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USS Fraktursystem. Frakturfixation an der Wirbelsäule. Operationstechnik Instruments and implants approved by the AO Foundation. Dieses Dokument ist nicht zur Verteilung in den USA bestimmt.

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USS Fraktursystem. Frakturfixation ander Wirbelsäule.

Operationstechnik

Instruments and implants approved by the AO Foundation.

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Synthes 1

Inhaltsverzeichnis

USS Fraktur

Übersicht USS Universal Spine System 2

Implantate 4

Prinzip Frakturbacken 5

Indikationen/Kontraindikationen 7

Operationstechnik 8

Frakturen bei intakter posteriorer Wand 10

Frakturen bei zerstörter posteriorer Wand 12

Montage des Querverbinders 16

Techniken abhängig vom Frakturtyp 19

Reposition einer Spondylolisthesis 20

Hinweise für den Operateur 21

Bibliographie 22

Bildverstärkerkontrolle

WarnungDiese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung des Instrumentariums nichtaus. Eine Einweisung in die Handhabung dieses Instrumentariums durch einendarin erfahrenen Operateur wird dringend empfohlen.

Aufbereitung, klinische Aufbereitung, Wartung und PflegeAllgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktions kontrolle und Demontage mehrteiliger Instrumente erhalten Sie bei Ihrer lokalenVertriebsvertretung oder unter: www.synthes.com/reprocessing

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Jede traumatische oder pathologische Veränderung derverschie denen Regionen der Wirbelsäule bedarf spezieller Im-plantate und Instrumente. Die USS-Module wurden denjeweiligen Bedürfnissen entsprechend entwickelt und habenein Basisinstrumentarium für alle Anwendungen. Die folgendeTabelle gibt einen Überblick über die USS-Module/Basis -implantate, ihre Indikationen und ihre Vorteile bzw. Besonderheiten.

USS Universal Spine System – indikationsspezifischeModule für Frakturen, Deformitäten und degenerativeErkrankungen

USS Fraktur

Übersicht USS Universal Spine System

USS-Module/Basisimplantate Indikationen Kontraindikationen

USS-Fraktursystem

USS-Kugelkopfschrauben (VAS)

USS-Pedikelschrauben mit seitlicher ÖffnungStab � 5,0 oder 6,0 mm

USS-Haken mit seitlicher Öffnung Stab � 5,0 oder 6,0 mm

USS-Basisimplantate

– Frakturen– Tumoren, Infektionen– Posttraumatische Deformitäten

– Degenerative Erkrankungen

– Degenerative Erkrankungen– Thorakolumbale und lumbale Skoliosen– Tumoren, Infektionen– Frakturen mit ventraler Abstüt-zung

– Mehrsegmentale Frakturen mitsegmentaler Fixation

– Deformitäten der thorakalen Wirbelsäule

– Thorakale Frakturen und Tumoren

– Nicht oberhalb von T6 verwendbar– Bei Frakturen mit schlechter ven -traler Abstützung ist eine zusätz -liche vordere Abstützung oder eineRekonstruktion der Wirbelsäule mit Knochenspan oder Wirbelersatz-körper erforderlich

– Frakturen und Tumoren mit fehlenderventraler Abstützung, falls aus -schliess lich VAS-Schrauben ver-wendet werden

– Frakturen: mit Pedikelschrauben ist keine kontrollierte Repositionmöglich

– Frakturen: Pedikelschrauben nur inVerbindung mit ventraler Ab stützungverwenden (Knochenspan oderWirbelersatzkörper)

– Frakturen (mehrsegmentale Instrumentierung empfohlen)

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Synthes 3

Spezifische Implantate Vorteile/Besonderheiten

USS-FrakturbackenUSS-Schanzsche Schrauben mit dualem Kern (� 5,0/6,2/7,0 mm)

USS-Kugelkopfschrauben (VAS) mit seitlicher Öffnung(� 6,2/7,0/8,0 mm), ±25° Polyaxialität

USS-Pedikelschrauben mit seitlicher Öffnung (� 5,0/6,0/7,0 mm; � 4,0 mm mit eingeschränktem Indikationsbereich)

USS-Pedikel- und -Laminahaken mit seitlicher Öffnung

Das USS-Fraktursystem erlaubt innerhalb der Backe eine Winkel -einstellung von ±15° und dadurch eine kontrollierte anatomischeKorrektur in der sagittalen Ebene. Daher ist das System besonders ge-eignet für die Reposition von Frakturen.

Aufgrund der ±25° Polyaxialität der flexiblen Schraubenköpfe passt sichdie Schrauben-Stab-Verbindung der Anatomie an, bevor das System winkelstabil fixiert wird.

Das Design der seitlich offenen Implantate erlaubt eine Adaptation anden anatomisch vorgebogenen Stab und somit die Durchführung dersegmentalen Korrekturtechnik in der Skoliosechirurgie.

Das Design der seitlich offenen Implantate erlaubt eine Adaptation anden anatomisch vorgebogenen Stab und somit die Durchführung dersegmentalen Korrekturtechnik in der Skoliosechirurgie.

USS-Stäbe (� 6,0 mm, Länge 50–500 mm)

USS-Querverbinder

USS-Querträger, offen und geschlossen

USS-Parallelverbinder und Verlängerungshülsen

Harte Stäbe für Frakturen und Deformitäten, weiche Stäbe für degenerative Erkrankungen

Erhöhte RotationsstabilitätAbwinklung zum Längsstab von ±25°

Laterale Anpassung von Pedikelschrauben und Haken an den Längs -träger (z. B. in der Skoliosechirurgie)Dreidimensionale Adaptation von seitlich offenen Schrauben in ana -tomisch schwierigen Situationen wie zum Beispiel in L5/S1

Verbindung und Verlängerung von � 6,0-mm-Stäben

USS-Basisinstrumentarium

Degenerative Erkrankungen

USS-Haken, Stab � 5,0 oder 6,0 mm

USS-Fraktursystem

USS-Kugelkopfschrauben (VAS)

USS-Pedikelschrauben mit seitlicher Öffnung, Stab � 5,0 oder 6,0 mm

DeformitätenFrakturen

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4

USS Fraktur

Implantate

Transpedikuläre Schanzsche Schraube mit dualem Kern (Dual Core)

Gewindelänge 35–55 mm– � 5,0 mm (X96.711–715)*– � 6,2 mm (X96.721–725)*

Frakturbacke für Stäbe

– � 6,0 mm, Niederprofil (X98.831)*

Frakturbacke für Stäbe

– � 6,0 mm, für kraniales Ende (X98.833)*

Stab � 6,0 mm, hart

– Länge 50, 75 und 100 mm (X98.102–104)*– Länge 125 und 150 mm (X98.105–106)*

Querverbindungsbacke für Stäbe

– � 6,0 mm, vormontiert (X98.813)*

Stab � 3,5 mm für Querverbindung

– Länge 40 mm (X96.930)*– Länge 50 mm (X96.950)*– Länge 60 mm (X96.970)*– Länge 70 mm (X96.980)*– Länge 80 mm (X98.120)*

Fixationsring für Stäbe

– � 6,0 mm (X98.911)*

Transpedikuläre Schanzsche Schraube mit dualem Kern und Doppelgewinde, für Spondylolisthesisreposition

Gewindelänge 40–50 mm– � 6,2 mm (X96.776–778)*– � 7,0 mm (X96.796–798)*

* Alle Implantate sind auch steril verpackt erhältlich.Artikelnummer um «S» ergänzen.

Alle Implantate sind in Titanlegierung (TAN) und rostfreiemStahl (SSt) erhältlich. Für Titanlegierung muss das X in der Artikelnummer durch eine 4, für Stahl durch eine 2 ersetztwerden.Die unterschiedlichen Implantatmetalle sollten nicht gemischtwerden.

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15º15º9º15º

Synthes 5

USS Fraktur

Prinzip Frakturbacken

Kontrollierte Reposition dank Winkelfreiheit von ±15°(Frakturbacke für kraniales Ende: +9°/–15°)

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Synthes 7

– Präoperatives Röntgenbild – Postoperatives Röntgenbild– Fusion T12/L2– Transpedikuläre Defekt-auffüllung von L1

– Präoperatives CT-Bild– 19-jähriger Mann– Instabile Berstungsfraktur L1

USS Fraktur

IndikationenKontraindikationen

Indikationen für die posteriore Anwendung bei

– Frakturen: Instabile Frakturen der thorakalen, lumbalen undlumbosakralen Wirbelsäule und Frakturen, die mit nicht akzeptablen Deformitäten einhergehen. (DiskoligamentäreZerreissungen oder vorangegangene Laminek tomien stellenkeine Kontraindikation dar.)

– Tumoren/Infektionen

– Posttraumatischen Deformitäten

– Spondylolisthesis

Kontraindikationen

Das USS-Fraktursystem sollte an der Wirbelsäule oberhalb von T6 nicht eingesetzt werden, da hier die Pedikel zu schmalsind und diese somit keinen ausreichenden Schraubensitz gewährleisten.

Bei Trümmerfrakturen und ventralem Defekt (hier insbesonderebei Kompressionsfrakturen) ist eine zusätzliche anteriore Defekt-auffüllung erforderlich.

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30

40

50

388.550 388.540

8

USS Fraktur

Operationstechnik

1Pedikel lokalisieren und eröffnen

Lokalisieren der Pedikel.1 Eröffnen der Pedikel mittels der Eröffnungsahle (388.550) mit einer Eindringtiefe von 10 mmund der Vertiefungsahle � 3,8 mm (388.540). Die Pedikel -vertiefungsahle hat Markier ungen bei 30, 40 und 50 mm zurKontrolle der Eindringtiefe in den Pedikel/Wirbelkörper.Die anteriore Wirbelkörperwand darf nicht penetriert werden.Anschliessendes Austasten des Bohrkanals mit dem Häkcheneines Tiefenmessgeräts, um zu kontrollieren, ob die Wand desKanals überall intakt ist und der Spinalkanal nicht eröffnetwurde.

2Kirschnerdrähte einbringen

Einbringen von 2-mm-Kirschnerdrähten und Kontrolle ihreroptimalen Lage unter dem Bildverstärker (A/P, lateral und ortho grad).

3Kirschnerdrähte durch Schanzsche Schrauben ersetzen

Das Eindrehen der Schanzschen Schrauben erfolgt mittels T-Handgriff (395.380) oder Universalbohrfutter (393.100).

Das Eindrehen der Schanzschen Schrauben sollte unter seit licher Bildverstärkerkontrolle erfolgen. Die Spitzen derSchanzschen Schrauben dürfen die anteriore Kortikalis nichtdurch dringen.

1 Aebi et al. (1998), 102 f.

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9° 15°

Synthes 9

4USS-Frakturbacken und Stab montieren

Auswahl der entsprechenden Stablänge. Beim Festlegen derLänge des Stabes ist die eventuell notwendige Distraktion einzuberechnen.

Die Backen werden nunmehr auf die Schanzschen Schraubenaufgesetzt, der Stab durch beide Backen hindurch -geschoben und die gesamte Konstruktion zur Wirbelsäule hin-abgeschoben.

Durch eine eventuell geringe Resektion des Processus spinosusliegt die Montage nahe auf der Lamina auf.

Hinweis: Der Stab kommt medial zu liegen.

4aMontage mit USS-Frakturbacke für kraniales Ende (optional)

Für das kraniale Ende kann auch die Frakturbacke X98.833eingesetzt werden. Da diese Backe fest am Stab montiert wird,darf pro Seite nur eine montiert werden. Mit dieser Backe entsteht kranial kein Überstand des Stabs, an grenzendeBewegungssegmente werden geschont. Die kraniale Fraktur -backe wird mit dem 6,0-mm-Steck schlüssel (388.140) amLängsstab fixiert.

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10°

5 mm = 10°

10°

10°

10 mm = 10°

10°

10

USS Fraktur

Frakturen beiintakter posteriorer Wand

Prinzip der Kyphosekorrektur beiintakter posteriorer Wand

Durch dorsales Zusammendrücken der Schanzschen Schraubenwerden die Nachbarwirbel um den Drehpunkt (roter Kreis)ihrer einander zugekehrten Hinterkanten lordosiert. Dabeibewegen sich die Backen auf dem Stab der Mitte zu. DieFrakturbacken müssen auf dem Stab frei gleiten können, sonstkann eine Kyphosekorrektur nicht erzielt werden.

Prinzip der Kyphosekorrektur mit kranialer Backe beiintakter posteriorer Wand (optional)

Bei Verwendung der kranialen Frakturbacke ergibt sich eineKorrektur von je 10° durch das Verschieben der kaudalenFrakturbacke um 10 mm (Richtwert!).

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Synthes 11

5aSteckschlüssel auf beide kaudalen SchanzschenSchrauben aufsetzen und lordosieren

Durch Kippen beider posterior hervorstehenden kaudalenSchrauben nach kranial erfolgt die Lordosierung derWirbelsäule. Die Backen/Schanzschen Schrauben werden mitdem 11-mm-Steckschlüssel (394.701) in der gewünschten Position fixiert.

Hinweis: Bei den Niederprofil-Frakturbacken unbedingt denblau markierten 11-mm-Steckschlüssel (394.701) verwenden.

6aSteckschlüssel auf beide kranialen SchanzschenSchrauben aufsetzen und lordosieren

Gleiches Vorgehen an den kranialen Schanzschen Schrauben:Kippen in kaudaler Richtung zur Vervollständigung der Lordosierung und Fixierung in der gewünschten Position.

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10°

5 mm = 10°

10°

10°

10 mm = 10°

10°

12

USS Fraktur

Frakturen beizerstörter posteriorer Wand

Prinzip der Kyphosekorrektur beizerstörter posteriorer Wand

Da bei der Reposition durch das Zusammendrücken derSchanzschen Schraubenenden eine unerwünschte Kompressionauf die zerstörte Wirbelkörperhinterwand erfolgen kann unddadurch Fragmente in den Spinalkanal dislozieren könnten,muss jede Backe auf dem Stab durch einen Fixations ring(X98.911) gesichert werden. Das Rotations zentrum (roter Kreis)wird somit auf die Ebene des Stabes ver lagert.

5-mm-Abstände zwischen den Fixationsringen und den Backenerlauben eine Kyphosekorrektur um jeweils 10 Grad (Richt-wert!).

Prinzip der Kyphosekorrektur mit kranialer Backe beizerstörter posteriorer Wand (optional)

Bei Verwendung der kranialen Frakturbacke ergibt sich eineKorrektur von je 10° durch Verschieben der kaudalen Backe um10 mm (Richtwert!). Ein Fixationsring muss als Anschlag verwendet werden.

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Synthes 13

5bFixationsringe entsprechend dem Grad der Lordosierungmontieren

Fixationsringe mittels Sechskantschraubenzieher (314.070) undHalte hülse (388.363) aufnehmen, wobei die Halte hülse auf den Kopf der Fixierschraube gesteckt wird. Anschliessendwerden die Fixationsringe zwischen den Frakturbacken ent -sprechend dem gewünschten Grad der Lordosierung fixiert.

6bSteckschlüssel aufsetzen und lordosieren

Aufsetzen der 11-mm-Steckschlüssel und entsprechende Lordo -sierung durch Kippen der Schanzschen Schrauben wie unter 5aund 6a beschrieben.

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7Backen auf den Stäben fixieren

Durch Anziehen der Fixierschrauben mit dem 6-mm-Steck-schlüssel (388.140) werden die Frakturbacken auf den Längs-stäben fixiert.

Hinweis: Bei Verwendung der kranialen Backe werden diekaudalen Frakturbacken durch Anziehen der Fixierschraubenmit dem 6-mm-Steckschlüssel auf den Längsstäben fixiert.

8Falls erforderlich: Distraktion mit Spreizzangeunter Bildverstärkerkontrolle

Öffnen der Fixierschrauben der Frakturbacken des betreffenden Wirbels mit dem 6-mm-Steckschlüssel und vorsichtige Distraktion, falls dies zur Vervollständigung der anatomischenReposition und Wiederherstellung der ursprünglichen Höhe desfrakturierten Wirbelkörpers erforderlich ist.

Hinweis: Bei Verwendung der kranialen Backe kann nur mitder kaudalen Backe distrahiert werden!

9Fixationsringe entfernen

Nach der Reposition und dem Festziehen der Fixierschraubendie Fixationsringe entfernen.

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45°

Synthes 15

10Schanzsche Schrauben mit dem Bolzenschneider kürzen

Nach der Reposition und dem Fixieren der Montage die Schanz-schen Schrauben mit dem Bolzen schneider (Handgriffe391.780/790 und Schneidekopf 391.771) auf die erforder licheLänge kürzen.

Bolzenschneider anwenden

Den Bolzenschneider zusammensetzen und in die Nullpositionbringen (man sieht durch das 5-mm-Loch). Die Handgriffeam Schneidekopf so anbringen, dass sie wie die Zeiger einer Uhrübereinander liegen. Den Schneide kopf auf die SchanzscheSchraube schieben.

Die Griffe etwa 45° auseinanderziehen, bis die SchanzscheSchraube deutlich hörbar bricht.

Die Griffe in die Ausgangsposition bringen und den Schneide-kopf auf die nächste Schanzsche Schraube schieben. Dabei fälltder vorher abgeschnittene Schraubenschaft heraus.

Hinweis: Falls der abgeschnittene Schraubenschaft nicht vonselbst aus dem Schneidekopf fällt, kann er mit dem geradenSpongiosastössel (394.570) oder mit dem Schaft einer anderenSchanzschen Schraube herausgedrückt werden. Falls diesnicht möglich ist, muss der Schneidekopf zerlegt und derSchraubenschaft aus dem inneren Bolzen gedrückt werden.

Den Schneidekopf zur Reinigung immer zerlegen, siehe Reinigungshinweis Seite 22.

USS FrakturFrakturen bei zerstörter posteriorer Wand

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2

1

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Querverbinder sind horizontale Stabilisatoren, die die beidenLängsstäbe miteinander verbinden, was die Steifigkeit der Kon-struktion signifikant erhöht. Sie werden bei instabilen Frakturenund mehrsegmentalen Konstruktionen empfohlen.

1Erste Querverbindungsbacke aufnehmen

Den kleinen Sechskantschraubenzieher (314.070) und dieHaltehülse mit Nocken (388.363) zusammensetzen. Zum Auf-nehmen der vormontierten Querverbindungsbacke (X98.813)den Sechskantschraubenzieher in die Fixierschraube der Backeeinsetzen, die Haltehülse nach unten drücken und die Ver-riegelung über die Hülse der Quer verbindungsbacke schieben.

2Erste Querverbindungsbacke montieren

Die Haltehülse leicht zurückziehen, die Backe auf den Stabsetzen und die Haltehülse loslassen.

3Stab für Querverbinder einsetzen

Durch das spezielle Design der Querverbindungshülse mit denzwei Vertiefungen auf der oberen Seite kann der Quer -verbinderstab je nach anatomischer Situation bis ±20° abge-winkelt werden.

Die passende Länge des Stabs für Querverbinder � 3,5 mm bestimmen. Wenn nötig, den Stab mit dem Stabschneide- undBiegeinstrument (388.750) zuschneiden.

Die Backe mit dem kleinen Sechskantschraubenzieher haltenund den Verbindungsstab � 3,5 mm durch das Loch in derQuerverbindungsbacke führen (1). Wenn nötig, die Haltezange(388.450) zum Einführen des Stabs für Querverbinderbenutzen. Die Stellschraube der Querverbindungsbacke mitdem kleinen Sechskantschraubenzieher festziehen (2).

USS Fraktur

Montage des Querverbinders

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Synthes 17

4Zweite Querverbindungsbacke montieren

Das Vorgehen von Schritt 1 (Seite 16) für die zweite Backe aufdem gegenüberliegenden Stab wiederholen. Den Stab fürQuerverbinder � 3,5 mm durch das Loch der zweiten Backeführen, so dass er 5 mm über die Backe hinausragt. Die Stell -schraube mit dem kleinen Sechskantschraubenzieher fest -ziehen.

5Querverbindungskonstruktion distrahieren (optional)

Eine der Stellschrauben lösen, die Haltezange (388.450) nebendie Backe setzen und mit der Spreizzange (388.410) die Dis-traktion durchführen. Die Stellschraube mit dem kleinen Sechs-kantschraubenzieher wieder festziehen.

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6Alle Fixierschrauben des Systems kontrollieren

Nach Beendigung der Montage des Systems kontrollieren, ob alle Schrauben fest angezogen sind.

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Synthes 19

USS Fraktur

Techniken abhängig vom Frakturtyp

Fraktur der posterioren Elemente der Wirbelsäule oderZerreissung mit Distraktion

Das USS-Fraktursystem findet hier seine Anwendung als Zuggurtungssystem. Reposition wie unter 5a/6a beschrieben.Anschliessend mittels der Fixationsringe und der Kom -pressionszange (388.422) eine entsprechende Kompressiondurchführen.

Komplette Zerreissung der anterioren und posteriorenElemente der Wirbelsäule mit Rotation

Das USS-Fraktursystem findet hier seine Anwendung als Neutralisationssystem. Falls erforderlich, mittels der Fixations-ringe und der Kompres sionszange (388.422) eine Kom pressiondurchführen. Zur Erhöhung der Stabilität wird zusätzlich derEinsatz von einem oder zwei Querstabili satoren in Form einerRahmenkonstruktion empfohlen.

Fortbestehender Keilwirbel nach der Reposition

Wenn nach der Reposition ein Fraktur wirbel in seiner Keilformbleibt, weil die Bandscheibe zerrissen ist und die Lordosierungder Nachbarwirbel den Band scheiben raum zum Klaffen gebracht, nicht aber den Wirbelkörper aufgerichtet hat, ist einespätere Nach kyphosierung zu erwarten. Die Bandscheibe wirdinner halb einiger Jahre zusammensintern und die Korrektur verlorengehen.

Um dies zu verhindern wird eine ventrale interkorporelle Span -spondylodese in zweiter Sitzung empfohlen.

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USS Fraktur

Reposition einer Spondylolisthesis

1Transpedikuläre Schanzsche Schrauben einbringen

Die Transpedikulären Schanzschen Schrauben mit Doppel -gewinde (X96.776–778 oder X96.796–798) wie in Schritten 1–3 (Seite 8) beschrieben in den Gleitwirbel (kranial) ein bringen.In den kaudalen Wirbel werden normale Schanzsche Schrauben eingesetzt. USS-Frakturbacken und Stäbe wie in Schritt 4 (Seite 9) beschrieben montieren. Kaudale Fraktur -backen am Stab fixieren.

2Reposition durchführen

Die USS-Repositionshülsen (388.931) und -Rändelräder(388.932) über die Schanzschen Schrauben mit Doppel gewindeschieben. Beidseitig so lange drehen, bis die gewünschte Re-position erreicht ist.

3Frakturbacken festziehen

Die USS-Rändelräder entfernen und die Frakturbacken mit dem11-mm-Steckschlüssel (394.701) festziehen.

4Frakturbacken an den Stäben fixieren und Schanzsche Schrauben kürzen

Die USS-Repositionshülsen entfernen. Die USS-Frakturbackenwie in Schritt 7 (Seite 14) beschrieben mit dem 6-mm- Steckschlüssel festziehen. Die Schanzschen Schrauben wie inSchritt 10 (Seite 15) beschrieben mit dem Bolzenschneiderkürzen.

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Synthes 21

USS Fraktur

Hinweis für den Operateur

Präoperative Planung

Zur Beurteilung der Pathologie der Wirbelsäule ist eine Beurteilung durch bildgebende Verfahren unerlässlich.

Bildverstärkerkontrolle

Diese ist während der Intervention unerlässlich, um Läsionendes Spinalkanals, Wurzelschädigungen und Gefäss verlet zun gen zu vermeiden.

Auffüllung defekter Wirbelkörper

Ein eventueller Knochendefekt im Wirbelkörper ist mit auto -logem Knochenmaterial oder – bei signifikanten Defektenmit mechanischem Einfluss – einem Knochenspan auf-zufüllen, um sowohl einen entsprechenden Korrektur verlustzu verhindern als auch das Risiko von Implantatbrüchen zumini mieren.

Montage über mehrere Segmente

Bei Frakturen sind die Schanzschen Schrauben in die an -grenzenden kranialen und kaudalen Wirbelkörper zu im-plantieren. Normalerweise genügt diese Stabilisierung überzwei Bewegungssegmente. Nichttraumatische Indikationenoder etagenförmige Frakturen können das Überbrückenzusätz licher Wirbel erfordern. In solchen Fällen ist die Bildungeiner Rahmenkonstruktion mit Querverbindern empfehlens-wert.

Postoperative Nachbehandlung

Frühzeitige Mobilisation ist zulässig, wobei postoperativ einDreipunktekorsett getragen werden sollte, um Flexion undExtension zu verhindern.

Implantatentfernung

Nach Konsolidierung der Fraktur (9–12 Monate) wird die Entfernung des Implantats empfohlen, um die paravertebraleMuskulatur möglichst nicht zu beeinträchtigen. Bei Tumorensollte das Implantat nicht entfernt werden.

Das Lösen der Backen erfolgt mit dem 11-mm-Steckschlüssel(394.701) und das Öffnen der Fixier schrauben mit dem 6-mm-Steckschlüssel (388.140). Danach können Stab undBacken von den Schanzschen Schrauben entfernt werden.

Nunmehr die Enden der Schanzschen Schrauben mit derSchraubenfasszange (398.650) oder dem T-Handgriff(395.380) fassen und die Schrauben herausdrehen.

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USS Fraktur

Bibliografie

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