtonen (4.14) gezeigt. Darin werden die relativen Anteile der Beitrage von diversen Teilchensortenzur identifizierten Teilchensorte bis zu einem relativen Beitrag von 1% als Funktion vom rekonstruier-ten Impuls dargestellt.

Im einzelnen ergeben sich fur die verschiedenen Protonen und Pionen die folgenden Quellen, die zu denVerunreinigungen beitragen:

• Fehlkombinationen (keine gemeinsame Spur,”no common track“):

Es zeigt sich, dass aufgrund der in Kapitel3, Abschnitt3.3.3beschriebenen grundsatzlichen Ei-genschaften derKickplane-Analyse nur mit den inneren Driftkammern, die Kontamination derTeilchen durch Fehlkombinationen von Spursegmenten und Treffern im META-Detektor von un-terschiedlichen Spuren (no common track) den Hauptanteil darstellt. Im Falle der Pionen liegt derrelative Anteil bei15− 20 %, bei Protonen zwischen2 und5 %. In Bereichen unterhalb von 100MeV/c hingegen dominiert dieser Prozess, aufgrund der starken Krummung der Trajektorien.

• Speziell fur Pionen:

– Proton-Pion-Uberlapp:Die positiv geladenen Pionen erfahren die Verunreinigung durch die Fehlidentifikation derdeutlich haufigeren Protonen, deren Anteil sich von 300MeV/c an von 2 % bis auf 20 %bei 1000MeV/c steigert.

– Muonen, Zerfall des Pions:Eine weitere Ursache fur Fehlidentifikationen ist der Zerfall des Pions gemaßπ± → µ±+νµ

in Muonen und (Anti-)Neutrinos. Die mittlere Zerfallszeit im Eigensystem von geladen Pio-nen betragtτπ± = 2.6× 10−8s [Hag02]. Gefaltet mit der Impulsverteilung ergibt sich, dassetwa 15 % der Pionen innerhalb des Detektorbereichs zerfallen. Davon entfallen ca.5 %auf Zerfalle vor den Driftkammern. Diese werden in den Abbildungen4.15(a)und4.15(b)als identifizierte Muonen aufgefuhrt. Pionen, die jedoch erst zwischen inneren Driftkam-mern und META-Detektor zerfallen, werden, da sie fur GEANT zwei unterschiedliche Spu-ren darstellen als

”no common track“eingestuft. Sie konnen jedoch durch Einbeziehen der

Vorlaufer und Entstehungsprozesse im nachhinein isoliert werden und werden bei den Kor-rekturen berucksichtigt. Die Zerfallsprozesse tragen einen Anteil von2− 5 %.Im Rahmen dieser Analyse werden Muonen aus zerfallenen Pionen weiterhin als Pionenbetrachtet, da sie denuberwiegenden Anteil des Impulses weitertragen.

– δ-Elektronen, hochenergetischeknock-outElektronen:Diese Quelle stellt neben den oben beschrieben Pionenzerfallen eine weitere Quelle fur Feh-lidentifikation dar. Pionen treffen dabei auf Atome und streuen elastisch an deren Hullen-elektronen.

– Desweiteren tragen bis zu maximal2% Elektronen bzw. Positronen zu den Spektren bei.

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46 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

• Spezifisch fur Protonen:

– Proton-Pion-Uberlapp:Wie bereits vorher (Abschnitt4.1, S. 31) erwahnt, wird die geringe Beimischung von po-sitiv geladenen Pionen im Bereich oberhalb eines Impulses von1 GeV/c zugunsten dererwartungsgemaß haufigeren Protonen toleriert. Deren Beimischung setzt bei einem Im-puls von800 MeV/c ein und tragt einen maximalen Anteil von5 %. Da der betroffeneImpulsbereich hauptsachlich vom TOFino-Detektor (18 -45 ) uberdeckt wird, sind in den2-dimensionalen Darstellungen von Abbildung4.10die Bereiche unterhalb von45 betrof-fen.

– δ-Elektronen, hochenergetische Knock-out Elektronen:Wie bei den Pionen entstehen als Anteil der

”no common track“- Spurenδ-Elektronen beim

Auftreffen von Protonen auf Atome. Sie haben mit steigendem Impuls einen maximalenAnteil von2 %.

momentum [MeV/c]

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

10 M

eV/c

1

10-3

10-2

10-1

1p

no common track

no common track- ray eδ

Abbildung 4.14: Die Abbildungen zeigen die relativen Beitrage zum Protonensignal als Funktion desrekonstruierten Teilchenimpulses. Protonen stellen den uberwiegenden Anteil der Verteilung dar. Ne-ben den positiven Pionen, stellen

”no common track“s den Hauptanteil der Kontamination dar. Dies sind

falsche Kombinationen von zwei unabhangigen Spursegmenten/ META-Treffern. Eine Untergruppe die-ser sind Spuren deren Ursprung in der Fehlkombination von δ-Elektronen liegen. Beitrage von wenigerals 0.1 % wurden vernachlassigt.

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4.2. KORREKTUREN ZUR IDENTIFIKATION 47

momentum [MeV/c]

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

10 M

eV/c

1

10-3

10-2

10-1

1+π+e+µ

p

no common track

no common track

µν + +µ→+π

no common track- ray eδ

(a) π+

momentum [MeV/c]

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

10 M

eV/c

1

10-3

10-2

10-1

1-π-e-µ

p

no common track

no common track

µν + -µ→-π

no common track- ray eδ

(b) π−

Abbildung 4.15: Die Abbildungen zeigen die relativen Beitrage zum π+ - (4.15(a)) und zum π− -Signal(4.15(b)) als Funktion des rekonstruierten Teilchenimpulses. Neben realen Teilchen, welche falsch iden-tifiziert werden, ist die Klasse der falsch rekonstruierten Spuren,

”no common tracks“, gezeigt. Letz-

tere sind nochmals unterteilt in die verschiedenen Beitrage, die der Pionenzerfall und δ-Elektronen-Produktion liefern.

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48 KAPITEL 4. TEILCHENIDENTIFIKATION

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Kapitel 5

Hadronen,Analyse und Ergebnisse

Nachdem im vorhergehenden Kapitel4 die Verfahren zur Identifikation der Hadronen im Rahmen dieserAnalyse vorgestellt wurden, wird dieses Kapitel zunachst die Rohspektren des Experiments im Novem-ber 2001, Abschnitt5.1, darstellen. Im Anschluss erfolgt die Diskussion der notwendigen Korrekturen,wobei als dritter Aspekt die Akzeptanzkorrekturen behandelt werden wird. Daraufhin werden die kom-binierten Korrekturen auf die Rohspektren angewendet. Abschließend werden, mit dem Schwerpunktauf die Pionen, die Ergebnisse differentieller und integraler Observablen dargelegt.

5.1 Rohspektren

Basierend auf der zur Teilchenidentifikation beschriebenen Methode (4.1) ergibt die Analyse der≈ 4 × 107 Reaktionen des ExperimentsC + C im November 2001 die in Abbildung5.1 gezeigten,unkorrigierten Spektren von

d2N

dpT dy

(N : Anzahl,pT [MeV/c]: Transversalimpuls,y: Rapiditat), fur π+ , π− und Protonen. Die Darstellungerfolgt dabei getrennt nach den beiden SektorklassenSektor 1undSektor 2-6.

49

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50 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

2000

4000

6000

8000

10000

1x10

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

c

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

200

400

600

800

1000

1200

2x10

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

10000

20000

30000

40000

50000

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

c

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

500

1000

1500

2000

2500

2x10

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.1: Unkorrigierte Rohspektren der Hadronen als Funktion von transversalem Impuls pT

[MeV/c] und Rapiditat y : Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Linksfur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinienstellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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5.2. KORREKTUREN 51

5.2 Korrekturen

Zur weiteren Analyse mussen, bevor die Daten weiter ausgewertet werden konnen, die Rohdatenbezuglich

• Identifikationseffizienz,

• Reinheit (”Purity“ )

• und Akzeptanz

korrigiert werden. Die beiden ersten Punkte wurden, da sie ausschließlich durch das Hadronenidenti-fikationsverfahren beeinflusst sind, bereits im vorangehenden Kapitel (Abschnitte4.2.1und4.2.2) be-schrieben. Die verbleibende dritte Komponente, die Akzeptanz, wird im folgenden Abschnitt behandelt.

5.2.1 Akzeptanz

Die Akzeptanz im Sinne dieser Analyse umfasst mehrere Aspekte:Zunachst die teilchenunabhangige, reingeometrische Akzeptanz, die den Raumwinkel, den die aktivenNachweisflachen des Detektors einnehmen, beschreibt. Hinzu kommt die impuls- und ladungsabhangigekinematische Akzeptanz, welche die Effekte des Magnetfeldes hinsichtlich eines Herein- oder Heraus-biegens von Trajektorien in/aus aktiven Regionen des Detektors berucksichtigt. Letztlich schließt sie dieAnalyseeffizienz mit ein. Diese beschreibt die Modifikationen, welche wahrend der Analyse der Datenauftreten. Dies konnen Verluste aufgrund endlicher Auflosungen, analysebedingte Ausschlusskriterien,aber auch Gewinne durch Fehlkombinationen sein.Im Rahmen dieser Arbeit wird diese Akzeptanz nicht weiter aufgeschlusselt, sondern berechnet sich alsdas Verhaltnis der Teilchenzahl der am Ende der Impuls- und Spurkandidatenrekonstruktion (Kickpla-ne-Analyse, Abschnitt3.3.3) vorhanden Trajektorien zur Zahl der ursprunglich vom Target aus in denDetektor entsendeten Spuren:

εAkzeptanz =Teilchen der Sorte X rekonstruiert

Teilchen der Sorte X entsendet(5.1)

Analog zur Bestimmung der Reinheit und Effizienz der Teilchenidentifikation (Abschnitte4.2.1 und4.2.2) wurden hierzu Daten der HGEANT-Simulation verwendet und daraus gemaß Gleichung5.1εAkzeptanz als Funktion destransversalen ImpulsespT [MeV/c] und der dimensionsfreienRapiditatbestimmt. Zusatzlich erfolgte eine Unterscheidung in die beiden Sektorengruppen:Sektor 1undSektor2-6 um die unterschiedliche Detektorbelegung in diesen beiden Sektoren zu berucksichtigen.

Die Abbildungen in5.2zeigen die gewonnenen Akzeptanz-Verteilungen fur Protonen und Pionen. Hier-bei sind diese als Funktion vontransversalem ImpulspT [MeV/c] und Rapiditat y aufgetragen. Dieserfolgt getrennt nach den beiden oben beschriebenen Sektorbereichen. Die entsprechende Verteilungenals Funktion des transversalen von ausgewahlten Rapiditatsintervallen zeigt Abbildung5.3.

Es ergeben sich Akzeptanzen im Bereich von≈ 50 − 80% fur denSektor 1und≈ 65 − 90% furdie Sektoren 2-6. Der Hauptanteil an der Ineffizienz liegt an dem geometrischen Schatten, den die Ma-gnetspulen in der Akzeptanz einnehmen. Sieuberdecken jeweils≈ 5 an denaußeren Randern eines60 breiten Sektors. Dies entspricht1

6 ≈ 16% der gesamten polaren Akzeptanz.Die unterschiedliche Akzeptanz der beiden Sektorklassen liegt dagegen an der verminderten Spurrekon-struktionseffizienz [Mar04c] im ersten Sektor, in dem nur eine aktive Driftkammer zur Verfugung stand.In beiden Sektoren ist jeweils eineUbergangszone bei einem Laborwinkel von45 zu finden. Sie spie-gelt denUbergang zwischen den beiden unterschiedlich effizienten Detektorsystem TOF und TOFino

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52 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

wieder. Dieser Unterschied besteht hauptsachlich in der verminderten Fahigkeit des TOFino-Detektorsmehr als einen Treffer pro Szintillatorelement nachzuweisen (siehe Abschnitt2.1.2).

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5.2. KORREKTUREN 53

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

1

0

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.2: Akzeptanz als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c] und Rapiditat y : Vonoben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechtsfur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstantenPolarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 72: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

54 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.3: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der Akzeptanz in Abbildung 5.2 wur-den in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achse projiziert. Die Projektionen wur-den zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne dabei die Fehler zu verandern. Dieentsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legenden zusammen mit den Grenzen derRapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur denSektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6.

Page 73: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

5.2. KORREKTUREN 55

Auch im Falle dieser Akzeptanz-Matrizen ergeben sich an den Randern aufgrund der limitierenden Stati-stik relative Fehler von∆εAkzeptanz/εAkzeptanz > 20−50% die zu nicht realistischen Korrekturfaktorenfuhren. Um somit eine realistische Akzeptanz-Matrix zu erhalten wurden die Matrix wie folgt bereinigt:Akzeptanzwerte, deren relativer Fehler die Grenzen der in Tabelle5.1angegebenen Werteuberschreiten,bleiben unberucksichtigt. Zusatzlich wurde eine unter Schranke fur die Akzeptanz gewahlt um extremeKorrekturfaktoren1/εAkzeptanz > 10 auszuschließen.Die somit bereinigten Verteilungen fur die AkzeptanzεAkzeptanz zeigt Abbildung5.4und entsprechendAbbildung5.5deren Projektionen.

Sektor(en) εAkzeptanz ≥Minimum ∆εAkzeptanz

εAkzeptanz< Maximum [%]

1 0.1 50

2-6(gemeinsam)

0.1 20

Tabelle 5.1: Erlaubte Bereiche fur die absoluten Werte und relativen Fehler der Akzeptanz-Matrizen:Bereiche außerhalb der genannten Grenzen werden ausgeblendet.

Page 74: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

56 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

c

10

°

1

2

2

3

3

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4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

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°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.4: Bereinigte Akzeptanz als Funktion von als Funktion von transversalem Impuls pT

[MeV/c] und Rapiditat y nach Anwendung der Bedingung aus Tabelle 5.1: Von oben nach unten sinddiese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibendenfunf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] undkonstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 75: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

5.2. KORREKTUREN 57

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

acce

ptan

ce

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.5: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der bereinigten Akzeptanz der in Ab-bildung 5.4 wurden in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achse projiziert. DieProjektionen wurden zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne dabei die Fehlerzu verandern. Die entsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legenden zusammenmit den Grenzen der Rapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonendargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6.

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58 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

5.2.2 Kombination aller Korrekturen

Nachdem fur jede Teilchensorte (π+ , π− , Proton) die jeweiligen drei Verteilungen fur Akzeptanz, Iden-tifikationseffizienz und Reinheit vorliegen, werden diese zu einer gemeinsamen Korrekturmatrix kom-biniert. Der Gewichtsfaktorw mit dem die Rohspektren in jedem Rapiditats und Transversalimpulsin-tervall korrigiert, genauer, multipliziert werden, berechnet sich somit wie folgt:

w =1

εAkzeptanz

1εPID

1εPurity

(5.2)

bzw.: =ηPurity

εAkzeptanz εPID(5.3)

Abbildung5.6zeigt das Ergebnis dieser Berechnung als Funktion der Rapiditat und des Transversalim-pulses. Zur besseren, intuitiveren Darstellung wird die Verteilung des reziproken Wertes1/w gezeigt.Diese Darstellung entspricht einer integralen Wahrscheinlichkeit zum Nachweis eines Teilchens.Die Gewichtsfaktoren liegen im zentralen Bereich der Verteilung beiw ≈ 1, 5 − 2, 5, entsprechend40-80 % fur 1/w. An den Randbereichen der Verteilung werden Werte in der Großenordnung von 10erreicht. Abbildung5.7 zeigt darauf aufbauend die Transversalimpulsverteilungen ausgewahlter Rapi-ditatsintervalle.

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5.2. KORREKTUREN 59

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.6: Reziproke Wichtungsfaktoren 1/w als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c]und Rapiditat y nach Anwendung der Beschrankung des Laborimpulses auf maximal 900 MeV/c: Vonoben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechtsfur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstantenPolarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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60 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

1/w

eigh

t

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(a) π+ , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

1/w

eigh

t

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

1/w

eigh

t

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(c) π− , Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000

1/w

eigh

t

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

1/w

eigh

t

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(e) Proton, Sektor 1

[MeV/c]Tp

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

1/w

eigh

t

0

1

2

3

4

5shift : min - max

+ 4: 0.3-0.4

+ 3: 0.6-0.7

+ 2: 0.9-1.0

+ 1: 1.2-1.3

+ 0: 1.5-1.6

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.7: Ausgehend von der 2-dimensionalen Darstellung der reziproken Wichtungsfaktoren derin Abbildung 5.6 wurden in diesen Intervalle in der Rapiditat gewahlt und auf die pT -Achse projiziert. DieProjektionen wurden zur Darstellung um jeweils einen festen Wert verschoben, ohne dabei die Fehlerzu verandern. Die entsprechenden Werte finden sich in den nebenstehenden Legenden zusammenmit den Grenzen der Rapiditatsintervalle. Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonendargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6.

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5.2. KORREKTUREN 61

Um weiterhinuberschießende Korrekturen an den statistisch limitierten Randern der Verteilungen zuunterdrucken, wurden im Falle der Pionen eine zusatzliche Beschrankung der Verteilungen auf Wer-te unterhalb eines Laborimpulses von 900MeV/c angewendet. Abbildung5.8 zeigt die Spektren derPionen nach dieser weiteren Optimierung.

0

2

4

6

8

10

12

14

16

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

2

4

6

8

10

12

14

16

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

1

2

3

4

5

6

7

8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung 5.8: Optimierte Wichtungsfaktoren zur Korrektur der Spektren der Pionen als Funktion vontransversalem Impuls pT [MeV/c] und Rapiditat y nach Anwendung der Beschrankung des Laborimpul-ses auf maximal 900 MeV/c. Von oben nach unten sind diese fur π+ und π− dargestellt: Links fur denSektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellenLinien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

5.2.3 Korrigierte Hadronenspektren

Die unkorrigierten Verteilungen fur Pionen und Protonen aus Abschnitt5.1 werden fur jede der bei-den SektorkategorienSektor 1undSektor 2-6separat mit den Wichtungsfaktoren multipliziert. Danachwerden die Ergebnisse der beiden Sektorkategorien addiert. Es ergeben sich daraus die in Abbildung5.9gezeigten finalen, korrigierten Verteilungen fur d2N

dpT dy . Diese Verteilungen bilden die Grundlage derfolgenden Analysen bzgl. integraler und differentieller Großen.

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62 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

2x10

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

π+

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

2x10

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

π−

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

3x10

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

Proton

Abbildung 5.9: Nach der sektorweisen Korrektur ergibt sich nach der Addition der Sektorbeitrage die

differentielle Zahlrate d2Nd pt d y . Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt.

Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulsesp [MeV/c] dar.

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5.3. DIFFERENTIELLE GROSSEN 63

5.3 Differentielle Großen

Ausgehend von den korrigierten Spektren aus Abbildung5.9werden in diesem Abschnitt die Ergebnissedifferentiell als Funktion des Impulses, der Rapiditat und daraus abgeleiteter Großen betrachtet.Innerhalb dieses Abschnitts wird dieubliche Konventionh = c = 1 und hc = 197 MeV fm, mit 2πhdem Planckschen Wirkungsquantum und der Vakuumlichtgeschwindigkeitc.

5.3.1 Invariante Darstellung als Funktion der transversalen MassemT

Die allgemeine Darstellung einer differentiellen Zahlrate bzw. eines Wirkungsquerschnittes in einerlorentzinvarianten Form ist:

Ed3N

dp3(5.4)

Hierbei stelltE die Energie undd3Ndp3 die pro Phasenraumvolumen gezahlten Großen da. Wobeip in

kartesischen Koordinaten gewahlt ist.Durch eine Koordinatentransformation lasst sich diese als Funktion der Rapiditat und des transversalenImpulsespT bzw. der transversalen MassemT (pT dpT ≡ mT dmT ) darstellen:

Ed3N

dp3=

1pT

d3N

dpT dy dφ=

1mT

d3N

dmT dy dφ(5.5)

Unter der Annahme einer azimutalen Symmetrie lasst sich dieseruberφ integrieren und ergibt:

Ed3N

dp3=

12π pT

d2N

dpT dy=

12π mT

d2N

dmT dy(5.6)

Da sich diemT - Darstellung besser analytisch behandeln lasst, wird diese im Folgenden verwendet.Hierzu werden die korrigierten Spektren als Funktion der Rapiditat und des transversalen Impulses ausAbbildung5.9jeweils innerhalb eines Rapiditatsintervall der Breite0.1 auf diepT -Achse projiziert. Da-bei werden diepT Werte mit Kenntnis der Ruhemassem0 gemaßmT =

√p2

t + m20 in die transversale

Masse umgerechnet und mit1mTgewichtet. Das Ergebnis dieser Rechenoperation zeigen die invarian-

ten Verteilungen in5.10, 5.11 und 5.12 fur π+ , π− und Protonen. Insgesamt werden bei den Pionenbis zu 17 Intervalle projiziert, bei den Protonen bis zu 15. Es wird somit fast der gesamte moglicheRapiditatsbereichuberdeckt.

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64 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

]2

[MeV/c0-mTtransverse Mass - Mass: m

0 100 200 300 400 500 600

]2

/MeV

3 [c

y=

0.1

∆dy

Tdm

N2

d

Tm1

105

107

109

1011

1013

1015

1017

1019

1021

1022

max - ymin y

0.1-0.2

0.2-0.3

0.3-0.4

0.4-0.5

0.5-0.6

0.6-0.7

0.7-0.8

0.8-0.9

0.9-1.0

1.0-1.1

1.1-1.2

1.2-1.3

1.3-1.4

1.4-1.5

1.5-1.6

1.6-1.7

1.7-1.8

Abbildung 5.10: π+ : Invariante Verteilung als Funktion der transversalen Masse mT . Zur besserenVergleichbarkeit wurden die Spektren jeweils um Potenzen von 10 multipliziert. Die zentrale Kurvemit den roten, gefullten Sternen stellt das Intervall y ∈ [0.8, 0.9] unterhalb der Schwerpunktsrapiditat(y2AGeV

CM ≈ 0.9) dar, darunter mit den blauen, gefullten Kreisen befindet sich die Kurve des Intervallsy ∈ [0.9, 1.0] oberhalb von yCM . Die ubrigen Verteilungen ergeben sich entsprechend.

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5.3. DIFFERENTIELLE GROSSEN 65

]2

[MeV/c0-mTtransverse Mass - Mass: m

0 100 200 300 400 500 600

]2

/MeV

3 [c

y=

0.1

∆dy

Tdm

N2

d

Tm1

105

107

109

1011

1013

1015

1017

1019

1021

1022

max - ymin y

0.1-0.2

0.2-0.3

0.3-0.4

0.4-0.5

0.5-0.6

0.6-0.7

0.7-0.8

0.8-0.9

0.9-1.0

1.0-1.1

1.1-1.2

1.2-1.3

1.3-1.4

1.4-1.5

1.5-1.6

1.6-1.7

1.7-1.8

Abbildung 5.11: π− : invariante Verteilung als Funktion der transversalen Masse mT . Zur besserenVergleichbarkeit wurden die Spektren jeweils um Potenzen von 10 multipliziert. Die zentrale Kurvemit den roten, gefullten Sternen stellt das Intervall y ∈ [0.8, 0.9] unterhalb der Schwerpunktsrapiditat(y2AGeV

CM ≈ 0.9) dar, darunter mit den blauen, gefullten Kreisen befindet sich die Kurve des Intervallsy ∈ [0.9, 1.0] oberhalb von yCM . Die ubrigen Verteilungen ergeben sich entsprechend.

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66 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

]2

[MeV/c0-mTtransverse Mass - Mass: m

0 100 200 300 400 500 600 700

]2

/MeV

3 [c

y=

0.1

∆dy

Tdm

N2

d

Tm1

106

108

1010

1012

1014

1016

1018

1020

1022

max - ymin y

0.1-0.2

0.2-0.3

0.3-0.4

0.4-0.5

0.5-0.6

0.6-0.7

0.7-0.8

0.8-0.9

0.9-1.0

1.0-1.1

1.1-1.2

1.2-1.3

1.3-1.4

1.4-1.5

1.5-1.6

Proton

Abbildung 5.12: Protonen: invariante Verteilung als Funktion der transversalen Masse mT . Zur besse-ren Vergleichbarkeit wurden die Spektren jeweils um Potenzen von 10 multipliziert. Die zentrale Kurvemit den roten, gefullten Sternen stellt das Intervall y ∈ [0.8, 0.9] unterhalb der Schwerpunktsrapiditat(y2AGeV

CM ≈ 0.9) dar, darunter mit den blauen, gefullten Kreisen befindet sich die Kurve des Intervallsy ∈ [0.9, 1.0] oberhalb von yCM . Die ubrigen Verteilungen ergeben sich entsprechend.

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5.3. DIFFERENTIELLE GROSSEN 67

5.3.1.1 Charakterisierung der Transversalimpulsverteilung - inverser Steigungsparameter

Eine Moglichkeit zur quantitativen Beschreibung der spektralen Verteilungen

12πmT

d2N

d mT dy

∣∣∣∣∆y

furπ+ undπ− liegt in der Anpassung mit der Summe von zwei Exponentialfunktionen, die in ihrer Formeiner Boltzmann-VerteilungC · exp(−E/T ) (E: Energie, T: inverser Steigungs (Slope) Parameter, C:Normierungskonstante) entsprechen. In Formeln bedeutet dies: ausgehend von der invarianten Zahlrate(Gleichung5.7), lasst sich diese mit dem Ansatz der Gleichung5.8mit Gleichung5.9beschreiben.Die Grundidee liegt darin, dass sich die differentielle Verteilungd3N

dp3 durch eine Summe von Boltzmann-Verteilungen beschreiben lassen (Gleichung5.8).

Ed3N

dp3=

12πmT

d2N

d mT dy(5.7)

d3N

dp3∝ C1 exp

(−mT cosh(y)

T1

)+ C2 exp

(−mT cosh(y)

T2

)(5.8)

E = mT cosh(y)

→ Ed3N

dp3= mT cosh(y)

(C1 exp

(−mT cosh(y)

T1

)+ C2 exp

(−mT cosh(y)

T2

)),

(5.9)

wobeiy die mittlere Rapiditat im Schwerpunktsystem der Reaktion im gegebenen Intervall darstellt.mT

ist die transversale Masse,E die Energie im Schwerpunktsystem,T1,2 die inversen Steigungsparameter(inverse slope parameter) undC1,2 die Normierungskonstanten.

Die vorliegenden Spektren der Abbildungen5.10und5.11wurden mit Funktionen des Typs5.9 ange-passt. Die Abbildungen5.13 und 5.14 zeigen als Ergebnis die Kurvenverlaufe fur alle verwendbarenIntervalle. Die Intervallgrenzen inmT −m0, in dem die Anpassung erfolgte, wurden so gewahlt, dassdie Anpassung konvergierte, d.h. Randpunkte mit geringer Statistik wurden vernachlassigt. Die denMesswertenuberlagerte Kurve zeigt jeweils den verwendeten Bereich. Eine detaillierte Auflistung derdurch die Anpassung bestimmten Parameter sowie der verwendeten Intervallgrenzen ist in AnhangCdargestellt.

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68 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

]2

[MeV/c0-mTtransverse Mass - Mass: m

0 100 200 300 400 500

]2

/MeV

3 [c

y=

0.1

∆dy

Tdm

N2

d

Tm1

107

108

109

1010

1011

1012

1013

1014

1015

1016

1017

1018

1019

1020

1021

1022

max - ymin y

: 0.1-0.2 18 10×

: 0.2-0.3 17 10×

: 0.3-0.4 16 10×

: 0.4-0.5 15 10×

: 0.5-0.6 14 10×

: 0.6-0.7 13 10×

: 0.7-0.8 12 10×

: 0.8-0.9 11 10×

: 0.9-1.0 10 10×

: 1.0-1.1 9 10×

: 1.1-1.2 8 10×

: 1.2-1.3 7 10×

: 1.3-1.4 6 10×

: 1.4-1.5 5 10×

Abbildung 5.13: π+ , invariante Verteilung als Funktion der transversalen Masse mT aus Abbildung5.10, uberlagert mit der angepassten Funktion aus Gleichung 5.9. (Die zentrale Kurve mit den roten,gefullten Sternen stellt das Intervall y ∈ [0.8, 0.9] unterhalb der Schwerpunktsrapiditat (y2AGeV

CM ≈ 0.9)dar, darunter mit den blauen, gefullten Kreisen befindet sich die Kurve des Intervalls y ∈ [0.9, 1.0]oberhalb von yCM . Die ubrigen Verteilungen ergeben sich entsprechend.)

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5.3. DIFFERENTIELLE GROSSEN 69

]2

[MeV/c0-mTtransverse Mass - Mass: m

0 100 200 300 400 500

]2

/MeV

3 [c

y=

0.1

∆dy

Tdm

N2

d

Tm1

107

108

109

1010

1011

1012

1013

1014

1015

1016

1017

1018

1019

1020

1021

1022

max - ymin y

: 0.1-0.2 18 10×

: 0.2-0.3 17 10×

: 0.3-0.4 16 10×

: 0.4-0.5 15 10×

: 0.5-0.6 14 10×

: 0.6-0.7 13 10×

: 0.7-0.8 12 10×

: 0.8-0.9 11 10×

: 0.9-1.0 10 10×

: 1.0-1.1 9 10×

: 1.1-1.2 8 10×

: 1.2-1.3 7 10×

: 1.3-1.4 6 10×

: 1.4-1.5 5 10×

Abbildung 5.14: π− , invariante Verteilung als Funktion der transversalen Masse mT aus Abbildung5.11, uberlagert mit der angenaherten Funktion aus Gleichung 5.9. (Die zentrale Kurve mit den roten,gefullten Sternen stellt das Intervall y ∈ [0.8, 0.9] unterhalb der Schwerpunktsrapiditat (y2AGeV

CM ≈ 0.9)dar, darunter mit den blauen, gefullten Kreisen befindet sich die Kurve des Intervalls y ∈ [0.9, 1.0]oberhalb von yCM . Die ubrigen Verteilungen ergeben sich entsprechend.)

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70 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

Tragt man die ermittelten inversen Steigungsparameter der Anpassung,T1 und T2, als Funktion derRapiditat auf, so ergeben sich die in Abbildung5.15 gezeigten Verteilungen fur π+ und π− . DieseVerteilungen wurden wiederum mit einer Konstanten angepasst. Die Ergebnisse dieser Anpassung sindin Tabelle5.15zusammengefasst.T1 undT2 sind dabeiuber einen weiten Rapiditatsbereich im Rahmender Fehler konstant. Positiv und negative geladene Pionen scheinen sich demzufolge gleich zu verhalten.

rapidity

0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

inve

rse

Slo

pe [M

eV]

0

20

40

60

80

100

120

140

2 [MeV]±32

3 [MeV]±82

mid

rap

idit

y

rapidity

0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

inve

rse

Slo

pe [M

eV]

0

20

40

60

80

100

120

140

(a) π+

rapidity

0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

inve

rse

Slo

pe [M

eV]

0

20

40

60

80

100

120

140

2 [MeV]±31

2 [MeV]±79

mid

rap

idit

y

rapidity

0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2

inve

rse

Slo

pe [M

eV]

0

20

40

60

80

100

120

140

(b) π−

Abbildung 5.15: Verteilung der beiden inversen Steigungsparameter der Anpassung, T1 und T2, alsFunktion der Rapiditat. Die vertikale Linie bezeichnet die Schwerpunktsrapiditat von ≈ 0, 9.

T1 T2

π+ 82± 3 MeV 32± 2 MeVπ− 79± 2 MeV 31± 2 MeVπ+

π− 1, 04± 0, 05 1, 03± 0, 09

Tabelle 5.2: Ergebnisse der Anpassung der Ver-teilung der inversen Steigungsparameter mit einerKonstanten.

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5.3. DIFFERENTIELLE GROSSEN 71

5.3.2 Rapiditatsverteilung dNdy

Zur Bestimmung der Rapiditatsverteilung wurde die Gleichung5.9mit Gleichung5.7kombiniert, nachd2N

d mT dy aufgelost und analytisch integriert - der Vorfaktor1/2π ging dabei in die NormierungskonstantenC ′

1,2 → C1,2 ein. Fur den allgemeinen Fall des Integrals im Intervall[a, b] ergibt sich:

12πmT

d2N

dmT dy= mT cosh(y)

(C ′

1 exp(−mT cosh(y)

T1

)+ C ′

2 exp(−mT cosh(y)

T2

))→ d2N

dmT dy= m2

T cosh(y)(

C1 exp(−mT cosh(y)

T1

)+ C2 exp

(−mT cosh(y)

T2

))(5.10)

→ dN

dy

∣∣∣∣[a,b]

=

b∫a

d2N

dmT dydmT

=[−C1T1

(m2

T + 2T1

cosh(y)

(mT +

T1

cosh(y)

))exp

(−E

T1

)−C2T2

(m2

T + 2T2

cosh(y)

(mT +

T2

cosh(y)

))exp

(−E

T2

)]b

a

(5.11)

mit E = mT cosh(y)

Unter der Annahme, dassT1,2 > 0 gilt, kann dieses Integral auf den gesamten Bereich[m0,∞[ extra-poliert werden.

dN

dy

∣∣∣∣∆y

=

∞∫m0

d2N

dmT dydmT =

2∑i=1

(CiTi

(m2

0 + 2Ti

cosh(y)

(m0 +

Ti

cosh(y)

))exp

(−m0 cosh(y)

T0

))(5.12)

Mit den aus den Anpassungen zur Bestimmung der inversen Slope Parameter stammenden Normie-rungskonstantenC1 und C2 sowieT1 und T2 lassen sich die Integrale fur jedes Intervall bestimmen.y ist hierbei die mittlere Rapiditat im betrachteten Rapiditatsintervall∆y. Die sich hieraus ergeben-den Rapiditatsverteilungen sind in Abbildung5.16gezeigt. Die angegebenen Fehler ergeben sich durchdie Fortpflanzung der Fehler der Anpassung. Zusatzlich wurden in diesen Abbildungen an der Schwer-punktsrapiditat gespiegelte Verteilungenuberlagert.Es ergeben sich um die Schwerpunktsrapiditat zentrierte Rapiditatsverteilungen. Diesen ist in Ab-bildung 5.17 die Rapiditatsverteilung einer isotrop emitierenden, thermischen Quelle [BMSWX95](T ≈ 80 MeV ) uberlagert. Aufgrund der großen Fehler konnte kein stabiler Parametersatzuber eineAnpassung bestimmt werden.

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72 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8

dN/d

y

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

measured

mirroredmid

rap

idit

y

(a) π+

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8

dN/d

y

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

measured

mirroredmid

rap

idit

y

(b) π−

Abbildung 5.16: Rapiditatsverteilung fur π+ und π− . Die roten, gefullten Symbole stellen die ermittel-te Verteilung dar, wahrend die offenen, weißen Symbole die an der Schwerpunktsrapiditat (y = 0, 9)gespiegelte Verteilung darstellt.

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5.3. DIFFERENTIELLE GROSSEN 73

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8

dN/d

y

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

measured

mirroredmid

rap

idit

y

(a) π+

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8

dN/d

y

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

measured

mirroredmid

rap

idit

y

(b) π−

Abbildung 5.17: Rapiditatsverteilung fur π+ und π− aus Abbildung 5.16 uberlagert mit der Verteilungeiner isotrop emitierenden, thermischen Quelle.

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74 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

5.3.3 π+

π−-Verhaltnis

Bildet man in den Intervallen der Projektionen aus Abbildung5.9jeweils das Verhaltnis vonπ+ zuπ− soergeben sich die Spektren in Abbildung5.18.

]2

[MeV/c0 - mTm

0 100 200 300 400 500

- π+ π

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17 max - ymin y

+16, y: 0.1-0.2

+15, y: 0.2-0.3

+14, y: 0.3-0.4

+13, y: 0.4-0.5

+12, y: 0.5-0.6

+11, y: 0.6-0.7

+10, y: 0.7-0.8

+9, y: 0.8-0.9

+8, y: 0.9-1.0

+7, y: 1.0-1.1

+6, y: 1.1-1.2

+5, y: 1.2-1.3

+4, y: 1.3-1.4

+3, y: 1.4-1.5

+2, y: 1.5-1.6

Abbildung 5.18: π+ zu π− - Verhaltnis als Funktion der transversalen Masse mT . Jeweils fur ein Rapi-ditatsintervall der Breite 0,1. Zur besseren Darstellung wurden die Spektren jeweils um ein einen festenBetrag gegeneinander verschoben.Die zentrale Kurve mit den roten, gefullten Sternen stellt das Intervall y ∈ [0.8, 0.9] unterhalb der Schwer-punktsrapiditat (y2AGeV

CM ≈ 0.9) dar, darunter mit den blauen, gefullten Kreisen befindet sich die Kurvedes Intervalls y ∈ [0.9, 1.0] oberhalb von yCM .

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5.4. INTEGRALE GROSSEN 75

Fur das isospinsymmetrische System C+C ist ein Wert

R =< π+ >

< π− >= 1

zu erwarten. Dieses ist in großen Bereichen der Spektren gut erfullt. Abweichungen hiervon deutenauf evtl. noch unverstandene Akzeptanzeffekte im vom TOFINO-Detektor abgedeckten Bereich. Ande-rerseits konnen Absenkungen des Verhaltnisses im Bereich kleinermT im Bereichy < 0, 8 auf einenEinfluss der Coulombwechselwirkung der Reaktionszone mit den unterschiedlich geladenen Pionen hin-weisen [For98].

5.4 Integrale Großen

Anzahl und Teilchenmultiplizit atDurch Aufaddieren der Inhalte einzelnen Intervalle der in Rapiditat und transversalem Impuls doppelt-differentiellen Zahlraten der Spektren in Abbildung5.8 ergeben sich die in Tabelle5.3 auf gefuhrtenAnzahl der nachgewiesenen Hadronen. Die Fehler ergeben sich aus einer Mittelung der Fehler der Kor-rekturmatrizen und werden fur Pionen zu±15 % und fur Protonen zu±10 % abgeschatzt.

π+ π− Proton π+ + π−

Anzahl (38, 3± 5, 7)× 106 (36, 5± 5, 5)× 106 (117, 8± 11, 8)× 106 (74, 8± 7, 9)× 106

Tabelle 5.3: Anzahl der nachgewiesen Hadronen (Pionen und Protonen).

Normiert auf die4, 2×107 gemessenen Reaktionen ergeben sich die Teilchenmultiplizitaten der Tabelle5.4:

π+ π− Proton π+ + π−

Multiplizit at [1/Reaktion] 0, 91± 0, 14 0, 87± 0, 13 2, 80± 0, 28 1, 78± 0, 19

Tabelle 5.4: Hadronenmultiplizitaten fur Pionen und Protonen.

Das Verhaltnis

R =< π+ >

< π− >=

0, 91± 0, 140, 87± 0, 13

= 1, 05± 0, 22

stimmt im Rahmen der Fehler gut mit dem fur ein isospinsymmetrischen Stoßsystem C+C zu erwarten-den Wert

Riso = 1

uberein.

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76 KAPITEL 5. HADRONEN, ANALYSE UND ERGEBNISSE

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Kapitel 6

Korrelationsanalyse

In diesem Kapitel werden im Folgenden die Analysemethoden und -mittel dargestellt, mit deren Hilfeaus den Pionen, die in den Kapiteln4 und5 analysiert wurden, Pion-Pion Korrelationsspektren abgeleitetwerden konnen.Der Hauptaugenmerk dieser Analyse liegt hierbei auf der Suche nach dem Zerfallskanal des neutralenKaons in geladenene Pionen:

K0S → π+ π−

Das neutrale Kaon tritt in zwei Modifikationen auf, die sich nicht durch ihre Quantenzahlen unterschei-den lassen, sondern nuruber ihre Zerfallscharakteristika. Die Tabelle6.1 [Eid04] zeigt die wichtigstenEigenschaften dieser beiden ModifikationenK0

S undK0L .

K0S K0

L

QuantenzahlenI(JP) 1

2 (0−)

Masse 497, 65 MeV/c2

mittlereLebensdauer

τ0, 89× 10−10s 5, 18× 10−8s

cτ 2, 68 cm 15, 51 m

wichtigeZerfallskanale

und derenrelativen

Verzweigungs-verhaltnisse (BR)

BR

π+ π− 68, 95%π0π0 31, 05%π+ π− γ 1, 8× 10−3

π+ π− e+e− 4, 7× 10−3

π+ π− π0 3, 2× 10−7

3π0(CP verletzend) < 1, 4× 10−5

BR

π±e∓νe(K0e3) 38, 81%

π±µ∓νe(K0µ3) 27, 19%

3π0 21, 05%π+ π− π0 12, 59%π+ π− (CP verletzend) 2, 1× 10−3

π0π0(CP verletzend) 9, 3× 10−4

Tabelle 6.1: grundlegende Eigenschaften der neutralen Kaonen K0S und K0

L [Eid04]

Aufgrund der langen mittleren Lebensdauer und zugehorigen mittleren Flugstrecke vonβγ · cτ > 15 mspielen die Zerfalle von K0

L eine untergeordnete, vernachlassigbare Rolle. Bei einer mittleren Flug-strecke von ca. 2-3m im HADES-Detektor zerfallt nur ein geringer Anteil derK0

L (≤ 10 %) innerhalb

77

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78 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

des Detektors und wiederum davon nur0, 2 % in den KanalK0L → π+π− .

Deshalb liegt der Augenmerk auf den Zerfallen desK0S . Mit einer mittleren Lebensdauer vonτ =

0, 89 × 10−10s und cτ = 2, 67cm zerfallt dieses vollstandig innerhalb des HADES-Detektorsystems.Die Rekonstruktion dieses Zerfalls dorthin wird in den folgenden Abschnitten erlautert.Mit der mittleren Lebensdauer lasst sich auf die Energieunscharfe, die Breite der Kaonenverteilung iminvarianten Massenspektrum schließen:

∆E · τ = h

→ ∆E =197, 3MeV fm

2, 67cm= 7, 4µeV

Die Zerfallsbreite von≈ 10 µeV fur dasK0S -Signal liegt weit außerhalb - 11 Großenordnungen - der

Auflosungsgrenzen des HADES-Detektor, dessen Massenauflosung auf einigeMeV/c2 ausgelegt ist(Designauslegung: 1% Massenauflosung im Bereich derω-Masse vonmω 7→ 7− 8MeV/c2). JeglicheSignalform des Signals kann somit vernachlassigt werden. Damit kann die gemessene Breite des Kao-nensignals als experimentelles Maß fur die Massenauflosung des HADES-Detektors verwendet werden.

6.1 Methode

Ziel dieser Analyse ist es somit aus der Menge der pro Kollision erzeugten Pionen,π+π− Kombinatio-nen aus positiven und negativen Pionen zu bilden und daraus Kandidaten fur Paare, die einem Zerfall ent-stammen, herauszufiltern. Fur jedes Paar lasst sich mittels Addition der Energie-Impuls-Vierervektorender Partner ein Vierervektor dieser Pion-Pion-Kombination ermitteln (Pi: Vierervektor,Ei: Gesamtener-gie,−→pi : 3-dimensionaler Impulsvektor,m: Masse).

P1 =

(E1 =

√m2

π± +−→p12

−→p1

)P2 =

(E2 =

√m2

π± +−→p22

−→p2

)

Pπ+π− =2∑

i=1Pi =

2∑

i=1Ei

2∑i=1

−→pi

(6.1)

Dabei wird auch hier die nominelle Masse der Pionen angenommen (vergl. Kapitel5).Anhand des Paar-Vierervektors6.1 lasst sich die bzgl. einer Lorentztransformation invariante Masse,die Lange des Energie-Impuls-Vierervektors, bestimmen:(

mπ+π−invariant

)2= PµPµ

→ mπ+π−invariant =

√√√√( 2∑i=1

Ei

)2

(2∑

i=1

−→pi

)2

(6.2)

Unter Zuhilfenahme des relativistischen EnergiesatzesEi =√

m2π± +−→pi

2 und nach Ausquadrierenergibt sich hieraus:

mπ+π−invariant =

√2(

m2π± +

√m2

π± +−→p12√

m2π± +−→p2

2 −−→p1 • −→p2

)(6.3)

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6.1. METHODE 79

Durch weiteres Transformieren erhalt man schließlich:

mπ+π−invariant =

√2(

m2π± +

√m2

π± +−→p12√

m2π± +−→p2

2 − |−→p1||−→p2| cos Θ1,2

)(6.4)

Hierbei istΘ1,2 der Winkel, den die beiden Impulsvektoren einschließen.Die invariante Masse stellt somit in jedem beliebigen Bezugssystem die Masse des zerfallenen Teilchensdar. Das invariante Massenspektrum wird im Folgenden die Kenngroße sein, die es zu untersuchen gilt.Der im Folgenden beschriebene Kombinationsalgorithmus beschreibt die Bedingungen, unter denenPaare von Pionen zur Bestimmung dieses Spektrums hinzugezogen werden.

6.1.1 Kombinationsalgorithmus

Der Kombinationsalgorithmus bildet zu jedem Satz von Pionen innerhalb eines Kollisionsereignissesjede mogliche Kombination von positiven mit negativen Pionen. Ausgeschlossen werden jedoch die fol-genden Falle:Die Kickplane-Analyse (s. Abschnitt3.3.3) kombiniert, innerhalb eines Sektors, alle existierenden Spur-segmente der inneren Driftkammern mit allen Treffern im META-Detektor. Fur die gefundenen Kom-binationen wird dann der Impuls und die Flugstrecke bestimmt. Hierbei entstehen (vergl. Abbildungen4.15) ca. 10-15% Fehlkombinationen, die sich im Rahmen der Moglichkeiten dieser Analyse nicht wei-ter entfernen lassen. Bei der Kombination von auf diese Art und Weise ermittelten Paaren werden nunnur solche Paarkombinationen zugelassen, bei denen weder das gleiche innere Segment noch der gleicheMETA-Treffer doppelt verwenden werden. Es muss also gelten:

inneres Spur-Segment Pion 16= inneres Spur-Segment Pion 2

und

außerer META-Treffer Pion 1 6= außerer META-Treffer Pion 2

Abbildung6.1verdeutlicht nochmals beide zum Ausschluss fuhrenden Kriterien.

Wahrend bis jetzt die Analyse sich auf beliebige Pion-Pion-Paare anwenden lasst (siehe u.a. im Kapitel8), so haben die folgenden Betrachtungen bzgl. weiterer Analyseschritte und Auswahlkriterien auf diegewonnenen Pion-Pion-Kombinationen ihren Schwerpunkt auf der Identifikation vonK0

S -Mesonen.

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80 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

(a) (b)

Abbildung 6.1: Ausschlusskriterien bei der Kombination von Paaren. Kombinationen von Paaren mitidentischen Segmenten 6.1(a) und/oder META-Treffern 6.1(b) werden ausgeschlossen. (Die gestrichel-ten Linien stellen jeweils einen moglichen Ursprung des kombinierten Hits/Segments dar).

6.2 Simulation

Zur Ermittlung der zu erwartenden Paar-Multiplizitaten pro Kollision sowie zur Abschatzung und Aus-wahl weiterer Analyseschritte und -kriterien bei der Bestimmung vonK0

S -Mesonen wird in diesem Ab-schnitt die hierzu verwendeten Simulations-Methoden beschrieben. Dabei wurden neben einer statistischbasierten Abschatzung in Abschnitt6.2.1zwei verschiedene Ereignisgeneratoren verwendet um damitunterschiedliche, nahezu komplementare Fragestellungen effizient bearbeiten zu konnen. In Abschnitt6.2.2werden die grundlegenden Eigenschaften desK0

S und ihr Einfluss auf die Nachweismoglichkeitenuntersucht. Dazu wird ein Ereignisgenerator benutzt, der mithoher StatistikK0

S erzeugt.Zur Untersuchung des Verhaltens desK0

S in einem realistischen Untergrundszenario wurde stattdessenin Abschnitt6.2.3eine URQMD-Simulation gewahlt.

6.2.1 π+π− -Paarmultiplizit aten - Abschatzung

Nimmt man die im Kapitel5 ermittelten mittleren Pionenmultiplizitaten so lasst sicha priori abschatzen,dass nur etwa≈ 15 % der untersuchten Reaktionen ein oder mehrereπ+π− -Paare ermoglichen. Ausdiesen lassen sich der Abschatzung zufolge≈ 1.5 × 107 Paarkombinationen bilden. Die fur dieseAbschatzung verwendete Methode - inklusive Vergleichen mit Simulationsergebnissen und solchen derexperimentellen Daten - wird im Detail im AnhangD beschrieben.

6.2.2 PLUTO -Simulation

Fur eine detaillierte Betrachtung der Eigenschaften vonK0S unter den vom HADES-Detektor gege-

benen Randbedingung wurden mit dem Simulationspaket PLUTO++ [KH00] K0S -Mesonen erzeugt.

Fur die Verteilung der Kaonen im Ortsraum wurde eine isotrope Emission im Schwerpunkt-Systemeiner12C + 12C-Reaktion bei2 GeV pro Nukleon angenommen. Die Impulsverteilung entspricht der

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6.2. SIMULATION 81

eines Feuerball-Modells bei einer Temperatur des Warmebads von80MeV . Abbildung 6.2 zeigt dieErgebnisse des erzeugten Datensatzes fur eine Million Ereignisse mit ausschließlich einem Kaon proEreignis. Zu sehen sind hier die Rapiditats- und Transversalimpulsverteilung, die Winkelverteilung unddie Verteilung vonβγ = p

m , die fur eine Zerfallslangenbestimmung im Laborsystem benotigt wird.

[MeV/c]Ttransverse Momentum p0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

10 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

(a) transversaler Impuls

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

35000

40000

45000

0 0.5 1 1.5 2 2.5

0.0

51

R apidity y

(b) Rapiditat

1

10

102

103

(c) PolarwinkelΘ vs. Azimutφ

γβ0 1 2 3 4 5 6 7

0.051

1

10

102

103

104

(d) βγ

Abbildung 6.2: Simulation von einer Million K0S mit dem Paket PLUTO++ [KH00]. Die einzelnen Bil-

der zeigen die Transversalimpuls- (6.2(a)), Rapiditats- (6.2(b)), Azimut/Polar (6.2(c)) und βγ-Verteilung(6.2(d)) fur den erzeugten Datensatz. Es wurde eine Impuls- und Ortsverteilung entsprechend einemFeuerball-Modell mit einem Warmebad von 80 MeV/c im Schwerpunktsystem einer 12C+12C-Reaktionbei 2 GeV pro Nukleon angenommen.

Die mittels PLUTO generierten Kaonen wurden an das Simulationspaket HGEANT weitergereicht. Die-ses berechnet deren Trajektorien innerhalb des HADES-Detektors mit den Gegebenheiten der Strahlzeitvon November 2001. Dabei lasst es die Kaonen entsprechend ihren Zerfallslangen- und Kanalen (vergl.Tabelle6.1) zerfallen.Im Anschluss daran wurden die gewonnenen Informationen mit der Simulationsanalyse weiterverar-beitet (vergl. Abschnitt3.2). Mit Hilfe dieser PLUTO/HGEANT-Simulation ließen sich Fragestellungen

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82 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

bezuglich der grundlegenden Charakteristika einesK0S -Zerfalls in zwei Pionen untersuchen.

• AkzeptanzDer Begriff Akzeptanz wird im Folgenden verwendet um die Wahrscheinlichkeit zum Nachweiseinesπ+π− -Paares aus dem Zerfall eines Kaons zu beschreiben. Dazu gehoren die Einflusse dergeometrischen und kinematischen Akzeptanz sowie der Rekonstruktionseigenschaften der Ana-lyse.Die zur Bestimmung verwendete Simulation umfasste einen Satz von 100.000 Reaktionen, wel-che jeweils nur ein Kaon enthalten. Davon zerfielen≈ 68 %uber den KanalK0

S → π+π− . Vondiesen fand die Analyse≈ 1.3 × 104 π+ -π− -Paare. Somit wird nur etwa jedes funfteπ+ -π− -Paar das von einemK0

S stammt, gemeinsam nachgewiesen.Abbildung6.3zeigt den Vergleich der Paarverteilung bzgl. der Polarwinkel der einzelnen Trajek-torien vor und nach der Analyse. Klar zu erkennen sind hierbei die Grenzen des Detektors bei18

und85 .

0

20

40

60

80

100

120

140

]° [-πθpolar angle 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

]° [

+ πθpo

lar

angl

e

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

theta Entries 68370theta

(a) PLUTO-Simulation

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

-πθpolar angle 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

+ πθpo

lar

angl

e

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

theta Entries 13507theta

(b) nach der Analyse

Abbildung 6.3: Paarverteilung der Polarwinkel θπ− gegen θπ+ der PLUTO-Simulation, vor (6.3(a)) undnach (6.3(b)) der vollstandigen Simulation.

Weitere, detailliertere Betrachtung zu den Unterschieden finden sich im Abschnitt Akzeptanzkor-rekturen des Kapitels7.

• OffnunswinkelAbbildung 6.4 zeigt dieOffnungswinkelverteilung derπ+π− -Paare, die aus dem Zerfall einesK0

S entstammen. Der minimaleOffnungswinkel betragt hierbei ca.20 . Der maximale liegt hin-gegegen bei ca.160 . Es ergibt sich ein mittlererOffnungswinkel von72 . Der Abbildung ist dieVerteilunguberlagert, die sich nach der Analyse ergibt. Die Akzeptanz fur sehr großeOffnungs-winkel (> 140 ) ist stark verringert.

• ZerfallsvertexDie prominente Eigenschaft desK0

S ist sein Zerfall außerhalb des primaren Reaktionsvertex. Die

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6.2. SIMULATION 83

Entries 68370

Mean 74.32

]°opening angle [0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

]°2

[1

0

500

1000

1500

2000Entries 68370

Mean 74.32

opening angle kos

Entries 13559

Mean 71.81

Entries 13559

Mean 71.81

]°opening angle [0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

]°2

[1

0

500

1000

1500

2000

Abbildung 6.4: Offnungs-winkelverteilung des ZerfallsK0

S → π+π− , vor (blau) undnach (grun) der Analyse.Aufgrund der Akzeptanz istdie Amplitude um ≈ 80 %verringert, der mittlere Off-nungswinkel jedoch vergroßertsich jedoch nur um wenigeGrad von 74 auf 72 . Ab ei-nem Offnungswinkel von 110

beginnt das Signal gegenuberPLUTO nachzulassen.

mittlere Zerfallszeit einesK0S betragt (vergl. Tabelle6.1) τ = 0, 89 × 10−10s und ergibt da-

mit cτ = 2, 67cm. Im Schwerpunktsystem der Reaktion ergibt sich dem Zerfallsgesetz entspre-chend eine exponentielle Zerfallsvertexverteilung. Durch die Transformation wird diese mit derImpulsverteilung bzw. der Verteilung vonβγ (Abbildung 6.2(d)) gefaltet, gemaß der Lorentz-Transformation: (

t

z

)Labor

= γ

(βc

11βc

)(τ

z

)Schwerpunktsystem

fur(

τ0

)ergibt sich(

t

z

)Labor

=(

γτ

βγcτ

)bzw.p/c=βγm

=

(γτp

mK0τ

)(6.5)

Abbildung 6.5 zeigt diese Verteilung fur die simulierten Kaonen, die in die Akzeptanz desHADES-Detektors gelangen. Ein Vergleich mit einer exponentiellen Zerfallskurve ergibt im La-borsystem einen um den Faktor1, 2−2, 7 großeren Wert,z ≈ ct, von3, 3−6 cm innerhalb dessendie Anzahl derK0

S auf1/e der ursprunglichen abgesunken ist.

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84 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

distance decay vertex to target [mm]

0 100 200 300 400 500 600 700

#

1

10

102

103

104

105 = 2.63 cmτ: c

0SK

γβdistance

= 3.33 - 5.98 cmτdistance: c

Abbildung 6.5: Verteilung des Abstands des Zerfallsvertex des K0S zum Ursprung aus der Simulati-

on von 100.000 K0S Reaktionen. Die rote Kurve (offene Quadrate) stellt die mit der βγ-Verteilung der

K0S gefaltete Verteilung dar, so wie sie am Ende der Simulation zur Verfugung steht. Bei Kenntnis des

βγ-Wertes jedes einzelnen Zerfall lasst sich die unverfalschte Verteilung (grun, gefullte Kreise) rekon-struieren. Die Exponentialfunktionen A · ed/cτ , mit denen die Funktionen angenahert wurden, ergebenfur die grune Kurve annahernd den Literaturwert, wobei die realen Werte zwischen 3, 3 cm und 6, 0 cmliegen.

• MassenauflosungEin weiterer zu untersuchender Aspekt besteht in der Verteilung der invarianten Masse vonπ+ undπ− , die vonK0

S -Zerfallen stammen. Abbildung6.6zeigt deren Verteilung fur die in der HADES-Akzeptanz detektierten inπ+π− zerfallenen Kaonen. Die Verteilung wurde mit einer Gaußvertei-lung angepasst. Tabelle6.2zeigt deren Ergebnisse.

Hierbei ergibt sich eine Massenauflosung von22, 1± 0, 2 MeV/c2. Dies entspricht einer prozen-tualen Auflosung von4, 6% im Bereich derK0

S -Masse. Der Mittelwert der Verteilung ist um ca.1 % gegenuber dem Nominalwert kleiner.

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6.2. SIMULATION 85

]2

[MeV/c-π+π → 0

sKinvariantmass

350 400 450 500 550 600 650

]21/

5 [M

eV/c

0

200

400

600

800

1000

Abbildung 6.6: PLUTO-Massenauflosung der Kaonen

Mittelwert mK0S[MeV/c2] 493, 5± 0, 2 MeV/c2

Standardabweichung σ[MeV/c2] 22, 1± 0, 2 MeV/c2

Tabelle 6.2: PLUTO-Massenauflosung fur Kaonen ermittelt anhand einer Gauß-Anpassung des Kurven-

verlaufs aus Abbildung 6.6: A · e−(mass−massσ )2

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86 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

6.2.3 URQMD-Simulation

Im nun folgenden Abschnitt wurden anstelle des PLUTO-Ereignisgenerators, die schon im vorhergehen-den Kapitel3 beschriebene URQMD-Simulation verwendet. Diese Daten liefern die Ausgangsbasis furdie HGEANT-Simulation und die anschließende Simulations-Analyse. (Details bzgl. der Konvertierungder URQMD-Daten in HGEANT-Eingangsdaten, insbesondere der Behandlung vonK0 undK0 , findensich in [Zum05b]).Sie gibt Aufschlussuber eine realistischere Kaonen-Multiplizitat im Rahmen einerC + C Reaktion bei2 GeV pro Nukleon. Als Ausgangsbasis stehen eine Million simulierte Reaktionen von URQMD zurVerfugung. Die Verteilung der verschiedenen Teilchensorten stellt die Grafik in Abbildung6.7dar. DiemittlereK0

S -Multiplizit at ergibt sich demnach zu1, 86× 10−3 ± 4, 3× 10−5.

geant Pid

γ + e- e ν + µ- µ 0 π + π- π L0

K+

K-

K n p p s0K η Λ + Σ 0 Σ

- Σ

#

10-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

1

10

Abbildung 6.7: Verteilung der Teilchenmultiplizitaten in einer Million Reaktionen generiert von URQMD(Version: 1.3p) fur die Reaktion 12C +12 C bei 2 GeV proNukleon. Fur das K0

S ergibt sich eine Multipli-zitat von 1, 8× 10−3 ± 4, 3× 10−5.

Die Abbildungen in6.8zeigen entsprechend die ursprunglichen von der URQMD-Simulation generier-ten Verteilungen des transversalen ImpulsespT (6.8(a)), der Rapiditaty (6.8(b)) und vonβγ (6.8(c)).

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6.2. SIMULATION 87

[MeV/c]Ttransverse Momentum p0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

10 M

eV/c

1

1

10

102

(a) K0S : transversaler ImpulspT

Rapidity y0 0.5 1 1.5 2 2.5

0.251

0

50

100

150

200

250

300

350

400

(b) K0S : Rapiditaty

γβ0 1 2 3 4 5 6 7

0.051

1

10

102

(c) K0S : βγ

Abbildung 6.8: Differentielle Betrachtung derK0

S aus einer Million Reaktionen, die mit UR-QMD generiert wurden.

Diese Eingangsdaten durchlaufen im Anschluss an die URQMD-Berechnung HGEANT und die Simu-lationsanalyse (entsprechend Abschnitt3.2). Letztere beinhaltet u.a. eine Multiplizitatsbedingung vonmindesten 4 geladenen Teilchen, genauer: mindestens vier Treffern im META-Detektor, um auf zentraleReaktionen zu selektieren. Reaktionen, die diese Bedingungen nicht erfullen, werden von der Analy-se verworfen. Danach verbleiben von der ursprunglich eine Million URQMD Reaktionen nach dieserTrigger-Bedingung nur noch59, 8% der Reaktionen.

6.2.3.1 Auswirkungen der Multiplizit atsbedingung aufK0S -Verteilungen und -Multiplizit at

Um den Einfluss der Multiplizitatsbedingung speziell auf dieK0S Produktion genauer zu studieren, wur-

de die gleiche Analyse, jedoch ohne diese Forderung, durchgefuhrt. Abbildung6.9(b)zeigt hierzu dieWirkungsweise dieser Triggerbedingung anhand des Stoßparametersb dieser Reaktion. Dabei zeigt6.9(a)den Unterschied fur alle Reaktionen. Die Anwendung der Trigger-Bedingung fuhrt, wie erwartet,zu einer Verschiebung der Stoßparameterverteilung hinzu kleineren Werten; dies entspricht einer Selek-tion auf hohere Zentralitaten.Betrachtet man allein Reaktionen, in denen einK0

S produziert wird, so fallt auf, dass diese Reaktions-klasse von Beginn her eine im Vergleich zur Gesamtverteilung hohere Zentralitat aufweist. Damit falltder Einfluss der Multiplizitatsbedingung (MultMETA ≥ 4) bedeutend geringer aus.

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88 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSEEntries 1000000

impact parameter [fm]0 1 2 3 4 5 6 7 8

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

80000

90000

Entries 1000000Entries 1000000

impact parameter [fm]0 1 2 3 4 5 6 7 8

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

80000

90000

impact paramter all

(a) global Entries 2106

impact parameter [fm]0 1 2 3 4 5 6 7 8

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

220

Entries 2106Entries 2106

impact parameter [fm]0 1 2 3 4 5 6 7 8

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

220

impact paramter kos

(b) K0S

Abbildung 6.9: Einfluss der Multiplizitatsbedingungen von mindestens vier Treffern im META-Detektorauf die Stoßparameterverteilungen der Reaktionen: 6.9(a) stellt die Gesamtverteilung fur alle Reaktio-nen dar. Der Schwerpunkt dieser Verteilung wird unter der Trigger-Bedingung in Richtung zentralererReaktionen verschoben. Die Anzahl der Reaktionen verringert sich auf ≈ 59, 8 %.Die Reaktionen, in denen K0

S entstehen 6.9(b), sind zentraler (b ≈ 2 − 3 fm) und werden durch dasMultiplizitatskriterium gering modifiziert. Details zu den K0

S sind in Tabelle 6.3 aufgefuhrt.

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6.2. SIMULATION 89

Die Abbildungen6.10vergleichen im Anschluss die pro Spezies in der HGEANT-Simulationen regi-strierten Teilchenzahlen ohne (6.2.3.1) und mit (6.2.3.1) Anwendung der Multiplizitatsbedingung.

Speziell fur die Anzahlen derK0S listet Tabelle6.3 die Werte mit und ohne Multiplizitatsbedingung

auf. Hierbei ergibt ein Vergleich der Zahlungen derK0S , die ursprunglich in URQMD erzeugt wurden,

mit den Zahlungen in den Abbildungen6.10, dass≈ 16% der K0S wahrend der HGEANT-Simulation

entstehen. Diese entstehen im Rahmen von GEANT alshadronischen WechselwirkungenbezeichnetenReaktionsmechanismen und konnen nicht weiter spezifiziert werden. Ihre Entstehungsorte liegen zu90 % außerhalb der rekonstruierbaren Spuren. Im Rahmen der Fehler ergibt sich durch diesen Beitragkein Unterschied bei den folgenden Berechnungen.Es ergibt sich, dass

92, 3± 3%

derK0S den Multiplizitatsschnittuberstehen.

ohne mitMultiplizit atsbedingung Multiplizit atsbedingung Verhaltnis

εK0S

∣∣∣MMETA≥4

URQMD 1841 1690 0, 92± 0, 03innerhalb GEANT 298 276 0, 93± 0, 08∑

2139 1966 0, 92± 0, 03

Tabelle 6.3: K0S -Zahlungen der Simulation im Vergleich: Auswirkung eines Multiplizitatsschnitt

(MMETA ≥ 4).

Abschließend zu diesen Trigger-Betrachtungen zeigen die Abbildungen6.11 die Auswirkungen derMultiplizit atsbedingung auf die ursprunglichen Verteilungen aus Abbildung6.8.

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90 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSEEntries 4.883629e+08

γ + e- e ν + µ- µ 0 π + π- π L0

K+

K-

K n p p s0K η Λ + Σ 0 Σ

- Σ 0 Ξ-

Ξ-

Ω n

1

10

102

103

104

105

106

107

108

109

Entries 4.883629e+08pid geant

1633

6442

4

231

3554

2

1656

2060

9

156

0593

96

1474

25

0239 2

2416

57

198

3041

211

4751

2

155

4

032

321

730

0273

2

438

8236

7

2

139

178

63

5

405

1

124

1

110

1

111

1

586

5416

295

3393

139

1441

Entries 4.269695e+08

γ + e- e ν + µ- µ 0 π + π- π L0

K+

K-

K n p p s0K η Λ + Σ 0 Σ

- Σ 0 Ξ-

Ξ-

Ω

1

10

102

103

104

105

106

107

108

109

1010

Entries 4.269695e+08pid geant

1424

3566

2

201

6551

3

1443

5076

2

134

8044

82

7301

21

9191 1

9234

52

170

9623

185

3574

1

906

3

603

296

644

6874

0

385

7783

9

1

966 1

4698

4

795

1

011

1

003

1

015

1

520

6052

262

0979

123

2479

Abbildung 6.10: Teilchenzahlen ohne (6.2.3.1) und mit (6.2.3.1) Anwendung der Multiplizitatsbedin-gung, dass im META-Detektor mindestens vier Treffer nachgewiesen wurden.

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6.2. SIMULATION 91

[MeV/c]Ttransverse Momentum p0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

10 M

eV/c

1

1

10

102

(a) transversaler Impuls, ohne Trigger

[MeV/c]Ttransverse Momentum p0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

10 M

eV/c

1

1

10

102

(b) transversaler Impuls, mit Trigger

Rapidity y0 0.5 1 1.5 2 2.5

0.251

0

50

100

150

200

250

300

350

400

(c) K0S : Rapiditat, ohne Trigger

0 0.5 1 1.5 2 2.5

0.051

0

50

100

150

200

250

300

350

400

(d) K0S : Rapiditat, mit Trigger

γβ0 1 2 3 4 5 6 7

0.051

1

10

102

(e) K0S : βγ, ohne Trigger

γβ0 1 2 3 4 5 6 7

0.051

1

10

102

(f) K0S : βγ, mit Trigger

Abbildung 6.11: K0S -Verteilungen nach Anwendung der Trigger-Bedingung von mindestens vier Tref-

fern im META-Detektor fur den transversalen Impuls 6.11(b), die Rapiditat 6.11(d) und βγ 6.11(f), imVergleich zu den in der linken Spalte gezeigten ursprunglichen Verteilungen.

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92 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

Eine Paaranalyse der Simulationsdaten nach der im Abschnitt6.1 beschriebenen Methode ermoglichtes eine Verteilung der invarianten Masse der gewonnenenπ+π− -Paare zu erstellen (Abbildung6.12).Dieseruberlagert ist der Anteil desK0

S -Signal, welches darin erhalten ist.

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

Abbildung 6.12: Invarian-tes Massenspektrum derπ+π− -Kombinationen nachvollstandiger Analyse derSimulationsdaten. In weiß istdas zu findende K0

S -Signaldiesem uberlagert. Tabelle6.4 zeigt die Ergebnisse einerAnpassung dieses Signals miteiner Gaußfunktion.

Mittelwert mK0S[MeV/c2] 496, 8± 2, 2 MeV/c2

Standardabweichung σ[MeV/c2] 23, 5± 1, 7 MeV/c2

Tabelle 6.4: Ergebnisse der Naherung der K0S -Massenverteilung durch eine Gaußfunktion, aus Abbil-

dung 6.12

6.2.3.2 Bewertungskriterien der Signalqualitat

Zur Bewertung der Gute der Signalstarke bzw. der Wahrscheinlichkeit des Nichtzutreffens einer Null-Hypothese fur ein Signal werden in den kommenden Untersuchungen die beiden folgenden Großenherangezogen:

Signal-zu-Untergrund-VerhaltnisIm Bereich der Kaonenmasse (mK0

S= 497MeV/c2) betragt das Verhaltnis

SignalUntergrund

∣∣∣∣m

K0S±100MeV/c

=1

807± 0.6% (6.6)

Signifikanz ( siehe u.a. [PLR02, Sin02, Eid04, BS91a])In der Statistik wird diese Große im Zusammenhang der Hypothesentests als Wahrscheinlichkeit be-zeichnet, einen Fehler derersten Artzu begehen. D.h., dass eine HypotheseH0 in einem Bereichω,innerhalb dessen nicht diese Hypothese sondernH1 gilt, trotzdem zutrifft. Die Definition der Statistikfur die Signifikanzα eines Hypothesentests der beiden HypothesenH0 undH1 bezuglich einer Obser-vableX lautet:

α =∫

X∈ ωf0(X) dX (6.7)

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6.2. SIMULATION 93

wobeif0,1(X) die Wahrscheinlichkeitsverteilungen vonX unter den Annahmen der beiden Hypothesendarstellen.Problematisch ist es diesen Bereichω (unvoreingenommen) zu klassifizieren. Bei Zahlexperimenten istdies oft die Frage, ob ein Signal sich vom Untergrund abhebt. Die Hypothese, die es mittels eines Signif-kanztests zu widerlegen gilt, ist in diesem Fall die Frage, ob sich die Daten mit einer Null-Hypothese,d.h. durch den Untergrund, beschreiben lasst. Im Sinne der Definition der Statistik ist nun aber einHypothesentest nur dann gegeben,

1. wenn ausschließlich zwischenzweiHypothesenH0 undH1 unterschieden wird, und

2. wenn derkritische Bereichω, in dem die HypotheseH0 als falsch angenommen wirda priori vorder Messung bestimmt wird.

Der zweite Punkt istublicherweise nicht erfullt. D.h. der Grenzwert, ab dem ein Signal die Null-Hypothese nicht mehr erfullt, wird a posterioridefiniert. Deshalb wurde der Begriff desp-valueein-gefuhrt, der dieses zweite Axiom fallen lasst. Derp-valuegibt eine Aussage daruber inwieweit eineHypothese mit diesem Experiment (nicht) vereinbar ist. Ein sehr kleiner Wert vonp unterstutzt die Aus-sage, dass die entsprechende Hypothese ausgeschlossen werden kann.Eine andere Ausdrucksweise fur denp-value ist die Formulierung einesn−σ-Effekts. Hierbei wirddiesem der Vergleich mit einer normierten Gaußverteilung mit der Standardabweichungσ zu Grundegelegt:

1− 1σ√

n×σ∫−n×σ

e

(µ− x)2

2σ2dx = p-value (6.8)

Bezogen auf diese Arbeit wird im Folgenden die Frage gestellt, inwieweit ein gemessenes Signal sichnicht mehr innerhalb seines Fehlers mit einer Nullmessung erklaren lasst. Die Signifikanz wird deshalbals das Verhaltnis der SignalmultiplizitatnS = S/Nevents zu dessen FehlerσnS definiert (S: Anzahl dergezahlten Signale,Nevents: Anzahl der gemessenen Reaktionen, dieser Wert wird auch gemeinhin alsSignal-zu-Rausch-Verhaltnis, SNR: Signal to Noise Ratiobezeichnet) :

Signifikanz : α =ns

σns

(6.9)

Gemaß denUberlegungen im AnhangE ergibt sich hieraus zur Berechnung vonα:

α =S√

S + B + B2

N2events

· σ2B

(6.10)

Fur hinreichend großeNevents bzw. vernachlassigbar kleine Fehler kann der dritte Term in der Wurzelvernachlassigt werden und es ergibt sich:

α ' S√S + B

(6.11)

Im Falle der Simulation trifft dies zu. Die Signifikanz des Kaonensignals der Simulation im Intervall[mK0

S± 100MeV/c] betragt:

Signal√Untergrund + Signal

∣∣∣∣m

K0S±100MeV/c

= 0.39± 0.15% (6.12)

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94 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

Ziel der folgenden Analyse ist es das Kaonen-Signal aus6.12zu isolieren. Die Signifikanz stellt dabeidas Maß dar, das es zu beachten gilt. Die Zielsetzung ist dabei Werte, die oberhalb von5 liegen,zu erhalten. Dies entspricht einer Wahrscheinlichkeit, dass dieses Signal durch eine Nullhypothesedarzustellen ist, die entsprechend Gleichung6.8einem5σ-Effektgleichkommt bzw. einemp-valuevon2, 8× 10−7.

Ein Schwerpunkt bei der Analyse von Paarkorrelationen bildet die Bestimmung des Untergrundes. Zu-sammen mit weiteren physikalischen Untergrundquellen (6.5) bildet diesen der sogenanntekombinato-rischen Untergrund. Da a priori nicht bekannt ist ob und welche Kombination vonπ+ undπ− -Mesonenaus dem Zerfall eines anderen Teilchens stammt, wird nach Abschnitt6.1.1jede mogliche Kombinationin Betracht gezogen. Alskombinatorischen Untergrundbezeichnet man nun den Anteil der Kombina-tionen, die aus unkorrelierten, zufallig verteilten Mesonen konstruiert wurden.Aus diesen Untergrundquellen gilt es das Korrelationssignal desK0

S zu isolieren.

6.3 Selektionskriterien derK0S -Analyse

Im nun folgenden Abschnitt werden Selektionsschnitte zur Extraktion von Kaonen erarbeitet, die die Si-gnifikanzund das Signal-zu-Untergrund-Verhaltnis verbessern. Anhand dieser Selektionen werden dieDaten des ExperimentsC + C von November 2001 analysiert. Es werden zwei Gruppen von Auswahl-kriterien unterschieden:

• teilchenbezogene Kriterien

• paarbezogene Kriterien

Zu klaren sind dabei u.a. die folgenden Fragen:

• Welche Selektionsschnitte konnen verwendet werden?

• Sind die Schnitte in der Lage, ein signifikantesK0S -Signal zu isolieren?

• Sind sie in der Lage, die Beitrage anderer Quellen wirksam zu unterdrucken?

Ein Hauptaugenmerk der Selektion grundet auf der mittleren Lebensdauer von8.9 × 10−11s desK0S .

Es zerfallt somit zu ungefahr80−90% außerhalb des Targetbereichs. Abgesehen vom Zerfall desΛs istes somit eine Hauptaufgabe Paarkombinationen zu finden, die außerhalb des Primarvertex,off-vertex,ihren Zerfallsvertex haben.Im Rahmen dieser Untersuchung stellte sich heraus, dass bereits die Anwendung von nur zwei Kriterienzu einer signifikanten Verbesserung desK0

S -Signals fuhrt. Jeweils eines dieser beiden gehort zur Gruppeder o.g. teilchenbezogenen bzw. paarbezogenen Kriterien. Diese werden im Folgenden beschrieben.

6.3.1 Teilchenbezogene Selektionskriterien

Die teilchenbezogenen Selektionskriterien betrachten jede Spur separat unbeachtet der Tatsache ob sievon einem Paarzerfall stammen oder nicht. Die Selektionskriterien werden an Hand der im vorgehendenKapitel 6.2 gemachten Simulation definiert und bzgl. ihrer Auswirkungen auf die Signifikanz, gemaßder Definition in6.10 in deren approximativen Form6.11, und das Signal-zu-Untergrund-Verhaltnisuntersucht.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 95

6.3.1.1 z-Koordinate des Segments

Das innere gerade Segment einer Trajektorie, das zusammen mit einem Treffer im META-Detektor eineSpur darstellt, wird mittels vier Koordinaten beschrieben [Sch].

• Der PolarwinkelΘ.Dieser bezeichnet den Winkel, den die Trajektorie mit der z-Achse einschließt.

• Den Azimutφ,der den Winkel zwischen der x-Achse und dem transversalen Anteil des Richtungsvektors derdurch das Segment definierten Gerade darstellt.

• Der Abstandρ.Dies ist der senkrechte Abstand der z-Achse zum nachsten Punkt auf der Segmentgerade. Zubeachten ist, dassρ vorzeichenbehaftet ist: Befindet sich der Aufpunkt auf der Teilchenspur ober-halb der Strahlachse so ist das Vorzeichen positiv (y-Komponente vonρ > 0), negativ andernfalls(y-Komponente vonρ > 0).

• Die z-Koordinate.Diese ist die z-Koordinate des Aufpunktes auf der z-Achse der Senkrechten zum nachsten Punktder Segmentgerade, deren Langeρ darstellt.

Das Laborkoordinatensystem hat in der Simulation seinen Ursprung im Reaktionszentrum (Target) undliegt auf der Strahlachse, die identisch mit der z-Achse inkl. deren Richtung ist. (Im Experiment kanndas Target bzgl. des nominellen Ursprungs verschoben sein). Die x-Achse ist horizontal und die y-Achsevertikal dazu orientiert. Gemeinsam bilden die drei Achsen ein orthogonales rechtshandiges Koordina-tensystem.Mittels dieser vier Koordinaten lasst sich jede gerade Spur darstellen. Abbildung6.13verdeutlicht dieSpurkoordinaten in grafischer Form.

z Beam-Axis

ρ

Θ

Target

x

y

z

Abbildung 6.13: Definition der Koordinaten des inneren Spursegments.

Die in der o.g. Auflistung zuletzt aufgefuhrte z-Koordinate lasst sich zurK0S -Selektion unmittelbar

verwenden. Sie definiert den minimalen Abstand der Spur zum primaren Vertex. Die durch einenoff-vertex-Zerfall entstandenen Pionenspuren weisen einen großeren Abstand zum Reaktionszentrum aufals Spuren, die direkt dem primaren Vertex entstammen. Tragt man nun die z-Koordinaten aller Pionen-Spuren auf im Vergleich zu den Spuren, die ausschließlich aus dem Zerfall vonK0

S entstammen, so

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96 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

Mittelwert RMSUntergrund Pionen 0,87 12,2

primare Untergrund Pionen 0,12 9,3K0

S → π+π− 12,5 19,1

Tabelle 6.5: z-Koordinaten K0S und Untergrund im Vergleich aus Abbildung 6.14.

sollten sich deren Verteilung voneinander abheben. Abbildung6.14zeigt dies fur die beiden Falle derpositiv und negativ geladenen Pionen getrennt.

Entries 626534Mean 0.8705RMS 12.2

z-coordinate of segment [mm]

-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/1

[mm

]

1

10

102

103

104

Entries 626534Mean 0.8705RMS 12.2

Entries 485761Mean 0.1178RMS 9.326

Entries 485761Mean 0.1178RMS 9.326

Entries 813Mean 12.51RMS 19.11

Entries 813Mean 12.51RMS 19.11

zposAll

z-coordinate of segment [mm]

-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/1

[mm

]

1

10

102

103

104

Abbildung 6.14: Verteilungen der z-Koordinaten der zu einer Paarkom-bination beitragenden π+ - und π− -Spursegmente fur K0

S in grun undden Untergrund unterteilt in zweiFalle: weiß mit einer Beschrankungauf primare Pionenspuren, blau oh-ne diese Einschrankung. Zum Ver-gleich ist in grun die Verteilung furdie K0

S hinzugefugt. Die Tabelle 6.5listet die Mittelwerte und RMS derVerteilungen auf.

Qualitativ lasst sich ein Bereich um den primaren Vertex ausschließen in dem nur wenige Spuren derK0

S jedoch viele aus dem primaren Vertex entstammende Teilchen liegen.Quantitativ bedarf es hierzu der Bestimmung der Auflosung der Rekonstruktionseigenschaften bzgl. derz-Koordinate.

Auflosung der Rekonstruktion derz-Koordinate der SpurZur Bestimmung der Auflosung der z-Koordinate bei der Spurrekonstruktion von Spuren aus demprimaren Vertex wurden die rekonstruiertenz-Koordinaten der Spursegmente in der Simulation mit de-nen direkt aus den HGEANT-Daten gewonnenen z-Koordinaten verglichen. Dabei wurden nur Pionen-Spuren miteinbezogen, die vom Rekonstruktionsalgorithmus rekonstruiert werden konnten. Die Breiteund Position der Differenzverteilung6.15gibt Aufschlussuber die Auflosung der Rekonstruktion derz-Segmentkoordinate. Tabelle6.6zeigt die Ergebnisse der Annaherung mit einer Gauß-Verteilung.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 97

Entries 562196

/ ndf 2χ 1336 / 7

Constant 129.5± 5.82e+04

Mean 0.005883± 0.04162

Sigma 0.007128± 2.96

[mm]geant - zrecz-100 -50 0 50 100

1/1

[mm

]

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

Entries 562196

/ ndf 2χ 1336 / 7

Constant 129.5± 5.82e+04

Mean 0.005883± 0.04162

Sigma 0.007128± 2.96

z_difference_(pip+pim)

Abbildung 6.15: Unter-suchung zur Auflosungder z-Koordinaten-Rekonstruktion fur ge-ladene Pionen. Gezeigtist die Differenz der be-rechneten z-Koordinatezur aus der HGEANT-Simulation bekanntenz-Position fur aus demprimaren Vertex entstam-mende Spuren. DerenVerteilung wurde miteiner Gauß-Verteilungangepasst. Die Ergeb-nisse sind in Tabelle 6.6aufgelistet.

Mittelwert µ[mm] 0, 0± 0, 0 mm

Standardabweichungσ[mm] 3, 0± 0, 0 mm

Tabelle 6.6: Ergebnisse der Anpassung der Verteilung aus 6.15 mit einer Gauß-Funktion zur Bestim-mung der z-Rekonstruktionsauflosung.

Desweiteren braucht man im Falle der experimentellen Daten zusatzlich die Auflosung bei der Rekon-struktion des primaren Vertex aus mehreren Spuren, da hier der primare Vertex auf der z-Achse verscho-ben ist. Das Verfahren zur Bestimmung des primaren Vertex ist im AnhangF.2beschrieben. Abbildung6.16zeigt die Verteilung der rekonstruierten z-Koordinate des Vertex im Vergleich der Simulationsdatenmit den Daten des untersuchten Experiments. Dabei stellt sich heraus, dass der primare Vertex im Ex-periment um−31, 5 mm auf derz-Achse, strahlaufwarts, verschoben ist. Die Breiten der Verteilungenunterscheiden sich aber hingegen nur um etwa 10%.

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98 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

primary vertex z-coordinate [mm]

-80 -60 -40 -20 0 20 40

1/0.

5 [m

m]

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

Entries 365000

/ ndf 2χ 8224 / 17

Constant 82.51± 2.891e+04

Mean 0.007074± 0.04758

Sigma 0.00736± 3.478

Entries 365000

/ ndf 2χ 8224 / 17

Constant 82.51± 2.891e+04

Mean 0.007074± 0.04758

Sigma 0.00736± 3.478

Entries 365000

/ ndf 2χ 4750 / 17

Constant 69.31± 2.34e+04

Mean 0.008373± -31.42

Sigma 0.008396± 3.8

Entries 365000

/ ndf 2χ 4750 / 17

Constant 69.31± 2.34e+04

Mean 0.008373± -31.42

Sigma 0.008396± 3.8

Entries 365000

/ ndf 2χ 4750 / 17

Constant 69.31± 2.34e+04

Mean 0.008373± -31.42

Sigma 0.008396± 3.8

vertex

SimulationExperimentAbbildung 6.16: Verteilung derz-Koordinate des rekonstruier-ten primaren Vertex im Ver-gleich der URQMD/ HGEANT-Simulation mit den experimen-tellen Daten. Die Verteilun-gen wurden mit einer Gauß-Verteilung angepasst. Die Er-gebnisse sind in Tabelle 6.7aufgelistet.

Mittelwert µ [mm] Standardabweichungσ [mm]Simulation 0, 0± 0, 0 3, 5± 0, 0Experiment −31, 4± 0, 0 3, 8± 0, 0

Tabelle 6.7: Ergebnisse der Anpassung der Verteilung aus 6.16 mit einer Gauß-Funktion.

Auflosung der Rekonstruktion des ReaktionsvertexZur Bestimmung der Rekonstruktionseigenschaften des primaren Vertex wurde eine GEANT-Simulationmit der idealen Geometrie des HADES-Detektors verwendet. Von unterschiedlichen, festen Raumpunk-ten wurden in jeweils 1000 Reaktionen funf Pionen emittiert. Die Impulsverteilung war isotrop im Be-reichpmin = 100 < p < pmax = 1000 verteilt. Die Emissionspunkte wurden entlang einer der dreiKoordinatenachsen jeweils vom Nullpunkt um0 mm, 10 mm und50 mm entfernt gewahlt. Im Mittelwurden von den funf in beliebige Richtungen entsandten Spuren2, 9 pro Reaktion in der Akzeptanz desDetektors wiedergefunden. Die Differenzverteilung zwischen dem rekonstruierten und dem vorgegebe-nen Wert finden sich in Tabelle6.8. Die großen Abweichungen bei den50 mm-Werten in der x- undy-Koordinate liegen darin begrundet, dass sich dort das Strahlrohr in unmittelbarer Nahe zum gewahltenEmissionspunkt befindet und somit durch Streuprozesse in diesem Material das Signal verbreitert wird.Die Vertex-Verteilungen werden in Abbildung6.17exemplarisch fur Verschiebungen entlang der z- unddie x-Koordinate gezeigt.

primar Vertexx y z

µx σx µy σy µz σz

0 0 0 -0,1 1,4 0,1 1,3 0,1 1,70 0 10 -0,1 2,0 0,0 1,3 -0,1 1,80 10 0 0,1 1,5 -0,1 1,3 0,2 1,710 0 0 -0,3 1,8 0,0 1,6 0,1 1,80 0 50 0,1 2,8 -0,2 2,6 -0,5 2,60 50 0 0,2 4,5 -5,8 9,3 0,4 3,450 0 0 -4,2 9,9 -0,5 3,1 0,1 4,0

Tabelle 6.8: Ergebnisse der Nahe-rung der Verteilung der Differenzder rekonstruierten mit den vor-gegebenen Vertexkoordinaten miteiner Gauß-Verteilung, Einheiten:mm. µ: Mittelwert, σ: Standardab-weichung. In Abbildung 6.17 sinddie entsprechenden Graphen ge-zeigt.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 99

Entries 680

/ ndf 2χ 97.76 / 47

Constant 4.648± 67.12

Mean 0.06677± -60.09

Sigma 0.07574± 1.443

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

20

40

60

80

100

0_0_0 Entries 680

/ ndf 2χ 97.76 / 47

Constant 4.648± 67.12

Mean 0.06677± -60.09

Sigma 0.07574± 1.443

Entries 680

/ ndf 2χ 84.66 / 38

Constant 5.066± 73.97

Mean 0.06087± 0.07593

Sigma 0.06996± 1.349

Entries 680

/ ndf 2χ 84.66 / 38

Constant 5.066± 73.97

Mean 0.06087± 0.07593

Sigma 0.06996± 1.349

Entries 680

/ ndf 2χ 86.91 / 51

Constant 3.998± 60.26

Mean 0.07441± 60.14

Sigma 0.08127± 1.656

Entries 680

/ ndf 2χ 86.91 / 51

Constant 3.998± 60.26

Mean 0.07441± 60.14

Sigma 0.08127± 1.656

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

20

40

60

80

100

0_0_0

(a) ~v = (0, 0, 0)Entries 710

/ ndf 2χ 125.4 / 53

Constant 4.378± 52.76

Mean 0.08457± -60.29

Sigma 0.1221± 1.772

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

20

40

60

80

100

10_0_0 Entries 710

/ ndf 2χ 125.4 / 53

Constant 4.378± 52.76

Mean 0.08457± -60.29

Sigma 0.1221± 1.772

Entries 710

/ ndf 2χ 84.31 / 45

Constant 4.386± 64.49

Mean 0.0704± 0.04396

Sigma 0.08154± 1.58

Entries 710

/ ndf 2χ 84.31 / 45

Constant 4.386± 64.49

Mean 0.0704± 0.04396

Sigma 0.08154± 1.58

Entries 710

/ ndf 2χ 81.7 / 48

Constant 3.556± 54.46

Mean 0.08354± 60.09

Sigma 0.09045± 1.88

Entries 710

/ ndf 2χ 81.7 / 48

Constant 3.556± 54.46

Mean 0.08354± 60.09

Sigma 0.09045± 1.88

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

20

40

60

80

100

10_0_0

(b) ~v = (10, 0, 0)

Entries 710

/ ndf 2χ 104.5 / 55

Constant 3.522± 50.12

Mean 0.09045± -60.05

Sigma 0.1118± 2.044

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

20

40

60

80

100

0_0_10 Entries 710

/ ndf 2χ 104.5 / 55

Constant 3.522± 50.12

Mean 0.09045± -60.05

Sigma 0.1118± 2.044

Entries 710

/ ndf 2χ 122.6 / 54

Constant 5.198± 77.3

Mean 0.0582± 0.02963

Sigma 0.0651± 1.296

Entries 710

/ ndf 2χ 122.6 / 54

Constant 5.198± 77.3

Mean 0.0582± 0.02963

Sigma 0.0651± 1.296

Entries 710

/ ndf 2χ 90.47 / 46

Constant 4.053± 59.14

Mean 0.07797± 59.94

Sigma 0.0951± 1.793

Entries 710

/ ndf 2χ 90.47 / 46

Constant 4.053± 59.14

Mean 0.07797± 59.94

Sigma 0.0951± 1.793

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

20

40

60

80

100

0_0_10

(c) ~v = (0, 0, 10)Entries 558

/ ndf 2χ 168.6 / 82

Constant 0.5759± 5.774

Mean 0.7534± -64.21

Sigma 0.9454± 9.914

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

10

20

30

40

50

50_0_0 Entries 558

/ ndf 2χ 168.6 / 82

Constant 0.5759± 5.774

Mean 0.7534± -64.21

Sigma 0.9454± 9.914

Entries 558

/ ndf 2χ 139.7 / 68

Constant 2.017± 19.62

Mean 0.1791± -0.4815

Sigma 0.2645± 3.095

Entries 558

/ ndf 2χ 139.7 / 68

Constant 2.017± 19.62

Mean 0.1791± -0.4815

Sigma 0.2645± 3.095

Entries 558

/ ndf 2χ 115.4 / 60

Constant 1.529± 16.79

Mean 0.2335± 60.14

Sigma 0.3078± 3.974

Entries 558

/ ndf 2χ 115.4 / 60

Constant 1.529± 16.79

Mean 0.2335± 60.14

Sigma 0.3078± 3.974

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

10

20

30

40

50

50_0_0

(d) ~v = (50, 0, 0)

Entries 701

/ ndf 2χ 146.1 / 78

Constant 2.484± 27.08

Mean 0.1448± -59.92

Sigma 0.2131± 2.799

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

10

20

30

40

50

0_0_50 Entries 701

/ ndf 2χ 146.1 / 78

Constant 2.484± 27.08

Mean 0.1448± -59.92

Sigma 0.2131± 2.799

Entries 701

/ ndf 2χ 153.9 / 76

Constant 2.34± 28.71

Mean 0.134± -0.2207

Sigma 0.1612± 2.571

Entries 701

/ ndf 2χ 153.9 / 76

Constant 2.34± 28.71

Mean 0.134± -0.2207

Sigma 0.1612± 2.571

Entries 701

/ ndf 2χ 140.3 / 73

Constant 2.403± 29.65

Mean 0.1355± 59.54

Sigma 0.1676± 2.614

Entries 701

/ ndf 2χ 140.3 / 73

Constant 2.403± 29.65

Mean 0.1355± 59.54

Sigma 0.1676± 2.614

+ 60 [mm]z,Geant - vz , vy,Geant - vy - 60, vx,Geant - vxprimary vertex: v-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100

1/0.

5 [m

m]

0

10

20

30

40

50

0_0_50

(e) ~v = (0, 0, 50)

Abbildung 6.17: Ortsabhangige Auflosung der Rekonstruktion des primaren Vertex anhand der Diffe-renzbildung zwischen vorgegebenen und rekonstruierten Werten. Zur besseren Darstellung sind dieDifferenzen fur die x-Koordinate (links) um −60 mm, die fur die z-Koordinate (rechts) um +60mm ver-schoben. Von oben nach unten sind die primaren Vertices nicht (6.17(a)), um 10 mm (6.17(b), 6.17(c))und um 50 mm (6.17(d), 6.17(e)) vom Nullpunkt versetzt worden. In der linken Spalte entlang der x-Achse, (y-Achse ist vergleichbar), und in der rechten Spalte entlang der z-Achse.

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100 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

Kombiniert man nun die Ergebnisse der vorangegangen Untersuchung zur Auflosung der Rekonstruktionder z-Komponenten (σz0 ≈ 1, 8 mm) und der Rekonstruktion der z-Komponente des primaren Vertexin der Nahe des primaren Vertex (σzp ≈ 1, 8 mm), so ergibt sich als Auflosung fur die Bestimmung vonz = z0 − zp:

σtotz =

√σ2

z0+ σ2

zp≈ 2, 6 mm . (6.13)

Gemaß den Zerfallseigenschaften desK0S mit einer Zerfallslangecτ = 2, 6 cm sollten somit in einem

Abstand von2× σtotz ≈ 5 mm vom mittleren primaren Vertex

N(ct = 2× σ)N0

= e−ctcτ ≈ 83 % (6.14)

der K0S noch existieren. Jedoch bei einem effektivencτ von 3− 6cm, gemaß der Impulsfaltung der

Zerfallsvertexverteilung aus Abbildung6.5, lasst sich ein Wert von85 − 92 % abschatzen. Im selben

Bereich sollten die Spuren aus dem primaren Vertex nur noch mit1 − 1σ√

n×σ∫−n×σ

e

(µ− x)2

2σ2dx ≈

5, 5 % vertreten sein.

Die folgende Abbildung6.18 zeigt die Anwendung des oben beschriebenen Kriteriums als2 − σ-Ausschlussgebiets um den Nullpunkt abzuglich dessen Verschiebung auf die Simulationsdaten der UR-QMD-Simulation. Es werden nur positive z-Werte zugelassen, da dasK0

S durch die Bewegung desSchwerpunkts entlang der positiven z-Achse zerfallt.Im Bereich der K0

S -Masse± 100 MeV/c ergeben sich fur die Signifikanz und das Signal-zu-Untergrundverhaltnis die in Tabelle6.9 gezeigten Werte. Allein dieses Schnittkriterium bewirkt eineVerbesserung der Signifikanz um den Faktor1, 7 und die des Signal-zu-Untergrundverhaltnisses um denFaktor7, 7

SchnittK0

S − Signal S|m−mK0 | < 100MeV/c2

S + Untergrund B|m−mK0 | < 100MeV/c2

(m < 1600MeV/c2)- 126 101866 (222079)

zSegment > 5 mm 48 5161 (11846)

Schnitt Signifikanz α = S√S + B

SB

- 0, 39± 6× 10−4 1/807, 5 ± 1/1.2× 105

zSegment > 5 mm 0, 67± 4, 8× 10−3 1/106, 5 ± 1/3.6× 104

Tabelle 6.9: Zahlraten von Signal (S) und Untergrund (B), sowie Anderung der zugehorigen Signifikan-zen und Signal-zu-Untergrundverhaltnisse der in Abbildung 6.18 gezeigten invarianten Massenvertei-lung bei Anwendung des beschriebenen z − 2σ-Analyseschnitte: Die Werte gelten fur den Bereich von|m−mK0 | < 100MeV/c2. Fur die Summe S+B ist zusatzlich der gesamte Bereich von m < 1.6 GeV/c2

in Klammern angegeben.

6.3.1.2 Spurqualitat der Segmentrekonstruktion -χ2

Ein weiteres Kriterium ist die Spurqualitat der Rekonstruktion der Segmente, desTrackings. Das Qua-lit atsmerkmal dieser Annaherung ist die Großeχ2, die im Falle der vorliegenden Analyse nicht auf die

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 101

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

no Cut

z > 5 mm

Abbildung 6.18: Die Abbildung zeigt die Anwendung des Selektionsschnitts bzgl. der z-Koordinate des Segments auf die invariante Massenverteilung der π+π− -Paare aus der Si-mulationsanalyse der URQMD-Daten. Dabei werden nur Paare zugelassen, deren Spurenmindestens 2× σtot

z − < zp > in positiver z-Richtung ihre z-Koordinate haben. Die Zahlraten,die Signifikanz vor und nach Anwendung des Schnitts sind in Tabelle 6.9 dargestellt.

Anzahl der Freiheitsgrade reduziert wurde. Stattdessen enthalt diese Variable eine zusatzliche Informa-tion bzgl. des Scheiterns des Anpassungsverfahrens. Ist der Wert kleiner als Null so gilt das Verfahrenals gescheitert. Somit lasst sichuber eine Vorzeichenentscheidung bereits eine Spurqualitat ableiten.Im Falle eines solchen negativenχ2-Wertes wird vom Spurrekonstruktionsalgorithmus die Werte furden Abstandρ und diez-Komponente auf Null gesetzt. Da nun das vorangegangene Selektionskriteri-um z = 0 ausschließt, ist dieses Qualtitatskriterium implizit schon enthalten und muss nicht gesondertbetrachtet werden.

6.3.2 Paarbezogene Selektionskriterien

Die zweite Gruppe von Selektionskriterien bildet die Klasse der paarbezogenen Kriterien. Sie beschrei-ben und selektieren auf Eigenschaften des Paares, die es von einem Untergrundsignal unterscheidenkann.Auf der Suche nachK0

S steht auch hier wiederum dieoff-vertex- Zerfallseigenschaft desK0S -Zerfalls

im Vordergrund. Die Bestimmung des sekundaren Paarvertex und seine Nutzbarkeit zur Selektion wirdim folgenden Abschnitt beschrieben.

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102 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

6.3.2.1 sekundarer Vertex

Unter dem Vertex von Teilchentrajektorien versteht man den gemeinsamen Punkt im Ortsraum zu demgleichzeitig von jeder Trajektorie der geringste Abstand besteht. Im Idealfall ist dies der Schnittpunktder Trajektorien. Dies wird jedoch im Rahmen einer Rekonstruktion in den seltensten Fallen eintreten,da die Rekonstruktion nur eine begrenzte Auflosung besitzt. Stattdessen kann man deren gemeinsamenPunkt einer nachsten Annaherung, densekundaren Vertexbestimmen. Es wird hier zunachst den Fallvon zwei Trajektorien betrachtet. Abbildung6.19 verdeutlicht diesen Zusammenhang grafisch. Auchhier steht die z-Koordinate des sekundaren Vertex im Vordergrund.

(a) Schnittpunkt (b) nachster gemeinsamer Beruhrpunkt

Abbildung 6.19: Definition der z-Koordinate des sekundaren Vertex, der den Schnittpunkt der beidenTrajektorien bzw. den Mittelpunkt auf der Verbindungsstrecke zwischen den beiden mit dem geringstenAbstand zueinander darstellt.

In Bezug auf die Spurrekonstruktion werden im Rahmen der Analyse die Teilchenspuren durch Geraden-segmente dargestellt (siehe Kapitel3). Fur diesen Fall einer Gerade als Trajektorie wird die Bestimmungdes Paarvertex im Rahmen dieser Arbeit im AnhangF umfassend behandelt. Dabei werden die mogli-chen Falle identischer, paralleler, sich schneidender und windschiefer Trajektorien unterschieden.Mit dieser Methode wurden die Paarvertices aller zur Verfugung stehendenπ+π− -Paare berechnet undmit jenen verglichen, die ausschließlich aus dem Zerfall desK0

S stammen. Es ergeben sich fur die dreiKoordinaten die in Abbildung6.20 in der linken Spalte dargestellten Verteilungen. Dieseruberlagertwurden die ursprungliche Verteilung.Aus deren Differenz lasst sich auf die Auflosung der Rekonstruktion schließen. Diese Differenzen zeigtdie rechte Spalte von Abbildung6.20. Die Ergebnisse einer Anpassung mit einer Gaußverteilung zeigtdie Tabelle6.10.

σi [mm] µi [mm]x 3, 5± 0, 01 −0, 0± 0, 01y 3, 1± 0, 01 −0, 0± 0, 01z 4, 6± 0, 01 0, 1± 0, 01

Tabelle 6.10: Mittelwert µ und der Standardabweichung σ der Rekonstruktion des sekundaren Vertexals Maß fur die Auflosung in der Rekonstruktion.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 103

[mm]pair vertex, geantx-60 -40 -20 0 20 40 60

0.5

[mm

]1

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

Entries 231946Mean 0.001431RMS 2.022

Entries 232082

Mean -0.006888

RMS 7.452

vxgeant

(a) xrekonstruiert, xGEANT

Entries 231946

/ ndf 2χ 1.393e+04 / 17

Constant 79.23± 2.247e+04

Mean 0.007989± -0.004367

Sigma 0.009659± 3.457

[mm]pair vertex, geant-xpair vertexx-60 -40 -20 0 20 40 60

1 [m

m]

1

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

Entries 231946

/ ndf 2χ 1.393e+04 / 17

Constant 79.23± 2.247e+04

Mean 0.007989± -0.004367

Sigma 0.009659± 3.457

vxres

(b) xrekonstruiert − xGEANT

[mm]pair vertex, geanty-60 -40 -20 0 20 40 60

0,5

[mm

]1

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

Entries 232082Mean -0.011RMS 2.043

Entries 232082

Mean -0.0006826

RMS 6.96

vygeant

(c) yrekonstruiert, yGEANT

Entries 231946

/ ndf 2χ 1.49e+04 / 17

Constant 90.19± 2.537e+04

Mean 0.007051± -0.002784

Sigma 0.008691± 3.113

[mm]pair vertex, geant-ypair vertexy-60 -40 -20 0 20 40 60

1 [m

m]

1

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

35000Entries 231946

/ ndf 2χ 1.49e+04 / 17

Constant 90.19± 2.537e+04

Mean 0.007051± -0.002784

Sigma 0.008691± 3.113

vyres

(d) yrekonstruiert − yGEANT

[mm]pair vertex, geantz-60 -40 -20 0 20 40 60

0.5

[mm

]1

0

5000

10000

15000

20000

25000

Entries 232082Mean 0.1221RMS 2.439

Entries 232082Mean 0.312RMS 9.534

vzgeant

(e) zrekonstruiert, zGEANT

Entries 231946

/ ndf 2χ 3054 / 17

Constant 54.58± 1.707e+04

Mean 0.01148± 0.1235

Sigma 0.01219± 4.574

[mm]pair vertex, geant-zpair vertexz-60 -40 -20 0 20 40 60

1 [m

m]

1

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

20000

Entries 231946

/ ndf 2χ 3054 / 17

Constant 54.58± 1.707e+04

Mean 0.01148± 0.1235

Sigma 0.01219± 4.574

vzres

(f) zrekonstruiert − zGEANT

Abbildung 6.20: Rekonstruktion des sekundaren Paarvertex aus jeweils zwei Spuren:In der linken Spalte sind von oben nach unten die ursprunglichen (blau) Verteilungen der Vertexkoordi-naten x, y und z dargestellt. Ihnen uberlagert sind (grun) die Ergebnisse der Rekonstruktion.Zur Bestimmung der Auflosung wird die Differenz dieser beiden Verteilungen ermittelt. Die entsprechen-den Verteilungen zeigt die rechte Spalte. Uber eine Anpassung mit einer Gaußverteilung im Intervall[−10, 10] ergeben sich die in Tabelle 6.10 aufgelisteten Fehler und Mittelwerte.

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104 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

In Abbildung 6.21 sind die rekonstruierten Verteilungen der Komponenten der Paarvertices gezeigt,diesmal getrennt fur Paarkombinationen, die einemK0

S -Zerfall entstammen oder nicht. Dabei zeigt diez-Komponente derK0

S -Paare eine asymmetrische Verteilung hin zu positiven Werten, die sich von denanderen Verlaufen abhebt.

Entries 231946Mean -0.01101RMS 8.03

[mm]pair vertexx-80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

1 [m

m]

1

1

10

102

103

104

Entries 231946Mean -0.01101RMS 8.03

Entries 229629

Mean -0.008875

RMS 7.998

Entries 229629

Mean -0.008875

RMS 7.998

Entries 136Mean 0.4603RMS 14.83

Entries 136Mean 0.4603RMS 14.83

vxAll

[mm]pair vertexx-80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

1 [m

m]

1

1

10

102

103

104

(a) xrekonstruiert, xGEANT

Entries 231946

Mean -0.009235

RMS 7.704

[mm]pair vertexy-80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

1 [m

m]

1

1

10

102

103

104

Entries 231946

Mean -0.009235

RMS 7.704

Entries 229629Mean -0.00997RMS 7.667

Entries 229629Mean -0.00997RMS 7.667

Entries 136Mean -0.06092RMS 10.51

Entries 136Mean -0.06092RMS 10.51

vyAll

[mm]pair vertexy-80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

1 [m

m]

1

1

10

102

103

104

(b) yrekonstruiert, yGEANTEntries 231946Mean 0.3004RMS 10.65

[mm]pair vertexz-80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

1 [m

m]

1

1

10

102

103

104

Entries 231946Mean 0.3004RMS 10.65

Entries 229629Mean 0.2008RMS 10.45

Entries 229629Mean 0.2008RMS 10.45

Entries 136Mean 16.4RMS 18.19

Entries 136Mean 16.4RMS 18.19

vzAll

[mm]pair vertexz-80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

1 [m

m]

1

1

10

102

103

104

(c) zrekonstruiert, zGEANT

Abbildung 6.21: Rekonstruierte Verticesin Abhangigkeit ihres Ursprungs: Die blaueund die weiße Verteilung stellen alle Paa-re dar, die nicht aus einem K0

S -Zerfallstammen, jedoch Kombinationen von korrektidentifizierten Pionen sind. Die blaue Vertei-lung stellt alle dar, die weiße nur solche diedem primaren Vertex entstammen. In grunwurde die Verteilung der Zerfallsvertices, diezu K0

S → π+π− Zerfallen gehoren, uberla-gert.

In der weiteren Analyse wurde basierend auf den Ergebnissen der Tabelle6.10 und Abbildung6.5(Seite84) ein effektivesσvz zu≈ 7 mm gewahlt. Daraus ergibt sich die Bedingung fur eine Selektionauf die z-Koordinate des sekundaren Vertex von2× σvz ≈ 2× 7 mm = 14mm. Paarkombination, diekleinerevz-Werte als dieses Limit besitzen, werden verworfen.

Auch bei dieser Bestimmung muss die mogliche Verschiebung des primaren Reaktionsvertex beruck-sichtigt werden (vergl. Abschnitt6.3.1.1, Seite98). Der Fehler in der Rekonstruktion des primarenVertex kann im Vergleich zur Großenordnung vonσvz jedoch vernachlassigt werden.

Wendet man nun dieses Kriterium auf das invariante Massenspektrum derπ+π− -Paare an, so ergibtsich die in Abbildung6.22gezeigte Starke dieser Bedingung. Im Intervall[mK0

S−100MeV/c2,mK0

S+

100MeV/c2] um dieK0S -Masse ergeben sich fur die Signifikanz und das Signal-zu-Untergrund-Verhalt-

nis die in Tabelle6.11gezeigten Werte. Allein dieses Kriterium bewirkt eine Verbesserung der Signifi-kanz um den Faktor1, 6 und die des Signal-zu-Untergrundverhaltnisses um den Faktor6, 1.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 105

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

no Cut

> 14 mmzv

Abbildung 6.22: Die Abbildung zeigt die Anwendung des sekundar-Vertex-Selektionsschnitts auf dieinvariante Massenverteilung der π+π− -Paare aus der Simulationsanalyse der URQMD-Daten. Dabeiwerden nur Paare zugelassen, deren z-Komponente des sekundaren Vertex, abzuglich der Position desprimaren Vertex, großer als 2× σvz,eff = 14mm ist.

SchnittK0

S − Signal S|m−mK0 | < 100MeV/c2

S + Untergrund B|m−mK0 | < 100MeV/c2

(m < 1600MeV/c2)- 126 101866 (222079)

zsek.V ertex > 14 mm 54 7232 (19928)

Signifikanz Z = S√S + B

SB

- 0, 39± 6× 10−4 1/807, 5 ± 1/1.2× 105

zsek.V ertex > 14 mm 0, 63± 3, 9× 10−3 1/132, 9 ± 1/5.4× 104

Tabelle 6.11: Anzahl von Signal (S) und Untergrund (B), sowie Anderung der zugehorigen Signifikanzenund Signal-zu-Untergrundverhaltnisse der in Abbildung 6.22 gezeigten invarianten Massenverteilungbei Anwendung des beschriebenen vz − 2σ-Analyseschnittes: Die Werte gelten fur den Bereich von|m−mK0 | < 100 MeV/c2. Fur die Summe S+B ist zusatzlich der gesamte Bereich von m < 1.6 GeV/c2

in Klammern angegeben.

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106 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

6.3.3 Kombinierte Anwendung der Kriterien

Fasst man nun die Ergebnisse der Untersuchen der Spur- und Paarselektionskriterien zusammen undwendet diese gemeinsam auf das invariante Massenspektrum derπ+π− -Paare in der Simulation an, soergibt sich das folgende Resultat. Abbildung6.23 zeigt die sukzessive Reduzierung desK0

S -Signalssowie des Untergrundes nach Anwendung der beiden Selektionskriterien:

• Spurkriterium:zSegment − z Primarvertex> 2× σtotz = 5mm

• Paarkriterium:z Sekundarvertex− z Primarvertex> 2× σvy = 14mm

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104

]2

[MeV/c-π+π

invariantm200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

220

.0 M

eV/c

1

1

10

102

103

104 no Cut

> 14 mmzv

z > 5 mm

> 14 mmzz > 5 and v

Abbildung 6.23: Die Abbildung zeigt die Anwendung der Selektionsschnitte auf die invariante Massen-verteilung der π+π− -Paare aus der Simulationsanalyse der URQMD-Daten. Es werden im einzelnen:ein Schnitt auf die z-Koordinaten der individuellen Spursegmente mit der Bedingung zSegment > 5 mmund ein Schnitt auf die z-Koordinaten des sekundaren Vertex (zsekundarerV ertex > 14 mm) angewendet.Die Zahlraten fur die einzelnen Schnitte sind in Tabelle 6.12 aufgefuhrt. Der Einfluss auf die Signifikanzdurch diese Schnitte wird in der Tabelle 6.13 dargestellt.

Die zugehorigen Anzahlen desK0S -Signals und des Untergrunds sowie die sich daraus ergebenden Si-

gnifikanz und Signal-zu-Untergrundverhaltnisse zeigen die Tabelle6.12und6.13. Hierbei ergibt sich imgesamten durch die Anwendung der Schnittkriterien eine Verbesserung der Signifikanz um den Faktor2, 3 und die des Signal-zu-Untergrundverhaltnisses um den Faktor16, 9.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 107

SchnittK0

S − Signal S|m−mK0 | < 100 MeV/c2

S + Untergrund B|m−mK0 | < 100 MeV/c2

(m < 1600 MeV/c2)

- 126 101866 (222079)

zSegment > 5 mm 48 5161 (11846)

zsek.V ertex > 14 mm 54 7232 (19928)

zSegment > 5 mmzsek.V ertex > 14 mm

39 1903 (4385)

Tabelle 6.12: Anzahl von Signal (S) und Untergrund (B) der in Abbildung 6.23 gezeigten invariantenMassenverteilung bei Anwendung der beschriebenen Analyseschnitte: Die Werte gelten fur den Be-reich von |m−mK0 | < 100 MeV/c2. Fur die Summe S + B ist zusatzlich der gesamte Bereich vonm < 1.6 GeV/c2 in Klammern angegeben. Die hiermit berechnete Signifikanz und das Signal zu Unter-grundverhaltnis zeigt Tabelle 6.13.

Schnitt Signifikanz α = S√S + B

SB

- 0, 39± 6× 10−4 1/807, 5 ± 1/1.2× 105

zSegment > 5 mm 0, 67± 4, 8× 10−3 1/106, 5 ± 1/3.6× 104

zsek.V ertex > 14 mm 0, 63± 3, 9× 10−3 1/132, 9 ± 1/5.4× 104

zSegment > 5 mmzsek.V ertex > 14 mm

0, 89± 1, 1× 10−2 1/47, 8 ± 1/1.2× 104

Tabelle 6.13: Anhand der Zahlen in 6.12 ermittelte Werte fur die Signifikanz (α) und das Signal zuUntergrundverhaltnis (S/B) nach Anwendung der einzelnen Analyseschnitte. Die Fehler stellen alleindie statistischen Schwankungen dar.

Effizienz der SchnittkriterienDas ursprungliche Signal von126 ± 11, 2 K0

S wurde durch Anwendung der Kriterien auf39 ± 6, 2K0

S reduziert. Daraus ergibt sich die folgende Effizienz der Schnittkriterien.

Effizienzεz∧vz =N0

Nz∧vz

=39± 6, 2

126± 11, 2= 0, 31± 0, 06 (6.15)

Tabelle6.14listet noch einmal getrennt die Effizienzen der einzelnen Kriterien auf. Das Produkt der ein-zelnen Effizienzen0, 38 ·0, 43 = 0, 1634 ist kleiner als die Effizienz der gemeinsamen Anwendung. DieEffizienzen sind erwartungsgemaß nicht disjunkt, da sie beide auf eineroff-vertex-Betrachtung fußen.

Schnitt Effizienz

zSegment > 5 mm 0, 38± 0, 06

zsek.V ertex > 14 mm 0, 43± 0, 07zSegment > 5 mm

zsek.V ertex > 14 mm0, 31± 0, 06

Tabelle 6.14: Effizienzen der Schnittkriterien

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108 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

ZusammenfassungNach Anwendung der beiden Analyseschnitte ergibt sich fur die Signifikanz in der Simulation ein Wertvon0,89± 1, 1× 10−2. Fur diese Simulation standen insgesamt eine Million Ereignisse zur Verfugung.Von diesen erfullen ca600.000 Ereignisse, die Multiplizitatsbedingungen, die vergleichbar sind mitdenen der im Experiment geforderten Multiplizitat im META-Detektor vonMMETA ≥ 4.Nach Bereinigung der Daten stehen diesen im Experiment≈ 40 × 106 die Multiplizitatsbedingungenerfullende Reaktionen gegenuber. Hiermit lasst sich die im Experiment zu erwartende Signifikanz wiefolgt abschatzen:

Experiment

Simulation≈ 67

→ αExp =Signal√

Signal + Untergrund

∣∣∣∣Experiment

≈√

67Signal√

Signal + Untergrund

∣∣∣∣Simulation

≈ 7, 3

Mit einer Signifikanz von≈ 7, 3 sollte dieses Signal in den Experimentdaten klar ersichtlich sein.

6.3.4 Anwendung auf die Experimentdaten

Um die bisher in der Simulation erarbeiteten Schnitte auf die Experimentdaten anwenden zu konnenwurde zunachst mittels der in AbschnittF.2beschriebenen Methode der mittlere Primarvertex von allenzur Verfugung stehenden Experimentdaten ermittelt. Abbildung6.24zeigt die entsprechenden Vertei-lung fur die x-, y- und z-Koordinate anhand derer die Werte ermittelt wurden. Eine Anpassung mit einerGaußverteilung ergibt die in der Tabelle6.15aufgefuhrten Werte.

Mittelwert µ Standardabweichungσ[mm] [mm]

x −3, 1± 0, 0 2, 3± 0, 0y −0, 8± 0, 0 2, 3± 0, 0z −31, 4± 0, 0 3, 8± 0, 0

Tabelle 6.15: Primarvertexverteilung der Experimentdaten aus den Ergebnissen der Gauß-Anpassungin Abbildung 6.24.

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6.3. SELEKTIONSKRITERIEN DER K0S -ANALYSE 109

primary vertex x-coordinate [mm]

-30 -20 -10 0 10 20 30

1/0.

5 [m

m]

0

1000

2000

3000

4000

5000

2x10Entries 3650000

/ ndf 2χ 2.328e+05 / 18

Constant 418.4± 3.779e+05

Mean 0.001554± -3.077

Sigma 0.001993± 2.271

Entries 3650000

/ ndf 2χ 2.328e+05 / 18

Constant 418.4± 3.779e+05

Mean 0.001554± -3.077

Sigma 0.001993± 2.271

(a) xprimarer Vertex

primary vertex y-coordinate [mm]

-30 -20 -10 0 10 20 30

1/0.

5 [m

m]

0

1000

2000

3000

4000

5000

2x10Entries 3650000

/ ndf 2χ 2.159e+05 / 18

Constant 419± 3.919e+05

Mean 0.001521± -0.8104

Sigma 0.001899± 2.276

Entries 3650000

/ ndf 2χ 2.159e+05 / 18

Constant 419± 3.919e+05

Mean 0.001521± -0.8104

Sigma 0.001899± 2.276

(b) yprimarer Vertex

primary vertex z-coordinate [mm]

-70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10

1/0.

5 [m

m]

0

500

1000

1500

2000

2500

2x10Entries 3650000

/ ndf 2χ 4.49e+04 / 17

Constant 218.7± 2.345e+05

Mean 0.002637± -31.43

Sigma 0.002624± 3.793

Entries 3650000

/ ndf 2χ 4.49e+04 / 17

Constant 218.7± 2.345e+05

Mean 0.002637± -31.43

Sigma 0.002624± 3.793

(c) zprimarer Vertex

Abbildung 6.24: Rekonstruktion des primarenVertex aus den Experimentdaten. Die dreiAbbildungen zeigen jeweils die Verteilungder rekonstruierten Vertexposition fur dessendrei kartesischen Koordinaten. Die Ergebnis-se sind in Tabelle 6.15 zusammengestellt.

Relativ zur z-Koordinate des mittleren Primarvertex werden nun die Analyseschnitte fur zSegment undzsekundarer V ertex gemaß der folgenden Vorschriften angewendet:

zSegment − zPrimarvertex > 5 mm

zSekundavertex − zPrimarvertex > 14 mm

Die Abbildung6.25zeigt die Anwendung der einzelnen Schnitte auf die Experimentdaten. Das Ender-gebnis zeigt Abbildung6.26separat. Im Bereich der Kaonen-Masse von≈ 500 MeV/c2 ist noch keinSignal zu erkennen. Der nachste Schritt besteht darin den kombinatorischen Untergrund zu bestimmenund vom Spektrum abzuziehen.

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110 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

Entries 1.485708e+07

]2

[MeV/c-π +π

invariantmass

400 600 800 1000 1200 1400

]

2

10.0

[M

eV/c

1

1

10

102

103

104

105

106

Entries 1.485708e+07

Entries 1666880Entries 1187592Entries 423001

all

> 14 mmz,primaryv - z,secv

> 5 mmz,primaryv - iz

> 14 mmz,primaryv - z,sec > 5 mm, vz,primaryv - iz

Abbildung 6.25: Auswirkungen der Anwendung der Analyseschnitte auf das invariante Massenspek-trum der π+π− -Paare der Experimentdaten von November 2001 im einzelnen.

]2

[MeV/c-π +π

invariantmass

300 400 500 600 700 800 900 1000

]

2

10.0

[M

eV/c

1

0

5000

10000

15000

20000

25000

Entries 423001Entries 423001

Abbildung 6.26: Invariantes Massenspektrum nach Anwendung aller Analyseschnitte der π+π− -Paareder Experimentdaten von November 2001

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6.4. KOMBINATORISCHER UNTERGRUND 111

6.3.5 weitere, untersuchte Selektionskriterien

Neben den bereits oben beschriebenen Selektionskriterien wurden im Rahmen dieser Arbeit weitereMoglichkeiten zur Signalverbesserung untersucht. Da sich im Rahmen der zur Verfugung stehendenSimulation die beiden Vertexschnitte als ausreichend und die Signifikanz verbessernd herausstellten,wurden diese weiteren nicht angewendet. Der Vollstandigkeit halber und als Ausblick auf weitere inZukunft zu untersuchende Kriterien sei hier auf den AnhangG verwiesen.

6.4 Kombinatorischer Untergrund

Ziel dieses Abschnittes ist es denkombinatorischen Untergrundmathematisch, statistisch zu beschrei-ben, um diesen dann vom Paarspektrum als Untergrund abziehen zu konnen. Zur Bestimmung diesesbei der Kombination von allen Pionen unvermeidlichen Anteils der unkorrelierten Paarkombinationenstehen alternativ zwei gebrauchliche Methoden zur Verfugung ([Her01], [Sch95]):

• die like-signMethodeDas (meist) geometrische Mittel der Verteilungen der Kombinationen von gleichnamigen Part-nern,〈++〉 und 〈−−〉, kann verwendet werden denkombinatorischen Untergrund〈+−〉 zu be-schreiben.

〈+−〉 = 2×√〈++〉 · 〈−−〉 (6.16)

Alternativ bei geringen Zahlraten und damit der Gefahr, dass in6.18 ein Faktor Null werdenkonnte, wird mitunter auch das arithmetische Mittel verwendet:

〈+−〉 =〈++〉+ 〈−−〉

2(6.17)

Voraussetzung fur dieses Verfahren ist, dass Beitrage von korrelierten, gleichnamigen Paaren ver-nachlassigbar sind. Die Verteilungen - bzgl. einer oder mehrerer Großen (invariante Masse,Off-nungswinkel) -〈++〉 und〈−−〉 werden bei ausreichender Statistik innerhalb einer Reaktion be-stimmt oder im Falle dieser Analyseuber alle Reaktionen gemittelt.Im Falle einer Asymmetrie in den Nachweiseffizienzenκ++,−−,+− fur Teilchenpaare erfolgt eineKorrekturuber die Einfuhrung eines Vorfaktors:

〈+−〉 =κ+−√

κ++κ−−

√〈++〉 · 〈−−〉 (6.18)

• dieEvent-Mixing-MethodeBei derEvent-Mixing-Methode werden Kombinationen der gesuchten Paare aus Partnern erstellt,die aus verschiedenen Reaktionen stammen, und somit garantiert unkorreliert sind. Der Vorteildieser Methode ist, dass man im Prinzip beliebig viele Kombinationen bilden kann und somit denstatistischen Fehler des Untergrundes minimieren kann. Der Nachteil liegt jedoch darin, dass z.B.paarbezogenene Rekonstruktionsineffizienzen und -effekte innerhalb einer Reaktion nicht beruck-sichtigt werden konnen. Daruber hinaus ist die Normierung des Untergrundes problematisch. Inder Literatur werden verschiedene Ansatze zur Normierung verwendet, u.a.: Egalisierung des In-tegrals in einem resonanzfreien Bereich oder die Normierung mit der aus derlike-sign-Methodegewonnenen Verteilung.

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112 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

Die Herleitung dieser Methoden findet sich z.B. in [Her01] und der darin aufgefuhrten weiteren Litera-tur.Im Rahmen dieser Analyse wurde die erstgenanntelike-signMethode zur Bestimmung des kombina-torischen Untergrundes verwendet, da u.a. die Methoden zur Normierung derEvent-Mixing-Methodenoch unverstanden sind.

6.4.1 Bestimmung deslike-sign-kombinatorischen Untergrundes

Zur Bestimmung deslike-sign-kombinatorischen Untergrundeswurde bei der Auswertung der Datennur die einfache Form der Gleichung6.17benutzt. Hierzu wurden nach den gleichen Regeln wie zu-vor fur dieπ+π− -Paare pro Reaktion moglicheπ+ π+ - undπ− π− -Paare gebildet und den gleichenSchnittkriterien bzgl. derz-Komponenten der einzelnen Spuren und der z-Komponente des paarweisensekundaren Vertex unterworfen.Die invarianten Massen der verbleibenden Paare wurden in Histogramme gefullt. Aus den Histogram-men der gleichnamigen Paarkombinationen derπ+ π+ undπ− π− -Paare wurde unter Berucksichtigungder statistischen Fehler gemaß der o.g. Formel der kombinatorische Untergrund bestimmt. Dieser wurdedann wiederum inkl. Fehlerfortpflanzung vomπ+π− -Spektrum abgezogen. Die invarianten Massen-spektren fur jeden dieser Schritte zeigt die Abbildung6.27alsUbersicht wohingegen6.28dasπ+π− -Spektren nach Abzug des kombinatorischen Abzugs im Detail zeigt.

Entries 423001

]2

[MeV/c-π +π

invariantmass

200 300 400 500 600 700 800 900 1000

]

2

10.0

[M

eV/c

1

0

5000

10000

15000

20000

25000

Entries 423001Entries 187886Entries 158289Entries 423001

<++> * <--><+-> - 2 * X *

<++> * <-->2 * X *

<-->

<++>

<+->

X = 1.00

Abbildung 6.27: Anwendung des like-sign kombinatorischen Untergrundes auf die Verteilung.

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6.5. UNTERGRUNDQUELLEN 113

]2

[MeV/c-π +π

invariantmass

300 400 500 600 700 800 900 1000

]

2

10.0

[M

eV/c

1

0

1000

2000

3000

4000

5000

Entries 422799Entries 423001

Abbildung 6.28: Invariantes Massenspektrum von π+π− -Paaren nach Abzug des kombinatorischenUntergrundes. Im Bereich der K0

S -Masse ist ein klares Signal zu erkennen.

6.5 Untergrundquellen

Neben demkombinatorischen Untergrundes- Methoden zur Reduzierung und Beschreibung wurdenim Abschnitt6.4behandelt - liefert die URQMD/HGEANT-Simulation aus Abschnitt6.2.3zusatzlicheInformationenuber die Beimischung anderer, korrelierter Quellen.Zum einen sind hier Zerfalle von Teilchen in zwei und mehr Pionen zu betrachten, zum anderen Zerfallebei denen mindestens ein Zerfallsprodukt falschlicherweise als Pion identifiziert worden ist. Die Tabel-len6.16und6.17listen einige dieser Prozesse auf, die hierfur in Frage kommen. Zusatzlich kommen zurKlasse der fehlidentifizierten Pionen-Quellen noch die analysebedingte Kombination von fehlidentifi-zierten Teilchen, die nicht einer gemeinsame Trajektorie entstammen sondern vom Spurrekonstruktions-Algorithmus (s. Abschnitt3.3.3) aus inneren Spursegmenten undaußeren META-Treffern unterschiedli-cher Trajektorien erzeugt wurden, sog.

”no common track“s). Desweiteren erzeugen Sekundarprozesse

im Target und in angrenzenden Detektormaterialien und Stutzstrukturen weitere korrelierte Paare vonPionen bzw. fehlidentifizierter Proton-Pion-Kombinationen.

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114 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

ZerfallskanalVerzweigungs-

verhaltnismittlere Lebensdauer

τcτ

η → π+π− π0

η → π+π− γ22, 6 %4, 7 % ≈ 1, 7× 105fm/c ≈ 0, 17× 102nm

K0L → π+π− 2, 1 % 5, 2× 10−8s 15, 51mρ → ππ

ρ → π+ π+ γ∼ 100 %≈ 1 % 1, 3fm/c 1, 3fm

ω → π+π− π0

ω → π+π−89, 1 %1, 7 % ≈ 23fm/c ≈ 23fm

N(1440) → Nππ 30− 40 % ≈ 0, 4− 1, 2fm/c ≈ 0, 4− 1, 2fm

N(1520) → Nππ 40− 50 % ≈ 1, 4− 1, 8fm/c ≈ 1, 4− 1, 8fm

N(1535) → Nππ 1− 10 % ≈ 0, 8− 2, 2fm/c ≈ 0, 8− 2, 2fm

Tabelle 6.16: Auflistung einiger Zerfalls-Prozesse, die zu korrelierten Pionen-Paaren im Bereich derK0 -Masse fuhren konnen [Hag02]

.

ZerfallskanalVerzweigungs-

verhaltnismittlere Lebensdauer

τcτ

∆(1232) → Nπ > 99 % ≈ 1.7fm/c 1.7fm

Λ → pπ− 63, 9 % 2, 6× 10−10s 7, 89cm

Tabelle 6.17: Auflistung einiger Zerfalls-Prozesse, deren Produkte falschlicherweise als Pionen iden-tifiziert werden und zum Bilden von π+π− -Paaren benutzen werden, welche einen Beitrag im Bereichder K0 -Masse liefern konnten [Hag02] .

Generell ist bei dieser Untersuchung zu beachten, dass spatestens beimUbergang von der URQMD-Simulation zum GEANT-Prozess, die Informationenuber Zerfalle, die innerhalb der Zeitspanne, dieURQMD berechnet, geschehen sind, verloren gehen. (Siehe Anmerkungen im Kapitel5 und [Zum05b]).Im Falle der URQMD-Simulationen, die fur diese Analyse benutzt wurden, wird der Status nach einerZeit von 100fm/c ausgegeben und dann - im Normalfall - nur in Form der Quantenzahlen und desViererimpulses. Somit ist z.B. der Zerfall der kurzlebigen∆-Resonanzen oder desρ-Mesons, fur beidegilt τ ≈ 1− 2fm/c, nicht zuruckzuverfolgen.

6.5.1 korrelierte Untergrundquellen

• Derη-DalitzzerfallIm Massenbereich desK0

S liegen die Zerfallsprodukte des Dalitzzerfalls desη-Mesons, das miteiner Masse von547MeV/c2, zu≈ 23 % in drei Pionenπ+ , π− undπ0 bzw. zu≈ 5 % in π+ ,π− und γ zerfallt. Der HADES-Detektor ist nur in der Lage geladene Pionen zu identifizieren.Im Falle des 3-Pionen-Zerfalls ergibt die rekonstruierte Masse eine Verteilung, die ungefahr ih-ren Schwerpunkt bei der doppelten Pionen-Masse hat. Gefaltet mit der Massenauflosung konnensomit Beitrage in den Bereich derK0

S -Masse auftreten. Die rekonstruierte invariante Masse deraus demη → ππγ Zerfall stammenden Paare hingegen liegt direkt im Bereich derK0

S -Masse,da der im Schwerpunktsystem zur Verfugung stehende Gesamtimpuls von235 MeV/c nur sel-ten vollstandig oder zu großen Teilen auf das Photonubertragen wird. Die Produktionsrate derη-Mesonen [Bie04] ist etwa um eine Großenordnung hoher als die desK0 .

• K0L - zwei Pionenzerfall

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6.5. UNTERGRUNDQUELLEN 115

Der CP-verletzende Zerfall desK0L in zwei geladene Pionen stellt mit einem Verzweigungs-

verhaltnis von≈ 0, 2 % einen weiteren Beitrag dar.K0S undK0

L werden im gleichen Maße pro-duziert. Die mittlere Zerfallszeit im Schwerpunktsystem betragt τL = 5, 17 × 10−8s und ent-sprechendcτL = 15, 51 m. Fur den Anteil R zu einem Zeitpunktt/τS , dem Verhaltnis von be-reits zerfallenenK0

L in zwei geladene Pionen an allen bis dorthin stattgefundenen Zerfallen vonK0 → π+π− , ergibt sich der folgenden Zusammenhang (τS : Zerfallskonstante desK0

S , Γ: Zer-fallsbreite):

NK0S(t) = N0

K0Se−t/τS NK0

L(t) = N0

K0L

e−t/τL

N0K0

S' N0

K0L

Nπ+π−

K0L/S→π+π− = ΓK0

L/S→π+π− N0K0

L/S(1− e−t/τL/S )

R(t/τS) =Nπ+π−

K0L→π+π−

Nπ+π−K0

L→π+π−+ Nπ+π−

K0S→π+π−

(6.19)

Graphisch istR(t/τS) in Abbildung6.29zusammen mit dem prozentualen Anteil der bis zu die-sem Zeitpunkt inπ+π− zerfallenenK0 gezeigt. Im fur den HADES-Detektor relevanten Bereichvon t/τK0

S≤ 100, entsprechendct ≤ 2, 6 m, in dem dasK0

S vollstandig zerfallt, liegt der Anteil

anK0L -Zerfallen bei ca.5× 10−4.

0sKτt/

10-1

1 10 102

103

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

1

)∞ →(t-π+π →0KN

(t)-π+π →0KN

(t)-π+π →0sK(t)+N-π+π →0

LKN

(t)-π+π →0LK

N

ct [cm]1 10 10

210

3

∞ →t

Abbildung 6.29: Verhaltnis R (Glei-chung 6.19) als Funktion der Zeitin Vielfachen der Zerfallskonstan-te τS (untere Kurve). Zusatzlichist der prozentuale Anteil von biszu diesem Zeitpunkt bereits nachπ+π− zerfallenen K0

S gezeigt (obereKurve).

• ρ- undω-MesonenAusgehend von den Vakuumzerfallseigenschaften dieser Mesonen ist die Wahrscheinlichkeit, dassdie 2-Pionen-Zerfalle dieser beiden Mesonen (mρ = 770MeV/c2 bzw. mω = 784 MeV/c2)in den Bereich der Kaonen-Massen ragen, im Falle derω-Mesonen mit einer Breite von nur8 MeV/c2 außert gering und fur dieρ-Mesonen mit einer Breite von≈ 150MeV/c2 sehr kleinund sind somit vernachlassigbar. Dem gegenuber sind die Dalitz-Zerfalle in 2-Pionen und einPhoton bzw.π0 wiederum in der Lage mit der invarianten Masse der zwei geladenen Pioneneinen Beitrag im Bereich derK0

S -Masse zu liefern. Derρ-Zerfall ρ → π+π− γ mit einem Ver-

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116 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

zweigungsverhaltnis von nur≈ 1 % spielt hier eine untergeordnete Rolle. Derω-Dalitzzerfallω → π+π− π0 jedoch ist mit≈ 89 % der dominierende.

• NukleonenresonanzenEbenso konnten die Zerfalle der NukleonresonanzenN1440, N1520 undN1535 in Nππ abhangigvon der Produktionswahrscheinlichkeit einen Beitrag liefern. [Sal03, PS04]

6.5.2 sekundare Prozesse

Einen Mischfall zwischen den korrelierten und fehlidentifizierten Kombinationen stellen sekundare Pro-zesse dar, die innerhalb der GEANT-Nomenklatur unterhadronische Wechselwirkungals Erzeugungs-mechanismus ihren Ursprung haben. Damit sind u.a. Reaktionen wie z.B. inelastische Streuprozesse,Anregungen, Resonanzen, Ladungsaustauschreaktionen, etc. bezeichnet. Hierbei reagieren Pionen, Neu-tronen und Protonenuber diese Prozesse innerhalb des Target- sowie angrenzenden Detektormaterials.In der Simulation erscheinen jene Prozesse als solche, in der eine Paarkombination als gemeinsames Ur-sprungsteilchen ein Pion, Proton oder Neutron ermittelt wird. Abbildung6.30zeigt den Entstehungsortsolcher sekundarer hadronischer Reaktionen im Vergleich zur rekonstruierten Position.Uberlagert sinddiese Bilder mit den Zerfallsvertices derK0

S . Innerhalb der Auflosung der Rekonstruktion der Vertices(siehe Abschnitt6.3.2.1) lassen sich diese nicht voneinander trennen.

0

5

10

15

20

25

[mm]vertex,geantz-20 0 20 40 60 80 100 120

[mm

]2 ve

rtex

,gea

nt+

y2 ve

rtex

,gea

ntx

|ve

rtex

,gea

nt|yve

rtex

,gea

nty

-10

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

Entries 1437Entries 1437

(a) Simulation

0

1

2

3

4

5

6

7

8

[mm]vertex,recz-20 0 20 40 60 80 100 120

[mm

]2 ve

rtex

,rec

+y

2 vert

ex,r

ecx

|ve

rtex

,rec

|yve

rtex

,rec

y -10

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

Entries 1437Entries 1437

(b) Rekonstruktion

Abbildung 6.30: Entstehungsorte der ππ bzw. π Proton Paare, die durch sekundare hadronische Re-aktionen erzeugt wurden:Dabei sind aufgetragen: der senkrechte Abstand zur Strahlachse, die bei 0 horizontal verlauft, gegendie z-Koordinate. Bild 6.30(a) zeigt die ursprunglichen Koordinaten, wahrend 6.30(a) die rekonstruier-ten Vertices darstellt. Im Falle der ursprunglichen Koordinaten sind dabei die Strukturen des Targetsam Nullpunkt sowie das umgebende Detektormaterial auszumachen. Im Gegensatz dazu kann manmit der gegebenen Rekonstruktionsauflosung die Strukturen nicht auflosen. Zum direkten Vergleichwurden zusatzlich die Zerfallsvertices der K0

S den Daten uberlagert.

In diesem Zusammenhang stellt die Abbildung6.31 fur den simulierten Datensatz von≈ 600.000Reaktionen, die die Triggerbedingungen erfullen, ein invariantes Massenspektrum der Pion-Pion-

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6.5. UNTERGRUNDQUELLEN 117

Kombinationen fur alsπ+π− identifizierte Paare. Demuberlagert sind die nach ihren Vorlaufern - Teil-chen, die zu ihrer Bildung beigetragen haben - aufgeschlusselten Betrageuberlagert. Dieses sind imeinzelnen:

• Paare, die keine direkten gemeinsamen Vorlaufer aufweisen, d.h. auch solche bei denen beispiels-weise ein Pion zerfallen ist oder andere Reaktionen eingegangen ist, wie z.B.δ-Elektronen Pro-duktion,

• nicht weiter zuruckverfolgbare Kombinationen vonπ+π− von bereits innerhalb von URQMDzerfallenen Teilchen.

• die bereits besprochenen korrelierten Quellen aus Zerfallen derK0S , K0

L undη-Mesonen,

• die durchhadronische Wechselwirkungausπ+ , π− , Protonen und Neutronen entstammendensekundarenπ+π− -Paare bzw. fehlidentifiziertenπ− -Proton-Paare,

• sowie die im Folgenden zu besprechenden Beitrage von weiteren korrelierten Quellen fehlidenti-fizierter Paare.

]2 [MeV/c-π+πidentified as

invariantmass

200 400 600 800 1000 1200 1400

]210

[ M

eV/c

1

1

10

102

103

-π +π

NoCommonParent

primary

0π, γ

-π, +πp, n,

s0 K

L0 K

η

Hyperons

minvPipPim

Abbildung 6.31: Beitrage von als π+π− identifizierter Paare zum gesamten invarianten Massenspek-trum. Diese Beitrage entstammen neben den unkorrelierten (no common parent) oder nicht zuruckver-folgbaren, moglichen (primary) Paarkombination, zudem Paare aus Prozessen, die zu korrelierbarenPaaren richtig identifizierter π+π− (K0

S , K0L , η) gehoren oder die sich durch Fehlidentifikation als Pio-

nen ergeben (γ ,π0 , Hyperon). Daruber hinaus tragen sekundare Reaktionen von Hadronen im Target-und Detektormaterial bei (p, n, π+ , π− ).

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118 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

6.5.3 fehlidentifizierte Untergrundquellen

• ProtonenmisidentifikationIm Rahmen der Hadronenidentifikation in Kapitel4 wurde gezeigt, dass von einem Impuls von ca.400 − 500 MeV/c an der Anteil von falschlicherweise als Pionen identifizierter Protonen stetigvon5 % bis auf15 % zunimmt. Damit sind auch ZerfalleX → pπ− als zusatzlicher Beitrag zumπ+π− -Spektrum anzusehen:

– ∆-ZerfallDer Zerfall der∆1232-Resonanz erfolgt zu99 % in ein Nukleon-Pion Paar. Somit steht furdie KombinationN → Nπ identifizierbar alsπ+π− -Paar der Zerfallskanal∆0 → pπ−

offen. Da die Pionen-Produktion bei SIS-Energien fast ausschließlichuber∆-Resonanzenerfolgt ist dieser Prozess als dominanter Beitrag moglich.

– Λ-ZerfallDas langlebige HyperonΛ zerfallt zu≈ 64 % in den KanalΛ → pπ− und kann somituberdie Fehlidentifikation des Protons alsπ+ ebenfalls zum Spektrum beitragen. Die Produkti-onswahrscheinlichkeit desΛs sollte, da es in assoziierter Produktion mitK+ undK0 erzeugtwird, mit der vonK0

S + K+ ubereinstimmen.

• ElektronenmisidentifikationAuch am anderen Ende der Massenskala der stabilen Teilchen finden Fehlidentifikation von Elek-tronen bzw. Positronen statt, die dann als Pionen behandelt werden. Die invarianten Massen, diesolchen Prozessen, u.a.π0 → e+ e− (γ) und Paarproduktionγ → e+ e− , entstammen, liegenam unteren Rande der Verteilung und interferieren nicht mit den in dieser Arbeit untersuchtenBereich um dieK0

S -Masse oder daruber.

• Kombination nicht zusammengehorender SpursegmenteDurch die Kombination in derKickplane-Analyse von Segmenten und Treffern, die nicht zurselben Teilchentrajektorie gehoren, wird eine weitere Quelle von Untergrundpaaren erzeugt.

Komplementar zur vorhergehenden Abbildung6.31, zeigt Abbildung6.32 als Funktion der invari-anten Masse der Pionenpaare die wahre Identitat von alsπ+π− fehlidentifizierten Paaren und derenAnteil am Gesamtspektrum. Der Hauptanteil wird von den richtig identifiziertenπ+π− -Paaren ge-stellt. Kleinere Anteile bilden dieπ-Proton/Deuteron Paareπ− (p, d), gefolgt von Elektron/Positron-Kombinationen mit anderen Teilchene±(e±, µ±, p, π). Vernachlassigbare Anteile bilden Muon-Kombinationenµ±(µ±, p) und Kombinationen gleicher Polaritat++ und−−.

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6.5. UNTERGRUNDQUELLEN 119

]2 [MeV/c-π+πidentified as

invariantmass200 400 600 800 1000 1200 1400

]210

[ M

eV/c

1

1

10

102

103

-π +π

)π, p, ±µ, ± (e±e

,p)±π(±µ

νµ→π incl. -π+π

++

--

(p,d)-π

minvPipPim

Abbildung 6.32: Beitrage fehlidentifizierter Paare zum Gesamtspektrum als Funktion der invariantenMasse.

6.5.4 Kontaminationsbeitrage nach Anwendung der Selektionsschnitte

Zielsetzung der Selektionsschnitte ist die Reduzierung anderer Beitrage von echten oder als solcheidentifizierte π+π− -Paare, die in Abschnitt6.5 naher beschrieben wurden. Nach Anwendung derSelektionsschnitte fur Spuren und Paare verringern sich die unerwunschten Beitrage im Vergleich zumRohzustand wie folgt in den Abbildungen6.33und6.34sowie der Tabelle6.18.

Von den Quellen verbleibt als einzige nicht zu beseitigende Quelle die durch sekundare, hadronischeWechselwirkungen erzeugten Paare. Alle anderen Quellen wurden entweder vollstandig bzw. auf sehrhohem Niveau(> 90%) reduziert.

Als problematisch stellen sich die verbleibenden Beitrage heraus, deren Vorlaufer in Tabelle6.18ein-zelne Hadronen darstellen. Hierbei sind dies fehlidentifizierte Produkte und Ergebnisse von Reaktio-nen, wie z.B. inelastischer Streuung, Kernanregung, Umladungsprozessen, etc., die in der GEANT-Nomenklatur unterhadronischen Wechselwirkungen- simuliert durch die interne ProgrammroutineGEISHA- zusammengefasst werden. Eine weitere Einsicht in die einzelnen Prozesse ist innerhalb dieserSimulation nicht moglich.

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120 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

]2 [MeV/c-π+πidentified as

invariantmass200 400 600 800 1000 1200

]210

[ M

eV/c

1

1

10

102

-π +π

NoCommonParent

primary

-π, +πp, n,

s0 K

η

minvPipPim

Abbildung 6.33: Nach Anwendung der Selektionsschnitte reduzieren sich die in 6.31 gezeigten Beitragevon als π+π− identifizierte Paare zum gesamten invarianten Massenspektrum. Neben den unidentifi-zierbaren Kombinationen der Gruppe

”primary“ und den Paaren ohne direkten gemeinsamen Vorlaufer

(NoCommonParent) verbleiben als Kontamination die hadronischen Kanale, die sich im selben Maßereduziert haben wie die K0

S . Von den η-Mesonen bleibt nur noch ≈ 1 % der ursprunglichen Beitrageubrig.

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6.5. UNTERGRUNDQUELLEN 121

]2 [MeV/c-π+πidentified as

invariantmass

200 400 600 800 1000 1200

]210

[ M

eV/c

1

1

10

102

-π +π

)π, p, ±µ, ±

(e±e

,p)±π(±µ

νµ→π incl. -π+π

++

--

(p,d)-π

minvPipPim

Abbildung 6.34: Nach Anwendung der Selektionsschnitte: Beitrage fehlidentifizierter Paare zum Ge-samtspektrum als Funktion der invarianten Masse.

AnzahlVorlaufer Produkte vor nach Reduktion [%]

Selektionπ+π− - 148311 2944 98primar - 86567 904 99

NoCommonParent - 60296 1738 97γ,π0 e+ e− ,e+ e− γ 250 0 100

Neutron, Proton,π+ ,π− ππ, π− p 984 274 72K0

S ππ 92 24 74K0

L ππ, πππ 2 0 100η πππ, e+ e− (γ) 336 4 99

Hyperonen pπ− 8 0 100

Tabelle 6.18: Die Tabelle zeigt fur als π+π− identifizierte Paare die Zahlraten vor und nach Anwendungder Selektionsschnitte auf Spuren und Paare, bezogen auf 400.000 Reaktionen (≈ 1% der Experi-mentstatistik). Primar bezeichnet Paarkombinationen die aus Teilchen erstellt wurden, welche bereitsaus der URQMD-Simulation entstammten und deren Vorgeschichte nicht bekannt ist. NoCommonPa-rent bezeichnet die Paarkandidaten, die keinen gemeinsamen Vorganger besitzen aber die einzelnenSpuren jedoch richtige Korrelationen von inneren Spursegementen und META-Treffern sind. Die zu-gehorigen invarianten Massenspektren vor und nach der Anwendung zeigen die Abbildung 6.33 und6.34.

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122 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

6.6 Extraktion desK0S -Signals

Das nach Abzug des kombinatorischen Untergrundes verbleibende invariante Massenspektrum in Ab-bildung6.28zeigt im Bereich der Kaonen-Masse eine signifikante Struktur auf einem exponentiell ab-fallenden Untergrund. Zur Extraktion desK0

S -Signals wurde folgende Strategie verwendet:Das gesamte invariante Massenspektrum im Intervall400 − 900 MeV/c2 wurde durch ein Funktionalangepasst, welches eine exponentielle Funktion zur Beschreibung des Untergrundes sowie eine Gauß-Funktion fur das Signal

F(m,Cexp, Slope, CGauß, µ, σ) = eCexp × eSlope×m + CGauß× e

(m−µ√

)2

(6.20)

besitzt. Hierbei sindCexp [MeV/c2] undCGauß[MeV/c2] Normierungsfaktoren fur die beiden Funk-tionalteile. Slope [c2/MeV ] stellt die Zerfallskonstante der Exponentialfunktion dar. Letztlich sindµ [MeV/c2] der Mittelwert der Gaußfunktion undσ [MeV/c2] deren Standardabweichung.Obwohl der Zerfall desK0

S einen Zerfall einer Resonanz darstellt und demzufolge seine Signalformdurch eine Breit-Wigner-Verteilung beschrieben werden sollte, kann dies auf Grund der mit demHADES-Detektor unauflosbaren Signalbreite von wenigenµeV vernachlassigt werden (siehe Gleichung6.1). Stattdessen wird zur Beschreibung der Streuung der Messwerte eine Gaußverteilung verwendet.Von dieser Grundidee einer Beschreibung des Signal- und Untergrundverlaufs ausgehend, wurde Glei-chung6.20dahingehend abgewandelt, dass die KonstanteC1 durch eine Funktion der Flache unterhalbdes Signals, seinem Integral ersetzt wird. Dies hat den Vorteil, dass das Anpassungsverfahren direkt diegesuchte Teilchenzahl inkl. der Fehler ergibt.

IGauß=

+∞∫−∞

CGauß exp(

(m− µ)2

2σ2

)= CGauß

√2π σ

→ CGauß =IGauß√

2π σ(6.21)

Eingesetzt in6.20ergibt sich das optimierte Funktional:

F(m,Cexp, Slope, IGauß, µ, σ)

= eCexp × eSlope×m +IGauß√

2π σ× e

(m−µ√

)2

(6.22)

Dieses wurde mittels einerχ2-Minimierung an das Spektrum angepasst. Dabei sind die Parameter(Cexp, Slope, CGauß, µ, σ) frei gehalten. Zu Beginn der Berechnung wurde die Verteilung zunachst nurmit dem Teil des Funktionals angenahert, der den exponentiellen Untergrund beschreibt. Die hierausgewonnen Werte wurden dann im Folgenden als Startwerte fur die Anpassung mit dem komplettenFunktional verwendet. Daruber hinaus wurden Startwerte fur den Mittelwert vonµStart = 500MeV/c2

und fur σStart = 60MeV/c2 angesetzt.Das Ergebnis dieser Minimierung zeigen die Abbildung6.35und die Tabelle6.19. Diese konvergiertenauch bei Variation der Startparameter fur den Gauß-Anteil um≈ 10 % fur µ und100 % fur σ.

Problematisch bei dieser erweiterten Untergrundbestimmung ist die Stabilitat des Anpassungsverfah-rens in Abhangigkeit der gewahlten unteren Intervallgrenze, da dort mit kleineren Werten (m <400 MeV/c2) der Kurvenverlauf sich nicht mehr durch eine reine Exponentialfunktion beschreibenlasst. In diesem Bereich gewinnt das Schwellenverhalten in der Nahe der minimalen invarianten Masse

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6.6. EXTRAKTION DES K0S -SIGNALS 123

von zwei Pionenruhemassen an Bedeutung.Zur Erweiterung der Intervallgrenzen bis zu dieser Minimalgrenze hinab und damit zur Stabilisierungdes Anpassungsverfahrens wurde das Funktional6.22um einen Vorfaktor erganzt, der in seiner Formden Phasenraumfaktoren bei der Beschreibung von Kurven in der Nahe einer Schwelleahnlich ist undals weiteren Parameter die Position der Schwellemthreshold einfuhrt. Damit ergibt sich die folgendeForm:

F(m,Cexp, Slope, IGauß, µ, σ, mthreshold)

= m√

m2 −m2threshold eCexp × eSlope×m +

IGauß√2π σ

× e

(m−µ√

)2

(6.23)

Verwendet man nun dieses Funktional und passt damit den Kurvenverlauf des invarianten Massenspek-trums an, so kann ein weitaus großeres Intervall angegeben werden. Das Ergebnis dieser Methode zeigtdie Abbildung6.36und die eine Zusammenfassung der Ergebnisse in tabellarische Form Tabelle6.20.

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124 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

/ ndf 2χ 41.94 / 45

expC 0.1146± 12.64

/MeV] 2

Slope [c 0.0002325± -0.01126

gaussArea 7419± 3.164e+04

] 2

Mean [MeV/c 3.611± 489.7

] 2

[MeV/cσ 5.981± 22.47

]2

[MeV/c-π +π

invariantmass

400 500 600 700 800 900

]2

10.0

[M

eV/c

1

0

1000

2000

3000

4000

5000

/ ndf 2χ 41.94 / 45

expC 0.1146± 12.64

/MeV] 2

Slope [c 0.0002325± -0.01126

gaussArea 7419± 3.164e+04

] 2

Mean [MeV/c 3.611± 489.7

] 2

[MeV/cσ 5.981± 22.47

> 14 mmz,primaryv - z,sec > 5 mm, vz,primaryv - iz

/ ndf 2χ 13.67 / 11

gaussArea 8.754± 2.429e+04

] 2Mean [MeV/c 2.624e+05± 493.1

] 2 [MeV/cσ 2.624e+05± 23.75

/ ndf 2χ 13.67 / 11

gaussArea 8.754± 2.429e+04

] 2Mean [MeV/c 2.624e+05± 493.1

] 2 [MeV/cσ 2.624e+05± 23.75

2σ 2

2mass - Mean e

σ π2 gaussArea

+ + Slope * massexpC

e

-π+π

background: expo w/o signal

fit: expo w/ signal

signal: expo w/o signal

background: expo w/ signal

- background-π+π

- background-π+πfit on

2Range: 400 - 900 MeV/c

Abbildung 6.35: Ergebnis der Anpassung des untergrundbereinigten invarianten Massenspektrumvon π+π− durch eine Uberlagerung eines zusatzlichen exponentiellen Untergrundes mit einer Gauß-Funktion . Tabelle 6.19 zeigt die Ergebnisse sowie die Signifikanz und das Signal-zu-Untergrundverhalt-nis.

Mittelwert mK0S

489, 7± 3, 6 MeV/c2

Standardabweichung σ 22, 5± 6, 0 MeV/c2

Integral IGauß 3164± 742im IntervallmK0

S± 60MeV/c2

Signifikanz 24, 9± 3, 1Signal/Untergrund 1

5,4 ±1

41,8

Tabelle 6.19: Ergebnisse fur die experimentellen Daten des Experiments im November 2001.

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6.6. EXTRAKTION DES K0S -SIGNALS 125

/ ndf 2χ 47.72 / 53

expC 0.09251± 2.966

/MeV] 2

Slope [c 0.0002038± -0.01617

gauss

Area 3864± 1.818e+04

] 2

Mean [MeV/c 3.082± 490.6

] 2

[MeV/cσ 3.287± 14.87

p5 0± -1

p6 0± -1

p7 0± -1

] 2

threshold [MeV/c 2.46± 286.7

exclude switch: 0± -1

exclude range min 0± -1

exclude range max 0± 0

]2

[MeV/c-π +π

invariantmass

300 400 500 600 700 800 900

]2

10.0

[M

eV/c

1

0

1000

2000

3000

4000

5000

/ ndf 2χ 47.72 / 53

expC 0.09251± 2.966

/MeV] 2

Slope [c 0.0002038± -0.01617

gauss

Area 3864± 1.818e+04

] 2

Mean [MeV/c 3.082± 490.6

] 2

[MeV/cσ 3.287± 14.87

p5 0± -1

p6 0± -1

p7 0± -1

] 2

threshold [MeV/c 2.46± 286.7

exclude switch: 0± -1

exclude range min 0± -1

exclude range max 0± 0

> 14 mmz,primaryv - z,sec > 5 mm, vz,primaryv - iz

/ ndf 2χ 1.463 / 6

gaussArea 3220± 1.824e+04

] 2Mean [MeV/c 3.054± 490.6

] 2 [MeV/cσ 3.13± 14.97

/ ndf 2χ 1.463 / 6

gaussArea 3220± 1.824e+04

] 2Mean [MeV/c 3.054± 490.6

] 2 [MeV/cσ 3.13± 14.97

2σ 2

2mass - Mean e

σ π2 gaussArea

+ + Slope * massexpC

e2thres-mass2massmass

-π+π

background: PS expo w/o signal

fit: PS expo w/ signal

signal: PS expo w/o signal

background: PS expo w/ signal

- background-π+π

- background-π+πfit on

2Range: 300 - 900 MeV/c

Abbildung 6.36: Ergebnis der Anpassung des untergrundbereinigten invarianten Massenspektrum vonπ+π− durch eine Uberlagerung eines zusatzlichen exponentiellen Untergrundes mit einem Phasen-raumfaktor mit einer Gauß-Funktion gemaß Gleichung 6.23. .Die Tabelle 6.20 zeigt die Ergebnisse sowie die Signifikanz und das Signal-zu-Untergrundverhaltnis.

Mittelwert mK0S

490, 6± 3, 1 MeV/c2

Standardabweichung σ 14, 9± 3, 3 MeV/c2

Schwellenwert mthreshold 286, 7± 2, 5 MeV/c2

Integral IGauß 1818± 386im IntervallmK0

S± 60MeV/c2

Signifikanz 12, 9± 2, 7Signal/Untergrund 1

10 ±146

Tabelle 6.20: Ergebnisse fur die experimentellen Daten des Experiments im November 2001 unterVerwendung eines phasenraummodifizierten Funktionals

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126 KAPITEL 6. KORRELATIONSANALYSE

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Kapitel 7

Ergebnisse der Korrelationsanalyse

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der vorangehenden Korrelationsanalyse zusammengefasstprasentiert und daruber hinaus in Kontext mit anderen zur Verfugung stehenden Daten gesetzt. Abschnitt7.1behandelt die Paarmultiplizitaten. Darauf folgen in7.2die Ergebnisse derK0

S -Analyse und sich dar-aus folgende Schlusse auf Eigenschaften des HADES-Detektors. Daruber hinaus wird im Abschnitt7.3zusatzlich zu dieser Analyse auf Basis der gleichen Analysemethoden eine Analyse zur Rekonstruktionvonρ0-Mesonen vorgenommen.

7.1 Paarmultiplizit atsverteilungen

Im Abschnitt6.2.1und detailliert im AnhangD erfolgte mittels der Faltung der Verteilung der gemes-senen oder angepasstenπ+ - undπ− -Verteilungen eine Abschatzunguber die zu erwartenden Paarmul-tiplizit atsverteilungen, ungeachtet von geometrischenUberlegung zur Akzeptanz. Eine Aussage dieserAbschatzung war, dass≈ 15% der Reaktion nur zu den Paarverteilungen beitragen werden.Abbildung7.1zeigt die nach der in6.1beschriebenen Methode aus den Experimentdaten der StrahlzeitNovember 2001 gewonnene Multiplizitatsverteilung derπ+π− -Paare.

Entries 4.021174e+07

Mean 0.375

pair multiplicity0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

#

1

10

102

103

104

105

106

107

Entries 4.021174e+07

Mean 0.375

pairMultiplicityPipPim

Abbildung 7.1: Verteilung der in einer gemes-senen π+π− Paarkombinationen des Daten-satzes des Experiments im November 2001

Daruber hinaus zeigen die Abbildungen in7.2deren relativen Anteile der bezogen auf die Anzahl der ge-messenen Reaktionen (7.2(a)) bzw. bezogen auf die Anzahl der gebildeten Paarkombinationen (7.2(b)).

127

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128 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSE

multiplicity

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

Fra

ctio

n of

all

even

ts [%

]

0

10

20

30

40

50

60

70

80

eventFractioneventFraction

(a) relativer Reaktionsanteil

multiplicity

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

Fra

ctio

n of

all

pairs

[%]

0

5

10

15

20

25

30

pairFractionpairFraction

(b) relativer Paaranteil

Abbildung 7.2: relativer Anzahl der Reaktionen bezogen auf die Gesamtanzahl der Reaktion (7.2(a))im Vergleich zum relativen Beitrag zur Paarstatistik bezogen auf die Gesamtzahl der Paare, jeweils alsFunktion Multiplizitat.

Von den4× 107 Reaktionen fuhren etwa3, 3× 106 zu keinem Paar. Aus den verbleibenden 15% dieserReaktion lassen sich insgesamt1, 5× 107 Paare bilden. Im AnhangD werden diese Ergebnisse mit dervorgestellten Methode zura priori-Abschatzung diskutiert.

7.2 K0S -Ergebnisse

7.2.1 Zahlraten und Multiplizit aten

Im Abschnitt6.6des vorhergehenden Paar-Analyse-Kapitels wurden die Verteilung der invarianten Mas-se derπ+π− -Paare mit zwei unterschiedlichen Methoden beschrieben:

• gaußformigesK0S -Signal und exponentieller Untergrund:

F(m,Cexp, Slope, IGauß, µ, σ)

= eCexp × eSlope×m +IGauß√

2π σ× e

(m−µ√

)2

• gaußformigesK0S -Signal und modifizierter exponentieller Untergrund:

F(m,Cexp, Slope, IGauß, µ, σ, mthreshold)

= m√

m2 −m2thresholde

Cexp × eSlope×m +IGauß√

2π σ× e

(m−µ√

)2

Die Ergebnisse beider Methoden im Vergleich zeigt Tabelle7.1.

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7.2. K0S -ERGEBNISSE 129

m√

m2 −m2thresholde

C−Sm eC−Sm

+IGauß√

2πσe

(µ−m)2

2σ2 +IGauß√

2πσe

(µ−m)2

2σ2

Mittelwert mK0S

490, 6± 3, 1 MeV/c2 489, 7± 3, 6 MeV/c2

Standardabweichung σ 14, 9± 3, 3 MeV/c2 22, 5± 6, 0 MeV/c2

Schwellenwert mthreshold 286, 7± 2, 5 MeV/c2 —Integral IGauß 1818± 386 3164± 742

χ2 47,7 41,9Freiheitsgrade ν 53 45

χ2-Test, [Leo87a], P (x > χ2) =∞∫χ2

(x2 )

ν2−1

exp(x2 )

2Γ(x2 )

67,9 % 60,2 %

Tabelle 7.1: Ergebnisse der K0S -Signalbestimmung im Vergleich

Die Methode der modifizierten Exponentialfunktion zur Bestimmung des Untergrundes erweist sichstabiler bzgl. der Konvergenz der Anpassung der Modifikation der gewahlten Bereichsgrenzen, da siezusatzlich den Bereich zwischen 300 und 400MeV/c2 beschreiben kann. Wohingegen die andereMethode in diesem Bereich zu divergenten Ereignissen fuhrt. Dennoch kann jede der Methoden in ihrenBereichen den Untergrund beschreiben. Dies ist anhand des Ergebnisses desχ2-Tests in Tabelle7.1verifiziert. Beide Methoden liefern nach [Leo87b] Werte bedeutend großer als 5% und erfullen damithinreichend die Kriterien einer sinnvollen Anpassung.

Um zu einem gemeinsamen Ergebnis zu gelangen, wird die Methode derfehlergewichteten Mittelwerte[Bra81, Leo87c] angewandt, deren Formalismus fur die VariableA, die in i Messungen mit dem Fehler∆Ai bestimmt wurden, in den Gleichungen7.1dargestellt ist:

A =

N∑i=1

Ai

(∆Ai)2

N∑i=1

1(∆Ai)2

, ∆A =1√√√√ N∑

i=1

1(∆Ai)2

(7.1)

Zusatzlich beim Versagen einesχ2 Tests - in diesem Falle der Annaherung der Messergebnisse durcheine Konstante - empfiehlt [Bra81] eine Skalierung der einzelnen Messfehler∆Ai mit der Große M, dasonst die Ergebnisse mit unrealistischen Fehler behaftet waren.

∆A′i = ∆Ai

√M

n− 1n=2= ∆Ai

√M (7.2)

7.2→ ∆A′ = ∆A√

M (7.3)

M =N∑

i=1

(Ai − A)2

∆A2i

(7.4)

Wendet man diese Methode auf die Ergebnisse der beiden Anpassungen an, ergeben sich die in Tabelle7.2aufgelisteten fehlergewichteten Mittelwerte.

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130 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSE

Mittelwert mK0S

490, 2± 2, 3 MeV/c2

Standardabweichung σ 16, 7± 3, 2 MeV/c2

Integral IGauß 2105± 550

Tabelle 7.2: fehlergewichtete Ergebnisse der K0S -Signalbestimmung

Normiert man das Integral auf die gemessenen4, 2 × 107 Reaktion ergibt sich fur den ZerfallskanalK0

S → π+π− die folgende Multiplizitat:

M rohK0

S →π+π− =IGauß

4, 2× 107

M rohK0

S →π+π− = (5, 0± 1, 3)× 10−5 (7.5)

7.2.1.1 Korrekturen

Zur Korrektur der Rohmultiplizitat aus Gleichung7.5hinsichtlich der Nachweiswahrscheinlichkeit desHADES-Detektors sowie der Analyseeffizienz fur K0

S wird auf die PLUTO/HGEANT-Simulation ausAbschnitt6.2.2zuruckgegriffen.Ausgehend von 100.000K0

S wurde integral bestimmt, wievieleπ+π− -Paare eines ZerfallsK0S →

π+π− jeweils in der Akzeptanz von HADES nachgewiesen werden konnten sowie wieviele wie-derum hiervon nach Anwendung der beiden Analyseschnitte - auf die Spurkoordinatez jedes Pions(zi > 5mm) und auf diez-Position des Vertex (vz > 14mm) - ubrigbleiben. Tabelle7.3 zeigt dieeinzelnen Ergebnisse dieser Untersuchung.

PLUTO 100.000ΓK0

S →π+π− 68361± 261 100 %

in Akzeptanz von HADES 13018± 114 19,0± 0,2 %Analyseschnitte:

zi > 5 mm 5513± 74 (8,0± 0,1) %vz > 14 mm 6272± 79 (9,1± 0,1) %

nach∑

Analyseschnitte 4373± 66 (6,4± 0,1) %

Tabelle 7.3: PLUTO/ HGEANT-Simulation zur Nachweiswahrscheinlichkeit

Nach Abschluss aller Analyseschnitte ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von (6,4± 0,1) % einen sol-chen Zerfall zu rekonstruieren.Verwendet man diesen Wert zur Korrektur der RohmultiplizitatM roh

K0S →π+π−

so erhalt man:

MkorrigiertK0

S →π+π−= M roh

K0S →π+π−

1(6, 4± 0, 1)%

MkorrigiertK0

S →π+π−= (7, 8± 2, 1)× 10−4 (7.6)

Um die gesamte Multiplizitat derK0S zu ermitteln muss zusatzlich noch auf das Verzweigungsverhaltnis

der K0S korrigiert werden:(ΓK0

S →π+π− = (68, 95 ± 0, 14)%, siehe grundlegende Eigenschaften der

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7.2. K0S -ERGEBNISSE 131

K0S in Tabelle6.1):

MkorrigiertK0

S= Mkorrigiert

K0S →π+π−

1ΓK0

S →π+π−

MkorrigiertK0

S= (1, 1± 0, 3)× 10−3 (7.7)

Zur Bestimmung der Multiplizitat vonK0 wird dieser Wert verdoppelt daK0L undK0

S zu gleichen Teilenproduziert werden, dieK0

L jedoch innerhalb des Detektors nicht nachgewiesen werden konnen - umgenau zu sein nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil von≈ 5 × 10−4 (siehe Abschnitt6.2.3,korrelierte Untergrundquellen,K0

L ). Entsprechend dieser Korrektur ergibt sich dieK0 -Multiplizit at zu:

MkorrigiertK0 = Mkorrigiert

K0S

× (2− 5× 10−4)

MkorrigiertK0 = (2, 3± 0, 6)× 10−3 (7.8)

Letztlich, um den Vergleich mit anderen Experimenten zu ermoglichen, werden die in Abschnitt6.2.3in Abbildung6.9 unter mit der URQMD-Simulation ermittelten Einflusse der Multiplizitatsbedingungvon mindestens vier Treffern im META-Detektor auf die Zahlrate vonK0

S

MkorrigiertK0

S , min. Bias= Mkorrigiert

K0S

1(92± 3)%

MkorrigiertK0

S , min. Bias= (1, 2± 0, 3)× 10−3 (7.9)

bzw.K0

MkorrigiertK0 , min. Bias

= MkorrigiertK0

1(92± 3)%

MkorrigiertK0 , min. Bias

= (2, 5± 0, 7)× 10−3 (7.10)

angewendet.

7.2.2 Teilchenverhaltnisse

7.2.2.1 K0S

π

Kombiniert man die Multiplizitaten fur Pionen aus Tabelle5.4 der Hadronenanalyse aus Abschnitt5.4mit der fur K0

S gewonnenen Multiplizitat MkorrigiertK0

Saus Gleichung7.7 so lasst sich das Verhaltnis

dieser beiden Werte bilden. Um den Beitrag der neutralen Pionen zu berucksichtigen, wirdMkorrigiertπ+ +π−

mit 3/2 multipliziert.

MkorrigiertK0

S

Mkorrigiertπ

=Mkorrigiert

K0S

32Mkorrigiert

π+ +π−

=(1, 1± 0, 3)× 10−3

32 1, 76

(7.11)

MkorrigiertK0

S

32Mkorrigiert

π

= (4, 2± 1, 1)× 10−4 (7.12)

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132 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSE

7.2.3 Vergleich mit Simulation

Vergleicht man die experimentellen Ergebnisse mit den zur Verfugung stehenden Simulationsdaten derURQMD-Rechnung, anhand derer u.a. die Selektionsschnitte erarbeitet wurden, ergeben sich die in Ta-belle7.4gezeigten Werte.Generell sind im Rahmen der Analyse der Experimentdaten mindestens 25 % wenigerK0

S gemessenworden als von der Simulation vorhergesagt. Wahrend die Rohmultiplizitaten von Experiment und Si-mulation im Rahmen der Fehler nochubereinstimmen, so unterscheiden sich die korrigierten Werte um30-40 % voneinander.

Experiment Simulation Verhaltnis

URQMD 1.3p ExperimentSimulation

Reaktionen ≈ 4× 107 ≈ 6× 105 ≈ 70K0

S 2105± 550 39± 6 54± 16Rohmultiplizitat (5, 0± 1, 3)× 10−5 (6, 5± 1, 0)× 10−5 (0, 77± 0, 23)

korrigierteK0S -Multiplizit at (1, 2± 0, 3)× 10−3 (1, 8± 0, 3)× 10−3 (0, 6± 0, 2)

korrigierteK0 -Multiplizit at (2, 5± 0, 7)× 10−3 (3, 6± 0, 6)× 10−3 (0, 7± 0, 2)

Tabelle 7.4: Vergleich der Ergebnisse der Multiplizitaten fur K0S in der Simulation ( URQMD 1.3p) und

denen der Strahlzeit November 2001.

7.2.4 Massenauflosung

Neben der Bestimmung der Anzahl der gemessenenK0S bzw. deren Multiplizitat ermoglicht die Bestim-

mung der Breiteσ der K0S -Massenverteilung eineexperimentelleAussageuber die Massenauflosung

des HADES-Detektors im Bereich derK0S -Masse.

Wie bereits in der Einleitung zum Kapitel6 beschrieben (Gleichung6.1) betragt die Zerfallsbreite:∆EK0

S≈ 10 µeV . Diese liegt jenseits der Auflosungseigenschaften des HADES-Detektors. Somit kann

die experimentell gemessenen Breite der Massenverteilung direkt als Maß fur die Massenauflosung her-angezogen werden. Der fehlergewichtete Mittelwert der beiden Methoden fur die Standardabweichungder Gauß-Anpassung betragt:

∆mK0S

= σK0S

= (16, 7± 3, 2) MeV/c2 (7.13)

Bezogen auf die nominelle Masse desK0S von 497,7MeV/c2 ergibt sich somit eine prozentuale Mas-

senauflosung im Bereich derK0S -Masse von:

∆mK0S

mK0S

= (3, 4± 0, 6)% (7.14)

7.2.5 Impulsauflosung

Mit Hilfe der Gleichung6.4fur die invariante Masse als Funktion der Betrage der Einzelimpulse und desOffnungswinkels lasst sich die folgende Beziehung fur den Zusammenhang zwischen dem Messfehler inder invarianten Masse und den Messfehlern von Impuls- undOffnungswinkelbestimmung herleiten:

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7.2. K0S -ERGEBNISSE 133

∆minv =

√(∂minv

∂p1∆p1

)2

+(

∂minv

∂p2∆p2

)2

+(

∂minv

∂ cos Θ1,2∆ cos Θ1,2

)2

(7.15)

=1

minv

√([p1

E2

E1− p2 cos Θ1,2

]∆p1

)2

+([

p2E1

E2− p1 cos Θ1,2

]∆p2

)2

+ ([p1p2]∆ cos Θ1,2)2

(7.16)

In der Naherung vernachlassigbarer Massen bzw. großer Impulse, d.hpi mi bzw.m ≈ 0 → Ei ≈ pi

ergibt sich daraus:

∆minv

minv=

√√√√(∆p1

2p1

)2

+(

∆p2

2p2

)2

+

(∆ cos Θ1,2

cos Θ1,2

11

cos Θ1,2− 1

)2

(7.17)

Insofern man die Winkelabhangigkeit vernachlassigt (∆ cos Θ1,2 ≈ 0) lasst sich fur ∆p1

p1= ∆p2

p2=

∆pp der folgende Zusammenhang zwischen den relativen Fehlern in der Bestimmung der Massen und

Impulse herstellen:∆p

p=√

2∆minv

minv(7.18)

Dieses kann man jedoch nur im Falle von Leptonen annehmen. Fur Pionen, im Falle, dass Impulse undMassen einander entsprechenpi ≈ mi, wie es in etwa der Situation bei denK0

S entspricht, ergibt sichim Gegensatz hierzu fur den Fehler der invarianten Masse:

pi ≈ mi , → E2i ≈ 2p2

i (7.19)

→ minv ≈√

2p1p2(3− cos Θ1,2) (7.20)

∆minv

minv

∣∣∣∣p≈m

=12

√√√√(1− 13− cos Θ1,2

)2((

∆p1

p1

)2

+(

∆p2

p2

)2)

+(

∆ cos Θ1,2

3− cos Θ1,2

)2

(7.21)

Vernachlassigt man hier nun wiederum die Winkelabhangigkeit und nimmt an, dass∆p1,2

p1,2= ∆p

p so lasstsich Gleichung7.21auflosen:

∆minv

minv

∣∣∣∣p≈m

≈ 12

∣∣∣∣1− 13− cos Θ1,2

∣∣∣∣ ∆p

p(7.22)

Im Wertebereich der Kosinus-Funktion ergibt sich somit:

∆p

p

∣∣∣∣p≈m

≈ (2, 7 . . . 4)∆minv

minv(7.23)

Angewendet auf die im vorhergehenden Abschnitt ermittelte Massenauflosung im Bereich derK0S -

Masse (Gleichung7.14) folgt fur die Impulsauflosung:

∆p

p

∣∣∣∣p≈m

≈ (9, 1± 1, 6 . . . 13, 6± 2, 4) % (7.24)

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134 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSE

7.3 ρ0-Analyse

7.3.1 Motivation

Ein bemerkenswertes Ergebnis der jungeren Zeit, das die STAR-Collaboration amRelativistic HeavyIon Collider RHIC im Jahre 2003 veroffentlichte [A+04a], war die direkte Beobachtung des sehr kurz-lebigenρ0-Mesons im 2-Pionen-Ausgangskanal. Dies geschah in einer peripheren Reaktion bei der Kol-lision zweier Gold-Atome mit einer Schwerpunktsenergie von

√sNN = 200GeV . Abbildung7.3zeigt

dieses Massenspektrum in Kombination mit einer zum Vergleich gemessenen elementaren Reaktion vonp + p-Kollisionen bei der gleichen Strahlenergie. Die Spektren wurden nach Abzug des kombinatori-schen Untergrundes - via einer like-sign Methode und einer Normierung auf die resonanzfreien Bereiche(minvariant ≤ 1.5GeV/c2) [Fac04] - mit einem Cocktail verschiedener Resonanzen und Teilchen be-schrieben. Dabei wurde zur korrekten Beschreibung des Spektrums eine Verkleinerung der Polmassederρ0 -Resonanz um≈ 70 MeV/c2 verwendet.Eine solch kurzlebige und somit breite Resonanz desρ0 -Mesons - siehe Tabelle7.5, innerhalb einerhohen Teilchenmultiplizitat rekonstruieren zu konnen, ohne dass die Zerfallsprodukte, die Pionen, ab-sorbiert werden, widersprach den Erwartungen.

0

5

10

15

Sum0SK

ω*0K

0f

2f

Minimum Bias p+p

< 0.8 GeV/cTp0.6 ≤

Invariant Mass (GeV/c2)0.4 0.6 0.8 1 1.2 1. 4

Coun

ts x

10

3 /(10

MeV

/c2 )

0

10

20

30

40

50

60

70

Peripheral Au+Au

< 0.8 GeV/cT

p0. 6 ≤

Invariant Mass (GeV/c2)0 0.5 1 1.5 2

Coun

ts x

106

0

1

2

3

4

Abbildung 7.3: ρ0-Spektra der STAR-Collaboration [A+04a]

Nachdem im Rahmen dieser AnalyseK0S identifiziert wurden, liegt es nahe auch bei der in dieser Arbeit

untersuchten ReaktionC + C bei einer sehr unterschiedlichen Energie amSchwer-Ionen-Synchrotron,SIS, der GSI, mit einer Strahlenergie von2 GeV pro Nukleon nachρ0 -Mesonen zu suchen.

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7.3. ρ0-ANALYSE 135

ρ0(770) ω(782)Quantenzahlen

IG(JP C

) 1+ (1−−) 0− (1−−)

Masse 775,85± 0,5MeV/c2 782,59± 0,11MeV/c2

ZerfallsbreiteΓ 150,3± 1,6MeV/c2 8,49± 0,08MeV/c2

ausgewahlteZerfallskanale

und derenVerzweigungs-

verhaltnisse (BR)

BR

π+ π− ≈ 100%

e+e− 4, 7× 10−3

BR

π+ π− π0 89, 1%π0γ 8, 92%π+ π− 1, 7%e+e− 7, 14× 10−5

Tabelle 7.5: Eigenschaften der ρ0- und ω-Mesonen [Eid04, E+04]

7.3.2 Analyse

Zu diesem Zweck wurden die gleiche Paaranalyse basierend auf den Daten der Strahlzeit 2001, diesmalmit dem Schwerpunkt auf der Suche im Massenbereich der freienρ- undω-Mesonen-Massen, durch-gefuhrt.Zur Studie der Nachweiswahrscheinlichkeit und um mogliche Parameter fur Schnittkriterien zu ge-winnen, wurde auch im Falle desρ-Mesons eine PLUTO-Simulation verwendet. 100.000 Zerfalleρ0 → π+π− mit jeweils einem Zerfall pro Reaktion wurden generiert. Die Impulsverteilung ent-spricht der einer thermischen Quelle mit einer Temperatur von 80MeV und einer Strahlenergie von 1,9GeV pro Nukleon. Die Trajektorien wurden wie bereits bei denK0

S mittels einer HGEANT-Simulationunter den Gegebenheiten der betrachteten Strahlzeit berechnet. Die gewonnenen Daten wurden dann biszur Stufe der Paarkorrelationen analysiert.Dieser Datensatz bildet die Grundlage fur die folgenden Betrachtungen.

7.3.2.1 Nachweiswahrscheinlichkeit

Bevor im nachsten Abschnitt Schnittkriterien behandelt werden, kann anhand der Unterschiede zwi-schen den Eingangsdaten und den Ergebnissen der Paarrekonstruktion erste grundlegende Ergebnissegewonnen werden bzgl. der Nachweiswahrscheinlichkeit von zwei Pionen, die aus dem Zerfall einesρ-Mesons entstammen. Die Abbildungen7.4 zeigen die invariante Massenverteilung nach Abschluss derPLUTO-Simulation und nach Durchlaufen der Paaranalyse. Von den ursprunglich 100.000 Ereignissenmit jeweils einemρ0-Zerfall konnen innerhalb der Akzeptanz des HADES-Detektors 15.881 rekonstru-iert werden. Somit liegt die Nachweiswahrscheinlichkeit fur ρ bei≈ 16%. Daruber hinaus verandertsich die Form der Massenverteilung dahingehend, dass Auslaufer zu hohen Massen stark unterdrucktsind.

Desweiteren zeigt Abbildung7.5 die Korrelation derπ+ - undπ− -Impulse, nach PLUTO (7.5(a)) undnach der Rekonstruktion (7.5(b)).

Die Paaroffnungswinkelverteilungen in Abbildung7.6 erfahren ebenfalls eine Verschiebung ihres Mit-telwertes zu kleineren Werten, da die großenOffnungswinkel nicht mehr innerhalb vom HADES-Detektor erfasst werden konnen.

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136 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSEEntries 100000

/ ndf 2χ 378.6 / 25

Amplitude 4368± 1.18e+06

Mean 0.2437± 758.1

Γ 0.621± 109.8

]2 [MeV/c-π +πinvariant mass 200 400 600 800 1000 1200 1400

21/

10 M

eV/c

1

10

102

103

104

Entries 100000

/ ndf 2χ 378.6 / 25

Amplitude 4368± 1.18e+06

Mean 0.2437± 758.1

Γ 0.621± 109.8

Entries 100000

/ ndf 2χ 378.6 / 25

Amplitude 4368± 1.18e+06

Mean 0.2437± 758.1

Γ 0.621± 109.8

Entries 15881

/ ndf 2χ 54.42 / 25

Amplitude 2297± 2.078e+05

Mean 0.9058± 747.4

Γ 2.744± 161.5

Entries 15881

/ ndf 2χ 54.42 / 25

Amplitude 2297± 2.078e+05

Mean 0.9058± 747.4

Γ 2.744± 161.5

Entries 15881

/ ndf 2χ 54.42 / 25

Amplitude 2297± 2.078e+05

Mean 0.9058± 747.4

Γ 2.744± 161.5

Abbildung 7.4: Vergleichder ursprunglichen PLU-TO-Simulation mit dendaraus rekonstruiertenErgebnissen: invariantesMassenspektrum π+π− .

7.3.2.2 Schnittkriterien

Zum Erarbeiten vonρ-selektiven Schnittkriterien wurde im Folgenden Pion- und Pionenpaar-Observablen derρ0-PLUTO-HGEANT-Simulation mit den von 100.000 experimentellen Daten vergli-chen. Letztere stellen den Untergrund dar, unter der Annahme, dass dasρ-Signal selten auftritt. Anhanddieses Vergleichs wurden drei Observablen bestimmt, die vielversprechende Unterschiede aufweisen:

• SpurqualitatFur alle verwendeten Spuren wurde gefordert, dass sie eine gute Spurqualitat aufweisen. D.h. diein Abschnitt6.3.1.2beschriebene Großeχ2 muss einen positiven Wert annehmen.

• Einzelimpulse der PionenVergleicht man die in Abbildung7.7gezeigten Korrelationen der Impulse vonπ+ undπ− so las-sen sich Gebiete definieren, die nicht oder zu geringen Anteilen vonρ-Zerfallsprodukten besetztwerden. Die drei folgenden Gleichungen legen diese fest:

pπ+> 200 MeV/c (7.25)

pπ− > 200 MeV/c (7.26)

pπ++ pπ− > 700 MeV/c (7.27)

(7.28)

Außerdem wird optional eine obere Grenze im Impuls fur π+ definiert:

pπ+< 700 MeV/c (7.29)

Dieser soll die Kontamination durch fehlidentifizierte Protonen einschranken (vergl. Abschnitt4.2.2.1).

• PaaroffnungswinkelDer Paaroffnungswinkelθ1,2, den die Spursegmente vonπ+ undπ− zueinander einnehmen, ist inAbbildung7.8 im Vergleich dargestellt.

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7.3. ρ0-ANALYSE 137

0

5

10

15

20

25

30

[MeV/c]-πmomentum

0 500 1000 1500 2000 2500

[MeV

/c]

+ πm

omen

tum

500

1000

1500

2000

2500

Entries 100000Entries 100000p pip vs p pim

(a) PLUTO

0

2

4

6

8

10

12

14

[MeV/c]-πmomentum

0 500 1000 1500 2000 2500

[MeV

/c]

+ πm

omen

tum

0

500

1000

1500

2000

2500

Entries 15881Entries 15881pp

(b) rekonstruiert

Abbildung 7.5: Vergleich der PLUTO-Simulation mit den daraus rekonstruierten Ergebnissen: Impuls-korrelation zwischen π+ und π− . Entries 100000

]opening angle [°0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

°

1/0.

1

10

102

103

Entries 100000

Entries 15881

Abbildung 7.6: Vergleichder PLUTO-Simulationmit den daraus rekon-struierten Ergebnissen:Paaroffnungswinkel.

Da sich die beiden Verteilungen erst ab einem Winkel von≈ 60 merklich uberlappen und dasMaximum der Untergrundverteilung bereitsuberschritten wird, wurde als Schnittkriterium fur ρ0

bzgl. desOffnungswinkels die folgende Bedingung gewahlt:

θ1,2 > 60 (7.30)

• sekundarer Vertex: z-KoordinateLetztlich wurde ein Vertex-Kriterium gefordert, welches analog zum Sekundar-Vertex-KriteriumderK0

S -Analyse (6.3.2.1) definiert wird:

zSekundarvertex− zPrimarvertex< 5 mm (7.31)

Denn auch hier zeigen die Verteilungen (Abbildung7.9) fur die rekonstruierten Signale eine imVergleich zum Untergrund schmalere Verteilung, die einen Ausschluss ermoglicht.

Nach Anwendung der Schnitte auf den Simulationsdaten verbleiben die in Tabelle7.6 aufgelistetenZahlraten fur dasρ-Signal.

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138 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSE

0

2

4

6

8

10

12

14

[MeV/c]-πmomentum

0 200 400 600 800 1000

[MeV

/c]

+ πm

omen

tum

0

200

400

600

800

1000

Entries 15881Entries 15881pp

(a) ρ0-Simulation

0

5

10

15

20

25

30

35

[MeV/c]-πmomentum

0 200 400 600 800 1000 [M

eV/c

]+ π

mom

entu

m

0

200

400

600

800

1000

Entries 33129Entries 33129pp

(b) experimenteller Untergrund

Abbildung 7.7: Vergleich der aus der ρ0-Simulation rekonstruierten Korrelation der Impulse vonπ+ und π− (7.7(a)) mit dem zur Darstellung eines Untergrundes verwendeten experimentellen Daten-satz (7.7(b)).

Es ergibt sich danach eine Effizienz der Schnittbedingungen von:

• 68,6± 0,9 % und

• 54,0± 0,7 % bei Verwendung der Bedingung aus Gleichung7.29.

Selektion Anzahl Rekonstruktionseffizienz[%]- 100.000 100

Akzeptanz 15.881 ± 125 15,9 ± 1,3bezogen auf Akzeptanz

Impuls 15.237 ± 123 95,9 ± 1,1Impuls,pπ+

< 700 11.540 ± 107 72,3 ± 0,9Offnungswinkel 14.174 ± 119 89,3 ± 1,0sekundar Vertex 12.821 ± 113 80,7 ± 1,0

χ2 15.625 ± 125 98,4 ± 1,1

alle, ohnepπ+< 700 10.896 ± 104 68,6 ± 0,9

alle 8.579 ± 93 54,0 ± 0,7

Tabelle 7.6: Zahl und Effizienz nach Anwendung der Schnittkriterien

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7.3. ρ0-ANALYSE 139

Entries 33129

]°opening angle [0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

°1/

2

0

200

400

600

800

1000Entries 33129

opAngle

Entries 15881

0ρBackground

0ρBackground

Abbildung 7.8:Vergleich der ausder ρ0-Simulationrekonstruierten Off-nungswinkel (ρ0)mit dem experimen-tellen Datensatz(Background).

Entries 15881

z coordinate of secondary vertex [mm]-60 -40 -20 0 20 40 60

1/1

[mm

]

200

400

600

800

1000

1200

Entries 15881vz

Entries 33129

Background

Abbildung 7.9:Vergleich der ausder ρ0-Simulationrekonstruiertenz-Koordinate dessekundaren Vertexdes Paares (ρ0) mitdem experimen-tellen Datensatz(Background). Diebeiden Linien stellendie außeren Gren-zen des gewahltenBereichs dar.

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140 KAPITEL 7. ERGEBNISSE DER KORRELATIONSANALYSE

7.3.2.3 Ergebnis

Wendet man nun die im vorhergehenden Abschnitt definierten Schnitte auf die experimentellen Datender Strahlzeit November 2001 an und fuhrt die Analyse in Bezug auf den Abzug des kombinatorischenUntergrundes (Abbildung7.10) zu Ende, so gelangt man zu den in Abbildung7.11prasentierten Ergeb-nis.

Entries 1426760

]2

[MeV/cππinvariantmass

400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200

21/

5 M

eV/c

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

Entries 1426760pmMass

>-π+π <

>+π+π <

>-π-π <

>-π-π <×> +π+π < ×2

>-π-π <×> +π+π < ×> - 2 -π+π<

Abbildung 7.10: Bestimmung des kombinatorischen Untergrundes mittels der like-sign-Methode.Entries 1426438

]2

[MeV/cππinvariantmass

500 600 700 800 900 1000

21/

5 M

eV/c

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

Entries 1426438pmMass

Abbildung 7.11: Ergebnis der ρ0 Analyse

Es ist festzustellen, dass im Rahmen dieser Analyse kein eindeutigesρ0 Signal im Massenbereich um770MeV/c signifikant identifiziert werden kann.Im Rahmen dieser Untersuchung wurden daruber hinaus verschiedene Kombinationen der o.g. Selekti-onskriterien, sowie Modifikationen der Schwellenwerte evaluiert. Auch wurde im Rahmen der Bestim-mung des kombinatorischen Untergrundes die Verwendung eines Skalierungsfaktors untersucht, dessenAufgabe es war, den rekonstruiertenlike-sign Untergrund derπ+π− -Verteilung anzupassen. Jedochkonnte in keinem dieser Falle ein eindeutiges Signal rekonstruiert werden.

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Kapitel 8

Diskussion und Ausblick

Ziel dieser Arbeit war es, mittels der Analyse von Pionen- und Pion-Pion-Korrelationen komplementareInformationen zur Leptonen- und Leptonenpaaranalyse von HADES beizutragen.Um die Moglichkeiten einer Meson-Meson-Korrelationsanalyse zu erarbeiten, wurden Zerfalle von Teil-chen mit Produktionsschwellen innerhalb der verfugbaren Energien untersucht, welche einen hadroni-schen Zerfallskanal in ein Paar geladener Pionen (π+π− ) besitzen.Die Rekonstruktion und Analyse desπ+π− -Zerfalls derK0

S -Mesonen in den Kapiteln5 und 6 de-monstriert dies. Dabei sind fur das ReaktionssystemC + C bei 2 GeV pro Nukleon zum ersten MalK0

S -Multiplizit aten bestimmt worden.Zusatzlich ermoglichte es die vernachlassigbar schmale Signalbreite desK0

S die Massen- und Impuls-auflosung des Detektors experimentell zu bestimmen.Im Anschluss daran wurde, motiviert durch die in Abschnitt7.3 zitierten Ergebnisse der STAR-Kollaboration, eine Analyse zum Nachweis desρ0-Mesons durchgefuhrt (siehe Abschnitt8.2.2).

Basierend auf den erarbeiteten Moglichkeiten zur Rekonstruktion von Pion-Pion-Korrelationen und de-ren Ergebnisse ist der Zerfall desφ-Mesonsuber seinen leptonischen Kanal in eine+e− -Paar

φ0 → e+e−

im Vergleich zu dessen hadronischen Kanal in zwei Kaonen

φ0 → K+ K−

von Interesse.In jungerer Zeit zeigen Vergleiche von Schwerionenreaktionen bei SPS-Energien unterschiedliche Er-gebnisse fur die rekonstruierten Ausbeuten und inversen Steigungsparameter desφ-Mesons, je nachdemob sieuber den leptonischen (e+e− , µ+µ− ) oder hadronischen Kanal (K+ K− ) rekonstruiert wurden,bekannt als das sog.

”φ-puzzle“ [ Mar04b, Mar04a, Roh01]).

Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Daten desC + C Experiments im November 2001 bei einer Strahl-energie von2 GeV pro Nukleon untersucht. Die Produktionsschwelle desφ-Mesons mit einer Massevon 1020 MeV/c2 in freien Nukleon-Nukleon-Stoßen (vergl. Abschnitt1.2) liegt mit 2, 6 GeV weitoberhalb dieser Energie. In Kern-Kern-Stoßen besteht jedoch die Moglichkeit unter Berucksichtigungdes Fermiimpulses und/oder mehrstufigen Prozessen Teilchen unterhalb dieser Schwelle zu produzieren.Die Wahrscheinlichkeit fur solche Prozesse ist aber gering, sodass die zur Verfugung stehende Statistikfur eine Untersuchung derφ-Mesonen nicht ausreichte. Dennoch konnte gezeigt werden, dass prinzipiellMeson-Meson-Korrelationen rekonstruiert werden konnen.

141

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142 KAPITEL 8. DISKUSSION UND AUSBLICK

Grundlage fur alle Pionen-Paar-Analysen ist die Rekonstruktion und Analyse von Pionen (Kapitel4 und5). Durch die große geometrische Akzeptanz und die hohe Ratenfestigkeit des HADES-Detektors wirdhier eine sehr detaillierte Datenbasis fur weitere Analysen ermoglicht. Im Falle der Pionen ist es prinzi-piell moglich nahezu den gesamten Rapiditatsbereich der betrachteten Reaktion zu untersuchen. Einge-schrankt wird dieser Blick durch die zum Zeitpunkt des Experiments verwendeten TOFino-Detektoren,deren geringe Granularitat zu Einschrankung im Bereich der Vorwartsrapiditat (y > 0.9) fuhrt.

In den folgenden Abschnitten werden die Ergebnisse der Pionen- und der Korrelationsanalyse diskutiertund mit anderen Experimenten verglichen.

8.1 Pionen

Als leichteste Mesonen, und damit auch eine der haufigsten Teilchenarten, die bei Schwerionenreak-tionen produziert werden, waren Pionen oft Gegenstand experimenteller Untersuchungen. Das SystemC + C wurde bei einer SIS Strahlenergie von2 GeV pro Nukleon jedoch nur von wenigen Experimen-ten dokumentiert. U.a hat die KAOS-Kollaboration diese Reaktion naher untersucht [For98, Stu01]. Furdie oben genannte Reaktion werden fur einen Laborwinkel von40 ± 4 , der in etwa den Bereich derSchwerpunktsrapiditat beiycm ≈ 0.9 beschreibt, die folgenden Werte genannt:

1. die mittels einer Anpassung einer Impulsverteilung durch eine Summe von zwei Boltzmann-Verteilungen gewonneneninversen SteigungsparameterT1 undT2, sowie

2. die Produktionswirkungsquerschnitte, unter der Annahme einer isotropen Verteilung,

welche in Tabelle8.1 aufgefuhrt sind. Die Produktionswirkungsquerschnitte werden durch eine Nor-mierung auf den geometrischen Wirkungsquerschnitt (Gleichung8.1)

σC+C, geometrischReaktion = πr2

0

(A

13P + A

13T

)2

= π(1, 2 fm)2(12

13 + 12

13

)2= 948mb (8.1)

(AP,T : Massenzahlen des Projektils bzw. Targets,r0: mittlerer Nukleonenabstand) in Multiplizitatenumgerechnet, um sie mit den in dieser Arbeit ermittelten vergleichen zu konnen.

KAOS HADES(MMETA ≥ 4)

Produktionswirkungs- π+ 740± 50 -querschnittσ [mb] π− 740± 50 -

π+ 0, 78± 0, 052 0, 91± 0, 14Multiplizit at

π− 0, 78± 0, 052 0, 87± 0, 13π+ 86, 8± 0, 7 82± 3

T1 [MeV ]π− 86, 8± 0, 6 79± 2π+ 40, 4± 1, 5 32± 2

T2 [MeV ]π− 39, 6± 1, 4 31± 2

Tabelle 8.1: Produktionsquerschnitte und Multiplizitaten fur π+ und π− im Vergleich mit Ergebnissender KAOS-Kollaboration [For98, Stu01].

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8.2. KORRELATIONEN 143

Im Rahmen der Fehler stimmen die gemessenen Werte mit KAOS uberein. Mogliche Unterschiede beiden Pionenmultiplizitaten lassen sich hierbei insbesondere wie folgt begrunden:Die Daten wurden unter der Multiplizitatsbedingung des TriggersMMETA ≥ 4 aufgenommen. Dadurchverschiebt sich die Multiplizitat gegenuber den unbeeinflussten Werten (

”minimum bias“) zu hoheren

Werten.

Eine Verbesserung in der Analyse ließe sich daruber hinaus durch eine verbesserte Statistik im Rahmender Akzeptanz,

”Purity“ und Effizienzbestimmung erzielen. Augenblicklich liegt der mittlere Fehler bei

≈ 15 % und konnte damit gesenkt werden.

8.2 Korrelationen

8.2.1 Kaonen

Da K0S im StoßsystemC + C bei Strahlenergien von2 GeV pro Nukleon im Rahmen dieser Arbeit

zum ersten Mal rekonstruiert wurden, werden die Ergebnisse mit ausgewahlten Experimenten vergli-chen, die bei SIS-Energien statt der neutralen Kaonen geladene nachwiesen (8.2.1.1) oder bei gleicherEnergie dieK0

S -Produktion in schwereren Stoßsystemen (8.2.1.2) untersuchten.

8.2.1.1 Vergleich mitK+

Nach Anwenden aller Korrekturen und der fehlergewichteten Kombination der beiden moglichen Me-thoden zur Restuntergrundbestimmung (Abschnitt7.2.1) ergibt sich eine Multiplizitat fur K0

S von

MK0S , min.Bias = (1, 2± 0, 3)× 10−3 (8.2)

und daraus entsprechend fur MK0 = MK0S

+ MK0L

= 2 MK0S

:

MK0 , min.Bias = (2, 5± 0, 7)× 10−3 (8.3)

Im Vergleich hierzu gibt die KAOS-Kollaboration [Stu01] f ur das gleiche Stoßsystem und die gleicheStrahlenergie den folgenden Produktionswirkungsquerschnitt fur positiv geladeneK+ -Mesonen an:

σC+C, 2 GeV/NukleonK+ = (5, 21± 0, 54) mb (8.4)

Normiert man diesen Wert auf den geometrischen Reaktionswirkungsquerschnitt einerC + C-Reaktion(Gleichung8.1), so ergibt sich hieraus eine Multiplizitat fur K+ von

MC+C, 2 GeV/NukleonK+ ,min.Bias

C+C, 2 GeV/NukleonK+

σC+C, geometrischReaktion

= (5, 49± 0, 57)× 10−3 (8.5)

Hieraus ergibt sich das Verhaltnis:

MC+C, 2 GeV/NukleonK+ ,min.Bias

MC+C, 2 GeV/NukleonK0 ,min.Bias

= 2, 2± 0, 7 (8.6)

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144 KAPITEL 8. DISKUSSION UND AUSBLICK

Aufgrund der Isospinsymmetrie des Stoßsystems126 C6 +12

6 C6 wird ein Verhaltnis von≈ 1 erwartet.Dies ist in Gleichung8.6 nicht der Fall, doch lasst sich im Rahmen der Messfehler nicht ausschließen,dass dies dennoch zutreffend ist, da diese Abweichung nicht signifikant (Signifikanz: 1,44) ist.Mogliche nicht weiter untersuchte Ursachen fur eine Abweichung liegen in der Annahme einer isotropenEmission derK0

S , da fur K+ eine polare Winkelverteilung (vergl. Gleichung8.7) von

dN

d cos (θcm)∝ 1 + a2 cos2 (θcm) , a2 = 1, 24± 0, 12 (8.7)

ermittelt wurde [Stu01]. Bei einer Bestimmung des Integralsuber diese asymmetrische Verteilung ergibtsich im Vergleich zum symmetrischen Fall (a2 = 0) ein um den Faktor

(1 + a2

3

)= 1 + (0, 41± 0, 13)

[Stu01] großerer Wert. Demnach kann das ermittelteK0S Ergebnis um bis zu 41 % großer sein.

8.2.1.2 Vergleiche mit anderen Reaktionssystemen

Die Tabelle8.2 zeigt im Vergleich zu den Ergebnissen dieser Arbeit dieK0S -Produktionsraten zweier

weiterer Experimente, die die Produktion vonK0S bei einer Strahlenergie von2 GeV pro Nukleon fur

andere Stoßsysteme alsC + C untersuchten:

• Die K0S -Produktion im SystemNi + Ni bei 1, 93 GeV pro Nukleon, die am FOPI-Experiment

am SIS der GSI gemessen wurde [Mar04d].

• Die Messung derK0S -Produktion im SystemNi + Ni bei2, 4, 6, 8 GeV pro Nukleon, welche am

Experiment E895 am Alternating Gradient Synchrotron (AGS) im Brookhaven National Labora-tory erfolgte [A+99b].

Experiment Strahlenergie System Systemgroße Multiplizit at[GeV pro Nukleon]

HADES 2 C + C 12 (2, 5± 0, 7)× 10−3

FOPI 1,93 Ni + Ni 58 (7, 4± 0, 5)× 10−2

E895 2 Au + Au 197 (1, 1± 0, 1)× 10−1

Tabelle 8.2: K0S -Produktion im Vergleich der Systemgroßen. Die Daten entstammen: FOPI:[Mar04d],

E895:[A+99b]

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8.2. KORRELATIONEN 145

8.2.2 Diskussion derρ0-Analyse

Nach Anwendung der Schnittkriterien und Abzug des kombinatorischen,like-signUntergrundes ergibtsich am Ende derρ0 -Analyse in Kapitel7 Abschnitt7.3das in Abbildung7.11und8.1gezeigte Spek-trum.

Entries 1426438

]2

[MeV/cππinvariantmass

500 600 700 800 900 1000

21/

5 M

eV/c

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

Entries 1426438pmMass

Abbildung 8.1: Ergebnis der ρ0 Analyse

Unter der Annahme, dass dasρ0 -Meson seine Vakuumzerfallseigenschaften (Polmasse : mρ0 =775 MeV/c2, Γρ0 : 150 MeV ) beibehalt, stellt sich die Frage welchen Anteil einρ0 -Signal an diesemSpektrum haben kann.Als Ausgangspunkt wird dasρ0 -Signal der PLUTO-HGEANT-Simulationsrechnungen aus Abschnitt7.3.2verwendet (Abbildung7.4), das die in der Akzeptanz rekonstruierbarenρ0 darstellt.Dieses muss im nachsten Schritt entsprechend den Effizienzen der Schnittkriterien (68, 6 %, Tabelle7.6)und der Triggerentscheidung (≈ 90 %) korrigiert werden. Letztere ergibt sich aus der Annahme, dass dieρ0-Produktion mit einer Produktionsschwelle von≈ 775 MeV unter vergleichbaren Zentralitatsbedin-gungen ablauft wie die desK0

S (Schwelle:680 MeV ). Durch die Selektion des Triggers (MMETA ≥ 4)auf zentralere Stoße sollte kein großer Einfluss bemerkbar sein (vergl.K0

S in Abbildung6.9).Weiterhin wird das Signal entsprechend dem Verhaltnis von im Experiment gemessenen Reaktionen zuden simulierten Reaktionen

NExperiment

NSimulation=

4, 2× 107

105= 4, 2× 102

angepasst.Letztlich muss die Verteilung bezuglich des Produkts der Produktionswahrscheinlichkeit vonρ0 mal derEntkommwahrscheinlichkeitskaliert werden. Letztgenannte stellt die Wahrscheinlichkeit dar, dass dieρ0 oder die Pionen aus deren Zerfall die Reaktionszone ohne gestreut zu werden verlassen konnen.Andere Zerfallskanale konnen dabei vernachlassigt werden, daρ0 zu ≈ 100 % nach π+π− zerfallt[Eid04].Fur die Abschatzung werden zwei Quellen herangezogen:

• Die erste [Bie04], auf mT -Scaling beruhende Methode, gibt eine abgeschatzte Produk-tionswahrscheinlichkeit fur ρ0 fur das Reaktionssystem C+C bei einer Strahlenergie von2 GeV pro Nukleon von4, 8× 10−31/Reaktion an.

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146 KAPITEL 8. DISKUSSION UND AUSBLICK

• Die zweite Quelle stellt eine URQMD-Simulationsrechnung dar [SV04, B+98]. Hierbei wurdefur eine C+C-Reaktion bei2 GeV pro Nukleon fur zwei verschiedene Stoßparameter,b = 0 fmund b = 3 fm, die Produktion vonρ0 als Funktion der Rapiditat untersucht. Daruber hinauswurde bestimmt wievieleρ0 bzw. deren Reaktionsprodukte, die Pionen, ohne gestreut zu werdendie Reaktionszone verlassen konnen.Die Abbildungen8.2(a)und8.2(b)zeigen die Ergebnisse dieser Rechnungen ([SV04]).

-2.0 -1.5 -1.0 -0.5 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0y

-0.05

0.0

0.05

0.1

0.15

0.2

0.25

dN

/dy

....................................................................

.......................

.................................................................................

-> alles. -> hadron

(a) Stoßparameterb = 0 fm

-2.0 -1.5 -1.0 -0.5 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0y

0.0

0.02

0.04

0.06

0.08

0.1

dN

/dy

...................................................................

..................

..................

.................

...........................................................

-> alles. -> hadron

(b) Stoßparameterb = 3 fm

Abbildung 8.2: URQMD: [SV04]. ρ0-Rapiditatsverteilungen in einer C+C Reaktion bei einer Strahlener-gie von 2 GeV pro Nukleon. Alle produzierten ρ0 sind in rot dargestellt. Die blaue, kleinere Verteilungzeigt den Anteil der ρ0 -Mesonen der nicht wieder absorbiert wurde oder deren Zerfallsprodukte, diePionen, nicht gestreut wurden. Die Rechnung erfolgte fur zwei verschiedene Zentralitaten, reprasen-tiert durch einen festen Stoßparameter: b = 0 fm 8.2(a) und b = 3 fm 8.2(b).

Integriert manuber die Verteilungen mittels der Naherung∫dN

dy≈ 1√

2π× Hohe× FWHM

so ergeben sich die in Tabelle8.3aufgefuhrten Werte:

Stoßparameter [fm] Hohe FWHM N =∫

dNdy dy

0 alle 0,22± 0,02 1,2± 0,2 1, 1± 0, 2× 10−1

0 ungestreut 0,04± 0,01 1,2± 0,2 1, 9± 0, 6× 10−2

3 alle 0,09± 0,01 1,2± 0,2 4, 3± 0, 9× 10−2

3 ungestreut 0,02± 0,005 1,2± 0,2 9, 6± 2, 9× 10−3

Tabelle 8.3: Integrale uber die Rapiditatsverteilungen aus 8.2.

Im Vergleich zu den experimentellen Daten, welche nahezu”minimum bias“-Bedingungen entsprechen,

beschreibt der fest gewahlte Stoßparameter von3 fm Reaktionen mit erhohter Multiplizitat. Deshalb

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8.2. KORRELATIONEN 147

kann die hieraus gewonnene Skalierung als obere Abschatzung betrachtet werden.Aus dem Verhaltnis aller produziertenρ0 und der ungestreutenρ0 und Pionen in Tabelle8.3 lasst sichdie Wahrscheinlichkeit fur ein ungestreutesEreignis, die Entkommwahrscheinlichkeit, zu≈ 20% be-stimmen. Dieser Wert wird im Folgenden zur zusatzlichen Korrektur der viamT -scaling gewonnenProduktionswahrscheinlichkeit benutzt.Damit ergeben sich zusammengefasst die in Tabelle8.4aufgefuhrten Korrekturfaktoren.

Entkomm- Trigger- EffizienzMultiplizit at

Wahrscheinlichkeit Effizienz SchnittkriterienNexp/Nsim

mT -scaling 4, 8× 10−3 0, 2URQMD(b = 3 fm) 9, 6× 10−3 -

0, 9 0, 686 4, 2× 102

Tabelle 8.4: Korrekturfaktoren zur Anpassung der ρ0 -Simulationsergebnisse an die Experimentdaten.

Skaliert man nun dieρ0 -Verteilung aus der PLUTO-HGEANT-Simulation mit diesen Korrekturfaktorenund uberlagert diese dem Ergebnis derρ0 -Analyse aus Abbildung8.1 so ergibt sich die in Abbildung8.3gezeigte Situation.

]2

[MeV/cππinvariantmass

500 600 700 800 900 1000

]2

coun

ts [1

/5 M

eV/c

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

signal after CB substraction

-scaledTm

UrQMD

Abbildung 8.3: Ergebnis der ρ0 -Analyse uberlagert mit zwei unterschiedlich skalierten Abschatzungenfur ein mogliches ρ0 -Signal.

Da der Verlauf des Untergrundes nicht verstanden ist und deshalb nicht weiter reduziert werden kannund da dieser Strukturen unbekannter Ursache mit einerahnlichen Breite wie das gesuchteρ0 aufweist,

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148 KAPITEL 8. DISKUSSION UND AUSBLICK

ist es nicht moglich, weitere Aussagenuber den moglichen Nachweis einesρ0 -Signals zu treffen.In Abbildung8.4 ist z.B. ein Szenario dargestellt, in dem sich der Untergrund genau aus der Differenzdes simulierten Signalverlaufs und der Ergebniskurve ergibt. Es ist nicht auszuschließen, dass dieserFall eintritt. Er ist nicht sehr wahrscheinlich, doch ist die Aussage nicht weiteruberprufbar.Es ist anzunehmen, dass ein Signal nicht mehr zuubersehen ist, wenn es die Strukturen des Untergrundsuberragen wird, d.h. dass das Signal mindestens so groß ist wie der Untergrund. Dies bedeutete furAbbildung8.4eine 6- bis 7-facheUberhohung des URQMD-Signals, damit diese Forderung erfullt ist.Dies entsprache einer oberen Abschatzung derρ0 -Multiplizit at von≈ 7× 10−2.

]2

[MeV/cππinvariantmass

500 600 700 800 900 1000

]2

coun

ts [1

/5 M

eV/c

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

]2

[MeV/cππinvariantmass

500 600 700 800 900 1000

]2

coun

ts [1

/5 M

eV/c

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000Signal after CB substraction

Signal - UrQMD

UrQMD

Abbildung 8.4: Hypothese, dass derUntergrund (blau) exakt die Diffe-renz zwischen simulierten URQMD-Signal (helle Kurve) und der Ergeb-niskurve (pink) aus Abbildung 8.1darstellt, dabei stellt das URQMD-Signal eher ein oberes Limit fur dieSignalstarke dar.

Wird jedoch daruber hinaus zusatzlich eine mogliche Modifikation der Spektralfunktion desρ0 im Me-dium miteinbezogen, so wie es gangige theoretische Modelle hervorsagen – z.B. [RW00] eine Verbreite-rung der Zerfallsbreite vonρ0 um≈ 25MeV/c – verringert sich die Aussagekraft des Ergebnisses nochzusatzlich.

8.3 Ausblick

In dieser Arbeit wurde gezeigt, dassuber die Pionen- und Pionenpaarkorrelationsanalysen komple-mentare und quantitative Ergebnisse zur Unterstutzung der Leptonenanalyse von HADES erbracht wer-den konnen.

Fur zukunftige Analysen zeichnet sich in beiden Pionenpaaranalysen ab, dass es essentiell ist die Unter-grundverteilungen zu verstehen und/oder besser beschreiben zu konnen.Aus der Untersuchung zu moglichen Ursachen fur den verbleibenden Untergrund in derK0

S -Analyse(Abschnitt6.5) geht hervor, dass diese Verteilungen aus falsch rekonstruierten (

”no common track“)

Spuren bestehen, sowie Sekundarreaktionen, die gehauft im ausgedehnten Target bzw. targetnahen De-tektormaterialien entstammen. Beide sind im Rahmen der Moglichkeiten dieser Analyse nicht zu ent-fernen bzw. zu erkennen.Im Falle derρ0-Analyse ist zu klaren welche Ursachen zu den Strukturen im Untergrund fuhren, ob zum

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8.3. AUSBLICK 149

Beispiel weitere korrelierte Pion-Pion-Quellen existieren, die einen zusatzlichen Beitrag im invarian-ten Massenspektrum erbringen, welcheruber die bisherigen Selektionsschnitte nicht reduziert werdenkonnte.

Bei den Moglichkeiten, die zu einer Verbesserung derK0S und ρ0-Analysen fuhren konnen, muss un-

terschieden werden zwischen Methoden, die man auf den bestehenden Datensatz anwenden kann undsolchen, die die mittlerweile erweiterten Moglichkeiten des HADES-Detektors hinsichtlich kommenderExperimente betrachtet.Eine verbesserte Beschreibung des unkorrelierten, kombinatorischen Untergrundes verspricht die in Ab-schnitt6.4angesprocheneevent-mixingMethode. Systematische Studien zum Verstandnis und zur Nor-mierung sind im Rahmen der laufenden Dileptonenanalyse bereits begonnen worden. Ergebnisse undMethoden hieraus kann man in Zukunft auf die Dipionenanalyseubertragen und daran anpassen.

Desweiteren empfiehlt es sich die Simulationen im Vorfeld der Analyse zu prazisieren, damitDetektorakzeptanzen- und Effizienzen detaillierter werden, bis dato fehlende Paarakzeptanzuntersu-chungen berucksichtigt werden und fur die Untergrundbestimmung korrelierter Quellen evtl. geeigneteSchnittkriterien erarbeitet werden konnen.

Hinsichtlich der Auswertung von Experimenten nach 2001 bieten sich weitere Moglichkeiten an:Zur Durchfuhrung des Experimentes im November 2001 standen nur die inneren Driftkammern inKombination mit dem META-Detektor hinter dem Magnetfeld zur Spurkandidaten- und Impulsrekon-struktion zur Verfugung.Mittlerweile sind 22 von 24 Driftkammern fertiggestellt und eingebaut. Der Einbau der verbleibendenzwei außersten Kammern steht kurz bevor.Hiermit eroffnet sich zur Spurrekonstruktion die Moglichkeit zwei Spursegmente, jeweils eins vor undhinter dem Magnetfeld, zu kombinieren. Durch die damit gegebene zusatzliche Richtungsinformationdes zweiten,außeren Spursegements ist eine effektive Unterdruckung von Fehlkombinationen moglichund infolgedessen auch jede zusatzliche Kombinationsmoglichkeit bei der Bestimmung des kombina-torischen Untergrundes.

Daruber hinaus sind mit vier Kammern Impuls- und Massenauflosung im Bereich von1% (im Massen-bereich desω-Mesons) erreichbar [Sch95].Ebenso ließe sich das bestehende Spurmodell zur Spurrekonstruktion, das auf der Annahme vonzwei geraden Segmenten in einem feldfreien Bereich außerhalb der Magnetfeldspulen beruht, durchkomplexere Trajektorienbeschreibung ersetzen. Dadurch ließen sich Spuren mit einem Impuls unterhalbvon100−200 MeV/c, die von demSegment-Segment-Ansatz abweichen [Mar04c], besser beschreiben.Damit kann die Auflosung in der Vertexrekonstruktion verbessert werden.

Als weitere technische Maßnahme zur Unterdruckung von Sekundarprozessen im Targetbereich ist dieOptimierung der Targetgeometrie auf wesentlich dunnere Targets anzustreben. Dies ist in den vergan-genen Nachfolgeexperimenten zu der Strahlzeit im November 2001 sukzessive durchgefuhrt worden, indem man nun in Strahlrichtung segmentierte Targets verwendet.

Sobald mindestens eine dieser Methoden zur Beschreibung und Unterdruckung des Untergrundes reali-siert wird, lasst sich eine detaillierte, differentielle Analyse derK0

S Produktion durchfuhren.

Im Bereich der Simulation bedarf es, wie bereits erwahnt, einer detaillierteren Betrachtung der paarwei-sen Akzeptanz-, Effizienz-,

”Purity“-, etc. Korrekturen bei einer bedeutend hoheren Pionenpaarstatistik.

Um die Suche nach denρ0-Mesonen fortzufuhren, bedarf es mehr Hintergrund von Seiten der Ereignis-

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150 KAPITEL 8. DISKUSSION UND AUSBLICK

generatoren, sowie eine detaillierte, differentielle Betrachtungsweise der Produktionsraten um eventuellvorhandene Selektionskriterien herausarbeiten zu konnen.

Letztendlich liegt es nahe, die Untersuchung derK0S -Produktion auf weitere Strahlenergien und Stoß-

systeme auszudehnen. Hierfur bieten sich die Daten der bereits durchgefuhrten ExperimenteC + Cbei 1 GeV/Nukleon, p + LH2 bei bis zu4, 9 GeV sowie der kommenden Strahlzeiten, unter anderemCa + Ca, an.

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Anhang A

Methoden - Ubersicht

Zur Hadronenidentifikation stehen verschiedene Methoden zur Verfugung anhand der kinematischenGroßen der Trajektorien, des Impulsvektors, der Flugzeit, der Krummung der Flugbahn - im Falle vonHADES reduziert auf das Vorzeichens der polaren Ablenkung der Trajektorie im Magnetfeld - sowieweiteren Informationen eine Zuweisung zu ermoglichen. Ziel dieses Kapitels ist es einenUberblickuber die bei HADES angedachten und verwendeten Verfahren zu geben.

A.1 Kinematik

Diese Methode besteht darin, dass man ein- oder mehrdimensionale Schnitte bzw. Auswahlbereiche inden direkt aus der Impulsbestimmung, bzw. der Flugzeitmessung gewonnenen Variablen festlegt. Durchdie GleichungA.1,

p · c = β · γ ·m · c2 (A.1)

mit γ =1√

1− β2

→ p ∝ 1√1β2 − 1

(A.2)

mit p als Impuls,β der Geschwindigkeit in Einheiten der Lichtgeschwindigkeitc und der Massem, sinddiese miteinander verknupft. Dabei kann die Massem als Proportionalitatskonstante betrachtet werden(A.2).Unter diesen Voraussetzungen konnen Auswahlbereiche definiert werden:

• eindimensional:Hierbei werden fur Impulsintervalle jeweils Ober- und Untergrenzen fur β bzw. die darin einge-hende Flugzeit definiert. Dies erfolgt, indem um den idealen Messwert fur diesen Impuls(Bereich)bei gegebener Masse, ein Fenster entsprechend ideal±n×σ, mit σ dem der Standardabweichungder Messfehlerverteilung gesetzt wird.

• zwei- und mehrdimensional:Verkleinert man die Impulsbereiche, so nahert man sich dem zweidimensionalen Grenzfall an.

151

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152 ANHANG A. METHODEN - UBERSICHT

Hier werden die Auswahlbereiche nicht mehr durch eindimensionale Fenster sondern durch 2-dimensionale Auswahlgebiete definiert. Auch diese lassen sich mittels Fehlerbetrachtungen mo-tivieren. Ein Weg in diese Richtung ist eine grafisch motivierte Auswahl der Bereiche, wie sie indieser Analyse (Abschnitt4.1) verwendet wird.Auch im mehrdimensionalen Falle, kann man in jeder Dimension einzeln fur sich Bereiche selek-tieren, insofern es gelingt die Funktionalitaten, evtl. unter Zuhilfenahme von Hauptachsentrans-formation zu linearisieren oder sie, wie im o.g. Falle, abschnittsweise zu definieren.

A.2 Berechnungen der Masse - Massenselektion

Anhand der gemessenen Flugzeitt, der Kenntnis der entsprechenden Trajektorienlanges sowie desImpulsesp lasst sich die Massem bestimmen:

β =s

t · c

β · γ =

√β2

1− β2=

√√√√ (st·c)2

1−(

st·c)2

p · c = βγm · c2

→ m =p

c·√

1β2− 1 (A.3)

→ m =p

√(t · cs

)2

− 1 (A.4)

→ m2 =(p

c

)2·(

1β2− 1)

)(A.5)

→ m2 =(p

c

)2·

((t · cs

)2

− 1

)(A.6)

Es ergeben sich Verteilungen (GleichungenA.3 oderA.4) als Funktion der ermittelten Massen bzw. de-ren Quadrate (GleichungenA.5 undA.6). Letztere vermeiden

”unphysikalischer“ Ergebnisse (negative

Massen), die sich aufgrund endlicher Detektorauflosungen ergeben. In diesen Verteilungen lassen sichnun analog zum AbschnittA.1 ein- oder mehrdimensionale Auswahlbereiche definieren.

A.3 Statistische Methoden - Bayes

Alle bisher beschriebenen Methoden identifizieren sichuber Auswahlmethoden, d.h. der Aussage:”Tra-

jektorie a ist ein Teilchen der Sorte X mit einer Reinheitρ und Effizienz vonε“. Einen anderen Wegbeschreiben statistische Methoden, die die folgende Aussage treffen:

”Trajektorie b ist mit einer Wahr-

scheinlichkeitwX ein Teilchen der Sorte X,wY ein Teilchen der Sorte Y, etc. ...“.In neuerer Zeit sind solche Methoden basierend auf der Bayes-Theorie [Lin03, Bar02, Eid04] aufgekom-men. Mit Kenntnis der Simulation wird fur jede erwartete Teilchenspezies eine Wahrscheinlichkeit be-rechnet innerhalb eines n-dimensionalen Koordinatenraumes aufzutreten, die sogenanntepdf,

”particle

distribution function “. Wobei dieser Koordinatenraum auch durch eine Hauptachsentransformation aus

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A.4. ZUSATZLICHE METHODEN 153

zunachst physikalischen Werten in einen abstrakten Raumuberfuhrt worden sein kann. Hierfur konnenneben den rein kinematischen Koordinaten auch weitere zusatzliche Parameter anderer Detektoren, so-wohl von diskreter als auch kontinuierlicher Natur, mit einbezogen werden.Fur jede Trajektorie kann nun mittels der Bayes-Theorie eine Wahrscheinlichkeit angegeben werdeneiner bestimmten Teilchenspezies anzugehoren. Dieses Verfahren wird in nachster Zukunft zum Stan-dardverfahren innerhalb der HADES Analyse werden (siehe u.a.:[Chr03]).

A.4 Zusatzliche Methoden

Bis jetzt wurden in die Hadronenidentifikation nur kinematische Observablen der Flugzeitdetektorensowie der Spurrekonstruktion in die Betrachtung mit einbezogen. Aber abgesehen von diesen lassensich die Informationen anderer Komponenten des HADES-Detektors und weitere Eigenschaften derDetektoren nutzen, die Identifikation zu erganzen oder im Falle von Hadronen zu bereinigen:

A.4.1 Energieverlust

Durchquert ein geladenes Teilchen Materie so verliert dieses Energie. Prozesse, die hierzu beitragen,sind hauptsachlich die Ionisation und atomare Anregungen des Absorbers. Der durchschnittliche dif-ferentielle Energieverlust pro Wegstrecke lasst sich gemaß der Bethe-Bloch Formel (A.7) [Hag02] be-schreiben:

− dE

dx= Kz2 Z

A

1β2

[12

ln(

2mec2β2γ2Tmax

I2

)− β2 − δ

2

](A.7)

K = 4πNAr2emec

2

ze : Ladung des einfallenden Teilchens

Z : Ordnungszahl des Absorbers

A : Massenzahl des Absorbers

mec2 : Masse des Elektrons× c2

I : durchschnittliche Ionisationsenergie des Absorbers

δ : Korrektur zum Dichteeffekt [Hag02]

NA : Avogadro Zahl

re : klassischer Elektronen Radius= e2/4πε0mec2

Tmax is hierbei die maximale kinetische Energie, die in einem einzelnen Stoß auf ein freies Elektronubertragen werden kann:

Tmax =2mec

2β2γ2

1 + 2γ meM +

(meM

)2 (A.8)

=2mec

2β2γ2

β2γ2 +(γ + me

M

)2 =2mec

2

1 +(

1β + mec2

Pc

)2

M : Masse des einfallenden Teilchens

P : Impuls des einfallenden Teilchens

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154 ANHANG A. METHODEN - UBERSICHT

Am HADES-Detektor sind es vor allem die aus Szintillationsmaterial bestehenden Flugzeitdetektoren(siehe2.1.2), die sich zurdE/dx Messung heranziehen lassen. Eine detaillierte Analyse zu diesem The-ma findet sich bei [Zov03a].In neuerer Zeit haben Untersuchungen der Driftkammereigenschaften gezeigt [Mar04c], dass auch de-ren Signaleuber die reine Ortsinformation hinaus ebenfalls fur eine Energieverlustmessung und damitzu einer Teilchenidentifikation bzw. -bereinigung herangezogen werden konnen. Die sogenannte

”Time

above Threshold “, welche die Verweildauer des Kammersignalsuber einer Diskriminator-Schwelledefiniert, kann, unter Berucksichtigung des Einfallswinkels des Teilchens auf die Driftzelle, als Maß furdie Primarionisation des Teilchens gedeutet werden. Durch die Addition der Signale von Driftzellen inbis zu 24 Kammerebenen lassen sich verwertbare Unterscheidungskriterien fur verschieden Teilchen-sorten herausarbeiten.Die AbbildungenA.1(a)fur die MDC undA.1(b) fur den TOF-Detektor zeigen exemplarisch den Ener-gieverlust aufgetragen gegen den Impuls fur Daten aus November 2001.

A.4.2 Vetomethoden

Der HADES-Detektor wurde primar entwickelt um Elektronen und Positronen zu identifizieren. Dazustehen neben der kinematischen Identifikation weitere ortsauflosende Detektoren zur Verfugung. Diessind zum einen der RICH-Detektor (s.2.1.3.1) sowie der PreSHOWER (s.2.1.3.2). Beide Detektorenliefern in Verbindung mit der Spurrekonstruktion Informationen, ob die Trajektorie von einem Leptonstammt (siehe Leptonenanalysen in [Ebe04, Fab03, Otw03, Bie04, Toi04]). Im Umkehrschluss konntedieses Prinzip genutzt werden, Leptonen aus den Hadronen herauszufiltern.

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A.4. ZUSATZLICHE METHODEN 155

1

10

210

momentum*charge [MeV/c]

-1000 -500 0 500 1000 1500

no

rmal

ized

tim

e2-t

ime1

[n

s]

20

40

60

80

100

120

Normalized time2-time1 vs. momentum

+π-π

p

+par1Log(dEdx)Fitted with par0*

Normalized time2-time1 vs. momentum

(a) MDC

(b) TOF

Abbildung A.1: Moglichkeiten der Energieverlustmessung bei HADES. Abbildung A.1(a) zeigt den dif-ferentiellen Energieverlust in MDC [Mar04c] . Abbildung A.1(b) zeigt den differentiellen Energieverlustim TOF-Detektor von HADES fur Daten der Strahlzeit November 2001 aufgetragen gegen den Impuls[Zov03a].

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156 ANHANG A. METHODEN - UBERSICHT

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Anhang B

Zusammenstellung derKorrekturmatrizen derTeilchenidentifikation

(a) Azimutφ, Polarθ, Impulsp (b) Azimutφ, Rapiditaty, transversal ImpulspT

Abbildung B.1: 3D-Darstellung der Phasenraumabdeckung durch den HADES-Detektor, in den Koor-dinaten: Azimut φ, Polar θ, Impuls p (B.1(a)) bzw. Azimut φ, Rapiditat y, transversal Impuls pT (B.1(b)).

157

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158 ANHANG B. KORREKTURMATRIZEN DER TEILCHENIDENTIFIKATION

B.1 unbereinigte Korrekturenmatrizen

B.1.1 Identifikationseffizienz

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

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2

0

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2

5

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3

0

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3

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4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

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6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2tr

ansv

erse

mo

men

tum

[M

eV/c

]0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

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2

0

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2

5

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3

0

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3

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4

5

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5

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°

5

5

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6

0

°

6

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7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

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2

0

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2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

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3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

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6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

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°

8

0

°

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

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2

0

°

2

5

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3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.2: Effizienz der Teilchenidentifikation als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c]und Rapiditat y : Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur denSektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellenLinien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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B.1. UNBEREINIGTE KORREKTURENMATRIZEN 159

B.1.2 ”Purity“

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

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7

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8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.2

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

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(c) π− , Sektor 1

0

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0.8

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rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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7

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(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

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0.4

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rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

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5

(e) Proton, Sektor 1

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0.2

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0.8

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rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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7

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°

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.3:”Purity“ der Teilchenidentifikation als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c]

und Rapiditat y : Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur denSektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellenLinien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 178: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

160 ANHANG B. KORREKTURMATRIZEN DER TEILCHENIDENTIFIKATION

B.1.3 Akzeptanz

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(a) π+ , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

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rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

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rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

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(c) π− , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

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5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

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0.6

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0.9

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rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(e) Proton, Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

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Tp

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(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.4: Akzeptanz als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c] und Rapiditat y : Vonoben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechtsfur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstantenPolarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 179: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

B.2. BEREINIGTE KORREKTURENMATRIZEN 161

B.2 bereinigte Korrekturenmatrizen

B.2.1 Tabellen

Anhand dieser Tabellen wurde die Korrekturmatrizen des vorhergehenden Abschnitts bereinigt. Dabeiwurden Bereiche ausgelassen, in denen der relative Fehler und gegebenenfalls auch der Absolutwert derKorrekturen die vorgegebenen Grenzenuberschritt.

Sektor(en) ∆εPIDεPID

< Maximum [%]

1 20

2-6(gemeinsam)

10

Tabelle B.1: Erlaubte Bereiche fur die relativen Fehler der Effizienzmatrizen: Bereiche mit relativenFehlern außerhalb der genannten Grenzen werden ausgeblendet.

Sektor(en) ∆εPurity

εPurity< Maximum [%]

1 60

2-6(gemeinsam)

40

Tabelle B.2: Erlaubte Bereiche fur die relativen Fehler der”Purity“-Matrizen: Bereiche mit relativen

Fehlern außerhalb der genannten Grenzen werden ausgeblendet.

Sektor(en) εAkzeptanz ≥Minimum ∆εAkzeptanz

εAkzeptanz< Maximum [%]

1 0.1 50

2-6(gemeinsam)

0.1 20

Tabelle B.3: Erlaubte Bereiche fur die absoluten Werte und relativen Fehler der Akzeptanz-Matrizen:Bereiche außerhalb der genannten Grenzen werden ausgeblendet.

Page 180: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

162 ANHANG B. KORREKTURMATRIZEN DER TEILCHENIDENTIFIKATION

B.2.2 Identifikationseffizienz

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0.2

0.4

0.6

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7

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5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

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(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

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(c) π− , Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

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1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

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0.6

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(e) Proton, Sektor 1

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0.2

0.4

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.5: Effizienz der Teilchenidentifikation als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c]und Rapiditat y nach Anwendung der Bedingung aus Tabelle B.1: Von oben nach unten sind diese furπ+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderenSektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] und konstantenLaborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 181: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

B.2. BEREINIGTE KORREKTURENMATRIZEN 163

B.2.3 ”Purity“

0

0.2

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0.6

0.8

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(a) π+ , Sektor 1

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0.2

0.4

0.6

0.8

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

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5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

tran

sver

se m

om

entu

m [

MeV

/c]

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

°

1

0

°

1

5

°

2

0

°

2

5

°

3

0

°

3

5

°

4

0

°

4

5

°

5

0

°

5

5

°

6

0

°

6

5

°

7

0

°

7

5

°

8

0

°

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.6: Bereinigte Verteilung der”Purity“ εPurity als Funktion des transversalen Impulses pT

[MeV/c] und der Rapiditat y nach Anwendung der Bedingung aus Tabelle B.2: Von oben nach untensind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibendenfunf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] undkonstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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164 ANHANG B. KORREKTURMATRIZEN DER TEILCHENIDENTIFIKATION

B.2.4 Akzeptanz

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

c

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

rapidity0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[MeV

/c]

Tp

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.7: Bereinigte Akzeptanz als Funktion von als Funktion von transversalem Impuls pT

[MeV/c] und Rapiditat y nach Anwendung der Bedingung aus Tabelle B.3: Von oben nach unten sinddiese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibendenfunf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] undkonstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

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B.3. KOMBINATION 165

B.3 Kombination

0

2

4

6

8

10

12

14

16

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

2

4

6

8

10

12

14

16

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

1

2

3

4

5

6

7

8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

2

4

6

8

10

12

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

2

4

6

8

10

12

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.8: Wichtungsfaktoren zur Korrektur der Spektren der Hadronen als Funktion von trans-versalem Impuls pT [MeV/c] und Rapiditat y : Von oben nach unten sind diese fur π+ , π− und Pro-tonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6.Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulsesp [MeV/c] dar.

Page 184: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

166 ANHANG B. KORREKTURMATRIZEN DER TEILCHENIDENTIFIKATION

0

2

4

6

8

10

12

14

16

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

2

4

6

8

10

12

14

16

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

1

2

3

4

5

6

7

8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.9: Optimierte Wichtungsfaktoren zur Korrektur der Spektren der Pionen als Funktion vontransversalem Impuls pT [MeV/c] und Rapiditat y nach Anwendung der Beschrankung des Laborimpul-ses auf maximal 900 MeV/c. Von oben nach unten sind diese fur π+ und π− dargestellt: Links fur denSektor 1 und rechts fur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellenLinien konstanten Polarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 185: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

B.3. KOMBINATION 167

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(a) π+ , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(b) π+ , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(c) π− , Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

°

0

°

5

°

1

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(d) π− , Sektoren 2-6, gemeinsam

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(e) Proton, Sektor 1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

rapidity

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2

[M

eV/c

]T

p

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

°

0

°

5

10

°

1

2

2

3

3

4

4

5

5

6

6

7

7

8

8

5

(f) Proton, Sektoren 2-6, gemeinsam

Abbildung B.10: reziproke Wichtungsfaktoren 1/w als Funktion von transversalem Impuls pT [MeV/c]und Rapiditat y nach Anwendung der Beschrankung des Laborimpulses auf maximal 900 MeV/c: Vonoben nach unten sind diese fur π+ , π− und Protonen dargestellt: Links fur den Sektor 1 und rechtsfur die verbleibenden funf anderen Sektoren 2-6. Die zusatzlichen Hilfslinien stellen Linien konstantenPolarwinkels θ [] und konstanten Laborimpulses p [MeV/c] dar.

Page 186: tuprints.ulb.tu-darmstadt.detuprints.ulb.tu-darmstadt.de/580/1/PeterZumbruch_Dissertation-pdf4… · Untersuchung zur Produktion von Pionen und Pion-Pion-Korrelationen in C + C -

168 ANHANG B. KORREKTURMATRIZEN DER TEILCHENIDENTIFIKATION

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Anhang C

Parameter der Anpassung der invariantenmT -Spektren

Grundlage der Parameter ist die Anpassung der invariantenmT -Spektren der Pionen aus den Abbildung5.13und5.14mit Gleichung5.9:

Ed3N

dp3= mT cosh(y)

(C1 exp

(−mT cosh(y)

T1

)+ C2 exp

(−mT cosh(y)

T2

))Zusatzlich enthalt die letzte Spalte das Ergebnis einesχ2-Tests zur Bestimmung der Gute der Anpas-sung.

∆y C1 T1 C2 T2

0.1-0.2 4737.41± 5511.56 41.10± 15.47 69.07± 92.86 84.56± 9.200.2-0.3 1019.55± 156.47 54.99± 29.30 7.71± 9.78 119.07± 10.910.3-0.4 7941.74± 6198.70 34.55± 8.20 105.70± 46.97 80.35± 8.960.4-0.5 4152.96± 2117.69 38.97± 12.53 44.39± 27.78 89.27± 9.450.5-0.6 4313.78± 2449.80 37.19± 9.41 71.36± 42.39 81.63± 9.040.6-0.7 4039.86± 1867.10 37.22± 10.25 53.20± 28.98 86.04± 9.280.7-0.8 3981.69± 2453.50 36.35± 8.77 62.88± 35.45 84.87± 9.210.8-0.9 9069.08± 6241.66 31.29± 7.47 55.33± 22.91 88.42± 9.400.9-1.0 19425.87± 17415.34 27.75± 7.01 83.03± 33.35 81.49± 9.031.0-1.1 10985.62± 12255.37 30.37± 20.11 66.79± 50.65 85.00± 9.221.1-1.2 58986.38± 110361.84 24.40± 14.78 119.00± 81.64 77.69± 8.811.2-1.3 498142.99± 959574.74 19.94± 13.78 170.19± 88.08 73.98± 8.601.3-1.4 58147.37± 117895.31 25.81± 29.65 184.44± 236.00 72.49± 8.511.4-1.5 67630.78± 344434.92 27.09± 107.47 90.48± 445.08 90.04± 9.49

Tabelle C.1: π+ : Parameter der mT -Anpassung

169

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170 ANHANG C. PARAMETER DER ANPASSUNG DER INVARIANTEN MT -SPEKTREN

Anpassungsintervall, Freiheits-∆ymT [MeV/c2]

χ2

gradeχ2-Test

0.1-0.2 21− 399 8.34 18 0.97310.2-0.3 73− 418 1.08 15 1.00000.3-0.4 12− 476 12.52 23 0.96160.4-0.5 12− 496 10.52 24 0.99200.5-0.6 12− 496 6.71 24 0.99980.6-0.7 12− 496 6.96 24 0.99970.7-0.8 12− 515 8.94 25 0.99870.8-0.9 12− 515 7.43 25 0.99970.9-1.0 21− 438 5.23 20 0.99961.0-1.1 32− 360 3.78 15 0.99841.1-1.2 32− 303 1.77 12 0.99971.2-1.3 32− 265 2.29 10 0.99361.3-1.4 32− 210 2.01 7 0.95361.4-1.5 44− 173 0.16 4 0.9970

Tabelle C.2: π+ : weitere Parameter der mT -Anpassung

∆y C1 T1 C2 T2

0.1-0.2 5413.33± 5795.60 40.29± 18.25 46.75± 46.36 88.41± 9.400.2-0.3 5837.44± 6512.44 38.59± 18.38 78.41± 80.02 84.41± 9.190.3-0.4 10491.93± 11369.37 33.68± 7.79 92.93± 53.08 81.20± 9.010.4-0.5 3848.57± 2324.29 38.04± 8.51 70.41± 39.63 83.54± 9.140.5-0.6 16784.71± 16192.00 28.90± 5.18 111.13± 43.14 76.29± 8.730.6-0.7 7138.95± 3572.03 33.11± 5.85 73.62± 28.91 80.59± 8.980.7-0.8 9618.51± 6409.45 30.61± 4.90 99.03± 34.83 77.04± 8.780.8-0.9 10729.95± 7557.79 30.20± 5.15 90.57± 33.44 78.41± 8.850.9-1.0 29526.95± 30275.44 25.45± 5.18 147.51± 51.00 72.97± 8.541.0-1.1 76450.85± 99994.91 21.76± 4.36 233.51± 73.18 66.83± 8.181.1-1.2 30733.53± 38804.00 24.77± 9.62 215.21± 107.63 67.46± 8.211.2-1.3 6799.44± 6742.52 32.21± 48.80 104.84± 114.47 77.09± 8.781.3-1.4 2071.88± 793.40 42.35± 59.12 10.05± 11.50 142.54± 11.941.4-1.5 1201.88± 911.01 49.31± 0.40 4.66± 11.99 149.04± 12.21

Tabelle C.3: π− : Parameter der mT -Anpassung

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171

Anpassungsintervall, Freiheits-∆ymT [MeV/c2]

χ2

gradeχ2-Test

0.1-0.2 32− 457 4.64 20 0.99990.2-0.3 32− 399 2.70 17 1.00000.3-0.4 21− 476 7.72 22 0.99790.4-0.5 21− 496 3.58 23 1.00000.5-0.6 12− 496 12.50 24 0.97370.6-0.7 12− 515 7.84 25 0.99960.7-0.8 12− 515 11.14 25 0.99220.8-0.9 12− 515 8.73 25 0.99900.9-1.0 12− 438 6.17 21 0.99931.0-1.1 12− 341 0.83 16 1.00001.1-1.2 12− 303 2.30 14 0.99981.2-1.3 12− 265 0.84 12 1.00001.3-1.4 21− 210 1.43 8 0.99381.4-1.5 32− 173 0.57 5 0.9893

Tabelle C.4: π− : weitere Parameter der mT -Anpassung

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172 ANHANG C. PARAMETER DER ANPASSUNG DER INVARIANTEN MT -SPEKTREN

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Anhang D

π+π− -Paarmultiplizit aten -Eine Abschatzung

Mit der Kenntnis der im Kapitel5 ermittelten Pionenmultiplizitatsverteilung kann mana priori dieMultiplizit atsverteilung derπ+π− -Paare (oder anderer Kombinationen) wie folgt abschatzen.

D.1 Herleitung

Seienn undm die Multiplizitaten vonπ+ undπ− . Die Anzahl der moglichen Kombinationenp ergibtsich aus dem Produkt der einzelnen, zufallsverteilten (z.B. Poisson) Variablenn undm:

p = n×m (D.1)

Die Verteilungsfunktion fur das Produktp lasst sichuber eine Koordinatentransformation der ursprung-lichen PaarverteilungsfunktionPπ+π− (n, m) als Funktion der einzelnen Multiplizitaten auf eine Paar-verteilungsfunktionPπ+π− (p) als Funktion vom Produkt, der Paarmultiplizitat p abbilden.k stellt imFolgenden eine passend gewahlte Hilfskonstruktion zur Bestimmung dieser Verteilung dar.Seif eine vektorwertige Funktion, die die Koordinaten von(n, m) auf (p, k) abbildet:

(n, m)f−→ (p, k)(

pk

)= f(m,n) =

(f1(m,n)f2(m,n)

)=(

m× nm

)(D.2)

Fur die Verteilungsfunktion der PaarmultiplizitatPπ+π− (p, k) ergibt sich der folgende Zusammenhang:

Pπ+π− (p, k) dp dk = Pπ+π− (m,n) dm dn

Pπ+π− (p, k)dp dk

dn dm︸ ︷︷ ︸|J |

= Pπ+π− (m,n)

→ Pπ+π− (p, k) = Pπ+π− (n, m)1|J |

(D.3)

173

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174 ANHANG D. π+π− -PAARMULTIPLIZITATEN - EINE ABSCHATZUNG

Die Jacobi-Determinante|J | errechnet sich hierbei zu:

|J | =

∣∣∣∣∣∣∂p∂n∂k∂n

∂p∂m∂k∂m

∣∣∣∣∣∣ =∣∣∣∣∣∣∂f1∂n∂f2∂n

∂f1∂m∂f2∂m

∣∣∣∣∣∣ =∣∣∣∣ m n

0 1

∣∣∣∣ = m (D.4)

Damit ergibt sich aus Gleichung (D.3) die Bestimmungsgleichung vonPπ+π− (p, k)

Pπ+π− (p, k) = Pπ+π− (n, m) · 1m

(D.5)

Mit den Gleichungenp = f1(m, n) = m × n undk = f2(m,n) = m aus (D.2) lasst sich Gleichung(D.5) als Funktion vonp undk schreiben:

m = k und n =p

k

→ Pπ+π− (p, k) = Pπ+π− (k,p

k) · 1

k(D.6)

Um die VerteilungsdichtefunktionD.6 ausschließlich als Funktion von p der Paarmultiplizitat darstellenzu konnen, muss letztlichuberk integriert werden.

Pπ+π− (p) =∫k

Pπ+π− (k,p

k) · 1

kdk (D.7)

GleichungD.7 stellt somit die formale Losung fur die Verteilungsfunktion des ProduktesPπ+π− (p) alsFunktion einer gemeinsamen VerteilungsfunktionPπ+π− (n, m), die sich aus den einzelnen Verteilungs-funktionen vonπ+ undπ− ergibt.Nimmt man an, dass diese VerteilungsfunktionPπ+π− (n, m) separierbar ist, sich also als Produkt dereinzelnen Verteilungen darstellen lasst:

Pπ+π− (m,n) = Pπ+ (m)× Pπ− (n) (D.8)

so kann die Gleichung (D.7) weiter umgeformt werden zu:

Pπ+π− (p) =∫k

Pπ+ (k)Pπ−

(p

k

)· 1k

dk (D.9)

In Gleichung (D.9) kann jede beliebige Verteilung fur π+ undπ− benutzt werden.

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D.2. ERWEITERUNG DER HERLEITUNG FUR KONTINUIERLICHE VERTEILUNGEN 175

D.2 Erweiterung der Herleitung fur kontinuierliche Verteilungen,am Beispiel einer verallgemeinerten, kontinuierlichen Poisson-Verteilung

Setzt man fur die Anpassung einer Poissonverteilung an die in Kapitel5 ermittelten mittleren Pionen-multiplizitatenMπ± (siehe AbbildungD.1) ein,

µπ± = Mπ±

Pπ±(Mπ±) =µMπ±π± · e−µπ±

Mπ± !

welche sich mittelsΓ(n + 1) = n! fur reelle Zahlen erweitern lasst,

Pπ±(Mπ±) =µMπ±π± · e−µπ±

Γ(Mπ± + 1)

und setzt diese inD.9 ein, so ergibt sich fur die PionenmultiplizitatPPoissonπ+π− (p = Mπ+π− ):

PPoissonπ+π− (p = Mπ+π− ) = e−µπ+ −µπ−

∫k

µ

(pk

)π−

Γ(p

k+ 1) µ

(k)π−

Γ (k + 1)1k

dk

(D.10)

D.3 Anwendung auf experimentelle Verteilung (Poisson)

Mittels numerischer Integration lasst sich die GleichungD.10berechnen. Als Grundlage dienen die Er-gebnisse einer Poisson-Anpassung an die Pionen-Multiplizitatsverteilungen in AbbildungD.1. Wendetman nun das oben beschriebene Verfahren an ergibt sich die in AbbildungD.2 gezeigte Paarverteilung.Es ergeben sich hierfur ein MittelwertM und eine Standardabweichungσ(M) dieser Multiplizitatsver-teilung von:

MPoissonπ+π− ≈ 0, 24 Paar-Kombinationen pro Reaktion

σ(MPoissonπ+π− ) ≈ 0, 53 Paar-Kombinationen pro Reaktion.

Desweiteren lasst sich aus den Verteilungen schließen, dass die Wahrscheinlichkeit fur ein Paar pro Kol-lision bei9, 0 % liegt, die fur keines bei85, 0 %. Somit ergibt sich, dass unter den gegebenen Annahmennur 15% der Reaktionen zur Paaranalyse herangezogen werden konnen.

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176 ANHANG D. π+π− -PAARMULTIPLIZITATEN - EINE ABSCHATZUNG

Multiplicity0 5 10 15 20

[1/e

vent

]dMdP

10-8

10-7

10-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

1

+π -π

: 0.48Poisson+πµ

: 0.50Poisson-πµ

: 0.50+πM

: 0.52-πM

Abbildung D.1: Poissonverteilung der Pionenmultiplizitaten: Gezeigt sind die Multiplizitatsverteilung derPionen aus der Analyse der experimentellen Daten von November 2001. Zum Vergleich ist eine Pois-sonverteilung zu sehen, die an die Daten angepasst wurde. Im Bereich hoher Multiplizitaten weichendie Verteilungen von der einer Poissonverteilung ab.

Pair Multiplicity0 5 10 15 20 25

rela

tive

abun

danc

e

10-8

10-7

10-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

1

Abbildung D.2: Multiplizitat derKombinationsmoglichkeiten furπ+π− Paare, die einer Pois-sonverteilung mit einem Mit-telwert von µπ+ = 0.48 undµπ− = 0.50 entstammen, ent-sprechend der Ergebnisse ausAbbildung D.1.

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D.4. ERWEITERUNG DER HERLEITUNG FUR DISKRETE VERTEILUNGEN 177

D.4 Erweiterung der Herleitung fur diskrete Verteilungen

Fur den Fall einer diskreten Verteilung, wie sie u.a. bei der gemessenen Verteilung der Multiplizitatauftritt, kann fur die Pion-Verteilung zur Darstellung ein Dirac-Kamm verwendet werden:

P diskretπ± (x) =

∑i

pπ±(i)δ(x− i) (D.11)

wobeipπ±(i) die relative Multiplizitat darstellt:

pπ±(i) =Mi∑i

Mi(D.12)

Setzt man diese nun in GleichungD.9 ein so folgt:

P diskretπ+π− (p) =

∫k

(∑m

pπ+ (m)δ(k −m)

(∑n

pπ− (n)δ(p

k− n)

)1k

dk

=∑m

∑n

pπ+ (m)pπ− (n)

∫k

δ(k −m)δ(p

k− n)

1k

dk (D.13)

Mit der Skalierungseigenschaft der Delta-Distribution:δ(αx) = 1αδ(x) lasst sich die Gleichung weiter

umformen zu:

P diskretπ+π− (p) =

∑m

∑n

pπ+ (m)pπ− (n)

∫k

δ(k −m)δ(p− nk)

dk (D.14)

Fur das Integral∫k

δ(k −m)δ(p− nk) ergibt sich nun die Fallunterscheidung:

∫k

δ(k −m)δ(p− nk) =

1 :

k −m = 0p− k · n = 0

⇒ p = m · n

0 : sonst

(D.15)

Zusammengefasst bedeutet dies:

P diskretπ+π− (p) =

∑m

∑n

pπ+ (m)pπ− (n)×

1 : p = m · n0 : sonst

(D.16)

D.h. die relative Haufigkeit fur p Paarkombinationen ergibt sich aus der Summe der Produkte der relati-ven Einzelhaufigkeitenpπ+ (m) undpπ− (n) fur die Falle, dassp das Produkt vonm undn ist.

D.5 Anwendung auf experimentelle, diskrete Verteilung

Mit dieser formalen Losung fur diskrete Verteilungen, kann nun auch fur die gemessenen, diskretenMultiplizit atsverteilungen der Pionen eine Abschatzung fur die daraus zu bildende Paarverteilung der

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178 ANHANG D. π+π− -PAARMULTIPLIZITATEN - EINE ABSCHATZUNG

π+π− -Paare ableiten.Das Ergebnis dieser Berechnung findet sich in AbbildungD.3. Es ergibt sich, dass die Wahrscheinlich-keit in einer Reaktion keine Paarkombination ausπ+ undπ− bilden zu konnen hierbei bei86, 0 % liegt,die fur ein einziges Paar bei nur7, 28%.Die entsprechende Werte fur die mittlere Pionenpaarmultiplizitat µdiskret

π+π− sowie die Standardabwei-chung vergleicht TabelleD.1 mit den Ergebnissen der Poisson-Annahme.

Pair Multiplicity0 5 10 15 20 25

rela

tive

abun

danc

e

10-8

10-7

10-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

1

Abbildung D.3: Multiplizitat furπ+π− Paare bei Verwendungder gesampelten Multiplizitats-verteilung der Pionen aus Ab-bildung D.1 entsprechend derErgebnisse aus Kapitel 5.

Paar-Kombinationenpro Reaktion %

µπ+π− σπ+π− P (p = 0) P (p = 1)poissonverteilt 0,23 0,53 85,0 9,0

diskret 0,26 0,74 86,0 7,28

Tabelle D.1: Vergleich der Abschatzung der π+π− -Paarmultiplizitat fur eine Berechnung basierendauf der Annahme einer Poisson-Verteilung fur die Pionen bzw. unter Verwendung der gesampeltenVerteilung beides basierend auf den Ergebnissen der Hadronenanalyse aus Kapitel 5.

Auf Basis dieser ersten Abschatzung anhand der Pionenmultiplizitaten lassen sich erste Aussagenuberdie zu erwartende Kombinatorik machen, ohne auch nur eine Paarkombination zu berechnen:Fur die in dieser Arbeit betrachteten Strahlzeit zur Verfugung stehenden≈ 40 Millionen Reaktionbedeutet dies, dass in≈ 85% der Ereignisse keinπ+π− gebildet werden kann. Nur etwa15%= ≈ 6Millionen Reaktionen tragen hierzu bei. Aus diesen lassen sich, dieser Rechnung zufolge,≈ 14, 8×106

Paarkombinationen bilden, aus denen die gewunschten Signale herausgearbeitet werden mussen.

D.5.1 Vergleich mit dem Experiment

Im Abschnitt7.1 zeigen die Abbildungen7.1 und7.2 die aus den experimentellen Daten gewonnenenPaarmultiplizitatsverteilung, sowie deren relativen Anteile pro Reaktion und Gesamtzahl der Paare.

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D.5. ANWENDUNG AUF EXPERIMENTELLE, DISKRETE VERTEILUNG 179

Hierzu zeigt AbbildungD.4 die relative Verteilung der Paarmultiplizitaten der Experimentdaten im Ver-gleich zur mittels der Abschatzung gewonnenen Daten. Hierbei liegen die relativen Abweichungen derVorhersage zur gemessenen Verteilung mit steigender Multiplizitat zwischen 5 und 90% da die zugrundeliegenden Pionenverteilungen langere Auslaufer zu hoheren Multiplizitaten haben.Somit ist das Abschatzungsverfahren in der Lage den Kurvenverlauf bis auf einen Faktor 2 vorherzusa-gen. Im Falle der zur Paarbildung verwertbaren Reaktion steigt die Genauigkeit auf≈ 5% an.

multiplicity

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

Fra

ctio

n of

all

even

ts [%

]

10-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

1

10

102

rela

tive

Diff

eren

ce [%

]Abbildung D.4: Verteilung der Paarmultiplizitaten (blau) uberlagert mit den Ergebnissen derAbschatzung (rot) aus Abschnitt 6.2.1 sowie deren relativer Differenz (grun).

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180 ANHANG D. π+π− -PAARMULTIPLIZITATEN - EINE ABSCHATZUNG

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Anhang E

Signifikanz

Die Herleitung der Signifikanzα aus Gleichung6.10und Gleichung6.12auf Seite93gelingt wie folgt:

Im Experiment werden in einem Massenbereich∆m SignaleN∆m gemessen, die einerseits echte Si-gnale (S) und andererseits Untergrund (B) darstellen:

N∆m = Nevents · (nS + nB) (E.1)

Stellt man diese Gleichung um so ergibt sich fur ns:

nS =N∆m

Nevents− nB (E.2)

Hieraus lasst sich der FehlerσnS unter Zuhilfenahme vonσNevents =√

Nevents und GleichungE.1bestimmen.

σnS =1√

Nevents

·√

nS + nB + Nevents · n2B · σ2

nB(E.3)

mit σnB = σBNevents

, S = Nevents · nS undB = Nevents · nB folgt:

σnS =1

Nevents·

√S + B +

B2

N2events

· σ2B (E.4)

bzw.:

σS =

√S + B +

B2

N2events

· σ2B (E.5)

Fur die Signifikanzα ergibt sich nun der folgende Zusammenhang:

α =ns

σns

=S

σS

=√

Nevents ·ns√

nS + nnB + Nevents · n2B · σ2

nB

(E.6)

oder

α =S√

S + B + B2

N2events

· σ2B

(E.7)

181

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182 ANHANG E. SIGNIFIKANZ

Fur hinreichend großeNevents bzw. vernachlassigbar kleine Fehler kann der dritte Term in der Wurzelvernachlassigt werden und es ergibt sich:

α ' S√S + B

(E.8)

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Anhang F

Vertexbestimmung

Der Vertex zweier Geraden (allgemein Kurven) bezeichnet den Punkt im Raum, zu dem diese beidenGeraden den geringsten Abstand besitzen.

Vor der Vertexbestimmung muss im Vorfelduberpruft werden ob die Geraden

1. identisch,

2. parallel,

3. windschief sind, oder

4. einander schneiden.

Fur die Falle 1-2 und 4 werden die Standardverfahren zum Losen linearer Gleichungssysteme verwen-det, um einen moglichen Schnittpunkt zu berechnen.

Fur den Fall von windschiefen Geraden wurde die im Folgenden beschriebeneparametrische Minima-lisierungformuliert und implementiert.

F.1 Zwei Windschiefe Geraden: parametrische Minimalisierung

Der minimale Abstand eines Punktes R, beschrieben durch den Ortsvektor~r, zu einer Geradeng gegebenin ihrer parametrischen Darstellung, mit Ortsvektor~p, µ ∈ R und| ~uo| = 1

g : ~x = ~p + µ ~u0 (F.1)

ist gegeben durch ([BS91b]):

d =√

(~r − ~p)2 − ((~r − ~p) · ~u0)2 (F.2)

Ist nun R selbst ein Punkt einer zweiten Geradenh mit Ortsvektor~a, λ ∈ R und|~bo| = 1,

h : R = ~r = ~a + λ~b0 (F.3)

183

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184 ANHANG F. VERTEXBESTIMMUNG

so ergibt sich fur den Abstand:

d = d(λ)

=√

(~a + λ~b0 − ~p)2 − ((~a + λ~b0 − ~p) · ~u0)2 (F.4)

Der Einfachheit wegen betrachten wir nund2(λ) und kehren spater zud zuruck.

d2(λ) = (~a + λ~b0 − ~p)2 − ((~a + λ~b0 − ~p) · ~u0)2

= ~a2 + λ2~b20 + ~p2 + 2λ~a~b0 − 2~a~p− 2λ~b0~p

−[(~a · ~u0)2 + λ2(~b0 · ~u0)2 + (~p · ~u0)2

+2λ(~a · ~u0)(~b0 · ~u0)− 2(~a · ~u0)(~p · ~u0)− 2λ(~b0 · ~u0)(~p · ~u0)]

= λ2 ·[~b0

2− (~b0 · ~u0)2

]+2λ

[~a · ~b0 − ~b0 · ~p− (~a · ~u0)(~b0 · ~u0) + (~b0 · ~u0)(~p · ~u0)

]+~a2 + ~p2 − 2~a · ~p− (~a · ~u0)2 − (~p · ~u0)2 + 2(~a · ~u0)(~p · ~u0)

= λ2[

~b02− (~b0 · ~u0)2︸ ︷︷ ︸

A

]+2λ

[(~b0 − (~b0 · ~u0) ~u0) · (~a− ~p)︸ ︷︷ ︸

B

]+[(~a− ~p)2 − ((~a− ~p) · ~u0)2︸ ︷︷ ︸

C

]

d2(λ) = λ2A + 2λB + C (F.5)

mit

A = ~b02− (~b0 · ~u0)2 (F.6)

B = (~b0 − (~b0 · ~u0) ~u0) · (~a− ~p) (F.7)

C = (~a− ~p)2 − ((~a− ~p) · ~u0)2 (F.8)

Kehren wir nun zuruck zud(λ):

→ d(λ) =√

λ2A + 2λB + C (F.9)

Nun wird das Minimum bzgl.λ dieser Funktion bestimmt.Die notwendige (F.10) und hinreichende Bedingung (F.11) in ihrer allgemeinen Form lauten wie folgt:

d

dλd

!= 0 (F.10)

d2

dλ2 d

∣∣∣∣λ=λmin

> 0 (F.11)

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F.1. ZWEI WINDSCHIEFE GERADEN: PARAMETRISCHE MINIMALISIERUNG 185

Die entsprechenden Ableitungen erster und zweiter Ordnung von Gleichung (F.9) sind:

d

dλd =

λA + B√λ2 ·A + 2 · λ ·B + C

=λA + B

d

!= 0 (F.12)

d2

dλ2 d =d

(λA + B

d

)

=A · d− (λA + B) ·

(d

dλd

)d2

d2

dλ2 d =A

d− 1

d·(

d

dλd

)2

mit Gleichung (F.10) folgtd2

dλ2 d

∣∣∣∣λ=λmin

=A

d

Da |~b0| = | ~u0| = 1 gilt f ur die Komponenten dieser Vektoren0 ≤ u0i ≤ 1 und0 ≤ b0i ≤ 1. Da dieGeradeng undh nicht parallel sind (~b0 6= ~u0) ergibt sich somit, dassA > 0. Somit ist ein mit (F.10)gefundener Extremalwert fur λ immer ein Minimum, insofern der Abstandd(λ) 6= 0 ist.Lost man nun Gleichung (F.12) nachλ auf ergibt sich:

λmin = −B

A

λmin = −(~b0 − (~b0 · ~u0) ~u0) · (~a− ~p)~b0

2− (~b0 · ~u0)2

(F.13)

so ergibt sich der entsprechende Punkt auf Geradeh zu:

~rmin = ~a + λmin · ~b0

~rmin = ~a− (~b0 − (~b0 · ~u0) ~u0) · (~a− ~p)~b0

2− (~b0 · ~u0)2

· ~b0 (F.14)

Analog lassen sichµmin und~xmin fur die Geradeg bestimmen:

µmin = −B′

A′

µmin = −( ~u0 − ( ~u0 · ~b0)~b0) · (~p− ~a)

~u02 − ( ~u0 · ~b0)2

~xmin = ~p + µmin · ~u0

~xmin = ~p− ( ~u0 − ( ~u0 · ~b0)~b0) · (~p− ~a)

~u02 − ( ~u0 · ~b0)2

· ~u0 (F.15)

Der Vertex ist der Mittelpunkt zwischen diesen beiden Punkten:

~v = ~xmin +12(~rmin − ~xmin)

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186 ANHANG F. VERTEXBESTIMMUNG

~v =12(~rmin + ~xmin)

=12(~a + ~p)− 1

2

((−B

A

)· ~b0 +

(−B′

A′

)· ~uo

)=

12(~a + ~p)− 1

2

((~b0 − (~b0 · ~u0) ~u0) · (~a− ~p)

~b02− (~b0 · ~u0)2

· ~b0 +( ~u0 − ( ~u0 · ~b0)~b0) · (~p− ~a)

~u02 − ( ~u0 · ~b0)2

· ~uo

)

Mit ~u02 = | ~u0|2 = 12 = 1 und ~b02 = |~b0|2 = 12 = 1 lasst sich die Gleichung weiter vereinfachen undzusammenfassen:

~v =12(~a + ~p)−

12

1

1− (~b0 · ~u0)2

[((~b0 − (~b0 · ~u0) ~u0) · (~a− ~p)

)~b0 −

(( ~u0 − (~b0 · ~u0)~b0) · (~a− ~p)

)~uo

](F.16)

Verwirklicht ist diese Methode in der FunktioncalculateVertexParametricMinimalisation.

F.2 Zwei und mehr Trajektorien

Im Falle von mehr als zwei Geraden ist das zu losende Gleichungssystem fur einen Vertexpunktuberbe-stimmt. Anstelle dies zu losen wird im Falle der HADES-Analyse, insbesondere zum Bestimmen einesgemeinsamen primaren Eventvertex, eine analytische Minimierung des Abstandes aller beteiligten Ge-raden zu einem gemeinsamen Vertexpunkt verwendet [Gar03].

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Anhang G

Weitere, zusatzliche Selektionskriterien

G.1 Teilchenbezogene Selektionskriterien

G.1.1 Teilchen-Impuls

• pmin > 200MeV/cDa die Qualitat der Spurrekonstruktion abhangig vom Teilchenimpuls ist (u.a.[Mar04c]) und dieEffizienz unterhalb200 MeV/c stark abnimmt, empfiehlt sich ein solches Schnittkriterium imAllgemeinen. Im Falle der Kaonen zeigt sich jedoch, dass ein erheblicher Anteil des Impulsspek-trums der Pionen sich genau in diesem Bereich befindet. Dies fuhrt zu einer drastischen Reduktiondes Signals und konnte im Rahmen der Simulation nicht mehr verifiziert werden.

• pmax < 800 MeV/cDie

”Purity“-Untersuchung in4.2.2.1legt einen Schnitt oberhalb von800 MeV/c nahe, da in

diesem Bereich die Protonen schon einen Anteil von10− 15 % besitzen.

G.2 Paarbezogenene Selektionskriterien

G.2.1 Minimaler Abstand

Der minimale Abstand zwischen zwei Trajektorien stellt eine Moglichkeit dar echte Paarkandidaten, dieeinen gemeinsamen Vertex besitzen, von solchen zu trennen, die nur zufallig kombiniert wurden.

G.2.2 Armenteros-Podolanski

Eine Methode zur Unterscheidung zwischen symmetrischen und asymmetrischen Massenverteilungenin den Tochtern eines Zerfalls, liefert die Darstellung in Form derArmenteros-Podolanski-VariablenpArmenteros⊥ undαArmenteros ([PA54], anschaulich u.a. in [VA95]:

αArmenteros =p+‖ − p−‖

p+‖ + p−‖

(G.1)

187

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188 ANHANG G. WEITERE, ZUSATZLICHE SELEKTIONSKRITERIEN

p±‖ =~pPair

|~pPair|• ~p/pm (G.2)

pArmenteros⊥ =

√(~pPair)2 −

(p±‖

)2(G.3)

Wobeip±‖,⊥ die Komponenten der beiden Tochterteilchen parallel und senkrecht zur ursprunglichen Aus-breitungsrichtung des Mutterteilchens darstellt. Das Vorzeichen+/- bezieht sich konventionsgemaß aufdie Ladung der Produkte. AbbildungG.1zeigt diese Impulszerlegung und eine theoretische Verteilungfur K0

S , Λs undΛs. Das Maximum der Verteilung wird dabei durch den im Schwerpunktsystem zurVerfugung stehenden Impuls definiert.Durch Setzen von Grenzen in dieses Variablen kann man ohne Kenntnis der Teilchenidentitat beispiels-weise zwischenΛs undK0 unterscheiden. Da die Beitrage vonΛ-Zerfallen jedoch verschwindend ge-ring sind fuhrten Schnitte zu keiner Verbesserung.

(a) Variablendefinition:pArmenteros⊥ undpArmenteros

89

reduced to 10, 471, and 578 events, in the target/SSDs, upstream of the dipole magnet, and

inside the dipole magnet regions, respectively.

0

0.05

0.1

0.15

0.2

0.25

0.3

0.35

0.4

0.45

0.5

-1 -0.8 -0.6 -0.4 -0.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1

pL+ − pL

−( ) pL+ + pL

−( )

PT

(Ge

V/c

)

Ks0

Λ0Λ0

Figure 6.14. Podolanski-Armenteros plot for the K0s → π+ π−

, Λ0 → p π−

, and Λ0 → p

π+ decays. (b) theoretischer Kurvenverlauf [VA95]

Abbildung G.1: Die beiden Darstellung zeigen (G.1(a)) die Definition der Variablen pArmenteros⊥ und

pArmenteros‖ im Laborsystem als Komponenten senkrecht und parallel zur Ausbreitungsrichtung des

zerfallenen Teilchens. In G.1(b) sind die theoretisch kinematisch erlaubten Bereiche fur einen Zerfall inK0

S bzw. Λ/Λ dargestellt in den Armenteros Variablen p⊥ und α.

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G.2. PAARBEZOGENENE SELEKTIONSKRITERIEN 189

G.2.3 Offnungswinkel

Der Offnungswinkel, den ein Teilchenpaar bei einem Zerfall zueinander einnimmt:

cos 6 ~p1, ~p2=

~p1 • ~p2

|~p1| |~p2|, (G.4)

stellt ein weiteres mogliches Kriterium dar. Diese wurde jedoch verworfen. Das Setzen eines Selekti-onsbereichs von25 − 130 unterdruckte zwar den Untergrund, doch war danach eine Anpassung desverbleibenden Untergrundes mit Gleichung6.20nicht mehr moglich. In Zukunft liegt hier eventuell eineMoglichkeit mit einer anders gearteten Anpassungsfunktion diesen Parameter zu nutzen.

Entries 414192

Mean 51.93

RMS 29.42

]°pair opening angle [

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

]°1/

1 [

1

10

102

103

104

Entries 414192

Mean 51.93

RMS 29.42

opening angle Entries 3327

Mean 70.8

RMS 21.12

]°pair opening angle [

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

]°1/

1 [

1

10

102

103

104

Abbildung G.2: URQMD-Simulation: Offnungswin-kelverteilung aller π+π− -Paare (blau). Daruberge-legt ist die K0

S -Verteilung.

G.2.4 Pointing-Angle

DerPointing-Anglekombiniert fur Zerfalle von einem sekundaren Vertex, die geometrische Informationvom Ort des sekundaren Vertex in Bezug auf den primaren Vertex mit den Impulsinformationen desrekonstruierten Paarimpulses.:

cos αPointing =(~vsecondary Vertex− ~vprimary Vertex) • (~p1 + ~p2)∣∣∣(~vsecondary Vertex− ~vprimary Vertex)

∣∣∣ |(~p1 + ~p2)|(G.5)

AbbildungG.3beschreibt die Konstruktion.

Fur korrelierte Paare, deren Mutterteilchen aus dem primaren Vertex entstammt (hohere Ordnungensind auch moglich), sollte der Winkel annahernd180 betragen. Voraussetzung fur die Nutzung diesesKriterium ist die Kenntnis des primaren und sekundaren Vertex mit einer hinreichend guten Auflosungsowie ein hinreichend langer Vertexvektor.Die Untersuchung im Rahmen dieser Arbeit ergaben, dass die Ortsauflosung nicht ausreichend war.

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190 ANHANG G. WEITERE, ZUSATZLICHE SELEKTIONSKRITERIEN

Abbildung G.3: Konstruk-tion des pointing angleals Winkel den der VertexVektor ~v mit dem Sum-menimpulsvektor ~p.

G.2.5 Impact parameter- Durchstoßpunkte in der primaren Vertex Ebene

Fur einen Zerfall, der an einem sekundaren Vertex stattfindet, gilt, dass die Spuren der Produkte, wennman sie in diexy-Ebene senkrecht zur Strahlachse an derz-Koordinate des primaren Vertex zuruckver-folgt, einen Mindestabstand zueinander und zum primaren Vertex haben. Daruber hinaus kann man fol-gern, dass die beiden Durchstoßpunkte der Einzelspuren auf der o.g Ebene gemeinsam mit dem primarenVertex auf einer Linie liegen und dass der primare Vertex dabei zwischen den beiden anderen Punktenliegt. AbbildungG.4legt die Verhaltnisse dar.

Abbildung G.4: Veranschaulichungder Zusammenhange in Bezugauf die impact parameter-Vektoren~b1 und ~b2. In grau ist die xy-Targetebene dargestellt.

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196 LITERATURVERZEICHNIS

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Danksagung

Diese Arbeit, ihre Durchfuhrung und ihr Abschluss waren nicht moglich gewesen ohne den Beistand,die Hilfe und Unterstutzung einiger Personen. Diesen gilt hiermit mein personlicher Dank:

. . . meinem Doktorvater Herrn Professor Dr. Peter Braun-Munzinger fur die langjahrige Betreuung,Unterstutzung und Geduld.

. . . Herrn Dr. Christian Sturm fur die intensive Betreuung, die Diskussionen, Streitgesprache undMotivation in der langen Schlussphase,

. . . Herrn Dr. Christian Muntz fur die alternative Sichtweise, die bei (fast) jeder Frage auftauchte.

. . . meinem langjahrigen Zimmergenossen Herrn Dr. Jochen Markert fur die (nutzlichen, informel-len, deftigen, sarkastischen, lustigen, ihm eigenen, etc. ...) Kommentare, die Hilfestellung beimErstellen und Sichern der Arbeit, das grundliche Durchsehen der Arbeit und die technischen Vor-arbeiten.

. . . Herrn Professor Dr. Joachim Stroth, der beratend, betreuend und immer motivierend beiseitestand.

. . . Herrn Dr. Romain Holzmann. Ihn konnte man immer storen und zu Fragen der Analyse, insbe-sondere GEANT, PLUTO und Physik befragen.

. . . Alexander (Mr. Mathematica), Anar, Burkhard, Gosia (Lady URQMD), Ilse, Jaro, Jorn, Simon,Yvonne.

. . . den Herren Dr. Piotr Salabura und Dr. Jens Soren Lange, die es besonders verstanden mit ihremInteresse und ihrer Begeisterung nichthinterm Bergzu halten.

. . . dem gemischten Team des CBM/KaoS/NA49/Alice - Zimmers:Dr. Ingrid Kraus, Dr. Florian Uhlig und als Satelliten Dr. Helmut Oeschler und, noch ein bisschenweiter weg, Dr. Andreas Forster.

. . . Herrn Dr. Michael Meurer fur die Unterstutzung bei den Fragen zur Statistik.

. . . Herrn Sascha Vogel fur die Zusammenarbeit hinsichtlich der URQMD-Simulationen derρ0 .

. . . Diana Schuhmacher fur die Durchsichtin letzter Minute.

. . . Frau Alosia (”Isia“) Busch (Sekretariat) und Herrn Edmar Stiel (Leiter Anwendungen und Help

Desk, GSI) fur dendirekten und personlichen Drahtzu den Ressourcen der GSI.

. . . meinen Eltern, die mir mein Studium ermoglichten.

. . . meiner Freundin und Partnerin Simone Elflein, die mir in der Zeit meiner Promotion immer aus-gleichend und helfend zur Seite stand.

Unser Wissen ist das Resultat unserer Erfahrungen,unsere Erfahrungen sind das Resultat unserer Dummheit.

Sacha Guitry (1885-1957), frz. Schriftsteller, Schauspieler u. Regisseur

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Lebenslauf

Peter Wilhelm Zumbruch geboren 27. Marz 1973, Bad Soden/Ts.

1979 - 1983 Grundschule Grundschule Bad Camberg1983 - 1985 Forderstufe Taunusschule Bad Camberg1985 - 1989 Gymnasialzweig Taunusschule Bad Camberg1989 - 1990 11. Klasse Gymnasium Pestalozzischule Idstein1990 - 1992 Gymnasium Tilemannschule Limburg

Abschluss: Allgemeine Hochschulreife1992 Grundwehrdienst1992 - 1998 Studium der Physik Technische Universitat Darmstadt

Diplomarbeit bei Prof. Dr. P. Braun-Munzingerdurchgefuhrt bei der Gesellschaft furSchwerionenforschung Darmstadt

1999 - 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter Gesellschaft furund Schwerionenforschung DarmstadtDoktorarbeit bei Prof. Dr. P. Braun-Munzinger