Verbundstützen Mit Eingestellten Stahlprofilen

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  • Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    Anschlsse und Bemessung -

    Dokumentation 696/1

  • 2Impressum

    Dokumentation 696/1Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen Anschlsse und Bemessung

    Herausgeber:BAUEN MIT STAHL e. V.Sohnstrae 65 40237 DsseldorfPostfach 10 48 4240039 DsseldorfTelefon (02 11) 67 07-828Telefax (02 11) 67 [email protected]

    Januar 2007

    Ein Nachdruck dieser Publikation auch auszugsweise ist nur mitschriftlicher Genehmigung des Heraus-gebers bei deutlicher Quellenangabegestattet.

    Autoren: Jrg Lange, Karsten Ewald, Nils Heuer, Jrrit Kleinschmitt

    Titelbilderlinks oben: Post-Tower, Bonnlinks unten: Verbundsttze mit Einstellprofilrechts: Westhafentower, Frankfurt am Main (Jrg Lange)

    InhaltSeite

    Einleitung 3

    1 Anschlusstypen 41.1 Verbundsttze mit Betonflachdecke 41.1.1 Hllrohr und Einstellprofil durchlaufend 51.1.2 Hllrohr unterbrochen, Einstellprofil durchlaufend 61.1.3 Hllrohr und Einstellprofil unterbrochen 71.2 Verbundsttzen mit Stahltrgern 81.2.1 Biegesteifer Trgeranschluss am Einstellprofil 81.2.2 Gelenkiger Anschluss ber Fahnenbleche 91.3 bergang Stahlverbundsttze in Betonsttze 101.3.1 bergang mit Hilfe einer Kopfplatte 101.3.2 bergang als bergreifungssto 111.4 Fupunkt von Verbundsttzen 121.4.1 Lastausleitung mit Hilfe von Fuplatten 121.4.2 Lastausleitung mit Kopfbolzendbel am Stahleinbauteil 13

    2 Detaillierung der statischen Nachweise 142.1 Durchstanznachweis der Stahlbetonflachdecke 142.2 Nachweis im Bereich des Stahlkragens 172.3 Nachweis der Schneidenlagerung 192.4 Darstellung des Kraftflusses beim Nachweis der

    Einleitung der Deckenlasten in die Verbundsttze 202.5 Nachweis im bergangsbereich

    Stahlbetonsttze Verbundsttze 21

    Literatur 24

    Anhang: 25Bemessung von Stahlverbundsttzen nach typengeprftem Verbundsttzenkatalog, Prfbericht Nr. 4117.20 007/2004- Bemessungsbeispiel

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

  • 3BAUEN MIT STAHL

    Einfhrung

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahl-kernen knnen als Fertigteile (vorab be-wehrt und betoniert) oder Teilfertigteile(mit uerem Rohrmantel und Profil-oder Bewehrungsstahl) einen wesentli-chen Beitrag zum schnellen und kosten-gnstigen Bauen leisten. Durch hchsteTragfhigkeit bei kleinem Sttzenquer-schnitt ist mit schlanken Verbundsttzenein deutlicher Zuwachs an nutzbarerund vermietbarer Flche zu erzielen. IhrEinsatz bei nahezu allen Hochhusern, diein den vergangenen Jahren in Deutsch-land gebaut wurden, ist Beweis fr ihrgnstiges Verhltnis von Tragkraft zuFlchenverbrauch. Aber auch viele klei-nere Bro- und lndustriegebude profi-tieren von diesen Vorteilen.

    Der Einsatz von Stahlverbundsttzen fr-dert das elementierte Bauen. Als Fertig-teile werden sie industriell hergestellt.Dies beeinflusst nicht nur die Kosten-und Terminsituation gnstig, sondernhat auch Vorteile hinsichtlich der Quali-ttssicherung. Auf das Hubgewicht wirktsich die Betonfllung jedoch nachteiligaus. Eine Alternative ist das Ausbetonie-ren der mit einem Stahlkern versehenenHohlprofile nach Montage und Ausrich-ten. Diese Methode bietet neben gerin-gen Hubgewichten und entsprechendgeringeren Krananforderungen den Vor-teil, dass auch Sttzen ber mehrereGeschosse durchlaufend montiert werdenknnen. ber 10 m lange, 3-geschossigeLiefereinheiten sind Stand der Technik.Die Abstufung des Querschnitts aufgrundsich ndernder Traglasten kann dabeiber die Abstufung des Bewehrungs-grades und des Einstellprofils erfolgen.

    Die vorliegende Broschre stellt kon-struktive Details vor, die helfen sollen,das Bauen und Konstruieren mit beton-gefllten Stahlhohlprofilen zu verein-

    fachen. Alle Beispiele basieren auf bereitsausgefhrten Bauwerken. Die Verbin-dung der Sttzen mit den lasteinleiten-den Bauteilen Decke und Unterzug stehtdabei im Vordergrund. Darber hinauswerden Mglichkeiten gezeigt, die Stt-zen an Stahlbetonbauteile (Wnde, Fun-dament) anzuschlieen und damit zuverbinden.

    Grundlage fr die Konstruktionsvor-schlge ist die Bemessung der Verbund-sttzen gem DIN 18800-5 [1], EC 4 [2]oder anderen anerkannten Berechnungs-verfahren, die von Herstellern im Rahmenvon bauaufsichtlichen Zulassungen ent-wickelt wurden.

    Auerdem wurde im Auftrag vonBAUEN MIT STAHL e. V. ein Verbundstt-zenkatalog erstellt, dessen Traglasttabel-len eine schnelle und einfache Bemes-sung des Verbundsttzentyps Beton-geflltes, rundes Stahlhohlprofil mit ein-gestelltem Doppel-T-Profil oder Kreuz-profil aus Flachstahl ermglichen.

    Die Traglasttabellen wurden einer Typen-prfung unterworfen, so dass bei Ein-haltung der im Katalog vorgegebenenRandbedingungen die Nutzung derKatalogwerte als Bemessungsnachweisausreicht. Grundlage ist der PrfberichtNr. 4177.20-007/04 [6]. Der Katalogdeckt sowohl die Kalt- als auch dieHeibemessung (fr die Feuerwider-standsklassen R60, R90 und R120) ab.

    Die Bemessung der Verbundsttzen mitHilfe dieses Verbundsttzenkatalogs wirdanhand eines Beispiels im Anhang derBroschre dargestellt.

    Es ist zu beachten, dass die gewhltenZahlenbeispiele nur bei Einhaltung dergenannten Randbedingungen gelten.

    Innenansicht Millenium Tower in Wien (Jrg Lange)

  • 4Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    1 Anschlusstypen

    Verbundsttzen werden sowohl inVerbindung mit Stahlbetonflachdeckenals auch mit Stahlverbundtrgerdeckenoder Flachdecken mit integrierten Stahl-trgern (Stahlflachdecken) eingesetzt.Die Sttzen knnen entweder geschoss-weise gestoen oder durchlaufend aus-gefhrt werden. Dies beeinflusst ma-geblich die Wahl und die Ausfhrungder Anschlsse.

    Es ist auch mglich, die Sttzenstrngeoberhalb der Verbundsttzen als Stahl-betonsttzen weiterzufhren. Dann sindStahlverbundsttze und Stahlbeton-sttze kraftschlssig miteinander zuverbinden.

    Der Anschluss des Sttzenfues erfolgtin der Regel ber Fuplatten. Eine Ver-ankerung des Einstellprofils in das last-aufnehmende Betonteil ist jedoch eben-falls mglich.

    In dieser Broschre werden verschiedeneAnschlusstypen vorgestellt. Ihre Vorteilewerden angefhrt, es werden konstruk-tive Hinweise gegeben und es werdendie wichtigsten zu fhrenden Nachweiseaufgelistet.

  • 5BAUEN MIT STAHL

    Konstruktive Hinweise: Die Stahlkragen zur Lasteinleitung

    in das Sttzenrohr sind brandschutz-technisch zu schtzen.

    Der Sttzenbeton sollte wegen derbesseren Verdichtung sowie der Entmischungsgefahr aufsteigend von unten betoniert werden.

    Nachweise: Nachweis der Sttze fr den Bau-

    zustand (Windbeanspruchung) Lasteinleitung der Deckenlasten ber

    einen Stahlkragen in das Stahlrohr,Weiterleitung der Lasten in den Betonber Mantelreibung des Hllrohrs

    Durchstanznachweis der Decke, ggf. Anordnung von Durchstanz-bewehrung oder Dbelleisten.

    durchgefhrteBewehrungBeton-

    flachdecke

    Stahlkragenmit Brandschutz

    Einstellprofil

    Hllrohr

    h Bet

    ond

    ecke

    DRohr

    tRohr

    Vorteile: Einfache stahlbaumige Montage

    der Sttze ohne weitere Hilfskon-struktion

    geringer Fertigungsaufwand der Sttze

    wenige Kranhbe mehrgeschossiges Ausbetonieren der

    Sttze abhngig von der Entwicklungder Beanspruchung.

    Zu beachten: Bewehrungsfhrung in der Decke

    ist durch das Stahlrohr beeinflusst. Bei dichter Bewehrung muss dieseber Bohrungen durch das Stahlrohrgefhrt werden.

    Stahlkragen am Rohr als Deckenauf-lager erforderlich.

    1.1 Verbundsttze mit Betonflachdecke

    Aufgrund ihrer Schlankheit, ihrer hohenTragfhigkeit und ihres sthetischenErscheinungsbildes ersetzen Stahlver-bundsttzen immer hufiger konventio-nelle Betonsttzen. Soll die Stahlbeton-flachdecke aus planungstechnischenGrnden beibehalten werden, ist siekraftschlssig mit der Verbundsttze zuverbinden.

    Nachfolgend werden die gebruch-lichsten Anschlsse dargestellt.

    1.1.1 Hllrohr und Einstellprofil durchlaufend

  • 6Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    Vorteile: Einfache stahlbaumige Montage

    der Sttze ist ohne Hilfskonstruktionmglich.

    Die Bewehrungsfhrung der Beton-decke wird nur durch das Einstellprofilgestrt.

    Geschossweise oder auch mehrge-schossige Sttzenschsse sind mglich

    Zu beachten: Zum Ausrichten bei nicht planen

    Kopf- und Fuplatten sind Richt-sttzen erforderlich.

    Sttzenbeton und Deckenbeton sollten aufgrund des Bauablaufes die gleiche Betongte aufweisen.

    Konstruktive Hinweise: Die Stahlkragen zur Lasteinleitung in

    das Sttzenrohr sind brandschutz-technisch zu schtzen.

    Der Sttzenbeton sollte bei hherenSttzen wegen der besseren Verdich-tung und wegen der Entmischungs-gefahr aufsteigend von unten beto-niert werden.

    Nachweise: Nachweis des Kopfplattenstoes im

    Besonderen fr den Bauzustand(Wind). Bei deutlicher Geometrie-nderung des Einstellprofils ist nennenswerte Plattenbiegung ausVertikallast vorhanden.

    Der Kraftanteil des Stahlrohres istdurch den Deckenbeton zu leiten(Teilflchenpressung nach DIN 1045,Lastausbreitungswinkel, NachweisStahlkragen etc).

    Durchstanznachweis der Decke, ggf. Anordnung von Durchstanz-bewehrung oder Dbelleisten.

    Einleitung der Deckenlast in die Ver-bundsttze ber Kontakt und/oderKopfbolzendbel am Einstellprofil etc.

    Sttzensto

    Beton-flachdecke

    Stahlkragen

    Einstellprofil

    Hllrohr

    rcrit

    ggf. Brandschutz erf.

    r

    Kopfbolzendbel

    1.1.2 Hllrohr unterbrochen, Einstellprofil durchlaufend

  • 7BAUEN MIT STAHL

    Vorteile: Ausgleichsmglichkeiten in jedem

    Geschoss ungestrte Bewehrungsfhrung in

    der Decke gut geeignet bei Vernderung des

    Auendurchmessers der Sttze.

    Zu beachten: Montage der Sttze erst nach dem

    Betonieren der Decke wegen der Lastein- und Ausleitung

    nur fr geringe Sttzenlasten sinnvoll hoher Montageaufwand, da jedes

    Bauteil neu eingemessen und aus-gerichtet werden muss.

    Konstruktive Hinweise: Die Stahlkragen zur Lasteinleitung in

    das Sttzenrohr sind brandschutz-technisch zu schtzen sofern sie nichtmit einbetoniert werden.

    Die Fuplatte der oberen Sttze mussnicht brandgeschtzt werden.

    Der Sttzenbeton sollte wegen derbesseren Verdichtung sowie wegender Entmischungsgefahr aufsteigendvon unten betoniert werden.

    Die Sttzen knnen vor der Montageausbetoniert werden, z. B. im Fertig-teilwerk, was jedoch das Hubgewichtsehr stark erhht.

    Nachweise: Lastein- und -ausleitung sowie Durch-

    leitung durch den Deckenbeton Durchstanznachweis der Decke, ggf.

    Anordnung von Durchstanzbeweh-rung oder Dbelleisten

    Einleitung der Deckenlast in die Ver-bundsttze ber Kontakt (Betonfuge)und Kopfbolzendbel am Einstellprofil.

    Beton-flachdecke

    Einstellprofil

    h Bet

    ond

    ecke

    DRohr 1

    tRohr

    Hllrohr

    Fuplatte

    Kopfplatte

    DRohr 2

    Stahlkragen

    Kopfbolzen-dbel

    1.1.3 Hllrohr und Einstellprofil unterbrochen

  • 8Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    1.2 Verbundsttzen mit Stahltrgern

    Bei groen Spannweiten werden beiGeschossbauten sowohl die Deckentrgerals auch die Sttzen in Stahl bzw. Stahl-verbund ausgefhrt.

    Vorab wird das Stahlskelett montiert,anschlieend werden die Betondeckenaufgebracht. Dies gilt sowohl fr eineDeckenausfhrung im Trgerverbund als auch fr eine Ausfhrung als Flach-decke mit integrierten Stahltrgern(Stahlflachdecke).

    Die Anschlsse der Deckentrger an die Verbundsttzen knnen sowohl biegesteif, als auch gelenkig ausgefhrtwerden.

    Nachweise: Biegesteifer Anschluss z. B. gem

    Typisierte Anschlsse im Stahlhoch-bau des DSTV

    Falls die Biegesteifigkeit nur fr denEndzustand geplant wird (rechterSkizzenbereich), bernimmt allein diedurchlaufende Bewehrung die Zug-kraft. Hierfr mssen Kopfbolzendbelauf dem Obergurt des Deckentrgersangeordnet werden. Der Unterflanschbertrgt die Druckkraft des Sttzen-momentes. Dieser Anschlusstyp ist nurbei relativ kleinen Profilen mglich.

    Lastausleitung vom Einstellprofil indie Verbundsttze durch Kopfbolzen-dbel.

    Durchleitung des Beton- und Rohr-lastanteils durch die Decke.

    Vorteile: Schnelle Stahlbaumontage. Die Sttze kann mehrgeschossig

    ausgefhrt werden. Die Trger richten die Sttzen aus und

    stabilisieren sie whrend der Montage. Der biegesteife Trgeranschluss

    ermglicht eine gute Materialaus-nutzung des Deckentrgers.

    Zu beachten: Nach dem Anschluss des Trgers muss

    das Rohr verschlossen werden. Sttzen- und Deckenbeton sollten

    wegen des Bauablaufs die gleiche Betongte haben.

    Konstruktive Hinweise: Der Ausgleich von Fertigungstoleran-

    zen und Ausfhrungsungenauigkeitenkann am Sto des Einstellprofils mitFutterblechen erfolgen.

    Der Brandschutz der Trger und derAnschlusslaschen erfolgt mit Spritz-putz oder Plattenbekleidung. Der Tr-ger selbst kann auch durch Ausbeto-nieren geschtzt werden (Kammer-beton, siehe Foto).

    Hllrohr

    h Bet

    ond

    ecke

    DRohr 1

    tRohr

    Kopfplatten

    Luftspalt h Tr

    ger

    Stahlkragen

    Verbund-obergurt-bewehrung(Zug)

    Bau- und Endzustandbiegesteif

    Bauzustand gelenkigEndzustand biegesteif

    Einstellprofil

    Druckplatten

    Kopfbolzendbel

    1.2.1 Biegesteifer Trgeranschluss am Einstellprofil

  • 9BAUEN MIT STAHL

    Vorteile: Sehr einfache Stahlbaumontage. Die Sttze kann mehrgeschossig

    ausgefhrt werden. Sttzen- und Deckenbetongten sind

    unabhngig von einander. Auch bei unterbrochenem Sttzen-

    rohr (wie im Bild) sind keine Anschluss-ffnungen im Rohr zu schlieen.

    Durch sinnvolle Wahl des Abstandesdes Trgeranschlusses zur Rohrachseknnen die Momentenbelastungender Sttze aus ungleichen Auflager-krften der Deckentrger ausgeglichenwerden.

    Zu beachten: Lange Anschlussbleche knnen groe

    Sttzenmomente erzeugen.

    Konstruktive Hinweise: Der Ausgleich von Fertigungstoleran-

    zen und Ausfhrungsungenauigkeitenkann am Sto mit Futterblechen er-folgen.

    Der Brandschutz der Trger und derAnschlusslaschen erfolgt mit Spritz-putz oder Plattenbekleidung. Auer-halb des Anschlusses kann der Trgerauch durch Ausbetonieren (Kammer-beton, siehe Foto) geschtzt werden.

    Nachweise: Fahnenblechanschluss (siehe auch

    Abs. 2.3) Durchleitung des Beton- und Rohr-

    anteils an der Sttzenlast durch dieDecke

    Lastausleitung vom Einstellprofil indie Verbundsttze durch Kopfbolzen-dbel.

    h Bet

    ond

    ecke

    DRohr

    tRohr

    HllrohrStahlkragen

    h Tr

    ger

    Verbundtrger Fahnenblech(durchgesteckt)

    Deckenbewehrung

    Einstellprofil

    Kopfbolzen-dbel

    1.2.2 Gelenkiger Anschluss ber Fahnenbleche

  • 10

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    1.3 bergang Stahlverbund-sttze in Betonsttze

    Aufgrund ihrer groen Tragfhigkeitwerden Stahlverbundsttzen oft nur im unteren, hochbelasteten Gebude-bereich eingesetzt. In den oberen Ge-schossen verwendet man wieder Stahl-betonsttzen. Die Stahlverbundsttzenmssen dann mit den Stahlbetonsttzenverbunden werden.

    Vorteile: Eindeutig definierter Lasteinleitungs-

    bereich Sttzenbewehrung und Einstellprofil

    sind voneinander unabhngig.

    Zu beachten: Luftffnungen fr den Betoniervor-

    gang der Sttze beim Betonierenvon unten oder Einfllffnung beimBetonieren von oben vorsehen.

    Konstruktive Hinweise: Der Spalt zwischen Bewehrungsende

    und Kopfplatte darf nur wenige cmbetragen. Es ist jedoch kein planmi-ges Anschweien oder Anschraubender Bewehrung erforderlich (siehe Verffentlichung von Prof. Dr. G. Hanswille).

    Nachweise: Kopfplatte auf Biegung unter Berck-

    sichtigung der planmigen Lage derBewehrungsstbe

    Verankerungslnge der Bewehrung Kopfbolzendbel am Einstellprofil.

    DRohr

    tRohr

    Hllrohr

    h Dec

    ke

    30

    mm

    DStahlbetonsttze

    Stahlbetonsttze

    Stahlbetondecke

    Einstellprofil

    Kopfplatte

    30

    mm

    Sttzen-bewehrung

    Kopfbolzendbel

    1.3.1 bergang mit Hilfe einer Kopfplatte

  • 11

    BAUEN MIT STAHL

    Vorteil: Die bei sehr groen Sttzendurch-

    messern notwendigen dicken Fu-platten knnen entfallen.

    Zu beachten: Der Kraftanteil des Einstellprofils ist

    mit Kopfbolzendbel einzuleiten.

    DRohr

    tRohr

    Hllrohr

    DStahlbetonsttze

    Betonsttze

    Einstellprofil

    KopfplatteBewehrung

    Kopfbolzendbel

    1.3.2 bergang als bergreifungssto

  • 12

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    1.4 Fupunkt von Verbundsttzen

    Die Sttzenfe lagern in der Regel aufEinzel- oder Streifenfundamenten ausBeton. Auch die Lagerung direkt auf derBoden- oder Deckenplatte ist blich.Es besteht jedoch auch die Mglichkeitdie Stahlverbundsttzen direkt auf eineStahlbetonwand oder einen Stahlbeton-unterzug aufzusetzen.

    Lsungen fr die Lastausleitungen sindin den folgenden Details beschrieben.

    Vorteile: Einfache Montage und Ausrichtung

    der Sttze. Die Sttze wird auf die fertiggestellte

    Rohdecke oder das Fundament gestellt.

    Zu beachten: Bei dnnem Bodenaufbau (kein Hohl-

    raumboden o. .) sind fr die Fuplatteund deren Verschraubung Vertiefungenim Beton vorzusehen.

    Konstruktive Hinweise: Zwischen Oberkante Bewehrung und

    Unterkante Fuplatte darf ein beton-gefllter Spalt von maximal 3 cm ver-bleiben. Direkter Kontakt zwischenFuplatte und Bewehrung ist nichterforderlich (siehe Verffentlichungvon Prof. Dr. G. Hanswille).

    Nachweise: Lastausbreitung in der Fuplatte Pressung der Betonflche unter

    Ausnutzung der Teilflchenpressunggem DIN 1045.

    DRohr

    tRohr

    Hllrohr

    30

    mm

    Einstellprofil

    Fuplatte

    Fundament mit Bewehrung

    Vertiefung

    1.4.1 Lastausleitung mit Hilfe von Fuplatten

  • 13

    BAUEN MIT STAHL

    Vorteile: Die Lastausleitung findet ber eine

    groe Lnge statt, d.h. lokale Bean-spruchungen sind gering.

    Die geringe Festigkeit des Betonsunter der hochtragfhigen Sttzeverliert an Bedeutung.

    Zu beachten: Das Stahlprofil ist mit den Toleranz-

    forderungen des Stahlbaus einzu-bauen.

    Konstruktive Hinweise: Oft ist innerhalb der Kammern von

    Walzprofilen fr die Kopfbolzendbelkeine Spaltzugbewehrung erforderlich.

    Nachweise: Nachweis der Kopfbolzendbel Schubnachweis des Betons im Bereich

    der Kopfbolzendbel Spaltzugbewehrung.

    DRohr

    tRohr

    Hllrohr Einstellprofil

    Kopfbolzen-dbel

    Stahlkragen

    Betondecke

    Betonwand

    b

    z. B. Stahlbetonsttze Stahlbetonwand

    Bgelbewehrung

    1.4.2 Lastausleitung mit Kopfbolzendbel am Stahleinbauteil

  • 14

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    2 Detaillierung der statischen Nachweise

    Bei den Darstellungen der verschiedenenAnschlusstypen unter Punkt 1.1 bisPunkt 1.4 sind auch die zu fhrendenstatischen Nachweise angegeben.

    Nachfolgend werden wichtige Nach-weise in Form einfacher Zahlenbeispielegefhrt. Es wird jedoch darauf hinge-wiesen, dass diese im Detail gefhrtenRechenbeispiele nur unter genauerEinhaltung der hier angefhrten Rand-bedingungen gltig sind.

    2.1.1 Vorgaben

    Ausfhrungsart: Innensttze Hllrohr: D = 406 mm, t = 10 mmEinstellprofil: Flachstahlkreuz 200 mm 200 mm 30 mmBeton (Decke und Sttze): C 30/37

    Querkraft aus der Decke: VEd = 600 kN (VEk = 430 kN)Deckendicke: h = 30 cmStatische Hhe: d = 26 cmObere Bewehrung: 14 mm 15 cm kreuzweise

    2.1.2 Nachweise

    Die Nachweise gegen Durchstanzen erfolgen nach DIN 1045-1, Absatz 10.5.

    Die angegebenen Ziffern verweisen auf die jeweiligen Gleichungen der DIN 1045-1.

    Der rechnerische Durchmesser der lastabtragenden Sttze (inkl. Stahlkragen) betrgt:dSt = 406 mm + 2 0,5 60 mm = 466 mm

    Der mittlere Bewehrungsgrad in den Rundschnitten betrgt: = 10 cm2/m/(26 cm 100 cm) = 0,00385

    DRohr

    tRohr

    Hllrohr

    Einstellprofil

    Stahlkragen

    rcrit

    R

    As,o

    Betonierfuge

    D1

    2.1 Durchstanznachweis der Stahlbetonflachdecke

  • 15

    BAUEN MIT STAHL

    2.1.2.1 Nachweis im kritischen Rundschnitt

    Es gilt: vEd vRd,ct (101)vEd,ukrit = vEd/ukritukrit = 2 rcrit = (0,466 m + 1,5 0,26 m 2) = 3,91 m (im Abstand 1,5 d)vEd,ukrit = VEd/ukrit = 1,05 600 kN/3,91 m = 161 kN/mvRd,ct = [0,14 (100 l fck)0,333] d (105) = 1 + (200/260)0,5 = 1,88 (106) = 1,0 (Normalbeton)vRd,ct = [0,14 1,0 1,88 (100 0,0038 30)0,333] 260 = 154 kN/mvEd,ukrit = 161 kN/m > 154 kN/m

    Es ist eine Durchstanzbewehrung erforderlich.

    Mit Durchstanzbewehrung gilt: vEd vRd,max (102)vRd,max = 1,5 vRd,ct = 1,5 154 kN/m = 231 kN/m > 161 kN/m (107)

    2.1.2.2 Nachweis im inneren Rundschnitt u1(Abstand 0,5 d vom Rand)

    u1 = (0,466 m + 0,5 0,26 m 2) = 2,28 mvEd,1 = 1,05 600 kN/2,28 m = 276 kN/ms = 0,7 (Minimalwert)vEd,1 = vRd,c + s Asw1 fyd/u1 (108)vRd,c = vRd,ct = 154 kN/mfyd = fyk/1,15 = 50,0 kN/cm2/1,15 = 43,5 kN/cm2

    Damit ergibt sich die erforderliche Bewehrung wie folgt:Asw1,erf = (vEd,1 vRd,c) u1/(s fyd)Asw1,erf = (276 kN/m 154 kN/m) 2,28 m/(0,7 43,5 kN/cm2) = 9,1 cm2

    2.1.2.3 Nachweis im inneren Rundschnitt u2(Abstand 0,5 d + 0,75 d = 1,25 d vom Rand)

    u2 = (0,466 m + 1,25 0,26 m 2) = 3,50 mvEd,2 = 1,05 600 kN/3,50 m = 180 kN/ms = 0,7vRd,c = vRd,ct = 154 kN/mAsw2,erf = (vEd,2 vRd,c) u2 sw/(s fyd d) (109)sw = 0,75 d = 0,75 0,26 = 0,195 mAsw2,erf = (180 kN/m 154 kN/m) 3,50 m 0,195/(0,7 43,5 kN/cm2 0,26 m) Asw2,erf = 2,2 cm2

    Erforderliche Mindestbewehrung:min Asw2 = min w sw u2 (114) min w = 1,0 (nach 13.2.3. (5)) = 0,93 (nach Tabelle 29 fr C 30/37)min Asw2 = 0,93/1000 (19,5 cm 350 cm) = 6,4 cm2

    Die Mindestbewehrung wird magebend.

  • 16

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    2.1.2.4 uerer Rundschnitt ua(Abstand 1,25 d + 1,5 d = 3,75 d vom Rand)

    vEd,a < vRd,ct,a (104)ua = (0,466 m + 3,75 0,26 m 2) = 7,59 mvEd,a = 1,05 600 kN/7,59 m = 83 kN/mvRd,ct,a = a vRd,ct (112)lw = 1,25 d = 1,25 26 cm = 32,5 cm (gem DIN 1045-1, Bild 45)a = 1 0,29 lw/(3,5 d) = 1 0,29 32,5 cm/(3,5 26 cm) = 0,90 0,71 (113)vRd,ct,a = 0,90 154 kN/m = 139 kN/m83 kN/m < 139 kN/m

    2.1.2.5 Nachweis zur Vermeidung eines fortschreitenden Versagens

    Der Nachweis erfolgt nach DIN 1045-1, Absatz 13.3.2 (12)

    As,erf = VEd/fyk = 430 kN/50 kN/cm2 = 8,6 cm2 (153)Mit dem Ansatz von F = 1,0 wird der Bemessungswert VEd = VEk. (Siehe hierfr die Berichtigung Nr. 2 zur DIN 1045-1 vom Juni 2005 [9])

    gewhlt pro Seite: 4 12 mm

    As,vorh = 4 4 1,22 /4 = 18,1 cm2

    Ermittlung der Verankerungslnge:Grundma der Verankerungslnge nach Absatz 12.6.2(2):lb = dS/4 fyd/fBd (140)fBd = 0,30 kN/cm2 (nach Tabelle 25)lb = 12 mm/4 43,5 kN/cm2/= 0,30 kN/cm2 = 435 mm

    Erforderliche Verankerungslnge nach Absatz 12.6.2 (3):lb,net = a As,erf/As,vorh lb (141)a = 1,0 (nach Tabelle 26)lb,net = 1,0 8,6 cm2/18,1 cm2 435 mm = 206 mm

    lb,min = a 0,3 lb 10 ds (fr die Verankerung von Zugstben)lb,net a 0,3 lb und 10 dslb,net = 206 mm 1,0 0,3 435 mm = 131 mm 10 12 mm = 120 mm

    Da rechtwinklig zur Bewehrung ausreichend Querdruck aus der aufgehenden Sttze vorhanden ist, wird der Nachweis analog zur Nachweisfhrung Zugkraftdeckung am Endauflager bei direkter Auflagerung gefhrt (Absatz 13.2.2 (8)).

    lb,dir = 2/3 lb,net = 2/3 206 mm = 136 mm (149)lb,dir 6 ds = 6 12 mm = 72 mm (siehe Absatz 13.2.2 (9))

    Die untere Bewehrung ist mindestens um das Ma lb,dir = 136 mm hinter den Auflagerrand zu fhren. Die obere Bewehrung ist teilweise durch das Einstell-profil zu fhren. Sollte das Stahlrohr durchlaufend konstruiert sein, so sind fr diese Bewehrung Bohrungen vorzusehen.

  • 17

    BAUEN MIT STAHL

    2.2.1 Vorgaben

    Abmessungen: Siehe Beispiel im Kapitel 2.1.Einwirkungen: Die angesetzten Einwirkungen ergeben sich anteilig aus

    der Bemessung der Verbundsttze.Max. Vertikalkraft im Beton: NEd,c = 920 kNMax. Vertikalkraft im Stahlrohr (D=406 mm): NEd,a,Ro = 1560 kN

    2.2.2 Teilflchenbelastung des Betons

    Der Nachweis erfolgt nach DIN 1045-1, Absatz 10.7.

    Maximale Druckspannung im Betoncd = 920 kN/[(40,6 cm 2,0 cm)2 /4

    (20,0 cm 3,0 cm + 17,0 cm 3,0 cm)]= 920 kN/(1170 cm2 111 cm2) = 0,87 kN/cm2

    Maximale Druckspannung im Stahlrohr ad = 1560 kN/124 cm2 = 12,6 kN/cm2

    Summe der EinleitungskrfteFEd = cd 2,5 cm2/cm + ad 1,0 cm2/cm(Betondruck auf inneren Kragenberstand + Stahldruck aus Stahlrohr)FEd = 0,87 kN/cm2 2,5 cm2/cm + 12,6 kN/cm2 1,0 cm2/cm

    = 2,18 kN/cm2 + 12,6 kN/cm2 = 14,8 kN/cm

    Detail D1

    2,5

    Stahlkragenmittig gesttzt

    1,0

    Stahl

    1,0

    2,0

    Beton

    cdad

    2.2 Nachweis im Bereich des Stahlkragens

  • 18

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    Auermittigkeit der Einleitungskrfteed = MEd/FEdMEd = cd (2,5 cm)2/2 = 0,87 kN/cm2 2,52 cm2/2 = 2,72 kNed = 2,72 kN/14,8 kN/cm = 0,184 cm

    Ersatzbreite b gleicher Pressungb = b 2 ed = 6,0 cm 2 0,184 cm = 5,63 cm

    Betonpressung unter dem Stahlkragen (auf Ersatzbreite b):c,Edu = FEd/b = 14,8 kN/cm/5,63 cm2/cm = 2,63 kN/cm2

    Fr die Ermittlung der zulssigen Teilflchenbelastung (siehe auch DIN 1045-1, Bild 51)wird vereinfachend die Ersatzbreite b als Lasteinleitungsbreite b1 angesetzt.b1 = 5,63 cm

    Der Maximalwert fr die Breite b2 ergibt sich aus dem minimal zulssigen Ausbreitwinkel (Verhltnis 1:2) und der maximal mglichen Hhe der Ausbreitung (halbe Deckendicken, da Lasteinleitung von oben und von unten erfolgt).

    max h = h/2 = 30 cm/2 = 15 cmb2 = 5,63 cm + 2 15 cm/2 = 20,63 cm

    c,Rdu = FRdu/Ac0 = fcd (Ac1/Ac0)0,5 3,0 fcd Ac0 (116)fcd = 0,85 3,0 kN/cm2/1,5 = 1,7 kN/cm2

    c,Rdu = 1,7 kN/cm2 (20,63 cm2/cm/5,63 cm2/cm)0,5 = 3,25 kN/cm2

    c,Rdu max c,Rdu = fcd 3,0 = 1,7 kN/cm2 3,0 = 5,1 kN/cm23,25 kN/cm2 < 5,1 kN/cm2

    c,Edu/c,Rdu = 2,63 kN/cm2/3,25 kN/cm2 = 0,81 < 1,0

    Der Nachweis ist erfllt.

    Die entstehende Spaltzugkraft kann durch die Scheibenwirkung der Decke aufgenommen werden. Wenn die Voraussetzungen hierfr nicht gegeben sind (z. B. bei Randsttzen), muss eine entsprechend dimensionierte Bewehrung eingelegt werden.

    2.2.3 Nachweis des Stahlkragens

    Der Nachweis erfolgt nach DIN 18800-1, Element (744).

    Der Ausbreitwinkel betrgt 1:2,5. Ein weiterer Nachweis ist nicht erforderlich.

    Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Stahlkragen mit einem geeignetem Material entsprechend der geforderten Feuerwiderstandsdauer gegen Erwrmunggeschtzt wird.

  • 19

    BAUEN MIT STAHL

    2.3 Nachweis der Schneidenlagerung

    Der Nachweis erfolgt nach DIN 18800-5, Element (993).

    2.3.1 Vorgaben

    Ausfhrungsart: InnensttzeHllrohr: D = 406 mm, t = 10 mmAnschluss: mit durchgestecktem Fahnenblech t = 20 mm, S 235

    gem Konstruktionsskizze Abschnitt 1.2.2Beton: C35/45

    Anschlusslast: NEd = 900 kNMEd = 36 kNme = MEd/NEd = 36 kNm/900 kN = 0,04 m

    2.3.2 Nachweis

    Belastungsflche A1 unter dem Fahnenblech:l1 = 2 (D/2 t e)e = MEd/NEd = 36 kNm/900 kN = 0,04 m = 40 mml1 = 2 (406/2 10 40) = 306 mmA1 = l1 t = 306 mm 20 mm = 6120 mm2

    Betonquerschnittsflche Ac des Sttzenquerschnitts:Ac = (406 mm 2 10 mm)2 /4 = 117020 mm2

    fyk = 240 N/mm2

    fyd = fyk/1,1 = 218 N/mm2

    fck = 35 N/mm2

    fcd = 1,0 35 N/mm2/1,5 = 23,3 N/mm2

    c,Rd = fcd (1 + cL t/a fyk/fck) (Ac/A1)0,5 fyk (72)cL = 4,9 (fr Rohre)Ac/A1 = 117020 mm2/6120 mm2 = 19,1 20c,Rd = 23,3 (1 + 4,9 10 mm/406 mm 240/35) 19,10,5

    = 186 N/mm2 218 N/mm2c,Ed = 900 103N/6120 mm2 = 147 N/mm2 < c,Rd

    Der Nachweis ist erfllt.

  • 20

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    2.4.1 Vorgaben

    Ausfhrungsart: InnensttzeStahlbetonsttze: D = 400 mm, C35/45Verbundsttze: Hllrohr: D = 406 mm, t = 8,8 mm, S 235 Einstellprofil: HEA 200, S 355Betonfllung: C 30/37

    2.4.2 Lastaufteilung allgemein

    Bei der Aufteilung der Traganteile fr Stahlrohr, Einstellprofil und Beton ergibt sich:Anteil I-Profil: Na,I = Npl,a,I/Npl NEdAnteil Rohrprofil: Na,Ro = Npl,a,Ro/Npl NEdAnteil Beton: Nc = Npl,c/Npl NEd

    2.4.3 Nachweis der Verbundsttze (C 30/37)

    Der Nachweis der Verbundsttze erfolgt analog zu Abs. 2.5.

    2.4.4 Nachweis der Teilflchenbelastung oberhalb des Einstellprofils

    Da die Lasteinleitung vollstndig durch Kopfbolzendbel abgedeckt wird, ist lediglicheine konstruktive Spaltzugwehrung oberhalb des Stahlprofils erforderlich.

    gew: 6 B ds 8 mm/100 mm

    Hllrohr

    Einstellprofil

    N3

    N1:Betonpressung aufdie Stirnflche desEinstellprofils

    Wenn Verdbelungerforderlich:

    N2:Lastanteil der vomBeton ber die Kopf-bolzendbel in dasEinstellprofil geleitetwird

    N3:Kraftanteil der imBeton verbleibt

    N2

    N3

    N2

    N1

    Kraftverlauf im Anschlussbereich

    Beton

    Kopfbolzendbel

    2.4 Darstellung des Kraftflusses beim Nachweis der Einleitung der Deckenlasten in die Verbundsttze

  • 21

    BAUEN MIT STAHL

    2.5.1 Vorgaben

    Ausfhrungsart: InnensttzeStahlbetonsttze: D = 400 mm, C 35/45Bewehrung: 12 x 28 mm

    VerbundsttzeHllrohr: D = 406 mm, t = 8,8 mm, S 235Einstellprofil: HEA 200, S 355Stirnplatte: t = 10 mm, S 235Betonfllung: C 30/37

    Normalkraft am bergang zur Verbundsttze: NEd = 5400 kNNormalkraft incl. der Last aus der Decke: NEd = 6000 kN

    2.5.2 Nachweise

    Die Nachweise in der Druckfuge werden separat fr die obere Stahlbetonsttze und fr die untere Verbundsttze nachgewiesen.

    Hllrohr

    Einstellprofil

    Lng

    e so

    fest

    lege

    n, d

    ass

    ein

    Gel

    enk

    vert

    rgl

    ich

    ist

    (ggf

    . in

    der

    Dec

    ke a

    nord

    nen)

    Betondecke

    Sp

    alt

    10

    mm

    Schubknagge

    Betonsttze

    Kopfplatte

    Kopfbolzendbel

    Bgelbewehrung

    2.5 Nachweis im bergangsbereich Stahlbetonsttze Verbundsttze

  • 22

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    2.5.2.1 Stahlbetonsttze (C35/45)

    Der Nachweis erfolgt nach DIN 1045-1, Absatz 13.8.2

    NEd = 5400 kN Ac = 402 /4 = 1256 cm2

    As = 12 ds2/4 = 12 2,82 cm2/4 = 73,9 cm2

    Nach Absatz 13.8.2 (7) gilt:NRd = (Ac fcd + As fyd) (158) = 1,0 In Anlehnung an DAfStb Heft 525 (Kommentar zu 13.8.2 Druckfugen/Fertigteilsttze mit Stahlplatte)

    fcd = 0,85 3,5 kN/cm2/1,5 = 1,98 kN/cm2

    fyd = 50 kN/cm2/1,15 = 43,5 kN/cm2

    NRd = 1,0 (1256 cm2 1,98 kN/cm2 + 73,9 cm2 43,5 kN/cm2) = 5702 kNNEd NRd

    Der Nachweis ist erfllt.

    Achtung: Nach Minnert [8] muss der Spalt zwischen Stahlplatte und Bewehrung 10 mm und die Stahlplatte mindestens 10 mm dick sein.

    2.5.2.2 Verbundsttze (C 30/37)

    Der Nachweis erfolgt nach DIN 18800-5, Element (988)

    NEd = 6000 kN (inkl. Last aus Decke)AS1 = 110 cm2 (Hllrohr)AS2 = 53,8 cm2 (Einstellprofil)Ac = D2 /4 AS1 AS2 = 40,62 /4 110 cm2 53,8 cm2 = 1130 cm2

    Npl,d,c = 1130 cm2 1,0 3,0 kN/cm2/1,5 = 2260 kNNpl,d,HEA200 = 53,8 cm2 36 kN/cm2/1,1 = 1761 kNNpl,d,Rohr406 = 110 24 kN/cm2/1,1 = 2400 kNNpl,d = Npl,d,HEA200 + Npl,d,Rohr406 + Npl,d,c = 6421 kN

    Es wird der volle Lastanteil des Einstellprofils ber Kopfbolzendbel eingeleitet.NEd Npl,d,HEA200/Npl,d = 6000 kN 1761 kN/6421 kN = 1646 kN

    gew: 8 x 2 x 1 = 16 KBD 22 mm, eL = 125 mm

    Ecm0 = 31900 N/mm2 (gem DIN 1045-1, Tabelle 9, fr C 30/37)Ecm ~ Ecm0/1,1 = 29000 N/mm2

    (gem Druckfehlerkorrektur nach DAfStb Heft 525, S. 57 [9])

  • 23

    BAUEN MIT STAHL

    2.5.2.3 Dbeltragfhigkeit

    Die Ermittlung erfolgt gem Element (935).

    PRd = 0,8 fu d2/4 1/v (38)fu = 45 kN/cm2 (Maximalwert angesetzt)v = 1,25PRd = 0,8 45 kN/cm2 3,14 2,22/4 1/1,25 = 109,5 kNoderPRd = 0,25 d2 (Ecm fck)0,5 1/v (39) = 1 (fr eL/d > 4)eL/d = 125 mm/22 mm = 5,7 > 4PRd = 0,25 1,0 2,22 (2900 3,0)0,5 1/1,25 = 90,3 kNMagebend ist PRd = 90,3 kN (der kleinere Wert)

    2.5.2.4 Reibungsanteil

    Die Ermittlung erfolgt gem Element (991)

    PRd/2 = 0,5 90,3 kN/2 = 22,6 kN (je Flansch, siehe auch DIN 18800-5, Bild 25) = 0,5 (Reibungsfaktor Stahl/Beton)PRd = 90,3 + 2 22,6 = 135,5 kNPEd = 1646 kN/16 = 102,9 kNPEd/PRd = 102,9 kN/135,5 kN = 0,76 < 1,0

    Der Nachweis der Lastberleitung von der Stahlbetonsttze in die Verbundsttze ist damit erbracht.

    2.5.2.5 Spaltzugbewehrung

    Unter der Annahme, dass sich die Druckstrebe unter einem Winkel von 45ausbreitet, ergibt sich pro Dbel folgende Spaltzugkraft (vereinfachend wird der Reibungs- und der Dbelkraftanteil entsprechend dem Ausnutzungs-faktor 0,76 reduziert):

    ZS = ZEd ~ 0,76 90,3 kN/2 = 34,3 kN (siehe DIN 18800-5, Bild 24)As,erf = 34,3 kN/43,5 kN/cm3 = 0,79 cm2

    gew: 8 B ds 10 mm/125 mm

  • 24

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    Literatur

    [1] DIN 18800 Stahlbauten Teil 5: Verbundtragwerke aus Stahl undBeton Bemessung und Konstruk-tion, November 2005

    [2] DIN V ENV 1994 Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion vonVerbundtragwerken aus Stahl undBeton, Teil 1-1: Allgemeine Bemes-sungsregeln, Bemessungsregeln frden Hochbau, Februar 1994

    [3] DIN V ENV 1994 Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion vonVerbundtragwerken aus Stahl undBeton, Teil 1-2: Allgemeine Regeln,Tragwerksbemessung im Brandfall,Juni 2004

    [4] Hanswille, G.: Die Bemessung von Stahlverbund-sttzen nach nationalen und EU-Regeln. Der Prfingenieur, April 2003

    [5] DIN 1045 Tragwerke aus Beton,Stahlbeton und Spannbeton. Teil 1:Bemessung und Konstruktion, Juli 2001

    [6] Prfbericht Nr. 4117.20-007/04 zurstatischen Typenprfung Verbund-sttzenkatalog, BAUEN MIT STAHLe. V., Dsseldorf, 2005

    [7] Sedlacek, G., Weynand, K., Oerder, S.:Typisierte Anschlsse im Stahlhoch-bau. Stahlbau-VerlagsgesellschaftmbH, Dsseldorf, 2000

    [8] Minnert, J., Majer, J., Mertens, R.:Bemessung und Konstruktion vonstumpf gestoenen Fertigteilsttzen.Beton- und Stahlbetonbau 97 (2002).S. 202211

    [9] Erluterung zu DIN 1045-1. Deutscher Ausschuss fr Stahlbeton(DAfStb), Heft 525. Berlin, Wien, Zrich, Beuth Verlag, 2003

  • 1.3 Beanspruchung Kaltzustand

    Ed = [13 (6,75 + 5,25) + (5,4 + 3,75)] 30 = 4954 kN

    1.4 Beanspruchbarkeit Kaltzustand

    Knicklnge = Geschosshhe: 3,60 mgewhlt: Rohr 355,6 x 8 S235

    C 30/37 } Rd = 4992 kN (Zulassung Anl. 12)HE 160B S355

    1.5 Nachweis Kaltzustand

    Ed < Rd erfllt!

    Teilsicherheitsbeiwerte Brandfall (auergewhnliche Einwirkung)Kombinationsbeiwerte sowie Teil- sicherheitsbeiwerte gem EC 1-2-2, Anhang F bzw. DIN 1055-100, Anhang AGA = 1,0

    gd,A,1 = 1,0 5,0 = 5,0 kN/m2

    gd,A,2 = 1,0 4,0 = 4,0 kN/m2

    1 = 0,5 q1 = 0,5 3,5 = 1,75 kN/m2

    q2 = 0,5 2,5 = 1,25 kN/m2

    1.6 Beanspruchung Brandfall

    Efi,d = GA Gk + 1 Qi= [13 (5 + 1,75) + (4 + 1,25)] 30 = 2790 kN

    1.7 Beanspruchbarkeit Brandfall

    Knicklnge im Brandfall: 0,7 3,60 m = 2,52 mRfi,d = 2137 kN (Zulassung, Anlage 10)Efi,d > Rfi,d nicht erfllt!

    Manahme: z. B. Erhhung der Betonklasse auf C 50/60

    Rfi,d = 2799 kNoder z. B. Vernderung des Einstellprofils auf HE 160 M

    Rfi,d = 2980 kN

    1.8 Nachweis Brandfall

    Efi,d < Rfi,d erfllt!25

    BAUEN MIT STAHL

    Anhang

    Bemessung von Stahlverbund-sttzen nach typengeprftemVerbundsttzenkatalog, Prfbericht Nr. 4117.20-007/2004 [6]

    Fr eine schnelle, einfache Bemessungvon Verbundsttzen mit eingestelltenStahlprofilen wurde ein typengeprfterVerbundsttzenkatalog erstellt. DerKatalog enthlt die Traglasten fr beton-gefllte Rohrprofilsttzen mit einemI-Profil bzw. Kreuzprofil als Einstellprofil.Es sind tabellarisch die Beanspruchbar-keiten sowohl fr den Kaltzustand, alsauch fr die Heibemessung mit denFeuerwiderstandsklassen R60, R90 undR120 angegeben. Das Nachweisschemazeigt das nachfolgende Beispiel. Der Katalog ist bei der OrganisationBAUEN MIT STAHL e. V. erhltlich.

    Beispiel

    1.1 Vorgaben

    Innensttze im 2. Obergeschoss eines 15-geschossigen Brogebudes

    Feuerwiderstandsklasse R90 Geschosshhe 3,60 m Sttze in jedem 2. Geschoss gelenkig

    gestoen.

    1.2 Einwirkungen

    Die Sttzen stehen so, dass die Last-einleitung zentrisch erfolgt. Die Lasteinzugsflche betrgt 30 m2.

    RegelgeschossEigengewicht: gk,1 = 5,0 kN/m2

    Verkehrslast: qk,1 = 3,5 kN/m2

    DachEigengewicht: gk,2 = 4,0 kN/m2

    Verkehrslast: qk,2 = 2,5 kN/m2

    Teilsicherheitsbeiwerte KaltzustandG = 1,35

    gd,1 = 5,0 1,35 = 6,75 kN/m2

    gd,2 = 4,0 1,35 = 5,40 kN/m2

    Q = 1,5 qd,1 = 3,5 1,5 = 5,25 kN/m2

    qd,2 = 2,5 1,5 = 3,75 kN/m2

    EG

    1. OG

    2. OG

    3. OGMontagesto

    Montagesto

    Knickbiegelinie im Brandfall

  • 26

    Verbundsttzen mit eingestellten Stahlprofilen

    BAUEN MIT STAHL als Ansprechpartner

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    BAUEN MIT STAHL ist ein Forum frBeratung und Wissenstransfer im Bau-wesen. Die Organisation ist neutralerGesprchspartner fr Bauentscheidungs-trger und am Bau beteiligte Gruppen,einschlielich Forschung und Lehre so-wie die interessierte Fachffentlichkeit.

    BAUEN MIT STAHL ist Bindeglied zwischenArchitekten, Ingenieuren, Bauherren,Planern und Ausfhrenden. Die Organi-sation bietet kostenfrei firmen- undproduktneutrale Beratungs- und Pla-nungshilfen schon in der Frhphasevon Projekten. Stahlbauerfahrene Archi-tekten und Ingenieure sind Ansprech-partner in der Zentrale in Dsseldorfuns den drei Regionalbros in Dssel-dorf, Berlin und Garching/Mnchen.Das Themenspektrum umfasst gestalte-rische Mglichkeiten bei Stahltrag-werken ebenso wie neue Technologienund moderne Baukonzepte fr die viel-fltigen Einsatzbereiche von Stahl imHoch- und Brckenbau, die techni-schen, kologischen und wirtschaft-lichen Vorteile dieses Werkstoffes bis hinzu Themen wie Brandschutz, Fertigungs-verfahren und Montagekonzepten.

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    Durch Publikationen, E-Mail-Newsletter,Website (www.bauen-mit-stahl.de),Tagungen und Kongresse, Vortrge,Seminare, Round-Table-Gesprche,Baustellen- und Objektbesichtigungensowie Messen werden alle Bauinteres-sierten angesprochen.

    Im Zwei-Jahres-Rhythmus werden zweibedeutende Wettbewerbe ausgelobt, derPreis des Deutschen Stahlbaues und derFrderpreis des Deutschen Stahlbauesfr den studentischen Nachwuchs derArchitekten und Ingenieure. In einer Wan-derausstellung werden jeweils die bestenProjekte und Arbeiten der letzten Wett-bewerbe gezeigt. Sie durchluft wech-selnde Einsatzorte in der Bundesrepublikund kann insbesondere von Hochschulenkostenfrei angefordert werden.

    Die Nachwuchsfrderung hat beiBAUEN MIT STAHL einen hohen Stellen-wert. Schon whrend ihres Studiumserhalten die angehenden Architektenund Ingenieure vielfltige Hilfestellun-gen. So werden in enger Kooperationmit Universitten, Hochschulen undFachhochschulen Vortrge und Semi-nare durchgefhrt. Darber hinauswerden den Studenten Arbeitshilfenzur Verfgung gestellt, die praktischeKonstruktionsanleitungen zu den ver-schiedensten Aufgabenstellungen desBauens mit Stahl bieten.

    BAUEN MIT STAHL steht im stndigenErfahrungsaustausch mit Architekten,Ingenieuren und Planern, Unternehmen,Bauherren und Investoren, mit nationa-len und internationalen stahlwirtschaft-lichen Organisationen und Stahlbau-instituten, Hochschulen und Forschungs-einrichtungen sowie Bausachverstn-digen, Fach- und Normenausschssen.

  • 27

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