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VALENCIACOSTA BLANCA

VALENCIACOSTA BLANCA

Susanne Lipps verfasste Reiseführer über Sevilla, Andalusien und Katalonien und leitet Studienreisen nach Spanien.Oliver Breda schreibt ebenfalls Reiseführer und ist als Reise leiter tätig.

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Familientipps

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Umweltbewusst Reisen

FotoTipp

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Faltkarte

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INHALT

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Willkommen in Valencia und an der Costa Blanca 4

MERIAN TopTenHöhepunkte, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten 6

MERIAN TopTen 360°Hier finden Sie sich schnell zurecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

MERIAN TippsTipps, die Ihnen unbekannte Seiten der Region zeigen 22

Zu Gast in Valencia und an der Costa Blanca 26

Übernachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Essen und Trinken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Sport und Strände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Familientipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

� Vom Cap de La Nau (� S. 36) reicht der Blick an klaren Tagen bis nach Ibiza.

Karten und Pläne

Valencia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klappe vorneDie ostspanische Küste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klappe hintenU-Bahn-Plan Valencia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Alicante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Elche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95Maestrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

EXTRA-KARTE ZUM HERAUSNEHMEN . . . . . . . Klappe hinten

Unterwegs in Valencia und an der Costa Blanca 42

Valencia (València) . . . . . . . . . . . . . 44Die Costa del Azahar . . . . . . . . . . . 66Die Costa Blanca . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Touren und Ausflüge 100

Auf großer Entdeckungstour durch den Maestrat . . . . . . . . . 102Zu Fuß durch die »Höllenschlucht« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104Per Bahn entlang der weißen Küste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106Eine Schifffahrt zur Isla de Tabarca . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

Wissenswertes über Valencia und die Costa Blanca 110

Auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Reisepraktisches von A–Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116Orts- und Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128

Costa Blanca

Costa del Azahar

Valencia

Willkommen in Valencia und an der Costa BlancaDie Trendmetropole wartet mit spektakulärer Architektur auf, die weißen Sandstrände versprechen Erholung.

Breite Verkehrsschneisen, gesichts-lose Wohnviertel – so präsentiert sich Valencia auf der Fahrt ins Zen - t rum. Und das soll eine der span-nendsten Städte Spaniens sein? Die mit Riesenschritten aus dem langen Schatten von Madrid und Barcelona heraustritt? Erst im historischen Kern, in den Parks und an den Ave-nidas entfaltet sich der volle Zauber von Valencia – hier dafür umso mehr. Lange verstanden es die hiesi-gen Kaufleute, mit dem lukrativen Mittelmeerhandel Vermögen anzu-häufen. Ihre mächtigen Paläste rei-hen sich in den engen Altstadtgassen und legen beredtes Zeugnis davon ab. Mit einem Achselzucken quittier-

ten die Valencianos die Eröffnung von Santiago Calatravas futuristi-scher Ciutat de les Arts i les Ciències. Weder beunruhigt es sie, wie diese Wissenschaftsstadt das gewohnte Stadtbild veränderte, noch brüsten sie sich mit dem Prestigeprojekt, das in ganz Spanien seinesgleichen sucht. Man weiß, was man hat, ohne es an die große Glocke zu hängen.

Typisch spanisch?Valencia ist eine junge, modebe-wusste Stadt, der großen Universität sei es gedankt. In vielen alten Paläs-ten logieren heute Designerstores, Spezialitätenrestaurants, Cafés und Pubs. Auf der Plaza de la Virgen

Willkommen 5

verabreden sich die Studenten abends zu einem »agua de Valen-cia«, einem feurigen Mix aus Cava, Orange und ein paar geheimen Zu-taten – Auftakt für eine lange Nacht. Wobei es nicht so temperamentvoll zugeht wie anderswo in Spanien. Vom katalanischsprachigen Valen-cia heißt es, die Menschen dort seien in sich gekehrt und naturverbunden. Immerhin aber schenkte die Stadt dem Land sein Nationalgericht – die Paella. Am Wochenende fahren ganze Familien fein herausgeputzt ans Meer oder aufs Land, um die Pfanne der Superlative zu verspei-sen. Über Stunden hinweg zelebrie-ren sie dieses Ereignis. Die Paella ist Kult und um einiges üppiger als frü-her. Denn ursprünglich bereiteten die Fischer an der Küste und die Landarbeiter in der Huerta, Valen-cias »Speckgürtel«, sie mit dem wenigen zu, das sie hatten: Reis, Meeresfrüchte, Kaninchen, Safran. Welche kulinarischen Möglichkei-ten sich heute bieten, ist eine Erfah-rung für alle Sinne beim Gang durch die zentrale Markthalle von Valen-cia mit ihrem überbordenden, medi-terranen Angebot.

Eine Stadt im Ausnahme zustandUnd dann wären da noch die Fallas, das Fest aller Feste. Eine Woche lang im März steht das Alltagsleben still. In den Straßen fackeln die Valenci-anos riesige Pappmaschee-Figuren ab, um den Winter zu vertreiben, wobei die einzelnen Stadtteile um die originellste Figur wetteifern.

Mancher aufgeklärte Zeitgenosse erklärt das Fest zum Rückfall in das dunkle Mittelalter und hält sich fern. Die Mehrheit aber geht spielerisch mit der Vergangenheit um und ge-nießt es in vollen Zügen, sich zu die-sem Anlass in pompöse Kostüme aus Valencias »Goldenem Zeitalter« zu kleiden. Also doch »typisch spa-nisch«?

Sonnenstunden ohne EndeMit dem »drittbesten Klima der Welt« wirbt die Costa Blanca. Das ist eher untertrieben. Die Sommer sind warm, aber nicht zu heiß – und ab-kühlen kann man sich ja schließlich im Meer. In den Ferien füllen sich die berühmten, feinsandig-weißen Strände mit spanischen Badeurlau-bern. Sie überbrücken die flim-mernde Hitze der Mittagsstunden mit einer Siesta und machen die Nacht zum Tage. Hochburg dieses Lebensgefühls ist die legendäre Feri-enstadt Benidorm. Im Frühjahr und Herbst kommen Gäste aus nördli-cheren Gefilden, die es ruhiger ange-hen lassen. Für viele ist dies die schönste Zeit an der Costa Blanca, die sich nun in einem klaren Licht zeigt, ungetrübt vom sommerlichen Dunst. Auch hier feiern die Bewoh-ner die Feste, wie sie fallen. Vieler-orts liefern sie sich, als »Mauren« oder »Christen« verkleidet, symboli-sche Schlachten, um an die Recon-quista zu erinnern. Dabei gewinnt ein gewisser Hang zum Theatrali-schen die Oberhand, wie er eher den Andalusiern nachgesagt wird. Kein Wunder – schließlich geht ja die Costa Blanca Richtung Süden auch fließend in die Nachbarregion über. Vielleicht bleibt ja Zeit für einen Abstecher?

Beliebter Treffpunkt in Valencia: Die Plaza de la Virgen wird vom Turm El Micalet (� S. 46) überragt.

TopTenMERIAN zeigt Ihnen die Höhepunkte der Region: Das sollten Sie sich bei Ihrem Be such in Valencia und an der Costa Blanca nicht entgehen lassen.

gen naturbegeisterte Besucher in ihren Bann.

MERIAN TopTen 360°Damit Sie sich vor Ort schneller orientieren können, finden Sie zu ausgewählten MERIAN TopTen auf den folgenden Seiten Umge-bungskarten mit Restaurant-, Ein-kaufsempfehlungen und Tipps für weitere Sehenswürdigkeiten.

Valencia und die Costa Blanca bie-ten für jeden Geschmack das pas-sende Programm. Beeindrucken-de architektonische Zeugen der Vergangenheit stehen neben hoch-karätigen Beispielen moderner Baukunst. Das pralle Leben hinge-gen spielt sich auf Märkten und am Meeresufer ab. Schroffe Fel-sen, Tropfsteinhöhlen, Palmenhai-ne und Salzlagunen ziehen dage-

2

7

1 Catedral, ValenciaIn der Kathedrale von Valen­

cia wird der Legende nach der Heilige Gral aufbewahrt (� S. 46).

2 Ciutat de les Arts i les Ciències (CAC), Valencia

Santiago Calatrava schuf moderne Architektur (� S. 47).

3 Mercat Central, ValenciaDie Tische der Markthändler

sind voll von mediterranen Köst­lichkeiten (� S. 51).

4Coves de Sant Josep Die Bootsfahrt auf einem

unter irdischen Fluss ist ein beein­druckendes Erlebnis (� S. 63).

5 Castillo de PeñíscolaDie mächtige Burg ist das

Wahrzeichen der Costa del Azahar (� S. 69).

6 Explanada de España, Alicante

Auf der schattigen Palmenpro­menade am Meer sorgen die Alicantiner für Flair (� S. 76).

7Terra Mítica bei BenidormEiner der größten Vergnü­

gungsparks Europas mit Attraktio­nen in antikem Ambiente (� S. 80 ).

8Penyal d’Ifac bei CalpDer senkrecht aus dem Meer

ragende Felsgipfel wird von Wan­derern erklommen (� S. 89).

9Huerto del Cura, ElcheRund 200 000 Dattelpalmen

umgeben die Altstadt von Elche wie ein Gürtel (� S. 93).

10Salzlagunen von Torrevieja Zwei riesige Salzseen sind

ein Refugium zahlreicher rosafar­bener Flamingos (� S. 99).

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MERIAN TopTen 7

MERIAN TopTen 360°8

MERIAN TopTen1

Catedral, Valencia Hier wird ein Kelch aufbe­

wahrt, von dem erzählt wird, es sei der Heilige Gral (� S. 46).Pl. de la Reina

3 Mercat Central, Valencia Die Tische der Markthändler

sind voller mediterraner Köstlich­keiten: Obst und Gemüse in allen Farben, duftende Gewürze, frischer Fisch und Meeresfrüchte (� S. 51).Pl. del Mercado

SEHENSWERTES 1 La Lonja

Die Börse war Drehscheibe für den Seidenhandel. Die Säulen­halle wurde einer katalanischen Hallenkirche nachgebaut (� S. 50).C. La Lonja 2

2 Museo Nacional de Cerámica y Artes

Suntuarias »González Martí«Das Museum dokumentiert u. a. traditionelle Töpferkunst (� S. 54).C. Poeta Querol 2

360° Catedral und Mercat Central

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Catedral und Mercat Central, Valencia 9

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ESSEN UND TRINKEN 3 Seu Xerea

Die mediterrane Küche weist eine orientalische Note auf. Mit den Jahreszeiten wechseln die Mit­tags­ und Abendmenüs (� S. 58).C. Conde de Almodóvar 4

4 Mar cuatro tapasIn modernem Ambiente wer­

den sorgfältig zubereitete Tapas serviert. Die Spezialität sind Mini­Ham burger (� S. 58).C. Mar 4

EINK AUFEN5 Plaza Redonda

Um den charmanten Markt­platz reihen sich Cafés und Läden. Am Sonntag Trödelmarkt (� S. 60).C. de San Vicente Mártirs

AM ABEND6 Café de las Horas

Die barocke Einrichtung lohnt allein schon den Besuch. Dazu gibt es Kerzenlicht, entspannte Musik und »agua de Valencia« (� S. 62).C. Conde de Almodóvar 1

Bis in die Nacht hinein kann man in den Straßencafés Valencias (� S. 45) das Flair des »alten« Spaniens genießen und sich mit Tapas für die nächste Besichtigung stärken.

Zu Gast in Valencia und an der Costa BlancaShoppen, schlemmen, schwimmen – ein Urlaub an der Costa Blanca hat viele Facetten. Kulturelle Highlights bieten Valencia und Alicante.

FamilientippsAbseits der Sandstrände begeistern Aquaparks und exotische Tiere die Kleinen. Publikumsmagneten sind einer der größten Vergnügungspark Europas und ein gigantischer Meerwasserzoo.

39Familientipps

Bioparc Valencia D 5In dem 2008 eröffneten, interaktiv gestalteten Zoo kann man exotische Tiere in einem naturnahen Umfeld er leben. Afrikanische Lebensräume, etwa eine Savanne, Madagaskar oder der äquatoriale Regenwald, wurden so authentisch wie möglich nachge-stellt. Der Bioparc nimmt an interna-tionalen Programmen zur Arterhal-tung teil, etwa des Westlichen Schimpansen oder der in der Natur ausgestorbenen Mhorr-Gazelle.Valencia, Av. Pío Baroja 3 • U-Bahn: Nou d’Octubre • www.bioparc valencia.es • tgl. ab 10 Uhr, 25.12./1.1. ab 11 Uhr, Schließung je nach Jahres-zeit zwischen 17 und 21 Uhr • Eintritt 23,80 €, Kinder 18 €

Clavileño � S. 85

Exposición de Aves Rapaces F 2Vogelpark zu Füßen des Castillo del Papa Luna in Peñíscola, mit vielen Greifvögeln. Die meisten sind ge-zähmt und dürfen Ausflüge in die Freiheit unternehmen. Ein Falkner führt sein Handwerk vor.Peñíscola, C. del Castillo • Mitte März–Mitte Nov. • Eintritt 2,50 €, Kinder 1,50 €

Fuentes del Algar � S. 83

Jardín del Papagayo F 2Vogelpark in tropischer Umgebung. Regelmäßige Papageienshows.Zwischen Peñíscola und Benicarló, Ca mino del Término (nahe National-straße N-340) • www.jardindelpapa gayo.com • tgl. ab 11 Uhr, Schließung je nach Jahreszeit zwischen 17.30 und 20 Uhr • Eintritt 16 €, Kinder 12 €

Feuchtes Vergnügen: 27 verschiedene Wasserrutschen sorgen für Badespaß im Aqualandia (� S. 39) in Benidorm.

Aqualandia D 8Wasserpark mit riesigem Spaßan-gebot. Mehrere Wasserrutschen-Systeme (Kamikaze, Zig-Zag u. a.). Benidorm, Playa de Levante, Rincón de Loix (nahe Landstraße N-332) • www.aqualandia.net • Ende Mai– Ende Sept. tgl. ab 10 Uhr • Eintritt 35 €, Kinder von 3–12 Jahren 27 €, im Online-Vorverkauf z.T. günstiger

Aquopolis Cullera D 6Wasser-Vergnügungspark mit zahl-reichen Attraktionen. Kinder unter 10 Jahren vergnügen sich in der Zona Infantil. Spektakuläre Wasserrut-schen wie Mini Zig-Zag und Black Hole bleiben älteren Kindern und Erwachsenen vorbehalten. Riesiger Parkplatz für 700 Fahrzeuge.Cullera, Ctra. Nazaret – Oliva km 33 • www.aquopolis.es • Anf. Juni–Anf. Sept. tgl. 11–18 Uhr (z.T. bis 19 Uhr) • Eintritt 22,95 €, Kinder 18,50 €, im Online-Vorverkauf z.T. günstiger

Aquopolis Torrevieja C 9Ein weiterer Wasserpark der in Spa-nien mit sieben Anlagen vertretenen Kette, ähnliche Ausstattung wie in Cullera. Spektakulärste Attraktion ist Speed, eine 20 m hohe Wasserrut-sche (zugelassen ab 1,40 m Körper-größe). Eltern können in der VIP-Zone relaxen. Im Juli und August kostenloser Zubringerbus von Cam-poamor, Cabo Roig, Playa Flamenca.Torrevieja, Av. Delfina Vindes 99 • www.aquopolis.es • Juni–Mitte Sept. tgl. 11.30–18 Uhr (z. T. bis 19 oder 20 Uhr) • Eintritt 24,50 €, Kinder 19,50 €,im Online-Vorverkauf z.T. günstiger

Valencia (València)Prachtvolle Bauten aus der großen Zeit des Seidenhan­dels prägen die Stadt der Paella. Das moderne Valencia präsentiert sich als le bendige Metropole mit vielen Ver­gnügungsmöglichkeiten.

45Valencia (València)

Wie eine katalanische Hallenkirche mutet La Lonja (� S.50), die ehemalige Seidenbörse Valencias, an.

Valencia ( València) D 5792 000 EinwohnerStadtplan � Klappe vorneU-Bahn-Plan � S. 57Als Metropole der gleichnamigen Region ist Valencia zugleich die mit Abstand größte Stadt an der Costa Blanca mit einem bedeutenden Ha-fen. Was die Zahl der Einwohner betrifft, steht sie spanienweit hinter Madrid und Barce lona an dritter Stelle. So darf man einiges erwarten, was Sehenswürdigkeiten und Unter-haltung anbelangt. Im Mittelalter herrschten die Mau-ren über die Stadt. Das arabische Erbe spiegelt sich noch in den ver-winkelten Gassen der Altstadt wider. Ihre große Zeit erlebte die Stadt Va-lencia gegen Ende des 15. Jh., dem Höhepunkt der Seidenraupenzucht. Seide wurde in alle Welt gehandelt, Grundlage für einen nie wieder er-reichten Wohlstand, der sich bis heute durch prachtvolle Baudenk-mäler aus dieser Zeit ausdrückt. Valencia wurde bislang weder vom Massentourismus noch von der Schickeria erobert. In den schmalen Einkaufs- und Wohnstraßen der In-nenstadt spürt man noch das Flair des »alten« Spaniens. Dennoch gibt sich Valencia auch modern. Szene-Restaurants und Designer-Bars ge-hören hier ebenso zum Stadtbild wie in jeder anderen europäischen Metropole. Vor allem aber manifes-tiert sich das dritte Jahrtausend im futuris tischen Kunst- und Wissen-schaftskomplex im Süden der Stadt. Noch ein Tipp: Zwar gewähren die Stadthotels am Wochenende deutli-

Costa Blanca

Costa del Azahar

Valencia

che Preisnachlässe. Doch dies nicht ohne Grund, denn am Samstag wer-den spätestens gegen Mittag die Bürgersteige hochgeklappt. Die Va-lencianer fahren ans Meer oder in die Berge, und erst am Montag kehrt wieder Leben in die Stadt ein.

SEHENSWERTES Almudín � Klappe vorne, d 2Nach der Reconquista ab dem 14. Jh. anstelle einer zerstörten maurischen Festung errichtet, zeugt die ehe ma - lige Getreidelagerhalle bis heute vom enormen wirtschaftlichen Auf-schwung Valencias im ausgehenden Mittelalter. Die Fassade wirkt wehr-haft. Im Inneren hingegen fühlt man sich an eine römische Basilika erin-nert. Volkstümliche Wandmalereien zeigen, wie der Getreidehandel von-statten ging. Heute finden im Almu-dín Wechselausstellungen statt.Pl. San Luis Bertrán 1 • U-Bahn: Pont de Fusta • www.museosymonu mentosvalencia.com • Di–Sa 10–14 und 15–19 (Winter bis 18), So/Feier-tag 10–15 Uhr • Eintritt 2 €, So/Feier-tag Eintritt frei

Atarazanas � Klappe vorne, östl. f 5Ein frühes Industriedenkmal ist die mittelalterliche königliche Werft (14. Jh.) im Hafenviertel Grao (Grau). Das aus fünf parallelen Hallen mit gotischen Spitzbögen zusammenge-

86 DIE COSTA BLANCA

SERVICEAUSKUNFTTourist Info La Vila JoiosaC. Colón 40 • Tel. 9 66 85 13 71 • www.lavilaturistica.com

Denia (Dénia) E 745 500 EinwohnerBeliebt besonders bei deutschen Be-suchern ist Denia. Man wohnt hier meist im Ferienhaus. Denia verfügt über einen Sportboothafen und schöne, zwischen Klippen eingebet-tete Strän de. Vom Hafen starten Fähren nach Ibiza. Dahinter ragt ein Burghügel mit schöner Aussicht auf Stadt und Hafen auf. Lebhaft geht es am Vormittag in der Calle Marqués de Campo zu. Die Platanenallee säu-men zahlreiche Cafés und schmucke Läden. Sie mündet in die Glorieta País Valencia. Auf dem Platz kann man zwischen begonien umrankten Pergolen an den Tischen der Cafés Platz nehmen. Boutiquen reihen sich im angrenzenden Carrer del Cop.

SEHENSWERTESCastillo de DeniaDie Burg aus dem 11./12. Jh. wurde von den Mauren gebaut. Um 600 v. Chr. soll hier von griechischen Händlern, die Denia gründeten, ein Tempel für die Göttin Artemis (die römische Diana, von der sich wohl der Ortsname ableitet) errichtet wor-den sein. Im Castell ist ein Archäolo-gisches Museum mit Funden aus der Römerzeit untergebracht. Nachts ist die Burg romantisch beleuchtet.Eingang am C. S. Francesc • www.cas tillosnet.org • vorm. tgl. 10–13 (13.30) Uhr, nachm. je nach Jahreszeit Öff-nung zw. 15 u. 17, Schließung zw. 18 u. 20.30 Uhr • Eintritt 3 €, Kinder 8–16 Jahre 1 €

Mercado MunicipalIn der Markthalle wird alles geboten, was eine mediterrane Küche braucht. Für durstige Kehlen stehen einfache Bars bereit, wo sich die Männer tref-fen, während ihre Frauen einkaufen. Am Freitag ist das Angebot an Obst und Gemüse am größten, dann gibt es auch draußen vor der Halle Ver-kaufsstände.C. Magallanes s/n • Mo–Sa 7–14 Uhr

MUSEENMuseo EtnológicoEthnologisches Museum in schönem alten Stadthaus, das sich dem Denia des 19. Jh. widmet. Damals waren die Rosinenverarbeitung und der Ver-trieb der getrockneten Beeren die Haupteinnahmequelle der Stadt. C. dels Cavallers 1 • Di–Sa 10.30–13, 16–19, So 10.30–13 Uhr, Mo geschl. • Eintritt frei

ÜBERNACHTENLos ÁngelesGediegener Klassiker • Am Strand Las Marinas. Geschmackvoll ein-gerichtete Zimmer, ausgezeichneter Ser vice, schöner Gar ten, Tennisplatz.Playa las Marinas km 4 • Tel. 9 65 78 04 58 • www.hotellosangeles denia.com • 69 Zimmer • lll

LoretoStilvoll • Gemütliche Stadtunter-kunft mit schönem Innenhof.C. Loreto 12 • Tel. 9 66 43 54 19 • www.hostalloreto.com • 43 Zimmer • ll

ESSEN UND TRINKENIsaMediterran • Renommiertes Lokal am Strand. Fisch, Reisgerichte, aber auch Fleisch, alles frisch zubereitet nach Rezepten der Levante.

87Villajoyosa (La Vila Joiosa) – Benissa

Els Poblets, Playa Almadraba 1 • Tel. 9 66 47 43 69 • www.restauranteisa.es • €

AM ABENDIm Juli und August werden an eini-gen Abenden Livekonzerte im Cas-tillo veranstaltet.

SERVICEAUSKUNFTTourist Info DeniaC. Manuel Lattur 1 • Tel. 9 66 42 23 67 • www.denia.net

Ziele in der Umgebung Benissa E 7

14 000 EinwohnerBenissa liegt im Bergland hinter dem Cap de la Nau. Abseits des wilden Trubels am Meer ist die malerische Altstadt durchaus einen längeren Besuch wert. Schmiedeeiserne Bal-kone und Fens tergitter schmü cken die Häuser. Die schönsten Straßen der Stadt sind die Calle de la Purí-sima und die Treppengasse Carrer de l’Àngel. 25 km südl. von Denia

Rosinen brachten der Hafenstadt Denia (� S. 86) im 19. Jh. eine Blütezeit, heute ist der Tourismus der dominierende Wirtschaftsfaktor der Stadt.

102 TOUREN UND AUSFLÜGE

dung einer Höhle mit Felszeichnun-gen zu sehen. Vom Museum aus fin-den Führungen zu drei Fundstätten prä his torischer Felsmalerei statt: Mas d’En Josep (10 Uhr), Cova dels Cavalls (12 Uhr) und Cova del Civil (Mai–Sept. 18 Uhr, sonst 16.30 Uhr). Die Exkursionen dauern ca. zwei Stunden, festes Schuh werk empfiehlt sich. Der Führer spricht Englisch.Tirig � Ares del MaestreWeiter geht es nach Albocàsser und dann auf den Coll d’Ares. Am Pass biegen Sie rechts ab nach Ares del Maestre, einem malerischen Berg-dorf mit einem verfallenen Kastell. Es gehörte im Mittelalter dem mäch-tigen Templerorden, der 1312 unter mys te riösen Umständen vom Papst aufgelöst wurde. Der nicht un-erhebliche Templerbesitz im Maes-trat ging an den Ritterorden von Montesa über. Vom Kastell aus hat man einen fan tastischen Blick auf die Gebirgslandschaft.Ares del Maestre � ForcallZurück am Pass fahren Sie abwärts und bald darauf rechts durch eine weite Ebene in Richtung Castellfort. An der nächsten Gabelung geht es links nach Cinctorres/Forcall. Die nun folgende Strecke ist reich an

Die Fahrt führt zunächst von Peñís-cola auf der Nationalstraße N 340 nach Benicarló. Von dort biegen Sie in den Maestrat ab (Beschilderung Sant Mateu). Erste Station ist nach 35 km Sant Mateu, die ruhige ehe-malige Hauptstadt des Maestrat. Hier residierte der Großmeister des Ritterordens von Montesa, dem im 14. und 15. Jh. der Maestrat unter-stand. Seither hat sich der Ort kaum verändert. Sehenswert sind Kirchen und Stadtpaläste, aber auch manches Kleinod am Rande. Sant Mateu � TirigSie fahren weiter nach Tírig. An den Steilwänden des nahe gelegenen Barranc de la Valltorta (Valltorta-schlucht) wurden stilisierte Fels zeich- nungen entdeckt, die prähistori-schen Jägern zugeschrieben werden. Sie sind dem Levantestil zuzuord-nen, der in Ostspanien um 6000 v. Chr. einsetzte und mit dem Ende der Steinzeit (um 4000 v. Chr.) ver-schwand. Heute stehen sie als Welt-erbe unter dem Schutz der UNESCO. Das Museu de la Valltorta doku-mentiert die Funde. 2 km hinter Tí-rig an der Straße nach Albocàsser weisen Schilder zu dem Museum. Es ist u. a. die naturgetreue Nachbil-

Auf großer Entdeckungstour durch den Maestrat – eine Reise ins MittelalterCharakteristik: Die Autorundfahrt ab Peñíscola bzw. Benicarló erschließt eine fas­zinierende Bergwelt abseits der Küste Dauer: Tagestour Länge: 206 km Anfahrt: Die Tour beginnt in Peñíscola. Wer von außerhalb kommt, fährt auf der AP­7 bis Benicarló und kann dort mit der Tour starten Einkehrtipps: Mesón de la Vila, Pl. Major 8, Forcall, Tel. 9 64 17 11 25, www.mesondelavila.com, Mo geschl. € Aus-

kunft: Tourist Info Sant Mateu, C. Historiador Betí 13a, Tel. 9 64 41 66 58, www.santmateu.comKarte � S. 103 D–F 1; D–F 2

103Touren und Ausflüge

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Schlaglöchern. Immer wieder über-queren Sie ein – meist ausgetrockne-tes – Flussbett auf einer Betonpiste. Ehemals prächtige Bauernhöfe sind dem Verfall preisgegeben. Sie kreu-zen die Straße Vilafranca–Morella und fahren geradeaus weiter durch das trockene Bett des Ríu Caldes. An der nächsten Kreuzung geht es rechts nach Forcall. In Forcall lebt man noch von der Landwirtschaft. Fast alle Hänge ringsum sind mit Mandelbäumen bepflanzt. Am Ortseingang von For-call steht die kleine Ermita Sant Jo-sep Calvari von 1682. Ihr idyllischer Vorplatz ist sternförmig mit runden Kieseln gepflastert, alte Steinbänke stehen im Schatten hoher Zypressen. Von gotischen Häusern mit Arka-dengängen, die teilweise noch aus der Gründungszeit des Ortes (ab 1246) stammen, ist der geräumige Hauptplatz gesäumt. In einem Ge-wölbe im Untergeschoss eines der ältesten Gebäude an der Plaza Major ist das Res taurant Mesón de la Vila untergebracht. Etwas abseits des Hauptplatzes steht, durch stille Gassen zu erreichen, die

Pfarrkirche. Über ihrem Portal ist die Jahreszahl 1850 eingemauert, das Jahr, in dem eine Renovierung statt-fand. Am Turm sind noch gotische Bauelemente auszumachen. Im Al-tarbereich thront der Erzengel Gab-riel. Die Seitenaltäre sind nach baro-ckem Geschmack verziert. Originell ist der steinerne Kopf, der aus einer Außenwand hervorschaut.Forcall � PeñíscolaAuf einer gut ausgebauten Schnell-straße geht es nun Richtung Osten. Nächste und letzte Station der Rund-fahrt ist die von einer gewaltigen Stadtmauer umgebene mittelalter-liche Stadt Morella. Nach der Be-sichtigung des Ortes, der mit seinem historischen Stadtbild und zahlrei-chen Feinkostgeschäften mit Spezia-litäten der Region lockt, fahren Sie wieder an die Küste, nach Vinaròs und weiter über Benicarló nach Pe-ñíscola.

INFORMATIONENMuseu de la ValltortaTírig, Partida Pla de l’Om • www.valltorta.es • Di–So 10–14 u. 16–19, Mai–Sept. 17–20 Uhr • Eintritt frei