Vegetarisch für Einsteiger

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Vegetarisch für Einsteiger Kochen und Genießen „vegetarisch kulinarisch“

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Vegetarisch für EinsteigerKochen und Genießen „vegetarisch kulinarisch“

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Page 2: Vegetarisch für Einsteiger

Inhalt

03 Vegetarisch im Trend

04 Gute Gründe, sich vegetarisch zu ernähren

05 Kleine Vegetariertypologie

06 8 Tipps für den Einstieg

07 Rundum gut versorgt? – Vegetarisch kein Problem!

08 Welche Lebensmittel in welcher Menge?

10 Kritisch draufgeschaut – Eisen, Zink,Vitamin B 12 und Eiweiß

12 5 Tipps für den Umgang mit Nicht-Vegetariern

13 Das Reformhaus – die Einkaufsstätte für Vegetarier

14 Neues entdecken – kleine vegetarischeKochschule für Einsteiger

18 Das Vier-Punkte-Programm für Qualität neuform-Vorteile auf einen Blick

19 Rezepte kulinarisch-vegetarisch

Vegetarisch im Trend

Drängte sich beim Begriff„Vegetarier“ noch vorwenigen Jahren vielenMenschen die Vorstellungdes blassen, asketischenZeitgenossen in Gesund-heitssandalen auf, dergenügsam an seinenKörnern knabbert, hat sichdieses Bild inzwischen starkgewandelt. Oft sind esgerade die jungen, lebens-lustigen und dynamischenFrauen und Männer, diesich zur vegetarischenErnährung bekennen. Allen voran verkörpernProminente wie Madonna,Paul McCartney, KimBasinger, Bryan Adams,Nina Hagen oder Nena dieses neue Lebensgefühl.

Vegetarische Rezepte sindgesellschaftsfähig und kei-ner denkt dabei an Verzichtoder Askese. Genuss istangesagt. Falls Sie Ihreersten Ausflüge in dievegetarische Küche unter-nehmen möchten, sind Siebei uns genau richtig. Indieser Broschüre finden Sieerste Anregungen undInformationen. Sie werdenschnell feststellen, wiespannend es ist, kulinari-sches Neuland zu entde-cken. Keine Angst, Sie wer-den sich keinesfalls zukünf-tig nur mit Beilagen begnü-gen müssen. Vielmehrmöchten wir Sie auf einekulinarische Entdeckungs-reise entführen. Und Siewerden überrascht sein,was es alles zu entdeckengibt! Schon mal Amaranth,Quinoa oder Lopino pro-biert? Und wenn Sie immernoch glauben, jeder An-fang ist schwer, sagen wir,dieser Anfang ist vollerGenuss.

„Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischenErnährung.“ Albert Einstein, Physiker

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Ihre ReformhausINFORMATION

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Immer mehr Verbraucher lehnen denVerzehr von Fleisch aus Mitgefühl mit denTieren ab. Trotzden „vergisst“ man immernoch allzu gerne, dass das appetitlich ver-packte Schweineschnitzel von einem vor-mals lebenden Tier stammt. Ob nun ausethischen Gründen oder als Protest gegendie quälerische Massentierhaltung, wer aufFleisch „verzichtet“, tut auch etwas für dieeigene Gesundheit. Denn mit Antibiotikabelastetes Fleisch „denaturierter“ Tierekann auch für den Menschen nicht gesundsein. BSE, MKS, Dioxin, Antibiotika undCo. sind die Resultate der industriellenMassentierhaltung und haben vielen Men-schen den Appetit auf Fleisch gründlichverdorben. Alternativen gibt es genug, obman nun Fleischersatzprodukte bevorzugtoder aus den verschiedensten Getreide-und Gemüsesorten leckere Gerichtezaubert.

Trotzdem stellt sich immer wieder dieFrage, ob der Mensch per se ein Fleisch-oder ein Pflanzenesser ist. Darüber streitensich Wissenschaftler, Philosophen undIdeologen seit Generationen. Fakt istjedoch, dass der Mensch durchaus sehrgut ohne Fleischverzehr leben kann undweder unter Mangelerscheinungen leidetnoch auf Genuss verzichten muss. ImGegenteil, mittlerweile ist erwiesen, dassVegetarier wesentlich gesünder leben undseltener unter Herz- und Kreislauf-problemen oder Magen- und Darm-erkrankungen leiden. Gerade heute ver-zichten immer mehr Menschen auf Fleischals Lebensmittel ohne das Gefühl, wirklichauf etwas „verzichten“ zu müssen. DieVielfalt des Angebotes an vegetarischenProdukten ist groß. Und selbst wer denfleischähnlichen Geschmack nicht missenmöchte, findet von Tofuschnitzel übervegetarische „Hühnchen“-Nuggets undalle möglichen „Wurst“-Sorten bis hin zuden „Wie“-Fleisch-Salaten eine großeAuswahl, so dass für jede Vorliebe etwasdabei ist. Und das alles, ohne dass ein Tierdafür sterben muss.

Gute Gründe, sich vegetarisch zu ernähren

„Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, solange es lebt.“ Marie-Luise Holzer-Sprenger, Autorin.

Lakto-Vegetarieroder Laktarier

essen kein Fleisch, aberMilch und Milchprodukte

wie Joghurt, Quark und Käse. Eier sindvom Speiseplan gestrichen.

Veganer oder Vegansleben nach streng vegeta-rischer Kostform, dieauch die Produkte leben-der Tiere (Eier, Milch,Milchprodukte, Honig)

ablehnt. Meist tragen sieauch keine Gebrauchsarti-

kel aus Leder. Sie lehnengrundsätzlich alles ab, was vom totenoder lebenden Tier stammt.

Rohköstler oderNew Veganssind Veganer, die zu-sätzlich auf jeglichegekochte Nahrung

verzichten.

Pudding-Vegetarieressen alles außer

Fleisch und zumTeil auch keinenFisch. Anson-sten ernährensie sich wie der

größte Teil derBevölkerung: Voll-

wert-Kost ist eher selten –am liebsten mögen sie schnelle Fertig-gerichte und sehr viel Süßes... ob sie tat-sächlich am liebsten Pudding essen,bleibt unbeantwortet.

Kleine VegetariertypologieWoran erkennen Sie den „echten“ Vegetarier?

Schauen Sie sich den Cartoon auf derRückseite der Broschüre näher an, so liegtdie Antwort auf der Hand: Vegetarier laufenohne Wurstnase durch die Welt. Nein, dasstimmt so natürlich nicht. Es gibt auch garnicht den Vegetarier – ein Sammelsurium anfremdartig klingenden Begriffen bezeichnetverschiedenste Vegetarier-Typen: „lakto“,„ovo-lakto“, „vegan“ oder sogar „newvegans“! Sie müssen nicht mit 1a-Englisch-kenntnissen und dem großen Latinum auf-warten, um zu verstehen, was sich hinterden seltsamen Bezeichnungen verbirgt. Diefolgende Übersicht liefert den schnellenvegetarischen Durchblick:

Teil- oderHalbvegetariersind streng genommenkeine echten Vegetarier,

da sie lediglich auf größereMengen tierischer Lebensmittel

verzichten. Aber viele finden so am ehestenden Einstieg in die vegetarische Küche.

Ovo-Lakto-Vegetarieroder Laktovarier

essen kein Fleisch, aberMilch und Milchprodukteund Eier. Reichlich voll-wertige Lebensmittel wie

Gemüse, Salat, Kartoffeln,Obst, Hülsenfrüchte und

Getreideprodukte stehen sowiesoauf dem Speiseplan. Nach Informationen derDeutschen Gesellschaft für Ernährung bevor-zugen die meisten Vegetarier diese Ernäh-rungsform. Damit haben sie sich – wie wis-senschaftliche Studien belegen – für diegesündeste Ernährungsweise entschieden.

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8 Tipps für den Einstieg

● Setzen Sie sich nicht unter Druck.Vegetarisches Essen soll Spaß machenund keinen Verzicht bedeuten.

● Versteifen Sie sich weniger darauf, wasSie in Zukunft nicht essen. Freuen Siesich lieber auf die neuen Geschmacks-erlebnisse.

● Machen Sie sich mit bislang unbekann-ten Zutaten vertraut und überlegen Sie,wie Sie Ihre Lieblingsrezepte vegetarischgestalten können. Besonders am Anfangkönnen so genannte Fleischersatzpro-dukte sinnvoll sein. Mit ihrer Hilfe lassensich vegetarische Versionen von Fleisch-gerichten (wie z. B. Gulasch, Geschnet-zeltes, Hackfleisch-Rezepte) leicht nach-kochen.

● Viele deftige Fleischgerichte verdankenihren Geschmack den zugesetztenGewürzen. Deshalb sparen Sie auch inder vegetarischen Küche nicht anGewürzen.

● Falls Rohkost und Vollkornprodukte bis-her eher selten auf Ihrem Speiseplanstanden, sorgen Sie für eine schrittweiseUmstellung, damit Ihr Körper sich an dieneue Vollwerternährung gewöhnenkann.

● Bevorzugen Sie möglichst unverarbeiteteund naturbelassene Lebensmittel. EinBlick aufs Etikett und die Zutatenlistezeigt Ihnen schnell, was Sie von einigenFertigprodukten zu halten haben.

● Tun Sie sich keinen Zwang an. Wenn Siedoch ab und zu der Heißhunger auf einGericht mit Fleisch überkommt, achtenSie darauf, dass es aus artgerechter Hal-tung stammt. Aber Sie werden schnellfeststellen, dass das immer seltener pas-siert. Die vegetarische Küche steckt vol-ler Abwechslung und Fantasie.

● Zeigen Sie Verständnis und Toleranz.Erwarten Sie nicht, dass Ihre Familieoder Freunde sofort mit Ihnen zu begei-sterten Vegetariern werden. ÜberzeugenSie lieber schrittweise durch leckere kre-ative Rezeptideen.

Hartnäckig hält sich das Vorurteil,Vegetarier wären nicht mit allen lebens-notwendigen Nährstoffen versorgt. Vielesagen: „Wer Fleisch weglässt, hat überkurz oder lang mit Mangelerscheinungenzu tun.“ Genau das Gegenteil ist der Fall!Umfangreiche wissenschaftliche Unter-suchungen belegen eindrucksvoll, dassVegetarier im Durchschnitt viel gesündersind als Fleischesser. Und das liegt nichtnur an der insgesamt gesünderenLebensweise – „ausgewogen“ heißt dasZauberwort. Es geht also nicht darum ein-fach das Fleisch wegzulassen, sondern miteinem abwechslungsreichen Speiseplandafür zu sorgen, dass der Körper allesbekommt, was er braucht: Kohlenhydrate,

Fette, Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffeund bioaktive Substanzen. Das klappt her-vorragend mit einer vegetarischen Ernäh-rung, die Eier, Milch- und Milchproduktemit einschließt, also beim so genanntenOvo-Lakto-Vegetarier. Übrigens – auchwer Fleisch isst, sollte für Abwechslung aufdem Küchentisch sorgen, sonst schleichensich ebenso bei „normaler“ Mischkostleicht Defizite ein.

Rundum gut versorgt? – Vegetarisch kein Problem!

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„Wo ein Jäger lebt, können zehn Hirten leben, hundert Ackerbauernund tausend Gärtner.“ Alexander von Humboldt, Naturwissenschaftler

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Welche Lebensmittel in welcher Menge?

Die vegetarische Ernährungspyramide(Seite 9) zeigt, wie eine ausgewogeneErnährung ganz leicht gelingt: Von derbreiten Basis soll viel, von der dünnenSpitze wenig gegessen werden.

Getreide, Getreideprodukte undHülsenfrüchteBrot, Reis, Nudeln und Getreide bilden dasbreite Fundament der Pyramide. Hier kön-nen Sie kräftig zulangen. Bevorzugen Sieaber die vollwertige Variante. In Vollkorn-produkten sind die in den Randschichtendes Korns sitzenden Vitamine und Mine-ralstoffe noch enthalten. Vollkornproduktesind in der vollwertigen vegetarischenErnährung die wichtigste Quelle fürKohlenhydrate, Ballaststoffe, B-Vitamineund viele Mineralstoffe. Planen Sie ambesten zu jeder Mahlzeit eine großzügigePortion aus dieser Lebensmittelgruppe ein.Für Vegetarier und vor allem für Veganersind Hülsenfrüchte die wichtigste Eiweiß-quelle. In geschickter Kombination mitGetreide, Gemüse und Nüssen liefern sieein sehr hochwertiges Eiweiß. Außerdembringen Linsen, Bohnen und Erbsen bunteAbwechslung auf den Teller.

Obst und GemüseJe öfter desto besser! Greifen Sie ruhig zu– die Deutsche Gesellschaft für Ernährungempfiehlt mindestens fünf mal am TagObst und Gemüse zu essen – ungefähr700 g pro Tag sollten es schon sein. Das

Tolle an den Früchtchen: Sie liefern wenigKalorien, dafür aber reichlich Vitamine undMineralstoffe. Ein weiteres dickes Gesund-heitsplus sind die sekundären Pflanzen-stoffe. Sie stecken vor allem in der Schaleder farbintensiven Sorten und liefernAntioxidantien, die vor Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen schützen. VerzehrenSie Obst und Gemüse also ruhig mit derSchale. So bekommen Sie außerdemBallaststoffe, über die sich Ihr Darm freut.

Nüsse und SamenDie leckeren Kraftpaketesind wahre Vitalstoff- aberleider auch Fettbömbchen.Genießen Sie Nüsse undCo. daher in Maßen. Jeden

Tag sollten Sie ein paar Kerne knabbern,da sie wertvolle Fettsäuren und fettlöslicheVitamine enthalten. Knackige Nüsse wieHaselnüsse, Walnüsse oder Cashewkerneschmecken gut im Salat, im Müsli oder alsSnack zwischendurch.

PflanzenöleHier können Sie ruhig geizig sein, denn100 ml Öl liefern satte 800 Kalorien! Und:Fett ist nicht gleich Fett. Pflanzliche Fetteenthalten im Vergleich zu tierischen Fettenein günstigeres Fettsäuremuster. BesondersOliven- und Rapsöl sind zu empfehlen, dain ihnen reichlich einfach ungesättigteFettsäuren stecken. Diese wirken sich gün-stig auf den Cholesterinspiegel im Blut aus.Greifen Sie zu möglichst naturbelassenen,kaltgepressten Ölen – nur sie enthaltendas breite Spektrum an gesunden Inhalts-stoffen und bringen das ursprünglicheAroma mit.

Milch- und MilchprodukteMilch, Joghurt, Quark undKäse sind wichtige Kalzium-lieferanten. Verzehren Siediese Produkte daher ambesten täglich. Da aber

auch meist viel Fett mitgeliefert wird, gilthier: Bewusst auswählen und Maß halten.Fettarme Varianten wie Magerquark,

Magerjoghurt oder Dickmilch liefernpro Kalorie weniger Fett, aber die

gleiche Menge Kalzium, Eiweißund Vitamine. Für Vegetarier

sind Milch und Co. eine gute Quelle fürVitamin B12, da es vornehmlich in tieri-schen Lebensmitteln steckt. Joghurt machtmit seinen Milchsäurebakterien zudem denDarm fit – achten Sie auf Produkte miteinem hohen Anteil an physiologisch gün-stiger rechtsdrehender Milchsäure (L+).

EierDas Frühstücksei amSonntag können Sie sichruhigen Gewissens gön-nen. Mehr als zwei Eierpro Woche sollten es aber nicht sein, dennin einem Ei stecken allein ca. 150 mgCholesterin. Neuere wissenschaftlicheErkenntnisse haben gezeigt, dass mancheMenschen sehr stark auf Cholesterin ausder Nahrung reagieren, andere wiederumhaben dafür einen höheren Toleranz-bereich. Da Sie nicht wissen können, wieIhr Körper darauf reagiert, seien Sie liebervorsichtig. Eier liefern aber nicht nur Cho-lesterin, sondern auch wertvolle Nährstoffewie das besonders hochwertige Eiweiß – in ihm sind alle vom Körper benötigten Eiweißbausteine (Aminosäuren) in eineroptimalen Zusammensetzung vorhanden.

SüßwarenSie stehen an der Spitze der Pyramide, dasie zu den eher „ungesunden“ Versuchun-gen zählen. Nicht nur Süßigkeiten, auchZucker, Honig, Marmelade und Kuchengehören dazu. Leider liefern sie viele Kalo-rien und nur wenig Nährstoffe. Aber sietun der Seele gut – genießen Sie deshalbdie süßen Köstlichkeiten in kleinen Por-tionen! Aber besser nicht zu oft!

„Tiere sind meine Freunde, und meine Freunde esse ich nicht!“ George Bernhard Shaw, irischer Dramatiker.

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Süßes

Milch- Eierprodukte

Pflanzenöle

Nüsse und Samen

Obst Kartoffeln undGemüse

Getreide und Getreideprodukte HülsenfrüchteDie vegetarische Ernährungspyramide (nach Prof.

Dr. Claus Leitzmann und Dr. Andreas Hahn)

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Kritisch draufgeschaut – Eisen, Zink, Vitamin B12 und Eiweiß

Fleisch liefert Eisen, Vitamin B12 , hoch-wertiges Eiweiß und Zink. Wer sich vege-tarisch ernährt und Fleisch als Quelle fürdiese Nährstoffe weg lässt, muss sichjedoch über einen Mangel keine Sorgenmachen. Selbst Schwangere, Stillende undKinder sind bei sorgfältiger Lebensmittel-auswahl vegetarisch gut versorgt, voraus-gesetzt sie verzichten nicht auf Milch-produkte und Eier.

Hier erfahren Sie, wie sie eine „vegetari-sche Versorgungslücke“ gar nicht erst ent-stehen lassen:

EisenBei der Bildung der roten Blutkörperchenspielt Eisen eine zentrale Rolle. Da das Blutdie Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffenversorgt, unterstützt Eisen somit zumBeispiel die Konzentrationsfähigkeit. Inpflanzlichen Lebensmitteln steckt ausrei-chend Eisen – gute Lieferanten sindVollkornprodukte, Hülsenfrüchte undGemüse. Eisen ist aber nicht gleich Eisen.Im Vergleich zum Eisen aus tierischenLebensmitteln kann das pflanzliche Eisenvom Körper weniger gut aufgenommenwerden. Es gibt aber einige Tricks, die dieEisenaufnahme aus pflanzlicher Kost ver-bessern. Das Glas Orangensaft beispiels-weise sollten Sie auf jeden Fall zum Essentrinken: Es enthält viel Vitamin C, das dieEisenaufnahme erheblich steigern kann.Auch Fenchel, Paprika, Brokkoli oder

Rosenkohl fördern durch ihren hohenVitamin-C-Gehalt die Aufnahme vonEisen. Weitere Tricks: Schneiden SiePaprika in den Salat, rühren Sie Sanddornoder Hagebuttenmus in die Salatsauceoder in Ihr Müsli. Besonders eisenreicheGemüsesorten sind Spinat, Mangold, RoteBete und Feldsalat. Auch Hülsenfrüchtewie Erbsen, Linsen und Sojabohnen sindgute Quellen. Die eisenreichsten Körnersind Hirse und Amaranth. Zum Knabberngibt es Pistazien, Sonnenblumen- undKürbiskerne oder die TrockenfrüchteAprikosen, Feigen und Datteln. Tee oderKaffee hemmen die Eisenaufnahme – ach-ten Sie deshalb darauf Ihr Frühstücksmüslinicht direkt mit der Tasse Tee zu genießen.

Vitamin B12

Das ebenfalls an der Blutbildung beteiligteVitamin B12 kommt fast nur in tierischenLebensmitteln vor.

Lakto-Vegetarier können ihren Bedarf mitMilchprodukten problemlos decken.Anders sieht es bei veganer Ernährungaus: Pflanzliche Lebensmittel enthalten B12

nur in geringen Mengen, wenn sie durchbakterielle Gärungs- prozesse hergestelltwurden, wie z. B. milchsaures Gemüse undSauerkraut. Auch Hefeprodukte könnengute B12-Quellen sein. Veganer sollten ihreB12-Versorgung durch Nahrungsergänzungsicherstellen. Damit beugen sie einem zwarseltenen, aber schwerwiegenden Mangelvor, der zu neurologischen Schäden führenkann.

ZinkZink hat vielfältige Wirkungen im Körper:Es spielt eine wichtige Rolle in derImmunabwehr, ist an der Zellteilung unddamit auch am Wachstum von Gewebeund Haaren beteiligt. Als Bestandteil vonüber siebzig Enzymen ist es stark ins

Stoffwechselgeschehen eingebunden. ImWesentlichen liefern tierische LebensmittelZink. Gute Lieferanten in der vegetari-schen Ernährung sind Joghurt und Käse-sorten wie Gouda und Cheddar. Gutepflanzliche Quellen sind Vollkornprodukteund Hülsenfrüchte. Außerdem helfenWeizenkeime, Sonnenblumenkerne,Kürbiskerne, Sesam und Paranüsse bei derZinkversorgung.

Eiweiß„Normale“ Mischköstler nehmen mehrEiweiß auf als empfohlen wird. Die Zufuhrliegt hier deutlich über dem Bedarf. Einevegetarische Ernährung wirkt sich durchden Verzicht auf eiweißreiches Fleisch günstig aus. Allerdings spielt auch dieEiweißqualität eine entscheidende Rolle.Die Qualität von Nahrungseiweiß ist amhöchsten, wenn es ohne Verluste in Kör-pereiweiß umgewandelt werden kann.Dies ist der Fall, wenn die Zusammen-setzung der Eiweißbausteine (Aminoäuren)des Nahrungseiweißes möglichst überein-stimmend mit dem Aminosäuremuster desKörpereiweißes ist. Bei tierischem Eiweißtrifft das zu – es ist sehr hochwertig. Wersich vegetarisch ernährt, kann aber den-noch bei geschickter Lebensmittelkombi-nation hochwertiges Eiweiß zu sich neh-men: Kartoffel-Ei-Gerichte oder die reinpflanzliche Variante als Hülsenfrüchte-Getreide-Kombi decken den Bedarf.

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„Die Vernunft beginnt bereits in der Küche.“ Friedrich Nietzsche, Philosoph

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1. Praxis geht vor RhetorikHier hilft nur praktische Überzeugungsar-beit. Führen Sie Ihre Lieben möglichstdefensiv und kulinarisch an die vegetari-sche Küche heran. Bemerkungen wie „dasSchnitzel schmeckt heute aber ganzanders“ sollten Sie erst einmal ignorieren.

2. Fachwissen zähltAuf die Frage „Und was ist mit dem StückLebenskraft?“ einfach die Deutsche Ge-sellschaft für Ernährung zitieren: „EineErnährung ohne Fleisch und Fleisch-produkte, dafür aber mit vielen Vollkorn-produkten, Gemüse, Hülsenfrüchten undObst ist reich an Kohlenhydraten, Ballast-stoffen, Vitaminen, Mineralstoffen undsekundären Pflanzenstoffen. Die geringeAufnahme an tierischem Fett und Chole-sterin ist vorteilhaft bei der Vorbeugungernährungsbedingter Krankheiten undÜbergewicht.“ Sie können aber auchdirekt kontern, indem Sie sagen: „Fleischist ein Stück Lebenskraft, solange es lebt.“

3. Fantasie statt DiskussionAuf philosophische bis ideologischeBehauptungen wie „Vegetarismus ist un-natürlich“ oder „der Mensch ist per se einFleischesser“ mit Gelassenheit und einergewissen Nonchalance reagieren. Zumeistlandet man zum Schluss bei Darwin (derübrigens selbst überzeugter Vegetarierwar) und der Maxime „fressen und gefres-sen werden“ als unentrinnbarem Schicksaldes Lebens. Jetzt ist es Zeit freimütig zubekennen, dass Sie von einem anderenStern kommen und auf der Erde in konspi-rativer Absicht verweilen.

4. Von wegen VerzichtLassen Sie sich nichts einreden. WennIhnen der Appetit auf Fleisch vergangenist, ziehen Sie ruhig den Vergleich zumSpinat. Den mag auch nicht jeder.Zumindest Kinder werden Sie sofort verstehen.

5. Lust statt FrustWenn Sie es gar nicht mehr aushalten,gehen Sie ins Reformhaus. Hier finden SieVerbündete und jede Menge Gegenargu-mente in Form von leckeren vegetarischen

Produkten, die auch „eingefleischte“Schnitzelfans nicht kalt lassen.

viel Idealismus und Pioniergeist begannen,als Antwort auf die frühindustrielle Belas-tung der Umwelt „alternative Produkte”zu entwickeln, zu produzieren und zu ver-markten. Es galt wertloser und denaturier-ter Nahrung vollwertige Qualität ent-gegenzusetzen, aufzuklären und dabei denWert naturbelassener Lebensmittel hervor-zuheben. Im Zuge dieser Bewegung ent-standen die ersten Reformhäuser. Hier hatdie vegetarische Ernährung Tradition –denn nur dort gab es die ersten Brotauf-striche aus Kichererbsen, Grünkern undCo. Auch nach mehr als 100 Jahren ist dasReformhaus heute nach wie vor die idealeEinkaufsstätte für Vegetarier. Nirgendwosonst findet man eine derartige Auswahlan pflanzlichen Lebensmitteln von vegeta-rischen Brotaufstrichen über Soja- undTofu-Produkte, Bratlingsmischungen bishin zu exotischen Getreidesorten, Nüssen,Samen und hochwertigen Pflanzenöleninklusive fachlicher Beratung. Hier gibt esviele neue, leckere Produkte zu entdecken,die Lust auf mehr machen und jedesVegetarierherz höher schlagen lassen. –Und Sie können 100prozentig sicher sein,dass alle Lebensmittel und Kosmetik-produkte aus dem Reformhaus keine Roh-stoffe vom toten Tier enthalten.

5 Tipps für den Umgang mit Nicht-Vegetariern

Die Lebensreform-Bewegung war vonAnfang an eng mit der vegetarischenBewegung verknüpft, die aus ethischenGründen den Fleischverzehr ablehnt. DieReformer wehrten sich bereits Ende des19. Jahrhunderts gegen die sozialen undgesundheitlichen Auswirkungen der Indu-strialisierung und die Euphorie des mate-riellen Fortschritts. Mutige Kaufleute mit

Das Reformhaus – die Einkaufsstättefür Vegetarier

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Neues entdecken – kleine vegetarische Kochschule für Einsteiger

Agar-AgarDas aus Meeresalgen gewonnene Pulverist die vegetarische Alternative zu Gela-tine! Es bindet fünf- bis sechsmal so stark– altbewährte Rezepte lassen sich nachfolgender Faustregel ganz leicht umrech-nen: Sechs Blatt Gelatine entsprecheneinem gestrichenen Teelöffel Agar-Agar.Damit Agar-Agar wirkt, muss es für zweiMinuten in etwas Flüssigkeit aufgekochtwerden. Der Geliereffekt tritt dann mitzunehmender Abkühlung ein.

AmaranthAmaranth wird oft als„Urgetreide der Inkas“oder auch „Inka-Weizen“ bezeichnet.Dabei zählt Amaranthbotanisch gesehennicht zu den klassischenGetreidearten, sondern zuden sogenannten „Pseudo-Getreiden“, ebenso wie Buchweizenund Quinoa. Lange Zeit in Vergessenheitgeraten, wurde er aufgrund seiner hervor-ragenden Nährstoffzusammensetzung vonder vegetarischen Küche wieder entdeckt.Hervorzuheben ist der Gehalt an hochwer-tigem Eiweiß und Eisen – für Vegetarierbesonders wichtig. Amaranth hat einenfeinen, leicht nussigen Geschmack. Suppen,Klöße, Bratlinge, Aufläufe oder als Beilageeinfach gekocht wie Reis – alles ist möglichund lecker! Besonders beliebt bei Kindernsind gepoppte Amaranth-Körner im Müsli.

BratlingeHier haben Sie die Wahl – entweder selbst ausGetreide, Kartoffeln,Hülsenfrüchten und/oder Gemüse herstellen,abgepackt kaufen oderaus einer Trocken-mischung mit heißemWasser anrühren, quellen lassenund in der Pfanne braten.

Brotaufstrich vegetarisch Vegetarische Aufstriche und Pasteten aus Getreide, Hefe, Gemüse, Tofu,

Kichererbsen, Linsen und anderenleckeren Zutaten gibt es

in großer Auswahlim Reformhaus.Probieren Sie dieverschiedenen

Sorten aus undvergleichen Sie in

aller Ruhe, bis SieIhren Lieblingsaufstrichgefunden haben.

Ei-ErsatzEier werden zum Binden von Speiseneingesetzt – diese Eigenschaft müssenbeim eifreien Kochen und Backen andereZutaten übernehmen. Geeignete Alterna-tiven sind vollfettes Sojamehl und „Ei-Ersatz“, ein gelbes Pulver auf Sojabasis mitGuarkernmehl als Verdickungsmittel. Umim Rezept ein Ei zu ersetzen, werden zwei

Teelöffel Ei-Ersatz mit zwei bis drei Ess-löffeln Flüssigkeit schaumig aufgeschlagenbis die Konsistenz von Eischnee erreicht ist.Dieser Schaum wird vorsichtig untergeho-ben. Mit Ei-Ersatz lassen sich Pfannku-chenteige, Bratlinge und Auflaufmassenzubereiten. In Kuchenteigen hilft es, dieEimenge auf bis zu ein Viertel der ur-sprünglichen Ei-Anzahl zu reduzieren.

HirseDas Schönheitsgetreide mitHaut, Haare und Nägelkräftigender Kieselsäure istdas mineralstoffreichsteGetreide. Hirse enthältdreimal so viel Eisen wieWeizen. Außerdem liefertsie den essentiellenEiweißbaustein Lysin undmehrfach ungesättigteFettsäuren mit überwiegendLinolsäure. Hirse schmeckt sowohl süß alsauch herzhaft. Aus dem leicht bekömm-lichen Getreide lassen sich Suppen,Aufläufe, Pfannkuchen, Füllungen,Bratlinge oder auch Pudding zubereiten.Gemahlene Hirse eignet sich zum Backenvon Brot, Kuchen und Gebäck. ImAustausch gegen Reis verleiht Hirse alsBeilage traditionellen Gerichten eine neueGeschmacksnote. Hirsekörner lassen sichähnlich wie Reis zubereiten. Wichtig: Umden bitteren Geschmack zu vermeiden,Hirse vor der Zubereitung immer unterfließend heißem Wasser abspülen.

LopinoWer öfter auf Fleisch verzichten möchte undSoja nicht mag oderverträgt, findet indem tofuähnli-chen Süßlupi-nenquark einegute Eiweiß-alternative. In

Lopino steckenzwanzig Prozenthochwertiges Eiweißmit allen essentiellenAminosäuren in einem ausge-wogenen Verhältnis. Als reinpflanzliches Produkt enthältLopino kein Cholesterin. DerFettgehalt der Süßlupine istmit der Sojabohne ver-gleichbar – beide liefern

überwiegend ungesättigteFettsäuren. Die Mineralstoffe Eisen,Kalzium, Magnesium und Vitamine wie B12

runden Lopino zu einem vollwertigenLebensmittel ab.

Lopino lässt sich wie Fleisch zubereiten.Man kann es braten, grillen oder auch zer-kleinert wie Gehacktes verwenden. EineMarinade verleiht die richtige Würze. MitKräutern und Gewürzen abgeschmeckt,lässt es sich auch zum Füllen von Gemüse,Pasta und Lasagne verwenden. SogarSüßspeisen lassen sich aufgrund des mil-den Geschmacks aus Lopino zaubern.

„Was den Tieren schadet, macht oft auch die Menschen krank.“ Manfred Karremann, Fernsehjournalist und Gründer von animalNetwork e. V.

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Neues entdecken – kleine vegetarische Kochschule für Einsteiger

MaisIn der Eiweißqualität steht das „Sonnen-korn“ etwas hinter den anderen Getreide-arten zurück. In Kombination mit Bohnenliegt Mais aber mit den anderen Getreide-sorten auf gleicher Höhe. Maiskeimöl istbesonders reich an wertvollen Inhalts-stoffen: Es liefert mehrfach ungesättigteFettsäuren und viel Vitamin E. Ein weite-rer Vorteil: Wer auf eine glutenfreieErnährung achten muss, liegt mitMais genau richtig. Mais ist ein zentraler Bestandteil der mexikani-schen Küche. Die „Grundaus-stattung“ für die ersten mexikani-schen Kochversuche erhält man imReformhaus: Maismehl, feiner undgrober Maisgrieß, Maisgrieß fürKukuruz und Polenta sowie Mais, dersich besonders gut poppen lässt.„Kukuruz“ ist ein feines Mehl mit grobenMaisbestandteilen. „Polenta“ bezeichnetsowohl ein feines Maisgrießprodukt alsauch ein italienisches Maisgericht.

QuinoaNicht ohne Grund wird dasIndiogetreide als das „Goldder Inkas“ bezeichnet. Esist reich an den Mineral-stoffen Magnesium, Kal-zium und Zink. Verglichen mit den heimischen Getreide-arten liefert Quinoa dreimal soviel Eisen. Auch beim Eiweiß-

gehalt liegt Quinoa mit 13 Prozent an derSpitze. Quinoa mit der doppelten MengeWasser aufkochen und etwa zwanzigMinuten quellen lassen. Von pikant bis süßist in der Quinoa-Küche alles möglich.

SojadrinkDer aus eingeweichten und gekochten

Sojabohnen hergestellte Sojadrink –häufig auch „Sojamilch“ ge-

nannt, ist die am häufigstenverwendete Alternative zurKuhmilch. Sojadrink lässt sichnicht nur im Müsli und Kaffee,sondern auch beim Backenund Kochen genauso verwen-

den wie Milch. Sogar Soja-Joghurt können Sie mit Hilfe

eines im Reformhaus erhältlichenFermentes selber herstellen. Besonderslecker ist „Sojaghurt“ aus Sojadrink mitVanille. Die Sahne beim Kochen ersetzt„Sojadream“ – als Puddingersatz gibt es

„Sojadesserts“ in verschiedenenGeschmacksrichtungen.

Soja-FleischersatzHerzhafte pflanzliche Fleisch-und Wurst-Alternativen gibt esin großer Auswahl im Reform-haus: Brat-, Knack- und„Leberwürste“ aus Soja,Eintöpfe und Fertiggerichtewie „Chili con Soja“. AuchSoja-Aufschnitt, Nuggets und

Soja-Hacksteak lassendie Herzen „einge-fleischter Vegetarier“höher schlagen.

TofuTofu ist eigentlich ein Soja-quark, denn zu seiner Ge-winnung wird aus gemahle-nen Sojabohnen gewonnene

Milch dickgelegt. Wie bei derherkömmlichen Quarkherstellung

werden Gerinnungsmittel hinzugefügt bisdas Sojaeiweiß fein ausflockt. Es entstehtein Gemisch aus „Sojaquark“ und „Molke“.Der Quark kommt anschließend zumAuspressen in Formen, wobei die Molkeabläuft. Man erhält den festen, cremig-weißen Tofu. Tofu besteht zu acht Prozentaus hochwertigem pflanzlichen Eiweiß. DerFettanteil liegt unter fünf Prozent und istmit mehrfach ungesättigten Fettsäurensehr hochwertig – dabei liefert Tofu prak-tisch null Cholesterin. Weitere zwei Pro-zent sind Kohlenhydrate, die restlichen 85Prozent Wasser. Wichtige Mineralstoffe imSojaquark sind Eisen, Kalzium und Kalium.Für Tofu gibt es verschiedene Zuberei-tungsarten wie Marinieren, Braten, Grillenoder Pürieren. Zerkleinert ersetzt Tofu dasFleisch in gefülltem Gemüse wie Tomaten,Auberginen, Zucchini und Champignons.Püriert verfeinert Tofu Dips, Soßen undCremes. Mit frischen Früchten püriertund mit Sahne und Zucker verfeinert wird

aus Tofu eine köstliche Mousse.Der Einsatz in der Küche istsehr vielfältig und reicht von pikant bis süß.

TopinamburDas Knollengemüsemacht „papp“satt bei nureinunddreißig Kalorienpro hundert Gramm. Wassatt macht in Topinambur,nennt sich Inulin. DieserBallaststoff quillt imMagen und verlangsamtim Darm die Aufnahmeanderer Kohlenhydrate,wodurch der Blutzuckerspiegel konstantbleibt. Inulin wirkt außerdem prebiotisch –ist also Futter für die Darmbakterien undunterstützt so eine gesunde Darmflora. Inder Küche wird Topinambur wie die Kar-toffel verwendet, wobei die indianischeKnolle eine kürzere Garzeit hat: Als Ge-müse gekocht, gedämpft, gebraten oderüberbacken – der kulinarischen Phantasiesind keine Grenzen gesetzt. Auch roh imSalat geraspelt und mit Zitronensaft verfei-nert ist Topinambur ein Genuss. Gegartentwickelt die Knolle ein nussartiges, süßesAroma, welches durch geröstete Sesam-saat noch hervorgehoben wird. Um sichdas Schälen zu erleichtern, die Knollen ambesten kurz blanchieren – wenn gut gewa-schen wird, kann die Schale mit verzehrtwerden.

„Wenn der moderne Mensch die Tiere, deren er sich als Nahrungbedient, selbst töten müsste, würde die Anzahl der Pflanzenesser insUnermessliche steigen.“ Christian Morgenstern, Dichter.

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Rezepte kulinarisch-vegetarisch

Kalte Tomatensuppe mit Tofu-KlößchenFür 4 Portionen:

● 1 kg reife Tomaten● 1/2 Salatgurke● 1 kleine Zwiebel● Meersalz*● Cayennepfeffer● 2 EL Zitronensaft● 125 g Tofu*● 1 EL Sesam leicht angeröstet● 20 g Pflanzenmargarine*● 1 zerdrückte Knoblauchzehe● Hefestreuwürze*● 1 Bund Schnittlauch* gibt es im Reformhaus

Tomaten kurz in kochendes Wasser tau-chen, enthäuten, würfeln und Kerne ent-fernen. Die 1/2 Gurke und die Zwiebel inStücke schneiden. Alles im Mixer oder mitdem Pürierstab pürieren. Mit Meersalz,Cayennepfeffer und 2 Esslöffeln Zitronen-saft abschmecken. In tiefe Teller füllen.Tofu zerdrücken, mit einem Esslöffel gerö-

stetem Sesam, Pflanzenmargarine, einerKnoblauchzehe, Hefestreuwürze undgeschnittenem Schnittlauchbund verkne-ten. Mit zwei Teelöffeln kleine Klößchenabstechen und in die Suppe geben. Tipp: Sie können die Suppe auch erhitzenund warm servieren.

Die Nährwerte pro Portion684 kJ / 163 kcal, 9 g Eiweiß, 9 g Fett, 10 g Kohlenhydrate, 4 g Ballaststoffe, 0 mg Cholesterin

Die Rohstoffe

● hochwertig, natürlich und rück-standsarm

● vorrangig aus ökologischem Anbau● gentechnisch veränderte Rohstoffe

sind nicht zugelassen

Die Verarbeitung

● schonend und möglichst werterhaltend● nur wenige Zusatzstoffe sind erlaubt ● ohne chemisch-synthetische Zusatz-

stoffe in Lebensmitteln ● ohne Fetthärtung ● ohne radioaktive Bestrahlung

Die Produktsicherheit

● eigene Qualitätsrichtlinien für jedeWarengruppe

● Rückstände weit unter gesetzlicherNorm

● Kontrolle von Rohstoffen undVerarbeitung

● Kontrolle der Produkte im neuform-Labor

Die Verantwortung

● keine Rohstoffe vom toten Tier* ● artgerechte Tierhaltung ● keine Tierversuche ● umweltschonende Herstellung und

Verarbeitung ● Verpackung: So wenig wie möglich,

soviel wie nötig

Das Vier-Punkte-Programm für Qualität neuform-Vorteile auf einen Blick

* Von dieser Regel gibt es einzelne, begründete Ausnahmen wie z. B. Grünlippmuschel-Extrakt oder Gelatine-Kapseln bei

den Nahrungsergänzungs- oder Naturheilmitteln.

Der Kreativität freien Lauf lassen heißt jetzt die Devise – Kartoffel-Gemüse-Aufläufe, Tofu-Burger, Nudeln mit vegetarischer Bologneseund Tofu-Gemüsepfannen aus dem Wok lassen die Geschmacks-nerven neu aufleben. Probieren Sie es einfach aus. Hier finden Sieeine Auswahl an vegetarischen Rezepten, die garantiert Lust auf mehr machen.....

Suppe

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Dokument 2 03.09.2002 11:23 Uhr Seite 18

Page 11: Vegetarisch für Einsteiger

Salat

len, vierteln, Strunk herausschneiden unddas Fruchtfleisch in Spalten schneiden.Die getrockneten Pflaumen halbieren.Die Birne waschen, vierteln, Kernhausentfernen und das Fruchtfleisch inSpalten schneiden. Die Feigen abbrausen,Stielansatz wegschneiden und die Fruchtachteln. Den Feldsalat, den Löwenzahnund die Früchte vermengen und dekorativanrichten. Das Dressing darüber verteilenund mit einigen Blüten verzieren.

Nährwerte pro Portion1651 kJ / 395 kcal, 11 g Eiweiß, 15 g Fett,49 g Kohlenhydrate, 11 g Ballaststoffe, 28 mg Cholesterin

chen und ebenfalls von beiden Seiten gril-len. Das Gemüse mit den Tofuscheibenanrichten und servieren.

Nährwerte pro Portion1271 kJ / 304 kcal, 15 g Eiweiß, 13 g Fett,28 g Kohlenhydrate, 9 g Ballaststoffe, 0 mg Cholesterin

HauptgerichteMarinierter Bio-Tofu vom GrillFür 2 Portionen

● 4 EL Sojasauce*● Jodsalz, Pfeffer● 1/2 TL Zitronensaft● 250 g granoVita Bio Tofu natur*● 3 Paprikaschoten (rot, gelb, orange)● 1 Zucchini, 100 g Austernpilze● 3 Lauchzwiebeln, 2 Kartoffeln

● 1 Kräuterbund (Thymian, Oregano,Majoran)

● 2 EL Olivenöl*● 1/4 TL Kümmel* gibt es im Reformhaus

Für die Marinade Sojasauce mit Jodsalz undPfeffer in eine Schüssel geben, verrühren undmit wenig Zitronensaft aromatisch abschme-cken. Den Tofu mit Küchenkrepp trocken-

Salat mit PowerfrüchtenFür 2 Portionen

● 200 g Feldsalat● 1 Staude Löwenzahnsalat oder Rucola● 150 g Sanoghurt*● 1 EL frische Kresse● 1 EL Mandelkerne, 1 EL Walnüsse● 1 EL Haselnüsse● 1 EL Pinienkerne● 1 EL Zitronensaft, 1 TL Rohrzucker*● 1 Babyananas● 80 g Pflaumen entsteint (neuform)*● 1 reife Birne● 2 Feigen (frisch oder getrocknet)● einige essbare Blüten, z. B. Löwenmaul,

Gänseblümchen* gibt es im Reformhaus

Den Feldsalat und den Löwenzahn bzw.Rucola putzen, gründlich waschen undtrockenschleudern. Sanoghurt mit derKresse in eine kleine Schüssel geben undmit den Nüssen und Kernen vermengen.Den Rohrzucker in Zitronensaft auflösenund das Joghurtdressing damit mildabschmecken. Die Ananas dick abschä-

tupfen, in Scheiben schneiden und in dieMarinade einlegen. Etwa 1 Stunde mari-nieren lassen, dabei den Tofu ab und zuwenden.Inzwischen Paprikaschoten putzen, entker-nen, waschen und in mundgerechteStücke schneiden. Zucchini waschen undin Scheiben schneiden. Austernpilze mitKüchenkrepp abreiben. Lauchzwiebelnwaschen und halbieren. Kartoffeln schälen,waschen, trockentupfen und in Scheibenschneiden.Die Kräuter waschen, trockenschüt-teln, fein hacken und mit demOlivenöl, Jodsalz und Pfeffer ver-rühren. Das Gemüse und dieKartoffeln in die Ölmarinadegeben und auf dem Grill oder ineiner beschichteten Pfanne vonbeiden Seiten grillen bzw. knu-sprig braten. Über die Kartoffelnein wenig Kümmel streuen.Den Tofu aus der Marinade nehmen,mit dem übrigen Oliven-Kräuteröl bestrei-

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Gefüllte Tomaten mit QuinoaFür 4 Portionen

● 150 g Quinoa*● ca. 1 l Gemüsebrühe aus Extrakt*● 8 große, feste Tomaten● 1 mittelgroße Zwiebel● 1 Knoblauchzehe● 1 Möhre● 1 Bund glatte Petersilie● 2 EL kaltgepresstes Sonnenblumenöl*● 1/2 Becher Streichfein* oder Crème fraîche● 80 g geriebener Schnittkäse● Meersalz*, schwarzer Pfeffer* gibt es im Reformhaus

Quinoa in kochender Gemüsebrühe ca. 12-15 Minuten garen, abgießen. Tomaten

waschen, Deckel abschneiden und aushöh-len. Zwiebel, Knoblauch und Möhre schälenund klein schneiden, Petersilie hacken. Allesin heißem Öl andünsten. Quinoa zugeben,mit Streichfein oder Crème fraîche und 2/3des geriebenen Käses vermischen. Mit Salzund Pfeffer abschmecken. Die Masse in dieausgehöhlten Tomaten füllen. Mit dem rest-lichen Käse bestreuen. Tomaten in eine aus-gefettete Auflaufform setzen, eine TasseGemüsebrühe zugeben und im vorgeheiz-ten Backofen bei ca. 200 Grad ca. 20 Minu-ten überbacken.

Nährwerte pro Portion1370 kJ / 327 kcal, 12 g Eiweiß, 17 g Fett,30 g Kohlenhydrate, 7 g Ballaststoffe, 29 mg Cholesterin

Dokument 2 03.09.2002 11:24 Uhr Seite 20

Page 12: Vegetarisch für Einsteiger

Hauptgerichte

Karotten-Aprikosen-DrinkFür 1 Drink

●100 ml Karottensaft*● 100 ml Aprikosensaft*● 100 ml Mineralwasser mit

Kohlensäure● 3 EL flüssige Sahne● 1 EL Mandelblätter, leicht geröstet● 2 Melisseblätter* gibt es im Reformhaus

Karottensaft, Aprikosensaft, Mineralwasserund 3 Esslöffel Sahne miteinander verquirlen.Mit einem Esslöffel leicht gerösteten Man-delblättern und Melisseblättern garnieren.

Die Nährwerte pro Drink895 kJ / 214 kcal, 4 g Eiweiß, 15 g Fett, 15 g Kohlenhydrate 1 g Ballaststoffe, 35 mg Cholesterin

DrinksKefir-Fitness-MixFür 1 Drink

● 1 Tomate ● 100 g Salatgurke● 200 ml Kefir*● 1 Stange Staudensellerie● 2 gehäufte EL Molat*● 1 Stängel Basilikumblätter● Kräutersalz*, Pfeffer* gibt es im Reformhaus

Die Tomate waschen, aus der Mitte eineScheibe für die Dekoration schneiden.Die Abschnitte entkernen und würfeln.Salatgurke in Spalten schneiden. Eine

Spalte zurücklegen, die übrigen kleinschneiden und mit dem Kefir inein Mixglas geben.Staudensellerie waschen, kleinschneiden und zugeben, das

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Mediterranes LopinoragoutFür 4 Portionen

● 250 g Lopino*● 3 Knoblauchzehen, 10 Rosmarinnadeln● 3 EL Rotweinessig● 2 EL Wasser● 8 EL extra natives Olivenöl*● 1 große Zwiebel● 4 große Tomaten● 1 mittelgroße Zucchini● 1 große Aubergine● 12 schwarze Oliven● 1/8 l Gemüsebrühe (evtl. aus Extrakt*)● 1 Prise Thymian, 1 Prise Majoran● Meersalz, schwarzer Pfeffer aus der

Mühle* gibt es im Reformhaus

Lopino in kleine Würfel schneiden. DieKnoblauchzehen sehr fein hacken.Rosmarinnadeln grob zerbrechen.Rotweinessig mit Wasser und vierEsslöffeln Olivenöl mischen, Knoblauch

und Rosmarin zugeben. Den Lopino mitdieser Marinade beträufeln und ca. zweiStunden marinieren. Zwiebeln schälen,Tomaten kurz in kochendes Wasser tau-chen und enthäuten. Zucchini waschenund alles in Würfel schneiden. Die Auber-gine in Scheiben schneiden, in kochendemWasser zwei Minuten blanchieren, abtrop-fen lassen und ebenfalls in Würfel schnei-den. Die Zwiebel zuerst, dann das übrigeGemüse in heißem Olivenöl anbraten, dieOliven zugeben. Mit der Gemüsebrühebegießen und ca. acht bis zehn Minutengaren. Die Lopinowürfel mit der Marinadedazugeben, nochmals erhitzen und mitThymian, Majoran, Salz und Pfefferabschmecken.

Nährwerte pro Portion:1480 kJ / 354 kcal, 14 g Eiweiß, 29 g Fett, 9 g Kohlenhydrate, 6 g Balaststoffe, 0 mg Cholesterin

Blattgrün beiseite legen. Molat, Basilikumund Kräutersalz dazugeben und mixen.Den Mix in ein Glas gießen und mitTomate, Gurke und Selleriegrün garnieren.Nach Belieben mit Salz und Pfeffer nach-würzen.

Nährwerte pro Drink1074 kJ / 257 kcal, 12 g Eiweiß, 11 gFett, 22 g Kohlenhydrate, 3 g Ballaststoffe, 29 mg Cholesterin

waschen, halbieren, entkernen und dasFruchtfleisch in dünne Spalten schneiden.Zitronenmelisse abbrausen und trocken-schütteln. Die Sanddorncreme mit denvorbereiteten Pfirsichspalten, Johannis-beeren und der Zitronenmelisse garnieren.

Nährwerte pro Portion1275 kJ / 305 kcal, 16 g Eiweiß, 10 g Fett, 33 g Kohlenhydrate, 2 g Ballaststoffe, 30 mg Cholesterin

Sanddorncreme mit MascarponeFür 4 Portionen

● 150 g Sanoghurt*● 500 g Mascarpone● 200 g LIHN Sanddorn-Wildfrucht-

Aufstrich*● 1 schwach gehäufter TL Agar-Agar*● 1 EL Honig*● 100 g rote und weiße Johannisbeeren● 1 Pfirsich● 4 Stängel Zitronenmelisse* gibt es im Reformhaus

Joghurt, Mascarpone undden Sanddorn-Wildfrucht-Aufstrich in eine Schüsselgeben und mit einemSchneebesen verrühren. Agar-Agarnach Packungsanweisung vorbereiten,erwärmen, dabei auflösen und rasch unterdie Masse rühren. Die Sanddorncreme jenach Geschmack mit etwas Honig nachsü-ßen. In einen Spritzbeutel mit Sterntüllegeben und in Portionsschalen abfüllen. DasDessert im Kühlschrank etwa 2 - 3 Stundenstocken lassen. Die Johannisbeeren kaltabbrausen und trockentupfen. Den Pfirsich

Dessert

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Gute Gründe fürs Reformhaus - Die neuform-Vorteile auf einen Blick:

● Hohe Produktqualität und Sicherheit (eigene Qualitätsrichtlinien für jede Produktgruppe)

● Doppelte Kontrollen (Hersteller und neuform-Labor)● Exklusives Warenangebot● Vielfältige Sortiments- / Produktauswahl ● Qualifizierte Fachberatung

Reformhaus-Qualität hat einen Namen. Achten Sie auf dieses Zeichen.

Impressum

Herausgeber: ReformhausINFORMATION Förderungsgesellschaft derReformwarenwirtschaft mbHWaldstraße 6 • 61440 Oberursel

Text und Redaktion: neuform VDReGGestaltung: neuform VDReGStand: September 2002 Fotos: FdR, ReformhausKurier,

ZDF Praxis-Buch „besser natürlich“Cartoons: Kai Felmy

Mehr Informationen unter:www.reformhaus.dewww.vegetarierbund.de

überreicht durch:

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