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GESCHÄFTSBERICHT 2013 VER W I R AN T WO RTE N

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V ERWIRANTWORTEN

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JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI

niedersächsische l andesforsten › DAS JAHR 2013 IM ÜBERBLICK

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möbel aus sollingbuche

120 Jahre im Solling gewachsen,

von den NLF geerntet und von

der Firma Fritz Becker AG erst

zu Schälfurnier und dann zu

Rohlingen verarbeitet. Namhafte

Möbelhersteller fertigen daraus

z. B. schicke Stühle für englische

Kindergärten.

sicher mit der motorsäge

In zahlreichen Lehrgängen in

vielen Forstämtern schulen die

Landesforsten Privatleute, die

Brennholz in Selbstwerbung

aufarbeiten möchten, in Theorie

und Praxis. Die Arbeit mit der

Motorsäge ist gefährlich und be-

sonders unfallträchtig, deswegen

müssen Brennholzkunden der

NLF einen entsprechenden Lehr-

gang nachweisen.

waldgebiet des

jahres 2013

Der Solling erhält die bundesweite

Auszeichnung »Deutschlands

Wald gebiet des Jahres 2013«.

Der Bund Deutscher Forstleute

hatte den Wett bewerb ins Leben

gerufen. Das südniedersächsische

Waldgebiet hatte sich in einer

Internetabstimmung erfolgreich

gegen fünf weitere Wälder aus

ganz Deutschland behauptet.

große pflanzaktion

Mit einer landesweiten Pflanzak-

tion starten die Landesforsten am

»Tag des Waldes« das Jubiläums-

jahr »300 Jahre Nachhaltigkeit«.

In ganz Niedersachsen greifen

Jung und Alt zum Spaten und

pflanzen in verschiedenen Forst-

ämtern junge Bäume.

wald im blick

In einer Wanderausstellung prä-

sentieren fünf Hobbyfotografen

– allesamt Förster der NLF – ihre

besten Bilder. Landschaftsimpres-

sionen, Tierporträts, stimmungs-

volle Pflanzenaufnahmen zeigen

den Blick auf den Wald aus Förs-

tersicht. Das Buch zur Ausstel-

lung ist als Bildband erschienen

und im Buchhandel erhältlich.

künstliche felsnischen

für den könig der lüfte

Natürliche Felsnischen, Lieblings-

brutplatz der Uhus, sind knapp in

Niedersachsen. Die NLF haben in

Steinbrüchen im Solling mit Press -

lufthämmern künstliche Fels-

nischen angelegt, um die seltene

Eulenart zu fördern. Auch das

Freistellen der Brutplatz-Einflug-

schneisen von Bäumen und

Sträuchern sowie die Pflege von

strukturreichen Wiesentälern als

Jagdrevier des Uhus kommen der

Eule zugute.

klangvolle zukunft

Die wertvollsten Holzstämme

werden von den Landesforsten

alljährlich submittiert. Ein nieder-

ländischer Orgelbauer bekommt

bei der Nadelwertholzsubmission

Oerrel den Zuschlag für über

100 Stämme. Insgesamt wechseln

bei dem Meistgebotstermin über

1.800 fm hochwertiges Nadelholz,

hauptsächlich Lärche, Kiefer und

Douglasie, den Besitzer. 99 Prozent

der angebotenen Holzmenge

werden verkauft, zu für die NLF

erfreu lichen Preisen.

meilerfest in delligsen

Einen mit 50 Raummeter Buchen-

holz gefüllten Holzmeiler ent-

zündet Forstminister Meyer

beim Meilerfest im Hagental im

Forstamt Grünenplan. Vierzehn

Tage muss der Meiler langsam

abbrennen, dann ist die Holz-

kohle fertig – und kann käuflich

erworben werden.

die natur holt auf

Nach dem »Märzwinter« und

einem zum Teil sehr kühlen April

kommt der Frühling mit großer

Wucht. Die Natur hat einen Rück-

stand von teilweise vier Wochen

aufzuholen. Dadurch sind die

von Borkenkäfern ausgehenden

Risiken in diesem Jahr begrenzt.

nlf und landessport-

bund arbeiten zusammen

Der Landessportbund und die

Landesforsten haben in Hannover

eine gemeinsame Erklärung un-

terzeichnet. In Zukunft soll noch

enger zusammengearbeitet wer-

den. Die Sportvereine mit ihren

2,7 Mio. Mitgliedern nutzen

den Wald gern und häufig für

Training und Veranstaltungen.

moderne technik

für neue wälder

In der fsb Oerrel bei Munster ist

eine der modernsten Anlagen

zur Aufbereitung und Bereitstel-

lung von hochwertigem Saatgut

in Betrieb genommen worden.

Durch die neue Anlage wird die

Leistungsfähigkeit des Betriebes

erhöht und die Qualität des Saat-

gutes gesteigert. Das Personal

wird durch den jetzt überwie-

gend maschinellen Saatguttrans-

port ergonomisch entlastet.

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nlf bei ideen-expo dabei

Über 342.000 Besucher informie-

ren sich auf der Ideen-Expo über

Natur wissenschaften und Tech-

nik. Am Stand der NLF berichten

Forstwirt-Azubis und Meister

über die Ausbildungsmöglichkei-

ten. Ein Skidder (Forstrückema-

schine) kann besichtigt werden.

Beim Forwardersimulator können

die Besucher ihr Geschick beim

Holz Aufladen unter Beweis

stellen.

satellitentechnik gegen

holzdiebstahl

Dem zunehmenden Holzdiebstahl

begegnen die Landesforsten mit

moderner Technik. Durch immer

häufigeren Einsatz des »Forst-

Trackers« konnten schon einige

Holzdiebe überführt werden. Der

im Baumstamm versteckte GPS-

Sender meldet einen Diebstahl

in Echtzeit. Durch die sofort aus-

gelöste Alarmkette haben Holz-

diebe wenig Chancen, ihre Beute

unbemerkt abzutransportieren.

nlf und nabu gemeinsam

für den artenschutz

NLF und NABU laden im Rahmen

des europäischen Artenschutz-

programms »Countdown 2010«

zu einer Tagung im Solling ein.

Im Mittelpunkt steht der Hute-

wald Reiherbachtal, in dem die

für den Artenschutz besonders

bedeutsame historische Waldbe-

wirtschaftungsform aufrechter-

halten wird.

vorstellung der nwe5-

ergebnisse in berlin

Mit dem Ergebnis, dass sich

rund zwei Prozent der deutschen

Waldfläche dauerhaft in natür-

licher Entwicklung befinden,

kommt das NWE5-Projekt zum

Abschluss. Ziel war es, eine

belastbare Bilanz darüber aufzu-

stellen, wie viel Waldfläche zu-

sätzlich der natürlichen Entwick-

lung überlassen werden müsste,

um den Zielwert der nationalen

Biodiversitätsstrategie von

fünf Prozent zu erreichen.

wildparkhaus eröffnet

Die Landesforsten eröffnen am

Nikolaustag das WildparkHaus

in Neuhaus im Solling. Neben

einer Erlebnisausstellung über

den Wald im Solling fungiert das

Holzgebäude als Eingangsbereich

des Wildparks, beherbergt eine

moderne Gastronomie sowie

die Büros von Wildparkleitung,

Naturpark Solling-Vogler und die

Touristinfo Hochsolling.

wald-weihnacht

Rund 5.000 Besucher genießen

am 3. Advent bei nahezu früh-

lingshaftem Wetter die nunmehr

zwölfte Ehrhorner Waldweih-

nacht des Walderlebnisses Ehr-

horn in der Lüneburger Heide.

Die angebotenen Nordmann-

tannen finden reißenden Absatz.

Wildverkauf, weihnachtliche

Leckereien, Mitmachaktionen

sowie der Kunsthandwerksmarkt

sind ein voller Erfolg und stim-

men auf die Festtage ein.

sammeln für neue wälder

Nach einigen Jahren mit extrem

schlechter Eichelmast lohnt sich

die Saatguternte in diesem Jahr

zumindest in einigen Regionen.

Im Forstamt Wolfenbüttel tau-

schen Jugendfeuerwehrgruppen

ihren Helm gegen den Sammelei-

mer und helfen beim Einsammeln

der reifen, vom Baum gefallenen

Eicheln in den Saatgutbeständen

– natürlich für einen entsprechen-

den Sammellohn.

teer mühle saniert

Mineralöle, Kohlenwasserstoffe,

PAK- und BTX-haltige Lösemittel

belasteten die Umwelt und ge-

fährdeten das Grundwasser im

Gebiet der alten Teermühle bei

Altenau im Harz. Unmengen an

Boden mussten ausgetauscht

werden. Jetzt sind die Maßnah-

men abgeschlossen, der Fluss

Innerste ist in dem Bereich

renaturiert. Gesamtkosten: rund

880.000 Euro.

hochlandrinder

im hutewald

Mithilfe einer kleinen Gruppe

zotteliger Hochlandrinder er-

halten die Niedersächsischen

Landesforsten den Hutewald bei

Sillium im Landkreis Hildesheim.

Durch das Abfressen der aufkom-

menden Naturverjüngung helfen

die robusten Wiederkäuer beim

Kultur-, Arten- und Naturschutz.

Sonst im Wald verboten, hilft die

Waldweide hier dem Erhalt einer

heutzutage seltenen kulturhis-

torischen Waldnutzungsform.

»waldlabor« geht online

Kinder und Jugendliche können

sich unter www.landesforsten-

waldlabor.de über den Wald und

die Landesforsten informieren.

Highlight ist die Schulaktion:

Zusammen mit den »Waldlabo-

ranten« können die Schüler span-

nende Abenteuer erleben. Die

Lehrkräfte erhalten begleitende

Unterrichtseinheiten und curricu-

lumsrelevante Arbeitsunterlagen.

azubis für

die landesforsten

Am Monatsanfang beginnen

27 junge Leute ihre Ausbildung

bei den Landesforsten. 26 erler-

nen den Beruf des Forstwirtes

bzw. der Forstwirtin, 1 junger

Mann lernt Fischwirt. Zuvor

hatten 32 Nachwuchskräfte ihre

Abschlussprüfung zum Forstwirt

bzw. zur Forstwirtin erfolgreich

bestanden.

app für schnelle

hilfe im wald

In den letzten zwei Jahren haben

die NLF flächendeckend Notfall-

Treffpunktschilder aufgestellt,

um die schnelle Hilfeleistung bei

Unfällen im Wald zu ermögli-

chen. Durch die kostenlose, von

der Firma INTEND entwickelte

App können auch Erholungssu-

chende diese Punkte nutzen, um

die Rettungskräfte schneller zum

Unfallort zu lotsen.

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vorworte

Vorwort des Vorstands

Bericht des Verwaltungsrats

niedersächsische landesforsten

Unternehmensporträt

NLF-Services GmbH und Stiftung Zukunft Wald

wir (ver)antworten

Warum ist euer Wirtschaften grüner?

Wer nimmt den Klimaschutz ernst?

Wie kommt die Natur zu ihrem Recht?

Woher nehmt ihr eure Energie?

Was lehrt uns der Wald?

Spezial: 300 Jahre Nachhaltigkeit

erklärung der nlf zum deutschen

corporate governance kodex

lagebericht und jahresabschluss

Lagebericht

Bilanz

Anlagenspiegel

Gewinn- und Verlustrechnung

Bestätigungsvermerk

Mitglieder des Verwaltungsrats

Sponsoringleistungen

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wir, die Niedersächsischen Landesforsten,

nehmen unsere Verantwortung beim Wort.

Gemeinsam geben wir Antworten auf wichtige

Herausforderungen unserer Zeit.

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Karsten Hartwigvertreter der vertreter der beschäftigtenbeschäftigten

Dirk Schäfervertreter der vertreter der beschäftigtenbeschäftigten

Thomas Hartmannvertreter der vertreter der beschäftigtenbeschäftigten

Dr. Heinz-Werner Streletzkivertreter mlvertreter ml

Frank Doodsvertreter mfvertreter mf

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Dr. Klaus Merkerpräsidentpräsident

Werner M. Bahlsenvertreter der wirtschaftvertreter der wirtschaft

Almut Kottwitzvertreterin muvertreterin mu

Klaus Jänichvizepräsidentvizepräsident

Daniela Behrensvertreterin mwvertreterin mw

Horst Schörshusenvorsitzender des vorsitzender des verwaltungsratsverwaltungsrats

Dr. Carsten Böhmvertreter der vertreter der

naturschutzverbändenaturschutzverbände

nicht im bild:nicht im bild:

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2013 › ein besonderes jahr für nachhaltige forstwirtschaft

Das Jahr 2013 war für die Forstbranche ein Jubiläumsjahr. Das Ziel, eine interessier-

te Öffentlichkeit für die »300 Jahre Nachhaltigkeit der Förster« zu sensibilisieren,

ist eindrucksvoll erreicht worden. In den Medien hat das Thema eine breite Reso-

nanz erfahren. Glücklicherweise fand das Jubiläumsjahr unter ungetrübten kon-

junkturellen Rahmenbedingungen statt. Kein Orkan, kein Einbruch der Wirtschaft.

So zählte auch das Ergebnis im Jubiläumsjahr zu den besseren.

wer verantwortung übernimmt, trägt auch deren last

»Als öffentliches Unternehmen übernehmen wir besondere gesellschaftliche Ver-

antwortung. Diese bezieht sich auf die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des

Waldes. Mit unserer ›Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung)‹ übernehmen

wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und Umweltbildung.« Mit

diesem Absatz in unserem Leitbild haben wir uns dafür entschieden, den Landes-

wald im Sinne des multifunktionalen Ansatzes zu bewirtschaften. Mit der Übernah-

me dieser Verantwortung stehen wir für die Ergebnisse unserer gemeinsam Arbei-

ten. Wer den Wald liebt, übernimmt gern diese Aufgabe. Da die unterschiedlichen

Ansprüche der Gesellschaft an die Wälder weiter steigen, nehmen auch drängende

Fragen zu. Es ist immer wieder faszinierend, wie leidenschaftlich und engagiert un-

sere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Herausforderungen annehmen, Lösungen

finden und mit ihrem Einsatz dazu beitragen, dass sich der Landeswald und die

Landesforsten gut entwickeln. Ihnen gilt deshalb in erster Linie unser großer Dank

für die engagierte und sehr gute Arbeit.

eine ganze löwe-generation lang

»Mit der Natur agieren. Das ist aus meiner Sicht die übergeordnete Idee einer

›green economy‹, die wirklich diesen Namen verdient.« So beschreibt Ulrich Gro-

ber, Autor von »Die Entdeckung der Nachhaltigkeit«, die Idee einer »grünen Wirt-

schaft«. Wir haben in unserem Unternehmensprofil dazu den Satz formuliert: »In-

dem wir die natürliche Fotosynthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach

heutigen Kriterien innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen Rohstoff

herzustellen.« Das ist die naturverträglichste Rohstoffproduktion, auch wenn sich

weltweit die Wissenschaft in einem Wettrennen um das effizienteste künstliche

Fotosyntheseverfahren befindet. Dieses Geschenk der Natur nutzen wir im Original.

Ganz ohne Eingriff in die Natur geht es aber nicht. Mit der Natur agieren – nicht

gegen sie. Das war ein Kernanliegen bei der Einführung von LÖWE im Jahr 1991.

Bald wird das Programm ein viertel Jahrhundert alt, ein Zeitabschnitt, den man

gemeinhin als eine Generation bezeichnet. Es kann uns miteinander glücklich

stimmen, auf ein solch bewährtes Waldbaukonzept vertrauen zu können.

Die Landesforsten übernehmen Verantwortung für ihr Handeln. Mit diesem

Geschäftsbericht wollen wir gern wieder einige Antworten dazu geben.

Dr. Klaus Merker Klaus Jänich

präsident v izepräsident

Vorwort des Vorstands

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positive rahmenbedingungen gut umgesetzt!

Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) haben die erneut guten konjunkturellen

Rahmenbedingungen bei der nachhaltigen Bewirtschaftung des Landeswaldes ge-

nutzt und auch im Geschäftsjahr 2013 ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Damit leisten

die Landesforsten weiterhin einen deutlichen Beitrag zur Konsolidierung des Landes-

haushalts.

Gern habe ich im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorsitz des Verwaltungsrats

übernommen. Dem Verwaltungsrat ist es auch weiterhin wichtig, dass die NLF den

Landeswald nach den Prinzipien einer ökonomischen, ökologischen und sozialen

Nachhaltigkeit erhalten und entwickeln.

Durch eine Gesetzesänderung, die am 01.01.2014 in Kraft getreten ist, wurde der

Verwaltungsrat um drei Sitze erweitert. Die Umweltverbände und das Wirtschafts-

ministerium sind neu im Verwaltungsrat vertreten, die Gruppe der Beschäftigten

hat einen zusätzlichen Sitz erhalten. Dies wird die Belange des Waldnaturschutzes

und des Gemeinwohls stärken.

2013 hat der Verwaltungsrat zwei grundlegende Weichenstellungen beschlossen.

Zum einen wird eine Vorruhestandsregelung dazu beitragen, dass ältere Forstwirte,

deren Gesundheit von der gefährlichen Waldarbeit besonders belastet worden ist,

vorzeitig in die Rente eintreten können. Dies ermöglicht die Einstellung junger

Forstwirte. Zum anderen werden die NLF im Hinblick auf Waldflächen mit natürlicher

Waldentwicklung weitere Beiträge zur Nationalen Biodiversitätsstrategie leisten.

jahresabschlussprüfung

Die Prüfungsgesellschaft Wesche GmbH prüfte den Jahresabschluss sowie den

Lagebericht der Niedersächsischen Landesforsten und hat den uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk erteilt. Den Mitgliedern des Verwaltungsrats wurden für die

Sitzung am 19.06.2014 die Jahresabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte

des Wirtschaftsprüfers rechtzeitig zugestellt. In der Sitzung berichtete der Ab-

schlussprüfer umfassend über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand

für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Unsere Prüfung des Jahresabschlusses

und des Lageberichts ergab keine Einwände. Daher stimmten wir dem Ergebnis

der Prüfung durch den Abschlussprüfer am 19.06.2014 zu und billigten den vom

Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Dem Vorstand

wurde Entlastung erteilt.

Der Verwaltungsrat dankt allen Beschäftigten von Herzen für ihren engagierten

Einsatz. Auch dem Vorstand gilt ein besonderer Dank. Der Vorstand hat alle wich-

tigen Zukunftsthemen weitsichtig angepackt. Alle Entscheidungen wurden vom

Verwaltungsrat mitgetragen.

hannover , juni 2014

Horst Schörshusen

vorsitzender des verwaltungsrat s

Bericht des Verwaltungsrats

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Unternehmensporträt

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nachhaltigkeit › landesforsten setzen

auf ein altes wie einfaches prinzip

Häufig heißt es: »Nachhaltigkeit ist etwas für Schönwetterzeiten.« Nicht so in der

Forstwirtschaft. Hier ist das Prinzip in Notzeiten entstanden, als die Übernutzung

der Holzvorräte bedrohliche Ver sorgungsengpässe in den Holz verarbeitenden

Bereichen er zeugte. Seit über 300 Jahren ist die Nachhaltigkeit das dominie rende

Leitbild im Wald. Mehr zu nutzen als nachhaltig nachwächst, geht auf Kosten der

Substanz und damit nur begrenzt. Auf unseren Flächen wachsen pro Tag knapp

7.700 Fm Holz nach, das sind pro Stunde etwa 320 Fm, die wir nachhaltig dem

Wald entnehmen können. Je nach Markt- und Preislage ernten wir marktkonform

mal mehr und mal weniger Holz. Unser nach haltiger Umgang mit dem Wald hat

dazu geführt, dass heute so viel, so altes und so wertvolles Holz wie niemals zuvor

seit dem Mittelalter im Niedersächsischen Landeswald wächst.

vorbild natur › grundlage des stetigen wachstums

Ein klimaschädliches Treibhausgas als gesellschaftliches Abfall produkt, kosten-

loses Regenwasser und kostenlose Sonnenenergie werden um gewandelt in einen

nachwachsenden Rohstoff. 1,44 kg Kohlendioxid (CO2 ), 0,56 kg Wasser (H2O) und

18,5 MJ Sonnen energie ergeben 1 kg Biomasse – Holz in unserem Fall – und als

Abfallprodukt 1 kg Sauerstoff (O2) und 18,5 MJ Heizwert. Anders ausgedrückt:

6 CO2 + 6 H2O + e = C6H12O6 + 6 O2. Indem wir die Fotosynthese für uns arbeiten

lassen, nutzen wir ein nach heutigen Kriterien innovatives Produktionsverfahren

der Natur, um einen nachwachsenden Rohstoff zu produzieren. Die langfristige

ökologische Waldentwicklung – LÖWE – beschreibt unsere Prinzipien naturnahen

Wirtschaftens.

kraft der ideen › landesforsten setzen

auf innovationen

In unserer Organisation verlagern wir die Entscheidungen weitestmöglich auf die

Managementebene in den 24 Forstämtern und den rund 240 Förs tereien. Gleich-

zeitig binden wir alle Mitarbeiter in unseren kontinuierli chen Verbesserungsprozess

ein. Technisch sind wir auf dem modernsten Stand und treiben Entwicklungen

weiter voran. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Ideen sind ein Schlüs-

selfaktor der Wandlungs- und Zukunftsfähigkeit. Die Um stellung der europäischen

Energiestrategie auf nachwachsende Rohstoffe – in zweiter Generation mit Ten-

denz zum Holz – und die weltweit knapper werdenden Holzvorräte ermöglichen

uns eine erfolgreiche Zukunftsprognose. Holz ist ein Zukunftsschlager.

erfolgsfaktor wachstum › voraussetzung

für eine permanente verbesserung

Die Landesforsten sind ein erfolgreiches Unternehmen mit einem Jahresumsatz von

rund 130 Millionen Euro und einer Netto wert schöpfung von etwa 70 Millionen

Euro. Wir beschäftigen ca. 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 100 Auszu-

bildende vorwiegend im ländlichen Raum. Die steigenden Holzpreise und die inter-

ne Konsoli dierung haben uns in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung

beschert. Rund 35 Millionen Euro fließen in Unternehmen der Regionen vorwie-

gend in Niedersachsen, die als Dienstleister für uns arbeiten. Wir sichern unsere

umweltbedingt hohen Risiken durch eine Diversifizierung unserer Geschäftstätig-

keit, durch Wachs tum in den Kerngeschäften und durch den Aufbau einer ausreichen-

den Risikorücklage .

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vielfalt schaffen › optionen für die zukunft gestalten

Unsere Flächen bewirtschaften wir nach den im LÖWE-Programm beschrie benen

und durch die Einhaltung der vom PEFC-Zertifizierungssystem definierten Wald-

bau- und Waldnaturschutz- Grund sätzen. Wir unterstützen die CBD-Konferenz der

UN zum Schutz der Artenvielfalt durch vielfältige Programme und Maß nahmen im

Rahmen des CountDown2010 des IUCN (International Union for Conser vation of

Nature). Den Arten- und Lebens raum verlusten in der Welt stehen deshalb in den

Landes forsten sehr positive Ent wicklungen gegenüber. Viele seltene Arten finden

hier ihren letzten Rückzugsraum und haben in den ver gangenen Jahren zu genom-

men. Ein Drittel unserer Fläche ist in die NATURA-2000-Kulisse der EU ein gebunden.

Bewirtschaftungspläne bilden die Grundlage, auf der wir ver trauensvoll mit den

Umweltbehörden und -verbänden zusammen arbeiten.

faszination wald › nachhaltige umweltbildung

Die Entfremdung von der Natur ist ein bedrohliches Phänomen der Zeit. Um-

weltwissen will früh erlernt werden. In erster Linie wollen wir die Kinder zu uns

in die Waldpädagogikzentren, in die Kinder wälder, in unsere Wildgehege und

andere Sonderein richtungen holen. Hier gelingt es am ehesten, ihnen die Faszi-

nation des Waldes in allen Facetten zu vermitteln, aber auch das Verständnis

für eine schonende Pflege und Nutzung des Waldes im Rahmen einer moder nen,

nachhaltigen Waldwirtschaft zu wecken . Wir unterstützen die Waldpädagogik

aber auch in den Schulen und verschiedenen Vereinen durch ein vielfältiges Wald-

pädagogik angebot. Zerti fizierte Waldpädagogik setzt seit einigen Jahren neue

Qualitäts standards.

»zauberformel wald« › was kann wald eigentlich nicht?

Saubere Luft. CO2-Senke. Sauberes Trinkwasser. Rückzugsraum bedrohter Arten.

Erholungsraum für Millionen Besucher. Letzte natur nahe Landschaft. Rohstoff Holz.

Energielieferant. Viele Ansprüche fokussieren sich auf den Wald. Wald bietet eine

Kom bination wertvollster und lebenswichtiger Leistungen für die Zukunft. Für die

Waldbesitzer könnte Holz ein Nebenprodukt sein, wenn die Werte des Waldes

honoriert würden. Holz ist ein Produkt der Zukunft, Wald wird mit seinen Haupt-

leistungen weiter an Bedeutung gewinnen. Die Öko- und Energiebilanz des Waldes

ist ohne Vergleich. Wald bedeutet Zukunft.

zukunft wald › wer wald besitzt, trägt

verantwortung für generationen

Unter dem Begriff der Corporate Social Responsibility (CSR) wird der verantwor-

tungsvolle Einsatz von Unternehmen für die Gesellschaft verstanden. Soziales,

ökologisches und ethisches Engage ment gehören zum modernen Nachhaltigkeits-

begriff dazu. Die Landes forsten sehen sich in besonderer Verantwortung und

erbringen viel fältige Leistungen für die Gesellschaft. Erst der betriebliche Erfolg

ermöglicht uns Gestaltungsfreiräume für eine umfassend nachhaltige Entwicklung

im Bereich der Ökologie, der Waldpädagogik und des Erholungsraums für viele Mil-

lionen Menschen. Die Landesforsten dienen dem Gemeinwohl damit in beson derer

Weise. Mit unserer »Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung)« übernehmen

wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und Umwelt bildung.

»Wald in guten Händen!«

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2010

Beteiligung EnergieZukunft Hildesheim

VERWALTUNGSRAT

PRÄSIDENTInterne Revision / Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

PERSONAL UND RECHT

Innerer Service, Personalmanagement,

Organisationsentwicklung, Justiziariat,

Träger öffentlicher Belange

FINANZEN

Controlling, Finanzmanagement,

Liegen schaftsmanagement, Betriebliches

Prozess management

WALD UND UMWELT

Waldbau, Jagd, Naturschutz, Kommu nikation,

Walderlebnis, Waldpädagogik, Flächen-

management, Natur dienstleistungen

PRODUKTION UND MARKT

Waldarbeit, Holzverkauf,

Leistungen für Dritte

Forstämter:

Ahlhorn, Ankum, Clausthal, Dassel, Fuhrberg, Göhrde, Grünenplan, Harsefeld, Lauterberg, Liebenburg, Münden, Neuenburg, Neuhaus,

Nienburg, Oerrel, Oldendorf, Reinhausen, Riefensbeek, Rotenburg, Saupark, Seesen, Sellhorn, Unterlüß, Wolfenbüttel

Servicestellen:

Niedersächsisches Forstplanungsamt – EDV, Betriebsabrechnung, Forsteinrichtung, Naturschutz

Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum – Aus- und Fortbildung, Forschung und Entwicklung

Beauftragte für:

Gleichstellung, Schwerbehinderte, Datenschutz, Arbeitssicherheit

2007

NLF-Services GmbH

2005

Betreuung von öffentl.-rechtl. FGen.

(77.000 ha)

2008

Landesforsten-Stiftung Zukunft Wald

(Stiftung bürgerlichen Rechts)

STRUKTUR DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESFORSTEN AÖR

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Neuenburg

Ahlhorn

Ankum

Nienburg

Harsefeld

RotenburgSellhorn Göhrde

OerrelUnterlüß

Fuhrberg

WolfenbüttelSauparkOldendorf

Grünenplan

DasselNeuhaus

Liebenburg

SeesenClausthal

Nationalpark Harz

Riefensbeek

MündenReinhausen

Lauterberg

Landeswald

Betreuungswald

Forstamt

Forstamtsgrenze

Quelle: Niedersächsisches Forstplanungsamt, Stand 2014

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NLF-Services GmbH Stiftung Zukunft Wald

Seit ihrer Gründung 2007 bündelt die NLF-Services GmbH als direkte Tochter der

Niedersächsischen Landesforsten unser umfangreiches Dienstleistungsangebot.

Gleichzeitig erschließen wir mit ihr neue Geschäftsfelder. Zu den bisherigen Schwer-

punkten zählen unter anderem geschäftliche Tätigkeiten im Bereich Holzlogistik,

FriedWald und Abschiedswälder.

am fuß der bäume frieden finden

Gemeinsam mit der FriedWald GmbH ermöglichen wir Menschen eine natur -

nahe Bestattung inmitten der niedersächsischen Landeswälder. Bereits mehr als

10.000 Menschen fanden hier am Fuß der Bäume ihre letzte Ruhe. Voraussichtlich

wird die Nachfrage aufgrund der gestiegenen Akzeptanz von Waldbestattungen

noch weiter steigen.

Mit unserer Stiftung Zukunft Wald haben wir uns zum Ziel gesetzt, Kindern

und Jugendlichen einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Wald zu vermitteln

und sie so früh wie möglich für den Wald und seine Bewohner zu begeistern. In

den Bereichen Umweltbildung sowie Natur- und Artenschutz schärfen wir schon

früh das Bewusstsein für den hohen Stellenwert intakter Wälder. Die Teilnehmer

aus Kindergärten und Schulen finden in unseren abwechslungsreichen Waldpro-

jekten eine wertvolle Ergänzung zu ihrem alltäglichen Lehrplan.

»doch wir, wir pflanzen einen wald«

Derzeitiges Herzstück der Stiftungsaktivitäten sind die »Schulwälder gegen Klima-

wandel«. Schüler aller Jahrgangsklassen legen auf den von Partnern bereitge-

stellten Flächen ihren eigenen Wald an. Nach nur drei Jahren sind bereits über

30 Schulwälder an 44 Schulen entstanden. Im Jahr 2013 zeichnete die UNESCO-

Kommission das Projekt im Rahmen der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige

Entwicklung« aus. 2014 folgt eine Auszeichnung als Vorzeigeprojekt im Rahmen

der UN-Dekade »Biologische Vielfalt«. Dazu passend haben wir einen Liederwett-

bewerb zum Thema »Mein Wald« veranstaltet. Den Gewinner-Song produzierte der

international bekannte Musikproduzent Leslie Mandoki. Der daraus entstandene

Rocksong beschreibt unser Schulwaldprojekt wunderbar. Im Refrain heißt es:

»Doch wir, wir pf lanzen einen Wald.

Doch wir, liefern damit Gegenhalt.

Ohne Wälder geht es nicht!«

bisher haben wir

11 fr iedwald -s tandorte

e ingerichtet :

B R A M S C H E

S Ü D H A R ZB U R G P L E S S E

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s chulwälder gegen kl imawandel :

P F L A N Z T N I C H T W O RT E , S O N D E R N B Ä U M E

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kommt die Natur zu

ihrem Recht?

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nimmt den Klimaschutz ernst?

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ist euer Wirtschaften grüner?

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lehrt uns der Wald?

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nehmt ihr eure Energie?

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ist euer Wirtschaften grüner?

› weil ökologie und ökonomie sich für dauerhaftes

wirtschaftliches wachstum ergänzen müssen

Wirtschaft und Natur im Einklang? Die landläufige Meinung ist wohl eher, dass sich

Ökologie und Ökonomie ausschließen. »Green Economy« soll es besser machen:

Hier stehen sich beide Pole nicht konträr gegenüber, sondern bringen wirtschaft-

liches Wachstum hervor, indem mit der Natur und nicht gegen sie agiert wird.

Deutschland ist laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-

wicklung (OECD) weltweit Vorreiterland für eine »Green Economy«.

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Seit der Finanzkrise ist das Vertrauen in die Finanzmärkte

erschüttert. Riskante Geschäfte und immer höhere Wachstums-

raten stehen in der Kritik. Bei intensivem Rohstoffverbrauch

sind sie mit weitreichenden Folgen für die Umwelt verbunden.

Seit 25 Jahren zeigt das LÖWE-PROGRAMM der Landesforsten,

wie sich Ökologie und Ökonomie sinnvoll vereinbaren lassen.

Grün ist die Farbe natürlichen Wachstums

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ein alter, aber erfolgreicher hut

»Mit der Natur agieren. Das ist aus meiner Sicht die übergeordnete Idee einer

›Green Economy‹, die wirklich diesen Namen verdient.« So beschreibt Ulrich Grober,

Autor von »Die Entdeckung der Nachhaltigkeit«, die Idee. Ohne Eingriff in die

Natur wird man keinen nachwachsenden Rohstoff gewinnen können. Ob eine

Wirtschaft grün ist, entscheidet der Einsatz und Verbrauch von nachwachsenden

Rohstoffen und erneuerbaren Energien. Die vorratsreichen und naturnahen Wälder

in den Landesforsten und eine ausgeglichene Wirtschaftsbilanz belegen, dass es

funktioniert.

die kraft von sonne und chlorophyll

»Green Economy setzt auf die Potenziale der Sonne und die Kraft des Chlorophylls

statt auf Energie fossiler Brennstoffe. Sie nimmt wieder das naturale Wachstum in

den Fokus statt das Wirtschaftswachstum«, so Ulrich Grober weiter. In kaum einer

anderen Branche ist diese Grundidee so essenziell wie in der Forstwirtschaft. Denn

ohne die Sonne und Chlorophyll, ein wichtiger Bestandteil für das Pflanzenwachs-

tum, gäbe es auf der Erde keine Bäume und damit keinen Rohstoff Holz. Grün ist

die Farbe der Blätter, Grün ist die Farbe eines natürlichen Wachstums.

green economy als gelebte realität

Bei den Landesforsten trägt das Konzept der »Green Economy« einen Namen.

Über 300 Jahre wird im Wald nun schon nachhaltig gewirtschaftet. Seit 25 Jahren

bildet unser Programm einer »Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung«, kurz

LÖWE genannt, die konkrete Grundlage für unseren Waldbau, bei dem Ökonomie

und Ökologie sich möglichst weitgehend ergänzen. Indem wir die natürliche Foto-

synthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach heutigen Kriterien unglaub-

lich innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen Rohstoff herzustellen.

Weltweit befindet sich die Wissenschaft in einem Wettrennen um das effizienteste

künstliche Fotosyntheseverfahren – wir setzen auf die Natur.

»Mit der Natur agieren. Das ist

aus meiner Sicht die übergeordnete

Idee einer ›Green Economy‹.«

Ulrich Grober

autor von »die entdeckung der nachhaltigkeit«

anl ässl ich der fe ier »300 jahre fors tl iche nachhaltig -

ke it« am 6 . februar 2014 in freiberg ( sachsen)

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Beim Bau des 2013 eröffneten WildparkHauses folgten die Architekten

einem Leitmotiv: Nachhaltigkeit sichtbar und spürbar machen. Im End-

ergebnis ist das WILDPARKHAUS ein wirksamer Botschafter für Klima-

freundlichkeit und Energieeffi zienz. Hinter jeder Holzleiste steht die Idee

eines stimmigen Zusammenspiels von Ökonomie und Ökologie.

Fenster zur Natur

natur in jedem detail

Der innovative Neubau markiert den Eingang zu un-

serem Wildpark Neuhaus. Als Baumaterial haben wir

das Holz aus der Region verwendet, insgesamt etwa

135 Kubikmeter. Damit bindet das WildparkHaus in

seinen Wänden, Böden und Decken etwa 135 Tonnen

Kohlendioxid, die nun für lange Zeit in dem verbauten

Holz gebunden bleiben. Ein ästhetisches, zeitloses

Design gewährleistet die Langlebigkeit der Gestal -

tung und unterstützt so einen langfris tigen Einsatz

des WildparkHauses als repräsentative Anlaufstelle.

Die großen Fenster ermöglichen einen freien Blick auf

die umliegende Natur und verbinden so innen und

außen.

Den Mittelpunkt des WildparkHauses bildet eine

140 Jahre alte Eiche aus dem Solling, die das Dach

mit beeindruckender Stärke vollständig trägt. Sie

steht symbolisch für die bedeutende Rolle, die Holz

als nachwachsender Baustoff in der Region bereits seit

Jahrhunderten spielt. Insgesamt ist das WildparkHaus

durch seine Bauweise und die eingesetzten Rohstoffe

energetisch auf dem aktuellen Stand der Technik. Als

Niedrigenergiehaus reduziert sich der Verbrauch auf

ein Minimum.

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synergien schaffen effizienz

Die Landesforsten nutzen das WildparkHaus gemein-

sam mit verschiedenen Partnern. So arbeiten wir dort

Hand in Hand mit dem Naturpark Solling-Vogler, der

Tourismusinformation Hochsolling sowie der Gastro-

nomie des Wildparks Neuhaus. Vereint unter einem

Dach kooperieren die Partner noch enger. Das Wild-

parkHaus beherbergt eine Multimediaausstellung zu

allen Themen rund um den Wald. Kinder und Erwach-

sene lernen spielerisch und interaktiv die grundlegen-

den Beziehungen im Ökosystem Wald und die Arbeit

der Landesforsten kennen. Im Solling bildet das Wild-

parkHaus einen neuen Anziehungspunkt. Gleichzeitig

ist es eine weitere Säule für unsere Bildungs- und

Informationsarbeit.

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nimmt den

Klimaschutz ernst?

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› wir: für uns ist das eine frage des wachstums.

Bäume sind die Lunge der Welt. Sie nehmen unter anderem das Abgas CO2 auf

und wandeln es in Sauerstoff um, den wir zum Atmen benötigen. Der Kohlenstoff

hingegen verbleibt im Baum. Industriell oder handwerklich genutztes Holz trägt

wesentlich dazu bei, klimaschädliche Gase – allen voran den Kohlenstoff – in

der Atmosphäre zu reduzieren. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Der im Holz

gebundene Kohlenstoff ist in Möbeln, Musikinstrumenten oder gleich ganzen

Häusern aus Holz über einen langen Zeitraum gespeichert.

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Ein Baum produziert mit seinen Blättern als Sonnenkollektoren und mit-

hilfe von Kohlenstoff, Wasser und zahlreichen Nährstoffen Holz. Wird der

Baum alt, zerfällt er und verrottet. Dabei gibt er gebundene Stoffe wieder

an die Atmosphäre ab. Als vorher verarbeitetes Holzprodukt hingegen

bleibt der Kohlenstoff länger gebunden. Über diesen PRODUKTSPEICHER

sind zahlreiche Tonnen klimaschädlicher Gase einsparbar.

Klimaschützer Holz

klimagase konservieren

Erdöl und andere Rohstoffe in den Tiefen der Erde schlossen über Jahrtausende

Klimagase als »fossile Wälder« im Innern ein. Als endliche Ressourcen sind sie nur

begrenzt verfügbar und setzen bei ihrer Nutzung zusätzlich die umweltbelastenden

Stoffe wieder frei. Oberirdische Wälder hingegen sind lebende CO2-Speicher, die

sich durch stetiges Wachstum auszeichnen. Entnommenes und weiterverarbeitetes

Holz trägt ebenfalls aktiv dazu bei, unser Klima und die Umwelt zu schonen. Im

Schnitt verfügt Holz in langfristiger Verwendung über eine durchschnittliche

Lebensdauer von fast 50 Jahren. In alten Fachwerkhäusern sind sogar oft Balken

seit 200 Jahren und mehr im Einsatz. Langlebige Holzprodukte bilden damit einen

zweiten oberirdischen »Wald«, indem sie CO2 nachhaltig in sich binden.

ein klimafreundlicher baustoff

Alle langlebigen Gegenstände aus Holz wie Tische, Türen oder Treppen erweisen

sich als effektive Kohlenstoffspeicher und Klimaschützer. Ungefähr 44 Prozent

des Holzes aus den Landesforsten verarbeitet die Holzindustrie zu Produkten mit

langer Lebensdauer. Oder anders ausgedrückt: Allein im vergangenen Jahr haben

wir zusätzlich zum Waldspeicher etwa 750.000 Festmeter in einem langfristigen

Kohlenstoffspeicher angelegt. Als Baustoff ist Holz der klimafreundlichste von al-

len. Während Holz natürlich wächst, entsteht jeder andere Baustoff erst künstlich

unter einem vielfachen energetischen Aufwand. Dem Bauen mit Holz sind heute

nahezu keine Grenzen gesetzt: Es gibt Häuser, die bis auf den letzten Dübel zu

100 Prozent aus Holz gefertigt sind.

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Im Gegensatz zu endlichen, fossilen Rohstoffen

zeichnet sich Holz durch eine sehr gute Klimabilanz

aus und ist in seiner Einsatzweise besonders vielseitig.

Als umweltschonende Alternative leistet unsere nach-

haltige Holzproduktion einen SUBSTITUTIONSEFFEKT ,

da durch die Verwendung von Holz fossile Ressourcen

geschont werden.

Neben dem Holz gibt es in den Landesforsten aber

noch weitere – und auf den ersten Blick unbemerkte

– Klimaschützer: zahlreiche kleinere und größere

Moorf lächen …

W I R D I M H O L Z A U F

D A U E R G E B U N D E N

CO2

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Forst- oder landwirtschaftlich genutzte, trockengelegte Moorfl ächen geben klimaschäd-

liche Treibhausgase an die Umwelt ab. Die Renaturierung und der Schutz von Mooren

gehören heute zu den wirkungsvollsten Mitteln, um Klimagase dauerhaft im Boden zu

binden. Seit über 30 Jahren sind Moorgebiete der Niedersächsischen Landesforsten ein

wichtiger Bestandteil des LANDESWEITEN MOORSCHUTZPROGRAMMS.

moorwälder sind besondere wälder

Innerhalb der Landesforsten erfassen wir alle intakten

und trockengelegten Moore. Wir bewerten und prü-

fen, welche Areale genügend Potenzial besitzen, um

Torfwachstum oder -bildung anzuregen. Nach über

drei Jahrzehnten erfolgreichem Moorschutz in den

Landesforsten arbeiten wir aktuell gemeinsam mit

dem Niedersächsischen Umweltministerium an der

Weiterentwicklung des Moorschutzes. In den Vorder-

grund rückt zunehmend die Bewertung der Klima-

effizienz: Wo liegen die aussichtsreichsten Flächen,

um CO2 dort nachhaltig zu senken? Die Bereiche mit

dem größten Potenzial gehen wir an, um die kontinu-

ierliche Abgabe der Klimagase schnellstmöglich zu

reduzieren. Durch unsere Naturdienstleistungen verfü-

gen wir über eine langjährige, umfassende praktische

Erfahrung in Sachen Moorschutz. Unsere Experten

kennen die Zusammenhänge zwischen klimarelevanten

Gasen, Landschaftswasserhaushalt und Biodiversität.

All das gilt es bei einem effektiven Renaturierungs-

konzept zu berücksichtigen. Wir verfügen über das

notwendige Know-how, die Maßnahmen effizient

umzusetzen und die Ergebnisse zu dokumentieren

bzw. zu evaluieren.

Moore – die unterschätzten Klimaschützer

wir (ver)antworten

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neues torfwachstum im solling

Ein Beispiel gelungener Renaturierung von trockengelegten Moorflächen ist der

»Mecklenbruch« im Solling. Vor über zehn Jahren haben wir begonnen, die Ent-

wässerungsgräben zu verschließen und ungünstige Baumbestände wie ange-

pflanzte Fichten zu entfernen. Die ersten Erfolge zeigten sich schnell. Heute ist

das Moorgebiet »Mecklenbruch« ein geschützter Lebensraum typischer, seltener

Pflanzen- und Tierarten wie der Smaragdlibelle. Das Moorwachstum, das mit der

Torfbildung klimaschädliche Gase dauerhaft im Boden bindet, hat wieder einge-

setzt. Allein im Solling gibt es bereits 100 Hektar renaturierte Moore – eine Fläche,

die fast fünfmal so groß wie der Zoo in Hannover ist. Bis 2024 wollen wir diese

Gebiete auf 440 Hektar erweitern.

im »mecklenbruch« im soll ing

H AT D A S M O O R WA C H S T U M W I E D E R E I N G E S E T Z T

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»krickmeere« im detail

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kommt die Natur zu ihrem Recht?

› durch uns – dank zahlreicher ausgleichsflächen

Tagtäglich reduziert sich der Naturraum in Niedersachsen um acht Hektar. Das

entspricht in etwa der Größe von elf Fußballfeldern. Grund dafür sind verschiedene

Infrastruktur- oder Bauprojekte wie Straßen, Einkaufszentren oder das Errichten

von Gewerbegebieten. Deshalb bieten die Niedersächsischen Landesforsten ihre

Naturdienstleistungen an, mit deren Hilfe Bauträger die vom Gesetzgeber vorge-

schriebenen Ausgleichsmaßnahmen durchführen können. So entstehen neue

Lebensräume, in denen sich die Natur entfalten kann.

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AUSGLEICHSMASSNAHMEN sind heute sehr wichtige Instrumente für den Natur-

schutz in Deutschland. Jedes Bauvorhaben, das unversiegelte Fläche verbraucht,

ist zwangsläufi g an ein Engagement im Naturschutz gebunden. Damit beide

Projekte gelingen, bieten die Niedersächsischen Landesforsten in großen Flächen-

pools passende Angebote für Bauträger.

Chancen für mehr Vielfalt

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Fest in das Bundesnaturschutzgesetz verankert, gibt

die sogenannte Eingriffsregelung für jedes Bauprojekt

in Deutschland den Rahmen für die entsprechenden

Ausgleichsmaßnahmen vor. Beansprucht beispielsweise

ein Straßenbauprojekt eine Wasserlandschaft, so muss

diese per Gesetz an anderer Stelle neu entstehen.

potenzialanalysen

gewährleisten den erfolg

Dank umfangreicher Vorerkundungen auf unseren

Flächen sind wir in der Lage, Unternehmen mit kon-

kreten Bauprojektplänen bereits zu einem frühen

Zeitpunkt eine zu ihrer Projektplanung passende

Maßnahme anzubieten. Unsere Experten prüfen die

unterschiedlichen Bodensituationen und bewerten

das Entwicklungspotenzial eines jeden Gebiets im

Vorfeld – hin zu einem intakten Ökosystem. Ins gesamt

1.800 Hektar verschiedenster Landschaftspotenziale

befinden sich in unserem rechtlich anerkannten Aus-

gleichsflächenpool. Anhand dieser Potenziale bewer-

ten wir die realisierbaren Möglichkeiten für jede dieser

Flächen, beispielsweise welche Teilfunktionen in der

Vergangenheit vorhanden waren und in Zukunft wie-

der herzustellen sind. Auf 600 Hektar, einer Fläche,

die etwa dreimal der des Fürstentums Monaco ent-

spricht, haben wir bereits erfolgreich Naturschutz-

projekte im Sinne der Eingriffsregelung umgesetzt.

neue natur in guten händen

Die Ausgleichsmaßnahmen ersetzen allerdings nicht

unsere grundlegenden Naturschutzaufgaben, son-

dern sind eine darüber hinausgehende, ergänzende

Dienstleistung der Landesforsten. Die Flächen liegen

außerhalb bestehender Naturschutzgebiete. Auf diese

Weise schaffen wir für die Natur konsequent neue

Räume. Im Auftrag der Bauträger und unter Aufsicht

der Genehmigungsbehörden übernehmen wir dauer-

hafte Verantwortung für diese Flächen und sorgen für

ihre nachhaltige Pflege. Zur Erfolgsmessung erfassen

wir sämtliche Maßnahmen sowie ihre Auswirkungen

auf das Terrain und sein Umland.

Wie schnell und wirkungsvoll die Natur von den

Ausgleichsmaßnahmen profitiert, zeigt das bereits

renaturierte Feuchtgebiet »Krickmeere« im Nord-

westen Niedersachsens.

acht qualif iz ierte projek tmanager sorgen für die

umsetzung unserer »naturdiens tleis tungen« :

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› ÖKOLOGISCHE ERSTINSTANDSETZUNGEN UND ERHALTUNGSPFLEGE

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K ATA S T E R S D E R N L F

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in den grossen fl ächenpool s

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Seit 2007 sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen als Naturdienstleistungen ein

fester Bestandteil des Portfolios der Niedersächsischen Landesforsten. Das Feuchtgebiet

»KRICKMEERE« zeigt anschaulich, was schon wenige Jahre gezielter Naturentwicklung

im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen bewirken. Von unseren Erfahrungen profi tieren

in Zukunft auch die »RUTHENWIESEN« im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn.

frösche als erfolgsmesser

Heute greifen die Landesforsten auf einen fast zehn-

jährigen Erfahrungsschatz mit den Flächenpools zu-

rück. Eines der ersten Projekte waren die »Krickmeere«

im Forst Upjever bei Wilhelmshaven. Dort wurde seit-

dem eine ehemals trockengelegte Waldlandschaft zu

einem Feuchtgebiet entwickelt. Zahlreiche typische,

auch seltene Pflanzen- und Tierarten wie die Späte

Adonis-Libelle sind dort seitdem wieder zu finden –

ein Beleg für den Erfolg unserer Maßnahmen. Seit

Beginn der Arbeiten in den »Krickmeeren« haben wir

viele wertvolle Erkenntnisse gesammelt, dazugelernt

und unser Konzept zur Wiedervernässung und Rena-

turierung immer weiter verbessert. Dieser Erfahrungs-

schatz fließt heute in unsere aktuellen Projekte ein.

erfahrung ermöglicht effizienz

In den »Krickmeeren« startete das Projekt auf einer

Fläche von acht Hektar. Erst nach und nach haben

wir das Projektgebiet ausgeweitet, heute umfasst es

über 35 Hektar. Auf Basis der dort gewonnenen Er-

fahrungen setzen wir heute Maßnahmen von Anfang

an auf größeren Flächen um und beziehen auch das

Umland in unser Konzept ein. Bei den »Ruthenwiesen«

im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn planen wir

deshalb schon bei Projektbeginn mit einer Größe

von 85 Hektar. Das Areal grenzt direkt an die euro-

päischen Natura-2000-Schutzgebiete »Sager Meere«

und »Alhorner Fischteiche«. Dadurch ist das Entwick-

lungspotenzial besonders groß. Seltene Arten aus die-

sen Gebieten können bei erfolgreicher Renaturierung

schneller auf die »Ruthenwiesen« überwechseln und

sich ausbreiten. Hier ist das Ziel eine Wiedervernässung

über den Rückbau der vorhandenen Entwässerungs-

gräben, um die ursprünglichen Standortverhältnisse

wiederherzustellen. Gleichzeitig fördern wir die Ent-

wicklung von natürlichen Waldgesellschaften. Ab-

hängig von Bodensituation und Wasserstand ist dort

die typische Tier- und Pflanzenwelt der Moorwälder,

Birken- und Stieleichenwälder sowie der Buchen-

wälder Ziel der Entwicklungsmaßnahmen.

transparenz und offenheit

Die geplanten Veränderungen prägen die Landschaft

auch optisch sehr stark, weshalb die breite Öffent-

lichkeit solchen Projekten anfangs manchmal kritisch

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»sumpfmoor« & »krickmeere«

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Zukunft für natürliche Entwicklung

wir (ver)antworten

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W I E S E N « G R O S S S E I N

gegenübersteht. Um jeden von der Bedeutung un-

serer Arbeit zu überzeugen, setzen wir daher auf eine

transparente Kommunikation unseres Vorgehens.

Unsere Ziele und alle dafür notwendigen Schritte sind

so leichter nachzuvollziehen. Die Erfahrung zeigt, dass

sich die Ergebnisse meist schnell und für jedermann

sichtbar einstellen. Ein vitaler, sich erholender Le-

bensraum überzeugt die Menschen. Das unterstützen

wir, indem wir die Ergebnisse anhand ökologischer

Wirkungskontrollen regelmäßig dokumentieren und

so mit Genehmigungsbehörden und Bauträgern die

zielgerichtete Entwicklung nachhaltig sicherstellen.

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› aus einem gesunden arbeitsumfeld für motivierte und

leistungsstarke mitarbeiterinnen und mitarbeiter

Der demografische Wandel stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen – auch die

Niedersächsischen Landesforsten mit einer Verantwortung für rund 1.300 Mitarbeiter.

Der Wandel trifft uns in besonderem Maße: Rund 30 Prozent unserer Mitarbeiter

werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Wir sehen uns also in

der Pflicht, das Wohlergehen und die langfristige Gesundheit jedes Einzelnen sicherzu-

stellen und optimal zu unterstützen. Mit an den Forstberuf angepassten Maßnahmen

schaffen wir ein gesundes Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter. Denn sie sind die

Grundlage unseres gemeinsamen Erfolgs.

› rbeitsumfeld für mo aus einem gesunden a

nehmt ihr eure Energie?

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vorsorge mit weitsicht

Um dieser Problematik entgegenzusteuern, haben

die Landesforsten bereits vor Jahren im Rahmen eines

betrieblichen Gesundheitsmanagements umfangreiche

Maßnahmen ins Leben gerufen. Ein zentrales Instru-

ment, um Unfällen oder Stürzen in unwegsamem

Waldgelände vorzubeugen, ist das Programm »Fit

im Forst«. Das direkt auf Forstberufe zugeschnittene

Angebot findet unter der Anleitung von Physiothera-

peuten statt und steht allen Mitarbeitern offen. Jede

Woche treffen sich die Kollegen in den Forstämtern

zum gemeinsamen Sport und trainieren Körperhal-

tung, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination. Mit

Erfolg: Sie fühlen sich fitter und gesünder.

arbeitsschutz ohne ausnahme

Generell hat der Schutz unserer Mitarbeiter in jeder

Hinsicht Vorrang. Durch das hohe Gefahrenpotenzial

bei der Waldarbeit verfolgen wir eine konsequente

Strategie zum Arbeitsschutz mit kontinuierlicher Op-

timierung. Arbeitsprozesse und -geräte passen wir so

an die jeweiligen Verfahren an, dass sie Gesundheits-

risiken auf ein Minimum reduzieren: Beispielsweise

verwenden wir moderne Motorsägen, die weniger

Abgase verursachen. Der Einsatz von Harvestern zur

maschinellen Holzernte schont die Gesundheit unserer

Forstwirte, weil sie so nur noch einen kleinen Teil der

Holzernte manuell aufarbeiten müssen. Regelmäßige

Notfallübungen tragen zusätzlich dazu bei, die Auf-

merksamkeit gegenüber potenziellen Risiken zu erhö-

hen und im Ernstfall schnelle Hilfe zu leisten. Kontinu-

ierliche Fortbildungen schulen unsere Mitarbeiter zu

allen Aspekten rund um den Arbeitsschutz. Dass wir

auf der richtigen Spur sind, zeigt der jährliche Unfall-

bericht der Landesforsten: Seit Jahren sinkt die Zahl

der Unfälle.

Mit unserer Rettungskette »Forst« und den ausge-

wiesenen Notfalltreffpunkten in allen Wäldern der

Niedersächsischen Landesforsten übernehmen wir

nicht nur Verantwortung für unsere Mitarbeiter,

sondern für alle Menschen, die im Wald unterwegs

sind.

Waldarbeit ist anstrengend und beansprucht den Körper überdurch-

schnittlich. Daher arbeiten Forstwirte durch gesundheitliche Einschrän-

kungen oft nicht bis zum üblichen Rentenalter. Gleichzeitig ist es

aufgrund des DEMOGRAFISCHEN WANDELS , einer gestiegenen Lebens-

erwartung und des Generationenvertrags notwendig, dass Menschen

in Deutschland länger im Job verbleiben.

Kein Risiko beim Thema Gesundheit

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2000N O T FA L LT R E F F P U N K T E

B I E T E N WA L D B E S U C H E R N

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› 3

7

mehr sicherheit

Mit dem Ziel, bei einem Unfall die Zeit bis zum Ein-

treffen der Rettungsdienste zu verkürzen, haben wir

seit 2011 Notfalltreffpunkte eingerichtet. Anfangs

nur in den Harzforstämtern eingesetzt, nutzen wir

das simple, aber lebensrettende System inzwischen

in allen Forstämtern Niedersachsens. Als Grundlage

für das flächendeckende Einrichten der Treffpunkte

dienten die umfangreichen Daten unseres digitalen

geografischen Informationssystems. Gemeinsam mit

den Landkreisen haben wir eine individuelle Nomen-

klatur entwickelt. So ist jeder der über 2.000 Not-

falltreffpunkte einzigartig und über seinen Namen

schnell identifizierbar. Verwechslung ausgeschlossen.

rettungskette für schnelle hilfe

Innerhalb der Rettungskette der Landesforsten spielen

die Notfalltreffpunkte auch für die Sicherheit der Mit-

arbeiter eine zentrale Rolle. Um schnelle Hilfe jeder-

zeit zu gewährleisten, bestehen unsere teilautonomen

Arbeitsgruppen (TAG) im Wald aus mindestens drei

Personen. Geschieht in der TAG ein Unfall, leistet ein

Kollege Erste Hilfe und betreut das Opfer vor Ort. Der

dritte Kollege alarmiert die Rettungsdienste und gibt

den nächsten Notfalltreffpunkt zur Orientierung an.

Die Standortdaten jedes Notfalltreffpunkts liegen den

Rettern vor, sodass sie ihn direkt und ohne Zeitverlust

finden. Dort angelangt, führt der dritte Kollege die

Rettungskräfte zum Unfallort.

digitale hilfe für waldbesucher

Seit Anfang 2013 sind die Notfalltreffpunkte über

eine deutliche Beschilderung auch für die Öffentlich-

keit nutzbar. Der technologische Fortschritt und eine

weite Verbreitung von Smartphones machen es mög-

lich: Über unsere Landesforsten-App sind alle Wald-

besucher in der Lage, sich über den nächstgelegenen

Notfalltreffpunkt zu informieren. Wanderer, Geoca-

cher sowie Reiter sind begeistert von dieser Funkti-

on – und auch die Rettungskräfte selbst. Ebenso hat

unser System der Notfalltreffpunkte andere Forstbe-

triebe, zum Beispiel die Bundesforsten, überzeugt. Sie

haben es komplett für ihre Waldflächen übernommen.

Neben unseren eigenen Mitarbeitern suchen immer mehr

Menschen Erholung im Wald, befeuert durch neue Freizeit-

trends wie Geocaching oder GPS-Wandern, gelegentlich

auch abseits der üblichen Wege. Geschehen Unfälle, ist eine

schnelle RETTUNGSKETTE überlebenswichtig.

Wenn jede Minute zählt

wir (ver)antworten

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lehrt uns der Wald?

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› staunen über die vielfalt der natur

Was wissen Kinder und Jugendliche heute über den Wald?

Naturentfremdung heißt das große Schlagwort, das die

Lücken im Verstehen und Erfahren von ökologischen

Lebensgrundlagen wohl am besten beschreibt. Wir stellen

erlebnisorientierte, naturnahe Angebote dagegen.

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wir (ver)antworten

Handy aus – Erlebnis an

Ein zentraler Ort, um unsere Waldpädagogikkonzepte

umzusetzen, sind unsere zehn WALDPÄDAGOGIKZENTREN

(WPZ). Sie bieten einen Erfahrungsraum, der im Herzen der

Natur liegt und mit ganz praktischen Ansätzen arbeitet.

Jedes dieser Zentren betreut eine eigene Bildungsregion und

bietet sowohl eintägige als auch mehrtägige Angebote.

kinder und jugendliche

kennen den wald nicht mehr

Das bestätigt der Jugendreport der Universität Mar-

burg immer wieder aufs Neue. Wir meinen, dass

Natur einer der besten Lernorte ist, um dies zu än-

dern. Gleichzeitig haben wir in diesem Kontext einen

eindeutigen Dienstleistungsauftrag des Landes Nie-

dersachsen, verankert im Landeswaldgesetz. Daraus

ergibt sich Waldpädagogik als eine wesentliche Säule

unseres Handelns. Die Landesforsten sind heute mit

Abstand der größte Einzelanbieter außerschulischer

Bildungsangebote in Niedersachsen, eingebettet in ein

landesweites Konzert einer vielfältigen Bildungsland-

schaft. Über 100.000 Kinder und Jugendliche haben

im letzten Jahr eines unserer Angebote genutzt.

naturnah lernen für die zukunft

Unsere Waldpädagogikarbeit ist eingebettet in ein

internationales Konzept, die UN-Dekade »Bildung für

Nachhaltige Entwicklung«. Unser Ziel ist es, vor allem

Kindern und Jugendlichen nachhaltiges Denken und

Handeln zu vermitteln. Ganzheitliche Bildung versetzt

Menschen in die Lage, wesentliche Entscheidungen

für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich

die eigenen Handlungen auf künftige Generationen

auswirken. Wir konzentrieren uns in diesem Kontext

auf alle Facetten des Waldes, also die ganzheitliche

Darstellung dieses wichtigen Ökosystems.

haus s te inberg

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haus steinberg › mitten im kaufunger wald

Einer dieser Orte ist das Haus Steinberg, mitten im

Kaufunger Wald am südlichsten Zipfel Niedersachsens.

Die ehemalige Ziegelei gehört zum WPZ Göttingen

und liegt fernab von Internet- und Handyempfang.

Genau das stellt Kinder und Jugendliche, die zu Pro-

jektklassenfahrten oder Jugendwaldeinsätzen hierher

kommen, vor große Herausforderungen: Viele von

ihnen waren noch niemals – ganz ohne die neusten

Errungenschaften der Technik – so nah dran an der

Natur.

ganz nah an der natur

Dabei liegt das Haus in prächtiger Umgebung: Auf

sieben Hektar Außengelände finden sich ein Arbore-

tum mit Streuobstwiese, ein Seerosenteich, Gewächs-

haus, Imkerei, ein Hühnergehege, Feuerstellen und

Hängematten. In einer großen Werkhalle haben die

Schüler auch bei schlechtem Wetter die Möglichkeit,

mit dem Werkstoff Holz zu arbeiten.

die klimaneutrale klassenfahrt

Die Projekte und Programme, die Schulklassen hier

durchführen, sind sehr vielseitig und sehr beliebt. Die

wachsende Nachfrage begründet sich auch in dem zu-

nehmend größeren Netz unserer Schulkooperationen.

Zum Beispiel die klimaneutrale Klassenfahrt: Während

einer Woche sammeln die Schüler hier Klimapunkte.

Ziel ist es, am Ende eine ausgeglichene Klimabilanz

zu erreichen. Die Jugendlichen achten während der

gesamten Zeit auf sparsamen Energieverbrauch, auch

in der Freizeit, sind sehr viel draußen und bekommen

eine Menge über den Wald als Wasser- und Klima-

schützer mit. Die Projektklassenfahrt »Wald und

Wasser« geht sogar noch weiter: Hier setzen sich

Schüler der Sekundarstufe eine Woche lang mit dem

Ökosystem Wald und seinem Wasserkreislauf ausein-

ander. Nach einem theoretischen Rundblick über den

globalen Wasserhaushalt und die Rolle des Waldes

für unser Trinkwasser, arbeiten sie ganz praxisnah im

Feuchtbiotop. Eine Exkursion zum Wasserkraftwerk er-

gänzt das Programm. Das Highlight der Woche bildet

allerdings der »Floßtag«: In Kooperation mit der DLRG

fahren die Schüler mit ihren selbst gebauten Holz-

gefährten auf dem hauseigenen Seerosenteich. Das

Projekt stärkt nicht nur das Wissen der Jugendlichen,

sondern beinhaltet auch viele gemeinschaftliche und

soziale Komponenten – eben praktische und naturna-

he Erfahrung auf ganzer Linie.

Mitunter lernen die Jugendlichen

erst hier, was Bäume und Holz

miteinander zu tun haben.

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2013 stand für die Forstwirtschaft ein großes Jubilä-

um im Mittelpunkt: Vor genau 300 Jahren veröffent-

lichte Hans Carl von Carlowitz sein Werk Sylvicultura

oeconomica, in dem er den Begriff Nachhaltigkeit

grundlegend prägte. Für das deutschlandweite Jubilä-

umsjahr organisierten die Niedersächsischen Landes-

forsten zahlreiche Veranstaltungen rund um das

Thema Nachhaltigkeit.

nachhaltig seit jahrhunderten

Schon Ende November 2012 entschied der Solling die

Wahl zum Waldgebiet des Jahres für sich, Teilnahme-

bedingung: ein überzeugendes Nachhaltigkeitskon-

zept. Der Titel fügte sich daher wunderbar in unsere

Feierlichkeiten zum Jahr der Nachhaltigkeit ein, denn

vor allem der Solling spielt in der forstgeschichtlichen

Entwicklung des Nachhaltigkeitsgedankens eine ganz

besondere Rolle. Hier wirkte der Forstmeister Johann

Georg von Langen (1699 – 1776), der unter anderem an

einer möglichst nachhaltigen Nutzung der Wälder ar-

beitete. Im Rahmen der Ernennung zum Waldgebiet des

Jahres und des Jubiläums der Nachhaltigkeit führten wir

im Solling verschiedene Aktionen durch – darunter auch

die Eröffnung des neuen WildparkHauses in Neuhaus.

300 Jahre Nachhaltigkeit

spezial

s ylv icultura oeconomic a

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nachhaltigkeit mehr als eine idee

Nicht nur im Solling, sondern in den gesamten

Landes forsten standen besondere Aktionen auf dem

Programm. Sie gaben uns Gelegenheit, über die um-

fangreichen Aufgaben und unsere Verantwortung als

Landesforsten zu informieren. Im Mittelpunkt stand

vor allem die lange Tradition der Nachhaltigkeit und

ihr hoher Stellenwert: Für uns ist diese jahrhunderte-

alte Idee nicht nur ein Konzept, das wir inzwischen

modernisiert haben, sondern eine Einstellung, die wir

tagtäglich leben. Zum Start des Nachhaltigkeitsjahres

organisierten wir gemeinsam mit dem Getränkeher-

steller VILSA-BRUNNEN eine landesweite Mitmach-

Pflanzaktion, bei der die Teilnehmer hautnah erlebten,

welche Funktionen der Wald als Wasserfilter und

Trinkwasserlieferant übernimmt.

wir zeigen, worauf es uns ankommt

Unter dem Motto »Nachhaltigkeit – mach Dir ein

Bild davon« installierten Mitarbeiter in den Forstäm-

tern niedersachsenweit übergroße Bilderrahmen, die

den Blick auf spezielle Stellen im Wald lenken. Diese

Waldorte profitieren bereits seit über 300 Jahren

von dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit

dem Heimatverein Delligsen richtete das Niedersäch-

sische Forstamt Grünenplan ein großes Meilerfest mit

zahlreichen Attraktionen aus. Der brennende Meiler

erinnerte an die Holzkohlegewinnung in der Frühen

Neuzeit.

alt, aber nicht altmodisch

Wie wichtig Nachhaltigkeit für den Wald, das Klima

und uns Menschen ist, bringen wir Kindern und Ju-

gendlichen nicht nur in unseren Waldpädagogikzen-

tren bei: Für eine optimale Unterstützung der Schüler

und Lehrer haben wir das Internetprojekt »Waldlabor«

konzipiert. Hier nutzen sie pädagogisch aufbereitete

Lernmaterialien und führen als Waldlaboranten span-

nende Versuche im Wald durch. Das Projekt ist lang-

fristig angelegt und bleibt auch 2014 ein wichtiger

Baustein unserer Bildungsarbeit. Für die Landesforsten

war das Jahr der Nachhaltigkeit 2013 ein guter Anlass,

über unsere Arbeit zu informieren. Für uns reicht die-

ser zentrale Leitgedanke allerdings weit in die Zukunft:

Selbst wenn Nachhaltigkeit schon seit 300 Jahren ein

forstliches Dauerthema ist, wird es seine Aktualität

und Bedeutung auch in den nächsten Jahren nicht

verlieren.

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Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Rege-

lungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften

(Unternehmensführung) dar und enthält international und national anerkannte

Standards guter und vertrauensvoller Unternehmensführung. Ziel des Kodex ist es,

das Vertrauen der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung

und Überwachung eines Unternehmens zu fördern. Der Kodex verdeutlicht die Ver-

antwortung von Vorstand und Verwaltungsrat, im Einklang mit den Prinzipien der

sozialen Marktwirtschaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige

Wertschöpfung zu sorgen (Unternehmensinteresse).

Aufgrund seiner gesetzlichen Geltung für börsennotierte Aktiengesellschaften ist

der Kodex für die NLF in der Rechtsform einer Anstalt öffentlichen Rechts rechtlich

nicht verpflichtend. Er wird aber auch anderen Unternehmen empfohlen. Den NLF

ist es ein wichtiges Anliegen, sich als verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner

im Markt zu positionieren. Eine transpa rente Unternehmensführung ist für die NLF

ein wesentlicher Aspekt dieses Anspruchs. Der Verwaltungsrat der NLF hat deshalb

in seiner Sitzung vom 09.12.2009 entschieden, über die im NLF-Gesetz und in der

Satzung der NLF enthaltenen Regelungen hinaus in Anlehnung an die Empfeh-

lungen und Anregungen des Kodex zusammenzuarbeiten.

Die NLF beachten insbesondere diejenigen Regelungen, die sich mit der Struktur

der Or gane, ihren Aufgaben und ihrem Zusammenwirken sowie mit der Trans-

parenz des Unternehmens befassen. In diesen Bereichen entsprechen die NLF weit-

gehend den Empfehlungen und Anregun gen des Kodex. Im Sinne der Transparenz

sind sämtliche vom Unternehmen ver öffentlichten Informationen – darunter der

Jahresabschluss und der Lagebericht – auch über die Internetseite www.landes -

forsten.de zugänglich.

vorstand

Die Anstaltsleitung leitet die Landesforsten in eigener Verantwortung im Interesse

der Landes forsten und unter besonderer Berücksich tigung zum Nutzen des Trä-

gers, der Beschäftigten und der übertragenen öffentlichen Aufgaben. Sie führt

die Geschäfte unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften im NLF-Gesetz, der

Satzung, der vom Verwaltungsrat herbei geführten Beschlüsse von grundsätzlicher

Bedeutung sowie der unternehmensinternen Leitbilder, Betriebsanweisungen und

Konzepte. Der Vorstand trägt Sorge für ein auf die Geschäftsstruktur abgestimmtes

Risiko management und Risiko controlling.

Erklärung der Niedersächsischen Landesforsten

zum Deutschen Corporate Governance Kodex

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Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung mit dem Verwaltungsrat ab und

erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Stra te gieumsetzung.

Er berichtet dem Verwaltungsrat über alle wesentlichen Angelegenheiten, insbe-

sondere über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen

der Unternehmensplanung, die Ergebnisse, den Geschäftsgang, die Lage über die

Geschäfte, die für die Wirtschaft lichkeit und die Liquidität sowie ihre Vermögens-,

Finanz- und Ertragslage von erheblicher Bedeutung sein können, sowie über die

Risikosituation.

verwaltungsrat

Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, den Vorstand regelmäßig zu beraten und

seine Ge schäftsführung zu überwachen. Im Rahmen seiner Kontrollfunktion kann

der Ver waltungsrat vom Vorstand jederzeit Auskunft über alle Angelegenheiten

verlangen und sich weitere Entscheidungen vorbehalten. Er beschließt über die Sat-

zung und die Grund sätze der Geschäftsführung der Anstalt, die Bestellung und die

dienstrechtlichen oder vertragsbezogenen Maßnahmen für deren Mitglieder sowie

die Entlastung der Anstalts leitung. Er beschließt die Bestellung des Abschlussprü-

fers und den vorzulegenden Wirt schaftsplan und genehmigt den Jahresabschluss

und den Lagebericht. Der Verwaltungsrat beschließt über den Erwerb, die Veräuße-

rung und die Belastung von Grundstücken ab einer Wertgrenze von 250.000 Euro,

die Beteiligung an wirtschaftlichen Unternehmen, die Aufnahme von Krediten

oberhalb einer vorbehaltenen Wertgrenze sowie über Leistungs anreizsysteme und

außertarifliche Vergütungen.

Der Verwaltungsrat besteht aus zehn Mitgliedern, von denen fünf Vertreter des

Trägers sind, weitere drei von den Arbeitnehmern der Landes forsten nach den

Vorschriften des Nieder sächsischen Personalvertretungsgesetzes gewählt werden,

einem Wirtschaftsvertreter sowie einem Vertreter der Naturschutzverbände. Die

Amtszeit beträgt jeweils drei Jahre. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Staats-

sekretär Horst Schörshusen aus dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministe-

rium. Stellvertretende Vorsitzende ist Staatssekretärin Almut Kottwitz aus dem

Umweltministe rium. Der Verwaltungsrat beschließt mit der Mehrheit seiner Mit-

glieder. Er hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.

zusammenwirken der organe

Die Organe der Anstalt sind der Präsident und der Verwaltungsrat. Der Präsident

führt die Geschäfte der Anstalt im Rahmen der Grundsätze der Geschäftsführung,

bereitet die Beschlüsse des Verwaltungsrats vor und führt diese aus. Er ist zu-

ständig, soweit nicht der Verwaltungsrat zuständig ist. Die Mitglieder der Organe

der Landesforsten arbeiten bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zum Wohl der

Anstalt zusammen. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats erteilt dem Abschluss-

prüfer den Prüfungsauftrag. Der Abschlussprüfer nimmt an den Beratungen des

Verwaltungsrats über den Jahresabschluss teil und berichtet über die wesentlichen

Er gebnisse seiner Prüfung.

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Lagebericht &

Jahresabschluss

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Grundlagen

rahmenbedingungen

Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) wurden

2005 als Anstalt öffentlichen Rechts gegründet und

mit der Bewirtschaftung des Landeswaldes beauftragt.

Die Tätigkeit der NLF erstreckt sich auf den eigent-

lichen Fortwirtschaftsbetrieb und zusätzliche vom

Land auf die NLF übertragene Aufgaben.

Die Ausgliederung hatte für den Forstwirtschaftsbe-

trieb eine wirtschaftliche Ausrichtung ohne Zuschüsse

und eine Budgetierung der übertragenen Aufgaben

zum Ziel.

Der Landeswald wird nach den Grundsätzen des

Landesprogramms zur »Langfristigen ökologischen

Waldentwicklung in den Landesforsten« (LÖWE) be-

wirtschaftet.

Im Forstwirtschaftsbetrieb erzielen die NLF seit 2007

Überschüsse, was auf die positive Entwicklung des

Holzmarktes und die unternehmerische Ausrichtung

der NLF zurückzuführen ist. Gemäß der jeweiligen Be-

schlüsse des Verwaltungsrats wurde der Großteil der

erwirtschafteten Gewinne an das Land Niedersachsen

ausgeschüttet.

organisation

Organe der Niedersächsischen Landesforsten sind der

Verwaltungsrat und der Präsident. Über den Verwal-

tungsrat nimmt das Land als Träger der NLF wesent-

lichen Einfluss auf alle strategischen Entscheidungen

des Unternehmens.

Das Unternehmen gliedert sich organisatorisch in die

Betriebsleitung mit Sitz in Braunschweig, 24 dezentral

agierende Forstämter, denen 245 Revierförstereien

angeschlossen sind, und zwei Servicestellen (Nieder-

sächsisches Forstplanungsamt [NFP], Niedersächsisches

Forstliches Bildungszentrum [NFBz]).

Organisatorisches Grundkonzept ist eine regional

zugeschnittene Aufbauorganisation, die über eine

transparente Kommunikation verbunden ist und in

der Verantwortung und Entscheidungen so weit wie

möglich dezentral liegen. Die Steuerung des Betriebes

erfolgt auf allen Ebenen durch Zielvereinbarung und

eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter.

Die Forstämter decken flächenmäßig ganz Niedersach-

sen ab, konzentrieren sich jedoch im Süden des Lan-

des (Harz, Leinebergland, Weserbergland, Solling).

Wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur ist das

mit allen 1.300 Mitarbeitern im Jahr 2009 gemeinsam

erarbeitete und beschlossene Unternehmensleitbild.

produkte und dienstleistungen

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der NLF ist die

Holzproduktion. Nadelstammholz, Industrieholz und

Laubstammholz sind die angebotenen Produkte für

die großen belieferten Märkte. 80 % der geernteten

Holzmenge werden an 60 Kunden geliefert, die weit

überwiegend im nord- und mitteldeutschen Raum an-

sässig sind.

Weitere Geschäftsfelder sind Gestattungen (Rechte,

Rohstoffe), Mieten, Pachten sowie Dienstleistungen

(Natur-, Forst- und Jagddienstleistungen).

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Die NLF-Services GmbH ist eine 100 %ige Tochterge-

sellschaft der NLF, die gewerbliche Tätigkeiten bün-

delt. Wichtigster Geschäftszweig ist der Betrieb von

Fried Wald-Standorten auf Grundstücken der NLF.

Die NLF stehen im Wettbewerb mit anderen Waldbe-

sitzern und Dienstleistungskonkurrenten. Der volatile

Holzmarkt hat sich in den letzten Jahren stabil ent-

wickelt. Jederzeit mögliche Naturkatastrophen wie

Windwurf oder Massenvermehrung von Forstschäd-

lingen können die Entwicklung jedoch destabilisieren.

Die Geschäfte sind außerdem an die allgemeine wirt-

schaftliche Entwicklung gebunden.

Gesetzliche und politische Änderungen können kurz-

fristig Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der

NLF ausüben.

ziele und strategien

In der Satzung der Landesforsten sind sieben Ge-

schäftsgrundsätze festgeschrieben, die die Ausrich-

tung der Landesforsten als umweltbewusstes Unter-

nehmen verdeutlichen:

1 › Die Niedersächsischen Landesforsten gewähr-

leisten eine nachhaltige Vermögensentwicklung

des übertragenen Eigentums nach kaufmännischen

Grundsätzen unter Berücksichtigung ausreichender

Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.

2 › Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben

eine nachhaltige Umweltvorsorge, den Schutz der

natürlichen Ressourcen und die Entwicklung des

Erholungswertes entsprechend den Regelungen des

Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die

Landschaftsordnung.

3 › Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist in be-

sonderer Weise dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie

richtet sich nach den Grundsätzen einer ordnungs-

gemäßen und naturnahen Forstwirtschaft und dem

Regierungsprogramm zur »Langfristigen Ökologischen

Waldentwicklung in den Landesforsten« (LÖWE).

4 › Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten in

allen wichtigen Kernbereichen wie z. B. Marketing,

Kundenorientierung, Betriebsorganisation, biologische

und technische Produktion, Nebennutzungen, Jagd

und Naturschutz mit modernen und fortschrittlichen

Strategien.

5 › Die Niedersächsischen Landesforsten streben

die Entwicklung neuer Geschäftsfelder an. Als größter

Anbieter von Leistungen im Umweltbereich in Nieder-

sachsen treiben sie Entwicklungen kreativ und inno-

vativ mit Impulsen für die Branche an.

6 › Auf der Grundlage eines modernen und sachge-

rechten Controllings der Ziele streben die Niedersäch-

sischen Landesforsten eine stetige und nachhaltige

Weiterentwicklung im Sinne eines kontinuierlichen

Verbesserungsprozesses an.

Geschäftsmodell

der NLF

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7 › Ausschlaggebend für eine optimale Zielerreichung

ist die Motivation der Beschäftigten. Diese wird maß-

geblich von einer mitarbeiterorientierten Unterneh-

menskultur beeinflusst. Die Leistungspotenziale der

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen bestmöglich

eingesetzt werden. Die Personalentwicklung soll

daher insbesondere hinsichtlich der Qualifikation einer

stetigen Weiterentwicklung unterliegen. Vertrauens-

volle Zusammenarbeit und Zielvereinbarung sind

wichtige Führungsprinzipien.

steuerungssystem

Das unternehmerische Handeln der NLF ist an den

Aspekten einer ökologischen, ökonomischen und so-

zialen Nachhaltigkeit ausgerichtet. Folglich orientiert

sich die Steuerung sowohl am weiteren Ausbau der

naturschutzfachlichen Leistungen als auch an der pro-

fitablen Bewirtschaftung des Landeswaldes sowie der

Verbesserung von sozialen Aspekten innerhalb und

außerhalb des Unternehmens. Darin kommt die hohe

Gemeinwohlorientierung der NLF zum Ausdruck.

Jährlich werden diese Unternehmensziele als Teilziele

zwischen den Forstämtern, Servicestellen und der Be-

triebsleitung vereinbart. Die Zielvereinbarung enthält

neben finanziellen und naturalen Zielen auch Projekte

im Bereich Naturschutz und Erholung, die die NLF im

Auftrag des Landes Niedersachsen umsetzen.

Die Steuerung erfolgt im Rahmen der Ergebnisverant-

wortung als dezentrales Controlling in allen Betriebs-

teilen und zentral durch die Betriebsleitung anhand

eines Kennzahlensystems in Anlehnung an die Sustain-

ability Balanced Scorecard (SBSC).

Die ökologische Nachhaltigkeit wird am Verhältnis aus

Holzeinschlag zum Hiebssatz, dem von der Forstein-

richtung bemessenen nachhaltigen Nutzungspotenzial

unserer Wälder, gemessen. Der Produktionsflächen-

anteil, den die NLF der natürlichen Dynamik überläßt,

sowie der Anteil an Totholz im Landeswald stellen

weitere Kennzahlen zur Ökologie in den NLF dar.

Die profitable Bewirtschaftung des Landeswaldes

ermitteln die NLF laufend aus der Ergebnisentwick-

lung des Produktbereichs 1, dem Produktbereich

zur Produktion von Holz und anderen Erzeugnissen.

Kennzahlenbäume stellen zudem die Entwicklung

nachgeordneter Kennzahlen wie Einschlagsmenge,

Durchschnittspreise und Produktionskosten dar.

Die Ergebnisermittlung erfolgt nach den Regeln der

Gewinn- und Verlustrechnung zur Handelsbilanz.

Zur Verbesserung von sozialen Aspekten ist die Mitar-

beiterzufriedenheit eine wesentliche Kenngröße. Die

Nettowertschöpfung der NLF als volkswirtschaftliche

Kennzahl sowie die Medienresonanz ergänzen die

Kennzahlen zur Steuerung der sozialen Nachhaltig-

keit. Die wirtschaftliche Erfüllung der Aufträge des

Landes im übertragenen Wirkungskreis wird an der

Ergebnisentwicklung der Produktbereiche 2 bis 5 ge-

messen.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) zur Einhaltung von

Richtlinien und Abwehr von Schäden baut prozessab-

hängig auf Zutrittskontrollen, schriftlichen Weisungen

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und Maßnahmen wie dem Vier-Augen-Prinzip zur

Abwehr illegaler Vorgänge insbesondere in der Buch-

haltung auf. Prozessunabhängig prüft die Interne Re-

vision laufend betriebsinterne Vorgänge und berichtet

dem Präsidenten.

Als Externes Kontrollsystem durchleuchten jährlich

externe Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Prüfung des

Jahresabschlusses und fallweise der Landesrechnungs-

hof das Unternehmen auf Einhaltung von Richtlinien.

Ferner unterliegen die NLF der Rechtsaufsicht und

bei den übertragenen Aufgaben der Fachaufsicht des

Landes.

forschung und entwicklung

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Nord-

westdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göt-

tingen zur Naturwald- und Biodiversitätsforschung,

zur Klimafolgenabschätzung, zur Weiterentwicklung

waldbaulicher Verfahren sowie im Bereich des Forst-

schutzes.

Strategisch herausragend ist das Projekt zur Anpas-

sung der Waldentwicklungsplanung an verschiedene

Prognosen zum Klimawandel. Auf Basis der zu erwar-

tenden Ergebnisse des CLIFF-Projektes werden sich er-

forderliche Schritte bald konkreter bestimmen lassen.

Auch aus den Erhebungen im Projekt NWE5 (Natürli-

che Waldentwicklung) werden Konsequenzen abzu-

leiten sein. Innerhalb dieses Projektes werden ökolo-

gische »Hotspots« erhoben und gesichert. Weitere

wichtige Themen sind derzeit aus Sicht der NLF die

Forschungen zur stofflichen Verwendung von Buchen-

holz, vorzugsweise im Hochbau, zur Anbauwürdigkeit

von nicht heimischen und heimischen gebietsfremden

Baumarten im Zuge der sich verschiebenden Umwelt-

bedingungen und die Forschungen zur Bedeutung von

Flächenstilllegungen für die Artenvielfalt.

Im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum

(NFBz) werden technische Arbeitsverfahren und die

Arbeitsorganisation fortentwickelt.

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gesamtwirtschaftliche und branchen-

bezogene rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft ist 2013 mit 3,0 % moderat ge-

wachsen. Im Euroraum (EU 28) konnte 2013 kein

Wachstum erzielt werden. Innerhalb Europas gehörte

Deutschland mit 0,4 % Wachstum zu der Gruppe der

Länder mit gering positivem Wachstum.

Der Holzmarkt entwickelte sich stabil. Die ange-

spannte Lage vieler Holz verarbeitender Betriebe hielt

jedoch an.

Die konstante Nachfrage nach Nadelstammholz auf-

grund der hohen Verarbeitungskapazitäten hat dazu

beigetragen, dass das hohe Preisniveau relativ stabil

blieb bzw. nur leicht um 2,6 % gesunken ist. Die Ab-

satzmenge der NLF entsprach in etwa der Vorjahres-

menge.

Der Personalaufwand stieg 2013 wegen der Tarifer-

gebnisse und einem in 2013 beschlossenen Alters-

teilzeitpaket für Forstwirte um 3,6 %.

geschäftsverlauf

Auch wenn sich das Geschäftsjahr 2013 leicht unter

dem Niveau von 2012 entwickelte, ist es insgesamt

erfreulich verlaufen. Dies betraf insbesondere

die Umsatzerlöse des Forstwirtschaftsbetriebs, die

130 Mio. EUR betrugen (2012: 128 Mio. EUR).

Der stagnierende Ertrag und ein höherer Aufwand

resultierten schließlich in einem gegenüber 2012

um 23 % gesunkenen Gewinn in Höhe von

14,5 Mio. EUR im PB 1 (2012: 18,9 Mio. EUR).

Der Gewinn der NLF-Services-GmbH aus dem Jahr

2012 wurde nach Beschluss des Aufsichtsrates in vol-

ler Höhe von rund 678 Tsd. EUR (nach Steuern) an die

NLF abgeführt und trug mit 5 % zum Jahresergebnis

der NLF bei.

Das durch die Finanzhilfen des Landes gebildete

Budget für die übertragenen Aufgaben wurde 2013

nahezu eingehalten. 2012 wurde die Liegenschaftsof-

fensive beendet. Der bislang hierfür vorgesehene

Aufwand belastete das Budget nicht mehr. Projekte

wurden streng am Rahmen des Budgets ausgerichtet.

Der geringe erforderliche Ausgleichsbetrag soll der

Rücklage PB 2–5 entnommen werden.

Die Nettowertschöpfung der Niedersächsischen Lan-

desforsten betrug 69,2 Mio. EUR (2012 71,5 Mio.

EUR). Die NLF vergaben Aufträge an forstwirtschaft-

liche (Lohn-)Unternehmer in Höhe von 35,9 Mio. EUR

(2012: 33,8 Mio. EUR).

holzmarkt

Die Rahmenbedingungen der Holzmärkte waren gut.

Wie in den Vorjahren bestanden bei allen Nadelholz-

produkten ganzjährig Nachfrageüberhänge, während

es bei der Buche erst in der zweiten Jahreshälfte zu

einer spürbaren Belebung kam. Die teilweise unge-

wöhnlichen Witterungsverläufe haben im Jahresver-

lauf leichte Störungen bei der Holzbereitstellung und

-vermarktung verursacht.

Der getätigte Holzeinschlag stimmte wie in den Vor-

jahren mit dem nachhaltigen Hiebssatz überein. Da

die genutzte Einschlagsmenge mit 1,701 Mio. Fm

Wirtschaftsbericht

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wiederum unter dem jährlichen Zuwachs der Landes-

forsten liegt, hat sich der Holzvorrat im Landeswald

auch im Geschäftsjahr 2013 um etwa 500 Tsd. Fm

erhöht.

Der Jahresdurchschnittserlös sank von 62,51 EUR / Fm

auf 60,91 EUR / Fm.

Zu dem Preisrückgang haben vor allem die Industrie-

holzprodukte beigetragen.

Das Nadelsägeholz blieb dagegen exakt auf Vorjahres-

niveau von deutlich über 90 EUR/Fm im Leitsortiment.

Auch das Buchensägeholz blieb auf Vorjahresniveau.

Die Nachfrage nach Brenn- und Energieholz ist weiter-

hin ungebrochen hoch. Die erzielten Preise für Brenn-

scheitholz liegen in den mittleren und nördlichen

Regionen Niedersachsens teilweise über den C-Holz-

Preisen der Buche. Die Landesforsten sind jedoch

bestrebt, die langfristigen Kunden der stofflichen

Verarbeitung weiterhin zu bedienen und bewusst auf

Mitnahmeeffekte auf den energetischen Spotmärkten

zu verzichten.

Die Preismargen im Bereich der Holzhackschnitzel

(»frei Werk«) sind nach wie vor sehr eng, sodass

auf dem bisherigen Preisniveau rund 80.000 Fm

(240.000 Srm) an die Kunden geliefert wurden,

darunter auch 35.000 Srm an das Blockheizkraftwerk

in Hildesheim.

Die Holzerntekosten beliefen sich auf 24,98 EUR/Fm

und stiegen somit um rund 1 EUR / Fm. Hierbei spielten

Neben- und Verteilkosten eine größere Rolle als nur

geringe Veränderungen in der Einschlagsstruktur.

Das Auftragsvolumen, das vor allem den forstlichen

Dienstleistern zufloss, die für die NLF betriebliche Ar-

beiten durchführen, erreichte mit 35,9 Mio. EUR einen

Spitzenwert.

jagd

Die Einnahmen aus dem Geschäftsfeld »Jagd« lagen

2013 mit rund 5,3 Mio. EUR leicht unter dem Vorjah-

resergebnis.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Aufwendungen

insbesondere im Personalbereich deutlich an. Ursache

hierfür war vor allem der stark intensivierte Jagdbe-

trieb in Wildschadensschwerpunkten. Zudem haben

die NLF ein Forschungsvorhaben des Bundesinstituts

für Risikobewertung zur Lebensmittelsicherheit von

jagdlich gewonnenem Wildbret unterstützt. Auf-

grund der Entwicklungen schloss das finanzielle Er-

gebnis des Jagdbetriebs mit einem Defizit von

751 Tsd. EUR ab.

Die Schalenwildstrecke lag mit rund 27.000 Stück

auf einem hohen Niveau. Während sich die Strecken

bei Reh- und Schwarzwild rückläufig entwickelten,

zeugen die gestiegenen Strecken beim Rot- und

Damwild (rd. 3.000 bzw. rd. 1.800 Stück) von stark

zunehmenden Wildbeständen in Niedersachsen. Nicht

ökosystemverträgliche Populationshöhen des verbei-

ßenden Schalenwildes gefährden in einigen Regionen

die waldbaulichen Investitionen und erhöhen durch

Verbiss- und Schälschäden das betriebliche Risiko.

75 % der NLF-Gesamtstrecke wurden von privaten

Jägern erlegt, 1.284 Jagderlaubnisscheine wurden

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ausgestellt, 40.000 ha Landeswald (13 %) werden

durch Jagdpächter bejagt.

Im April 2013 begann die Umstellung auf bleifreie

Munition in den NLF. Sie ist zum 01.04.2014 verbind-

lich geworden.

wegebau

Rund 9,4 Mio. EUR wurden in die Pflege und Unter-

haltung des 11.000 km umfassenden Wegenetzes und

den Neubau und Ersatz von Brücken und Durchlässen

investiert.

Seit einigen Jahren liegt darüber hinaus ein Schwer-

punkt bei der Sanierung der belasteten Teerwege.

Hier wurden in 2013 48 km erneuert, was einem Auf-

tragsvolumen von 2,9 Mio. EUR entspricht.

liegenschaftsbewirtschaftung

Bei der »Bewirtschaftung der Liegenschaften« wurde

das gute Ergebnis des Vorjahres mit einem Ertrag von

7,7 Mio. EUR (inkl. FriedWald) leicht verbessert.

ausgleichs- und ersatzmassnahmen

Die Umsätze im Produktbereich des Vertragsnatur-

schutzes erhöhten sich auf 5,8 Mio. EUR.

Mit den geschlossenen Verträgen verpflichten sich die

NLF zu Naturdienstleistungen, die bis zu 30 Jahre in

der Zukunft zu Aufwand führen. Um die vertraglichen

Verpflichtungen in den Folgejahren durchführen zu

können, werden passive Rechnungsabgrenzungspos-

ten aufgebaut, welche zum Jahresabschluss 2013 in

Summe für den Geschäftsbereich 8,6 Mio. EUR be-

tragen (Vorjahr: 5,5 Mio. EUR).

Die NLF haben mittlerweile in ganz Niedersachsen ein

Netz von Kompensationspools angelegt (insgesamt

ca. 3.000 Hektar), in denen ein differenziertes Ange-

bot von verschiedenen Naturdienstleistungen besteht.

liegenschaftsmanagement

Die Niedersächsischen Landesforsten haben im Ge-

schäftsjahr 2012 die Landesverwertungsoffensive

abgeschlossen, sodass im Berichtsjahr nur wenige

Immobilienan- und -verkäufe im Rahmen des neuen

eigenbetrieblichen Immobilienmanagements getätigt

wurden.

Einige wenige Immobilienverkäufe wurden noch

abgewickelt, die 2012 verbindlich im Rahmen der

Verkaufsoffensive abgeschlossen wurden. Zeitliche

Verzögerungen in den Vertragsabwicklungen verscho-

ben einige maßgebliche Zahlungseingänge in das Jahr

2013, sodass aus den Einnahmen aus Liegenschafts-

verkäufen noch ein Restbetrag von 2,3 Mio. EUR im

ersten Quartal 2013 überwiesen wurde.

Der Saldo aus An- und Verkäufen in Höhe von

1,28 Mio. EUR soll einer Rücklage für Waldankäufe

zugeführt werden.

Die in 2013 erzielten Verkaufserlöse setzten sich aus

1,4 Mio. EUR aus dem Verkauf entbehrlicher bebauter

Immobilien (zehn Objekte) sowie 0,2 Mio. EUR aus

dem Verkauf von Baugrundstücken zusammen. Der

Erlös aus der Veräußerung von Waldflächen betrug für

Wirtschaftsbericht

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40 Objekte insgesamt 2,5 Mio. EUR. Im Geschäfts-

jahr 2013 wurden 131 ha Landeswald in einer Größe

zwischen unter 0,1 bis zu 65 ha verkauft, wovon

jedoch 130 ha noch auf Vertragsbeurkundungen aus

dem Jahr 2012 beruhten. Dem standen zwölf Ankäufe

von in Summe 20 ha Wald und wenig Grünland ge-

genüber, die die Wälder der NLF in verschiedenen

Gebieten arrondiert haben. Zusätzlich ergibt sich eine

Veränderung der Waldfläche der Landesforsten in

Höhe von 281 ha Flächenzugang und 216 ha Flächen-

abgang im Zuge von vier Tauschgeschäften zur gegen-

seitigen Arrondierung. Dies bedeutet in Summe einen

Flächenzugang von 65 ha.

Aus der Flächenbilanz in der nebenstehenden Tabelle

können die veräußerten und erworbenen Waldflächen

entnommen werden.

Nach Ende der Liegenschaftsoffensive sollen die Ein-

nahmen aus Immobilienverkäufen – abzüglich der

Ausgaben für Ankäufe – in eine Rücklage zum Ankauf

von Immobilien eingebracht werden.

LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT IN DEN LANDESFORSTEN DER JAHRE 2005 BIS 2013 (in ha)

Liegenschaftsankäufe

Jahr < 75 75–200 > 200 Summe

2005 600 520 1.140 2.260 1.770

2006 826 103 484 1.413 89

2007 396 326 335 1.057 125

2008 462 89 219 770 110

2009 146 135 254 535 39

2010 406 0 0 406 80

2011 411 317 0 728 39

20121) 781 257 0 1.038 75

20132) 1 0 0 1 85

Summe 4.029 1.747 2.432 8.208 2.412

Liegenschaftsverkäufe

1 ) 2 0 1 2 I N K L . L I E G E N S C H A F T S O F F E N S I V E 2 0 1 3

2 ) 2 0 1 3 O H N E L I E G E N S C H A F T S O F F E N S I V E

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Die Umsatzerlöse der NLF (ohne Landesaufträge)

erreichten im Geschäftsjahr 2013 eine Gesamthöhe

von 130 Mio. EUR.

Die tragende Säule der Umsatzerlöse der NLF bleibt

der Holzverkauf (81 %). Damit bleiben die NLF in

hohem Maße von den an den Märkten erzielbaren

Holzpreisen abhängig.

An den sonstigen betrieblichen Erträgen haben

die Finanzhilfen des Landes Niedersachsen

für die Produktbereiche 2 – 5 in Höhe von derzeit

22,5 Mio. EUR den größten Anteil.

Der Rückgang der Umsatzerlöse mit der NLF-Services

GmbH (– 37 %) ist darauf zurückzuführen, dass ein-

zelne größere Sonderprojekte der Vorjahre in diesem

Jahr entfielen.

Ertragslage

ENTWICKLUNG DER ERLÖSE

UND ERTRÄGE NACH KONTEN (in Euro) 2012 2013 Veränderung in %

Holzernte und -verkauf (inkl. Brennholz) 103.010.945 105.247.191 2.236.246 2

Nebennutzung (ohne Brennholz) 4.969.175 5.826.462 857.287 17

Liegenschaften 6.785.738 6.689.126 – 96.612 – 1

Jagd / Fischerei 5.805.038 5.529.002 – 276.036 – 5

Sicherung der Erholungsfunktion 1.830.480 1.976.109 145.630 8

Betreuungsentgelte 2.237.127 2.126.992 – 110.135 – 5

Umsatzerlöse Sonstige 910.830 861.341 – 49.489 – 5

Beteiligungserträge Jagdgenossenschaften 51.003 49.080 – 1.923 – 4

Umsatzerlöse mit der NLF-Services GmbH 2.299.954 1.443.719 – 856.235 – 37

Summe Umsatzerlöse 127.900.290 129.749.023 1.848.733 1

Bestandsveränderungen Vorräte 989.039 – 1.157.956 – 2.146.995 – 217

Andere aktivierte Eigenleistungen 11.904 0 – 11.904 – 100

Sonstige betriebliche Erträge 27.302.749 30.053.283 2.750.534 10

Summe Erlöse und Erträge 156.203.982 158.644.350 2.440.367 2

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Einschließlich des Auftragsvolumens des Landes für

die übertragenen Aufgaben erreichte die Gesamt-

leistung je Mitarbeiter rund 130 Tsd. EUR.

GESAMTLEISTUNG JE MITARBEITER / -IN (VZE) IN DEN JAHREN 2005 –2013 (in Euro)

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

128.036

129.611

136.838

113.551

95.992

108.854

130.818

90.680

72.879

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gesamtaufwand

Der Gesamtaufwand vor Zinsen und Steuern ist

gegenüber den Aufwendungen des Vorjahres um

6,1 Mio. EUR (4,4 %) auf 144 Mio. EUR gestiegen.

personalaufwand

Der Aufwand für Personal ist im Geschäftsjahr

2013 um 2,4 Mio. EUR auf 70,7 Mio. EUR (Vor-

jahr 68,3 Mio. EUR) angestiegen. Der Anteil des

Personal aufwands am Gesamtaufwand beträgt

49,1 % (2012: 49,5 %).

materialaufwand

Der Materialaufwand ist um 2,2 Mio. EUR gegenüber

dem Vorjahr auf 41,3 Mio. EUR gestiegen. Die darin

enthaltenen Aufwendungen für bezogene Leistungen

sind um 2,1 Mio. EUR (6,3 %) auf 35,9 Mio. EUR

(Vorjahr: 33,8 Mio. EUR) gestiegen.

sozialabgaben

Der Anteil der Sozialabgaben ist im Geschäftsjahr

2013 mit 23,5 % der Personalaufwendungen leicht

um 0,6 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen

(2012: 22,9 %). Neben den Arbeitgeberanteilen zu

den Sozialversicherungen der Tarifbeschäftigten wur-

den 6,7 Mio. EUR für Pensionslasten der Beamten an

das Land Niedersachsen abgeführt.

abschreibungen

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen der

NLF betrugen im Berichtsjahr 2013 8.803.967 EUR,

was den Vorjahreswert um 718.402 EUR übersteigt.

Schwerpunkte bildeten die Grundstückseinrichtungen

(Teerwege), die außerplanmäßige Abschreibung der

Beteiligung an der EZHI sowie Investitionen im Bereich

der EDV und der Maschinen.

Die Abschreibungen für Betriebs- und Geschäftsaus-

stattungen stiegen von 864 Tsd. EUR im GJ 2012 auf

1,06 Mio. EUR im GJ 2013. Wesentliche Gründe hierfür

sind die im Berichtszeitraum erfolgten Ausstattungen

der Forstämter mit Diebstahlsicherungssystemen,

die Beschaffung von Microsoft Office 2013 Lizenzen,

das Oracle-Nachfolgesystem für den NLF Discoverer,

diverse COBOL-Lizenzen sowie die Ausstattung der

Biotopkartierer mit Datenerfassungsgeräten und Ap-

plikationssoftware (Terrasync.). Entscheidenden Anteil

an den Abschreibungen in dieser Anlagengruppe hatte

auch ein für das Niedersächsische Forstliche Bildungs-

zentrum beschaffter Harvester / Forwarder-Simulator.

In der Anlagengruppe Werkzeuge und Maschinen sind

die Abschreibungen gegenüber dem Vorjahr um 78 Tsd.

EUR auf 750 Tsd. EUR gestiegen. Die Beschaffungen von

acht Waldarbeiterschutzwagen, diversen Bodenbearbei-

tungs- und Anbaugeräten haben den Aufwand erhöht.

Verringert haben sich die Abschreibungen auf Arbeits-

maschinen. Sie sanken im Berichtszeitraum gegenüber

2012 um 43 Tsd. EUR auf 1,44 Mio. EUR, im Wesent-

lichen verursacht durch auslaufende Abschreibungen

in 2013.

In der Gruppe der Pkws und Busse sanken die Ab-

schreibungen um 40 Tsd. EUR auf 1,38 Mio. EUR,

begründet durch auslaufende Abschreibungen und

den Umstand, dass von 111 beschafften Pkws knapp

die Hälfte erst Ende 2013 aktiviert wurden.

Die Abschreibungen auf Gebäude und andere bau-

liche Anlagen stiegen in 2013 leicht um 24 Tsd. EUR

auf nunmehr 1,02 Mio. EUR an, verursacht u. a. durch

Aufwandsstruktur

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die Grundsanierung der Scheune in Marienthal /NFA

Wolfenbüttel und Baumaßnahmen im WPZ des Forst-

amtes Nienburg bzw. der Azubi-Werkstatt im Forstamt

Rotenburg.

Die in 2013 fortgesetzte Sanierung des NLF-Teer-

wegenetzes trug maßgeblich dazu bei, dass sich in

der Gruppe der Grundstückseinrichtungen (Wege /

Brücken) die Abschreibungen in 2013 gegenüber dem

Vorjahr um 251 Tsd. EUR auf nunmehr 2,9 Mio. EUR

erhöht haben. Ein Investitionszuschuss Dritter ver-

ringerte nach Verrechnung mit den Erträgen aus der

Auflösung gebildeter Sonderposten für Investitionszu-

schüsse die Abschreibungen um 55 Tsd. EUR.

Abschreibungsmindernde Erträge aus der Auflösung

von Sonderposten mit Rücklagenanteil haben sich

von 290 Tsd. EUR im Jahr 2012 auf 343 Tsd. EUR im

Berichtsjahr erhöht, maßgeblich begründet durch die

Investitionszuschüsse für die Teerwegesanierung, den

Neubau des Wildparkhauses im Forstamt Neuhaus

und den Neubau einer Brücke in Riefensbeek.

Die Abschreibungshöhe auf Forderungen durch Einzel-

und Pauschalwertberichtigungen im Berichtsjahr 2013

beträgt 568 Tsd. EUR.

ÄNDERUNGEN DER BUCHWERTE

IM ANLAGEVERMÖGEN NACH

ANLAGEGRUPPEN GJ 2013 (in Euro)

Restbuchwert zu Beginn

des GJ Zugänge AHK Abgänge AHK Abschreibung

BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges 2.935.690 1.055.280 176.370 1.059.213

Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte 3.508.311 632.356 156.035 749.555

Arbeitsmaschinen 5.429.097 1.482.532 377.078 1.436.766

Pkws, Busse 4.179.941 2.741.960 434.473 1.376.985

Gebäude und bauliche Anlagen 22.290.418 275.539 541.544 1.024.257

Grundstückseinrichtungen (Wege, Brücken) 18.790.362 – 6.877 595.371 2.905.077

Grundstücke 899.170.524 1.033.758 1.484.341 0

Aufstockender Bestand 5.182.099 180.638 97.884 0

Anlagen im Bau 1.477.684 6.395.874 0 0

Sonderposten mit Rücklagenanteil – 2.563.344 – 1.790.053 0 – 343.322

Immaterielles Vermög. (Beteiligungen, Konz.) 537.748 1.001 1 252.114

Summe 960.938.529 12.002.008 3.863.096 8.460.645

Summe ohne Sonderposten 963.501.873 13.792.061 3.863.096 8.803.967

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rücklagen

Die seit der Gründung der NLF stetig aufgebaute Risiko-

rücklage sichert die Risiken aus den geschäftlichen

Tätigkeiten ab. Gemäß Beschluss des Verwaltungs-

rates wurde die satzungsgemäße Risikorücklage in

2013 um 4,355 Mio. EUR auf nunmehr 30 Mio. EUR

erhöht.

Aus der Rücklage für die Produktbereiche 2 – 5 wurden

1,091 Mio. EUR entnommen. Die zweckgebundene

Rücklage beträgt nunmehr 4,256 Mio. EUR.

Ab 2014 sind die NLF zusätzlich verpflichtet worden,

20 % des Aufwandes zur Beseitigung von Altlasten

zu finanzieren. Hierfür ist eine zweckgebundene

Rück lage einzurichten, der erstmals in 2014 Mittel

zugeführt werden können.

investitionen

Das Investitionsvolumen der Niedersächsischen

Landesforsten lag im Geschäftsjahr 2013 bei rund

13,8 Mio. EUR (Vorjahr: 12,1 Mio. EUR).

Finanzlage

ZUORDNUNG VON INVESTITIONEN ZU ANLAGEGÜTERN IM GESCHÄFTSJAHR 2013

SUMME INVESTITIONEN 13.792.061 EUR

29 % Grundstückseinrichtungen (Wege …)

7 % Grundstücke

1 % Aufstockender Bestand

9 % BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges

16 % Gebäude und bauliche Anlagen

19 % Pkws, Busse

10 % Arbeitsmaschinen

9 % Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte

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Einen Schwerpunkt bildeten die Unterhaltung und der

Ausbau des Forstwegenetzes der NLF. Auch die Kom-

plettsanierung einiger Teerwege ist hierin enthalten.

Im Bereich der Immobilien wurde in verschiedene

Bauprojekte investiert, so zum Beispiel in das neue

WildparkHaus im Forstamt Neuhaus. Daneben wurden

verschiedene Gebäude und Betriebsstätten renoviert,

saniert und modernisiert.

Zur Modernisierung der technischen Ausstattung mit

Arbeitsmaschinen und Betriebsfahrzeugen wurden

ein Harvester, zwei Forwarder und fünf Forstschlepper

sowie 111 Betriebsfahrzeuge und Firmenwagen be-

schafft.

Im Bereich der EDV wurden neue Software und Daten-

erfassungsgeräte für die Biotopkartierung beschafft.

Waldankäufe fanden im Umfang von 20 ha statt.

liquidität

Die Liquidität der Niedersächsischen Landesforsten

verbesserte sich im Laufe des Geschäftsjahres. Liquide

Mittel zur Deckung aller kurzfristigen Verbindlich-

keiten zum Bilanzstichtag wie Rückstellungen, Ver-

bindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungs-

posten waren vorhanden.

Die Zahlungsfähigkeit der Niedersächsischen Landes-

forsten war zum Bilanzstichtag hoch.

Auswirkungen aufgrund geänderter Kreditkonditionen

für die Niedersächsischen Landesforsten bestanden

nicht, da über die Verbindlichkeiten aus Lieferung und

Leistung sowie erhaltene Anzahlungen hinaus keine

weiteren Verbindlichkeiten bestanden.

Der Cashflow vor Gewinnabführung lag zum Bilanz-

stichtag bei 22,801 Mio. EUR und damit 6,935 Mio.

EUR über dem Cashflow des Vorjahres. Der Zahlungs-

mittelbestand nahm um 9,098 Mio. EUR zu, das

Guthaben bei Kreditinstituten lag Ende des Geschäfts-

jahres bei 75,082 Mio. EUR.

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Finanzlage

CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2013 (in Tsd. Euro) 2012 2013 Differenz

Jahresüberschuss 10.876 16.646 5.770

Abschreibungen 8.086 8.804 718

Veränderung der Rückstellungen – 1.707 – 569 1.137

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens – 11.552 – 3.535 8.018

Veränderung Working Capital

Vorräte – 872 1.160 2.032

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.265 – 1.394 – 4.659

sowie anderer Aktiva 0 0 0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 498 7.850 8.349

geleistete Anzahlungen 3 – 7 – 10

Veränderung der

sonstigen Vermögensgegenstände – 2 – 6 – 4

Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen 2.283 – 2.283 – 4.566

sonstigen Verbindlichkeiten – 184 – 32 152

aktiven Rechnungsabgrenzungsposten 51 – 100 – 152

passiven Rechnungsabgrenzungsposten 797 3.034 2.237

Sonderposten mit Rücklagenanteil 969 1.447 478

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 11.515 31.015 19.500

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3

CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2013 (in Tsd. Euro) 2012 2013 Differenz

Investitionen

in immaterielle Anlagen – 2 – 1 1

in Sachanlagen – 12.065 – 13.791 – 1.726

in Finanzanlagen 0 0 0

Anlagenabgänge 16.417 5.578 – 10.839

Cashflow aus der Investitionstätigkeit 4.350 – 8.214 – 12.564

Veränderung Fremdkapital 0 0 0

Eigenkapitalanpassung 0 0 0

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0 0 0

Cashflow vor Gewinnabführung 15.866 22.801 6.935

Gewinnabführung – 15.441 – 13.704 1.737

Cashflow 425 9.098 8.673

Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 65.559 65.984 425

Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 65.984 75.082 9.098

( A B W E I C H U N G E N S I N D R U N D U N G S B E D I N G T )

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Die Finanzmittel im Working Capital stiegen im Ge-

schäftsjahr 2013 an. Der Anstieg ist im Wesentlichen

auf den Aufbau von Verbindlichkeiten (davon 6,7 Mio.

EUR für die Versorgungsrücklage, die erst Anfang

2014 an die Oberfinanzdirektion abgeführt worden

ist) und den Abbau von Vorräten zurückzuführen.

Lediglich der Aufbau von Forderungen band weitere

Finanzmittel und schwächte den Anstieg damit wieder

leicht ab.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

wies einen Zugang an liquiden Mitteln in Höhe von

31,015 Mio. EUR (+19,500 Mio. EUR gegenüber

2012) aus.

Durch das Ende der Liegenschaftsoffensive verzeich-

neten die NLF im Geschäftsjahr 2013 höhere Investi-

tionen in das Anlagevermögen gegenüber geringeren

Verkäufen aus dem Anlagevermögen, sodass sich ein

negativer Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe

von – 8,214 Mio. EUR ergab.

Der weitere Aufbau von Rücklagen aus dem Jahres-

überschuss des Geschäftsjahres 2012 beließ

4,067 Mio. EUR an zusätzlichen Zahlungsmitteln

im Unternehmen.

Bei den Rückstellungen ergab sich insbesondere auf-

grund der Inanspruchnahmen von Personalrückstel-

lungen (ohne Altersteilzeitrückstellungen) und der

Rückstellung für die Teerwegesanierung ein Abbau

in Höhe von – 0,569 Mio. EUR.

Zum Bilanzstichtag bestanden keine Verbindlichkeiten

aus Abführungsverpflichtungen der Landesverwer-

tungsoffensive gegenüber dem Land Niedersachsen.

Aufgrund eines Jahresüberschusses unter Berücksich-

tigung des Liegenschaftsergebnisses aus der Verwer-

tungsoffensive (Bilanzgewinn) von 16,646 Mio. EUR

belief sich der Cashflow nach Gewinnabführung im

Berichtsjahr auf 9,098 Mio. EUR.

vermögenslage

Die Bilanzsumme der NLF ist im abgelaufenen

Geschäftsjahr um ca. 12,4 Mio. EUR gestiegen.

Die Bilanz weist einen Bilanzgewinn in Höhe von

16.646.079 EUR aus (Vorjahr: 10,876 Mio. EUR). Das

Kapital (vor Rücklagen und Jahresergebnis) ist insbe-

sondere durch die Gewinnabführung an das Land Nie-

dersachsen um 6,9 Mio. EUR auf 968,510 Mio. EUR

gesunken.

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich um

9,1 Mio. EUR erhöht, was einen Zuwachs von rund

13,8 % bedeutet. Das Finanzergebnis dieser Gutha-

ben, die im Finanzmanagement des Landes Nieder-

sachsen eingebunden sind, ist auf einen neuerlichen

Tiefstand gesunken. Die Verzinsung betrug im Jahres-

durchschnitt nur noch 0,04 % (2012: 0,18 %).

Finanzlage

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ÄNDERUNGEN DER WESENTLICHEN BILANZPOSITIONEN

IM JAHRESVERGLEICH (in Tsd. Euro) 2013 Änderung 2012

Anlagevermögen 966.447 2.945 963.502

davon immobiles Anlagevermögen 940.487 1.725 938.763

Umlaufvermögen

Vorräte 8.423 – 1.153 9.576

Forderungen 17.456 1.399 16.057

Guthaben bei Kreditinstituten 75.082 9.098 65.984

Rechnungsabgrenzungsposten 2.038 100 1.938

Bilanzsumme 1.069.446 12.390 1.057.056

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital 968.510 – 6.895 975.405

satzungsmäßige Rücklage 30.000 4.355 25.645

zweckgebundene Rücklage Teerwegenetz 5.900 0 5.900

zweckgebundene Rücklage PB 2–5 4.256 – 1.091 5.347

zweckgebundene Rücklage Neubau BL 803 803 0

Jahresüberschuss /-fehlbetrag 16.646 5.770 10.876

Sonderposten mit Rücklagenanteil 4.010 1.447 2.563

Rückstellungen 15.498 – 569 16.067

Verbindlichkeiten 14.089 5.535 8.554

Rechnungsabgrenzungsposten 9.733 3.034 6.699

Bilanzsumme 1.069.446 12.390 1.057.056

AK

TIVA

PASS

IVA

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2011

Finanzlage

vermögensentwicklung

Das Vermögen der Landesforsten hat sich nachhaltig

entwickelt.

Das Anlagevermögen der NLF ist um 2,944 Mio. EUR

auf 966,446 Mio. EUR angestiegen, 97 % davon

sind Grundstücke. Für die Bewirtschaftung und die

Abschreibung sind Wegebauten, Grundstückseinrich-

tungen (z. B. Brücken), Pkws und Holzerntemaschinen

von Bedeutung.

Durch den Verkauf von Gebäuden nahm deren Ge-

samtwert um 293 Tsd. EUR ab, die sonstigen Gebäu-

deeinrichtungen um 1,925 Mio. EUR zu. Die Investi-

tionen im Wegebau führten zu einer Vermehrung

um 709 Tsd. EUR. Die Ersatzbeschaffungen für Pkws

erhöhten den Buchwert der Pkws um 1,299 Mio. EUR.

Die EDV, Hardware wurde durch hohe Abschrei-

bungen um 336 Tsd. EUR vermindert. Bei den Holz-

erntemaschinen entsprachen die Investitionen den

Abschreibungen, sodass der Wert nur um 38 Tsd. EUR

gestiegen ist. Die Betriebsausstattungen stiegen um

424 Tsd. EUR.

rückstellungen

Die Summe aller Rückstellungen ist im abgelaufenen

Geschäftsjahr um 0,6 Mio. EUR auf 15,5 Mio. EUR

gesunken.

Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden in

einer Höhe von 1,7 Mio. EUR für Gehaltszahlungen

von Personal in der Freistellungsphase der Alters-

teilzeit und in Höhe von 3,9 Mio. EUR für Urlaub in

Anspruch genommen. Der Zugang ergibt sich aus

der Urlaubsrückstellung von 3,7 Mio. EUR, aus einer

Aufstockung von Altersteilzeitrückstellungen durch

Neubewertungen in einem Umfang von 122 Tsd. EUR

sowie aus einer Rückstellung für Ansprüche aus vo-

raussichtlichen Altersteilzeitverträgen für Forstwirte

in Höhe von 1,6 Mio. EUR. Die im Vorjahr gebildete

Rückstellung für Höhergruppierungen wurde in dem

abgelaufenen Geschäftsjahr mit 72 Tsd. EUR in An-

spruch genommen und in Höhe von 96 Tsd. EUR auf-

gelöst.

Die Niedersächsischen Landesforsten bilden keine

Pensionsrückstellungen für ihre Beamten. Stattdessen

werden jährlich rund 30 % der gezahlten Beamtenbe-

züge zusätzlich an das Land Niedersachsen abgeführt.

Im Geschäftsjahr 2013 waren dies rund 6,7 Mio.

EUR, die als Personalaufwand gebucht werden. Im

Gegenzug tritt das Land für die Versorgung der Pensi-

onäre ein.

Die Steuerrückstellungen für die Betriebe gewerb-

licher Art wurden im GJ 2013 fast vollständig in

Anspruch genommen. Der Zugang bei den Steuer-

rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus den Ge-

winnen des Café Wild im Wisentgehege bei Springe.

Die Inanspruchnahme bei den Rückstellungen für be-

sondere Aufwendungen resultiert aus der fortgesetz-

ten Sanierung der Teerwege (292 Tsd. EUR).

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ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN

DER LANDESFORSTEN IM GJ 2013 (in Euro)Stand

01.01.2013 Inanspruchnahme Auflösung ZugangStand

31.12.2013

1. Pensionsrückstellungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

2. Steuerrückstellungen

a) Gewerbesteuer 218,00 133,40 84,60 682,00 682,00

b) Körperschaftssteuer 585,00 479,00 106,00 1.086,00 1.086,00

c) Solidaritätszuschlag 32,00 26,03 5,97 59,00 59,00

d) sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

3. Sonstige Rückstellungen

a) Personalaufwendungen 9.237.653,00 5.663.901,00 95.876,00 5.458.357,00 8.936.233,00

b) Abschluss- und Prüfungskosten 196.251,00 196.251,00 0,00 203.289,00 203.289,00

c) ungewisse Verbindlichkeiten 30.000,00 18.686,13 11.313,87 81.000,00 81.000,00

d) besondere Aufwendungen 6.602.337,00 292.096,00 34.800,00 0,00 6.275.441,00

Summe 16.067.076,00 6.171.572,56 142.186,44 5.744.473,00 15.497.790,00

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nlf-services gmbh

Die Niedersächsischen Landesforsten sind alleinige

Gesellschafterin der NLF-Services GmbH.

Das Geschäftsergebnis 2013 beträgt vor Steuern

982 Tsd. EUR und entspricht damit nahezu dem des

Vorjahres.

Der Umsatz der NLF-Services GmbH ist in 2013 ge-

genüber dem Vorjahr um 20 % gesunken. Da der Auf-

wand jedoch stärker (– 29 %) gesunken ist, konnte der

Gewinn gehalten werden.

Bei Erträgen inkl. Zinsen und sonstigen betrieblichen

Erträgen in Höhe von 3.009 Tsd. EUR entstanden

Aufwendungen (ohne Ertragsteuern) in Höhe von

2.027 Tsd. EUR. Die Umsatzrentabilität vor Steuern

erhöhte sich auf 34 %.

Nach Steuern verbleibt ein Gewinn in Höhe von

671 Tsd. EUR.

Der Gewinn soll auf Beschluss des Aufsichtsrates der

GmbH zu 100 Tsd. EUR zur Erhöhung der Rücklage

verwendet und zu 571 Tsd. EUR an die NLF abgeführt

werden.

ezhi

Die Niedersächsischen Landesforsten halten 25 %

der Anteile an der Energie Zukunft Hildesheim

GmbH (EZHI). Die EZHI hat den Betrieb des Holz-

heizkraftwerks in Hildesheim zum Geschäftszweck.

Die erzeugte Wärme wird an die Energieversorgung

Hildesheim verkauft und der erzeugte Strom in das

öffentliche Netz eingespeist.

Das vorläufige Ergebnis 2013 beträgt – 227 Tsd. EUR

und liegt 100 Tsd. EUR unter dem Plan. Der Umsatz

der Wärmeproduktion wurde gegenüber dem

Vorjahr um 26 % gesteigert, die Auslastung des

Werks konnte auf 60 % angehoben werden. In 2014

wird ebenfalls ein negatives Ergebnis erwartet, auch

wenn die Auslastung auf 70 % ansteigen soll.

Sachanlagen wurden zum 31. Dezember 2012 mit

6,222 Mio. EUR bilanziert. Das Eigenkapital von ur-

sprünglich 2 Mio. EUR ist durch die Verlustvorträge

und den Fehlbetrag 2013 auf 922 Tsd. EUR gesunken.

Die NLF haben daher eine rund 50 %ige Abschreibung

auf die ursprünglich bilanzierten Anschaffungskosten

der Gesellschafteranteile vorgenommen.

Das Heizkraftwerk wird mit Holzhackschnitzeln aus

den Niedersächsischen Landesforsten betrieben. Die

NLF haben im Berichtsjahr an das Kraftwerk Holz-

hackschnitzel im Wert von 684 Tsd. EUR geliefert.

Die Umsatzsteigerungen und Vertragsabschlüsse las-

sen eine wachsende Auslastung erkennen. Bis zum

Jahr 2018 wird eine Vollauslastung angestrebt.

Beteiligungen

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Die NLF gliedern ihre geschäftliche Tätigkeit in fünf

Produktbereiche. Die Leistungen der Produktbereiche

Naturschutz, Erholung, Betreuung und Hoheit werden

dabei im übertragenen Wirkungskreis im Auftrag des

Landes Niedersachsen ausgeführt, wofür die NLF im

Berichtsjahr Finanzhilfen in Höhe von 22,5 Mio. EUR

vom Land Niedersachsen erhalten haben.

Während im Produktbereich 1 ein Überschuss von

rund 14,5 Mio. EUR erwirtschaftet werden konnte,

benötigten die NLF in den Produktbereichen 2 – 5 trotz

großer Einsparbemühungen 114 Tsd. EUR Mehrauf-

wand, als an Finanzhilfe zur Verfügung stand.

Finanzielle und nicht fi nanzielle

Leistungsindikatoren

FINANZIELLE ERGEBNISSE DER NLF NACH

KOSTENLEISTUNGSRECHNUNG 2013 (in Euro)Summe

AufwandErlöse und Erträge

zzgl. Zinsen Ergebnis

Produktbereich 1: Produktion v. Holz u. anderen Erzeugnissen 113.349.106 127.826.318 14.477.212

Produktbereich 2: Schutz und Sanierung 4.259.787 87.062 – 4.172.725

Produktbereich 3: Sicherung der Erholungsfunktion 9.600.183 2.483.205 – 7.116.978

Produktbereich 4: Betreuung, Leistungen für Dritte 10.280.739 2.385.954 – 7.894.785

Produktbereich 5: Hoheits- und sonstige behördliche Aufgaben 7.503.291 4.073.646 – 3.429.645

Produktbereich 2 – 5: ohne Erstattung durch das Land 31.644.000 9.029.866 – 22.614.133

Finanzhilfe für die Produktbereiche 2 – 5 – 22.500.000 22.500.000

Gesamtsumme 144.993.106 159.356.184 14.363.078

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produktion von holz

und anderen erzeugnissen

Neben der Produktion und Vermarktung von 1,7 Mio. Fm

Rohholz sichern die NLF die Verjüngung des Landes-

waldes und sind kontinuierlich um Verbesserungen bei

der Bewirtschaftung bemüht. Im vergangenen Winter

wurden rund 3,5 Millionen Bäume (v. a. Buchen,

Eichen, Ahorne, Kirschen, Douglasien und Fichten)

in den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten

gepflanzt, um den Anteil der Laub- und Nadelmisch-

wälder im Landeswald weiter zu erhöhen.

Zur Verbesserung der Bewirtschaftungsqualität sind

die betriebsinternen Richtlinien (Merkblätter) zum

Bodenschutz, zur investiven Waldverjüngung sowie

zur Behandlung von Fichten- und Fichtenmischwäl-

dern überarbeitet worden. Die NLF haben im abgelau-

fenen Geschäftsjahr rund 48 Kilometer PAK-belastete

Teerwege zurückgebaut und weit überwiegend in

Wege mit wassergebundener Decke umgewandelt.

Dafür sind 2,9 Mio. EUR mit Schwerpunkten im Sol-

ling und im Harz aufgewendet worden, die zu einem

Drittel vom Land Niedersachsen erstattet wurden.

Aus naturschutzfachlichen Gründen und aus Gründen

des Verbraucherschutzes kommt bei der Jagd in den

NLF seit dem 1. April 2014 nur noch bleifreie Muni-

tion zum Einsatz. Dadurch wird das hochwertige Le-

bensmittel Wildbret ohne mögliche Bleikontamination

am Markt angeboten. Ein weiterer wichtiger Gesichts-

punkt bei der Einführung war die Verringerung der

Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Bleivergiftung

durch Aufnahme von belasteten Aufbrüchen (Innerei-

en von Wildtieren) bei Seeadlern.

naturschutz, waldsanierung

Zur Verbesserung der Naturschutzstandards haben die

Landesforsten das Totholzkonzept sowie das Hotspot-

Konzept ergänzt. Mit dem Totholzkonzept wird nun

ein Zielwert von 10 Fm starkem Totholz pro Hektar im

Landeswald angestrebt, dies entspricht 30 Fm Totholz

pro Hektar über alle Durchmesser. Im Rahmen des

Hotspot-Konzepts werden die für die Biodiversität be-

sonders bedeutenden Waldflächen, die »ökologischen

Hotspots«, identifiziert und gesichert.

Durch mehrere Erlasse des Landes wurde im Februar

2013 das Verfahren zur Aufstellung der Bewirtschaf-

tungspläne für Natura-2000-Gebiete neu geregelt. In

enger Abstimmung mit dem NLWKN erarbeiteten die

NLF eine neue Mustergliederung. Im Projekt »NWE5

– Natürliche Waldentwicklung als Ziel der Nationalen

Strategie zur biologischen Vielfalt« bilanzierte die

Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt die bis-

her in Deutschland von forstwirtschaftlicher Nutzung

freien Waldflächen.

Im Ergebnis wurde deutlich, dass die NLF mehr Wälder

einer natürlichen Entwicklung als im bundesdeutschen

Durchschnitt überlassen. Dennoch werden über die

Umsetzung des Hotspot-Konzepts und die Überar-

beitung des Habitatbaum-Konzepts hinausgehend

weitere Flächen aus der Nutzung genommen werden

müssen, wenn die neue Landesregierung für den Lan-

deswald ein bislang nur als möglich diskutiertes Ziel

konkret formuliert, zehn Prozent des Landeswaldes

in eine natürliche Entwicklung ohne Holznutzung zu

überführen.

Finanzielle und nicht fi nanzielle

Leistungsindikatoren

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erholung, walderlebnis,

waldpädagogik

Mit landesweiten Pflanzaktionen unterstützten die

Landesforsten die bundesweite Kampagne zum Jubi-

läumsjahr »300 Jahre Nachhaltigkeit«, um damit das

Thema Nachhaltigkeit und speziell die große Bedeu-

tung der Wälder für die Trinkwasservorsorge bekannt

zu machen. Der Wald ist ein riesiger Wasserspeicher,

überdimensionaler Filter und Trinkwasserlieferant.

Über 80.000 Hektar Wald der Landesforsten sind als

Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen.

Die 400 Quadratkilometer große Waldlandschaft des

Sollings wurde in einer Internetabstimmung zum

Waldgebiet des Jahres 2013 gewählt. In Kooperation

mit den örtlichen Partnern wie den Landkreisen, dem

Naturpark Solling-Vogler und der Touristik boten die

Niedersächsischen Landesforsten zahlreiche Informa-

tions- und Bildungsangebote an. Dabei wurde vor

allem die Funktion des Sollings als Erholungsgebiet

gefördert, aber auch die regionale Wirtschaft mit

Aufträgen gestützt. Rund 90 Prozent des im Solling

produzierten Holzes findet Abnehmer im Umkreis von

150 Kilometern. Durch die Verwendung des nach-

wachsenden Rohstoffes, z. B. als Bauholz oder zur

Möbelherstellung, werden jährlich riesige Mengen

CO2 eingespart bzw. gespeichert.

Als neues Besucherzentrum im Herzen des Sollings

und als Eingang zum Wildpark wurde das Wildpark-

Haus Neuhaus im Dezember eröffnet, das als moder-

nes Holzgebäude für eine umfassende Nachhaltigkeit

stehen soll. Rund 2 Mio. EUR, zum großen Teil aus

Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes

Niedersachsen, haben die Landesforsten als Bauherr

sowie Betreiber des Wildparks Neuhaus investiert.

Mit der Errichtung und der Bündelung der Kooperati-

onen im WildparkHaus konnten die NLF ihr Angebot

in den zehn Waldpädagogik- und sieben Walderleb-

niszentren noch einmal verbessern.

betreuung, ausbildung

Die abgerechnete Betreuungswaldfläche ist im Ver-

gleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Den Forstämtern

ist es dennoch gelungen, den Betreuungsaufwand um

100 Tsd. EUR zu verringern. Das Betreuungsergebnis

konnte somit leicht verbessert werden.

In den NLF wurden im Geschäftsjahr 2013 96 Auszubil-

dende für den Forstwirtsberuf, 13 Forstreferendare, 38

Anwärter sowie 40 Hochschulpraktikanten ausgebildet.

hoheitliche aufgaben, stellung-

nahmen, altlastensanierung

Die Beratung der Landkreise und kreisfreien Städte

sowie Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange

bei öffentlich-rechtlichen Planungsverfahren, Waldum-

wandlungsanträgen oder Bauanträgen erfolgt durch

die Funktionsstellen »Träger öffentlicher Belange«.

Insbesondere bei Großprojekten wie dem Neubau

der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg oder

Planungen um die Höchstspannungsleitung

Wahle-Mecklar vertreten die NLF auch eigentumsüber-

greifend die Belange des niedersächsischen Waldes.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Altlasten in

einem finanziellen Umfang von 4,1 Mio. EUR saniert.

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Die Sanierung der Teermühle an der Innerste im Harz

konnte mit einem finanziellen Volumen von 881 Tsd.

EUR in 2013 ebenso abgeschlossen werden wie die

Sanierung des ehemaligen Munitionsdepots Rehden

im Forstamt Nienburg für 517 Tsd. EUR. Für die Siche-

rung und Erkundung der Deponie Florenz-Morgen-

stern im Forstamt Liebenburg haben die NLF für das

Land Niedersachsen 1,8 Mio. EUR verausgabt.

personal und personalentwicklung

Durch den Personalabbau der vergangenen zwei

Jahrzehnte ergeben sich aus der Altersstruktur der

im Unternehmen tätigen Beschäftigten Herausforde-

rungen für das Personalmanagement. Insbesondere in

den Mitarbeitergruppen der Forstwirtinnen und -wirte

des gehobenen und höheren Forstdienstes erfordert

der Überhang an älteren Beschäftigten und die hohe

Zahl an Neueinstellungen innovative Konzepte der

Personalentwicklung. Neueinstellungen zur Nach-

wuchssicherung, Aus- und Fortbildung, Gesundheits-

management und Geschäftsprozessmanagement

bildeten im Berichtsjahr Schwerpunkte in der Orga-

nisations- und Personalentwicklung der NLF.

Am Jahresende waren 1.272 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter (Vorjahr 1.268) tätig, die sich 1.222 Voll-

zeitarbeitsplätze teilten (1.217). Nach Mitarbeiter-

gruppen waren 444 Beamte, 266 Beschäftigte nach

TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der

Länder) und 562 Beschäftigte nach TV-Forst (Tarif-

vertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen von

Beschäftigten in Forstwirtschaftlichen Verwaltungen,

Einrichtungen und Betrieben der Länder) beschäftigt.

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durch

Altersteilzeit oder unbezahlten Urlaub freigestellt.

Im Mai 2013 haben sich die NLF zur »Charta der

Vielfalt« bekannt und unterstützen damit das Ziel

der Gleichstellung auf allen Ebenen. In den Landes-

forsten arbeiteten 1.171 Vollzeitkräfte und 141 Teil-

zeitkräfte. Der Schwerbehindertenanteil lag mit 60 Mit -

arbeiterinnen und Mitarbeitern bei 5 %. 228 Frauen

waren in unserem Unternehmen tätig, was einem

Anteil von 17 % entspricht. Da sich unter den seit Un-

ternehmensgründung eingestellten forstlichen Hoch-

schulabsolventen bereits 37 % Frauen befinden, kom-

men wir unserem Ziel der Erhöhung des Frauenanteils

im Gesamtunternehmen Schritt für Schritt näher.

Die Verjüngung der Belegschaft haben wir durch die

Einstellung von 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

(Vorjahr 38) erneut deutlich vorangetrieben. Wir freu-

en uns über 8 Beschäftigte (TV-L), 13 Forstwirte bzw.

Forstwirtschaftsmeister (TV-Forst) und 19 forstliche

Hochschulabsolventen.

In unserer zentralen Aus- und Fortbildungsstätte,

dem Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum

in Seesen-Münchehof (NFBz), fanden 136 ein- und

mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen mit insge-

samt 1.383 Teilnehmern bzw. 3.043 Teilnehmertagen

statt. Die Fortbildungsschwerpunkte lagen in den Be-

reichen Waldarbeit, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz,

Daten verarbeitung /IUK-Technik sowie Personal- und

Team entwicklung. Einen besonderen Schwerpunkt

bildete wieder das waldbauliche Qualitätsmanage-

ment (WQM), welches sich in diesem Jahr mit dem

Thema der Läuterung befasste.

Der Berufsschulunterricht für die Auszubildenden

zur Forstwirtin/zum Forstwirt wurde im Wege einer

Lernortkooperation am NFBz fortgeführt. Nach der

Finanzielle und nicht fi nanzielle

Leistungsindikatoren

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Evaluierung dieser Kooperation steht eine endgültige

Entscheidung über die Fortführung noch aus. Dane-

ben wurden die weiteren Ausbildungslehrgänge zum

Forstwirt und in den forstlichen Vorbereitungsdiensten

für den gehobenen und für den höheren Forstdienst

in bisherigem Umfang fortgeführt. Es fanden 52 Aus-

bildungslehrgänge mit 18.152 Teilnehmertagen statt.

Wir haben unser zentrales Gesundheitsprojekt »Fit

im Forst« in allen Forstämtern fortgeführt. Die Uni-

versität Göttingen betreut dieses Projekt weiterhin

wissenschaftlich. Auch die Bürobeschäftigten des NFP

und der Betriebsleitung haben sich in 2013 weiterhin

»Fit im Büro« gehalten. Im zweijährigen Rhythmus

führen wir Gesundheitstage für alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der NLF durch. Im Berichtsjahr fanden

diese Gesundheitstage statt und ermöglichten den

Teilnehmern Informationen zu den Themen Zecken-

borreliose, gesunde Ernährung und zu unserer neu

vereinbarten externen Mitarbeiterberatung durch die

Firma carpe diem. Dieses neue Beratungsangebot

wurde mit der Einführung (1.7. – 31.12.2013) sehr

gut angenommen. Eine Evaluierung soll 2014 erfolgen.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NLF waren

aufgerufen, an der ersten Mitarbeiterbefragung der

NLF teilzunehmen. Der unter externer Begleitung in

einem mehrstufigen Prozess erarbeitete unterneh-

mensspezifische Fragebogen umfasste 46 Fragen

zu sechs Themenfeldern. Die mit 74 % sehr hohe

Rücklaufquote stellt im Unternehmensvergleich einen

Spitzenwert dar. Vor allem die hohe Identifikation der

Beschäftigten mit dem Unternehmen kam in den Er-

gebnissen deutlich zum Ausdruck.

Aus den abgegebenen Bewertungen wurde ein Mit-

arbeiterzufriedenheitsindex errechnet. Der Index ist

ein Bestandteil der »Sustainability Balanced Scorecard

(SBSC)« der NLF. Der Ergebniswert beträgt 3,94 auf

der Bewertungsskala von 1 (»trifft überhaupt nicht

zu«) bis 6 (»trifft vollkommen zu«). Dieses insgesamt

positive Ergebnis wird jedoch erst bei den geplanten

Folgebefragungen eine relative Aussagekraft erhalten,

wenn festzustellen sein wird, wie sich der Wert ver-

ändert.

Die Ergebnisse wurden im Berichtsjahr ausführlich

und differenziert im Unternehmen kommuniziert.

Auf der Analyse aufbauend wurde ein Maßnahmen-

plan erarbeitet, der seither stufenweise umgesetzt

wird. Im dreijährigen Rhythmus sollen nun Folgebe-

fragungen regelmäßig Anregungen und Erkenntnisse

für Verbesserungspotenzial liefern.

Einen Schwerpunkt bildeten im abgelaufenen Ge-

schäftsjahr 16 zweitägige Seminare für alle Revier-

leiterinnen und -leiter zur Verbesserung der Prozess-

abläufe auf Revierebene.

Im Rahmen der sozialverträglichen Umsetzung der

mittelfristigen Revierkonzeption wurde im Forstamt

Fuhrberg eine Revierförsterei aufgelöst.

nachtragsbericht

In 2014 wird die Absicht der neuen Landesregierung

konkret kommuniziert, zehn Prozent des Landes-

waldes in eine natürliche Entwicklung ohne Holznut-

zung zu überführen.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach

Schluss des Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2013

sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erkennen.

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risikobericht

In der NLF bildet ein Risiko-Team den Kern des Risiko-

managements. Für die Organisation des Prozesses und

den jährlichen Risikobericht ist ein Risikobeauftragter

verantwortlich. Für die Bereiche Personal, Produktion,

Wald /Umwelt, Markt, Recht und Finanzen sind jewei-

lige Fach-Risikobeauftragte verantwortlich.

Im Rahmen des Risikomanagements werden Risiken

beschrieben und notwendige Früherkennungssysteme

mit Terminen und Eskalationsstufen definiert. Notfall-

pläne können bei Bedarf festgeschrieben sowie bei

Bedarf weitere Maßnahmen vereinbart werden.

Für die Einhaltung und Dokumentation dieser Abläufe

übernehmen die Fach-Risikobeauftragten die Verant-

wortung. Sie fördern außerdem das Risikobewusstsein

in den Fachbereichen und bei allen Beschäftigten.

Die Einhaltung der aus dem Risikomanagement ab-

geleiteten Aufgaben wird im Rahmen der Tätigkeiten

der Revision, der Wirtschaftsprüfung und des Control-

lings geprüft.

risiken

Die Anfälligkeit des Holzmarktes für Schwankungen

aufgrund von außerplanmäßigen Zwangsangeboten

nach Windwurf- oder Borkenkäferkalamitäten ist

systemimmanent. Die Risiken ereignisgetriebener Kon-

junkturschwankungen, die Einfluss auf Rohstoffpreise

nehmen, können kaum prognostiziert werden. Die

Preise zeigen aber seit 2009 eine sehr feste Tendenz,

sodass die Volatilität außerhalb von Katastrophen-

szenarien und bei guter Allgemeinkonjunktur derzeit

gemindert scheint.

Die Personalkosten sind 2013 erneut gestiegen. Die

Tarifabschlüsse wurden nicht durch entsprechende Ra-

tionalisierungen aufgefangen. Die Steigerung schränkt

den Einfluss auf das Geschäftsergebnis zunehmend

ein. Bei stagnierendem Geschäftsumfang und bei so-

gar eingeschränktem Geschäftsumfang werden ohne

kurzfristige Reaktionen Gewinne der Landesforsten

mittelfristig gefährdet sein.

In der Nachwuchsgewinnung und der erforderlichen

Einarbeitung der jungen, neuen Mitarbeiter innen

und Mitarbeiter liegen neben großen Chancen auch

Risiken eines Generationswechsels.

Die Risiken für den Forstbetrieb aus »überhöhten

Wildbeständen« sind erheblich gestiegen. So führen

in mehreren Regionen überhöhte Wildbestände neben

waldbaulichem Wildschutzaufwand (Zäune, Schutz)

zu teils extremen Schäden an Verjüngung und Be-

stand und binden erheblichen Personalaufwand zur

Bestands reduzierung.

Die Ausweitung von Schutzflächen und eine stärkere

Rücksichtnahme auf Biodiversitäts- und andere Natur-

schutzaspekte sowie sensible Bevölkerungsinteressen

ziehen absinkende Produktionskapazitäten mit Um-

satzeinbußen nach sich.

Der Klimawandel wird Einfluss auf die Waldbaustrate-

gie der NLF haben. Daraus könnten sich unmittelbar

finanzielle Risiken ergeben.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

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Da durch das Risikomanagement die Risikolage 2013

weiter abgesichert werden konnte, zeichnet sich kurz-

fristig für 2014 keine akute Bedrohung des Erfolgs ab.

Die weitere Verfolgung der bislang erfolgreichen mit-

telfristigen Strategien, insbesondere hinsichtlich des

Kostenmanagements und hier besonders der Personal-

kosten, muss jedoch intensiviert werden.

Das Land trug bisher die Risiken aus Altlasten (Schä-

den, Monitoring, Sanierung). Ab 2014 tragen die

NLF 20 % des Aufwands dafür. Daraus ergibt sich ein

neues finanzielles Risiko für die NLF. Der Bildung einer

zweckgebundenen Rücklage angesichts dieses neuen

Risikos hat der Verwaltungsrat zugestimmt.

bestandsgefährdende risiken

Den Niedersächsischen Landesforsten drohen zurzeit

keine bestandsgefährdenden Risiken. Eine Vorhersage

von Katastrophenszenarien (Sturm, Kalamität) ist je-

doch nicht möglich.

strategische risiken

Die Nationale Biodiversitätsstrategie des Bundes sieht

vor, bislang genutzte Flächen aus der forstlichen Be-

wirtschaftung zu nehmen. Eine kurzfristig deutlich

sinkende Produktionsfläche und somit sinkende Pro-

duktionskapazität führt zu verminderten Einnahmen

und Deckungsbeiträgen aus der Bewirtschaftung der

öffentlichen Forstvermögen, so auch der NLF. Auch

sind der Grundstückswert zu überprüfen und nach

Bedarf Wertberichtigungen vorzunehmen. Die Umset-

zung dieser bundesweiten Naturschutzstrategie führt

damit zu konkreten betrieblichen Einschränkungen

und damit finanziellen Risiken für die NLF.

Auch Bewirtschaftungsauflagen in FFH-Gebieten oder

anderen vorrangig dem Naturschutz dienenden Flä-

chen können zu Ertragsminderungen führen, zudem

zusätzlichen Aufwand verursachen. Damit können

sie auch eine Absenkung der bisher notwendigen Ar-

beitskapazitäten zur Folge haben.

Unmittelbaren ergebnismindernden Einfluss hätte

auch eine FSC-Zertifizierung mit dem entsprechend

anzuwendenden Regelwerk.

Die Verfassungsänderungen der Länder sehen ein

Verbot der Nettoverschuldung ab 2020 vor, was den

Abbau von Defiziten in den Haushalten erfordert. Die

Landesforsten sehen ihre ökonomisch nachhaltige po-

sitive Entwicklung als ihren spezifischen Beitrag zur

»Schuldenbremse« in den öffentlichen Haushalten. Es

besteht jedoch durchaus das Risiko, dass die NLF in

Trägerschaft des Landes weitere – über die unterneh-

merische Konsolidierung hinausgehende – Beiträge

zur Konsolidierung des Landeshaushalts leisten müs-

sen, wie es zum Beispiel der Verkauf von Liegenschaf-

ten bis 2012 darstellte.

marktrisiken

Das aktuell hohe Preisniveau von Rundholz und Ener-

gie sowie der geringe Preis für die Produkte Schnitt-

holz und Sägerestholz führen bei einzelnen Kunden

zu Produktionsverhältnissen, die nicht mehr wirt-

schaftlich sind. Ziel der NLF bleibt eine verlässliche

Preis- und Marktstabilisierung.

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Sollten in zunehmendem Maße Marktstrukturen durch

Insolvenzen bzw. Betriebsverlagerungen zerstört wer-

den, so wäre dieser Prozess nicht reversibel. Daher

sind die NLF bemüht, eher Entwicklungen zu dämpfen

und die Übergangsrisiken abzupuffern. Andererseits

darf dadurch die mittelfristige Anpassung der Märkte

und Marktpartner nicht gegen die Marktkräfte ver-

zerrt werden.

leistungsrisiken

Die hohen Wildbestände in einigen Regionen Nie-

dersachsens führen durch Verbiss und Schäle zu

unvertretbaren Schäden. Diese manifestieren sich in

Aufwandssteigerungen für höhere Anteile künstlicher

Verjüngung, Pflegeaufwand und zusätzlichen Wild-

schutzkosten. Langfristig wirken sie sich in der Ver-

fehlung der angestrebten Waldentwicklungstypen,

schlechterer Holzqualität, Wachstumseinbußen und

geringerer Stabilität aus. Es sind bereits irreversible

Schäden eingetreten, sodass die Bemühungen zu

deren Begrenzung noch weiter zu steigern sind.

Langfristige Szenarien des Klimawandels, so auch der

jüngste Klimabericht, gehen mittlerweile von Erwär-

mungen um ca. 4°C im Durchschnitt des Jahres und

einer erheblich veränderten Niederschlagsmenge und

-verteilung aus. Beide Faktoren verändern die hei-

mischen Standortbedingungen so grundlegend, dass

hierdurch große, aber noch sehr unkonkrete Risiken

entstehen. Mit ihren waldbaulichen Konzepten, die

auf Mischung und Vielfalt setzen, arbeiten die Lan-

desforsten den Risiken im Rahmen der Möglichkeiten

eines Forstbetriebes bestmöglich entgegen.

Es mehren sich auch Prognosen, die Schäden an den

Waldbeständen aufgrund von Insekten und Pilzen

vorhersagen. Die Kieferngroßschädlinge sowie Phy-

tophtora-Pilze können biotische Katastrophen begrün-

den, die großen Einfluss auf die Ergebnisse der NLF

hätten. Soweit diese Risiken durch Maßnahmen in

der Waldbewirtschaftung gemindert werden können,

sollen diese Chancen genutzt werden. Es kann jedoch

auch eine aktive Bekämpfung notwendig werden. An

einzelnen Baumarten (Eiche) zeigt sich seit einigen

Jahren eine erhöhte Mortalität, für die die Ursachen

noch nicht genau feststehen. Die Esche fällt aufgrund

einer als »Eschentriebsterben« beschriebenen Pilzer-

krankung ohne Reaktionsmöglichkeit großflächig aus.

Die Teerstraßen in den NLF enthalten weit überwie-

gend umweltgefährdende Bestandteile (PAK). Das

2011 gestartete Sanierungsprogramm konnte zu 20 %

abgearbeitet werden.

Ein Teil der Gebäude verursacht hohe Energiekosten

und muss mittelfristig energetisch saniert werden.

personalrisiken

Durch übergangsweise geringe Personalabgänge sta-

gnieren die Personalkosten nicht nur, sie steigen sogar

an. Die Reduktion der bewirtschafteten Fläche führt

zu weiterem Anpassungsbedarf an die geminderten

Produktionsressourcen (Hiebssatz). Die hohe Zahl

kaum mehr zu körperlich schweren Arbeiten einsetzba-

rer Forstwirte stellt eine weitere Herausforderung dar.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

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Die mit dem demografischen Wandel verbundenen

Effekte wie hoher Personalwechsel, Zunahme alters-

bedingter Krankheiten etc. sind bereits bemerkbar

und werden durch das Personalmanagement mit ent-

sprechenden Konzepten begleitet, die die daraus ab-

leitbaren Risiken abfedern sollen. Der Verwaltungsrat

hat 2013 einen Beschluss gefasst, nachdem die NLF in

2014 ein Vorruhestands- bzw. Altersteilzeitmodell für

Forstwirte anbieten.

Die Themenblöcke Wissensmanagement, Nachwuchs-

förderung, Führungskräfteentwicklung und Gesund-

heitsmanagement bilden Schwerpunkte der Personal-

entwicklung.

Waldarbeit beinhaltet große Unfallrisiken. Dem Ar-

beitsschutz ist daher weiterhin große Aufmerksamkeit

zu widmen.

rechtliche und politische risiken

Im Berichtsjahr wurde ein reger Informationsaustausch

mit der Politik und vielen Verbänden gepflegt. Mithil-

fe des Geschäftsberichts und der Gemeinwohlbilanz

sowie Broschüren zu verschiedenen Themenbereichen

wird regelmäßig und umfänglich transparent über die

Leistungen der NLF informiert.

Wenn im Zuge der Energiewende die Verwendung

von Holz durch gesetzgeberische Eingriffe, wie z. B.

im EEG bezüglich Energieholz vorgesehen, beschränkt

wird, sind Marktanpassungen mit einem geänderten

Preisgefüge zu erwarten. Die Auswirkungen solcher

politisch angestoßenen Umbrüche sind kaum pro-

gnostizierbar, können die Entwicklung der NLF aber

sehr stark beeinflussen.

finanzrisiken

Die Risikorücklage der NLF beträgt 30 Mio. EUR und

hat damit die angestrebte Höhe erreicht. Diese Rück-

lage kann Großschadensereignisse, denen die NLF

durch Stürme wie »Lothar« im Jahr 1999 ausgesetzt

ist, nicht komplett abpuffern. Sie bietet den NLF je-

doch Sicherheit für Konjunkturdellen und andere ge-

schäftliche Risiken. Die erforderliche Höhe der Rück-

lage ist periodisch zu überprüfen.

Dem Risiko der realen Entwertung des NLF-Kapitals

konnte bisher nicht begegnet werden. Es zeichnet sich

ab, dass ein Teil der NLF-Mittel in eine Kapitalanlage

überführt werden kann, welche die inflationsbedingte

reale Wertminderung kompensieren soll.

Die zweckgebundene Rücklage der Produktbereiche

2 – 5 deckt lediglich kleinere Risiken ab.

schwebende verfahren/rechtsstreit

Schwebende Verfahren mit größeren Risiken sind

nicht bekannt.

rechtliche

bestandsgefährdungspotenziale

Für die Niedersächsischen Landesforsten besteht der-

zeit kein rechtliches Bestandsgefährdungspotenzial.

chancenbericht

In Qualität, Menge und Vielfalt können die NLF auf

ein zukunftsfähiges Produktionspotenzial an Holz

bauen.

Die Holzverwendung als umweltbewusste Alternative

im Baubereich setzt sich fort und stabilisiert die Nach-

frage.

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Die Chancen in der Verwendung erneuerbarer Roh-

stoffe zur Minderung des Klimawandels sind weiterhin

gegeben, werden aber ggf. durch Beschränkungen bei

der Energieerzeugung aus Waldrestholz abgemindert.

Konkrete Chancen zur Erzielung von Wertschöpfung

aus CO2-Bindung erscheinen möglich, haben sich je-

doch konkret noch nicht ergeben.

Die Naturpotenziale der Landesforsten können hin-

sichtlich Arten- und Biotopschutz erhalten, aufgewer-

tet, gepflegt und gefördert werden. Dazu trägt vor

allem das Netz aus Waldschutzgebieten der NLF bei.

Naturschutzprojekte verschiedenster Art können durch

die NLF auch weiterhin realisiert werden.

Angepasste waldbauliche Strategien, u. a. unter

Berücksichtigung des Klimawandels, sowie boden-

schonende Techniken und Verfahren begünstigen

die naturnahe Bewirtschaftung und Entwicklung

des Waldes.

prognosebericht

Für das laufende Geschäftsjahr wird ein planmäßiger

Verlauf unter Erreichung der gesteckten Ziele erwartet.

Das erste Quartal ist am Holzmarkt auf gutem Preis-

niveau verlaufen. Aufgrund des milden Winters hat

sich am Industrie- und Energieholzmarkt ein An-

gebotsüberhang eingestellt. Dies hat zu sinkenden

Preisen auch für die Neben- bzw. Restprodukte der

Sägeindus trie geführt, sodass der Preisdruck auch die

Stammholzmärkte erreicht hat. Die NLF gehen jedoch

nicht davon aus, dass das Preisniveau 2013 deutlich

unterschritten wird.

In den NLF kommt es innerhalb der nächsten

10 – 15 Jahre zu einem Generationenwechsel. Viele

Bemühungen in der Personalentwicklung sind des -

halb darauf ausgerichtet, den leistungsfähigen und

motivierten Mitarbeiter / -innenstamm zu erhalten,

junge Nachwuchskräfte zu fördern und möglichst

reibungslos in die verantwortungsvollen Aufgaben

der bestehenden Organisation und Arbeitsprozesse

zu integrieren.

Für 2014 ist mit weiter steigenden Personalkosten

zu rechnen.

Wegen der stagnierenden Preise und dem anstei-

genden Aufwand wird keine Gewinnsteigerung

gegenüber 2013 erwartet.

braunschweig , 16 . mai 2014

Dr. Klaus Merker Klaus Jänich

präsident v izepräsident

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

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Bilanz

AKTIVA ZUM 31.12.2013 (in EUR) 31.12.2013 31.12.2012

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 424.564,05 359.721,15

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 940.487.485,37 938.762.736,64

2. Technische Anlagen und Maschinen 13.834.556,24 12.032.386,14

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.650.766,79 10.333.807,63

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 764.442,00 1.477.684,32

965.737.250,40 962.606.614,73

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 25.000,00

2. Beteiligungen 259.906,00 510.537,46

284.906,00 535.537,46

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 838.711,48 824.543,86

2. Fertige Erzeugnisse und Waren 7.574.175,84 8.747.919,76

3. Geleistete Anzahlungen 10.403,01 3.499,90

8.423.290,33 9.575.963,52

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.413.972,89 16.020.084,23

2. Sonstige Vermögensgegenstände 42.024,08 36.426,18

17.455.996,97 16.056.510,41

III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 75.081.832,53 65.984.330,80

C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.038.056,35 1.937.791,33

BILANZSUMME 1.069.445.896,63 1.057.056.469,40

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PASSIVA ZUM 31.12.2013 (in EUR) 31.12.2013 31.12.2012

A. Eigenkapital

I. Kapital 968.510.266,34 975.404.823,34

II. Satzungsmäßige Rücklagen 40.959.300,31 36.891.842,31

III. Bilanzgewinn 16.646.078,77 10.876.409,00

B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 4.010.075,26 2.563.343,88

C. Rückstellungen

1. Steuerrückstellungen 1.827,00 835,00

2. Sonstige Rückstellungen 15.495.963,00 16.066.241,00

15.497.790,00 16.067.076,00

D. Verbindlichkeiten

1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 684.855,07 782.569,99

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.064.031,62 5.213.911,55

3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen 0,00 2.283.000,00

4. Sonstige Verbindlichkeiten 340.399,58 274.782,86

14.089.286,27 8.554.264,40

E. Rechnungsabgrenzungsposten 9.733.099,68 6.698.710,47

BILANZSUMME 1.069.445.896,63 1.057.056.469,40

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Anlagenspiegel

Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2013

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 864.576,06 281.553,50 155,45 0,00 1.145.974,11

Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 864.576,06 281.553,50 155,45 0,00 1.145.974,11

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 967.662.864,65 1.504.739,52 2.713.426,41 6.081.124,67 972.535.302,43

2. Technische Anlagen und Maschinen 27.015.698,66 4.538.631,21 915.484,94 682.157,42 31.321.002,35

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.632.533,24 1.070.261,96 234.029,64 345.834,71 15.814.600,27

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.477.684,32 6.395.874,48 0,00 – 7.109.116,80 764.442,00

Summe Sachanlagen 1.010.788.780,87 13.509.507,17 3.862.940,99 0,00 1.020.435.347,05

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00

2. Beteiligungen 510.537,46 1.000,00 0,00 0,00 511.537,46

Summe Finanzanlagen 535.537,46 1.000,00 0,00 0,00 536.537,46

SUMME Anlagevermögen 1.012.188.894,39 13.792.060,67 3.863.096,44 0,00 1.022.117.858,62

ZUM 31.12.2013 (in EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten

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Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2013 Stand 01.01.2013 Stand 31.12.2013

504.854,91 216.614,83 59,68 721.410,06 359.721,15 424.564,05

504.854,91 216.614,83 59,68 721.410,06 359.721,15 424.564,05

28.900.128,01 3.894.320,02 746.630,97 32.047.817,06 938.762.736,64 940.487.485,37

14.983.312,52 3.360.384,01 857.250,42 17.486.446,11 12.032.386,14 13.834.556,24

4.298.725,61 1.081.016,44 215.908,57 5.163.833,48 10.333.807,63 10.650.766,79

0,00 0,00 0,00 0,00 1.477.684,32 764.442,00

48.182.166,14 8.335.720,47 1.819.789,96 54.698.096,65 962.606.614,73 965.737.250,40

0,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 25.000,00

0,00 251.631,46 0,00 251.631,46 510.537,46 259.906,00

0,00 251.631,46 0,00 251.631,46 535.537,46 284.906,00

48.687.021,05 8.803.966,76 1.819.849,64 55.671.138,17 963.501.873,34 966.446.720,45

Abschreibungen Buchwerte

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Gewinn- und Verlustrechnung

ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2013 (in EUR) 2013 2012

1. Umsatzerlöse 129.749.022,77 127.900.290,05

2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.157.956,21 – 1.000.943,22

3. Sonstige betriebliche Erträge 30.053.283,16 27.302.748,97

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 5.309.760,73 5.280.097,48

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 35.949.597,11 33.830.554,46

41.259.357,84 39.110.651,94

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 54.076.235,17 52.614.702,91

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 16.643.539,29 15.663.358,79

70.719.774,46 68.278.061,70

6. Abschreibungen

auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8.803.966,76 8.085.564,84

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 23.324.189,28 22.563.644,93

8. Erträge aus Beteiligungen

– davon aus verbundenen Unternehmen EUR 677.928,15 (EUR 439.770,67) 677.928,15 439.770,67

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ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2013 (in EUR) 2013 2012

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 33.907,00 146.326,49

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 58.767,00 1.066,66

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 15.190.129,53 18.751.089,33

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 109.160,88 70.704,76

13. Sonstige Steuern 717.889,88 655.417,59

827.050,76 726.122,35

14. Jahresüberschuss 14.363.078,77 18.024.966,98

15. Ergebnis Verwertungsoffensive Liegenschaften 2.283.000,00 – 7.148.557,98

16. Bilanzgewinn 16.646.078,77 10.876.409,00

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luss

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

An die Niedersächsische Landes forsten Anstalt öffent-

lichen Rechts:

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der

Niedersächsische Landesforsten

Anstalt öffentlichen Rechts

Braunschweig

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezem-

ber 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstel-

lung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den

ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt

öffentlichen Rechts. Unsere Aufgabe ist es, auf der

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine

Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbe-

ziehung der Buchführung und über den Lagebericht

abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen

und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,

die sich auf die Darstellung des durch den Jahresab-

schluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmä-

ßiger Buchführung und durch den Lage bericht vermit-

telten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungs-

handlungen werden die Kenntnisse über die Geschäfts-

tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche

Umfeld des Unternehmens sowie die Erwartungen über

mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prü-

fung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-

bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise

für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und

Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichpro-

ben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der

wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertre-

ter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des

Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prü-

fung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahres-

abschluss den gesetzlichen Vorschriften und den er-

gänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und

Ertragslage der Anstalt öffentlichen Rechts. Der Lage-

bericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der

Lage des Unternehmens und stellt die Chancen und

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

wolfenbüttel , 23 . mai 2014

dr . wesche gmbh Birger Wesche

wirt schaft sprüfungs - wirt schaft sprüfer

gesell schaft

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Horst Schörshusen

Staatssekretär, Ministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML);

Vorsitzender

Almut Kottwitz

Staatssekretärin, Ministerium für Umwelt,

Energie und Klimaschutz (MU);

stellvertretende Vorsitzende

Daniela Behrens

Staatssekretärin, Ministerium für Wirtschaft,

Arbeit und Verkehr (MW)

Frank Doods

Staatssekretär, Finanzministerium (MF)

Dr. Heinz-Werner Streletzki

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und

Verbraucherschutz (ML)

Werner M. Bahlsen

Vertreter der Wirtschaft

Dr. Carsten Böhm

Vertreter der Naturschutzverbände

Karsten Hartwig

Vertreter der Beschäftigten

Dirk Schäfer

Vertreter der Beschäftigten

Thomas Hartmann

Externer Vertreter der Beschäftigten

Mitglieder des Verwaltungsrats

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Organisationseinheit (Referat oder nachgeordnete Behörde) Name des Gebers

Geldleistung / Bezeichnung der Sach- oder Dienstleistung

S, SP, Sch, W *

Wert (in EUR) Hinweis zur Verwendung

NFA SellhornWaldpädagogikzentrum Ehrhorn

Wieckhorst Spende für Haus Ehrhorn SP 1.800,00 Spende Nachlass ehem. Mitarbeiter Wieckhorst

NFA SellhornWaldpädagogikzentrum Ehrhorn

Förderverein Ehrhorn Geldleistung Sch 1.281,38 Wegen Auflösung des Förder-vereins Ehrhorn e. V.

Wisentgehege E.ON Vertrieb Deutschland GmbH

Geldleistung S 2.000,00 Sponsoring Hubertusfest 2013

NFA Fuhrberg Ascop Bürosysteme GmbH Geldleistung zur Pflanzung von 100 Bäumen und aufstellen eines Präsentationsschildes

S 4.102,68 Betrag Netto

Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum

Fa. Andreas StihlPostfach 132064803 Dieburg

Sachleistung W 1.300,00 Sachpreise Berufswettbewerb Dt. Landjugend

IM JAHRE 2013 ERHALTENE SPONSORINGLEISTUNGEN, SPENDEN, SCHENKUNGEN UND WERBEZUWENDUNGEN

Sponsoringleistungen

* S = Sponsoring, SP = Spende, Sch = Schenkung, W = Werbezuwendung

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01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

herausgeber › N I E D E R S Ä C H S I S C H E L A N D E S F O R S T E N ,

H U S A R E N S T R A S S E 7 5 , 3 8 1 0 2 B R A U N S C H W E I G , T 0 5 3 1 . 1 2 9 8 - 0 ,

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fo tografie › T H O M A S G A S PA R I N I . N L F : U M S C H L A G ( F E B R U A R –

A U G U S T, O K T O B E R – N O V E M B E R ) , S . 1 9 , S . 2 8 ( K A RT E ) , S . 3 2 ( K A RT E ) .

T H I N K S T O C K : S . 2 2 – 2 3 ( G E W I T T E R , WA L D ) , S . 3 0 ( K R A N I C H ) . F O T O -

L I A : S . 2 5 ( K O H L E ) , S . 3 5 ( L Ä U F E R ) . I - S T O C K : S . 2 6 ( L I B E L L E ) . S H U T-

T E R S T O C K : S . 2 2 – 2 5 ( K O H L E , W O L K E N ) , S . 3 4 – 3 5 ( L A N D S C H A F T,

H O L Z ) . W I K I P E D I A : S . 4 2

konzept und ges taltung › W I R D E S I G N B E R L I N B R A U N S C H W E I G

l ithografie › S I L K E S A U R I T Z , P I X AT U R A , K AT L E N B U R G - L I N D A U

druck › O E D I N G P R I N T G M B H , B R A U N S C H W E I G

impressum

N I E D E R S Ä C H S I S C H E L A N D E S F O R S T E N –

W I R S I N D Z E RT I F I Z I E RT N A C H P E F C

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