VE-News 5-2011

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Mittlerweile ist der dritte RLMS-Wer- tungslauf der dritten Saison schon wieder Geschichte: das VE-Racing- Team ist zusammen mit vielen ande- ren Fahrern wieder gemeinsam in die Schlacht gezogen und hat sich der Aufgabe „Pure Endurance“ ge- stellt. Einige Parameter haben sich dabei verändert: die Regeldauer der kurzen Rennnen beträgt drei Stun- den (statt 2:45h), es sind insgesamt vier echte Langstreckenevents da- bei und das Feld ist dank hochwerti- gem Livestream auf Simrace.tv quantitativ und qualitativ besser auf- gestellt denn je - eine Tatsache, die VE auch schon direkt zu spüren be- kam. Denn während in der Vorsaison zumindest der LMP2-Porsche noch gut vorne mit dabei war, so liegen alle vier VE-Autos momentan in ihrer Klasse auf einem gediegenen Mittel- feldplatz, der LMP1-Zytek erwar- tungsgemäß sogar am Tabellenen- de. Da Tabellenplätze jedoch nicht alles sind was zählt, lohnt es sicher trotz- dem, einen kurzen Blick zurück zu werfen auf das bisherige VE-Ge- schehen in der RLMS. Eine der wichtigsten Veränderungen fand si- cherlich schon vor der Saison statt: Mit Georg Peklo stieß ein Fahrer zum Team, der geballte rFactor-, Endurance und RLMS-Erfahrung mit sich brachte und auch im Paintbe- reich ein absoluter Zugewinn für das Team darstellte. Ebenfalls kurz (und neu) mit dabei Steven Klein, der je- doch aus Zeitgründen nach dem ersten Wertungslauf von Mosport seine RLMS-Teilnahme wieder be- enden musste. Als Zwischenfazit nach den ersten drei Rennen darf man wohl festhal- ten, dass das Team noch ein wenig auf der Suche nach dem eigenen Rhythmus ist. (weiter siehe Seite 2) A LLER GUTEN D INGE SIND DREI VEREINSZEITUNG VIRTUAL ENDURANCE RACING-TEAM AUSGABE 5 DEZEMBER 2011 +++KOSTENFREIES EXEMPLAR +++ WWW.VERACING.DE +++ KOSTENFREIES EXEMPLAR +++ Neues Auto, neuer Fahrer. neues Design: Mit dem Beginn der dritten RLMS-Saison haben sich einige Dinge verändert im VE-Racing-Team - allerdings nicht alle... +++ IN DIESER AUSGABE +++ +++ EDITORIAL +++ Liebe Leser, die fünfte Ausgabe von ist eine echte „Rückblicksaus- gabe“: passend zum Jahres- ende lassen wir den Blick schweifen auf das, was uns in den letzten Monaten und dem gesamten letzten Jahr bewegt hat und was wir bewegt ha- ben. Sei es der Start in die mittler- weile dritte RLMS-Saison, sei es der Blick auf die ERM oder auf VE-Nascar - die Aktivitä- ten werden noch einmal kurz aufgerollt. Und ganz nebenbei kommt noch der ein oder an- dere Punkt zur Sprache, über den schon immer nachge- dacht wurde, der aber nur noch nicht verschriftlicht wur- de - bis jetzt zumindest. Ein weiteres Simracingjahr neigt sich dem Ende zu - wie immmer viel schneller, als man es zu Beginn des Jahres gedacht hätte. Und das Team VE-Racing hat wieder einmal gezeigt, dass es als absolute Konstante in diesem schnelle- bigen Geschäft gelten darf - der Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben! F. Ladits , S. Seiter, N. Nevi Rennbetrieb 2 Rückschau 3 Panorama 4-5 Geschäftsbereich 6 STRITZKE ERM-MEISTER Die erste ERM-Saison ist vorbei - und Heiko Stritzke steht als Gesamt- sieger der Endurance-Rennsport- Meisterschaft fest. Mit viel Spaß und Engagement trafen sich regelmäßig bis zu 20 Fahrer auf dem VE-Server und genossen die zweistündigen Rennen in den Boliden der späten Siebziger- und frühen Achtzigerjah- re. Auch für 2012 steht eine neue Ausgabe der ERM in den Startlö- chern, die Anmeldung wurde vor kur- zem freigegeben. VE-NASCAR: KOCH DOMINIERT SAISON 2011 Der dominierende Fahrer der VE- Nascar-Saison 2011 heißt Matthias Koch: alle drei Serien von VE-Nas- car (Cup, Nations, Trucks) konnte Koch für sich entscheiden - und das bereits vor dem jeweiligen Saisonfi- nale. Trotz dieser Dominanz ent- puppte sich die Saison 2011 als ein kleiner Meilenstein für VE-Nascar: im Verlauf der Saison versammelte sich eine eingeschworene Gemein- schaft von Nascar-Fans, die sich re- gelmäßig zu den Rennen trafen und ihre fahrerischen Fähigkeiten immer weiter ausbauten. Nach der zwanzig Rennen langen Saison steht fest, dass diese Saison ein wichtiger Grundsteing auf dem weiteren Weg der Serie gewesen ist - für 2012 hat man sich eine Menge vorgenom- men, um in der Liga der deutsch- sprachigen bzw. europäischen Nas- car-Serien weiter mit vorne dabei zu sein. Ein ausführlicherer Bericht folgt im hinteren Teil dieser Ausgabe.

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Die fünfte Ausgabe der VE-News.

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Page 1: VE-News 5-2011

Mittlerweile ist der dritte RLMS-Wer-tungslauf der dritten Saison schon wieder Geschichte: das VE-Racing-Team ist zusammen mit vielen ande-ren Fahrern wieder gemeinsam in die Schlacht gezogen und hat sich der Aufgabe „Pure Endurance“ ge-stellt. Einige Parameter haben sich dabei verändert: die Regeldauer der kurzen Rennnen beträgt drei Stun-den (statt 2:45h), es sind insgesamt vier echte Langstreckenevents da-bei und das Feld ist dank hochwerti-gem Livestream auf Simrace.tv quantitativ und qualitativ besser auf-gestellt denn je - eine Tatsache, die VE auch schon direkt zu spüren be-

kam. Denn während in der Vorsaison zumindest der LMP2-Porsche noch gut vorne mit dabei war, so liegen alle vier VE-Autos momentan in ihrer Klasse auf einem gediegenen Mittel-feldplatz, der LMP1-Zytek erwar-tungsgemäß sogar am Tabellenen-de.

Da Tabellenplätze jedoch nicht alles sind was zählt, lohnt es sicher trotz-dem, einen kurzen Blick zurück zu werfen auf das bisherige VE-Ge-schehen in der RLMS. Eine der wichtigsten Veränderungen fand si-cherlich schon vor der Saison statt: Mit Georg Peklo stieß ein Fahrer

zum Team, der geballte rFactor-, Endurance und RLMS-Erfahrung mit sich brachte und auch im Paintbe-reich ein absoluter Zugewinn für das Team darstellte. Ebenfalls kurz (und neu) mit dabei Steven Klein, der je-doch aus Zeitgründen nach dem ersten Wertungslauf von Mosport seine RLMS-Teilnahme wieder be-enden musste.

Als Zwischenfazit nach den ersten drei Rennen darf man wohl festhal-ten, dass das Team noch ein wenig auf der Suche nach dem eigenen Rhythmus ist.

(weiter siehe Seite 2)

Aller guten Dinge sinD Drei

VereinszeitungVirtual endurance

racing-team

ausgabe 5

Dezember 2011

+++Kostenfreies exemplAr +++ www.verAcing.De +++ Kostenfreies exemplAr +++

Neues Auto, neuer Fahrer. neues Design: Mit dem Beginn der dritten RLMS-Saison haben sich einige Dinge verändert im VE-Racing-Team - allerdings nicht alle...

+++ in Dieser AusgAbe +++

+++ eDitoriAl +++

Liebe Leser,

die fünfte Ausgabe von ist eine echte „Rückblicksaus-gabe“: passend zum Jahres-ende lassen wir den Blick schweifen auf das, was uns in den letzten Monaten und dem gesamten letzten Jahr bewegt hat und was wir bewegt ha-ben.

Sei es der Start in die mittler-weile dritte RLMS-Saison, sei es der Blick auf die ERM oder auf VE-Nascar - die Aktivitä-ten werden noch einmal kurz aufgerollt. Und ganz nebenbei kommt noch der ein oder an-dere Punkt zur Sprache, über den schon immer nachge-dacht wurde, der aber nur noch nicht verschriftlicht wur-de - bis jetzt zumindest.

Ein weiteres Simracingjahr neigt sich dem Ende zu - wie immmer viel schneller, als man es zu Beginn des Jahres gedacht hätte. Und das Team VE-Racing hat wieder einmal gezeigt, dass es als absolute Konstante in diesem schnelle-bigen Geschäft gelten darf - der Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben!

F. Ladits , S. Seiter, N. Nevi

Rennbetrieb 2

Rückschau 3

Panorama 4-5

Geschäftsbereich 6

stritzKe erm-meister

Die erste ERM-Saison ist vorbei - und Heiko Stritzke steht als Gesamt-sieger der Endurance-Rennsport-Meisterschaft fest. Mit viel Spaß und Engagement trafen sich regelmäßig bis zu 20 Fahrer auf dem VE-Server und genossen die zweistündigen Rennen in den Boliden der späten Siebziger- und frühen Achtzigerjah-re. Auch für 2012 steht eine neue Ausgabe der ERM in den Startlö-chern, die Anmeldung wurde vor kur-zem freigegeben.

ve-nAscAr: Koch Dominiert sAison 2011Der dominierende Fahrer der VE-Nascar-Saison 2011 heißt Matthias Koch: alle drei Serien von VE-Nas-car (Cup, Nations, Trucks) konnte Koch für sich entscheiden - und das bereits vor dem jeweiligen Saisonfi-nale. Trotz dieser Dominanz ent-puppte sich die Saison 2011 als ein kleiner Meilenstein für VE-Nascar: im Verlauf der Saison versammelte sich eine eingeschworene Gemein-schaft von Nascar-Fans, die sich re-gelmäßig zu den Rennen trafen und

ihre fahrerischen Fähigkeiten immer weiter ausbauten. Nach der zwanzig Rennen langen Saison steht fest, dass diese Saison ein wichtiger Grundsteing auf dem weiteren Weg der Serie gewesen ist - für 2012 hat man sich eine Menge vorgenom-men, um in der Liga der deutsch-sprachigen bzw. europäischen Nas-car-Serien weiter mit vorne dabei zu sein. Ein ausführlicherer Bericht folgt im hinteren Teil dieser Ausgabe.

Page 2: VE-News 5-2011

Heft 5/ dezember 2011 Seite 2 rennbetrieb

Der GT2-Spyker durchlebte ein Wechselbad der Gefühle in den ers-ten drei Rennen: Zum Saisonauftakt von Mosport gab es einen unver-schuldeten Ausfall in Runde 11 - nicht gerade das, was man als einen gelungenen Einstand nennen kann. Das zweite Rennen, das Langstre-ckenevent von Sebring, lief eine Zeitlang sehr ordentlich und HAssan Bourouis sowie Boss Noffke lagen auf einem guten vierten Rang, als die Technik streikte und der Fahrer-wechsel nicht wie geplant verlief - er-neut stand nach dem Rennen eine Nullnummer zu Buche, die Enttäu-schung war natürlich groß. Der dritte Lauf in San Luis dann lieferte zumin-dest die ersten Punkte auf dem Kon-to, denn Hassan Bourouis lotste den Spyker auf Rang 5 - eine nicht zu unterschätzende Leistung ange-sichts der Konkurrenz und der Schwierigkeit der Strecke.

Noch wechselvoller als der GT2-Spyker gestaltete sich das Rennge-schehen rund um den in diesem Jahr neu angemeldeten Saleen in der GT1-Klasse: Ursprünglich mit der Besetzung Klein/Düker in Mo-sport an den Start gegangen (und

dort durch Unfall ausgeschieden), pilotierten in Sebring Georg Peklo und Chris Düker den Boliden in Se-bring auf einen sehr achtbaren vier-ten Platz. In San Luis dann über-nahm Peklo alleine das Steuer, um allerdings dort auszuscheiden - und im Trainingsrennen von St. Peters-burg übernahm mit Friedrich Ladits bereits der vierte Pilot das Auto. La-dits wird allerdings nur übergangs-weise den Saleen steuern, vorgese-hen ist ein regelmäßiger Einsatz von Chris Düker. Ladits wird dagegen zusammen mit Georg Peklo im neu angemeldeten Ferrari F430 des Teams ein weiteres VE-Fahrzeug in der GT2-Klasse pilotieren.

Der LMP2-Porsche, auf dem Papier sicherlich mit der fahrerisch stärks-ten Kombination besetzt (Flemming, Seiter, Ladits), konnte diese Leis-tung nicht immer abrufen. Nach dem Ausfall von Mosport erreichte man zweimal einen fünften Platz in der Klasse - natürlich kein schlechtes Ergebnis und von allen VE-Fahrzeu-gen immer noch die beste Leistung, aber vermutlich nicht den Ansprü-chen genügend, die sich die Piloten selbst mit auf den Weg gegeben hat-

ten. Ein wenig Pech und zu viele ei-gene Fehler verhinderten bessere Ergebnisse.

Völlig losgelöst von sämtlichen Punktezwängen bewegte sich der LMP1-Zytek im Feld: von vornherein wegen des unterlegenen Materials nur auf die 90%-Hürde fixiert, gaben sich Thilo Bonkowski, Klaus Immer und Noah Nevi redlich Mühe, diese Grenze zu erreichen. In Mosport und in San Luis gelang dies (letzteres auch nur sehr knapp), in Sebring führte ein Motorplatzer wegen eines Getriebeschaltfehlers zum frustrie-renden Rennende kurz vor Erreichen der 90%-Grenze. Für dieses Fahr-zeug gilt schlicht das olympische Motto „Dabei sein ist alles.“

Fazit: Nach den ersten drei Rennen darf man mit Fug und Recht wohl behaupten, dass aus Sicht von VE noch Luft nach oben ist. Sicherlich ist die Konkurrenz in diesem Jahr besonders stark, aber mit der geball-ten Langstreckenerfahrung der VE-Piloten kann mehr herauskommen als das bisher Erreichte. Für die kommenden Rennen dürfte also das primäre Ziel vor allem die Erhöhung der Ankunftsrate und die stetige, be-harrliche Verbesserung der eigenen Performance sein. In der nächsten Ausgabe von VE-News werden wir sehen, ob diese Ziele erreicht wur-den.

Aller guten Dinge sinD Drei (forts.)

Nach der Abmeldung des MS4all-Ferrari F430 in der GT2 Klasse der RLMS war rasches Handeln gefragt: In einer Blitzaktion wurde eine VE-Managementsitzung einberufen und die Entscheidung gefällt, den frei ge-wordenen Platz mit einem VE-Fahr-zeug aufzufüllen. Georg Peklo, der sich gedanklich schon vom Saleen verabschiedet hatte, nahm mit Freu-den das Angebot des Nr. 1 - Fahrers im Ferrari GT2 an.

Umgehend wurde der Ferrari F 430 in der RLMS angemeldet um sich den freien Startplatz schon für St. Petersburg zu sichern.

Jetzt musste nur noch ein Fahrer gefunden werden, der die Langstre-ckenrennen mit Georg in Angriff

nimmt. Eigentlich kam nur Friedrich Ladits in Frage, da der LMP 2 mit Seiter und Flemming schon hervor-ragend besetzt ist. Ladits stellte sich sofort der Herausforderung und er-klärte seine Bereitschaft in den Fer-rari zu steigen mit einer Einschrän-kung, nämlich, dass er in Spa den Startstint für das LMP 1 Team fahren kann.

Sofort wurden alle betroffenen Mit-glieder informiert und Peklo und La-dits setzten sich gleich zum ersten Briefing zusammen. Nachdem ge-klärt war, wer für die Zulieferung ku-linarischer und sonstiger Genüsse zuständig ist (da kann es nur einen geben, den Besten der Besten: Noah Nevi), konnte man mit der ei-gentlichen Arbeit beginnen. Gute

Techniker sind rar, aber man hat ja einen Fundus, auf den man zurück-greifen kann. Boss Noffke meinte nur lapidar: „Lasst mal Jungs, da kümmere ich mich drum.“

Die Punkte 1 und 2 der Liste wären also erledigt. Auch für die Beschaf-fung des fahrbaren Untersatzes zeigte sich gleich der Boss von sei-ner freundli-chen Seite und ver-sprach recht-zeitig für ein entsprechen-des Gefährt zu sorgen.

N a c h d e m schon überall

die Lichter ausgemacht wurden, sah man immer noch Peklo und Ladits zusammen sitzen und Diagramme, Kalkulationskurven u.ä. analysieren und besprechen.

Wir denken, dass dies für VE Racing eine einmalige Chance darstellt sich in der GT2 Klasse gegenseitig zu pushen und auch zu helfen.

eilmelDung: ve Ab sofort mit ferrAri Am stArt!

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Heft 5/ dezember 2011 Seite 3 rücKschAu

„Beauty Beasts“ - der Name ist Pro-gramm in der neuen VE-Rennserie „Endurance-Rennsport-Meister-schaft“ (kurz: ERM). Mit den faszi-nierenden Fahrzeugen des DRM-Mods aus der glorreichen Zeit des deutschen Tourenwagenrennsports begaben sich etwa 20 Fahrer aus verschiedenen Rennserien und Teams gemeinsam auf sechs Stre-cken und fuhren in zweistündigen Gentleman-Rennen den jeweiligen Meister der Divisionen und der Ge-samtwertung aus.

Nach den zwei Läufen auf der Nord-schleife (Saisonauftakt und Finale), den Rennen am Salzburgring, in Se-bring, auf dem Flugplatzkurs von Mainz-Finthen und in Rouen-les-

Essarts lautet die eindeutige Ant-wort: Heiko Stritzke vom Team Mo-torsport4all ist der dominierende Fahrer der ersten ERM-Saison ge-wesen. Der Division2-Pilot im BMW 320i stach durch Konstanz und bril-lante Fahrkünste hervor und sicherte sich souverän den Divisionstitel und die Gesamtwertung. Selbst die PS-starken Konkurrenten aus der ersten Division konnte Stritzke regelmäßig hinter sich lassen, dabei kam ihm natürlich auch der etwas geringere Spritverbrauch und die damit ver-bundene andere Stopstrategie zu Gute. Aber auch ohne diese Tatsa-che wäre es schwer geworden, Stritzke zu schlagen. Am besten wehrte sich noch Stefan Seiter im M1, musste jedoch auf der ein odere

anderen Strecke Federn (oder besser: Fahrzeugteile) lassen - das bajuwarische PS-Mons-ter entpuppte sich als ein durchaus diffiziler Fahruntersatz. In der Division 1 konnte Gerry Hard vom Ace-Racing-Team durch gute Leistungen und vor allem durch be-eindruckende Konstanz immer wie-der viele Punkte einfahren und si-cherte sich damit völlig zu Recht den Titel des Division1-Meisters der ERM. Zweiter wurde auch hier Ste-fan Seiter. In der zweiten Division konnte Georg Peklo mit dem BMW 320 vom Team plan B! endurance den zweiten Rang hinter Stritzke einfahren.

Die vergangene ERM-Saison darf man sicherlich als Efolg verbuchen: auch wenn das Starterfeld im Laufe der Saison leider ein wenig schrumpfte (ein wohl kaum zu ver-meidendes Phänomen in Simracing-Serien), entwickelten die verbliebe-nen Piloten einen ganz eigenen Renn-Spirit rund um die Serie. An-ders als in vielen anderen Rennseri-en ging es hier weniger darum, durch schnelle Rundenzeiten die Konkur-renz hinter sich zu lassen, sondern

es ging viel mehr um den reinen Fahrspaß mit den tollen Autos die-ses Mods und das gemeinsame Mit-einander auf der Rennstrecke. Dies zeigte sich zum einen durch das Verhalten auf der Rennstrecke, zum anderen aber auch durch den regel-mäßigen Setupaustausch im Forum, der letztlich allen Fahrern zugute kam.

Schon vor dem letzten Rennen auf der Nordschleife stand damit fest, dass die ERM eine zweite Saison angehen würde - mit einem etwas erweiterten Rennkalender (acht statt sechs Saisonläufe) und dem Ver-zicht auf den Doppellauf auf der Nordschleife halten sich die Regel-werksänderungen allerdings in ei-nem sehr überschaubaren Rahmen. In der zweiten ERM-Saison wird es darum gehen, den Spaß weiterhin im Vordergrund zu halten und viel-leicht noch den ein oder anderen Fahrer für die Serie begeistern zu können. Wir sind gespannt, wie sich die ERM weiter entwickeln wird.

erm - sAison 2011

Im Dezember 2011 neigte sich die erste „richtige“ Saison von VE-Nas-car dem Ende entgegen. Zwar hatte es bereits 2010 eine Art Vorsaison gegeben (mit sechs Läufen), zu Be-ginn des Jahres 2011 wagte man je-doch einen Neuanfang und setzte alles auf eine Karte: mit einer langen Saison von 20 Rennen plante man in größerem Stil. Am Ende des Jah-res 2011 kann man sagen: es war eine lange, harte und kräftezehren-de Saison, aber es hat sich gelohnt! Im Verlauf des Jahres gab es zwar immer wieder den ein oder anderen Wechsel von Fahrern innerhalb der Serie, aber im Laufe der Zeit kristal-lisierte sich ein fester Pulk von etwa 15 Fahrern heraus, die absolut zu-verlässig und mit tollem Engagement

in die gemeinsamen Rennen gingen. Auch hier wurden regelmäßig Se-tups getauscht und sich gegenseitig geholfen, um gemeinsam die Liga weiter nach vorne bringen zu kön-nen. Regelmäßige Highlighvideos von den Rennen brachten die Serie auch einer größeren Zuschauer-schaft auf Simrace.tv näher, und sportlich gesehen entwickelten sich ausnahmslos alle Fahrer stark wei-ter und erreichten ein neues Niveau. Als Meister aller Klassen entpuppte sich dabei Matthias Koch: Mit den Titeln in allen drei Rennserien zeigte Koch, dass er mit Fug und Recht der Dominator der Saison 2011 genannt werden darf - aber auch hinter Koch zeigten z.B. Tim Schmidt und Martin Stöllinger wiederholt, welches Po-

tential in ihnen steckt. Vor allem Stöllinger, der erst recht spät in der Saison einstieg, werden die Zu-schauer in der nächsten Saison sorgsam im Auge halten.

Einige Änderungen werden für die Saison 2012 allerdings vorgenom-men: das Punkteschema wird aktua-lisiert, die Teams vergrößert und die FTS wird in den Ruhestand ge-schickt wegen der geringen Teilneh-merzahlen. Jedes zweite Rennen der neuen Saison wird auf Simrace.tv live gestreamt und von den Kom-mentatoren von Simkom.net profes-sionell moderiert.

Zudem gibt es neue Nachrichten in punkto Zusammenarbeit: Mit irace-online.it hat VE-Nascar einen Part-

ner gefunden, der etwa gleichgroße Teilnehmerzahlen in den Rennen aufweist und ebenfalls an einer eu-ropaweiten Kooperation interessiert ist. Wie sich diese Kooperation ge-nau ausgestalten wird, das bleibt noch abzuwarten - erste gemeinsa-me Rennevents wurden auf jeden Fall absolviert und es steht fest, dass die gemeinsame Zusammenar-beit auch weiterhin Bestand haben soll. Auch im Jahr 2012 also wird VE-Nascar weiter daran arbeiten, ein wichtiger Anlaufpunkt im deutsch-prachigen Nascar-Simsport zu sein.

ve-nAscAr - sAison 2011

Page 4: VE-News 5-2011

Heft 5/ dezember 2011 Seite 4 pAnorAmA

Die Kupplung oDer DAs ungeliebte KinD Des simrAcers

Welcome!Einige Veränderung im Teamgefüge von VE-Racing waren in den letzten Monaten zu bemerken: gleich drei neue Fahrer stießen zum Team hin-zu. Den Anfang machte Steven Klein, erfahrener Simracer und langjähriger Bekannter aus der Ra-cersleague - Steven unterstützt vor allem tatkräftig die neue VE-Indycar-serie des Teams und fährt in der Nascar-Serie ganz weit vorne mit. Georg Peklo, begnadeter Pinsel-künstler und Könner am Volant, kam wenig später dazu, um die RLMS-Fraktion des Teams zu unterstützen und fuhr in der ERM einen starken zweiten Divisionsrang ein. Und last but not least stieß mit Ingo Lutz ein Fahrer zum Team, der schon als „Urgestein“ des Simracings bezeich-net werden kann - Ingo ist sowohl in der Nascarserie also auch in der ERM und der Indycarserie des Teams aktiv.

Ein herzliches Willkommen allen Teamneulingen!

Zuerst stellt sich einmal die Frage: warum wird das Kupplungspedal beim Simracen so wenig benutzt, wo es doch beim realen Autofahren von uns allen permanent ge- bzw. miss-braucht wird? Eine einfache Erklä-rung lautet, dass man bei vielen Rennsimulationen ohne das Kupp-lungspedal zu treten einfach schnel-ler schalten kann. Selbst, wenn man die Autokupplung, die in vielen Seri-en erlaubt ist, ausschaltet, kann man mit ein wenig Lupfen beim Hoch-schalten bzw. Zwischengas beim Runterschalten bequem ohne das Kupplungspedal auskommen. Noch dazu bedienen sich viele Racer der Schaltwippen, um nicht die rechte oder unter Umständen die linke Hand von Lenkrad nehmen zu müs-sen. Dies kommt natürlich der Stabi-lität des Fahrens sehr zu Gute.

Weiters gibt es bei vielen Sims oder

Fahrzeugen auch die Möglichkeit des Autoblips. Das heißt, man kann voll am Gas bleiben während des Schaltvorganges, ohne dass der Motor überdreht. Dort regelt die Elektronik das Lupfen. Somit wird der Schaltvorgang noch einmal be-schleunigt.

Hier zeigt der DRM Mod für r-factor eine Möglichkeit auf, die mich sofort fasziniert hat. Man bietet bei diesem exzellenten Mod an, entweder mit Kupplungshilfe zu fahren oder ein sogenanntes H-Schaltungs-Update auszuwählen. Hier wird, sollte man nicht beim Hochschalten lupfen, ein Kupplungsrutschen simuliert, das so richtig Zeit kostet. Warum soll man sich diese H-Schaltungsgeschichte dann antun? Tja weil die Modder die Schaltung mit Kupplungshilfe ein-fach mit mehr Drehzahlabfall geseg-net haben und so langsamer mach-

ten. Diesen Ansatz finde ich einfach grandios, so hat man von einer rea-listischeren Fahrweise auch noch einen Geschwindigkeitsbonus. Wenn das kein Anreiz ist?

Einen anderrn Grund sehe ich darin, dass zu Beginn des Simracens zwar oft schon ein Lenkrad vorhanden war, aber Pedalerie als absoluter Lu-xus galt. Und da gab es meistens auch nur ein Bremspedal und ein Gaspedal. Kupplungspedal??? Häää??? So was gibt es auch? Brauch ma net. So oder so ähnlich lauteten die Kommentare.

Doch das Kupplungspedal kann auch im Sim Racing für sehr viel Hil-fe und auch Spaß bringen. Bei richti-ger Einstellung und perfekter Bedie-nung bringt es schon alleine beim stehenden Start einen gewaltigen Vorteil gegenüber den pedallosen Kollegen. Dieser Vorteil ist ja offen-

sichtlich, aber einen nicht so eindeu-tigen aber umso gravierenderen Vorteil bietet das Kupplungspedal beim Abfangen eines Autos. Ein nicht zu unterschätzender Stabilisa-tionsvorteil, der einem, richtig ange-wandt, schon das eine oder andere Rennen retten kann.

Also: wer noch nicht die drei Pedale nutzt und sich in diese Richtung eventuell bewegen möchte, kann dies ohne Bedenken tun. Noch mehr Freude für unser Hobby ist ihm ge-wiss! Das wars zum Thema Kupp-lungspedal, bis zum nächsten Mal und: keep racing!

Die Racersleague GTL Fraktion hat diese Saison mit der GTL Pro Serie einen ganz neuen Weg bestritten. Die Neuerung enstpricht zwar nicht ganz dem Spargedanken, aber reiz-voll ist dieses Format allemal. So und was ist jetzt das Neue? Fragt sich der eine oder andere geneigte Leser zu Recht.

Es gibt 2 Divisionen. Pahh alter Hut, mag sich der eine oder Andere jetzt denken, aber Halt! Das war ja noch nicht Alles. Denn die beiden Divisio-nen werden im 2 Wochen Rhythmus abwechselnd gefahren. Wobei beide Divisionen in die Gesamtwertung einfließen. Das heißt, jeder Fahrer muss mindestens 2 Autos an den Start bringen, ein Division 1 Auto und ein Division 2 Fahrzeug. Friedrich Ladits geht diese Saison sporadisch an den Start konnte aber als Team-partner Martin Mecke gewinnen. Martin ist schon ewig in der GTL Se-

rie am Start, ein echtes Urgestein. Die beiden kennen sich auch schon vom gemeinsamen Kommentieren eines Live Streams für GTL.

Martin Mecke pilotiert in der Division 1 einen Ford Capri und in der Divisi-on 2 einen Ford Escort. Mit seiner Routine und Grundspeed sollte ein Platz unter den TOP 5 in der Ge-samtwertung durchaus drinnen sein.

Friedrich Ladits pilotiert in der Div. 1 einen Porsche 906 und in der Divisi-on begann er mit einem Opel Com-modore, der zwar schön zu fahren war aber es zeigte sich, dass dieses Gefährt zum Rennfahren absolut nicht geeignet ist. Da noch ein aus-rangierter Ford Escort in der VE Ra-cing Garage stand, Noah Nevi konn-te diesen wunderschönen Rennboliden vor nicht allzu langer Zeit bei einer Urlaubsreise erstehen, wurde dieser kurzfristig auf den GTL Standard gebracht und wird von

Friedrich Ladits im Laufe der Saison eingesetzt werden.

Ladits Ziel ist es in der Teamwertung so viele Punkte wie möglich beisteu-ern zu können.

Thilo Bonkowski tritt gemeinsam mit Gert Ackermann auf und hat sich für zwei bayrische Fabrikate entschie-den. In der Division 1 den großen BMW 3.0 CLS und in der kleineren Division den BMW 2002 tii. Damit hat Thilo richtig giftige Fahruntersät-ze und wird sicher den einen oder anderen Erfolg damit einfahren.

Hauptsache Boss Noffke ist zufrie-den und kann beruhigt seinen Ge-schäften in Südamerika nachgehen.

gtl - oDer: Der Alte mAnn unD DAs Auto

Page 5: VE-News 5-2011

Heft 5/ dezember 2011 Seite 5 pAnorAmA

Hääää? - mag wohl der erst Gedan-ke zu diesem Thema des geneigten Sim Racers sein. Dass dieser Zu-sammenhang bzw. die Betrachtung dieses Themas durchaus seine Berchtigung hat versuche ich hiermit zu erläutern.

Man nehme zuerst einmal den rein körperlichen Aspekt. Wer kennt nicht die Situation ein vorentscheidendes Meisterschaftsrennen und zwei Tage vor dem Rennen schlägt ein um-barmherziger Grippevirus zu. Was tut nicht alles der Meiterschaftsanwärter dazu um so schnell wie möglich gesund zu werden. Selbst von Salbei Tee und anderen Naturheilmittel schreckt der sich sonst nur mit Kaffe, Cola und Pizza und änli-chem gesunden Zeugs er-nährende Sim Racer auf einmal nicht zurück. Mit al-ler Macht wird das Virus bekämpft selbst dem Fern-seher wird abgeschworen, nicht mal die 25. Aufzeich-nung des legänderen Berg-rennens auf den Schotter-haufen des lokalen Motorsportvereins, wird ge-nüsslich im Bett angesehen. Nun gilt es gesund zu wer-den. Und wenn nicht schon alleine der ins unermessliche gestiegene Adrenalinspiegel lässt dem SIn Ra-cer schmerzende Glieder verges-sen. Selbst Fieber kann in diesem Moment nicht das Auge trüben, wenn die Startampel von rot auf grün schaltet. Und erst die Endorphine, die körpereigenen Glückshormone, die den angegriffenen Körper des Grippeopfers durchströmen, wenn er seinen Meisterschaftsgegner de-mütigt, trägt einer soforitgen Gesun-dung einen wesentlichen Teil bei.

Das wäre ja alles gut und schön, je-doch konnte bei Langzeitversuchen diversester Probanden festgestellt worden, dass die vollständige oder auch nur teilweise Gesundung meis-tens nur von kurzer Dauer war und viele der Erkrankten nach dem Ren-nen in einen komatösen Zustand verfielen.

Dennoch denke ich, dass der medi-zinischen Forschung hier ein weites bearbeitungswürdiges Feld offen

steht, das unbedingt genutzt werden sollte.

Nachdem der körperliche Akt... Ok fangen wir nochmal an. Also nach-dem der körperliche Aspekt abge-handelt wurde, kommen wir zu einer Sache, die es in sich hat, nämlich der psychologischen Wirkungswei-se, die je nach Simracing-Typ kom-plett anders verhalten kann.

Schwierig wird die Angelegenheit insofern, dass man ja selbst nach psychischer Verfassung auf ein und

diesselbe Situation anders reagieren kann. Aber nichtsdestotrotz werden wir uns sich dieses Themas anneh-men. Das entspricht in etwa der Hei-senbergschen Unschärferelation. Aber dies würde hier zu weit führen. Am besten werden wir versuchen die Thematik an Hand von Beispie-len zu skizzieren.

Beispiel 1: Der geneigte Sim Racer kommt genervt von der Arbeit nach Hause, da empfängt ihn die ihm an-

getraute Partnerin mit etlichen Vor-würfen, wie zB: du hast das Kind nicht vom Kindergarten geholt wie versprochen, der Rasen ist nicht ge-mäht, der Müll nicht rausgetragen etc....ohne Umschweife setzt sich der gepeinigte Racer das Headset auf und schaltet den Compiuter an, schon beim Ladebildschirm (je nach Typ ein rattenscharfes Girl oder ein rattenscharfer Rennwagen, in Aus-nahmen eventuell auch ein in Leder bekleideter schlanker junger Mann), vergisst der Proband einen Großteil

seines Ärgernisses - und wenn er sich erst auf die Strecke begibt, dann sitzt ein glückliches Lächeln auf sei-nem Gesicht. Fazit: Ärger wird Glück

Ein ganz anderes Beispiel: Voller Frohmut und Elan gibt sich der Sim-racer an den Computer und auf den Server. Froh, sein Hobby ausüben zu können, hat er sich mit seinem Teamkollegen zum Training verabre-det und will es dem Kollegen so rich-

tig zeigen, denn er hat ja schon offline einige 100 Runden ab-solviert. Mit einem siegesge-wissen Lächeln im Gesicht be-grüßt er im TS seinen Teamkollegen um ihm zu zei-gen wo Gott wohnt. Während der ersten Runden scheint der Plan vollends aufzugehen, je-doch schon in Runde 8 fährt der Teamkollege rotzfrech um 5/10 sek. schneller als unser zu beobachtendes Subjekt. Die Zornesröte schiesst ihm ihns Gesicht und mit verstellter Freundlichkeit fragt er „Quali-Setup?“ Die Antwort: „Nein ich wollte mal die harten Reifen probieren“ treibt ihn schier in den Wahnsinn. Jedoch hat er immer wieder ein Trumpfas im ärmel, das immer wieder sticht:

„Tja super, dass du so schnell bist! Hoffentlich lässt du diesmal den Wa-gen so weit ganz, damit ich wenigs-tens einen Stint fahren kann!“ - und schon ist wieder Zufriedenheit und geistige Gesundheit hergestellt.

Ich denke, dies sind 2 signifikante Beispiele dieses Genres und viel-leicht kann sich der eine oder andere sogar wiedererkennen...

simrAcing Als heilhilfe ?

Page 6: VE-News 5-2011

Heft 5/ dezember 2011 Seite 6 geschäftsbericht

Ein dunkler Herbstmorgen. Mitten in der Stadt sind fast alle Lichter noch aus, lediglich das Licht beim VE-Ra-cing-Büro brennt noch. Vor der Tür fährt der Bentley von VE-Manager Ladits vor, dienstbeflissen eilt der hünenhafte Hassan Bourouis, be-kleidet mit einem schneeweißen Ar-mani Smoking, vom Steuer nach hinten und öffnet „the man himself“ schnell die Türe. Ladits, im gedeck-ten Wintermantel gekleidet, steigt die wenigen Stufen zum Büro hoch und öffnet die Tür. Noah Nevi sitzt mit hochrotem Kopf und tiefen Rin-gen unter den Augen hinter einem Berg Papier.

Ladits (schmeißt elegant seinen Hut in James-Bond-Manier auf den Gardero-benständer): „Na Noah, etwa immer noch am arbei-ten?“ (fläzt sich gemütlich in den breiten Chefsessel vor dem Fenster)

Nevi (wirft kurz einen Blick nach oben, um direkt wieder in den Papieren zu ver-schwinden): „Ja Manager. Ich muss ja noch die Ab-rechnungen für den Sprit fertig machen - das letzte ERM-Rennen war doch ganz schön teuer, diese Kis-ten fressen ohne Ende. Und unser Budget ist eh am Limit!“

Ladits (legt die Füße auf den Tisch): „Nana, nun mal nicht dramatisieren. Wofür kürze ich den Fahrern denn ständig die Gehälter und sorge für die Minimierung des Aufwands an entscheidender Stelle? Und lass dir doch einen Tee bringen, wir haben doch das Rezept für den kolumbiani-schen Fencheltee“(langt zur Gegen-sprechanlage und bestellt für Noah besagten Tee).

Zwei Minuten später öffnet sich die Tür und Stefan Seiter betritt mit ei-

ner Kanne Tee und dem kolumbiani-schen Service den Raum. Naja be-tritt ist vielleicht etwas zu viel gesagt, er schleicht sich unterwürfig in das Gemäch, bekleidet mit einem gelb-orangen Sari, stellt das Service samt Tee ab und fragt nach, ob Noah, sei-ne Exzellenz, noch was benötigt. Gönnerhaft und mit einem Klaps auf den Hintern entlässt er Seiter, dem ein erfreutes „jeaha“ entschlüpft. La-dits hebt nur kurz seine rechte Au-genbraue und schüttelt kaum merk-lich den Kopf.

Nevi: „Dafür muss ich aber die gan-

ze organisatorische Arbeit hier um-sonst machen - das wär alleine ja schon ein Fulltime-Job! Stattdessen krieg ich noch nen Rüffel, dass ich in der ersten ERM-Saison das Podium in der Klasse verfehle und den Teamkollegen auf einen M1 aus-quartiere, der NOCH mehr Sprit frisst als der Lancia! Ich nehm extra das spritschonendste Auto im Feld, und du....“ (schiebt mit Tränen in den Augen die Unterlippe weit nach vorn) „ du darfst diese schnelle Flunder fahren, von der ich immer geträumt hab!“

Ladits (gönnerhaft): „Nana, Noah,

nun mal halblang. Für die Kiste hätte dir eh das motorische Feingefühl ge-fehlt, und bei deinem Alter darf man auch nicht mehr so schnell fahren, das geht gern aufs Herz. Also sei froh, dass du den Lancia fahren durftest, der war auch nicht so laut und schont die alten Ohren.“

Nevi: „Vielen Dank, dass du so an mich denkst! Und zum Ausgleich darf ich die ganzen Statistiken ma-chen, und um die Videoproduktion von RTL Superplus darf ich mich auch noch kümmern, während du mit dem Seiter auf der faulen Haut in

der Sonne liegst und ein paar müde Kommentarbrocken zwischen den Zähnen herausfallen lässt!“

Ladits (jovial): „Tja, wer‘s drauf hat, der hat‘s halt drauf! Als Manager tra-ge ich nun mal so viel Verantwor-tung, da müssen andere halt auch ihre Opfer bringen, damit der Laden läuft. In der nächsten Saison gibts ja noch mehr Rennen, da trage ich ja noch mehr Verantwortung. Da müss-test du eigentlich also noch mal ne Schüppe drauflegen, damit der La-den brummt!“

Nevi (fassungslos): „Wie, eine Schüppe drauflegen? Soll ich dann

zwei Autos fahren? Soll ich die Ge-haltszahlungen der Fahrer noch wei-ter in deinem Auftrag kürzen und dafür mit meinem Namen geradeste-hen? Soll ich...“

Ladits (unterbricht): „Nein, aber du musst schon noch ein bisschen mehr Sprit und Reifen schonen zum Beispiel - und beim Nordschleifen-rennen hast du den Kotflügel vorne rechts verbeult, für den ist kein Geld mehr da, der bleibt erst mal hängen. Und wo wir schon mal beim Thema „verbeulen“ sind: Dein Gesicht sieht irgendwie ganz schön mitgenommen

aus...“

Nevi: „Das könnte daran lie-gen, dass ich seit 72 Stun-den keinen Schlaf bekom-men habe, um den Terminkalender der ERM fertigzustellen und die Ein-ladungen zum Trainingsren-nen in Zolder rauszuschi-cken - und nebenbei noch in San Luis erfolglos Trainings-runden drehe!“

Ladits (stellt die Füße wie-der auf den Boden und nimmt sich den Hut): „Noah Noah, das wird noch mal böse enden mir dir! Ich hoffe nur, dass du mal so alt wirst,

wie du jetzt schon aussiehst. Als ich so alt war wie du - öm - als ich zwan-zig Jahre jünger war wie du jetzt, da hab ich sowas mit links gemacht, nebenbei drei LSC-Grids organisiert, Livestreams bei der WTCC vorberei-tet und kommentiert, drei Familien parallel laufen gehabt und so Klein-zeug halt. Da wird dich so ein biss-chen ERM doch nicht umwerfen, oder?“ (sprichts, wirft die Tür hinter sich zu und steigt die Stufen herab zum Wagen. Fassungslos sieht Nevi aus dem Fenster zu, wie Hassan Bourouis wieder die Tür öffnet und Ladits im Fond seines Bentley ver-schwindet)

to be or not to be - thAt‘s the question!