Vergleichende biometrische Untersuchungen zum Wachstum des ... · Macaca fascicularis, Macaca...
Transcript of Vergleichende biometrische Untersuchungen zum Wachstum des ... · Macaca fascicularis, Macaca...
Aus dem Institut für Anatomie und Zellbiologie
(Direktor: Prof. Dr. Karlhans Endlich)
der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Vergleichende biometrische Untersuchungen zum
Wachstum des Gesichtsschädels der Faszikularisgruppe der
Makaken M. fuscata, M. mulatta und M. fascicularis
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des akademischen Grades
Doktor der Zahnmedizin
(Dr. med. dent.)
der
Universitätsmedizin
der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald
2011
vorgelegt von
Fabian Reckzeh
geb. am 09. 11. 1981
in Rostock
Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer
1. Gutachter: Prof. Dr. Th. Koppe
2. Gutachter: Prof. Dr. W. Götz
Tag der Disputation: 6. Dezember, 2011
Ort der Disputation: Konferenzraum der Klinik für Mund-Kiefer-
Gesichtschirurgie/Plastische Operationen,
F. Sauerbruch-Str., Greifswald
Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste.
Es überlebt die Spezies, die sich am besten anpasst.
(Charles Darwin, 1809-1882)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Fragestellung 1
2. Literaturübersicht 3
2.1 Zur Systematik der Gattung Macaca 3
2.2 Der Javaneraffe (Macaca fascicularis) 6
2.3 Der Rotgesichtsmakak (Macaca fuscata) 8
2.4 Der Rhesusaffe (Macaca mulatta) 10
2.5 Zur Entwicklung und Wachstum des Schädels von Primaten unter
besonderer Berücksichtigung der Gattung Macaca 12 2.5.1 Aufbau und Entwicklung des Schädels 12 2.5.2 Einflussfaktoren auf das Schädelwachstum 14
3. Material und Methoden 18
3.1 Material 18
3.2 Methoden 20
3.2.1 Metrische Schädeluntersuchungen 20 Längenmaße 20 Höhenmaße 20
Breitenmaße 20 Gesichtsschädelvolumen 25
3.2.2 Biostatistische Auswertung 25
4. Ergebnisse 28
4.1 Macaca fascicularis 28 4.1.1 Morphologie und Wachstum des Schädels 28 4.1.2 Gesichtsschädelvolumen 29 4.1.3 Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden des
Schädelwachstums von M. fascicularis 31
4.2 Macaca fuscata 39
4.2.1 Morphologie und Wachstum des Schädels 39 4.2.2 Gesichtsschädelvolumen 40 4.2.3 Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden des
Schädelwachstums von M. fuscata 42
4.3 Macaca mulatta 49
4.3.1 Morphologie und Wachstum 49 4.3.2 Gesichtsschädelvolumen 50 4.3.3 Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden des
Schädelwachstums von M. mulatta 52
4.4 Interspezifische Unterschiede in Wachstum und Morphologie des
Gesichtsschädels 59
5. Diskussion 67
5.1 Schädelwachstum 67
5.2 Geschlechtsdimorphismus 69
5.3 Die Arten im Vergleich 73
5.4 Schlussfolgerungen 75
6. Zusammenfassung 77
7. Literaturverzeichnis 79
Anhang
Eidesstattliche Erklärung
Danksagung
1
1. Einleitung und Fragestellung
In der Phylogenese der Primaten hat der Gesichtsschädel weitreichende Form-
und Größenveränderungen erfahren (Moore, 1981). Die Reduktion des
Kauapparates, die Lageveränderung der Nasenhöhle und die Ausprägung des
stereoskopischen Sehens haben die Formgebung des Gesichtsschädels bei den
Primaten maßgeblich beeinflusst (Cave, 1973; Swindler and Sirianni, 1973;
Mouri, 1994). Darüber hinaus haben Zerebralisation und Vertikalisation
weitreichende Auswirkungen auf den Schädel (Schumacher, 1991). So führte die
Aufrichtung der Körperachse (Vertikalisation) in der Anthropogenese zur
Rückverlagerung des Gesichtsschädels unter die Schädelbasis und zur
Etagengliederung des Gesichtsschädels (Fanghänel und Schumacher, 1986).
Die große Variationsbreite der Schädelmorphologie der Primaten ist zugleich auch
das Ergebnis komplexer Adaptationsprozesse an unterschiedliche epigenetische
Faktoren (Herring, 1993). Von besonderer Bedeutung ist in diesem
Zusammenhang die Fähigkeit einer Spezies sich veränderten klimatische
Bedingungen anzupassen (Henke und Rothe, 1999). So konnte Jablonski (1998)
Zusammenhänge zwischen der geographischen Verteilung verschiedener
katarrhiner Primatenspezies in Abhängkeit von der Veränderung der Klimazonen
im Pleistozän zeigen. Morphologische Adaptationen spiegeln sich insbesondere in
Veränderungen der Körpergröße und Körperoberfläche wieder. So zeigen Spezies
mit zunehmender Entfernung vom Äquator eine Reduktion exponierter
Körpterteile (z.B. Schwanzlänge) und eine Veringerung der Körperoberfläche als
Schutz vor Wärmeverlust (Freckleton et al., 2003; Lazenby and Smashnuk, 1999).
Inwiefern auch die Variabilität verschiedener Schädelstrukturen (z. B. Sinus
maxillaris) der Primaten durch Anpassung an geographische Bedingungen erklärt
werden kann (Shea, 1977; Rae et al., 2003), ist noch nicht vollständig verstanden.
Hierzu bedarf es weiterer Untersuchungen der Schädelmorphologie. Für derartige
Studien bieten sich Makaken besonders an.
Makaken weisen mit ihren 19 bekannten rezenten Spezies eine beeindruckende
geographische Verbreitung auf, die nur noch vom Menschen übertroffen wird. Die
vier Makakenspezies der Faszikularisgruppe, einer der 3 bzw. 4 Untergruppen der
2
Makaken waren dabei bereits vielfach Objekt von morphologischen Studien. Die
Makaken dieser Gruppe weisen eine definierte geographische Verteilung von den
Philippinen (M. fascicularis), Taiwan (M. cyclopis), Japan (M. fuscata) bis hin
nach China und Indien (M. mulatta) auf. Abgesehen von auffälligen
morphologischen Unterschieden zwischen den Spezies bestehen auch innerhalb
der einzelnen Spezies Anpassungen an geographische Einflüsse. So konnte
Fooden (1976) feststellen, dass Variation in Körpergröße und Schwanzlänge von
M. fascicularis stark mit der klimatischen Region korreliert. Untersuchungen zur
Morphologie des Gesichtsschädels (Hamada et al., 1999) und der Kieferhöhle von
M. fuscata (Rae et al, 2003) führten zu ähnlichen Schlußfolgerungen.
Anatomische Untersuchungen von M. fuscata (Koppe and Nagai, 1997) weisen
darauf hin, dass die Größenunterschiede im Sinus maxillaris von adulten Tieren
u.a. das Ergebnis unterschiedlicher postnataler Wachstumsprozesse sind.
Inwiefern Unterschiede in der Schädelmorphologie systematisch engstehender
Primaten ebenfalls das Ergebnis unterschiedlicher postnataler Wachstumsprozesse
sein können, ist bisher kaum untersucht worden (Ravosa, 1991). Die vorliegende
Arbeit analysiert deshalb das Wachstum des Gesichtsschädels der
Faszikularisgruppe der Makaken. Diese eignen sich aufgrund ihrer
geographischen Verbreitung und damit verbundener Anpassung an Klima- und
Umwelteinflüsse besonders gut als Modell zur Untersuchung des
Gesichtsschädels.
Die Zielstellungen der vorliegenden Arbeit umfassen:
1. Erfassung und Beschreibung des Wachstums des Gesichtsschädels von
Macaca fascicularis, Macaca fuscata und Macaca mulatta.
2. Intraspezifische Untersuchung des Schädelwachstums unter
Berücksichtigung des Geschlechtsdimorphismus.
3. Untersuchung der Morphologie und des Schädelwachstums auf
artspezifische Unterschiede.
4. Diskussion der Bedeutung der Untersuchungsergebnisse.
3
2. Literaturübersicht
2.1 Zur Systematik der Gattung Macaca
Die Ordnung der Primaten umfasst die Unterordnung der Halbaffen
(Strepsirrhini), welche sich durch einen feuchten Nasenspiegel auszeichnen und
der Affen (Anthropoidea) ohne Nasenspiegel. Beide Unterordnungen der Primaten
verbinden gemeinsame Merkmale wie Heterodontie mit drei verschiedenen
Zahntypen, die Opponierbarkeit des Daumens und die starke Ausprägung des
Schlüsselbeines (Geissmann, 2003). Die Anthropoiden sind zudem aufgegliedert
in Neuweltaffen (Platyrrhini) und Altweltaffen (Catarrhini). In der Familie der
Altweltaffen (Catarrhini) wird unterschieden in menschenähnliche Affen
(Hominoidae) und geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea), zu welchen die
Gattung der Makaken (Macaca) zählt (Geissmann, 2003). Catarrhini
unterscheiden sich von den Neuweltaffen (Platyrrhini) u.a. durch die nach vorn
unten gerichteten Nasenlöcher, das Vorhandensein eines knöchernen Gehörgangs
und zweier Prämolaren pro Kieferhälfte. Platyrrhini hingegen besitzen in jeder
Kieferhälfte drei Prämolaren. Die Cercopithecoidea besitzen einen deutlich
differenzierten Kauapparat mit bilophodonten Molaren (von Koenigswald, 1967).
Die Zahnkronen der Milchmolaren sind bei Makaken bereits bei Neugeborenen
vollständig kalzifiziert und brechen kurz nach der Geburt durch (Swindler, 1976;
McNamara et al., 1977; Swindler and Emel, 1990). Die unteren ersten Prämolaren
haben sich zu einer verlängerten Klinge entwickelt, an der sich der obere Eckzahn
wie ein Wetzstein reiben kann (Geissmann, 2003).
Die Cercopithecoidea erweisen sich als außerordentlich erfolgreich hinsichtlich
ihrer Verbreitung und Anpassungsfähigkeit. So sind sie über weite Teile Afrikas
und Asiens verbreitet und bewohnen unterschiedliche Klima- und
Vegetationszonen (Geissmann, 2003, Jones et al, 1993). In ihrer
Anpassungsfähigkeit werden die Cercopithecoidea nur noch vom Menschen
übertroffen.
Die Gattung Macaca umfasst 19 Arten, welche je nach Autor in drei bzw. vier
Gruppen unterteilt werden (Tab.1). Unterscheidungsmerkmale sind der Schädel,
4
die Dentition und die Anatomie der äußeren Geschlechtsorgane (Delson, 1980;
Fooden, 1976; Hoelzer and Melnick, 1996). Die Faszikularisgruppe umfasst vier
Arten: Macaca fascicularis, M. mulatta, M. cyclopis und M. fuscata. Schädel- und
Körpergröße dieser Arten nehmen mit der Entfernung vom Äquator zu, während
die Schwanzlänge mit dem Breitengrad abnimmt (Allensche und Bergmannsche
Regel).
Tab. 1 Klassifikation der rezenten Makaken nach Delson (1980) und Fooden
(1976)
Delson (1980) Fooden (1976)
Sylvanusgruppe Silenus-Sylvanusgruppe
M.sylvanus M.sylvanus
M.silenus
Silenusgruppe M.nemestrina
M.silenus M.tonkeana
M.nemestrina M.maura
M.tonkeana M.orchreata
M.maura M.brunnescens
M.orchreata M.hecki
M.brunnescens M.nigrescens
M.hecki M.nigra
M.nigrescens
M.nigra Faszikularisgruppe
M.mulatta
Faszikularisgruppe M.cyclopsis
M.mulatta M.fuscata
M.cyclopsis M.fascicularis
M.fuscata
M.fascicularis Sinicagruppe
M.radiata
Sinicagruppe M.sinica
M.arctoides M.assamensis
M.radiata M.thibetana
M.sinica
M.assamensis Arctoidesgruppe
M.thibetana M.arctoides
5
Bei den Makaken gilt die Schwanzlänge als ein auffälliges Merkmal (Fooden,
1976). So weist der am weitesten südlich lebende Makak der Faszikularisgruppe
der Javaneraffe (Macaca fascicularis), den längsten Schwanz auf, während M.
fuscata als am weitesten nördlich lebender Vertreter der Faszikularisgruppe, einen
nahezu fehlenden Schwanz aufweist. Auch für andere Körpermaße von Macaca,
z.B. Größe (Albrecht and Miller, 1993) und Schwanzlänge (Fooden and Albrecht,
1999) konnte ein klimatischer Einfluss gezeigt werden. Mit Ausnahme des
Berberaffen (Macaca sylvanus), welcher das nordwestafrikanische Atlasgebirge
bevölkert, sind die Makaken im asiatischen Raum von Nordwestindien (Macaca
arctoides) über Malaysia, Sumatra und Philipinen (Macaca fascicularis) sowie in
Japan (Macaca fuscata) beheimatet. Die Makaken sind eine der am besten an die
Umgebung angepassten Primatenarten. Sie leben in tropischen Regenwäldern, im
Hochgebirge oder trockenen Baumsavannen. Alle Makaken besitzen auffällige
Backentaschen, in denen sie Nahrung aufbewahren und transportieren können.
Abb. 1 Zur Systematik der Gattung Macaca (adaptiert von Starck 1995,
Geissmann, 2003).
6
2.2 Der Javaneraffe (Macaca fascicularis)
Der Javaneraffe variiert in seiner Fellfarbe von hellbraun oder gräulich zu
dunkelbraun. Der Rücken, die Beine und Arme sind dabei von dunklerem Fell als
auf der Bauchseite (Rowe, 1996). Das Gesicht ist rosa-braun gefärbt, und sowohl
Männchen als auch Weibchen sind bärtig und besitzen eine Art Schnurrbart. Der
Javaneraffe besitzt als charakteristisches Merkmal einen ausserordentlich langen
Schwanz (Fooden and Albrecht, 1999). Dieser weist beinahe immer eine größere
Länge als der Körper auf (40-65 cm; Groves, 2001). Männchen sind zwischen 41
und 65 cm groß und wiegen zwischen 4,7 und 8,3 kg. Weibchen messen nur 38
bis 51 cm und wiegen zwischen 2,5 und 5,7 kg (Fa, 1989). Zusätzlich zu Gewicht
und Körpergröße besitzen Männchen wesentlich größere Eckzähne als Weibchen.
Abb. 2 Macaca fascicularis (Foto: Roy Fontaine, http://pin.primate.wisc.edu
/factsheets/ entry/long-tailed_macaque).
Javaneraffen sind besonders in Südostasien weitverbreitet. Sie sind auf den
Philippinen, in Malaysia, Borneo, Indonesien (Sumatra), Thailand, Laos, Burma,
Vietnam und Kambodscha zu finden (Groves, 2001). Sie leben in Regen- und
Mangrovenwäldern, auch in von Menschen bewohnten Gebieten und in einer
Höhe von bis zu 2000 Metern.
7
Als Nahrung dienen vorrangig Früchte, welche im Sommer reichlich zur
Verfügung stehen. Im Winter ernähren sich die Tiere von Insekten, Blättern und
anderen Pflanzenteilen sowie Gras, Samen, Pilzen und Vogeleiern. Der
Javaneraffe in Mangrovenwäldern isst auch mit Vorliebe Krabben und Shrimps
(Son, 2003). Der Javaneraffe wird in Gefangenschaft bis zu 31 Jahre alt.
Abb. 3 Verbreitungsgebiet von Macaca fascicularis. Der Javaneraffe lebt
vorrangig in Südostasien und ist in Malaysia, Borneo, Indonesien
(Sumatra), Thailand, Laos, Burma, Vietnam und Kambodscha sowie in
den Philippinen zu finden (aus Groves, 2001). Rot gestrichelte Felder
markieren Verbreitungsgebiete.
(http://pin.primate.wisc.edu/factsheets/entry/long-tailed_macaque)
8
2.3 Der Rotgesichtsmakak (Macaca fuscata)
Der Rotgesichtsmakak wird aufgrund seines exklusiven Vorkommens auch als
Japanmakak bezeichnet. Sein Fell variiert in verschiedenen Brauntönen von
graubraun bis gelblich-braun. Das Gesicht ist rosa gefärbt. Das Fell hat sich den
unterschiedlichen Klimazonen Japans ausserordentlich gut angepasst. So kann
diese Makakenart sowohl dem subtropischen Klima im Süden Japans als auch
Temperaturen bis zu -20°C im subarktischen Hochland im Norden der Hauptinsel
Honshu widerstehen (Hori et al., 1977).
Abb. 4 Macaca fuscata (Foto: Alisha Eisert, http://pin.primate.wisc.edu/
factsheets/entry/ japanese_macaque).
Der Sexualdimorphismus ist bei dieser Art nicht so stark ausgeprägt (Fooden and
Aimi, 2005). Dennoch sind Männchen größer und schwerer als Weibchen. Das
durchschnittliche Gewicht eines Männchens beträgt 11,3 kg bei einer Größe von
57 cm, während Weibchen durchschnittlich 8,4 kg wiegen und 52 cm groß werden
(Fooden und Aimi, 2005). Zusätzlich ist das Körpergewicht abhängig vom Klima
(Bergmannsche Regel). So sind Rotgesichtsmakaken aus den kalten nördlichen
Regionen größer als Artgenossen aus wärmeren Regionen Japans (Hamada et al.,
1999). Der Schwanz des Rotgesichtsmakaken ist vergleichsweise kurz und ca. 9
cm bei Männchen und 8 cm lang bei Weibchen. In Gefangenschaft lebende Tiere
werden bis zu 28 (Männchen) bzw. 32 (Weibchen) Jahre alt, während wild
9
lebende Rotgesichtsmakaken häufig nicht älter als 6-7 Jahre alt werden (Takahata
et al., 1998). Der Rotgesichtsmakak kann auf Grund seines breiten
Nahrungsspektrums als Allesfresser aufgefasst werden.
Abb. 5 Verbreitungsgebiet von Macaca fuscata. Der Rotgesichtsmakake lebt
nahezu ausschließlich auf den japanischen Inseln. Rot gestrichelte Felder
markieren Verbreitungsgebiete. (http://pin. primate.wisc.edu/factsheets/
entry/japanese_macaque).
10
2.4 Der Rhesusaffe (Macaca mulatta)
Das Fell des Rhesusaffen variiert in seiner Farbe von graubraun zu
kastanienbraun. Das Gesicht und Gesäß sind rötlich-rosa gefärbt und unbehaart.
Wie alle Makaken besitzt der Rhesusaffe Backentaschen, in denen er Nahrung
aufbewahren kann. Die Länge des Schwanzes beträgt ungefähr 21 cm (Fooden,
2000). Macaca mulatta besitzt eine Reihe von Unterarten: M. m. brevicauda, M.
m. lasiota, M. m. mulatta, M. m. sanctijohannis, M. m. vestita, M. m. villosa.
Abb. 6 Macaca mulatta (Foto Frans de Waal, http://pin.primate.wisc.edu/
factsheets/entry /rhesus_macaque).
Männchen und Weibchen des Rhesusaffen sind geschlechtsdimorph. Das
männliche Tier wiegt durchschnittlich 7,7 kg bei einer Körpergröße von 53 cm,
während das Weibchen 47 cm groß wird und dabei durchschnittlich 5 kg wiegt
(Fooden, 2000).
Rhesusaffen sind hauptsächlich auf dem südlichen asiatischen Kontinent
verbreitet; sie sind anzutreffen in Afghanistan, Bangladesch, Burma, China,
Indien, Laos, Pakistan, Thailand und Vietnam (Rowe, 1996) und bevölkern
verschiedene Vegetationszonen wie tropische und subtropische Regenwälder,
11
Mangrovensümpfe und die gemässigte Zone mit Laubwäldern. Sie sind sowohl im
Flachland als auch in Höhen von bis zu 2000 Metern zu finden. Rhesusaffen leben
häufig in der Nähe von Menschen bevölkerten Regionen (Fooden, 2000).
Rhesusaffen ernähren sich abwechslungsreich von Blättern und Pflanzen,
Früchten, Insekten, Grass sowie von menschlichen Abfällen.
Abb. 7 Verbreitungsgebiet (rötlich gestrichelte Fläche) von Macaca mulatta. Der
Rhesusaffe ist hauptsächlich auf dem südlichen asiatischen Kontinent
verbreitet; sie sind anzutreffen in Afghanistan, Bangladesch, Burma,
China, Indien, Laos, Pakistan, Thailand und Vietnam (Rowe, 1996,
http://pin.primate.wisc.edu/factsheets/entry/rhesus_macaque).
12
2.5 Zur Entwicklung und Wachstum des Schädels von Primaten unter
besonderer Berücksichtigung der Gattung Macaca
2.5.1 Aufbau und Entwicklung des Schädels
Entwicklungsgeschichtlich wird der Schädel des Makaken wie der des Menschen
nach der Art der Ossifikation in Desmocranium und Chondrocranium unterteilt.
Das Desmocranium umfasst die Knochen des Schädeldaches und des
Gesichtsschädels. Die Knochen der Schädelbasis entwickeln sich aus dem
Chondrocranium durch endochondrale Ossifikation (Sinowatz et al., 1999). Die
primäre Nasenhöhle entwickelt sich als Teil des Chondocraniums (Moore and
Persaud, 1996). Die Schädelbasis spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung
von Hirn- und Gesichtsschädel (Fanghänel und Schumacher, 1986). Mit
zunehmendem Volumen des Hirnschädels und durch die Entwicklung des
aufrechten Ganges (Vertikalisation) knickt der Schädel in sich ab, damit die
Sehachse in der Horizontalen erhalten bleibt (Ross and Ravosa, 1993; Siebert and
Swindler, 2002). Während Ross and Ravosa (1993) in der Vertikalisation die
Abknickung der Schädelbasis verursacht sehen, machen andere Autoren die
zunehmende Enzephalisierung für die Knickung verantwortlich (Siebert and
Swindler, 2002). Die Schädelbasisknickung hat auch eine Schädelverkürzung zur
Folge. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren weisen Primaten mit zunehmendem
Volumen des Neurocraniums einen spitzer werdenden Schädelbasis-
knickungswinkel auf (Swindler, 1998). Zudem ist die anterior-posteriore
Ausdehnung des Neurocranium beim Menschen kürzer als bei Makaken, welche
ein ovales Neurocranium aufweisen (Sirianni, 1985).
Die postnatalen Formveränderungen des Schädels sind komplexe Prozesse unter
Einfluss des suturalen, chondralen und periostalen Wachstums. Das suturale
Wachstum läuft als appositionelles Wachstum in den Schädelnähten an den
Rändern der Schädelknochen ab. Das chondrale Wachstum geht als interstitielles
Wachstum von dem Synchondrosen aus. Das periostale Wachstum, das ebenfalls
als appositionelles Wachstum aufgefasst wird, geht vom Periost aus (Fanghänel
und Schumacher, 1986). Das Höhen- und Breitenwachstum des Schädels wird
durch periostale und suturale Vorgänge bestimmt. Siranni and Swindler (1979)
beschreiben eine funktionelle Einheit, bestehend aus der veränderlichen und dem
13
Wachstum unterworfenen funktionellen Matrix sowie der mitwachsenden,
unterstützenden Einheit. Moss (1973) unterscheidet bei der funktionellen Matrix
zwischen einer periostalen und einer kapsulären Matrix. Die knöchernen
Strukturen teilt er dagegen in mikroskelettale und makroskopische Einheiten auf.
Während die kapsuläre Matrix hauptsächlich makroskopische Einheiten
beeinflusst, wirkt die periostale Matrix grundsätzlich gestaltend auf die
mikroskelettalen Einheiten (Moss, 1969; Moss, 1973).
Das Breitenwachstum beruht auf der Knochenapposition an den Außenflächen
von Maxilla und Prämaxilla und auf Aktivitäten an der Sutura frontozygomatica
bzw. zygomaticomaxillaris. Die Knochen der Augenhöhlen wachsen in gleichem
Maße mit (Enlow und Hans, 1996). Hamada (1993, 2004) und Mouri (1994)
haben das Schädelwachstum von Macaca fuscata in Hinblick auf
Wachstumsgeschwindigkeit und Geschlechtsdimorphismus untersucht. Nach
anfänglich schnellem Wachstum verlangsamt sich die Entwicklung bis zum
zweiten Lebensjahr und bleibt konstant, bis die Tiere bei einem Alter von etwa
acht Jahren ausgewachsen sind. Geschlechtsspezifische Unterschiede erscheinen
mit dem Eintritt in die Pubertät.
Neugeborene Makaken sind in ihren kraniofazialen Abmessungen näher an denen
von adulten Individuen als die Säuglinge von Menschen (Sirianni and Newell-
Morris, 1980). Vorliegende Studien zeigen aber, dass während der Fetalperiode
bereits mehr als 50 Prozent der Schädelbasislänge (Nasion-Basion) der adulten
Individuen sowohl bei Makaken als auch bei Menschen erreicht sind (Sirianni,
1985). Trotzdem ist auch der Schädel von Makaken ähnlich dem des Menschen
bei der Geburt überproportional groß im Verhältnis zur Körpergröße. So weist der
Schädel von M. fuscata bereits zur Geburt 65 Prozent der Dimension eines
ausgewachsenen Tieres auf (Hamada et al., 2004). Mit dem beschleunigten
Wachstum in der Pubertät übersteigt das Wachstum männlicher Tiere das von
Weibchen.
Am auffallendesten sind die Unterschiede von Mensch und Makak im
Mittelgesicht im Bereich der Suturen zwischen dem Os zygomaticum und der
Maxilla (Zumpano and Richtsmeier, 2003). Im Vergleich zum Menschen kommt
14
es bei Macaca zu einer Verlängerung der unteren Partie der Nasenhöhle sowie zur
Verkürzung des Obergesichts. Beim Menschen wächst zudem die vordere
Schädelbasis schneller aufgrund des schnelleren Wachstums des Lobus frontalis
(Enlow and McNamara, 1973; Moss, 1973) Dies führt zum eher prognathischen
Gesicht der Makaken mit der typischen Form der Apertura nasalis anterior
(Zumpano and Richtsmeier, 2003).
2.5.2 Einflussfaktoren auf das Schädelwachstum
Die Morphologie des Schädels wird von einer Vielzahl von Einflüssen bestimmt.
Dabei kann nach ontogenetischer und phylogenetischer Entwicklung des Schädels
unterschieden werden. Faktoren, welche Einfluss auf die Ontogenese haben, hat
Schumacher (1991, 1997) in lokale und allgemeine Faktoren eingeteilt. Zu den
lokalen Faktoren gehören z. B. Dentition, mechanische Faktoren, Muskeln,
Phonetik, Pneumatisierung und Sinnesorgane. Zu den allgemeinen Faktoren
gehören Genetik, Geschlecht, Klima und Ernährung (Abb. 8).
Nach Sirianni and Swindler (1979) und Herring (1993) ist die Adaptation des
Schädels in der Ontogenese Folge der Einwirkung von mechanischen und
funktionellen Faktoren. Stratil und Schmid (1984) sehen einen Zusammenhang
zwischen der Entwicklung des Gehirns und des Kauapparates und die damit
verbundene Entwicklung der Muskulatur und der entsprechenden
Platzbeanspruchung. Darüber hinaus spielt die Tragweise des Kopfes, dessen
Eigengewicht und die Stellung der Sinnesorgane eine Rolle. In diesem
Zusammenhang wird auch die Entwicklung des aufrechten Ganges als
Einflussgröße erwähnt. Die Belastung des Schädels durch Kaukräfte wurde von
Preuschoft and Witzel (2005) untersucht. Die mit der zunehmenden Beugung der
Schädelbasis verbundene Verkürzung von Ober- und Unterkiefer verbindet
biomechanische und statische Vorteile.
15
Abb. 8 Einflussfaktoren auf die ontogenetische Formwerdung des Schädels (aus
Schumacher, 1997).
Dadurch werden höhere Kaukräfte aufgrund kürzerer Hebelarme der Muskulatur
erreicht und die Krümmungsbelastung des Kiefers minimiert (Preuschoft and
Witzel, 2004) Ein kräftigerer Kauapparat führt zu einer dorsalen Verschiebung der
Ränder der Orbitae (Enlow, 1966). Nach Hylander et al. (1991) ergibt sich die
höchste Belastung während des Kauvorganges entlang den Zahnreihen und der
Stirn im Bereich des Schädeldaches und der Nasenhöhle. Hylander and Johnson
(1992) haben gezeigt dass die Supraorbitalregion biomechanisch stärker
ausgebildet ist als notwendig.
16
Abb. 9 Einflussfaktoren auf die phylogenetische Formwerdung des Schädels
(aus Schumacher, 1997).
Die Form des Zahnbogens sowie seine anteriore oder inferiore Position bezüglich
der Schädelbasis unterliegen direkt selektiven Einflüssen durch Umwelt und
Lebensweise. Die Form und die Position des Zahnbogens bestimmen den Verlauf
der Weiterleitung von Kau- und Gravitationskräften über knöcherne Strukturen
des Schädels und beeinflussen damit die Form des Schädels. Der Einfluss von
Kaukräften auf den Schädel wurde von Ross et al. (2005) anhand eines
Schädelmodelles und Schädeln von M. fuscata, M. mulatta und M. fascicularis
untersucht. Siebert und Swindler (2002) machen die hohe Anforderung an eine
visuelle Stabilität und weniger die Kaukraftbelastung verantwortlich für die
Verformung des Schädels. Eine Studie zur Untersuchung der kraniofazialen
Morphologie von Fledermäusen hält ebenfalls andere Faktoren einflussreicher als
das Kau- und Beißverhalten (Dumont et al., 2005). Die Weiterleitung von Kau-
und Gravitationskräften wird über eine Rahmenkonstruktion des Schädels mit drei
Pfeilersystemen erreicht, welche den Kaudruck vom Oberkiefer auf den Schädel
weiterleiten: Stirnnasenpfeiler, Jochbogenpfeiler und der Flügelfortsatzpfeiler
(Schumacher, 1997, Witzel and Preuschoft, 2002).
Das eher konkave Gesichtsprofil der Hominoiden zeichnet sich durch lange
Zahnreihen aus, welche vor und unterhalb des Gehirnschädels verlaufen. Das
Gesichtsprofil der Menschen dagegen ist konvex mit prominenter Nase und
rückverlagerten Zahnreihen (Eller, 1932). Die mit zunehmender Abknickung der
Schädelbasis verbundene Verkürzung der Ober- und Unterkiefer erlaubt höhere
17
Kaukräfte aufgrund kürzerer Hebelarme der Kaumuskulatur und minimiert die
Krümmungsbelastung prognather Schädel (Witzel and Preuschhoft, 2002).
Studien von McNamara et al. (1976) und Ostyn et al. (1995) an Schädeln von M.
mulatta sowie M. fascicularis, die die Bedeutung des Gaumens bei der
Formgebung des Schädels analysierten, stellen das Wachstum des Gaumens als
maßgeblichen Faktor bei der Formung des Mittelgesichtes heraus. Eine wichtige
Rolle spielen dabei die Tuberositas maxillaris, das Wachstum der
Alveolarfortsätze mit der Eruption der Zähne, das Nasenseptum und das
Suturenwachstum (Enlow, 1968). Der nasomaxilläre Komplex stellt das größte
Wachstumszentrum des Oberkiefers dar und hat daher den größten Einfluss auf
die Formgebung des Mittelgesichtes (Enlow, 1968; Sirianni and Swindler, 1979).
Die Breitenzunahme des Gaumens wird unter anderem durch die nach lateral und
vertikal gerichteter Eruption der Molaren verursacht (Enlow und Hans, 1996). Des
Weiteren sind das nach unten und seitwärts gerichtete Wachstum der Tuberositas,
Knochendepositionen entlang der gesamten Oberfläche der Maxilla und
Prämaxilla und das Wachstum der Sutura palatina mediana für die
Breitenzunahme des Gaumens verantwortlich (Sirianni and Swindler, 1979).
McNamara et al. (1976) stellten bei Macaca mulatta fest, dass das horizontale
Wachstum der Maxilla in allen Altersgruppen prominent ist. Eine bedeutende
Rolle für das Längenwachstum des Schädels weisen zudem King and
Schneidermann (1993) der Sutura palatina transversa zu. Obgleich das Os
palatinum und die Maxilla bei männlichen und weiblichen Rhesusaffen (Macaca
mulatta) unterschiedlich wachsen, zeigt das Längenwachstum des Gaumens bei
Rhesusaffen keinen signifikanten Geschlechtsunterschied.
Ostyn et al. (1995) untersuchten das suturale Wachstum des Gaumens bei Macaca
fascicularis in Abhängigkeit der Interkuspidation von Ober- und Unterkiefer. Ihre
Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass die Größe des Oberkieferzahnbogens
durch die Okklusion zum Unterkiefer bestimmt wird und nicht nur durch das
Wachstum der Sutura palatina mediana des Gaumens.
18
3. Material und Methoden
3.1 Material
Für die vorliegende Arbeit wurden 377 Schädel von männlichen und weiblichen
Makaken der Faszikularisgruppe unterschiedlichen postnatalen Alters untersucht.
Dabei handelt es sich um 82 Schädel von Macaca fascicularis, 120 Schädel von
Macaca mulatta und 175 Schädel von Macaca fuscata. Das verwendete Material
entstammt der Sammlung des Primate Research Institute der Universität Kyoto,
Japan. Diese Sammlung umfasst Schädel von frei lebenden Wildtieren als auch
von Zootieren. Die Schädel der drei Spezies wurden nach Geschlecht und Alter in
vier postnatale Altersgruppen unterteilt. Dazu bestimmten wir anhand des
Zahnstatus das Zahnalter. Die Festlegung der Altersgrenzen geht dabei auf die
Arbeiten von Iwamoto et al. (1984; 1987) und Mouri (1994) zurück. Folgende
Altergruppen wurden unterschieden:
Infans: vollständige Milchbezahnung bis zum Durchbruch der ersten
Molaren (Alter: von der Geburt bis 2 Jahre)
Juvenil 1: bis zum vollständigen Durchbruch der ersten permanenten Molaren
(Alter: von 3 bis 5 Jahre)
Juvenil 2: vollständiges permanentes Gebiß ohne funktionelle 3. permanente
Molaren (Alter: von 6 bis 8 Jahre)
Adult: Dauergebiß mit funktionellen 3. permanenten Molaren
(Alter: ab 9 Jahre)
19
Die genaue Aufschlüsselung des verwendeten Materials ist den nachfolgenden
Tabellen 2 bis 4 zu entnehmen.
Tab. 2 Einteilung des Schädelmaterials von M. fascicularis.
Altersklasse Männlich Weiblich
Infans
Juvenil 1
Juvenil 2
Adult
3
13
9
13
-
7
15
22
Gesamt 38 44
Tab. 3 Einteilung des Schädelmaterials von M. mulatta.
Altersklasse Männlich Weiblich
Infans
Juvenil 1
Juvenil 2
Adult
9
9
12
27
3
14
9
37
Gesamt 57 63
Tab. 4 Einteilung des Schädelmaterials von M. fuscata.
Altersklasse Männlich Weiblich
Infans
Juvenil 1
Juvenil 2
Adult
21
30
34
-
0
0
14
76
Gesamt 85 90
20
3.2 Methoden
3.2.1 Metrische Schädeluntersuchungen
An jedem Schädel wurden 17 direkte lineare Maße erhoben, die sich vornehmlich
auf den Gesichtsschädel konzentrieren. Die Definition der Schädelmaße folgen
den Definitionen von Martin (1928).
Längenmaße
L1 Größte Hirnschädellänge (Glabella-Opistokranion)
L2 Schädelbasislänge (Nasion-Basion)
L3 wahre Gesichtslänge (Sphenooccipitale-Prosthion)
L4 Gesichtslänge (Basion-Prosthion)
L5 Gesamtschädellänge (Prosthion – Opistokranion)
L6 Gaumenlänge (Orale-Stapylion)
L7 Maxilloalveolarlänge (Prosthion-Alveolon)
Höhenmaße
H1 Schädelhöhe (Basion-Bregma)
H2 Gesichtshöhe (Nasion-Gnathion)
H3 Obergesichtshöhe (Nasion-Prosthion)
Breitenmaße
B1 Mastoidalbreite (Basion-Opisthion)
B2 Obergesichtsbreite (Frontomolare temporale-Frontomolare temporale)
B3 Biorbitalbreite (Ektokonchion-Ektokonchion)
B4 Mittelgesichtsbreite (Zygomaxillare-Zygomaxillare)
B5 Maxilloalveolarbreite (Ektomolare-Ektomolare)
B6 Postorbitale Breite (Porion-Porion)
B7 Gaumenbreite (Endomolare-Endomolare)
21
Abb. 10 Nachzeichnung eines Schädels und Unterkiefers von Macaca fuscata
(adult, männlich) in der Norma lateralis zur Darstellung der
Messstrecken L1 (größte Hirnschädellänge), L5 (Gesamtschädellänge),
H2 (Gesichtshöhe) sowie H3 (Obergesichtshöhe), adaptiert aus Koppe
and Nagai (1997).
22
Abb. 11 Nachzeichnung eines Schädels von Macaca fuscata (adult, männlich) in
der Norma basilaris zur Darstellung der Messstrecken L4
(Gesichtslänge), L6 (Gaumenlänge), L7 (Maxilloalveolarlänge), B1
(Mastoidalbreite), B5 (Maxilloalveolarbreite) sowie B7 (Gaumenbreite),
adaptiert aus Koppe and Nagai (1997).
23
Abb. 12 Nachzeichnung eines Schädels von Macaca fuscata (adult, männlich) in
der Norma medialis zur Darstellung der Messstrecken L2
(Schädelbasislänge) und H1 (Schädelhöhe), Na (Nasion), Ba (Basion), B
(Bregma), adaptiert aus Koppe and Nagai (1997).
24
Abb. 13 Nachzeichnung eines Schädels von Macaca fuscata (adult, männlich) in
der Norma frontalis zur Darstellung der Messstrecken B2
(Obergesichtsbreite), B3 (Biorbitalbreite) und B4 (Mittelgesichtsbreite);
adaptiert aus Koppe and Nagai (1997).
25
Gesichtsschädelvolumen
Um die Gesamtgröße des Gesichtschädels zu erfassen, ermittelten wir das
Gesichtsschädelvolumen, welches als Bezugsgröße für spätere Untersuchungen
diente. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der oben aufgeführten
Schädelmaße in Anlehnung an Koppe und Schumacher (1992). Das in dieser
Arbeit bestimmte Gesichtsschädelvolumen basiert auf den Parametern
Schädelbasislänge (L2), Gesichtslänge (L4), Obergesichtshöhe (H3) und
Mittelgesichtsbreite (B4).
Mit Hilfe der Heronschen Formel (Heron, gr. Mathematiker) nach Bartsch (1984)
4342 BHsLsLssGSV mit
2
342 HLLs
(1)
wurde das Volumen des Gesichtsschädels errechnet.
3.2.2 Biostatistische Auswertung
Von allen erhobenen Schädelmaßen wurden zunächst getrennt nach Geschlecht
die Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet. Für ausgewählte Maße
wurden Boxplots erstellt. Für die nachfolgend beschriebenen biostatistischen
Auswertungen wurde entsprechend den Empfehlungen von Jungers et al. (1995)
anschließend von allen bestimmten Schädelmaßen der natürliche Logarithmus (ln)
berechnet.
Da das genaue biologische Alter der Tiere nicht bekannt war, untersuchten wir das
Wachstum der verschiedenen Maße des Schädels getrennt nach dem Geschlecht
mit Hilfe einer einfachen linearen Regressionsanaylse. Dabei fungierte das
Gesichtsschädelvolumen als Bezugsmaß. Es korreliert eng mit der Körpergröße
und dem Körpergewicht (Geißler, 2007). Hylander (1985) verweist darauf, dass
für allometrische Schädeluntersuchungen Bezugsmaße am Schädel zu bevorzugen
sind, weil die Schädelmorphologie sich nicht zwangsläufig aus Körpermaßen
26
allein erklären läßt. Zur schematischen Darstellung der Gesichtsschädelvolumina
der untersuchten Altersstufen haben wir die Messstrecken Schädelbasislänge (L2),
Gesichtslänge (L4), Obergesichtshöhe (H3) und Mittelgesichtsbreite (B4)
herangezogen.
Abb. 14 Schematische Darstellung des Gesichtsschädelvolumens nach Koppe und
Schumacher (1992). Die Obergesichtshöhe (H3) ergibt sich aus dem
Abstand Nasion (Na) – Prosthion (Pr). Die Schädelbasislänge ergibt sich
aus dem Abstand Nasion – Basion (Ba). Die Gesichtslänge (L4) ergibt
sich aus dem Abstand zwischen Basion und Prosthion.
Im weiteren Verlauf der Studie untersuchten wir die gegenseitige Abhängigkeit
der Schädelmaße der einzelnen Spezies mit Hilfe einer Korrelationsanalyse. Die
Korrelationsanalyse gibt Aufschluss über Abhängigkeiten zwischen
verschiedenen Parametern. Zudem analysierten wir mittels partieller Korrelation
Zusammenhänge zwischen einzelnen Parametern in Abhängigkeit eines
Parameters. Ausgehend vom Ergebnis der Korrelationsanalyse nach Pearson
ermittelten wir für ausgewählte signifikante Korrelationen die Art des
Zusammenhanges wiederum mit Hilfe der einfachen linearen Regressionsanalyse.
Für diese Analyse wurden die Schädel der einzelnen Altergruppen
zusammengefasst und getrennt nach dem Geschlecht ausgewertet. Dabei ergab
27
sich von den ausgewählten Meßwertpaaren erzeugten Punktewolken eine
Regressionsgerade der Form
axby bzw. axby lnln (2)
mit dem Bestimmtheitsmaß R², wobei (y; x) das korrelierende Merkmalspaar ist, b
(Regressionskoeffizient) das Maß für den Anstieg (slope) und a den Schnittpunkt
mit der y-Achse beschreibt. Das Bestimmtheitsmaß R² der Regressionsgeraden ist
ein Maß für die Qualität der linearen Annäherung an die Datenmenge. Die lineare
Annäherung ist in Form der Regressionsgleichung ausgedrückt.
Um die Geschlechtsunterschiede bewerten zu können, verglichen wir den Anstieg
der Regressionsgeraden mit Hilfe des t-Testes für normal-verteilte Datenmengen
unterschiedlicher Größe.
Am Ende der Untersuchungen stand der Vergleich der Spezies miteinander
hinsichtlich der Schädelmorphologie. Hierbei wurden männliche und weibliche
Individuen einer Spezies zusammengefasst. Ebenfalls mittels linearer
Regressionsanalyse wurde die Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens in
Abhängigkeit aller erfassten Schädelparameter untersucht. Die Anstiege der drei
artspezifischen Regressionskurven wurden auf signifikante Unterschiede mittels
einfaktorieller Varianzanalyse (analysis of variance; ANOVA) bewertet. Sofern
ein Unterschied vorlag, wurden paarweise Posthoc Tests (nach Tukey)
durchgeführt, um zu bestimmen, welche Arten sich signifikant verschieden
entwickeln. Für die biostatistische Auswertung der erhobenen Daten wurden die
Statistikanwendungen des Computerprogrammes Microsoft Excel für Windows
sowie die Statistikprogramme SAS JMP 3.2.2. und SPSS 15 für Windows benutzt.
28
4. Ergebnisse
4.1 Macaca fascicularis
4.1.1 Morphologie und Wachstum des Schädels
Die Ergebnisse der Einzelmessung aller 17 Parameter der 82 Schädel von M.
fascicularis sind im Anhang in Tabelle A-1 zusammengefasst. Die Werte der zur
Berechnung des Gesichtsschädelvolumens benötigten Parameter L2, L4, B4 und
H3 sind in Tabelle 5 und im Diagramm (Abb. 15) in Abhängigkeit der
Altersgruppen dargestellt.
Tab. 5 Ergebnisse der Längenmessungen am Schädel von Macaca fascicularis
für männliche und weibliche Tiere (Angaben in cm).
M. fascicularis
männlich weiblich
Infant juvenil 1 juvenil 2 adult infant juvenil 1 juvenil 2 adult
cm x SD x SD x SD x SD x SD x SD x SD x SD
L2 4,6 0,1 5,0 0,2 5,9 0,6 6,5 0,4 . . 4,8 0,3 5,2 0,3 5,4* 0,2
L4 4,8 0,1 5,9 0,4 7,5 0,8 8,6 0,6 . . 5,4 0,4 6,3 0,4 6,7* 0,4
B4 3,7 0,1 4,1 0,2 4,7 0,5 5,1 0,4 . . 3,9 0,4 4,1 0,3 4,4* 0,2
H3 3,4 0,2 3,9 0,3 4,6 0,5 5,3 0,3 . . 3,6 0,3 4,1 0,3 4,3* 0,4
*p<0,05
Alle gemessenen Parameter steigen wachstumsbedingt an. In der adulten Gruppe
zeigen sich signifikante, geschlechtsspezifische Unterschiede (t-Test der
Parameter L2, L4, B4, H3 im adulten Stadium, Tabelle 5, Anzahl der Individuen
in Tabelle A-1). Am deutlichsten ist der Unterschied zwischen männlichen und
weiblichen Individuen bei der Gesichtslänge L4 im adulten Stadium.
29
Abb. 15 Grafische Darstellung der Entwicklung der Parameter Schädelbasislänge
(L2), Gesichtslänge (L4), Obergesichtshöhe (H3) und Mittelgesichts-
breite (B4) von M. fascicularis in Abhängigkeit vom Alter. Angaben in
cm.
4.1.2 Gesichtsschädelvolumen
Das Gesichtsschädelvolumen nimmt entwicklungsbedingt zu. In der männlichen
Gruppe steigt es von 27,69 cm³ auf 87,07 cm³. In der weiblichen Gruppe steigt es
von 32,72 cm³ (juvenil 1) auf 50,57 cm³. Der Vergleich der Volumina der adulten
männlichen und weiblichen Tiere (87,07 cm³ zu 50,57 cm³; p<0,001, Tab. 6) zeigt
einen signifikanten Unterschied. Ebenfalls in den anderen Altersgruppen ist das
Gesichtsschädelvolumen geschlechtsspezifisch verschieden.
30
Tab. 6 Mittelwerte ( x ) und Standardabweichung (SD) des Gesichtsschädel-
volumens in cm³ von M. fascicularis.
Geschlecht
Männlich Weiblich
Altersgruppe x SD N x SD N p
infant 27,69 1,43 3
juvenil 1 39,33 5,47 13 32,72 6,69 7 0,028
juvenil 2 64,42 20,2 9 44,29 7,53 15 0,002
adult 87,07
8,54 9 50,57
6,88 21 <0,001
N – Anzahl der Individuen
Die Darstellung des Gesichtsschädelsvolumens als Boxplot von M. fascicularis
zeigt den altersabhängigen Anstieg deutlich, und der Anstieg tendiert dazu, in der
Population der männlichen Tiere (Abb. 16) größer zu sein. Die kleinen
Individuenzahlen je Altersgruppe und die Altersklassifizierung nach Dentition
führt zu einer breiten Streuung des Datensatzes. Zur Bewertung des
Geschlechtsdimorphismus des Schädelwachstums bei M. fascicularis wurde
deshalb mittels linearer Regressionsanalyse genauer untersucht.
Abb. 16 Boxplotdarstellung der Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens
männlicher und weiblicher Individuen von M. fascicularis (Werte >3 xsind als rote Punkte markiert).
männlich weiblich
infant juvenile 1 juvenile 2 adult
Altersgruppe
25
50
75
100
GS
V (
cm
³)
infant juvenile 1 juvenile 2 adult
Altersgruppe
31
4.1.3 Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden des
Schädelwachstums von M. fascicularis
Um sich zunächst einen vereinfachten Überblick über das Ausmaß des
unterschiedlichen Wachstums von Männchen und Weibchen von M. fascicularis
zu machen, haben wir die Mittelwerte aller gemessenen Parameter der adulten
Altersgruppe verglichen (Tab 7). Hier ist zu erkennen, dass der
Geschlechtsdimorphismus bei M. fascicularis sich besonders durch Unterschiede
im Gesichtsschädel (L4, L6, L7, H2, B6) gekennzeichnet ist, während sich
Parameter des Hirnschädels (L1, H1) weniger unterscheiden.
Tab. 7. Vergleich der Mittelwerte der untersuchten Parameter zwischen
weiblichen (w) und männlichen (m) Individuen von M. fascicularis.
Geschlecht
Parameter mx (cm) wx (cm) Differenz (%)
L1 7,99 7,15 12
L2 6,45 5,38 20
L3 7,21 5,66 27
L4 8,61 6,75 28
L5 11,87 9,7 22
L6 4,5 3,31 36
L7 5,27 4,12 28
H1 4,98 4,48 11
H2 5,66 4,42 28
H3 5,31 4,33 23
B1 4,98 4,2 19
B2 6,06 5,14 18
B3 5,14 4,4 17
B4 5,05 4,36 16
B5 3,77 3,26 16
B6 1,85 1,48 25
B7 7,06 5,91 19
GSV (cm³) 87,07 50,57 72
32
Zur weiteren Untersuchung des Wachstumsverhaltens sowie des
Geschlechtsdimorphismus des Schädelwachstums im Vergleich zu ausgewählten
Schädelparametern führten wir eine einfache lineare Regressionsanalyse durch.
Wir untersuchten dabei Individuen getrennt nach Geschlecht auf die Entwicklung
des Gesichtsschädelvolumens in Abhängigkeit von jeweils einer Messgröße (Abb.
17 bis 20). Der Anstieg der daraus ermittelten Regressionsgeraden für weibliche
bzw. männliche Individuen wurde mittels t-Tests auf Signifikanz hin untersucht,
um geschlechtsbedingte Wachstumsunterschiede zu festzustellen.
Es wurden signifikante Unterschiede im Anstieg der Regressionsgeraden für L1,
B1, B2, B3, B4, B5, B6, H1 und H3 festgestellt (p<0,05; Tab. 8-10). Die
Längenmaße mit Ausnahme von L1 zeigen keine signifikanten Unterschiede,
obwohl signifikante Unterschiede des Gesichtsschädelvolumens im Vergleich der
Mittelwerte bestimmter Altersgruppen vorhanden sind (juvenil 1: p <0,05; juvenil
2: p < 0,05; adult: p < 0,05).
33
Tab. 8 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Längenmaße der Schädel von M. fascicularis.
ln L1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 38 5,285 -6,621 0,755 0,213
weiblich 44 3,701 -3,439 0,550 0,147 6,306**
ln L2–ln GSV
männlich 38 3,077 -1,302 0,944 0,133
weiblich 44 3,082 -1,288 0,866 0,189 0,021
ln L3–ln GSV
männlich 38 1,963 0,554 0,909 0,129
weiblich 44 1,943 0,555 0,797 0,098 0,126
ln L4–ln GSV
männlich 38 2,033 0,057 0,941 0,105
weiblich 44 1,967 0,165 0,822 0,091 0,476
ln L5–ln GSV
männlich 38 2,951 -2,848 0,931 0,142
weiblich 44 3,018 -2,953 0,831 0,213 0,247
ln L6–ln GSV
männlich 38 1,638 1,991 0,897 0,138
weiblich 44 1,753 1,821 0,771 0,105 0,676
ln L7–ln GSV
männlich 38 1,872 1,357 0,916 0,125
weiblich 44 1,556 1,720 0,785 0,101 1,989*
SE = Standardfehler; *p<0,05; **p<0,01
34
Tab. 9 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Breitenmaße der Schädel von M. fascicularis.
ln B1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 38 3,242 -0,888 0,715 0,230
weiblich 44 2,786 -0,164 0,381 0,172 1,621
ln B2–ln GSV
männlich 38 2,522 -0,166 0,701 0,235
weiblich 44 2,070 0,480 0,578 0,142 1,721
ln B3–ln GSV
männlich 38 3,442 -1,194 0,860 0,161
weiblich 44 2,619 -0,012 0,671 0,126 4,087**
ln B4–ln GSV
männlich 38 3,275 -0,920 0,940 0,105
weiblich 44 2,539 0,151 0,706 0,118 4,530**
ln B5–ln GSV
männlich 38 3,236 0,092 0,884 0,147
weiblich 44 2,008 1,480 0,567 0,144 5,896**
ln B6–ln GSV
männlich 38 2,801 2,491 0,651 0,254
weiblich 44 1,097 3,376 0,155 0,201 5,334**
ln B7–ln GSV
männlich 38 2,247 -0,072 0,915 0,125
weiblich 44 2,037 0,279 0,860 0,082 1,456
SE = Standardfehler; *p<0,05; **p<0,01
Tab. 10 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Höhenmaße der Schädel von M. fascicularis.
ln H1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 38 3,497 -1,401 0,524 0,297
weiblich 44 1,945 0,896 0,163 0,200 4,334**
ln H2–ln GSV
männlich 38 1,789 1,328 0,886 0,146
weiblich 44 1,514 1,652 0,776 0,104 1,575
ln H3–ln GSV
männlich 38 2,479 0,332 0,966 0,079
weiblich 44 1,878 1,142 0,803 0,097 4,624**
SE=Standardfehler; *p<0,05; **p<0,01
35
Abb. 17 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fascicularis in Abhängigkeit von L2 (Schädelbasislänge). Die Anstiege
der Regressionsgeraden (männlich [rot]: 3,077, weiblich [grün]: 3,082)
sind nicht signifikant verschieden.
36
Abb. 18 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fascicularis in Abhängigkeit von L4 (Gesichtslänge). Die Anstiege
der Regressionsgeraden (männlich [rot]: 1,963, weiblich [grün]:
1,943) sind nicht signifikant verschieden.
(cm)
37
Abb. 19 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fascicularis in Abhängigkeit von B4 (Mittelgesichtsbreite). Die Anstiege
der Regressionsgeraden (männlich [rot]: 3,275; weiblich [grün]: 2,539)
sind signifikant verschieden (p<0,01).
(cm)
38
Abb. 20 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fascicularis in Abhängigkeit von H3 (Obergesichtshöhe). Die Anstiege
der Regressionsgeraden (männlich [rot]: 2,479, weiblich [grün]: 1,878)
sind signifikant verschieden (p<0,01).
(cm)
39
4.2 Macaca fuscata
4.2.1 Morphologie und Wachstum des Schädels
Sämtliche Werte der Vermessung von 175 Schädeln von M. fuscata sind im
Anhang tabellarisch zusammengefasst (Tab. A-2). Die Werte der zur Berechnung
des Gesichtsschädelvolumens benötigten Parameter L2, L4, B4 und H3 sind in
Tabelle 11 und im Diagramm (Abb. 21) in Abhängigkeit der Altersgruppen
dargestellt.
Tab. 11 Ergebnisse der Längenmessungen am Schädel von Macaca fuscata für
männliche und weibliche Tiere (Angaben in cm).
M. fuscata
männlich weiblich
infant juvenil 1 juvenil 2 adult infant juvenil 1 juvenil 2 adult
cm x SD x SD x SD x SD x SD x SD x SD x SD
L2 5,8 1,0 7,2 0,7 6,9 0,7 . . . . . . 5,7* 0,7 6,5 0,6
L4 6,6 1,7 9,2 1,3 8,8 1,4 . . . . . . 6,6* 1,6 7,8 1,1
B4 4,8 1,0 6,1 0,5 5,9 0,6 . . . . . . 4,9* 0,9 5,6 0,5
H3 4,4 1,4 6,6 1,3 6,3 1,1 . . . . . . 4,6* 1,4 5,6 1,0
*p<0,05
Auffallend ist der Abfall des Mittelwerts der untersuchten Parameter bei
männlichen Individuen im Übergang von juvenil 1 zu juvenil 2. Darüber hinaus ist
die Standardabweichung der Werte sowohl bei männlichen als auch weiblichen
Tieren im Verhältnis zur Anzahl der Individuen hoch. Jedoch sind die Parameter
von männlichen und weiblichen Tieren signifikant verschieden (t-Test von L2,
L4, B4, H3 der Altersgruppe juvenil 2, Anzahl der Individuen Tabelle A-2).
40
Abb. 21 Graphische Darstellung der Entwicklung der Parameter Schädel-
basislänge (L2), Gesichtslänge (L4), Obergesichtshöhe (H3) und
Mittelgesichtsbreite (B4) von M. fuscata in Abhängigkeit vom Alter.
4.2.2 Gesichtsschädelvolumen
Das Gesichtsschädelvolumen von M. fuscata konnte aufgrund des vorliegenden
Datensatzes nicht von allen Altersgruppen berechnet werden. Es fehlt die adulte
Altersgruppe bei den männlichen sowie die Altersgruppe infans und juvenil 1 bei
den weiblichen Tieren (Tab. 12). Es ist festzustellen, dass das
Gesichtsschädelvolumen mit dem Alter zunimmt. Es ist zudem deutlich zu
erkennen, dass männliche Tiere ein größeres Gesichtsschädelvolumen als
Weibchen besitzen. Das durchschnittliche Volumen des Gesichtsschädels von
Männchen bis zwei Jahren (infans) übersteigt mit 72,21 cm³ bereits das von sechs
bis acht Jahre alten, weiblichen Individuen (70,53 cm³).
41
Im Vergleich dazu ist das Gesichtsschädelvolumen von gleichaltrigen Männchen
fast doppelt so groß (133,42 cm³).
Tab. 12 Mittelwerte ( x ) und Standardabweichung (SD) des Gesichtsschädel-
volumens in cm³ von M. fuscata.
Geschlecht
männlich weiblich
Altersgruppe x SD N x SD N p
infans 72,21 44,33 18
juvenil 1 146,68 45,88 30
juvenil 2 133,42
43,10 33 70,53
45,03 14 0,001
adult 104,69
31,92 75
N = Anzahl der Individuen
M. fuscata weist generell in allen Altersgruppen trotz der großen Anzahl der
Individuen eine hohe Standardabweichung vom Mittelwert des Gesichtsschädel-
volumens auf. Die Ursache ist begründet in der bereits erhöhten
Mittelwertabweichung der dem Gesichtsschädelvolumen zugrunde liegenden
Parametern L2, L4, H3 und B4.
Abb. 22 Boxplotdarstellung der Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens
männlicher und weiblicher Individuen von M. fuscata in cm³ (Werte >3
x sind als rote Punkte markiert).
männlich weiblich
infant juvenile 1 juvenile 2 adult
Altersgruppe
50
100
150
200
GS
V (
cm
³)
infant juvenile 1 juvenile 2 adult
Altersgruppe
42
Das Gesichtsschädelvolumen läßt sich bei M. fuscata nur in der Altersgruppe der
6 bis 8 jährigen Tiere zwischengeschlechtlich vergleichen. Die Mittelwerte
(133,42 cm³ gegen 70,53 cm³) unterscheiden sich signifikant (p < 0,001).
4.2.3 Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden des
Schädelwachstums von M. fuscata
Mit dem Datensatz von M. fuscata war es nicht möglich, vergleichende t-Tests
vom Gesichtsschädelvolumen der verschiedenen Altersgruppen oder anderer
Parameter vorzunehmen (abgesehen vom signifikanten Unterschied in Gruppe 3).
Es existieren keine Daten der adulten Altersgruppe männlicher Tiere sowie von
Weibchen der Gruppen infans und juvenil 1.
Tab. 13 Vergleich der Mittelwerte der untersuchten Parameter zwischen
weiblichen (w) und männlichen (m) Individuen von M. fuscata.
Geschlecht
Parameter mx (cm) wx (cm) Differenz (%)
L1 8,78 8,12 8
L2 6,92 5,74 21
L3 6,74 4,69 44
L4 8,79 6,58 34
L5 12,53 10,38 21
L6 4,47 3,2 40
L7 5,24 3,78 39
H1 5,62 5,63 0
H2 8,79 6,03 46
H3 6,33 4,61 37
B1 5,33 4,59 16
B2 6,37 5,46 17
B3 5,42 4,72 15
B4 5,94 4,92 21
B5 4,17 3,48 20
B6 4,5 4,49 0
B7 1,98 1,71 16
GSV (cm³) 133,4 70,53 89
43
Daher beschränkten wir die Untersuchung des Geschlechtsdimorphismus auf die
Altersgruppe juvenil 2. Dennoch sehen wir deutliche Unterschiede in der
geschlechtsspezifischen Ausprägung des Gesichtsschädels (Tab. 13), während
sich Parameter des Hirnschädels weniger geschlechtsdimorph verhalten.
Eine weitere Analyse geschlechtsspezifischer Wachstumsmerkmale wurde mittels
einfacher linearer Regression durchgeführt. Es konnte kein signifikanter
Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Tieren im Anstieg der
Regressionsgeraden der erhobenen Längen- und Höhenmaße festgestellt werden.
Lediglich die Werte B5, B6 und B7 von männlichen und weiblichen Tieren
unterscheiden sich signifikant (Tab. 14-16).
Tab. 14 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Längenmaße der Schädel von M. fuscata.
ln L1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 85 6,557 -9,559 0,796 0,279
weiblich 90 6,387 -9,180 0,713 0,246 0,457
ln L2–ln GSV
männlich 85 3,921 -2,758 0,951 0,100
weiblich 90 4,031 -2,919 0,921 0,127 0,681
ln L3–ln GSV
männlich 85 2,435 0,003 0,956 0,138
weiblich 90 2,328 0,239 0,960 0,097 0,634
ln L4–ln GSV
männlich 85 2,477 -0,531 0,957 0,128
weiblich 90 2,472 -0,480 0,971 0,079 0,033
ln L5–ln GSV
männlich 85 3,707 -4,531 0,959 0,086
weiblich 90 3,623 -2,953 0,906 0,125 0,554
ln L6–ln GSV
männlich 85 2,043 1,773 0,957 0,128
weiblich 90 1,969 1,909 0,899 0,146 0,381
ln L7–ln GSV
männlich 85 2,122 1,361 0,930 0,163
weiblich 90 1,900 1,715 0,788 0,211 0,833
SE = Standardfehler
44
Tab. 15 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Breitenmaße der Schädel von M. fuscata.
ln B1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 85 3,910 -1,698 0,782 0,288
weiblich 90 4,292 -2,284 0,764 0,224 1,047
ln B2–ln GSV
männlich 85 3,958 -2,521 0,919 0,175
weiblich 90 4,132 -2,809 0,899 0,146 0,764
ln B3–ln GSV
männlich 85 4,451 -2,739 0,901 0,194
weiblich 90 4,430 -2,683 0,853 0,177 0,080
ln B4–ln GSV
männlich 85 3,545 -1,483 0,950 0,138
weiblich 90 3,457 -1,380 0,929 0,122 0,480
ln B5–ln GSV
männlich 85 3.543 -0,226 0,924 0,170
weiblich 90 2,836 0,673 0,771 0,220 2,507*
ln B6–ln GSV
männlich 85 6,766 -5,546 0,339 0,505
weiblich 90 1,783 1,861 0,038 0,451 7,360**
ln B7–ln GSV
männlich 85 3,347 2,508 0,794 0,280
weiblich 90 2,361 3,228 0,408 0,354 2,169*
SE = Standardfehler; *p<0,05; **p<0,01
Tab. 16 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Höhenmaße der Schädel von M. fuscata.
ln H1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 85 6,340 -6,127 0,484 0,320
weiblich 90 6,020 -5,633 0,476 0,324 0,703
ln H2–ln GSV
männlich 85 2,630 -0,796 0,934 0,168
weiblich 90 2,562 -0,642 0,945 0,104 0,344
ln H3–ln GSV
männlich 85 2,045 1,092 0,960 0,124
weiblich 90 2,029 1,110 0,961 0,091 0,104
SE = Standardfehler
45
Abb. 23 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fuscata in Abhängigkeit von L2 (Schädelbasislänge). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 3,921, weiblich [grün]: 4,031) sind
nicht signifikant verschieden.
46
Abb. 24 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fuscata in Abhängigkeit von L4 (Gesichtslänge). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 2,474; weiblich [grün]: 2,472) sind
nicht signifikant verschieden.
47
Abb. 25 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fuscata in Abhängigkeit von B4 (Mittelgesichtsbreite). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 4,451; weiblich [grün]: 4,492) sind
nicht signifikant verschieden.
48
Abb. 26 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
fuscata in Abhängigkeit von H3 (Obergesichtshöhe). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 2,045; weiblich [grün]: 2,029) sind
nicht signifikant verschieden.
49
4.3 Macaca mulatta
4.3.1 Morphologie und Wachstum
Mit 120 untersuchten Schädeln verschiedenen Alters und Geschlechts und des
Vorhandenseins aller Altersgruppen bietet die Gruppe von M. mulatta den
komplettesten Datensatz von den drei untersuchten Makakenarten (Tab. 17 und
Tab. A-3).
Tab. 17 Ergebnisse der Längenmessungen am Schädel von Macaca mulatta für
männliche und weibliche Tiere (Angaben in cm).
M. mulatta
männlich weiblich
infans juvenil 1 juvenil 2 adult infans juvenil 1 juvenil 2 adult
cm x SD x SD x SD x SD x SD x SD x SD x SD
L2 4,9 0,5 5,3 0,2 6,6 0,4 6,9 0,5 4,9 0,3 5,5 0,4 6,1 0,2 6,4 0,4
L4 5,0 0,6 5,7 0,3 8,0 0,7 8,9 0,8 5,0 0,4 6,0 0,6 7,3 0,4 7,7 0,6
B4 3,9 0,5 4,4 0,4 5,5 0,4 5,8 0,5 4,1 0,3 4,6 0,3 5,2 0,3 5,3 0,4
H3 2,9 0,5 3,4 0,2 5,3 0,6 5,7 0,7 3,9 1,1 3,7 0,5 4,4 0,3 4,9 0,5
Das Schädelwachstum beider Geschlechter von M. mulatta gestaltet sich ähnlich
bis zur Altersgruppe juvenil 1. Der Anstieg der Parameter L2, L4, B4 und H3
unterscheidet sich erst ab einem Alter von ca. sechs Jahren (juvenil 2) deutlich mit
einem rasanteren Wachstum des männlichen Schädels (Abb. 27).
50
Abb. 27 Graphische Darstellung der Entwicklung der Parameter
Schädelbasislänge (L2), Gesichtslänge (L4), Obergesichtshöhe (H3) und
Mittelgesichtsbreite (B4) von M. mulatta in Abhängigkeit vom Alter.
4.3.2 Gesichtsschädelvolumen
Der Datensatz von M. mulatta umfasst Tiere aller Altersgruppen beider
Geschlechter. Im Vergleich des Gesichtsschädelvolumens vom Jungtieralter bis zu
erwachsenen Tieren stellten wir die Tendenz des stärkeren Wachstums des
Schädels bei männlichen Tieren gegenüber weiblichen Tieren fest. Das
Schädelvolumen der Männchen überholt buchstäblich das der Weibchen (Tab.
18).
51
Tab. 18 Mittelwerte ( x ) und Standardabweichung (SD) der Gesichtsschädel-
volumen in cm³ von M. mulatta ().
Geschlecht
männlich weiblich
Altersgruppe x SD N x SD N p
infans 28,11 8,85 9 36,24 13,21 3 0,252
juvenil 1 39,36 5,99 9 46,43 11,48 14 0,105
juvenil 2 96,87 19,63 12 69,66 8,91 9 0,001
adult 115,37 27,26 27 82,45 13,89 37 0,001
N – Anzahl der Individuen
Das durchschnittliche Gesichtsschädelvolumen ist bei den weiblichen Tieren mit
36,24 cm³ zu 28,11 cm³ (infans; p=0,252) bzw. 46,43 cm³ zu 39,36 cm³ (juvenil 1;
p=0,105) geringfügig höher als bei männlichen Individuen. Mit zunehmendem
Alter wächst der Schädel männlicher Tiere stärker als der Schädel von Weibchen.
Ab der Altersgruppe der 6 bis 8 Jahre alten Tiere unterscheidet sich das
Gesichtsschädelvolumen männlicher und weiblicher Individuen signifikant
(juvenil 2; p<0,01). Adulte Tiere von M. mulatta haben ein durchschnittliches
Gesichtsschädelvolumen von 115,37 cm³ gegenüber 82,45 cm³ (p<0,01).
Abb. 28 Boxplotdarstellung der Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens
männlicher und weiblicher Individuen von M.mulatta in cm³ (Werte >3
x sind als rote Punkte markiert).
männlich weiblich
infant juvenil 1 juvenil 2 adult
Altersgruppe
50
100
150
200
GS
V (
cm
³)
infant juvenil 1 juvenil 2 adult
Altersgruppe
52
4.3.3 Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden des
Schädelwachstums von M. mulatta
Im Vergleich der Mittelwerte der gemessenen Parameter zwischen weiblichen und
männlichen adulten Tieren von M. mulatta zeigt sich, dass geschlechtsspezifische
Unterschiede bei dieser Art am geringsten ausfallen. Dies spiegelt sich auch im
Gesichtsschädelvolumen wieder. Ähnlich wie bei anderen untersuchten Arten der
Faszikularisgruppe zeigte sich jedoch auch, dass vor allem Parameter des
Gesichtsschädels wie Gesichtslänge (L4), Gaumenlänge (L6) und Wahre
Gesichtslänge (L3) sowie Gaumenbreite (B7) und Mittelgesichtsbreite (B4) sich
am stärksten unterscheiden (Tab. 19).
Tab. 19 Vergleich der Mittelwerte der untersuchten Parameter zwischen
weiblichen (w) und männlichen (m) Individuen von M. mulatta.
Geschlecht
Parameter mx (cm) wx (cm) Differenz (%)
L1 8,93 8,52 5
L2 6,88 6,37 8
L3 7,49 6,42 17
L4 8,93 7,69 16
L5 12,62 11,27 12
L6 4,62 3,97 16
L7 5,45 4,72 15
H1 5,58 5,38 4
H2 7,91 6,79 16
H3 5,69 4,93 15
B1 5,6 4,99 12
B2 6,82 6,16 11
B3 5,79 5,35 8
B4 5,83 5,28 10
B5 4,19 3,85 9
B6 4,64 4,47 4
B7 2,08 1,69 23
GSV (cm³) 115,4 82,45 40
Der vergleichende t-Test der Altersgruppen weiblicher und männlicher Tiere von
M.mulatta zeigte bereits einen Trend an, dass das Wachstum des Schädels
geschlechtsspezifisch ist. Besonders die Längenmaße unterscheiden sich deutlich.
53
Das Gesichtsschädelvolumen ist signifikant verschieden und
geschlechtsspezifisch ab dem Alter von 6 Jahren. Die anschließende einfache
lineare Regressionsanalyse geschlechtsspezifischer Wachstumsmerkmale
bestätigte diese Tendenz.
Der Anstieg der Regressionsgeraden ist signifikant verschieden von Null. Bei M.
mulatta sind signifikante, geschlechtsspezifische Unterschiede in fast allen
Parametern feststellbar. Die Längenmaße L1, L2, L4 und L7 sind signifikant
geschlechtsspezifisch (p<0,05; Tab. 20), während L3, L5 und L6 einen Trend zur
Geschlechtsspezifität aufweisen (0,05<p<0,15; Tab. 20). Die Breitenmaße B1, B5
und B6 sowie das Höhenmaß H1 sind ebenfalls signifikant verschieden (p<0,05;
Tab. 21-22).
Tab. 20 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Längenmaße der Schädel von M. mulatta.
ln L1–ln GSV N b A R² SE t-Wert
männlich 57 5,930 -8,410 0,772 0,306
weiblich 63 4,309 -4,943 0,591 0,217 4,386*
ln L2–ln GSV
männlich 57 4,021 -3,037 0,956 0,116
weiblich 63 3,241 -1,63 0,842 0,18 3,557*
ln L3–ln GSV
männlich 57 2,393 -0,050 0,916 0,186
weiblich 63 2,072 0,543 0,910 0,102 1,553
ln L4–ln GSV
männlich 57 2,511 -0,733 0,964 0,121
weiblich 63 2,089 0,127 0,896 0,110 2,587*
ln L5–ln GSV
männlich 57 3,646 -4,496 0,966 0,119
weiblich 63 3,350 -3,73 0,919 0,097 1,943*
ln L6–ln GSV
männlich 57 2,082 1,583 0,936 0,162
weiblich 63 1,752 1,992 0,890 0,113 1,697
ln L7–ln GSV
männlich 57 2,168 1,088 0,930 0,168
weiblich 63 1,743 1,700 0,871 0,122 2,075*
SE=Standardfehler; *p<0,05
54
Tab. 21 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Breitenmaße der Schädel von M. mulatta.
ln B1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 57 4,215 -2,597 0,812 0,277
weiblich 63 2,726 -0,109 0,446 0,253 3,977*
ln B2–ln GSV
männlich 57 3,617 -2,224 0,917 0,184
weiblich 63 3,160 -1,397 0,743 0,172 1,816
ln B3–ln GSV
männlich 57 3,913 -2,187 0,892 0,210
weiblich 63 3,453 -1,445 0,740 0,173 1,703
ln B4–ln GSV
männlich 57 3,391 -1,272 0,955 0,136
weiblich 63 2,992 -0,627 0,763 0,166 1,836
ln B5–ln GSV
männlich 57 3,462 -0,237 0,930 0,169
weiblich 63 2,925 0,430 0,816 0,146 2,416*
ln B6–ln GSV
männlich 57 4,307 -2,242 0,309 0,532
weiblich 63 1,797 1,507 0,083 0,326 4,109*
ln B7–ln GSV
männlich 57 2,927 2,587 0,762 0,313
weiblich 63 2,274 3,098 0,481 0,245 1,659
SE=Standardfehler; *p<0,05
Tab. 22 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der
Höhenmaße der Schädel von M. mulatta.
ln H1–ln GSV N b a R² SE t-Wert
männlich 57 5,579 -5,063 0,592 0,409
weiblich 63 3,834 -2,159 0,503 0,240 3,765*
ln H2–ln GSV
männlich 57 2,321 -0,094 0,937 0,163
weiblich 63 2,495 -0,426 0,874 0,118 0,877
ln H3–ln GSV
männlich 57 2,095 1,078 0,967 0,116
weiblich 63 1,890 1,371 0,851 0,131 1,161
SE=Standardfehler; *p<0,05
55
Abb. 29 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
mulatta in Abhängigkeit von L2 (Schädelbasislänge). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 4,021; weiblich [grün]: 3,241) sind
signifikant verschieden (p<0,05).
56
Abb. 30 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
mulatta in Abhängigkeit von L4 (Gesichtslänge). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 2,511; weiblich [grün]: 2,089) sind
signifikant verschieden (p<0,05).
57
Abb. 31 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
mulatta in Abhängigkeit von B4 (Mittelgesichtsbreite). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 3,391; weiblich [grün]: 2,992) sind
nicht signifikant verschieden.
58
Abb. 32 Lineare Regressionsanalyse zur Darstellung des Wachstums des
Gesichtsschädelvolumens männlicher und weiblicher Tiere von M.
mulatta in Abhängigkeit von H3 (Obergesichtshöhe). Die Anstiege der
Regressionsgeraden (männlich [rot]: 2,095; weiblich [grün]: 1,890) sind
nicht signifikant verschieden.
59
4.4 Interspezifische Unterschiede in Wachstum und Morphologie des
Gesichtsschädels
Um artspezifische Unterschiede zu ermitteln, haben wir das Gesichtsschädel-
volumen aller drei untersuchten Arten miteinander verglichen. Dazu wurden die
Werte der männlichen und weiblichen Tiere jeder Spezies zusammengefasst.
Zunächst bestimmten wir den Mittelwert des Gesichtsschädelvolumens jeder
Gesamtpopulation und die dazugehörige Standardabweichung (Tab. 23).
Tab. 23 Ergebnisse der Untersuchung des Gesichtsschädelvolumens in cm³ der drei
untersuchten Makakenarten. Männliche und weibliche Tiere sind
zusammengefasst worden.
Art N x SD
M.fascicularis 77 50,82 18,49
M.fuscata 170 111,42 46,37
M.mulatta 120 77,67 33,36
N=Anzahl der Individuen
Die Standardabweichung der Mittelwerte ist verhältnismäßig hoch (Tab. 23), da
kleine Volumen junger Tiere als auch große Volumen alter Tiere stark vom
Mittelwert verschieden sind. Um die Unterschiede zwischen den Spezies weiter zu
analysieren, wurden die Volumina zunächst in Form eines Boxplots visualisiert
(Abb. 33). Anschließend erfolgte eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) zur
Untersuchung von Unterschieden des Gesichtschädelvolumens zwischen den Arten
(Tab. 24).
Tab. 24 ANOVA-Analyse zum Vergleich der Mittelwerte des Gesichtsschädel-
volumens aus Tabelle 23.
Quellendaten Quadrat-
summe Freiheitsgrade
Mittel der
Quadrate F p
Zwischen den
Gruppen 212469,9 2 106234 74,1 0,000
Innerhalb der
Gruppen 521843,3 364 1433
Gesamt 734313,2 366
60
Abb. 33 Boxplot-Darstellung des Gesichtsschädelvolumens der drei untersuchten
Arten M.fascicularis (N=77), M.fuscata (N=170) und M.mulatta (120);
(Ausreisser >3 x sind als rote Punkte markiert).
Im Ergebnis der ANOVA haben wir signifikante Unterschiede zwischen den
Mittelwerten des Gesichtsschädelvolumens der untersuchten Arten festgestellt (Tab.
24, p<0,001). Der anschließende Tukey Posthoc-Test erlaubt uns, die nachträgliche,
paarweise Untersuchung des Gesichtsschädelvolumens zweier Arten. Hier ergaben
sich für alle drei Paare signifikante Unterschiede (Tab. 25; p<0,05).
Da die ANOVA-Varianzanalyse lediglich die Mittelwerte des
Gesichtsschädelvolumens der Spezies vergleicht, führten wir anschließend einfache
M. fascicularis M. fuscata M. mulatta
50
100
150
200
GS
V i
n c
m³
61
lineare Regressionsanalysen durch, um die Anstiege der Regressionsgeraden zu
vergleichen (Abb. 34-37). Die Anstiege verglichen wir ebenfalls mittels ANOVA
auf signifikante Unterschiede. Zudem führten wir auch hier paarweise Posthoc-Tests
durch.
Tab. 25 Posthoc-Test nach Tukey zum Vergleich des Gesichtsschädelvolumens
zwischen den Gruppen.
Art M.fuscata M.fascicularis M.mulatta
M.fuscata - Sig. Sig.
M.fascicularis Sig. - Sig.
M.mulatta Sig. Sig. -
Sig.=signifikant mit p<0,05
Die einfaktorielle Varianzanalyse zwischen den drei Makakenarten weist
signifikante Unterschiede für alle erhobenen Schädelmaße ausser L7 nach (Tab. A-4
bis A-6 im Anhang) auf. Anschließend führten wir Posthoc Vergleiche aller
erhobenen Parameter zwischen jeweils zwei Spezies durch (Tab. A-7 bis A-9 im
Anhang). Für die Paarung M. fascicularis – M. fuscata ermittelten wir signifikante
Unterschiede in den Längenmaßen L1, L2, L3, L4, L5, L6, den Breitenmaßen B1,
B2, B3, B4, B6, B7 sowie den Höhenmaßen H1, H2 und H3. Die Strecken L7 und
B5 unterscheiden sich nicht. Der Vergleich zwischen M. fascicularis und M. mulatta
zeigte signifikante Unterschiede in den Längenmaßen L2, L3, L4, L5, L6, den
Breitenmaßen B1, B2, B3, B4, B6, B7 sowie den Höhenmaßen H2 und H3. M.
mulatta und M. fuscata unterscheiden sich lediglich in den Breitenmaßen B2 und B3
sowie in der Höhe H2.
Der Vergleich der Parameter L2, L4, B4 und H3 zur Berechnung des
Gesichtsschädelvolumens wurde in Tabelle 26 zusammengefasst und in den
Abbildungen 34-37 dargestellt.
62
Tab. 26 Posthoc-Test nach Tukey zum Vergleich des Anstiegs der
Regressionsgeraden von L2, L4, B4 und H3 zwischen zwei Arten.
ln L2 – ln GSV
21 xx T p
M. fascicularis – M.fuscata -0,881 8,935 <0,001
M. fascicularis – M. mulatta -0,743 7,089 <0,001
M. fuscata – M. mulatta 0,138 1,612 <0,05
ln L4 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,426 5,658 <0,001
M. fascicularis – M. mulatta -0,347 4,336 <0,01
M. fuscata – M. mulatta 0,079 1,209 <0,05
ln B4 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,476 4,886 <0,01
M. fascicularis – M. mulatta -0,239 2,308 n.s.
M. fuscata – M. mulatta 0,237 2,803 n.s
ln H3 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata 0,277 5,371 <0,001
M. fascicularis – M. mulatta 0,273 4,979 <0,01
M. fuscata – M. mulatta -0,003 0,089 n.s.
n.s. = nicht signifikant
63
Abb. 34 Vergleich des Wachstums des Gesichtschädelvolumens (GSV) von M.
fuscata (rot), M. mulatta (blau) und M. fascicularis (grün) in Bezug auf
die Schädelbasislänge (L2), die Werte beider Geschlechter wurden
zusammengefasst.
64
Abb. 35 Vergleich des Wachstums des Gesichtschädelvolumens (GSV) von M.
fuscata (rot), M. mulatta (blau) und M. fascicularis (grün) in Bezug auf
die Gesichtslänge (L4), die Werte beider Geschlechter wurden
zusammengefasst.
65
Abb. 36 Vergleich des Wachstums des Gesichtschädelvolumens (GSV) von M.
fuscata (rot), M. mulatta (blau) und M. fascicularis (grün) in Bezug auf
die Mittelgesichtsbreite (B4), die Werte beider Geschlechter wurden
zusammengefasst.
66
Abb. 37 Vergleich des Wachstums des Gesichtschädelvolumens (GSV) von M.
fuscata (rot), M. mulatta (blau) und M. fascicularis (grün) in Bezug auf
die Obergesichtshöhe (H3), die Werte beider Geschlechter wurden
zusammengefasst.
67
5. Diskussion
Diese Studie vergleicht die Morphologie und das Wachstum des Gesichtsschädels
von drei Makakenarten der Faszikularisgruppe. Dazu wurden 17 direkte
Messungen am Schädel von insgesamt 377 Individuen vorgenommen. Da das
Alter der Tiere nicht vollständig bekannt war, haben wir die Schädel in vier
Altersgruppen anhand der Gebissentwicklung eingeteilt. Diese etablierte Methode
(Iwamoto et al, 1984, 1987; Mouri, 1994) klassifiziert postnatale Altersgruppen
anhand des Zahnstatus entsprechend der Durchbruchsreihenfolge der Zähne.
Stratil und Schmid (1984) verweisen darauf, dass eine derartige Einteilung nur
relativ ist, da die Eruptionszeitpunkte zeitlich durchaus stark schwanken können.
Wir verwendeten diese Klassifizierung dennoch, um altersabhängige
Untersuchungen zur Schädelentwicklung durchführen zu können.
Unsere Untersuchung liefert neue und detaillierte Erkenntnisse zur Entwicklung
des Gesichtsschädels der drei Makakenarten M. fascicularis, M. fuscata, M.
mulatta. Diese Arbeit gibt Aufschluss darüber, wie sich das
Gesichtschädelvolumen entwickelt und welche Unterschiede sich zwischen
männlichen und weiblichen Individuen entwickeln. Darüber hinaus vergleicht
diese Studie die Entwicklung des Gesichtsschädels der drei wichtigen Vertreter
der Faszikularisgruppe.
5.1 Schädelwachstum
Der Schädel der untersuchten Makakenarten wächst postnatal unterschiedlich
stark. Wir stellten fest, dass M. mulatta das grösste Wachstum (im Vergleich der
Alterstufen infans zu adult) aufweist mit durschnittlich 43 Prozent aller
gemessener Parameter, gefolgt von M. fascicularis mit 33 Prozent. Dagegen
wachsen die Schädelparameter von M. fuscata lediglich um 15 Prozent
durchschnittlich. Das Gesichtsschädelvolumen wächst mit 220 Prozent am
stärksten bei M. mulatta, 122 Prozent bei M. fascicularis und nur 45 Prozent bei
M. fuscata. Als Gemeinsamkeit der drei Arten der Faszikularisgruppe haben wir
festgestellt, dass jeweils das grösste Wachstum im Gesichtsschädel zu beobachten
68
ist (Abb. 37). So ist bei allen drei Arten die Zunahme der Gaumenlänge (L6),
Maxilloalveolarlänge (L7) sowie der Gesichtshöhe (H2) besonders deutlich.
Während sich zudem bei M. fascicularis auch die Gesichtslänge (L4) deutlich
verändert, ist bei M. fuscata zusätzlich die Mittelgesichtsbreite (B4) einer der
charakteristischen Parameter, die sich im Laufe des Alters verändert.
Abb. 38 Die am stärksten wachsenden Dimensionen am Schädel von M.
fascicularis, M. fuscata und M. mulatta (B4 – Mittelgesichtsbreite, L4 –
Gesichtslänge, L6 – Gaumenlänge, L7 – Maxilloalveolarbreite, H2 –
Gesichtshöhe).
69
Die Tatsache, dass bei M. mulatta zwei (L4, B4) der ins Gesichtsschädelvolumen
einfließenden Parameter gegenüber den anderen beiden Arten besonders stark
wachsen, erklärt auch die vergleichsweise starke Zunahme des
Gesichtsschädelvolumens.
Die schematische Darstellung des Gesichtsschädelvolumens der vier Altersstufen
macht anschaulich, wie sich der Makakenschädel entwickelt (Abb. 39).
Charakteristisch für alle drei Arten ist das anfangs flache Gesicht. Dieses wandelt
sich jedoch im Verlauf der postnatalen Entwicklung durch das vergleichsweise
starke Wachstum der Prosthion-Basion-Achse (Gesichstlänge). Damit einher geht
insbesondere das Wachstum der Gaumenlänge (L6). Durch die Zunahme der
Gesichtshöhe (H2) und der Obergesichtshöhe (H3) kommt es zur stärkeren
Ausprägung des Gesichtsschädels, während Parameter am Gehirnschädel und der
Schädelbasis weniger stark wachsen.
5.2 Geschlechtsdimorphismus
Unsere Untersuchungen zeigten einen signifikanten Trend in der Entwicklung des
Gesichtsschädelvolumens in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht der
betrachteten Tiere. Alle Messstrecken unterscheiden sich signifikant in allen
untersuchten Altersstufen (infans, juvenil 1, juvenil 2 und adult). Bei der
vergleichenden Betrachtung der gemessenen Parameter bei adulten Tieren (für M.
fuscata liegen nur Daten des Alterstadiums juvenil 2 vor) konnten wir bei den drei
untersuchten Makakenarten deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede
feststellen. In der Gesamtheit ist der Geschlechtsdimorphismus am stärksten
ausgeprägt bei M. fuscata, gefolgt von M. fascicularis und M. mulatta. Als
Gemeinsamkeit der Arten konnten wir feststellen, dass sich insbesondere die
Längenmaße sowie die Gesichtshöhe (H2) des adulten Gesichtsschädels stärker
zwischen Männchen und Weibchen unterscheiden (vgl. Tab. 7, 13 und 19). Für M.
fuscata spielen die Parameter Gesichtshöhe (H2) sowie wahre Gesichtslänge (L3),
Gaumenlänge (L6) und Maxilloalveolarlänge (L7) die größte Rolle, während die
Breitenmaße von untergeordneter Rolle in Bezug auf den
Geschlechtsdimorphismus sind.
70
Abb. 39 Schematische Darstellung der Entwicklung des Gesichtsschädels von M. fascicularis, M. fuscata und M. mulatta bezogen auf die
Mittelgesichtsbreite (B4). Maßstab 1:250.
71
Ebenso ist für M. fascicularis der Unterschied am grössten bei Längenmaßen wie
Gesichtslänge (L4), Gaumenlänge (L6) und Maxilloalveolarlänge (L7) sowie der
Gesichtshöhe (H2). Bei M. mulatta sind die Unterschiede generell schwächer
ausgeprägt. Neben Gesichtslänge (L4), Gaumenlänge (L6) und
Maxilloalveolarlänge (L7) sowie der Gesichtshöhe (H2) unterscheiden sich
männliche und weibliche Tiere in der Gaumenbreite (B7).
Das Gesichtsschädelvolumen zwischen männlichen und weiblichen Tieren
unterscheidet sich am deutlichsten bei M. fuscata (89 %) und M. fascicularis (72
%). Der Unterschied bei M. mulatta ist dagegen mit 40 Prozent moderat. Für die
weitere Untersuchung des Geschlechtsdimorphismus entschieden wir uns, die
Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens in Abhängigkeit der 17 Messstrecken
zu betrachten. In Anlehnung an Koppe und Schumacher (1992) wurden
Schädelbasislänge (L2), Gesichtslänge (L4), Mittelgesichtsbreite (B4),
Obergesichtshöhe (H3) im Gesichtsschädelvolumen zusammengefasst.
Nach Einteilung der Individuen in Altersgruppen nach Dentition berechneten wir
ein Gesichtsschädelvolumen, welches mittels linearer Regressionsanalyse auf eine
geschlechtsspezifische Entwicklung untersucht wurde. Nach der Empfehlung von
Jungers et al. (1995) wurde von allen Parametern der natürliche Logarithmus
berechnet.
Für M. fascicularis zeigte sich für acht von 17 Regressionsgeraden (B3, B4, B5,
B6, H1, H3, L1 und L7 zu GSV; p<0,05) ein signifikanter Unterschied im
Anstieg. Der Anstieg der Regressionsgeraden männlicher Tiere ist jeweils größer
und weist damit auf ein stärkeres Längen-, Breiten- und Höhenwachstum des
männlichen Schädels hin. Am ausgeprägtesten zeigt sich die
geschlechtsspezifische Entwicklung im Breitenwachstum.
Die Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens von Männchen und Weibchen der
Art M. mulatta. zeichnet sich durch stärkeres Längen- und Breitenwachstum des
Männchens aus. Hier ist der Anstieg der Regressionsgeraden signifikant im
72
geschlechtsspezifischen Vergleich für ebenfalls acht Parameter (L1, L2, L4, L7,
B1, B5, B6 und H1 zu GSV, p<0,05). Insbesondere unterscheidet sich das
Wachstum von männlichen Tieren der Arten M. fascicularis und M. mulatta in der
Maxilloalveloarbreite (B5), der postorbitalen Breite (B7), der Hirnschädellänge
(L1) und der Schädelhöhe (H1).
Abb. 40 Schematische Darstellung der Ausprägung des Sexualdimorphismus in
Bezug auf die Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens bei M.
fascicularis, M. mulatta und M. fuscata.
Unsere Untersuchung mittels Regressionsanalyse zeigte eine geringe Ausprägung
des Geschlechtsdimorphismus bei M. fuscata: lediglich drei von 17 erstellten
Regressionsanalysen (B5, B6 und B7 zu GSV; p<0,05) konnten als signifikant
identifiziert werden. Der männliche Schädel von M. fuscata unterscheidet sich
demnach vor allem im Breitenwachstum von weiblichen Tieren. Dieses Ergebnis
bestätigt frühere Forschungen: M. fuscata stellt eine Makakenart mit wenig
ausgeprägtem Sexualdimorphismus dar (Mouri, 1995). Gleichzeitig beschränkt
sich der Entwicklungsunterschied auf das Breitenwachstum des Schädels von M.
fuscata.
Im Vergleich zwischen M. fascicularis, M. fuscata und M. mulatta konnten wir
daher feststellen, dass der Sexualdimorphismus bei M. fuscata am wenigsten
ausgeprägt ist. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass für M. fuscata ein
unvollständiger Datensatz zur Verfügung stand, wodurch die Untersuchung des
Geschlechtsdimorphismus in der Entwicklung des Gesichtsschädelvolumens stark
beeinflusst ist.
73
5.3 Die Arten im Vergleich
Bei M. fascicularis, M. fuscata und M. mulatta handelt es sich um drei verwandte
Makakenarten (Faszikularisgruppe), die sich jedoch aufgrund der Prägung durch
onto- und phylogenetische Faktoren in Ausprägung des Geschlechts-
dimorphismus und Gesichtsschädelwachstums unterscheiden. Wir konnten mittels
einfaktorieller ANOVA-Varianzanalyse feststellen, dass sich das
Gesichtsschädelvolumen aller drei untersuchten Populationen signifikant
voneinander unterscheidet (Tab. 24 und 25).
Für die artspezifische Untersuchung des Schädelwachstums mit Hilfe der linearen
Regressionsanalyse haben wir die Entwicklung des natürlichen Logarithmus des
Gesichtsschädelvolumens in Abhängigkeit der natürlichen Logarithmen der 17
Messstrecken untersucht. In dieser Untersuchung haben wir die Arten miteinander
verglichen, wobei die Daten der männlichen und weiblichen Individuen
zusammengefasst wurden. Mittels ANOVA haben wir für die Anstiege der
Regressionsgeraden des jeweiligen Parameters aller Arten untersucht und
signifikante Unterschiede festgestellt. Im anschließenden Posthoc Test wurde
insbesondere deutlich, dass sich das Längenwachstum von M. fascicularis
gegenüber den anderen beiden Makakenarten unterscheidet. Zwischen M. fuscata
und M. mulatta ermittelten wir keine signifikanten Unterschiede, während M.
fascicularis in fünf von sieben erhobenen Längenmaßen ein stärkeres postnatales
Wachstum aufwies.
Bei Betrachtung der Entwicklung der Gaumenmaße (Gaumenlänge,
Gaumenbreite) stellten wir signifikante Unterschiede zwischen den untersuchten
Arten der Faszikularisgruppe fest. Am stärksten wächst der Gaumen von M.
fuscata, gefolgt von M. mulatta. Das Wachstum des Gaumens von M. fascicularis
ist am geringsten.
Im Breitenwachstum unterscheiden sich vor allem M. fascicularis und M. fuscata,
mit Ausnahme der Maxilloalveolarbreite, welche sich nur zwischen M.
74
fascicularis und M. mulatta unterscheidet. Lediglich im Wachstum der
Obergesichtsbreite (B2) und Biorbitalbreite (B3) unterscheiden sich alle drei
Makakenarten. Die Maxilloalveolarbreite (B5) unterscheidet sich zwischen M.
mulatta und M. fascicularis.
Das artspezifische Höhenwachstum des Gesichtsschädels beruht zum größten Teil
auf der Entwicklung der Gesichtshöhe und Obergesichtshöhe. Die Ergebnisse der
Varianzanalyse deuten darauf hin, dass die Entwicklung der Gesichtshöhe (H2)
spezifisch für jede der drei Arten erfolgt. Demgegenüber war die Entwicklung der
Schädelhöhe (H1), welche ein Maß des Hirnschädels darstellt, nur zwischen M.
fascicularis und M. fuscata signifikant verschieden.
75
5.4 Schlussfolgerungen
Bezüglich der in der Einleitung formulierten Ziele kommen wir zu folgenden
Schlussfolgerungen:
1. Von insgesamt 377 männlichen und weiblichen Individuen der Arten
M.fascicularis (82), M.fuscata (175) und M.mulatta (120) verschiedener
postnataler Alter wurden 17 Längen-, Breiten- und Höhenmaße am Schädel
vermessen. Dies ermöglichte eine artspezifische Beschreibung des Wachstums
und der Morphologie der Makakenschädel. Wir bestimmten darüber hinaus das
Gesichtsschädelvolumen (GSV) und stellten es in Zusammenhang mit dem Alter
und Geschlecht der jeweiligen Population. Das Gesichtsschädelvolumen nimmt in
allen Populationen mit dem Alter zu, gleichzeitig ist das Gesichtsschädelvolumen
bei männlichen Tieren signifikant größer als bei weiblichen. M. fuscata weist das
grösste durchschnittliche Gesichtsschädelvolumen (111,42 cm³) auf, gefolgt von
M. mulatta mit 77,67 cm³. M. fascicularis besitzt mit 55,82 cm³ das kleinste
durchschnittliche Gesichtsschädelvolumen. Die Gesichtsschädelvolumina der drei
Arten unterscheiden sich signifikant voneinander.
2. Die lineare Regressionsanalyse zur Untersuchung von
geschlechtsspezifischen Wachstumsentwicklungen zeigt den ausgeprägtesten
Sexualdimorphismus bei M. fascicularis und M. mulatta mit jeweils acht von 17
signifikant verschiedenen Merkmalen. Bei M. fascicularis überwiegen die
Unterschiede in den Breitenmaßen, während M. mulatta die meisten Unterschiede
in der Länge aufweist. Der Sexualdimorphismus bei M. fuscata ist weniger
ausgeprägt mit lediglich drei signifikant verschiedenen, ausschließlich
Breitenmaße (B5, B6, B7) betreffenden Merkmalen. In Längen- und Höhenmaßen
stellten wir keine geschlechtsspezifischen Unterschiede fest.
3. Die lineare Regressionsanalyse zur Untersuchung von artspezifischen
Unterschieden in den 17 erhobenen Merkmalen weist deutliche Unterschiede
zwischen allen drei Arten aus. Das Längenwachstum des Gesichtsschädels spielt
76
hierbei eine herausragende Rolle. In 5 der 7 untersuchten Längenmaße entwickelt
sich M. fascicularis postnatal stärker im Vergleich zu M. mulatta und M. fuscata.
In der Betrachtung des Breitenwachstums stellten wir besonders für die
Obergesichtsbreite und die Bioorbitalbreite signifikante Unterschiede zwischen
allen drei betrachteten Makakenspezies fest. Die Unterschiede im
Höhenwachstum beschränkten sich auf die Gesichts- und Obergesichtshöhe (H2,
H3).
4. Die vorliegende Arbeit beschreibt und quantifiziert das postnatale
Wachstum des Schädels von drei Makakenarten der Faszikularisgruppe. Die
Ergebnisse dieser Arbeit machen deutlich, wie durch spezifische
Wachstumsvorgänge Unterschiede in Gesichtsschädel- und Gaumenmorphologie
innerhalb der Faszikularisgruppe entstehen. Aufgrund des Umfanges der
untersuchten Tiere von M. fascicularis, M. mulatta und M. fuscata stellt diese
Studie einen Beitrag zum Verständnis des kraniofazialen Wachstums dar.
77
6. Zusammenfassung
Die vorliegende vergleichende biometrische Studie zur Untersuchung des
postnatalen Wachstums und der Morphologie des Gesichtsschädels von M.
fascicularis, M. fuscata und M. mulatta umfasst 377 Individuen mit 17 erhobenen
Längen-, Breiten- und Höhenmaßen am Schädel. Die Schädel jeder Spezies
wurden nach Geschlecht und Dentition in vier Altersgruppen unterteilt. Aus den
Schädelparametern Schädelbasislänge, Gesichtslänge, Obergesichtshöhe und
Mittelgesichtsbreite wurde außerdem das Gesichtsschädelvolumen berechnet.
Diese Studie zeigte, dass der Schädel der untersuchten Makakenarten
unterschiedlich stark wächst. Die stärksten postnatalen Wachstumsveränderungen
wurden bei M. mulatta beobachtet, gefolgt von M. fascicularis und M. fuscata.
Das für junge Tiere charakteristisch flache Gesicht der Makaken wandelt sich im
Verlauf der Entwicklung durch das vergleichsweise starke Wachstum der
Gesichstlänge. Adulte Makaken zeigen demzufolge ein prognathes Gesichtsprofil.
Als weitere Maße mit starken postnatalen Wachtumsveränderungen ergaben sich
die Gaumenlänge, die Gesichtshöhe sowie die Obergesichtshöhe, wodurch es zur
stärkeren Ausprägung des Gesichtsschädels kommt. Bei den drei untersuchten
Spezies wurde übereinstimmend deutlich, dass sich postnatal die Maße des
Gesichtsschädels stärker veränderten als die Maße des Gehirnschädels.
Unsere Studie zeigte weiterhin, dass sich das Gesichtsschädelvolumen bei allen
drei Arten in der jeweils ältesten Gruppe signifikant geschlechtsdimorph verhält.
Bei alleiniger Betrachtung der gemessenen Parameter adulter Tiere konnten wir
bei den drei untersuchten Makakenarten deutliche geschlechtsspezifische
Unterschiede feststellen. Der Geschlechtsdimorphismus war am stärksten
ausgeprägt bei M. fascicularis und M. mulatta. Die Spezies M. fuscata weist
lediglich einen schwach ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf. Als
Gemeinsamkeit der Arten konnten wir feststellen, dass sich insbesondere alle
Längenmaße sowie die Gesichtshöhe des adulten Gesichtsschädels stärker
zwischen Männchen und Weibchen unterscheiden. Das Gesichtsschädelvolumen
zwischen männlichen und weiblichen Tieren unterscheidet sich am deutlichsten
78
bei M. fuscata und M. fascicularis, während der Unterschied bei M. mulatta
dagegen moderat ausfällt.
Im Vergleich des Schädelwachstums der Arten haben wir signifikante
Unterschiede zwischen allen drei Arten festgestellt. Am deutlichsten unterscheidet
sich M. fascicularis von M. mulatta bzw. M. fuscata. Demgegenüber waren die
Unterschiede zwischen M. mulatta und M. fuscata weniger deutlich in der
Entwicklung des Schädels. Für die Unterscheidung der drei betrachteten Arten der
Faszikularisgruppe konnten wir die Mittelgesichts- und Obergesichtsbreite sowie
die Gesichtslänge benennen. Darüber hinaus ließ sich auch feststellen, dass sich
das Längenwachstum des Gesichtsschädels insbesondere bei M. fascicularis von
dem der anderen beiden Spezies unterscheidet.
Die Ergebnisse dieser Studie tragen aufgrund der umfangreichen Zahl der
untersuchten Tiere Modellcharakter und liefern neue Erkenntnisse über das
kraniofaziale Wachstum der untersuchten Vertreter der Faszikularisgruppe.
Letzteres ist auch im Hinblick auf die Versuchstierkunde von Bedeutung.
79
7. Literaturverzeichnis
Albrecht, G., Miller, S. (1993) Geographic variation in primates: a rewiev with
implications for interpreting fossils. In: Kimble, W.; Martin, L. (eds): Species,
Species concepts and primate evolution. Plenum Press, New York. pp 123- 161.
Bartsch, H.-J. (1984) Taschenbuch mathematischer Formeln. Verlag Harri
Deutsch, Frankfurt.
Cave, A.J.E. (1973) The primate nasal fossa. Biological Journal of the Linnean
Society 5: 377-387.
Delson, E. (1980) Fossil Macaques, Phyletic Relationships and a Scenario of
Development. In: Lindburg DG (ed.), The Macaques: Studies in Ecology,
Behavior and Evolution; New York: Van Nostrand Reinhold, pp. 10-30.
Dumont, E.R., Piccirillo J, Grosse I. (2005) Finite-element analysis of biting
behavior and bone stress in the facial skeletons of bats. The Anatomical Record
283A: 319-330.
Eller, H. (1932) Der Sinus maxillaris und seine Nachbarorgane bei verschiedenen
Affen und beim Hunde. Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte 97:
725-756.
Enlow, D.H. (1966). A comparative study of facial growth in Homo and Macaca.
American Journal of Physical Anthropology 24: 293-308.
Enlow, D.H. (1968) The Human Face. An Account of the Postnatal Growth and
Development of the Craniofacial Skeleton. New York: Harper Row.
Enlow, D.H., McNamara, J. (1973) The neural-cranial basis for facial form and
pattern. The Angle Orthodontist 43: 256-270.
Enlow, D.H., Hans MG. (1996) Essentials of Facial Growth. Philadelphia: W.B.
Saunders Company.
Fa. J.E. (1989) The genus Macaca: a review of taxonomy and evolution. Mammal
Review 19: 45-81.
Fanghänel, J.; Schumacher, G. H. (1986) Schädelwachstum und Statistik. In:
Schumacher GH (ed.), Craniogenesis and Craniofacial Growth. Nova Acta
Leopoldina, Band 58, Nr. 262; Halle, pp. 585-595.
80
Fooden, J. (1976) Provisional classification and key to the living species of
macaques (Primates: Macaca). Folia Primatologica 25: 225-36.
Fooden, J., Albrecht, G. (1993) Latidudinal and insular variation of skull size in
crab- eating macaques (Primates, Cercopithecidae: Macaca fascicularis).
American Journal of Physical Anthropology. 92: 521-538.
Fooden, J., Albrecht, G. (1999) Tail- length evolution in fascicularis- group
macaques (Cercopithecidae: Macaca). The International Journal of Primatology
20: 431-440.
Fooden, J. (2000) Systematic review of the rhesus macaque, Macaca mulatta
(Zimmermann, 1780). Fieldiana: Zoology 96: 1-180.
Fooden, J., Aimi, M. (2005) Systematic review of Japanese macaques, Macaca
fuscata (Gray, 1870). Fieldiana: Zoology 104:1-200.
Freckleton, R. P., Harvey, P. H. & Pagel, M. (2003) Bergmann’s rule and body
size in mammals. The American Naturalist 161: 821–825.
Geissmann, T. (2003) Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag, Heidelberg.
Geissler, F. (2007) Biometrische Untersuchungen zum Wachstum des harten
Gaumens von Macaca fuscata. Med Diss, Ernst-Moritz-Arndt Universität,
Greifswald.
Gray, H. (1989) Gray's Anatomy, 37th edition, Peter L. Williams, ed. C.
Livingstone, Edinburgh.
Groves, C. (2001) Primate taxonomy. Washington DC: Smithsonian Inst Pr.
Hamada, Y. (1993) Standard growth patterns and variations in growth patterns of
the Japanese monkeys (Macaca fuscata) based on an analysis by the spline
function method. Anthropological Science 102: 57-76.
Hamada, Y., Hayakawa, S., Suzuki, J., Ohkura, S. (1999) Adolescent growth and
development in Japanese macaques (Macaca fuscata): punctuated adolescent
growth spurt by season. Primates 40: 439-452.
Hamada, Y., Udono T, Teramoto M, Hayasaka I. (2004) Body, head, and facial
growth: comparison between macaques (Macaca fuscata) and chimpanzee (Pan
troglodytes) based on somatometry. Annals of Anatomy 186: 451-461.
81
Henke, W., Rothe, H (1999) Stammesgeschichte des Menschen – Eine
Einführung. Springer, Berlin.
Herring, S.W. (1993) Epigenetic and functional inflences on skull growth. In:
Hanken, J.; Hall, B.K. (eds): The Skull, Vol. 1. Univ. of Chicago Press, Chicago,
pp. 153-206.
Hoelzer, G.A., Melnick, D.J. (1996) Evolutionary relationships of the macaques.
In: J.E. Fa and D.G. Lindburg (eds.) Evolution and Ecology of Macaque Societies.
Cambridge Univ. Press, Cambridge, pp. 3-19.
Hori, T, Nakayama T, Tokura H, Hara F, Suzuki M. (1977) Thermoregulation of
the Japanese macaque living in a snowy mountain area. The Japanese Journal of
Physiology 27:305-19.
Hylander, W.L. (1985) Mandibular function and biomechanical stress and scaling.
American Zoologist 25: 315-330.
Hylander, W.L., Picq, P.G., Johnson, K.R. (1991) Masticatory- stress hypotheses
and the supraorbital region of primates. American Journal of Physical
Anthropology 86: 1-36.
Hylander, W.L., Johnson KR. (1992) Strain gradients in the craniofacial region of
primates. In: Davidovitch Z (ed.), The Biological Mechanisms of Tooth
Movement and Craniofacial Adaptation; Columbus: The Ohio State University,
College of Dentistry, pp. 559-569.
Iwamoto, M., Hamada, Y., Watanabe, T. (1984) Eruption of the deciduous teeth
in Japanese monkeys (Macaca fuscata). Journal of Anthropological Society of
Nippon 92: 273-279.
Iwamoto, M., Watanabe, T, Hamada, Y. (1987) Eruption of the permanent teeth in
Japanese monkeys (Macaca fuscata). Primate Research 3: 18-28.
Jablonski, N.G. (1998) The evolution of the doucs and snub-nosed monkeys and
the question of the phyletic unity of the odd-nosed monkeys. In: Jablonski, N.G.
(ed.) The Natural History of the Doucs and Snub-nosed Monkeys, Singapore:
World Scientific Publishing Co., pp. 13-52.
Jones, S., Martin, R., Pilbeam D. (1993) The Cambridge Encyclopedia of Human
Evolution. University of Cambridge Press, Cambridge.
82
Jungers, W, Falsetti, A, Wall, C. (1995) Shape, relative size and size – adjustment
in morphometrics. Yearbook of Physikal Anthropology 38: 137-161, 1995.
King, A.H, Schneiderman, E.D. (1993) Differential growth among components of
the palate in rhesus monkeys (Macaca mulatta). Cleft Palate Craniofacial Journal
30: 302-308.
Koppe, T., Schumacher, K.U. (1992) Untersuchung zum Pneumatisationsgrad des
Viscerocranium beim Menschen und bei den Pongoiden. Acta Anatomy Nippon
67: 725-734.
Koppe, T., Nagai, H. (1997) Growth patterns of the maxillary sinus in the Japaese
macaque (Macaca fuscata): Reflectons on the structural role of the paranasal
sinuses. Journal of Anatomy 190: 533-544.
Martin, R. (1928) Lehrbuch der Anthropologie, Band 2. 2. Auflage, Gustav
Fischer, Jena.
Martin, R.D. (1990): Primate Origins and Evolution: A Phylogenetic
Reconstruction. Chapman Hall, London.
McNamara, J.A., Riolo, M.L., Enlow, D.H. (1976) Growth of the maxillary
complex in the rhesus monkey (Macaca mulatta). American Journal of Physical
Anthropology 44: 15-16.
McNamara, J. A., Foster, D. L., Rosenstein, B. D. (1977) Eruption of the
deciduous dentition in the rhesus monkey. Journal of Dental Research 56: 701.
Moore, K.L., Persaud, T.V.N. (1996) Embryologie. Lehrbuch und Atlas der
Entwicklungsgeschichte des Menschen, 4. Auflage, Schattauer, Stuttgart.
Moore, W.J. (1981) The Mammalian Skull. Cambridge University Press,
Cambridge.
Moss, M. (1973) A functional cranial analysis of primate craniofacial growth. In:
Symposium IVth International Congress of Primatology. pp. 191-208.
Moss, M., Salentijn, L. (1969) The primary role of functional matrices in facial
growth. The American Journal of Orthodontics and Dentofacial Orthopedics 55:
566-577.
83
Mouri, T. (1994) Postnatal growth and sexual dimorphism in the skull of the
Japanese macaque (Macaca fuscata). Anthropological Science 102 (Suppl.): 43-
56.
Mouri, T. (1995) Sex differences of the cranial size in macaque species. Primate
Res 11: 187-196.
Ostyn, J.M., Maltha, J.C., van't Hof, M.A, van der Linden, F.P. (1995) The role of
intercuspidation in the regulation of transverse maxillary development in Macaca
fascicularis. The Angle Orthodontist 65: 215-222.
Preuschoft, H., Witzel, U. (2005). Functional shape of the skull in vertebrates:
Which forces determine skull morphology in lower primates and ancestral
synapsids? The Anatomical Record. Part A, Discoveries in molecular, cellular,
and evolutionary biology 283:402-13.
Rae, T.C., Hill, R.A., Hamada, Y., Koppe, T. (2003) Clinal variation of maxillary
sinus volume in Japanese macaques (Macaca fuscata). The American Journal of
Primatology 59: 153-158.
Ravosa, M. (1991) The ontogeny of cranial sexual dimorphism in two Old world
monkeys: Macaca fascicularis (Cercopitehcinae) and Nasalis larvatus
(Colobinae). The International Journal of Primatology 12: 403-426.
Ross, C.F., Ravosa, M.J. (1993) Basocranial flexion, relative brain size and facial
kyphosis in nonhuman primates. The American Journal of Physical Anthropology
91: 305-324.
Ross, C.F., Patel, B.A., Slice, D.E., Strait, D.S, Dechow, P.C., Richmond, B.G.,
Spencer, M.A. (2005) Modeling masticatory muscle force in finite element
analysis: sensitivity analysis using principal coordinates analysis. The Anatomical
Record 283A: 288-299.
Rowe, N. (1996). The pictorial guide to the living primates. East Hampton (NY):
Pogonias Pr.
Schumacher, G. H. (1991) Anatomie Lehrbuch und Atlas. Band 1: Kopf,
Orofaziales System, Auge, Ohr, Leitungsbahnen 2. Auflage. Johann Ambrosius
Barth, Leipzig.
84
Schumacher, G. H. (1997) Principles of Skeletal Growth. In: Dixon AD, Hoyte D,
Rönning O (Eds): Fundamentals of Craniofacial Growth. CRC Press, Boca Raton,
pp 1-20.
Shea, B.T. (1977) Eskimo Craniofacial Morphology, Cold Stress and the
Maxillary Sinus. The American Journal of Physical Anthropology 47: 289-300.
Siebert, J., Swindler, D. (2002) Evolutionary changes in the midface and
mandible: establishing the primate form. In: Mooney MP and Siegel MI (eds.),
Understanding Craniofacial Anomalies: The Etiopathogenesis of
Craniosynostoses and Facial Clefting; New York: Wiley-Liss, pp. 345-372.
Sinowatz, F., Seitz, J., Bergmann, M., Petzold, U., Fanghänel, J., (1999).
Embryologie des Menschen. Deutscher Ärzte-Verlag Köln.
Sirianni, J.E. (1985) Nonhuman primates as models for human craniofacial
growth. In: Watts, E (ed.): Nonhuman primates as models for human growth and
development. Alan Liss, Inc., New York.
Sirianni, J.E., Swindler DR. (1979) A review of postnatal craniofacial growth in
old world monkeys and apes. Yearbook of Physical Anthropology 22: 80-104.
Sirianni, J.E., Swindler, D.R. (1985) Growth and development of the pigtailed
macaque. CRC Press, Boca Raton.
Son, V.D., (2003). Diet of Macaca fascicularis in a mangrove forest, Vietnam.
Laboratory Primates News 42(4): 1-5.
Starck, D. (1995) Säugetiere. Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II,
Wirbeltiere, Teil 5. Gustav Fischer, Jena.
Stratil, Z., Schmid, P. (1984) Ontogenese des Gorillaschädels. Archives suisses
d'anthropologie générale 48: 13-24.
Sussman, R.W., Tattersall, I. (1986). Distribution, abundance, and putative
ecological strategy of Macaca fascicularis on the island of Mauritius,
southwestern Indian Ocean. Folia Primatologica 46: 28-43.
Swindler, D., Sirianni, J.E. (1973). Palatal growth rates in Macaca nemestrina and
Papiocynocephalus. American Journal of Physical Anthropology 38:83-92.
85
Swindler, D. R. (1976) The dentition of living primates. Academic Press, New
York.
Swindler, D. R.; Emel, L. M. (1990) Dental development, skeletal maturation and
body weight at birth in pig- tail monkeys (Macaca nemestrina). Archives of Oral
Biology 35: 289-294.
Swindler, D.R. (1998). Introduction to the primates. University of Washington
Press, Washington.
Takahata, Y, Suzuki, S, Agetsuma, N, Okayasu, N, Sugiura, H, Takahashi, H,
Yamagiwa, J, Izawa, K, Furuichi, T, Hill, D.A., Maruhashi, T, Saito, C, Sato, S,
Sprague, D.S. (1998). Reproduction of wild Japanese macaque females of
Yakushima and Kinkazan islands: a preliminary report. Primates 39:339-349.
Von Koenigswald, G. H. (1967) Evolutionary trends in the deciduous molars of
the Hominidea. Journal of Dental Research 46(5): 779-86.
Witzel, U., Preuschoft, H. (2002) Funtion-dependent shape characteristics of the
human skull. Anthropologischer Anzeiger 60: 113-135.
Zumpano, M.P., Richtsmeier, J.T. (2003) Growth-related shape changes in the
fetal craniofacial complex of Humans (Homo sapiens) and pigtailed Macaques
(Macaca nenestrina): A 3D- CT comparative Analysis. American Journal of
Physical Anthropology 120: 339-351.
Anhang
Tab. A-1 Mittelwerte und Standardabweichungen der Schädelmaße aller erfassten Individuen von M.fascicularis.
cm
(cm³)
Macaca fascicularis
männlich weiblich
Altersgruppe Altersgruppe
infant juvenile 1 juvenile 2 Adult infant juvenile 1 juvenile 2 adult
x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N
L1 6,78 0,17 3 7,07 0,20 13 7,73 0,45 9 7,99 0,48 13 . . 6,90 0,33 7 7,05 0,26 15 7,15 0,32 22
L2 4,57 0,10 3 5,03 0,24 13 5,88 0,61 9 6,45 0,41 13 . . 4,75 0,27 7 5,20 0,28 15 5,38 0,23 22
L3 4,06 0,10 3 4,90 0,39 13 6,29 0,62 9 7,21 0,46 13 . . 4,52 0,31 7 5,24 0,33 15 5,66 0,34 22
L4 4,84 0,10 3 5,94 0,38 13 7,50 0,81 9 8,61 0,55 13 . . 5,41 0,37 7 6,26 0,40 15 6,75 0,42 22
L5 8,12 0,17 3 9,11 0,44 13 10,66 0,77 9 11,87 0,66 13 . . 8,61 0,54 7 9,27 0,40 15 9,70 0,51 22
L6 2,31 0,05 3 2,81 0,32 13 3,66 0,39 9 4,50 0,46 13 . . 2,64 0,15 7 3,01 0,21 15 3,31 0,25 22
L7 2,77 0,07 3 3,47 0,21 13 4,38 0,41 9 5,27 0,30 13 . . 3,12 0,27 7 3,72 0,29 15 4,12 0,27 22
H1 4,26 0,24 3 4,43 0,39 13 4,83 0,25 9 4,98 0,24 13 . . 4,35 0,34 7 4,43 0,19 15 4,48 0,14 22
H2 3,20 0,18 3 3,72 0,31 13 4,67 0,54 9 5,66 0,55 13 . . 3,40 0,26 7 4,13 0,34 15 4,42 0,42 22
H3 3,40 0,15 3 3,87 0,28 13 4,57 0,52 9 5,31 0,32 13 . . 3,56 0,27 7 4,11 0,31 15 4,33 0,36 22
B1 3,84 0,12 3 4,24 0,21 13 4,54 0,53 9 4,98 0,41 13 . . 3,97 0,25 7 4,16 0,19 15 4,20 0,16 22
B2 4,44 0,06 3 4,70 0,17 13 5,30 0,77 9 6,06 0,49 13 . . 4,56 0,34 7 4,94 0,34 15 5,14 0,35 22
B3 3,91 0,06 3 4,07 0,08 13 4,70 0,39 9 5,14 0,44 13 . . 3,97 0,36 7 4,29 0,25 15 4,40 0,21 22
B4 3,73 0,12 3 4,06 0,19 13 4,70 0,46 9 5,05 0,35 13 . . 3,91 0,39 7 4,15 0,27 15 4,36 0,19 22
B5 2,77 0,03 3 3,01 0,14 13 3,59 0,27 9 3,77 0,26 13 . . 2,87 0,17 7 3,22 0,28 15 3,26 0,19 22
B6 1,41 0,09 3 1,59 0,09 13 1,81 0,20 9 1,85 0,20 13 . . 1,48 0,16 7 1,46 0,10 15 1,48 0,11 22
B7 4,65 0,21 3 5,35 0,39 13 6,50 0,74 9 7,06 0,92 13 . . 4,92 0,28 7 5,65 0,43 15 5,91 0,49 22
GSV 27,69 1,43 3 39,33 5,47 13 64,42 20,21 9 87,07 8,54 13 . . 32,72 6,69 7 44,29 7,53 15 50,57 6,88 22
Tab. A-2 Mittelwerte und Standardabweichungen der Schädelmaße aller erfassten Individuen von M.fuscata.
cm
(cm³)
Macaca fuscata
männlich weiblich
Altersgruppe Altersgruppe
infant juvenile 1 juvenile 2 adult infant juvenile 1 juvenile 2 adult
x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N
L1 8,20 0,88 21 9,22 0,57 30 8,78 0,38 34 . . . . . . 8,12 0,56 14 8,62 0,46 76
L2 5,79 1,02 21 7,16 0,71 30 6,92 0,67 34 . . . . . . 5,74 0,74 14 6,47 0,58 76
L3 5,27 1,44 21 7,71 1,21 30 6,74 1,36 34 . . . . . . 4,69 0,72 14 6,47 1,03 76
L4 6,56 1,72 21 9,21 1,33 30 8,79 1,42 34 . . . . . . 6,58 1,59 14 7,85 1,11 76
L5 10,20 1,80 21 12,98 1,32 30 12,53 1,32 34 . . . . . . 10,38 1,62 14 11,50 1,16 76
L6 3,08 1,02 21 4,90 0,75 30 4,47 0,81 34 . . . . . . 3,20 0,90 14 3,94 0,69 76
L7 3,62 1,13 21 5,41 0,89 30 5,24 0,94 34 . . . . . . 3,78 1,16 14 4,57 0,76 76
H1 . . 5,38 0,13 30 5,62 0,27 34 . . . . . . 5,63 0,26 14 5,38 0,26 76
H2 6,33 1,66 21 8,93 1,18 30 8,79 0,51 34 . . . . . . 6,03 0,95 14 7,91 0,93 76
H3 4,35 1,44 21 6,58 1,35 30 6,33 1,08 34 . . . . . . 4,61 1,41 14 5,62 0,97 76
B1 4,53 0,72 21 5,40 0,51 30 5,33 0,49 34 . . . . . . 4,59 0,64 14 4,95 0,38 76
B2 5,25 0,88 21 6,65 0,71 30 6,37 0,59 34 . . . . . . 5,46 0,81 14 5,99 0,50 76
B3 4,61 0,73 21 5,65 0,45 30 5,42 0,48 34 . . . . . . 4,72 0,60 14 5,15 0,40 76
B4 4,76 1,03 21 6,11 0,54 30 5,94 0,64 34 . . . . . . 4,92 0,85 14 5,65 0,54 76
B5 3,32 0,68 21 4,31 0,38 30 4,17 0,44 34 . . . . . . 3,48 0,60 14 3,99 0,49 76
B6 4,43 0,31 21 4,66 0,16 30 4,50 0,18 34 . . . . . . 4,49 0,15 14 4,42 0,22 76
B7 1,64 0,40 21 2,03 0,22 30 1,98 0,19 34 . . . . . . 1,71 0,25 14 1,74 0,20 76
GSV 72,21 44,33 21 146,7 45,9 30 133,4 43,1 34 . . . . . . 70,53 45,03 14 104,7 31,9 76
Tab. A-3 Mittelwerte und Standardabweichungen der Schädelmaße aller erfassten Individuen von M.mulatta.
cm
(cm³)
Macaca mulatta
männlich weiblich
Altersgruppe Altersgruppe
infant juvenile 1 juvenile 2 adult infant juvenile 1 juvenile 2 adult
x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N x SD N
L1 7,53 0,55 9 7,90 0,35 9 8,94 0,37 12 8,93 0,65 27 7,39 0,19 3 8,12 0,44 14 8,48 0,33 9 8,52 0,45 37
L2 4,89 0,49 9 5,33 0,24 9 6,57 0,38 12 6,88 0,48 27 4,86 0,25 3 5,52 0,42 14 6,14 0,21 9 6,37 0,35 37
L3 4,11 0,34 9 4,65 0,30 9 6,58 0,49 12 7,49 0,68 27 4,05 0,30 3 4,94 0,50 14 6,01 0,31 9 6,42 0,46 37
L4 5,02 0,60 9 5,69 0,34 9 7,99 0,66 12 8,93 0,80 27 5,00 0,35 3 5,96 0,60 14 7,27 0,39 9 7,69 0,61 37
L5 8,61 0,79 9 9,34 0,44 9 11,76 0,72 12 12,62 1,04 27 8,56 0,27 3 9,69 0,64 14 10,80 0,44 9 11,27 0,64 37
L6 2,36 0,38 9 2,69 0,17 9 3,95 0,41 12 4,62 0,50 27 2,30 0,19 3 2,87 0,26 14 3,57 0,15 9 3,97 0,33 37
L7 2,76 0,31 9 3,26 0,25 9 4,77 0,37 12 5,45 0,39 27 2,74 0,23 3 3,40 0,35 14 4,25 0,16 9 4,72 0,31 37
H1 4,87 0,36 9 5,07 0,35 9 5,47 0,25 12 5,58 0,42 27 4,59 0,10 3 5,10 0,20 14 5,31 0,22 9 5,38 0,30 37
H2 4,51 0,83 9 5,13 0,62 9 7,43 0,58 12 7,91 0,86 27 4,87 0,30 3 5,72 0,58 14 6,41 0,35 9 6,79 0,53 37
H3 2,93 0,50 9 3,43 0,21 9 5,32 0,59 12 5,69 0,66 27 3,91 1,10 3 3,70 0,45 14 4,39 0,33 9 4,93 0,49 37
B1 4,29 0,42 9 4,51 0,24 9 5,35 0,36 12 5,60 0,47 27 4,23 0,16 3 4,75 0,41 14 4,87 0,31 9 4,99 0,38 37
B2 4,72 0,49 9 5,17 0,33 9 6,37 0,62 12 6,82 0,47 27 4,88 0,16 3 5,45 0,40 14 5,93 0,36 9 6,16 0,40 37
B3 4,16 0,37 9 4,54 0,30 9 5,58 0,40 12 5,79 0,44 27 4,39 0,17 3 4,77 0,32 14 5,20 0,29 9 5,35 0,32 37
B4 3,92 0,50 9 4,39 0,35 9 5,52 0,42 12 5,83 0,51 27 4,05 0,30 3 4,58 0,29 14 5,17 0,29 9 5,28 0,35 37
B5 2,78 0,31 9 3,17 0,24 9 3,92 0,19 12 4,19 0,29 27 2,84 0,16 3 3,25 0,16 14 3,73 0,19 9 3,85 0,22 37
B6 4,22 0,26 9 4,47 0,35 9 4,76 0,25 12 4,64 0,37 27 4,33 0,08 3 4,52 0,28 14 4,52 0,28 9 4,47 0,23 37
B7 1,36 0,07 9 1,51 0,15 9 1,81 0,08 12 2,08 0,24 27 1,33 0,05 3 1,55 0,17 14 1,63 0,13 9 1,69 0,13 37
GSV 28,11 8,85 9 39,36 6,0 9 96,87 19,6 12 115,4 27,3 27 36,24 13,2 3 46,43 11,5 14 69,66 8,91 9 82,45 13,9 37
Tab. A-4 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der Längenmaße der untersuchten Makakenschädel und
ANOVA Varianzanalyse der drei Arten M. fuscata, M. fascicularis und M. mulatta.
Art (N) B a R² SE
ANOVA
Varianz Quadratsumme df x der Quadrate F-
Wert p
Ln L1-ln GSV M. fascicularis (77) 4,565 -5,151 0,701 0,344 zwischen Gruppen 211,6 2 105,8 487,0 <0,05
M. fuscata (170) 6,478 -9,38 0,771 0,588 innerhalb Gruppen 12025 364 33,03
M. mulatta (120) 5,414 -7,297 0,701 0,313 Gesamt 12236 366
Ln L2-ln GSV M. fascicularis (77) 3,046 -1,238 0,928 0,098 zwischen Gruppen 42,64 2 21,32 20,69 <0,001
M. fuscata (170) 3,927 -2,747 0,939 0,077 innerhalb Gruppen 375,1 364 1,031
M. mulatta (120) 3,789 -2,616 0,921 0,102 Gesamt 417,8 366
Ln L3-ln GSV M. fascicularis (77) 1,982 0,504 0,887 0,082 zwischen Gruppen 8,468 2 4,215 5,399 <0,01
M. fuscata (170) 2,378 0,130 0,957 0,080 innerhalb Gruppen 285,4 364 0,7841
M. mulatta (120) 2,293 0,142 0,911 0,066 Gesamt 293,9 366
Ln L4-ln GSV M. fascicularis (77) 2,030 0,056 0,917 0,070 zwischen Gruppen 9,851 2 4,926 8,197 <0,001
M. fuscata (170) 2,456 0,038 0,962 0,038 innerhalb Gruppen 218,7 364 0,6
M. mulatta (120) 2,377 0,055 0,941 0,055 Gesamt 228,6 366
Ln L5-ln GSV M. fascicularis (77) 2,894 -2,693 0,908 0,107 zwischen Gruppen 29,75 2 14,87 14,85 <0,001
M. fuscata (170) 3,624 -4,291 0,937 0,072 innerhalb Gruppen 364,5 364 1,001
M. mulatta (120) 3,533 -4,192 0,95 0,075 Gesamt 394,3 366
Ln L6-ln GSV M. fascicularis (77) 1,683 1,917 0,871 0,075 zwischen Gruppen 5,931 2 2,965 4,698 <0,001
M. fuscata (170) 2,001 1,851 0,935 0,041 innerhalb Gruppen 229,8 364 0,003
M. mulatta (120) 1,986 1,702 0,920 0,054 Gesamt 235,7 366
Ln L7-ln GSV M. fascicularis (77) 1,813 1,405 0,877 0,079 zwischen Gruppen 2,904 2 1,452 1,854 n.s.
M. fuscata (170) 2,028 1,519 0,877 0,059 innerhalb Gruppen 285,1 364 0,7832
M. mulatta (120) 2,036 1,281 0,909 0,059 Gesamt 288,0
Tab. A-5 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der Breitenmaße der untersuchten Makakenschädel und
ANOVA Varianzanalyse der drei Arten M. fuscata, M. fascicularis und M. mulatta.
Art (N) B a R² SE
ANOVA
Varianz Quadratsumme df x der Quadrate F-Wert p
Ln B1-ln GSV M. fascicularis (77) 2,986 -0,473 0,645 0,256 zwischen Gruppen 56,15 2 28,08 5,384 <0,01
M. fuscata (170) 4,015 -1,856 0,780 0,166 innerhalb Gruppen 1898 364 5,215
M. mulatta (120) 3,672 -1,655 0,693 0,225 Gesamt 1954 366
Ln B2-ln GSV M. fascicularis (77) 2,453 -0,099 0,672 0,198 zwischen Gruppen 127,2 2 63,60 33,01 <0,001
M. fuscata (170) 4,002 -2,588 0,913 0,095 innerhalb Gruppen 701,3 364 1,927
M. mulatta (120) 3,498 -2,002 0,874 0,122 Gesamt 828,5 366
Ln B3-ln GSV M. fascicularis (77) 3,222 -0,877 0,813 0,178 zwischen Gruppen 81,62 2 40,81 16,21 <0,001
M. fuscata (170) 4,425 -2,685 0,886 0,123 innerhalb Gruppen 916,2 364 2,517
M. mulatta (120) 3,803 -2,011 0,855 0,144 Gesamt 997,8 366
Ln B4-ln GSV M. fascicularis (77) 3,055 -0,590 0,880 0,130 zwischen Gruppen 12,64 2 6,321 6,285 <0,01
M. fuscata (170) 3,531 -1,483 0,941 0,068 innerhalb Gruppen 366,1 364 1,006
M. mulatta (120) 3,294 -1,114 0,907 0,097 Gesamt 378,1 366
Ln B5-ln GSV M. fascicularis (77) 2,848 0,532 0,781 0,174 zwischen Gruppen 11,70 2 5,850 3,455 <0,05
M. fuscata (170) 3,254 0,140 0,856 0,103 innerhalb Gruppen 616,3 364 1,693
M. mulatta (120) 3,319 -0,065 0,898 0,103 Gesamt 628,0 366
Ln B6-ln GSV M. fascicularis (77) 1,860 3,041 0,468 0,229 zwischen Gruppen 352,1 2 176,1 4,213 <0,05
M. fuscata (170) 4,434 -2,049 0,187 0,717 innerhalb Gruppen 15211 364 41,79
M. mulatta (120) 3,521 -1,063 0,235 0,587 Gesamt 15563 366
Ln B7-ln GSV M. fascicularis (77) 2,203 -0,002 0,906 0,082 zwischen Gruppen 18,98 2 9,491 3,544 <0,05
M. fuscata (170) 2,801 2,930 0,626 0,167 innerhalb Gruppen 975,0 364 2,678
M. mulatta (120) 2,595 2,865 0,661 0,171 Gesamt 993,9 366
Tab. A-6 Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Untersuchung des Wachstums der Höhenmaße der untersuchten Makakenschädel und
ANOVA Varianzanalyse der drei Arten M. fuscata, M. fascicularis und M. mulatta.
Art (N) b a R² SE
ANOVA
Varianz Quadratsumme df x der Quadrate F-Wert p
Ln H1-ln GSV M. fascicularis (77) 3,186 -0,914 0,451 0,406 zwischen Gruppen 529,1 2 264,5 5,896 <0,01
M. fuscata (170) 6,310 -6,102 0,517 0,673 innerhalb Gruppen 16331 364 44,87
M. mulatta (120) 4,953 -4,014 0,558 0,406 Gesamt 16860 366
Ln H2-ln GSV M. fascicularis (77) 1,743 1,359 0,853 0,084 zwischen Gruppen 38,88 2 19,44 36,02 <0,001
M. fuscata (170) 2,599 -0,723 0,939 0,058 innerhalb Gruppen 196,4 364 0,539
M. mulatta (120) 2,356 -0,164 0,923 0,064 Gesamt 235,3 366
Ln H3-ln GSV M. fascicularis (77) 2,319 0,541 0,912 0,083 zwischen Gruppen 4,614 2 2,307 8,182 <0,001
M. fuscata (170) 2,042 1,093 0,961 0,032 innerhalb Gruppen 102,6 364 0,282
M. mulatta (120) 2,046 1,146 0,938 0,048 Gesamt 107,2 366
Tab. A-7 Analyse des artspezifischen Längenwachstums anhand paarweiser
Untersuchung des Anstiegs der Regressionsgeraden mittels Posthoc
Tests nach Tukey.
ln L1 – ln GSV
21 xx t p
M. fascicularis – M.fuscata -1,913 3,427 <0,05
M. fascicularis – M. Mulatta -0,849 1,431 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta 1,064 2,196 n.s.
ln L2 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,881 8,935 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta -0,743 7,089 <0,001
M. fuscata – M. Mulatta 0,138 1,612 n.s.
ln L3 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,396 4,616 <0,01
M. fascicularis – M. Mulatta -0,311 3,402 <0,05
M. fuscata – M. Mulatta 0,085 1,152 n.s.
ln L4 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,426 5,658 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta -0,347 4,336 <0,01
M. fuscata – M. Mulatta 0,079 1,209 n.s.
ln L5 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,730 7,510 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta -0,639 6,185 <0,001
M. fuscata – M. Mulatta -0,091 1,079 n.s.
ln L6 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,315 4,121 <0,05
M. fascicularis – M. Mulatta -0,303 3,694 <0,05
M. fuscata – M. Mulatta 0,015 0,2239 n.s.
ln L7 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,215 2,501 n.s.
M. fascicularis – M. Mulatta -0,223 2,440 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta -0,008 0,1072 n.s.
Tab. A-8 Analyse des artspezifischen Breitenwachstums anhand paarweiser
Untersuchung des Anstiegs der Regressionsgeraden mittels Posthoc
Tests nach Tukey.
ln B1 – ln GSV
21 xx t p
M. fascicularis – M.fuscata -1,029 4,639 <0,01
M. fascicularis – M. mulatta -0,686 2,910 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta 0,343 1,782 n.s.
ln B2 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -1,549 11,49 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta -1,045 7,292 <0,001
M. fuscata – M. Mulatta 0,504 4,307 <0,01
ln B3 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -1,203 7,807 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta -0,581 3,547 <0,05
M. fuscata – M. Mulatta 0,621 4,650 <0,01
ln B4 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,476 4,886 <0,01
M. fascicularis – M. Mulatta -0,239 2,308 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta 0,237 2,803 n.s.
ln B5 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,406 3,212 n.s.
M. fascicularis – M. Mulatta -0,471 3,506 <0,05
M. fuscata – M. Mulatta -0,065 0,593 n.s.
ln B6 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -2,574 4,099 <0,05
M. fascicularis – M. Mulatta -1,661 2,489 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta 0,913 1,675 n.s.
ln B7 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,598 3,762 <0,05
M. fascicularis – M. Mulatta -0,392 2,320 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta 0,206 1,493 n.s.
Tab. A-9 Analyse des artspezifischen Höhenwachstums anhand paarweiser
Untersuchung des Anstiegs der Regressionsgeraden mittels Posthoc
Tests nach Tukey.
ln H1 – ln GSV
21 xx t p
M. fascicularis – M.fuscata -3,124 4,802 <0,01
M. fascicularis – M. mulatta -1,767 2,555 n.s.
M. fuscata – M. Mulatta 1,357 2,403 n.s.
ln H2 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata -0,856 12,00 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta -0,613 8,082 <0,001
M. fuscata – M. Mulatta 0,243 3,924 <0,05
ln H3 – ln GSV
M. fascicularis – M.fuscata 0,277 5,371 <0,001
M. fascicularis – M. Mulatta 0,273 4,979 <0,01
M. fuscata – M. Mulatta -0,003 0,089 n.s.
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Dissertation selbständig verfasst und
keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.
Die Dissertation ist bisher keiner anderen Fakultät, keiner anderen
wissenschaftlichen Einrichtung vorgelegt worden.
Ich erkläre, dass ich bisher kein Promotionsverfahren erfolglos beendet habe und
dass eine Aberkennung eines bereits erworbenen Doktorgrades nicht vorliegt.
7.6. 2011 Fabian Reckzeh
Danksagung
Ein ganz besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Thomas
Koppe, Oberassistent am Institut für Anatomie der Ernst-Moritz-Arndt Universität
Greifswald, für die Vergabe des Themas und damit für das Ermöglichen dieser
wissenschaftlichen Arbeit. Er stellte mir die Datenbank der Primatenschädel zur
Verfügung. Seine Ideen und Erfahrung, vor allem aber seine Geduld, waren eine
große Hilfe. Ich danke Prof. Koppe ausserdem für die Hinweise bei der Erstellung
des Manuskriptes.
Zudem möchte ich Herrn Prof. Dr. Karlhans Endlich, Direktor des Instituts für
Anatomie und Zellbiologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald dafür
danken, dass ich diese Arbeit am Institut für Anatomie und Zellbiologie anfertigen
durfte.
Meinem Bruder Kristian sei gedankt für die Einführung in Statistik und
Hilfestellung beim Anwenden von SPSS. Darüber hinaus ist ihm zu danken für
das Korrekturlesen des Manuskriptes.
Ich danke meinen Eltern für ihre fortwährende Unterstützung und ihren Glauben
in mich. Zudem sei ihnen gedankt für das Korrekturlesen meiner Doktorarbeit.
Unendlich dankbar bin ich meiner Frau Marie für ihre aufmunternden Worte in
den besonders schwierigen Phasen dieses Projektes. Sie hat mich geduldig
unterstützt und an mich geglaubt, wenn ich selbst verzweifelt war.
Ich liebe Dich, Marie!