VEREIN Nr. 3 · Mai / Juni 2014 C 6883 DER HAMBURGER E.V. · PDF fileSeemanns-Chor...

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VEREIN DER HAMBURGER E.V. vormals Verein geborener Hamburger e.V. C 6883 Nr. 3 · Mai / Juni 2014 VUN DÜT UN DAT IN HOCH VUN DÜT UN DAT IN HOCH UN UN PLATT PLATT www.vereinderhamburger.de Foto: Hamburger Bilderkontor

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VEREINDERHAMBURGERE.V.vormals Verein geborener Hamburger e.V.

C 6883Nr. 3 · Mai / Juni 2014

V U N D Ü T U N D A T I N H O C HV U N D Ü T U N D A T I N H O C H U NU N P L A T TP L A T T

www.vereinderhamburger.de

Foto: Hamburger Bilderkontor

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Verein der Hamburger e.V.

VEREINDER

HAMBURGERE.V.

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INHALTSVERZEICHNIS

Internes und Termine S. 2-5

Berichte, Geschichten

und Unterhaltung S. 6-19

Aufnahmeantrag S. 20

IMPRESSUMVerein der Hamburger e.V.

Mitglied im Verein Plattdüütsch in Hamborg e.V.

und im ZA Hamburgischer Vereine r.V.

Herausgeber: Verein der Hamburger e.V.

1. Vorsitzender: Detlev Engel

Wagrierweg 25, 22455 Hamburg,

Telefon: 040-73 67 16 50

Telefax: 040-18 09 33 83

2. Vorsitzender: Dirk Drunagel

Ohlstedter Straße 29, 22397 Hamburg,

Telefon: 040-605 17 47

Telefax: 040-60 55 02 02

Ehrenvorsitzender: Willy Prestin

Redaktion: Peter Michael Prestin,

Graf-Otto-Weg 15, 22457 Hamburg.

Telefon / Telefax: 040-550 76 12

E-Mail: [email protected]

Archiv: Wittenkamp 1, Öffnungszeiten jeden

4. Mittwoch im Monat von 10.00-12.00 Uhr,

Telefon: 040-692 97 96

Vereinskonto: Hamburger Sparkasse

IBAN: DE38200505501280125905

BIC: HASPDEHHXXX

Internet: http://www.vereinderhamburger.de

Produktion und Druck: Lütcke & Wulff

Druckerei und Verlag, Medienzentrum

Hamburg, Rondenbarg 8, 22525 Hamburg,

Telefon: 040-23 51 29-0 / Telefax: -77

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.luewu.de

http://www.medienzentrum-hamburg.de

Namentlich gekennzeichnete Artikel

geben nicht unbedingt die Meinung

des Vorstandes wieder.

Textkürzungen vorbehalten.

Redaktionsschluss für die

nächste Ausgabe: 31. Mai 2014

Texte und Beiträge bitte an [email protected] oder

Telefax: 040/550 76 12 senden.

Bilder bitte ausschließlich im jpeg-Format (.jpg) senden.

Texte können aus Word (.doc, .rtf) oder als PDF (.pdf) verarbeitet werden.

Bilder bitte nicht in den Text einfügen, sondern separat senden.

Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu selektieren. Eine Garantie auf

Veröffentlichung besteht nicht (ausgenommen sind hier vereinsinterne

Angelegenheiten). Alle eingeschickten Texte und Bilder müssen frei

von Copyright-Ansprüchen Dritter sein. Sollten Texte und Bilder

mit einem Copyright versehen sein, können diese nur mit schriftlicher

Genehmigung des Copyright-Inhabers veröffentlicht werden.

Die Redaktion

Als neue Mitglieder begrüßen wir

im Verein der Hamburger e.V.

Mitgliedsnummer Name

• 214801 . . . . . . . . . . . . . • Susanne Bottke• 214004 . . . . . . . . . . . . . • Wolfgang Lietz

Liebe neue Freunde, wir wünschen,dass Ihr Euch bei uns wohlfühlt.

I N E I G E N E R S A C H E

Wer hilft mir weiter ?MitgliederverwaltungInge Wulff oder Tel.: (040) 551 41 96Otto Rosacker Tel.: (040) 32 59 67 54

Seemanns-Chor HamburgHorst Mielke Tel.: (04102) 45 77 78

AkkordeonorchesterMargot Homes Tel.: (040) 643 86 71

Ausschuss für kulturelle AngelegenheitenHorst Bopzin Tel.: (040) 41 35 58 51

Ausschuss für kommunale Angelegenheiten Dirk Drunagel (in Vertretung) Tel.: (040) 6 05 17 47

Werbe- und AufnahmeausschussHelga Joerss Tel.: (040) 539 11 66

KassenführungGünther Dienelt Tel.: (040) 89 54 02Hildegard Dehlwisch Tel.: (04101) 589 99 75

ZeitschriftenzustellungPeter Michael Prestin Tel.: (040) 5 50 76 12

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Verein der Hamburger e.V.

3VEREINDERHAMBURGERE.V.

Geburtstagsliste– ab dem 60. Lebensjahr –

Mai24.05. Margot Meier 7524.05. Franz Gebel 7525.05. Gitta Kohlert 65

Juni14.06. Dieter Pfeil 75

Herzlichen Glückwunschzum Geburtstag unseren

Geburtstagskindern.– Der Vorstand –

Wir veröffentlichen dieGeburtstage unserer Mitglieder

ab dem 60. Geburtstag auf 0 und 5.Ab dem 90. Geburtstag jedes Jahr.

Versammlungam Montag, den 12. Mai 2014 um 18.00 Uhr im Luisenhof

(direkt am U-Bahnhof Farmsen)Das „CHARDAS ENCEMBLE“

erfreut uns mit Gesang und Schauspiel.

Versammlungam Montag, den 23. Juni 2014 um 18.00 Uhr im Luisenhof

(direkt am U-Bahnhof Farmsen)Jochen Wiegandt mit seiner Laute bringt Hamburglieder.

Mehr über Jochen Wiegandt siehe unten.

In den Monaten Juli und August finden keine Versammlungen statt.Reisen und Führungen sind davon nicht betroffen.

Die Vereinskrawatten

sind weiterhin zu erwerben:

Dunkelblau mit dem Vereinsemblem

in bester Qualität.

Bitte bestellen und kaufen

bei unserem Ersten Vorsitzenden

Detlev Engel (040/73 6716 50)

Der Preis für das gute Stück: 20,– Euro.

Jochen Wiegandt

kommt !Auf unserer Mitgliederversamm-lung am 23. Juni 2014 um 18.00Uhr im Louisenhof (direkt amBahnhof Farmsen), haben wir dieEhre Jochen Wiegandt zu be-grüßen.

Jochen Wiegandt versteht sich alsNachfolger der legendären Ham-burger Volkssänger. Ihm ist es mitviel Liebe zur Sprache, zur Ge-schichte und zu den Menschen ge-lungen, die schönen alten Liederfür unsere schnelle Zeit zu bewah-

ren. Als Musiker, Liedersammler und Autor präsentiert er Traditionelles auf CD’s und Bühnen,in Büchern, TV- und Radiosendungen. Außerdem schreibt er auch immer wieder Eigenes: von„Chansongs“ bis „Plattblues“.

Schon 1965 tauchte die Musik im Leben von Jochen Wiegandt auf. Damals spielte er mitSchulfreunden im Posaunenchor, Kantorei, Jazzband und Skiffle-Group. 1975 gründet er dielegendäre Gruppe „Liederjan“. Seit 1983 ist er erfolgreich mit Soloprogrammen unterwegs,die stets Eigenes mit Traditionellem, Deftiges mit Ernstem und Historisches mit Alltäglichemverbinden. Immer ist das Mitsingen erwünscht. 2005 erhielt Jochen Wiegandt den Nieder-deutschen Literaturpreis. Von 1994 bis 2001 moderierte er auf N3 die Fernsehsendung „Bi uns to Hus“, und trat in weiteren TV-Musiksendungen auch mit eigenen Songs auf. Der-zeit ist er bei NDR 90,3 in den Sendungen „Wi snackt Platt“ und „Hamburger Hafenkonzert“tätig. Sein neues Buch erschien 2013: „Singen Sie Hamburgisch“! mit Liedern, vielen Abbil-dungen und „Liederatur“geschichte(n). Jochen Wiegandt hat damit nun ein Sing- und Lieder-buch für Hamburg herausgegeben, das neben den bekannten Schlagern unserer Stadt auchdie eingesandten Schätze der Aktion „Singen Sie Hamburgisch“ enthält.

Freuen Sie sich auf einen wunderschönen Abend. Gäste sind herzlich willkommen! Mehr überJochen Wiegand unter wwwwww..jjoocchheennwwiieeggaannddtt..ddee und wwwwww..ssiinnggeennssiieehhaammbbuurrggiisscchh..ddee

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Auf unserer Mitgliederversammlung im Märzwurde das Publikum regelrecht verzaubert.Der Hamburger Zauberer „Horsini“ gab seineMagic Show zum Besten.

Vorweg gleich die Kritik des Abends: einfachsuper! Mit viel Humor präsentierte Horsini,alias Peter Horstmann, sein Können. Es istimmer wieder verblüffend, solche Zauber-shows life zu sehen und man stellt sich immerwieder die Frage: „Wie macht er das ?“

Das Publikum wurde mit einbezogen und sokonnte man dem Magier direkt auf die Fingerschauen. Doch die waren so professionell undflink, dass es unmöglich war hinter die Trickszu kommen. Dem Zauberer zufolge brauchtes nur etwas „Maggie“ und schon „löpt datall'ns wie von alleen!“

Ich hatte ebenfalls die Ehre, von Horsini aufdie Bühne gebeten zu werden und konnte

sogar etwas gewinnen. Allerdings war es nurdie Erkenntnis, dass ich mich dann doch fürdie falsche Hand entschieden hatte und die500,– Euro beim Magier blieben.

Doch Horsini ist nicht nur ein Zauberer – nein,er ist auch ein hervorragender Bauchredner.Mit dem Raben Friedolin zeigte Horsini seinKönnen. Doch als er dann noch zwei Zu-schauer zu seinen Bauchrednerpuppenmachte, gab es für das Publikum kein Haltenmehr. Der Saal tobte vor Vergnügen.

Um den großen Freddy Quinn an dieser Stelle zu zitieren sage ich „Junge komm' baldwieder“.

Wer mehr über den großen „Horsini“ erfahrenmöchte und ihn vielleicht für sein Jubiläum,Hochzeitsfeier oder Weihnachtsfeier buchenmöchte, der schaue unter:

www.horsini-show.de

Verein der Hamburger e.V.

VEREINDER

HAMBURGERE.V.

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Stadtrundgang durch St. Pauli

Am Donnerstag,den 19. Juni 2014 um 15.00 Uhr.Treffpunkt: U-Bahn U3 St. Pauli,

Ausgang Reeperbahnum 14.50 Uhr.

Wir gehen mit Frau Karsten-Lichtnicht nur durch das Rotlichtviertel,sondern schauen uns auch die mo-derne Architektur und das Brau-hausviertel an. Den Rundgang be-enden wir bei der St. Pauli Kirche.Dauer der Führung ca. 1 bis 2 Stun-den. Die Führungskosten betragen6,– Euro und sind von jedem Teil-nehmer selbst zu entrichten.

Anmeldung bei Helga Joerss, Telefon: 040/539 11 66 oder auf den Versammlungen.Begrenzte Teilnehmerzahl!

H A M B U R G E R L E R N E N H A M B U R G K E N N E N

Horsini war da !

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Verein der Hamburger e.V.

5VEREINDERHAMBURGERE.V.

Man sagt, wer sich mit der Vergan-genheit beschäftigt, wird alt. Aberdas kann dem Autor nicht passie-ren. In diesem Artikel wollen wiruns mit einem Thema aus der Ver-gangenheit des Vereins beschäfti-gen: Den Vereinsreisen.

Als die in den fünfziger Jahren so beliebten Kaffeefahrten langsambei sinkenden Mitgliederzahlenweniger wurden, sollte etwasNeues her. Mit der Idee, einmalmehrtägige Reisen ins nahe Aus-land zu unternehmen, wurden wir anfangs nur belächelt. Man war festdavon überzeugt – das wird nichts.

Trotzdem wurde ein Versuch ge-startet. Die Niederlande waren1960 und 1961 unser erstes Ziel. Eswar ein voller Erfolg. Wir fuhrennicht mit einem, sondern mit je-weils drei Bussen. Aber es vergin-gen noch viele Jahre, bis diese Ideewieder aufgenommen wurde. EinAnstoß unseres leider viel zu frühverstorbenen Freundes HubertKrohn brachte den Stein wieder insrollen.

Erst ab 1990 haben wir dann in denkommenden Jahren 55 Reisen aus-geschrieben. Fünf der Reisen ka-men aus verschiedenen Gründennicht zur Ausführung. Aber 50Reisen haben wir gemeinsam un-ternommen.

24 Reisen in Deutschland, 15 Rei-sen in die Niederlande und Belgien,3 Reisen nach Österreich, 2 Reisennach Ungarn und 5 Tagesreisen zuZielen im Inland. Wir denken esgab im Laufe der Jahre viel zusehen. In den kommenden Zeilenwollen wir noch einmal an Einigeserinnern.

24 Inlandsreisen haben wir ge-macht. Dabei denken wir ganz be-sonders an unsere Reisen zumSchlachtebüfett in Sembzin an derMüritz. Es waren im Rückblick be-trachtet recht gemütliche Stunden.Auch haben wir einige Attraktionin Mecklenburg kennengelernt. Seies der Affenwald und die Sommer-rodelbahn in Malchow oder denWeihnachtsmarkt in der Bolle-wickscheune und der Bärenwald.

Diese 24 Inlandsreisen führten unsdurch die verschiedensten Bundes-länder. Die Schwäbische Alb, dasAltmühltal, die Rhön, der Spessart,das Weserbergland, der Spreewaldund die Lausitz, Sachsen, sowie der Schwarzwald. Wir besuchtendie Städte München und Dresdenund unternahmen eine Reise an dieMosel. Ortskundige Führungen er-klärten uns die Sehenswürdigkei-ten.

Aber nicht nur Deutschland habenwir bereist, auch das Ausland kamnicht zu kurz. 15 Reisen machtenwir allein in die Niederlande undBelgien. Dort galt unser Interessedem Kampf der Niederländer mitdem Wasser. Eindrucksvoll warendie Schleusenanlagen in Rotterdamsowie das Osterschelde-Sperrwerk.Der Anlass zum Bau der Sperr-werke war die Sturmflut von 1953bei der 1835 Menschen ihr Lebenverloren. Durch die Sperrwerkewurde die Küstenlinie von 355 kmauf 60 km verkürzt.

Stadtführungen fanden statt inAmsterdam inklusive Grachten-rundfahrt und in Rotterdam miteiner Hafenrundfahrt. Etwas ganzBesonderes waren die Austern-bänke in Yserke.

Weitere Reisen führten uns nachÖsterreich sowie Slowenien (Be-such der Postojna Höhle) mit derSchifffahrt auf dem Wörther Seeund dem Besuch der HauptstadtWien.

Noch zwei Reisen dürfen nichtvergessen werden: Die Fahrtenüber die Nockalmstraße und überdie Malta Hochalmstraße durchdas Tal der stürzenden Wasser. Alsweitere Auslandsreisen wollen wirdas Elsass (Frankreich) und Un-garn mit der Stadtrundfahrt in Bu-dapest nicht vergessen.

Diese Liste könnte man noch vielweiter führen. Aber es soll ja nurein Anstoß zur Erinnerung sein.Was bisher nicht erwähnt wurdesind diverse Tagesreisen nach Kap-peln, Schleswig, Bleckede, Wals-rode und Bad Zwischahn. So... nunaber Schluss.

Die letzte in dieser Reihe geplanteReise mussten wir leider absagen.Diese Reise wurde von unserenMitgliedern leider nicht angenom-men. Das Interesse war derart ge-ring (17 Anmeldungen), das es einenicht vertretbare, erhebliche Belas-tung der Vereinsfinanzen zur Folgegehabt hätte. Mit mehr Interessefür diese Reise hatten wir fest ge-rechnet, ging es doch in Gebiete,die noch in keinem unserer Pro-gramme enthalten waren.

Für uns stellt sich die Frage: Sollenwir weitermachen oder auf Fern-reisen verzichten? Eure Meinungist gefragt und ist uns wichtig.Schreibt uns was ihr davon haltet.Die Redaktion ist sehr interessiert.(Adresse siehe Impressum).

Willy Prestin

Reiserückblick in die Vergangenheit

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VEREINDER

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Güstern Obend weer ik in Theo-ter. Klock Middernacht to Huusun noch bannig opdreiht vun datStück. Nu sitt ik hier an’n Sünn-dagmorgen Klock teihn wedder inde U-Bahn un beleev ok Theoter.

Jeedeen, de rinnkümmt, hett enanner Rull. De twee Deerns to’nBispill op de letzte Bank: To loot utde Puuch, Colados op de een Sietun den Schminkbüdel op’n Schoot.Un denn warrt moolt, vun Neen-dörp bit Schlump. Dat sünd 15 Minuten. To’n Sluss noch en lüt-ten Strohl Rückwoter un denn

mit Schnattern un Kichern ruut.Ohhhhhhhh nee, Puffdifleur. Undat an’n freuhen Morgen. Ganz an-ners de beiden jungen Lüüd, de dornu rinnkoomt. Ohhauahauaha. Deharrn keen scheune Nacht. Dathett nich klappt, un nu is „ZOFF“.Een Rietsticken an un „PENG“knallt dat twüschen de beiden.Wenn du de lang genog ankiekendeist, kriggst Tähnpien.

Ober de Bühn is groot. De Mid-deldör geiht op: „Auf der Reeper-bahn nachts um halb eins, Tüdel-lüdellüüt.“ Jo, he hett den Tanknoch vull. No’n lütte Wiel hett hesik in’n Sloop sungen un gifft vil-licht noch’n „Hickser“ vun sick.Dat duurt bit de to Huus is! Lu-therothstraße: Gediegen, ober ikglööv, hier gifft dat noch vele Woh-

nungen ohn „Sanitäre Anlogen“.Wat de Nees an enen Sünndagmor-gen allens dörmoken mutt, ne oberok.

Huch, wat kümmt den dor ach-teran: De Deern treckt di villichten Snuut. De hett ja wol’n Zitroonutlutscht? Süht gräsig ut. Ik kieknochmol hen: Man in de Tünn, datis echt! Gräsig eenfach gräsig. Unde Hoor dorto. As ut’n Fettpott.Liften mien Deern, loot di üm al-lens in de Welt liften! Orrer, ist sevillicht op’n Weg no de Geister-bohn as Statistin? Dennso kümmt

de nächste Madam glieks mit: El-vira, die Dame ohne Unterleib.Twee Zentner! Un vun boben bitünnen tätowiert. Wow – so’n rich-tigen Brocken von Frau/Mann? Dat Gegendeel von düsse Deernssünd de Swattafrikoner, de jüm-mers in de Emilienstroot rin-koomt. Dor mutt wohl de Karksien, denn de mehrsten hebbt datGesangbook noch ünnern’n Arm.De Mannslüüd in’n feinen Tweernun Slips. De Kinner in witteStrümp, Lackschöh, bunte Kleederun bobento noch en pommelige,bunte Mütz op. Un denn de Fro-onslüüd! Dat is en Füerwark anFarven, eenmolig scheun anto-sehn. Stolt sünde se. Un dat torecht. Allens lacht und freit sik.Egentlich köönt de ok glieks anfan-gen to singen, ik mook mit.

Berliner Tor, U3 Fischmarkt pur.Dor warrt sleppt, sowat mutt manbeleevt hebben. Kisten, Kasten – allens op’n Hackenkiller un mitLarm und Gestikuleern wieder.Dat sünd allens Utlänners. Vun deDüütschen köfft keen 20 Kohl-köpp orrer 10 Kisten Tomaten? DeDüütsche hett villicht ’n Muckiop’n Arm un enen Rükelbusch förMama dorbi. De Utlänners nehmtdat ganze Afdeel in Besitz. Un de,de achtern sitt, mutt sienen Macker,de vörn sitt, ganz wat Wichtigesvertellen. Worüm he sik nich opden freen Platz gegenöver hensett,is mi

nich kloor. Argerlich an de Sook is,dat ik Ohropax vergeten heff.Scheun is dat mit de Touristen.Heuer ik glieks: „Nu gugge“ un „eivobibsch“, orrer: „Nun saje ichdoch Else, Hamburg liiecht am’mMeer“. Ik kumm denn jümmers inFohrt un vertell vun uns scheuneStadt. „Se lücht“ is notürlich dorbi.Schood, dat Stück is to Enn. Bar-dörp, ik mutt rut, mien Radio-sendung fangt an. Oh, binoh harrik de Restauration vergeten: Döner,Chips, Croissant, Melk, Cola,Beer. Allens ward drunken un fre-ten. Dat kleckert un rüükt un dukannst vun Glück seggen, wenndien Tüüch keen Placken kriggt.„Tjä, un worüm geihst du dennöberhaupt noch in’t Theoter?“warr ik froogt? Dat is mien nächsteGeschicht. Silke Frakstein

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Dat weer wedder’n wunnerscheu-nen Obend, „25 Johr Faxenmoker“.Ik gleuf wat dor to sehen weer, dathett de Tokiekers good gefullen, soas dat schient hett. Een buntes Pro-gramm op Hooch un op Platt. Lüttevergneugliche Stücken, dat Beste utde letzten fiefuntwintig Johr.

De Speelers hebbt sik ok all origMeuch geven un klappt hett dat, soas mi dücht, ok allens. De Obendweer good besocht, un de Lüüdhebbt jümmer Spoos hatt. Dat hettsik in Hamborg un ümto wull rüm-schnackt, dat de „Faxenmoker“vun den „Verein der Hamburger“,jümmer Sook good moken doot unmit veel Spoos bi de Sook sünd.Veelen Dank an all de Lüüd vör unachter de Kulissen, mookt all wie-

der so. Jo, Volker hett in de Tiedwo he dat Leit harr, as Nofolgervun Rudolf Koch, düchtig wat opde Been stellt un de Stücken mitsien Lüüd good ineuft.

Noch mol veelen Dank an DiVolker för all de Meuch un Arbeitdat sowat jo moken deit, is gornichso licht jümmers wedder wat to fin-nen wat interessant un vergneug-lich is un wat ok speelt warrn kann.Man een hett ok jümmers markt,dat Volker dat veel Spoos mookthett.

Op den Obend in Februar mit de„Faxenmoker“ elkeen Johr, dorhett een sik al lang op freit. Volkerhett dat Zepter jo nu ut de Hanngeven un wi freit us all, dat Jutta datnu wiedermoken deit. Ik gleuv, wiwarrt noch all veel Spoos mit de„Faxenmoker“ hebben. Jutta veel

Glück un Erfolg un to, toi, toi, förde tokomen fiefuntwintig Johr mitde „Faxenmoker“

Hans-Joachim Mähl

De FaxenmookerWi sünd de Faxenmooker,

wi speelt för jeden wat,wi mookt lütt beeten Theoter,

mol wat tum Lachen,mol wat för’t Hatt.Hamborger Oort

wüllt wi jo wiesen,mol beeten defdig, mol beeten liesen,

wi dat bi uns in Hamborg so is,hier bi uns in Hamborg an de Küst.

Jochen Mähl

Ausgewählte Veranstaltungen*)

OHNSORG STUDIOAb 3. Juni 2014

wieder im Programm:

DE CHORPROOVFarce von Dietmar Bittrich

Plattdeutsch von Gerd MeierInszenierung: Sandra KeckMit Tanja Bahmani, Tanja

Rübcke, Horst Arenthold, MarkDerichs, Wolfgang Sommer,

Stefan Hiller, Mischa Schumann.

*) das komplette Programm unter:

www.ohnsorg.de

Irrtum und Änderungen vorbehalten.

Premiere am 1. Juni 2014,19.00 Uhr, Großes Haus:

DE NERVBÜDELKomödie von Francis VeberPlattdeutsche Erstaufführung

Hochdeutsch vonDieter Hallervorden

Plattdeutsch von Frank GrupeRegie: Dirk Böhling

Mit Birte Kretschmer, ChristianRichard Bauer, Markus Gillich,

Erkki Hopf, Till Huster,Oskar Ketelhut.

Heidi-Kabel-Platz 1, Bieberhaus,

20099 Hamburg

Telefon: 040/35 08 03 0

Telefax: 040/35 08 03 43

E-Mail: [email protected]

WWW: www.ohnsorg.de

25 Johr Faxenmoker

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Vor 90 Jahren, am 1. April 1924,wurde mit dem Chilehaus eines derwohl spektakulärsten Büro- undGeschäftshäuser der Freien undHansestadt Hamburg fertigge-stellt. Es ist zu einem WahrzeichenHamburgs geworden. Das Kontor-haus wurde in den Jahren 1922 und1924 erbaut. Das Gebäude ist bei-spielgebend für den Backstein-expressionismus der 1920er Jahre.Mit seinen zehn Stockwerken undeiner Bruttogeschossfläche von36.000 m2 war es eines der erstenHochhäuser in Hamburg. Mit sei-ner an einen Schiffsbug erinnern-den Spitze noch Osten, ist es zueiner Ikone des Expressionismusder Architektur geworden.

Der Grund, auf dem das Chilehausheute steht, war eines der Ham-burger Gängeviertel. Die südlicheHamburger Altstadt wurde vomHamburger Brand von 1842 weit-gehends verschont. Ende das 19.Jahrhunderts entstanden einigekleinere Geschäftshäuser und 1894mit dem Dovenhof auch das ersteKontorhaus in Hamburg. Mit derCholeraepidemie 1892 wurde dieNotwendigkeit zur Sanierung undNeugliederung des Gebietes drän-

gender. Doch sollten noch rundzwanzig Jahre vergehen, bis mitder Sanierung des Gebietes begon-nen wurde. Die Planungen wurdenmaßgeblich von dem damaligenHamburger Oberbaudirektor FritzSchumacher (1869-1947) beeinflusst.Eine grobe Planskizze von 1912zeigt ein Gebiet zwischen der Stein-straße, Meßberg, Hopfensack, Kattrepel und dem Johanneswall,dem späteren Kontorhausviertel.Das eigentliche Baugrundstück desspäteren Chilehauses umgrenzt vonNiederndstraße, Burchardstraße,

Pumpen, Klingberg und Depenau,war 5.950 m2 groß.

Der Ankauf des Grundstückes er-folgte 1913 durch die Stadt undwurde 1921 vom Bauherrn erstei-gert. Der Bauherr war der Unter-nehmer Henry B. Sloman (1848-1931), der sein Vermögen durchden Handel mit Salpeter aus Minenin Chile erworben hatte. Miteinem Vermögen von 60 MillionenMark, war Sloman 1912 eine derreichsten Personen in Hamburg. InHamburg war es üblich, dass dieKontorhäuser Namen bekamen.Allerdings hatte bereits die Ree-derei Rob. M. Sloman ihr zwischen1908 und 1910 erbautes Kontor-haus „Slomanhaus“ benannt. Da-her entschied sich Sloman, seinKontorhaus „Chilehaus“ zu nen-nen, in Erinnerung an seine 32-jährige Tätigkeit in Südamerika.

Sloman ließ sich von mehreren Ar-chitekten Entwürfe ausarbeiten.Letztendlich entschied er sich fürden Architekten Fritz Höger(1877-1947). Fritz Höger hatte sichin Hamburg durch seine Bauten inder Mönckebergstraße (Rappolt-und Klöpperhaus) einen Namengemacht. Der Baubeginn fand am14. Mai 1922 statt und im Februar1924 erfolgte die Übergabe an denBauherrn.

Durch die Nähe zum Zollkanalund damit auch zur Elbe, war derUntergrund sehr weich. So muss-ten Eisenbetonpfähle mit Längenbis zu 16 m und einer Gesamtlängevon 18.000 m verbaut werden.Durch die Nähe zum Wasser muss-ten die Keller besonders abgedich-tet werden und der Heizungsraumwurde als beweglicher „Caisson“

Das Chilehaus – Ein Hamburger Wahrzeichen wird 90!

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9VEREINDERHAMBURGERE.V.

(Senkkasten) gebaut, der bei Spring-fluten aufschwimmen konnte.

Schon kurz vor der Übergabe anden Bauherrn wurde das Chilehausin den 1920er Jahren zu dem ammeisten abgebildeten Architek-turmotiv in Deutschland, das auchvon sehr vielen Künstlern in eige-nen Werken verarbeitet wurde.Dazu trugen die „Hausfotografen“von Fritz Höger maßgeblich bei.Carl und Adolf Dransfeld ausHamburg-Winterhude inzeniertendurch den Einsatz einer Spezial-

optik die Ostspitze des Chilehausesdramatisch. Durch eine Untersicht(von unten nach oben) wurde dieSpitze überzogen. Diesen Effekt er-reicht man mit einer starken Weit-winkeloptik und er wurde bis zumheutigen Tag unzählige Male ko-piert. Der ehemalige Leiter derHamburger Denkmalpflege, Man-fred F. Fischer (*1936), hat es ein-mal so formuliert: „Nicht dasChilehaus als Architektur, sonderndas Foto von ihm hat Kunstge-schichte geschrieben. Die erfun-dene Wirklichkeit ist stärker als die

Realität.“ Seit 1983 steht das Chi-lehaus unter Denkmalschutz undwurde im Jahre 1999 auf die „Ten-tativ List“ (Nominierungsliste) fürdas UNSECO-Welterbe gesetzt.

Bis um die Mitte der 1980er Jahrewar das Chilehaus im Besitz derFamlie Sloman. 1990 erwarb es derschwedische Privatinvestor T.Karl-sen. Heute ist es im Besitz des Im-mobilienfonds der Union Invest-ment Real Estate GmbH. Zwi-schen 1991 und 1993 wurde dasChliehaus aufwendig saniert.

Mit der Verabschiedung der„Richtlinie für die Bildung und Er-ziehung in Vorschulklassen“ legtedie Freie und Hansestadt Hamburgim Jahre 2005 den Grundstein fürden aktuellen Sachstand.

Mit dem „Rahmenplan Nieder-deutsch“ und der Neueinführungdes Unterrichtfaches Nieder-deutsch im Schuljahr 2010/2011 anzehn Grundschulen in den ländli-chen Regionen der Hansestadt, hatHamburg ein Optionsmodell ein-gerichtet, das die mit der Ratifizie-rung der Charta übernommeneVerpflichtung erfüllt, Nieder-deutschunterricht als „integrieren-den Teil des Bildungsplans“ vorzu-sehen. (…) Am 12. Dezember 2012hat die Fachkommission der Schul-behörde den Beschluss zur Fortset-zung des Rahmenplans für weiter-führende Schulen bekräftigt. Dasheißt, das im Schuljahr 2013/2014zwei Rahmenpläne für die Stadt-teilschule (5. bis 11. Klasse) und fürdas Gymnasium (5. bis 10. Klasse)vorliegen. Diese werden zum

Schuljahr 2014/2015 in Kraft tre-ten. Sie gelten dann für die 5. Jahr-gangsstufe und wachsen – gemäßhamburgischem Schulgesetz – mitjedem Folgejahr eine Jahrgangs-stufe auf. Der Niederdeutschunter-richt gestaltet sich wie modernerFremdsprachenunterricht.

Bislang wurden an den Schulen ver-einzelt Plattdeutsch-AGs angebo-ten, die häufig dazu dienten, dieSchülerinnen und Schüler auf jähr-lich stattfindenden plattdeutscheVorlesewettbewerbe vorzuberei-ten. (…) Eine der Schulen, an denenNiederdeutsch unterrichtet wird,ist die Aueschule-Finkenwerder. Inden Jahrgängen 1 und 2 steht eineUnterrichtstunde und in den Jahr-gangsstufen 3 und 4 stehen zweiUnterrichtstunden Niederdeutschauf der Stundentafel. (…) Das Ver-stehen des Plattdeutschen machtden Kindern kaum Mühe. Sie ant-worten zunächst zwar auf Hoch-deutsch, was aber kein Hindernisdarstellt, da es darum geht sich indie Sprache einzuhören.

Es gibt feste Sprach- und Bewe-gungsstrukturen, die unterrichts-immanent und als Sprachcurricu-lum immer wieder vorkommen.(…) Die Schülerinnen und Schülerverstehen diese Anweisungen nacheiner gewissen Übungszeit und be-ginnen individuell mit dem Spre-chen der Phrasen. (…) Der Unter-richt im Fach Niederdeutsch ist si-cher mit Schwierigkeiten behaftet,da es an Lehrkräften mangelt, diedie Forderung nach der Einspra-chigkeit des Unterrichtes erfüllenkönnen. Andererseits liegen in derschulischen Verankerung der Spra-che große Chancen. So stellt geradeder regionale Bezug der Spracheeinen besonderen Lernanreiz dar.In Hamburg finden sich viele au-thentische Lerngelegenheiten undOrte, die den Schülerinnen undSchüler handlungsorientiertes undentdeckendes Lernen ermöglichen.

Quelle: Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache Nr.45:

Bundesraat för Plattdüütsch – Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch

(ISBN 978-3-7963-0395-1)

Nieges ut de Bundesraat för NederdüütschAuf dem Stundenplan: Plattdeutsch

Auszüge aus den Sachbestandsberichten der Länder über die Praxis des Plattdeutschunterrichts von Anja Meier

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Die Ruine der Hauptkirche St. Ni-kolai mahnt die Zukunft und ge-denkt den Opfern von Krieg undGewaltherrschaft zwischen 1933und 1945.

Die Wurzeln der Nikolaikirchegehen zurück in das Jahr 1195, alsGraf Adolf III nach langen Ver-

handlungen der Kirche ein Grund-stück schenkte, auf dem eine Ka-pelle erbaut wurde, die 300 Perso-nen Platz bot. Die Grundsteinle-gung der heutigen Nikolaikircheerfolgte am 24. September 1846und nach 17 Jahren waren die Bau-arbeiten soweit abgeschlossen, dassdie Kirche am 24. September 1863

eingeweiht werden konnte. DieBauarbeiten an dem 147,3 Meterhohen Turm, wurden im Jahre1874 abgeschlossen.

Bis 1877 war dieser Turm dashöchste Bauwerk der Welt, dannwurde die Kathedrale von Rouen(Frankreich) vollendet.

Noch heute ist der Turm der Niko-laikirche nach dem Fernsehturm,der zweithöchste in Hamburg. Am28. Juli 1943 wurde die Kirche imRahmen der „Operation Gomor-rah“ schwer beschädigt. Das Dachstürzte ein und verwüstete den In-nenraum.

Nach dem Krieg beschloss derHamburger Senat, die Kirche nichtwieder aufzubauen. Jedoch einig-ten sich 1951 der damalige Bürger-meister Max Brauer und der Kir-chenrat darauf, dass der Turm undder Chor stehen bleiben sollte.

Ein gemeinsamer Ausschuss vonSenat und Landeskirche entwick-elte die Idee, in der Ruine einMahnmal zu errichten. Die lang-wierigen Verhandlungen für des-sen Unterhalt konnten erst 1968abgeschlossen werden.

Der Stadt wurde das ehemalige Kir-chenschiffgelände übertragen undder Turm blieb Eigentun der Kir-che. Im Jahre 1993 wurde dasMahnmal St. Nikolai Mitglied derNagelkreuzgemeinschaft.

Das in der Turmhalle angebrachteNagelkreuz von Coventry ist einSymbol für das Anliegen „alte Ge-gensätze zu überwinden und nachneuen Wegen in eine gemeinsameZukunft zu suchen.“

Hamburg im Bild – Die Nikolaikirche

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Dresden und Hamburg sind, zu-mindest geografisch, untrennbardurch das Band der Elbe miteinan-der verbunden. Schon im 19. Jahr-hundert hatten die Handelsbezie-hungen zwischen den beiden Städ-ten so große Bedeutung erlangt,dass 1850 ein erstes HamburgerKonsulat eröffnet wurde. Dresdenwurde zuerst in einer Urkunde ausdem Jahr 1206 erwähnt und bereits10 Jahre später, ebenfalls in einerUrkunde, datiert auf den 21. Januar1216, als Stadt erwähnt. NachdemAltendresden 1685 komplett abge-brannt war, wurde es über mehrereJahrzehnte wieder aufgebaut underst 1732 als „Neu KöniglicheStadt“ vollendet. Unter FriedrichAugust I. (1670-1733), genannt„August der Starke“, errang Dres-den die kulturelle Bedeutung, diebis in die Moderne reicht.

Nach der November-Revolution1918 wurde Dresden Hauptstadtdes ersten Freistaates Sachsen. Da-mals gehörte Dresden zu den zehngrößten Städten in Deutschlandund war ein kulturelles und wirt-schaftliches Zentrum der Weima-rer Republik. 1868 wurde in Dres-den die Elbschifffahrtsgesellschaft„Die Kette“ gegründet. Bis 1935wurden Transportschiffe an langenKetten elbaufwärts befördert unddamit der Schiffsverkehr zwischenHamburg und Dresden erheblichbeschleunigt und intensiviert. Na-türlich darf auch Gottfried Semper(1803-1879) nicht unerwähnt blei-ben, ein Hamburger, der 1838 einesder Wahrzeichen Dresdens, dieSemper-Oper, erbaute.

Die Vereinbarung über die Städte-partnerschaft wurde zunächst am

14. Dezember 1987 in Dresden undam 16. Dezember 1987 in Ham-burg unterschrieben.

Vorher verhinderte die politischeLage in Europa, die wiederum mitdem Kalten Krieg in Wechselwir-kung stand, und die dadurch ent-standene „Hallstein Doktrin“, eineKontaktaufnahme. Diese „Hall-stein-Doktrin“ war von 1955 bis1969 eine außenpolitische Doktrinder Bundesrepublik Deutschland,welche die Aufnahme diplomati-scher Beziehungen zur DDR durchDrittstaaten als „unfreundlichenAkt“ gegenüber der Bundesrepu-blik betrachtete. So ist es nicht ver-wunderlich, dass Kontakt erst imKontext von Persestroika (= Um-bau Umgestaltung, Umstrukturie-rung) und Glasnost (= Offenheit,Transparenz) zustande kamen.

In vielen unserer auch heute noch gern zitierten plattdeutschenSprichwörter und Redewendun-gen spiegelt sich zum Teil nochdie Gedankenwelt unserer Vor-fahren wider. Sie sind damit aucheine wichtige Brücke aus der Ver-gangenheit in unsere Gegenwart.Hier ist wieder eine kleine Aus-wahl.

„Ik will Di wiesen wo deMuurmann dat Lock loten hett“

(Ich will Dir zeigenwo der Mauermann das Loch

[die Tür] gelassen hat) Wenn ich jemanden aus dem Raumweisen möchte, kann ich diesesSprichwort benutzen. Es ist einglatter Rausschmiss.

„He hett Wehdoog in’n Geldbüdel“(Er hat Schmerzen im Geldbeutel)Wenn jemand knapp bei Kasse ist,wenig Geld hat, passt dieser Aus-spruch.

„De Fleeg an de Wand mooktem al vergrellt“

(Die Fliege an der Wandmacht ihn schon ärgerlich)

Wenn sich einer schon über Klei-nigkeiten ärgert, sagt man so etwas.

„He is sien Vadder op un dool“(Er ist seinem Vaterwie rauf und runter)

Er ist seinem Vater im Aussehenund im Charakter sehr ähnlich,will uns diese Redewendungsagen.

„Op’n groten Hoffheurt ok’n groten Sleef“ (Auf einem großen Hofgehört auch ein großer Kochlöffel/Knüppel )

Um einen großen Hof gut zu füh-ren ist eine strenge Hand notwen-dig, sagt uns dieses Sprichwort.

„De hett’n barg Knööv in deArms, man wat hett he in’n Kopp“

(Er hat viel Kraft in den Armen,aber was hat er im Kopf )

Wenn einer bei der Arbeit gut zu-packen kann, man aber den Ein-druck hat, dass es mit den geistigenQualitäten nicht so weit her ist,sagt man so etwas.

Wird fortgesetztHans-Joachim Mähl

Plattdeutsche Sprichwörter (26)

Hamburgs PartnerstädteTeil 3 – Dresden

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Seit dem Frühsommer 1985 bestan-den zwischen Dresden und Ham-burg Kontakte und Bemühungenum eine Städtepartnerschaft. Eswar die Elbe als verbindendes Ele-ment, die Erich Honecker 1987überzeugte, einer Städtepartner-schaft zuzustimmen. Nur kurzeZeit später bekam die HamburgerStaatskanzlei das offizielle Signal,„dass sich die Stadt Dresden ent-schieden hat, in Verhandlungenüber die Aufnahme einer Städte-partnerschaft mit der Freien undHansestadt Hamburg zu treten“. Mit der sich nun anbahnendenPartnerschaft stiegen auch dieChancen zur Verständigung zwi-schen den Menschen auf beidenSeiten des eisernen Vorhanges. DieVerbindung mit Dresden war da-bei „ein Baustein der Vertrauens-bildung“ (so Bürgermeister Klausvon Dohnanyi). Nach zügigen Ver-handlungen konnte die Vereinba-rung über die Städtepartnerschaft,wie schon erwähnt, im Dezember1987 unterzeichnet werden.

Auszüge aus der Vereinbarung:Die Stadt Dresden und die Freieund Hansestadt Hamburg verein-baren, entsprechend der Beschlüsse

der StadtverordnetenversammlungDresden und des Senats der Freienund Hansestadt Hamburg, eineStädtepartnerschaft. Sie vereinba-ren zu diesem Zwecke insbeson-dere– im Interesse einer sicheren Zu-

kunft ihrer Städte und deren Bür-gerinnen und Bürger alle Akti-vitäten, die auf die Sicherung desFriedens, auf Abrüstung undEntspannung gerichtet sind, zuunterstützen;

– einen stetigen politischen Dialogzu beidseitig interessierendenFragen, insbesondere zur Frie-denssicherung, in den Bürgerin-nen und Bürger, gesellschaftlicheOrganisationen und politischeParteien einbezogen werden, zuführen;

– einen eingehenden Informations-und Erfahrungsaustausch zu Fra-gen Bürgerwehr, Verwaltungmoderner Großstädte, auf denGebieten Städtebau, Architekturund Denkmalpflege, Umwelt-schutz, Gesundheits- und Sozial-wesen und anderen, beidseitig in-teressierenden Gebieten, der zu-gleich die Bürgerinnen undBürger mit Lebens- und Arbeits-bedingungen in beiden Städten

vertraut machen soll, zu ent-wickeln;

– den Austausch von Jugendgrup-pen sowie die Entwicklung derBeziehungen auf dem Gebiet desSports zu unterstützen;

– den Austausch von Delegationender Stadtverordnetenversamm-lung und des Rates der StadtDresden und der Bürgerschaftund des Senats der Freien undHansestadt Hamburg sowie Be-gegnungen von Bürgerinnen undBürgern im Rahmen dieser Part-nerschaft zu organisieren;

– Kontakte im Bereich der Wirt-schaft und Wissenschaft zu för-dern.

Die konkreten Maßnahmen zurVerwirklichung dieser Vereinba-rung werden von den Partnern inForm von Jahresarbeitsplänen er-arbeitet und abgestimmt.

Unterzeichnet von Hamburgs Er-stem Bürgermeister Klaus vonDohnanyi und Dresdens Oberbür-germeister Wolfgang Berghofer am14. Dezember 1987 in Hamburgund am 16. Dezember 1987 inDresden.

Peter Michael Prestin

Wo geiht’t bloots an; Vadder hett een Kasten kofft, de snacken kann.

He steiht up’t Schapp, as een anner ok.

Vadder maakt: Tipp – Un den as nich klook, denn späält he mit’nmal Vigelin

und Fleit, as weer dat so ut de Luft herweit.

Un denn snackt een. Un denn snackt twee.

Un denn ward dat een grote Snackeree.

Mal snackt een Mann. Mal snackt een Fro. Un immer heet se Radio.

Un abends, wenn ik slapen schall, denn maakt se richtig eerst Krawall.

Mit Brummbass, Trummel un Trumpett, dar späält se all denn um de Wett.

Dat larmt un zakereert as dul. Dat ganze Huus is darvan vull.

Man immerto, man immerto. Vor Vadder hebbt se Angst – jo – jo.

He drückt mal eben up’n Knoop – foors hollt se op.

Hermann Claudius (1929)

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Hein Ballerstädt sitt bi Else in deKöök un blödert in de Zeitungrüm. Else steiht an’ Herd, is dorviMeddagesten to moken und froogt:„Na, wat steht dorbin in dat Blatt ?“

„Nix!“ Wieso nix? För sowat giffstdu Geld ut? Wat ’n dumme Ant-wort överhaupt. Nix, hest du almol ’n Zeitung seh ’n in de nixbinn’ steiht?“ „Du mußt dat ichümmer all ’ns so wörtlich nehm’.Wenn ik segg nix, denn meen ik,nix besönners.“ „Aha, dorför is senoch to döör. Ik weet sowieso nich,worüm wie jeden Dag ’n Zeitungköpen mööt. Twintig mol an’ Daghöörst’ di de Norichten in’t Radioan un ovends noch ’n poormol in’tFernseh’n. As wenn dat nich almehr an noog is, over nee dor muttnoch jeden Dag dat Geld för de Zei-tung rutsmeten warrn!“

„Dat mußt du jüst segg’n, wenn dunich jeden Dag dien Horoskophest, büst du doch krank. DissenSpökelkroom, dor kannst’ di dochan’ Kopp foten. Dor sall dat dochwohrhaftig Lüüd geven, de den Spi-jökenkroom ok noch glöövt.“

„Dat bruukst du gor nich so min-nachtig to segg’n, bi mi is al män-nichmoln wat indropen un biHertha ok. Wi vergliekt dat näm-lich ümmer mol wenn wi tosoomsünd. As bi ehr nülichst molstünn’, datt finanzielle Ereignissebevörstoht, hett se den annern Dagprompt ehr Portmonee verloor’n.Sühstwoll, nu seggst’ nix mehr. BiLene Meiforth, hett vör’n por

Weken stohn, datt ehr familjereVerännerungen bevörsteiht. Ersthett se dacht, datt ehre Dochter watLütt’s kriggt un se Oma warrt, overdenn is se dorachter koom, dattehr’n Kerl fremd geiht un sik sche-den loten will. Nu segg’ dunochmol wat gegen dat Horo-skop.“

„Narrnkroom, wenn dor wohrhaf-tig mol wat indröppt, denn is datrein’ Tofall.“ „Aha, Tofall nennstdu dat, hest’ dat woll vergeten, as bimi nülichst binn’ stünn’: Geben Sieacht auf Ihren Partner er ist in einergefährlichen Phase. Prompt heff ikdi nomeddags in’t Treppenhuusfootkregen, as du mit de Puhvogel-sche an’t rümjuchhein weerst.All’ns Tofall, hä ? Over över sowatkann man mit di jo sowieso nichsnacken. Wat verstoht da Manns-lüüd al vun övrsinnlichen Kroom,de weet doch nix, as datt man vuntein kööm un Beer besopen is. Nu,lees’ du mi man lever mien Horo-skop vör.“

„Wat för’n Sternteken büst duöverhaupt ?“ „Schütze, dat sullst dunu over bald weten.“ „Schütze, okdat noch, de sünd jo so muulsch unzickig, heff ik al mehrmols leest.Paß op, hier geiht dat al los: Siemüssen ruhiger werden, nichtimmer gleich aufbrausen. DenkenSie daran, Ihr Partner ist auch nichtaus Holz, geben Sie ihm das Ge-fühl, dass er gebraucht wird. LassenSie ihn auch einmal zu Wort kom-men.“ „Du bruukst gor nich wie-der to lesen, dar steiht dor gewiß

nich, dat hest du di utdacht.“„Swatt op witt steiht dat hier,sowat denk’ ik mi doch nich ut.“

„Geev mol de Zeitung, dat will iksölvst sehn...sühstwoll, du Legen-peter, dat steiht bi di, heff ik midoch glieks dacht. Du büst ’n ganzGriesen, over dat hett mien Mod-der fröhern als seggt: Heirood blotskeen Löwe gebornen, de leegt wiegedruckt un sünd Herrnminschen...un recht hett se hatt. Dor bruuktman di blots antokieken, du lüchst,wenn du den Mund losmookst.“

„So, Else, nu will ik di mol wat ver-tell’n. Dormit du endlich begrippstwat dat för’n Tweernkroom is. Deletzten poor Mol heff ik dien unmien Horoskop utsneden un ver-tuuscht un du hest dat nich markt.“

„Sall dat heten, datt ik mi no dienHoroskop richt’ heff ?“ „Genau, undu hest ok noch dormit rümprohlt,datt weddermol all’ns indropen is.“„Dat is jo woll nich to glöven, nichblots legen, ok noch bedregen,sowat höört jo insparrt, anzeigenmüß’ man di. Over weeßt’ wat,Heini, wenn dat so is, denn hest dujo recht, denn is dor jo överhauptkeen Verloot op de ool’n Horo-skope. Denn köönt wi de Zeitungok afbestell’n, för wat anners hebbtwi jo sowieso nich bruukt. Un fördat Geld, wat widenn spoort goh’ik jede Week eenmol no de Korten-leggersch, dat hett wenigstensHand un Foot !“

Günter Timm

Horoskop

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Von ehemals 1.000 Grenzsteinenin Hamburg sind heute nur noch240 nachweisbar. Sie legen Zeugnisab von der Vielfalt und vom Wan-del territorialer Gliederungen infrüheren Jahrhunderten, beispiels-weise als das Herrschaftsgebiet Dä-nemarks und später Preußens anHamburger Gebiete anschloss.Auch das Groß-Hamburg-Gesetzvon 1937 veränderte die Grenzver-läufe.

Der Verein Freunde der Denkmal-pflege e.V. legt jetzt eine Publika-tion über die historischen Grenz-steine und Grenzzeichen in Ham-burg vor und appelliert an Politik,Verwaltung und private Eigentü-mer, einen frischen Blick auf dienoch vorhandenen Grenzsteine zuwerfen und sich für ihren Fortbe-stand einzusetzen. Das bebilderteFaltblatt beschreibt Grenzsteine inmehreren Stadtteilen sowie Grenz-

zeichen an Häusern und inStraßenpflasterungen. Es zeigtauch Möglichkeiten der heutigenVerwendung an Standorten in Pri-vatgärten. Die Publikation steht ineiner Reihe von Faltblättern, dieseit 2004 zum jeweiligen „Kultur-denkmal des Jahres“, ausgerufenvom Bund Heimat und Umwelt(BHU), erschienen sind. Themenwaren bisher beispielsweise histori-

sche Schulen, Wasserbauten,Wirtshäuser oder Bahnhöfe. AlsBHU-Landesverband Hamburgsetzt sich der Denkmalverein seitseiner Gründung im Jahre 1982 fürden Erhalt von Kulturdenkmälernin der Hansestadt ein.

Das Faltblatt ist kostenlos erhält-lich in der Zentralbibliothek derBücherhallen am Hühnerposten,in der Landeszentrale für politischeBildung am Dammtorwall undbeim Denkmalschutzamt, GroßeBleichen 30. Außerdem kann eseingesehen und heruntergeladenwerden unter www.denkmalver-ein.de/kulturdenkmal des Jahres.

Weitere Informationen und Rück-fragen unter Tel.: 040/41 35 41 52oder per E-Mail unter [email protected].

Quelle: Presseinformation vom Denkmalverein.

Verein der Hamburger e.V.

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Jo dat is wohr, wenn wi ok geernmüchen, dat hier bi uns hüüt mehrPlatt snackt warrt. In de Hansetiedkunns mit Plattdüütsch allerwe-gens goot trechkoomen, jo Platt-düütsch weer de Sprook in deHanse, överall wo uns KooplüüdHannel dreeven dään kunns Plattsnacken.

Man ok hüütodoogs gifft dat nochLüüd, överall in de Welt, de uns oleMoodersprook noch snacken doot,bruuks blots mol mit dien Compu-ter in’t Internet gohn, denn warrstdi wunnern, wat du dor allens tosehn kriegen deist, Veranstaltun-gen, plattdüütsche Vereene, manok veele Privotpersoonen de wat

op Platt schreeven hebbt. Ok inter-national geiht dat to, Internetsie-den ut Amerika, ut Australien unKanada gifft dat, kannst een an-klicken un denn steiht dor wat opPlatt schreven un wenn du dat nurichtig anstellen deist, kannst du dimit schreven Schrift plattdüütschmit jüm ünnerhollen. Dat gifft jook Plattdüütsche Vereine in’t Ut-land, wo de Sprook noch pleegtwarrt.

Mien Vadder, de en olen Seemannweer, hett Anfang vun de dörtigerJohrn mol en nettes Beleevnis hat,he leeg mit sien Schipp in Willem-stadt auf Curacao un wull nu anLand gohn, he gung ganz in Gedan-

ken op’n Anlegger an so’n lüttHuus vörbi wo de Brüggenwärterbin seet, dor reep mit eenmol eenerganz luut achter em her, du kannstok geern gooden Dag seggen, undat op Hamburger Platt.

Mien Vadder hett sik beus verfeert,he dreih sik üm un wat sütt he dor,steiht dor de Brüggenwärter, eenSwatten un grient em an un seggt,jo dor wunnerst di wull. He hettem denn vertellt dat he veele Johrnin Hamborg west weer un dor okdat Hamborger Platt leert harr, joun denn seggt noch eener, Platt-düütsch is keen Weltsprook.

Hans-Joachim Mähl

Plattdüütsch is en Weltsprook

Grenzsteine in Hamburg – neues Faltblatt des Denkmalvereins

Foto: Verein Freunde der Denkmalpflege e.V.

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Die Straße „Teerhof“, eine kleineStraße, liegt in der Speicherstadtam Zollkanal, am äußersten Endevon der Straße „Alter Wandrahm“.Hier mündet der „Wandrahmsteg“in den „Teerhof.“ Das Hauptzoll-amt St. Annen befindet sich hier.

Der Name rührt von einem städti-schen Teermagazin her, der Teer-hof wurde hier 1611 als Ersatz fürden ehemaligen Terpentinhof beim„Pickhuben“ erbaut. In der erstenHälfte des 18. Jahrhunderts wurdedas Magazin zum Stadtdeich ver-legt. An seiner Stelle entstand eineStraße, die den Namen „bei denTheerhofe“ erhielt. Frühestens1720 wurde diese Straße bebaut.

Beide Silben des Wortes „Teerhof“sind niederdeutschen Ursprungs,

sie sind aber übergangslos insHochdeutsche übernommen wor-den. Für das Wort „Hof“ gibt es inHamburg zwei Bedeutungen:

1. bezeichnet es einen neben eineman der Straße liegenden Wohn-haus vorbeigehenden schmalenWeg, mit ein oder zwei Reihenvon Wohnhäusern.

2. einen umschlossenen Raum miteinzelnen Gebäuden, wo be-stimmte Waren gelagert werden,z.B.: feuergefährliche Waren, (Terpentinhof, Teerhof), oderBaumaterialien (Bauhof, Kalk-hof, Ziegelhof).

Ursprünglich bedeutet das Wort„Hof“ einen meist umschlossenenRaum neben einem Gebäude.

Teer ist mittelniederdeutsch „ter“ – Holzteer/Harz. Teer entstehtdurch Schwelung, Verkokung,oder Vergasung organischer Sub-stanzen. Es gibt verschiedene Teer-sorten, entsprechend ihrer Grund-stoffe, so z.B. Schwefelteer, Holz-teer, Torfteer, oder bei derVerkokung von Steinkohle, denHochtemperaturteer, oder denTieftemperaturteer, den Schwel-teer. Pech und Teer ist der gleicheStoff. Pech kam aus dem Südostenin den deutschen Sprachraum, dasWort Teer kam über den Ostsee-raum zu uns.

Quellenangaben: Plattdeutsche Straßennamen

C.R. Schnitger, Quickborn-Verlag

Hans-Joachim Mähl

Teufelsbrück

An der Furt, wo heute die Elb-chaussee den Bach Flottbek über-quert, verunglückten in der Ver-gangenheit immer wieder Fuhr-werke durch Radbruch. Daskonnte nur mit dem Teufel zuge-hen. So dachte man es damals zu-mindest. Also wurde ein Zimmer-mann beauftragt, eine Brücke überdie Flottbek zu bauen. Der jedochnahm für den Bau der Brücke, dieHilfe des Teufels in Anspruch undder macht ja bekanntlich nichtsumsonst. Also versprach der Zim-mermann dem Teufel die Seele desersten Lebewesens, das über dieBrücke gehen würde. Als dann die Brücke fertig war, wurde sie fei-erlich von einem Pfarrer einge-weiht. Nachdem er sie gesegnethatte und der Pfarrer gerade über

die Brücke gehen wollte, scheuchtedie Menge einen Hasen auf und derlief als erstes Lebewesen über dieBrücke.

Soweit die Legende. Doch gibt esauch eine etwas nüchterne Er-klärung. In dänischer Zeit gab es anbesagter Stelle zwei Brücken. Eineüberquerte die Flottbek, die anderestand etwas weiter westlich. Diesebeiden Brücken wurden im Volks-mund „de dövelten“ (die doppelten)Brücken genannt. Daraus ent-wickelte sich vermutlich „Dü-velsbrück“ und später „Dübels-brück“.

Noch heute erinnert eine kleineStatue an den Teufel, der mit einemKaninchen in der Hand darübergrübelt, wie ihm das passierenkonnte – hatte er sich doch schonso auf die Seele des Pfarrers gefreut.

Peter Michael PrestinFoto

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Plattdeutsche Straßennamen (20)

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Es gab ja mal einen HamburgerKessel und nun kommt der Ham-burger Deckel. War der Hambur-ger Kessel ein „Skandal“ im Jahre1986, so ist der Hamburger Deckeletwas, auf das wir uns (vielleicht)alle freuen können. Der Deckel isteigentlich noch gar nicht da und eswird auch nicht so viel über ihn ge-sprochen. Nur ab und zu, hier undda, findet man einen Artikel odereinen Hinweis auf ein Bauvorha-ben, das jetzt, im Jahre 2014, be-ginnt.

Was ist der Hamburger Deckel? ImPrinzip nichts anderes als ein, bzw.mehrere lange Tunnel über denHamburger Teil der Bundesauto-bahn A7. Um genauer zu sein, sindes drei Teilstücke, die überdeckeltwerden sollen. Der Verlauf der A7über Bahrenfeld, Stellingen undSchnelsen soll teilweise zu einemTunnel werden. Warum soll eseinen Deckel geben? Das wie-derum liegt an dem Verkehrsauf-kommen auf der Hamburger A7.Täglich verkehren hier 152.000Fahrzeuge, was den theoretischenGrenzwert um 51 Prozent über-steigt. Laut Wikipedia liegt die Un-fallquote hier bei knapp über 50 Prozent des Bundesdurch-schnitts. Um diesen Statistiken zubegegnen, wird daran gearbeitet,die nun vierspurige Autobahn aufzehn (!) Spuren zu erweitern. Dieserhöht den Lärmpegel und so istder Hamburger Deckel nichts an-deres, als eine Lärmschutzmaß-nahme.

Auf der Strecke gibt es viele Berei-che, in denen die Einhaltung derLärmschutzgrenze auch nichtmehr mit hohen Lärmschutzwän-den erreicht werden kann. Und

wer soll das bezahlen? Da eine„vollständige Überdeckelung not-wendig ist“, gilt hier das „Verursa-cher-Prinzip“. Der Verursacher istdie Bundesrepublik Deutschlandund daher müssen die Kosten vomBund übernommen werden. Lautder Morgenpost vom 10. Juli 2010liegen die Kosten bei 587 Mio.Euro. Davon werden 420 Mio.Euro vom Bund getragen und 167Mio. Euro von der Stadt Hamburg.

Der damalige schwarz-grüne Senatbeschloss im Jahre 2009 die Auto-bahnerweiterung als Gelegenheitfür eine „umfangreiche Stadtrepa-ratur“ zu nutzen. Der Ursprüng-liche Entwurf sah eine Über-deckelung in Stellingen und Bah-renfeld/Othmarschen vor. Es warder Senat, der die Erweiterung die-

ser Planung um einen Deckel auchin Schnelsen, ergänzte.

In der „Schwebe“ steht auch nocheine Erweiterung des Deckels in Bahrenfeld/Othmarschen. Fürdiesen weiteren Deckel über-nimmt die Stadt die Kosten. DerBund hat sich bereit erklärt die er-sparten Mehraufwendungen fürdie sehr teuren Lärmschutzwände,für die Finanzierung der Hambur-ger Deckel aufzuwenden, sodassHamburg „nur“ die Mehrkostenzu tragen hat. In der „Welt“ vom 2. August 2012 sagte der Verkehrs-senator Frank Horch: „Sollten dieKosten aus dem Ruder laufen, müs-sen wir über Änderungen nachden-ken. Ich will nichts ausschließen.“Weiter sagte Horch: „Es ist einfester Entschluss des Senats, denDeckel zu bauen. Und ich sehe kei-nen Grund, warum der Bund vondem Plan abrücken sollte.“

Was haben wir davon? Wenn derDeckel einmal fertig ist, so stehender Stadt ca. 25 Hektar Fläche zurVerfügung. Die Betondeckel überder Autobahn, sollen eine Stärkevon 1,4 Metern haben. Auf die Be-tonflächen soll eine 1,2 Meter dickeErdschicht aufgetragen werden.Die Deckel werden ein Gewichtvon bis zu 4,5 Tonnen pro Qua-dratmeter tragen. Man muss nunkein Genie sein um an Hand dieserDaten zu erkennen, dass eine Be-bauung mit größeren Häusernnicht in Frage kommt. Es sollenvielmehr Parkanlagen (Grün- undFreizeitflächen) oder Kleingärtenangelegt werden. Das „wichtigste“Argument ist allerdings, dass die„zerschnittenen“ Stadtteile wiederzusammenwachsen. In Schnelsenwurde das A7-Teilstück 1970 einge-

Gedanken eines Hamburger Bürgers: Der Hamburger Deckel

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weiht, also vor 44 Jahren. Immermehr Schnelsener kennen es garnicht mehr anders und es funktio-niert so wie es seit 1970 ist.

Wo ist Haken? Bis jetzt hört sichdas doch alles recht schön an. Beiden derzeitigen Planungen (QuelleWikipedia) gibt es den einen oderanderen „Schönheitsfehler“. Umeinen ebenerdigen Deckel zu er-möglichen, müsste die Fahrbahnabgesenkt werden. Der Bund hatsich dagegen ausgesprochen. Dieshat zu Folge, dass die Decke desDeckels um ca. 3 Meter aus demBoden ragen wird. Statt eines schö-nen neuen Gartens haben die An-wohner ein Nachsehen mit demDraufsehen auf eine Betonwand.Das ist nicht alles, denn durch dieVerbreiterung der Autobahn aufzehn Spuren, würde diese Beton-wand mehr oder weniger in unmit-telbarer Nähe ihres Grundstückesliegen, was zu einer Verschattung

der Grundstücke führen würde.Auf dem Deckel würde man ohneweiteres in die Wohn- und Schlaf-zimmer im ersten Stock blickenkönnen.

Aber vor dem „Vergnügen“kommt bekanntlich stets die „Ar-beit“. So ein ehrgeiziges Bauvorha-ben erledigt sich nicht von heuteauf morgen. Es stehen Daten imRaum, die von sechs bis zehn Jah-ren Bauphase sprechen. Nicht zu-letzt werden schon die Vorberei-tungen empfindliche Eingriffe inden täglichen Straßenverkehr neh-men. Die Schnelsener haben davonim Dezember 2013 schon einenkleinen Vorgeschmack bekom-men. Auch wenn der Deckel eineMaßnahme zur Minderung derLärmbelästigung ist, so wird derBau zunächst eine sehr großeLärmbelästigung sein. Dabei habenwir uns noch gar nicht über diekomplizierten Techniken zum Ab-

bau der Abgase innerhalb des Tun-nels unterhalten. Hier befindensich die wahren Gefahren für einemögliche Kostenexplosion. Dennwohin mit den Abgasen? Sie wer-den entstehen, das ist absolut si-cher. Es müssen also aufwendigeAufbereitungsanlagen her. Die kos-ten nicht nur viel in der Anschaf-fung, sondern langfristig noch vielmehr, denn sie müssen gewartetund instand gehalten werden. Eineweitere Aufzählung soll hier er-spart bleiben, weil der Rahmen die-ses Artikels sonst gesprengt würde.

Doch vielleicht noch ein Gedankezum Umweltschutz. Wenn wirdoch alle vor einem anthropoge-nen (= menschengemachten) Kli-mawandel stehen, bei dem das CO2 eine Schlüsselrolle spielensoll, warum wird dann noch an denAusbau von Autobahnen gedachtund gearbeitet? Im Februar war ichin der Schule meiner Tochter. Esstand das halbjährliche Schüler-El-tern-Lehrer-Gespräch an. Schon alsich den Schulhof betrat, bekam icheinen Schlag und als ich in dasSchulgebäude kam, fielen mirspontan 167 Mio. Gründe ein, die-sen Artikel zu schreiben. Nun jasehen wir es von der positivenSeite: Bei den vielen Ausfallstun-den haben die Schülerinnen undSchüler bald eine neue Grün- undFreizeitflächen, in der sie diese ver-bringen können.

Peter Michael Prestin

Verein der Hamburger e.V.

VEREINDER

HAMBURGERE.V.

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In pechschwarzer Nacht entdecktder Kapitän zur See plötzlich einLicht, das auf Kollisionskurs direktauf sein Schiff zukommt. Er funkt:„Ändern Sie Ihren Kurs um 10°nach Steuerbord.“ Das Licht signa-

lisiert zurück: „Ändern Sie dochIhren Kurs um 10° nach Steuer-bord.“ Ärgerlich antwortet der Ka-pitän: „Ich bin Kapitän zur See! Än-dern Sie Ihren Kurs!“ „Ich binLeichtmatrose“, kommt prompt

die Antwort, „ändern Sie besserIhren Kurs.“ Der Kapitän, tobendvor Wut: „Ich fahre ein Schlacht-schiff. Ich ändere den Kurs nicht!“Darauf das Licht: „Ich bin einLeuchtturm. Over.“

Hamburg lacht (3)

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Verein der Hamburger e.V.

19VEREINDERHAMBURGERE.V.

So, nu is sie da, die Katastrophe!Wo bis nun keinein mit gerechnethat – jetz issas soweit. Ausfall auffeganzen Linie ! Un das bloß wegenso´n kleinen Pilz ! Hat den ganzenJahrgang 2013 … also kannz verges-sen. Gut, geht hier nich gleich umMillionen Hektoliter, warn so-wieso ümmers bloß’n paar Fla-schen, aber is denn scha echt ́ne Ra-rität, unsen „Hamburger StintfangKabinett“, un knnen die an Rheinund Mosel gah nich an klingeln,auch wenn die ihre teuren Spätle-sen noch so spät lesen, meinshalbenmitten inne Nacht, null Schangs!Aber nu sind sie hin, de Trauben an’n Stintfang. Ein Jahr lang keine Su-pergastgeschenke mehr für dieStaatsgäste in unse Hansestadt.Ham sie erst neulich inne eine vondiesen Pullen gezeigt, die letzte.Mit tiefen Bedauern, un das kannich gut verstehen. Hatscha sogarder Sommelier von so’n berühm-ten Hamburger Gourmettempel,„... das dieses Spitzengewächs vorallem im Nachgang die einmaligeStintnote hat, mit einer Blume, diean heiße eiserne Bratpfannen erin-nert...“. Also is denn von höchsteSeltenheit.

Ham auch zufort die Hamburch-Touristen gemerkt, wenn sie mahpaar Trauben so in Vorübergehenabgepflückt. Sind denn gleich wie-der abgereist un wolten wohl ihreletzte Ruhe in heimatlicher Erde.Du, das gibt Königshäuser, wo dieMitglieder bloß wegen diese eineFlasche „Hamburger StintfangKabinett“ bei uns zu Staatsbesuchgekommen sind! Ein Glas davonzuhause in froher Runde für deneinzigen Thronfolger, un schonwar die neidische Seitenlinie anDrücker für de Krone!

Überhaupt – unser „HamburgerStintfang Kabinett“ ischa viel älterals manche glauben! Brauchs bloßmah in alte Chroniken – da wirstdich wundern. Zu’n Beispiel dieSache mit Störtebeker: AllesQuatsch, von wegen daß er nacheHinrichtung mit abben Kopf anviele seiner Copiraten vorbei undie wieder inne Freiheit, das heißt,der hohe Senat hat sie frei ins Was-ser geschmissen, un Seeleute kön-nen scha meistens nich schwim-men, ne also glaupas bloß nich! Der Störtebeker, wascha auf hoch-deutsch „Sturzbecher“ heißt, alsokannzu an sehn, daß er’n berüch-tigten Schluckspecht war – der nu,der hattas nich nah an einen vorbeigeschafft, weil, der Henker hat ihnnämlich nich die Rübe ab sondernvorher mit List un Tücke ’n letztenBecher von den „Hamburger Stint-fang Kabinett“, un der Sauf- unRaufbold denn bloß noch ’n letz-ten qualvollen Rülpser un ab inneewigen Weinberge.

Un kannz auch noch weiter zu-rückverfolgen, unse weinige Spe-zialität: Ham nämlich Archäolo-gen bei Ausgrabungen anne Stein-straße, daß inne Urzeit, alsoziemlich lange her, verstehssu, daßda Dinosaurier nich duich ’n Me-teor auffe Erde weggepustet sind,sondern war dieser Rebstock, alsohat er die Riesenschachtelhalme,die die Ernährungsgrundlage fürdie Jungs war, her er die mitte Zeitverdrängt, un die Saurier musstensich denn umstellen un ham jedenTag ’n Zentner Trauben, die dennauch büschen vergroren warn, undenn in ihrn ewigen Duntje kom-plett vergessen, wieras man nochmah war mitte Zeugung von denNachwuchs. So kannas gehen.

Inne Neuzeit ham sie scha auchVersuche mit Weinanbau an ’nSüllberg – „Süllberger Fiesling, Er-zeigerabfüllung“, un hatte der Wirtdas alleinige Ausschankrecht von,was zu ’ne Massenflucht von seineGäste geführt hat, ich mein, jederhängt scha an sein Leben. (InneKriegsjahre wollten die Nazis denRestbestand von 4214 Flaschen„Süllberger Fiesling, Erzeugerab-füllung“ noch als Geheimwaffe,aber sind alle Flaschen noch vorihrem Einsatz explodiert, wegenunkontrollierbare Flaschengärung.)

Tjä, un nun bleibt uns bloß noch deHoffnung auf viele neue Jahrgänge„Hamburger Stintfang Kabinett“,damit Hambuich seinen Ruf alsWeltweinwunder wieder gerechtwird. Un darauf ein herzhaftest„Prost!“ – aber lieber nich mit unseRarität; Schluck Brause tutas auch.

Hermann Bärthtels aus „Hambuich anne Elbe – echt prollige

Stories aussas wahre Leben.“ DiesesBuch erscheint im Herbst 2014

Wat ik noch seggen wullJo, wat för de Natur doon, is heel wichtig,gifft jo’n barg Derten un Planten de an’tutstarven sünd un dat gifft veele Lüüd dewat för den Naturschutz doot. Dor is mi allerletzt mol wat dörch’n Kopp gohn,wenn man jüst so veel för den „Kultur-

schutz“ doon weur, denn wo süht dat dennmit dat Hegen un Plegen ton Bispill, vun

uns olen scheunen Volksleder ut. Dat Radio un dat Fernsehn, kunn hier mit

goden Biespill vörangohn, man schood dorkümmt nich veel, is jüm wull to oldbacken.Ümdenken, noch is dat nich to loot. VeeleKinner kennt keen oles Volksleed mehr.

In de School warrt se ok kuum nochsungen. Ok hier is Schutz un Bewohren,

jüst as in de Natur heel wichtig.Annermol mehr Jochen

Rarität

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Der Verein der Hamburger e.V. ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern denenes nicht gleichgültig ist was in„Ihrer“ Stadt passiert. Wir setzen uns ein: • Kritik im positiven wie im

negativen Sinne. • Mitreden und mitgestalten.• Pflege der Tradition, aber auch

immer den Blick offen haltenfür die Entwicklungen in derZukunft.

• Aktive Mitarbeit in kommunalen und kulturellenAngelegenheiten.

• Interesse wecken an der Hamburgischen und Niederdeutschen Geschichteund Kultur.

• Erhaltung und Förderung

• Hören, sprechen und verstehen.

eigenständige Sprache.

• Kooperation mit anderen Hamburger Bürgervereinen.

• Führung einer Hamburg-Bibliothek und ein vereins-

• Persönliche Begegnungen mitKünstlern und Schriftstellern

• Musikalische Aktivitäten:

Was will der Verein ?

der plattdeutschen Sprache.

Generation an diese Heranführen der jüngeren

C:

eigenes Hamburg-Archiv.

aus dem niederdeutschen Raum.

Seemanns-Chor Hamburg. Sänger sein im traditionsreichen

www.Seemannschor-Hamburg.de

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Inge Wulf • Wendlohstraße 31 • 22459 Hamburg