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1 Verdrehte Sinne Juli 2016 – oder: From Frege to Bäuerle van Heijenoort (1967), Feferman (1993) Thomas Ede Zimmermann (Goethe-Universität, Frankfurt) 0. Die Frege-Doktrin und das Bäuerle-Problem Freges Doktrin Wenn man in der gewöhnlichen Weise Worte gebraucht, so ist das, wovon man sprechen will, deren Bedeutung. Es kann aber auch vorkommen, daß man von den Worten selbst oder von ihrem Sinne reden will. […] In der ungeraden Rede spricht man von dem Sinne z.B. der Rede eines anderen. Es ist daraus klar, dass auch in dieser Redeweise die Worte nicht ihre gewöhnliche Bedeutung haben, sondern das bedeuten, was gewöhnlich ihr Sinn ist. Um einen kurzen Ausdruck zu haben, wollen wir sagen: die Wörter werden in der ungeraden Rede ungerade gebraucht, oder haben ihre ungerade Bedeutung. Wir unterscheiden demnach die gewöhnliche Bedeutung eines Wortes von seiner ungeraden und seinen gewöhnlichen Sinn von seinem ungeraden Sinne. Die ungerade Bedeutung eines Wortes ist also sein gewöhnlicher Sinn. Solche Ausnahmen muß man immer im Auge behalten, wenn man die Verknüpfungsweise von Zeichen, Sinn und Bedeutung im einzelnen Falle richtig auffassen will. Frege (1892: 28) Frege believed that the referent of a sentence is its truth-value, the True or the False. The Gedanke or thought expressed is its Sinn. The referent of “that the planetary orbits are circles” is the Gedanke; that is what is believed. But since the Gedanke is the Sinn of the sentence, its components are themselves Sinne, and hence must be the references of the component parts of the sentence following the “that” clause. [footnote omitted] So there is a reference shift in indirect contexts. Since the reference must be determined in some way, there has to be therefore not only an indirect reference but also apparently an indirect sense. As far as I know Frege does not ever explicitly consider iterations of “that” clauses, such as, for example, “We should remember that Copernicus believed that the planetary orbits are circles”, and so on for arbitrary iterations. If we do consider such iterations, the familiar consequence is that Frege is committed to a hierarchy of doubly oblique indirect referents and senses, triply oblique, and so on. Kripke (2008: 183) Bäuerles Problem Bäuerle (1983), Percus (2001), Keshet(2010a, b) [a] Alle Nationalspieler wohnen in einem 5-Sterne-Hotel [sollte] ambig sein zwischen [b] Für alle Nationalspieler x gilt: es gibt ein 5-Sterne-Hotel y, so dass x in y wohnt [c] Es gibt ein 5-Sterne-Hotel y derart, dass für alIe Nationalspieler x gilt, dass x in y wohnt Wenn nun [a] mit der intendierten Lesart [c] in einen Glaubenskontext eingebettet wird, z.B in [d] Georg glaubt, dass aIle Nationalspieler in einem 5-Sterne-Hotel wohnen, dann ist es über Skopus nicht möglich, die allquantiftzierte NP transparent und die andere opak sein zu lassen, denn eine sol- che Lesart gibt dem Allquantor weiten Skopus über den Existenzquantor, was [c] widerspricht. Warum aber sol1te es nicht Gegenstand von Georgs Glauben sein, von gewissen Herren (die Georg selbst nicht als die Nationalspieler erkennt) zu glau- ben, dass es genau ein Hotel gibt, in dem sie alle wohnen. […] Auch ist das Problem durchaus nicht auf Glaubenskontexte beschrankt, sondem betrifft ganz allgemein das Hineinquantifizieren in nicht-extensionale Kontexte. Bäuerle (1983: 124) … und verwandte Phänomene Singularisches de re Geheimpolizisten untersuchen die verdächtigen Aktivitäten einer angeblichen Untergrundzelle in der Musikhochschule und haben bereits einen Verdächtigen verhaftet, den sie für einen Kommunisten halten, obwohl er in Wahrheit ein Komponist ist. Während der Tatzeit hat Hausmeister Syd eine Person eiligst das Gebäude verlassen sehen. Die Polizei lädt ihn daher zu einer Gegenüberstellung, an der neben dem Verdächtigen fünf unschuldige Polizisten teilnehmen – von denen Syd einen sicher identifiziert. Inspektor Norman, der zu spät eintrifft, verwechselt seinen Kollegen mit dem Verdächtigen: (1) Norman denkt, dass Syd gesehen hat, dass der Polizist aus dem Gebäude rannte. Pluralisches de re[bus] Geheimpolizisten untersuchen die verdächtigen Aktivitäten einer angeblichen Untergrundzelle in der Musikhochschule und haben bereits zwei Verdächtige verhaftet, die sie für Kommunisten halten, obwohl sie in Wahrheit Komponisten sind. Während der Tatzeit hat Hausmeister Syd zwei Personen eiligst das Gebäude verlassen sehen. Die Polizei lädt ihn daher zu einer Gegenüberstellung, an der neben den Verdächtigen zehn unschuldige Polizisten teilnehmen – von denen Syd zwei sicher identifiziert. Inspektor Norman, der zu spät eintrifft, verwechselt seine Kollegen mit dem Verdächtigen: (2) Norman denkt, dass Syd gesehen hat, dass die beiden Polizisten aus dem Gebäude rannten.

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Verdrehte Sinne Juli 2016– oder: From Frege to Bäuerle van Heijenoort (1967), Feferman (1993)Thomas Ede Zimmermann (Goethe-Universität, Frankfurt)

0. Die Frege-Doktrin und das Bäuerle-Problem• Freges DoktrinWenn man in der gewöhnlichen Weise Worte gebraucht, so ist das, wovon man sprechen will, deren Bedeutung. Es kannaber auch vorkommen, daß man von den Worten selbst oder von ihrem Sinne reden will. […] In der ungeraden Rede sprichtman von dem Sinne z.B. der Rede eines anderen. Es ist daraus klar, dass auch in dieser Redeweise die Worte nicht ihregewöhnliche Bedeutung haben, sondern das bedeuten, was gewöhnlich ihr Sinn ist. Um einen kurzen Ausdruck zu haben,wollen wir sagen: die Wörter werden in der ungeraden Rede ungerade gebraucht, oder haben ihre ungerade Bedeutung. Wirunterscheiden demnach die gewöhnliche Bedeutung eines Wortes von seiner ungeraden und seinen gewöhnlichen Sinn vonseinem ungeraden Sinne. Die ungerade Bedeutung eines Wortes ist also sein gewöhnlicher Sinn. Solche Ausnahmen mußman immer im Auge behalten, wenn man die Verknüpfungsweise von Zeichen, Sinn und Bedeutung im einzelnen Fallerichtig auffassen will. Frege (1892: 28)

Frege believed that the referent of a sentence is its truth-value, the True or the False. The Gedanke or thought expressed is itsSinn. The referent of “that the planetary orbits are circles” is the Gedanke; that is what is believed. But since the Gedanke isthe Sinn of the sentence, its components are themselves Sinne, and hence must be the references of the component parts ofthe sentence following the “that” clause. [footnote omitted]So there is a reference shift in indirect contexts. Since the reference must be determined in some way, there has to betherefore not only an indirect reference but also apparently an indirect sense. As far as I know Frege does not ever explicitlyconsider iterations of “that” clauses, such as, for example, “We should remember that Copernicus believed that theplanetary orbits are circles”, and so on for arbitrary iterations. If we do consider such iterations, the familiar consequence isthat Frege is committed to a hierarchy of doubly oblique indirect referents and senses, triply oblique, and so on.

Kripke (2008: 183)

• Bäuerles Problem Bäuerle (1983), Percus (2001), Keshet(2010a, b)[a] Alle Nationalspieler wohnen in einem 5-Sterne-Hotel[sollte] ambig sein zwischen[b] Für alle Nationalspieler x gilt: es gibt ein 5-Sterne-Hotel y, so dass x in y wohnt[c] Es gibt ein 5-Sterne-Hotel y derart, dass für alIe Nationalspieler x gilt, dass x in y wohntWenn nun [a] mit der intendierten Lesart [c] in einen Glaubenskontext eingebettet wird, z.B in[d] Georg glaubt, dass aIle Nationalspieler in einem 5-Sterne-Hotel wohnen,dann ist es über Skopus nicht möglich, die allquantiftzierte NP transparent und die andere opak sein zu lassen, denn eine sol-che Lesart gibt dem Allquantor weiten Skopus über den Existenzquantor, was [c] widerspricht. Warum aber sol1te es nichtGegenstand von Georgs Glauben sein, von gewissen Herren (die Georg selbst nicht als die Nationalspieler erkennt) zu glau-ben, dass es genau ein Hotel gibt, in dem sie alle wohnen. […] Auch ist das Problem durchaus nicht auf Glaubenskontextebeschrankt, sondem betrifft ganz allgemein das Hineinquantifizieren in nicht-extensionale Kontexte. Bäuerle (1983: 124)

… und verwandte PhänomeneSingularisches de reGeheimpolizisten untersuchen die verdächtigen Aktivitäten einer angeblichen Untergrundzelle in derMusikhochschule und haben bereits einen Verdächtigen verhaftet, den sie für einen Kommunisten halten, obwohl erin Wahrheit ein Komponist ist. Während der Tatzeit hat Hausmeister Syd eine Person eiligst das Gebäude verlassensehen. Die Polizei lädt ihn daher zu einer Gegenüberstellung, an der neben dem Verdächtigen fünf unschuldigePolizisten teilnehmen – von denen Syd einen sicher identifiziert. Inspektor Norman, der zu spät eintrifft, verwechseltseinen Kollegen mit dem Verdächtigen:(1) Norman denkt, dass Syd gesehen hat, dass der Polizist aus dem Gebäude rannte.

Pluralisches de re[bus]Geheimpolizisten untersuchen die verdächtigen Aktivitäten einer angeblichen Untergrundzelle in derMusikhochschule und haben bereits zwei Verdächtige verhaftet, die sie für Kommunisten halten, obwohl sie inWahrheit Komponisten sind. Während der Tatzeit hat Hausmeister Syd zwei Personen eiligst das Gebäude verlassensehen. Die Polizei lädt ihn daher zu einer Gegenüberstellung, an der neben den Verdächtigen zehn unschuldigePolizisten teilnehmen – von denen Syd zwei sicher identifiziert. Inspektor Norman, der zu spät eintrifft, verwechseltseine Kollegen mit dem Verdächtigen:(2) Norman denkt, dass Syd gesehen hat, dass die beiden Polizisten aus dem Gebäude rannten.

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Mittlerer Skopus Abusch (1993)Geheimpolizisten untersuchen die verdächtigen Aktivitäten einer angeblichen Untergrundzelle in der Musikhoch-schule und haben bereits zwei Verdächtige verhaftet, die sie für Kommunisten halten, obwohl sie in WahrheitKomponisten sind. Während der Tatzeit hat Hausmeister Syd eine Person eiligst das Gebäude verlassen sehen. DiePolizei lädt ihn daher zu einer Gegenüberstellung, an der neben den Verdächtigen zehn unschuldige Polizistenteilnehmen – von denen Syd einen sicher identifiziert. Inspektor Norman, der zu spät eintrifft, verwechselt seinenKollegen mit dem Verdächtigen:(3) Norman denkt, dass Syd gesehen hat, dass ein Kommunist aus dem Gebäude rannte.

Bäuerle-LesartenGeheimpolizisten untersuchen die verdächtigen Aktivitäten einer angeblichen Untergrundzelle in derMusikhochschule und haben bereits zwei Verdächtige verhaftet, die sie für Kommunisten halten, obwohl sie inWahrheit Komponisten sind. Während der Tatzeit hat Hausmeister Syd eine Person eiligst das Gebäude verlassensehen. Die Polizei lädt ihn daher zu einer Gegenüberstellung, an der neben den Verdächtigen zehn unschuldigePolizisten teilnehmen – von denen Syd zwei sicher identifiziert, ohne sich zwischen ihnen entscheiden zu können.Inspektor Norman, der zu spät eintrifft, verwechselt seine Kollegen mit den Verdächtigen:(4) Norman denkt, dass Syd bestätigt hat, dass ein Kommunist aus dem Gebäude rannte.(4') Norman denkt, dass Syd bestätigt hat, dass ein Polizist aus dem Gebäude rannte.

(5) Syd sieht, dass jedes Bandmitglied duscht.

(5a) in situ

(b) weiter Skopus

(c) Bäuerle-Lesart

Deskriptive Generalisierung Saarinen (1979), Cresswell (1990), Schlenker (2006)

Wenn eine Lesart ist,

dann auch:

Generalisierung X Percus (2001: 201)(47a) Syd hat gesagt, dass jeder Nachbar von Emily ein Bandmitglied ist.(b) #

Bäuerle-EffektWenn

(β1) in situeine Lesart ist, dann auch:

(β2) Bäuerle-Konstellation

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1. Extension und Intension Carnap (1947), Montague (1970)Grobcharakterisierung• Jeder Ausdruck besitzt (mindestens) zwei semantische Werte, seine Extension und seine

Intension, die zwei kommunikative Funktionen sprachlicher Bedeutung abdecken:Gegenstandsbezug (Referenz) und Inhalt (Informationsgehalt).

• Die Intension eines Ausdrucks umfasst seine möglichen Extensionen, seine Extension wirdrelativ zu einem Referenzpunkt im Logischen Raum bestimmt.

• Wenn es die Kompositionalität erfordert, darf die Intension als Extension fungieren.Fregesche Kompositionalität

Zwei Versionen• Stark: Extensionen sind (Stellvertreter von) Referenten; Intensionen sind (Stellvertreter von)

Inhalte(n).(6a) extw(Gottlob) = Frege = ρw(Gottlob) Referent(b) extw(Bertie) = {A⊆D | Russell ∈ A}; ρw(Bertie) = ι(∩(extw(Bertie))) Stellvertreter

• Schwach: Extensionen helfen, die Referenten von (möglicherweise anderen, größeren)Ausdrücken festzulegen; Intensionen helfen, die Informationsgehalte von (möglicherweiseanderen, größeren) Ausdrücken festzulegen.

(7a) int(ernsthaft) = extw(Ernsthaftigkeit) = P interner Wert(b) ρw(Ernsthaftigkeit) = P; ernsthaft ∉ dom(ρw) externer Wert

2. Indirekte Deutung… mit Parametern (IL) Montague (1970)

| ernsthaft | = E ∈ Cone t

Charakteristika• IL-Übersetzungen natürlichsprachlicher Ausdrücke denotieren Extensionen relativ zu einem

gegebenen Punkt im Logischen Raum.• Intensionen werde durch (Funktional-) Abstraktion von diesen Punkten abgeleitet, was durch

den Hütchen-Operator ‘^’ ausgedrückt wird.• Der Denotationsraum umfasst Extensionen aller Typen: Wahrheitswerte (Typ t), Individuen

(e), funktionale Extensionen (ab), welche Extensionen (eines Typs a) Extensionen (eines Typsb) zuordnen, sowie Intensionen (sa) – aber keine Punkte des Logischen Raums oderFunktionen mit Werten im Logischen Raum.

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… mit Variablen (Ty2) Groenendijk & Stokhof (1982)| ernsthaft | = E(i), wobei E ∈ Cons ( e t )

Charakteristika• Ty2 -Übersetzungen natürlichsprachlicher Ausdrücke sind offene Formeln mit einer freien

Variablen i ∈Vars , die den Referenzpunkt denotiert.• Intensionen werden durch λ-Abstraktion von dieser Variablen abgeleitet.• Neben den Extensionen umfasst der Denotationsraum Objekte überflüssiger Typen: Punkte im

Logischen Raum (s), sowie Funktionen von Denotationen in den Logischen Raum (z.B. (se)s).

(9)

Vergleich• Jede IL-Formel α kann durch eine Ty2-Formel α∗ ausgedrückt werden, in der eine (feste) Ty2-

Variable i den Referenzpunkt repräsentiert.• Nicht jede Ty2-Formel β ist einem α∗ äquivalent. Insbesondere kann (a) β außer i weitere freie

Variablen des Typs s enthalten – z. B. β = [i = j], wobei i ∈ Vars ; (b) β freie Variablen oderKonstanten überflüssiger Typen enthalten – z. B. β = [f = f], wobei f ∈ Vare s; (c) β selbst voneinem überflüssigen Typ sein – z. B.: β = [λi. i].

• Formeln β, die unter eine der Bedingungen (a)–(c) fallen, denotieren keine Extensionen undsind daher irrelevant für die Theorie von Extension und Intension.

• Alle relevanten Ty2-Formeln sind in IL ausdrückbar. Gallin (1975) [für Typ t], Zimmermann (1989)• Eine Ty2-Übersetzung befindet sich genau dann im Einklang mit der Theorie von Extension

und Intension, wenn sie in IL ausdrückbar ist.

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3. Bäuerle-Konstellationen in der indirekten Deutung

(10)

Zimmermann (2012)

Restrictor res Groenendijk & Stokhof (1982)

(11)

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4. Eine neue Lösung des Bäuerle-Problems(12a) Norman hört, dass Syd sieht, dass Emily spielt.(b) P(Norman, A(hört, P(Syd, A(sieht, P(Emily, spielt)))))

(c) Frege-Doktrin

=

Die Hierarchie der starren indirekten Intensionen Parsons (1981)

0: Extensions i.e.S. (für gegebenes i0)

1: Intensionen

2: In-Intensionen

3: In-In-Intensionen…

(13a) Norman hört, dass Syd sieht, dass jedes Bandmitglied duscht.(b) H0(n,^ S1(^s, ^^ ∀(B)(D))) Zimmermann (bald): ‘baroque compositionality’≡ H (n,^ S(s, ^ ∀(B)(D))) wobei H0 = H und S1 = λ π. λf. S(∨ f , ∨ π) (c) Hi 0(n, λi. Si 1(λi. s, λi. λi. ∀(Bi )(Di )))≡ Hi 0(n, λj. Sj 1(λj. s, λj. λk. ∀(Bk )(Dk )))≡

(d)≡ Hi 0(n, λj. Sj 1(s, λj. λk. ∀( Bj )(Dk )))

Von starren Intensionen …

… zu verdrehten Sinnen:

Zitierte LiteraturAbusch, Dorit (1993): ‘The Scope of Indefinites’. Natural Language Semantics 2, 83–135.Bäuerle, Rainer (1983): ‘Pragmatisch-semantische Aspekte der NP-Interpretation’. In: M. Faust et al. (eds.), Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachtypologie

und Textlinguistik. Tübingen. pp. 121–131.Carnap, Rudolf (1947): Meaning and Necessity. Chicago.Cresswell, Maxwell J. (1990): Entities and Indices. Dordrecht.Feferman, Anita (1993): From Trotsky to Gödel. Natick, MA.Frege, Gottlob (1892): ‘Über Sinn und Bedeutung’. Zs. f. Phil. & phil. Kritik 100, 25–50.Gallin, D. (1975): Intensional and Higher-order Modal Logic. Amsterdam.Groenendijk, Jroen; Stokhof, Martin (1982): ‘Semantic Analysis of Wh-Complements’. L&P 5, 175–233.van Heijenoort, Jean (1967): From Frege to Gödel. Cambridge, MA.Keshet, Ezra (2010a): ‘Split Intensionality: A new Scope Theory of de re and de dicto’. L&P 33, 251–283.– (2010b): ‘Possible worlds and wide scope indefinites: A reply to Bäuerle 1983’. Ling. Inq. 41, 692–701.Kripke, Saul: ‘Frege’s Theory of Sense and Reference: Some Exegetical Notes’. Theoria 74 (2008), 181–218.Parsons, Terence (1981): ‘Frege’s Hierarchies of Indirect Senses and the Paradox of Analysis’. In: P. French et al. (eds.), Midwest Studies in Philosophy VI:

The Foundations of Analytic Philosophy. Minneapolis. pp. 37–57.Percus, Orin (2001): ‘Constraints on Some Other Variables in Syntax’. Nat. Lg. Sem. 9, 173–229.Montague, Richard (1970): ‘Universal Grammar’. Theoria 36, 373–398.Saarinen, Esa (1979): ‘Backwards-looking operators in tense logic and in natural language’. In: J. Hintikka et al. ( eds.), Essays on Mathematical and

Philosophical Logic. Dordrecht. 341–367.Schlenker, Philippe (2006): ‘Ontological Symmetry in Language: A Brief Manifesto’. Mind & Lg. 21, 504–539.Zimmermann, Thomas Ede (1989): ‘Intensional logic and two-sorted type theory’. JSL 54, 65–77.– (2012): ‘Equivalence of Semantic Theories’. In: R. Schantz (ed.), Prospects for Meaning. Berlin. pp. 629–649.– (bald): ‘Fregean Compositionality’. In: D. Ball, B. Rabern (eds.), The Science of Meaning. Oxford.