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VERBAND EHEMALIGER DRESDEN-PILLNITZER E.V. Mitteilungen August 2011

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Mitteilungen

August 2011

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Verband ehemaliger Dresden - Pillnitzer e.V.

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Inhalt

Seite

1. Abschluss an den Fachschulen 05

2. Resümee zur Ausstellung „Pflanze und Wasser“ 06

3. Fachexkursionen der Pillnitzer Meisteranwärter 09

4. Pillnitzer Gewächshaustag im Gemüsebau 23

5. Laudatio für Wilhelm Elsner zum 90. Geburtstag 25

6. Wissenswertes & Termine 28

7. Geburtstage & Jubiläen 30

8. Erinnerung & Gedenken 31

Impressum

Titelbild: Ruine am Borsberg Pillnitz / Enrico Bär 2011

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Absolventen Techniker Garten- und Landschaftsbau: v.l.n.r. 1. Reihe: André Riedel,

Matthias Schwarz, Christian Hansel, Robin Gäbler, Carolin Ananijev, Toni Franz

2. Reihe: Julian Klöffel, Paul Scharfenberg, Thomas Gojowsky, Tilmann Lorenz

(Klassenlehrer)

Absolventen Techniker Gartenbau: v.l.n.r. 1. Reihe: Karin Weiland (Klassen-

lehrerin), Anne Mates, Marleen Dietze, Tina Lehmann, Benjamin Schulz

2. Reihe: Tommy Buder, Daniel Schulze, Martin West

3. Reihe: Rena Krauß (Fachlehrerin), Mario Ihling, Sven Roigk, Roland Jeschke, Martin

Koschker, Franz Kube

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Absolventen der Klassen Wirtschafter und Meister Garten- und Landschaftsbau v.l.n.r: 1. Reihe: Kathleen Bruder, Steve Goldammer, Andreas Klausner, Thomas

Gottwald, Eberhard Henschel, 2. Reihe: Christian Linke, Daniel Welzel, Markus

Fritsche, Peter Friedrich, Thomas Kohlar, Klaus Engelhardt (Klassenlehrer),

3. Reihe: Matthias Witzmann, Rafael Boedecker, Alexander Popig

Lehrer 2011 v.l.n.r. Reihe: Karin Weiland, Rena Krauß, Dr. Gabriele Krieghoff,

Marion Jentzsch, Claudia Zickert, Constanze Holfeld, 2. Reihe: Barbara Schön, Harald

Buner, Dr. Wolf-Dietmar Wackwitz, Beate Kollatz, 3. Reihe: Dr. Christian Krüger, Dr.

Ingolf Hohlfeld, Stephan Wartenberg, Dr. Frank Eckhard, Dr. Hermann Laber, Tilman

Lorenz, Klaus Engelhardt

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1. Abschluss an den Fachschulen

Es ist wieder einmal geschafft!

Am 8.7.2011 bekamen die Absolventen der Pillnitzer gartenbaulichen

Fachschulen ihre Abschlusszeugnisse, in diesem Jahr vom Staatsminister

Kupfer, überreicht. 20 Techniker können sich über den erfolgreichen Abschluss

freuen und ein Großteil hat mit unterschriebenen Arbeitsverträgen einen

nahtlosen Übergang in eine neue berufliche Tätigkeit hinbekommen. In die

Praxis entlassen wurden 12 Techniker für Gartenbau und 8 Techniker für

Garten- und Landschaftsbau. Für die herausragenden Leistungen und ihrem

Engagement für ihre Klasse und die Fachschule für Agrartechnik wurde Frau

Marleen Dietze geehrt. Die Technikerausbildung mit 1,08; die

Fachhochschulreife mit „sehr gut“ – da kann man einfach nur den Hut ziehen!

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Techniker für Garten- und Landschaftsbau

Frau Carolin Ananijev und Herr Toni Franz. Beide haben sich sehr stark

eingebracht bei der „Wiederbelebung“ des Schulclubs, bei der pflanzlichen

Ausgestaltung des Schuleingangsbereiches zu verschiedenen Anlässen und der

Bepflanzung der Bühne zur Zeugnisübergabe. Nochmals vielen Dank dafür!

Ebenfalls erhielten 16 Staatlich geprüfte Wirtschafter für Garten- und

Landschaftsbau ihre Abschlusszeugnisse. Nach zwei schulischen

Ausbildungsblöcken in den Wintermonaten von ca. je 3 Monaten und einer E-

Learning Phase mit 6 Sonnabendterminen in Pillnitz haben sich die

Fachschüler neben den Wirtschafterprüfungen auch den Anforderungen der

Meisterprüfung gestellt. Nicht alle haben das Ziel erreicht. 14 Meister des

Garten- und Landschaftsbaus konnten die Meisterbriefe überreicht werden. Für

die besten Leistungen in der Meisterprüfung wurde Herr Thomas Gottwald

ausgezeichnet. Er erreichte einen Durchschnitt von 1,33! Herzlichen

Glückwunsch!

Im Rahmen der Veranstaltung wurden erstmalig auch die Landessieger des

Berufswettbewerbs für junge Gärtner und Floristen geehrt. Vielleicht wird der

eine oder andere der jungen Leute später auch Fachschüler an den Pillnitzer

Fachschulen werden. Einen Eindruck der Fortbildungsmöglichkeiten und der

gelebten Gemeinschaft haben sie schon gewonnen.

Die Bedeutung der beruflichen Fort- und Weiterbildung für die Praxis und die

Anerkennung für die gezeigten Leistungen, dem Durchhaltevermögen, die

Beharrlichkeit und den Fleiß brachten die Präsidenten der Landesverbände

Gartenbau und Garten- Landschafts- und Sportplatzbau, Herr Kaiser und Herr

Eyßer, in ihren Grußworten zum Ausdruck.

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Den öfters an diesem Tag gebrauchten Begriff des „lebenslangen Lernens“

nahm Klaus Engelhardt vom Verband Ehemaliger Dresden-Pillnitzer e.V.

gleich als Aufhänger, um auf die Unterstützung der Fachschulen und der

Fachschüler durch den Verband aufmerksam zu machen und den Fachschüler,

Herrn Henschel auszuzeichnen. Herr Henschel hat die Meisterprüfung mit

einem Durchschnitt von 2,2 bestanden. Altersmäßig kann er auf alle

Fachschüler und auf einige Lehrer der Fachschulen herabblicken. Der

erreichten Leistung muss man großen Respekt zollen.

Traditionell werden die Zeugnisübergaben in Pillnitz feierlich mit Musik

umrahmt. In diesem Jahr gestaltete das Promnitz-Duo diesen Teil.

Auf ein Neues! – dies werden die Worte am 22.8.2011 sein, wenn die nächsten

Fachschüler sich den Anforderungen der Fortbildung in Pillnitz stellen.

Claudia Zickert

Stellvertretende Schulleiterin

2. Ausstellung „Pflanze und Wasser“ bei den Pillnitzer Gewächs-

haustagen vom 5.-6. März 2011

2684 Besucher wurden zu den

Pillnitzer Gewächshaustagen am

Wochenende des 5. und 6. März

2011 gezählt. Damit war die

gemeinsame Veranstaltung der im

Grünen Forum Pillnitz zusammen

arbeitenden Einrichtungen des

Sächsischen Landesamtes für

Umwelt, Landwirtschaft und

Geologie, der Hochschule für

Technik und Wirtschaft Dresden,

des Julius Kühn-Instituts sowie des

Schlossparks Dresden-Pillnitz ein

voller Erfolg. Bei diesen

gemeinsamen Tagen der offenen Tür

in den Lehr- und Versuchsgewächs-

häusern präsentierten sich die

Pillnitzer Einrichtungen so gut

gemeinsam, dass viele Besucher gar

nicht realisierten, dass sie mehrere

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Einrichtungen besichtigten.

Ein Kernstück der Gewächshaustage war die von den Schülern der Pillnitzer

Fachschulen gestaltete Ausstellung zum Thema „Pflanze und Wasser“.

Der Verband Ehemalige Dresden-Pillnitzer e.V. prämierte die besten

Ausstellungsbeiträge. Die Entscheidungen beim Bewertungsrundgang mit dem

Verbandsvorsitzenden Wolfgang Friebel und den beteiligten Fachlehrern fielen

sehr schwer, da durch das große Engagement der meisten Fachschüler viele

gute und sehr gute Präsentationen entstanden waren. 28 Ausstellungsbeiträge

standen im Wettbewerb.

Die Klasse Techniker Produktionsgartenbau 2009-2011 hatte die Aufgabe, den

Umgang mit Wasser im Erwerbsgartenbau vorzustellen. Erster Sieger war hier

die Präsentation „Wasserqualität und Düngung“ von Daniel Schulze. Den

zweiten Platz belegte der Beitrag von Marleen Dietze, die das trockene Thema

„Wasserkosten im Gartenbaubetrieb“ attraktiv veranschaulicht hatte. Den

dritten Platz errang Martin West mit seiner Darstellung des Beregnungsbedarfs

in der Baumschule und bei anderen Feldkulturen.

Die Projekte der Wirtschafter Gartenbau des Winterkurses 2010-2012 hatten

das Ziel, verbraucherorientiert Interessantes und Wissenswertes zu „Pflanze

und Wasser“ darzustellen. Hier waren auch Gemeinschaftsprojekte möglich. Da

die Leistungsdichte an der Spitze so hoch war, wurden zwei erste und ein

dritter Preis vergeben. Ein 1. Preis ging an Janine Gräulich und Silke Mehner.

Zum Thema „Gehölze und Pflanzen am Gewässerrand“ hatten sie einen Teich

mit gestaltetem Umfeld in das Pillnitzer Kreuz gezaubert. Einen weiteren 1.

Preis erhielten Birgit Kempe und Stephan Reiche. Ihre Präsentation zu „Essbare

Blüten in Wasser und Eis“ fand auch beim Publikum sehr großes Interesse. Mit

dem 3. Preis wurde der Beitrag von Uwe Findeisen und Sebastian Wünsch

ausgezeichnet. Ihre Veranschaulichung des Wasserbedarfs und Wassergehalts

von Gemüse verblüffte gleichermaßen, wie sie zum Nachdenken anregte. Der

um ein mehrfaches höhere Wasserbedarf für Tomaten aus Südeuropa

gegenüber denen aus regionaler Produktion beeindruckte zum Beispiel.

Neben den Möglichkeiten zur Aus- und Fortbildung im Gartenbau konnten sich

die Besucher in den Gewächshäusern des JKI, der HTW und des LfULG

moderne Gewächshaustechnik und laufende Versuche anschauen sowie zu den

Forschungsarbeiten informieren. Besonders in Auge fielen die blühenden

Hortensien.

Stephan Wartenberg

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Abteilung Gartenbau / Referat Zierpflanzen

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Beim Bewertungsrundgang

(Foto: M. Dallmann, LfULG)

Besucherandrang bei den Ausstellungsbeiträgen in den

Gewächshausverbindern (Foto: M. Dallmann)

Hortensiensortiment in den Versuchsgewächshäusern des LfULG

(Foto: E. Bär)

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3. Fachexkursion 2011 der Pillnitzer-Meister-Anwärter-Klassen

im Garten- Landschaft- und Sportplatzbau

Ziele vom 01. bis zum 06. Mai 2011:

Rheinmain-Gebiet: GaLaBau-Firmen: Schwarz, Niemetz, Herbst, Richtig,

Gramenz; Baumschule Huben; Bundesgartenschau Koblenz; Edel-Betonwerk

Rinn; Wohnungsbaugesellschaft Nassauer Heimstätten; Rheingauer Weinprobe

Weingut Freimuth

Die Heimat des Chefs ist das Büro

Firma Schwarz Landschaftsbau GmbH - Mainz

Montagvormittag, 2. Mai

von Rafael Boedecker, Alexander Poppig, Klaus Engelhardt

Christoph Schwarz, der die Firma in zweiter Generation leitet, hat uns sehr

freundlich auf seinem Betriebshof empfangen. Der Betriebshof mit Werkstatt

ist mit 1.500 m² eher klein ausgefallen. Für Büros und Besprechungsräume

stehen 200 m² zur Verfügung. Diese Strukturen wurden noch von seinem Vater

geschaffen, der nicht mehr in der Firma aktiv ist und werden als ausreichend

empfunden. Der größte Teil der Arbeit wird ohnehin vor Ort auf den Baustellen

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erledigt. Dies gilt auch für Kundenkontakte und die Kundengespräche. Die

Bauleiter und der Chef schaffen die Rahmenbedingungen für die Baustellen,

danach liegt die Organisation des Baustellenablaufs beim

Baustellenvorarbeiter.

Die Firma hat 40 Mitarbeiter und arbeitet mit vielen Subunternehmern

zusammen. Dadurch verstärkt man sich um weitere 80 Arbeitskräfte. Das

Auftragsvolumen pro Auftrag sollte nicht höher als 500.000 - 1 Mio. Euro sein,

wobei man bei den großen Aufträgen schon in den Wettbewerb mit

Großunternehmen kommt und da sehr gut kalkulieren muss, um Aufträge zu

bekommen. In der Regel liegen die Auftragssummen zwischen 50.000- 500.000

Euro. Häufig sucht man die Zusammenarbeit mit Generalunternehmern.

Größere Hausgärten kann man auch zur Zufriedenheit der Kunden erstellen.

Schwarz ist gelernter Bankkaufmann und absolvierte noch ein BWL Studium

(Dipl.-Kaufmann). Anfänglich wollte er Grafikdesign studieren. Er hat die

Firma nach anfänglichem zögern von seinem Vater übernommen und

umstrukturiert. Dabei hat er festgestellt, dass sich seine betriebswirtschaftlichen

Kenntnisse recht gut in einem GaLaBau-Unternehmen einbringen lassen und

dass dieser Job auch kaufmännisch eine Herausforderung darstellt. Vieles aus

dem Studium musste sich in den ersten Jahren erst bewähren oder erwies sich

im Unternehmensalltag als untauglich. Der Chef übernimmt die

Unternehmensführung und die Bauleiter den fachlichen Part. Finanzierung,

Rechnungswesen, Controlling und Marketing stehen im Mittelpunkt seiner

Tätigkeit. Ein besonderes Anliegen ist die Gestaltung der Internetseiten und das

Coporate Identity und Design – hier kann sich der Grafikdesigner austoben. Als

Quereinsteiger widmet er sich im

besonderen Maße der Mitar-

beiterführung. Hier gibt es im

GaLaBau noch viel nachzuholen. In

Schulungen und Workshops wurden

er und seine führenden Mitarbeiter

nach einem System der Firma

Coaching Kromb geschult. Es galt

die jeweilige Persönlichkeit zu

erkennen und die Mitarbeiter

untereinander für die Persön-

lichkeiten der anderen zu

sensibilisieren. Schwächen sollten so

erkannt und gezielt bekämpft

werden. Stärken auf der anderen

Seite bewusst ausgebaut werden.

Der Umgang miteinander hat sich

unter den Mitarbeitern merklich

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verbessert. Man akzeptiert sich unter-

einander wesentlich besser.

Einen Einblick in den

Sicherheitsleistungsalltag erhielten wir

auch: Auftrags-, Mängelanspruchs-

bürgschaften und Erfahrungen mit dem §

648a BGB wurden uns nahegebracht.

Instrumente, die man im Umgang mit

Großaufträgen beherrschen muss. Auch zu

Bankgesprächen erhielten wir Tipps. Hier

bewegt sich Schwarz in einem sicheren

Terrain. So mancher GaLaBauer hinterlässt

hier leider keinen guten Eindruck. Ein sehr

wichtiger Aspekt in der Unter-

nehmensführung ist auch die Liquiditäts-

sicherung, vor allem wenn mal ein größerer Auftraggeber nicht zahlt. Ein

großes Thema ist die Facharbeiterausbildung. Die Firma Schwarz versucht

seinen eigenen Fachkräftenachwuchs auszubilden und somit die Zukunft des

Unternehmens zu sichern. Das Unternehmen ist ein sehr gut strukturiertes,

organisiertes soziales Unternehmen, das auch auf das Wohl ihre Mitarbeiter

achtet und ihnen auch bei persönlichen Problemen hilft.

Die sehr offenen Ausführungen vom Geschäftsführer waren eine willkommene

Ergänzung zum Unterrichtsstoff in Unternehmensführung. Wer gut aufgepasst

hat und sich vielleicht einiges notiert hat, konnte viel für die Abschlussprüfung

von moderner Unternehmens- und Mitarbeiterführung lernen.

Zum Dank gab es zwei kleine Präsente: Eine „Sachsenkeule“ und einen kleinen

Ableger der „Pillnitzer Kamelie“ von uns. Wir konnten uns einige

geschmackvolle und nützliche Marketingartikel der Firma Schwarz mitnehmen.

Der Chef trägt grün und schwimmt zuhause im eigenen Teich

Werner-Niemetz GmbH und Co Landschaftsbau KG – Oestrich-Winkel

Montagnachmittag, 2. Mai

von Rafael Boedecker, Alexander Poppig, Klaus Engelhardt

Axel Niemetz stieg bei der Firma Schwarz zu uns in den Bus und wir fuhren

zum ersten Schwimmteich in Groß-Umstadt. Niemetz, der sehr rustikal in

grüner Latzhose und karierten Hemd auftrat, nahm das Bordmikrofon und

stellte sich und seine Firmen vor. Die Firma gibt es seit 28 Jahren und seit 15

Jahren gehört noch ein Landschaftsarchitekturbüro dazu. Sein Ziel ist es

hochwertige Gartenanlagen / Hausgärten zu bauen.

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Er beschäftigt 14 Mitarbeiter und hat sich auf Schwimmteichbau nach dem

BioNova-Verfahren spezialisiert.

Im Durchschnitt baut Niemetz 5 Schwimmteiche im Jahr. Die Bauweisen

werden jeweils den Kundenwünschen und den Örtlichkeiten angepasst. Es gibt

Varianten mit einfacher Ausstattung und wenig technischen Hilfsmitteln. Aber

auch aufwendige Anlagen bis zu Freibädern werden gebaut. Außerdem schult

er andere Firmen/neue Geschäftspartner im Namen der Firma BioNova im

Schwimmteichbau auf der ganzen Welt. So war er schon im Irak, in der

Türkei, auf Mauritius, in Holland und in Österreich. Auch nach Sachsen würde

er bei Bedarf gerne kommen.

Niemetz unterrichtet den Bereich Schwimmbadbau in der neuen Meisterschule

in Hanau. So gab er uns auf der Busfahrt einen ausführlichen Einblick in diesen

Themenbereich. Der Wunsch auf klares Wasser, ohne chemische Zusätze in das

Wasser zu geben, steht nach wie vor im Mittelpunkt des Kundeninteresses.

Normen und Richtlinien sind nur teilweise vorhanden. Eine gute Orientierung

bietet eine FLL-Broschüre von 2006. Das Fehlerpotential im Schwimmteichbau

ist allerdings auch sehr hoch. Geeignete Gutachter sind kaum vorhanden. Bei

Streitereien ist man so der Willkür fachlich unqualifizierter Gutachter, die sich

an veralteten Normenwerken orientieren, ausgeliefert. Der erfahrene

Landschaftsgärtner berichtete von einem Schwimmteich, den die Firma gebaut

hatte. Ständig sankt der Wasserspiegel über das übliche Verdunstungsmaß ab.

Man legte die Folie wieder frei – jeder weiß was das heißt – und untersuchte

die Folie und die Nähte. Es war nichts zu finden. Durch einen Zufall kam

heraus, dass eine durch den Teich verlegte PE-Entwässerungsleitung, die als

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Leerrohr diente, für den Wasserverlust verantwortlich war. Diese uns allen

bekannten Rohrsysteme lassen kein Wasser von innen heraus – Wasserdruck

von außen halten sie aber nicht stand.

Das erste Bauvorhaben, das wir besichtigt haben, ist ein geschmackvoll

angelegter kleiner Schwimmteich. Er wirkt sehr natürlich in Form und

Materialauswahl. Er hat uns allen sehr gut gefallen. Der Schwimmbereich

wurde durch aufgestapelte Kiessackwände abgetrennt. Viele Kinder nutzen den

Teich, gerade diese Bauweise ist für tobende Kinder besonders geeignet. Die

Verletzungsgefahr ist gering. Über Skimmer wird die Wasseroberfläche

gereinigt. Ein externer Filter ist unter anderem mit Kalkschotter gefüllt. Dieser

Schotter sorgt für einen permanent hohen ph-Wert des Wassers – ein Garant für

wenig Algenwachstum. Der Pflegeaufwand für den Teich ist ziemlich gering

und unkompliziert. Die Teichbesitzerin bestätigte dies und zeigte sich sehr

zufrieden mit dem von Niemetz gebauten Teich.

Das zweite Projekt hatte eine etwas andere Preiskategorie. Der Teich besitzt

einen poolartigen großen Schwimmbereich, der mit der Regenerationszone

umgeben war. Der Schwimmteich weist ebenfalls eine relativ einfache

Bauweise auf (Typ III nach FLL). Der ursprünglich von Niemetz angelegte

Garten wurde komplett umgestaltet. Der Schwimmteich dominiert den

Gartenraum. Teilweise wurden vorhandene Materialien wieder eingesetzt.

Aufwendige Natursteinverblendungen unterstreichen den gehoben Anspruch

des Gartenbesitzers, der auch schon wieder neue Wünsche formulierte.

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Wir erhielten viele wertvolle Tipps zu Detaillösungen wie Randbefestigungen,

Holzauflagen auf Folie, Folienwahl und –farbe, Teichpflanzen, Versicherung

und Schädlingen, die einen Ausschlag beim Teichnutzer hervorrufen können.

Auch zur Unternehmensführung erhielten wir offen Auskunft. Damit die

Zahlen stimmen, gibt es jährliche Treffen mit dem Unternehmensberater

Reinhard Badstübner. Ein Nachfolger – wichtig seit Basell II im Rating – ist

schon aus dem betrieblichen Nachwuchs gefunden. Ein paar Jahre möchte

Niemetz aber noch im Geschäft bleiben.

Nach ausführlichen, aufschlussreichen Diskussionen über Schwimmteiche ging

es zurück in die Jugendherberge. Doch zuvor bekam auch Niemetz unsere

kleinen Präsente aus Sachsen.

Am nächsten Tag, kurz vor der Weinprobe, haben wir Niemetz noch in seinem

Betrieb besucht. Im Garten hat er seit vier Jahren einen eigenen Schwimmteich.

Hier erklärte und zeigte er uns noch einmal ausführlich die sonst nicht

sichtbaren technischen Einrichtungen.

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Genuss aus dem Rheingau – Wein, Weib und Speis

Weingut Alexander Freimuth – Geisenheim-Marienthal

Dienstagabend, 3. Mai

von Daniel Welzel, Steve Goldammer, Kathleen Bruder

Am 03.05.2011 besuchten wir nach einem anstrengenden

Firmenbesichtigungstag, das Weingut Alexander Freimuth im Geisenheimer

Ortsteil Marienental. Vor der eigentlichen Weinverkostung wurde uns am Fuße

des Weinberges erklärt, wie lang der Weg des Weines von der Traube bis in die

Flasche ist. Wir erhielten eine kurze Zusammenfassung, angefangen bei der

Auswahl der Rebsorten bis hin zur Pflanzung und Pflege der Weinstöcke. So

wissen wir heute, dass es im Rheingauer Land ca. 3.200 ha Weinanbaugebiet

gibt. Interessant war auch zu erfahren, dass nach ca. 25-30 Jahren ein Weinberg

zerschlagen, d. h. gerodet wird und dass das Jahr 2010 ein schlechtes Weinjahr

für den Rheingau war. Geringer Fruchtertrag und saure Früchte machen die

Suche nach einem guten 2010er Jahrgang in den Weinregalen zu einer etwas

schwierigeren Angelegenheit. Regelmäßige Schnittmaßnahmen und Kontrollen

der Reben fördern den Ertrag und dienen zur Wahrung der qualitativ

hochwertigen Weine. Der Weinbau ist ein Knochenjob in steiler Landschaft.

Als sich der Abend langsam über den Weinbergen ankündigte und die

untergehende Sonne die Weinberge in ein dunkles Rot färbte, war es Zeit die

Theorie zu beenden und zum praktischen Teil der eigentlichen Weinprobe

überzugehen. Doch bevor wir in den gemütlichen Weinkeller abbiegen

konnten, machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Sektkelteranlage, wo

die ersten ihre trockenen Kehlen mit einem guten Tropfen benetzten durften.

Begleitet von vielerlei Informationen rund um Sekt und Kelterei folgten wir

Frau Freimuth in den Weinkeller. Obwohl, Weinkeller konnte man wohl nicht

dazu sagen, denn uns erwartete ein liebevoll eingerichtetes Zimmer mit großen

Panoramascheiben, von dem aus man auf den gesamten Weinberg und weit ins

Rheintal blicken konnte.

Der Tisch war reich gedeckt mit allerlei hessischer Leckereien, die den

Geschmack der nun folgenden guten Tropfen abrunden sollten. Auf dem Tisch

stand neben einer Vielzahl von leckeren Brot- und Käsesorten auch der gute

„Spundekäs“, als Rheingauer Nationalgericht bekannt, zur Verkostung bereit.

Nachdem eine ausreichende „Trinkgrundlage“ angefuttert wurde, kam der erste

Tropfen auf den Tisch, welcher sich als ein 2010er Weißburgunder

herausstellte. Darauf folgten ein Riesling Zero von 2009, ein Riesling von den

Alten Reben aus 2009, ein Rüdesheimer Riesling CHARTA Kabinett von 2008,

ein Riesling Kabinett vom Geisenheimer Mäuerchen von 2009, ein

Spätburgunder QbA Weißherbst von 2010, ein Spätburgunder Rotwein QbA im

Barrique gereift von 2009 und den Abschluss bildete dann eine Riesling

Beerenauslese vom Rüdesheimer Bischofsweg aus dem Jahr 2002.

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Im Anschluss an die Verkostung haben noch einige die Gunst der Stunde

genutzt, um ein paar Flaschen der leckeren Weine mit zurück ins heimische

Sachsen zu überführen. Leider blieb für eine gezielte Auswahl nur wenig Zeit,

denn wir mussten schnell die Flucht ergreifen. Aber nicht weil wir die Zeche

prellen wollten, sondern weil unser lieber Busfahrer seine Lenkzeiten für den

heutigen Tag schon arg ausgereizt hatte. Was bleibt ist die Erinnerung an einen

entspannten Abend in gemütlicher Atmosphäre. So dass über ein paar leere

Kopfschmerztablettenpackungen und einige müde Fachschüler am

darauffolgenden Morgen hinweggesehen werden konnte.

Zu Verdanken hatten wir diesen schönen Abend dem hessischen GaLaBau-

Verband, der auch die Kosten der Verkostung übernommen hat. Dafür

bedanken wir uns recht herzlich. Neben uns waren auch fast alle Unternehmer

bzw. Mitarbeiter, die uns ihren Betrieb und Baustellen gezeigt haben oder noch

zeigen wollten, dabei und genossen ebenso die Rheingauer Köstlichkeiten.

Erwartungen an einen Meister seines Fachs sind hoch

Garten- und Landschaftsbau Richtig GmbH – Wiesbaden

Mittwochmorgen, 4. Mai

von Peter Friedrich

Es war gar nicht so leicht die Firma Richtig zu finden. Wir schlugen zunächst

einen falschen Weg ein und landeten auf einem Schulhof. Doch dann trafen wir

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auf Uwe Kegler, einem Geschäftsführer der GmbH. Kegler stieg in unseren Bus

und nahm nach einer Begrüßung das Bordmikro. Unsere Baustellentour konnte

beginnen. Zunächst informierte er uns über die wichtigsten Merkmale der

Firma Richtig: Im Unternehmen sind 25 gewerbliche Mitarbeiter beschäftigt,

davon fünf Auszubildende. Die Verwaltung setzt sich aus den zwei

Geschäftsführen, zwei Diplom-Ingenieuren und einer Bürokauffrau zusammen.

In Spitzenzeiten stellt die Firma zusätzlich Saisonkräfte ein. Die Hälfte der

Aufträge wird im Hausgartenbereich ausgeführt. Diese resultieren viel aus

Empfehlungen von Kunden und Architekten. Der besuchte Betrieb existiert

bereits seit 1948 und ist in Wiesbaden gut bekannt.

Das Hauptaufgabengebiet konzentriert sich auf den klassischen GaLa-Bau.

Spezialgebiete (z.B. Schwimmteichbau) werden durch Subunternehmer

abgedeckt.

Die Auftragsausführung erfolgt durch sieben bis acht Kolonnen im Neubau und

zwei Kolonnen in der Pflege. Ziel ist es, allen Neubaukunden eine

nachfolgende Gartenpflege anzubieten und zu gewährleisten, dass die

aufwendig gestalteten Anlagen sich auch gut entwickeln können. In den

Kolonnen arbeiten maximal 3 Mitarbeiter zusammen, denn größere Kolonnen

schätzt das Unternehmen als eher uneffektiv ein.

Die Auftragslage gestaltet sich derzeit sehr positiv. Aufträge können selektiert

werden und es ist nicht unbedingt nötig, sich Preise und die Ausführung zu sehr

von den Kunden diktieren zu lassen. Die Finanzkrise entwickelte sich im

Aktionsraum nach Aussage Keglers eher als Motor. Die Kunden im Rhein-

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Main-Gebiet reagierten auf die Krise eher mit Investitionen zur Erhaltung und

Verschönerung von Immobilien, was sich für die Branche aus seiner Sicht eher

positiv auswirkt.

Kegler gab uns einen Überblick über die Vorgänge von der

Auftragsbeschaffung bis zur Abwicklung der Bauvorhaben. Um das

anschaulich zu demonstrieren, hatten wir die Möglichkeit zwei abgeschlossene

Projekte zu besichtigen. Hierbei war auch interessant, dass er nicht nur auf den

sichtbaren Erfolg einging, sondern anschaulich und nachvollziehbar Probleme

in der Ausführung und Organisation beleuchtete. Diese resultierten zum einen

aus unterschiedlichem Anspruchsdenken von Bauherren und Ausführenden, als

auch fehlerhafter bzw. mangelhafter Vorbereitung seitens der Planer. Die

besichtigten Objekte waren Umgestaltungen von Hausgärten im höheren

Preissegment. So eine Ausführung hatte von uns noch nicht jeder gesehen oder

gebaut.

Im Unternehmen wird ein Branchenprogramm zur Kalkulation,

Arbeitsvorbereitung, Nachkalkulation, Aufmaß und Abrechnung verwendet.

Hierdurch sollen alle Prozesse möglichst betriebswirtschaftlich beleuchtet

werden. Im Bedarfsfall kann durch zeitnahes Controlling auf den

Baustellenablauf Einfluss genommen werden.

Zur Sicherung der Liquidität wird versucht beim Großteil der Verträge mit

Privatkunden eine Vereinbarung zur Zahlung eines Vorkasse-Betrages in Höhe

von 25 – 30 % zu erreichen. Dies stellt sich erfreulicherweise als relativ

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unproblematisch dar. Die meisten Kunden sind bereit, diese Leistung zu

erbringen. Dadurch können Lieferantenrechnungen skontiert werden.

Die „Lieblingsprojekte“ bewegen sich im Rahmen von 20.000 bis 30.000 €.

Die Obergrenze, die das Unternehmen abdeckt, liegt bei Auftragssummen um

die 150.000 €.

Besonders interessant war auch, dass uns Kegler die Ansprüche eines

Unternehmers an einen Meister darlegte und versuchte, uns auf unser

zukünftiges Aufgabengebiet entsprechend vorzubereiten. Wir hörten gespannt

zu und nahmen uns vor, unser Bestes zu geben.

Wenn’s knifflig wird, trifft man den Chef auch auf der Baustelle

Gramenz GmbH und weitere GmbHs – Wiesbaden

Mittwochnachmittag, 4. Mai

von Thomas Gottwald

Am Nachmittag stand dann wieder ein Besuch bei einem größeren GaLa-Bau-

Unternehmen auf dem Programm. Zuerst verschafften wir uns individuell einen

Überblick im Mustergarten des Betriebes, wo uns Roland Gramenz kurze Zeit

später in Empfang nahm und begrüßte. Der Mustergarten hat eine Größe von

ca. 1.000 m² und wurde durch zwei Landschaftsarchitekten entworfen.

Neben den Pflanzungen, Wasseranlagen einschließlich eines kleinen

Schwimmteiches und Holzterrassen aus unterschiedlichen Materialien, werden

vor allem Mauern und Pflasterflächen aus Natursteinen präsentiert. So haben

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potentielle Kunden die Möglichkeit, diese Baustoffe im eingebauten Zustand zu

begutachten und zu vergleichen. Auch mögliche Veränderungen der Farben

und Oberflächen durch die Witterungseinflüsse können so besser beurteilt

werden, da der Garten bereits vor 8 Jahren angelegt wurde. Ziel ist es, den

Kunden eine Möglichkeit zu geben, sich inspirieren zu lassen. Letztendlich

sollen Gärten „verkauft“ werden und keine Materialien, wie es Gramenz

treffend formulierte.

Im Besprechungsraum

informierte uns Herr

Gramenz im An-

schluss sehr detailliert

über das Unternehmen

mit der derzeitigen

Struktur. Der Betrieb

ist in den letzten 15

Jahren stetig ge-

wachsen. Derzeit

werden ca. ein-

hundert Mitarbeiter

beschäftigt, davon

sind 30 in der

Verwaltung tätig.

Außerdem bildet das

Unternehmen derzeit

15 Landschaftsgärtner

aus. Für den

Betriebshof stehen

12.000 m² zur Ver-

fügung. Ein weiteres

Lager befindet sich

auf einem gesonderten

Grundstück mit

10.000 m². Für uns

war es besonders

interessant, einen

Einblick in die

Struktur des Unter-

nehmens zu erhalten.

Es setzt sich mitt-

lerweile aus fünf Geschäftsbereichen zusammen, die selbständig agieren und

für die eigene Bilanzen erstellt werden. Sie decken alle Aufträge vom

klassischen Garten- und Landschaftsbau im Hausgartenbereich bis zum

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Spezialtiefbau ab. Einer eigenen Gesellschaft sind alle Maschinen des

Unternehmens unterstellt. Diese werden den jeweiligen Geschäftsbereichen je

nach Bedarf vermietet. Dies hat lt. Aussage von Gramenz vor allem den

Vorteil, dass bei einem eventuellen Konkurs eines Unternehmens alle

Maschinen erhalten bleiben und den verbleibenden Gesellschaften zur

Verfügung stehen. Die Gliederung des gesamten Unternehmens erhöht die

Flexibilität durch eine größere Verteilung der Verantwortlichkeiten. Sie kostet

allerdings auch mehr, vor allem im Verwaltungssektor.

Der wichtigste Bereich ist die Gramenz Neubau GmbH, die 50% des Umsatzes

erwirtschaftet und den größten Teil der Mitarbeiter beschäftigt.

Der Jahresumsatz liegt bei ca. 20 Mio Euro. Derzeit wird die Auftragssituation

sehr positiv eingeschätzt.

Eine der Stärken des Unternehmens liegt in der Abwicklung von großen

Projekten. Dementsprechend ist auch die Verteilung der Auftraggeber

einzuschätzen: 50% der Aufträge kommen aus dem öffentlichen Bereich, 30%

von Generalunternehmungen und lediglich 20% von Privatkunden.

Auf Nachfrage zu den Schwächen des Unternehmens gab Herr Gramenz

bereitwillig Auskunft darüber, dass kaum Aufträge mit einfachen Ansprüchen

akquiriert werden können. In diesem Bereich bieten Mitwerben deutlich

günstiger an. Interessant an der Sache ist die bedachte Vorbereitung unseres

gesamten Programms der Exkursionswoche: Alle besuchten Betriebe haben

sich voneinander in der Größe der hauptsächlich abzuwickelnden Objekte

unterschieden und stehen so nicht wirklich in direkter Konkurrenz.

Neben der betriebswirtschaftlich, strukturellen Aufstellung des Unternehmens

wurde uns am Beispiel des Unternehmens Gramenz deutlich, wie wichtig

Partnerschaften im Geschäftsleben sind. Neben regelmäßigen Aufträgen von

Generalunternehmen arbeitet die Firma mit vielen Subunternehmen zusammen.

Hierfür werden regelmäßig Rahmenverträge geschlossen, die allen eine

gleichwertige Bezahlung für vergleichbare Leistungen garantiert. Es wird ein

Leistungskatalog erarbeitet, auf den die Kalkulatoren jederzeit zugreifen

können, ohne im Vorfeld bei wiederkehrenden Leistungen immer ein

gesondertes Angebot einholen zu müssen. Durch die Partnerschaft mit

mehreren Subunternehmen kann jederzeit auf entsprechende Ressourcen

zurückgegriffen werden, wenn es zu einem Auftrag kommt.

Ebenso wichtig sind die Lieferanten für das Unternehmen: Sie sind

Kooperationspartner.

Großen Wert legt das Unternehmen auf das Marketing. Alle Maschinen und

Fahrzeuge besitzen eine einheitliche Sonderlackierung. Die Farbe wiederholt

sich in allen Geschäftspapieren und das Signum „G“ für Gramenz ist

Bestandteil der Logos aller Gesellschaften des Unternehmens. Es wird

besonders Wert auf die Baustellenbeschilderung gelegt. Im Abstand von 2

Jahren wird ein Firmenprospekt erstellt, der Referenzen enthält. Für die

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Gestaltung und den Druck wird professionelle Hilfe in Anspruch genommen.

Die relativ hohen Kosten hierfür werden durch ein Sponsoring von

Geschäftspartnern minimiert, denen dafür Werbemöglichkeiten im Prospekt

geboten werden. Für den Hausgarten-Bereich werden kundenwirksame Flyer

erstellt. Herr Gramenz stellte außerdem heraus, dass die Öffentlichkeitsarbeit

ein wichtiger Teil für die Präsenz seines Unternehmens ist. So beteiligt man

sich an Ortsfesten, veranstaltet einen „Tag der offenen Tür“ und beteiligt sich

an öffentlichkeitswirksamen Aktionen, die dann auch in der Presse erwähnt und

publiziert werden. Zum Beispiel stiftete das Unternehmen 500 Bäume für die

Stadt Wiesbaden.

Einen guten Überblick konnten wir uns auch über die Personalpolitik und

Mitarbeiterbetreuung verschaffen.

Die unternehmerische Seite der Baustellenabwicklung mit Controlling und

Steuerung konnten wir ebenfalls als erweiterten Unterricht im Fach

Unternehmensführung im Ansatz kennenlernen, was uns doch spüren lies, dass

die Beispiele, die wir immer wieder im Unterricht präsentiert bekamen, reale

Vorbilder haben.

Der langen, aber nie langweiligen Gesprächsrunde im Besprechungsraum,

folgte ein Rundgang über das Betriebsgelände, das einem Unternehmen in

dieser Größe entspricht. Hier konnten wir noch Details über die Finanzierung

des Maschinenparks erfragen und uns einen Überblick über die tägliche

Ablauforganisation verschaffen. Als schönen und krönenden Abschluss des

Besuches hatten wir die Möglichkeit eine große Baustelle zu besichtigen.

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Hierbei handelte es sich um die Außenanlagen einer großen

Versicherungsgruppe. Anhand eines komplizierten und detaillierten

Verlegeplans konnten wir uns vor Ort von der hohen Qualität der Ausführung

überzeugen. So spiegelte sich auf der Baustelle die gute Organisation des

Unternehmens wieder.

Für uns war der Besuch ein beeindruckendes und interessantes Erlebnis, wofür

wir Herrn Gramenz sehr dankbar sind.

4. Pillnitzer Gewächshaustag

In diesem Jahr stand der Gewächshaustag des Referates Obst- und Gemüsebau

am 27.05.2011 unter dem Thema „Tomate“.

Sächsische Tomatenproduzenten mit Direktabsatz legen großen Wert auf den

Geschmack der Früchte. Dazu referierte Dr. Jan-Willem de Kraker von der

Firma Enza Zaden.

Demnach ist der Geschmack von Tomatensorten mit dünner Fruchtwand,

hohem Zuckergehalt und viel Saft am besten. Bei der anschließenden

Verkostung konnten die Besucher ihre Geschmacksknospen testen.

Herr Volker Münster vom LfULG gewährte den anwesenden Gärtnern und

Firmenvertretern einen Einblick in das aktuelle Schaderregerauftreten im

Gewächshausgemüsebau.

Alternaria, Echter und Falscher Mehltau machen offensichtlich die häufigsten

Probleme in der Praxis.

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Herr Dr. Lattauschke, Referatsleiter des Referates Obst- und Gemüsebau des

LfULG brachte die aktuellen Versuchsergebnisse von Gurken und Tomaten

zum Vortrag.

Frau Heike Herfert vom Textilforschungsinstitut in Chemnitz und Herr

Ekkehardt Rülcker von der Firma Hempel & Rülcker stellten das Projekt

„Energiezisterne“ vor. Mit diesem Projekt sollen Möglichkeiten zur Nutzung

des Gewächshauses als Energiequelle erschlossen werden.

Im Anschluss nutzten die Gäste die Versuchsbesichtigung noch zum

individuellen Erfahrungsaustausch.

Christina Reinicke

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Abteilung Gartenbau / Referat Obst- u. Gemüsebau

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5. Wilhelm Elsner zum 90. Geburtstag (28.05.1921)

Wilhelm Elsner ist ein Antreiber. - Das ist ein

ungewöhnlicher Satz zur Eröffnung einer

Laudatio. Es ist ein leicht missverständlicher

Satz, der einiger Erläuterungen bedarf. „Wilhelm

Elsner ist ein Antreiber“ ist ein Satz, der sofort

die Fragen nach dem Wen oder Was nach sich

zieht.

Zuerst zum Was:

In seinen Lebenserinnerungen reflektiert

Wilhelm Elsner, dass es im Gartenbau vor allem

zwei Themengebiete sind, die ihm besonders am

Herzen liegen, in die er viel Kraft investiert hat,

von denen er wesentliche Fortschritte für den

Zierpflanzenbau erwartete. (Heute fügen wir

hinzu: Und auch erreichte!) Das sind die Züchtung und die Gesunderhaltung.

Ein Teil des dabei im Fokus stehenden Artenprogramms gibt das Warenzeichen

PAC wieder: Pelargonien - Anthurien – Chrysanthemen. Viele, die dieses auch

heute hoch geachtete Warenzeichen PAC® benutzen, kennen dessen

ursprüngliche Bedeutung schon nicht mehr. Anfangs stehen dabei in der

Züchtung gar nicht so sehr die heute vorherrschenden vegetativ vermehrten

Sorten im Vordergrund, sondern ein erklärtes Ziel sind samenvermehrte F1-

Hybriden. Von ihnen erhofft man sich eine kostengünstige Produktion, ein

hohes Leistungsniveau und eine einfachere Gesunderhaltung. Die größere

Bedeutung bei Elsner erreichen jedoch die stecklingsvermehrten Sorten,

zumindest bei den Pelargonien setzen sie sich durch und bestimmen die

Weltspitze mit. Das A in PAC® könnte heute auch für eine andere Pflanzenart

stehen, deren Aufnahme in das Züchtungsprogramm von pac Elsner

Jungpflanzen Wilhelm Elsner vorangetrieben und durchgesetzt hat:

Angelonien.

Wilhelm Elsner ist ein Pionier der Gesunderhaltung stecklingsvermehrter

Zierpflanzen. Sehr früh erkennt er die Schlüsselfunktion von gesundem,

sortenechtem Ausgangsmaterial. Neben der Neuzüchtung etabliert er im

Betrieb die Erhaltungszüchtung der Klonsorten. Die Auslese von gesundem

Ausgangsmaterial wird bald durch aktive Methoden der Freimachung von

Krankheitserregern über spezielle Pflanzenschutzmaßnahmen, Sterilkultur,

Meristemierung, Wärme- und Kältetherapie sowie eine strenge Hygiene

ergänzt. Heute gehört der Stufenaufbau bei der Vermehrung der wichtigsten

Zierpflanzenarten zum Standard. An dieser Entwicklung hat Wilhelm Elsner

ganz wesentlichen Anteil.

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Zum Was, das Wilhelm Elsner vorantreibt, gehören aber aus meiner Sicht noch

weitere Bereiche: Seine Impulse für die Verfahrensentwicklung bleiben nicht

auf die Vermehrungstechnologien beschränkt. Sein tiefes Pflanzenverständnis

und sein wirtschaftliches Denken lassen ihn hergebrachte Verfahren immer

wieder kritisch hinterfragen und weiterentwickeln. Seit den 1960er Jahren gibt

es pac-Hinweise für die Produktion der Fertigware aus den gelieferten

Jungpflanzen für seine Kunden.

Wilhelm Elsner ist ein Meister der ebenso einfachen wie effektiven

Arbeitsorganisation. Natürlich ist die Hupe zur Markierung des Arbeitsbeginns

und -endes bei PAC® legendär. Aber es kommt darauf an, was zwischendurch

stattfindet. Sicher hat Wilhelm Elsner während seiner Kriegsgefangenschaft in

den USA das Officer-System kennengelernt: auf sieben bis zehn Arbeiter

kommt ein Aufpasser. Im Elsnerschen Betrieb haben die handverlesenen

Arbeitsgruppenleiter eine ganz ähnliche Funktion, wenn auch mehr als

mitarbeitende Führungskräfte. Und zwischen diesen Arbeitsgruppenleitern

findet eine intensive Kommunikation statt - aber nur mit so viel Papier, wie

unbedingt nötig.

Selbst als Wilhelm Elsner, politisch bedingt, Jahre abseits des

Erwerbsgartenbaus verbringen muss, findet seine gärtnerische Kreativität neuen

Ausdruck. Als einer der ersten in Deutschland, insbesondere in der damaligen

DDR, beschäftigt er sich intensiv mit Bonsai, schreibt ein Buch darüber und

treibt so die Verbreitung der Bonsaikultur voran.

Ganz praktisch stärkt Wilhelm Elsner die Qualifikation im Berufsstand. Die

Betriebsnachfolger vieler sächsischer Gärtnereien werden in seinem

Jungpflanzenbetrieb ausgebildet und kommen so mit modernen Technologien

in Berührung. Natürlich ist das auch ein Baustein zur Bindung zukünftiger

Kunden für seine Sorten und Jungpflanzen.

Wilhelm Elsner treibt auch die etablierte Gartenbauwissenschaft voran, sehr oft

durch kritisches Hinterfragen und eigene unabhängige Entwicklungen.

Gleichzeitig verfolgt er die Ergebnisse in den Instituten aufmerksam und nutzt

sie, wenn er sie für nützlich hält. Manchmal kann das auch so aussehen, dass er

neue Mitarbeiter anstellt – um nicht zu sagen: abwirbt.

Spätestens mit seiner Rückkehr aus dem Krieg ist falsch verstandener

Nationalismus für Wilhelm Elsner kein Thema mehr. Internationale Kontakte

sind für ihn selbstverständlich. Und das ist auch so, als die Grenzen ringsum

sehr wenig durchlässig sind. Er stärkt so die internationale Vernetzung des

sächsischen Gartenbaus, nicht zuletzt auch durch Lizenzvergaben.

Die Reihe der Was, die Wilhelm Elsner vorantreibt, ließe sich noch

weiterführen. In der Summe war und ist es der sächsische Gartenbau. Und

dafür danken wir dem Jubilar!

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Als Zweites zum Wen:

Hier konkret zu werden, ist noch schwieriger als beim Was, zumal, wenn man,

wie ich, eine eher distanzierte Perspektive hat. Ich will es dennoch riskieren

und bitte schon jetzt alle, die ich vergessen habe oder falsch zuordne um

Verzeihung. Wilhelm Elsner versteht sein Leben selbst sehr stark als in Bezug,

als Beziehungen zu Anderen. In seinen Lebenserinnerungen spricht er das

explizit aus. Auch wenn viele berichten, dass in der direkten Kommunikation

mit ihm eher die Sache im Vordergrund steht, manchmal auch mit aller

Konsequenz. Immer umgibt er sich mit hochkarätigen Fachleuten, die er

anstachelt, von denen er aber auch beeinflusst wird. Für die Züchtung seien

Brunhilt Rudolph, Brigitte Uhlig, Margot Eckert und Christa Hofmann genannt.

Die Mitarbeit von ihnen führt zu vielen erfolgreichen Sorten bei den

Chrysanthemen (z. B. die sogenannte Vogel-Serie) F1-Pelargonien (z. B. die

’Diamond’-Serie) und Stecklingspelargonien sind ohne ihre Mitarbeit nicht

denkbar. Hinsichtlich der Gesunderhaltung ist Dr. Claus Oertel (†) zu nennen.

Der von der Universität Halle-Wittenberg kommende Virologe baut eine

schlagkräftige Laborkapazität zur Pathogentestung und Therapierung auf. Die

Einordnung in den Gartenbaubetrieb ist einmalig.

Ein besonderes, oft auch spannungsgeladenes Verhältnis verbindet ihn mit den

Brüdern Gerhard und Günter Hofmann (beide †). Durch die Lehre im Betrieb

Elsner geprägt, unterstützen sie seine technologischen Entwicklungen sehr

stark. Günter Hofmann wird später Betriebsleiter bzw. Direktor und führt vieles

im Sinne von Wilhelm Elsner weiter, als dieser im politisch erzwungenen

Abseits ist. Auch da reißt der Gesprächsfaden zwischen beiden nie ganz ab. Ein

treuer Mitarbeiter und typischer Arbeitsgruppenleiter ist Manfred Frederich.

Mancher junge Gärtner hat bei ihm zügiges und exaktes Arbeiten gelernt.

Jörg Mehle wird von Wilhelm Elsner für seine private Bonsai-Sammlung

angestellt. Heute ist er Handelsleiter bei pac Elsner Jungpflanzen. Zu den

Menschen, die Wilhelm Elsner antreibt, die ihn aber auch ganz wesentlich

unterstützen, gehören sein Töchter Martina Feindura und Andrea Michalik. Mit

ihnen zusammen betreibt er Anfang der 1990er Jahre erfolgreich die

Reprivatisierung seines Betriebes.

Wilhelm Elsner ist ein unermüdlicher Antreiber, im besten Sinne, seiner

Mitarbeiter, seiner Kunden und Berufskollegen, seiner Familie - zuallererst

aber von sich selbst. Wilhelm Elsner ist ein vielseitig gebildeter, kultivierter

Mensch, eine hervorragende Unternehmerpersönlichkeit des sächsischen

Gartenbaus.

Zu seinem 90. Geburtstag wünschen wir ihm alles Gute! - Und uns noch viele

interessante Begegnungen mit ihm.

Stephan Wartenberg

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Wissenswertes

Blumenduft macht Frauen leichter

Der Geruchsforscher und Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie der Ruhr-

Universität Bochum, Prof. Hanns Hatt, leitet das einzige Labor, das

menschliche Riechrezeptoren analysieren kann. Er behauptet: "Frauen, die

blumige Düfte tragen, werden von Männern bis zu sechs Kilo leichter

geschätzt." Umgeben Sie sich mit Hyazinthensträußen oder mischen Sie

Hyazinthen und andere Frühlingsblumen und finden Sie heraus, ob´s stimmt.

Wenn nicht - schön aussehen tut´s auf jeden Fall und gut duften sowieso.

(Quelle: Blumengrossmarkt Hamburg)

Termine 2011:

Jahreshauptversammlung: 24. September 2011

Vorstandssitzungen: 24. September 2011

11. November 2011

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Wissenswertes

zum Baugeschehen am LfULG / Abteilung Gartenbau in Pillnitz:

Nach mehrmonatiger Bauzeit konnte im Frühjahr 2011 das neue

Funktionsgebäude in der Lohmener Straße 12 mit Werkstatt, Lagerräumen und

Boniturräumen in Benutzung gehen.

Ebenfalls ist das Gehilfenhaus in der Umfriedung der alten Hofgärtnerei in der

Lohmener Straße 10 fertig saniert. Dadurch sind neue Büroräume für die

Abteilungsleitung und die Fachreferate Garten- und Landschaftsbau sowie

Zierpflanzenbau entstanden.

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Geburtstage & Jubiläen

Im zweiten Halbjahr 2011 freuen sich die folgenden Mitglieder über einen

„runden Geburtstag“:

95 Jahre Josef Gründler

75 Jahre Hansjürgen Hertwig

65 Jahre Holger Schöne

60 Jahre Wolfgang Friebel

55 Jahre Jürgen Berger

45 Jahre Udo Morgenstern, Gunther König, Knut Michel

40 Jahre Gerd Eule

35 Jahre Sylvia Kolbe, Thomas Ahlgrimm, Martin Förster, Rica Arnold

30 Jahre Christiane Graf, Verena Paul, Stephan Wackwitz, Martin

Wabnik, Hartmut Knaack, Yvonne Barthel, Kathleen

Schönherr, Martin Weber, Frank Vorpahl, Michael Pietsch

Der Vorstand gratuliert allen Jubilaren recht herzlich!

Wenn Sie möchten, dass der Verband Freud und Leid mit Ihnen teilt,

dann geben Sie uns bitte Nachricht, wenn es in der Familie Gründe zum Feiern

oder Trauern gibt.

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Erinnerung & Gedenken

Wir trauern um unsere langjährigen Mitglieder verbunden mit unserem

aufrichtigen Beileid für die Hinterbliebenen.

Horst Rettig geb.: 25.08.1920 gest.: 2011

Charlotte Stranzky geb.: 09.04.1926 gest.: 17.03.2011

Peter Dittmann geb.: 24.01.1938 gest.: 23.04.2011

Enrico Leistner geb.: 20.09.1975 gest.: 13.07.2011

Herr Peter Dittmann

geboren am 24. 01. 1938 in Zwickau, absolvierte seine Gärtnerlehre bei Max

Schwabe in Eibenstock / Erzgebirge.

Nach einem Gehilfenjahr im VEG Gartenbau Gera begann Peter Dittmann ein

Fachschulstudium im Bereich “Zierpflanzen- und Gemüsebau” an der

Ingenieurschule in Dresden-Pillnitz und beendete es erfolgreich im Jahr 1963.

Nach dem Studium arbeitete er beim Rat des Kreises Dresden, Abt.

Landwirtschaft und war dort für den privaten Gartenbau zuständig.

Ab 1970 war Herr Dittmann in leitender Funktion im Dresdner Großhandel für

Obst, Gemüse, Speisekartoffeln tätig. Dort absolvierte er das Fernstudium mit

Abschluss zum Dipl.-agr. Ing.

1987 übernahm er bei der Kooperation Centraflor Dresden die Anbau- und

Gütekontrolle.

Von 1990 bis 2002 war er Leiter des Städtischen Heidefriedhofes in Dresden.

Herr Dittmann war von 2002 bis 2009 Beisitzer im Vorstand des Verbandes

ehemaliger Dresden-Pillnitzer e.V., wobei er von 2005 bis 2006 die Funktion

des Vorsitzenden erfüllte.

Herr Enrico Leistner

geboren am 20.09.1975, besuchte von 2003 bis 2005 die Fachschule in Pillnitz.

Seine engsten Angehörigen schrieben: „Seine Ausbildung bei Ihnen hat er mit

großem Stolz, Elan und Spaß absolviert und auch im Nachhinein war seine

wilde, aber auch lehrreiche Zeit in Pillnitz oft Thema von Gesprächen. Immer

wenn wir mal nach Dresden fuhren, machten wir einen Abstecher nach Pillnitz

und fuhren am Gelände vorbei. Erst im Mai diesen Jahres das letzte Mal.“

Zuletzt arbeitete Herr Leistner mit großem Enthusiasmus als Gruppenleiter in

einer Werkstatt für Behinderte Menschen im BBB.

Er hinterlässt einen 2,5 Jahre alten Sohn.

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Impressum

Herausgeber Verband ehemaliger Dresden-Pillnitzer e.V.

Redaktion

Enrico Bär

Druck

Laske-Druck in Pirna / Dohna

Anschrift der Redaktion

Söbrigener Str. 3a, 01326 Dresden

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Erscheinungsweise: halbjährlich (15. August / 30. Januar)

Redaktionsschluss: 15. Juli / 30. Dezember

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