Vergiss mein nicht November 2012

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Druckauflage: 5.000 Exemplare

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Nicht nur im „Trauermonat“ November mit seinen stillen Gedenktagen werden die Menschen mit den Themen Tod und Sterben konfrontiert. Gene-rell sind auch der Herbst und das nahende Jah-resende für viele eine Zeit des Nachdenkens und Reflektierens. Wer sich dabei mit dem eigenen Tod auseinandersetzt, wird zwangsläufig auch die Folgen für die Hinterbliebenen im Auge haben. Dabei geht es vor allem um die emotionale Be-lastung durch Trauer und Schmerz. Aber auch die finanziellen Konsequenzen können beträchtlich sein. Eine gute Vorsorgeplanung ist in allen Be-reichen sinnvoll und erleichtert den Angehörigen schwierige Entscheidungen. Ist das Organisatorische geregelt, beginnt für viele die Trauerphase erst so richtig. Man fängt an, zu

realisieren, was eigentlich passiert ist und welche Lücke der geliebte Mensch hinterlässt. Experten sind der Meinung, dass diese Trauerphase bis zu einem Jahr dauern kann. Wenn man sich auch da-nach nur zurückzieht, und sich nicht mehr an den schönen Dingen des Lebens freuen kann, können das erste Anzeichen einer ernsten Depression sein. In diesem Fall sollte man sich professionelle Hilfe holen – was im übrigen für alle Belange rund um die Themen Vorsorge, Bestattung, Trauer, Grabpflege etc. gilt. Auch in der zweiten Ausgabe unseres Trauerrat-gebers „Vergiss mein nicht“ haben wir wieder viele nützliche und hilfreiche Informationen rund um die schwierigen Themen Tod und Trauer für Sie zusammengestellt.

Trauerkultur im Wandel 4 – 5

Alles geregelt? 6 – 7

Testamentsregister hilft 8 – 9

Informationen rund um die Themen Tod und Bestattung 10 – 21

Grabpflege im Herbst und Winter 22 – 24

Gibt es ein Leben danach? 25

Wichtige Adressen und Informationen 26 – 27

Liebe Leserinnen und Leser,

Inhalt

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Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen

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Der November mit seinen stillen Gedenktagen erinnert uns mehr als jeder andere Monat an Tod und Sterben. Die Form, mit der Menschen ihrer verstorbenen Angehörigen oder Freunde ge-denken, befindet sich allerdings in einem tiefgreifenden Wandel.

Alternativen zu herkömmlichen BestattungenSo gibt es inzwischen Dutzende „Friedhöfe“ und Gedenkstät-ten im Internet, Portale mit Gesprächsforen und Online-seminare für Trauernde sowie Dienste für digitale Hinterlas-senschaften. Auf Trauerpor-talen kann man kostenlos Ge-denkseiten anlegen, auf denen Speicherplatz für Texte, Fotos und Videos zur Verfügung steht. Aber auch die klassische Trau-erkultur verändert sich. Nach Angaben der Bestattungsunter-nehmen ist die Zahl der traditi-onellen Erdbestattungen rück-läufig, die Feuerbestattung und das Urnengrab gewinnen stark an Bedeutung. Aber auch neue Bestattungsformen wie Baum-bestattungen erleben einen starken Zulauf. Eine Umfrage im Auftrag einer Versicherung be-stätigt diesen Trend. Nur noch jeder Dritte wünscht sich dem-nach ein klassisches Begräbnis mit einem Trauergottesdienst. Ein „zwangloses Zusammentref-

der Schweiz ins Leben gerufen. Eine Firma stellt dort aus der Asche der Verstorbenen Erin-nerungsdiamanten her. Etwa 80 Prozent der Kunden lassen die-sen Diamanten in ein anderes Schmuckstück einarbeiten. Sehr oft wird aus dem Gold des Ehe-rings des Verstorbenen ein neu-er Ring hergestellt, den der hin-terbliebene Partner immer bei sich tragen könne. So bleibe die Erinnerung an den Verstorbenen über Generationen erhalten. Je-der Erinnerungsdiamant sei ein Unikat, Größe und Aussehen können frei gewählt werden. Den Diamanten gibt es als Einze-lexemplar ab 3.800 Euro und als Familiendiamanten ab 2.200 Euro. Die Beauftragung für die Herstellung eines Erinnerungsdi-amanten erfolgt immer über das lokale Bestattungsunternehmen. Zunächst wird der Verstorbene in Deutschland durch diesen lokalen Bestatter eingeäschert, danach geht die Urne in ein La-bor in der Schweiz. In einem mehrwöchigen Verfahren unter hoher Temperatur und hohem Druck wird die Kremationsasche dort zu einem Rohdiamanten ge-presst und dann in Handarbeit zu einem weiß bis bläulich funkeln-den Brillanten geschliffen.

Trend zum Baumgrab hält anHohe Wipfel und stille Pfade, auf denen nur die Blätter des Herbstlaubs unter den Schritten rascheln: Dieses und viele wei-tere Bilder von Waldeinsamkeit haben die deutschen Romantiker im beginnenden 19. Jahrhundert geprägt. Spätestens seit den Ge-dichten Joseph von Eichendorffs ist der Wald ein Sehnsuchtsort für die Deutschen, der die Furcht vor dem Sterben auffängt. Das hat eine aktuelle Untersuchung eines Friedhofsbetreibers an-lässlich des Trauermonats No-vember ergeben. In intensiven Gesprächen mit Menschen, die bereits jemanden dort bestattet haben oder für sich selbst einen Bestattungsplatz ausgesucht ha-ben, zeigte sich, dass Angst vor dem Sterben ein zentrales Mo-tiv für diesen Entschluss sei. An den Wurzeln eines Baums die letzte Ruhestätte zu finden, das ist offensichtlich eine tröstliche Vorstellung, die weite Kreise zieht: 90.000 Menschen haben sich nach Angaben des Unter-nehmens schon zu Lebzeiten für eine solche Art der Bestattung

fen von Familie und Freunden“ würden dagegen 37 Prozent be-vorzugen.

Die letzte Ruhe auf einem „nor-malen“ Friedhof ist allerdings immer noch die mit Abstand gängigste Bestattungsform in Deutschland. Dort verwandeln die Friedhofsgärtner jetzt so manches Grab in ein kleines Kunstwerk: Sie kombinieren Hei-degewächse und Ziergräser mit Blattschmuckpflanzen wie Sil-berblatt und Purpurglöckchen. Und vor den Totengedenktagen im November setzen sie mit kre-ativen Gestecken wirkungsvolle Akzente. Dabei wird die herbst-liche Grabgestaltung jedes Jahr durch neue Trends belebt. „Eine immer größere Rolle spielen bei uns gemischte Bepflanzungen und sogenannte Waldbeete, die wir mit Koniferengrün, Moos und Wurzeln dekorieren“, er-läutert Friedhofsgärtner Nicolas Rehner aus Bad Kreuznach, aktiv im Bund deutscher Friedhofs-gärtner.

Totengedenken 2.0Das Internet hat längst alle Be-reiche des Lebens durchdrun-gen, von den meisten Menschen gibt es im Web unzählige Spuren. Für viele werden soziale Netz-werke wie Facebook zu Orten der Selbstdarstellung, über Ein-

entschieden. Der Baum, an dem das Namensschild des Verstor-benen angebracht wird, gibt auch der Trauer der Angehörigen und Freunde eine Orientierung. Dort können sie in Ruhe der Toten ge-denken. Die Grabpflege wird von der Natur übernommen. In 44 Standorten werden inzwischen bundesweit Beisetzungen ange-boten. Die Ruhestätte im Wald kostet ab 770 Euro – je nachdem, ob es sich um einen von zehn Einzelplätzen an einem Gemein-schaftsbaum handelt oder um ei-nen Platz an einem besonderen, einzelnen Baum.

Vorsorge für den Todesfall treffenEin Todesfall ist stets auch mit Bürokratie und nicht zuletzt mit Kosten verbunden. Summen von 5.000 Euro kommen dabei schnell zusammen. Vielen ist es wichtig, den Angehörigen diese finanzi-elle Belastung zu ersparen und vorzusorgen, etwa mithilfe einer Sterbegeldversicherung. „Je frü-her man sich darum kümmert, desto geringer ist auch der eigene monatliche Aufwand. Denn die Beitragszahlung wird bei einem früheren Eintritt in den Vertrag auf einen längeren Zeitraum aufgeteilt“, erklärt Andrea König-Uber, Versicherungsexpertin bei den Ergo Direkt Versicherungen. Wer bereits zu Lebzeiten eine bezugsberechtigte Person be-stimme, könne die Bearbeitung im Todesfall vereinfachen und be-schleunigen.

„Ist das Erbe überschaubar, ist eine Sterbegeldversicherung be-sonders sinnvoll“, so die Expertin. „Wer zudem noch zu Lebzeiten entscheidet, wie und wo er bei-gesetzt werden möchte, kann sei-nen Lieben auch dazu eine Ver-fügung hinterlassen und zugleich die Höhe der Kosten, die durch die Versicherung abgedeckt wer-den sollen, sehr gut einschätzen.“ So ist die Familie nicht nur finan-ziell entlastet, sondern auch be-stens über die letzten Wünsche des Verstorbenen informiert. Eine gute Ergänzung, mit der man dafür sorgt, dass kein Fremder Entscheidungen über das eigene Wohlergehen treffen muss, ist die Patientenverfügung. In ihr kann man zum Beispiel festlegen, bis zu welchem Punkt man für sich selbst lebenserhaltende Maßnah-men wünscht und ab wann man in Frieden sterben möchte.

träge und die Fotos im Online-album kann man theoretisch die ganze Welt an seinem Leben teil-haben lassen. Aber auch Todes-fälle werden inzwischen immer öfter mit Hilfe des Internets be-wältigt. Auf einem der größten Trauerportale hierzulande kann man kostenlos Gedenkseiten an-legen. Je Gedenkseite steht ein Gigabyte Speicherplatz für Texte, Fotos und Videos zur Verfügung. Inzwischen kooperiert das Por-tal mit mehr als 30 deutschen Zeitungsverlagen. Ein Drittel der Traueranzeigen in deutschen Zei-tungen wird hier online gestellt. Im Netz können die Trauernden sich dann nicht nur ins Kondo-lenzbuch eintragen, sondern auch virtuelle Kerzen entzünden, Lebensstationen und Fotos des Toten hinzufügen. Das virtuelle Gedenken soll auf diese Weise auch bei der realen Trauerver-arbeitung helfen.

Außergewöhnliche Bestattungs-form: Aus der Asche wird ein DiamantDie Trauerkultur hat sich in den vergangenen Jahren enorm ge-wandelt, mittlerweile stehen viele unterschiedliche Bestat-tungsformen und auch Arten des Gedenkens zur Wahl. Eine ganz spezielle Form des Anden-kens an einen Toten wurde bei-spielsweise vor neun Jahren in

Trauerkultur im Wandel

Trauermonat NovemberInformatives zu den Themen Erbe, Trauer und Bestattung

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Alles geregeltInformatives zu den Themen Testament, OrganspendePatientenverfügung und Sterbegeldversicherung

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Der sogenannte Transplanta-tionsskandal hat im Sommer 2012 in Deutschland für Empö-rung gesorgt. Ärzte sollen das Vergabeverfahren bei der Or-ganspende auf kriminelle Weise manipuliert haben. Immerhin ist das wichtige Thema Organ-spende auf diese Weise wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Den Bundesbürgern wurde in Erinnerung gerufen, wie viele Menschen hierzu-lande auf ein möglicherweise lebensrettendes Organ warten.

Reform der OrganspendeDerzeit gilt bei der Organspen-de die sogenannte erweiterte Zustimmungsregelung. Dabei muss der potenzielle Spender seine Zustimmung in einem Or-ganspendeausweis dokumen-tiert haben. Die Ärzte dürfen nur dann nach dem Tod Organe entnehmen, wenn ihnen ein für diese Organe zustimmender Ausweis vorliegt. Falls ein sol-ches Dokument fehlt, werden ersatzweise die Angehörigen befragt, ob sie einer Organ-spende zustimmen. Im Mai 2012 hat der Bundestag eine umfassende Reform dieser Re-gelung beschlossen. Künftig sol-

Der in einer Patientenverfü-gung dargelegte Wille ist für die behandelnden Ärzte genau-so wie für einen Betreuer oder Bevollmächtigten bindend. „Wer sich als Arzt darüber hin-wegsetzt und einen Patienten gegen seinen Willen lebens-verlängernd behandelt, macht sich heute strafbar“, betont der Experte. Künstliche Ernährung, erläutert der Münchner Jurist, könne dann eine strafbare Kör-perverletzung darstellen.

Mit den Eltern frühzeitig über das Thema Pflege redenEtwa zweieinhalb Millionen Menschen sind derzeit auf Pfle-ge angewiesen, bis 2050 könnte diese Zahl auf 4,5 Millionen steigen. Insofern werden fast alle Bundesbürger früher oder später mit dem Thema kon-frontiert sein – entweder als Pflegebedürftige selbst oder als diejenigen, die sich um Eltern oder andere Angehörige küm-mern müssen. Vorbereitet ist auf eine solche Situation kaum jemand. Manchmal baut ein al-ter Mensch zwar allmählich ab – der Eintritt des Pflegefalls und der Verlust der Selbstständigkeit kommen dann trotzdem überra-schend. Oftmals aber tritt der Pflegefall aus heiterem Himmel ein, beispielsweise nach einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder nach einem Sturz. Die An-gehörigen müssen nun unter großem Zeitdruck wichtige Ent-scheidungen treffen.

Nach Ansicht einer Altenpfle-gerin und Pflegedienstleiterin ist es daher wichtig, Fragen der Pflege in einer entspannten At-mosphäre möglichst frühzeitig zwischen den Generationen zu besprechen. Keinesfalls sollte man die Situation einfach auf sich zukommen lassen: „Die El-tern sind zu einem frühen Zeit-punkt noch selbst in der Lage, zu sagen, welche Art der Pflege sie gerne möchten oder welche stationäre Einrichtung sie aus-wählen würden.“ Sie können diese Einrichtung sogar besich-tigen und sich eventuell vorweg anmelden.

Private Pflegeversicherung bleibt unverzichtbarDie Kosten einer ambulanten

len alle Krankenversicherten ab 16 Jahren regelmäßig befragt werden, ob sie nach dem Tod zu einer Organspende bereit sind. Jeder Bundesbürger wird sich mit dem Thema also auseinan-dersetzen müssen. Aber nicht nur die Organspende ist häufig ein Tabu, auch über Patienten-verfügung, Vorsorgevollmacht und Pflege wird allzu oft in den Familien geschwiegen.

Vorsorgevollmacht macht auch in jungen Jahren SinnDenn auch wenn niemand ger-ne daran denkt, kann es jeden treffen: Plötzlich ist man durch Krankheit oder Unfall unfähig, den eigenen Willen zu artiku-lieren. Aber gerade in solchen Notsituationen gilt es, existen-zielle Fragen zu beantworten. Will man um jeden Preis behan-delt werden? Will man hilflos an Schläuchen hängen, ohne Aussicht auf Heilung oder Be-wusstsein?

Vielfach besteht der Irrglaube, dass Ehepartner oder die Kin-der automatisch in der Lage und im Recht seien, im Falle eines Falles für einen Angehö-rigen zu handeln. Dies ist aber

oder stationären Pflege werden durch die gesetzliche Pflegever-sicherung nur teilweise abge-deckt. Der Fehlbetrag muss zu-nächst von der Rente und dann vom Vermögen des zu Pfle-genden bestritten werden. Sind diese Ressourcen verbraucht, müssen Kinder für ihre Eltern aufkommen. Versicherungsex-perten weist darauf hin, dass auch die im nächsten Jahr ge-plante Pflegereform am soge-nannten Teilleistungscharakter der gesetzlichen Pflegeversi-cherung nichts ändern werde. Zudem würden primär nur De-menzkranke höhere Leistungen erhalten und nicht alle Pflege-bedürftigen. „Eine private Pfle-gezusatzversicherung bleibt also weiterhin unerlässlich, um die finanziellen Belastungen im Falle der Pflegebedürftigkeit zu decken“, betont er. „Ob die pri-vate Pflegezusatzversicherung dabei bereits ab Einstufung in die Pflegestufe I oder erst ab ei-ner höheren Pflegestufe leistet, wird bei Vertragsabschluss mit dem Versicherer vereinbart.“ Meist würden die Versicherer verschiedene Absicherungs-möglichkeiten anbieten.

nicht so. Ein Rechtsanwalt er-klärt: Wer über 18 Jahre alt ist, hat nach deutschem Recht kei-nen rechtlichen Vertreter mehr. Selbst eine Ehefrau ist also nicht berechtigt, ihren Mann zu vertreten. Sie braucht dazu eine Vollmacht. Daher macht die Errichtung einer Vorsorge-vollmacht, etwa an die eigenen Eltern, schon mit Eintritt der Volljährigkeit Sinn.

Die Erteilung der Vorsorgevoll-macht verhindere dann im Fal-le eines Falles die Einrichtung einer rechtlichen Betreuung durch das Betreuungsgericht: „Nach dem Willen des Gesetz-gebers gehen familiäre Rege-lungen vor.“ Mit einer solchen Vorsorgevollmacht hat der je-weilige Angehörige oder eine andere Vertrauensperson weit-reichende Kompetenzen, vor allem kann er eine eventuell vorliegende Patientenverfü-gung umsetzen. In einer sol-chen Verfügung sollte beispiels-weise betont werden, dass man im Falle eines Wachkomas nicht durch künstliche Ernährung oder künstliche Beatmung le-bensverlängernd ärztlich be-handelt werden will.

Kein Tabu: Über Organspende sollte offen geredet werden Fo

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Woran Angehörigedenken sollten:

Wichtige UnterlagenBehörden, Versicherungen und Vereine, bei denen der Verstorbene gemeldet ist, müssen über dessen Tod in-formiert werden. Für Behör-dengänge werden verschie-dene Unterlagen des Ver-storbenen benötigt: Perso-nalausweis oder Reisepass, zusätzlich für Ledige die Ge-burtsurkunde, für Verheira-tete die Heiratsurkunde oder das Familienstamm-buch sowie bei Geschie-denen Heiratsurkunde und Scheidungsurteil. Danach sind auch die finanziellen Din-ge zu regeln: Dafür benötigen die Angehörigen die Renten-mitteilungen des Verstor-benen und sein Testament, den Krankenversicherungs-nachweis und alle weiteren Versicherungspolicen – insbe-sondere die Lebens-, Sterbe-geld- und Unfallversiche-rungen.

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wichtig: Fehlerhafte Angaben, vor allem hinsichtlich der Per-son des Erblassers, können zur Unauffindbarkeit des Testa-ments führen.Wesentlich ist auch: Alle seit dem 01. Januar 2012 erfolgten Rücknahmen aus der amtlichen Verwahrung werden ebenfalls im ZTR vermerkt. Die Rücknah-me eines Testaments aus der amtlichen Verwahrung hat zur Folge, dass die Verfügung als widerrufen gilt; wer bereits vor Januar 2012 ein Testament aus der Verwahrung zurückgenom-men hat, sollte deshalb diese Rücknahme im ZTR noch nach-registrieren lassen.

Eine Nachregistrierung von erb-folgerelevanten Urkunden, die vor Januar 2012 errichtet und in amtliche Verwahrung gegeben wurden, ist hingegen nicht er-forderlich. Für diese existieren derzeit noch die ursprünglichen gelben Karteikarten, aus denen die notwendigen Informationen hervorgehen. Die Überführung der Daten aus den Karteikarten der amtsgerichtlichen Verwah-

rung übernimmt die Bundes-notarkammer; bis Ende 2016 sollen sämtliche Informationen in das ZTR aufgenommen wor-den sein.

Es bleibt also zu hoffen, dass künftig mehr Bürger den Serviceder amtlichen Verwahrung, nunmehr verknüpft mit dem ZTR, nutzen – auch wenn die eingangs geschilderten Schatz-suchen dann wohl seltener stattfinden werden.

Rechtsanwältin Maren Feyler, Fachanwältin für Erb- und Familienrecht

lichkeit, im Sterbefall gezielt und schnell erbfolgerelevante Urkunden – die sich in amtlicherVerwahrung befinden – aufzu-finden. Betrieben wird das Zen-trale Testamentsregister (kurz: ZTR) von der Bundesnotarkam-mer. Oberstes Ziel seiner Ein-richtung: Das Benachrichti-gungswesen in Nachlaßsachen modernisieren und vorantrei-ben. Und: Es trägt dazu bei, die verfassungsrechtlich garantierte Testierfreiheit des Erblassers zu gewährleisten.

Bei der Ersteintragung wird je-der Erblasser einzeln registriert;auch dann, wenn z.B. ein Ehe-paar in einer Urkunde gemei-same Erklärungen abgibt, um zu ermöglichen, dass jeder Erbfall gesondert behandelt werden kann. Die Registrierung selbst ist kostengünstig; es fallen ein-malig 15 Euro an.

Der Erblasser selbst erhält eine Registrierungsbestätigung, um sämtliche Angaben auf Rich-tigkeit bzw. Vollständigkeit zu überprüfen. Dies ist immens

Es ist ein bißchen wie eine Schatzsuche, wobei anfangs eigentlich nie klar sein kann, zu wessen Gunsten sie ausfallen wird. Eine schaurige Suche ist es obendrein: Das Kalenderblatt wurde zuletzt im November an-gerissen und das Buch, das er zuletzt gelesen hat, liegt noch auf dem Nachttisch. Und wenn man dann die Schubkästen des alten Schreibtisch aufzieht und vorsichtshalber auch die So-ckenschublade durchforstet, auf der Suche nach dem letzten Willen des Verstorbenen, dann ist das in der Tat ein surreales Gefühl. Dabei kann der letzte Wille ja in vielerlei Form nieder-geschrieben sein. Auf einem bereits leicht vergilbten Blatt Papier, ordentlich eingereiht in die Mappe mit den wich-tigen Dokumenten. Oder aber flüchtig verfasst, als „letzter Wille“ nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen und

versteckt zwischen Zeitungs-ausschnitten und Urlaubspost-karten. Es könnte sich zusam-mengefaltet im Portemonnaie befinden oder zwischen glatt gebügelten Hemden im Klei-derschrank. Und: Auf Grund der Möglichkeit, im Rahmen der Testierfreiheit jederzeit und ohne nachvollziehbare Gründe ein neues – aktuelleres – Tes-tament zu verfassen, besteht stets eine gewisse Unsicherheit, insbesondere dann, wenn die Dokumente kein Datum tragen. Und wer sagt uns, dass nicht ein neidischer Mitbürger das ihm unliebsame Testament kurzer-hand hat verschwinden lassen? Im Rahmen der „Suchaktion“, oder aber schon viel früher, als er zufällig die ihm ungünstige Verfügung entdeckt hat?

Um diese Risiken zu umgehen, gibt es die Möglichkeit, sog. erbfolgerelevante Urkunden in amtliche (d.h. notarielle oder

gerichtliche) Verwahrung zu geben. Für privat verwahrte Urkunden, d.h. Testamente, die „im stillen Kämmerlein“ verfasst worden sind und dementspre-chend auch privat aufbewahrt werden, besteht lediglich eine gesetzliche Ablieferungspflicht. Natürlich sind die Folgen einer solchen Nicht-Ablieferung dras-tisch: Der Betreffende setzt sich zivilrechtlichen Schadensersatz-ansprüchen aus, macht sich wegen Urkundenunterdrückung strafbar und riskiert, von der Erbfolge gänzlich wegen Erbun-würdigkeit ausgeschlossen zu werden.

Und dennoch: Es lohnt in je-dem Fall, seinen letzten Wil-len zum Nachlassgericht in die amtliche Verwahrung zu geben. Wie heißt es so schön: Sicher ist sicher.Darüber hinaus bietet das Zen-trale Testamentsregister seit dem 01. Januar 2012 die Mög-

Testamentsregister hilftStreitfälle können vermieden werden

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Einen geliebten Menschen zu ver-lieren, bedeutet nicht nur, sich mit dem Schmerz des Abschieds auseinander zu setzen. Auch eine würdevolle Trauerfeier muss orga-nisiert und gestaltet werden.Hilfe finden die Angehörigen unter anderem auch bei freien Trauer-rednern, die ihren Ursprung bereits in der freireligiösen und freigeis-tigen Bewegung des 19. Jahrhun-derts haben. Heute gibt es in ganz Deutschland gute und erfahrene Trauerredner, die Menschen beim Abschied von ihren verstorbenen Angehörigen und Freunden profes-sionell zur Seite stehen.

In Bayreuth organisiert Regine Gareis seit eineinhalb Jahren Trauerfeiern an jedem gewünsch-ten Ort, übernimmt auf Wunsch Vorsorge, Trauerbegleitung und Nachsorge und hält liebevolle und persönliche Trauerreden – unabhängig von Glaube und Kon-fession. Alleine oder in Zusam-menarbeit mit einem Bestatter nimmt sie sich Zeit für ausführ-liche Gespräche mit den Ange-hörigen und eine professionelle Planung.

Planung und VorsorgeDie meisten Menschen gehen dem Thema Abschied aus dem Weg. Keiner denkt gerne über den eigenen Tod nach. Doch im Ernstfall mindert eine gute Pla-nung die Last der Entscheidung für die Angehörigen. Regine Gareis hat hierfür einen spezi-ellen, leicht verständlichen Vor-sorge-Ordner entwickelt, in dem

alle wichtigen Unterlagen – von den Grunddaten über die Pati-entenverfügung, Vorsorgevoll-macht, bis hin zur Regelung im Erbfall – gesammelt werden kön-nen. In einem Vorsorge-Gespräch ist sie auch gerne beim Ausfüllen behilflich.

VorträgeÜber die Tätigkeit der Trauer-redner, Bestattungsformen oder Planungs- und Vorsorgemöglich-keiten hält Regine Gareis auch Vorträge in Alters- und Pflege-heimen, Hospizen, Gemeindhäu-sern etc. www.inslichtgehen.de

Hilfe, Hoffnung & TrostTrauerbegleitung unabhängig von Glaube und Konfession

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portiert werden, sind oft mehr als 100 Kilogramm Gewicht zu stemmen. Das kann mitunter zu Rückenbeschwerden führen.

Um ein realistisches Bild von der Arbeit zu erhalten, sollten Bewer-ber ein zweiwöchiges Praktikum machen, rät Ausbildungsexperte Liebler. Angst vor dem Thema Tod sollte man danach nicht mehr ha-ben. Vielmehr sei es wichtig, ein Verständnis dafür zu entwickeln. Auch junge Menschen können mit dem Thema umgehen, wenn sie dazu angeleitet werden.

Weiterbildungen für BestatterBestatter können sich zum Meis-ter weiterbilden. Der Titel be-fähigt etwa zur Leitung eines Betriebes. Der Lehrgang dauert ein Jahr. Daneben können sich Fachkräfte auf die Thanatopraxis spezialisieren. Dazu gehört es, die Leiche so herzurichten, dass Hin-terbliebene am offenen Sarg Ab-schied nehmen können. Und es gibt Weiterbildungen zum Krema-tionstechniker und zum Bestatter im Notfalleinsatz.

stark gefragt: In der Regel ist es kein Problem, eine Anstellung zu finden. Vergütet werde die-se anfangs mit 1.500 bis 2.000 Euro. Doppelt so hoch könne das Einkommen werden, wenn der Bestatter auch in der Beratung tätig wird. Bundesweit gibt es mehrere tausend Bestattungs-unternehmen, die sich um rund 850.000 Bestattungen im Jahr kümmern.

Viele Lehrlinge werden als Ge-selle von ihrem Betrieb über-nommen, sagt Matthias Liebler, Ausbildungsbeauftragter beim Bestatterverband Bayern. Das Be-rufsleben erfordere anschließend eine hohe Einsatzbereitschaft: Aufträge kämen teils mitten in der Nacht – etwa, bei Unfällen oder Selbstmorden. Dann müs-sen Bestatter auch mit weniger schönen Anblicken rechnen. Für labile Menschen ist das nichts.

Auch die körperliche Belastung darf nicht unterschätzt werden. Muss ein Verstorbener im Sarg durch ein Treppenhaus trans-

trauern, aber auch, wie man selbst emotionale Erlebnisse im Beruf verarbeitet, erklärt Licht-ner. Die Ausbildung ist staat-lich anerkannt, pro Jahr wird sie von 160 bis 180 Teilneh-mern durchlaufen. Sie lernen zu gleichen Teilen im Betrieb und in einer der drei bundes-weiten Berufsschulen in Bad Kissingen, Springe oder Wer-melskirchen. Zusätzlich stehen drei zweiwöchige überbetrieb-liche Unterweisungen im Aus-bildungszentrum Männerstadt auf dem Lehrplan. „Thema sind dort etwa die hygienische Versorgung von Verstorbenen, Gestaltung der Trauerfeier und Beratung von Angehörigen“, er-klärt Leiterin Rosina Eckert. Un-ter den Auszubildenden hat sie einen Trend ausgemacht: War das Bestattungsgewerbe früher eher eine Männerdomäne, ist heute etwa die Hälfte weiblich.

Hohe NachfrageDie Nachfrage nach Lehrstellen ist hoch. Aber auch fertig aus-gebildete Bestatter sind ähnlich

Dem Tod begegnen sie täglich: Bestatter sind einer der ersten Ansprechpartner, wenn ein Mensch stirbt. Ihre Arbeit ver-langt viel Sensibilität. Und eine Menge Organisationstalent.

Feingefühl und kaufmännisches GeschickEs ist natürlich kein Beruf wie jeder andere, denn Bestatter haben oft mit Menschen in tiefer Trauer zu tun. Die Arbeit kann daher psychisch belasten – aber sie ist auch unglaub-lich vielfältig. Um fit für den Berufsalltag zu sein, brauchen Bestatter nicht nur Feingefühl,

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Bestatter müssen gut beraten könnenFeingefühl ist Pflicht

sondern auch kaufmännisches Geschick.

Auf dem Weg zur letzten Ruhe werden sie regelrecht zum Manager: Sie organisieren die Trauerfeier und erledigen Be-hördengänge für die Hinterblie-benen. Sie sorgen dafür, dass die Leiche überführt, gewa-schen und hergerichtet wird. Und sie kümmern sich um Sarg, Urne und Grab. Außerdem be-raten sie über Vorsorgeverträ-ge, in denen vorab alle Details für eine Bestattung geregelt werden, wie die Bundesarbeit-sagentur in Nürnberg erläutert.

Persönliche VerantwortungEine große Rolle spielen kauf-männische Dinge: So ermittelt der Bestatter etwa die Beer-digungskosten oder regelt die Abrechnung mit Krankenkassen und Versicherungen. Der Beruf verlange daher viel rechtliches

Wissen, erklärt Rolf Lichtner, Generalsekretär des Bundes-verbandes Deutscher Bestat-ter (BDB). Bestatter brauchen außerdem ein Händchen fürs Beraten und Betreuen von Kunden. Der Beruf bringt eine große persönliche Verantwor-tung mit sich, erklärt Peter Wilhelm. Wichtig sei daher ein würde- und pietätvoller Um-gang in der täglichen Arbeit, ergänzt Rolf Lichtner.

Dreijährige BerufsausbildungVoraussetzung für die drei-jährige Ausbildung zur Be-stattungsfachkraft ist ein Realschul- oder ein guter Hauptschulabschluss. In der Lehre werden betriebswirt-schaftliche Inhalte, aber auch die Themen Bestattungsrecht, Grabtechnik, Dekoration und Trauerriten behandelt. Auch Psychologie spielt eine Rol-le: Gelehrt wird, wie andere

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Wichtige EntscheidungenJe klarer sich ein Mensch vor seinem Ableben geäußert hat, desto einfacher kann es für die Angehörigen sein, im Trauer-fall wichtige Entscheidungen zu treffen – auch wenn im Zweifel gilt: Wer bezahlt, entscheidet. Daher dürften sich Angehörige, die gern ein Grab zum Pflegen hätten, über den Wunsch nach anonymer Bestattung hinweg-setzen. Der letzte Wille kommt da an Grenzen, wo die Nachfah-ren damit leben müssen. Denn häufig sei der Wunsch nach anonymer Bestattung eher ein indirekter Appell an die Ver-wandten, sich eben doch zu kümmern.

Wer sich aber zum Beispiel un-bedingt wünscht, dass seine Asche verstreut oder die Urne auf See und nicht in einem

Wenn jemand stirbt, sind es in der Regel die nächsten Ange-hörigen, die sich um die Beiset-zung des Toten kümmern. Im Idealfall haben sie von ihm zu Lebzeiten erfahren, wie er be-stattet werden möchte. Doch den meisten Menschen fällt es schwer, sich mit dem eigenen Tod zu befassen, weil es sehr viel mit der eigenen Endlich-keit zu tun hat. Sie versuchten, das Thema zu verdrängen, weil sie keine Übung im Umgang damit haben. Mit den Themen Tod und Sterben werden wir in unserer Gesellschaft wenig kon-frontiert.

Die Folge: Wir reden oft nicht darüber, was uns am Lebens-ende existenziell wichtig ist. Grundsätzlich sei zwar zu beo-bachten, dass das Thema Tod in den vergangenen Jahren immer mehr enttabuisiert und mit einer neuen Nüchternheit

behandelt werde. Aber das ge-schehe immer auf eine virtuelle, künstliche Weise: Es ist immer der Tod der anderen. Im Durch-schnitt habe ein Bundesbürger gerade mal alle 10 bis 20 Jahren mit einem Todesfall im engeren Familienkreis zu tun.

Dennoch sei es wichtig, über das eigene Ableben nachzuden-ken und zu Lebzeiten darüber zu sprechen. Sonst sei im Trauerfall die Ratlosigkeit manchmal groß, sagt er: Wollte der Tote ein-geäschert werden oder nicht? Wenn es ein Familiengrab gibt, soll er dort beigesetzt werden? Oder vielleicht doch lieber in einem Ruheforst unter einem Baum?

Erd- oder FeuerbestattungGrundsätzlich gibt es zwei For-men der Bestattung: die Erd- oder die Feuerbestattung. Ihr Anteil ist in etwa gleich groß, doch die Tendenz zur Einäsche-rung steige. Helbach sieht meh-rere Gründe dafür: Zum einen ist es meist billiger weil die Hin-terbliebenen keinen Aufwand mit der Grabpflege haben. Zum anderen würden Traditi-onen unwichtiger. So spielen religiöse Bedenken gegen das

Verbrennen immer weniger eine Rolle. Und schließlich fehl-ten vielen Menschen auch die familiären Bindungen: entwe-der weil sie keine Angehörigen mehr haben oder weil Hinter-bliebene weit weg wohnen und daher nicht das Grab pflegen können.

Anonyme BestattungIn diesen Zusammenhang ord-nen die Fachleute in gewisser Weise auch den zunehmenden Wunsch nach anonymer Bestat-tung ein. Das resultiert aus der Angst, dass sich später keiner mehr kümmert, so nach dem Motto: „Es besucht mich doch eh keiner“. Es handele sich um eine Art Entsorgungsmentali-tät. Experten erkennen in dem Wunsch nach Anonymität die Furcht, selbst nach dem Tod anderen noch zur Last zu fallen – und das Bedürfnis, darunter einen Schlussstrich zu ziehen. Darin spiegelt sich unsere Ge-sellschaft wider. Aber es habe auch damit zu tun, dass das Thema Tod gesellschaftlich so ausgeklammert wird. Die Prag-matik des Verbrannt- und ano-nym-bestattet-werden-Wollens ist auch ein Vorwand, sich da-mit nicht auseinanderzusetzen.

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n Das Grab sollte seineBedeutung verändernDie Grabstätte ist meistens in den ersten drei Jahren ein Ort der Trau-er. Dann sollte der Hinterbliebene seine Trauer überwunden haben und das Grab als Erinnerungsort verstehen. Hinterbliebene leben oft noch 20 oder mehr Jahre wei-ter – das Grab könnte irgendwann sogar zur Belastung werden.

Urnengrab oder einer Urnenwand beigesetzt wird, bereitet seinen Angehörigen damit oft ein Problem: Trauer braucht einen Ort. In der Regel sei das der Friedhof. Doch das Grab ist nach An-sicht von Bucolo-Trappen dafür kein Muss: Wenn die Vorstellungen so weit auseinan-dergehen und die Angehörigen einen Kompromiss finden wol-len, könnten sie sich vielleicht daheim einen Altar herrichten. Platz finden könne dort neben einem Bild etwa eine Locke, damit nach der Einäscherung „noch etwas Körperliches“ da ist und die Asche dennoch ano-nym bestattet werden kann.

Die geeignete Bestattungsart findenDen Tod nicht ausklammern

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Sterbende vor einem Gespräch versuchen, sich in den Empfänger der Mitteilung hineinzuversetzen. Zudem sollten sie sich bewusst machen, welche Ziele sie mit ih-ren Worten erreichen wollen und was für ein Verschweigen spre-chen würde.

Wollen Menschen sich durch ihre Erzählung in erster Linie erleich-tern, ist es manchmal besser, eine außenstehende Person einzuwei-hen. „Es passiert sehr häufig, dass wir Sterbebegleiter etwas erzählt bekommen, auch wenn wir den Inhalt nicht immer einordnen können“, sagt Grimm. Gegenüber den Angehörigen bestehe aber natürlich Schweigepflicht.

In vielen Fällen dränge die Wahr-heit aber in den letzten Stunden hervor und richte sich direkt an die Angehörigen, sagt Renz: „Die Abwehrmechanismen werden schwächer, Ambivalenzen wei-chen einem inneren Frieden.“ Die Ehrlichkeit muss dabei aber nicht immer schockieren: „Viele Ange-hörige sind sehr berührt durch die Enthüllungen und empfin-

den eine große Nähe zum Ster-benden.“

Einige ihrer Patienten bereiten sich auf diesen Moment vor, in-dem sie einen Brief an die Ange-hörigen schreiben – ähnlich wie ein Testament. Dies wirke oft sehr entlastend. Das geschriebene Wort kann aber auch harsch wir-ken: „Es kann nicht mehr zurück-genommen werden“, sagt Chri-stel Grimm. Deshalb rate sie zu einem Gespräch unter vier Augen: „Mündlich kann man noch etwas gerade biegen oder erklären.“

Wenn Sterbende dennoch lieber etwas zu Papier bringen möchten, sollten sie den Brief besser nicht bis zuletzt zurückhalten. Denn dann besteht laut Montada keine Chance mehr, absichtliche oder unabsichtliche Folgen zu mildern.

Um sich überhaupt darüber klar zu werden, was vor dem Tod noch gesagt oder geklärt werden muss, sollte man am besten frühzeitig damit anfangen. Das Schreiben der Patientenverfügung bietet dazu eine gute Gelegenheit: „Zum

Aussöhnen statt AufwühlenAussprachen am Sterbebett

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Vielen Menschen fällt es schwer, Angehörigen und Freunden im Angesicht des nahenden Todes noch etwas Wichtiges anzuver-trauen. Doch wer den Mut dazu aufbringt, wird meist belohnt.

60 Jahre lang hatte sie das Ge-heimnis bewahrt. Erst auf dem

Sterbebett konnte Ursel S. (Name geändert) ihrer Tochter die Wahrheit sagen: Ihr biologischer Vater sei in Wirklichkeit ein Sol-dat gewesen, die Schwanger-schaft die ungewollte Folge einer Vergewaltigung auf der Flucht während des Zweiten Weltkriegs. Gut gehütet zu Lebzeiten, schien es der alten Frau am Schluss un-möglich, Ungesagtes mit ins Grab zu nehmen. Zuerst überwog für die Tochter der Schock. Letztlich war die Offenbarung aber wie ein Schlüssel, der das schon immer unterkühlte Verhältnis zu ihrem vermeintlichen Vater erklärte.

Die letzte Lebensphase lässt Dinge, die Sterbende ihren Hin-terbliebenen nie anvertrauen wollten, auf einmal in einem an-deren Licht erscheinen. Doch was kann den Angehörigen zugemu-tet werden? Und in welcher Form vermittelt man lange Zurückge-haltenes am besten?

Oft sind es ähnliche Themen, um die die Gedanken Sterbender kreisen, weiß Monika Renz. Die Schweizerin arbeitet als Psycho-onkologin am Kantonsspital St. Gallen und hat etwa 1.000 Men-schen in ihren letzten Stunden begleitet. „Es geht um Familiäres, biografische Dinge und irratio-nale Ängste“, sagt Renz, die auch Bücher zu dem Thema verfasst hat.

Geheimnisse und verschwiegene Dinge haben durchaus Einfluss auf den Sterbeprozess. Denn was

aufwühlt und beschäftigt, wirkt oft wie ein Anker, der die Ster-benden im Leben hält. „Meine Er-fahrung ist: Bevor etwas nicht ge-sagt wird, stirbt die Person nicht“, sagt Renz. Diese Einschätzung teilt auch Christel Grimm, zweite Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL) in Bingen: „Menschen, die schwer beladen sind, tun sich schwer, loszulassen.“

Wenn Grimm Sterbende nach dem Grund fragt, warum ein be-stimmtes Thema nicht schon frü-her behandelt wurde, lautet die Antwort häufig: „Ich habe Angst, dass der andere es nicht verkraf-tet.“ Ganz unbegründet ist diese Befürchtung nicht: Für die Ange-hörigen ist es eine schwere Bela-stung, zusätzlich zum nahenden Tod eine eventuell lebensverän-dernde Information verarbeiten zu müssen. Deshalb sei es wich-tig, den Zeitpunkt der Enthüllung nicht zu weit hinauszuschieben: „Sonst bleibt keine Zeit mehr, noch einmal darüber zu spre-chen“, sagt sie.

Sterbende sollten deshalb beden-ken, dass sie die Wirkung ihrer Äußerungen unter Umständen nicht mehr korrigieren können: „Zum Beispiel können Vorwürfe nicht mehr relativiert werden. Das kann für das Leben der Hin-terbliebenen zerstörerisch sein“, erklärt Leo Montada, emeri-tierter Professor für Psychologie an der Uni Trier. Deshalb sollten

Beispiel bei der Frage, wer später als Betreuer eingesetzt werden soll. Da tun sich bei einigen schon Risse auf, etwa wenn klar wird, dass nicht zu allen Kindern Kon-takt besteht“, sagt Grimm.

Nicht immer gelingt Sterbenden und Angehörigen eine richtige Aus-sprache. Ausgesprochenes bleibt unklar, Groll oder Verbitterung überwiegen. So hinterlassen Ster-bende manchmal nur vage Andeu-tungen, etwa ein Fotoalbum: „Da kommt es dann darauf an, was die Angehörigen wissen wollen oder ob es noch Zeitzeugen gibt, die sie fra-gen können.“ In jedem Fall sollten sie sich aber die Frage stellen: Kann ich mit der Antwort leben?

Ein Anrecht auf letzte Wahr-heiten oder Erklärungen haben Angehörige leider nicht. Vor allem von Menschen, die sich ein Leben lang schwer mit dem Kommunizieren getan haben, ist nicht viel zu erwarten: „Wenn 40 Jahre nicht miteinander geredet wurde, kommt es in den letzten Tagen oder Wochen auch nicht mehr dazu“, sagt Grimm.

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andere, von denen ich dachte, dass ich auf sie zählen kann, kom-men nicht.“ Die Psychologin emp- fiehlt genau hinzuschauen, wer sich als Hilfe anbietet. „Vielleicht ist da jemand in der zweiten Rei-he, den ich vorher gar nicht gese-hen habe.“

So schwierig das neue Leben auch sein mag – laut Silke Haase offenbart sich für viele auch eine Chance: „Man kann sich noch einmal neu orientieren, vielleicht alte oder neue Interessen aufle-ben lassen“, sagt die Psychologin. Mit einem gewissen Abstand zum Todestag würden viele Verwit-wete sich neue Hobbys suchen, durch die dann neue Bekannt-schaften entstünden.

Je nach Persönlichkeit hielten manche Menschen aber auch an ihrem alten Leben fest und hätten kein Interesse an Veränderung, fügt Insa Fooken hinzu. „Da gibt es nicht den einen Weg. Manche

errichten eine Art Mausoleum für den Verstorbenen und lassen al-les beim Alten, manche renovie-ren innerhalb kürzester Zeit das ganze Haus.“

Bei älteren Verwitweten gibt es durchaus Unterschiede zwischen Männern und Frauen, was das Leben nach dem Tod des Partners angeht. „Frauen sind häufig die, die für das soziale Leben und Be-ziehungen zu Verwandten zustän-dig sind“, sagt Insa Fooken. „Das heißt aber auch, dass viele von ihnen erwarten, dass sie schon irgendwie als Witwe zurecht kommen und sich Hilfe holen. Auf Witwer wird viel mehr zuge-gangen und Hilfe angeboten, weil doch die Sorge herrscht: Schafft der das alleine?“

Männer in älteren Generationen sind hingegen oft für die finanzi-ellen Dinge des Haushalts zustän-dig gewesen. Witwen müssen sich da nun einarbeiten, zusätz-

Das Leben nach dem Tod des Partners neu ordnen

„Wie geht es nun weiter?“

Der Tod des Lebenspartners stellt die Hinterbliebenen vor große Herausforderungen. Schmerz und Trauer, vielleicht auch Er-leichterung nach einem langen Leiden, überwältigen die Witwen und Witwer. Neben diesen Ge-fühlen gilt es nun, den Alltag als Alleinstehender zu bewältigen. „Heutzutage sind Goldene Hoch-zeiten keine Seltenheit, das heißt, die Paare haben oft sehr lange zusammen gelebt“, sagt Insa Foo-ken, Professorin für Psychologie. „Dann kommt die Frage auf: Wie geht es nun für mich weiter?“

Für Frauen ist die Wahrscheinlich-keit größer, einmal ein Leben als Witwe zu führen, da ihre Lebens-erwartung höher ist, als bei Män-nern. „Tritt der Tod des Partners plötzlich ein, steht der Schock im Vordergrund, es folgt eine längere orientierungslose Phase als vielleicht bei Verwitweten, die ihren kranken Partner lange gepflegt haben“, sagt Psycho-

therapeutin Silke Haase. Für die Angehörigen und Freunde bedeu-tet das, genau zuzuhören, was dem Verbliebenen nun wichtig ist und welche Hilfe er braucht.

Entscheidend ist nach Auskunft der Experten, sich Zeit zu geben, mit dem einschneidenden Ereig-nis fertig zu werden. „Das erste Jahr nach dem Tod ist auf jeden Fall schwierig“, sagt Silke Haase. „Alles wird zum ersten Mal ohne den Partner erlebt, Weihnachten, Feste, Jahreszeiten.“ In vielen Re-gionen sei zu Recht die Rede von einem traditionellen Trauerjahr.

Doch wer sind eigentlich die bes-ten Ansprechpartner für Witwer und Witwen? „Eine Faustregel sagt, dass im ersten halben Jahr die Kinder und enge Angehörige wichtiger sind als Freunde“, sagt Insa Fooken. Danach sei es rat-sam, sich nach außen zu öffnen und die Kinder zu entlasten. Für viele sei es tröstlich, Kontakt zu

Selbsthilfegruppen, Ärzten, Psy-chologen oder Pfarrern zu haben. „Das ist aber sehr unterschied-lich. Manche suchen Kontakt zu anderen Verwitweten, andere möchten eher jemanden um sich, der neutral ist.“

Enttäuschend ist für viele Ver-bliebene auch der Verlust von Freundschaften nach dem Tod des Partners. Vor allem gesellige Kontakte, bei denen es um Un-beschwertheit geht, sind laut der Professorin für Soziologie Beti-na Hollstein gefährdet. Stabiler seien enge Freundschaften oder Kontakte bei gemeinsamen Inte-ressen wie Musik oder Sport.

„Schwierig sind manchmal auch Freundschaften zu Ehepaaren, mit denen man früher immer paarweise unterwegs war“, sagt Insa Fooken. „Andererseits sa-gen viele Verwitwete: Da stehen auf einmal Leute, von denen ich das nicht gedacht habe. Und

lich stehen Aufgaben wie der Erb-schein und das Beantragen von Witwenrente auf dem Plan. „Man ist in den ersten Monaten meist gar nicht in der Lage und wil-lens, sich mit den notwendigen bürokratischen Aspekten zu be-schäftigen“, sagt Betina Hollstein. „Wenn hier niemand zur Seite steht, kann es sein, dass Wich-tiges manchmal erst zu spät in Angriff genommen wird und man finanzielle Ansprüche verliert.“ Insbesondere Verwandte seien daher gefragt, den Verwitweten zu helfen.

Auch wenn die Trauer bei man-chen Menschen sehr lange dau-ern kann: „Wenn sich jemand nur noch zurückzieht, sich nicht mehr über schöne Dinge freuen kann, wenn sich das Trauergefühl auch nach einem Jahr noch anfühlt wie am Todestag, dann sind dies viel-leicht Zeichen einer ernsten De-pression“, sagt Silke Haase. In die-sem Fall sollten Betroffene sich professionelle Hilfe zum Beispiel bei Psychotherapeuten holen. Und Angehörige sollten sie dazu ermutigen.

Nach dem Tod des Partners müssen sich Verwitwete erst wieder neu orientieren und eine Routine finden. Foto: Michael Reichel/tmn

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den Älteren gerne dabei. Als Ein-zelkind hat er sich aber nie gese-hen: „Wenn Leute mich fragen, sage ich ‚Ich habe noch einen Bruder‘.“

Bundesverband Verwaiste ElternDer Bundesverband Verwaiste Eltern in Deutschland e.V. will mit seinen Angeboten Hilfe und Unterstützung für alle zur Ver-fügung stellen, die mit dem Tod eines Kindes – gleich welchen Alters – leben müssen oder zu tun haben. www.veid.de

in der Familie alles nur noch um das verstorbene Kind dreht. „Lebende Kinder bekommen dann das Gefühl ‚Und ich?‘“, sagt Helga Lauchart. Sie könnten den Wunsch entwickeln, ebenfalls sterben zu wollen. „Sie denken, dass ihre Mutter sie vielleicht lie-ber hat, wenn sie tot sind.“ Ähn-lich erging es Philipp: Auch er wollte ein Jahr nach dem Tod sei-nes Bruders nicht mehr weiterle-ben. „Ich dachte, dann wäre ich bei ihm und wir könnten wieder spielen“, erzählt er. Geholfen hat ihm schließlich eine Psychologin, die ihn einige Zeit betreute.

Für Eltern ist es oft nicht klar ersichtlich, wie gut ihr Kind den Tod von Bruder oder Schwester verkraftet hat. Oft zeigen sich die Knackpunkte erst Jahre später. „Als Faustregel ist es gut, wenn man auf all die Sachen achtet, die vor dem Tod noch nicht da waren“, erklärt Helga Lauchart. Starke Änderungen im Verhal-ten könnten erste Warnzeichen dafür sein, dass das Kind pro-fessionelle psychologische Hil-fe braucht. Auch wenn sich das Kind plötzlich zurückzieht, ag-gressiv wird und Spaß an seinen Hobbys und Freunden verliert, sollten Eltern aufhorchen.

Auch wenn die Präsenz des to-ten Kindes nicht zu groß werden darf: Es sollte einen festen Platz in der Familie inne haben. „Ri-tuale haben einen tröstenden Charakter“, sagt Thomas Mult-haup. Der Gang zum Grab sowie die gemeinsame Erinnerung sind für den Trauerprozess deshalb sehr wichtig. So wird es auch in Philipps Familie gehandhabt. Jedes Jahr am Geburtstag fahren alle zusammen an Felix Lieb-lingsort. Zum Grab geht Philipp

hingegen selten: „Ich will ihn lieber lebendig in Erinnerung be-halten.“

Kinder müssen nach dem Verlust nicht nur das emotionale Chaos innerhalb der Familie bewältigen, sondern werden schon bald mit den Reaktionen der Außenwelt konfrontiert. Spätestens in der Schule oder im Kindergarten ist es soweit: „Sinnvoll ist es, wenn die Eltern vorab mit Erziehern oder Lehrern über das Geschehen reden. Gleichzeitig können sie auch um ein Feedback bitten, wenn ihnen etwas am Kind auf-fallen sollte“, sagt Multhaup. Was das Kind aber erzählen möchte und mit welchen Worten, über-lassen Eltern am besten ihm selbst: „Wenn man festlegt, was gesagt werden darf und was nicht, bekommt das etwas Ver-krampftes“, warnt Helga Lauch-art. Auf keinen Fall dürfe das Kind zum Lügen gedrängt werden, ergänzt Thomas Multhaup.

Als entscheidende Komponen-te sehen es Psychologen, im Umgang mit dem Tod ehrlich zu bleiben. Gerade wenn das Kind beim Tod des anderen noch sehr klein war, müssen Eltern die Dinge später so benennen, wie sie sind. „Es hilft nichts, wenn sie Erklä-rungen abgeben wie ‚Dein Bruder schläft für immer‘ oder ‚Gott hat ihn zu sich geholt‘“, sagt Thomas Multhaup. Kinder wollten verste-hen, was passiert ist.

Der Tod des Geschwisterkinds: Auch wenn der Schmerz viel-leicht nachlässt – der Verlust bleibt. „Ich ärgere mich heute noch drüber, dass ich mich da-mals nur flüchtig von Felix verab-schiedet habe“, sagt Philipp. Und auch beim Feiern gehen hätte er

Der Tod von Bruder oder Schwes-ter ist für das hinterbliebene Kind eine einschneidende Verän-derung. Wichtig ist das richtige Maß zwischen Trauerbewälti-gung und Erinnerung.

Richtig verstanden hat Philipp es erst zwei Jahre später. So lange brauchte er, um zu begreifen, dass sein älterer Bruder Felix tot ist. „Ich war damals 6, er 10. Er ist im Ferienlager bei einem Un-fall gestorben“, erzählt der heute 17-Jährige. Sehr eng sei ihr Ver-hältnis gewesen, hätten nachts immer noch unter der Bettdecke erzählt. Bis heute vergeht kein Tag, an dem er nicht an seinen Bruder denkt, sagt Philipp.

Wenn ein Geschwisterkind stirbt, gerät das Familiengefü-ge auseinander. Nicht nur die Eltern müssen ihre Trauer ver-kraften, auch die verbleibenden Geschwister müssen ihr Leben nach dem Schicksalsschlag neu ordnen. In einigen Fällen sind sie plötzlich das einzige Kind in der Familie, in anderen auf einmal das Älteste. Und auch die Bezie-hung zwischen Kind und Eltern wandelt sich: „Eltern reagieren oft sehr ambivalent. Einerseits sind sie zerrissen vor Trauer, an-dererseits legen sie sehr stark den Fokus auf das noch lebende Kind und sind panisch, dass ihm auch etwas zustoßen könnte“, erklärt Thomas Multhaup, Trauerbegleiter in München.

Auf welche Art Kinder trauern, kann sehr unterschiedlich sein: Während einige zumindest nach außen schnell wieder zur Nor-malität übergehen, entwickeln andere schwere Schuldgefühle. Ist der Bruder oder die Schwe-ster gestorben, weil ich immer so böse zu ihnen war? Hätte ich mein Geschwisterkind vor Krank-heit oder Tod schützen können? „Eltern müssen in so einem Fall deutlich machen ‚Das ist nicht deine Schuld‘“, sagt Psycho-therapeutin Helga Lauchart. Oft könne es helfen, symbolisch et-was für das verstorbene Kind zu tun, etwa ein Bild malen oder gemeinsam für es singen.Gefährlich werde es, wenn sich

Tod eines GeschwisterkindesDer Verlust bleibt für immer

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Geschwistertod: Leben mit einem schweren Verlust von Minke Weggemans, Kösel-Verlag 2010, 208 Seiten, 16,95 Euro

Schuld, Macht, Sinn. Arbeitsbuch für die Begleitung von Schuldfragen im Trauerprozessvon Chris Paul, Gütersloher Verlagshaus 2010, 224 Seiten, 19,95 Euro

Buchtipps

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Der Hospizverein Bamberg e. V. begleitet ehrenamtlich schwerst-kranke Menschen und deren Zugehörige in der letzten Le-benszeit. Dazu gehört auch die Begleitung von Menschen, die um ihre Lieben trauern – vor und nach dem Tod.

TrauersprechstundeJeden Monat findet eine Trau-

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de statt. Die Einzelgespräche richten sich sowohl an Betrof-fene, die einen nahe stehenden Menschen verloren haben, als auch an Personen, die sich im Umgang mit Trauernden unsicher fühlen und dazu Beratung oder Unterstützung suchen.Eine Anmeldung im Hospizbüro ist erforderlich. Das Angebot ist kostenlos.

Trauer-CaféDamit Trauernde nicht allein blei-ben mit ihrem Verlust und dem Gefühl der Einsamkeit, lädt das Trauer-Café (KHG, Friedrichstr. 2, Bamberg) jeden ersten Mon-tag im Monat von 15 – 17 Uhr zu einem Treffen ein, um miteinan-der ins Gespräch zu kommen und erfahren zu können, dass sie mit ihrer Trauer nicht allein sind.Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Begleitete Trauergruppe für Menschen, die ihren Partner verloren habenJeweils im Herbst wird eine begleitete Gruppe für Betroffene aller Altersgruppen angeboten. Mit Hilfe geleiteter Übungen besteht hier die Möglichkeit, sich über die eigene Lebenssituation mit anderen Betroffenen aus-zutauschen und Anregungen im Umgang mit der eigenen Trauer zu erhalten.Vor Gruppenbeginn findet ein Vorgespräch statt. Anmeldungen dazu in der Hospiz-Akademie

Bamberg (09 51/95 50 722); das Angebot ist kostenpflichtig.

Offene Trauergruppe für Kinder und JugendlicheIn der offenen Trauergruppe treffen sich Kinder und Jugend-liche, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Hier haben sie Zeit und Raum, sich auszutauschen, gemeinsam zu trauern, über den Verlust zu spre-chen und sich mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Die Gruppe ist offen, das ermögli-cht immer wieder neuen Kindern und Jugendlichen, an den Nach-mittagen dabei zu sein.Eine Anmeldung im Hospizbüro ist erforderlich, das Angebot ist kostenlos.

Trauer-Frei-Zeit (langes Wochenende) für Kinder und JugendlicheBei der Trauer-Frei-Zeit erhalten Kinder und Jugendliche vielsei-tige Möglichkeiten, ihrer Trauer Raum zu geben. Eine große Un-terstützung sind dabei die Pferde am Hof, weil sie besonders sen-sibel auf die Empfindungen von Menschen reagieren. Eine Anmeldung im Hospizbüro ist erforderlich, das Angebot ist kostenpflichtig.

Weitere Informationen im Hos-pizbüro: 09 51/95 50 70, Loben-hofferstr. 10, 96049 Bamberg

www.hospizverein-bamberg.de

Hospizverein Bamberg e. V. – Angebote für trauernde Menschen

Situation überfordert. Mit einem Kooperationspartner der Ster-bevorsorge „Himmelgarten“ hilft ANUBIS, den letzten Weg schon frühzeitig vorzubereiten und die Bestattung finanziell abzusichern.

Große Auswahl von Urnen, Accessoires und SärgenANUBIS legt großen Wert auf die individuelle und kompetente Be-treuung und Beratung von trau-ernden Tierfreunden, daher ge-hört zum Angebot auch ein breites Sortiment an Urnen, Accessoires und Särgen, das vor Ort oder zu Hause aus dem Katalog ausge-wählt werden kann.

RundumserviceANUBIS ist an 365 Tagen erreich-bar. Das Tierkrematorium hat Wo-chentags feste Öffnungszeiten. Außerhalb dieser Zeiten steht am Abend, am Wochenende und an Feiertagen nach telefonischer Ab-sprache ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung.

Neue ZweigstelleAb Dezember ist ANUBIS auch in Himmelkron, Industriestraße 1, Tel. 0160/90239495 vertreten.www.anubis-tierbestattungen.de

Letzte Ruhestätte für HaustiereWürdevolle Tierbestattung Tiere haben heute einen hohen Stellenwert und sind oft der „beste Freund“. Viele Tierfreunde haben deshalb den Wunsch, ihrem Tier nach dessen Tod einen würde-vollen Abschied zu bereiten. Laut Gesetz, muss der Tierarzt die Körper verstorbener Haustiere in die Tierverwertung verbringen, wo sie gemeinsam mit Schlachtab-fällen zu Tiermehl oder Tierfett verarbeitet werden. Es sei denn, der Tierhalter wünscht eine Be-stattung seines Tieres und teilt dies dem Tierarzt mit.

ANUBIS-Tierbestattungen holt an 365 Tagen im Jahr verstor-bene Tiere mit einem vom Vete-rinäramt zugelassenen Fahrzeug, beim Tierarzt oder zu Hause ab und überführt die Tiere ins Tier-krematorium oder kümmert sich um die gewünschte Bestattung. Natürlich kann der Tierhalter sein verstorbenes Tier auch selbst bringen.

ANUBIS-TierkrematoriumSeit 2008 haben Tierfreunde die Möglichkeit, ihr Tier im ANUBIS-Tierkrematorium in Lauf a. d. Pegnitz (Nähe Nürnberg) ein-äschern zu lassen. Im großzügig angelegten Tierkrematorium ste-hen ein freundlich gestalteter Emp-fangsraum und drei separate Ab-schiedsräume zur Verfügung. Über Monitore kann dort der Beginn der Einäscherung verfolgt wer-den. Der Tierhalter hat die Wahl zwischen Einzel- oder Sammelein-äscherungen. „Der größte Teil ent-scheidet sich inzwischen für eine Einzeleinäscherung, denn da kann der Tierhalter die Asche seines Tieres mit nach Hause nehmen, in einer Urne aufbewahren, verstreu-en oder an einem Lieblingsplatz vergraben“, erzählt Firmengrün-der und Geschäftsführer Roland Merker. „Falls eine persönliche Anwesenheit des Tierhalters nicht

möglich ist, kann man die Einäsche-rung zeitversetzt übers Internet verfolgen und wer möchte, erhält eine DVD und eine Einäscherungs-urkunde. So hat der Tierhalter die Gewissheit, dass sein langjähriger Freund einen würdevollen Weg gefunden hat – und der Abschied fällt etwas leichter.“

Bei Sammeleinäscherungen ver-bleibt die Asche im Krematorium um dann in der historischen Tier-gedenkstätte „Himmelgarten“ in Grünsberg bei Altdorf in einem Gemeinschaftsgrab bestattet zu werden.

ANUBIS-Tiergedenkstätte „Himmelgarten“Im Jahr 2000 errichtete Roland Merker die Tiergedenkstätte „Him-melgarten“. Er renovierte dazu den 500 Jahre alten, historischen Schlossgarten von Burg Grünsberg bei Altdorf. In idyllischer Umge-bung finden dort Haustiere nun ihre letzte Ruhestätte. Die Gräber werden ganz nach dem persön-lichen Wunsch der Tierhalter ge-staltet. Eine große Auswahl von Grabsteinen, Grabplatten, Porzel-lanbildern und vielen anderen Ac-cessoires steht zur Verfügung.

TrauerhilfeMenschen, die keine Haustiere haben, können die Trauer über den Tod eines Tieres oft nicht verstehen. Vielen fällt es des-halb schwer über den Verlust zu sprechen, sie fühlen sich alleine und traurig. ANUBIS bietet mit verschiedenen Partnern eine „Trauerhilfe“ an. Hier können trauernde Tierfreunde offen über ihren Schmerz sprechen und den Verlust leichter verarbeiten.

SterbevorsorgeOft kommt der Tod des geliebten Tieres plötzlich und unerwar-tet und der Tierhalter ist mit der

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allerdings bei immergünen Gehölzen wie Kriechmispel, Kriechspindel oder Buchsbaum geboten“, warnt Dunker. Sie könnten unter dem Frost lei-den und werden besser erst im Frühjahr gepflanzt. Wichtig ist, dass alle Pflanzen an trockenen Herbst- und Wintertagen aus-reichend gegossen werden.

Beim Thema Eindeckung schei-den sich die Geister. Vor allem für ältere Angehörige gehört sie dazu. „Heute sind die Win-ter deutlich wärmer als früher. Eine Winterabdeckung ist des-halb oft gar nicht mehr not-wendig“, sagt Hornstein. Und unter einer dicken Zweigschicht können Pflanzen an warmen

Zwar gibt es auch ein rie-siges Angebot an günstigen künstlichen Gestecken, oft auch mit zusätzlichem Glitzer- effekt. Doch Kurt Hornstein sagt: „Ein Friedhof ist ein Ort der Würde. Farblich gespritzte Kunstblumen oder industriell gefertigte Massenprodukte mit hervorstechenden Palmspeeren in allen möglichen Farbschattie-rungen sind dieser Würde ab-träglich.“ Schließlich hält auch der Trockenschmuck eine ganze Wintersaison lang.

Für viele Friedhofsgärtner sind die Novemberarbeiten der Schlusspunkt in der jährlichen Grabpflege. Dabei haben Flo-risten für Weihnachten noch ein wunderschönes Highlight zu bieten: Die Christrose reckt ihre weißen, beigen oder rosa Blüten auch durch eine feine Tanneneindeckung oder eine Schneeschicht. Sie ist ein Sym-bol der Hoffnung.

Informatives zum Thema Grabpflege im Herbst/WinterVor dem ersten Schnee

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Die letzten Handgriffe zur GrabpflegeDer November ist dem Geden-ken an die Verstorbenen gewid-met: Je nach Tradition werden zu Allerseelen, zum Volkstrau-ertag oder zum Totensonn-tag die Gräber für den Winter vorbereitet und geschmückt. Vorher müssen aber noch Ver-blühtes und Laub entfernt wer-den.

Zu den wichtigsten Pflege-maßnahmen auf dem Friedhof gehört im Herbst, Laub auf-zusammeln und die Stauden

Tagen leicht faulen. Das gilt be-sonders für viele Bodendecker.

In rauen Lagen oder bei frost-empfindlichen Gewächsen kann eine die ganze Grabfläche abdeckende einfache Schicht aus Zweigen aber sinnvoll sein. „Wichtig ist, dass sie nicht zu dick und damit erdrückend ist“, rät Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestat-tungskultur Aeternitas.

Unter einer dünnen, einlagigen Schicht kann die Luft zirkulieren. Das beugt Fäulnis vor. Gleich-zeitig wirkt die Luft wie ein isolierendes Polster. Klassisch werden Zweige von Fichten oder Nordmanntannen zur Ab-deckung verwendet. „Sie wer-den in möglichst kleine Stücke geschnitten, die dann dicht an dicht wie Schuppen übereinan-der gelegt werden“, beschreibt Ulrich Dunker. So entstehe eine feine, edle Textur.

zurückzuschneiden. Auch ein-jährige Sommerblüher werden ebenso entsorgt wie Pflanzab-fälle. Solange der Boden nicht gefroren ist, darf dann noch ge-pflanzt werden, erläutert Land-schaftsgärtner Ulrich Dunker.

„Mit Erika, Chrysanthemen, Callunen oder Gaultherien lässt sich eine sehr schöne saisonale Herbstbepflanzung gestalten –auch mit kleinem Geldbeutel“, sagt Kurt Hornstein vom Fach-verband Deutscher Floristen. Für Farbtupfer sorgen daneben Beeren wie die von Hartriegel, Bärentraube oder Scheinbee-re. „Auch niedrige laubabwer-fende Gehölze kommen jetzt noch in die Erde. Vorsicht ist

„Blautanne beispielsweise bringt eine andere Farbe ins Spiel“, schlägt Helbach vor. Das gilt auch für Latschenkiefer oder Wachol-der. Und wenn die unterschied-lichen Zweige dann noch in Form eines Kreuzes oder Kreises, Sterns oder Weihnachtsbaums oder als geometrisches Muster angeordnet werden, wird die Grabeindeckung zum schmückenden Mantel.

Die saisonale Bepflanzung oder Eindeckung wird durch eine gesteckte Schale, ein klassisches Trockengesteck, einen Kranz oder auch einen Grabstrauß ergänzt. Die Basis bilden meist Tannen- oder Pinienreisig. Sehr gut machen sich darauf Zapfen und Islandmoos, Beeren und Zweige, Disteln, Ilexlaub und Kätz-chen, aber auch Schafgarbe und Mohnkapseln. „Solcher Schmuck sollte allerdings gut befestigt sein – zum Schutz gegen stürmische Winde und tierische Besucher“, rät Alexander Helbach.

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Seriös und sicher: DauergrabpflegeGräber werden liebevoll für den Herbst und Winter ge-schmückt, Lichter und Kerzen tauchen den Ort der Erinne-rung in eine stimmungsvolle Atmosphäre. Dieses Bild bietet sich vor den Totengedenktagen den Friedhofsbesuchern. Während es für die Angehöri-gen selbstverständlich ist, das Grab eines geliebten Menschen zu besuchen und zu schmü-cken, so scheuen sich viele je-doch davor, schon jetzt an den eigenen Tod oder das eigene Grab zu denken.

Dabei könnten sie mit ent-sprechender Vorsorge schon zu Lebzeiten Vereinbarungen treffen, die ihren Angehörigen die finanziellen und organisa-torischen Belastungen im Trau-erfall und für die Zeit danach ersparen.

Dauergrabpflege als individueller ServiceEine sichere und seriöse Lösung ist beispielsweise die „Treu-hand-Vorsorge“ für eine Dauer-grabpflege durch den örtlichen Friedhofsgärtner. Sie kann über die gesamte Ruhezeit der Grab-stätte abgeschlossen werden. Der Betrag für die vereinbarte Dauer wird an eine Dauergrab-pflegeeinrichtung überwiesen. Sie verwaltet das Geld und überprüft die Leistungen des Friedhofsgärtners. Dieser bie-tet einen höchst individuellen Service, betont ein Experte vom Bund deutscher Friedhofsgärt-ner: „Alle Leistungen werden gemeinsam mit dem Kunden vertraglich exakt festgelegt – bis hin zur Trauerfloristik mit Geste-cken und Kränzen an speziellen Gedenktagen wie Allerheiligen und Totensonntag.“

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Gespräche von Zwillingen

Gibt es einLeben danach?So könnte ein Gespräch von Zwil-lingen im Mutterleib verlaufen „Sag mal, glaubst Du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“, fragt der eine Zwilling. „Ja, auf jeden Fall! Hier drin wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird“, antwor-tet der andere Zwilling.„Ich glaube, das ist Unsinn!“, sagte der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben –wie würde das denn bitteschön aussehen?“ „So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlau-fen und mit dem Mund essen?“„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst Du herumlaufen? Dafür ist die Na-belschnur viel zu kurz.“ „Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird alles ganz anders!“„Ach was! Es ist noch nie einer zurück gekommen von ‚nach der Geburt’. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Basta!“„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt ausse-hen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen wer-den, und sie wird für uns sorgen.“„Mutter? Das glaubst du doch wohl selber nicht! Wo ist sie denn bitte?“ „Na, hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.“„Unsinn! Von einer Mutter habe

ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“ „Doch: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie sin-gen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...“

Und so oder ähnlich könnte das Gespräch einige Jahre später verlaufen„Sag mal, glaubst Du eigentlich an ein Leben nach dem Tod?“, fragt der eine Zwilling. „Ja, auf je-den Fall! Hier leben wir und sam-meln Erfahrungen und werden stark für das, was danach kom-men wird“, antwortet der andere Zwilling.„Ich glaube, das ist Unsinn!“, sagte der erste. „Es kann kein Leben nach dem Tod geben – wie würde das denn bitteschön aus-sehen?“ „So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber ich stelle es mir viel heller und bunter vor als hier. Und vielleicht werden wir über Wiesen springen und immer glücklich sein?“„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Immer glücklich sein, was für eine verrückte Idee. Und wie willst Du herumspringen? Unsere Beine sind alt und tragen uns so schon nicht mehr weit.“ „Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird alles ganz anders!“„Ach was! Es ist noch nie einer zurück gekommen von ‚nach dem Tod’. Mit dem Tod ist das Leben zu Ende. Basta!“ „Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach dem Tod aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann

unsere Er-füllung errei-chen werden, Und ich denke wir werden auch alle lieben Seelen wieder treffen, die schon vor uns gegangen sind. Vielleicht in Form von Engeln.“„Seelen? Engel? Das glaubst du doch wohl selber nicht! Wo sol-len die den sein?“ „Na, hier – überall um uns herum. Wir sind und leben mit Ihnen und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.“„Unsinn! Von einem Engel habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“ „Doch: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie zu dir spre-chen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Seele streicheln...“

Klingt das unglaublich? Oder könnte einer der Zwillinge recht haben. Und wenn ja – welcher? Der eine mit seinem Zweifel oder der andere mit seiner Zuversicht?

Die Schriftstellerin Lilo Binias drückt es so aus:Unsere Toten sind nicht wirklich tot, sie sind nur unsichtbar, und sie schauen mit Augen voller Lie-be in unsere Augen voller Tränen.

Page 14: Vergiss mein nicht November 2012

vergiss mein nichtvergiss mein nicht

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Wichtige AdressenBestattungsunternehmen

Schunder Bestattungs-InstitutBamberger Str. 51, 96103 HallstadtTelefon: 0951/70270Fax: 09554/8337E-Mail: [email protected]

www.schunder-bestattungen.de

Bestattungen Frank StiefTannfeld 48, 95329 ThurnauTelefon: 09271/907765E-Mail: [email protected]

www.bestattungen-stief.de

Then BestattungenSchulstraße 6, 96191 VierethTelefon: 09503/243Fax: 09503/1596

Bestattungsinstitut Hans VießmannBraustraße 43, 96369 WeißenbrunnTelefon: 09261/3913

Am Hirtengraben 15, 96328 KüpsTelefon: 09264/7151

www.blankenburg-frank.de

Bestattungsinstitut M. BrehmKetschendorfer Str. 64/Vorderer Floßanger 1396450 CoburgTelefon: 09561/200410E-Mail: [email protected]

Alexandrinenstr. 3a, 96476 Bad RodachTelefon: 09564/809111E-Mail: [email protected]

Bahnhofstr. 20, 96484 MeederTelefon: 09566/808136

www.bestattung-brehm.de

Bestattungen MangBamberger Str. 12, 91301 ForchheimTelefon: 09191/14444

www.bestattungen-mang.de

Bestattungsunternehmen Marianne SchmuckAm Friedhof 4, 96114 Hirschaid

Telefon: 09543/851705E-Mail: [email protected]

www.bestattungen-schmuck.de

Bestattungsinstitut MayerKronacher Straße 10, 96472 RödentalTelefon: 09563/6107E-Mail: [email protected]

www.bestattungsinstitut-mayer.de

Bestattungen HeidenreichHauptstraße 36, 96154 BurgwindheimTelefon: 09551/929490

Kirchstraße 2, 96132 SchlüsselfeldTelefon: 09552/981128

Was tun im Todesfall?

Bestattungskosten im Überblick

1. Unmittelbar nach Eintritt des Todes• Arzt informieren und vom Arzt bzw. Krankenhaus den Totenschein ausstellen lassen.• Angehörige des Verstorbenen informieren und weitere Schritte besprechen • Wichtige Unterlagen zusammensuchen wie: Personalausweis, Geburtsurkunde, ggf. Heiratsurkunde, Familienstammbuch, Testament, Willenserklärung zur Organspende• Verträge und Verfügungen des Verstorbenen suchen: Verfügung über die Art der Beisetzung und Trauerfeier, Vorsorgevertrag mit Beerdigungsinstitut

2. Innerhalb 48 Std. nach dem Todesfall• Bestatter aussuchen (falls nicht bereits festgelegt)• Bestattungsvertrag & Bestatter-Leistungsumfang – Welche Aufgaben werden selbst übernommen?• Totenkleidung auswählen, Sarg/Urne und Umfang der Trauerfeier bestimmen• Überführung des Leichnams in die Leichenhalle• Sterbefall beim Standesamt melden und Sterbeurkunde ausstellen lassen • Krankenkasse, Lebens- und/oder Unfallversicherung in Kenntnis setzen• Arbeitgeber über den Todesfall informieren• Erbschein beantragen• Friedhof und Grab auswählen, • Grabnutzungsrechte erwerben bzw. verlängern• Bestattungsart bestimmen• Terminabsprache mit Pfarrer und Trauerredner und gemeinsam mit Ihm den Inhalt der Trauerrede besprechen.• Termin für Bestattung mit dem Friedhofsträger festlegen• Eventuell eine Todesanzeige veröffentlichen • Grabschmuck für Trauerhalle und Grab bei Gärtnerei bestellen (Blumen, Kränze, Trauerschleifen)• Gaststätte/Cafe für Leichenschmaus bzw. Totenmahl reservieren• Passende Kleidung für die Beerdigung auswählen

3. Nach der Beisetzung• Danksagung an die Trauernden verschicken und eventuell eine Anzeige in die Zeitung setzen• Laufende Zahlungen abbrechen; Verträge, Mitgliedschaften, Miete, Abos, Strom und Telefon kündigen• Wohnung räumen • Versicherungen, Rentenkasse, Krankenkasse, Firma, Behörden, Ämter usw. abmelden• Steinmetz für das Grabmal beauftragen• Nach Erhalt des Erbscheins ggf. Testamentseröffnung

Neben Schmerz und Trauer müssen sich die Hinterbliebenen bei einem Trauerfall auch mit den Kosten herumschlagen. Auch wenn Ihnen der Sinn ganz sicher nicht danach steht, müssen sie die einzelnen Kosten überprüfen und ein Budget für die Beisetzung festsetzen, da Beerdigungen von den Hin-terbliebenen bezahlt werden. Die Kosten setzen sich aus ver-schiedenen Faktoren wie die Gebühren für Kirche und Behör-den, Überführungskosten, Sarg oder Urne, Blumenschmuck, Leichenschmaus, Friedhofseinrichtungen, Bestattungsunter-nehmen und Redner zusammen.

Bestattungskosten: üblicheUrkunden Gebühren Durchschnittskosten• Leichenschau/Totenschein ca. 80 Euro• Sterbeurkunde ca. 10 Euro jede weitere Ausführung ca. 7 Euro

Friedhofsgebühren• Beisetzungsgebühr ca. 600 Euro• Einäscherung ca. 290 Euro samt Aschekapsel• Grabnutzungsgebühr: - Erdreihengrab ca. 1500 Euro - Erdwahlgrab ca. 2000 Euro - Urnenreihengrab ca. 900 Euro - Urnenwahlgrab ca. 1200 Euro - Urnengemeinschaftsgrab ca. 1200 Euro - Urne (anonyme Bestattung) ca. 900 Euro - Trauerhallennutzung ca. 220 Euro

Bestattergebühren• Sarg, Kiefer massiv: ca. 800 Euro• Sarg, Edelholz massiv: ca. 2250 Euro• Urne, einfach: ca. 90 Euro• Urne, Edelmetall oder Design ca. 380 Euro• Kissen, Decken, Polster ca. 100 Euro• Totenbekleidung ca. 100 Euro• Ankleiden, Einsargen ca. 120 Euro

Kosten Gärtner/Florist• Trauerkranz ca. 180 Euro• Sargschmuck ca. 130 Euro• Provisorische Grabanlage ca. 250 Euro

Kosten Steinmetz• Abraum und Wiedereinsetzen ca. 220 Euro• Inschrift pro Buchstabe ca. 15 Euro • Neuer Grabstein ca. 2000 Euro• Transportkosten ca. 50 Euro

Sonstige Kosten• Gasthof für ca. 30 Personen ca. 600 Euro• Kirche/Trauerredner ca. 200 Euro• Todesanzeige (zweispaltig) ca. 300 Euro• Chor, Orgelspiel ca. 180 Euro

27Anzeigensonderseite • Trauer-Ratgeber • November 2012 • www.magazin-verlag-franken.de

Blumenfachgeschäft

Blumen WackerHinterer Glockenberg 5, 96450 CoburgTelefon: 09561/81400E-Mail: [email protected]

www.blumen-wacker.de

Natürlich Blumen – Gabriele HolmKetschendorfer Straße 16a, 96450 CoburgTelefon: 09561/3549452Fax: 09561/3549459

Hörnlein & FeylerKasernenstraße 14, 96450 CoburgTelefon: 09561/80110E-Mail: [email protected]

www.hoernlein-feyler.de

Kanzlei

Kanzlei Arbogast-EisendFriedrichstraße 17, 96047 BambergTelefon: 0951/986100Fax: 0951/28084E-Mail: [email protected]

www.arbogast-eisend.de

Sonstiges

Ergo Victoria VersicherungenHauptagentur Wolfgang EngelbrechtSchlierseestraße 5, 95445 BayreuthTelefon: 0921/32040Fax: 0921/31354E-Mail: [email protected]

www.wolfgang.engelbrecht.ergo.de

Geschwister Gummi StiftungKlostergasse 8, 95326 KulmbachTelefon: 09221/92920

www.gummi-stiftung.de

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