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KAUFLEITFADEN FÜR UV-FLACHBETT- DRUCKER UV-Flachbettdrucker – Wichtige Entscheidungsfaktoren

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KAUFLEITFADEN FÜR UV-FLACHBETT- DRUCKER

UV-Flachbettdrucker – Wichtige Entscheidungsfaktoren

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Leitfaden zur Auswahl des richtigen Modells für Ihr Unternehmen 3

Materialtransport 4

Echte Flachbettarchitektur 6

Gesamtbetriebskosten 8

Druckkopftechnologie 9

Bedienungsmerkmale 10

Wichtige Aspekte für die Arbeitsumgebung 11

Service und Support 12

Härtungstechnologie 13

Tinten – ist Weiß wirklich unverzichtbar? 14

Vor dem Drucken: Auswahl des RIPs 15

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INHALTS- VERZEICHNIS

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Ziehen Sie den Kauf eines UV-Flachbettdruckers für Ihr Unternehmen in Erwägung? Sind Sie von der immensen Auswahl an Druckermodellen schier überwältigt? Wie sollen Sie sich für ein Modell entscheiden, das nicht nur Ihre jetzigen Anforderungen erfüllt, sondern auch noch morgen (und übermorgen) passt, wenn Ihr Unternehmen weiter wächst?

Hier sind Sie genau richtig. Dieser Leitfaden ist Ihre Landkarte durch den Dschungel der UV-Flachbettdrucktechnologie. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines UV-Flachbettdruckers achten sollten – unabhängig davon, ob Sie bereits großformatige Digitaldrucke produzieren oder ob Sie den Flachbettdruck als Ergänzung für kurzfristige oder individualisierte Aufträge, Offset-, Sieb- oder Verpackungsdruckanwendungen oder Hausdruckereien einbinden möchten.

Druckerausführung: Hybrid/Medientransport oder vollwertiges Flachbett

Der Flachbettdruck wird mit zwei grundlegenden Systemarchitekturen realisiert:

MaterialtransportDie Druckzone ist ortsfest, das

Druckmedium wird wie bei einem Rollendrucker durch die

Druckzone transportiert. Diese Architektur ist in Hybriddruckern zu finden, die häufig primär für den Rollendruck ausgelegt sind

und zusätzlich einige wenige Möglichkeiten für den Druck auf

starren Druckmedien bieten.

Vollwertiges FlachbettDas Druckmedium wird ortsfest

auf dem Tisch gehalten, und das Drucksystem bewegt sich über

das Druckmedium hinweg.

UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 3

LEITFADEN ZUR AUSWAHL DES

RICHTIGEN MODELLS

FÜR IHR UNTERNEHMEN

Das Hybriddesign ist nicht mit einer beweglichen Druckbrücke ausgestattet, das Druckmedium muss vielmehr während der gesamten Bedruckungsdauer präzise durch den Drucker transportiert werden.

Auf dem Vakuumtisch des echten Flachbettdruckers wird das Druckmedium während der gesamten Bedruckungsdauer unverrückbar fixiert, wobei sich der Druckkopfschlitten und die Druckbrücke über das Druckmedium hinweg bewegen.

Feststehender Vakuumtisch

Anlagetisch

Feststehendes Druckmedium

Material wird bewegt

Druckschlitten

Druck- schlitten

Bewegliche Druckbrücke

Zufuhrtisch

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(auch als „Hybriddrucker“ bezeichnet)

MATERIAL- TRANSPORT

Die meisten kostengünstigen Hybriddrucker mit Medientransport sind überwiegend als Rollendrucker entwickelt worden, die dann mit einem zusätzlichen Bandantriebssystem und/oder mit abnehmbaren Tischen ausgestattet wurden, so dass auch starre Druckmedien durch den Druckbereich transportiert werden können.

Bei diesem Design lassen sich die vorhandenen Drucktechnologien kostengünstig nutzen, um zusätzlich auch den Druck auf starren Materialien ermöglichen zu können.

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Drucker mit bewegtem Druckmedium – Kontra:• Beim Transportieren des

Druckmediums kann sich das Druckbild u. U. verschieben, so dass ein Neudruck erforderlich ist (Zeit- und Materialverschwendung).

• Überlicherweise verwenden diese Drucker Andruckrollen- bzw. Bandantriebsysteme, welche Spuren auf dem Druck hinterlassen können, und das Antriebssystem muss häufig zwischen den Druckläufen von Tintenrückständen befreit werden.

• Hybriddrucker können nur relativ leichte starre Druckmedien verarbeiten und sie benötigen mindestens eine rechtwinklige Anlage, damit das Druckmedium eingezogen wird. Unregelmäßig geformte oder nicht viereckige Medien (sofern diese nicht mit einer zusätzlichen, individuell gefertigten Aufspannvorrichtung in Position gehalten werden), schwere Druckmedien und Materialien mit ungleichmäßiger Oberfläche (z. B. Sperrholz oder gerahmte Leinwand) lassen sich kaum bedrucken.

• Hybriddrucker haben Probleme, eine exakte Registerhaltigkeit beim doppelseitigen Druck zu erreichen.

• Bei dieser Architektur fehlt die nötige Geometrie, mit der sich große Bilder zum Drucken auf mehrere Platten in Kacheln gliedern lassen (notwendig für Anwendungen im Messebau).

• Die Stellfläche des Druckers selbst ist relativ klein, allerdings muss an der Zufuhr- und der Ausgabeseite jeweils ein vergleichsweise großer Arbeitsbereich freigehalten werden.

• Beim Drucken muss der Bediener fortlaufend darauf achten, dass sich die Platten nicht verschieben oder falsch transportiert werden (höherer Personalaufwand).

• Zur Umstellung vom Rollendruck auf starre Druckmedien muss das System physisch umkonfiguriert werden.

Drucker mit bewegtem Druckmedium – Pro:• Niedrigere Investitionskosten. Für

die Zufuhr und Ausgabe von starren Druckmedien sind lediglich Anpassungen der Medienverarbeitung und/oder Tische als Zubehör erforderlich.

• Hybriddrucker bieten zwei Funktionen in einem: Mit demselben Drucker können auch Rollenmedien verarbeitet werden.

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ECHTE FLACHBETT-

ARCHITEKTUR

Bei der echten Flachbettarchitektur werden die Druckmedien wie beim Siebdruck ortsfest auf einem Tisch gehalten, und das Drucksystem bewegt sich über das starre Druckmedium hinweg. Meist werden Vakuumtische verwendet, um das Druckmaterial während des Druckvorgangs sicher zu fixieren.

AnlagetischFlachbett- drucker

200 cm

450 cm

40

0 c

m

Vergleich der Stellfläche für die Druckproduktion mit Formaten 120 cm × 240 cm

Formate und StellflächeDie Stellfläche eines typischen

Hybriddruckers (rote gestrichelte Linie) ist in der Regel deutlich größer als die

Stellfläche eines typischen Flachbettdruckers (grüne

durchgezogene Linie). Bei beengten Platzverhältnissen kann dies ein

wichtiger Entscheidungsaspekt werden.

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6 | Canon UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden Canon UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 7

Echter Flachbettdrucker – Pro:• Die Druckqualität ist höher, da nur

der Drucker selbst bewegt wird, während das Druckmedium ortsfest auf einem Tisch fixiert ist. Die einwandfreie, wiederholbare bidirektionale Ausrichtung sorgt für die größtmögliche Produktivität, und die optimale Registerhaltigkeit erzeugt Drucke in höchstmöglicher Qualität. Dies gilt insbesondere wenn Graustufen-Druckköpfe mit variablen Drucktropfengrößen verwendet werden.

• Mit der echten Flachbettarchitektur können nicht nur starre Medien bedruckt werden, sondern auch andere einigermaßen flache Objekte, wodurch sich zahlreiche außergewöhnliche und ausgefallene Einsatzgebiete eröffnen.

• Der Vollflächendruck (randloser Druck) der echten Flachbettarchitektur verkürzt die Verarbeitungsdauer, da das Beschneiden entfällt. Auch das Bedrucken vorgefertigter Objekte spart Zeit und Geld: Es müssen keine zusätzlichen Exemplare bedruckt werden, die als „Reserve“ zum Einsatz kommen, falls ein bedrucktes Objekt bei der Endverarbeitung beschädigt wird.

• Auf dem Drucktisch finden mehrere Platten gleichzeitig Platz, die dann in einem einzigen Arbeitsgang bedruckt werden können (z. B. kleinere Objekte wie POS-Schilder, die in großen Mengen angefertigt werden).

• Doppelseitige Drucke lassen sich mühelos und in einwandfreier Registerhaltigkeit erzielen.

• Große Displays, die sich auf mehrere Platten erstrecken (Kachelung), werden mit makelloser Ausrichtung gedruckt, so dass beim Zusammensetzen keine sichtbaren Lücken durch verschobene Bilder oder Druckmedien entstehen.

• Auch unregelmäßig geformte oder nicht viereckige Medien, extrem glatte Medien (z. B. Glas) und Materialien mit unebener Oberfläche (z. B. Sperrholz) können bedruckt werden.

• Dies gilt auch für dicke Druckmedien wie flache (montagefertige) Möbelstücke, gerahmte Leinwand und andere Erzeugnisse.

• Bei der Standfläche muss nur auf einer Seite ein zusätzlicher Arbeitsbereich für das Einlegen/Entnehmen der Druckmedien freigehalten werden.

• Nach Beginn des Druckvorgangs muss der Bediener nur noch minimal eingreifen.

• Vollwertige Flachbettsysteme mit Rollendruckoption lassen sich im Handumdrehen vom Rollendruck auf den Druck starrer Medien umschalten. Zur Steigerung der Produktivität können die starren Druckmedien schon während eines laufenden Rollendruckvorgangs auf dem Vakuumtisch platziert werden.

Echter Flachbettdrucker – Kontra:• Die Investitionskosten sind u. U.

höher als bei Hybriddruckern.

• Die Rollendruckvorrichtung ist nicht in das System integriert, sondern erfordert eine optionale Konfiguration.

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GESAMT- BETRIEBS-

KOSTEN• Investitionskosten für den Drucker

mit Abschreibung über 3 oder 4 Jahre

• Kosten für Tinten, Lampen, Strom und anderes Verbrauchsmaterial

• Bodenflächenkosten für die Druckerstandfläche und den Arbeitsbereich

• Verbrauch pro m² von Tinten und anderen Verbrauchsmaterialien

• Jährliche Kosten für Ersatzteile und Service

• Geschätztes Produktionsvolumen

• Geschätzter Arbeitsaufwand für die Bedienung

• Ausschuss (Fehldrucke)

• Zusätzliche Endverarbeitungs-kosten für das Beschneiden von nicht randlosen Drucken

Die Gesamtkosten zu kennen und zu verstehen ist eine Grundvoraussetzung, um Digitaldrucke gewinnbringend verkaufen können.

Die Hardwarekosten eines UV-Druckers sollten bei der

Auswahl des passenden Systems nur eines von

mehreren Kriterien bilden. Beachten Sie auch die

Gesamtbetriebskosten, die Folgendes beinhalten:

FazitIhre Entscheidung für einen Hybriddrucker oder einen echten Flachbettdrucker sollte sich in erster Linie daran orientieren, wie Sie mit einem einzelnen Drucker abhängig von der verfügbaren (oder kosten- technisch tragbaren) physischen Standfläche den größtmöglichen Gewinn erzielen. Fragen Sie nach realistischen Kapitalrenditemodellen, die Ihren wirtschaftlichen Gesichtspunkten entsprechen.

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C 10%M 20%Y 40%

C 60%M 90%Y 40%

C 35%M 55%Y 40%

C 10%M 20%Y 40%

C 60%M 90%Y 40%

C 35%M 55%Y 40%

Close up simulation of color vignette using a six-color ink set and xed drop sizeThe use of light magenta and light cyan inks produce smooth quarter-tones and highlights but at the expense of using more ink to cover the media surface to achieve the correct optical density.

Close up simulation of color vignette using a four-color ink set with variable drop sizeThe use of smaller ink drop sizes produces quarter-tones and highlights using far less ink than a six-color system to achieve the same optical density.

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Close up simulation of color vignette using a six-color ink set and xed drop sizeThe use of light magenta and light cyan inks produce smooth quarter-tones and highlights but at the expense of using more ink to cover the media surface to achieve the correct optical density.

Close up simulation of color vignette using a four-color ink set with variable drop sizeThe use of smaller ink drop sizes produces quarter-tones and highlights using far less ink than a six-color system to achieve the same optical density.

DRUCKKOPF- TECHNOLOGIE:

Graustufen oder feste Tröpfchengröße

Vor einigen Jahren führten Tintenstrahldrucker-Hersteller den Sechsfarbendruck (Super-CMYK) ein, bei dem die bis dahin üblichen Tintenfarben um Light Cyan und Light Magenta ergänzt wurden, die für Glanzlichter und Vierteltöne zum Einsatz kommen. Dieses Verfahren wird angewandt, um die Nachteile großer Drucktropfen und feststehender Drucktropfengröße ausgleichen zu können. Die zusätzlichen Farben ermöglichen gleichmäßigere Viertel- und Mitteltöne und sanftere Farbübergänge. Im Lauf der Zeit hat sich diese komplexe, kostspielige Methode als de-facto-Standard etabliert, und nahezu alle Hersteller von Tintenstrahldruckern mit fester Drucktropfengröße haben seitdem den Sechsfarbendruck übernommen.

Angesichts der Fortschritte in der piezoelektrischen Tintenstrahl- technologie führten einige Druckerhersteller dann Graustufen-Druckköpfe ein, die die Tintentröpfchen in unterschiedlichen Größen ausgeben und so variable Drucktropfengrößen erzielen. Kleinere Tröpfchen, die enger zueinander gedruckt werden, sorgen für scharfe Bilder mit gleichmäßigeren Übergängen und Vierteltönen. Große Tintentröpfchen bewirken einheitliche, satte Farbflächen. Und durch die Möglichkeit, die Tröpfchengröße zu variieren, entstehen Bilder nahezu in Fotoqualität.

Das Volumen eines Tintentröpfchens wird in der Regel in Pikolitern (Billionstel Liter) gemessen. Im Allgemeinen gilt: Je kleiner das Tröpfchenvolumen, desto besser, und je mehr unterschiedliche Tröpfchengrößen ein Druckkopf erzeugen kann, desto besser. Zum Vergleich: Ein moderner Desktop-Tintenstrahldrucker für den Heimgebrauch erzeugt eine Tröpfchengröße von vier Pikolitern und liefert damit Bilder in Fotoqualität.

Beim Graustufendruck werden keine helleren Farben benötigt, um hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Der Tintenverbrauch sinkt damit schlagartig um durchschnittlich mehr als 30 %.

Zahlreiche Druckerhersteller nutzen mittlerweile eine Graustufendruck- technologie aufgrund ihrer überragenden Bildqualität und der zu erwartenden Kostensenkungen für den Endanwender.

6-Farben-GraustufentechnologieVor Kurzem wurde die nächste Stufe der Tintenstrahldrucktechnologie vorgestellt, die einen wahren Durchbruch beim hochwertigen Tintenstrahl-Produktionsdruck bedeutet. Diese neue 6-Farben-Graustufen-Tintenstrahldruck- technologie vereint helle Farben (Light Cyan und Light Magenta) mit variablen Tröpfchengrößen und erhöht somit die ohnehin hohe Druckqualität von UV-Tintenstrahl- druckern mit Graustufen-Tintenstrahldrucktechnologie noch weiter. Die Kombination der hellen Farben mit der Tintenstrahldruck- technologie sorgt für streifenfreie Drucke bei hohen Produktions- druckgeschwindigkeiten, die sich zudem durch sanftere Farbübergänge der Vierteltöne auszeichnen, beispielsweise bei Hauttönen. Der Tintenverbrauch dieser 6-Farben-Graustufen- technologie ist etwas höher als bei der 4-Farben-Graustufentechnologie, jedoch immer noch deutlich niedriger als bei der 6-Farben-Tintenstrahldrucktechnologie mit fester Drucktropfengröße.

FazitDie Graustufendrucktechnologie setzt sich aufgrund ihrer höheren Druckqualität bei niedrigerem Tintenverbrauch immer weiter durch, was Ihre Entscheidung in diesem Aspekt um einiges erleichtern dürfte. Wählen Sie die Drucktechnologie, mit der Sie den Großteil Ihrer Druckarbeiten zuverlässig erledigen. Eine Anordnung größerer Tröpfchen ist ideal, wenn Sie überwiegend satte Farben drucken. Sollen dagegen eher Bilder in Fotoqualität produziert werden, ist eine Anordnung kleinerer Tröpfchen besser geeignet. Im Idealfall sollte der Drucker für alle Ihre Einsatzgebiete eine hohe Qualität liefern.

Nahansicht eines simulierten Farbverlaufs mit 6-Farben-Tintensatz und fester Tröpfchengröße

Light Magenta und Light Cyan erzeugen gleichmäßige Vierteltöne und sanfte Farbverläufe. Hierbei muss die Druckfläche jedoch mit einer größeren Tintenmenge bedeckt werden, damit die richtige optische

Dichte entsteht.

Nahansicht eines simulierten Farbverlaufs mit 4-Farben-Tintensatz und variabler Tröpfchengröße

Durch die kleineren Tintentröpfchen wird deutlich weniger Tinte als beim 6-Farben-System verbraucht, um die Vierteltöne und Fabverläufe

in derselben optischen Dichte zu erzielen.

Nahansicht eines simulierten Farbverlaufs mit 6-Farben-Tintensatz und variabler Tröpfchengröße

Die Kombination der hellen Farben mit der Tintenstrahldrucktechnologie sorgt für streifenfreie Drucke bei hohen

Produktionsdruckgeschwindigkeiten und liefert Vierteltöne mit sanften Farbübergängen.

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BETRIEBLICHE GESICHTSPUNKTE

Kosten für TinteTintenkosten bedeuten nicht nur den Preis pro Liter; vielmehr muss auch der Tintenverbrauch pro Druck berücksichtigt werden. Nur aus beiden Faktoren gemeinsam erhalten Sie eine klare Vorstellung von den voraussichtlichen Kosten pro Quadratmeter. Wie bereits erwähnt wurde, ist der Tintenverbrauch eines Vier-Farben-Graustufendruckers niedriger als der eines Tintenstrahldruckers mit sechs (oder mehr) Farben und fester Tröpfchengröße.

UV-Tinten gelten landläufig als teurer als Tinten auf Lösungs- mittelbasis – eine häufige Fehleinschätzung. Rein nach dem Volumen gerechnet liegt der Preis für UV-Tinten höher; lösungs- mittelbasierte Farben bestehen jedoch zum größten Teil aus Lösungsmitteln mit einem geringen Anteil an Farbpigmenten. Das flüchtige Lösungsmittel verdampft beim Trocknen und lässt dabei die Farbpigmente auf dem Druck- medium zurück. UV-Tinten enthalten dagegen eine höhere Konzentration an Farbpigmenten, da sie nicht verdampfen, sondern unter hochintensivem UV-Licht „aushärten“. Damit wird deutlich weniger UV-Tinte pro Quadratmeter auf das Druckmedium aufgebracht, so dass diese Tinten pro Liter erheblich ergiebiger sind als Lösungsmitteltinten.

EnergieverbrauchDie steigenden Stromkosten sind am heutigen wettbewerbsorientierten Markt ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ihre Gewinne sollen schließlich nicht „durch die Steckdose“ wieder entschwinden. Informieren Sie sich daher über die Watt- und Amperezahl der Modelle, für die Sie sich interessieren.

Neben dem Stromverbrauch fallen ggf. auch Kosten für Druckluft an, da bei einigen Druckermodellen verschiedene Teilsysteme mit Druckluft betrieben werden. Berücksichtigen Sie diese Möglichkeit, und rechnen Sie die entsprechenden laufenden Betriebskosten mit ein.

Die meisten Druckerhersteller bieten eine Checkliste zur Überprüfung des Standortes an, aus der die Standfläche, die Druckeraufstellung, eventuell nötige Elektroarbeiten und vieles mehr hervorgehen. Hiermit können Sie die laufenden Kosten und die potenziellen Installationskosten noch vor dem Kauf eines Druckers berechnen.

Wartung durch den AnwenderDie UV-Tintenstrahltechnologie ist weniger fehleranfällig als die Tintenstrahldrucktechnologie mit lösungsmittelbasierten Tinten: UV-Tinten trocknen nicht, sondern sie bleiben so lange flüssig, bis sie mit hochintensivem UV-Licht ausgehärtet werden. Das Tintenzufuhrsystem verstopft daher weniger häufig und ist somit zuverlässiger. Dennoch sind einige Wartungsarbeiten durch den Anwender erforderlich, vom täglichen Durchspülen und Reinigen bis hin zum regelmäßigen Austausch der Tintenfilter, UV-Lampen und Luftfilter.

10 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden

Verstopfte Düsen

Nahansicht eines Düsentestdrucks

Der „Düsentestdruck“ gibt rasch Aufschluss, ob an den Druckköpfen der unterschiedichen Farben Düsen verstopft sind. Wenn Sie bei einem Gerät individuell festlegen können, wann der Druckkopf für welche Farbe durchgespült werden soll, wird der dabei auftretende Verlust an Tinte auf ein Minimum reduziert.

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WICHTIGE ASPEKTE FÜR DIE ARBEITSUMGEBUNGStromversorgung• Wechselstrom oder Drehstrom

• Maximale Dauerbelastbarkeit

• Muss das Gerät ständig eingeschaltet bleiben?

Temperatur- anforderungenFür den Tintenstrahldruck unter Umgebungstemperatur wird die Umgebung selbst zum ausschlaggebenden Faktor für die einheitliche Druckqualität. Eine gleich bleibende Umgebungs- temperatur lässt sich insbesondere in einer weitläufigen, betriebsamen Arbeitsumgebung nur mit hohem Aufwand und zu hohen Kosten aufrecht erhalten, insbesondere wenn kostspielige HLK-Systeme erforderlich sind.

LüftungDie Anforderungen reichen von normaler Büroraumlüftung bis zu zwanzig und mehr Raumluft- wechselvorgängen pro Stunde.

Relative Luftfeuchtigkeit• Eine ungeregelte relative

Luftfeuchtigkeit von 30 % oder weniger führt zu einer deutlich erhöhten elektrostatischen Aufladung starrer Druckmedien.

• Eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit kann außerdem Artefakte verursachen und die Zuverlässigkeit beeinträchtigen.

• Einige Produkte sind mit aktiven Vorrichtungen ausgestattet, die eine elektrostatische Aufladung und damit die genannten Konsequenzen verhindern.

Stellfläche• Flachbettdrucker sind größer,

benötigen jedoch keinen zusätzlichen Platz für das Einlegen/Entnehmen der Druckmedien.

• Bei Bandantriebs-/Andruck- rollensystemen ist beidseitig eine Platte für die transportierten Druckmedien erforderlich (bis zu rund sechs Quadratmeter zusätzlicher Platzbedarf).

Physische UmgebungSehr schwere Drucker sowie Drucker mit mehreren Komponenten müssen unter Umständen auf einem festen Untergrund (z. B. Beton) aufgestellt werden.

Beschränkungen beim AufbauMessen Sie aus, ob der Drucker in den Druckraum transportiert werden kann, nach Möglichkeit ohne den Ausbau von Fenstern oder den Abriss von Wänden oder Wandteilen.

SauberkeitStaub, Schmutz oder Fingerabdrücke auf den Druckmedien können weiße Flecken und andere unerwünschte Artefakte auf den Drucken verursachen. Eine saubere Umgebung ohne Flugstaub und sonstigem Schmutz verringert daher den Ausschuss und verlängert die Betriebsdauer der Druckköpfe. Teppiche sind zu vermeiden, ebenso das Aufstellen des Druckers in der Nähe von Kontaminationsquellen (z. B. Plattenfräsapparate oder Holzbearbeitungsmaschinen).

FazitMachen Sie ausgiebig Gebrauch von den Planungsunterlagen der Druckerhersteller.

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SERVICE UND SUPPORT

Ebenso wichtig wie die Auswahl des richtigen Druckers ist die Auswahl des richtigen Serviceunternehmens. Viele namhafte Hersteller von UV-Flachbettdruckern bieten nur einen eingeschränkten direkten Service oder Support an. Erkundigen Sie sich daher, welche Unternehmen ihre Techniker im Werk schulen und ob die Techniker mit fortlaufenden Schulungsprogrammen stets auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Einige Unternehmen übernehmen lediglich Service und Support für die Drucker, die Sie bei ihnen erworben haben, und sie können oder wollen keine Schulungen und Supportleistungen für Ihre gewünschten Anwendungen oder für die im Workflow verwendete Software anbieten. Wenn die Farben nicht einwandfrei wiedergegeben werden oder der Druck aufgrund eines ungeeigneten Druckmediums unbrauchbar ist, kann dies zu Enttäuschungen und nicht zuletzt zu Zusatzkosten führen. Im Idealfall bietet Ihr Gerätehersteller hochwertige Schulungen für sämtliche Produktionsbereiche an, von der Dateieinrichtung über die Farbverwaltung und sogar bis hin zur Hilfe beim Auswählen der optimalen Druckmedien für Ihre Anwendung.

1. Wie lange ist der Garantiezeitraum, und was fällt unter die Garantie?

2. Wer übernimmt den Service für den Drucker? Techniker, die beim Hersteller angestellt sind? Ein externes Serviceunternehmen? Ein Techniker, der für den lokalen Händler tätig ist?

3. Wie werden die Techniker geschult und von wem? Werden fortlaufende Schulungen abgehalten, mit denen sie auf dem neuesten Stand bleiben?

4. Wie lang ist die normale Reaktionszeit auf einen Anruf beim Service?

5. Wie gut ist der Second-Level-Support, wenn beim Beheben des Problems eine Verzögerung eintritt?

6. Wie lange dauert es, ein erforderliches Ersatzteil zu beschaffen, das dem Techniker nicht direkt zur Verfügung steht? Wo sind die Ersatzteile gelagert, und wie lange dauert es, sie zu beschaffen?

7. Wenn das Gerät während der Garantiezeit einwandfrei funktioniert, möchte ich kein Geld für eine Verlängerung des Servicevertrags ausgeben. Welche Vor- und Nachteile bestehen dabei?

8. Kann ich selbst den Service für den Drucker übernehmen?

Stellen Sie die folgenden Fragen:

FazitInformieren Sie sich, ob die Techniker, die für den Service Ihres Druckers zuständig sind, in allen Aspekten des Druck-Workflows umfassend geschult sind. Nutzen Sie die obigen Fragen für die Bewertung jedes Druckerherstellers, den Sie für Ihr Unternehmen in Betracht ziehen.

12 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden

Der Drucker, für den Sie sich entscheiden, ist ein wertvolles

Werkzeug für Ihr Unternehmen. Das Gerät muss stets in

Bestform bleiben, daher ist es für Sie ein entscheidender

Vorteil, auf Fachleute zurückgreifen zu können, die

Ihnen in den (hoffentlich) wenigen Fällen weiterhelfen

können, in denen der Drucker nicht ordnungsgemäß

funktioniert. Mit einem nicht oder nicht richtig arbeitenden Drucker können Sie schließlich

kein Geld verdienen, im Gegenteil – unter Umständen

fallen Kosten für Sie an, weil Sie Termine nicht einhalten, die Kunden verärgern und

zusätzliche Druckmedien oder Tinten für Wiederholungsdrucke

benötigen.

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Wavelength (nm)

Spec

tral

Inte

nsity

(W

/cm

2/n

m)

UV-LED versus Mercury Vapour Lamp

UV-LED

Mercury Vapor

2300.000

0.005

0.010

0.015

0.020

0.025

280 330 380 430

HÄRTUNGS- TECHNOLOGIE

Aushärtbare UV-Flüssigtinten müssen mit hochintensivem UV-Licht bestrahlt werden, damit die Tinte fest wird. Dieser Härtungsvorgang wird durch das UV-Licht angeregt, das mit chemischen Fotoinitiatoren in der Tinte reagiert. Hierbei wird die Polymerisation ausgelöst, die die Tinte erstarren lässt, und das alles im Bruchteil einer Sekunde.

QuecksilberdampfhärtungFlachbettdrucker waren bislang meist mit Quecksilberdampflampen als UV-Lichtquelle ausgestattet. Die Quecksilberdampflampen bieten einen breiten Spektralbereich mit zahlreichen UV-Energiespitzen. UV-Tinten mit freien radikalen Formeln reagieren auf diese mehrfachen Spitzen, die zusammengenommen genügend Energie besitzen, um den Härtungsvorgang auszulösen.

UV-LED-AushärtungMittlerweile findet mit UV-LED eine neue Technologie den Eingang in den Flachbettdruckermarkt. Diese Technologie zeigt einige vielversprechende Ansätze: Das UV-Licht wird mit deutlich geringerer Wärmeentwicklung erzeugt, so dass auch besonders wärmeempfindliche Druckmedien behandelt werden können. Im Vergleich zu Quecksilberdampflampen geben UV-LED-Lampen allerdings ein deutlich schmaleres UV-Energiespektrum mit nur wenigen Spitzen ab. Die Tintenformeln müssen daher sorgfältig abgestimmt werden, damit sie auf diese speziellen UV-Wellenlängen reagieren. Die Tintensätze weisen u. U. ein erheblich kleineres Farbspektrum auf als Tinten für Quecksilberdampfhärtungssysteme. Aufgrund der niedrigeren Leistung und der besonderen Wellenlänge von UV-LED-Systemen wird die Tinte im Bereich des Druckes außerdem u. U. nicht vollständig ausgehärtet, weshalb einige Hersteller sekundäre (offline) Härtungssysteme für ihre Drucker anbieten.

Quecksilberdampf –Vorteile :• Niedrigere Kosten für Einzelteile

und damit ggf. ein niedrigerer Einkaufspreis für den Drucker

• Bewährte Lampentechnologie und Tintenformeln für hochwertige Ergebnisse

• Hohe Effizienz der Aushärtungs- energie, dadurch sofortiges vollständiges Aushärten und optimierte Produktivität

Quecksilberdampf – Nachteile:• Höherer Stromverbrauch pro

Quadratmeter UV-Ausgabe als bei UV-LED

• Höhere Wärmeentwicklung an der Oberfläche des Druckmediums, wodurch sich besonders wärmeempfindliche Medien verziehen können

• Aufwärmzeit von 30 bis 60 Sekunden nach dem Einschalten bis zum Erreichen der optimalen Ausgangsintensität; mechanische Blenden zum Aus- und Einschalten des Lichts während des Druckvorgangs

• Niedrige Anschaffungskosten, jedoch Austausch nach 500 bis 1000 Betriebsstunden erforderlich

UV-LED – Vorteile: • Deutlich niedrigerer

Stromverbrauch im Vergleich zu Quecksilberdampflampen (in der Regel 50 % bis 75 % niedriger)

• Geringere Wärmeentwicklung an der Oberfläche des Druckmediums, so dass auch besonders wärmeempfindliche Medien einfacher bedruckt werden können

• Keine Aufwärmzeit, Aus- und Einschalten in wenigen Millisekunden, dadurch keine mechanischen Blenden erforderlich

• Mehrere Tausend Stunden Betriebszeit; UV-LED-Lampen sind allerdings meist in einem Lampenfeld angeordnet, das bei einem Ausfall sehr hohe Servicekosten verursacht

UV-LED – Nachteile:• Höhere Lampenkosten, dadurch

deutlich höherer Anschaffungspreis für den Drucker

• Entwicklung guter Tintenformeln deutlich schwieriger, Farbgamut daher häufig kleiner

• Risiko klebriger Resultate nach der Aushärtung, bedingt durch höhere UV-B- und UV-C-Wellenlängen

Vor- und Nachteile von

Härtungs- technologien im Vergleich:

FazitBeachten Sie bei Ihrer Entscheidung nicht nur die derzeitigen Anwendungen, sondern auch mögliche Anwendungen für morgen. Wählen Sie eine Technologie aus, die Ihre Anforderungen auch in Zukunft noch erfüllen kann.

Die Fotoinitiatoren in den UV-Tinten müssen auf die von der UV-Lichtquelle im Härtungssystem erzeugten Spitzenwellenlängen abgestimmt sein.

Herkömmliche Quecksilberdampflampen bieten im Vergleich zu UV-LED deutlich mehr nutzbare Frequenzen, so dass die Tintenhersteller bei der

Entwicklung geeigneter UV-Tintenformeln flexibler sind.

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Quelle: Characterizing the Output and Curing Capabilities of Solid-State UV LED Sources, Paul Mills, Phoseon Technology

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TINTEN – IST WEISS WIRKLICH UNVERZICHTBAR?Weißdruck

Die meisten Druckmedien, die mit Tintenstrahldruckern mit UV-Härtung bedruckt werden, sind zunächst weiß. Der Weißdruck beschränkt sich also auf einige wenige Sonderanwendungen. Für einen Teil dieser besonderen Anwendungen eröffnet der Weißdruck tatsächlich einige Vorteile, bei anderen Anwendungen lässt sich die Farbe Weiß dagegen kostengünstiger realisieren. Stellen Sie sich selbst einige Fragen, bevor Sie sich für den Kauf eines UV-Druckers mit Weißdruck entscheiden.

Wie groß ist der Anteil meiner derzeitigen Arbeiten, für die ich weiße Tinte gebrauchen könnte?Beim Druck von hinterleuchteten Grafiken auf der zweiten Oberfläche eines Druckmediums ist es meist günstiger und produktiver, die fraglichen Bereiche mit Weiß überzulackieren oder eine selbstklebende weiße Vinylfolie aufzubringen, als einen weißdruckfähigen Drucker einzusetzen. Wenn Sie die Farbe Weiß per Siebdruck oder Vinylschnitt aufbringen, kann dies insbesondere bei kleineren Druckserien zu einem hohen Kosten- und Zeitaufwand führen. Beim Digitaldruck entstehen für den ersten bis zum letzten Druck in der Regel dieselben Kosten. Wenn Sie die weißen Flächen im Digitaldruck produzieren, können Sie damit u. U. die Kosten senken und die Durchlaufzeiten verkürzen.

Kann ich mit dem Weißdruck neue Geschäftsfelder erschließen?Ja. Je nach Anwendung kann der Weißdruck neue Geschäftsfelder ermöglichen, beispielsweise auf nicht weißem Material wie handelsübliche Baustoffe, Stoffe, Verpackungsmaterial, Fertigerzeugnisse und vieles mehr. Auch Anwendungen auf transparenten Druckmedien sind verbreitet, z. B. hinterleuchtete Displays, Fensterfolien und sogar Spiegel.

Viele Einsatzmöglichkeiten für den Weißdruck sind schlicht durch die Vorstellungskraft und die Kenntnisse des Designers beschränkt. Wenn Sie Ihre Kunden ansprechen und sie über diese neuen Möglichkeiten Ihres Unternehmens informieren, können diese ihr Design auf das Gerät abstimmen und Ihnen so einen Wettbewerbsvorteil vor Ihren Mitbewerbern mit Vier-Farben-Druck verschaffen.

Wohin geht der Trend?In den letzten Jahren ist die Verwendung der Farbe Weiß stetig gestiegen. Daher sollten Sie also Systeme mit Weißdruckoption in Erwägung ziehen. Die Systeme unterscheiden sich jedoch oft erheblich voneinander. Bei einigen Druckern müssen Sie einen vorhandenen Farbkanal für den Weißdruck verwenden, zum Beispiel Light Magenta oder Light Cyan. So können Sie zwar Weiß drucken, allerdings nur mit minderer CMYK-Qualität und mit Zusatzkosten für das Durchspülen der hellen Farbkanäle. Des Weiteren nimmt das Umrüsten der Tinten mehrere Stunden teurer Produktionszeit in Anspruch.

1. Ist der Weißdruck „on Demand“ verfügbar, ohne dass vorhandene Farbkänäle wie Light Cyan und/oder Light Magenta herangezogen werden müssen?

2. Wie lange dauert die Umrüstung auf den Weißdruck, und wie viel Tinte/Spüllösung wird dabei verschwendet?

3. Kann ich Weiß gleichzeitig mit den anderen Farben drucken, oder fällt dafür ein separater Druckdurchlauf an?

4. Kann ich die Weißschicht und die Farbschichten in beliebiger Reihenfolge anordnen, und wenn ja, in wie vielen Schichten?

5. Wie stark deckt eine einzige Weißschicht?

6. Welche Endqualität bietet der Weißdruck?

Stellen Sie vor dem Kauf eines weißdruckfähigen Flachbettdruckers unter anderem die folgenden

Fragen:

FazitDie Weißdruckoption kann dazu beitragen, neue Geschäftsfelder neben weißem Papier und weißen Druckplatten zu erschließen. Wenn Sie noch unsicher sind, fragen Sie bei den Herstellern der verschiedenen Drucker nach; einige Modelle können auch später noch vor Ort mit Weißdruck nachgerüstet werden.

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VOR DEM DRUCKEN: AUSWAHL DES RIPSDer RIP (Raster Image Processor, Rasterbildprozessor) ist ein wesentlicher Bestandteil im Flachbettdruck-Workflow. In der einfachsten Ausführung übersetzt ein RIP den Computercode der Grafik in eine Sprache, die der Drucker verarbeiten kann. Jedes Pixel in der JPG-Datei und alle Vektorkoordinaten in der PDF-Datei werden in ein entsprechendes Tintentröpfchen im Druck umgewandelt.

Ein moderner, technisch höherentwickelter RIP arbeitet mit Adobe-Technologien (z. B. Adobe PDF Print Engine und Adobe Normalizer), die die Präzision der kreativen Absicht wahren und unliebsame Überraschungen in späteren Druckstadien verhindern. Auch die Farbinformationen in der Datei werden hiermit verarbeitet, so dass die Farbverwaltung für den gesamten Druckvorgang mit einem ICC-Workflow (International Colour Consortium) erfolgen kann.

Im ICC-Workflow werden „Geräteprofile“ herangezogen, in denen die verschiedenen Geräte und Hilfsmittel in der Verarbeitungskette definiert sind, von der Digitalkamera über die Bildnachbearbeitungs-Software und den Computermonitor bis schließlich hin zum Drucker. Diese Profile können Sie selbst anlegen, werden jedoch häufig auch kostenlos von den Drucker- und/oder Druckmedienherstellern bereitgestellt. Die richtige Verwendung der ICC-Profile sorgt für die bestmögliche Farbabstimmung zwischen den verschiedenen Geräten, Druckern und Standorten und vor allem für die Konsistenz von Tag zu Tag und von Bediener zu Bediener.

Einige RIPs sind mit einer integrierten Pantone®-Bibliothek für die Schmuckfarbenabstimmung im Rahmen des leistungsfähigen ICC-Workflows ausgestattet, so dass der RIP automatisch die genaue Farbabstimmung für die Schmuckfarben in der Datei auswählt.

Mit einem guten RIP können Sie außerdem den Druck-Workflow steuern, also Aufträge aus dem Netzwerk annehmen und an den richtigen Drucker weiterleiten. Die Aufträge können vor dem Absenden an den Drucker abgefangen und im Hinblick auf Größe, Zuschnitt, Kachelung usw. bearbeitet werden. Zusätzlich können die Druckdateien für den späteren Gebrauch archiviert werden.

Nicht zuletzt ist ein RIP häufig in der Lage, die Daten zu verarbeiten und an digitale Endverarbeitungs- lösungen im Workflow zu übermitteln, z. B. an Zuschnittsysteme für flexible oder starre Druckmedien. Informieren Sie sich eingehend über die Funktionen des RIP, damit das Gerät uneingeschränkt in ihren bestehenden Workflow eingebunden werden kann.

1. Kompatibilität mit dem Flachbettdrucker sowie Unterstützung für weitere (bereits vorhandene oder künftig eingeplante) Drucker

2. Konsistenz, Vorhersagbarkeit und Skalierbarkeit; RIPs mit Adobe-Technologien zeichnen sich durch ihre hohe Vorhersagbarkeit aus und verhindern unliebsame Überraschungen beim späteren Druck

3. ICC-Farbverwaltung und Unterstützung für Schmuckfarben (auch Weiß)

4. Kompatibilität mit digitalen Zuschnittlösungen

5. Kompatibilität mit den verwendeten Grafikdateitypen

6. Netzwerkanbindung, so dass auch andere Benutzer Druckaufträge über Hot Folder oder virtuelle Drucker senden können

7. Möglichkeit zum Speichern der Einstellungen und zum Übernehmen dieser Einstellungen für spätere Druckaufträge. Dadurch ist weniger Eingreifen durch den Bediener nötig.

8. Verarbeitungsgeschwindigkeit bei RIP- Dateien

9. Unterstützung für mehrere Drucker

10. Skalierbarkeit

11. Support

Einige Aspekte für eingutes RIP:

FazitEinige Drucker sind auf einen bestimmten RIP abgestimmt, und der Funktionsumfang ist auf die vom Hersteller festgelegten RIP-Software-Optionen beschränkt. Der Vorteil hierbei: Diese RIPs sind meist deutlich stärker auf den jeweiligen Drucker abgestimmt, als dies mit einem generischen RIP möglich wäre. Erkundigen Sie sich auch, ob die Servicetechniker oder Anwendungsexperten für den ausgewählten Drucker eingehend für den RIP geschult sind und Ihre Fragen zum Workflow beantworten können.

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Bei Canon finden Sie eine große Auswahl an UV-Flachbettdruckern.

Informieren Sie sich im Internet unter canon.de/arizona

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