Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
-
Upload
jovana-dokic -
Category
Documents
-
view
225 -
download
0
Transcript of Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 1/20
Gleichstellung
Ergebnisse des Projekts „Verdienstunterschiede zwischenMännern und Frauen“ des Bundesministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend und des Statistischen
Bundesamtes
Der Verdienstunterschied von Frauen und Männern im
öffentlichen Bereich und in der
Privatwirtschaft
I n
f or m a t i on
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 2/20
DerVerdienstunterschiedvonFrauenundMännernim
öffentlichenBereichundinder
Privatwirtschaft
Ergebnisse des Projekts „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen“
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des
Statistischen Bundesamtes.
Eine Veröffentlichung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend auf Grundlage des Berichts des Statistischen Bundesamtes über den ersten
Teil des geförderten Projekts „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen“.
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 3/20
Inhalt
Zusammenfassung–diezentralenProjektergebnisseimÜberblick............................. 4
I. Einleitung................................................................................................................................. 6
II. MethodischesVorgehen........................................................................................................ 7
2.1 DieZusammenführungderDatenausPersonalstandstatistikund
VierteljährlicherVerdiensterhebung
..................................................................................
7
2.2 DefinitiondesVerdienstunterschiedsvonFrauenundMännern................................... 8
2.3 BerechnungsmethodedesdurchschnittlichenBruttostundenverdienstes................. 8
III. DerVerdienstunterschiedvonFrauenundMännernimöffentlichenDienst
undinderPrivatwirtschaft
....................................................................................................
11
3.1 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstund
inderPrivatwirtschaftinsgesamt........................................................................................ 11
3.2 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstund
inderPrivatwirtschaftdifferenziertnachVollzeit-undTeilzeitbeschäftigten ............ 13
3.3 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstund
inderPrivatwirtschaftindenaltenundneuenBundesländern ..................................... 14
3.4 DerVerdienstunterschiedindenverschiedenenWirtschaftsabschnitten
desöffentlichenDienstesundderPrivatwirtschaft.......................................................... 15
3.5
DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstund
inderPrivatwirtschaftindenverschiedenenLeistungsgruppen..................................
16
IV.
SchlussfolgerungenausSichtdesBundesministeriumsfürFamilie,Senioren,
FrauenundJugend .................................................................................................................. 17
Seite 3 Inhalt zurück weiterInhalt
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 4/20
Seite 4
Zusammenfassung–diezentralenProjektergebnisseimÜberblick
BislangkonntederVerdienstabstandvonFrauenundMännernimöffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaftinnerhalbderamtlichenStatistiknichtvergleichenduntersucht
werden.ImRahmeneinesvomBundesministeriumfürFamilie,Senioren,Frauenund
JugendgefördertenProjektshatdasStatistischeBundesamtnuneineZusammenführung
verschiedenerDatenquellendurchgeführt,welchedieAnalysevergleichenderDaten
ermöglicht.ImfolgendenBerichtwerdendiegeschlechtsspezifischenVerdienstunter-
schiedeimöffentlichenundprivatenSektorimZeitraum2007bis2008diskutiert.
DiezentralenErgebnissesinddiefolgenden:
I DergeschlechtsspezifischeVerdienstabstandfälltinderPrivatwirtschaft(22,6Prozent1)
wesentlichhöherausalsimöffentlichenDienst(7,0Prozent)undinnerhalbdesöffentlichenSektorsbeidenTarifbeschäftigten(7,8Prozent)höheralsbeidenBeamten
(1,7Prozent).
I DifferenziertnachBeschäftigungsartzeigensichinderPrivatwirtschaftzwischenVoll-
undTeilzeitarbeitendendeutlicheUnterschiedeimHinblickaufdenLohnabstandvon
FrauenundMännern(Vollzeit:20,5Prozent;Teilzeit:3,8Prozent).Demgegenüberbewegt
sichderIndikatorimöffentlichenDienstfürbeideBeschäftigungsartenaufvergleich
baremNiveau(Vollzeit:7,2Prozent;Teilzeit:7,5Prozent).
I SowohlinWest-alsauchinOstdeutschlandliegtderVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstweitunterdemderprivatenWirtschaft.VergleichbarmitdenErgebnissenanderer
UntersuchungenergibtsichjeweilsfürdenOstenDeutschlandseingeringererVerdienst-
unterschiedalsfürdenWesten.
I EineUntergliederunginWirtschaftszweigeverdeutlichteineninderPrivatwirtschaft
besondersausgeprägtenLohnunterschiedinWirtschaftsabschnittenmitvergleichsweise
hohemFrauenanteil(zumBeispielindenWirtschaftsabschnitten„Kredit-undVersiche
rungsgewerbe“oder„ErbringungvonsonstigenöffentlichenundpersönlichenDienst
leistungen“).AuchimöffentlichenDienstergibtsichfürdenWirtschaftszweig„Erziehung
undUnterricht“(14,7Prozent,Frauenanteil:65,8Prozent)einimVergleichzumAbschnitt„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,Sozialversicherung“(8,4Prozent,Frauenanteil:
44,6Prozent)höhererVerdienstunterschiedvonFrauenundMännern.
1 DieseundauchdiefolgendenProzentangaben,dieinderZusammenfassungaufgeführtwerden,beziehensichbeispielhaftaufdas4.Quartal2008.
Inhalt zurück weiterZusammenfassung
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 5/20
Seite 5
I SowohlimöffentlichenalsauchimprivatenSektorfälltdergeschlechtsspezifischeVer
dienstabstandunterdenArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerninleitenderStellungim
VergleichzuallenübrigenLeistungsgruppen2amhöchstenaus.Beidenungelernten
ArbeitnehmerinnenundArbeitnehmern,dieimöffentlichenDiensttätigsind,kannein
Verdienstunterschiedineineanderealsdiesonst„üblicheRichtung“festgestelltwerden:IndieserLeistungsgruppeliegtderVerdienstvonFrauenimDurchschnittüberdemder
männlichenKollegen.
I ImzeitlichenVerlauflassensichinsgesamtlediglichgeringfügigeVeränderungendes
geschlechtsspezifischenVerdienstunterschiedesausmachen.
2 DieamtlicheStatistikunterscheidetfünfLeistungsgruppen:ArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerinleitenderStellung(1),herausgehobeneFachkräfte(2),Fachangestellte(3),angelernteArbeitnehmerinnenundArbeitnehmer(4)undungelernteArbeitnehmerinnenundArbeitnehmer(5).
Inhalt zurück weiterZusammenfassung
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 6/20
Seite 6
I.Einleitung
DerfortdauerndeVerdienstabstandzwischenFrauenundMännernisteinKernindikator
fortbestehendergesellschaftlicherUngleichbehandlungenvonFrauenimErwerbsleben.
GleichzeitigstelltdieLohnlückeselbsteinenfortbestehenden(Fehl-)AnreizfürdasErwerbs-
verhaltenvonFrauendar.UmdieDatenlagezugeschlechtsspezifischenVerdienstunter
schiedeninDeutschlandweiterzuverbessern,hatdasBundesministeriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugendzusammenmitdemStatistischenBundesamteinProjekt
durchgeführt,dasdaraufabzielt,einevergleichendeAnalysederVerdienstabständeim
öffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaftzuermöglichen.DamitleistetdasProjekt
einenwichtigenBeitragzurWeiterentwicklungursachengerechterStrategienzurHerstel
lungvonEntgeltgleichheitzwischenFrauenundMännern.
BislangbestandkeineMöglichkeiteinesvollständigenVergleichsdesgeschlechtsspezifi
schenVerdienstunterschiedsinderprivatenWirtschaftundimöffentlichenDienstaufder
BasisamtlicherStatistiken,dakeinegeeigneteDatenquelleexistierte.Sowirdsowohlinder
VerdienststrukturerhebungdesStatistischenBundesamtsalsauchindessenVierteljährlicherVerdiensterhebungderWirtschaftszweig„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,
Sozialversicherung“nichtberücksichtigt.DesWeiterenwerdeninbeidenErhebungendie
VerdienstevonBeamtinnenundBeamtennichtvollständigerfasst.
MitderPersonalstandstatistikexistierteineamtlicheDatengrundlage,dieBruttoverdienste
undverschiedenelohnbestimmendeMerkmaleimöffentlichenDienstermittelt.Allerdings
verhindernunterschiedlicheBerichtszeiträume,MerkmaleundAbgrenzungeneinedirekte
VerknüpfungderDatenderPersonalstandstatistikmitdenErgebnissenderVerdienster
hebungen.UmdennocheinenVergleichzwischenöffentlichemundprivatemSektorzu
ermöglichen,wurdendieDatenderPersonalstandstatistikmithilfeeinesSchätzmodellsaufdasKonzeptderVierteljährlichenVerdiensterhebungumgestellt.AlsErgebnisderIntegrati
onderDatenderPersonalstandstatistikindieVierteljährlicheVerdiensterhebungliegennun
vergleichbareVerdienstangabenfürdenöffentlichenDienstunddiePrivatwirtschaftvor.
ImFolgendenwerdendieaufBasisdieserneuenDatengrundlagegewonnenenErgebnisse
zumgeschlechtsspezifischenVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstundinderPrivat
wirtschaftvorgestelltunddiskutiert.NacheinemkurzenÜberblicküberdasmethodische
VorgehenwerdenzunächstdieVerdienstabständeimöffentlichenundprivatenSektor
insgesamtvergleichendanalysiert.EsfolgteinegenauereBetrachtungderSituationder
Vollzeit-undTeilzeitbeschäftigtenundderLageindenaltenundneuenBundesländern.SchließlichwidmetsichderBerichtdemVerdienstunterschiedindenverschiedenenWirt
schaftszweigensowieindenunterschiedlichenLeistungsgruppen.
Kapitel I Inhalt zurück weiter
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 7/20
Seite 7
II.MethodischesVorgehen
2.1 DieZusammenführungderDatenausPersonalstandstatistikundVierteljährlicherVerdiensterhebung
BeiBetrachtungderamtlichenStatistiken,aufdenendievergleichendeAnalysederVerdienstabständeimöffentlichenundprivatenSektorbasiert,zeigtsich,dassbeideDaten
quelleninBezugaufihreErhebungsmethodik,-inhalteund-zeitpunktenichtüberein
stimmen.3ZudemwerdeninderPersonalstandstatistikeinigeMerkmalenichterfasst,die
inderVierteljährlichenVerdiensterhebungerfragtwerden.WegendieserUnterschiede
konntendieDatenderPersonalstandstatistiknichtdirektindieVierteljährlicheVerdienst
erhebungübernommenwerden,sondernmusstenzumTeilgeneriertbeziehungsweise
fortgeschriebenwerden.DabeiwurdeineinemerstenSchritteineAuswahlderBeschäftig
tenderPersonalstandstatistikvorgenommen,dadiePersonalstandstatistikArbeitnehmer
gruppenberücksichtigt,dieindieVierteljährlicheVerdiensterhebungnichteinbezogen
werden.AusgeschlossenwurdenbeispielsweiseAltersteilzeitbeschäftigte,AuszubildendesowieohneBezügebeurlaubteBeamtinnenundBeamte.DarüberhinauswurdenArbeit
nehmerinnenundArbeitnehmer,dienichtindenWirtschaftszweigen„Erziehungund
Unterricht“beziehungsweise„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,Sozialversicherung“
tätigsind,ausdemDatenbestandentfernt.SchließlicherfolgteeineÜberprüfungderDaten
nachPlausibilitätskriterien.SowurdenbeispielsweiseFällemiteinersehrgeringen,unplau
siblenArbeitszeit(wenigeralseineStunde)aussortiert.
UmdasbereitsangeführteProblemderfehlendenMerkmalezubeheben,musstenimzwei
tenSchrittderDatenintegrationdieVariablenderVierteljährlichenVerdiensterhebung
generiertwerden.DazuwurdenzumeinendieinderPersonalstandstatistiknichtvorhandenenMerkmalegeschätzt(Wirtschaftszweig,Beschäftigungsart/Arbeitszeit,Leistungsgruppe,
Sonderzahlungen,UnterscheidungBeamte/Tarifbeschäftigte)undzumanderendievorhan
denenVariablenteilweisefortgeschrieben(Bruttomonatsverdienst,bezahlteArbeits
stunden).
3 DiePersonalstandstatistikisteinejährlichdurchgeführteVollerhebungderVerdienstederrundfünfMillionenBeschäftigtenimöffentlichenDienst.NebenpersönlichenMerkmalenwieGeschlechtundGeburtsjahrwerdenauchMerkmalewieUmfangundDauerdesDienst-oderArbeitsverhältnisses,AufgabenbereichundArbeitszeiterfasst.ZudenEinzelheitenderVierteljährlichenVerdiensterhebungvgl.denaktuellenQualitätsbericht(verfügbarunter:http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Qualitaetsberichte/VerdiensteArbeitskosten/VierteljaehrlicheVerdiensterhebung,property=file.pdf).
Inhalt zurück weiterKapitel II
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 8/20
Seite 8
ZukünftigkönnennunregelmäßigErgebnissezudenVerdienstenimöffentlichenDienst
undinderPrivatwirtschaftsowiezuBeamtenundTarifbeschäftigtenbereitgestelltwerden.
Biszum4.Quartal2009wirddieGrundlagediePersonalstandstatistik2007sein.Zum
1.Quartal2010erfolgteineUmstellungaufdiePersonalstandstatistik2008.Ab2010findet
schließlicheinjährlicherUmstiegaufdieumeinJahraktuellerenDatenderPersonalstandstatistikstatt,dasheißt,der„Timelag“zwischendenBerichtszeiträumenderPersonalstand
statistikundderVierteljährlichenVerdiensterhebungbeträgtzweiJahre.
2.2 DefinitiondesVerdienstunterschiedsvonFrauenundMännern
UnterdemVerdienstunterschiedvonFrauenundMännernwirdimvorliegendenBericht
derUnterschiedzwischendemdurchschnittlichenBruttostundenverdienstderFrauenund
demderMännerinProzentdesdurchschnittlichenBruttostundenverdienstesderMännerverstanden.
GrundsätzlichsolltebeiderInterpretationdesverdienstbezogenenIndikatorsbeachtet
werden,dassessichumdenunbereinigtenVerdienstunterschiedvonFrauenundMännern
handelt.DemzufolgesinddiesemBerichtkeineAussagenzuderHöhedesUnterschiedsim
BruttostundenverdienstvonFrauenundMännernmitvergleichbarenMerkmalsaus
prägungen(gleichesAlter,vergleichbaresBildungsniveau,gleicheTätigkeitusw.)zu
entnehmen.
2.3 BerechnungsmethodedesdurchschnittlichenBruttostundenverdienstes
WährenddieDefinitiondesgeschlechtsspezifischenVerdienstabstandsnaheliegendistund
kaumAlternativenexistieren,gibteseineVielzahldurchaussinnvollerMethoden,wiedie
dabeiverwendetendurchschnittlichenBruttostundenverdiensteberechnetwerdenkönnen.
DieMethodenkönnensichinmehrerenAspektenunterscheiden,diewichtigstensind:
I obBrutto-oderNettoverdiensteundobdiesemitoderohneSonderzahlungenverwendet
werden,
I obnebenVollzeit-auchTeilzeitbeschäftigteeinbezogenwerdenundobdabeieinefestgelegteMindestzahlanArbeitsstundenberücksichtigtwerdensoll,
I welcheWirtschaftszweigeeinbezogenbeziehungsweiseexplizitausgeschlossenwerden
sollen,
I nachwelcherFormelderDurchschnittberechnetwerdensoll:alsarithmetischesMittel,
alsMedianoderdurchDivisionderSummederVerdienstedurchdieSummederArbeits
stunden.
JedeMethodelieferteinenanderenZahlenwertfürdenVerdienstabstand.Esistdeshalbvon
größterBedeutungfürinternationaleundintertemporaleVergleiche,stetseineeinheitli
cheMethodezuverwenden.AufeuropäischerEbeneeinigtensichdieDirektorenderSozialstatistik,hochrangigeVertreterinnenundVertreterderStatistischenÄmterallerMitglied
staaten,imSeptember2007aufdiefortanverbindlicheMethodezurBerechnungdes
europäischenStrukturindikators„GenderPayGap“.DieseMethodesiehtzumeinendie
Inhalt zurück weiterKapitel II
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 9/20
1 Bruttomonatsverdienst i Sonderzahlungen i ⎞n
⎞ ⎟ ⎠
−
bezahlte Stunden∑
x =(2) GPG ⎟⎠n ii=1
n n
(3)VVE
x =
∑
=i 1
n
Bruttomonatsverdiensti ∑
=
−
i 1
iSonderzahlungen
∑ ibezahlte Stunden
=i 1
EsbestehtfolgenderZusammenhangzwischendenErgebnissenbeiderFormeln:
⎛ ⎛ Bruttomonatsverdienst −
Sonderzahlungen⎜
i i
(4) 1
n
⎝ bezahlte Stunden x =
x ⋅ ∑
i
G PG VV E ⎜ ⎜
n i = 1
⎜
xVVE
⎝
⎛
⎜
⎜ ⎛ ⎜ ⎜ ⎝ ⎝
Seite 9
europaweitharmonisierteVerdienststrukturerhebungalseinheitlicheDatenquellevor,
zumanderenwurdedieBerechnungsweisederdurchschnittlichenStundenverdienste
präzisefestgelegt.DasStatistischeBundesamtverwendetseitdemausschließlichdiese
MethodefürVeröffentlichungenüberdengeschlechtsspezifischenVerdienstabstand.
FürdiesenBerichtmussvondieserPraxisabgewichenwerden.DenndieBerechnungdes
durchschnittlichenBruttostundenverdienstesaufGrundlagederVierteljährlichen Ver
diensterhebungmusssichauszweiGründenvonderBerechnungdesGenderPayGapauf
BasisderVerdienststrukturerhebungunterscheiden:
1. AusderVierteljährlichenVerdiensterhebungliegenkeineindividuellenVerdienstdaten
vor,sondernnurzusammengefassteSummendaten.EsmusssomiteineandereBerech
nungsformeleingesetztwerden.
DieFormelbeimGenderPayGaplautet:
-
DabeiseiiderindividuelleIndexderninderErhebungerfasstenPersonen.
DasErgebnisistalsdurchschnittlicherStundenverdienstallerPersonenzuverstehen.Alle
Personen,obsienunvieleStundenarbeiten(Vollzeitbeschäftigte)oderwenige(geringfügigBeschäftigte),habendenselbenEinflussaufdasErgebnis.
DieFormelbeiderVierteljährlichenVerdiensterhebunglautet:
DasErgebnisistalsdurchschnittlicherVerdienstallerbezahltenStundenzuverstehen.
Personen,dievieleStundenarbeiten(Vollzeitbeschäftigte),beeinflussendasErgebnis
stärkeralsPersonenmitwenigenArbeitsstunden(geringfügigBeschäftigte).
Inhalt zurück weiterKapitel II
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 10/20
Seite 10
BeideDurchschnitteunterscheidensichumeinenFaktor,dersichausdermittleren
AbweichungdespersönlichenStundenverdienstesvomdurchschnittlichenVerdienstje
bezahlteStundeergibt.DerFaktoristvonderkonkretenVerteilungderVerdienste
abhängig.Empirischzeigtsich,dassderFaktorfürdenDurchschnittsverdienstderFrauen
niedrigerausfälltalsfürdieMänner,d.h.dassdieVerdienstederFrauenwenigerstarkvariierenalsdiederMänner.Dasbedeutet,dassdieFormel(3)zwangsläufigeinniedrigeres
ErgebnisfürdenVerdienstabstandliefernwirdalsdieFormel(2)fürdenGenderPayGap.
2. AuszubildendeundBeschäftigteinAltersteilzeitwerdeninderVierteljährlichenVer
diensterhebunggenerellnichterfasst,BeamtinnenundBeamtenurimWirtschaftszweig
„ErziehungundUnterricht“einbezogen.FürgeringfügigBeschäftigtewerdenkeine
Arbeitsstundenerhoben,sodassfürsiekeinBruttostundenverdienstberechnetwerden
kannundsieausderBerechnungausgeschlossenwerdenmüssen.4DieBerechnungmuss
somitaufBasiseinerwenigerumfassendenGruppevonBeschäftigtenerfolgen.Dainsbe
sonderegeringfügigBeschäftigteniedrigeStundenverdiensteaufweisenundfürdenDurchschnittsverdienstderFraueneinevielgrößereBedeutunghabenalsfürMänner,
führtdieseBeschränkungzwangsläufigdazu,dassderVerdienstabstandniedrigeraus
fälltalsderGenderPayGap.
BeideGründeführenzueinemniedrigerenVerdienstabstandalsbeimGenderPayGap.Das
istbeiderInterpretationderimfolgendenKapiteldiskutiertenDatenzuberücksichtigen.
DieimFolgendengenanntenWertesinddeshalbkeinesfallsmitZahlenwertendesGender
PayGapzuvergleichen.Siesindzwangsläufig„zuniedrig“,fürdiePrivatwirtschaftumetwa
2,6Prozentpunkte.DamitdieNichtvergleichbarkeitauchbegrifflichstetssichtbarbleibt,
wirdindiesemBericht„GenderPayGap“nurverwendet,wenndabeidieinternationalfestgelegteBerechnungsweisezugrundeliegt;inallenanderenFällenwird„Verdienst
abstand“beziehungsweise„Verdienstunterschied“5verwendet.
4 DerAnteildergeringfügigBeschäftigtenanallenBeschäftigtenliegtimJahr2008inderPrivatwirtschaftbeirund14Prozent,imWirtschaftszweig„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,Sozialversicherung“beiuntereinemProzentundimAbschnitt„ErziehungundUnterricht“beirundsechsProzent.
5 ZurVerbesserungdesLeseflusseswurdenzudemanstelledesBegriffes„Verdienst“dieBezeichnungen„Lohn“beziehungsweise„Entgelt“herangezogen.
Inhalt zurück weiterKapitel II
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 11/20
Seite 11
III.DerVerdienstunterschiedvonFrauenundMännernimöffentlichenDienst
undinderPrivatwirtschaft
ImfolgendenKapitelerfolgteinevergleichendeAnalysederVerdienstabständevonMännern
undFrauenimöffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaft.Unterdemöffentlichen
DienstwerdenimRahmendiesesBerichtsdieWirtschaftszweige„ÖffentlicheVerwaltung,
Verteidigung,Sozialversicherung“sowie„ErziehungundUnterricht“verstanden.Arbeit
nehmerinnenundArbeitnehmer,dieebenfallsimöffentlichenSektor,allerdingszumBeispielindenWirtschaftszweigen„Gesundheits-,Veterinär-undSozialwesen“oder„Erbrin
gungvonsonstigenöffentlichenundpersönlichenDienstleistungen“beschäftigtsind,
werdennichtberücksichtigt.InsgesamtwerdendamitindiesemBerichtetwa3,4Millionen
voninsgesamtca.4,5MillionenBeschäftigten(ca.75Prozent)imöffentlichenDiensterfasst.6
3.1 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaftinsgesamt
WährenddergeschlechtsspezifischeVerdienstabstandim1.Quartal2007inderPrivatwirtschaftrund22,4Prozentbeträgt,liegtderWertimöffentlichenDienstmit7,5Prozent
wesentlichniedriger.ImzeitlichenVerlaufkönnenfürbeideSektorenjeweilsnurmarginale
Veränderungenfestgestelltwerden.SoliegtderUnterschiedimBruttostundenverdienst
vonFrauenundMännernim4.Quartal2008imöffentlichenDienstbei7,0Prozentundin
derPrivatwirtschaftbei22,6Prozent.BeiBetrachtungdesBruttostundenverdiensteswird
deutlich,dassderVerdienstderMännerimöffentlichenSektorgeringeralsinderPrivat
wirtschaftausfällt(Privatwirtschaft:19,50Euro;öffentlicherDienst:18,89Euro);weibliche
BeschäftigteerzielendagegenimöffentlichenDiensteinengegenüberderprivatenWirt
schafthöherenVerdienst(Privatwirtschaft:15,08Euro;öffentlicherDienst:17,57Euro)7.
6 DerAusschlussbestimmterBeschäftigterimöffentlichenDienstlässtsichfolgendermaßenbegründen:DieVerdienstevonArbeitnehmerinnenundArbeitnehmernimöffentlichenDienstwerdenmithilfederPersonalstandstatistikerfasst.AufeinezusätzlicheErfassungderMerkmaleindenWirtschaftszweigen„ErziehungundUnterricht“sowie„ÖffentlicheVerwaltung,Sozialversicherung,Verteidigung“imRahmenderVierteljährlichenVerdiensterhebung(VVE)wirdverzichtet,umeineDoppelbelastungderBerichtspflichtigenzuverhindern.DaherwerdendieAngabenderbetroffenenArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerausderPersonalstandstatistikundTarifangabengeschätzt.BeideWirtschaftszweigezählenzudenBereichen,diesichüberwiegendausBeschäftigtendesöffentlichenDiensteszusammensetzen.AuchweitereWirtschaftszweige,wieetwa„Gesundheits-,Veterinär-undSozialwesen“,beinhalten,wennauch
gegenüberdenobengenanntenBereicheninwesentlichgeringeremUmfang,ArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerdesöffentlichenDienstes.DiesewerdeninderVVEerfasst,esistbisherjedochnichtmöglich,sievondenBeschäftigtenderPrivatwirtschaftzuunterscheiden.DieEinbeziehungderöffentlichBeschäftigtendurchRückgriffderDatenderPersonalstandstatistikwürdeindiesenWirtschaftsbereichenzuDoppelerfassungenführen.
7 DieAngabenzudenBruttostundenverdienstenweiblicherundmännlicherArbeitnehmerbeziehensichaufdas4.Quartal2008.FürdieübrigenQuartaleergebensichallerdingsvergleichbareRelationen.
Inhalt zurück weiterKapitel III
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 12/20
Seite 12
VerzichtetmanaufeineUnterscheidungzwischenöffentlichemDienstundPrivatwirtschaft
undbetrachtetbeideSektorengemeinsam,bewegtsichderVerdienstunterschiedentspre
chendderindiesemBerichtverwandtenDefinitionimbetrachtetenZeitraumzwischen
19,3und19,7Prozent.
MöglicheUrsachendesimVergleichzurPrivatwirtschaftrelativniedrigenVerdienstabstands
zwischenFrauenundMännernimöffentlichenDienstliegeninderstärkerenTarifbindung
undderdamitverbundenenstärkerenKomprimierungderVerdienststruktur.Einweiterer
wichtigerFaktoristdieunterschiedlicheVerteilungvonFrauenüberdieverschiedenen
Leistungsgruppen.WährendimöffentlichenDienstetwajedezweiteFrauineinerder
beidenoberenLeistungsgruppenbeschäftigtist,trifftdiesnuraufetwajedefünfteweibliche
BeschäftigteinderPrivatwirtschaftzu.AndersausgedrücktübenFrauenimöffentlichen
DienstehereinequalifizierteTätigkeitaus–mitentsprechendenAuswirkungenaufdas
Verdienstniveau.
NochentscheidenderfürdenrelativniedrigenVerdienstabstandzwischenFrauenund
MännernistjedochdasausgeglicheneVerhältniszwischendenGeschlechterninnerhalb
derverschiedenenLeistungsgruppen:SoarbeitenimöffentlichenDienstjeweilsetwadie
HälftederweiblichenundmännlichenBeschäftigtenindenLeistungsgruppen1und2
(51,9beziehungsweise54,9Prozent).AmanderenEndederSkala(Leistungsgruppen4und5)
arbeiten8,4ProzentderFrauenund9,9ProzentderMänner.InderPrivatwirtschaftist
diesesVerhältnisdeutlichwenigerausgewogen–zumNachteilderweiblichenBeschäftig
ten:HierarbeitetetwajededritteFrau(32,2Prozent)indenunterenbeidenLeistungsgrup
pen,abernurjedervierteMann(24,6Prozent).Beidenhöherqualifiziertenundbesser
bezahltenTätigkeitenzeigtsicheinumgekehrtesBild:HiersindnuretwaeinFünftelderweiblichenBeschäftigten(22,6Prozent),abereinDritteldermännlichenBeschäftigten
(33,3Prozent)indenoberenbeidenLeistungsgruppentätig.
InnerhalbdesöffentlichenDienstesistderVerdienstabstandzwischendenBeamtinnenund
BeamtendeutlichniedrigeralszwischendenweiblichenundmännlichenTarifbeschäftig
ten:InallenQuartalenin2007und2008bewegtsichderLohnabstandinnerhalbderersten
GruppezwischeneinemundzweiProzent,währendinderzweitenGruppeinallenQuarta
leneinWertvonetwaachtProzentkonstatiertwerdenkann.DeutlicheUnterschiedebeste
henweiterhinzwischendenverschiedenenEbenendesöffentlichenDienstes:Währendder
geschlechtsspezifischeVerdienstabstandbeidenBeschäftigtendesBundeslediglich1,0Prozentbeträgt,sindesindenLändernbereits8,2ProzentundaufkommunalerEbenesogar
11,3Prozent.DieseWertesteheninZusammenhangmitdemFrauenanteilderBeschäftigten.
DieserliegtimöffentlichenDienstdesBundesbei37,8Prozent,indenLändernbei53,5Pro
zentundindenKommunenbei59,8Prozent.
Inhalt zurück weiterKapitel III
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 13/20
Seite 13
3.2 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaftdifferenziertnachVollzeit-undTeilzeitbeschäftigten
DergeschlechtsspezifischeEntgeltabstandinderPrivatwirtschaftfälltbeidenVollzeitbeschäftigtenüberalleQuartalederJahre2007und2008hinwegwesentlichhöherausalsbei
denTeilzeitbeschäftigten.WährenderbeidenvollzeitbeschäftigtenArbeitnehmerinnenund
Arbeitnehmernjeweilsumdie20,5Prozentliegt,nimmterbeidenTeilzeitarbeitenden–
etwasüberraschend–sehrniedrigeWertezwischen2,5und4,2Prozentan. 8
ImGegensatzzurSituationimprivatenSektorkonntenimöffentlichenDienstkeinenen
nenswertenUnterschiedehinsichtlichdesLohnabstandsbeibeidenBeschäftigtengruppen
festgestelltwerden.SoliegtdieDifferenzzwischendemVerdienstabstandvonteilzeit-und
vollzeitbeschäftigtenArbeitnehmerinnenundArbeitnehmernimöffentlichenSektorin
allenQuartalenjeweilsuntereinemProzentpunkt(Vollzeit:7,2Prozent;Teilzeit:7,5Prozent).DieslässtsichmöglicherweisemitdertarifgebundenenBezahlungderArbeitnehmerinnen
undArbeitnehmerbeziehungsweisemitderBesoldungderBeamtinnenundBeamten
erklären,diedazubeiträgt,dass–andersalshäufiginderPrivatwirtschaftbeobachtetwer
denkann–TeilzeitarbeitendeeinengegenüberVollzeitbeschäftigtenvergleichbaren
BruttostundenverdiensterzielenundkeineAbschlägehinnehmenmüssen.
BetrachtetmanbeispielsweisedieBruttostundenverdiensteimöffentlichenDienstim
4.Quartal2008,sozeigtsich,dassweiblicheVollzeitarbeitendeBeschäftigtedurchschnitt
lich17,51Euroverdienen,währenddieteilzeitbeschäftigteVergleichsgruppeeinen
unwesentlichhöherenBruttostundenverdienstvon17,69Euroerzielt.BeidenmännlichenBeschäftigtendesöffentlichenDienstesstelltsichdieSituationähnlichdar(MännerTeilzeit:
19,13Euro;MännerVollzeit:18,88Euro).ImKontrastdazuunterscheidensichdiedurch
schnittlichenBruttostundenverdienstevonTeilzeit-undVollzeitbeschäftigteninderPrivat
wirtschafterheblich(FrauenTeilzeit:13,96Euro;FrauenVollzeit:15,62Euro,MännerTeil
zeit:14,51;MännerVollzeit:19,66Euro).DaFrauensowohlimöffentlichenDienstalsauchin
derPrivatwirtschaftdieüberwiegendeMehrheitderTeilzeitbeschäftigtenausmachen9,sind
sievonbeidenBefunden–demhöherenDurchschnittsverdienstderTeilzeitkräfteimöffent
lichenDienstundderniedrigerenVergütunginderPrivatwirtschaft–überproportional
betroffen.DiesisteinweitererErklärungsansatzfürdendeutlichenUnterschiedzwischen
dengeschlechtsspezifischenVerdienstabständenallerBeschäftigtenimöffentlichenundprivatenSektor.
8 DieAnalysenderVerdienststrukturerhebung2006deutendaraufhin,dassunterdenmännlichenArbeitnehmern,dieeinerTeilzeitbeschäftigungnachgehen,eingegenüberTeilzeitarbeitendenFrauenhoherAnteilvonjungen(Beschäftigteunter35Jahren)undan-beziehungsweiseungelerntenArbeitnehmernanzutreffenist.WährendunterdenteilzeitbeschäftigtenFrauenlediglichetwa37Prozentan-beziehungsweiseungelerntsind,machtdieseehergeringqualifizierteGruppebeidenteilzeitbeschäftigtenmännlichenArbeitnehmernrund
48Prozentaus.DerAnteilderBeschäftigtenunter35JahrenliegtbeidenTeilzeitarbeitendenMännernmit41ProzentetwadoppeltsohochwiebeiderweiblichenVergleichsgruppe(18Prozent).DerartigeUnterschiedeinderBeschäftigungsstrukturbeiderArbeitnehmergruppenkönnteneineErklärungfürdieAnnäherungdesinderRegelhöherenVerdienstesderMännerandasLohnniveauderFrauensein.
9 ImöffentlichenDienstsind 47,1ProzentderFrauenund7ProzentderMännerteilzeitbeschäftigt;inderPrivatwirtschaftarbeiten43,3ProzentderFrauenund4,7ProzentderMännerTeilzeit.
Inhalt zurück weiterKapitel III
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 14/20
Seite 14
BeimVergleichderLeistungsgruppenstrukturimöffentlichenundprivatenSektorwird
wiederumdeutlich,dassderausgeglichenereDurchschnittsverdienstvonTeilzeit-und
VollzeitbeschäftigtenimöffentlichenSektormiteinerausgeglichenerenLeistungsgruppen
strukturinbeidenGruppenkorrespondiert.SoistderAnteilderineinerderbeidenoberen
LeistungsgruppenarbeitendenTeilzeitbeschäftigtenimöffentlichenDienstähnlichhochwiebeidenVollzeitbeschäftigten(51,2vs.54,2Prozent).InderPrivatwirtschafthingegen
sindTeilzeitkräftedeutlichseltenerinqualifiziertenPositionentätigalsVollzeitkräfte
(16,7vs.32,1Prozent).UmgekehrtsindTeilzeitkräfteinderPrivatwirtschaftsehrvielstärker
indenbeidenunterenLeistungsgruppenkonzentriertalsVollzeitkräfte(41,0vs.24,3Pro
zent).ImöffentlichenDiensthingegenistauchdiesesVerhältnisausgeglichener(7,7Pro
zentderTeilzeit-und12,9ProzentderVollzeitbeschäftigtenarbeitenindenLeistungs
gruppen4und5).
3.3 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaftindenaltenundneuenBundesländern
EinVergleichdesLohnabstandesimprivatenundimöffentlichenSektorunterteiltnach
West-undOstdeutschlandzeigtdeutlicheUnterschiede.10Sokonnteinderostdeutschen
PrivatwirtschafteinUnterschiedimBruttostundenverdienstvonetwa13Prozentermittelt
werden.DemgegenüberliegtderVerdienstabstandinWestdeutschlandimselbenSektor
mitrund23Prozentfastdoppeltsohoch.ImöffentlichenDienstfälltderUnterschiedzwi
schenOstundWestnocheindeutigeraus.WährendfürWestdeutschlandeinegeschlechts
spezifischeEntgeltdifferenzvonetwaachtProzentausgemachtwerdenkonnte,lässtsich
dasPhänomendesVerdienstunterschiedsimöffentlichenSektorindenneuenLändernnichtbeobachten.
DieErgebnissestimmeninderTendenzmitdenBefundenbisherdurchgeführterUnter
suchungen,dieinallgemeinerFormdenVerdienstabstandimOstenundWestenanalysiert
haben,überein.11AuchdortzeigensichfürOstdeutschlandwesentlichgeringereLohn-
unterschiedezwischenMännernundFrauenalsimfrüherenBundesgebiet.AlsHaupt-
gründedafürsinddiebesserenstrukturellenMöglichkeitenderVereinbarkeitvonFamilie
undBeruf,kürzerefamilienbedingteErwerbsunterbrechungensowieeineallgemeinstärker
ausgeprägteErwerbsorientierunginsbesonderevonMütternindenneuenLändernzu
nennen.
10 DieZahlenbeziehensichaufdas4.Quartal2008.
11 VergleichebeispielsweisePressemitteilungdesStatistischenBundesamtesvom14.November2008,Droßard(2008):VerdienstabstandzwischenFrauenundMännern.In:STATmagazinvom24.August2008(imInternetunter:http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Publikationen/STATmagazin/2008/Verdienste2008__8,templateId=renderPrint.psml__nnn=true)oderGiesecke/Verwiebe(2008):DieLohnentwicklunginDeutschlandzwischen1998und2005–WachsendeUngleichheit.In:WSI-Mitteilungen02/2008,85–91.
Inhalt zurück weiterKapitel III
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 15/20
Seite 15
3.4 DerVerdienstunterschiedindenverschiedenenWirtschaftsabschnittendesöffentlichenDienstesundderPrivatwirtschaft
DeröffentlicheDienstgliedertsichimvorliegendenBerichtindieWirtschaftsabschnitte„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,Sozialversicherung“und„ErziehungundUnter
richt“auf.EinVergleichdesLohnabstandsinbeidenWirtschaftsbereichenzeigt,dassFrauen
imWirtschaftszweig„ErziehungundUnterricht“mitrund15Prozenteinedeutlichhöhere
VerdienstdifferenzhinnehmenmüssenalsimBereich„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidi
gung,Sozialversicherung“,indemderEntgeltunterschiednuretwaachtbisneunProzent
beträgt.12WiebereitsbeiderBetrachtungderBeschäftigtenimöffentlichenDienstauf
Bundes-,Landes- undKommunalebenekannauchhiereinZusammenhangzwischendem
geschlechtsspezifischenVerdienstabstandunddemFrauenanteilunterdenBeschäftigten
konstatiertwerden.DieserbeträgtimBereich„ErziehungundUnterricht“65,8Prozentund
imBereich„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,Sozialversicherung“44,6Prozent.
BetrachtetmandieeinzelnenTeilbereichederbeidenWirtschaftsabschnitteimöffentlichen
Dienst,zeigtsichjedocheindifferenzierteresBild.WährendindenUnterabschnittendes
Bereichs„ÖffentlicheVerwaltung,VerteidigungSozialversicherung“ebenfallseinhoher
VerdienstabstandmiteinemhohenFrauenanteilinZusammenhangsteht,istdieSituation
imBereich„ErziehungundUnterricht“umgekehrt:HieristderVerdienstabstandindem
Bereichamhöchsten(21,0Prozent),indemderFrauenanteilmit43,1Prozentamniedrigsten
ist(tertiärerundpost-sekundärer,nichttertiärerUnterricht)undmit1,0ProzentinKinder
gärtenundVorschulenbeziehungsweise0,7ProzentinGrundschulengeradedasehrnied
rig,woderFrauenanteilextremhochist(97,6beziehungsweise87,2Prozent).
BeieinernachWirtschaftsabschnittendifferenziertenBetrachtungderPrivatwirtschaftlässt
sichinsgesamtfeststellen,dassdieSpannweitedesEntgeltabstandsrelativgroßist.Der
höchsteLohnabstandzwischenFrauenundMännernlässtsichfürdas„Kredit- undVersiche
rungsgewerbe“ermitteln(27,6Prozent),währendimBereich„VerkehrundNachrichten
übermittlung“kaumeinUnterschiedzwischendenGeschlechternbesteht(3,1Prozent).
InderTendenzzeigtsichauchfürdiePrivatwirtschaft,dassmitzunehmendemFrauenan
teildergeschlechtsspezifischeVerdienstunterschiedsteigt.Soliegtbeispielsweiseim
„Kredit-undVersicherungsgewerbe“derFrauenanteilbei54,4ProzentundimWirtschafts-abschnitt„VerkehrundNachrichtenübermittlung“bei27,3Prozent.
12 Andersalsvielleichtintuitivzuerwartenwäre,liegtderGesamtwertfürdenVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstmitrundsiebenProzent(vgl.Kapitel3.1)unterdenbeidenEinzelwertenderdenöffentlichenSektorbildendenWirtschaftszweige.Dieslässtsichfolgendermaßenerklären:ImWirtschaftsabschnitt„ErziehungundUnterricht“isteingegenüberdemAbschnitt„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,Sozialversicherung“höheresVerdienstniveauzubeobachten,wobeidiemännlichenBeschäftigtenjeweilseinenVerdienst
aufweisen,derdenderKolleginnenübersteigt.Entscheidendistnun,dassvondenFrauen,dieimöffentlichenDienstbeschäftigtsind,eingegenüberdenMännerngroßerAnteilimWirtschaftsabschnitt„ErziehungundUnterricht“tätigist(Frauen:46Prozent;Männer27Prozent).WirdnunderVerdienstabstandfürdengesamtenöffentlichenDienstberechnet,wirktsichderhoheVerdienstimWirtschaftszweig„ErziehungundUnterricht“beidenFrauenvielstärkeraufdenGesamtverdienstausalsbeidenMännern.DiesführtinsgesamtzueinemvergleichsweisegeringenVerdienstunterschiedimöffentlichenSektor.
Inhalt zurück weiterKapitel III
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 16/20
Seite 16
3.5 DerVerdienstunterschiedimöffentlichenDienstundinderPrivatwirtschaftindenverschiedenenLeistungsgruppen
BeidemVergleichdesLohnunterschiedsvonFrauenundMännernuntergliedertnach
Leistungsgruppenlässtsichfeststellen,dassauchhierderVerdienstabstandimprivatenSektorinallenLeistungsgruppenerheblichhöheralsimöffentlichenDienstausfällt.Die
DifferenzzwischendenSektorenbeträgtjenachLeistungsgruppezwischenneunund
19Prozentpunkte.
InsgesamtkanninallenQuartalensowohlfürdenöffentlichenDienstalsauchfürdiePrivat
wirtschaftderhöchsteVerdienstabstandinLeistungsgruppe1,dasheißtunterdenArbeit
nehmerinnenundArbeitnehmerninleitenderStellung,festgestelltwerden(9,6beziehungs
weise22,4Prozent).DieskannmitdemUmstanderklärtwerden,dassdieSpannbreiteder
VerdiensteunddamitauchderpotentzielleVerdienstabstandzwischenFrauenundMän
nerninderLeistungsgruppe1amhöchstenist.EineBegründungkönntesein,dassdieVerdienstemitzunehmenderLeistungsgruppenichtnurlinear,sondernexponentiellanstei
gen,wasaberstatistischnichtbelegbarist.DieseVermutungkönnteaberzurErklärungder
größerenVerdienstabständeinderPrivatwirtschaftherangezogenwerden,daderAnstieg
inderPrivatwirtschaftwesentlichsteileristalsimöffentlichenDienst.
BesondersbemerkenswerterscheintderUmstand,dassderVerdienstabstandinnerhalbder
niedrigstenLeistungsgruppe5(ungelernteArbeiterinnenundArbeiter)imöffentlichen
Dienst–8,7Prozentbeträgt.Diesbedeutet,dassnicht,wieindenübrigenLeistungsgruppen
inderPrivatwirtschaftundimöffentlichenDienst,FrauenwenigeralsMännerverdienen,
sondernindiesemFallMännerimDurchschnitteinenimVergleichzuFrauengeringerenLohnbeziehen.DieseBesonderheitgiltnichtnurfürdashierdargestellte4.Quartal2008,
sondernlässtsichinvergleichbaremAusmaßüberalleQuartalehinwegbeobachten.13In
derPrivatwirtschaftkannfürLeistungsgruppe5einederartigeUmkehrungdersonst„übli
chenVerhältnisse“nichtbeobachtetwerden;hierbeträgtderVerdienstabstandzwischen
FrauenundMännern9,9Prozent.
13 ImöffentlichenDienstgehörenetwa139.000BeschäftigtederGruppederungelerntenArbeitnehmerinnenundArbeitnehmeran(47.000Männer;92.000Frauen).InsgesamtentsprichtdieseinemAnteilvonrundvierProzentallerBeschäftigten.
Inhalt zurück weiterKapitel III
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 17/20
Seite 17
IV.SchlussfolgerungenausSichtdesBundesministeriumsfürFamilie,
Senioren,FrauenundJugend
ZieldesProjekts„VerdienstunterschiedezwischenMännernundFrauen“desBundesminis
teriumsfürFamilie,Senioren,FrauenundJugendunddesStatistischenBundesamteswar
einevergleichendeAnalysedesgeschlechtsspezifischenVerdienstabstandsinderPrivat
wirtschaftundimöffentlichenDienst.DabislangkeinegeeigneteDatengrundlagefür
derartigestatistischeAuswertungenzurVerfügungstand,musstenimVorfeldderAnalysendieDatenderPersonalstandstatistikmithilfevonSchätzverfahrenindieVierteljährliche
Verdiensterhebungintegriertwerden.AlseinErgebnisdesProjektskönnendieentspre
chendenDateninZukunftlaufendausgewertetundveröffentlichtwerden.
DieaufderneugeschaffenenDatengrundlagebasierendenAnalysenfürdieJahre2007und
2008zeigen,dassdergeschlechtsspezifischeVerdienstabstandinderPrivatwirtschaft
innerhalbdesgesamtenZeitraumswesentlichhöheralsimöffentlichenDienstausfiel.Als
wesentlicheGründedafürkönnendiestärkereTarifbindungunddiedamitverbundene
komprimierteVerdienststrukturimöffentlichenDienstgelten.ZudemsindFrauenund
MännerimöffentlichenDienstgleichmäßigerüberdieverschiedenenLeistungsgruppenverteiltalsinderPrivatwirtschaft.Dieskönntezumeinendaraufhindeuten,dasssichgerade
gutqualifizierteFrauenhäufigeralsebensogutausgebildeteMännerfüreinenöffentlichen
Arbeitgeberentscheiden–etwawegenderoftbesserenMöglichkeitenderVereinbarkeit
vonFamilieundBeruf.14ZumanderenkanndievergleichsweiseausgewogeneRepräsenta
tionvonFrauenundMännernindenverschiedenenLeistungsgruppendesöffentlichen
DienstesauchalsIndizfürdenErfolgderaktivenFörderungderChancengleichheit,etwa
durchdasBundesgleichstellungsgesetz(BGleiG)unddieLandesgleichstellungsgesetze,
gewertetwerden.
InnerhalbdesöffentlichenSektorslassensichwiederumdeutlicheUnterschiedezwischenTarifbeschäftigtenundBeamtensowiezwischendenBeschäftigtendesBundes,derLänder
undderKommunenbeobachten.SoergibtsichfürBeamteeinerheblichgeringererEnt
geltabstandzwischenFrauenundMännernalsfürTarifbeschäftigte.BeidenBeschäftigten
derverschiedenenGebietskörperschaftenzeigtsicheindeutlicherZusammenhangzwischen
demVerdienstabstandunddemFrauenanteilunterdenBeschäftigten.DieDifferenzierung
derArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerinVollzeit-undTeilzeitbeschäftigteverdeutlicht
inderPrivatwirtschaftklareUnterschiedehinsichtlichdesgeschlechtsspezifischenVerdienst
abstandeszwischenbeidenBeschäftigungsarten.SonimmtderIndikatorbeidenVollzeitar
beitendenmitrund21ProzenteinenetwadreimalsohohenWertwiebeidenTeilzeitarbei
tendenan.ImöffentlichenDienstkonntedieseSpreizungdesVerdienstunterschiedesnicht
14 I.d.R.wirddieLeistungsgruppe1(HöhererDienstundEndstufendesgehobenenDienstes)nurmiteinerhöherenQualifizierung(Hochschulstudium)erreicht.
Inhalt zurück weiterKapitel IV
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 18/20
Seite 18
beobachtetwerden.Sowohluntervollzeit-alsauchunterteilzeitbeschäftigtenArbeitneh
merinnenundArbeitnehmernbeläuftsichderEntgeltabstandindiesemSektorinallen
betrachtetenQuartalenaufsiebenbisachtProzent.Gleichzeitigunterscheidensichdie
durchschnittlichenStundenverdienstevonTeilzeit-undVollzeitbeschäftigtenimöffent
lichenDienstkaum,währendsieinderPrivatwirtschaftbeidenTeilzeitbeschäftigtendeutlichniedrigerliegen.AngesichtsdermassivenÜberrepräsentationvonFrauenindieser
GruppeliegthierineinwichtigerErklärungsansatzfürdendeutlichenUnterschiedzwischen
denVerdienstabständenimöffentlichenundprivatenSektorinsgesamt.Offenbleibt,inwie
ferndieDifferenzzwischenbeidenSektorendaraufzurückzuführenist,dassimöffentlichen
DienstarbeitendeFrauentatsächlichhäufigbesserqualifiziertsindalsinderPrivatwirt
schaftbeschäftigteFrauenundwelcheRollediedirekteundindirekteDiskriminierungvon
TeilzeitkräfteninsbesondereinderPrivatwirtschaftspielt.
InnerhalbderGebietsständelassensichebenfallsklareUnterschiedezwischenbeiden
Wirtschaftsbereichenausmachen.InderPrivatwirtschaftnimmtderLohnunterschiedvonFrauenundMännerninWestdeutschlandeinengegenüberdemöffentlichenDienstetwa
dreimalsohohenWertan.AuchindenneuenLändernliegtderVerdienstabstandinder
privatenWirtschaftdeutlichüberdemdesöffentlichenSektors.Insgesamtlässtsichfür
OstdeutschlandgegenüberdemwestdeutschenVergleichsgebietfürbeideSektorenein
erheblichgeringererVerdienstunterschiederkennen.DieserUnterschiedweistaufdie
hoheBedeutungderstrukturellenBedingungenfürdieVereinbarkeitvonFamilieund
Beruf,derDauerderErwerbsunterbrechungenundderallgemeinenErwerbsorientierung
vonMütternhin.
DerVergleichdesAbstandsimBruttostundenverdienstvonFrauenundMännernuntergliedertnachWirtschaftsabschnittenzeigtfürdiebeidenWirtschaftszweige,dieimvorliegen
denBerichtdenöffentlichenSektorbilden,einenimBereich„ÖffentlicheVerwaltung,
Verteidigung,Sozialversicherung“geringerenEntgeltunterschiedalsimAbschnitt„Erzie
hungundUnterricht“.AuchhierbestehteinZusammenhangzwischendemVerdienst
abstandunddemFrauenanteilindemjeweiligenWirtschaftsabschnitt.SoliegtderVer
dienstabstandimBereich„ErziehungundUnterricht“(Frauenanteil:65,8Prozent)mit
14,7ProzentfastdoppeltsohochwieimBereich„ÖffentlicheVerwaltung,Verteidigung,
Sozialversicherung“(Frauenanteil:44,6Prozent).
DerZusammenhangzwischeneinemhohenFrauenanteilundeinemhohenVerdienstabstanderschließtsich,wenngleichzeitigderFaktorderErwerbsunterbrechungenbetrachtet
wird.DiesesindhäufigindenBereichenbesonderslang,indenenderFrauenanteilhochist.
SogehörenzumBeispieldieGymnasiallehrerinnen(FrauenanteilderBeschäftigtenan
weiterführendenSchulen:62,4Prozent)zudenBeschäftigtenmitdenlängstenErwerbs
unterbrechungenüberhaupt(imDurchschnitt157,4Monate)15.DadiesePausenhäufigin
derZeiterfolgen,indenendiemännlichenKollegendiefürdenVerdienstentscheidenden
Karrieresprüngemachen,stellensieeinenwichtigenErklärungsfaktorfüreinenhohen
geschlechtsspezifischenVerdienstabstanddar.
15 Vgl.WZB,DieBedeutungdesBerufsfürdieDauervonErwerbsunterbrechungen,unveröffentlichteExpertisefürdasBundesministeriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugend.
Inhalt zurück weiterKapitel IV
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 19/20
Seite 19
AuchinderPrivatwirtschaftwartendenzielleinhöhererVerdienstabstandindenjenigen
Wirtschaftszweigenzubeobachten,indenenderFrauenanteilunterdenBeschäftigten
hochist(zumBeispielimWirtschaftsabschnitt„Kredit-undVersicherungsgewerbe“).Insge
samtzeigendieAuswertungen,dassderVerdienstunterschiedvonFrauenundMännernin
denverschiedenenWirtschaftsabschnittendesprivatenSektorsrelativweitauseinanderliegt.
DieUnterscheidungdesVerdienstabstandesvonFrauenundMännernnachLeistungs
gruppenverdeutlichtschließlich,dasssowohlimöffentlichenDienstalsauchinderPrivat
wirtschaftderUnterschiedimBruttostundenverdienstvonFrauenundMännernunterden
ArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerninleitenderStellung(Leistungsgruppe1)imVer
gleichzuallenanderenLeistungsgruppenamdeutlichstenausfällt.EinwichtigerGrund
dafürliegtindervergleichsweisegroßenSpannbreitederVerdiensteinLeistungsgruppe1.
Auffälligist,dassabweichendvondenübrigenErgebnissen,beidenungelerntenArbeitneh
merinnenundArbeitnehmern(Leistungsgruppe5)derVerdienstunterschiedimöffentlichenSektorineineanderealssonst„üblicheRichtung“zeigt.SoliegtbeidieserArbeitneh
mergruppederVerdienstderFrauenüberdemderMänner.
InsgesamtverdeutlichendieErgebnissedesProjekts„Verdienstunterschiedezwischen
MännernundFrauen“,dasstrotzdervergleichsweiseniedrigenLohnabständeimöffent
lichenDienstauchhiernocherheblicherHandlungsbedarfbesteht.Derrelativniedrige
VerdienstabstandimöffentlichenSektorinsgesamtdarfnichtdarüberhinwegtäuschen,
dassinsbesondereimTeilbereich„ErziehungundUnterricht“erheblicheUnterschiede
bestehenundgeschlechtsspezifischeUngleichheitenbeiderVerteilungvonunbezahlter
undbezahlterArbeitnachwievoreinernstesProblemkonstituieren.GleichwohlgebendieProjektergebnisseauchAnlass,positiveEntwicklungenzukonstatieren.Soistesimöffent
lichenSektormittlerweileinerheblichemMaßemöglich,qualifizierteTätigkeiteninTeilzeit
auszuüben–einFaktor,derimmernochzudenSchlüsselbedingungenfürdiegleichberech
tigteTeilhabevonFrauenimErwerbslebenzählt.
Inhalt zurück weiterKapitel IV
8/16/2019 Verdienstunterschiede Oeffentlicher Dienst
http://slidepdf.com/reader/full/verdienstunterschiede-oeffentlicher-dienst 20/20
DiesesPDFistTeilderÖffentlichkeitsarbeitderBundesregierung;eswirdkostenlosabgegebenundistnichtzumVerkaufbestimmt.
Herausgeber:
Bundesministerium
fürFamilie,Senioren,Frauen
undJugend
11018Berlin
www.bmfsfj.de
Stand: September2009
Gestaltung: www.avitamin.de
FürweitereFragennutzenSieunser
Servicetelefon:01801/907050*
Fax:03018/5554400
Montag–Donnerstag9–18Uhr
E-Mail:[email protected]
*nurAnrufeausdemFestnetz,
3,9CentproangefangeneMinute