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unterwegs 0510 Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli, Ausgabe Nummer 23, Mai 2010 Brüggli fährt Velo Die Aktion «Bike to Work» bewegt. Klar, dass Brüggli da mitmacht. Wie alles begann Die Geschichte von Brüggli: Ein amüsanter Blick ins Archiv. Chance Praktikum Ein Praktikum: Die Chance, um in der freien Wirtschaft Fuss zu fassen. 08 16 20

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Unterwegs 23

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unterwegs0510Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli, Ausgabe Nummer 23, Mai 2010

Brüggli fährt VeloDie Aktion «Bike to Work» bewegt. Klar, dass Brüggli da mitmacht.

Wie alles begannDie Geschichte von Brüggli:Ein amüsanter Blick ins Archiv.

Chance Praktikum Ein Praktikum: Die Chance, um in der freien Wirtschaft Fuss zu fassen.08 16 20

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Brüggli-Geschichte

Wie alles begannBald sind seit der Gründung von Brüggli 25 Jahre vergangen. Es ist

fast unglaublich und grenzt an ein Wunder, wie Brüggli in dieser Zeit zur

grössten sozialen Institution in der Ostschweiz herangewachsen ist.

Man beachte im Inserat die Bank für Aussenhandel der UDSSR, die am meisten Geld spendete.

Damals hat die Leiterschaft noch alles selber gezügelt.

Gemütliches Beisammensein beim Znüni. Die ganze Firma an einem Tisch versammelt

Wie alles begannDie ersten Gehversuche mit den Medien im Mai 1987

1986 – Die Gründungsmitglieder (im Gegenuhrzeigersinn rechts unten beginnend): Kurt Fischer, Aloin Schütz,

Urs Buschor, Erich Messmer, Manfred Naef, Luigi Berini, Erich Heule. Auf dem Bild fehlt Helio Hickl.

Inhalt

ImpressumRedaktion: Michael Haller, Daniel KöppelSatz, Bild: Nathalie Schmidt, Printagentur by BrüggliTitelbild: David Hauser, Fotostudio am SeeDruck, Auflage: Printagentur by Brüggli, 1500 Ex.Herausgeber: Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch

«Bike to Work»Brüggli beteiligt sich an der schweizweiten Aktion. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, kann nur gewinnen. Es geht nicht um verbissenes Leistungsstreben, sondern um die Freude an der sanften Fortbewegung.

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Editorial: Unterwegs mit dem Velo

Wie das Gehirn uns beim Lernen hilft

Nachgefragt: Wie lernen Sie am besten?

Operation Riz Cazimir

Natürlich, Brüggli fährt Velo

«Velofahren ist fast wie Meditieren»

Leggero Vento überzeugt in Qualität und Preis

«Jeder Rappen zählt»: Mit 2010 Franken nach Bern

Selbst ist der Mann: Stanzwerkzeug aus eigener Fertigung

Wie alles begann: Die Brüggli-Geschichte

Die Chance: Ein Praktikum im ersten Arbeitsmarkt

Facebook: Ach, du schöne virtuelle Welt

Vom Problemschüler zum Problemlöser

Impressionen: Unterwegs mit 0,0027 km/h

21 Kilometer quälender Spass

Zehn Fragen an ...

Freunde im Exil: Das Fotostudio am See

Krimi: Die Mozartkugel

Dies & Das

Bilderrätsel: Wer findet die fünf Unterschiede?

Unser Partner: Die Firma L+S AG, Design+Technics

Jubilarinnen und Jubilare

16 Wie alles begann

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Editorial

Für viele im Brüggli eine klare Sache, dass sie an dieser Aktion dabei sind. Heinz List, zum Beispiel, kommt bei jeder Gelegenheit mit dem Velo zur Arbeit. Lesen Sie in diesem «Unterwegs», was ihn bewegt, und er-fahren Sie mehr über die Aktion «Bike to Work» (ab Seite 8). Die sanfte Mobilität, das Vorwärtskommen mit Muskelkraft, ist ja gerade im Brüggli ein immerwährendes Thema, besonders durch den Leggero, dessen jüngste Modell-Generation «Vento» rasch Freunde gefun-den hat – sogar bei den Prüfexperten vom TÜV (Seite 12).

Wussten Sie, dass ausgerechnet die Russische Handelsbank 1987 den grosszügigsten finanzi-ellen Beitrag zur Gründung von Brüggli geleistet hat? Redaktionsmitglied Daniel Köppel hat im Archiv gewühlt und im Gespräch mit vier Grün-dervätern allerlei Amüsantes zutage gebracht (Seite 16). Eine spannende Geschichte hat auch Dr. Michael Bohne. Wäre es damals, als er zur Schule ging, nach den Lehrern gegangen, wäre aus ihm alles andere als ein heute internatio-nal anerkannter Facharzt für Psychologie und Psychotherapie geworden. Lesen Sie seinen Werdegang «Vom Problemschüler zum Pro-blemlöser» auf Seite 24.

Unterwegs mit dem VeloWenn im Juni die Blechlawine auf unseren Strassen etwas besser rollt, hat Brüggli womöglich dazu beigetragen. Denn Brüggli macht an der Aktion «Bike to Work» mit – mit dem Velo zur Arbeit.

Erstaunlich, wie viel man über einen Menschen erfährt, wenn man ihm zehn ganz banale Fragen stellt (Seite 30). Faszinierend, wie unser Hirn nach Wissen giert (Seite 4). Und einfach hübsch, was

entsteht, wenn ein an-gehender Berufsfoto-graf ein Fotomodell zur Schnecke macht (Seite 26). Viele verschiedene Beiträge also wieder, darunter sogar ein Kurz-

krimi einer Brüggli-Mitarbeiterin (Seite 32), getreu dem Motto: «Vielfalt statt Einfalt».

«Unterwegs» geht wie immer zu lieben und wich-tigen Leuten (wobei uns die lieben fast wichtiger sind). Alles Gute Ihnen, auf welchem Weg auch immer. Und hoffentlich viel Freude mit diesem «Unterwegs».

» Michael Haller

Kommunikations verantwortlicher

Die sanfte Mobilität ist im Brüggli

immer ein Thema.

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Im menschlichen Gehirn gibt’s mehrere Milliarden Nervenzellen. Das Bild stellt zwei Synapsen dar, die der Impuls-Übertragung von der einen auf die andere Nervenzelle dienen.

Unser Hirn kann nichts besser und tut nichts

lieber als lernen.

Das Gehirn des Menschen wiegt etwa 1,4 Kilo-gramm und macht damit rund 2 Prozent des Kör-pergewichtes aus. Es verbraucht jedoch mehr als 20 Prozent der Energie des gesamten Körpers. Von jeglicher Nahrung, welche wir zu uns nehmen, geht also ein Fünftel direkt in das Gehirn (also nicht nur auf die Hüften). Unser Gehirn enthält einige Milliarden Nervenzellen (Neuronen). Dies ermöglicht dem Menschen, Dinge zu tun, die an-dere Lebewesen nicht können. So ist unser Gehirn für das Lernen optimiert. Es lernt also nicht irgend-wie, sondern kann nichts besser und tut nichts lieber! Wer mit Blick auf die Schule nun skeptisch reagiert, der lese einfach weiter.

Das Gehirn erinnert sichWie erwähnt, wurde unser Gehirn mit mehreren Milliarden Nervenzellen ausgestattet. Nervenzel-len sind Zellen, welche auf die Speicherung und Verarbeitung von Informationen spezialisiert sind. Die Übertragung eines Nervenimpulses von einer Nervenzelle auf die andere erfolgt über Kontakt-stellen (Synapsen). Der Impuls wird durch das Ein-treffen von kleinsten Bläschen erkannt. Die Bläschen enthalten ei-nen Übertragungsstoff, der nach Eintreffen an der Kontaktstelle frei-gesetzt wird. Dieser Vorgang erregt dann wieder die nächste Nerven-zelle usw. Das Lernen (z. B. von neuem Schulstoff, von Arbeitsabläufen oder körperlichen Bewegun-gen) verstärkt die synaptische Verbindung. Da-durch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verbindung bei der nächsten Aktivierung zur Er-regung des zweiten Neurons führt. Dann nämlich wird das Gelernte erneut abgerufen – das Gehirn

Wie das Gehirn uns beim Lernen hilftSchon faszinierend, das menschliche Gehirn. Es lernt und lernt und lernt. Und es ist tatsächlich so: Je früher wir anfangen und je mehr wir üben, umso leichter und nachhaltiger verankern sich die Lerneffekte in unserem Kopf.

Lernen

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Eine Vertiefung des Lern-stoffes trägt dazu bei, dass

unser Hirn etwas behält.

erinnert sich. Wenn dieser Prozess in den gleichen Nervenzellen innerhalb eines Tages und den da-rauffolgenden Tagen abläuft, führt dies zu einer Verstärkung der Kontaktstellen zwischen betrof-fenen, hintereinander geschalteten Nervenzellen, mit der Folge, dass diese Nervenbahnen und Ver-bindungen künftig immer einfacher und am Ende wie geschmiert anspringen, wenn es um gleiche oder ähnliche Lerninhalte geht. Verstärkend wirkt also die wiederholende Beschäftigung mit densel-ben oder ähnlichen Lerngegenständen.

Übung macht den MeisterAlso stimmt das Sprichwort doch: Je früher wir anfangen und je mehr wir üben, desto deut-licher verankern sich die Lerneffekte in unserem Gehirn. Er-innern ist somit das Wieder-Aktivieren des Netzwerkes, welches beim Lernen aktiv war. Das gelernte Wissen zu testen und somit die Erinne-rung zu aktivieren, ist ein mächtigerer Lernfaktor als das eigentliche Lernen. Dadurch kann auch der Sinn von Prüfungen erklärt werden.

Glückshormone zur BelohnungEin Beispiel: Eine neue Telefonnummer, die uns wichtig ist, weil wir bereits wissen, dass wir sie ab sofort immer wieder benötigen, behalten wir schnell und erinnern uns besser an sie. Andere, von denen wir von vornherein wissen, dass wir sie künftig nicht mehr benötigen, geraten unwillkürlich sofort wieder in Vergessenheit – sie gelangen erst gar nicht ins Langzeitgedächtnis. Hundertprozen-tig und auf Anhieb klappt die Langzeitspeicherung bei Informationen mit zusätzlicher herausragender emotionaler, also gefühlsmässiger Bedeutung – niemand vergisst die nur einmal gehörte, gerade eben erfahrene Telefonnummer seiner neuen Lie-be. Neurobiologische Priorität haben also neue Lerninhalte und Informationen besonders dann, wenn deren Bedeutung zur Erlangung von Vortei-

len oder zur Vermeidung von Nachteilen klar ist. Dies geschieht dadurch, dass wir alle in unserem Gehirn einen internen Belohnungsmechanismus haben. Dieser Mechanismus schüttet als Beloh-nung im Gehirn ganz bestimmte Stoffe und Sub-stanzen aus, die ein extremes Wohlgefühl – ja, einen Kick bewirken. Dieses Gefühl kennen zum Beispiel Sportler, die einen Wettkampf gewinnen oder Schüler, die eine entscheidende Mathematik-arbeit geschafft haben.

Die Abspeicherung von Informationen, also das Lernen, funktioniert langfristig dann besonders gut, wenn dabei der hirninterne Belohnungsmechanis-

mus anspringt. Jedes Gehirn belohnt sich durch die Ausschüttung von Stoffen, auch be-kannt als Glückshormo-ne mit dem Namen Do-pamin. Dopamin fördert

die Abspeicherung neuer Lerninhalte.

Aufnehmen und behaltenDies ist der Zusammenhang zwischen Lernen und Motivation. Die Stärke des hirninternen Beloh-nungssystems, also die Intensität des Ausschüt-tens des Glückshormones im Gehirn, scheint nach Überwinden von Problemen und beim Vermeiden negativer Konsequenzen besonders gross zu sein. Dies erklärt, warum der Lerneffekt immer dann besonders gross ist, wenn wir etwas trotz grosser Hürden und nach enormer Anstrengung geschafft haben. Regelmässige Wiederholung und Vertie-fung, also Automatisierung, sind unverzichtbar, wenn unser Hirn etwas erlernen = aufnehmen und behalten = speichern soll.

Aus «Lernen – Gehirnforschung und die Schule des Lebens», Manfred Spitzer

» Kerstin Stadler

Lerncoach

Lernen

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Nachgefragt

Ich gehe jeden Montagnachmittag in die Lernthe-rapie. Zu Hause lerne ich eine halbe Stunde pro Tag. Vor einer Prüfung frage ich meistens Schul-kollegen, ob sie mich abfragen. Wenn es beim Ler-nen nicht allzu viel Konzentration braucht, lerne ich zu Hause mit dem Mp3-Player. So kann ich mich besser auf das Lernen konzentrieren.

Ich brauche beim Lernen sehr viel Ruhe und will dabei nicht gestört werden. Den Laptop und das Handy lege ich auf die Seite, was aber nicht immer funktioniert. Ich habe eine Liste zusammengestellt, was und wie lange ich pro Tag lerne. Zudem haben wir im Brüggli einen geführten Lernnachmittag. Wenn ich tagsüber nicht einen allzu grossen Stress habe, lerne ich am Abend am besten.

Ich passe einfach während des Unterrichts gut auf. Wenn ich etwas oft genug gehört habe, kann ich es wieder gut abrufen. Auch das ständige Durch-lesen eines Textes reicht mir aus, um etwas zu be-halten. Da ich in Bildern denke, male ich mir aus, wie ich an der Prüfung die Fragen gut beantworte. Das hilft beim Lernen.

Vom Zuhören alleine profitiere ich nicht. Ich mache mir deshalb Notizen und beschränke mich dabei auf die wichtigsten Punkte. Ich lerne täglich eine halbe bis zu einer Stunde. Die Auszeit ist dabei sehr wichtig. Ich mache mir auch einen Lernplan und schaue mir die aufgeschriebenen Notizen während vier Tagen hintereinander an, dann wo-chenweise und monatlich.

Wenn ich dem Lehrer gut zuhöre, kann ich‘s mir gut merken. Allerdings ist am Morgen die Konzen-tration bis zum ersten Kaffee eher schwach. Bei einer grösseren Prüfung mache ich aus den ein-zelnen Wörtern Philosophien, indem ich sie mit Emotionen verknüpfe und damit Eselsbrücken und Melodien schaffe. So geht’s leichter.

Ich bin mit voller Aufmerksamkeit dabei, es gibt nichts Langweiliges, weil es um meinen Lieblings-beruf geht. Ich mache mir zum Teil Notizen, aber nicht sehr viel. Bei einem grösseren Thema mit verschiedenen Fachausdrücken lerne ich mit Kar-teikarten. Vor einer Prüfung lese ich alles ein- bis zweimal durch, das reicht.

Rahel Schudel, Lehrtochter Polygrafin EFZ

Manuela Gloor, Lehrtochter Polygrafin EFZ

Christoph Latzer, Lehrling Druckausrüster EFZ

Florian Ganz, Lehrling Polygraf EFZ

» Notiert / Bilder: Daniel Köppel

Mitarbeiter Unternehmenskommunikatiom

Beim Durchlesen mache ich Markierungen und for-muliere Fragen, die ich dann in eine Lernkartei auf-nehme. Das Aufnehmen der Fragen in das Kartei-system ist zwar sehr aufwendig, dafür habe ich dann schon einen kleinen Teil gelernt. Die Lernkar-tei hat auch den Vorteil, dass ich unterwegs nicht das ganze Schulmaterial hervornehmen muss. Es ist sehr praktisch.

Ich schreibe alles auf und gestalte es farblich. Wenn ich einen Text lese, nehme ich einen Stift und streiche die wichtigsten Sachen an. Beim Ler-nen höre ich meistens Musik. Die Musik entspannt mich, und ist es kein genervtes Lernen mehr. Wenn ich mal am Lernen bin, ziehe ich es ohne Unter-bruch durch, sonst bin ich nicht mehr motiviert.

Kim Diller, Lehrling Drucktechnologe EFZ

Wie lernen Sie am besten?Lehrzeit, strenge Zeit! Brüggli bildet mehr als 200 Lehrlinge aus. Wer hat die besten Lerntipps?

Ich arbeite mit Markierungen und nehme dabei verschiedene Farben, weil es für das Auge span-nender ist. Auf die LAP hin haben wir eine Lern-gruppe gegründet. Das hat den Vorteil, dass man einen festen Termin hat, der verbindlich ist. Wenn man Fragen zum Lernstoff hat, können wir in der Gruppe darüber reden.

Toby Rickenbach, Vorlehre Büroassistent Aaron Wiser, Lehrling Küchenangestellter EBA

Fabian Köchli, Lehrling Logistiker PrA

Albina Selimi, Lehrtocher Büroassistentin EBA

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Vorlehrjahr-Projekt

Um acht Uhr morgens in der Früh trafen wir uns, das Vorlehrjahrteam B, in der Migros Romanshorn, um den geplanten Einkauf für unser Kochprojekt zu erledigen. Nun ja, wir mussten leider feststellen, dass die Migros erst um halb neun öffnet, und so sassen wir in der Ein-gangshalle wie eine verkaterte Abschlussklasse nach einer rasanten Nacht. Wir warteten also noch eine halbe Stunde. Glücklicherweise hatte das Restaurant dann auch schon früher auf. Als das Koffein anfing zu wirken und unsere Äuglein einen weniger verquollenen Eindruck machten, starteten wir unseren Einkauf.

Viel Schokosauce und etwas EisSpontan wie wir sind, entschieden wir uns für eine andere Beilage als geplant. Es sollte Curryreis mit Poulet-Geschnetzeltem werden. Das Poulet war zwar schon gehackt und die Currysauce bereit, um aufgekocht zu werden, aber wir waren uns unserer Sache sicher. Zum Dessert wollten wir uns einen Coupe Dänemark genehmigen, mit sehr, sehr viel Schokosauce, so kauften wir für jeden von uns dreien ein eigenes Pack Sauce.

Operation Riz CazimirDrei Freunde aus dem Vorlehrjahr wollen sich als Kochkünstler auszeichnen und machen sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Welt des Feinschmeckens.

Das Auge isst mitWir kochten im Schulhaus Weitenzelg. Die Küche war ganz in Ordnung, ein bisschen muffig, aber

sonst okay. Da unsere Currysauce nur noch aufgekocht, das Fleisch gebraten und der Reis gekocht werden muss-te, hatten wir viel zu viel Zeit zur Verfügung,

die wir motiviert der Salatsauce widmeten. Irgend-wann war die Sauce perfekt, und es gab nichts mehr daran herumzuwerkeln. Also widmeten wir uns der Tischdekoration. Die Küche hatte schöne Teller und Schalen, die wir perfekt in unserer Deko integrierten.

Das SenfglasUnd da war noch die Geschichte mit dem mysteriösen Senf, der verbotenerweise be-nutzt wurde. Wem gehörte er? Was wurde mit ihm gemacht, und vor allem: Woher kam er? Nach wei-teren Mutmassungen über das Mysterium Senf-glass, war es dann auch mal für uns drei Zeit, die Kochkellen zu schwingen. Wie wir später belustigt feststellten, war unser Schätzungsvermögen in Sachen Reis und Gramm nicht sonderlich gut. Die Portion hätte locker für fünf hungrige Mäuler ge-reicht. Zuerst aber bereiteten wir die hochkompli-zierte und knifflige Fertig-Currysauce zu, die ganz toll schmeckte.

Unser Curryreis war spitze. Und dann kam das Dessert …

Die Portion hätte locker für fünf hungrige

Mäuler gereicht.

Ein Reisgericht: einfach lecker

Im FreudenhimmelNach einer halben Stunde war das Fleisch gebra-ten, der Reis gekocht, und die Schokosauce für den Coupe schmolz schon im heissen Wasserbad dahin. Inmitten interessanter Gespräche setzen wir uns zu Tisch und assen zuerst den Salat. Na-türlich war er gut. Unser Curryreis war spitze, je-doch schafften wir nur die Hälfte von dem, was aufgetischt worden war.

Und nun das Highlight des Tages: Die warme Scho-kosauce ergoss sich über das Vanilleeis, nur schon das Ansehen dieses Meisterwerks versprach eine Explosion der Geschmacksnerven. Der Anblick trübte nicht. Wir schwebten im siebten Himmel.

Nach diesem Hochge-fühl musste der Ab-wasch gemacht wer-den. Wir erledigten ihn gründlich und gekonnt, putzten anschliessend

noch den Boden und verliessen die Küche so, wie wir sie vorgefunden hatten.

Alles in allem ein gelungener Tag mit Spass am Kochen und Zusammensein.

» Alexandra Gerber

Vorlehrteam B

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Bike to Work

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Die Aktion ist frei von Zwängen und verbissenem Leistungsstreben. Vielmehr steht das gemütliche Velofahren im Vordergrund. Es geht nicht ums Kilometer-Abspulen und neue Geschwindigkeitsre-korde, sondern um die Freude an der sanften Fort-bewegung. Bereits 30 Minuten Bewegung pro Tag steigern sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das Wohlbefinden und senken das Krankheitsrisi-ko. Selbst kleinere Strecken zählen – egal wie lan-ge man unterwegs ist. Auch wer nicht Velofahren kann oder will, hat die Chance, dabei zu sein, so-lange er sich mit Muskelkraft fortbewegt. Die Akti-on läuft den ganzen Juni – und Brüggli macht mit.

Jeden zweiten Tag mit dem VeloZiel der Aktion ist, dass alle Teilnehmenden an mindestens der Hälfte ihrer Arbeitstage den Ar-beitsweg mit dem Velo oder kombiniert mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen. Ist der Wohnort zu weit weg, ist das kein Hindernis. Ein Beispiel:

Natürlich, Brüggli fährt Velo«Bike to Work» ist eine schweizweite Aktion für Unternehmen und deren Angestellte, die sich etwas Gutes tun wollen. Wer im Juni auf dem Arbeitsweg das Fahrrad nutzt, kann nur gewinnen.

Anna wohnt in Weinfelden. Mit dem Velo von Zuhause nach Romanshorn zu fahren, das ist ihr verständlicherweise zu weit. Sie nimmt deshalb den Zug bis nach Amriswil und fährt von dort mit dem Velo nach Romanshorn weiter.

Mehr Spass im TeamDie Teilnehmenden bilden Vierer-Teams und er-nennen einen Teamchef. Die Team-Mitglieder können sich aus Leuten mit den unterschiedlichs-ten Arbeitswegen zusammensetzen. Dass trotz-dem auf Teams Wert gelegt wird, hat mehrere gute Gründe: Erstens dient das der Motivation. Zweitens nehmen alle Teams an einer Verlosung teil. Und drittens können so auch Leute dabeisein, die nicht Velofahren können oder wollen. Denn pro Vierer-Team darf eine Person mitmachen, die den Arbeitsweg ohne Velo, dafür aber mit eigener Muskelkraft zurücklegt – mit den Inline Skates, Turnschuhen oder Walking-Stöcken, zum Beispiel.

Bike to Work

mha. «Bike to Work» ist eine Aktion von Pro Velo, eine Organisation, welche die Interessen der Velofahrer vertritt und in der Schweiz mit rund 35 Regionalverbän-den vertreten ist. 1985 gegründet, ist Pro Velo Schweiz inzwischen ein Verband von mehr als 27 000 Velofahrerinnen und Ve-lofahrern, die gemeinsam das Ziel verfol-gen, den Verkehr sicherer sowie fahrrad- und fussgängerfreundlicher zu gestalten.Die Aktion «Bike to Work» findet 2010 zum fünften Mal statt. Letztes Jahr haben rund 50 000 Personen in mehr als 1000 Unternehmen mitgemacht.

www.biketowork.ch www.pro-velo.ch

«Bike to Work»

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mha. Über die Aktion «Bike to Work» haben wir brüggliweit auf allen Kanälen informiert: mündlich, über das Intranet, via Plakate – und hiermit auch in unserer Mitarbeiter- und Kun-denzeitschrift «Unterwegs». Spätentschlos-sene oder Personen, die noch Fragen haben, wenden sich am besten an die Koordinatorin Sonja Bütikofer oder an die Leitenden in ihrer Abteilung.

Teampreise

• 1. und 2. Preis: Eine 5-tägige Veloreise inkl. Hotels und Gepäck-

transport für das ganze Team

• 3. bis 5. Preis: Eine Ballonfahrt

• 6. Preis: Ein Treffen mit einem Projektteam-Mitglied von Solar Impulse (ein Flugzeug, ausschliesslich angetrieben von Solarenergie, welches die Erde ohne Treib- und Schadstoffe umfliegen soll)

• 7. Preis: Je ein 3-Jahres-Halbtax-Abo der SBB im Wert von je CHF 350.–

• 8. Preis: Je ein 2-Jahres-Halbtax-Abo der SBB im Wert von je CHF 250.–

• 9. bis 11. Preis: Je ein 1-Jahres-Halbtax-Abo der SBB im Wert von je CHF 150.–

Weitere Preise: 3 E-Bike-Touren und 5 Tandem-Ausflüge für das ganze Team30 x 4 Fitnesspark-Einzeleintritte sowie 100 Trost-preise von Chocolat Frey

Einzelpreise

• 1. Preis: Reise für 2 Personen mit dem City Night Line nach Kopenhagen inkl. 2 Übernach-tungen im Hotel Scandic Kopenhagen

• 2. und 3. Preis: je 2 Nächte im Hotel Lenkerhof (Junior-Suite) in Lenk

• 4. Preis: 1 Wellnesswoche im Hotel Fidazerhof in Flims für 2 Personen

• 5. bis 8. Preis: Je ein «Bike» to Work, ein Velo von Tour de Suisse Velos

Weitere Preise: 150 Standpumpen «Passat» und 200 bequeme Sättel von VELOPLUS, 30 Solarlade-geräte sowie 100 Trostpreise von Weleda

Und noch mehr PreiseMan hat also gleich zwei Gewinnchancen: einmal im Team und einmal als Einzelperson. Und Brüggli legt noch einen drauf: Unter allen Teilnehmen-den von Brüggli werden 1 Leggero Vento (Wert: CHF 555.–), 1 Freitag Tasche (Wert: CHF 180.–) sowie ein Gutschein der Gastronomie Usblick im Wert von CHF 100.– verlost. Dabeisein lohnt sich also in jeder Hinsicht.

» Michael Haller

Kommunikationsverantwortlicher

Bike to Work

Verlosung mit tollen PreisenAlle Teilnehmenden tragen ihre Tagesleistung auf einem Kalender (in Papierform oder online) ein. Ende Juni müssen alle Kalender via Teamchef eingereicht werden. Alle Teilnehmenden, die das Ziel erreicht haben (50 Prozent der Arbeitstage den Arbeitsweg mit dem Velo bzw. mit eigener Muskelkraft zurückgelegt), nehmen wie bereits angedeutet an mehreren Verlosungen teil:

Noch Fragen?

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Heinz List: Ich bin ein Praktiker. Mein zwölf Jahre altes Velo der italienischen Marke «X-Trem» erfüllt den Zweck tipptopp. Ich bin kein «Trendbolzen», der in der Sportmode alles mitmacht. Allerdings werde ich mich dieses Jahr von meinem alten Helm trennen und einen neuen anschaffen.

Wenn Du könntest, was würdest Du zuguns-ten der Velofahrer ändern?Heinz List: Es sind nicht viele Veränderungen nötig. Es ist ja alles da: schöne Radwege, vor allem in unserer Region, tolle Ausflugsziele und Geschäfte mit guten Angeboten. Ich würde allerdings noch mehr auf die Umweltfreundlichkeit und die vielen weiteren Vorzüge des Velofahrens hinweisen, un-gezwungen, aber regelmässig, damit hoffentlich noch mehr Leute auf den Geschmack kommen.

Wozu dient Dir eigentlich Deine Box auf dem Packträger?Heinz List: Da ist mein Regenschutz und Mittages-sen drin. Ich gehe oft an den See über den Mittag, natürlich mit dem Velo. So schaffe ich mir ein biss-chen Abstand.

Was ist Dein schönstes Erlebnis rund ums Velofahren?

Heinz List: Jetzt kommt ein Werbespot, aber es stimmt eben: Unter-wegs zu sein mit mei-ner Familie und dem Leggero-Veloanhänger; Modell Classico. Als unsere Tochter noch

im Anhänger sass, das war das Grösste. Und auch heute noch geniessen wir längere Ausfahrten mit dem Leggero; heute ist allerdings der Hund froh, wenn er zwischendurch im Veloanhänger ausru-hen kann. Mindestens einmal im Jahr fahren wir ins Werdenbergische, im St.Galler Rheintal, dem Binnenkanal entlang, sehr schön, im Hochsommer. Zwischendurch steigen wir ab, machen ein Pick-nick und nehmen ein Bad.

» Interview: Michael Haller

Kommunikationsverantwortlicher

Heinz, Du kommst regelmässig mit dem Velo von Altnau nach Romanshorn zur Arbeit. Was ist Deine Motivation?Heinz List: Ich komme seit 20 Jahren mit dem Velo zur Arbeit. Velofahren ist fast wie Meditieren. Während ich körperlich in Bewegung bin, kann ich mich am Morgen, auf dem Hinweg, gedanklich auf die Aufgaben des Arbeitstages vorbereiten und am Abend, auf dem Heimweg, den Kopf «lüften». Diesen vielfältigen Gedanken besondere Bedeutung zu geben, gelingt mir am besten auf dem Velo. So komme ich im wahrsten Sinn des Wortes vorwärts. Zusätzlich bin ich an der frischen Luft, was der Gesundheit gut tut. Und wenn mir die Autoabgase «stinken», geniesse ich den Seeradweg oder wähle eine Strecke dem Wald entlang.

«Velofahren ist fast wie Meditieren»Es muss schon ein arges Unwetter wüten, damit Heinz List das Velo zu Hause stehen lässt. Wann immer es geht, legt er seinen Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück.

Bike to Work

Man sieht Dich auch im Winter, bei Schnee und Regen, auf dem Velo.Heinz List: Das Wetter ist nur selten ein Hindernis. Ein bisschen Regen oder Schnee macht mir nichts aus. Ich brauche einfach etwas mehr Fahrzeit. Bei Dunkelheit muss natürlich die Beleuchtung klap-pen; ich benutze dann zusätzlich eine reflektierende Weste. Ich kam schon mit dem Velo zur Arbeit, als

es überraschend richtig aus Kübeln goss. Das war dann aber auch mir zu viel.

Welche Distanz legst Du täglich zurück?Heinz List: 26 Kilome-

ter. Ich komme auf eine Stunde Velofahren pro Arbeitstag.

Wie wirkt sich das auf Dein Befinden aus?Heinz List: Ich bin recht entspannt und fühle mich fit. Ich vermute, dass ich von Erkältungskrankhei-ten oft verschont werde, weil mich das Velofahren in der freien Natur weniger anfällig macht. Zudem spare ich Geld, weil ich mir das Abo fürs Fitness-Studio sparen kann. Ich finde es schön, das Nützli-che mit dem Angenehmen zu verbinden. Wenn ich am Abend heimkomme, habe ich mein Sport-programm schon ge-macht. Da bleibt mehr Zeit für die Familie.

Was hältst Du von «Bike to Work»?Heinz List: Eine gute Sache. Das Velofahren hat im Brüggli ja eh schon einen hohen Stellenwert. Das sieht man zum Beispiel anhand der vielen Velos rund ums Brüggli. Und mit «Bike to Work» wird das Velofahren vielleicht noch mehr ein Thema. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, andere zum täglichen Velofahren zu motivieren. Schade ist nur, dass Brüggli keine guten Veloständer hat. Weil’s mit dem geplanten Unterstand nicht klappt, müs-sen Alternativen gesucht werden.

Es fällt auf, dass Du ein einfaches Velo fährst und keinen schnittigen Velodress trägst.

«Ich komme auf eine Stunde Velofahren

pro Arbeitstag.»

«Wenn ich heimkomme,habe ich mein Sport-

programm schon gemacht.»

Heinz List, Ausbildungsverantwortlicher in der Mechanik-Lehrwerkstatt, schwört auf sein zwölf Jahre altes Velo. Bild: Michael Haller

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Industriecenter

Die Experten vom TÜV Süd haben den Leggero Ven-to 2010 nach dem Prüfprogramm PPP 50036:2010 getestet. Dieses Programm umfasst sowohl eine mechanische als auch chemisch-biologische Prü-fung sämtlicher Konstruktionen bzw. Materialien. Besonders werden die für die Verkehrssicherheit relevanten Faktoren wie Festigkeit, Fahr- und

Leggero Vento überzeugt in Qualität und PreisEin Jahr nach der erfolgreichen Lancierung setzt Leggero mit seinem jüngsten Modell ein weiteres Zeichen: Der Leggero Vento überzeugt im TÜV-Test mit durchwegs positiven Resultaten – und dies bei einem konkurrenzlos günstigen Verkaufspreis.

Das Testresultat des TÜV zeigt: Qualität muss

nicht teuer sein.

Crashverhalten unter die Lupe genommen – von der Kippgefahr über die Belastbarkeit der Alumi-niumwanne und Stabilität des Sicherheitsbügels bis hin zur Zuverlässigkeit der Feststellbremse und sicheren Handhabung des Kupplungssystems. Ausserdem haben die Experten die Kunststoff- und Textilteile – speziell die Fensterfolie – auf deren Chemiegehalt untersucht sowie die Sitzfederung geprüft.

Qualität zu fairem PreisDer Leggero Vento hat sämtliche Tests 2010 er-folgreich bestanden und das GS-Zeichen erlangt. Das ist auch ein Beweis dafür, dass Qualität nicht zwingend mit hohen Preisen verbunden sein muss. Brüggli setzt konsequent auf den Online-Verkauf und bietet den Leggero Vento 2010 direkt ab Fabrik für 555 Franken an. Wer drei Stück auf einmal be-stellt, zum Beispiel mit Nachbarn oder Freunden, bezahlt 444 Franken pro Anhänger. Ein vergleich-bares Konkurrenzprodukt kostet im Fachhandel rund doppelt so viel. Mit rund 1200 verkauften Leggero Vento im vergangenen Jahr – notabene

bei geringem Werbeaufwand – sieht sich Brüggli bestätigt: beste Qualität zum besten Preis.

In der Schweiz hergestelltBrüggli hat den Leggero Vento gemeinsam mit den Ingenieuren und Designern der Schweizer Firma «Tribecraft» entwickelt, die zum Beispiel auch für

das erfolgreiche Elektrovelo «Flyer» verantwortlich sind. Der Leggero Vento wird in Romanshorn herge-stellt und versandbereit montiert, ist mit wenigen Handgriffen und in wenigen Minuten fahrbereit und kann auch als Jogger und Transportanhänger genutzt werden. Zu seinen Vorzügen zählt ein gros-ser Kofferraum, der zwei volle Einkaufstaschen fasst, ohne dass dadurch der Komfort im Passa-gierbereich eingeschränkt wird. Noch mehr Platz entsteht durch das Umklappen der beiden Sitze.

Testkriterien im Detail• Tragfähigkeit Aluminiumwanne• Belastbarkeit Konstruktion• Belastbarkeit Gurtsystem• Crashverhalten (aktive/passive Sicherheit)• Kippsicherheit• Funktionalität und Zuverlässigkeit der Feststellbremse• Kupplungssystem, Verstellbarkeit und Stabilität der Deichsel• Fahrverhalten• Chemiegehalt Stoff und Kunststoff

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Industriecenter

Macht von allen Seiten eine gute Figur und trägt das TÜV-Siegel: der Leggero Vento 2010. Bilder: Hanspeter Bühler

Selbst zehn Jahre alte Leggero-Modelle sind noch

heute unterwegs.

Sicher und solidDie beiden Sitze sind einzelgefedert und dämpfen das Gewicht der kleinen Passagiere individuell ab – ein wesentlicher Unterschied gegenüber Kon-kurrenzmodellen, die auf eine Radfederung setzen. Das 5-Punkte-Gurtsystem lässt sich verschiedenen Körpergrössen anpassen. Dank grosser Sichtfens-ter haben die Kinder eine gute Rundumsicht und

sind von aussen besser zu sehen. Zum Fahrspass trägt ausserdem die gute Beinfreiheit im Passa-gierraum bei. Dank zehnjähriger Ersatzteilgaran-tie bereitet der Leggero Vento auch dann noch Freude, wenn die Kinder dem Anhänger-Alter entwachsen sind.

Pionier mit über 20 Jahren ErfahrungDer Leggero war 1989 Europas erster Kinderanhän-ger für Fahrräder. Erst belächelt, dann bewundert, verkaufte Brüggli über 100 000 Leggero. Selbst zehn Jahre alte oder noch ältere Leggero-Modelle sind noch heute auf den Strassen unterwegs. Nun ist der Pionier zurück – mit dem Leggero Vento, der in Preis und Qualität neue Massstäbe setzt.

» Michael Haller

Kommunikationsverantwortlicher

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Editorial

«Jeder Rappen zählt»: Mit 2010 Franken nach BernIm Radio, im Fernsehen, einfach überall: «Jeder Rappen zählt». Zuerst waren wir genervt von der vielen Werbung, auch wenn’s für einen guten Zweck war. Und trotzdem: Plötzlich liess uns die Aktion nicht mehr los.

In der Brüggli-Gastronomie Usblick ist von Don-nerstag bis Freitag eine Sammelbox aufgestellt. Jeder kann spenden. Der stolze Betrag von 1600 Franken ist am Ende in der Box, und der Verein Brüggli legt noch 410 Franken drauf, sodass 2010 Franken zusam-menkommen.

Donnerstag, 12.30 Uhr, Mittagsrapport der Techni-schen Dienste: Wir hören, dass Brüggli zwei Per-sonen sucht, die das gesammelte Geld nach Bern bringen. «Jeder Rappen zählt» live in Bern erleben: Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Samstagmorgen, 8.15 Uhr in St.Gallen, wo ist Ca-trin? Kurz darauf das Telefon. Sie hat verschlafen, wir müssen einen Zug später nehmen. Eine Stun-

de später sitzen wir dann doch im Zug Richtung Bern, wir haben es geschafft. Der Flughafen Klo-ten naht: Einen Moment lang überlegen wir uns,

auszusteigen und uns mit dem Geld Ferien an der Wärme zu gönnen. Das kalte Dezember-wetter fördert solche Gedanken halt einfach. Doch schnell haben wir

wieder das Ziel vor Augen. Schliesslich soll das Spendengeld im Kampf gegen Malaria helfen.

Ankunft in BernKurz vor Mittag kommen wir in Bern an. Es ist kalt, sehr kalt. Gefühlte minus 20 Grad. Nach einer kur-zen Orientierung und Nachfragen bei einem netten Herrn kennen wir den Weg Richtung Bundesplatz. Schon bald folgen wir einfach unseren Ohren, es

ist unüberhörbar. Und dann sehen wir ihn, den Glascontainer. Im Fernsehen sieht doch alles ganz anders aus als in echt.

Wohin mit dem Geld?Nach einer kurzen Staunzeit wollen wir das Geld abgeben. Das Blöde daran: Wir sind nicht die ein-zigen. Etwa drei Stunden müssten wir in der Kälte anstehen, damit wir direkt beim DRS3-Team das Geld abgeben könnten und man uns dabei im TV sehen würde. Wir beschliessen, das Geld direkt bei der Glückskette abzugeben. Wir umrunden also die lange Schlange vor dem Glascontainer

und kommen zum Container der Glückskette. Zwei nette Herren empfangen uns und nehmen unsere Spende entgegen. Ein toller Moment. Wie einfach es doch ist, etwas Gutes zu tun.

Posieren mit Roland JeanneretAls wir wegen Fotos fragen, ist besonders Roland Jeanneret, Kommunikationsleiter der Glückskette, begeistert. Wir amüsieren uns wirklich. Zum Ab-schied gibt’s Schokolade mit auf den Weg.

Auch einige Wochen später erinnern wir uns gerne an diesen besonderen Ausflug. Es war ein span-nender und eindrücklicher Tag. So viele Menschen in der Schweiz waren begeistert von dieser Idee und haben gespendet. Dass die Mitarbeitenden von Brüggli sich auch daran beteiligt haben, freut uns sehr. Das Gefühl, als wir auf dem Bundesplatz standen, mit all diesen Menschen um uns herum, ist unbeschreiblich. Danke Brüggli! Und: Wir wa-ren bestimmt nicht das letzte Mal in Bern.

» Regula Schwarz und Catrin Schär

Lernende Technische Dienste

Das Gefühl, als wir auf dem Bundesplatz standen,

ist unbeschreiblich.

Ein toller Moment. Wie einfach es doch ist,

etwas Gutes zu tun.

Spendeaktion

Regula Schwarz und Catrin Schär übergeben die Brüggli-Spende von 2010 Franken persönlich an Roland Jeanneret von der Glückskette. Bilder: zVg.

Sammelbox im Brüggli

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Selbst ist der Mann: Stanzwerk­zeug aus eigener FertigungDer Auftrag kam gerade richtig: komplettes Stanzwerkzeug herstellen, selber, in der Lehrwerkstatt. Das war eine gute Gelegenheit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen – und eine Chance, den Lehrmeistern zu zeigen, was wir draufhaben.

Das Stanzwerkzeug dient der Dog-Box-Herstel-lung. Zuerst einmal mussten wir uns schlau ma-chen, wie ein solches Stanzwerkzeug überhaupt aussieht. Aus welchem Material besteht es? Und mit welchem Verfahren stellt man dieses Werk-zeug her? Der Arbeitsprozess stand auf einem Plan, den wir «Operationsplan» nennen.

Was aber heisst «stanzen»? Ich erkläre es euch. Stanzen ist ein spanloses Verfahren, mit dem ein Stempel unter hohem Druck ein Bohrloch aus ei-nem Blech oder Rohr rausdrückt. Serie-Arbeiten wie zum Beispiel für unseren Leggero Vento oder eben die Dog-Box lassen sich mittels Stanzen in-nert kurzer Zeit herstellen.

Am Stanzwerkzeug haben hauptsächlich die Me-chapraktiker aus dem 2. Lehrjahr und die Polyme-chaniker aus dem 1. Lehrjahr gearbeitet. Durch eine gute Organisation, genaues Vorgehen und dank dem nötigen Fachwissen sind Stanzwerk-zeuge entstanden, die heute erfolgreich im Einsatz stehen.

» Mike Rhyner

Mechapraktiker-Lehrling EFZ

Solches Stanzwerkzeug haben die Lehrlinge selbst hergestellt.

Bild: Michael Haller

Das selbstgemachte Stanzwerkzeug ist

erfolgreich im Einsatz.

Lehrwerkstatt

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Brüggli-Geschichte

Wie alles begannBald sind seit der Gründung von Brüggli 25 Jahre vergangen. Es ist

fast unglaublich und grenzt an ein Wunder, wie Brüggli in dieser Zeit zur

grössten sozialen Institution in der Ostschweiz herangewachsen ist.

Man beachte im Inserat die Bank für Aussenhandel der UdSSR, die am meisten Geld spendete.

Damals hat die Leiterschaft noch alles selber gezügelt.

Gemütliches Beisammensein beim Znüni. Die ganze Firma an einem Tisch versammelt

Die ersten Gehversuche mit den Medien im Mai 1987

1986 – Die Gründungsmitglieder (im Gegenuhrzeigersinn rechts unten beginnend): Kurt Fischer, Alois Schütz,

Urs Buschor, Erich Messmer, Manfred Naef, Luigi Berini, Erich Heule. Auf dem Bild fehlt Helio Hickl.

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Brüggli-Geschichte

Der Betrieb bestand aus 8 bis 15 Mitarbeitern

und zwei Leitern.

Die ersten Investitionen: Eine Kaffeemaschine, ein

Computer und ein Webstuhl.

Die Idee entstand nach einer Gemeindeversamm-lung bei einem Bier und wurde schon bald Realität und der Beginn einer unglaublichen Reise in die Zukunft. Was im Dorner-Gebäude mit acht Mit-arbeitern und zwei Leitern seinen Anfang nahm, wuchs in 23 Jahren zu einem Grossbetrieb mit rund 650 Mitarbeitern. Zeit, das Archiv zu öffnen und die Anfangszeiten wieder aufleben zu lassen. Ich habe vier Gründungsmitglieder getroffen und sie mit dem Archivmaterial konfrontiert.

Luigi Berini:Die Idee von Brüggli ist 1986 nach ei-ner Gemeindeversammlung in Kesswil

entstanden. Kurt Fischer, Erich Heule und ich sprachen im Restaurant Traube bei einem Bier da-rüber. Wir kannten uns von der Arbeit in der Psychiatrie und waren uns daher bewusst, dass es schwierig ist, die Leute nach einem Klinikaufenthalt direkt in die freie Wirtschaft zu integrieren. Es kam dann der Gedanke von einem Bindeglied zwischen Psy-chiatrie und der freien Wirtschaft auf. Am anderen Morgen schien alles wieder vergessen, bis dann am nächsten Tag Kurt Fischer mich anrief und sagte, dass wir diese Idee umsetzen sollten. Alo-is Schütz, Manfred Naef, Urs Buschor und Helio Hickl schlossen sich ebenfalls unserer Gruppe an. Zu Hause bei Helio Hickl trafen wir uns dann wö-chentlich für Konzeptarbeiten.

Alois Schütz:Der Gedanke von einer sozialen Einrichtung wurde schon Jahre vorher thematisiert, anno dazumal noch mit der Idee eines Kinderheims. Wir haben uns zusammengesetzt und wussten, dass wir eine Arbeitsgruppe brauchen. So haben wir uns wäh-rend anderthalb Jahren einmal wöchentlich oder mindestens einmal im Monat bei Helio Hickl zu Hause für eine Projektarbeit getroffen. Bei der Gründung legte jedes Gründungsmitglied 50 Fran-ken in die Runde, damit wir Briefmarken kaufen konnten, um mögliche Spender zu kontaktieren. Während der Projektierung haben wir Banken und Versicherungen angeschrieben und haben um Startkapital gebeten. Am meisten hat dann die Russische Handels-bank gespendet. Eine unglaubliche Geschich-te, dass ausgerechntet die ehemalige UdSSR als kommunistisches Land am meisten Geld spendete.

Luigi Berini:Alois Schütz und ich bekamen den Auf-trag, einen Brüggli-Bus zu organisieren,

der quasi gesponsert wird. Roland Bertsch von der Hydrel leistete dabei grosszügige finanzielle Un-

terstützung, wir lebten aber auch über ein Jahr auf Kredit. Schliesslich mussten wir zeigen, dass wir es ernst mei-nen, sonst hätte das BSV nicht mitgemacht.

Erstaunlicherweise gaben uns die Banken einen Blankokredit. Und als man dann sah, dass es funk-tioniert und etwas Gutes ist, hat das BSV einge-lenkt. Unsere ersten Aufträge bekamen wir dann von der IV.

Erich Heule:Als wir das O.K. vom Kanton und Bun-desamt bekamen, wussten wir, dass wir

loslegen können. Die erste Pressekonferenz war im Mai 1987. Radio und Zeitungen waren da.

Kurt Fischer:Unsere ersten Erfahrungen mit den Medien. Der erste Beitrag über Brüggli ging voll daneben. Wir wurden vom St.Galler Tagblatt völlig verrissen. Wir hatten daher von der Kommunikati-on her sehr schlechte Startbedingungen. Der Um-gang mit der Presse ist nicht immer unproblema-tisch. Aber man lernt immer wieder dabei.

Der Webstuhl wurde von der Russischen

Handelsbank gesponsert.

Luigi Berini:Einzug in unsere erste Lokalität. Wir begannen in diesem Haus an der Hof-

strasse mit dem Textilbereich und später mit der Büroadministration.

Kurt Fischer:Hier wird der Webstuhl im Dornergebäude an der Hofstrasse angeliefert.

Alois Schütz: Auf diesem Bild sehen wir die Gruppe von Brüggli, mit der 1987 alles begann.

Kurt Fischer leitete die Ausbildung für KV-Lehrlin-ge, Helio Hickl führte die Weberei. Der Betrieb be-stand aus 8 bis 15 Mitarbeitern und zwei Leitern, die wir auf diesem Bild beim Znüni sehen. Damals waren wir noch im Dorner-Gebäude.

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Zu jedem dieser Bilder können Sie auf der gegenüberliegenden Seite eine Erklärung lesen. Anhand der Farbe der Pin-Nadeln können Sie erkennen, welcher Kommentar zu welchem Bild gehört. Viel Spass!

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Brüggli-Geschichte

Kurt Fischer:Die ersten Investitionen waren eine Kaffeemaschine, ein Computer und ein

Webstuhl. Es waren die drei wichtigsten Elemen-te. Man hat sich auch sehr viel Zeit genommen, um sicher zu gehen, dass die Kaffeemaschine funktioniert. Das war vor allem am Eröffnungstag wichtig, denn die Angestellten wollten zum Znüni und zum Zvieri auch einen Kaffee. Da kann neben einem Computer auch eine Kaffeemaschine zur Herausforderung werden. Unser erster Computer war ein Olivetti mit 20 MB Harddisk, und die Bild-schirme waren noch einfarbig.

Luigi Berini:Dieser Webstuhl wurde von der Russi-schen Handelsbank gesponsert. Als wir

industrieller wurden, haben wir ihn nach Münster-lingen weitergegeben.

Erich Heule:Hier sehen wir Helio Hickl beim Auf-zeichnen des Brüggli-Logos, das er sel-

ber entworfen hat.

Kurt Fischer:Da kommt das Brüggli-Logo noch antiquiert daher. Für einen modernen Auftritt reichte dies natürlich nicht aus, deshalb wurde das Logo, soweit ich mich erinnere, bereits ein Jahr später erneuert. Es dauerte dann nicht mehr lange, bis aus dem Ü ein U mit dem Punkt wurde, der den Menschen sym-bolisiert.

Alois Schütz:Für den Betrieb wollten wir einen symbolischen Namen, der uns mit der freien Wirtschaft nach aussen verbindet, und kamen so auf Brüggli. Also über die Brücke in die Wirtschaft.

Erich Heule:Der Spatenstich war ein wichtiger Au-genblick. Ich war damals Präsident des

Vereins, aber noch nicht bei Brüggli dabei. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, was da eigentlich passiert, ich war halt einfach dabei. Mir ging es etwa ähnlich wie beim Olympia-Gold von

Simi Ammann. Man re-alisiert im Moment gar nicht, was abgeht. Wir wussten auch nicht, in welche Richtung wir von der Grösse her ge-hen. Damals boten wir

zwischen 30 und 40 Arbeitsplätze an. Ich komme mir auf diesem Bild älter vor als heute … (lacht)

Kurt Fischer:Damals hatte ich noch blonde Haare, jetzt sind sie grau und kurz, und man sieht sie fast nicht mehr. Den Schnauz habe ich bald auch einmal aufgege-ben. Man sieht die Mode von damals: grosse Bril-len, Wollkrawatten. Als wir ein Gebäude suchten, waren wir zuerst in der Teigwarenfabrik bei der SBB, wo jetzt der spanische Club ist. Dort wollten wir ursprünglich Brüggli aufbauen. Das Gebäude war noch leer, als wir eines Samstagabends mit dem Lift stecken blieben. Da es Wochenende war, konnte uns natürlich niemand hören. Es war dunkel, und wir wussten nicht einmal, in welchem Stockwerk wir waren. Erich war auch dabei und bekam Platzangst, mir war überhaupt nicht mehr wohl. Wir haben schon ausgerechnet, wie lan-ge es wohl dauert, bis wir als vermisst gemel-det werden, und wer in welche Ecke pinkelt (lacht).

Luigi Berini:Beim Spatenstich war ich nicht dabei. Bei solchen Anlässen halte ich mich lieber im Hintergrund.

Die Idee von Brüggli ist 1986 in Kesswil

entstanden.

«Bei der Gründung legte jeder von uns

50 Franken in die Runde.»

Erich Heule:Erstes Kaderseminar in Giessbach. Je-der ist für sich in der Mittagspause. Wir

waren alle mit einem Thema beschäftigt, das wir dann später vortragen mussten. Da es im Hotel ei-nen Billiard-Tisch hatte, waren wir oft bis morgens um vier mit Billiardspielen beschäftigt. Damals waren wir etwa 15 Leute im Kader, heute sind es hundert.

Kurt Fischer:Wir waren im Hotel von Franz Weber, dem Tier-schützer. Bei diesem Seminar ging es vor allem um die Organisation von Brüggli. Da jeder von uns von einer anderen beruflichen Richtung kam, haben wir uns gegenseitig belehrt. Aufbauorganisation, wie motiviere ich andere?, Zeitmanagement. Und so hat jeder aus seinem Fach dem anderen sein Wissen übermittelt. Ein paar Jahre später legte der Sturm «Lothar» an diesem Ort alles flach.

Alois Schütz (lacht):Das zeugt hier nicht gerade von Kaderseminar-stimmung …

Luigi Berini:An unserem ersten Kaderseminar war jeder selber Dozent. Ich hatte den Part «Wie motiviere ich mei-ne Mitarbeiter?».

Bei dieser entspannten Atmosphäre in Giessbach machen wir nun einen Halt. In der nächsten Aus-gabe wird im Archiv von Brüggli munter weiter gewühlt. Man darf gespannt sein …

» Daniel Köppel

Mitarbeiter Unternehmenskommunikation

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Zu jedem dieser Bilder können Sie auf der gegenüberliegenden Seite eine Erklärung lesen. Anhand der Farbe der Pin-Nadeln

können Sie erkennen, welcher Kommentar zu welchem Bild gehört. Viel Spass!

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Brüggli-Geschichte

Kurt Fischer probiert die Kaffeemaschine aus.

Er nahm es sehr genau: Helio Hickl beim Malen des Brüggli-Logos.

Die Schablone für die Ur-Version des Brüggli-Logos

Der Spatenstich beim jetzigen Standort von Brüggli 1988

Erstes Kaderseminar in Giessbach. Gemeinsames

Entspannen am Mittag mit dem nötigen AbstandMit diesem Webstuhl begann die Zeitrechnung von Brüggli.

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Arbeitsassistenz

Die Chance: Ein Praktikum im ersten ArbeitsmarktAn eine Arbeit auf dem Bau war nicht mehr zu denken. Marko Andrijevic hatte sich die Hand verletzt. Er kam ins Brüggli, wo er diesen Sommer seine Ausbildung als Mechapraktiker EFZ abschliesst. Einen wertvollen Kontakt zur freien Wirtschaft hat er mit Hilfe der Arbeitsassistenz bereits knüpfen können.

Marko Andrijevic verletzt sich bei einem Unfall auf dem Bau die Hand so schwer, dass eine berufli-che Neuorientierung unausweichlich ist. Über die SUVA und IV kommt er ins Brüggli, wo er seit vier Jahren tätig ist. Er macht zuerst eine Abklärung und dann ein Arbeitstraining in der Mechanik. Im Sommer 2006 steigt er ins Vorlehrjahr ein, um schulische Defizite aufzuarbeiten, und absolviert zwei Praxistage pro Woche in der Mechanik. Dann endlich, im Sommer 2007, kann er die dreijährige Lehre als Mechaprak-tiker EFZ mit Schwer-punkt CNC beginnen. Er lernt schnell und gut. Nur in der Schule hat er Mühe, vor allem mit dem Deutsch. Dank dem Lerncoaching im ASCOL meistert er aber auch diese Hürde. Im Sommer 2009 tritt er sein letztes Ausbildungsjahr an und beginnt sich nach aussen zu orientieren. In den Beratungsgesprächen mit dem Jobcoach unterstreicht er seine Entschlos-senheit, nach der Ausbildung eine Arbeit in der

Erfahrung und Kontakte

freien Wirtschaft zu finden. Er will ein Praktikum machen, um herauszufinden, ob er mit seinem Fachwissen und seinen beruflichen Fertigkeiten in der freien Wirtschaft bestehen könnte.

Gut vorbereitet ins VorstellungsgesprächIm Prozess der Aussenorientierung erstellt Marko Andrijevic in Zusammenarbeit mit dem Jobcoach ein Bewerbungsdossier und sendet es an ausge-wählte Partnerfirmen. Der Jobcoach tritt mit den

Partnerbetrieben in der Umgebung und in der Nähe des Wohnorts von Marko Andrijevic in Kontakt. Es kommt zu ersten Erfahrungen mit Absagen, aber auch

zu einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Wie läuft so ein Gespräch ab? Was muss beach-tet werden? Was muss ich über die Firma wissen? Welche Fragen stellt man? Der Jobcoach bereitet Marko Andrijevic gründlich vor und begleitet ihn zum Vorstellungsgespräch.

mha. Schon manch ein Lehrling von Brüggli hat durch eine Schnupperwoche oder ein Praktikum in der freien Wirtschaft Fuss fassen können. Denn so ein Praktikum ist eine ideale Gelegenheit, bei einem potenziellen Arbeitgeber einen guten Ein-druck zu hinterlassen. Zudem gewinnt man span-nende Einblicke und macht Erfahrungen, die einem niemand nehmen kann. Schwierige Zeiten hin oder her: Immer wieder kommt es vor, dass aus einem Praktikum eine Festanstellung wird – und so der

Brückenschlag vom geschützten Rahmen bei Brüggli in die freie Arbeitswelt ganz elegant mög-lich wird.

Brüggli hat einen guten Draht zu regionalen Wirt-schaftsunternehmen. Und die Arbeitsassistenz von Brüggli ist darauf spezialisiert, aus diesen Kontakten mehr zu machen. Das hat zum einen mit den guten Beziehungen zu tun, zum anderen mit der Erfahrung, welche die Jobcoaches selbst

in der freien Wirtschaft gemacht haben. Jeannine Harlacher, zum Beispiel, die Marko Andrijevic begleitet hat, ist ausgebildete Maschinenmecha-nikerin und war in mehreren Ostschweizer Firmen tätig, unter anderem bei Sulzer in Winterthur. Sie hat eine Ausbildung im Sozialwesen absolviert und sich eine gute Beratungskompetenz angeeig-net. Diese vielseitigen Kompetenzen nutzt sie als Jobcoach im Namen der Arbeitsassistenz.

«Ich habe bewiesen, dass ich trotz Handicap

Erfolg haben kann.»

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Die Arbeits­assistenz

Motiviert in die SchnupperwocheEin erster Erfolg. Bei der Firma HBB Biegetechnik AG in Walzenhausen kann Marko Andrijevic eine Schnupperwoche ab-solvieren. Er ist moti-viert, zeigt was er kann – obwohl er nicht in dem von ihm bevorzug-ten Bereich, der CNC-Fertigung, zum Einsatz kommt. Ihm wird klar, dass es in der heutigen Wirt-schaftslage wichtig ist, überhaupt eine Arbeit zu haben. Da die HBB genug Arbeit hat, sieht er dort die Möglichkeit für eine Anschlusslö-sung. Er verrichtet während seiner Schnup-perwoche verschiedene Tätigkeiten in einer Fertigungsstrasse, bis zum Endprodukt. Weil er eine gute Leistung zeigt, ermöglichte ihm die HBB ein Praktikum von drei Monaten in der konventionel-len Zerspanung und CNC-Fertigung.

jha. Die Arbeitsassistenz begleitet und berät Klienten und Arbeitgeber im Prozess der Be-rufsfindung, in der Aussenorientierung, Stel-lensuche, Eingliederung und Anstellung. Sie erhält Mandate von internen Ausbildungs-bereichen, von Ausbildungsbetrieben in der Wirtschaft und von externen Kostenträgern. «Wir Jobcoachs arbeiten zielorientiert mit den Klienten und Partnern zusammen und ver-folgen das Ziel der bestmöglichen und nach-haltigen beruflichen Integration», sagt Markus Kümin, Leiter der Arbeitsassistenz.

Zuversichtlich in die ZukunftMarko Andrijevic ist zufrieden und zuversichtlich: «Die Arbeiten bei der HBB haben mir sehr gefallen.

Ich habe auch gemerkt, wo meine Grenzen sind wegen meiner beein-trächtigten Hand.» Mit dem Praktikum habe er die Chance bekommen, zu zeigen, was er im

Brüggli gelernt habe. «Ich habe bewie-sen, dass ich trotz meinem Handicap eine gute Leistung erbringen und mit

meiner motivierten Arbeitshaltung Er-folg haben und Ziele erreichen kann.»

» Jeannine Harlacher

Jobcoach Arbeitsassistenz

Marko Andrijevic, Mechapraktiker-Lehrling, ist bereit für den Schritt in die Arbeitswelt. Bilder: David Hauser

Marko Andrijevic setzt sich ein – und darf

ein Praktikum machen.

Arbeitsassistenz

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Soziale Medien

Geankenaustausch und Boulevard2010 sollen sich weltweit mehr als eine halbe Mil-liarde Menschen auf Facebook registriert haben. Mittels Bild-, Video- und Textpublikationen treffen Jung und Alt auf Facebook Bekannte und Altbekannte, ler-nen neue User kennen oder wollen für eine Sache oder für persönliche Interessen Aufmerk-samkeit erwecken. Interessengemeinschaften bilden auf Facebook Gruppen und erreichen mit ein paar wenigen Mausklicks in Kürze Gleich-gesinnte und damit ein grössere Fangemeinde. Selbst renommierte Firmen werben mittlerweile auf Facebook Mitglieder an, um neue Kundschaft zu gewinnen. Der Gedankenaustausch unter Usern wird öffentlich, Alltägliches wird in der Statuszei-le in Sekundenschnelle zur Schlagzeile gemacht und kann auch mal für exhibitionistisch Veranlag-te als Showbühne dienen. Für die einen scheint sich Facebook immer mehr zum virtuellen Boule-

vardblatt der Cervelat-Prominenz zu entwickeln, für andere ist es ein breit gefächertes, virtuelles Kommunikationsmittel, um persönliche Interessen

mit anderen zu teilen und das soziale Umfeld zu erweitern. In Sekun-denschnelle werden Statusmeldungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht

und mittels Kommentar können «Feunde» oder «Freunde von Freunden» der Statuszeile ihrer Be-geisterung oder ihrem Ärger Ausdruck verleihen, oder mittels Voting eine Statuszeile als cool bezeichnen. Das Zitat von Andy Warhol, je-dem Mensch werde eines Tages die Möglich-keit geboten, während 15 Minuten ein Star zu sein, scheint sich in einem gewissen Grad schon in die Realität umgesetzt zu haben.

Gute Werbung in eigener Sache Welche Daten im eigenen Profil erfasst werden und für die Öffentlichkeit bestimmt sind, ent-

scheidet letztlich jeder selbst. Wer die virtuellen Möglichkeiten und Zusammenhänge auf Facebook genaustens studiert und durchschaut hat, kann diese für sich in privater, sozialer wie in geschäft-licher Hinsicht äusserst effizient nutzen, aber auch zu seinem eigenen Nachteil in ungeahnte Bahnen lenken. Junge Leute sind diesen Gefahren be-sonders stark ausgesetzt (siehe Jugendschutz im Kästchen), weil sie die Folgen «fehlgeleiteter» Nachrichten nicht abschätzen können. Da können

öffentlich ausgetragene Konflikte sehr schnell zur eigenen Falle werden. In

dieser Hinsicht hat Facebook auch einen erzieherischen Aspekt.

Es lohnt sich, zu seinem eigenen Vorteil die virtuel-le Botschaft zuerst zu überdenken. Ein klassisches Beispiel unseriösen Auftretens im alltäglichen Leben und der damit verbundenen Analogie zu Facebook:

Diesen Frühling feiert Facebook sein 6-Jahre-Jubiläum. Was ursprünglich an einer Highschool in den Vereinigten Staaten für Studenten als Plattform gedacht war, hat sich weltweit zum grössten sozialen Netzwerk entwickelt. Grund genug, der beliebten Freizeitbeschäftigung Facebook den Puls zu fühlen.

Statusmeldungen werden öffentlich zu einem

Thema gemacht.

Facebook: Ach, du schöne virtuelle Welt

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Soziale Medien

Der seriöse Umgang mit der virtuellen WeltWer unter Menschen, sei es im Ausgang, an ei-ner Party oder im privaten Rahmen, in bestimm-ten Zeitabständen in angetrunkenem Zustand unangenehm auffällt, dem begegnen die Mitmen - schen oder «potenzielle Freunde» irgendwann mit Vorsicht und mit der Zeit nur noch auf Distanz, oder Kontakte werden ganz einge-stellt. Der Betrofffene hat sich in diesem Sinn mehrfach selber bestraft, weil er durch sein Auftreten an Glaubwürdigkeit erhebliche Einbussen erlitten hat und dadurch seine Person und ihren Charakter in Frage gestellt wird. Ähnlich verhält es sich mit den modernen Kommunikationsmedien wie Facebook. Eine Nach-richt kann im emotionalen «Ausnahmezustand» unzensiert und sehr verletzend rüberkommen, sodass der Absender nicht nur ins Kreuz-feuer der Kritik gerät, sondern ihm mögli-cherweise im Endef-fekt mit Ignoranz und Ablehnung begegnet wird. Ein verantwortungsvolles Umgehen mit den virtuellen Medien wird also zum eigenen Vorteil schon fast vorausgesetzt.

Bei genauerem Hinsehen bietet Facebook eine geniale Plattform, mit Menschen in grösserem Umfang Gedanken auszutauschen und damit in Kontakt zu bleiben, neue Kontakte zu knüpfen oder sich in Form von gruppenorientierten Anläs-

sen kennen zu lernen. Weiter können Verei-ne, Labels, Veranstal-ter usw. von Facebook profitieren, indem sie ihre Werbebotschaften übermitteln. Dies kann

für den User an Attraktivität gewinnen, weil er so ständig auf dem Laufenden ist, was in seiner nächsten Umgebung an Kulturellem geboten wird. Facebook bietet weiter die Möglichkeit, persönli-che Interessen via Postings von Links und Videos zu veröffentlichen und Meinungen auszutauschen. Persönliche und/oder geschäftsorientierte Wer-bung zum Nulltarif! Wer dieses Angebot für sich

sinnvoll nutzen kann, dem werden es sei-ne Freunde dankend entgegenbringen oder andere User neugierig machen.

» Daniel Köppel

Mitarbeiter

Unternehmenskommunikation

JugendschutzIm Dezember 2009 gründete Facebook einen Sicherheitsbeirat, um regelmässig die Sicher-heitsvorkehrungen für die Nutzer prüfen zu können. Dieser Beirat besteht aus Vertretern der folgenden fünf Organisationen: Common Sense Media, ConnectSafely, WiredSafety, Childnet International und The Family Online Safety Institute (FOSI). Damit setzt Facebook eine weitere Massnahme um, um eine si-chere Umgebung für Jugendliche im Internet zu schaffen, nachdem Facebook sich bereits an der Internet Safety Technical Task Force (ISTTF) beteiligt und 2008 mit 49 General-staatsanwälten der Vereinigten Staaten und dem Generalstaatsanwalt des District of Columbia Vereinbarungen zum besseren Ju-gendschutz unterzeichnete. In diesen Verein-barungen verpflichtet sich Facebook dazu:

1. Minderjährige vor dem Austausch persönli-cher Daten speziell zu warnen;

2. Es Erwachsenen nicht zu ermöglichen, in Suchmaschinen Profile von minderjährigen Personen zu finden;

3. Änderungen des Alters im Profil zu er-schweren und zu protokollieren;

4. Inhalte besser zu filtern und eine Liste por-nografischer Angebote zu führen sowie Links auf diese zu löschen.

Ausserdem kooperiert Facebook noch mit MTV und dem BBC gegen digitalen Miss-brauch und Cyber-Mobbing.

Ebenso überarbeitete Facebook im Dezember 2009 die Kontrolle über die Privatsphäre. Nun kann jeder Nutzer bei der Veröffentlichung von Statusmeldungen, Medien oder Links differenziert festlegen, wer diese sehen darf und wer nicht. Des Weiteren wurden die Einstellungen zum Datenschutz modifiziert und es wurde jeder Facebook-Nutzer dazu aufgefordert, diese zu prüfen. Es kann jetzt zwischen eigenen Kontakten, Freunden der Freunde sowie dem gesamten Facebook-Netzwerk unterschieden werden. Hier wurde wiederum am Jugendschutz gearbeitet: Die Inhalte von minderjährigen Nutzern sollen nur für Freunde, Kontakte und Klassenkameraden sichtbar sein.

(Quelle: Wikipedia)

Persönliche und/oder geschäftsorientierte

Werbung zum Nulltarif!

Es lohnt sich, die virtuelle Botschaft zu

überdenken.

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Nichts ist unmöglich

Vom Problemschüler zum ProblemlöserEinst war Michael Bohne ein Problemschüler. Heute ist er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie – ein renommierter Problemlöser. Seine Geschichte zeigt: Menschen können sich weiterentwickeln und entfalten, auch wenn andere den Glauben an sie bereits verloren haben.

«Bohnewitz, der Mann am Abgrund.» Dies war ein geflügelter Spruch meines Lehrers, Herr Richter in der Hauptschule. Ich war Legastheniker, habe etwa 40 Fehler pro Seite gemacht, war Klassen-kasper und befand mich zum Schluss in einer Klasse für schwer erziehbare Schüler, die von der Rektorin geleitet wurde. Irgendwie hat mich die Schule nicht wirklich erreicht, und somit bin ich dann nach der 8. Klasse aus der Hauptschule ohne Hauptschulabschluss abgegangen. Ich wurde ver-abschiedet mit den Worten: «Sieh mal zu, dass Du Arbeit findest.» Da mir jedoch klar war, dass ich den Hauptschulabschluss auch auf dem zweiten Bildungsweg nachholen konnte, bin ich direkt zur Volkshochschule gegangen und habe mich für ei-nen Hauptschulkurs angemeldet, nebenher habe ich in einem Supermarkt stundenweise gejobbt.

Und plötzlich auf der ÜberholspurIn der Volkshochschule waren dann nur erwach-sene Schüler, keiner hat einen zu etwas gezwun-gen, alle waren sehr motiviert zu lernen. Die Lehrer waren en-gagiert, und ich holte meinen Hauptschulab-schluss innerhalb von sechs Monaten nach. Als ich im Frühjahr fertig war, befand sich meine alte Klasse noch immer in der Schule und hatte noch keinen Hauptschulabschluss. Ich habe die anderen sozusagen draussen überholt. Das hat mich natürlich enorm motiviert, und ich habe mich gleich angemeldet, den Realschulabschluss auch noch nachzuholen. Zwei Jahre später hatte ich auch den in der Tasche, und nun erfolgte meine Ausbildung zum Physiotherapeuten, denn das war mein Traumberuf. Durch das Anerkennungsjahr in einer Massagepraxis bemerkte ich, dass ich so nicht mein Leben lang würde arbeiten können.

Ich entschloss mich also, das Abitur nachzuholen mit dem Wunsch, später ja vielleicht sogar noch Medizin zu studieren – aber das waren zunächst noch Träume.

Spezialgebiet LampenfieberNach drei Jahren Schule hatte ich das Abi in der Tasche, habe mich um einen Studienplatz in Medi-zin beworben, habe ihn bekommen und begann mit dem Medizinstudium. Das war so unpersönlich,

dass ich mich damit nicht wirklich identifi-zieren konnte. Ich kam da so durch, wie die meisten anderen auch, und entschloss mich, danach eine Facharzt-

ausbildung zum Psychiater und Psychotherapeuten zu machen. Nun arbeitete ich in einer psychiatri-schen Klinik als Assistenzarzt. Ich hatte schon im Studium die Systemische Therapie kennengelernt, und somit begann ich als Erstes eine systemische Fortbildung. Es folgten verschiedene andere Fort-bildungen, und ich entdeckte meine Leidenschaft für das Thema Lampenfieber. Ab Ende der 90er- Jahre unterstützte ich klassische Musiker darin, sich auf der Bühne wohler zu fühlen. Viele von den klassischen Musikern sind nämlich ordentlich gestresst, wenn sie einen wichtigen öffentlichen

mha. Im Carl-Auer Verlag liegt druckfrisch Michael Bohnes jüngstes Buch «Klopfen mit PEP» vor. Darin sind die Grundlagen der Pro-zessorientierten Energetischen Psychologie sowie die erfolgreiche Anwendung von PEP beschrieben. Mehrere Seiten sind Brüggli ge-widmet. Brüggli schildert, wie PEP in unserer Institution funktioniert und welche Erfahrun-gen wir damit gesammelt haben – alleine schon deswegen ist dieses Buch eine Emp-fehlung wert.

Mitarbeitende von Brüggli können das Buch über das Personalbüro zum Preis von CHF 40.– beziehen (Kontakt: Peter Schmid oder Käthi Nef). Selbstverständlich ist das Buch auch im Buchhandel erhältlich:

Michael Bohne, Klopfen mit PEP, Prozessori-entierte Energetische Psychologie in Therapie und Coaching, Carl-Auer Verlag, ISBN 978-3-89670-730-7

Aus dem Legastheniker von damals ist ein anerkannter

Facharzt geworden.

«Klopfen mit PEP»

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Auftritt haben. In den Musikhochschulen wird den Musikern nicht verraten, wie man mit störendem Lampenfieber und Auftrittsängsten umgehen kann. Dies wurde im Laufe der Jahre mehr und mehr meine Spezialisierung. Im Laufe dieser Spe-zialisierung habe ich dann auch das Klopfen ken-nengelernt, jene Technik, in der ich auch im Brüggli das gesamte Kader ausgebildet habe. Mich hat das Klopfen von Anfang an sehr überzeugt, da es bei Auftritts- und Prüfungsängsten sehr schnell und gut funktioniert. Die Klopftechniken waren teils jedoch sehr technisch und esoterisch, und die Erklärungen, warum sie wirken, konnten viele Menschen nicht überzeugen. Aus diesem Grund habe ich die Klopftechniken weiterentwickelt zu PEP, jener Technik, die auch Brüggli anwendet.

Coach der Berliner PhilharmonikerAuf diesem Weg habe ich in den letzten Jahren fünf Bücher selbst geschrieben und fünf weitere herausgegeben und etwa 900 Ärzte, Psy-chotherapeuten und Coaches im Klopfen ausgebildet. Der ehe-malige Hauptschüler und Legastheniker «Bohnewitz» ist also mittlerweile einer der re-nommiertesten Ausbilder und Buchautoren für die

Klopftechnik und führend in Sachen Auftrittsver-besserung für klassische Musiker. Ich trainiere vie-le Profiorchester, unterrichte an vielen Musikhoch-schulen als Gastdozent, und viele Profimusiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisen zu mir nach Hannover, um von mir gecoacht zu werden. Seit diesem Jahr bin ich der Mental- und Auftrittscoach für die Akademie der Berliner Phil-harmoniker, einem der besten Orchester der Welt.

Leidenschaft als ErfolgsfaktorAber warum schreibe ich das hier alles? Ich schrei-be das, um aufzuzeigen, dass Menschen sich weiterentwickeln können, und zwar auch, wenn andere schon längst den Glauben an sie verloren haben. Jeder Mensch ist dazu in der Lage, mehr aus sich selbst herauszuholen, als er selbst und andere sich vorstellen können. Das geht aber nur, wenn man selbst das unbedingt will und seine eigenen Blockaden etwas bearbeitet hat. Darüber

hinaus sollte man na-türlich ein paar Grund-regeln des Erfolgs be-achten. Zur Auflösung von Ängsten und zur Steigerung des Selbst-wertgefühls kann ei-

nem das Klopfen behilflich sein. Menschen, die es weit gebracht haben, die sehr erfolgreich sind,

Michael Bohne, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitet eng mit Brüggli zusammen. Seine Geschichte zeigt: Nichts ist unmöglich. Bild: Michael Haller

«Wenn ich das geschafft habe, können andere das auch schaffen.»

zeigen übrigens meist gewisse Parallelen auf. An erster Stelle steht, dass sie für ihre Sache wirklich begeistert sind, also eine Leidenschaft für ihre Sa-che haben. Es ist dabei übrigens völlig egal, um was für einen Beruf es sich handelt.

Die Ergebnisse der neusten Hirnforschung zeigen auch, dass unser Gehirn am leistungsfähigsten ist, wenn wir mit Leidenschaft lernen. Natürlich braucht es immer noch etwas Zeit, um sich weiter zu entwickeln – Ungeduld ist der schlechteste Be-gleiter auf diesem Weg.

Glauben Sie an sichIch möchte mit diesem Artikel Mut machen: Wenn ich das geschafft habe, können andere Menschen das auch schaffen. Glauben Sie an sich, es lohnt sich. Ich wünsche Ihnen auf Ihrem Weg alles Gute, viel Spass, Freude, Begeisterung, Leidenschaft und Erfolg. Ich freu mich auf die weitere Zusam-menarbeit mit Brüggli, einem für mich faszinieren-den Unternehmen.

» Michael Bohne

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

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Impressionen

Unterwegs mit 0,0027 km/hBedächtig, sattgegessen, von natürlicher Schönheit: So ein Fotomodell kriegt auch David Hauser, im zweiten Lehrjahr zum Fotofachmann, nicht alle Tage vor die Linse. Er experimentierte mit extremer Schärfe und Unschärfe – und schuf Bilder, die eine Weinbergschnecke in voller Pracht zeigen.

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Impressionen

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Freizeit ist das halbe Leben

dtu. Der Frauenfelder Waffenlauf findet seit 1934 statt. Seit dem Jahr 2000 werden auch der Marathon (42,195 km) und der Halbmarathon (21,0975 km) ausgetragen. Der Rekord beim Frauenfelder Marathon liegt bei 2 h, 28 min und 54 sec; beim Halbmarathon sind es 1 h 6 min.

Sportlich bekleidete Männer und Frauen dehnen sich die Glieder und warten gespannt auf den Lauf. Mittendrin mein Vater mit drei Kollegen und ich. Wir wünschen uns viel Erfolg. Und jetzt – der Startschuss! Die einen rennen drauflos, als hätte sie der Start-schuss in den Allerwer-testen getroffen. An-dere, so wie ich, nehmen es anfangs gemächlich. Denn die Energie sollte auf die ganze Länge auf-geteilt werden. Wir verlieren uns aus den Augen, und ein Jeder ist auf sich alleine gestellt. Meine Nummer: 9227. Meine Mission: das Ziel unter zwei Stunden erreichen.

Durch Feld und FlurSchon bei Kilometer 3 bekomme ich Seitenstecher. Habe ich am Vorabend zu viel Spaghetti gegessen? Oder zeichnet sich die erste Überanstrengung ab? Es verfolgen mich noch mehr Probleme. Der Weg schickt mich und die 1068 weiteren Teilnehmer über sanfte Hügel, durch kleine Dörfer und Felder, begleitet von muhenden Kühen und jubelnden Frauen, Männern, Kindern, langsam aber sicher Richtung Frauenfeld. Vorne beissen sich selbst-ernannte Spinner in Militäraufmachung mit einer sechs Kilogramm schweren Waffe durch die weite

Landschaft. Sie laufen den ganzen Marathon, also über 42 Kilometer. Mir reicht der Halbmarathon mit rund 21 Kilometern. Mein linker Oberschenkel

fühlt sich nach einigen tausend Schritten an, als würde er ausein-andergerissen. Doch ich renne weiter. Privat organisierte Stände mit Bananenstückchen,

Wasser, Schokolade und Traubenzucker kommen wie gerufen. «Heute ist nicht mein Tag», keucht ein Laufgenosse. Er riecht nach Schweiss und quält sich bei jedem langsamen Schritt weiter. Ach, wie verbunden ich ihm bin.

Weiter, immer weiterMein Gehirn ist vollgestopft mit Endorphin, dem körpereigenen Opiat. Ich denke nicht da-ran aufzugeben. Ich denke nicht an langweilige Referate über Fenster-putzen. Und auch nicht an den schmerzenden linken Oberschenkel. Ich denke an unbegrenzte Freiheit und wie schön die Welt doch ist. Das Motto «Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt» begleitet mich treu durch die Landschaft. Die Hoffnung, die Zweistundengren-ze zu unterbieten, gebe ich schon auf. Ich habe monatelang trainiert. Jeder sollte monatelang trainieren. Denn die Gelenke müssen den stän-digen Schlägen standhalten können und sich an sie gewöhnen. Bei Kilometer 13 beginnt es zu regnen. Zuerst werden nur meine Haare nass, dann das Shirt und schliesslich die Jogginghose. Die feuchte Überraschung schlägt mir nicht aufs Gemüt. Im Gegenteil, so laufe ich mit noch mehr Spass. Denn in einer sol-chen Situation ist alles anders. Was für die einen schlechtes Wetter ist, erfrischt den Läufer umso mehr.

Geradeaus ginge ja nochDie Läufermenge dehnt sich immer weiter aus. Ich gerate weiter ins hintere Feld. Die Spreu trennt sich vom Weizen. Die Ersten erreichen schon bald das Ziel. Ja sogar die ersten Waffenläufer jubeln. Neben den Waffenläufen bestreiten die Hob-bysportler und professionellen Läufer drei Katego-rien: Halbmarathon, Juniorenlauf und Marathon. Jeder eine Kunst für sich. Wobei der Marathon der extremste aller Läufe ist. Aber schon der Halb-marathon mit seinen immerhin rund 21 Kilometern ist nicht zu unterschätzen. Vor allem wenn es rauf und runter geht. Da braucht man viel Kondition und noch mehr Durchhaltewillen. Endlich oben an-gekommen – dann ein Sprint mit grossen Schritten hinunter. Es kommen Muskeln zum Einsatz, die ich selten spüre.

Das Ziel rückt näherDie Beine laufen von selber. Mei-ne Augen sehen nur das Ziel. Bahn frei für David Tüscher! Die letzten zwei Kilometer, ich gebe

alles. Die Strecke kommt mir ewig vor, doch ich denke an die wun-derbare Freiheit, welche mir im Lauf bewusst wurde. Und – Ziel! Aus dem Lautsprecher klingt es wie ein Segen: «Mit 148 Mi-nuten und 48 Sekunden ist David Tüscher eingetroffen.» Den Greifenseelauf, 2005, hatte ich schneller bestan-

den: in einer Stunde und vier-zig Minuten.

21 Kilometer quälender SpassEs ist kalt am Start in Wil. Die Atemluft kitzelt den Rachen wie prickelnder Champagner. Anspannung und Vorfreude prägen die Atmosphäre am Frauenfelder Waffenlauf. Extremsportler und Verrückte warten auf den Startschuss.

«Mein Oberschenkel fühlt sich an, als würde er

auseinandergerissen.»

Frauenfelder Waffenlauf

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mha. Mancher Leserin, manchem Leser wird der Name David Tüscher vertraut sein. David Tüscher ist der junge Mann, der im letzten «Unterwegs» (Dezember 2009) von seiner Psychose-Erkrankung («Zwischen Horrortrip und Hochgefühl») erzählt hat. Im Bericht, der mit kunstvollen Bildern angereichert war, schrieb er unter anderem auch, dass er eine «neue Droge» gefunden habe: Jogging.

Erschöpft und vor allem: stolzAbgekämpft irre ich in der Militärkaserne umher, wo sich alle ausgelaugten Mitläufer sammeln. Mir wurde irgendwo ein Geschenk versprochen.

Man kann auswählen zwischen einem Glas Honig und einer Medaille. Ich nehme die Medaille. Nach der wohltuenden Dusche warten meine Kollegen im Speisesaal. Sie waren alle schneller als ich. Markus kam nach 126 Minuten ins Ziel. Nun ist Bier angesagt, denn die Kehlen sehnen sich am Ende eines solchen Halbmarathons nach einer Erfrischung. Ich bin stolz auf mein Durchhalte-vermögen. Dieses Glücksgefühl und dieser Stolz können nur durch wenige Dinge in meinem Leben übertrumpft werden.

Der Abend kommt. Es ist immer noch kalt, und die letzten Extremsportler und Verrückten treffen ein, wobei einer über dreieinhalb Stunden unterwegs war. Alle überkommt eine angenehme Müdigkeit. Der Muskelkater für den nächsten Morgen ist pro-grammiert.

» David Tüscher

in Vorbereitung auf die Ausbildung als Logistiker EFZ

«Mein Motto: Der Schmerz vergeht,

der Stolz bleibt.»

Freizeit ist das halbe Leben

David Tüscher

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Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst:Rebekka: Schwere und süsse Parfüms steigen mir sofort in den Kopf und verursachen bei mir Kopf-schmerzen und Übelkeit.Achim: Frischer Kaffee.

Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst:Rebekka: Fussball, aber nur, wenn gerade EM oder WM ist.Achim: Paragliding /Fallschirmspringen.

Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster aus sehen würdest:Rebekka: Das Matterhorn.Achim: Das Matterhorn.

Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich?Rebekka: Auf meiner letzten Joggingrunde bei wunderschönem Sonnenuntergang.Achim: Letztes Jahr, als ich nach einem zünf-tigen Gewitter den Pizolgipfel erreicht habe.

Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan am häufigsten hörst:Rebekka: Placebo.Achim: Kataklysm.

Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbe-dingt erfüllen?Rebekka: Eine Reise in Australien.Achim: Den Kilimandscharo besteigen (solange es noch Schnee auf dem Gipfel hat).

Zehn Fragen an:Rebekka Häni und Achim Abel

Wenn Du einen Tag die Welt regieren könn-test, was würdest Du dann ändern?Rebekka: Dass zur Erde und den natürlichen Res-sourcen mehr Sorge getragen wird und diese mehr geschätzt werden.Achim: Dafür sorgen, dass meine «Eintages-Re-gierung» dauerhaft wird.

Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hät-test, was würde darauf laufen?Rebekka: Ich besitze nicht einmal ein eigenes Fernsehgerät, auf dem ich meinen Sender emp-fangen könnte …Achim: Ein werbefreier Mix aus News, Natur und Umwelt, Music und Movies.

Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich gehört hast?Rebekka: Gerüchte über mich kursieren wohl nur im Geheimen, denn mir ist noch keines zu Ohren gekommen.Achim: Das schaffst Du doch niemals …

Beschreibe Dich in drei Worten:Rebekka: Humorvoll, natürlich, interes-siert.Achim: Empathisch, humorvoll, kreativ.

» Nachgefragt: Michael Haller

Kommunikationsverantwortlicher

Achim Abel, Teamleiter Wohnen Rebbekka Häni, Teamleiterin Vohrlehre

Brügglianer

An dieser Stelle lernen Sie fortan zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Achim Abel, Teamleiter Wohnen, und Rebekka Häni, Teamleiterin Vorlehre.

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Ein Fotograf kommt mit vielen Menschen und Produkten in Kontakt.

Wer im «Usblick» zu Mittag isst, wird uns Foto-fachleute vom Fotostudio sofort erkennen. Die schwere Fotoausrüstung verrät uns gerne. Wir er-ledigen diverse Aufträge fürs Brüggli. Werbefotos für die Dog-Box und den Leggero, zum Beispiel. In kleinen Gruppen werden die Produkte abgelichtet, bearbeitet und zur Wei-tergabe vorbereitet. Wir arbeiten oft eng mit der Druckvorstufe zusammen. Auch exter-ne Kunden vertrauen uns Aufträge an – zum Beispiel Hochzeitsreportagen, Kalenderfotos, Auf-nahmen von Schuhen, Autos oder Schiff- und Gar-tenzubehör für verschiedene Werbemittel. Abwechslung Bild um BildWir kommen mit vielen Menschen in Kontakt. Auch mit verschiedensten Produkten kommen wir in Berührung.Das macht den Beruf des Foto-fachmanns oder der Fotofachfrau so interessant. Die Lehrlinge führen auch in eigener Regie Shoo-tings durch. Das Studio verfügt über einen eige-nen Schminkraum, mit professionellem Make-up. Gewisse Schminkgrundlagen wurden uns von einer Stylistin beigebracht, damit wir unsere Mo-dels individuell stylen können.

Das Fotostudio am SeeDie meisten Abteilungen von Brüggli sind an der Hofstrasse untergebracht. Aber nicht alle. In der Rubrik «Freunde im Exil» kommen unsere Kollegen in den Aussenposten zu Wort – diesmal das Fotostudio, das zur Printagentur gehört.

Wenn Bilder laufen lernenWir beschäftigen uns auch mit dem bewegten Bild. Immer wieder dürfen wir mit professionellen Filmkameras arbeiten. Videoclips von Klassischer Musik bis zu Hip-Hop werden im Studio oder aus-wärts aufgenommen. Der Brügglifilm ist ein aktu-

elles Projekt. Teilweise schneiden wir selber, teilweise geben wir die Rohdaten weiter.

Flexibilität nötigDer Arbeitsplatz von

uns angehenden Fotofachleuten liegt direkt am Bodensee, was wir sehr geniessen. Unsere Ausbildung ist nicht immer so leicht und locker wie es vielleicht auf manche wirken mag. Jeder Lehrling besucht einmal pro Woche die Berufs-schule in St.Gallen, in der uns der anspruchsvolle Unterrichtsstoff in schnellem Tempo vermittelt wird: chemische und digitale Fotografie, Physik, Verkaufs- und Warenkunde, geometrische Optik, Berufskunde, Mathematik und Informatik.

Ein Fotograf kennt keine steifen Arbeitszeiten. Wir müssen zeitweise auch am Abend oder am Wochenende einen Auftrag erledigen.

» Gianna Vanotti

Lehrtochter Fotofachfrau

Freunde im Exil

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Matrix stieg ins Auto und drehte den Zündschlüs-sel. Als er auf der oberen Parkfläche ankam, hatte er keine Lust, den Pfeilen Richtung Ausfahrt zu folgen, und beschloss, eine Abkürzung zu machen. Er wendete den Wagen zu einer Linkskurve, ma-növrierte ihn zwischen geparkten Autos hindurch und …

Ein paar Tage später …

Das war nun schon die zweite Anzeige, die Ins-pektor Karlov heute zu bearbeiten hatte. Die erste betraf ein Auto, das jemand nicht vorschriftsge-mäss aus dem Parkhaus hatte fahren sehen und die zweite einen Diebstahl in einem italienischen Restaurant, das in unmittelbarer Nähe dieses Parkhauses gelegen war. Beides war ungefähr zur gleichen Zeit geschehen. Inspektor Karlov seufzte. Da klopfte es zaghaft an der Türe. Der Inspektor rief: «Herein bitte!» Matrix öffnete die Tür und trat ein.

«Guten Tag, Herr Matrix», begrüsste ihn Karlov mit ausgestreckter Hand. «Bitte setzen Sie sich. Nun, beginnen wir gleich. Ich habe da eine Anzeige ge-gen Sie auf meinem Pult.»Matrix erkundigte sich verdattert, weswegen man ihn angezeigt habe. «Sie sind nicht den Pfeilen gefolgt, die im Park-haus Richtung Ausfahrt weisen, sondern haben eine Abkürzung genommen.»«Stimmt nicht», wehrte sich Matrix. «Es war fol-gendermassen: Ich hatte meinen Wagen auf der unteren Parkfläche geparkt. Als ich auf der oberen Fläche ankam, fiel mir ein, dass ich noch eine offe-ne Rechnung im Restaurant vis-à-vis zu begleichen hatte; ich parkte den Wagen nochmals, suchte mein Portemonnaie und fand es nicht. Somit hatte sich mein Gang zum Restaurant erübrigt. Ich star-tete den Wagen und fuhr los.»«Aber Herr Matrix, das hat doch keinen Zweck. Sie wissen, dass ich Sie dafür büssen kann, wenn Sie mir einen Käse auftischen?», entgegnete Karlov.Matrix nickte zerknirscht. Der Inspektor fuhr fort: «Herr Matrix, wir haben eine Zeugenaussage, gemäss der Sie gar nicht parkierten, sondern zwischen geparkten Autos hindurchfuhren, um das Parkhaus zu verlassen. Tut mir leid, aber ich muss Ihnen in Form einer Geld-busse einen Denkzettel verpassen. Denken Sie das

Die Mozartkugelnächste Mal daran, dass Sie nicht immer allein im Parkhaus sind, und Pfeile sind dafür da, ihnen zu folgen. Sie dürfen gehen.»Matrix verliess das Büro des Inspektors und das Polizeigebäude. Karlov beugte sich über seine vor ihm liegenden Akten. Ob Matrix wohl etwas mit dem Diebstahl zu tun hatte? Dieser war nachts zwischen 2 und 3 Uhr geschehen, also etwa um dieselbe Zeit, als Matrix das Park-haus verlassen hatte. Der Restaurantbesitzer, Herr Cipone, hatte in seinem Büro gleich ne-ben der Restaurantküche die offene Geldkassette vorgefunden – leer bis auf ein paar Münzen und eine Mozartkugel, deren Folie leicht beschädigt war. Die Kassette war stellenweise mit einem klebrigen Film überzogen. Karlov hatte sie ins ge-richtsmedizinische Labor schicken lassen zwecks Spurensicherung. Der Bericht hatte ergeben, dass der klebrige Film aus Hundespeichel bestand …

Wer konnte das Geld aus der Kassette gestohlen haben? Inspektor Karlov wählte Cipones Telefonnummer und bat ihn um ein paar Auskünfte über sein Per-sonal. Cipone sagte, er habe einen Lehrling, Bruno Topov, eine Serviertochter, Mirjam, und eine Ab-waschhilfe, Maria. Karlov wollte sie alle, Cipone inklusive, in seinem Büro sprechen und vereinbar-

te mit dem Restaurant-besitzer einen Termin.

Am nächsten Morgen erschienen die vier im Büro des Inspektors. Nach einer halben

Stunde war die Besprechung vorüber und hatte nichts Neues ergeben. – Nachdenklich betrachte-te Karlov den Sessel vor ihm, auf dem der Lehr-bursche gesessen hatte. Da fiel ihm plötzlich ein langes Haar auf. Er stand auf, ging zum Sessel, nahm das Haar, trat ans Fenster und betrachtete es näher. Es war ganz eindeutig – ein Hundehaar! Der Lehrbursche? Ein Hundebesitzer? Karlov trat zurück an seinen Pult. Was glänzte da neben dem Sessel, auf dem der Lehrling gesessen hatte? Kar-lov ging nochmals zum Sessel, bückte sich und fand auf dem Boden ein Aluminiumfolienkügel-chen. Vorsichtig wickelte er das Papier auseinan-der. Es war die Verpackung einer Mozartkugel. Ins-pektor Karlov wählte Cipones Telefonnummer und bat ihn, ihm Topov nochmals vorbeizuschicken.

Am nächsten Tag …

Topov klopfte an Karlovs Türe. «Herein bitte», rief der Inspektor. «Guten Tag, Herr Topov, es tut mir leid, dass ich Sie nochmals vor-laden musste, aber mir ist da etwas Wichtiges entgangen, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.»Nett von ihm, er entschuldigt sich wenigstens, dachte Topov. Die Polizei war besser als ihr Ruf. «Gut, Herr Inspektor, was wollen Sie von mir wis-sen?»«Herr Topov, ich habe Grund zur Annahme, dass Sie der Dieb waren. Setzen Sie sich. Und jetzt er-zählen Sie mir bitte genau, was vorgefallen ist.»

mha. Der Krimi auf dieser Doppelseite ist der erste, den Ursula Seiler geschrieben hat. «Eher aus Zufall», sagt die gelernte Übersetzerin – und blickt auf eine inspirie-rende Silvesternacht zurück, in der ihr die-se Geschichte locker von den Fingern ging. «Natürlich muss man seine grauen Zellen einschalten, um etwas schreiben zu kön-nen. Ich finde, so bleibt man geistig fit.» Sie lese und schaue gerne Krimis und erfreue sich daran, den Handlungsablauf mitzuver-folgen – dies auch als Ausgleich zu ihrer Arbeit in der Qualitätskontrolle und in der Telefonzentrale von Brüggli.

Wer konnte das Geld aus der Kassette

gestohlen haben?

Krimi

«Krimis sind eine Freude»

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«Also gut», sagte Topov. «Ich weiss von Mirj, unse-rer Serviertochter, dass sie, wenn die Polizeistunde naht und sie noch die Tageseinnahmen zusammen-rechnen muss, sich eine Mozartkugel gönnt, aber nur ab einer bestimmten Höhe der Einnahmen. Sie hat deshalb immer eine Mozartkugel in der Geldkassette. Wenn die Einnahmen beson-ders gut sind, gönnt sie sich eine Kugel. Sonst lässt sie sie liegen. Aus Frust über schlech-te Einnahmen schliesst Mirjam die Geldkassette manchmal nicht ab, son-dern lässt sie offen auf dem Bürotisch liegen. Nun, ich wollte ihr das austreiben. So beschloss ich, ihr mit Mutzi, meinem Hündchen, einen Denkzettel zu verpassen. Ich ging nachts um ca. 2 Uhr mit Mutzi spazieren und hielt ihr, als wir in die Nähe unse-res Restaurants kamen, eine Mozartkugel unter die Nase. «Lauf Mutzi, finde Beute!», sagte ich zu ihr. Mutzi schnüffelte an der Kugel und lief gleich Richtung Katzentürchen des Restaurants. Da sie

klein ist, kann auch sie dort rein, nicht nur Cipones Kater Belmondo. Von der Strasse aus sah ich, wie sie auf einen Stuhl sprang und von dort auf den Bürotisch, auf dem die Kassette lag. Sie packte die paar Geldnoten in der Kassette und raste wie-der zu mir hinaus. Ich nahm ihr das Geld aus der

Schnauze und wir spa-zierten fröhlich weiter. Mirjam würde ganz schön ins Schwitzen kommen, wenn Cipone sie darauf ansprechen würde, wieso die Kas-

sette leer sei … Ha! Selbstverständlich würde ich das Geld dann wieder in die Kassette zurücklegen, aber erstmal wollte ich Mirj als Nervenbündel er-leben.»

Karlov lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und zündete sich eine Zigarette an. Er dachte an die Unterredung mit Matrix und musste plötzlich grinsen. Dieser blöde Affe. Wenn er wirklich «sei-ne Rechnung hätte begleichen wollen» und der Dieb in jener Nacht nicht ein kleines Hündchen gewesen wäre, sondern ein bewaffneter Einbre-cher, dann hätte er sie gleich x-mal begleichen können, soviel Geld, wie der immer mit sich he-rumschleppte … Der Idiot wollte sich geschickt aus der Affäre reden. Das Auto wieder parken, um eine alte Schuld zu begleichen, das wäre ja nun wirklich nicht strafbar gewesen. Aber diesmal hat-te er Pech gehabt. Zu seinem eigenen Vorteil …

» Ursula Seiler

Mitarbeiterin Qualitätskontrolle und Telefonzentrale

Karlov wollte sie alle vier sprechen,

inklusive Cipone.

Krimi

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Dies & Das

mha. Brüggli hat ein Verkaufsgeschäft am Hafen in Romanshorn eröffnet. Auf rund 200 Quadratmetern bietet «Pier 58» den Veloanhänger Leggero Vento sowie weitere Artikel für die sanfte Mobilität und aktive Freizeit an – zum Beispiel Elektrovelos, Outdoorbekleidung, Skateboards, Sonnenbrillen oder Taschen. Mit einem Mix aus Eigenprodukten und Nischenprodukten von Geschäftspartnern wie zum Beispiel «Rukka», «Freitag» oder «Dolphine» will sich «Pier 58» als Geschäft mit ausgeprägtem Fokus auf Familie, Freizeit und sanfte Mobilität etablieren.

Näher am GeschehenAusschlaggebend für die Eröffnung von «Pier 58» war der Umstand, dass der Leggero Vento viele Fa-milien ins Brüggli an die Hofstrasse lockte. In der Verkaufsabteilung am Brüggli-Hauptsitz machte der temporäre Grossandrang die Beratung schwie-rig. Weil Brüggli aber gerade an der Beratungsleis-tung etwas liegt, hat man reagiert. Das heutige Ladenlokal an der Hafenstrasse 58 bot sich an, denn bis vor kurzem war hier noch die Werkstatt von Brüggli eingerichtet. Mit deren Umzug an den Hauptsitz wurde das Lokal für neue Zwecke frei.

Neu in Romanshorn: «Pier 58»

sbu. Einmal Leuchtmittel auswechseln gefällig? Fensterreinigung weit oben? Kein Problem. Die Technischen Dienste verfügen neu über eine ei-gene Teleskop-Hebebühne, mit welcher in luftiger Höhe, bis 5.70 m, gearbeitet werden kann.

Die Lage am Hafen und Seeradweg ist ideal: mehr Platz für eine gute Beratung und Produktepräsen-tation und erst noch näher bei den Leuten.

Neue ArbeitsplätzeFür Brüggli ist «Pier 58» auch im Sinne der sozi-alen und agogischen Arbeit eine sinnvolle Ergän-zung. So sollen mehrere Ausbildungsplätze für Detailhandelsangestellte entstehen. Die Anzahl an verschiedenen Berufen, die bei Brüggli erlernt und praktiziert werden können, wächst damit auf mehr als 50 an.

Montag bis Samstag geöffnet

Öffnungszeiten:Montag 13.30 bis 18.30 Uhr,Dienstag bis Donnerstag10.00 bis 12.00 Uhr, 13.30 bis 18.30 Uhr,Freitag 10.00 bis 12.00 Uhr, 13.30 bis 20.00 Uhr, Samstag 10.00 bis 16.00 Uhr

mha. Die Gastronomie «Usblick» hat einen eigenen Energie-Drink. Und der hat ein neues Kleid erhalten, welches aus verschiedenen Entwürfen zweier Polygrafen-Lehrlinge hervorging. Ausserdem hat die interne PR-/Werbeabtei-lung dem Getränk einen neuen Namen verliehen – erfrischend selbstironisch.

Xöff: Schöne Verpackungen machen Durst

Arbeiten in der Höhe

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Dies & Das

mha. Der Fussballfan ist entzückt. Und selbst Fussball-Abstinenzler reiben sich verwundert die Augen. Die Brüggli-Druckerei fertigt näm-lich Schreibblöcke für keinen Geringeren als den Weltfussballverband FIFA (Fédération In-ternationale de Football Association). Die ein-zelnen Blätter werden in der Druckausrüsterei zusammengetragen, verleimt, geschnitten und mit einem separaten Umschlag versehen. Und dies in einer Riesenauflage von 50 000 Exemp-laren, alles in Handarbeit. Dieser Auftrag gibt für viele Wochen viel zu tun.

Gut möglich also, dass Sepp Blatter, Präsident des Weltfussballverbandes, seine Notizen zur Fussball-WM 2010 in Südafrika auf einem Schreibblock macht, der im Sozialunterneh-men Brüggli in Romanshorn hergestellt wur-de. Wir haben’s ja immer gewusst: Nichts ist unmöglich.

mha. Die Panoramaterrasse auf dem Brüggli-Dach ist eine ganz besondere: viel Platz, schöne Rund-umsicht auf Berge und See, in Verbindung mit der

mha. Im Rahmen der Integrationsmassnahmen stellen Mitarbeitende von Brüggli regelmässig schöne Sachen her. Die zieren dann zum Beispiel das Treppenhaus oder das Sitzungszimmer. Immer

öfter findet das Handwerk auch ausserhalb unserer Institution Anklang. Die dekora-tiven Blumen, zum Beispiel, wurden in

einem befreundeten Restaurant zum Kauf angeboten. Und als guter Fang würden sich bestimmt auch die Schwemmholz-Ständer mit den bun-ten Fischen erweisen.

Druckluftkonktrolle lohnt sich

Printagentur arbeitet für FIFA

Brügglis schönster Erholungsraum

Blütezeit für gute Ideen

sbu. Die Druckluftaufbereitung ist generell sehr kostenintensiv. Es lohnt sich, Kompressor-An-lagen regelmässig zu prüfen. Die Technischen Dienste haben deshalb ein Ultraschall-Leck-suchgerät angeschafft. Dieses Gerät ortet Undichtigkeiten im Leitungsnetz schnell und einfach, selbst bei starkem Umgebungslärm oder störenden Neben-geräuschen.

Lecks in Leitungen bewirken Druckver-luste und somit steigende Energieko-sten. Ein Beispiel: Hat ein Schlauch ein

Loch mit einem Durchmesser von 3 mm und rechnen wir mit einem Druck von 6 bar und gehen wir von einem 24-Stunden-Betrieb aus, bewirkt dies einen Luftverlust von 11,1 Litern in

der Sekunde. Dies verursacht Kosten von rund 8200 Franken im Jahr.

Eine regelmässige Kontrolle der Luft-schläuche macht sich also bezahlt. Mit Hilfe des neuen Lecksuchgeräts und zu-sammen mit den Lernenden der Techni-sche Dienste geht‘s nun den Lecks an den Kragen.

Gastronomie Usblick einer gemütlicher Ort zum Verweilen. Auch Gäste von auswärts sind hier herzlich willkommen.

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Rätsel

Original

Fälschung

Wer findet die fünf Unterschiede?

Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per in-terner Post an:

• Michael Haller, CC/CD, Printagentur.

Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an:

• Brüggli, Rätsel «Unterwegs», Hofstrasse 3+5, 8590 Romanshorn.

Verlosung unter allen richtigen Einsendungen:

Gutschein vom Usblick im Wert von CHF 50.–Einsendeschluss: 30. September 2010Der Gewinner oder die Gewinnerin wirdim Oktober 2010 persönlich benachrichtigt.

Vorname

Name

Strasse / Nr.

PLZ / Ort

Telefon

Brüggli-MitarbeiterIn ja nein

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Keine Barauszahlung des Gewinnes.

Gewinner der Verlosung im letzten «Unterwegs»: Adriano Di Verde, Mitarbeiter Printagentur. Herzlichen Glückwunsch!

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Brückenschlag

Unser Partner: Die Firma L+S AG, Design+Technics

Iris Coray, Geschäftsteilhaberin der Firms L+S AG, Design + Technics, mit einem Schulstuhl, der bei Brüggli montiert wird. Bild: zVg.

Auf dieser Seite kommt jeweils ein Geschäftspartner von Brüggli zu Wort – dieses Mal die Firma L+S AG, Design+Technics aus Sommeri, für welche Brüggli Schulstühle montiert.

Bitte stellen Sie unseren Lesern die Firma L+S AG, Design+Technics kurz vor:L+S hat vier Standbeine: die Produktion von Schulmöbeln, die Komponentenfertigung sowie die Herstellung von Ver-teilerkasten- und Kühl-deckensystemen. Das Unternehmen wurde im Jahr 1938 in Sommeri gegründet. L+S wird heu-te durch Urs und Iris Co-ray als Geschäftsinhaber in der dritten Generation geführt – wir sind ein Familienbetrieb mit rund 35 Mitarbeitenden.

Brüggli montiert in Ihrem Auftrag Schulstüh-le. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?Wir statten Schulen im ganzen Land mit Stühlen, Pulten, Wandtafeln und ergänzenden Möbeln aus. An Stühlen produzieren wir seit 1996 zwischen 3000 und 4000 Stück. Aufgrund von innerbetrieb-lichen Umstrukturierungen haben wir einen Part-ner gesucht, der die Endmontage der Schulstühle übernimmt. Und so kamen wir mit Brüggli in Kon-takt.

Wobei Sie ja bereits einen guten Kontakt zu Brüggli hatten …Ja, Adrian Hungerbühler (Technik-Manager im In-dustriecenter von Brüggli), der auch aus Sommeri kommt, hat bei L+S die Lehre gemacht. Wir sind vertraut miteinan-der und wissen, was wir voneinander erwar-ten dürfen. Ausserdem war L+S ja auch schon in die Leggero-Herstellung involviert.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit Brüggli?Sehr gut. Ich bewundere die Weise, wie Brüggli mit Menschen in schwierigen Lebenslagen umgeht

und dabei gleichzeitig eine hohe Produktionsqua-lität gewährleistet. Als Eingliederungs-Institution hat Brüggli ja naturgemäss viele Personalwechsel, da sind besondere Anstrengungen nötig, um eine

konstante Produkti-onsqualität gewähr-leisten zu können. Was zeichnet die Schulstühle von L+S aus?

Wir legen grossen Wert auf ergonomische Schul-möbel. Die einfache Verstellbarkeit der Rücken-lehne ist zum Beispiel ein wichtiges Kriterium. Ausserdem verwenden wir Aluminiumdruckguss, ein Material, das bis anhin dem Büromarkt vor-behalten war. So kommt zur Leichtigkeit der op-tischen Linienführung ein überraschend geringes Gewicht unserer Stühle hinzu.

Sehen Sie Parallelen zwischen Ihrem Unter-nehmen und Brüggli?L+S ist Zuverlässigkeit wichtig, Termintreue und Qualität. Wir wollen mit unserem Unternehmen vorankommen, neue Ideen verwirklichen, und uns mit Kompetenz und Effizienz verdient machen. Wir können nur mit Partnern zusammenarbeiten, de-nen all dies ebenfalls wichtig ist. Bei Brüggli ist das so – darum verstehen wir uns so gut.

Wollen Sie unse-ren Leserinnen und Lesern noch etwas sagen?Ich finde super, was sie im Brüggli machen.

Vielen Dank, Iris Coray, für Ihre Worte und unsere Zusammenarbeit.

» Notiert: Michael Haller

Kommunikationsverantwortlicher

«Wir statten das ganze Land mit ergonomischen

Schulmöbeln aus.»

«L+S ist Zuverlässigkeit wichtig, Termintreue

und Qualität.»

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Jubiläen

Valeri Vonwiller Bereichsleiter Produktion und Verkauf Printagentur 1. 1. 2010Walter Schefer Mitarbeiter Interne Post 15. 2. 2010Walter Ledergerber Mitarbeiter Montage 19. 3. 2010Klara Müller Mitarbeiterin Usblick 14. 5. 2010

Monika Reber Mitarbeiterin Textil 17. 4. 2010Gerhard Degen Bereichsleiter Agogik Usblick 14. 5. 2010

Jubilarinnen und Jubilare Januar bis Juni 2010

15 Jahre

10 Jahre

20 Jahre

Albert Züst Mitarbeiter Mechanik 16. 1. 2010Adrian Hungerbühler Leiter Produktion/Entwicklung 1. 3. 2010Fridolin Soller Mitarbeiter Informatik 13. 3. 2010Heinrich Hotz Mitarbeiter Mechanik 15. 5. 2010

Monika Reber Albert Züst

Fridolin Soller

Gerh

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Jubiläen

Herzlichen GlückwunschDie Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute für die Zukunft.

Und die weiteren Jubilare im 2010?Im nächsten «Unterwegs», das voraussichtlich im November erscheint, zeigen wir alle Mitarbeitenden, die von Juli bis Dezember ihr Jubiläum haben.

PensionierungElisabeth Heeb Mitarbeiterin Printagentur 28. 2. 2010Albert Züst Mitarbeiter Mechanik 28. 2. 2010

Heinrich Hotz

Walter Ledergerber

Elisabeth Heeb

Klar

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Valeri Vonwiller

Adrian Hungerbühler

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Der gute Start in den Tag:ein Frühstück in der Brüggli­Gastronomie Usblick.So viel Sie mögen, für nur CHF 10.50.Montag bis Freitag, ab 8 Uhr.

Wir sind auch während den Brüggli-Betriebsferien vom 19. Juli bis 8. August 2010 für Sie da.

Restaurant Seeblick• 240 Sitzplätze• Selbstbedienung mit täglich

wechselndem Angebot• Frisch und gut, mit saisonalen

Spezialitäten

Restaurant Säntisblick• 40 Sitzplätze• A-la-Carte-Restaurant mit exklusiven

Gerichten, frisch zubereitet

Churfirstensaal• 320 Sitzplätze• Modernste Infrastruktur, ideal

für Seminare und Tagungen

Seminarräume Brisi, Frümsel und Selun• 15 Sitzplätze pro Raum• Zwei Räume können miteinander

verbunden werden• Der perfekte Rahmen für Meetings,

Schulungen und Klausuren

Panorama-Terrasse• Viel Platz zum Sonnen und Relaxen

Parking• Gratis-Parkplätze in der Tiefgarage• Mit dem Lift direkt in die Gastronomie

Usblick

Öffnungszeiten08.00 – 18.00 UhrFür Gruppen ab 10 Personen auchabends und am Wochenende

ReservationGastronomie USBLICK by BrüggliHofstrasse 5CH-8590 RomanshornTelefon +41 (0)71 466 94 83Telefax +41 (0)71 466 94 [email protected]

www.usblick.ch