Urologie derZukunft - Uniklinikum LeipzigUrologie und ermöglichen nicht nur...

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Foto: Stefan Straube Grippe-Abwehr SEITE 3 Applaus-Projekt SEITE 4 Jubiläums-Serie SEITEN 8/9 Urologie der Zukunft Neue Anlagen für Diagnostik und Therapie

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Grippe-AbwehrUKL auch auf schwerste Fälle vorbereitet

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Applaus-ProjektJunge Patienten machen Theater

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Jubiläums-SerieLeipziger Medizin für Mütter undNeugeborene

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Das GesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 04/2015 | 19.02.2015

Urologieder Zukunft

Neue Anlagen für Diagnostik und Therapie

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LIEBIGSTRASSE AKTUELL |

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Der Augenblickn

Neuer Anstrich

Einige Wände im Atrium derFrauen- und Kindermedizinhaben Anfang Februar einenneuen Anstrich bekommen.Frank Städter malert hier gera-de in der ersten Etage, sodasssich die dort ausgestellten Bil-der jetzt wieder vor einemstrahlend weißen Hintergrundpräsentieren. Einen festen Ter-min für die wiederkehrendenMalerarbeiten gibt es nicht –immer wenn es nötig ist, wirddie neue Farbe aufgetragen.Fo

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Straub

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liebigstraße aktuellDas gesundheitsmagazin desuniversitätsklinikums leipzig

Herausgeber:Universitätsklinikum Leipzig AöRDer VorstandLiebigstraße 1804103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: [email protected]

Redaktion:Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),Ines Christ, Frank Schmiedel(Projektleiter LVZ,Jenseits der Liebigstraße).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.10. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion derLEIPZIGER VoLKSZEITUnG.

Druck:Leipziger Verlags -undDruckereigesellschaft mbH& Co. KG,Peterssteinweg 19,04107 Leipzig

Am 28. Februar versammeln sich Ärz-nte verschiedener Fachdisziplinen zum16. Workshop „rheumatologie inter-disziplinär“ am uniklinikum leipzig.Hauptthema sind in diesem Jahr rheu-matologische erkrankungen, die durchinfektionen hervorgerufen werden unddie sich auch an Organen manifestie-ren.

Was der Volksmund „Rheuma“ nennt, istein ganzer Sammelbegriff für entzündlicheVeränderungen, die vorwiegend Knochenund Muskeln betreffen, ausgelöst durchfehlgesteuerte Immunprozesse. Rheumakann aber auch Organe oder Bindegewebs-strukturen einbeziehen und auch durcheine unbemerkte bakterielle Infektion ausdem Auslandsurlaub mitgebracht werden– dies wird dann häufig nicht oder erst späterkannt. Der korrekten Diagnose und Be-handlung dieser ungewöhnlicheren Fällewidmet sich der Workshop am Uniklini-kum Leipzig. Programmpunkte sind unteranderem Vorträge zum Thema „Rheumaund seltene Erkrankungen – wann darandenken?“, „Rheumatologische Erkrankun-gen am Auge“ oder „Schmerzen bei Rück-kehrern aus den Tropen“.Ärzte, medizinisches Personal und auchandere Interessierte sind dazu herzlich ein-geladen. Sandra Hasse

Informationen16. Workshop „Rheumatologieinterdisziplinär“ am Uniklinikum LeipzigZeit: 28. Februar, 9-14 UhrOrt: Studienzentrum

Kleiner Hörsaal, 1. ObergeschossLiebigstraße 27b, Haus E04103 LeipzigTelefon Rheumazentrum Leipzig e.V.:(0341) 97 24 930

„Urlaubsmitbringsel“ RheumaDas Rheumazentrum am UKL lädt Ärzte und Interessierte zumWorkshop„Rheumatologie interdisziplinär“ ein

Professor Christoph Baerwald ist Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Rheuma am Univer-sitätsklinikum Leipzig.

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Uniklinikum Leipzig investiertin urologische KlinikDrei hochmoderne OP-Säle zur Diagnostik und Therapie in Betrieb genommen

Der Klinik für Urologie am Univer-nsitätsklinikum Leipzig stehen jetztdrei neue hochmoderne Anlagen fürdie Behandlung und Diagnostik zurVerfügung. Für mehr als eine MillionEuro wurden die Eingriffsräume mo-dernisiert, sodass jetzt präzise undleistungsstarke Geräte für die röntge-nologische Funktionsdiagnostik, dieStoßwellentherapie und endourolo-gische Eingriffe zur Verfügung ste-hen.

„Mit den neuen Anlagen können wir un-seren Patienten eine hochmoderne urolo-gische Röntgendiagnostik in Kombinationmit neuesten, schonenden Behandlungs-möglichkeiten anbieten“, zeigt sich Prof.Dr. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor derKlinik für Urologie am UKL, hocherfreut.Die präzise digitale Bildgebung ermög-licht eine besondere Erkennung von De-tails, sodass schonende Behandlungsmög-lichkeiten optimal eingesetzt werdenkönnen.Endoskopische Operationen bei urologi-schen Krebserkrankungen, bei der gutar-tigen Prostatavergrößerung und bei kom-plexen Formen des Steinleidens werdennun auf höchstem technischem Niveaudurchgeführt. Darüber hinaus könnenjetzt auch stark übergewichtige Patientenverschiedenen urologischen Eingriffenunterzogen werden, da die neuen Be-handlungstische bis zu 200 KilogrammGewicht tragen können.Die neuen Anlagen ersetzen Teile der bis-

herigen technischen Ausstattung in derUrologie und ermöglichen nicht nur mo-dernere, sondern auch erweiterte Behand-lungsmöglichkeiten. „So kann das neueGerät zur Stoßwellenbehandlung bei Nie-rensteinen, bei Harnleitersteinen, aberauch Gallengangsteinen oder bei Steinenim Gang der Bauchspeicheldrüse einge-

setzt werden. Dadurch erreichen wir we-sentlich höhere Heilungsraten bei Harn-steinen, als das bisher möglich war“,erklärt Prof. Stolzenburg.Die Stoßwellentherapie arbeitet dabei mitgerichteten Schalldruckwellen zur Zer-trümmerung von verhärteten Ablagerun-gen im Körper – wie Harn- und Gallen-

steinen oder auch Kalkablagerungen anFuß- oder Armknochen. Neben der uro-logischen Steintherapie kann die neueAnlage damit auch für orthopädische Be-handlungen zum Beispiel zur Schmerz-therapie bei Fersenspornen oder Tennis-ellenbogen genutzt werden.

Helena Reinhardt

UKL-Intensivmedizinerauf schwere Grippefälle vorbereitetErster Patient der aktuellen Grippesaison erfolgreich mit Lungenersatzverfahren behandelt

Die Intensivmediziner am Universi-ntätsklinikum Leipzig bereiten sich auf diebeginnende Grippewelle vor. Anders alsim vergangenen Jahr rechnen die Medi-ziner auchmit schweren Fällen, für derenVersorgung am UKL ein Lungen-ersatz-verfahren genutzt werden kann. Der ers-te Grippepatient dieser Saison wurde da-mit bereits erfolgreich behandelt.

„Wir haben den Patienten mit einem schwe-ren Lungenversagen aus einem anderen Klini-kum abgeholt und bereits vor Ort und unter-wegs mit der Behandlung mit einer ECMO,einem künstlichen Lungenersatzverfahren,begonnen“, erklärt Dr. Sven Laudi, Intensiv-mediziner am UKL. Das Lungenversagen wareine Folge einer Grippeinfektion mit dem Er-reger H1N1, der sogenannten Schweinegrip-pe.Mit Unterstützung einer kleinen Maschine,die die Lungenfunktion vorübergehend über-nommen hat, konnte der Schwerstkranke ge-rettet werden und ist jetzt auf dem Weg derBesserung. „Bereits bei der letzten Grippewel-le vor zwei Jahren haben wir mit dem Einsatzder ECMO bei schweren Grippeverläufen

sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Laudi.Jetzt bereiten sich die Intensivmediziner amUKL darauf vor, weitere schwere Grippe-erkrankungen zu behandeln. Fünf ECMO-Geräte für die sogenannte ExtrakorporaleMembranoxygenierung stehen dafür zur Ver-fügung, bei Bedarf können weitere hinzuge-holt werden. Die transportable Maschineübernimmt auf Zeit die Aufgabe der Lunge,das Blut mit Sauerstoff zu versorgen. Diedurch die Grippeviren angegriffene Lungekann sich so erholen, der Organismus wirdim Kampf gegen die Infektion gestärkt. „Wirhaben gesehen, dass dies wirksamer ist alseine alleinige maschinelle Beatmung“, so Lau-di weiter.Das anspruchsvolle Verfahren wird nur anwenigen Zentren, darunter dem UKL, einge-setzt. Als spezialisiertes Klinikum steht dasUKL dafür rund um die Uhr zur Verfügungund kann jederzeit Patienten entsprechendversorgen.„Natürlich hoffen wir, dass die Grippewellenicht so schwer verläuft wie 2013“, so Inten-sivmediziner Laudi, „aber wir sind auf jedenFall vorbereitet, wenn wir gebraucht werden.“

Helena Reinhardt

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Intensivmediziner Dr. Sven Laudi zeigt eine ECMO. Die kleine Maschine kann vorübergehend dieAufgabe der Lunge übernehmen, das Blut mit Sauerstoff zu versorgen. Foto: Stefan Straube

Assistenzarzt Frank Berger (li.) und Facharzt Dr. Tim Häfner bei einer Behandlung mit den neuen Anlagen in der Urologie am Universitätsklini-kum Leipzig. Foto: Stefan Straube

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Vom Traum zum Theaterstück. Dasnist der künstlerische Weg, den sechsPatienten der Kinder- und Jugend-psychiatrie der Uniklinik Leipzig ge-meinsam zurücklegen. „Träume“ istbereits das fünfte Theaterstück derKooperation von Psychiatrie und Mu-sikschule, prämiert durch die Stif-tung Deutsche Depressionshilfe.

Notenständer stehen am Rand. Auf derBühne liegen bunte Gewänder. BunteScheinwerfer werden ausgerichtet. Wereinen Blick in den Probenprozess von„Träume“ wirft, stellt schnell fest, dassdas musikalisch-szenische Stück einenehrgeizigen künstlerischen Anspruch ver-folgt. Sechs Jugendliche zwischen 14 und17 Jahren haben gemeinsam eine Ge-schichte entworfen. Seit Ende Septemberentstehen Texte, Kulissen, Kostüme. Dieerdachten Geschichten und Gedichtezum Thema „Traum“ werden auf derBühne von einer Rahmenhandlung zu-sammengehalten: Eine Schulklassekommt in eine Herberge, legt sichschließlich schlafen – und beginnt, überTräume zu sprechen. Unterstützt werdendie jungen Künstler, alle derzeit in ambu-lanter Therapie am UKL, vom Akkorde-onensemble der Musikschule Leipzig „Jo-hann Sebastian Bach“.„Die Jugendlichen werden angeregt, Bil-der für das zu finden, was sie bewegt. Dasführt oft zu wunderbar verrückten, gro-tesken Geschichten“, erklärt MatthiasBega, künstlerischer Leiter des Projektsund Fachberater für Musiktheater desVerbandes der Musikschulen Sachsen. Indie Geschichten fließen häufig die Krank-heitsbilder der Patienten ein. Aber jederbestimmt selbst, was er erzählen möchte,wie er sich öffnet. Bega und die das Pro-jekt begleitenden KunstpädagoginnenSarah Gefeller und Julischka Richter fra-gen bewusst nicht nach der jeweiligenKrankheit. Sie setzen den künstlerischen

Rahmen, ermutigen und sorgen für neueErfahrungen zum Beispiel durch dieKonfrontation mit dem Orchester. „DieMusik als Teppich während des Spielsverändert den Erzähler“, sagt MatthiasBega.Viele Teilnehmer kostet es Mut, an demfreiwilligen Projekt namens „Applaus“teilzunehmen, entdecken dann aber un-geahnte Talente. Manche Therapeutenerkennen bei der Aufführung ihre Patien-ten kaum wieder. Für den kreativen An-satz erhielt das Projekt schon den Carls-son-Wedemeyer-Förderpreis der StiftungDeutsche Depressionshilfe.Das aktuelle Stück „Träume“ wurde am5. und 6. Februar vor vollem Haus imHorns Erben der Öffentlichkeit vorge-stellt. Matthias Bega: „Es ist nie alles per-fekt, aber es entwickelt sich aus dem Mo-ment – und das macht die Arbeit solebendig.“ Dimo Rieß

Applaus-Projekt: Eingetaucht in TraumweltenJugendliche Psychiatrie-Patienten des ukL erarbeiten ein musikalisches theaterstück

Schauspielkunst, Schattenspiel und Musik wurden im Projekt „Träume“ zu einem besonderenTheaterstück verbunden. Fotos: ukl

Zahl der Wochen

1600Frühblüher1600 Frühblüher warten Mitte Feb-ruar in der Gärtnerei des Uniklini-kums darauf, von den Mitarbeiterndes Bereichs Grünanlagen in dieErde gebracht zu werden – wenn dasschöne Wetter anhält, wird es baldso weit sein. Vor allem Stiefmütter-chen und Primeln sind es, die dieEingangsbereiche der Kliniken, vordem Studienzentrum und vor dem„Roten Haus“ in der Philipp-Rosen-thal-Straße verschönern sollen. Sowird in Kürze auch in der Universi-tätsmedizin Leipzig der Frühlingeinziehen. ic

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Bei einemgegenwärtigenDurchschnitts-nRenteneintrittsalter von 62 Jahren ist klar,dass Viele auchmit über 60 noch arbeiten –ob sie das nun sollen oder wollen. „DieKompetenzen der Älteren liegen auf derHand: Erfahrungswissen, Arbeitsmoral,Disziplin, Qualitätsbewusstsein, Zuverläs-sigkeit und Loyalität“, sagte Dr. HeidrunHartmann, Fachärztin für Arbeitsmedizin inHamburg, auf der Tagung „Generation 60+und die Arbeitswelt“, zu der jüngst der Ver-band der Betriebs- und Werksärzte Sach-sen, dasMitteldeutsche Institut für Arbeits-medizin sowie die Deutsche Gesellschaftfür Arbeitsmedizin und Umweltmedizineingeladen hatten.

Die Hamburgerin legte den anwesenden Be-triebsärzten ans Herz, auf die Körperverände-rungen bei den Mitarbeitern zu achten. Denndas Alter bringt Probleme beim Sehen und Hö-ren, lässt Kraft und Beweglichkeit schwinden.Sie regte an, Arbeitsplätze altersgerecht zu ge-stalten und Teams oder auch nur Tandems zubilden, um die Vorteile von jungen und altenMitarbeitern zu kombinieren.Alternsprävention – das war das Thema vonProf. Dr. Klaus Scheuch, Direktor des Zentrumsfür Arbeit und Gesundheit Sachsen. Er machtedarauf aufmerksam, dass nicht nur in Deutsch-land der Anteil der 60- bis 64-Jährigen steigt, dienoch in Arbeit sind. Einflussfaktoren auf dieLeistungsfähigkeit der Generation 60+ sind ei-nerseits natürlich die Arbeitsplatzgestaltung,aber andererseits auch das Selbstbild und dieMotivation des Mitarbeiters. Fühlt er sich ge-fordert oder nur geduldet – das mache einen er-heblichen Unterschied.Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Leiterin des Insti-tuts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Pu-blic Health (ISAP) der Leipziger Universitäts-medizin, widmete sich dem Zusammenhangzwischen Beschäftigung und Demenz-entwick-lung. Nach Untersuchungen ihres Instituts hilftkörperliche Aktivität, auch geistig fit im Alter zubleiben. „Schon eine moderate Intensität ist gut.Hier zählt tatsächlich jeder Schritt“, so Prof. Rie-del-Heller. „Eine höhere Intensität ist freilich

noch besser. Und wenn wir die Pluspunkte vonBewegung und Sport den verschiedenen Risiko-faktoren für Demenz gegenüberstellen, kannman sagen: Körperliche Aktivität kann auch eingenetisches Risiko wettmachen.“ Eine weitereErkenntnis der Untersuchungen am ISAP: Eingeistig anspruchsvolles Arbeitsumfeld schütztvor Demenz. Geistig anspruchsvoll ist das eigen-

ständige Planen und Durchführen von Arbeiten,was beispielsweise ein Logistiker beherrscht.Nicht nur der Chef habe also allein von seinemArbeitsumfeld her eine Art Schutz.In einer abschließenden Diskussionsrunde sagteAndreas Müller, Leipzigs Erster Bürgermeister,dass die Stadt derzeit rund 6600 Beschäftigtehat. Die Verwaltung habe in den vergangenen

Jahren zugegebenermaßen Beschäftigte ge-drängt, möglichst frühzeitig in Rente zu gehen.„Heute können wir unsere Beschäftigten er-muntern, bis zum normalen Rentenalter zubleiben. Allerdings haben die Fehlzeiten wegenKrankheit zugenommen – da suchen wir An-satzpunkte, um die Ursachen zu finden unddiese dann zu beseitigen.“ Uwe Niemann

Jeder Schritt zählt auch für die geistige Fitnesstagung„Generation 60+ und die Arbeitswelt“ / Anspruchsvolles Arbeitsumfeld schützt vor Demenz

Am Samstag, dem 28. Februar, findetnab 16Uhr imgroßenHörsaal des Institutsfür Anatomie der Medizinischen Fakultät(Liebigstraße 13) eine Benefizauktionstatt. Vom Leipziger Buch- und Kunstan-tiquariat Ulbricht werden Gemälde,Zeichnungen und Grafiken der LeipzigerSchule und internationaler Künstler wieDix, Klinger und Chagall angeboten.

Ein Teil des Erlöses kommt dem 600. Jubilä-um der Universitätsmedizin zugute, das indiesem Jahr im Juli ansteht. Zur Vorbesichti-gung ist der Hörsaal bereits am Vortag (Frei-tag, der 27. Februar) von 11 bis 18 Uhr ge-öffnet und am Tag der Versteigerung ab 11Uhr. Die Bluesband „Stadtasyl“ um Unipro-fessor Hubertus Himmerich gestaltet denmusikalischen Rahmen. DS

www.medizinjubilaeum2015.de

Benefiz-Kunstauktionim Anatomie-HörsaalAm 28. Februar werdenWerke der Leipziger Schuleund internationaler Künstler zum Kauf angeboten

Medizin a – zn

B wieBetablockerEine Reihe von Medikamenten, diezur Senkung der Ruhe-Herzfrequenzund des Blutdrucks führen, werdenBetablocker genannt. Sie werden be-sonders bei der Behandlung vonBluthochdruck sowie bei koronarerHerzkrankheit, nach Herzinfarkt,bei Herzschwäche, Vorhofflimmernoder anderen Herzrhythmusstörun-gen eingesetzt. Die Bezeichnung derMedikamente rührt daher, dass siedie sogenannten Beta-Rezeptorenblockieren und so verhindern, dassbeispielsweise Adrenalin andockenkann. Dieses Hormon wird eigent-lich bei Stress ausgeschüttet, um dasHerz anzutreiben. Wenn das Hor-mon aber nicht andocken kann,werden Blutdruck und Herzfrequenznicht angekurbelt. UN

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Dr. Melanie Weiß, Leiterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements des UKL, Prof. Dr. Klaus Scheuch, Direktor des Zentrums für Arbeit undGesundheit Sachsen, Dr. Heidrun Hartmann, Fachärztin für Arbeitsmedizin in Hamburg, Dr. Ivonne Hammer und Dr. Reingard Wittekind(beide vom Mitteldeutschen Institut für Arbeitsmedizin), und ISAP-Leiterin Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller. (v.l.n.r.).

Im großen Hörsaal derAnatomie findet am 28.Februar eine Benefiz-Kunstauktion statt.

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„Man muss keine Angst vor dem 60. Geburtstag haben“Interview mit Prof. Dr. Steffi Riedel-Hel-ler, Direktorin des Instituts für Sozialme-dizin, Arbeitsmedizin und Public Health(ISAP) der Leipziger Unimedizin.

Freuen Sie sich auf Ihren 60. Geburtstag?

Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller: Bis dahin habeich ja noch eine ganzeWeile. Doch freuen, ja,das kann man sich schon. Denn die Erkennt-nisse der heutigen Tagung sind ja: Die Gene-ration 60+ kann mit Zuverlässigkeit, Quali-tätsbewusstsein und Erfahrung glänzen.

Dennoch scheint es, dass Unternehmen immernoch dazu neigen, sich von den Alten zu trennen.

Dann verspüren diese Unternehmenden demografischenWandel noch nicht.Ich bin mir sicher, dass nach und nachalle Betriebe zum Umdenken gezwun-gen werden. Der Fachkräftemangel wirdStück für Stück größer und dann werdenUnternehmen, die überleben wollen,merken, dass sie auf Mitarbeiter aus derGeneration 60+ nicht verzichten kön-nen.

Aber soll und kann der Dachdecker der Ge-neration 60+ noch auf dem Dach herum-kraxeln? Oder anders gefragt: Muss mannicht einen Unterschied machen zwischenkörperlicher und geistiger Arbeit?

Sicher muss man die Arbeitsbereiche ver-schieden betrachten. Aber alle Unterneh-men – ob sie nun groß oder klein sind, obkörperliche oder geistige Arbeit domi-niert – sind gut beraten, ihre zuverlässi-gen und erfahrenen Mitarbeiter entspre-chend deren körperlicher Verfasstheiteinzusetzen. Und es sollte nicht erst rea-giert werden, wenn der Mitarbeiter 63Jahre alt ist. Vorausschauend planen undarbeiten – das macht jede Firma bei ihrenAufträgen. Vorausschauend planen undarbeiten – so kann man auch innerhalbdes Unternehmens herangehen.

Interview: Uwe Niemann

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Für viele Sportbegeisterte der „altennSchule“ ist dasmotivierendeMotto„Machmit! Mach‘s nach! Mach‘s besser!“ eine alt-bekannteAufforderung.EinenneuenGeisterhält der Spruch durch den jährlich statt-findendenTag des Sports an derMedizini-schen Berufsfachschule (MBFS) des Unikli-nikums Leipzig. Regelmäßiger Sport wirktsich positiv auf das Lernverhalten aus undmacht auch noch Spaß. Das war auch derAnlass, die unterschiedlichen Fachberei-che der MBFS unter einem Sporthallen-dachzuvereinen.

Insgesamt 359 Schüler und Schülerinnenmit ihren Lehrern und Lehrerinnen ausneun Fachbereichen trafen sich AnfangFebruar in der Sporthalle der Hochschulefür Technik und Wirtschaft (HTWK) zumgemeinsamen Sporttreiben. Im Vorfeldhatten sich die Azubis in Mannschafteneingeteilt, um im Volleyball-, Floorball-und Zwei-Felder-Ball gegeneinander anzu-treten.Aber es wurden nicht nur Wettkämpfe aus-getragen. So nutzten viele die Gelegenheit,sich in einen der Yoga-Kurse einzuschrei-ben. Die Lehrerinnen aus der AbteilungPhysiotherapie führten dabei über Medita-tion, Atmung und Körperübungen in diewunderbare Bewegungskultur ein. BeimKlettern konnten die Schüler ihre Höhen-tauglichkeit unter Beweis stellen, zudemgab es Laufseminare, bei dem das soge-nannte lauftrainingsbegleitende Stabilisa-tionstraining von Rumpf und Beinachsenim Mittelpunkt stand. Diese Kurse warenein Erlebnis außerhalb der Sporthalle,denn während sich die Laufanfänger zum

Silbersee aufmachten, wo sie von der Phy-siotherapieschülerin und Triathletin LenaWeggartner konstruktiv gedrillt wurden,ging es für die Fortgeschrittenen auf denFockeberg.In zwei Tanzkursen wurden die Rhythmus-affinen in die Grundschritte des Lindy-Hopeingeweiht, zudem konnten die Aktiven imKraftraum ihre Fitness testen. Kampfsport-experte Gordon Mann führte die Teilneh-mer an Techniken der Selbstverteidigungheran. Dabei wurden die Schüler undSchülerinnen gedrillt wie in einem Boot-Camp. Doch selbst zahllose Liegestütze undandere anstrengende Erwärmungsübungenkonnten die gute Stimmung nicht trüben.

Viel Wissenswertes erfuhren die Sportbe-geisterten innerhalb der Vortragsreihe „Er-nährung im Sport“, die von Azubis der Di-ätassistenz organisiert wurde.Begeistern konnte auch ein neues High-light des Sporttages. Die Abteilung Ruderndes Vereins SC DHfK hatte sechs Ruder-ergometer zur Verfügung gestellt. In einembesonderen Wettkampf traten die Schülergegeneinander an: Wer schafft es, in dreiMinuten die weiteste Distanz zu rudern?Jan Dreager aus der Abteilung Physiothe-rapie erkämpfte 970 Meter und entschieddiesen Wettbewerb für sich. Bei den Frau-en siegte die Hebammenschülerin UlrikeRuddat. Sie legte fast 800 Meter zurück.

Dieser Wettkampf war gleichzeitig die in-offizielle Qualifizierung für den Hoch-schul-Cup der Mitteldeutschen Ruder-ergometer-Meisterschaften Ende Februarin Leipzig.Um den Sporttag der MBFS auf die Beinezu stellen, braucht es vor allem Leiden-schaft für den Sport und ein Händchen fürOrganisatorisches. Beides besitzen dieSchülerinnen und Schüler der Medizini-schen Berufsfachschule. Durch ihren eh-renamtlichen Einsatz konnten die knapp400 Teilnehmenden innerhalb der Wett-kämpfe und Kurse sowie deren Versorgungbis zum Schluss gut koordiniert werden.

Jörn Lühmann

Sporttag an der MBFS: Beim Floorball und Ergometer-Rudern konnten sich die Azubis der Medizinischen Berufsfachschule ausprobieren.

an der Medizinischen berufsfachschule des universitätsklinikums Leipzig lernen rund 750 junge Menschen einen gesundheitsberuf. sie haben sichfür einen beruf mit guten Zukunftsaussichten entschieden, der hohe ansprüche an die fachliche und soziale kompetenz jedes einzelnen stellt. in

der reihe„ausbildungstagebuch“ geben die azubis verschiedener Fachrichtungen einblicke in ihre berufsausbildung. Heute: der sporttag.

AUSBiLDUnGS-TAGEBUchn

Yoga, Klettern, Ruder-Wettkampfbeim sporttag der Medizinischen berufsfachschule können azubis jede Menge sportarten ausprobieren

An der Medizinischen Berufs-fachschule des UKL (MBFS)werden Ausbildungen für Ge-sundheitsfachberufe angeboten.In insgesamt acht Fachbereichenlernen rund 750 Schüler. DerLehrbeginn und die Anzahl derangenommenen Bewerber vari-iert je nach Fachbereich, die Vo-raussetzung ist überall mindes-tens ein Realschulabschluss.Schulgeld müssen die Auszubildenden nichtbezahlen.

Derzeit können sich Interessenten für folgendeAusbildungsgänge bewerben:

Gesundheits- und KrankenpflegeBewerbungsfrist: 31. März 2015

Gesundheits- und KinderkrankenpflegeBewerbungsfrist: 31. März 2015

HebammeBewerbungsfrist: 31. März 2015

PhysiotherapieBewerbungsfrist: 30. April 2015

Medizinisch-TechnischeLaborassistenzBewerbungsfrist: 30. April 2015

DiätassistenzBewerbungsfrist: 30. Mai 2015

Medizinisch-TechnischeRadiologieassistenzBewerbungsfrist: 30. Mai 2015

Ausführliche Hinweise zum Bewerbungsver-fahren sowie weitere Informationen zur Berufs-fachschule und den einzelnen Ausbildungenfinden Sie im Internet unter:www.mbfs.uniklinikum-leipzig.de

Ausbildungen an derMedizinischen Berufsfachschule

des UKL

WIR BILDEN AUSBerufe mit Anerkennung,Verantwortung undsozialer Sicherheit

mehrInfos www.uniklinikum-leipzig.de/Karriere

Universitätsklinikum Leipzig,Liebigstraße 20, 04103 Leipzig

Medizinische Berufsfachschule,Richterstraße 9-11, 04155 Leipzig

3VONVIELEN

DU BIST DA, DU BIST DA,DU BIST DA,DU BIST DA,WENN MAN DICH WENN MAN DICHWENN MAN DICHWENN MAN DICHWENN MAN DICHWENN MAN DICHBRAUCHTBRAUCHTBRAUCHTBRAUCHTBRAUCHTBRAUCHTBRAUCHT

Tobias ThiemeTobias ThiemeTobias ThiemeMedizinisch-technischer Medizinisch-technischerMedizinisch-technischerLaborassistentLaborassistentLaborassistent

Elke MöllerDiabetis Typ 2

Sarah RiedelSarah RiedelSarah RiedelDiätassistenzDiätassistenzDiätassistenz Theresa SteinTheresa SteinTheresa Stein

Gesundheits- undKrankenpflegerinKrankenpflegerinKrankenpflegerinKrankenpflegerin

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Die Deutsche Forschungsgemein-nschaft fördert eine klinische Studiean der Leipziger Universitätsmedizinmit 1,125 Millionen Euro. Darin wirduntersucht, ob bei Leberversagenein bestimmtes Medikament, das Im-mun- und Stammzellen aus dem ei-genen Knochenmark mobilisiert, dieHeilungschancen erhöht. Wenn dieStudien positiv ausfallen, steigen dieÜberlebenschancen für Patienten er-heblich.

Patienten mit Leberzirrhose sterben häu-fig an den Folgen einer akuten Ver-schlechterung der Leberfunktion. Nebender Lebertransplantation gibt es bisherkeine anderen Therapieoptionen. Nichtselten liegen die Überlebenschancennach drei Monaten unter 30 Prozent.Eine wesentliche Ursache für die ungüns-tige Prognose ist die durch das Leberver-sagen ausgelöste Immunschwäche, so-dass Patienten häufig durch Infektionenversterben.Ein Forscherteam in der Sektion Hepa-tologie um Leiter Prof. Dr. Thomas Bergund Dr. Cornelius Engelmann prüft, obdurch Medikamente, die das eigene Kno-chenmark zur Zellbildung stimulieren,der schwere Krankheitsverlauf positivbeeinflusst und somit die Überlebens-chancen gesteigert werden können. „Wiruntersuchen, ob es möglich ist, betroffe-

nen Patienten einen Wachstumsstimula-tor zu verabreichen. Mit seiner Hilfe sollder Anteil von Immun- und auchStammzellen im Blut steigen und somitdas Immunsystem einerseits und dieFunktion der Leber andererseits stabili-siert werden“, erläutert Engelmann. Den

Patienten wird dabei ein körpereigenesHormon, der sogenannte Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor (G-CSF),per Spritze unter die Haut gegeben. DasMedikament wird bereits seit Jahren zurVorbereitung bei gesunden Knochen-markspendern verabreicht.

Indische Wissenschaftler haben dieseTherapie im Rahmen einer Studie mitknapp 50 Teilnehmern bereits erfolgreichangewandt. „Wir untersuchen nun inder größer angelegten GRAFT-Studiedeutschlandweit, ob wir die Ergebnissebestätigen können“, so Studienleiter En-gelmann. Dabei wird die Hälfte der rund260 Teilnehmer auf herkömmliche Weisetherapiert, die andere Hälfte wird zu-sätzlich mit G-CSF behandelt. Anschlie-ßend werden die Patienten über einenZeitraum von einem Jahr beobachtet.Sollte die indische Studie in Leipzig be-stätigt werden, stünde eine neue, einfachzu verabreichende und doch sehr effekti-ve Behandlungstherapie zur Verfügung,hebt Engelmann hervor: „Die Überle-benschancen der Patienten könnten von30 auf 60 Prozent steigen. Außerdemstellt sich dann die Frage, welche Rollesowohl Immun- als auch Stammzellenbei der Behandlung überhaupt spielen.“Auch dem wollen die Leipziger Forscherin Zusatzprojekten im Rahmen der vor-erst auf drei Jahre angelegten DFG-För-derung nachgehen. Dabei werden dieMediziner von Wissenschaftlern am Zen-trum für Klinische Studien der Medizi-nischen Fakultät Leipzig unterstützt, diedie GRAFT-Studie mit vorbereitet habenund unter anderem die Sammlung undAuswertung aller anfallenden Studien-daten übernehmen. Ulf Walther

Überlebenschancen bei Leberversagen verbessernDeutsche Forschungsgemeinschaft fördert studie an der universitätsmedizin Leipzig

Prof. Thomas Berg und Dr. Cornelius Engelmann (r.) forschen gemeinsam zum Thema Leberversagen.Fotos: Stefan Straube

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Ein Dankeschön für Birgit Becher

Foto:StefanStraub

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Ein ganzes Team, und zwar das 26-köpfige der An-ästhesiepflege im Operativen Zentrum, stand hinterdem Vorschlag für den aktuellen „Blumenstrauß derWoche“: „Wir finden, dass unsere leitende Schwes-ter Birgit Becher dringend einen Blumenstrauß ver-

dient hat. Weil sie eine sehr, sehr gute Chefin ist undsehr viel von uns fernhält“, lautete die Begründung.

Zur Übergabe der Blumen im OP-Trakt kamen dannauch die Kollegen und Kolleginnen aus den „Außen-stellen“ wie dem OP in der Augenklinik mit dazu,

und auch der Kaufmännische Vorstand EkkehardZimmer schloss sich mit einem Dank des Vorstan-des an.„Das ist jetzt wirklich eine große Überraschung“,zeigte sich Birgit Becher überwältigt. Seit 1979 istsie am UKL, zuerst als Schwesternschülerin, seit1982 als Schwester auf der Intensivstation, im OPund in der Anästhesie. Hier hat sie letztlich vor 29Jahren ihre Berufung gefunden. „Es war meinWunsch, genau hierher zu kommen, weil ich gernmit Technik umgehe“, so Birgit Becher. „Anästhesieist einfach meine Welt.“Heute koordiniert sie die Einsätze der Anästhesie-pflege und steht auch selbst mit an den Tischen.„Wir geben täglich unser Bestes, denn die Patientenhaben das Recht auf höchste Qualität“, so Becher.„Die wollen wir auch liefern, selbst wenn es manch-mal schwer ist, überall gleichzeitig zu sein.“ Dannsieht sie es vor allem als ihre Aufgabe, ihren Leutenden Rücken freizuhalten. Dafür und für ihr großesEngagement – Danke an Schwester Birgit Becher!

Mit dem „Blumenstrauß der Woche“ möchten wirMitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitäts-medizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Enga-gement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon langeeinen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns.Wir warten auf Ihre Vorschläge, bitte per Telefon un-ter (0341) 97 15 905 oder per Mail an [email protected].

Das Team der „Liebigstraße aktuell“

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Die Leipziger Universitätsmedizin blickt 2015 auf eine 600-jährige Geschichte zurück.Waren es zunächst Lehre und später auchForschung, die sie prägten, so bildet die Krankenversorgung seit dem Ende des 18. Jahrhunderts den dritten wichtigen Baustein der

universitären Medizin. Mit der Einführung des Unterrichts am Krankenbett werden 1799 in Leipzig die erstenWeichen für eineUniversitätsklinik gestellt – damals noch außerhalb des Stadtzentrums im Rosental.

Seit 1871 ist die heutige Liebigstraße wichtigster Schauplatz der weiteren Entwicklungen: Mit der Eröffnung des KrankenhausesSt. Jakob und dem anschließenden Bau zahlreicher Kliniken und Institute entwickelt sich das Medizinische Viertel.

Ein Ort, der auch heute imWandel begriffen ist, um eine Krankenversorgung, Lehre und Forschung auf höchstem Niveau zu ermöglichen.Ein Ort mit Geschichte und Zukunft.

„Manchmal kommt es mir so vor, alsnhätte ich im Mittelalter angefangen zuarbeiten.“ Diesen Satz sagt Barbara Sei-fert, als sie ihr Berufsleben als Kinder-krankenschwester Revue passierenlässt, das in den 1960er-Jahren in derNeonatologie der Uniklinik Leipzig be-gann. Und besser lässt sich der medizi-nische Fortschritt in dieser Disziplin in-nerhalb der vergangenen 50 Jahrenkaum auf den Punkt bringen.

Schwarz-Weiß-Fotos von Vierlingen. Ge-burtsstatistiken. Und dann das Bild vom ers-ten Inkubator am UKL. Barbara Seifert blät-tert in einer Mappe. Die Erinnerungensprudeln. Vor zehn Jahren hat sie sich inRente verabschiedet, kurz bevor die Neona-tologie in den Neubau in der Liebigstraßezog. Wenn sie von den 60er-Jahren erzählt,und von der Gründung der Früh- und Neu-geborenen-Intensivstation in der UKL-Frau-enklinik, hat man das Gefühl, in eine andereWelt einzutauchen.„Wir hatten nichts, aber wir haben improvi-siert“, erzählt die ehemalige Krankenschwes-ter. Das begann schon bei Kanülen, damalskein Einwegmaterial, die mühsam aufberei-tet werden mussten. Entstandene Widerha-ken an der Spitze wurden mit Sandpapierbeseitigt und heißluftsterilisiert. Irgendwann

stand ein Gassterilisator zurVerfügung, um das Katheter-material von Keimen zu be-freien. Zeitintensive Schritte,die oft nach Dienstschluss er-ledigt wurden. Infusionssyste-me, die für die kleinen Patien-ten angemessen waren,wurdenselbst zusammengebastelt.Denn es gab keine mit derrichtigen Skalierung für dieminimalen Dosen.Heute haben Frühchen etwa abder 23. SchwangerschaftswocheÜberlebenschancen. Damalsundenkbar. „Unter 1500Gramm hat es kaum ein Kindschaffen können“, sagt BarbaraSeifert. Es fehlte an Geräten,Medikamenten, Wissen. Künst-liche Beatmung wurde zu-nächst mit völlig unzureichenden Gerätendurchgeführt. „Aber es ging stetig vorwärts“,erinnert sie sich an ein hochengagiertes underfindungsreiches Team. Bevor Beatmungsge-räte zur Verfügung standen, konnte der Gärt-ner helfen. Er schweißte nach Anweisung derÄrzte Folien zu Überdrucktüten. Die Köpfeder kleinen Patienten wurden darin gelagert.Das Ausatmen erfolgte jetzt gegen einen mess-baren Widerstand, der verhinderte, dass die

unreifen Lungen kollabierten. Erst in den70er-Jahren kam ein Beatmungsgerät, dasdas gewünschte Sauerstoff-Luft-Gemischherstellen konnte und gefährlich hohe Sauer-stoffkonzentrationen vermied. Doch auchhier musste zunächst noch mitunter ge-schickt Hand angelegt werden. Ein Y-Stückwurde zum Beispiel eingesetzt, um zwei Kin-der gleichzeitig beatmen zu können. „Es wareine ständige Bastelei“, erinnert sich die Kin-

derkrankenschwester, die gern an die Zeitzurückdenkt, als der Grundstein für die heu-tigen Bedingungen gelegt wurde.Auch baulich rückte die Frühchenstationimmer näher an den Kreißsaal, ist heute imUKL optimal angebunden. Die Zeiten, alsBarbara Seifert mit Wäschekorb und Taxilosziehen musste, um Kinder aus anderenGeburtskliniken an die Uniklinik zu holen,sind zum Glück vorbei. Dimo Rieß

Innovativ und erfinderisch seit Jahrhunderten:Leipziger Medizin für Mütter und Neugeborene

Ein erstes „Beatmungsgerät“ für Frühgeborene, bestehend aus zu-sammengeschweißten Folien. Fotos: Stefan Straube

Liebigstraße – ein Ort mit Geschichte und Zukunft

Barbara Seifert war viele Jahrzehnte Kinder-krankenschwester in der UKL-Neonatologie.

„Es war eine ständige Bastelei“Eine Kinderkrankenschwester erinnert sich an die Arbeit in der UKL-Neonatologie ab den 60er-Jahren

Die Wurzeln der Leipziger Frauenklinikreichen bis ins Jahr 1810 zurück, als mitdem Geld der Witwe Rahel Amalia AugustaTrier und weiterer Bürger der Stadt dieerste Entbindungsschule für Hebammenund Ärzte in Leipzig eröffnet wird – dasAccoucheur- oderTriersche Institut amsüdwestlichen Stadt-rand. Heute befindetsich an gleicher Stelledas Bundesverwal-tungsgericht.Ein deutschlandweitanerkannter Mediziner steht ab 1856 derLeipziger Frauenklinik, die sich ab 1892 ineinem Gebäude in der Liebigstraße befin-det, vor: Carl Siegmund Franz Credé. Mitseinem Namen sind eine ganze Reihe be-deutender Innovationen verbunden. DerCredé-Handgriff beispielsweise ist eine ge-burtshilfliche Technik, mit der bis heute inder Nachgeburtsperiode die Plazenta aus

dem Uterus herausgedrückt wird, wenn siesich nicht von allein vollständig löst. Miteiner Prophylaxe gelingt es Credé, die Zahlder Neugeborenen, die Mitte des 19. Jahr-hunderts an einer vom Erreger der Ge-schlechtskrankheit „Tripper“ verursachten

Augenerkrankung lei-den, drastisch zu re-duzieren: Er gibt Au-gentropfen direktnach der Geburt. Zu-dem befürwortet Cre-dé die damals nochumstrittenen, anti-

septischen Maßnahmen von Ignaz Sem-melweis und führt als einer der Ersten dieHändedesinfektion ein.Berühmter Schüler Credés ist ChristianGerhard Leopold, einer der bedeutendstendeutschen Gynäkologen seiner Zeit. Endedes 19. Jahrhunderts bildet er an der Leip-ziger Frauenklinik Hebammen aus, späterwird er Direktor der königlichen Frauen-

klinik Dresden. Jede Hebamme kennt nochheute die nach dem Mediziner benanntenLeopold-Handgriffe. Mit ihnen wird dieLage des Kindes im Mutterleib bestimmt.Zusammen mit anderen Untersuchungs-methoden helfen die vier Handgriffe dabei,

eine zeitgerechte Schwangerschafts-entwicklung abzuschätzen. Dabeiliegt die Frau auf dem Rücken, dieHebamme tastet den Bauch ab undkann so beispielsweise herausfinden,wo Rücken, Arme und Beine desKindes liegen.Schon früh kommen bei einer Geburtauch Hilfsmittel zum Einsatz. So habenÄrzte beispielsweise versucht, die Ge-burt für die Frauen angenehmer zu ge-stalten. Dies belegt eine Geburtszangeaus der Leipziger Frauenklinik. Zangenwurden verwendet, um Geburten zubeschleunigen und damit die Gefahrenfür Mutter und Kind zu minimieren.Die gezeigte Leipziger Zange, die ver-

mutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhun-derts stammt, nahm aber zudem Rücksichtauf die psychische Belastung der Gebärenden.Sie war mit Leder überzogen, um sie für dieFrau optisch weniger bedrohlich erscheinenzu lassen. Ines Christ / Dr. Karin König

Leipziger Frauenklinik: Gesichter und Geschichten

Carl SiegmundFranz Credé

LeopoldscheHandgriffe

Geburtszange aus der Leipziger Frauenklinik

Fotos: Stefan Straube (2), Karl-Sudhoff-Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, Medizinhistorische Sammlung

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Während die Geburtsmedizin und damituntrennbar verbunden die Hebammen-kunst zu den ältesten medizinischenDisziplinen überhaupt gehören, ist dieNeonatologie, also die Neu- und Früh-geborenenmedizin, noch ein relativ jun-ger Teilbereich der Kindermedizin. Seitdem 20. Jahrhundert entwickeln sichbeide parallel – und machen dabei rie-sige Fortschritte. Prof. Holger Stepan,Leiter der Geburtsmedizin am UKL, undProf. Ulrich Thome, Leiter der Neonato-logie, sprechen im Interview über denhistorischen Wandel ihrer Fachgebiete,was beide heute in Leipzig ausmachtund welche Möglichkeiten sie in derZukunft bieten könnten.

Frage: Was, würden Sie sagen, waren innden letzten 100 Jahren die entscheidendstenVeränderungen und Weiterentwicklungenauf Ihrem Fachgebiet?

Prof. Holger Stepan: In den ersten 50 Jahrendieser 100 Jahre ging es nur um die Gesund-heit beziehungsweise das Überleben der Mut-ter. Alle medizinischen Maßnahmen warenauf ihr Wohlergehen ausgerichtet, und imErnstfall wurde das Kind der Gesundheit derMutter untergeordnet. Noch 1947 heißt es ineinem klinischen Wörterbuch: „Das Kind istgleichgültig.“ Dies war natürlich vor allem derTatsache geschuldet, dass das Kind damals imMutterleib und auch während der Geburtnoch nicht überwacht und untersucht werdenkonnte. In der zweiten Hälfte dieser 100 Jahregab es einen Paradigmen-Wechsel: Mit derMöglichkeit, die Herztöne des Kindes mittelsCTG zu überwachen und der rasanten Ent-wicklung des Ultraschalls, der die Darstellungdes Fetus im Mutterleib ermöglicht, wurdeauch das Kind zu einem Individuum, um dassich Ärzte und Pflegepersonal kümmerten.Seitdem gibt es mindestens zwei Patienten: dieMutter und das Kind – selbst wenn es nochnicht geboren ist, gilt es heute schon sehr frühals vollwertiger Patient.

Prof. Ulrich Thome: 1954 wurde in Leipzig dasFrühchenhaus eröffnet – ein Meilenstein, derin anderen deutschen Städten erst deutlich spä-ter erreicht wurde. Natürlich war die Versor-gung zunächst rudimentär. Die Kinder wurdenin sogenannten Couveusen, den Vorgängernder heutigen Inkubatoren, warm gehalten. Die-se hatten oben ein kleines Fenster, welches zurBehandlung geöffnet wurde.Etwas später folgte die Beatmung der Kinder.Es dauerte jedoch eine Weile, bis es dafür dierichtigen Geräte gab. Die ersten Maschinensaugten die Ausatemluft regelrecht ab, die Lun-ge der Kinder fiel zusammen, was für fast alle,die damit beatmet wurden, den Tod bedeutete.Erst später wurde erkannt, dass man auch beider Ausatmung einen kontinuierlichen positi-ven Druck aufrecht erhalten muss. Damit gingdie Überlebensrate der Frühgeborenen steilbergauf. Hier in Leipzig wurde dabei viel Pio-nierarbeit geleistet.

Was macht die Geburtsmedizin und dienNeonatologie heute in Leipzig aus?

Prof. Thome: Die optimale Versorgung von Ri-sikoschwangeren, kranken Neugeborenen undFrühgeborenen erfordert einen interdisziplinä-ren Zusammenschluss verschiedener Bereiche.Diese organisatorische und räumliche Einheit

besteht am Universitätsklinikum Leipzig inForm eines Perinatalzentrums, das sich aus denAbteilungen Geburtshilfe und Neonatologiezusammensetzt. So können schon vor der Ge-burt des Kindes spezielle Krankheitsbilder the-rapiert werden und es wird eine optimale Ver-sorgung für Frühgeborene,kranke Neugeboreneund bei Komplikationen in der Schwanger-schaft ermöglicht.

Prof. Stepan: Gleichzeitig legen wir bei norma-len Verläufen großen Wert auf eine familien-orientierte und individuelle Geburtsmedizin.Die moderne Infrastruktur des UniklinikumsLeipzig hat den Vorteil, dass wir räumlich sehrdicht beieinander liegen und nicht in verschie-denen Häusern untergebracht sind. Auch wennwir strukturell zu verschiedenen Disziplinengehören – die Neonatologie zur Kindermedi-zin, die Geburtsmedizin zur Frauenheilkunde– sind die Grenzen fließend. Wir arbeiten sehrgut zusammen.

Der Credésche Handgriff oder die Ver-nwendung von Silbernitrat-Augentropfen,um eine Infektion mit Gonorrhoe-Erregernbeim Neugeborenen zu verhindern, sindeinfache, aber bahnbrechende Erfindungen– im Übrigen eines Leipziger Medizinersaus dem 19. Jahrhundert – , um für die Ge-sundheit von Mutter und Kind zu sorgen.Kann es solche Erfindungen auch heutenoch geben?

Prof. Stepan: Es ist natürlich schwieriger, heutesolch einfache und gleichermaßen wirkungs-volle Sachen zu entwickeln oder zu entdecken,aber keinesfalls unmöglich. Dazu gehört bei-spielsweise die sogenannte Lungenreife-Spritze,die dafür sorgt, dass sich bei Kindern, die sehrviel früher auf die Welt kommen, als sie sollten,die Lunge schneller entwickelt und sie so nichtmehr zwangsläufig nach der Geburt beatmetwerden müssen.

Prof. Thome: Es gibt einfache Handgriffe, dienach der Geburt dafür sorgen, dass sich dieLungen bei einem Neugeborenen entfalten.Das klappt natürlich nicht bei jedem Kind,aber bei den meisten. Noch vor zehn Jahrenwäre das undenkbar gewesen, da kamen alleKinder mit Problemen an eine Beatmungs-maschine. Mit den richtigen Handgriffen am

Anfang kann man das heute vielen Kindernersparen.

Wie werden sich die beiden Disziplinennkünftig weiterentwickeln?

Prof. Stepan: Gerade in der Vergangenheit wares oft so, dass Entwicklungsgrenzen wie in Steingemeißelt schienen. In den 1980er-Jahren zumBeispiel galt es als sicher, dass frühgeboreneKinder erst ab der 27. oder 28. Woche überle-bensfähig sind. Durch viele Weiterentwicklun-gen in den letzten Jahrzehnten hat sich auchdiese Schwelle nach vorn verschoben.

Prof. Thome: Derzeit liegt die Grenze für dasÜberleben von Kindern etwa bei der 23. Wo-che. Doch wenn es noch weiter nach untengehen soll, brauchen wir einen Technologie-Sprung. Derzeit begrenzt uns die Entwicklungder Lunge des Kindes. Die Aufgabe, das Blutmit Sauerstoff zu versorgen, übernimmt biszur Geburt die Plazenta. Erst wenn es gelingt,eine künstliche Plazenta zu bauen, die dieseFunktion übernimmt und gleichzeitig so sau-ber und glatt ist, dass das Blut ungerinnbargehalten werden muss, können auch nochunreifere Kinder behandelt werden. Kanadi-sche Forscher arbeiten bereits an einer solchenLösung. Denn wenn Frühchen mit Gerin-nungshemmern behandelt werden, erleidensie schwere Schäden. Für reif geborene Kindergibt es die Möglichkeit der Sauerstoffanrei-cherung des Blutes außerhalb der Körpersschon jetzt mit der sogenannten ECMO, ei-nem künstlichen Lungenersatzverfahren. Da-bei muss die Blutgerinnung jedoch vorüber-gehend unterdrückt werden.Dazu kommt, dass heute keine Neonatologie-Station völlig keimfrei sein kann. Für gesundeund normal geborene Babys ist ein Kontaktzur Umwelt ja auch wichtig, um ihr Immun-system aufzubauen. Dies ist jedoch bei Früh-geborenen anders, sie müssen sich zunächstkörperlich so weit entwickeln, dass ihr Im-munsystem lernen kann, gegen die Keime an-zukämpfen. Gelingt es, die Frühgeborenen ineiner keimfreien Umgebung wie beispielsweiseeiner künstlichen Gebärmutter zu versorgen,dann sind auch da die Grenzen nach untenfließend.

Wie stehen Sie persönlich dazu?n

Prof. Thome: Ich denke, man muss es kritischhinsichtlich der Langzeitschäden sehen. Solltenviele Kinder, die extrem früh geboren und au-ßerhalb des Mutterleibes versorgt werden,Schäden davon tragen, ist es sicher keine guteLösung, sich zeitlich immer weiter nach vorn zubewegen. Die wichtigste Frage ist derzeit abernicht, wie Mediziner immer kleinere Frühchenversorgen können. Entscheidender ist, dassheute für Risikoschwangere und für alle Kinder,die zu früh oder krank geboren werden, flä-chendeckend in Deutschland die beste momen-tan verfügbare Behandlung und Betreuung si-chergestellt werden kann, damit möglichst vieleKinder ohne Spätschäden überleben.

Prof. Stepan: Natürlich stehen wir dem Fort-schritt offen gegenüber, denn gerade eine Uni-klinik ist ja von Weiterentwicklung und Fort-schritt geprägt. Wie Professor Thome bereitssagte, ist es jedoch viel wichtiger, dass schonheute alle Mütter und ihre Kinder die Versor-gung in einer dafür geeigneten Klinik bekom-men, die notwendig und möglich ist. Daranhapert es noch an einigen Stellen.

Prof. Thome: Bei Risikoschwangerschaften undFrühgeborenen ist es extrem wichtig, dass dieVersorgung durch Experten in einem Perina-talzentrum erfolgt, wie auch das UniklinikumLeipzig eines ist. Dazu müssen die Perinatal-zentren in den Bundesländern aber entspre-chend organisiert sein. Es ist nicht zielführend,wenn es davon viele gibt, diese aber jedes Jahrnur eine Handvoll Risikoschwangere oderFrühgeborene betreuen. Die Expertise gibt esda, wo jährlich viele Patientinnen und ihreKinder betreut werden. Sachsen – wo übrigensnur wenige Zentren bestehen – ist da deutsch-landweit führend: Wir haben hier die niedrigsteNeugeborenen-Sterblichkeit.

Prof. Stepan: Und auch die niedrigste Kaiser-schnittrate.

Was wird in 100 Jahren noch genausonsein wie heute?

Prof. Stepan: Schwangerschaft und Geburt ha-ben immer noch sehr viel mit Natur zu tun,daran wird sich nichts ändern. In der Geburts-medizin ist nicht jede Situation vorhersehbar –das Meiste regelt die Natur glücklicherweiseselbst. Vielleicht wird der Anteil der Medizinetwas größer, aber er wird nie die entscheiden-de Rolle spielen.

Prof. Thome: Es werden immer Ärzteteamsnotwendig sein, die Mutter und Kind unter-stützen, wenn bei der Geburt und in den erstenStunden danach alles in Ordnung ist und nureingreifen, wenn es notwendig werden sollte.

Prof. Stepan: Man muss ja dabei auch immerbedenken: Schwangerschaft und Geburt sindkeine Krankheit. Interview: Ines Christ

Zum Weiterlesen:200 Jahre Universitätsfrauenklinik Leipzig.Herausgegeben vom UniversitätsklinikumLeipzig. Leipzig 2010.Ärzte der Leipziger Medizinischen Fakultät. 22Kurzporträts in Wort und Bild. Von CorneliaBecker. Leipzig 1995.575 Jahre Medizinische Fakultät der Universi-tät Leipzig. Herausgegeben von Ingrid Kästnerund Achim Thom. Leipzig 1990.

Prof. Ulrich Thome (l.) und Prof. Holger Stepan bei der Ultraschalluntersuchung einerSchwangeren. Foto: Stefan Straube

„Das Meiste regelt die Natur selbst“Prof. Holger Stepan und Prof. Ulrich thome über Vergangenheit und Zukunftvon Geburtsheilkunde und Neonatologie

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Ob Dinosaurier, Mammutbäumenoder Eintagsfliegen – die Evolutionhat im Laufe von Jahrmillionen vie-lerlei Lebewesen hervorgebracht. Umzu untersuchen, in welchem ver-wandtschaftlichen Verhältnis sie zu-einander stehen, erstellen ForscherStammbäume. Bioinformatiker ausSaarbrücken, Leipzig und Marburghaben nun ein Rechenverfahren ent-wickelt, das hierfür deutlich mehrDaten heranzieht, als dies bislangder Fall war. Die Methode zeigt exak-tere Verwandtschaftsverhältnissezwischen den Arten auf. Die For-schungsarbeit wurde in der renom-mierten Fachzeitschrift "Proceedingsof the National Academy of Sciences"(PNAS) veröffentlicht.

Einer Studie amerikanischer Wissen-schaftler aus dem Jahr 2011 zufolge gibtes auf der Erde schätzungsweise knappneun Millionen Arten. In welchem ver-

wandtschaftlichen Verhältnis diese ste-hen, untersuchen Evolutionsbiologenanhand der Gene. Diese werden von Ge-neration zu Generation an die Nach-kommen weitergegeben. Manche von ih-nen werden hierbei immer wiederdupliziert, mutieren oder gehen verloren– ein Mechanismus, der mit dafür sorgt,dass stets neue Arten entstehen.Das Problem der Wissenschaftler: Umdie gesamte evolutionäre Geschichte derArten zu bestimmen, können sie nur aufGene von lebenden Arten und in einigenAusnahmen auf die von ausgestorbenenSpezies, wie die des Neandertalers, zu-rückgreifen.Bislang stehen beim Erstellen vonStammbäumen nur sogenannte ortholo-ge Gene im Fokus. "Sie sind als ähnlicheDNA-Abschnitte in verschiedenen Artenvorhanden. Sie gehen auf einen gemein-samen Gen-Vorfahren zurück, aus demneue Arten entstanden sind", erklärtMarc Hellmuth vom Zentrum für Bioin-

formatik an der Universität des Saarlan-des. Das Team um Hellmuth und seinenLeipziger Kollegen Nicolas Wieseke hateine Software entwickelt, die beim Auf-spüren von Verwandtschaftsverhältnis-sen zwischen Arten erstmals auch weiteregenetische Informationen einfließenlässt."Neben den orthologen betrachten wirzusätzlich paraloge Gene", so Hellmuth."Sie gehen auf ein Vorläufer-Gen zurück,das sich bereits bei einem gemeinsamenVorfahren verdoppelt hat und dann erstan die nachfolgenden Arten weitergege-ben wurde." Eine dritte Gen-Gruppe(xenologe Gene) spiele bei Mikroorga-nismen eine Rolle."Mathematische Überlegungen habenuns gezeigt, dass sehr viel zur Konstruk-tionen von Stammbäumen ungenutzteInformation in den vorhandenen Datenversteckt sein sollte. Die Praxis zeigt unsnun, dass wir diese tatsächlich anzapfenkönnen", sagt Prof. Dr. Peter Stadler. Der

Bioinformatiker der Universität Leipzigist einer der Autoren des Artikels. "Dawir bei unserer Methode erstmals deut-lich mehr Informationen aus dem Erb-gut einfließen lassen können als bislangüblich, ist das Berechnen exakterer Ar-tenbäume möglich", ergänzt Hellmuth.Das Rechenverfahren der Bioinformati-ker wertet dafür zunächst bestimmteGenabschnitte von Lebewesen aus underkennt, ob diese etwa ortholog oder pa-ralog sind. Darauf aufbauend errechnetes, in welchem verwandtschaftlichenVerhältnis die Arten zueinander stehen.Auch andere Wissenschaftler wie An-thropologen oder Evolutionsforscherkönnten die Technologie künftig nutzen,um genauere Verwandtschaftsverhältnis-se aufzuspüren.Neben Hellmuth und Wieseke, beideErstautoren der Studie, waren an dieserArbeit weitere Kollegen aus Leipzig undSaarbrücken sowie Forscher aus Mar-burg beteiligt. SH

Vom Flugdinosaurier zum Vogel: Softwareverbessert das Erstellen von StammbäumenBericht über neues Rechenverfahren in renommierter Fachzeitschrift veröffentlicht

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Chemiker der Universität Leipzignhaben ihren selbstentwickelten Mi-krochip erweitert, der auf kleinstemRaum auch komplexe chemischeProzesse ermöglicht und ein großesChemielabor ersetzen kann. DenForschern um Prof. Dr. Detlev Beldervom Institut für Analytische Chemiegelang es damit, in ihren bereits imJahr 2011 erstmals der Fachwelt prä-sentierten Mikrochip noch mehrneue Funktionen zu integrieren.Dies sei ein großer Schritt hin zurumweltfreundlichen chemischen Mi-krosynthese, betonte Belder, der dieneuesten Forschungsergebnisse sei-ner Arbeitsgruppe kürzlich in derOnline-Ausgabe der renommiertenFachzeitschrift "Angewandte Che-mie" veröffentlichte.

Anstelle gewöhnlicher Laborgeräte wieReagenzgläser, Kolben oder Säulen set-zen die Leipziger Forscher Mikrofluidik-chips mit haarfeinen Kanälen ein. "Da-durch können nicht nur die benötigtenChemikalienmengen drastisch reduziert,sondern auch die chemischen Prozessestark beschleunigt werden. Während inComputerchips Elektronen bewegt wer-den, besteht bei den Chemiechips dieungleich größere Herausforderung da-rin, winzige Flüssigkeitsmengen gezieltso zu manipulieren, dass chemische Re-aktionen wie gewünscht ablaufen undverfolgt werden können", erklärt Profes-sor Belder.Für zwei wichtige Schritte im klassischenChemielabor – den Nachweis von Vers-

bindungen und die Reinigung von Ge-mischen – haben die Leipziger Forscherjetzt neue Lösungen präsentiert, dieauch in der Mikrowelt funktionieren.Ihnen gelang die nahtlose Kombinationvon Mikrosynthese, Reinigung undÜberführung in ein Massenspektrome-ter in einem integrierten Chipsystem.Darüber hinaus haben die Wissenschaft-ler in einem aktuellen Beitrag im Fach-

journal "Chemical Communications"gezeigt, dass auch die Ramanstreuung –die unelastische Streuung von Licht anAtomen oder Molekülen – genutzt wer-den kann, um chemische Prozesse inMikrotropfen sekundengenau zu verfol-gen."Solche Methoden werden in der chemi-schen und pharmazeutischen Industriedringend benötigt, um Prozesse schnell

und unter minimalem Ressourcenver-brauch optimieren zu können", erörtertBelder. "Mit Hilfe der Chiptechnologiekönnen gänzlich neue Werkzeuge er-schaffen werden, mit denen beispiels-weise die Entwicklung von Arzneistoffenkünftig deutlich verkürzt und zudemauch noch viel ökonomischer und um-weltfreundlicher durchgeführt werdenkann." Susann Huster

Kleiner Mikrochip ermöglichtneue Einblicke in die ChemieKomplexe chemische Prozesse auf kleinstem Raum

Integriertes Chiplabor zur kontinuierlichenReinigung von Syntheseprodukten und de-ren Analyse mittels Massenspektrometrie.

Foto: Institut für Analytische Chemie derUniversität Leipzig

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Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platznsoll endlich wieder Leben einziehen.Nach LVZ-Informationen hat die Stadt-verwaltung ein Konzept erstellt, umVeranstaltungen auf der riesigenBrachfläche zu ermöglichen. Bereits indiesem Frühjahr kann es umgesetztwerden.

Geplant ist zwar keine richtige Neugestal-tung des insgesamt 4,2 Hektar großen Are-als. Doch zumindest wird etwa die Hälfteder Fläche wieder nutzbar gemacht. Dabeihandelt es sich um den westlichen Teil: alsodas Gebiet zwischen dem Peterssteinwegund der alten Markthallenstraße. Zu die-sem Bereich gehört auch das frühere Kö-nigsplatz-Oval (vor der Stadtbibliothek),wo einst regelmäßig Wochenmärkte undPferderennen stattfanden. Bis 1907 wardort sogar die Leipziger Kleinmesse ansäs-sig.Mit 200 000 Euro aus der Rathaus-Kassesollen nun alle Gefahrenstellen im Bodenbeseitigt werden. Auch neue Fahrradbügelund Verbesserungen an den nur nochpunktuell erhaltenen Grünanlagen sindvorgesehen. Das Baudezernat hatte ur-sprünglich 500 000 Euro veranschlagt, umden Leuschnerplatz für Veranstaltungenund andere Zwischennutzungen fit zu ma-chen. Jetzt wurde dort ein neues Modellerdacht, bei dem ein privater Investor dienötigen Strom- und sonstigen Medienan-schlüsse bezahlt (etwa 200 000 Euro). Diesewären künftig trotzdem von allen Veran-staltern nutzbar. Dem Vernehmen nach hatsich das Marktamt weitgehend mit demKrystallpalast Varieté auf eine solche Lö-sung verständigt. Das Varieté könnte seinhistorisches Spiegelzelt im Winter – für diebeliebte Weihnachtsdinnershow oder an-deres – im Umfeld von Stadtbibliothek

und City-Tunnel-Station aufstellen. Ge-schäftsführer Rüdiger Pusch wollte zwarnichts zum Stand der Gespräche sagen. Je-doch: „Prinzipiell ist es richtig, dass wiruns nach einer dauerhaften Alternativezum Burgplatz umsehen müssen. Dortkönnte ja bald gebaut werden. Neues Lebenauf dem Leuschnerplatz fände ich sehrgut.“Die Verwaltung will ihr Konzept erst nochveröffentlichen. Sie reagiert damit aufmehrere Anträge von Stadtratsfraktionen– so hatten Grüne und Linke Zwischennut-zungen für jenen Bereich gefordert, der

noch bis vor Jahresfrist als Standort für einFreiheits- und Einheitsdenkmal vorgese-hen war. Vor allem die guten Erfahrungenmit dem Projekt „Herbstsalon“ – einemPavillon, in dem 2014 zu Foren und Filmenüber die DDR-Zeit eingeladen wurde –sprächen für eine Neubelebung des Areals,heißt es im Rathaus. Mit Hilfe auch desKulturamtes könne es verschiedensten In-teressenten jeweils für einige Zeit zur Ver-fügung gestellt werden. Grünen-StadtratTim Elschner ist über die Neuigkeit erfreut:„Wir hatten uns den Leuschnerplatz alsMarkt der Möglichkeiten, für kulturelle

und Sportveranstaltungen gewünscht. Sokann zum Beispiel auch zum Katholiken-tag 2016 die Innenstadt entlastet werden.“Ob und wie das 1943 niedergebombte Ge-biet dauerhaft bebaut werden kann, ist ge-genwärtig völlig offen. Die Stadtratspartei-en haben noch einige Wochen Zeit, zueinem umstrittenen Bebauungsplan-Ent-wurf der Verwaltung prinzipiell Stellungzu beziehen. Falls sie ihn mehrheitlich ab-lehnen, wäre das Projekt des Wiederaufer-stehens einer Markthalle im Ostteil desPlatzes wohl vorläufig gescheitert.

Jens Rometsch

Plan für den Leuschnerplatz:Pralles Leben statt TristesseWestliche Hälfte wird Veranstaltungsareal / Krystallpalast könnte Spiegelzelt imWinter aufbauen

Leipzig boomt. Die Geburtenzahlennund Zuzüge junger Familien mit Kin-dern steigen. Eltern, die keinen Betreu-ungsplatz für ihren Nachwuchs bekom-men, können ein Lied davon singen.Aber wie ist das eigentlich mit Schulen?Zusätzliche Gebäude zu bauen, ist teu-rer, komplizierter und vor allem lang-wieriger. Viele Eltern befürchten, dassdie Kommune die Entwicklung ver-schläft, nicht rechtzeitig die Weichenstellt. Das weist SchulbürgermeisterThomas Fabian (SPD) von sich.

„Natürlich haben alle Prognosen der ver-gangenen Jahre die Entwicklung unter-schätzt. Leipzig ist in Bezug auf die Einwoh-nergröße die am schnellsten wachsendeStadt in Deutschland“, betont er. Mit 6241Babys habe sich der Anstieg der Geburten2014 nochmals beschleunigt. Hinzu kommtder enorme Zuzug von Familien mit Kin-dern zwischen sechs und 17 Jahren. Bis 2009hatten eher die Wegzüge überwogen. DieKommune geht davon aus, dass dieser Trend

stabil bleibt – mit kleineren Stagnationen.Der Druck, zusätzliche Unterrichtsräume zuschaffen, ist riesig. Bis zur Sommerpausewill Fabian dem Stadtrat einen überarbeite-ten Schulentwicklungsplan vorlegen, der dieWeichen für die Zukunft stellt und konkreteBauprojekte bis 2025 festzurrt.2025 wird mit mindestens 800 Erstklässlernmehr als derzeit gerechnet. Momentan gibtes 15 326 Mädchen und Jungen, die eine der713 Klassen in kommunalen Grundschulenbesuchen. Hinzu kommen 87 Klassen beifreien Trägern sowie in Trägerschaft desFreistaates. Wie viele Schulen zusätzlichnotwendig sind, kann Fabian nicht exaktbeziffern.Das liegt daran, dass verschiedene Maßnah-men parallel greifen sollen. Dazu gehörendie stärkere Auslastung bestehender Gebäu-de nach diversen Baumaßnahmen, die Bil-dung gemeinsamer Schulbezirksgrenzen beiGrundschulen sowie Reaktivierung undNeubau von Gebäuden.„In den nächsten beiden Jahren müssen wiruns darauf konzentrieren, den notwendigen

Planungsvorlauf zu schaffen.“ Etliche Pro-jekte sind im Bau – etwa das GymnasiumSchönefeld. Weitere wie das Gymnasium Te-lemannstraße sowie der Ausbau des von derUni genutzten Hauses Karl-Heine-Straße 22bsind beschlossene Sache. Zusätzliche Gymna-sien sollen perspektivisch im Leipziger Ostenan der Ihmelstraße – wobei auf dem Arealeine Oberschule Vorrang hat – sowie auf demGelände des ehemaligen Bayerischen Bahn-hofs entstehen. Dringend ist vor allem derAusbau der Grundschulen – darunter dasehemalige Haus der Pablo-Neruda-Grund-schule, die inzwischen einen Neubau bezogenhat. Das wird zusätzlich für Grundschüleraus dem Süden benötigt – ebenso wie dasleerstehende Haus der „3.“ an der Bernhard-Göring-Straße. Der Gebäudeteil WeißenfelserStraße der Erich-Zeigner-Grundschule inPlagwitz wird saniert, zusätzlich entsteht einNeubau auf dem ehemaligen Jahrtausendfeldan der Karl-Heine-Straße.Als Oberschule wird das Gebäude Opferwegreaktiviert, am Adler – dort teilen sichGrund- sowie Oberschule ein Gebäude –

wird eine Lösung gesucht. Das Schulgebäudein der Ratzelstraße 26 wird ebenfalls für eineOberschule saniert. „Um weitere Moderni-sierungen umzusetzen und Neubauten an-zuschieben, nutzen wir einige Häuser wei-terhin als Ausweichquartier“, so Fabian. Dasbetrifft das Interim Löbauer Straße ebensowie das leerstehende Haus der Alfred-Käst-ner-Grundschule in Gohlis. Dort werden abSommer Fünftklässler eingeschult, die späterins Gymnasium Telemannstraße umziehen.Sobald die Sportoberschule in den NeubauGoyastraße gezogen ist, wird ihr jetzigesHaus an der Max-Planck-Straße für die 5.Grundschule hergerichtet. Der Entwurf desSchulentwicklungsplans wird – sobald ervorliegt – mit der Öffentlichkeit diskutiert.Für den Schulausbau muss der Rat viel Geldhergeben. „Ich schließe aber nicht aus, dasswir auch auf Investoren zurückgreifen müs-sen, die uns ein Gebäude bereitstellen“, soFabian. „Im Falle des Technischen Rathausesfunktioniert das ja auch. Das muss aber imStadtrat besprochen werden.

Mathias Orbeck

Bürgermeister Fabian unter DruckViele Projekte sind angeschoben – der Rest wird bis zum Sommer im Entwicklungsplan geklärt

Nach mehr als zehn Jahren, in denen der Leuschnerplatz auch wegen des City-Tunnel-Baus ungenutzt blieb, soll der Westteil nun zum Veranstaltungs-ort werden.

Foto:A

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SEITE 11 Jenseits der LIEBIGSTRASSE

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LIEBIGSTRASSE AKTUELL |

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Nadeshda Iwanowna Stribko, Kosakin,nMutter von fünf Kindern. Jeden Morgenkommt sie in die Küche zum Fenster miteinem Blick auf die große Steppenebeneund betet. Am Horizont der Sonnenauf-gang. Pferde grasen, ein Falke zieht Krei-se. Direkt hinter dem Zaun sieht man zweiFüchse. Sie lauschen, wie die Hühner ausdem Schuppen von Nadeshda Iwanownagackern. Sie träumen davon, dass die Bau-erngutbesitzerin vergisst, die Schuppen-tür zu schließen, dass sie sich einschlei-chen können.

Der Gutshof der 70-jährigen Frau liegt amUfer des Flusses Togusak, am Rande der end-losen Steppe. Die Kosaken-Siedlung Leipzig imSüdural, im Verwaltungsbezirk Tscheljabinsk– etwa 200 Kilometer von Magnitogorsk ent-fernt und 1800 Kilometer von Moskau. Ichwohne bei Nadeshda Iwanowna – einer tollen,warmherzigen Frau, die die Geschichte desDorfes und seiner Bewohner bestens kennt.„Staniza Leipzig“ ist im Vergleich zu Leipzig inSachsen noch sehr jung: Das Dorf wurde erst1842/1843 gegründet, als „GrenzvorpostenN29“. 32 solcher Siedlungen entstanden, umdiesen Teil der neuen 400 Kilometer langenöstlichen Grenze des russischen Imperiums zuschützen. Bald bekamen die Siedlungen Na-men anstelle langweiliger Nummern. Namen,die seltsam klangen für diese Gegend: Paris,Kassel, Ferchampenuas, Berlin, Varna… Dafürgibt es allerdings eine ziemlich einfache Erklä-rung: Die Kosaken in der russischen Armeemarschierten siegreich durch Europa und wa-ren auch in diesen Städten gewesen. Zum An-denken an diese großen historischen Kämpfeim Krieg gegen Napoleon sowie in anderenKriegen dieser Epoche benannten sie ihre neu-en Siedlungen nach ihnen.„Staniza Leipzig“ ist 173 Jahre alt. Aber schonlange vor Gründung dieser wichtigen kosaki-schen Siedlung, fünf Kilometer von der heuti-gen Grenze zu Kasachstan entfernt, lebten hierMenschen. Zuerst besiedelten diese GegendSarmaten und Alanen – die iranischen Reiter-völker, es lebten hier finnisch-ugorische Stäm-me, später kamen die Turkvölker. Es warenKasachen, Kirgisen, Baschkiren, Tataren.Die Staniza entwickelte sich. Es wurden Kircheund Schule gebaut; die Zahl der Einwohnerschwankte. Die Straßen erinnern noch an dieanderthalbtausend Einwohner, es gab Zeiten,als nicht alle Betenden Platz in der Kirche fan-den. Heute leben hier 950 Menschen. Es gibtsieben Straßen, 318 Bauernhöfe, zwei Biblio-theken, einen großen Klub, einen Kindergar-ten. Die Schule (bis Jahrgangsstufe 11) besu-chen 100 Kinder aus Leipzig und Umgebung.Die neu geweihte Kirche ist der ganze Stolz derBürger. Die Kathedrale wurde 1949 geschlos-sen, diente dann als Lagerhalle. Nun ist sie res-tauriert, am 28. September 2014 gab es wiederden ersten Gottesdienst.Für 950 Einwohner gibt es fünf Läden. Dergrößte liegt im Zentrum. Das Gebäude ist einAltbau, wurde noch 1911 von einem russischenKaufmann gebaut. Der Laden gehört der Fa-milie Dysymbajew, Alik und Gylssina. Hiergibt es alles Mögliche: vom Eis „Eskimo“ bis zuBananen. Die Einwohner können sich über dasAngebot nicht beklagen, allerdings wird allesvon Tag zu Tag immer teurer, weil sich dieSanktionen auswirken, weil der Rubel fällt.Am ersten Tag will ich mich umschauen undgehe in der Siedlung spazieren. Ich merke, dassdie Einheimischen mich mit Erstaunen undeiner gewissen Vorsicht beäugen. Es hat bereits

die Runde gemacht, dass ein Journalist ausDeutschland gekommen ist, der ein Stück Steinmitgebracht hat und hier ein Völkerschlacht-denkmal errichten will. Die Dorfbewohnerdiskutieren lebhaft darüber. Ich bemerke dieneugierigen Blicke der Kinder aus den beschla-genen Fenstern. Die Aufregung um meine Per-son steigt, als ich einen großen Eiseneimer undein Küchenmesser von eindrucksvoller Größekaufe. Schwer zu sagen, welche Erklärung dieBeobachter für diese Einkäufe erfunden haben,der Grund ist allerdings ganz einfach: Na-deschda Iwanowna hat keinen guten Eimermehr und kein passendes Messer zum Fleisch-und Brotschneiden. Am nächsten Tag besuchtmich ein Offizier vom Grenzdienst und prüftnochmals meine Papiere. Ich zeige Verständnis:Das Dorf liegt an der Grenze, hier müssen ein-fach strengere Regeln herrschen. In Leipzig le-ben die Vertreter vieler Nationalitäten zusam-men: Russen, Ukrainer, Kasachen, Baschkiren,Tataren, Deutsche, Udmurten, Tschuwaschen,Kalmyken, Aserbaidshaner, Armenier.Im Zentrum des Dorfes steht ein Gebäude ausweißem Ziegel, über der Freitreppe flattert eineRusslandflagge im eisigen Wind. Hier befindensich unter einem Dach örtliche Behörden undverschiedene Dienste: die Bürgermeisterin mitBuchhaltung, Post, Grenzschutzstelle. Als Sied-lungsoberhaupt arbeitet Elsa TimerhanownaPiskunowa – eine stattliche, sympathische jun-ge Frau. Wortkarg, aber immer in Bewegung.Sie wird respektiert, obwohl manche sie zusanftmütig finden. Na ja, die große Härte istvon einer Mutter von zwei Kindern wohl kaum

zu erwarten. Als Leiterin der Staniza schafft siees aber immer wieder, einen Kompromiss zufinden zwischen den Interessen des Dorfes undden Verordnungen des Kreises.Ich überreiche ihr ein Geschenk vom Ober-bürgermeister der Stadt Leipzig in Deutsch-land – ein Buch mit Autogramm und eine Ein-ladung zum 1000. Geburtstag der Stadt, einenArchitekturplan des Völkerschlachtdenkmals,den ich vor meiner Reise von Museumsdirek-tor Steffen Poser bekommen hatte. Die Emo-tionen sind heftig, Elsa Timerhanowna kannihre Tränen nicht verstecken.Das größte Problem in der Siedlung ist Ar-beitslosigkeit. Sie macht hier nach offiziellerStatistik sieben Prozent aus, tatsächlich sind esaber wohl viel mehr. Die ältere Generationsehnt sich mit großer Nostalgie nach der Sow-jetzeit. Damals gab es hier die Kolchose „DerOktoberweg“ – einst eine der erfolgreichstenin der ganzen Gegend. Es gab immer genugArbeit in der Landwirtschaft. Auf den altenKolchosenflächen steht heute ein neuer Betriebfür die Züchtung von Mastochsen. Der Betriebentwickelt sich gut, 2013 landete ein Rasse-Bulle namens „Bürgermeister“ auf Platz zweibei einem Wettbewerb in Moskau. Leider hatder Betrieb nicht genug Jobs für alle Einwoh-ner der Siedlung.In der Staniza und Umgebung leben heutenoch viele Menschen, die von Kosaken ab-stammen. Marina Gumarowna Hajrullina isteiner von ihnen. Ihr Urururgroßvater kämpfteim 3. Orenburger Kosaken-Regiment gegenNapoleon. Es war an der Völkerschlacht bei

Leipzig beteiligt, an der Blockade der FestungGlogau, an den Kämpfen bei Weimar und Ber-lin und beendete den Krieg in Paris. MarinaGumarowna bewahrt historische Dokumenteauf, die all das belegen können.Von den Kosakenfamilien gehört Rais Abdu-low das größte Gut im Dorf. Rais ist ein Tau-sendsassa. Wenn etwas zu reparieren ist, gehenalle zu ihm. Er hat etwa 30 Pferde, dutzendeSchafe und Kühe. Alle aus dem Umkreis, sogaraus Kasachstan, kommen zu ihm, um Fleischund Kumys (Stutenmilch) zu kaufen. Es istbekannt: Rais hat ein Qualitätsprodukt. Hier,im Ural, bringt diese Familie es sogar fertig,die Weintraube „Isabella“ zu züchten. Auf denStraßen habe ich viele spielende Kinder gese-hen – abends sind es sogar noch mehr, obwohldie Temperatur draußen unter minus 30 Gradfällt. Woher kommt diese Widerstandsfähig-keit? Bei Familie Seider kann man es erfahren.Andrej Seider ist ein Wolgadeutscher, dessenEltern unter Stalin nach Kasachstan verbanntwurden. Später siedelten sie aus Kasachstan indiese Gegend über und der junge Kerl traf hierseine große Liebe – Galja, die Tochter von Na-deschda Iwanowna. Sie haben drei hübscheTöchter, erfolgreiche Studentinnen oder Schü-lerinnen, und alle sind sie sportlich, wie dieMehrheit der Kinder hier. Deswegen machtihnen der Frost nichts aus. Außerdem ist ihreOma ein Vorbild: Sie besucht zweimal die Wo-che Chorproben, spielt Volleyball, läuft Ski,geht in die Kirche, beschäftigt sich mit Hand-arbeit.Ein Höhepunkt meiner Reise war die Grund-steinlegung für das kleine Völkerschlachtdenk-mal. Vom Oberhaupt des Munizipalrayons,Sergei Maklakow, habe ich die Erlaubnis be-kommen, einen symbolischen Stein vom Völ-kerschlachtdenkmal aus Sachsens Leipzig alsFundament des zukünftigen kleinen Völker-schlachtdenkmals niederzulegen. Diese Kopie,etwa zehn Meter hoch, wird einmal in Leipzigim Ural errichtet. Zur Grundsteinlegungherrscht schrecklicher Frost. „Hurra, der Steinist niedergelegt“, rufen die Einwohner. Im Parisin der Steppe steht bereits ein Eiffelturm, inBerlin laufen Vorbereitungen zur Errichtungeines Brandenburger Tores. Da habe ich mirgedacht: Warum nicht ein kleiner Bruder-Zwilling vom Völkerschlachtdenkmal in Leip-zig in der Steppe? Sicherlich wird es unsereVölker näher bringen, regt zum Nachdenkenüber die Geschichte an, hilft bei der Erinne-rung. Das ist doch unsere gemeinsame Erinne-rung und gemeinsame Geschichte, die beson-ders wertvoll und wichtig ist in einer Epocheneuer politischer Verwirrungen in Europa.Und dann haben wir gefeiert! Die Weingläserklirrten, alle tanzten, das Essen war köstlich.Einige Minuten vor Beginn des Neujahrs er-kannte ich auf der verschneiten Straße vonWeitem Nadeschda Nikolajewna. Sie blickte zuden Sternen und flüsterte etwas. Ich trat anihre Seite und fragte: „Nadeschda Iwanowna,darf ich fragen, worüber Sie mit den Sternengeflüstert haben?“ – „Über den Frieden, meinSohn, über den Frieden. Das ist das Wichtigste.Das ist sogar wichtiger als die Gesundheit.“Lange blieb ich stehen und betrachtete denNachthimmel, atmete die frostige, reine Step-penluft und war mit den Worten dieser weisenFrau völlig einverstanden… Nasur Yurushbaev

• Spenden für das Völkerschlachtdenkmalim Ural: „Leipzig im Ural“Sparkasse LeipzigIBAN: DE 64860555921100358133BIC: WELADE8LXXX

Willkommen in Leipzig!Filmemacher Nasur Yurushbaev will ein zweites Völkerschlachtdenkmal bauen – im Ural. Hier sind seine Abenteuer.

Autor Nasur Yurushbaev steht am Ortseingangsschild des Dorfes Leipzig im Ural. Endlose Weitenprägen die Landschaft hier und die Sterne wirken nachts besonders groß.

Elsa Piskunowa ist die Bürgermeisterin von Staniza Leipzig. Sie zeigt einen Bauplan des Leipziger Völ-kerschlachtdenkmals, den sie von Steffen Poser geschenkt bekommen hat. Fotos: N. Yurushbaev, ake

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Jobs in Leipzig werden immer be-ngehrter – auch bei Arbeitnehmern ausdem städtischen Umland und anderenBundesländern. So ist die Zahl der Ein-pendler im vergangenen Jahr um 3898auf 91 363 gestiegen, teilt die Landes-arbeitsagentur in Chemnitz mit. Jederdritte in Leipzig Beschäftigte kommtdamit von außerhalb.

„Keine andere Stadt im Freistaat kann einensolchen Anstieg verzeichnen“, sagt Agentur-chef Klaus Schuberth. Für ihn ein klaresIndiz für die „gewachsene AttraktivitätLeipzigs“. Einen Zuwachs können auchDresden (plus 1412) und Chemnitz (plus

98) vermelden. Auch die Zahl der Auspend-ler aus Leipzig ist in den jüngsten Jahrengestiegen. Jeder vierte Messestädter fährtzur Arbeit über die Stadt- oder Landesgren-ze. „Generell gewinnt Sachsen als Land zumArbeiten immer mehr an Bedeutung“, sagtSchuberth, der selbst pendelt, und zwar wö-chentlich mit dem Zug aus Franken nachChemnitz.93 000 Beschäftigte aus anderen Bundes-ländern kamen im Vorjahr zur Arbeit in denFreistaat. Ein Jahr zuvor waren es noch88 990. Mit 32 806 kommen die meistenArbeitnehmer aus Sachsen-Anhalt – gefolgtvon Thüringen (19 839), Brandenburg(16 783), Bayern (5253), Berlin (5050) und

Nordrhein-Westfalen (3175). „Dass Men-schen zur Arbeit pendeln, hängt mit besse-rer Bezahlung oder auch attraktiveren Ar-beitsbedingungen zusammen“, sagt Schu-berth. Zusätzlich unterstütze eine guteVerkehrsinfrastruktur das Pendelverhalten.Nach der Wende und dem Wegfall zahlrei-cher Arbeitsplätze im Osten gingen von Jahrzu Jahr mehr Sachsen in anderen, zumeistwestlichen Bundesländern einer Beschäfti-gung nach, ohne ihren Wohnort aufzuge-ben.Noch immer hat Sachsen mehr Aus- alsEinpendler. Allerdings ist ihre Zahl mit ak-tuell 131 858 (plus 208 gegenüber 2013) seitmehreren Jahren relativ konstant. Die Sach-

sen zieht es zum Arbeiten an erster Stellenach Bayern – 27 284 pendelten im Vorjahrdorthin. Dann folgen Sachsen-Anhalt(21 976), Thüringen (16 168), Brandenburg(15 763), Nordrhein-Westfalen (11 573).Als Pendler gelten sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte wie Auszubildendeund Arbeitnehmer, die in die gesetzlicheRenten- und Krankenversicherung einzah-len. Zumeist sind es junge, flexible und gutausgebildete Fachkräfte. Die Arbeitsmarkt-chancen in Sachsen seien gut, sagt Schu-berth. Er rechnet deshalb damit, dass derFreistaat weitere Arbeitnehmer aus ande-ren Bundesländern anzieht.

Andreas Dunte

Leipzig lockt: Immer mehr pendeln in die StadtMessestadt als Arbeitsort beliebt / Sachsen für Beschäftigte anderer Bundesländer attraktiv

Pilot Pitch Cock (Wolfgang KrausenZwieback) zählt den Countdown he-runter. Rote Lichter strahlen. Der Mo-tor pumpt und braust wie eineWasch-maschine, die sich gegen die eigeneUnwucht der maximalen Drehzahlentgegenarbeitet. Das Personal anBord der Baldrianrakete vibriert mitdem Gehäuse des Raumschiffs, dasschon zu Beginn seiner Mission unterder eigenen Kraft zu ächzen scheint.Dann Stille. Und die Stimme des Pilo-ten: „Wir sind gestartet.“ Kunstpause.„Aber nicht abgehoben.“

Das ist die Pointe in Wolfgang KrauseZwiebacks jüngstem Theaterstreich „Lebenauf der Baldrianrakete“, der nach der Pre-miere vergangenen Oktober in der Bun-deskunsthalle in Bonn am Donnerstag-abend Leipzig-Premiere in der Schaubühnefeierte. Die Rakete, sie bleibt trotz allerStartversuche am Boden. Das versproche-ne Abenteuer im All bleibt versagt, die instrahlendem Weiß gekleidete Mannschaftmit Spezialgast Marlene Dietrich (CorinnaHarfouch) verlässt die Erde nicht. EinFakt, der sich vielleicht tiefenpsycholo-gisch deuten lässt. Das Abheben scheitert,weil die Baldrian-Besatzung die Erde ei-gentlich gar nicht verlassen will. Die Hei-matliebe der Erdlinge im Widerstreit mitder Sehnsucht nach einer besseren Welt.Von der es sich träumen lässt im vom Bal-drian geschenkten Schlaf.Womit man schon mittendrin steckt in derUnmöglichkeit der Dechiffrierung dermusikalischen Theaterperformance, dieserpoetischen Raketen-Oper am Rand derSchwerelosigkeit. Das Ziel der Missionbleibt im Vagen. Ein Kongress unbestimm-ten Inhalts irgendwo „hinter den Sternen“wartet – eine dieser so schön naiven Krau-se-Zwieback-Koordinaten. Atmosphärischist der Rahmen in der Schaubühne dafürstimmig angelegt. Die ausgeleuchtete Kup-pel lässt die Milchstraße gleich über demwie eine schläfrige Echse im Saal ausge-breiteten Raumschiff beginnen. Und Gun-dolf Nandico taucht mit Elektronik undHorn die Szenerie in eine grandiose Klang-welt. Das eingangs an untergegangeneComputerspielwelten erinnernde Geplu-cker ist nur neckende Ouvertüre, weichtdann zum Glück bald Kompositionen, dietatsächlich Traum- und Raumwelten öff-

nen, mit elektronisch generiertem tief-frequentem Geknarze und einem live ad-dierten, sich präzise einfädelnden, klarenHornklang. Mal bedächtig, mal vonschnellen Beats untermalt. Klänge, dieman für den Nachhall explodierenderSonnen oder das ozeanische Dröhnen ent-spannter Walflatulenzen halten mag, aufjeden Fall führen sie sicher ins Unbekann-te, das Krause-Zwieback-Inszenierungenmeist anstreben.Das gelingt auf den ersten Blick auch demBordpersonal in seinen weißen Fantasie-Anzügen mit wenig zweckmäßigenSchlauchkonstruktionen. Ist das Astronau-tenkleidung oder schon das Abbild ex-ter-restrischer Lebensformen? SopranistinJana Reiner und Steffi Sembdner und Ma-rie Nandico singen und tanzen durch die

unbestimmte Mission. Der Chefpilot be-stückt die Rakete mit dünnen, sich biegen-den Rohren. Was zu vielen traumschönenBildern führt. Momentaufnahmen, diesich aber selten ineinander verweben,nicht recht fügen wollen in eine Gesamt-Dramaturgie. Und als reiner Bilderreigenist die Inszenierung mit gut 80 MinutenSpielzeit etwas überdehnt. In Frank Cas-torfs viel diskutierter „Baal“-Inszenierungim Münchner Residenztheater fällt derSatz, dass eine Geschichte, die man ver-steht, nur schlecht erzählt sei. Das könnteauch das Credo von Krause Zwieback sein,der gern das Geheimnis auf die Bühnebringt, das experimentelle Spiel, das phi-losophisch Ungefähre.Sinn lässt sich dennoch aus der Figur unddem Hadern der Marlene, von Corinna

Harfouch wunderbar hinfällig und zu-gleich divenhaft herrisch gespielt, ableiten.Da ist dieser Anrufer, dem die Sängerineine Absage erteilt. „Nein, im Krieg singich nicht mehr. Egal auf welcher Seite.“Der Name des US-Präsidenten fällt nichtdirekt. Aber die Politik bahnt sich durchdie Hintertür den Weg ins Stück. Und mitihr die Toten der Krisenregionen.Nicht einmal die Baldrianrakete vermagden grausamen Wahrheiten der Welt zuentfliehen. Im Schlussbild ist das Raum-schiff nur noch ein Schiff, geht es in ruhi-gen Paddelschlägen vorwärts, auf welchemStrom auch immer. Mit einer Besatzung,die nicht länger versucht, sich der Gravita-tion zu entziehen. Womit die Inszenierungselbst aber einen ihrer Momente künstleri-scher Schwerelosigkeit erreicht. Dimo Rieß

Sieg der GravitationWolfgang Krause Zwiebacks „Leben auf der Baldrianrakete“ zelebriert in der Schaubühne den Fehlstart

Wolfgang Krause Zwieback (rechts) versammelt seine Crew in der Baldrianrakete.

Foto:RolfA

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SEITE 13 Jenseits der LIEBIGSTRASSE

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Wann undwo?Blutspendeinstitut jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 UhrJohannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di. bis Do. 8:00 bis 20:00 Uhr

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Di., Do., Fr. 13:00 bis 19:00 Uhr

Gesundheitsamt Grünau jeden Mo. und Do. 13:30 bis 18:30 UhrMiltitzer Allee 36, 04205 Leipzig

Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 UhrDachsstr. 5, 04329 Leipzig

ASB Seniorenheim„Am Park“*Waldstr. 25, 04564 Böhlen Di., 24.02.15 14:00 bis 18:30 Uhr

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Quadratisch – praktisch – gut ... EinWerbeslogan, den sehr viele kennen.Diese bekannten Eigenschaften las-sen sich auch auf ein Therapiegerätübertragen, das im Bereich der Physi-kalischen Therapie häufig Anwen-dung findet.

Die sogenannten TENS- oder EMS-Gerä-te nutzen den physikalischen Reiz desStroms, um verschiedenste Therapiezielezu erreichen. Die Anwendung von Stromwird in der Physiotherapie im großen Be-reich der Elektrotherapie beschrieben,wobei die Behandlung mit TENS- oderEMS-Strömen nur ein kleines Spektrumder therapeutischen Stromanwendungendarstellt. Transkutane Elektrische Ner-venStimulation beziehungsweise Elektri-sche MuskelStimulation beschreibt dieReizung von Nerven oder Muskeln mittelsStrom über die Haut.Die Ströme auf den Geräten unterschei-den sich in der Frequenz und der Intensi-tät. Diese Einstellungen sind in verschie-denen Programmen vorinstalliert und andie jeweilige Zielstellung und Körperregi-on angepasst. Mit Hilfe der Gebrauchs-anweisung lässt sich dann das passendeProgramm festlegen. Die selbstklebendenElektroden werden dazu an der Körper-,Gelenk- oder Muskelregion angebracht,die behandelt werden soll.TENS-Geräte werden zur Schmerzlinde-rung vorrangig bei chronischen Schmer-

zen eingesetzt. Die Dauer des Stroms istbei den jeweiligen Programmen sehr langund kann bis zu 40 Minuten andauern.Dabei ändern sich die Impulse, sodass fürden Körper kein „Gewöhnungseffekt“entsteht.Bei den EMS-Geräten steht die Therapieder Muskulatur im Vordergrund. Durchdie Stimulation wird eine Kontraktionder 0Muskeln hervorgerufen. Somit liegtder Fokus bei der Anwendung dieser Ge-räte auf der Verbesserung und Steigerungder Kraft und der Durchblutungsverbes-serung im Muskelgewebe. Somit könnenauch gelähmte Muskeln von außen überdie Haut zur Kontraktion gebracht wer-den. Dies dient dem Erhalt der Kontrakti-onsfähigkeit der Muskelfasern.Auch die Kombination von TENS undEMS in einem Gerät ist von manchen An-bietern schon realisiert, sodass die An-wendungsoptionen für den Patienten undTherapeuten noch flexibler werden.Durch ein Rezept vom Arzt erhält mandas Gerät leihweise in der Regel für dreiMonate. Die Ersteinweisung sollte immervon einem Physiotherapeuten durchge-führt werden, um das richtige Therapie-programm festzulegen und die korrekteAnlage der Elektroden sicherzustellen.Des Weiteren ist die Ergänzung der Elek-trotherapieeinheit mit krankengymnasti-schen Übungen zu empfehlen. Ein großerVorteil ist, dass der Patient das TENS-Ge-rät auch in den Alltag integrieren und zu-

sätzlich zu den Therapieeinheiten übenkann, um Schmerz und Kraft positiv zubeeinflussen. Dazu trägt auch die Kom-paktheit der Elektrotherapiegeräte bei.Nicht zum Einsatz kommen dürfen dieelektrotherapeutischen Anwendungen in

der Schwangerschaft, bei Tumorerkran-kungen und Patienten mit Herzschritt-machern oder schweren Herzrhythmus-störungen.

Frank NeubertPhysiotherapeut am Uniklinikum Leipzig

RATGEBERn

unter StromElektrotherapie mit TENS- und EMS-Geräten kann Schmerzen lindern und die Durchblutung von Muskeln verbessern

Foto:StefanStraub

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LIEBIGSTRASSE AKTUELL |

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Farbenspiel in der Tagesklinikfür kognitive NeurologieGleich vier Künstlerinnen zeigen ihre Werke in der Ausstellung „Farbenspiel“, die seitKurzem in der Tagesklinik für kognitive Neurologie (Liebigstraße 16, Haus 2) zu sehenist. Christiane Reitinger, Dagmar Franke, Brisca Kretzschmar und Claudia Mertens stel-len ihre Malereien, Fotografien und Druckgrafiken aus, die sich mit der Natur und Still-leben, aber auch abstrakt-figurativen Motiven beschäftigen.Christiane Reitinger lässt in ihren Landschaften und Stillleben sensible Stimmungsbil-der entstehen, Abbilder menschlicher Seelenzustände, wie sie bevorzugt in der Malereider Romantik vorkommen. In ihren Gemälden bringt die Künstlerin ihre tiefe Liebe zurNatur zum Ausdruck.Für Dagmar Franke sind ihre Fotografien die Sprache der Seele. Mit inzwischen 23 JahrenFotoerfahrung teilt sie ihre Leidenschaft beim Festhalten eines Moments mit den Be-trachtern ihrer Werke. Brisca Kretzschmar hat sich die Techniken der Malerei autodidak-tisch angeeignet, ihre Dar-stellungsweise ist abstrakt,teilweise auch figurativ,ohne sich dabei vollkom-men vom Gegenstand los-zusagen. Dabei variierenauch die Maltechniken.Claudia Mertens lernte ander Staatlichen Porzellan-manufaktur in Meißen denBeruf der Porzellanmalerin.Ihre Arbeiten zeigen Natur,Menschen und Stillleben,aber auch ostasiatischeMotive, die alle sehr detail-getreu ausgeführt sind. ukl

Farbenspiel. Ausstellungin der Tagesklinik für ko-gnitive Neurologie. Lie-bigstraße 16, Haus 2. Zusehen bis 1. Mai. Fo

to:Kün

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Bei TENS- und EMS-Geräten werden Muskeln und Nerven mittels Strom über die Haut stimuliert.

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Verlosung: drei BüchergutscheineSchreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Siediese bis zum 4. März 2015 an unsere UKL-Redaktionsanschrift (UKL, Redaktion «Liebigstraße aktu-ell», Liebigstraße 18, 04103 Leipzig) oder per eMail an: [email protected]. In eMails bitteAdresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Wenn ihr die Fragen richtig beantwor-tet, ergeben die Buchstaben vor denrichtigen Antworten das gesuchte Lö-sungswort.

101-0123

(Lösung:P–F–E–R–D=Pferd)

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Blutbank (blutspende)Johannisallee 32, 04103 Leipziginfo-telefon - 25410

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