Veranstaltungsverzeichnis SoSe 2012

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Seminar für Allgemeine Rhetorik Kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis Sommersemester 2012

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Seminar für Allgemeine Rhetorik: Veranstaltungsverzeichnis SoSe 2012

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Seminar für Allgemeine Rhetorik

Kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis

Sommersemester 2012

Inhalt Seite

Sprechstunden und Öffnungszeiten 3

Lehrveranstaltungen im Überblick 4

Semestertermine 4

Anmeldeverfahren 6

Prüfungen 7

Sprachkenntnisse 7

ECTS 7

Leistungsnachweise 7

Modulübersicht 8

Lehrveranstaltungen mit Kommentar: Vorlesung 11 Proseminare 12 Haupt- / Oberseminare 18 Praxisseminare 26

Kolloquien 34

Schlüsselqualifikationen 34

Studio Literatur und Theater 35

Rhetorikverein 36

Streitkultur e. V. 37

Tübinger Debatte 38

Philosophische Fakultät

Seminar für Allgemeine Rhetorik

Wilhelmstraße 50 72074 Tübingen Telefon: 07071 29-78431 Fax: 07071 29-4258 [email protected] http://www.uni-tuebingen.de/rhetorik

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Titelbild: L'Orateur / Abraham Girardet [Stecher]. Kupferstich; 1792

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Sprechstunden und Öffnungszeiten

Lehrkörper Markus Gottschling: Do, 16 – 17 Raum 130a Dr. Gregor Kalivoda: Mi, 16 – 17 Raum 547a Prof. Dr. Joachim Knape: Di, 12 – 13 Raum 550 Dr. Olaf Kramer: Mo, 16 – 17 Raum 551 Thomas Susanka: Di, 11 – 12 Raum 547a Prof. Dr. Dietmar Till: Mi, 15 – 16 Raum 511 Bitte tragen Sie sich in die Liste vor Raum 511 ein. Dr. Anne Ulrich: Mi, 16 – 17 Raum 510 Peter Weit: nach Vereinbarung Raum 547 Dr. Thomas Zinsmaier: Do, 14 – 15 Raum 549

Virtuelle Rhetorik Zarah De Luca-Hellwig: Di, 10 – 11 Raum 131 Tobias Schmohl: Mi, 16 – 17 Online-Sprechstunde Daniel Seebert: Do, 11 – 12 Raum 131

Career Service Claudia Gruhn: nach Vereinbarung Raum 131

Gastprofessor Prof. Dr. Josef Kopperschmidt: Jew. anschließend an die Veranstaltung

Lehrbeauftragte Prof. Dr. Thomas Vogel, Nikos Andreadis, Sven Behrisch, Dr. Anja Busse, Sandra Fröhlich, Fabian Genthner, Reinold Hermanns, Simone Hoffmeister, Dr. Manfred Kraus, Roman Kremer, Lilian A. Noetzel, Dr. Claus Rieder, Dr. Franz-Hubert Robling Habil. D. R., Hagen Schick, Bernadette Schoog, Scott Stelle, Dr. Korinna Strobel, Thomas Susanka: Jeweils anschließend an die Veranstaltungen.

Tutoren Stefanie Hausner: Do, 11:30 – 12:30 Raum 552 Sebastian König: Di, 12 – 13 Raum 552

Sekretariat Angelika Fiege Mo – Do, 10 – 12 und 14 – 16 Raum 548

Fr 10 – 12

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Lehrveranstaltungen im Überblick

Semestertermine

Semesterbeginn: 16.4.12 VERANSTALTUNGSBEGINN: 23.4.12

Semester-/Veranstaltungsende: 28.7.12

vorlesungsfrei: 17.5. (Himmelfahrt) 7.6. (Fronleichnam) 28.5.-2.6. (nach Pfingsten)

Vorlesung Positionen der Rhetoriktheorie 2st. Mi, 12 – 14 Till seit Nietzsche

Proseminare "Hasta la vista!": Rhetorische Strategien 2st. Do, 20 – 22 Baur von Rücktritt und Comeback FÄLLT AUS!

Rhetoriktraining via Internet FÄLLT AUS! 2st. Mi, 16 – 18 Böhme

Songtexte: Schnittstelle von rhetorischer 2st. Do, 14 – 16 Gottschling Kommunikation und ästhetischer Überformung

Lektüreseminar: Platonische Dialoge 2st. Di, 14 – 16 Knape zur Rhetorik

Einführung in die literarische Stilistik 2st. Mo, 16 – 18 Noetzel

Film- und Fernsehproduktion 2st. Do, 20 – 22 Rieder als rhetorisches Handlungsfeld

Rhetorik und Management 2st. Mi, 18 – 20 Schick

Rhetorik und Fotografie 2st. Mo, 20 – 22 Susanka

Positionen d. Rhetoriktheorie seit Nietzsche 2st. Do, 16 – 18 Till

Öffentliche Meinung 2st. Di, 14 – 16 Ulrich

Gebärdenrhetorik und darstellende Künste 2st. Mi, 14 – 16 Wiegeler

Antike Rhetorik 2st. Di, 8 – 10 N.N.

Haupt- / Oberseminare Große Reden 2st. Di, 10 – 12 Knape

Laudative und vituperative Kommuni- 2st. Di, 16 – 18 Knape kationsverfahren (Loben, Kritisieren etc.)

Idole, Leitfiguren, Stars 2st. Di, 18 – 20 Knape

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Rhetorik und Fiktion 2st. Mo, 14 – 16 Kramer

Die Aristotelische Rhetorik und ihr Kontext 2st. Mi, 16 – 18 Kraus

Marketing als rhetorisches Phänomen 2st. Do, 18 – 20 Rieder

Interkulturelle Rhetorik II: 2st. Do, 8 – 10 Robling Kompetenzen, Performanzen

Konzepte der Text- und Diskursanalyse 2st. Do, 10 – 12 Till

Von Le Bon zu Lasswell: Massenpsycho- 2st. Do, 14 – 16 Till logie und Propagandaforschung (ca. 1890-1935)

Medienwirkungsforschung 2st. Mi, 14 – 16 Ulrich

Praxisseminare Reden – Überzeugen – Gewinnen: Kompaktseminar Andreadis Angewandte Rhetorik 2 Gruppen

Lasst Bilder sprechen! Wirkungsvoll Kompaktseminar Andreadis präsentieren/visualisieren Voraussetzung: abgeschlossene Teilnahme von "Reden – Überzeugen – Gewinnen"

Die Macht der Stimme. Die Stimme als Kompaktseminar Busse rhetorischer Wirkungsfaktor 2 Gruppen

Gesprächsführung Kompaktseminar Fröhlich

Rhetorik des grafischen Designs 2st., Mo, 20 – 22 Genthner am Beispiel des Plakats

Stellungnahmen. Kritik, Glosse, 2st. Mo, 16 – 18 Hermanns Kommentar

Werben und Verkaufen 2st. Mi, 20 – 22 Hoffmeister

"Stuttgart 21" – Rekonstruktion eines Kompaktseminar Kopperschmidt rhetorischen Lehrstücks

Praktisches Argumentieren: Kompaktseminar Kremer Rhetorik und Debatte

Untreu treu 2st. Mo, 18 – 20 Noetzel

Lehrredaktion Kompaktseminar Schoog

Risikokommunikation im Lebensmittelsektor Kompaktseminar Strobel

Werkstatt Kreatives Schreiben: 2st. Do, 12 – 14 Vogel Wandergeschichten der Weltliteratur

Kolloquien K. für Examenskandidaten u. Doktoranden nach Vereinbarung Knape

Institutskolloquium Mi, 18 – 20, 14-tgl. Knape, Robling, Till

Probleme der Rhetorikforschung Mi, 18 – 20, 14-tgl. Till

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Anmeldeverfahren

DIE ANMELDUNGEN SIND VERBINDLICH.

Studierende auf Nachrückerplätzen werden gebeten, auf alle Fälle

zur ersten Sitzung zu erscheinen. Sie werden dann in der

Reihenfolge der Eintragung berücksichtigt, falls weniger als die

bereits fest aufgenommenen Teilnehmer/innen erscheinen.

Vorlesung

Keine Anmeldung nötig.

Proseminare / Haupt- und Oberseminare

Bitte beachten Sie auch die Aushänge und die Campus-Verzeichnisse zu mögli-chen weiteren Seminarangeboten im Sommer. Die Anmeldung zu den Pro- und Hauptseminaren erfolgt über das Online-Meldesystem des Seminars für Allgemeine Rhetorik, das Sie von der Seminar-Homepage aus erreichen. Internetadresse: www.uni-tuebingen.de/rhetorik

Zeitraum: Montag, 30. Januar (ab 12:00) bis Freitag, 13. April 2012

Praxisseminare

Formulare zur Anmeldung für die Praxisseminare erhalten Sie im Sekretariat. Jede/r Studierende darf sich nur mit einem Formular bewerben. Die ausgefüllten Anmel-descheine können bis zum Freitag, dem 13. April 2012 (12:00 Uhr) im Sekretariat (Raum 548) abgegeben werden. Ab Montag, dem 16. April (14:00 Uhr) hängen an der Infotafel neben Raum 547 die Listen mit den Namen der aufgenommenen und nachrückenden Studierenden aus. Sollten auf einer Liste noch Plätze frei geblieben sein, können diese formlos belegt werden, auch wenn Sie bereits einen Platz in einem Praxisseminar erhalten haben. Durch ein Fehlen in der ersten Sitzung verfallen sowohl Stamm- als auch Nach-rückerplätze! Studentinnen und Studenten, die im Losverfahren keinen Platz erhalten, werden im folgenden Semester mit ihrer neuen Wahl (auf einem neuen Formular) bevorzugt berücksichtigt.

Wir weisen darauf hin, dass auch im Studio Literatur und Theater erworbene Leistungsnachweise am Seminar für Allgemeine Rhetorik als Praxisseminare anerkannt werden! �

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Prüfungen

Es stehen als Erstprüfer für alle Arten von Abschlussprüfungen zur Verfügung: Prof. Knape, Prof. Till

Für alle weiteren Prüfungen beachten Sie die Hinweise in den Kommentaren.

Sprachkenntnisse

Die sprachlichen Voraussetzungen zum Studium im Haupt- und im Nebenfach sind

im B.A.-Studiengang wie folgt geregelt:

• eine moderne Fremdsprache

• (Kleines) Latinum

ECTS

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik beteiligt sich am ECTS (European Credit Trans-

fer System), das Studienleistungen an den Hochschulen in der EU vergleichbar

machen und damit die Mobilität der Studierenden fördern soll.

Die Zahl der vergebenen Punkte: Vorlesung: 4 Hauptseminar: 10

Proseminar: 8 Praxisseminar: 6

Leistungsnachweise

Bachelor- und Master-Studierende erhalten ihre Noten im Campus-Portal einge-

tragen. Papierscheine werden nicht mehr ausgestellt.

Ausnahmen: Wenn sich Ihr Seminar thematisch als Schlüsselqualifikation eignet,

können Sie sich die Leistung als solche anrechnen lassen. In diesem Fall bekommen

Sie einen Papierschein. Der Schein wird im Sekretariat hinterlegt und die ECTS trägt

Frau Dr. Ulrich für Sie im Campus-System ein.

Alle Magisterstudierenden bekommen wie bisher Papierscheine.

10

Modulübersicht Notwendige Studienleistungen im B.A.-Hauptfach MODUL VERANSTALTUNGSTYP QUALIFIKATION

1. Studienjahr

Grundlagenmodul Einführung in das

Studium der Rhetorik

Proseminar Referat und Hausarbeit

Vorlesung Klausur

Grundlagenmodul Rhetorische Text-

analyse u. –produktion

Proseminar Referat und Hausarbeit

Praxisseminar Schreibübungen Vorlesung Klausur

2. Studienjahr

Aufbaumodul Neuere Rhetorik

Proseminar Referat, Haus- arbeit u. Klausur bzw. mündliche Prüfung

Praxisseminar Schreib- bzw. Redeübungen

Aufbaumodul Antike

Rhetoriktradition

Proseminar Referat, Haus- arbeit u. Klausur bzw. mündliche Prüfung

Vorlesung Klausur Aufbaumodul

Mündliche Kommunikation

Praxisseminar

Redeübungen

3. Studienjahr

Spezialisierungs- modul I

Hauptseminar Referat, Haus-arbeit u. münd-liche Prüfung

Vorlesung Klausur Praxisseminar Schreib- bzw.

Redeübungen Spezialisierungs-

modul II

Hauptseminar Referat, Haus-arbeit und Klausur

Spezialisierungs- modul III

Hauptseminar Referat und B.A.-Arbeit

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Notwendige Studienleistungen im B.A.-Nebenfach MODUL VERANSTALTUNGSTYP QUALIFIKATION

1. Studienjahr

Grundlagenmodul Einführung in das

Studium der Rhetorik

Proseminar Referat u. Hausarbeit

Vorlesung Klausur

Grundlagenmodul Rhetorische Text-

analyse u. –produktion

Proseminar Referat u. Hausarbeit

Praxisseminar

Schreibübungen

2. Studienjahr

Aufbaumodul Proseminar Referat, Haus- Antike

Rhetoriktradition

arbeit u. Klausur bzw. mündliche Prüfung

Vorlesung Klausur Aufbaumodul

Mündliche Kommunikation

Praxisseminar

Redeübungen

3. Studienjahr

Spezialisierungs- modul I

Hauptseminar Referat, Hausarbeit

Spezialisierungs- modul II

Hauptseminar Referat, Haus-arbeit und Klausur

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Pflichtveranstaltungen M. A. Allgemeine Rhetorik

MODULE VERANSTALTUNGSTYP PRÜFUNGSLEISTUNG

1.-3.

Semester

Spezialisierungsmodul I OS Referat und Klausur Spezialisierungsmodul II OS Referat und Hausarbeit Spezialisierungsmodul III (kann auch in einem af-finen Fach erbracht wer-

den)

OS Referat und Hausarbeit

Aufbaumodul Praktische Rhetorik

Praxisseminar Redeübung oder Schrei-bübung bzw. Präsenta-

tion

Praxisseminar Redeübung oder Schrei-bübung bzw. Präsenta-

tion 4.

Semester

Mündliche M.A.-Prüfung

M.A.-Arbeit

Wahlpflichtveranstaltungen M. A. Allgemeine Rhetorik

MODULE VERANSTALTUNGSTYP PRÜFUNGSLEISTUNG

1.-3.

Semester

Medienpraxis Praxisseminar/

Übung Präsentation

Sprechpraxis Übung Mündliche Prüfung bzw.

Sprechübung Zusätzliches Seminar aus dem Bereich der

Spezialisierungs-Module

Hauptseminar Referat und Klausur

oder kurze Hausarbeit

Seminar aus einem affinen Fach

Hauptseminar Referat und Klausur

oder kurze Hausarbeit Vorlesung (kann auch in einem affinen Fach

besucht werden) Vorlesung

Mündliche Prüfung oder Klausur

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Lehrveranstaltungen mit Kommentar ÄNDERUNGEN DER VERANSTALTUNGEN SIND MÖGLICH. DEN AKTUELLEN STAND SEHEN SIE IM CAMPUS-PORTAL. GM = Grundlagenmodul M.A. = Masterstudiengang AM = Aufbaumodul WP = Wahlpflichtbereich SpM = Spezialisierungsmodul LP = Leistungspunkte PrNr = Prüfungsnummer

Vorlesung

Till: Positionen der Rhetoriktheorie seit Nietzsche

2st., Mi, 12-14 Uhr, Beginn: 25.4.12, Raum 036

• AM Antike Rhetoriktradition / PrNr 841 (Rhetorische Systembildung) / 4 LP • SpM I / PrNr 2192 (Rhetorische Erkenntnistheorie) / 4 LP

Die Vorlesung stellt die wesentlichen Stationen einer Theoriegeschichte der Rheto-

rik seit Friedrich Nietzsches Basler Rhetorik-Vorlesungen (1874) dar. Themen werden

u.a. sein: Massenpsychologie und Propagandatheorie, Persuasionsforschung und

‚New Rhetoric‘ (Burke), Ernst Robert Curtius und die Topik-Diskussion, Argumentati-

onstheorie (Perelman und Toulmin), Rhetorik und Hermeneutik (Gadamer), Struktu-

ralismus und Rhetorik, Theorien des Figuralen und des Metaphorischen, anthropo-

logische Rhetorikkonzepte (Blumenberg).

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Proseminare

Baur: "Hasta la vista!": Rhetorische Strategien von Rücktritt und Comeback

FÄLLT AUS! Wird im Wintersemester angeboten. • AM Neuere Rhetorik / PrNr 684 (Kommunikationswissenschaftliche Paradigmen

der Rhetorik) / 8 LP Horst Köhler, Cem Özdemir, Michael Ballack, Take That, Karl-Theodor zu Gutten-

berg, Jürgen Schrempp, Matthias Platzeck, Michael Schumacher, The Rolling Sto-

nes, Jürgen Klinsmann, Oskar Lafontaine, Henry Maske, Margot Käßmann, Philipp

Hildebrand, Theo Zwanziger, Thomas Gottschalk: Sie alle sind schon mal zurückge-

treten oder haben es angekündigt oder standen knapp davor – manche von

ihnen sind verändert, manche unverändert, manche erfolglos, manche erfolgreich

und manche gar nicht zurückgekommen.

Rücktritt und Comeback sind komplexe soziale Handlungen. Im Seminar soll ver-

sucht werden, Handlungsmuster auszumachen und davon ausgehend auf die da-

hinter stehende (rhetorische) Strategie zu schließen. Wie wird ein Rücktritt in Szene

gesetzt? Wie lässt sich ein Rücktritt verhindern? Oder aus der anderen Perspektive:

Wie lässt sich ein Rücktritt forcieren, was ist eine Rücktrittsforderung? Und nachdem

einige Zeit vergangen ist: Was sind die Erfolgsbedingungen für ein gelungenes

Comeback? Wie wird es bspw. terminiert und inszeniert?

Die Beantwortung der Fragen ermöglicht am Ende der Fallbeispielanalysen aus

den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Unterhaltung/Kunst eine rhetori-

sche Klassifizierung von Rücktritt- und Comeback-Strategien. Um diese vorzuberei-

ten, werden in einem ersten Seminarteil die grundlegenden theoretischen Konzep-

te gemeinsam erarbeitet (Strategiebegriff, Inszenierung, Skandalisierung etc.).

Da im ersten Teil des Seminars grundlegende Theoriekonzepte der Rhetorik erarbei-

tet und diese im zweiten Analyseteil angewandt und vertieft werden, eignet sich

das Seminar auch für Studierende, die sich auf die Zwischen- oder Abschlussprü-

fung vorbereiten möchten.

Lektüreempfehlungen zur Vorbereitung:

- Bergmann, Jens/Pörksen, Bernhard (2009): Skandal! – Die Macht der öffentli-chen Empörung. Köln.

- Knape, Joachim (2000): Was ist Rhetorik? Stuttgart. - Knape, Joachim/Böhme, Katie/Becker, Nils (2009): Strategie. In: HWRh 9, Sp.

152-172. - Philipp, Michael (2007): Persönlich habe ich mir nichts vorzuwerfen: Politische

Rücktritte in Deutschland von 1950 bis heute. München.

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Böhme: Rhetoriktraining via Internet

FÄLLT AUS!

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 680 (Psycho-und Soziorhetorik) / 8 LP

Wie kann rhetorisch-persuasive Kompetenz erfolgreich und nachhaltig vermittelt

werden? Inwiefern eignen sich Online-Medien wie Foren, Chats, Wikis, Blogs, Twitter

oder Podcasts für den Auf- und Ausbau von in Face-to-Face-Situationen ausagier-

ten rhetorisch-persuasiven Fertigkeiten und Fähigkeiten? Diese und andere für die

Berufspraxis moderner Rhetoriktrainer relevante Fragen werden in kritischer Ausei-

nandersetzung mit aktuellen internetbasierten rhetorischen Schulungsangeboten

im Seminar diskutiert.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

Gottschling: Songtexte: Schnittstelle von rhetorischer Kommunikation und ästhetischer Überformung 2st., Do, 14-16 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 406

• GM Rhetorische Textanalyse u. -produktion/ PrNr 425 (Kreatives Schreiben) / 6 LP

Junge Frau, junge Frau/ Sie nehmen’s wohl nicht so genau/ Weil sie nur auf englisch singen

Und wer hört da schon hin? Und es geht, wie man sieht/ Und es ist nur ein Lied

Aber ein Lied ohne Botschaft/ Ist wie ein Land ohne Botschaft

Eine Stadt ohne Plan/ Und was fängt man damit an?

(Jens Friebe – Lied ohne Botschaft)

Im Seminar sollen Songtexte (sowohl losgekoppelt von als auch im Zusammenhang

mit musikalischer Performanz) als Verbindungsglieder von Rhetorik und Poetik ana-

lysiert werden. Wo, so könnte die Leitfrage lauten, befinden sich die Grenzen und

Überschneidungen von ästhetischer Form und rhetorischem Potential? Im Vorder-

grund stehen Text- und Kontextanalysen unterschiedlicher Songs und Genres in

englischer oder deutscher Sprache auf der Basis rhetoriktheoretischer, literatur- so-

wie kulturwissenschaftlicher Überlegungen.

Voraussetzung für das erfolgreiche Absolvieren des Seminars sind regelmäßige Teil-

nahme, die Moderation einer Seminarsitzung sowie das wöchentliche Verfassen

von Exposés.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

16

Knape: Lektüreseminar: Platonische Dialoge zur Rhetorik

2st., Di, 14-16 Uhr, Beginn: 24.4.12, Raum 030

• AM Antike Rhetoriktradition / PrNr 872 (Philosophische Rhetorikrezeption und

–kritik) / 8 LP

Mit Platons Kritik an der Rhetorik setzt die europäische Theorieentwicklung der Rhe-

torik erst eigentlich ein. Sein Schüler Aristoteles hat die Impulse Platons aufgegriffen

und zu einer ersten, bis heute gültigen Rhetoriktheorie weiterentwickelt. In dem

Seminar werden gemeinsam mindestens die zwei für die Rhetorik maßgeblichen

Platon-Dialoge (Gorgias und Phaidros) in der deutschen Schleiermacher-

Übersetzung gelesen. Ergänzend könnte noch die Rede des Alkidamas über das

schriftliche Abfassen von Reden hinzukommen (Übersetzung Schirren/Zinsmaier

2003). Die Übersetzungen werden zu Beginn des Semesters in einem Reader aus-

gegeben.

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Noetzel: Einführung in die literarische Stilistik

2st., Mo, 16-18 Uhr, Beginn: 23.4.12, Raum 030

• GM Rhetor. Textanalyse u. -produktion / PrNr 430 (Stilistik und Sprachkritik) / 6 LP

Stilistik, die prinzipiell alle Gebrauchsstile von Werbetext bis Gebrauchsanweisung

erklären kann, wird dieses Semester in ihren Grundzügen aus Linguistik und Rhetorik

heraus erklärt. Dazu wird eine Sammlung von Texten aus der Weltliteratur angege-

ben, die in Referaten auf ihren Stil hin untersucht werden. Die ähnlich gelagerte

Thematik dieser Texte soll dazu beitragen, Vergleichbarkeit und Abweichungen im

Stil einzelner Autoren oder ganzer Epochen zu erkennen und den unterschiedli-

chen Geschmack von Stilen und individuellem Sprachgebrauch zu erfahren.

Arbeitsaufwand: Regelmässige Anwesenheit, Mitarbeit und Teilnahme an einer Re-

feratsgruppe, zusätzlich Hausarbeit.

>>>

Proseminare

17

Literatur:

- Eroms, Hans Werner: Einführung in die Stilistik, Berlin 2008 - Dagny Guhr, Joachim Knape: Rhetorische Praxis in Deutschland vom Beginn

des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. In: Rhetorik und Stilistik: Ein internationa-les Handbuch historischer und systematischer Forschung. Hrsg von Ulla fix, Joachim Knape und Andreas Gardt. Berlin 2008 S. 463 - 487

- Ulrich Püschel: Stilistik der Deutschsprachigen Länder. In: Rhetorik und Stilistik. a.a.O. S. 165

- Johannes Anderegg: Literaturwissenschaftliche Stilauffassungen. In: Rhetorik und Stilistik. a.a.O. S. 1076

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

Rieder: Film- und Fernsehproduktion als rhetorisches Handlungsfeld

2st., Do, 20-22 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 030

• GM Rhetorische Textanalyse und –produktion / PrNr 407 (Medienpraxis und

Rhetorik der Massenmedien) / 6 LP

Rhetorische Fragestellungen beschäftigen sich vor allem mit der Herstellung filmi-

scher Produkte. Der Produzent als handlungsmächtigste Instanz des Produktions-

prozesses bedarf aus Sicht der Rhetorik einer gesonderten Fokussierung. Welche In-

tentionen, Strategien und Kalküle leiten das Handlungsfeld des Produzenten. Wie

ist ihr kommunikatives Anforderungsprofil beschaffen? Der Besuch einer Produzen-

tin/eines Produzenten vermittelt Einblick in die Praxis.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

N.N.: Antike Rhetorik

2st., Di, 8-10 Uhr, Beginn: 24.4.12, Raum 406

• AM Antike Rhetoriktradition

Proseminare

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Schick: Rhetorik und Management

2st., Mi, 18-20 Uhr, Beginn: 25.4.12, Raum 030

• GM Rhetor. Textanalyse u. -produktion / PrNr 422 (Unternehmensrhetorik) / 6 LP

Management, definiert als Kunst der Organisations- und Mitarbeiterführung, ist heu-

te eines der bedeutendsten Ausübungsfelder strategischer Kommunikation. Die

Affinität zwischen den Handlungskomplexen „Rhetorik“ und „Management“ leuch-

tet unmittelbar ein. Im Proseminar soll genauer erörtert werden:

• Welche Rolle rhetorische Kommunikation in der Praxis der Unternehmens-

führung (und ihrer Teilgebiete) spielt.

• Was einschlägige Wissenschaften (Psychologie, Wirtschaftswissenschaften)

zum Thema „Rhetorik und Management“ zu sagen haben.

• In welchem Verhältnis die Rhetorik (v.a. als Lehrdisziplin im Schulungs-, Weiter-

bildungs- und Ratgeberwesen) zur Managementausbildung steht.

• Welche Fragestellungen für die weitere Debatte des Themas wichtig sind.

Eine Einordnung in die größeren Zusammenhänge der „Wirtschaftsrhetorik“ wird

angestrebt. Ferner soll ein „Kamingespräch“ mit einem Gast – einem Praktiker – aus

der wirklichen Welt des Managements (mit Diskussionsmöglichkeit) stattfinden.

Lektüre zur Einführung:

Joachim Knape, Hagen Schick u.a.: Managementrhetorik. In: Historisches Wörter-buch der Rhetorik, Bd. 5 (2001), Sp. 843-872.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

Susanka: Rhetorik und Fotografie

2st., Mo, 20-22 Uhr, Beginn: 23.4.12, Raum 406

• GM Rhetorische Textanalyse u. -produktion / PrNr 400 (Rhetorik des Bildes) / 6 LP

Die heutigen Online- und Printmedien sind ohne Fotografien kaum vorzustellen.

Hier werden sie regelmäßig zur Umsetzung rhetorischer Ziele eingesetzt. Ziel des

Seminars ist die theoretische Auseinandersetzung mit den Grundbedingungen für

rhetorisches Handeln mit Fotografien. Dabei werden sowohl die medien- als auch

die bildrhetorische Grundlagen erarbeitet und diskutiert. Ein Reader wird zu Beginn

des Seminars bereitgestellt.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

Proseminare

19

Till: Positionen der Rhetoriktheorie seit Nietzsche (Proseminar zur Vorlesung)

2st., Do, 16-18 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 030

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 672 (Rhetorische Erkenntnistheorie) / 8 LP

Das Seminar dient der Lektüre und Diskussion ausgewählter Theorietexte. Es ergänzt

und vertieft die Vorlesung, deren Besuch deshalb für alle Teilnehmer/innen obliga-

torisch ist.

Literatur

Die behandelten Texte werden über ILIAS bereitgestellt.

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Ulrich: Öffentliche Meinung

2st., Di, 14-16 Uhr, Beginn: 24.4.12, Raum 406

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 684 (Kommunikationswissenschaftliche Paradigmen

der Rhetorik) / 8 LP

Die öffentliche Meinung ist ein zentraler Begriff für die Rhetorik. Was allen oder den

meisten plausibel erscheint, bildet als doxa oder – etwas anders nuanciert – als

sensus communis den kommunikativen Rahmen einer Gemeinschaft, über den sie

sich immer wieder neu verständigt. Dennoch gibt es keine allgemein akzeptierte

Definition von öffentlicher Meinung, ebenso wie die Methoden ihrer konkreten Be-

stimmung oder Messung äußerst umstritten sind. Das Seminar beschäftigt sich vor

diesem Hintergrund mit verschiedenen theoretischen Ansätzen zur öffentlichen

oder ‚herrschenden‘ Meinung aus Rhetorik, Kommunikations- und Medienwissen-

schaft. Zentrale Fragen sind hierbei: Lässt sich die öffentliche Meinung steuern?

Welche Wirkungsmacht entfaltet die öffentliche Meinung? Und nicht zuletzt: Wozu

wird der Begriff gebraucht, wenn er sich eigentlich nicht bestimmen lässt?

Literatur zum Einstieg:

Elisabeth Noelle-Neumann: Öffentliche Meinung. In: Dies.; Winfried Schulz; Jürgen Wilke (Hrsg.): Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Akt., vollst. überarb. und erg. Auf. Frankfurt a.M. 2009 (11971), 427–442.

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Proseminare

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Wiegeler: Gebärdenrhetorik und darstellende Künste

2st., Mi, 14-16 Uhr, Beginn: 25.04.12, Raum 030

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 730 (Körpersprache) / 6 LP

Der Begriff der Gebärde ist interdisziplinär umstritten: Was ist eine Gebärde? Was

eine Geste? Und was alles umfasst die sog. Nonverbale Kommunikation? Diesen

Fragen nähert sich das Seminar aus rhetorischer Perspektive: Die Konzepte werden

theoretisch hinterfragt und praktisch – anhand der Analyse von Pantomime-,

commedia dell’arte-, Ballett- und Stummfilmtechniken – geprüft.

Literatur zur Vorbereitung:

- Kalverkämper, H. (1994): „Die Rhetorik des Körpers: Nonverbale Kommunikation in Schlaglichtern“. In: Müller, Th. (Hg.): Körper und Sprache. Tübingen, S. 131-169 (= Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch 13).

- Košenina, A. (1995): „Gebärde“. In: HWRh 3, Sp. 564-579.

Informationen zur Zwischenprüfungsmöglichkeit werden noch bekanntgegeben.

Haupt- / Oberseminare

Knape: Große Reden

2st., Di, 10-12 Uhr, Beginn: 24.4.12, Raum 406

• SpM I / PrNr 2462 (Vortragspraxis) / 8 LP • SpM II / PrNr 4462 (Vortragspraxis) / 8 LP • SpM III / PrNr 6462 (Vortragspraxis) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2162 (Vortragspraxis) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3162 (Vortragspraxis) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4162 (Vortragspraxis) / 10 LP

Das Seminar ist auf die lange Geschichte der Redekultur ausgerichtet. Es werden

zehn 'große' Reden von der Antike bis zur Gegenwart analysiert und die Frage dis-

kutiert, was eigentlich eine 'große Rede' ist.

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Knape:

Laudative und vituperative Kommunikationsverfahren (Loben, Kritisieren etc.)

2st., Di, 16-18 Uhr, Beginn: 24.4.12, Raum 030

• SpM I / PrNr 2504 (Kommunikationswissenschaftl. Paradigmen d. Rhetorik) / 8 LP • SpM II / PrNr 4504 (Kommunikationswissenschaftl. Paradigmen d. Rhetorik) / 8 LP • SpM III / PrNr 6504 (Kommunikationswissenschaftl. Paradigmen d. Rhetorik) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2204 (Kommunikationswissensch. Paradigmen d. Rh.) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3204 (Kommunikationswissensch. Paradigmen d. Rh.) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4204 (Kommunikationswissensch. Paradigmen d. Rh.) / 10 LP

Lobende und tadelnde Sprechhandlungen sind schon in der Antike voneinander

abgegrenzt worden. Im Seminar sollen moderne Beispiele für entsprechendes

Kommunikationsverhalten untersucht werden: Kritisieren, Denunzieren, Polemisieren

usw. auf der einen Seite sowie Loben, Unterstützen, Verteidigen usw. auf der ande-

ren Seite. Dabei ist die theoretische Frage nach dem rhetorischen Design solcher

Verfahrensweisen zu erörtern.

Knape: Idole, Leitfiguren, Stars

2st., Di, 18-20 Uhr, Beginn: 24.4.12, Raum 030

• SpM I / PrNr 2491 (Rhetorische Anthropologie) / 8 LP • SpM II / PrNr 4491 (Rhetorische Anthropologie) / 8 LP • SpM III / PrNr 6491 (Rhetorische Anthropologie) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2191 (Rhetorische Anthropologie) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3191 (Rhetorische Anthropologie) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4191 (Rhetorische Anthropologie) / 10 LP

Das Seminar geht von der klassischen Oratortheorie aus, die ja dem kommunikati-

ven Akteur seine für die Rhetorik so prominente Rolle zuschreibt. Rhetorisch stellt

sich dabei die Frage, ob man Stars 'machen' kann, ob sich Leitfiguren 'erzeugen'

lassen oder ob sie Produkte kontingenter resp. struktureller politischer und kultureller

Prozesse sind. Dabei öffnen sich text- und medientheoretische Fenster.

22

Kramer: Rhetorik und Fiktion

2st., Mo, 14-16 Uhr, Beginn: 23.4.12, Raum 030

• SpM I / PrNr 2490 (Rhetorik und Ästhetik) / 8 LP

• SpM II / PrNr 4490 (Rhetorik und Ästhetik) / 8 LP

• SpM III / PrNr 6490 (Rhetorik und Ästhetik) / 8 LP

• SpM I (M.A.) / PrNr 2190 (Rhetorik und Ästhetik) / 10 LP

• SpM II (M.A.) / PrNr 3190 (Rhetorik und Ästhetik) / 10 LP

• SpM III (M.A.) / PrNr 4190 (Rhetorik und Ästhetik) / 10 LP

Das Seminar fragt zunächst nach dem Stellenwert der Fiktion für die Rhetorik. Wie

lässt sich Fiktion in der rhetorischen Theorie und im System verordnen? Wann

weicht ein orator bewusst von der Wirklichkeit ab oder konstruiert gar eine neue

Realität? Im weiteren Verlauf des Seminars werden wir dann versuchen zu klären,

ob die moderne Fiktionstheorie von der Rhetorik profitieren kann. Lässt sich also mit

Hilfe der Rhetorik besser verstehen und erklären, unter welchen Bedingungen sich

ein Adressat auf eine Fiktion einlässt, diese als plausibel oder zumindest möglich

gelten lässt oder sich gar in der fiktiven Wirklichkeit verliert. Um die theoretischen

Diskussion ein wenig zu erden, werden wir immer wieder Beispiele aus der zeitge-

nössischen Literatur, dem Fernsehen und den elektronischen Medien heranziehen

(Stichwort: virtual reality).

Literatur:

- Booth, Wayne C.: The Rhetoric of Fiction. Chicago, London 1983. - Doležel, Lubomír: Heterocosmica. Fiction and Possible Worlds. Baltimore und

London 1998. - Esposito, Elena: Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität. Frankfurt am Main

2007.

Haupt- / Oberseminare

23

Kraus: Die Aristotelische Rhetorik und ihr Kontext

2st., Mi, 16-18 Uhr, Beginn: 25.4.12, Raum 030

• SpM II / PrNr 4523 (Aristotelische Rhetoriktradition) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2131 (Aristotelische Rhetoriktradition) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3123 (Aristotelische Rhetoriktradition) / 10 LP

Die Rhetorik des Aristoteles gilt als ältester Entwurf einer philosophischen Grund-

legung der Rhetorik. Doch bleibt die Frage ihrer Einheit und Konsistenz problema-

tisch, insofern sie sich als Werk im Schnittpunkt mehrerer verschiedener philosophi-

scher Teildiskurse und -projekte (Dialektik, Psychologie, Ethik, Politik, Sprachtheorie

und Stilistik) erweist. Ziel des Seminars wird es sein, Herkunft und Integration der ein-

zelnen Systemelemente im Kontext affiner Aristotelischer Schriften (Topik, De ani-

ma, Ethik, Politik, Poetik) und im Kontrast zur etwa gleichzeitigen, noch sophistisch

geprägten sogenannten Rhetorik an Alexander zu analysieren.

Übersetzungen: - Aristoteles, Rhetorik, übers. von Paul Gohlke. Paderborn, Schöningh 1959 (veraltet). - Aristoteles, Rhetorik, übers. von Franz G. Sieveke. UTB 159. München, Fink 1980 (als

Übers. wenig empfehlenswert, aber mit guter Inhaltsübersicht). - Aristoteles, Rhetorik, übers. u. hg. von Gernot Krapinger. RUB 18006. Stuttgart, Reclam

1999 (preiswerteste akzeptable Übers.). - C. Rapp: Aristoteles, Rhetorik, übers. und erl. von Christof Rapp, 2 Bde. Aristoteles, Wer-

ke in dt. Übers. 4.1/2. Berlin, Akademie-Verlag 2002 (derzeit präziseste Übers. mit er-schöpfendem wissenschaftlichem Kommentar).

- Übersetzungen weiterer Aristotelischer Werke werden im Seminar vorgestellt. Die Rheto-rik an Alexander wird in eigener Übersetzung des Seminarleiters zur Verfügung gestellt.

Literatur: - Cope, E.M, Sandys, J.E.: The Rhetoric of Aristotle, with a commentary, 3 Bde. Cam-

bridge, Cambridge UP 1877, ND Hildesheim, Olms 1970. - Grimaldi, W.M.A.: Aristotle, Rhetoric: A Commentary, 2 Bde. New York, Fordham UP

1980-1988. - Solmsen, Friedrich: Die Entwicklung der aristotelischen Logik und Rhetorik. Berlin, Weid-

mann 1929, ND Hildesheim 1975 u. 2001. - Fuhrmann, Manfred: Das systematische Lehrbuch: Ein Beitrag zur Geschichte der Wis-

senschaft in der Antike. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 1960. - Grimaldi, W.M.A.: Studies in the Philosophy of Aristotle’s Rhetoric. Wiesbaden, Steiner

1972. - Fuhrmann, Manfred: Die antike Rhetorik. München/Zürich, Artemis 1984. - Garver, Eugene: Aristotle’s Rhetoric: An Art of Character. Chicago, Univ. of Chicago

Press 1994. - Knape, Joachim, Schirren, Thomas (Hrsg.): Aristotelische Rhetoriktradition. Stuttgart,

Franz Steiner Verlag 2005. - Pernot, Laurent: Rhetoric in Antiquity. Trans. W. E. Higgins. Washington, DC: The Catholic

University of America Press 2005. - Worthington, Ian (Hrsg.): A Companion to Greek Rhetoric. Oxford: Oxford UP 2007. - Woerther, Frédérique: L’èthos aristotélicien, génèse d’une notion rhétorique. Paris, Vrin

2007.

Haupt- / Oberseminare

24

Rieder: Marketing als rhetorisches Phänomen

2st., Do, 18-20 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 030

• SpM II / PrNr 4447 (Unternehmensrhetorik) /8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2147 (Unternehmensrhetorik) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3147 (Unternehmensrhetorik) / 10 LP

Das Seminar untersucht das Handlungsfeld Marketing aus rhetorischer Perspektive.

Zunächst behandelt es die wissenschaftliche Diskussion zum Terminus Marketing.

Weiterhin sind von Interesse die Formen, Funktionen und die Vernetzung marktbe-

zogener Kommunikationsweisen eines Unternehmens. Es gilt zu klären, wie das

Marketinginstrumentarium des ökonomischen Feldes beschaffen ist. Welche Mar-

keting-Mix-Maßnahmen wendet ein Unternehmen für die systematische Marktbe-

arbeitung, Produktpräsentation, Markenführung und Zielgruppenansprache an?

Welche Rolle spielt hierbei das Persuasionskonzept der Rhetorik?

Robling: Interkulturelle Rhetorik II: Kompetenzen und Performanz

2st., Do, 8-10 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 406

• SpM II / PrNr 4515 (Interkulturelle Rhetorik) 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2215 (Interkulturelle Rhetorik) 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3215 (Interkulturelle Rhetorik) 10 LP

Probleme und Methoden des interkulturellen Umgangs miteinander in unserer Ge-

sellschaft bleiben weiterhin aktuell auch für die Rhetorik. Daher sollen im zweiten

Seminar zur interkulturellen Rhetorik einige der schon behandelten Themen vertieft

und zugleich weitere Aspekte der Interkulturalität untersucht werden. Zur Ausbil-

dung von Kompetenz und Performanz gehört dabei der Rückblick auf interkulturel-

le Synthesen in der Rhetorikgeschichte, die Erarbeitung eines angemessenen Rhe-

torik- und Ethikbegriffs sowie die Einführung in Fertigkeiten interkulturellen rhetori-

schen Handelns anhand von Beispielen.

Literaturhinweise:

- F.-H.Robling: Artikel "Kulturphilosophie" in: G. Ueding (Hg.): Historisches Wörter-buch der Rhetorik (HWRh) Bd. 10, Berlin 2012

- B. Dücker: Artikel "Kultur" in: HWRh Bd. 4, Tübingen 1998 - H.-J. Lüsebrink: Interkulturelle Kommunikation. Ineraktion, Fremdwahrnehmung,

Kulturtransfer, Stuttgart u.a. 2005

Haupt- / Oberseminare

25

Till: Konzepte der Text- und Diskursanalyse

2st., Do, 10-12 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 406

• SpM I / PrNr 2495 (Ideologiekritik, Cultural Studies und Rhetorical Criticism) / 8 LP

• SpM II / PrNr 4495 (Ideologiekritik, Cultural Studies und Rhetorical Criticism) / 8 LP

• SpM III / PrNr 6495 (Ideologiekritik, Cultural Studies und Rhetorical Criticism) / 8 LP

• SpM I (M.A.) / PrNr 2195 (Ideologiekritik, Cultural Studies und Rhetorical Criticism)

/ 10 LP

• SpM II (M.A.) / PrNr 3195 (Ideologiekritik, Cultural Studies und Rhetorical Criti-

cism) / 10 LP

• SpM III (M.A.) / PrNr 4195 (Ideologiekritik, Cultural Studies und Rhetorical Criti-

cism) / 10 LP

Die Fähigkeit, persuasive Botschaften zu analysieren, gehört zur Kernkompetenz ei-

nes jeden Rhetorikers. Für die Analyse von Texten und Diskursen existieren Theorie-

angebote unterschiedlicher Disziplinen, die wir im Seminar diskutieren und auf ihre

Tauglichkeit prüfen werden. Themenbereiche werden sein: 1. Rhetorische Textana-

lyse (Lausberg, Plett, Breuer, Bachem etc.), 2. Textlinguistik und linguistische

Textanalyse (Brinker), 3. Diskursanalyse in der Geschichtswissenschaft, Soziologie,

Linguistik etc., 4. Kritische Diskursanalyse (Jäger, Wodak, van Dijk).

Literatur:

- Bachem, Rolf: Analyse, rhetorische. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik.

Hrsg. v. Gert Ueding. Bd. 1. Tübingen 1992, Sp. 514-542.

- Keller, Reiner [u.a.] (Hrsg.): Handbuch sozialwissenschaftlicher Diskursanalyse.

Bd. 1: Theorien und Methoden. 3. Aufl. Wiesbaden 2011.

Haupt- / Oberseminare

26

Till: Von Le Bon zu Lasswell:

Massenpsychologie und Propagandaforschung (ca. 1890-1935)

2st., Do, 14-16 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 030

• SpM I / PrNr 2485 (Propagandaforschung) / 8 LP • SpM II / PrNr 4485 (Propagandaforschung) / 8 LP • SpM III / PrNr 6485 (Propagandaforschung) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2185 (Propagandaforschung) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3185 (Propagandaforschung) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4185 (Propagandaforschung) / 10 LP

Gustave le Bons ‚Die Psychologie der Massen‘ (1895; frz. ‚Psychologie des foules‘)

wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, so resümiert der Kulturwissenschaftler Ste-

phan Günzel, nicht nur zum „Inbegriff der Massentheorie, sondern auch zu einem

Handbuch des politischen Führertums in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

(Mussolini und Hitler, aber auch de Gaulle und Roosevelt gehörten zu le Bons be-

geisterten Lesern).“ Massenpsychologische Ansätze bilden die Grundlage der seit

den 1920er Jahren entstehenden modernen Propagandatheorien.

In dem Lektüre-Seminar werden wir le Bons Buch intensiv studieren. Daneben gilt

unser Augenmerk Sigmund Freuds kritischer Auseinandersetzung mit der Massen-

psychologie in ‚Massenpsychologie und Ich-Analye‘ (1921) sowie der entstehen-

den Propagandatheorie in den USA (Walter Lippmann, Harold Dwight Lasswell,

Edward Bernays). Einen Seitenblick werden wir auf Vorläufertheorien von Scipio

Sighele (‚La folla delinquente‘, 1891, dt. ‚Psychologie des Auflaufs‘) und Gabriel

Tarde (‚Les lois de l’imitation‘, 1890, dt. ‚Die Gesetze der Nachahmung‘) werfen.

Literatur

- Thymian Bussemer: Psychologie der Propaganda. In: Aus Politik und Zeitge-schichte 11/2007 (Online unter: http://www.bpb.de/files/SUN6IJ.pdf)

- Serge Moscovici: Das Zeitalter der Massen. Eine historische Abhandlung über die Massenpsychologie. Frankfurt am Main 1986.

- Die Bücher von le Bon und Freud sind zu kaufen, alle weiteren Texte werden über ILIAS zur Verfügung gestellt. Fremdsprachige Texte werden in deutscher Übersetzung gelesen.

Haupt- / Oberseminare

27

Ulrich: Medienwirkungsforschung

2st., Mi, 14-16 Uhr, Beginn: 25.4.12, Raum 406

• SpM I / PrNr 2504 (Kommunikationswissenschaftl. Paradigmen d. Rhetorik) / 8 LP • SpM II / PrNr 4504 (Kommunikationswissenschaftl. Paradigmen d. Rhetorik) / 8 LP • SpM III / PrNr 6504 (Kommunikationswissenschaftl. Paradigmen d. Rhetorik) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2204 (Kommunikationswissensch. Paradigmen d. Rh.) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3204 (Kommunikationswissensch. Paradigmen d. Rh.) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4204 (Kommunikationswissensch. Paradigmen d. Rh.) / 10 LP

‚Wirkung‘ ist sowohl für die Rhetorik als auch die Medien- und Kommunikationswis-

senschaft ein ebenso entscheidender wie problematischer Schlüsselbegriff: In der

Rhetorik, weil er einer Kompassnadel gleich die Ausrichtung strategischen Han-

delns bezeichnet und weil die Erwartung einer (gewünschten) Wirkung die Voraus-

setzung für Persuasion schlechthin darstellt. In der Medien- und Kommunikations-

wissenschaft, weil die Wirkungen massenmedialer Kommunikation, gar ‚der Medi-

en‘ selbst, eine der leitenden Forschungsfragen ist und messbare Antworten hie-

rauf nicht zuletzt einen hohen Marktwert in Politik und Wirtschaft haben. Gleichzei-

tig ist der Wirkungsbegriff, so einleuchtend er intuitiv auch sein mag, grundlegend

umstritten. Das Seminar beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit den „klassi-

schen“ Ansätzen der Medienwirkungsforschung im 20. Jahrhundert und fragt insbe-

sondere nach den zugrunde liegenden Denkmodellen von ‚Wirkung‘ und deren

möglichen Wurzeln.

Literatur zum Einstieg:

– Heinz Bonfadelli: Medienwirkungsforschung I. Grundlagen und theoretische Per-spektiven. 3., überarb. Aufl. Konstanz 2004.

– Michael Jäckel: Medienwirkungen. Ein Studienbuch zur Einführung. 4., überarb. u. erw. Aufl. Wiesbaden 2008.

Haupt- / Oberseminare

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Praxisseminare

Andreadis: Reden – Überzeugen – Gewinnen: Angewandte Rhetorik

Kompaktseminar

Gruppe 1

Sa/So, 21./22.4. und So, 29.4.12 jeweils 9-18 Uhr, Raum 406

Gruppe 2

Sa/So, 12./13.5. und So, 20.5.12 jeweils 9-18 Uhr, Raum 406

• AM Mündl. Kommunikation / PrNr 610 (Grundlagen redner. Auftretens) / 6 LP • AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 6201 (Übung Sprechpraxis) / 6 LP

Es kommt für den Redner nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Fähig-

keit, Gedanken motivierend, glaubwürdig und überzeugend darzustellen. In die-

sem praxisorientierten und videobegleiteten Intensivkurs lernen die Teilnehmer,

Redesituationen vor Publikum selbstsicher zu bewältigen, Hemmungen und Ängste

abzubauen und den Umgang mit Sprache, Stimme und körpersprachlichen Aus-

drucksmitteln zu erproben. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, außer

der Bereitschaft, gelegentlich alte Pfade zu verlassen und Neues auszuprobieren.

Wichtiger Hinweis:

Bitte erscheinen Sie pünktlich bis 09:15 Uhr. Andernfalls verlieren Sie Ihren Platz!

Andreadis: Lasst Bilder sprechen! Wirkungsvoll präsentieren/visualisieren

Kompaktseminar: Sa/So, 16./17.6. und So, 24.6.12, jeweils 9-18 Uhr, Raum 406

• SpM I / PrNr 2765 (Fachvortrag und Präsentation) / 4 LP • AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 6203 (Übung Sprechpraxis) / 6 LP

Medieneinsatz ist kein Rednerersatz. PC-Präsentationsprogramme können aber das

gesprochene Wort auf anregende Weise ergänzen und unterstützen.

In diesem praxisorientierten und videobegleiteten Intensivkurs lernen die Teilneh-

menden, Informationen sinnvoll, anschaulich und ansprechend am PC aufzuberei-

ten und vor der Gruppe überzeugend zu präsentieren.

Voraussetzung: Abgeschlossene Teilnahme an "Reden – Überzeugen – Gewinnen" Wichtiger Hinweis: Bitte bringen Sie Ihren eigenen Schoßrechner (Laptop) mit. Wir arbeiten mit gängi-gen PC-Präsentationsprogrammen. Bitte erscheinen Sie pünktlich bis 09:15. Andernfalls verlieren Sie Ihren Platz!

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Busse: Die Macht der Stimme. Die Stimme als rhetorischer Wirkungsfaktor

Kompaktseminar: jeweils Fr, 14-19 Uhr und Sa, 10-18 Uhr, Raum 030

Gruppe 1

Fr/Sa, 4./5.5.12 Fr/Sa, 1./2.6.12

Gruppe 2

Fr/Sa, 22./23.6.12 Fr/Sa, 6./7.7.12

• AM Mündliche Kommunikation / PrNr 612 (Vortragspraxis) / 6 LP

Ausgangslage Warum wirkt ein Redner überzeugender als ein anderer? Experimente beweisen, dass es weniger der Inhalt, der Wortlaut oder die Argumentations-struktur sind, die den Empfänger überzeugen. Wir alle kennen das Sprichwort „Der Ton macht die Musik“. Schon dieses impliziert, dass die Art und Weise wie Worte intoniert wer-den, sehr stark die Wirkung einer Botschaft bestimmt. Ob Sie als jemand angesehen wer-den, der eine starke Persönlichkeit hat oder der als kompetent und/oder aufrichtig be-trachtet wird und ob man Ihnen abnimmt, was Sie sagen, hängt vor allem vom Klang Ihrer Stimme und der Deutlichkeit Ihrer Artikulation ab. – Und, ob Sie es glauben oder nicht, Sie haben Einfluss hierauf. Die Art wie Sie intonieren, ja der Klang Ihrer Stimme ist nicht ange-boren. Er ist erlernbar und veränderbar. Getreu der rhetorischen Weisheit „Poeta nascitur, orator fit.“. Die Arbeit an der Stimme beeinflusst unser gesamtes Auftreten und unsere Persönlichkeit positiv. Erleben Sie ein Rhetorik-Seminar der besonderen Art und erfahren Sie, wie sehr sich die Ar-beit an und mit der Stimme auf Ihren Auftritt, ja auf Ihre gesamte Persönlichkeit auswirkt! Zielgruppe des Trainings Dieses Training richtet sich an alle, die ihre Wirkung auf andere noch weiter optimieren und ihren Auftritten den letzten Schliff geben möchten. Ziel und Nutzen des Trainings Die Teilnehmer lernen eine neue Seite der Rhetorik in ihrer vollen Dimension kennen. Sie spüren den Einfluss der Stimme auf ihre Persönlichkeit und auf andere und erleben, wie sie ihr Gegenüber mit ihrer Stimme für sich und ihre Ideen begeistern können. Das Training bietet konkret:

• Einführung in die „Stimme“ • Reflexionen über die Stimme • Aufwärmübungen für die Stimme • Atemübungen • Findung des Körperzentrums • Lockerung der Artikulationsorgane, Befreiung des Stimmkanals • Abbau von Fehlspannungen u.a. jener, die durch Aufregung entstehen • Resonanzübungen • Hörübungen • Berührung des Tones; Stimmansatz • Einsatz stimmlicher Gestaltungsmittel; Experimente mit Tempo, Lautstärke, Modula-

tion; Sensibilisierung und Reflexion über dieselben • Sprechdenkvorgang; Übungen zum Sprech-Denken • Übungen zum strategischen Einsatz der erlebten stimmlichen Gestaltungs-

mittel Um den rhetorischen Erfolg sichtbar zu machen, werden Trainingssequenzen mit der Ka-mera aufgezeichnet. Teilnehmeranzahl: max. 10

30

Fröhlich: Gesprächsführung

Kompakt: Fr, 6.7.12, 16-20 Uhr, Raum 406 u. Sa/So, 7./8.7., jew. 10-18 Uhr, Raum 406

• AM Mündliche Kommunikation / PrNr 630 (Gesprächsrhetorik) / 6 LP

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 735 (Gesprächsrhetorik) / 6 LP

Tragfähige Lösungen aushandeln, andere motivieren, Konflikte konstruktiv lösen –

all das findet statt, wenn wir miteinander reden. Eine wertschätzende Atmosphäre

und die richtigen Methoden entscheiden darüber, ob man mit anderen erfolg-

reich kommuniziert.

Die Teilnehmer trainieren in diesem Seminar, wie sie den Verlauf und die Ergebnisse

wichtiger Gespräche durch ihr eigenes kommunikatives Verhalten positiv beein-

flussen können. Sie lernen die wichtigsten Voraussetzungen konstruktiver Kommuni-

kation und Grundlagen der Kommunikationspsychologie kennen und üben gleich-

zeitig wichtige Kernkompetenzen partnerorientierter Kommunikation: gute Argu-

mente finden und strategisch sinnvoll einsetzen, verbale und nonverbale Einfluß-

größen der Kommunikation bewußt steuern, aktives Zuhören, Gesprächsstörer und

-förderer erkennen sowie die gezielte Lenkung von Gesprächen durch den Einsatz

von Fragetechniken.

Die abschließende Analyse eines Fallbeispiels prüft den Transfer der im Seminar

eingeübten Kommunikationskriterien und ist Grundlage für die Benotung.

Literaturtip:

Christian-Rainer Weisbach: Professionelle Gesprächsführung: ein praxisnahes Lese-

und Übungsbuch. 4. überarb. und erw. Aufl. München 1999.

Praxisseminare

31

Genthner: Rhetorik des grafischen Designs am Beispiel des Plakats

2st., Mo, 20-22 Uhr, Beginn: 23.4.12, Raum 030

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 723 (Rhetorik der Werbung) / 6 LP

Das Plakat ist eine genuin rhetorische Textsorte. Es zielt darauf ab, innerhalb weni-

ger Sekunden die Aufmerksamkeit des Adressaten zu erwecken, ihn von einer

Sache in Kenntnis zu setzen und ihn insbesondere zu konkreten Handlungen zu

bewegen bzw. seine Meinungen und Haltungen zu beeinflussen.

Plakate sind multikodal. Sie erzeugen ihre Botschaft durch ein komplexes Zusam-

menspiel von Schrift, Bild und grafischen Elementen. Erfolgreiches rhetorisches

Handeln mit Plakaten erfordert vom Orator die Fähigkeit, diese unterschiedlichen

semiotischen Ebenen auf kohärene Art und Weise zu verbinden. Ziel des Seminars

ist es, anhand einer Reihe von Übungen die praktischen Grundlagen rhetorischer

Gestaltung am Beispiel des Plakats zu vermitteln. Die Seminarteilnehmer werden an

verschiedenen kleineren Projekten sowie einem größeren Abschlussprojekt den

Produktionsprozess grafischer Gestaltung von der Entwicklung des Konzepts bis hin

zum fertigen Plakat kennen lernen.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Fertigkeiten im Umgang mit Grafikprogram-

men sind von Vorteil.

Hermanns: Stellungnahmen. Kritik, Glosse, Kommentar

2st., Mo, 16-18 Uhr, Beginn: 23.4.12, Raum 406

• GM Rhetor. Textanalyse und -produktion / PrNr 475 (Rhetorik des Hörfunks) / 6 LP

• SpM I / PrNr 2730 (Rhetorik des Hörfunks) / 4 LP

Ohne Stellungnahmen pro und contra, ohne Einspruch, Kritik und Kommentar kein

öffentlicher Diskurs. Für die gesellschaftliche Meinungsbildung unerlässlich, werden

sie in den Medien ständig produziert und vermittelt. Von der unterschwellig polemi-

schen, eher verdeckt agierenden Anspielung bis zur offen provozierenden

Äußerung bilden Stil, Strategien und Textsorten des Meinungstransports ein breites

Spektrum. Unterschiedliche Formen der Kritik, vom sachlichen Kommentar bis zur

satirisch-scharfzüngigen Glosse werden mit Blick auf unterschiedliche Programm-

sparten und reale Ereignisse aus Kultur, Politik, Wissenschaft, Bildung und Sport hör-

funkgerecht verfasst und im Tonstudio produziert.

Praxisseminare

32

Hoffmeister: Werben und Verkaufen

2st., Mi, 20-22 Uhr, Beginn: 25.04.12, Raum 030

• GM Rhetor. Textanalyse und –produktion / PrNr 490 (Rhetorik der Werbung) / 6 LP

Klassische Werbung kennt jeder aus Presse, Kino und Co. Doch ein großer Teil der

Werbeetats fließt nicht in Spots oder Anzeigen, sondern wird in so genannte Below-

the-line-Maßnahmen investiert, die für ein sehr viel kleineres Publikum gedacht sind.

Wichtige Beispiele sind Verkaufsförderung, Eventmarketing, Ambient-Media-

Kampagnen oder auch Virales Marketing. Diese Formate sind aus rhetorischer

Sicht besonders interessant, da sie in der Regel eine ganz konkrete Wirkungsabsicht

verfolgen und direkt zum Kauf der beworbenen Sache animieren sollen.

Im Seminar werden wir uns analytisch und praktisch mit klassischen und vor allem

nicht-klassischen Werbeformen beschäftigen. Dabei sollen die Konzeption und an-

schließende Präsentation der entwickelten Maßnahmen im Mittelpunkt stehen.

Kopperschmidt: "Stuttgart 21" – Rekonstruktion eines rhetorischen Lehrstücks

Kompaktseminar: Sa, 28.4.12, 10-16 Uhr, Raum 406 Sa, 12.5.12, 10-18 Uhr, Raum 030 Sa, 16.6.12, 10-16 Uhr, Raum 030

• SpM I / PrNr 2715 (Politische und juristische Rede) / 4 LP

• AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 5005 (Politische und juristische Rede) / 6 LP

Mit dem eindeutigen Ergebnis des Volksentscheids vom 27.11.2011 ist der politische

Streit über "Stuttgart 21" zwar nicht beendet, wohl aber entschieden. Das erleich-

tert einen Rückblick auf die Prozessdynamik dieses Streits, der auch und – nach

dem "schwarzen Donnerstag" sogar primär – ein kommunikationsbedingter Streit

war und sich deshalb für den Versuch seiner kommunikationstheoretischen bzw.

rhetorischen Rekonstruktion geradezu anbietet. Der Vorteil dieser retrospektiven

Rekonstruktion liegt u. a. darin, dass der viel zitierte "Lehrstück"-Charakter von

"Stuttgart 21" in den Vordergrund rücken kann, insofern sich Entscheidungen in

Kenntnis ihrer faktischen Folgen noch einmal durchspielen, mit nicht genutzten al-

ternativen Optionen konfrontieren und mit Bezug auf entsprechende Zielvorgaben

bewerten lassen.

Dieses Seminar eignet sich natürlich besonders für Studierende mit Interessen an

der öffentlich-politischen Rolle von Rhetorik.

Praxisseminare

33

Kremer: Praktisches Argumentieren: Rhetorik und Debatte

Kompaktseminar, jeweils Raum 406: Fr, 20.04., 18-20 Uhr + Sa, 19.05., 10-18 Uhr

+ Sa/So, 05./06.05., jeweils 10-18 Uhr

• AM Mondliche Kommunikation / PrNr 632 (Debattenrhetorik) / 6 LP

Ohne Argumentieren ist Wissenschaft kaum zu denken. In den vergangenen Jah-

ren hat die Argumentationstheorie daher von verschiedenen Seiten starke Auf-

merksamkeit erfahren. Ihr größter Vorteil ist dabei die vergleichsweise gute Lern-

und Lehrbarkeit. In diesem Praxisseminar sollen diese theoretischen Ansätze auf ih-

re Praxistauglichkeit hin untersucht werden. Ziel ist das Entwickeln argumentativer

Fähigkeiten, die sich schnell und zielgerichtet einsetzen lassen. Als Übungsszenario

wird dabei das Format der politischen Debatte verwendet.

Noetzel: Untreu treu

2st., Mo, 18-20, Beginn: 23.4.12., Raum 030

• GM Rhetor. Textanalyse und –produktion / PrNr 495 (Kreatives Schreiben) / 6 LP

Treu und Untreue sind große Themen in der Weltliteratur, von der Antike bis zur Mo-

derne, von Dido bis Uwe Johnsons "Skizze eines Verungückten".

Im Seminar werden wir gemeinsam ausgewählte Texte lesen und dann eigene

Schreibversuche präsentieren. Aufgabe des Seminars ist es, die vorgestellten Texte

zu prüfen, zu besprechen und einem Lektorat zu unterziehen.

Für die Notengebung wird verlangt: Mitarbeit, zwei eigene Texte und evtl Umarbei-

tunge der Texte nach dem Redaktionsprozeß im Seminar plus eine Reflektion des

im Seminar gelernten.

Schoog: Lehrredaktion

Kompaktseminar, jeweils Fr, 14-18 Uhr, Raum 030

Termine: 27.4./11.5./25.5./15.6./29.6./13.7.

• SpM I / PrNr 2731 (Film- und Fernsehrhetorik) / 4 LP

• AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 6101 (Übung Medienpraxis) / 6 LP

Das Praxisseminar wird einen Einblick in die redaktionelle Arbeit beim Fernsehen

geben. >>>

Praxisseminare

34

Wir erstellen zusammen ein Profil für ein Sendungsformat, wir überlegen, welche

Themen dort abgehandlet werden sollen und in welcher Form der Berichterstat-

tung. Wir werden Moderationstexte für die Filmbeiträge schreiben und ein Ge-

spräch innerhalb "unserer" Sendung vorbereiten. Wir verfassen Schlagzeilen und

Teaser und werden unter den Studierenden Ressorts vergeben, um dann im Ple-

num Redaktinskonferenzen abhalten zu können und zu diskutieren.

Es geht NICHT um die filmische Aufbereitung, redaktionelles Arbeiten ist Recher-

che, Planung, Gestaltung, Dramaturgie und Themensetzung.

Am Schluss wird die Prüfungsleistung sein, eine "eigene" Sendung zu konzipieren

und dafür Themen zu setzen.

Strobel: Risikokommunikation und Lebensmittelsicherheit

Kompaktseminar: Fr, 13.7.12, 16-20 Uhr + Sa/So, 14./15.7.12, 10-18 Uhr, R. 406

• GM Rhetor. Textanalyse u. -produktion / PrNr 492 (Unternehmensrhetorik) / 6 LP • AM Neuere Rhetorik / PrNr 725 (Unternehmensrhetorik) / 6 LP

Das Vertrauen der Verbraucher in ihr ‚täglich Brot’ ist ein ebenso wertvolles wie

fragiles Gut. Die Werbestrategien der Lebensmittelbranche, aber auch die

Debatten in den Massenmedien über die gesundheitlichen Auswirkungen von

künstlichen Lebensmittelzusätzen oder Lebensmittelskandale wie jene um

Gammelfleisch oder EHEC zeugen vom Deutungskampf darüber, was sicheres und

gesundes Essen ist.

Das Seminar beleuchtet die rhetorischen Aspekte dieses Themenfeldes, indem

seine einschlägigen Topoi und ihre Wirkungsweise in der Risikokommunikation

herausgearbeitet werden. Die Teilnehmer entwerfen Kommunikationsstrategien für

verschiedene Akteure wie Erzeuger, Politik, Behörden und wissenschaftliche

Experten und trainieren das Argumentieren rund um das Thema Sicherheit und

Risiko.

Bedingungen für die Scheinvergabe:

Komplette Teilnahme und eine kurze schriftliche Ausarbeitung im Nachgang zum

Seminar. Thema und Format werden im Seminar vereinbart.

Literatur:

Löfstedt, Ragnar E.: „How can we make Food Risk Communication better: Where are we and where are we going?“ In: Journal of Risk Research 9/8 (2006). 869-890.

Praxisseminare

35

Vogel: Werkstatt Kreatives Schreiben: Wandergeschichten der Weltliteratur

2st., Do, 12-14 Uhr, Beginn: 26.4.12, Raum 406

• GM Rhetor. Textanalyse und -produktion / PrNr 495 (Kreatives Schreiben) / 6 LP

• SpM I / PrNr 2750 (Kreatives Schreiben) / 4 LP

• AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 5035 (Kreatives Schreiben) / 6 LP

Literarische Motive führen über alle Grenzen hinweg ein Wanderleben. Aus dem

Beduinenzelt über Krakau nach Rio und wieder zurück. Im Grunde sind alle Ge-

schichten schon geschrieben. Und doch entsteht täglich neue Literatur. Dabei

handelt es sich nur um Variationen immer wiederkehrender Motive. Denn es gibt

nur eine kleine, sehr begrenzte Zahl sogenannter Plots. Die Regale unserer Biblio-

theken sind voll bestückt mit Geschichten aus aller Welt und allen Zeiten, die alle

auf die gleichen Grundmythen zurückgehen. Das wussten schon die Gebrüder

Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts: Es gibt einen „nie still stehenden Fluss“ solcher

Geschichten. Und letztlich setzt sich aus diesen die Weltliteratur zusammen. Ge-

schichten kennen keine Grenzen. So begegnen wir fast überall und in immer neu-

en Variationen Romeo und Julia, den Narren und den Geizigen, den Bettlern, den

Betrügern und den verfeindeten Brüdern. Und mehr als allen anderen: den Lie-

benden.

Eingedenk der Tatsache, dass es wohl kaum noch möglich ist, ein literarisches Ori-

ginal zu verfassen, werden wir uns auf die Suche nach solchen Wandergeschich-

ten begeben und dazu unsere eigenen – und hoffentlich höchst originellen – Vari-

ationen schreiben.

Praxisseminare

36

Kolloquien

Knape: Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden

2st., nach Vereinbarung, Raum 550

Knape, Robling, Till: Institutskolloquium

2st., Mi, 18-20 Uhr, 14-tgl., Beginn: 2.5.12, Raum 406

Till: Probleme der Rhetorikforschung

2st., Mi, 18-20 Uhr, 14-tgl., Beginn: 25.4.12, Raum 406

• M.A. WP / PrNr 6822 / 4 LP

Das Kolloqium dient der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von einschlägigen Arbeiten – Klassikern wie Neuerscheinungen – auf dem Gebiet der Rhetorikfor-schung. Für das Sommersemester schlage ich folgende Studien vor, in denen es um die Verbindung von Rhetorik, Kognitionswissenschaften, Emotionsforschung und Politik geht:

• Luc Ciompi, Elke Endert: Gefühle machen Geschichte. Die Wirkung kollekti-

ver Emotionen – von Hitler bis Obama. Göttingen: V&R 2011. • Drew Westen: Das politische Gehirn. Berlin: Suhrkamp 2012 (= edition unseld

44; erscheint im Mai). • George Lakoff: The Political Mind: A Cognitive Scientist’s Guide to Your Brain

and Its Politics. London u.a.: Penguin 2009. • Gerhard Roth: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten: Warum es so

schwierig ist, sich und andere zu ändern. Stuttgart: Klett-Cotta 2008, Ta-schenbuchausgabe 2011.

Daneben wird es vielleicht eine Projektvorstellung geben. Änderungen des Pro-gramms sind noch möglich – Hinweise auf einschlägige Texte und weitere Anre-gungen nehme ich gerne in meiner Sprechstunde oder per E-Mail entgegen.

Es können 4 Leistungspunkt erworben werden (im Bachelor und Master).

Teilnahme auf persönliche Einladung oder Anmeldung per E-Mail.

Schlüsselqualifikationen (Virtuelle Rhetorik)

www.virtuelle-rhetorik.uni-tuebingen.de

sowie:

www.schreibkompetenz.uni-tuebingen.de www.redekompetenz.uni-tuebingen.de www.gespraechskompetenz.uni-tuebingen.de

Die Kurse des Career Service finden Sie unter:

www.career-service.uni-tuebingen.de

37

Studio Literatur und Theater

Wilhelmstr. 19-23, 72074 Tübingen, Tel.: 07071 29-77379, Fax: 07071 29-5210

Leitung: Dr. Dagmar Leupold, Sekretariat: Elisabeth Bohley

Das Programm finden Sie unter: www.uni-tuebingen.de/Studio-Literatur-Theater/

Das Studio Literatur und Theater ist seit 1997 eine selbständige Einrichtung der Uni-

versität, die wie das Zeicheninstitut und das Collegium musicum der künstlerischen

Ausbildung dient. Hervorgegangen ist es aus einem mehrjährigen Modellversuch

am Seminar für Allgemeine Rhetorik. Studierende aller Fachbereiche (also nicht nur

der Linguistik oder anderer Geisteswissenschaften) können hier Kurse zu den diver-

sen Formen des nicht-wissenschaftlichen Schreibens belegen. Neben den studio-

eigenen Seminaren zu Prosa, Lyrik, Kritik usw. bietet die Arbeit von Gastdozenten

vielfältige Möglichkeiten der Horizonterweiterung. Lehrbeauftragte sind regelmäßig

Autorinnen und Autoren, Theater-, Verlags- und Rundfunkprofis. Im Mittelpunkt

steht zwar das eigene kreative Schreiben der Studierenden. Dazu gehört aber

auch die Umsetzung, die Präsentation. Auf der Theaterbühne, im Rundfunkstudio

oder auf dem Lesepodium wird das Erarbeitete ausprobiert und nach Möglichkei-

ten öffentlich vorgetragen. Das Studio Literatur und Theater kooperiert hierzu mit

dem Landestheater Tübingen, der Uniwelle und dem SWR. Die Ergebnisse unserer

Cyberprosa-Workshops können im Internet begutachtet und genossen werden.

Jeder Bewerber/jede Bewerberin wählt die Veranstaltungen und den Schwerpunkt

seines Studiums entsprechend seiner individuellen Interessen und Neigungen.

Die Teilnehmer erhalten Nachweise über diese Zusatzqualifikation. Es kann ein Ab-

schlusszertifikat erworben werden. Die Bedingungen dafür sind im SLT zu erfragen.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist grundsätzlich kostenlos.

Die Anmeldung zu den Seminaren ist verbindlich; pro Semester können maximal

zwei Veranstaltungen besucht werden (Ausnahme: Zertifikatsabsolventen). Sollte

sich vor Semesterbeginn herausstellen, dass eine Teilnahme doch nicht möglich

sein wird, bitten wir um rechtzeitige Abmeldung, damit die nachrückenden Be-

werber auf der Warteliste rechtzeitig benachrichtigt werden können.

Im Studio Literatur und Theater erworbene Leistungsnachweise werden vom

Seminar für Allgemeine Rhetorik als Praxisseminare anerkannt!

38

Rhetorikverein

Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis

Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen, Telefon: 07071 29-74660 oder 29-77998

Liebe Studentinnen und Studenten des Faches Rhetorik!

Sie haben sich für das Studium eines traditionsreichen Faches entschieden, das seit

Mitte des 20. Jahrhunderts eine Renaissance in Theorie und Praxis erlebt und einen

bedeutsamen Beitrag zur Beschreibung und Deutung der modernen Kommunikati-

ons- und Mediengesellschaft liefert.

Zur Unterstützung und Entfaltung der Lehre und Forschung in unserem Fach wurde

1997 der Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis gegründet.

Dieser Verein bietet zugleich ein Forum an, auf dem Begegnungen zwischen Stu-

dierenden, Lehrenden und Berufstätigen stattfinden können – ein Austausch also,

der beiträgt

• zur Konturierung eigener Berufsziele,

• zur Profilierung unseres Faches,

• und zur geselligen Kultur im Seminar.

Die Förderungsabsicht gilt z. B. wissenschaftlichen Kongressen, Publikationen, Über-

setzungen, Bibliotheks- oder Archivbesuchen, interdisziplinärer Zusammenarbeit, Be-

treuungsprojekten für Studierende, technischen Ausstattungen oder Studienreisen.

Der Verein führt einmal im Jahr eine Mitgliederversammlung durch, in der über sei-

ne Tätigkeiten berichtet sowie über seine Vorhaben und Programmatik beraten

wird. Vorgesehen ist auch ein Rhetorikertag als Begleitveranstaltung, der als Ort

der Präsentation von neueren Entwicklungen in Theorie und Praxis dienen soll und

der auch einer interessierten Öffentlichkeit angeboten wird. Die Einrichtung von

themen- und aufgabenbezogenen Ausschüssen ergänzt dieses Vereinsleben.

Informationen, Texte zur Theorie und Praxis, Mitgliederpräsentationen und aktuelle

Veranstaltungstermine finden Sie auf der Homepage des Vereins:

www.rhetorikforum.de

Wir laden Sie herzlich dazu ein, in unseren Verein einzutreten, und wir würden uns

sehr darüber freuen, Sie in unserem Kreis begrüßen zu können.

Im Namen des Vorstandes Prof. Dr. Joachim Knape

39

Streitkultur e. V.

"Der Streit ist der Vater aller Dinge" Heraklit

Reden will gelernt sein – am besten bei und mit uns!

Wer das Reden lernen will, der muss – das wussten schon die Theoretiker der Antike

– reden! Und das am besten regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg.

Der Debattierclub "Streitkultur e. V." bietet dazu die idealen Bedingungen für alle

Rhetoriker: spannende Debatten zu aktuellen Themen aus Gesellschaft und Politik,

mit detailliertem Feedback zur Verbesserung der persönlichen Redefähigkeit und

unter Anleitung von erfahrenen Coachs und Debattanten.

Unsere wöchenlichen Debatten finden während des Semester immer dienstags ab

20 Uhr im Gerichtssaal der Neuen Aula (Wilhelmstraße 7, Nähe Mensa Wilhelmstra-

ße) in Tübingen statt. Während der Semesterferien debattieren wir jeweils zur glei-

chen Zeit im Nebenzimmer des Boulanger (Collegiumsgasse 2, Nähe Rathaus).

Alle Interessierten – Debattierneulinge sowie erfahrene Redner – sind ganz herzlich

willkommen! Die Themen erfahrt Ihr immer aktuell unter www.streitkultur.net.

Unsere Einsteigerabende bieten allen Debattier-Neulingen die Gelegenheit, die

Regeln des Debattierens kennen zu lernen und sich in lockerer Trainingsatmosphä-

re mit der Kunst des argumentativen Wettstreits vertraut zu machen. In jeder De-

batte wollen wir ganz gezielt Fähigkeiten wie Auftreten, Argumentation, Sprach-

kraft und Kontaktfähigkeit trainieren und verbessern.

Neben diesen Aktivitäten bietet "Streitkultur e. V." die Möglichkeit, an zahlreichen

Debattierturnieren teilzunehmen, national zum Beispiel in Berlin, Hamburg oder

München und weltweit in Oxford, Zagreb, Singapur oder Dublin.

Nähere Informationen gibt es stets aktuell unter: www.streitkultur.net

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Tübinger Debatte

Das älteste Debattierformat Deutschlands verspricht mehr Spaß am Streit!

Die jeweiligen Termine findet ihr auf der Hompage:

www.TuebingerDebatte.de

Sei es die Dynamik der Informationsgesellschaft o-

der der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt:

heutzutage brauchen wir alle mehr und mehr die

Kompetenz, uns zu den verschiedensten Themen

nicht nur eine Meinung zu bilden, sondern sie auch

überzeugend vorzubringen.

Die "Tübinger Debatte", der älteste Debattierclub Deutschlands, bietet hierzu ein

ideales Trainingsfeld. Gegensätze werden gesucht, präsentiert und ausgefochten.

Dabei geht es weniger darum, mit Expertenwissen oder möglichst aktuellen Statisti-

ken aufzuwarten. In der "Tübinger Debatte" wird vielmehr wie im alltäglichen Leben

diskutiert: ohne vollständige Informationen, aber dafür mit Herz und Seele.

Themen wie "Brauchen wir den Papst?" oder "…die Atomkraft?" lassen selbstver-

ständlich auch den Spaß nicht zu kurz kommen.

Interessiert? Dann komm doch einfach mal vorbei! Jeder ist herzlich willkommen,

um zu reden oder auch um einfach nur zuzuhören und sich unterhalten zu lassen.