VERBORGENES · 2021. 1. 21. · dir offen, um wilde, unberührte Landschaften zu erleben. Er ......

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„Bei jedem Spaziergang durch die Natur erhält man viel mehr, als man gesucht hat.“ VERBORGENES entdecken im Sommer

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„Bei jedem Spaziergang durch die Natur erhält man viel mehr, als man gesucht hat.“

VERBORGENESentdecken im Sommer

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Du möchtest stressfrei hinaus in die Natur, um Erholung undEntspannung zu finden? Der Nationalpark Gesäuse stehtdir offen, um wilde, unberührte Landschaften zu erleben. Erist Heimat vieler, seltener Wildtiere und Pflanzen und zugleichein international anerkanntes Schutzgebiet. Behandle dieNatur mit Respekt und teile mit uns die Leidenschaft, diewir in die Erhaltung dieses einzigartigen Gebietes legen.

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„Im Hochgebirge sind wir nur zu Gast. Darumzeige Respekt vor den Bewohnern dieser groß-artigen Landschaft und bleib auf den vorhan-denen Steigen. Gönn’ dir einen professionellenBegleiter für dein schönstes Natur- und Berg-erlebnis.“

Oliver Rohrmoser Bergführer und Ökologe

NICHTS BERÜHRT UNS WIE DAS UNBERÜHRTE„Bei jedem Spaziergang durch die Natur erhält man viel mehr,

als man gesucht hat.“

John Muir (1838-1914)„Vater der Nationalparks“ und Vorreiter im modernen Naturschutz.

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„Genieße die Ruhe, nimm dir Zeit fürunsere Natur und den einzigartigen Blickauf die steilen Wände der Gesäuseberge.“

Gerhard Schlager und Riki Leimberger Haindlkarhütte

Das Zitat der ersten Seite:

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… wurde die Ufer-Tamariske. Sie ist das einzige „Auswilderungs-projekt“ im Nationalpark Gesäuse. Die einst häufige Pflanzeverschwand aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums amWildfluss.

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Achte auf die Hand Um Flussuferläufer, Ufer-Tamariske und seltene Insektenzu schützen, ist es nicht erlaubt die Ufer zu betreten.

An Stellen, wo du eine grüne Hand siehst, kannst du gernedie Frische am Fluss genießen.

… wird bei den Flussuferläufern groß geschrieben. 10.000 kmlegen sie jedes Jahr zurück, um ins Gesäuse zu kommen. Beiuns bekommen sie auch ihren Nachwuchs. Versteckt in derdichten Vegetation am Fluss, schlüpfen die Küken. An ruhigenUferbereichen werden sie groß und lernen, was sie zum Lebenbrauchen, bevor es im Herbst wieder in den warmen Süden geht.

WIEDERANGESIEDELT …

SOMMERFRISCHE ...

WUSSTEST DU, …

Diese Wasserbewohner bilden die Nahrung von Flussuferläufer, Wasseramsel,Forelle und Co. Sie leben nur in sehr sauberem Wasser. Wenn du sie siehst, istdas ein Gütesiegel für unsere Flüsse und Bäche.

MEHR ALS NUR VOGELFUTTER

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… dass jährlich 4-6 Paare des Flussuferläufersim Gesäuse bruten? Das ist ein großer Teildes gesamten steirischen Bestandes.

… dass die Gebirgsstelze und die Bachstelzean ihrem langen, wippenden Schwanz be-sonders leicht zu erkennen sind? Der Unter-schied: die Gebirgsstelze ist schwarz-gelb, dieBachstelze schwarz-weiß gefärbt!

... dass die Wasseramsel besonders schwereKnochen hat, um im Wasser leichter nachNahrung tauchen zu können?

… dass junge Stockenten bereits kurz nachdem Schlupfen schwimmen können, um sichvor Fressfeinden an Land zu schutzen?

… dass junge, flugunfähige Gänsesäger-Kuken am Tag nach dem Schlupfen ihr Nestim Baum mit einem wagemutigen Satz indas Wasser verlassen?

KöcherfliegeEintagsfliege Steinfliege

Eintagsfliegenlarve

15-25 Häutungen später

Steinfliegenlarve

10-25 Häutungen später

Köcherfliegenlarve

5 Häutungen später

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Abgestorbene Bäume sind instabilGib acht, wenn du dich in der Nähe abgestorbener Bäumeaufhältst. Es können jederzeit Teile davon abbrechen.

Waldmaus, Waldkauz, Waldameise, Waldvögelein …Lauter verbluffende Tiere des Waldes?

FAST! Das Waldvögelein ist eine wunderschöne Orchidee,die man auch im Nationalpark bewundern kann. Bei uns gibtes den roten und weißen Vertreter dieser Pflanzengattung.Wenn du in Mischwäldern und am Waldrand im Halbschattenbesonders aufmerksam bist, kannst du das seltene Rote Wald-vögelein vielleicht sogar entdecken.

UND DER WALD FLÜSTERTIHREN NAMEN ...

WER HAT AM ZAPFEN GEZUPFT?

EIN INSEKT MACHT DRUCK!

Der Buchdrucker ist ein Käfer, dessen Larven sich durch dieBorke von Fichten fressen, bis sie ausgewachsen sind. Seinem Namen macht er dabei alle Ehre, denn die Fraßgängeerinnern doch stark an die gedruckten Zeilen eines aufgeschla-genen Buches. Wer genau hinsieht, erkennt an der Breite desGanges sogar, wie die Larve während des Fressens gewach-sen ist.Wenn sich die hungrigen Larven durch die Borke nagen, werdendie Leitungen des Baumes unterbrochen, wodurch er absterbenkann. Daher gilt der Buchdrucker in der Forstwirtschaft als ge-fürchteter Schädling. Im Nationalpark gehört er einfach zur natür-lichen Dynamik und sorgt für abwechslungsreiche Mischwälder.

Eichhörnchen Maus Specht

5,5 mm

2 m

m

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67

89

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1213

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Buchdrucker oder Großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer

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Das Leben ist hart genug … Belasse Tiere und Pflanzen inihrem Lebensraum und mach’ es ihnen nicht noch schwerer!

Sie zwängen sich in Felsspalten, sie trotzen extremer Kälte undunerträglicher Hitze, sie halten messerscharfem Wind stand undharren monatelang unter meterdicker Schneedecke aus, um imkurzen Sommer alles zu geben.Um den harten klimatischen Bedingungen in den Alpen zu wider-stehen, muss man schon ganz spezielle Tricks draufhaben. DiePflanzen des Hochgebirges haben sich mit unterschiedlichstenStrategien an den unwirtlichen Lebensraum angepasst.

Im Nationalpark leben 195 Tier- und 30 Pflanzenarten, die esweltweit nirgendwo sonst gibt – sogenannte Endemiten. Auf-grund ihrer kleinflächigen Verbreitung sind sie oft besondersgefährdet.Die Zierliche Federnelke ist ein solcher Endemit und ausschließ-lich in den nordöstlichen Kalkalpen anzutreffen. Ihre Blutenverströmen einen intensiven Honig-Duft. Daher kannst du dieZierliche Federnelke zwischen Mai und Juli meist schon riechen,bevor du sie am Wegesrand entdeckst.

SELTEN & KOSTBAR

Zwergwuchs

Scheinbar mü�helos klettert der Mauerläufer die steilen Felswändeempor. In Sekundenabständen flattert er dabei mit seinen Flü�gelnund lässt dadurch die rot-schwarze Färbung seiner Schwingenkurz aufleuchten. Mit seinem langen, dünnen Schnabel stocherter in den Felsritzen nach schmackhaften Insekten.Der Mauerläufer ist ein Vertreter jener Vögel, dieihr Nest in fast senkrechten Felswänden bauen. Erbleibt am liebsten ungestört in seinem ohnehinschwer zugänglichen Lebensraum.

KOLIBRI DER ALPEN

Die Gämse ist das Charaktertier der Felsregion im Gesäuse. MitGeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h jagen sie kreuz und querdurch die steilen Felsen. Schon wenige Stunden nach ihrer Geburtfolgen Gams-Kitze ihrer Mutter in dieses schwierige Gelände.

ECHTE KLETTERKÜNSTLER

Der Körperbau der Gämseverrät dir ihr ungefähresAlter. Gämsen können sogaruber 20 Jahre alt werden.

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WAHRE ALPINISTEN

Polsterwuchs

Alpen-WeideZottiges

Habichtskraut

Stängelloses Leimkraut

Behaarung

Steinadler Wanderfalke Kolkrabe

Mauerläufer

Petergstamm

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Tipps zum richtigen Beobachten

• Beobachte mit Respektabstand – verwende ein Fernglas.Hier lohnt es sich hinzuschauen: Uferbereiche aus erhöhterPosition, Waldränder, gegenuberliegende Felswände.

• Nimm dir Zeit – schau genau! Auch am Wegesrand gibt esFaszinierendes zu entdecken.

• Verhalte dich ruhig. Je länger du still sitzt, desto mehr kannstdu entdecken.

• Sei achtsam! Sobald zu bemerkst, dass sich Tiere von dirgestört fuhlen, ziehe dich zuruck und verfolge fluchtende Tierenicht.

• Mach’ bei einer geführten Tour mit ... und lass’ dir denNationalpark mit seinen Geheimnissen von Expertinnen undExperten zeigen. Sie wissen am besten, wann und wo.

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ICH SEH’, ICH SEH’, WAS DU NICHTSIEHST ...

Du willst mehr erfahren?Für alle weiteren Fragen steht dir das Team des Infobüros inAdmont sehr gerne zur Verfügung.Christina Kohlhuber und Barbara HöbenreichInfobüro Admont

Volle Pracht

Fotos sind eine schönere Erinnerung als ein paar verwelkte Blumen...

Achtlos abgerupft

Plane deinen Tag im Nationalpark so, dass dudich nicht vor Sonnenaufgang und nach Son-nenuntergang im Gelände aufhältst.

Nutze die ausgewiesenen Parkplätze. Dort fin-dest du auch Übersichtstafeln mit wichtigenInformationen und Hinweisen.

Bedenke den Stress, den ein freilaufender HundWildtieren verursacht. Halte deinen Hund daherimmer an deiner Seite.

Genieße die Stille und Ruhe der Natur und störesie nicht selbst unnötig.

Am Campingplatz in Gstatterboden lässt es sichwunderbar zelten. Dort gibt es auch eine Feuer-stelle mit bereitgestelltem Brennholz.

Bleib am Weg. Tiere gewöhnen sich an die oftbegangenen Routen und betrachten dich nichtmehr als Gefahr.

DANKE

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Wetterinformationen

www.alpenverein.at/portal/Wetterwww.nationalpark.co.at/wetterstationen-webcam

ACHTUNG: Alpines, ungesichertes Gelände. Begehung aufeigene Gefahr!

Alpinnotruf: 140

Infobüro AdmontHauptstraße 358911 AdmontTel.: +43 (0)3613 / 211 60 [email protected]

Buch dir deinen GuideFür Touren im Nationalpark Gesäuse vermitteln wir gerne einenRanger / Bergführer. Kontakt: Infobüro Admont

VERLASSE DICH NICHT AUF DAS RUDEL.Informiere dich vor der Tour – zu deiner eigenen Sicherheit!

Impressum: Konzeption: Fachbereich Naturraum & Naturschutz; A. Maringer, B. Bock,M. Delvai 2019; Bildnachweis: Assil, Greimler, Hollinger, Kerschbaumer, Khil, Klampfer,Leitner, Marek, Maringer, Popp&Hackner, Pötscher, Rohrmoser, Reiter, Sattler, Thaller;Gestaltung: F. Huber; Druck: Wallig