Verbrechen an Waffen Ss

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    VerstmmeltAlliierte Kriegsverbrechen an Soldatenenn Angehrige der Waffen-SS in feindliche Hnde gerieten, war ihr Schicksal oft bereits besiegelt.

    Soweit sie an der Uniformierung nicht zu erkennen wa

    ren, enthllte die in der Regel auf dem Oberarm einttowierte Blutgruppe die Waffen-SS-Mitgliedschaft. Auf demstlichen Kriegsschauplatz wurden SS-Mnner nach derGefangennahme oder wenn sie den Russen verwundet indie Hnde fielen, meistens sofort erschossen, nicht selten

    jedoch zuvor grausam verstmmelt und gefoltert. Dieamtliche Wehrmacht-Untersuchungssteile (WUSt) ha t solche Flle zu Hunderten dokumentiert.

    Verdienstvolle Wehrmacht-UntersuchungsstelleSo heit es unter Fall 098 des 1. Bandes einer Dokumen

    tation der WUSt: Beim Vormarsch au f Leningrad, etwa 80km nordstlich Strugi-Krasnije, hatte im Abschnitt der 269.

    Division im August 1941 eine SS-Einheit ein Waldstckaufgeben mssen. Es wurde von einer anderen Formationzurckerobert. Dabei fand man alle Verwundeten der SS-

    Formation tot und verstmmelt vor. Allen waren die Schdel eingeschlagen, vielen auerdem mit dem Bajonett derLeib aufgeschlitzt, der Hals durchschnitten, anderen dieAugen ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. Oder im Fall 28 des 3. Bandes: Mit Hilfe eines Dolmetschers stellte ich nun folgendes fest: die beiden Verwundeten, SS-Unterscharfhrer G. und SS Schtze B. wurden in der Nacht vom 6.7.41 auf 7.7.41. durch die ukrainische Bevlkerung in Huser geholt und verbunden. Den behelfsmigen Verband, Leinentcher usw., sowie Holzlattenzum Schienen habe ich spter selbst festgestellt. Whrenddes Verbindens ist nach der Aussage eines ukrainischenBauern ein Jude in Uniform eines Kommissars gekommen

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    nd gefolterter Waffen-SSund hat nach den Verwundeten gesucht. Als der Kommissar die Verwundeten gefunden hatte, sagte er zu dem Bauern sinngem folgendes: ,Lat das Verbinden bleiben, fr

    die werden wir schon sorgen* Darauf wurden die Verwundeten durch den Kommissar weggeschafft. [...] Der verwundet gewesene SS-Unterscharfhrer G. und der verwundet gewesene SS-Schtze B. waren halb ausgezogen.Bei beiden war die Schdeldecke derart zugerichtet, daohne jeden Zweifel mit einem qualvollen Tod der Verwundeten gerechnet werden mu. Beiden fehlte der gesamteHinterkopf, die Weichteile waren herausgenommen, sodaman bis in den Schlund sehen konnte.

    Nach Aussagen des SS Scharfhrer Bockei, der beideVerwundete kurz vor dem Zurckgehen des Sphtruppsgesehen hatte, war keiner der beiden Verwundeten amKopf verw undet.

    Tschechen ersch ieen SS-SoldatenIhr Martyrium endete aber auch nach Kriegsende nicht,

    dabei taten sich Tschechen besonders hervor. So werdenJ in Nordbhmen hunderte 17- bis 18jhrige SS-Mnner

    willkrlich ermordet, ein unbewaffneter Trupp von SS-Reitem wird am 13. Mai 1945 westlich Melin von tschechischen Ortswehren festgenommen, in eine Waldlichtung gefhrt und dort mit Maschinenpistolen erschossen.In Zinnwald/Erzgebirge erschieen Tschechen am 12. Maifnf Waffen-SS-Mnner. Noch Mitte Mai schieen Tschechen wahllos in der Scharnhorst-Kaserne in Prag-Dewitzin die deutschen Gefangenen hinein. Die Keller der Kaserne sind bereits mit den Leichen unzhliger meist junger Waffen-SS-Mnner angefllt, die dauernd mit Lastwagen abtranspor tiert werden. A uf der Flucht ins Reichsgebiet kommt am 11. Mai in Teplitz-Schnau eine unbe-annte Zahl von Waffen-SS-Angehrigen bei einem Mas-aker ums Leben.Auf westalliierter Seite begehen vor allem US-Truppenahlreiche Kriegsverbrechen an Waffen-SS-Soldaten, dieft unmittelbar nach der Gefangennahme liquidiert wer-en.

    n zahllosen Lagern, hier ein Lager in der Nheon Bologna im April 1945, leben die Deutschen

    usammengepfercht und rechtelos - gleichgltigb Zivilist oder Soldat, ob Angehriger des Heeresder der Waffen-SS, ob Mann oder Frau.

    Deutsche Militnzeitschrift - Sonderausgabe Waffen-SS

    Am7.Juli 1941 werden die beiden Angehrigen der Aufklrungskompanie des SS-Regiments GermaniaSS-Unterscharflihrer G. und SS-Schtze B. zusammen mit

    dem gefallenen SS-Rottenfiihrer R. bei Weselec vonukrainischen Bauern aufgefunden (Fall 28).

    Nichts deutet heute mehr daraufhin, da der Wenzelsplatzin Prag am 8. Mai 1945 Ort eines makabren Schauspielswurde. An jenem Tag wurden Angehrige der Waffen-SS

    von Tschechen kopfber an Laternen aufgehngt und dannals lebende Fackeln angezndet.

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    Kot in KbelnAm 2. Dezember 1944 verbten Franzosen ein Mas-

    senkriegsverbrechen an deutschen Waffen-SS-Angeh-rigen. Bei Herbsheim im Elsa sonderte Panzerkommandant Unterleutnant Robert Galley vom 501. R.C.C. unter

    den versammelten 800 Kriegsgefangenen die Waffen-SS-Angehrigen aus und befahl ihre Erschieung. Eswaren 200.

    Insbesondere in amerikanischen Kriegsgefangenenlagern sind Waffen-SS-Angehrige unglaublichen Torturen ausgesetzt, die sich teilweise nach der bergabe derLager an Frankreich noch steigern. Am 21. Juli werdenim Lager Sinzig die Waffen-SS-Angehrigen einer Spezialbehandlung unterworfen. Nachdem sie so lange mitKolben und Peitschen geschlagen worden sind, da siezu Boden fallen, mssen sie sich nackt ausziehen, wobei man ihnen erneut mit Stcken und Peitschen auf die

    Geschlechtsteile schlgt. Am 22. Juli werden sie in einem 18 km langen Todesmarsch unter stndigen Mihandlungen in das Lager Andernach getrieben, vielekommen dabei um. Am 12. August 1945 werden imCamp IV des Lagers Andernach hunderte Waffen-SS-Angehrige mit Knppeln, Seitengewehren, Keulen undSchlagwerkzeugen so mihandelt, da fast 100 von ihnen in schwerverletztem Zustand in ein Hospital eingeliefert werden mssen. Im Lager Thorree wird am 11. August ein Transport von Waffen-SS-Mnnern eingeliefert,die dermaen mihandelt werden, da die Mnner blutberstrmt, teils ohnmchtig zusammenbrechen; vielewerden totgeschlagen. Im selben Lager mssen Waffen-

    SS-Angehrige den tglichen Abtransport der Latrinenkbel vornehmen. Aus den Kbeln laufender Kot

    mu mit den Hnden wieder eingefllt werden. Die Wachen demtigen die Gefangenen durch Peitschenhiebe,Ste und Beinstellen absichtlich.

    Auslndische Freiwillige

    Ein besonders tragisches Kapitel ist das Schicksal derauslndischen Freiwilligen der Waffen-SS. Soweit es sichum Menschen aus Osteuropa handelt, liefern die Westalliierten sie skrupellos an die Sowjetunion aus, obwohl siewissen, da diese Personen ausnahmslos direkt nach derbergabe mit Genickschu liquidiert werden.

    Am 8. Mai 1945 nehmen amerikanische Soldaten beiBad Reichenhall zwlf franzsische Soldaten der Waffen-SS-Division Charlemagne fest und bergeben sie der2. franzsischen Panzerdivision unter General PhilippeLeclerc. Der vernimmt sie persnlich und herrscht sie an,ob sie sich nicht schmten, eine fremde Uniform zu tragen. Darauf erwidert Leutnant Briffaut, der Ranghchsteunter, den Gefangenen: Sie tragen ja auch eine fremdeUniform. Wtend ordnet der tatschlich eine US-amerikanische Uniform tragende General Leclerc die Erschieung der zwlf an. Um 17 Uhr werden die Mnner in dreiGruppen zu je vier Mann am Kugelbach in Karlstein erschossen. Vor den Schssen des Peletons rufen die demTode geweihten franzsischen Waffen-SS-Mnner: Es lebe Frankreich!

    MARK WEINREICHQuellen:Franz W. Seidler, Alfred M. de Zayas, Kriegsverbrechen in Europa und im Na

    hen Osten im 20. Jahrhundert, Hamburg/Berlin/Bonn 2002

    Alliierte Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kiel 2001Franz W. Seidler, Verbrechen an der Wehrmacht, Selent 1997Franz W. Seidler, Kriegsgreuel der Roten Armee, Selent 2000

    Ein besonders tragisches Kriegsverbrechen: Der franzsische General Philippe Leclerc steht am 8. Mai 1945 vor zwlffranzsischen Waffen-SS-Frei-

    willigen. Diese franzsischen Patrioten und Vorkmpfer Europas sterbenwenige Stunden spter im Kugelhagel ihrer eigenen Landsleute.

    Am Ort der Ermordung der Franzosen wurde im Jahr 1981 ein schlich

    tes Metallkreuz aufgestellt, das andas Kriegsverbrechen erinnern soll.

    106 Deutsche Militrzeitschrift - Sonderausgabe Waffen-SS NRZ

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    m m am u

    NrnbergDie Waffen-SS auf der Anklagebank| ie Waffen-SS bestand aus Elite-Einheiten mit sehr| hohem Kampfwert, die mit groen Verlusten an fast

    allen Fronten des Zweiten Weltkrieges kmpften und de

    nen selbst der militrische Gegner seine Anerkennung zollte. Ursprnglich als modern bewaffnete Truppe der NSDAPkonzipiert, wurden die Divisionen der Waffen-SS whrenddes Krieges unter der taktischen Fhrung der Wehrmachteingesetzt, und ihre Mnner waren, wie der ehemalige Generalleutnant der Reichswehr und sptere Generaloberstder Waffen-SS Paul Hausser schrieb, Soldaten wie andereauch. Das 1945/46 tagende Internationale Militrtribunal,

    das auer ber 22 fhrende Reprsentanten des DrittenReiches auch ber verschiedene Organisationen und Gruppen zu Gericht sa, erklrte in seinem Kollektivurteil aller

    dings die Waffen-SS fr verbrecherisch. Durch dieses un gerechtfertigte Verdikt wurde die Waffen-SS zur Armeeder Gechteten und zum Synonym fr Verbrechen grten Ausmaes. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, stellten sich nicht einmal Offizierskorps und Generalitt derWehrmacht vor ihre ehemaligen Kameraden, sondern distanzierten sich von der Waffen-SS, die nun als bequemesAlibi der Nation fungierte.

    Juristisch fragwrdig: Beim Nrnberger Siegertribunal wurden ganze Gruppen und Vereinigungen,wie aueh die Waffen-SS,als verbrecherische Organisationen eingestuft. Ganz rechts auf der AnklagebankErnst Kaltenbrunner, der quasi stellvertretend f r den bereits toten Heinrich Himmler angeklagt war.

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