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baua: Bericht Vergleichende Untersuchung zur Exposition von Arbeitnehmern und Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen

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baua: Bericht

Vergleichende Untersuchung zur Exposition von Arbeitnehmern und Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen

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Forschung Projekt F 2343

A. Schäferhenrich A. Baumgärtel

M. Roitzsch F. Burgmann

K. Ludwig-Fischer C. Großkopf

Th. Göen R. Hebisch U. Schlüter

Vergleichende Untersuchung zur Exposition von Arbeitnehmern und

Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels

Sprühanwendungen

1. Auflage 2017 Dortmund/Berlin/Dresden

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Diese Veröffentlichung ist der Abschlussbericht zum Projekt „Vergleichende Untersuchung zur Exposition von Arbeitnehmern und Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen“ − Projekt F 2343 – im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Diese Studie wurde durch die Gruppe „Expositionsszenarien“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-medizin (BAuA) in Dortmund initiiert und geleitet. Das Institut und die Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umwelt-medizin (IPASUM) der Universität Erlangen-Nürnberg hat als Projektnehmer alle Aspekte der dermalen Expositi-on bearbeitet. Sämtliche Aspekte der inhalativen Exposition wurden von der Gruppe „Gefahrstoffmessungen“ der BAuA bearbeitet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) betreute die Fragestellungen rund um die Erfas-sung der Exposition unbeteiligter Dritter und hat auf Basis der ermittelten Daten die in diesem Bericht dargestellte Risikobewertung durchgeführt. Die Studie wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin finanziell gefördert (Projekt F 2343). Autoren: Dr. Anja Schäferhenrich Prof. Dr. Thomas Göen Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Dr. Anja Baumgärtel Dr. Michael Roitzsch Frank Burgmann Dr. Katrin Ludwig-Fischer Dr. Ralph Hebisch Dr. Urs Schlüter Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dr. Claudia Großkopf Bundesinstitut für Risikobewertung Titelfoto: Stefanie Wieck, Umweltbundesamt Dr. Michael Roitzsch, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Umschlaggestaltung: Susanne Graul Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Herstellung: Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Friedrich-Henkel-Weg 1 – 25, 44149 Dortmund Postanschrift: Postfach 17 02 02, 44061 Dortmund Telefon 0231 9071-2071 Telefax 0231 9071-2070 E-Mail [email protected] Internet www.baua.de Berlin: Nöldnerstraße 40 – 42, 10317 Berlin Telefon 030 51548-0 Telefax 030 51548-4170 Dresden: Fabricestraße 8, 01099 Dresden Telefon 0351 5639-50 Telefax 0351 5639-5210

Die Inhalte der Publikation wurden mit größter Sorgfalt erstellt und entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernimmt die BAuA jedoch keine Gewähr.

Nachdruck und sonstige Wiedergabe sowie Veröffentlichung, auch auszugswei-

se, nur mit vorheriger Zustimmung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Ar-beitsmedizin.

doi:10.21934/baua:bericht20170711 (online)

www.baua.de/dok/8719756

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Inhaltsverzeichnis Seite Kurzreferat 5 Abstract 6 1 Einleitung 7 2 Bewertung und Zulassung von Biozidprodukten 9 2.1 Zulassungspflicht für Biozidprodukte 9 2.2 Expositionsabschätzung und Risikobewertung 9 2.3 Expositionsdeterminanten bei Sprühanwendungen 10 2.3.1 Arbeitnehmer 10 2.3.2 Unbeteiligte Dritte 11 3 Beschreibung der Feldstudien und Methoden 12 3.1 Beschreibung der Firmen und ihres allgemeinen Vorgehens 12 3.1.1 Firma A 12 3.1.2 Firma B 14 3.1.3 Firma C 15 3.2 Beschreibung der Tätigkeiten 16 3.3 Probenahme 28 3.3.1 Arbeitnehmer 28 3.3.1.1 Dermale Exposition 28 3.3.1.2 Inhalative Exposition 31 3.3.2 Unbeteiligte Dritte 33 3.3.2.1 Dermale Exposition 33 3.3.2.2 Inhalative Exposition 37 3.4 Probenaufarbeitung und Analytik 38 3.4.1 Dermale Exposition 38 3.4.1.1 Probenaufarbeitung 38 3.4.1.2 Geräte und Chemikalien 38 3.4.1.3 Analysenmethode 38 3.4.2 Inhalative Exposition 39 3.4.2.1 Probenaufarbeitung 39 3.4.2.2 Geräte und Chemikalien 39 3.4.2.3 Analysenmethode 39 3.5 Übersicht über die gesammelten Proben 40 3.5.1 Arbeitnehmer 41 3.5.1.1 Dermale Exposition 41 3.5.1.2 Inhalative Exposition 41 3.5.2 Unbeteiligte Dritte 42 3.5.2.1 Dermale und inhalative Exposition 42 4 Ergebnisse 55 4.1 Arbeitnehmer 55 4.1.1 Dermale Exposition 55

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4.1.1.1 Exposition des Körpers: Overalls 55 4.1.1.2 Exposition der Hände: Handschuhe 78 4.1.1.3 Gesamte dermale Exposition 87 4.1.2 Inhalative Exposition 90 4.2 Unbeteiligte Dritte 97 4.2.1 Dermale Exposition 97 4.2.2 Inhalative Exposition 103 4.3 Datenzusammenstellung und Korrelationsanalyse 106 4.3.1 Arbeitnehmer 106 4.3.1.1 Gesamtexposition 106 4.3.1.2 Korrelationsanalyse 111 4.3.1.3 Tätigkeitsvergleich unter Bezugnahme auf eine Arbeitsschicht 117 4.3.1.4 Vergleich der Arbeitnehmerexposition bei der EPS-Bekämpfung und

im Pflanzenschutz 119 4.3.2 Unbeteiligte Dritte 124 4.3.2.1 Gesamtexposition 124 4.3.2.2 Korrelationsanalyse 127 5 Datenzusammenstellung für die Bewertung von Bioziden nach

der Verordnung (EU) Nr. 528/2012 129 5.1 Arbeitnehmer 129 5.1.1 Abwiegen und Portionieren des Granulats 130 5.1.2 Sprühen mit Aufsattelsprühgeräten 130 5.1.2.1 Ansetzen und Ausbringen: Beschreibung der Tätigkeiten und

Messwerte 130 5.1.2.2 Ansetzen und Ausbringen: Eingangsparameter 132 5.1.2.3 Reinigung der Aufsattelsprühgeräte: Beschreibung der Tätigkeiten und

Messwerte 132 5.1.2.4 Reinigung der Aufsattelsprühgeräte: Eingangsparameter 133 5.1.3 Sprühen mit handgeführten Motorsprühgeräten 134 5.1.3.1 Ansetzen bzw. Einfüllen und Ausbringen: Beschreibung der Tätigkeiten

und Messwerte 135 5.1.3.2 Ansetzen und Ausbringen: Eingangsparameter 136 5.2 Unbeteiligte Dritte 138 6 Zusammenfassung und Ausblick 141 Literaturverzeichnis 145 Abbildungsverzeichnis 147 Tabellenverzeichnis 151 Anhang 1 Arbeitnehmer: Beschreibung der Anwendungssituationen und

Tätigkeiten 154 Anhang 2 Unbeteiligte Dritte: Beschreibung der Anwendungssituationen 172

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Vergleichende Untersuchung zur Exposition von Arbeitnehmern und Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühan-wendungen Kurzreferat Biozidprodukte, die zur chemischen oder biologischen Bekämpfung des Eichenpro-zessionsspinners (EPS) eingesetzt werden sollen, müssen entsprechend der Ver-ordnung (EU) Nr. 528/2012 zugelassen werden. Im Rahmen der Produktzulassungen werden Expositionsszenarien für die Sprühanwendung dieser Mittel bewertet. Bislang standen jedoch keine detaillierten Informationen über den Ablauf dieser Ap-plikationen und die daraus resultierende Exposition der Arbeitnehmer sowie unbetei-ligter Dritter für die Bewertung zur Verfügung. Neben einer inhalativen ist dabei auch von einer dermalen Belastung auszugehen. Die Sprühanwendungen, die bei der EPS-Bekämpfung mit Biozidprodukten erfolgen, unterscheiden sich erheblich von Anwendungsszenarien mit z. T. identischen Ausbringgeräten im Pflanzenschutz-mittelbereich. Eine Bewertung auf Basis der im Pflanzenschutzmittelbereich etablier-ten Expositionsmodelle wäre daher mit großen Unsicherheiten behaftet. Ziel des Projektes war die Erfassung der jeweils potenziellen dermalen und inhalati-ven Exposition von Beschäftigten bei der Bekämpfung des Eichenprozessions-spinners mittels Sprühanwendungen. Darüber hinaus wurde auch die mögliche Ex-position unbeteiligter Dritter untersucht. Zu diesem Zweck wurden in den Jahren 2014 und 2015 schädlingsbekämpfende Firmen bei der Ausbringung von diflubenzu-ronhaltigen Insektiziden messtechnisch begleitet. Die Ausbringung des Insektizids erfolgte mit Aufsattelsprühgerät und mit handgeführtem Motorsprühgerät. Die im Rahmen der Feldstudien ermittelten Messergebnisse wurden systematisch hinsichtlich Art der Sprühanwendung und Tätigkeit zusammengefasst und ausgewer-tet. Hierbei wurden neben den Sprühanwendungen selbst auch das Abwiegen und Portionieren des Granulats, das Anmischen der Sprühbrühe an den Einsatzorten sowie Reinigungsarbeiten erfasst. Die so erhaltenen validen Daten bilden eine ver-lässliche Basis für die Zulassung von Biozidprodukten unter der EU-Verordnung. Schlagwörter: Eichenprozessionsspinner, EPS, Expositionsszenario, Sprühanwendung, Diflubenzu-ron, Dimilin® 80 WG, Arbeitsplatzmessung, dermale Exposition, inhalative Exposition, Exposition unbeteiligter Dritter, Bystander-Exposition, Arbeitnehmerexposition, Insek-tizid

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Comparative study on exposure of workers and bystanders during pest control of the Oak Proces-sionary Moth by spray application Abstract Biocidal products used for spray application against the oak processionary moth (OPM) require authorization in accordance with Regulation (EU) No. 528/2012 of the European Parliament. For authorization, a risk assessment based on exposure esti-mation is performed for all intended uses of the respective product. Detailed information on the application process and the resulting exposure of opera-tors and of bystanders was lacking until now. It is expected that the main routes of exposure are dermal and inhalation. Spray applications carried out for control of OPM show significant differences to plant protection applications, thus assessing exposure from OPM control on the basis of plant protection models would bear a high level of uncertainty. This study investigated the dermal and inhalation exposure of pest control operators during spray application against the OPM. Moreover, the potential exposure of by-standers was quantified. Task-specific exposure data for hand-held as well as vehicle mounted sprayers were collected during OPM control with a diflubenzuron-containing insecticide in 2014 and 2015. The data collected within the field studies were grouped and evaluated with regard to the type of spray application and working task, covering activities such as weighing and portioning of the biocidal product, on-site preparation and application of the spray liquid and cleaning of the equipment. The valid data obtained form a reliable database for the authorization of biocidal products according to the EU-Regulation. Key words: Oak Processionary Moth, OPM, exposure scenario, spray application, diflubenzuron, DimilinTM 80 WG, workplace measurement, dermal exposure, inhalation exposure, exposure of bystanders, workers exposure, insecticide

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1 Einleitung Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea; EPS) ist eine in Deutschland heimische Schmetterlingsart, die sich seit den 1990er Jahren verstärkt in Deutschland und anderen europäischen Ländern ausbreitet. Der EPS besiedelt unter anderem Wohngebiete und öffentliche Erholungsbereiche des Menschen (z. B. Waldränder, Parkanlagen sowie Einzelbäume im städtischen Grün). Dabei befällt der EPS alle Eichenarten, wobei seine Raupen in großen Verbänden zusammenleben. Sie bewegen sich häufig in einem an eine Prozession erinnernden Muster, was zur Namensgebung führte. Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen Brennhaa-re, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Diese Brennhaare können bei Kon-takt zu Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden bis hin zu pseudoallergischen Reaktionen führen (JKI 2012). Die Raupen bauen außerdem Gespinstnester, die aus Kot, Puppenhüllen, Spinnfäden und Häutungsresten beste-hen und somit ebenfalls erhebliche Mengen an Brennhaaren enthalten. Da die Brennhaare über mehrere Jahre aktiv bleiben können, stellen auch die Nester eine dauerhafte Gefahr dar (LWF 2013). Der EPS wird überwiegend durch Sprühanwendungen mit Insektiziden bekämpft. Diese Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen vor Erreichen des 3. Larvenstadiums, da die Brennhaare bis dahin noch nicht ausgebildet sind. Ab dem 3. Larvenstadium soll-ten Sprühanwendungen vermieden werden, da hierdurch die dann vorhandenen Brennhaare aufgewirbelt werden können. Als Bekämpfungsmaßnahme für spätere Raupenstadien eignet sich das Absaugen der Nester. Erfolgt die Bekämpfung des EPS mit Insektiziden zum Schutz des Menschen, dürfen nur solche Produkte eingesetzt werden, die nach der Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (EU 2012) als Biozidprodukte zugelassen sind oder die aufgrund von Übergangsvor-schriften verwendet werden dürfen. Im Zulassungsverfahren für Biozidprodukte erfolgt eine Risikobewertung, die auf ei-ner Expositionsabschätzung basiert. Hierbei werden die für die Produkte bzw. deren Wirkstoffe abgeleiteten toxikologischen Referenzwerte mit den für die beantragten Anwendungen abgeschätzten Expositionshöhen in Relation gesetzt. Übersteigt die Expositionshöhe die abgeleiteten Referenzwerte, wird versucht, die Exposition durch Schutzmaßnahmen soweit zu verringern, dass die Referenzwerte eingehalten wer-den. Ist die Einhaltung der Referenzwerte auch mit restriktiven Schutzmaßnahmen nicht möglich, kann die betroffene Anwendung für das jeweilige Produkt nicht zuge-lassen werden. Einer möglichst genauen und belastbaren Expositionsabschätzung kommt daher eine wichtige Rolle im Bewertungsprozess zu. Allerdings stehen bislang keine detaillierten Informationen über die Expositions-situation bei der EPS-Bekämpfung mit Biozidprodukten und die daraus resultierende Gesundheitsgefährdung der Arbeitnehmer zur Verfügung. Bei der chemischen Be-kämpfung des EPS via Sprühapplikation ist neben einer inhalativen auch mit einer dermalen Exposition zu rechnen, wobei die dermale Exposition durchaus den Haupt-aufnahmeweg darstellen kann. Neben den beruflichen Anwendern können bei der Bekämpfung des EPS sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privatem Gelände unbeteiligte Dritte exponiert sein. Dazu zählen vor allem Passanten oder Personen,

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die sich auf Flächen für die Allgemeinheit aufhalten (z. B. in öffentlichen Parks, in Gärten, auf Sportplätzen, in Kindergärten etc.), aber auch Anwohner. Um detaillierte Informationen zum Ablauf der EPS-Bekämpfung mittels Sprüh-anwendungen sowie valide Daten zur Belastung von Arbeitnehmern und unbeteilig-ten Dritten bei der EPS-Bekämpfung mit Biozidprodukten zu erhalten, wurden im Rahmen dieses Projektes schädlingsbekämpfende Firmen bei der Biozidausbringung messtechnisch begleitet. Die Expositionsdaten wurden in den Jahren 2014 und 2015 bei Schädlings-bekämpfern während der Ausbringung von Diflubenzuron erhoben. Diflubenzuron (N-[[(4-Chlorphenyl)amino]carbonyl]-2,6-difluorbenzamid; C14H9ClF2N2O2; CAS-Nr.: 35367-38-5) ist ein geruchsloser, weißer, kristalliner Feststoff, der insektizid wirkt (EPA 1989; EPA 1997) und derzeit (Stand 2016) nach Verordnung (EU) Nr. 528/2012 als Wirkstoff (Produktart 18: Insektizid) genehmigt ist. Diflubenzuron wirkt als Fraßgift, das den Transport von UDP-N-Acetylglucosamin durch die Biomembran der Zellen hemmt und so die Chitinsynthese verhindert. Die auf diesem Weg verhin-derte Häutung führt zum Absterben der Raupen bzw. Larven/ Puppen oder zu nicht lebensfähigen Adulten. Die Wirkung des Mittels setzt damit nicht sofort ein, sondern immer erst im Übergang zum nächsten Entwicklungsstadium (MITSUI et al., 1984). Der Wirkstoff Diflubenzuron kommt als in Wasser dispergierbares Granulat in den Handel (Handelsname Dimilin® 80 WG). Während der Feldversuche wurde dieses Produkt von den begleiteten Firmen mit Aufsattelsprühgeräten (ASG) und rückenge-tragenen, handgeführten Motorsprühgeräten (MSG) ausgebracht. Die Anwendung von Dimilin® 80 WG war nach Biozidrecht aufgrund von Übergangsregelungen in 2014 und 2015 zulassungsfrei möglich (BAuA 2013). Im Folgenden werden die im Rahmen des BAuA-Projektes F 2343 erhobenen Daten zur potenziellen dermalen und inhalativen Exposition der Arbeitnehmer sowie unbe-teiligter Dritter vorgestellt. Diese Expositionsdaten können als valide Daten zur Be-wertung von Expositionsszenarien im Rahmen der Zulassung von Biozidprodukten auf EU-Ebene herangezogen werden.

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2 Bewertung und Zulassung von Biozidprodukten 2.1 Zulassungspflicht für Biozidprodukte Die Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (EU 2012) des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten verfolgt das Ziel, das Funktionieren des Binnenmarktes durch Harmonisierung der Vorschriften für die Bereitstellung auf dem Markt und die Ver-wendung von Biozidprodukten bei gleichzeitiger Gewährleistung eines hohen Schutzniveaus für die Gesundheit von Mensch und Tier und für die Umwelt zu ver-bessern. Ein Kernelement der Verordnung besteht darin, dass Biozidprodukte nur auf dem Markt bereitgestellt oder verwendet werden dürfen, wenn sie gemäß dieser Verordnung zugelassen wurden. Hierfür wurde ein zweistufiges Verfahren installiert, bei dem zunächst die in Biozidprodukten enthaltenen Wirkstoffe genehmigt und an-schließend die entsprechenden Biozidprodukte zugelassen werden. 2.2 Expositionsabschätzung und Risikobewertung Damit ein Biozidprodukt zugelassen werden kann, muss u. a. nachgewiesen werden, dass es keine unannehmbaren Wirkungen auf die Gesundheit von Menschen hat. Andere Aspekte, wie die Wirksamkeit und der Schutz von Tieren und der Umwelt, werden durch das vorliegende Projekt nicht adressiert und daher auch nicht an die-ser Stelle dargestellt. Der Nachweis, dass ein Produkt keine unannehmbaren Wir-kungen auf die Gesundheit von Menschen hat, erfolgt durch eine Risikobewertung, dessen Vorgehen detailliert in der Leitlinie „Biocides Human Health Exposure Metho-dology“ (ECHA 2015a) beschrieben wird. Die Risikobewertung basiert zum einen auf toxikologischen Referenzwerten, die bereits während der Wirkstoffgenehmigung ab-geleitet werden, zum anderen auf einer Abschätzung der Expositionshöhen für alle beantragten Anwendungen, die durch die Verwendung des Biozidproduktes auftre-ten. Hierbei wird sowohl die Exposition aller vorgesehenen Anwendergruppen (z. B. beruflicher Verwender, nicht-beruflicher Verwender), als auch die mögliche Expositi-on unbeteiligter Dritter (z. B. von Spaziergängern) abgeschätzt. Für die Risikobewer-tung wird dann die abgeschätzte Expositionshöhe mit den abgeleiteten toxikologischen Referenzwerten in Relation gesetzt. Wird hierbei eine Überschrei-tung der Referenzwerte festgestellt, wird zunächst versucht, die Expositionshöhe durch Vorgabe von technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen zu sen-ken. Wenn hierdurch keine ausreichende Reduzierung der Expositionshöhe erreicht werden kann, wird die Expositionshöhe ggf. mit persönlicher Schutzausrüstung wei-ter gesenkt. Anwendungen, bei denen die Expositionshöhe auch mit restriktiven Schutzmaßnahmen nicht unter die toxikologischen Referenzwerte gesenkt werden kann, werden nicht zugelassen. An diesem kurzen Abriss des Verfahrens wird bereits ersichtlich, dass der Expositi-onsabschätzung eine zentrale Rolle im Rahmen der Risikobewertung und damit auch im Hinblick auf die Zulassungsentscheidung zukommt. Die Expositionsabschätzung erfolgt meist auf der Basis von Expositionsmodellen, die auf physikalisch-chemischen Überlegungen und Berechnungen oder auf Daten von

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Arbeitsplatzmessungen bei entsprechenden Tätigkeiten basieren können. Für die Expositionsbewertung müssen zusätzlich meist Eingangsparameter festgelegt wer-den, z. B. die Dauer und Häufigkeit einer bestimmten Tätigkeit. Die Verordnung (EU) Nr. 528/2012 legt fest, dass der Bewertung realistische worst case-Bedingungen zu-grunde zu legen sind. Daher müssen die Eingangsparameter entsprechend konser-vativ gewählt werden. Werden Daten aus Arbeitsplatzmessungen verwendet, ist zu bedenken, dass diese Daten stets eine Verteilung von Expositionshöhen wiederge-ben, die meist einer logarithmischen Normalverteilung folgen. Da für die Expositions-bewertung und damit für die Zulassungsentscheidung letztlich nur ein Wert zugrunde gelegt werden kann, wurden Festlegungen darüber getroffen, welcher Wert aus einer gegebenen Verteilung zu verwenden ist. Gemäß der Darstellung in der Leitlinie „Guidance on the Biocidal Products Regulation, Volume III, Human Health – Part B Risk Assessment“ (ECHA 2015b) ist für die Wahl des zu verwendenden, sog. „indika-tiven Wertes“ das Maß der Unsicherheit ausschlaggebend, das mit den zugrunde liegenden Daten verbunden ist. Dabei werden zunächst vor allem der Umfang und die Streuung der Daten betrachtet. Bei „moderater Unsicherheit“ wird das 75. Perzentil, bei „erheblicher Unsicherheit“ das 95. Perzentil und bei „hoher Unsicher-heit“ das Maximum der Verteilung verwendet. Es kann jedoch auch vorkommen, dass für eine zu beurteilende Verwendung gar keine Daten zur Verfügung stehen, aber bezüglich der Exposition Analogien zu anderen Tätigkeiten gezogen werden können, für die Daten verfügbar sind. In solchen Fällen kann die Expositionsabschät-zung mit einer größeren Unsicherheit verbunden sein, was die Wahl eines konserva-tiveren Perzentils erforderlich macht. In der Praxis führt dies dazu, dass für Anwendungen, über die nur wenige oder un-genaue Informationen vorliegen, tendenziell eine höhere Exposition abgeschätzt wird als bei guter Datenlage. In der Folge kann dies zur Festlegung restriktiverer Schutz-maßnahmen führen, die wiederum zu einer höheren körperlichen Belastung der Ar-beitnehmer und zu höheren Kosten für Arbeitgeber und Auftraggeber führen können. Wenn die Sicherheit der Verwendung auf der bestehenden Datenbasis auch bei Ein-beziehung restriktiver Schutzmaßnahmen nicht gezeigt werden kann, ist eine Zulas-sung dieser Anwendung für das betroffene Biozidprodukt nicht möglich. Die Generierung qualitativ hochwertiger Expositionsdaten kommt daher allen beteiligten Parteien zugute. 2.3 Expositionsdeterminanten bei Sprühanwendungen 2.3.1 Arbeitnehmer Arbeitnehmer, die das Biozidprodukt mittels Sprühanwendung ausbringen, sind un-mittelbar (primär) exponiert. Zudem sind Beschäftigte mittelbar (sekundär) exponiert, sofern sie sich während der Applikation des Biozidproduktes im Gefahrenbereich befinden oder nach der Ausbringung mit Produktrückständen in Berührung kommen, z. B. durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen. Hinsichtlich der Aufnahmewege kann bei der Biozidausbringung mittels Sprühan-wendungen sowohl eine inhalative als auch eine dermale Exposition der Arbeitneh-mer auftreten.

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Der Leitfaden „Biocides Human Health Exposure Methodology“ unterscheidet Vorbe-reitungsphase, Anwendungsphase und Nachbereitungsphase (ECHA 2015a). Die Vorbereitungsphase beinhaltet die Handhabung großer Mengen des konzentrierten oder gebrauchsfertigen Produktes, die Verdünnung des Konzentrates und/ oder das Einfüllen des Produktes in die Maschinen. Die Anwendungsphase beinhaltet die Ausbringung des Biozidproduktes und die Nachbereitungsphase die Exposition durch Reinigung und Instandhaltung der Maschinen, der Ausrüstung und Werkzeuge. Die verschiedenen Tätigkeiten, die mit der EPS-Bekämpfung mittels Sprühanwen-dungen zusammenhängen, lassen sich wie folgt ordnen: Vorbereitungsphase

• Sicherung des Gefahrenbereiches • Abwiegen und Portionieren des Biozids • Ansetzen der Sprühbrühe in Wasser bzw. Einfüllen einer bereits angesetzten

Sprühbrühe in das Sprühgerät • Überprüfen/ Einstellen der Sprühgeräte

Anwendungsphase

• Ausbringung der Sprühbrühe Nachbereitungsphase

• Aufräum- und Reinigungsarbeiten im Gefahrenbereich • Reinigung der Fahrzeuge/ Sprühgeräte • Instandhaltung der Fahrzeuge/ Sprühgeräte

Unterschiede in der Expositionshöhe resultieren vor allem aus den für die drei An-wendungsphasen genannten unterschiedlichen Tätigkeiten. Darüber hinaus können sich die Expositionshöhen auch interindividuell und intraindividuell unterscheiden, da sich Tätigkeitsabläufe und Handgriffe sowohl von Anwender zu Anwender unter-scheiden als auch bei ein und demselben Beschäftigten abhängig von den Gege-benheiten variieren. Die jeweilige Tätigkeitsart, -dauer und -häufigkeit vor, während und nach der Biozidausbringung sind dabei einzeln zu berücksichtigen. In der Praxis wird die Exposition meistens mit Bezug auf eine 8-Stunden-Schicht be-wertet und beinhaltet somit zumeist alle drei Tätigkeitsphasen. 2.3.2 Unbeteiligte Dritte Die Exposition unbeteiligter Dritter kann sowohl aus der Anwesenheit in unmittelbarer Nähe während der Ausbringung als auch nachfolgend über den Kontakt mit kontami-nierten Oberflächen erfolgen. Die in diesem Projekt ermittelten Expositionsdaten die-nen der Abschätzung der Exposition gegenüber der Sprühbrühe während bzw. unmittelbar nach der Applikation; Daten zur Exposition gegenüber kontaminierten Oberflächen bei nachfolgenden Tätigkeiten wurden nicht erhoben.

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3 Beschreibung der Feldstudien und Methoden Um die Exposition von Arbeitnehmern und unbeteiligten Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen zu erfassen, wurden in den Jahren 2014 und 2015 drei schädlingsbekämpfende Firmen messtechnisch be-gleitet und dabei acht Mitarbeiter bei unterschiedlichen Tätigkeiten beprobt. Das im Rahmen der Feldstudie ausgebrachte Insektizid war Dimilin® 80 WG. Dieses Granu-lat enthält zu 80 % den Wirkstoff Diflubenzuron. Im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen wurde sowohl die Biozidausbringung mittels Aufsattelsprühgerät als auch mittels rückengetragenem, handgeführtem Motorsprüh-gerät erfasst. Bei diesen Sprühgeräten erzeugen Düsen am Gebläsekopf aus der angesaugten Sprühbrühe einen Sprühnebel, der durch ein starkes Gebläse in die Zielbäume getrieben wird. Das Biozid wird eher von unten in die Baumkrone ge-sprüht und verteilt sich aufgrund der Thermik bis in die oberen Kronenbereiche. Pro Baum werden, abhängig von der Größe des Baumes sowie vom Sprühgerät ca. 0,6 bis 6 L Sprühbrühe ausgebracht. Neben der eigentlichen Biozidausbringung wurden auch das Abwiegen und Portio-nieren des Dimilin® 80 WG-Granulats, das Ansetzen bzw. Einfüllen der Sprühbrühe und die Reinigung der Fahrzeuge/ Aufsattelsprühgeräte am Ende der Sprühsaison erfasst. Die Arbeitsplatzmessungen wurden ausschließlich tätigkeitsbezogen durch-geführt. Während der Probenahme wurden Art und Dauer der einzelnen Tätigkeiten protokolliert und fotografisch dokumentiert. 3.1 Beschreibung der Firmen und ihres allgemeinen Vorgehens 3.1.1 Firma A Firma A arbeitet seit 1998 als Dienstleistungsbetrieb im Bereich der Schädlingsbe-kämpfung. Seit 2003 ist der Betrieb in der EPS-Bekämpfung tätig und seit 2010 wer-den EPS-Bekämpfungen im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Firma A behandelt ca. 10000 bis 20000 Bäume im Jahr, wobei hauptsächlich NeemAzal® T/S, Dipel® ES und Dimilin® 80 WG eingesetzt werden. Es waren vier Beschäftigte der Firma A an den Messungen beteiligt. Bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung wurden als Sprühgeräte zwei Aufsattelsprühge-räte eingesetzt und als Alternative bei schlechter Befahrbarkeit des Geländes ein handgeführtes Motorsprühgerät. Bei den Aufsattelsprühgeräten handelte es sich um Dragone Geräte der Modellreihe AZ mit Tankvolumina von 800 L und 1000 L, die an die Rückseite eines Kleinlasters montiert waren (Abb. 3.1 und Abb. 3.2). Bei der Modellreihe AZ liegt bei einer Pum-penleistung von 540 U/min der Durchfluss bei 91 L/min. Der Gesamtdurchfluss durch die Düsen ist dabei abhängig von der Anzahl der offenen Düsen, der Düsengröße und dem Betriebsdruck, und liegt normalerweise bei 20 bis 30 L/min, der maximale Luftdurchfluss bei 36000 bzw. 48500 m³/h. Bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Motorsprühgerät wurde stets mit demselben Modell, dem Sprühgerät Solo Port 423, gearbeitet (Abb. 3.3). Der Behälter für die

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Sprühbrühe fasste 12 L, das Nennvolumen betrug 10 L. Die Ausbringmenge lag laut Betriebsanleitung zwischen 0,32 und 1,46 L/min, der maximale Luftdurchfluss bei 1400 m³/h. Das Ausbringen einer Tankfüllung dauerte abhängig von der Art der zu sprühenden Bäume zwischen 8 und 20 Minuten, was den oben gegebenen theoreti-schen Ausbringmengen entspricht.

Abb. 3.1 Fahrzeug mit Aufsattelsprühgerät (Dragone AZ mit 800 L-Brühetank)

der Firma A.

Abb. 3.2 Fahrzeug mit Aufsattelsprühgerät (Dragone AZ mit 1000 L-Brühe-

tank) der Firma A.

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Abb. 3.3 Dimilinausbringung mit rückengetragenem Motorsprühgerät

(Solo Port 423; Firma A). Das Dimilin® 80 WG-Granulat wurde zu Beginn der Saison portioniert und im Begleit-fahrzeug mitgeführt. Die Sprühbrühe für die Aufsattelsprühgeräte wurde jeweils an Wasserentnahmestellen angesetzt. Für das Motorsprühgerät wurde Wasser aus dem im Begleitfahrzeug mitgeführten Wassertank verwendet, um die Sprühbrühe anzu-setzen. Alternativ wurde fertig angesetzte Sprühbrühe aus dem Brühetank des Auf-sattelsprühgerätes in das Motorsprühgerät umgefüllt. Am Saisonende wurden die Aufsattelsprühgeräte sowie die Fahrzeuge gründlich ge-reinigt. 3.1.2 Firma B Firma B arbeitet seit mehreren Jahren als Dienstleistungsbetrieb im Bereich der Schädlingsbekämpfung. Zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners wurden bis 2014 nur mechanische Arbeiten zur Beseitigung der Nester durchgeführt. In 2014 wurde erstmals auch eine Bekämpfung im Vorfeld durch den Einsatz von Bioziden durchgeführt. Zwei Beschäftigte der Firma B waren an den Messungen beteiligt. In 2014 wurde von der Firma einmalig Dimilin® 80 WG ausgebracht, in der übrigen Be-kämpfungssaison Dipel® ES. Messungen fanden nur während der Verwendung von Dimilin® 80 WG statt. Bei dem Aufsattelsprühgerät der Firma B handelte es sich um eine Dragone AZ mit einem Tankvolumen von 800 L (Abb. 3.4), die an die Rückseite eines Traktors mon-tiert war. Im Gegensatz zu den Sprühgeräten der Firma A besaß dieses Aufsat-telsprühgerät einen gesonderten Anmischtank. Das Dimilin® 80 WG-Granulat wurde vor Ort aus einem Kleingebinde abgewogen. Während der Ausbringung befand sich der Beschäftigte in der geschlossenen Fahrerkabine des Traktors, wobei die Belüf-tung der Fahrerkabine über einen Luftfilter erfolgte. Auch hier liegt der Durchfluss des Sprühgerätes bei einer Pumpenleistung von 540 U/min bei 91 L/min. Der Ge-samtdurchfluss durch die Düsen ist dabei abhängig von der Anzahl der aktiven (offe-nen) Düsen, der Düsengröße und dem Betriebsdruck und liegt normalerweise bei 20 bis 30 L/min, der maximale Luftdurchfluss bei 36000 bzw. 48500 m3/h. Firma B war beauftragt, eine Eichenallee zu behandeln und brachte bei dichtem Baumbestand

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und geringer Fahrstrecke die Sprühbrühe kontinuierlich aus. Das reine Ausbringen von 800 L Sprühbrühe dauerte 40 Minuten, was einem realen Durchfluss durch die Düsen von 20 L/min entsprach.

Abb. 3.4 Traktor mit Aufsattelsprühgerät (Dragone AZ mit 800 L-Brühetank)

der Firma B. 3.1.3 Firma C Firma C arbeitet seit 1948 als Dienstleistungsbetrieb im Bereich der Schädlingsbe-kämpfung. Firma C ist seit mehreren Jahren im Bereich der EPS-Bekämpfung tätig, wobei neben Dimilin® 80 WG auch andere Biozide ausgebracht werden. Zwei Be-schäftigte der Firma waren an den Messungen beteiligt. Firma C verwendete das Aufsattelsprühgerät Vicar Turbine 451 mit einem Tankvolu-men von 300 L (Abb. 3.5), das an die Rückseite eines Kleinlasters montiert war. Der auffälligste Unterschied zwischen den Dragone AZ-Modellen und dem Vicar-Sprühgerät bestand darin, dass bei den Aufsattelsprühgeräten von Dragone der Ge-bläsekopf in alle Richtungen beweglich war und angesteuert werden konnte, wäh-rend bei dem Vicar-Sprühgerät die Sprühbrühe zumeist in einem festen Winkel in die Bäume gesprüht wurde. Während der Ausbringung befand sich der Beschäftigte in der Fahrerkabine des Unimogs, wobei das Fenster zeitweise geöffnet war. Bei der Vicar Turbine 451 liegt die Pumpenleistung zwischen 50 und 200 L/min. Der Gesamtdurchfluss durch die Düsen ist auch bei diesem Aufsattelsprühgerät abhän-gig von der Anzahl der offenen Düsen, der Düsengröße und dem Betriebsdruck. Der maximale Luftdurchfluss liegt bei 16000 bzw. 18000 m3/h. Als maximal erreichbare Sprühhöhe werden vom Hersteller 40 m angegeben. Das Dimilin® 80 WG-Granulat war zu Beginn der Arbeitsplatzmessungen bereits in Papiertüten portioniert und wurde in einem Eimer mit Deckel gelagert. Der Eimer wurde auf der Ladefläche des Kleinlasters mitgeführt. Die Sprühbrühe wurde entwe-der an Wasserentnahmestellen angesetzt oder es wurde Wasser aus dem auf der Ladefläche des Kleinlasters installierten Wassertank verwendet.

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Am Saisonende wurden das Aufsattelsprühgerät sowie das Fahrzeug gründlich ge-reinigt.

Abb. 3.5 Fahrzeug mit Aufsattelsprühgerät (Vicar Turbine 451 mit

300 L-Brühetank) der Firma C. 3.2 Beschreibung der Tätigkeiten Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats Die Tätigkeit der Dimilin® 80 WG-Abfüllung wurde separat nur für Firma A erfasst. Firma C hatte das Granulat zum Zeitpunkt des Sprühbeginns bereits in Papiertüten portioniert, die in einem verschließbaren Plastikeimer auf der Ladefläche des Fahr-zeugs mitgeführt wurden. Bei Firma B hat der Beschäftigte das Dimilin® 80 WG-Granulat vor Ort aus einem Kleingebinde abgewogen, um direkt anschließend die Sprühbrühe anzusetzen. Die Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats durch Beschäftigte der Firma A hat in den Feldstudien 2014 und 2015 jeweils in der Lagerhalle eines Bauhofs stattgefun-den (Abb. 3.6 und Abb. 3.7). Dabei wurden in 2014 20 kg des Granulats abgefüllt und in 2015 10 kg. Die Lagerhalle war während der Abfüllarbeiten in 2014 einseitig geöffnet, in 2015 geschlossen. Der jeweilige Beschäftigte hat 240 g bzw. 300 g des Granulats unter Zuhilfenahme einer Haushaltswaage in Plastiktüten portioniert. Die Tüten wurden anschließend verschlossen und in eine leere Tonne zur Aufbewahrung und späteren Verwendung abgelegt. Der Arbeitstisch wurde am Ende des Abfüllvor-gangs mit der Hand bzw. mit einem Handfeger gereinigt. Eine detaillierte Beschrei-bung der einzelnen Probenahmen ist in Anhang 1 gegeben.

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Abb. 3.6 Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats in der Feldstudie 2014.

Abb. 3.7 Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats in der Feldstudie 2015.

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Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension Firma A: Das Anmischen der Sprühsuspension fand stets im Freien, an einer Was-serentnahmestelle statt. Das benötigte Dimilin® 80 WG wurde - in Plastikbeuteln vor-portioniert - während der Bekämpfungsmaßnahmen in einer Tonne im Begleit-fahrzeug mitgeführt. Der Wasserschlauch wurde zum Wassertanken von unten an den Tank des Aufsattelsprühgeräts angeschlossen (Abb. 3.8). Der Beschäftigte holte einen Beutel mit vorportioniertem Granulat, öffnete den an der Oberseite des Tanks gelegenen Tankdeckel und leerte das Granulat aus dem Beutel in das Filtersieb (Abb. 3.9). Kurz vor Erreichen des Nennvolumens wurde - bei geschlossenem Tank-deckel - die Umwälzvorrichtung in Gang gesetzt, um das Dimilin® 80 WG in den Tank zu spülen. Der Schraubdeckel wurde ein zweites Mal abgenommen, um den Misch-vorgang zu kontrollieren. Firma B: Das Anmischen der Sprühsuspension fand im Freien an einer Wasserent-nahmestelle statt. Das benötigte Dimilin® 80 WG wurde vor Ort in einem Becher mit einer Küchenwaage abgewogen (Abb. 3.10). Das Biozid wurde in den Anmischtank gegeben, in dem es zunächst mit Wasser vorsuspendiert wurde (Abb. 3.11). Diese Suspension wurde dann unter Wasserzulauf in den großen Brühetank gespült. Am Hydranten wurde ein Schlauch angeschlossen, mit dem der Brühetank von oben durch die Deckelöffnung mit Wasser befüllt wurde. Nach Schließen des Deckels wur-de der Durchmischungsvorgang durch Starten der Umwälzvorrichtung in Gang ge-setzt. Firma C: Firma C hatte auf der Ladefläche des Fahrzeugs einen 1000 L-Wassertank installiert, so dass die Sprühbrühe auch angesetzt werden konnte ohne einen Hyd-ranten anzufahren. Das Dimilin® 80 WG wurde während der Bekämpfungsmaßnah-men - in Papiertüten vorportioniert - in einem Eimer mit Deckel auf der Ladefläche des Fahrzeugs mitgeführt. Das Wasser für das Anmischen der Sprühbrühe wurde mit Hilfe eines Schlauchs entweder einer Wasserentnahmestelle oder dem mitgeführten Wassertank entnommen und von oben durch die Deckelöffnung des Brühetanks ein-gefüllt. Bei halb gefülltem Tank (150 L) holte der Beschäftigte den Beutel mit dem Dimilin® 80 WG-Granulat und leerte diesen auf das Filtersieb (Abb. 3.12). Das Gra-nulat wurde mit weiterem Wasser in den Tank gespült (Abb. 3.13). Der Tankdeckel wurde geschlossen und die Suspension auch während der Ausbringung im Tank durchgemischt. Abb. 3.9 bis Abb. 3.13 veranschaulichen das Ansetzen der Sprühbrühe für das Auf-sattelsprühgerät während der Feldstudien. Eine detaillierte Beschreibung der einzel-nen Probenahmen ist in Anhang 1 gegeben.

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Abb. 3.8 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen von Wasser in den Brühetank (Firma A).

Abb. 3.9 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen des Granulats auf das Filtersieb des Brühetanks (Firma A).

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Abb. 3.10 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Abwiegen des Granulats direkt vor dem Ansetzen der Sprühbrühe (Firma B).

Abb. 3.11 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen des Granulats in den Vormischtank (Firma B).

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Abb. 3.12 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen des Granulats auf das Filtersieb des Brühetanks (Firma C).

Abb. 3.13 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen von Wasser in den Brühetank (Firma C). Der Siebeinsatz ist gut zu erkennen.

Aufsattelsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension Bei allen drei Firmen wurde die Sprühbrühe im Brühetank auch während der Aus-bringung durch Umwälzung weiter durchmischt, um eine durchgehend gleichmäßige Konzentration der Sprühbrühe zu gewährleisten. Während der Ausbringung befan-den sich die Beschäftigten in den Fahrerkabinen ihrer Fahrzeuge. Die Aufsat-telsprühgeräte wurden aus der Fahrerkabine heraus gesteuert, wobei neben dem An- und Abschalten des Sprühvorgangs auch die Sprührichtung beeinflusst werden konnte. Bei den von den Firmen A und B verwendeten Aufsattelsprühgeräten von Dragone konnte der Anwender den Sprühkopf in alle Richtungen steuern, um die Bäume gezielt anzusprühen. Bei der von Firma C genutzten Vicar Turbine 451 wurde dagegen zumeist in einem festen Winkel in die Bäume gesprüht, da bauartbedingt lediglich der Neigungswinkel variiert werden konnte.

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Bei der Ausbringung der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Aufsattelsprühgerät wurde bei langsamer Vorbeifahrt an den zu behandelnden Eichen im Falle von Baumgrup-pen bzw. Alleen durchgehend gesprüht. Bei längeren Fahrstrecken zwischen Einzel-bäumen bzw. Baumgruppen wurde der Sprühvorgang unterbrochen und erst an den jeweils zu behandelnden Eichen wieder mit der Ausbringung begonnen. Dadurch dauerte das Ausbringen einer Tankfüllung trotz hohem Gesamtdurchfluss abhängig von Baumbestand und Fahrstrecke oft zwei bis drei Stunden. Während der Biozidausbringung fuhr jeweils ein Begleitfahrzeug hinter dem Fahr-zeug mit dem Aufsattelsprühgerät her, um die übrigen Verkehrsteilnehmer auf die Bekämpfungsmaßnahme aufmerksam zu machen und gegebenenfalls den Gefah-renbereich zu sichern. Abb. 3.1 und Abb. 3.5 veranschaulichen das Ausbringen der Sprühbrühe beim Einsatz unterschiedlicher Aufsattelsprühgeräte während der Feld-studien 2014 und 2015. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Probenahmen ist in Anhang 1 gegeben. Motorsprühgerät Das rückengetragene, handgeführte Motorsprühgerät Solo Port 423 wurde zur Aus-bringung der Sprühbrühe verwendet, wenn der Standort der Eichen oder unwegsa-mes Gelände das Sprühen mit Aufsattelsprühgerät nicht zuließ. Das Motorsprühgerät wurde während der Feldversuche nur von Firma A eingesetzt, wobei sowohl in 2014 als auch in 2015 die Biozid-ausbringung mit Motorsprühgerät beprobt wurde. Motorsprühgerät: Ansetzen/ Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension Direkt vor dem Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension wurde die Suspension angesetzt bzw. eingefüllt. Beim Ansetzen der Sprühbrühe wurde der Schraubdeckel an der Oberseite des Brühetanks geöffnet und ein Messlöffel Dimilin® 80 WG-Granulat (ca. 3-4 g) in den Siebtrichter des Brühetanks gegeben (Abb. 3.14). Wasser wurde dem im Begleitfahrzeug mitgeführten Wassertank entnommen und mit einer Gießkanne in das Motorsprühgerät gefüllt (Abb. 3.15). Das Granulat wurde durch Wasserzugabe suspendiert und in den Brühebehälter gespült. Alternativ wurde Dimi-lin® 80 WG-Suspension aus dem Brühetank des Aufsattelsprühgeräts entnommen (Abb. 3.16) und mithilfe eines Eimers/ Kanisters in den Brühebehälter des Motor-sprühgeräts gefüllt (Abb. 3.17). Nach dem Ansetzen oder Einfüllen der Sprühbrühe wurde der Deckel auf den Brü-hebehälter geschraubt, der Motor mit dem Reversierstarter gestartet, das Motor-sprühgerät geschultert und mit der Ausbringung begonnen. Abb. 3.14 und Abb. 3.15 verdeutlichen das Ansetzen der Sprühbrühe für das Motor-sprühgerät, Abb. 3.16 und Abb. 3.17 die Entnahme von Dimilin® 80 WG-Suspension aus dem Tank des Aufsattelsprühgerätes und das Umfüllen der Suspension in das Motorsprühgerät. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Probenahmen ist in Anhang 1 aufgeführt.

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Abb. 3.14 Motorsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

das Granulat wird auf das Filtersieb des Brühetanks gegeben.

Abb. 3.15 Motorsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen von Wasser in den Brühetank mithilfe einer Gießkanne.

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Abb. 3.16 Motorsprühgerät: Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Entnahme der Suspension aus dem Brühetank des Aufsattelsprühge-rätes.

Abb. 3.17 Motorsprühgerät: Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension in den

Brühetank des Motorsprühgerätes. Motorsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension Bei der Dimilin® 80 WG- Ausbringung mit Motorsprühgerät wurden vor allem einzeln stehende Bäume und Baumgruppen behandelt. Der Beschäftigte konnte über den am Sprührohr angebrachten Abstellhahn den Sprühvorgang starten bzw. beenden und über die Dosierhülsenstellung die Ausbringmenge des Biozids regulieren. Je nach Wuchshöhe der Bäume war die Sprührichtung bei der EPS-Bekämpfung mit Motorsprühgerät eher steil bis senkrecht nach oben. Der Beschäftigte sprühte an die Stämme und in die Baumkronen der Eichen, wobei er je nach Standort und Größe der Bäume und abhängig von den Windverhältnissen die Eichen teilweise oder ganz umrundete. Während der Ausbringung stand der Beschäftigte zum Teil direkt unter

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der ausgebrachten Sprühnebelwolke und wurden so von sich setzenden Tröpfchen und von herabtropfender Sprühbrühe getroffen. Bei der Ausbringung der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Motorsprühgerät wurde zumeist durchgehend gesprüht, so dass eine Tankfüllung mit 12 L Sprühbrühe in der Regel nach 8 bis 10 Minuten ausgebracht war. Reinigungsarbeiten: Reinigung der Fahrzeuge/ Aufsattelsprühgeräte Am Ende der Sprühsaison wurde die Reinigung der Aufsattelsprühgeräte und der jeweiligen Fahrzeuge messtechnisch begleitet. Die Reinigungsarbeiten wurden in 2014 und 2015 insgesamt dreimal beprobt, wobei die Fahrzeuge/ Sprühgeräte in allen drei Fällen mit Hochdruckreinigern gesäubert wurden. In 2014 reinigte ein Beschäftigter der Firma A ein Fahrzeug und zwei Aufsattelsprüh-geräte. Die Arbeiten fanden auf dem Gelände einer Autowaschanlage mit kommerzi-ellem Hochdruckreiniger statt (Abb. 3.18). Der Beschäftigte säuberte die Oberflächen zusätzlich mit Reinigungsmittel und Bürste und kletterte dazu auch auf die Ladeflä-che des Kleinlasters. In 2015 wurde bei Firma A die Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprüh-geräts beprobt. Die Reinigungsarbeiten fanden auf dem Betriebsgelände der Firma mit einem handelsüblichen Hochdruckreiniger statt (Abb. 3.19), wobei der Beschäf-tigte auf der Ladefläche bzw. auf einer Leiter stehend die Oberflächen zusätzlich mit einem Lappen abrieb (Abb. 3.20). Im Gegensatz dazu hat der Beschäftigte der Firma C in 2015 Fahrzeug und Aufsat-telsprühgerät der Firma nur mit Hochdruckreiniger gesäubert. Die Reinigungsarbei-ten fanden auf einem Betriebsgelände mit einem handelsüblichen Hochdruckreiniger statt. Der Beschäftigte säuberte die Oberflächen, indem er das Fahrzeug umrundete (Abb. 3.21), ohne auf die Ladefläche des Kleinlasters zu klettern. Abb. 3.18 bis Abb. 3.21 veranschaulichen die Reinigung der Fahrzeuge und Aufsat-telsprühgeräte während der Feldstudien 2014 und 2015. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Probenahmen ist in Anhang 1 aufge-führt.

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Abb. 3.18 Reinigung eines Fahrzeugs und zweier Aufsattelsprühgeräte durch

einen Beschäftigten der Firma A (Beschäftigter #1; Feldstudie 2014).

Abb. 3.19 Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprühgeräts durch

einen Beschäftigten der Firma A (Beschäftigter #8; Feldstudie 2015). Auf einer Leiter stehend reinigt der Beschäftigte die Oberflächen mit dem Hochdruckreiniger.

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Abb. 3.20 Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprühgeräts durch

einen Beschäftigten der Firma A (Beschäftigter #8; Feldstudie 2015). Zusätzliche Säuberung der Oberflächen mit einem Lappen.

Abb. 3.21 Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprühgeräts durch

einen Beschäftigten der Firma C (Beschäftigter #7; Feldstudie 2015).

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3.3 Probenahme 3.3.1 Arbeitnehmer 3.3.1.1 Dermale Exposition Als Probensammler zur Bestimmung der potenziellen dermalen Exposition gegen-über Diflubenzuron wurden Overalls mit Kapuze aus Polyethylen (DuPont® Tyvek® Classic Expert Modell CHF5; Chemikalienschutzanzug Kategorie III, Typ 5B und 6B) sowie Baumwollhandschuhe verwendet. Die Verwendung dieser Probensammler hatte sich bereits bei anderen Untersuchungen als gute Probenahmestrategie zur repräsentativen Erfassung der potenziellen dermalen Exposition herausgestellt (SCHÄFERHENRICH et al., 2012). Die Overalls wurden von den Beschäftigten über ihrer Arbeitskleidung getragen. Außerdem wurden ihnen bei Bedarf neue Einweg-Nitrilhandschuhe (Marigold Industrial® Green Nitrile G25G; Chemikalienschutzhand-schuh nach EN 374) zur Verfügung gestellt, die unter den Baumwollhandschuhen getragen wurden. Den Beschäftigten wurde beim Anlegen der Probensammler geholfen, wobei zuerst der Overall und anschließend die Handschuhe angezogen wurden. Insbesondere wurde darauf geachtet, Querkontaminationen zu vermeiden. So wurden beispiels-weise vor dem Anziehen des Overalls Tyvek®-Füßlinge über die Arbeitsschuhe der Beschäftigten gezogen, um eine Kontamination der Overallinnenseite zu vermeiden (Abb. 3.22). Entsprechend wurde auch nach der Messung beim Ausziehen der Pro-bensammler geholfen, wobei zuerst die Handschuhe abgenommen und verpackt wurden, bevor dem Beschäftigten aus dem Overall geholfen wurde. Abb. 3.23 zeigt einen vollständig eingekleideten Beschäftigten.

Abb. 3.22 Anlegen des Messoveralls. Zur Vermeidung von Kontaminationen

trägt der Arbeitnehmer Tyvek®-Füßlinge über seinen Arbeitsschuhen.

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Abb. 3.23 Mit Tyvek®-Overall und Baumwollhandschuhen eingekleideter Arbeit-

nehmer. Im Anschluss an die Probenahme wurden die Probensammler in jeweils 21 Segmen-te zerlegt (Overalls) oder unzerlegt (Handschuhe) luft- und lichtdicht in Alufolie und verschließbare PE-Beutel verpackt und in einer transportablen Kühlbox bei 4 °C ge-lagert. Die Proben wurden gekühlt ins Labor transportiert und bis zur Aufarbeitung in einem Gefrierschrank bei -20 °C gelagert. Die Schnittführung bei der Zerlegung der Probensammler ist in Abb. 3.24 dargestellt. Die dermale Exposition wurde für folgende Tätigkeiten getrennt erfasst: Abfüllung des Dimilin® 80 WG, Ansetzen und/ oder Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Aufsattelsprühgerät, Ansetzen/ Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Motorsprühgerät und Reinigung der Fahrzeuge/ Aufsattelsprühgeräte am Ende der Sprühsaison. Von acht Probanden wurden insgesamt 51 Overalls und 85 Paar Handschuhe erhalten. Eine Übersicht über die durchgeführten Messungen ist in Tab. 3.1 gegeben.

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Abb. 3.24 Schnittführung für die Zerlegung der Probensammler; die Schnittfüh-

rung ist rot gekennzeichnet und die Bezeichnung der Segmente an-gegeben.

Tab. 3.1 Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonne-

nen Overalls und Handschuhe zur Bestimmung der dermalen Exposi-tion der Arbeitnehmer.

Sprühgerät Tätigkeit Anzahl der

Overalls Anzahl der

Handschuhpaare

--- Abwiegen und Portionieren des Dimilin® 80 WG 2 2

Aufsattelsprühgerät

Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension 10 12

Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension 12 15

Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension 6 10

Motorsprühgerät

Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension 8 9

Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension 10 34

--- Reinigung Fahrzeug/ Aufsat-telsprühgerät 3 3

Aus den Angaben in Tab. 3.1 ist zu entnehmen, dass bei einigen Tätigkeiten deutlich mehr Handschuhpaare als Overalls gesammelt und analysiert wurden. Dies liegt da-ran, dass die Handschuhe z. T. mehrfach gewechselt wurden. Zum einen erfolgte ein Wechsel, wenn die Handschuhe nass geworden und für den Beschäftigten unange-

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nehm zu tragen waren, zum anderen auch, um die Belastung der Hände bei einzel-nen Arbeitsschritten detaillierter zu erfassen. So wurden in der Messkampagne 2015 beispielsweise bei den Arbeiten mit Motor-sprühgerät zu jedem Overall vier Paar Handschuhe gesammelt. Die Overalls wurden dabei über zwei Anwendungszyklen hinweg getragen, erfassten also jeweils zweimal das Einfüllen der Sprühbrühe und zweimal das Ausbringen einer Tankfüllung. Die Handschuhe wurden dagegen vor jedem dieser Tätigkeitsschritte gewechselt. Das Einfüllen und das Ausbringen wurden also bezüglich der Handschuhe getrennt er-fasst. In der Feldstudie 2014 hingegen war das Ansetzen und Ausbringen bzw. das Einfüllen und Ausbringen stets gemeinsam erfasst worden. Der Beschäftigte trug jeweils einen Overall und ein Paar Handschuhe als Probensammler für den gesam-ten Tätigkeitsablauf. Zudem wurde in der Messkampagne 2015 bei den Arbeiten mit Aufsattelsprühgerät die dermale Exposition während das Ansetzens und des Ausbringens separat er-fasst, d. h. Overall und Handschuhe wurden nach dem Ansetzen der Sprühbrühe gewechselt. Hingegen war in der Feldstudie 2014 die dermale Exposition beim An-setzen und Ausbringen der Sprühbrühe mit Aufsattelsprühgerät zumeist gemeinsam erfasst worden. Durch die separate Erfassung der einzelnen Tätigkeiten sollte der jeweilige Anteil des „Ansetzens der Sprühbrühe“ sowie des „Ausbringens der Sprüh-brühe“ quantifiziert und einer Bewertung zugänglich gemacht werden. 3.3.1.2 Inhalative Exposition Die Probenahme zur Ermittlung der inhalativen Exposition erfolgte sowohl personen-getragen als auch ortsfest im Arbeitsumfeld des Beschäftigten. Idealerweise sollte die inhalative Exposition der Arbeitnehmer während einzelner Tätigkeiten (Abfüllung, Ansetzen, Ausbringen, Reinigung) getrennt erfasst werden. Eine solche getrennte Erfassung der inhalativen Exposition beim Ansetzen bzw. Ausbringen der Sprühbrühe mit Aufsattelsprühgerät war jedoch aufgrund der kurzen Zeitdauer des Ansetzens von weniger als fünf Minuten messtechnisch nicht möglich. Grund dafür ist die für den eingesetzten Wirkstoff ermittelte Bestimmungsgrenze des Messverfahrens (s. u.). In der Messkampagne 2014 wurden das Ansetzen und das Ausbringen der Sprüh-brühe mit Aufsattelsprühgerät gemeinsam gemessen (Messpunkt 1). In 2015 wurde der Messpunkt 1 jedoch in zwei separate Messungen aufgeteilt, um zwischen den beiden Tätigkeiten (Ansetzen bzw. Ausbringen) zu differenzieren. In einer Messung wurde die inhalative Exposition des Arbeitnehmers während des Ansetzens und Ausbringens erfasst (kumulative Messung), in der anderen Messung ausschließlich die Belastung in der Fahrerkabine während der Biozidausbringung. Unter der Annahme, dass die separaten Messungen unter identischen äußeren Be-dingungen durchgeführt wurden, sollte eine Subtraktion der zweiten Messung von der ersten, kumulativen Messung eine Aussage über die Exposition während des Ansetzens der Sprühbrühe ermöglichen. Die Dauer der Messungen wurde an die Menge der Suspension (Tankinhalt) bzw. die Dauer der jeweiligen Tätigkeit gekoppelt. Die Probenahmedauer betrug aufgrund der ermittelten Bestimmungsgrenze mindestens 15 Minuten. Bei dieser Mindestprobe-nahmedauer wurden die Bedingungen für ein geeignetes Messverfahren nach DIN EN 482 bei dem gewählten Volumenstrom der Probenahmepumpen erfüllt. Insbe-sondere deckt der Messbereich des Messverfahrens bei der gewählten Probenah-

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medauer mindestens Konzentrationen vom 0,1-fachen Grenzwert bis zum doppelten Grenzwert ab. Für die verschiedenen Einsatzorte wurden folgende Messpunkte für die Ermittlung der inhalativen Exposition der Arbeitnehmer ausgewählt:

• Messpunkt 1 personengetragen (p) am Beschäftigten (Aufsattelsprühgerät) • Messpunkt 1a personengetragen (p) (Ansetzen und Ausbringen der Sprüh-

brühe) • Messpunkt 1b ortsfest (o) in der Fahrerkabine des Aufsattelsprühgeräts (Aus-

bringen der Sprühbrühe) • Messpunkt 2 personengetragen (p) am Beschäftigten (Motorsprühgerät) • Messpunkt 3 ortsfest (o) unmittelbar am Aufsattelsprühgerät (worst case) • Messpunkt 6 personengetragen (p) beim Abfüllvorgang des Granulats • Messpunkt 7 ortsfest (o) beim Abfüllvorgang des Granulats • Messpunkt 8 personengetragen (p) bei der Reinigung der Geräte • Messpunkt 9 ortsfest (o) rechts vorne bei der Reinigung der Geräte • Messpunkt 10 ortsfest (o) rechts hinten bei der Reinigung der Geräte • Messpunkt 11 ortsfest (o) links Mitte bei der Reinigung der Geräte

Eine Übersicht über die Anzahl der durchgeführten Messungen ist in Tab. 3.2 gege-ben. Tab. 3.2 Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonne-

nen Proben zur Bestimmung der inhalativen Exposition der Arbeit-nehmer.

Sprühgerät Tätigkeit Messpunkt Anzahl der

Messungen

--- Abwiegen und Portionieren des Dimilin® 80 WG

MP 6 2

MP 7 2

Aufsattelsprühgerät

Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MP 1 MP 1a

6 10

Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MP 1b 12

MP 3 3 Ansetzen der Dimilin® 80 WG-

Suspension theoretische Annahme

(MP 1a - MP 1b) ---

Motorsprühgerät

Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MP 2 8

Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MP 2 10

--- Reinigung Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät

MP 8 3

MP 9 3

MP 10 3

MP 11 3

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Die Partikel wurden als einatembare Staubfraktion auf Glasfaserfiltern (MN 85/70 ø 37 mm; organischer Binder) abgeschieden. Als Sammelpumpen kamen der Typ SG 10/2 mit 10 L/min bzw. das VC 25 mit 22,5 m³/h zum Einsatz. Nach der Probe-nahme wurden die belegten Probenträger lichtdicht mit Alufolie umwickelt. An allen Messtagen wurden auch die klimatischen Bedingungen an den Arbeitsplät-zen erfasst. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und ggf. Luftgeschwindigkeit wurden mit einem Kombinationsgerät (Testotherm) bestimmt. Die Ermittlung des Luftdrucks er-folgte mit dem Luftdruckmessgerät DVR 2 (Vaccubrand). Die ermittelten klimatischen Bedingungen werden in diesem Bericht jedoch nicht einzeln dargestellt. 3.3.2 Unbeteiligte Dritte 3.3.2.1 Dermale Exposition Die dermale Exposition unbeteiligter Dritter wurde durch Messungen während der Ausbringung der Dimilin® 80 WG-Suspension bestimmt. Es wurde sowohl die Dimi-lin® 80 WG-Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät als auch die Ausbringung mit Mo-torsprühgerät beprobt. Probenahmen zur Untersuchung der Exposition unbeteiligter Dritter fanden aus organisatorischen Gründen nur bei den Betrieben A und B statt. Als Sammelmedium für die Messung der Exposition unbeteiligter Dritter wurde ein Stück rechteckig ausgeschnittene, aufgespannte Tyvek®-Plane (1,75 m²; 1,90 x 0,92 m) verwendet, die ungefähr der Körperoberfläche eines Erwachsenen ent-spricht. Eine Rahmenkonstruktion zur Befestigung der Planen war aus 2,3 cm Alumi-nium-Vierkantprofilen konstruiert, wobei Steckverbindungen aus Kunststoff eine Zerlegung der Rahmen für den Transport ermöglichten. Sowohl die Aluminiumprofile als auch die Steckverbindungen ließen sich mit Aceton problemlos auch im Feld rei-nigen, so dass Querkontaminationen vermieden wurden. Um die Rahmengestelle gerade im Hinblick auf das starke Gebläse der verwendeten Ausbringgeräte zu si-chern, wurden sie während der Probenahme durch Beschweren mit Sandsäcken und mithilfe von Abspannseilen am Boden fixiert. Die Konstruktion wurde aufgrund ihrer Zweckmäßigkeit und Praktikabilität für den Versuch ausgewählt, ist aber lediglich ein Surrogat, um die Exposition näherungsweise zu erfassen. In Abb. 3.25 ist die Konstruktionszeichnung des Rahmengestells dargestellt, Abb. 3.26 zeigt den Aufbau bei einer Messanordnung während der Feldstudie 2015. Die an den Rahmengestellen befestigten Planen wurden, soweit aufgrund örtlicher Ge-gebenheiten möglich, in Windrichtung, in 5 m und in 10 m Abstand vom behandelten Baum oder der behandelten Baumgruppe, aufgestellt. Die Mindestprobenahmedauer betrug 15 Minuten, so dass auch eine mögliche Abdrift nach der Sprühausbringung erfasst wurde.

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Abb. 3.25 Konstruktionszeichnung des Rahmengestells für die Messung der

Exposition unbeteiligter Dritter.

Abb. 3.26 Anordnung zur Messung der dermalen und inhalativen Exposition

unbeteiligter Dritter während der Feldstudie 2015.

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Während der Feldstudien wurden an 30 Messpunkten in jeweils 5 m sowie 10 m Ab-stand Messungen durchgeführt, also insgesamt 60 Planen gesammelt (Tab. 3.3). Nach der Probenahme wurden die Planen in einer Höhe von 1,00 m zerteilt, um die erfasste Exposition im Hinblick auf Kleinkinder und Erwachsene differenziert interpre-tieren zu können. Aus der Diflubenzuronbelastung des unteren Planensegments wurde die potenzielle Exposition eines Kleinkinds berechnet, aus der Diflubenzuron-belastung beider Planensegmente die potenzielle Exposition eines Erwachsenen. In Abb. 3.27 ist die in 1 m Höhe zerteilte Plane gut zu erkennen.

Abb. 3.27 Abnehmen einer zerteilten Tyvek®-Plane vom Rahmengestell wäh-

rend der Feldstudie 2014. Tab. 3.3 Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonne-

nen Tyvek®-Planen zur Bestimmung der dermalen Exposition unbe-teiligter Dritter.

Sprühgerät Tätigkeit Anzahl Planen

(5 m) Anzahl Planen

(10 m) Aufsattel-

sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension 15 15

Motor-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension 15 15

Die Planen wurden nach der Probenahme zerteilt (Abb. 3.27), mit der kontaminierten Seite nach innen zusammengelegt, luft- und lichtdicht in Alufolie und verschließbare PE-Beutel verpackt und in einer transportablen Kühlbox bei 4 °C gelagert. Die Pro-ben wurden gekühlt ins Labor transportiert und bis zur Aufarbeitung in einem Gefrier-schrank bei -20 °C aufbewahrt. Zur Aufarbeitung wurden die zusammengelegten Planen in ca. acht Streifen zerlegt und diese mit Hilfe einer Pinzette in 1-Liter Schraubflaschen überführt. Die vier Segmente einer Messung wurden jeweils parallel aufgearbeitet.

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Abb. 3.28, Abb. 3.29 und Abb. 3.30 veranschaulichen die während der Dimilin® 80 WG-Ausbringung durchgeführten Messungen zur Erfassung der Exposition unbetei-ligter Dritter. Die in den Bildunterschriften verwendeten Kurzbezeichnungen der ein-zelnen Probenahmen sind in Abschnitt 3.5 erläutert und die dazugehörenden Tätigkeiten in Anhang 2 Unbeteiligte Dritte: Beschreibung der Anwendungssituati-onen ausführlich dargestellt.

Abb. 3.28 Ermittlung der Exposition unbeteiligter Dritter während der Bio-

zidausbringung mit Aufsattelsprühgerät. Das Foto zeigt die Proben-ahme ASG-Ausbringen-dB-10 und ASG-Ausbringen-iB-10 (Firma A).

Abb. 3.29 Ermittlung der Exposition unbeteiligter Dritter während der Biozid-

ausbringung mit Motorsprühgerät. Das Foto zeigt die Probenahme MSG-Ausbringen-dB-8 und MSG-Ausbringen-iB-8 (Firma A).

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Abb. 3.30 Ermittlung der Exposition unbeteiligter Dritter während der Biozid-

ausbringung mit Motorsprühgerät. Das Foto zeigt die Probenahme MSG-Ausbringen-dB-11 und MSG-Ausbringen-iB-11 (Firma A).

3.3.2.2 Inhalative Exposition Die inhalative Exposition unbeteiligter Dritter wurde ausschließlich mit ortsfesten Messungen erfasst. Die Messgeräte befanden sich dabei - soweit aufgrund örtlicher Gegebenheiten möglich - in Windrichtung auf der durchschnittlichen Atemhöhe eines Erwachsenen (ca. 1,50 m). Die Probenahme wurde direkt rechts bzw. links neben dem Aufbau zur Erfassung der dermalen Exposition durchgeführt (siehe Probenah-mestative in Abb. 3.26). Aufgrund der Bestimmungsgrenze (siehe Abschnitt 3.3.1.2) musste die Dauer der Messung mindestens 15 Minuten betragen. Durch diese Mindestprobenahmedauer wurde auch eine mögliche Abdrift nach der Sprühausbringung erfasst. Für jeden Einsatzort wurden folgende Messpunkte ausgewählt:

• Messpunkt 4 ortsfest (o) im Abstand von 5 m zum Baum/ zur Allee • Messpunkt 5 ortsfest (o) im Abstand von 10 m zum Baum/ zur Allee

Die Anzahl und Art der Messungen der inhalativen Exposition ist mit der Anzahl der Messungen der dermalen Exposition identisch, die inhalative und dermale Exposition unbeteiligter Dritter wurden stets parallel bestimmt (Tab. 3.3). Die Partikel wurden als einatembare Staubfraktion auf Glasfaserfiltern (ø 37 mm; organischer Binder) abgeschieden. Es kamen Sammelpumpen des Typs SG 10/2 mit 10 L/min zum Einsatz. Nach der Probenahme wurden die belegten Probenträger lichtdicht mit Alufolie umwickelt. An allen Messtagen wurden auch die klimatischen Bedingungen an den Standorten erfasst. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und ggf. Luftgeschwindigkeit wurden mit einem Kombinationsgerät (Testotherm) bestimmt. Die Ermittlung des Luftdrucks erfolgte mit dem Luftdruckmessgerät DVR 2 (Vaccubrand).

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3.4 Probenaufarbeitung und Analytik 3.4.1 Dermale Exposition 3.4.1.1 Probenaufarbeitung Die Aufarbeitung der Probensammler wurde entsprechend einer Standardarbeitsan-weisung durchgeführt. Die Segmente der Planen wurden jeweils mit 500 mL Aceton und die einzelnen Handschuhe jeweils mit 100 mL Aceton extrahiert. Bei den Over-allsegmenten wurde das Extraktionsmittelvolumen der Materialmenge angepasst. Dabei wurden bis zu 4 g Tyvek®-Material mit 50 mL, 4-6 g Tyvek®-Material mit 100 mL, 6-12 g Tyvek®-Material mit 200 mL und mehr als 12 g Tyvek®-Material mit 250 mL Aceton extrahiert. Nach der Extraktion wurde 1 mL des acetonischen Extrak-tes abgenommen und mit 50 µg/L internem Standard versetzt (siehe Abschnitte 3.4.1.2 und 3.4.1.3). Es wurde unter Stickstoffstrom zur Trockne abgeblasen und der Rückstand in 1 mL Toluol aufgenommen. Die Lösung wurde anschließend unter Verwendung eines 1 µm-Spritzenfilters filtriert und der Diflubenzurongehalt der Pro-ben mittels GC-PCI-MS quantifiziert. Sofern eine Verdünnung der Extrakte notwendig war, wurde mit 100 µL bzw. 10 µL des acetonischen Extraktes gearbeitet und somit eine 1:10 bzw. 1:100 Verdünnung erreicht. Parallel zu jeder Versuchsreihe wurde nicht dotiertes Tyvek®- bzw. Baumwollmaterial zur Erfassung von Leerwerten und auch ein Reagenzienleerwert mitgeführt. Lö-sungsmittel, Chemikalien, Tyvek®- und Baumwollmaterial waren frei vom untersuch-ten Diflubenzuron. 3.4.1.2 Geräte und Chemikalien Zur Bestimmung des Diflubenzurons wurde an einem Gaschromatographen 7890A mit Autosampler und Massenspektrometer 5975C der Firma Agilent Technologies gearbeitet. Die verwendete Säule war eine Optima-35 MS-0,25 µm-Säule (60 m x 0,25 mm ID; Macherey Nagel). Als Trägergas wurde Helium 5.0 verwendet, der Fluss betrug 1,2 mL/min. Das Temperaturprogramm für den GC-Säulenofen war wie folgt: Ausgangstempera-tur 60 °C für 1,5 min, Anstieg mit 15 °C/min auf 240 °C, Anstieg mit 35 °C/min auf 300 °C, 5 min bei 300 °C. Die Injektortemperatur betrug 280 °C und die Detektortem-peratur 300 °C. Jeweils 1 µL Probe wurde zur Analyse eingespritzt. Als Standard wurde Diflubenzuron (Dr. Ehrenstorfer; Deutschland) verwendet. Als interner Standard wurde ein vierfach deuteriertes Diflubenzuron (CDN Isotopes, Ca-nada) verwendet. Dimilin® 80 WG wurde von der Spiess-Urania Chemicals GmbH zur Verfügung gestellt. Die Stammlösungen der Standardsubstanzen wurden in To-luol angesetzt, Arbeitslösungen und Kalibrierlösungen in Toluol verdünnt. Die verwendeten Lösungsmittel hatten p. a.-Qualität (Merck, Deutschland). 3.4.1.3 Analysenmethode Für die Analytik wurde die Methode von WIMMER und SMITH (1991) weiterentwi-ckelt. Das Diflubenzuron wurde unter Verwendung eines deuterierten internen Stan-

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dards mittels GC-PCI-MS quantifiziert. Dabei bildete das Diflubenzuron nach Ther-modegradation drei Zerfallsprodukte: 4-Chlorphenylisocyanat, 4-Chloranilin sowie 2,6-Difluorbenzamid. Aufgrund des Deuterierungsmusters des internen Standards ergaben sich nach dessen thermischem Zerfall zwei deuterierte und ein nicht-deuteriertes Zersetzungsprodukt, so dass sowohl der 4-Chlorphenylisocyanat- als auch der 4-Chloranilinpeak, nicht jedoch der 2,6-Difluorbenzamidpeak zur Quantifi-zierung des Diflubenzurongehaltes herangezogen wurde. Die Auswertung des 4-Chlorphenylisocyanat-Peaks ermöglichte nach DIN 32645 (2008) die Quantifizie-rung des Diflubenzurons mit einer Bestimmungsgrenze von 1,79 µg/L. 3.4.2 Inhalative Exposition 3.4.2.1 Probenaufarbeitung Die lichtdicht mit Alufolie verpackten Proben wurden im Anschluss an die jeweilige Probenahme im Labor der BAuA aufgearbeitet. Zur Probenaufbereitung wurde das Filter mit 5 mL Acetonitril als Extraktionsmittel überschichtet. Das Probengefäß wurde verschlossen und für 30 Minuten mit einer Schüttelmaschine geschüttelt. Von der überstehenden Lösung der aufbereiteten Probe wurde mittels einer Einmalspritze Flüssigkeit entnommen und durch ein Ein-malfilter (CHROMAFIL 0-45/15MS) in ein Autosamplergefäß filtriert. Parallel zu jeder Versuchsreihe wurden Blindfilter mitgeführt. Lösungsmittel, Chemi-kalien und Filter waren frei von Diflubenzuron. 3.4.2.2 Geräte und Chemikalien Zur Bestimmung des Diflubenzurons wurde an einem Hochdruckflüssigkeits-chromatographen mit Autosampler und UV-Detektor der Firma Knauer bzw. Shimad-zu gearbeitet. Es wurde eine ChromCart Nucleosil 100-5 C18 Säule (250 x 3 mm; 5 µm) von Macherey Nagel verwendet. Als Lösungsmittel wurde ein Gemisch aus Acetonitril in Reinstwasser eingesetzt. Als externer Kalibrationsstandard wurde Dimilin® 80 WG als wässrige Suspension in Acetonitril verwendet. Dimilin® 80 WG wurde von der Spiess-Urania Chemicals GmbH zur Verfügung gestellt. Die Stammlösung der Standardsubstanz wurde in Reinstwasser angesetzt, Arbeitslösungen und Kalibrierlösungen in Acetonitril ver-dünnt. Die verwendeten Lösungsmittel hatten ROTISOLV® HPLC Ultra Gradient Grade-Qualität (Carl Roth GmbH & Co. KG, Deutschland). Reinstwasser hatte Milli-Q®-Qualität. 3.4.2.3 Analysenmethode Die Bestimmung des Diflubenzurongehaltes in den Proben wurde über eine isokrati-sche Trennung erreicht. Die isokratische Trennung erfolgte mit einem Lösungsmittel-gemisch von Acetonitril in Reinstwasser (65/35 Vol.-%) und einem Fluss von

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0,35 mL/min bei 25 °C (Detektion bei 260 nm). Die Analysendauer betrug 20 min. Jeweils 10 µL Probe wurden zur Analyse eingespritzt. Die analytische Bestimmungsgrenze lag bei 34 µg/L (Knauer-Gerät) bzw. 52 µg/L (Shimadzu-Gerät). Die quantitative Auswertung der Chromatogramme erfolgte soft-wareunterstützt mittels Kalibrierfunktion. 3.5 Übersicht über die gesammelten Proben Für die Darstellung im Text und in den Tabellen wurden die dermalen sowie die inha-lativen Proben mit einer einheitlichen Bezeichnung versehen. Die Probenbezeich-nung besteht aus der Kurzbezeichnung der Tätigkeit und einer Kombination aus Buchstaben, die die Zuordnung zur Art der Probenahme (dermal bzw. inhalativ) so-wie zum Probensammler (Overall/ Handschuhe/ Bystander bzw. personengetragene Messung/ ortsfeste Messung/ Bystander) erlauben. Die zu den einzelnen Tätigkeiten gesammelten Proben wurden fortlaufend nummeriert. Die Vorgehensweise bei der Probenbezeichnung ist in Tab. 3.4 und Tab. 3.5 schematisch dargestellt. So ist z. B. die zweite, mit Handschuhen als Probensammler durchgeführte Messung der derma-len Exposition bei der Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats mit „Abfüllung-dH-2“ bezeichnet, die vierte personengetragene Messung der inhalativen Belastung beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Motorsprühgerät mit „MSG-Ansetzen Ausbringen ip-4“ oder die sechste Messung der dermalen Belastung unbeteiligter Dritter beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Aufsat-telsprühgerät mit „ASG-Ausbringen dB-6“. Tab. 3.4 Übersicht über die Probenbezeichnung (Tätigkeit). Tätigkeit Kurzbezeichnung der Tätigkeit

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats Abfüllung

Aufsattelsprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ansetzen

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ausbringen

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ansetzen-Ausbringen

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MSG-Ansetzen-Ausbringen

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MSG-Einfüllen-Ausbringen

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät Reinigung

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Tab. 3.5 Übersicht über die Probenbezeichnung (Probenahme und Proben-sammler).

Art der Probenahme

Art der Probenahme Kurzbezeichnung Probensammler Probensammler

Kurzbezeichnung Proben-bezeichnung

dermal d

Overall O- dO-

Handschuhe H- dH-

Bystander B- dB-

inhalativ i

personengetragene Messung p- ip-

ortsfeste Messung o- io-

Bystander B- iB-

3.5.1 Arbeitnehmer 3.5.1.1 Dermale Exposition Eine tabellarische Darstellung der zur Erfassung der dermalen Exposition gesammel-ten Overalls und Handschuhe ist unter Angabe von Tätigkeit, Probenbezeichnung, Mitarbeiter, Sprühgerät, Probenahmedauer sowie verwendeter Wirkstoffmenge in Tab. 3.6 gegeben. Die Tätigkeiten der Beschäftigten und die für die Beurteilung der Exposition gegebenenfalls wichtigen Besonderheiten während der Probenahme wer-den in Abschnitt 3.2 bzw. detailliert in Textform in Anhang 1 angegeben. Bei dieser Darstellung wurde die in der Tab. 3.6 vorgegebene Reihenfolge eingehalten. Eine Übersicht über die einzelnen Messreihen ist in der Übersichtstabelle (Anhang 1, Tab. 1) zu finden. In dieser ist jede gewonnene Overallprobe den entsprechenden Hand-schuhen und inhalativen Proben eindeutig zugeordnet. 3.5.1.2 Inhalative Exposition Eine ausführliche Darstellung der zur Erfassung der inhalativen Exposition gesam-melten Proben ist unter Angabe von Tätigkeit, Probenbezeichnung (Kurzbezeich-nung, Messpunkt, Messart, Pumpe und Probenahmedauer), Mitarbeiter, Sprühgerät sowie ausgebrachter/ gehandhabter Wirkstoffmenge in Tab. 3.7 dargestellt. Die Tä-tigkeiten der Beschäftigten und für die Beurteilung der Exposition gegebenenfalls wichtige Besonderheiten während der Probenahme sind in Abschnitt 3.2 bzw. in An-hang 1 detailliert in einer Übersichtstabelle (Anhang 1, Tab. 1) sowie in Textform aufgeführt. Sowohl bei der Beschreibung der Tätigkeiten während der Probenahme als auch in der Übersichtstabelle wurden die Proben zur Messung der inhalativen Exposition den gewonnenen Overalls und Handschuhen zugeordnet. Falls keine Zu-ordnung möglich war, sind diese separat im Anhang 1 aufgeführt.

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3.5.2 Unbeteiligte Dritte

3.5.2.1 Dermale und inhalative Exposition

Eine detaillierte Übersicht über die durchgeführten Messungen zur dermalen sowie inhalativen Exposition unbeteiligter Dritter, unter Angabe der Probenbezeichnung, der Probenahmedauer, des Jahres, der Firma, des Mitarbeiters sowie des verwende-ten Sprühgerätes, ist in Tab. 3.8 bzw. Tab. 3.9 gegeben.

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Tab. 3.6 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonnenen Overalls und Handschuhe zur Bestimmung der dermalen Exposition der Arbeitnehmer.

Tätigkeit

Probenbezeichnung

Mit-arbeiter Sprühgerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Verwendete Wirkstoffmenge [g]

Kurz-bezeichnung der Tätigkeit

Overall Probe-nahme-dauer [min]

Hand-schuhe

Probe-nahme-dauer [min]

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-

Granulats Abfüllung

dO-1 65 dH-1 65 5 -- -- -- 16000

dO-2 37 dH-2 37 1 -- -- -- 8000

Aufsattelsprühgerät Ansetzen der

Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ansetzen

dO-1 3 dH-1 3 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

dO-2 3 dH-2 3 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-3 3 dH-3 3 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-4 4 dH-4 4 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-5 7 dH-5 7 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-6 5 dH-6 5 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-7 5 dH-7 5 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

dO-8 5 dH-8 5 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

dO-9 7 dH-9 7 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

dO-10 5 dH-10 5 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

-- -- dH-11 5 1 Dragone AZ 800 L -- -- 192

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

ASG- Ausbringen

dO-1 261 dH-1.1 dH-1.2

64 197 1 Dragone AZ

800 L 800 0,3 192

dO-2 90 dH-2.1 dH-2.2

59 31 4 Dragone AZ

800 L 800 0,3125 200

dO-3 63 dH-3 63 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

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Tab. 3.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung

Mit-arbeiter Sprühgerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Verwendete Wirkstoffmenge [g]

Kurz-bezeichnung der Tätigkeit

Overall Probe-nahme-dauer [min]

Hand-schuhe

Probe-nahme-dauer [min]

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

ASG- Ausbringen

dO-4 129 dH-4 129 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-5 156 dH-5 156 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-6 127 dH-6.1 dH-6.2

52 75 2 Dragone AZ

1000 L 1000 0,3 240

dO-7 118 dH-7 118 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-8 146 dH-8 146 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

dO-9 106 dH-9 106 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

dO-10 74 dH-10 74 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

dO-11 95 dH-11 95 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

dO-12 62 dH-12 62 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und

Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

ASG- Ansetzen

Ausbringen

dO-1 163 dH-1.1 dH-1.2 dH-1.3

6 17

137 1 Dragone AZ

800 L 800 0,3 192

dO-2 174 dH-2.1 dH-2.2

9 160 1 Dragone AZ

800 L 800 0,3 192

dO-3 117 dH-3 117 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

dO-4 146 dH-4 146 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

dO-5 124 dH-5a 14 2 Dragone AZ 1000 L 400 0,3 96

dO-6 95 dH-6.1 dH-6.2 dH-6.3

18 46 30

3 Dragone AZ 800 L 800 0,3125 200

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Tab. 3.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung

Mit-arbeiter Sprühgerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Verwendete Wirkstoffmenge [g]

Kurz-bezeichnung der Tätigkeit

Overall Probe-nahme-dauer [min]

Hand-schuhe

Probe-nahme-dauer [min]

Motorsprühgerät Ansetzen und Aus-

bringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

MSG Ansetzen

Ausbringen

dO-1 37 dH-1.1 dH-1.2

6 31 2 Solo Port 423 7 0,3 1,68

dO-2 24 dH-2 24 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-3 23 dH-3 23 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-4 26 dH-4 26 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-5 28 dH-5 28 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-6 52 dH-6 52 5 Solo Port 423 18 0,3 4,32

dO-7 39 dH-7 39 5 Solo Port 423 21 0,3 5,04

dO-8 26 dH-8 26 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

Motorsprühgerät Einfüllen und

Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

MSG- Einfüllen

Ausbringen

dO-1 32 dH-1 32 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-2 28 dH-2 28 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-3 45

dH-3.1 dH-3.2 dH-3.3 dH-3.4

9 15 3 15

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-4 27

dH-4.1 dH-4.2 dH-4.3 dH-4.4

3 12 2 8

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-5 23

dH-5.1 dH-5.2 dH-5.3 dH-5.4

3 10 2 10

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

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Tab. 3.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung

Mit-arbeiter Sprühgerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Verwendete Wirkstoffmenge [g]

Kurz-bezeichnung der Tätigkeit

Overall Probe-nahme-dauer [min]

Hand-schuhe

Probe-nahme-dauer [min]

Motorsprühgerät Einfüllen und

Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

MSG- Einfüllen

Ausbringen

dO-6 23

dH-6.1 dH-6.2 dH-6.3 dH-6.4

28210

5 Solo Port 423 22 0,3 5,28

dO-7 23

dH-7.1 dH-7.2 dH-7.3 dH-7.4

2829

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-8 36

dH-8.1 dH-8.2 dH-8.3 dH-8.4

1 10 2 17

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-9 33

dH-9.1 dH-9.2 dH-9.3 dH-9.4

2 19 2 10

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dO-10 32

dH-10.1 dH-10.2 dH-10.3 dH-10.4

4 13 3 9

5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/

Aufsattelsprühgerät Reinigung

dO-1 55 dH-1 55 1 Dragone AZ 800 L/1000 L 1 Fahrzeug/ 2 Aufsattelsprühgeräte

dO-2 7 dH-2 7 7 Vicar Turbine 451 300 L 1 Fahrzeug/ 1 Aufsattelsprühgerät

dO-3 40 dH-3 40 8 Dragone AZ 1000 L 1 Fahrzeug/ 1 Aufsattelsprühgerät

a: Die Handschuhe ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 wurden nur beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen.

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47

Tab. 3.7 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonnenen Proben zur Bestimmung der inhalativen Exposition der Arbeitnehmer.

Tätigkeit

Probenbezeichnung Mit-

arbei-ter

Sprühgerät Ausgebrachte

Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80

WG-Suspension [g/L]

verwendete Wirkstoffmenge

[g] Kurzbe-

zeichnung der Tätigkeit

Messpunkt Mess-art

Volu-men-strom [L/min]

Probe-nahme-dauer [min]

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-

Granulats Abfüllung

ip-1 6 p 10 63 5 -- -- -- 16000

io-1 7 o 22,5 m³/h 63 -- -- -- -- 16000

ip-2 6 p 10 39 1 -- -- -- 8000

io-2 7 o 22,5 m³/h 39 -- -- -- -- 8000

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Aus-

bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen

Ausbringen

ip-1 1 p 10 154 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-2 1 p 10 175 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-3 1 p 10 116 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-4 1 p 10 147 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-5 1 p 10 119 2 Dragone AZ 1000 L 400 0,3 96

ip-6 1 p 10 87 3 Dragone AZ 800 L 800 0,3125 200

ip-7 1a p 10 69 (4)* 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-8 1a p 10 127 (3)* 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

ip-9 1a p 10 160 (8)* 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

ip-10 1a p 10 131 (4)* 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

ip-11 1a p 10 109 (2)* 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

ip-12 1a p 10 69 (2)* 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

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48

Tab. 3.7 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung Mit-

arbei-ter

Sprühgerät Ausgebrachte

Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80

WG-Suspension [g/L]

verwendete Wirkstoffmenge

[g] Kurzbe-

zeichnung der Tätigkeit

Messpunkt Mess-art

Volu-men-strom [L/min]

Probe-nahme-dauer [min]

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Aus-

bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen

Ausbringen

ip-13 1a p 10 74 (4)* 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

ip-14 1a p 10 84 (5)* 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

ip-15 1a p 10 104 (6)* 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

ip-16 1a p 10 68 (6)* 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimi-

lin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

io-1 3 o 10 25 -- Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

io-2 3 o 10 109 -- Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

io-3 3 o 10 140 -- Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-1 1 p 10 257 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

ip-2 1 p 10 87 4 Dragone AZ 800 L 800 0,3125 200

io-4 1b o 10 65 1 Dragone AZ 800 L 800 0,3 192

io-5 1b o 10 124 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

io-6 1b o 10 152 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

io-7 1b o 10 127 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

io-8 1b o 10 107 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

io-9 1b o 10 147 2 Dragone AZ 1000 L 1000 0,3 240

io-10 1b o 10 70 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

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49

Tab. 3.7 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung Mit-

arbei-ter

Sprühgerät Ausgebrachte

Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80

WG-Suspension [g/L]

verwendete Wirkstoffmenge

[g] Kurzbe-

zeichnung der Tätigkeit

Messpunkt Mess-art

Volu-men-strom [L/min]

Probe-nahme-dauer [min]

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimi-

lin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

io-11 1b o 10 79 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

io-12 1b o 10 98 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

io-13 1b o 10 62 6 Vicar Turbine 451 300 L 300 0,42 100

Motorsprühgerät An-setzen und Ausbrin-gen der Dimilin® 80

WG-Suspension

MSG Ansetzen

Ausbringen

ip-1 2 p 10 39 2 Solo Port 423 7 0,3 1,68

ip-2 2 p 10 23 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-3 2 p 10 22 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-4 2 p 10 26 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-5 2 p 10 27 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-6 2 p 10 50 5 Solo Port 423 18 0,3 4,32

ip-7 2 p 10 26 5 Solo Port 423 21 0,3 5,04

ip-8 2 p 10 24 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

Motorsprühgerät Ein-füllen und Ausbringen

der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen Ausbringen

ip-1 2 p 10 31 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-2 2 p 10 26 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-3 2 p 10 27 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-4 2 p 10 22 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-5 2 p 10 20 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-6 2 p 10 21 5 Solo Port 423 22 0,3 5,28

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50

Tab. 3.7 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung Mit-

arbei-ter

Sprühgerät Ausgebrachte

Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80

WG-Suspension [g/L]

verwendete Wirkstoffmenge

[g] Kurzbe-

zeichnung der Tätigkeit

Messpunkt Mess-art

Volu-men-strom [L/min]

Probe-nahme-dauer [min]

Motorsprühgerät Ein-füllen und Ausbringen

der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen Ausbringen

ip-7 2 p 10 21 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-8 2 p 10 28 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-9 2 p 10 28 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

ip-10 2 p 10 32 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsat-

telsprühgerät Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsat-

telsprühgerät

Reinigung

ip-1 8 p 10 54 1 Dragone AZ 800 L/1000 L

1 Fahrzeug/ 2 Aufsattelsprühgeräte io-1 9 o 10 53 -- Dragone AZ 800 L/1000 L

io-2 10 o 10 53 -- Dragone AZ 800 L/1000 L

io-3 11 o 10 53 -- Dragone AZ 800 L/1000 L

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsat-

telsprühgerät Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsat-

telsprühgerät

Reinigung

ip-2 8 p 10 7 7 Vicar Turbine 451 300 L

1 Fahrzeug/ 1 Aufsattelsprühgerät io-4 9 o 10 7 -- Vicar Turbine 451 300 L

io-5 10 o 10 7 -- Vicar Turbine 451 300 L

io-6 11 o 10 7 -- Vicar Turbine 451 300 L

ip-3 8 p 10 43 8 Dragone AZ 1000 L

1 Fahrzeug/ 1 Aufsattelsprühgerät io-7 9 o 10 40 -- Dragone AZ

1000 L

io-8 10 o 10 40 -- Dragone AZ 1000 L

io-9 11 o 10 40 -- Dragone AZ 1000 L

* Die in Klammern angegebene Probenahmedauer entspricht der Zeit für die Tätigkeit Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension.

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51

Tab. 3.8 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gesammelten Tyvek®-Planen zur Bestim-mung der dermalen Exposition unbeteiligter Dritter.

Tätigkeit Probenbezeichnung Probe-

nahme-dauer [min]

Mitarbei-ter Sprühgerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Ausgebrachte Wirkstoff-menge [g] Kurzbezeichnung

der Tätigkeit Bystander

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension ASG-Ausbringen

dB-1 17 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

dB-2 15 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

dB-3 15 1 Dragone AZ 800 L 48* 0,3 11,5

dB-4 15 1 Dragone AZ 800 L 48* 0,3 11,5

dB-5 15 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

dB-6 55 3 Dragone AZ 800 L 48* 0,3 11,5

dB-7 29 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

dB-8 15 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

dB-9 15 2 Dragone AZ 1000 L 24* 0,3 5,76

dB-10 15 2 Dragone AZ 1000 L 24* 0,3 5,76

dB-11 15 2 Dragone AZ 1000 L 48* 0,3 11,5

dB-12 16 2 Dragone AZ 1000 L 48* 0,3 11,5

dB-13 16 2 Dragone AZ 1000 L 48* 0,3 11,5

dB-14 15 2 Dragone AZ 1000 L 24* 0,3 5,76

dB-15 15 1 Dragone AZ 800 L 72* 0,3 17,3

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52

Tab 3.8 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Probe-

nahmedau-er

[min]

Mit-arbeiter Sprühgerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Ausgebrachte Wirkstoff-menge [g] Kurzbezeichnung

der Tätigkeit Bystander

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

MSG-Ausbringen

dB-1 30 2 Solo Port 423 7 0,3 1,68

dB-2 52 2 Solo Port 423 48 0,3 11,52

dB-3 16 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dB-4 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

dB-5 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

dB-6 53 5 Solo Port 423 45 0,3 10,8

dB-7 30 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dB-8 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

dB-9 27 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dB-10 24 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dB-11 17 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

dB-12 21 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dB-13 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

dB-14 29 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

dB-15 30 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

* Für das Aufsattelsprühgerät wird angenommen, dass pro Vorbeifahrt 24 l Sprühbrühe in der direkten Umgebung der Messanordnung ausgebracht wurden(für Erläuterungen, siehe Abschnitt 4.2.1). Für das Motorsprühgerät wurde das gesamte während der einzelnen Messung ausgebrachte Volumen der Sprüh-brühe als relevant angenommen.

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53

Tab. 3.9 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gesammelten Proben zur Bestimmung der inhalativen Exposition unbeteiligter Dritter.

Tätigkeit

Probenbezeichnung

Mit-arbeiter

Sprüh-gerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Ausgebrachte Wirkstoff-menge [g] Kurzbezeichnung

der Tätigkeit Mess-punkt

Mess-art

Volumen-strom

[L/min]

Probe-nahme-dauer [min]

Aufsattelsprüh-gerät

Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

ASG-Ausbringen

iB-1 4+5 o 10 17 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

iB-2 4+5 o 10 15 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

iB-3 4+5 o 10 15 1 Dragone AZ 800 L 48* 0,3 11,5*

iB-4 4+5 o 10 15 1 Dragone AZ 800 L 48* 0,3 11,5

iB-5 4+5 o 10 15 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

iB-6 4+5 o 10 55 3 Dragone AZ 800 L 48* 0,3 11,5

iB-7 4+5 o 10 29 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

iB-8 4+5 o 10 15 1 Dragone AZ 800 L 24* 0,3 5,76

iB-9 4+5 o 10 15 2 Dragone AZ 1000 L 24* 0,3 5,76

iB-10 4+5 o 10 15 2 Dragone AZ 1000 L 24* 0,3 5,76

iB-11 4+5 o 10 15 2 Dragone AZ 1000 L 48* 0,3 11,5

iB-12 4+5 o 10 16 2 Dragone AZ 1000 L 48* 0,3 11,5

iB-13 4+5 o 10 16 2 Dragone AZ 1000 L 48* 0,3 11,5

iB-14 4+5 o 10 15 2 Dragone AZ 1000 L 24* 0,3 5,76

iB-15 4+5 o 10 22 1 Dragone AZ 800 L 72* 0,3 17,3

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54

Tab. 3.9 (Fortsetzung)

Tätigkeit

Probenbezeichnung

Mit-arbeiter

Sprüh-gerät

Ausgebrachte Dimilin® 80 WG-Suspension [L]

Konzentration der Dimilin® 80 WG-Suspension [g/L]

Ausgebrachte Wirkstoff-menge [g] Kurzbezeichnung

der Tätigkeit Mess-punkt

Mess-art

Volumen-strom

[L/min]

Probe-nahme-dauer [min]

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-

Suspension

MSG-Ausbringen

iB-1 4+5 o 10 30 2 Solo Port 423 7 0,3 1,68

iB-2 4+5 o 10 54 2 Solo Port 423 48 0,3 11,52

iB-3 4+5 o 10 16 2 Solo Port 423 24 0,3 5,76

iB-4 4+5 o 10 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

iB-5 4+5 o 10 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

iB-6 4+5 o 10 53 5 Solo Port 423 45 0,3 10,8

iB-7 4+5 o 10 30 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

iB-8 4+5 o 10 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

iB-9 4+5 o 10 27 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

iB-10 4+5 o 10 24 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

iB-11 4+5 o 10 17 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

iB-12 4+5 o 10 21 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

iB-13 4+5 o 10 15 5 Solo Port 423 12 0,3 2,88

iB-14 4+5 o 10 29 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

iB-15 4+5 o 10 30 5 Solo Port 423 24 0,3 5,76

* Annahmen für die Berechnung siehe Abschnitt 4.2.1.

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55

4 Ergebnisse

In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der dermalen sowie der inhalativen Diflubenzuronbelastung von Arbeitnehmern und unbeteiligten Dritten bei der Be-kämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen dargestellt.

Eine ausführliche Darstellung der zur Erfassung der dermalen und inhalativen Expo-sition gewonnenen Proben unter Angabe von Probenbezeichnung, Jahr, Firma, Mit-arbeiter, Sprühgerät, Probenahmedauer sowie ausgebrachter Wirkstoffmenge erfolgte bereits in Abschnitt 3.5.2 in den Tab. 3.6 bis Tab. 3.9. Die allgemeine Vorge-hensweise der Beschäftigten ist in Abschnitt 3.2 beschrieben, Besonderheiten wäh-rend der Probenahme bei der detaillierten Beschreibung der einzelnen Messungen im Anhang 1. Detailliertere Informationen zur Probenahme für die unbeteiligten Drit-ten sind in Anhang 2 Unbeteiligte Dritte: Beschreibung der Anwendungssituati-onen aufgeführt.

4.1 Arbeitnehmer

4.1.1 Dermale Exposition

4.1.1.1 Exposition des Körpers: Overalls

In Tab. 4.1 ist die absolute Diflubenzuronmenge auf den Overalls - aufgeschlüsselt nach den einzelnen Overallsegmenten - dargestellt, wobei die Overalls entsprechend Tab. 3.6 gruppiert sind. Bei der Darstellung in Tab. 4.2 ist die Diflubenzuronbelastung der Overalls auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge gemäß Tab. 3.6 bezogen worden und die Ergebnisse sind in mg/kg aufgeführt. Ein Bezug auf die ausgebrachte Wirk-stoffmenge war im Tätigkeitsbereich Reinigungsarbeiten allerdings nicht möglich. Daher wurde die Diflubenzuronbelastung der drei zu diesem Tätigkeitsbereich gehö-renden Overalls auf die Tätigkeitsdauer der Reinigung bezogen und in mg/min ange-geben.

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56

Tab. 4.1 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): absolute Diflubenzuronmenge [µg].

Tätigkeit Proben-bezeichnung (Overall)

Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats

Abfüllung dO-1 1130 3980 934 361 203 95,6 3010 5090 387 274 136 92,5 236 79,6 67,9 79,3 51,7 48,5 769 383 422 17800

dO-2 479 880 300 199 126 45,7 855 1430 140 276 39,9 29,1 23,7 42,3 26,4 24,3 26,0 25,7 350 122 336 5770

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen

dO-1 42,1 120 4,71 7,58 5,69 6,72 12,2 82,2 27,8 496 30,5 6,43 36,2 5,86 3,51 3,32 15,0 6,30 16,2 18,8 15,5 962

dO-2 45,7 110 3,95 5,68 3,74 6,70 5,26 95,9 9,20 85,0 9,30 4,42 27,1 6,32 3,38 3,36 2,72 2,84 13,9 24,8 53,7 523

dO-3 275 1070 84,4 162 10,6 69,6 50,2 885 32,9 356 208 9,85 54,5 21,5 8,18 7,16 10,0 4,59 98,5 78,8 14,8 3510

dO-4 659 1080 102 445 6,88 42,5 74,7 1180 27,9 452 233 21,4 27,4 21,1 7,92 4,93 5,55 7,31 214 147 23,5 4780

dO-5 170 370 43,1 64,8 28,4 31,7 32,9 91,4 36,8 285 125 35,7 31,8 11,9 10,4 6,88 6,25 6,54 80,8 64,9 16,7 1550

dO-6 114 377 20,0 133 18,4 22,6 39,3 195 49,9 110 32,8 12,7 41,1 11,0 4,51 3,28 3,77 3,05 60,7 44,9 113 1410

dO-7 1,66 1,84 0,292 0,225 0,317 0,214 1,65 1,95 0,978 1,20 0,150 0,224 0,187 0,067 0,322 0,307 0,222 0,221 0,521 0,295 0,505 13,3

dO-8 36,6 154 4,58 49,1 25,1 4,59 16,7 61,7 14,1 90,7 61,4 59,1 48,2 8,29 57,5 132 34,2 15,7 34,1 42,7 6,69 957

dO-9 20,3 165 12,9 46,0 2,21 3,10 17,3 85,7 51,1 51,2 39,6 46,8 50,7 12,1 5,60 37,6 62,6 46,9 15,1 148 9,06 929

dO-10 10,7 89,4 1,13 3,73 1,68 1,92 3,47 9,43 4,90 59,2 9,69 30,3 19,8 4,71 11,6 20,2 17,1 8,85 14,3 66,5 4,28 393

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-1 38,6 358 6,14 1,69 10,0 30,2 6,50 7,34 14,0 53,4 29,8 26,0 242 39,7 35,7 74,6 247 93,6 28,8 55,6 14,3 1410

dO-2 4,17 8,73 1,07 4,48 0,363 0,354 0,893 14,0 1,09 0,710 15,7 0,723 2,79 0,419 1,00 0,961 3,46 3,18 10,3 0,767 8,23 83,4

dO-3 4,89 23,6 8,60 2,05 1,95 2,56 2,85 2,65 1,39 2,94 15,3 3,64 11,4 6,74 6,04 2,08 13,7 2,61 10,4 24,1 2,41 152

dO-4 369 113 12,8 11,2 8,47 20,9 56,8 60,4 23,6 98,2 99,8 30,4 100 20,6 3,46 6,56 6,52 9,57 32,0 79,3 11,3 1170

dO-5 161 622 35,5 137 50,9 25,1 41,5 378 21,3 110 126 30,2 78,9 29,2 7,72 9,31 5,55 6,79 285 177 26,3 2360

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57

Tab. 4.1 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung (Overall)

Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-6 47,5 169 43,5 52,0 15,0 16,5 31,5 44,2 16,1 8,38 82,5 31,2 20,3 30,0 41,1 23,2 39,1 54,3 300 497 92,2 1650

dO-7 240 247 55,3 93,4 37,9 36,5 64,8 207 39,7 119 78,2 29,3 38,0 23,9 5,42 8,06 10,3 6,61 113 149 10,7 1610

dO-8 282 774 48,4 70,4 24,9 71,0 59,6 132 117 145 241 54,9 211 51,7 14,9 10,7 18,4 9,16 69,1 167 79,9 2650

dO-9 4,58 18,3 1,10 0,688 3,28 5,07 1,32 3,50 0,944 6,11 6,90 64,2 14,3 16,4 97,2 595 103 26,9 8,78 3,61 1,06 981

dO-10 14,4 32,4 0,197 0,667 4,12 176 1,64 3,50 5,08 47,7 2,87 15,8 5,52 6,84 65,1 124 34,0 14,3 19,0 5,76 1,75 581

dO-11 3,23 17,8 1,01 4,09 0,935 3,94 1,82 9,36 2,22 3,87 6,93 26,9 4,69 6,93 55,3 182 23,7 7,98 4,82 6,05 2,37 376

dO-12 2,76 18,8 0,405 0,687 0,378 0,485 0,256 1,21 0,557 0,301 7,85 25,2 15,1 8,32 19,1 63,0 20,3 7,77 30,9 233 1,38 458

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen Ausbringen

dO-1 55,5 322 181 18,7 40,1 14,1 19,8 293 51,0 60,2 100 6,41 22,6 5,19 12,0 6,99 6,30 6,30 32,7 13,6 13,2 1280

dO-2 50,7 566 8,82 7,61 4,37 36,7 16,9 202 22,8 82,5 35,7 8,10 38,6 12,2 21,0 16,6 14,6 11,0 33,0 30,1 12,2 1230

dO-3 66,0 464 13,5 33,3 25,9 31,5 67,3 340 104 197 199 43,7 160 31,6 27,1 13,2 26,4 20,0 99,7 75,4 27,9 2070

dO-4 62,4 395 7,41 18,4 61,8 72,0 17,5 87,1 19,9 136 131 28,3 81,7 27,7 9,76 17,2 29,9 26,1 80,3 82,0 28,5 1420

dO-5 818 2490 194 245 70,8 237 130 686 144 706 254 142 418 56,8 28,7 32,9 43,2 34,2 168 157 128 7190

dO-6 55,7 69,4 12,1 32,8 11,0 6,00 31,3 35,5 16,6 17,2 6,77 7,50 3,96 3,95 2,83 3,73 5,14 12,4 9,07 7,31 23,1 373

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen Ausbringen

dO-1 3550 1270 942 392 456 210 193 127 225 120 417 265 321 201 330 184 301 193 2390 1770 763 14620

dO-2 1660 1160 526 73,1 704 72,5 355 155 538 144 461 155 567 166 226 171 192 153 1290 311 1430 10500

dO-3 2310 2290 499 272 762 108 379 497 510 179 1420 395 943 311 389 288 355 336 2430 645 1940 17270

dO-4 3140 2360 1150 202 861 178 754 188 806 397 992 759 1160 680 496 366 404 346 2274 1360 2240 21110

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58

Tab. 4.1 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung (Overall)

Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen Ausbringen

dO-5 1640 4400 511 211 737 881 355 143 681 255 4530 3850 4140 6960 1870 2360 3690 5030 16700 7130 1760 67850

dO-6 1040 1440 463 262 367 104 285 389 229 291 465 350 336 449 284 173 224 490 2240 1430 914 12220

dO-7 603 560 211 211 69,4 38,0 217 168 58,8 40,7 137 33,6 93,1 25,0 41,2 35,3 46,0 35,4 559 266 345 3790

dO-8 811 378 81,1 78,9 61,9 41,0 81,7 116 66,2 39,7 67,0 107 166 406 62,5 442 221 207 1590 731 273 6030

Motor-sprühgerät Einfüllen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen Ausbringen

dO-1 316 317 109 82,8 86,5 31,3 67,2 80,4 78,3 29,1 99,0 43,1 89,6 57,9 70,7 50,1 88,8 55,3 441 187 268 2650

dO-2 507 876 249 130 261 31,1 191 122 246 62,3 320 67,6 267 123 111 62,1 129 104 994 597 632 6080

dO-3 164 222 93,6 24,2 87,4 17,7 75,8 40,3 83,0 17,1 184 44,2 75,1 61,2 97,0 56,7 65,9 89,9 229 346 202 2280

dO-4 99,3 152 44,0 42,9 46,2 17,3 65,3 25,0 33,2 42,1 63,4 21,8 35,1 41,4 30,4 26,0 33,0 60,3 217 184 112 1390

dO-5 849 1010 218 124 67,5 92,1 298 1630 79,1 939 600 106 226 64,7 15,1 15,4 14,4 16,9 297 215 745 7620

dO-6 110 151 46,1 13,3 54,8 16,7 37,4 15,9 42,1 16,5 55,8 25,0 65,8 15,7 33,2 17,2 29,8 17,5 264 192 160 1380

dO-7 92,0 153 27,5 19,0 18,1 12,3 18,4 23,3 18,1 9,09 36,0 12,8 42,8 11,4 10,9 10,4 10,6 7,54 200 136 89,1 958

dO-8 855 530 186 92,4 452 128 54,7 273 210 141 162 47,3 86,9 35,4 39,3 28,3 30,6 24,3 307 164 112 3960

dO-9 409 449 103 116 105 33,1 38,1 58,9 40,7 43,0 140 93,1 95,6 380 57,1 95,1 77,0 283 1190 689 570 5060

dO-10 259 325 92,5 53,5 124 41,7 36,7 38,3 42,7 27,7 92,7 85,3 46,3 16,8 24,9 26,9 30,3 20,8 236 173 76,8 1870

Reinigungs-arbeiten Fahrzeug/ Aufsattel-sprühgerät

Reinigung

dO-1 1040 8070 1660 649 877 1150 1550 942 1140 2930 1260 1170 3960 1280 683 713 2180 776 1590 1250 1240 36120

dO-2 29,7 175 6,37 4,77 30,8 8,50 6,05 7,74 35,9 20,3 40,5 31,0 96,7 28,7 15,4 22,8 77,6 22,7 35,3 29,2 34,8 760

dO-3 440 2150 43,1 41,0 474 294 514 336 1220 868 401 82,1 1100 187 623 328 981 579 834 162 119 11770

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59

Tab. 4.2 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. - bei den Reini-gungsarbeiten - auf die Tätigkeitsdauer bezogene Exposition gegenüber Diflubenzuron [mg/kg bzw. mg/min].

Tätigkeit Proben-bezeichnung (Overall)

Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats

Abfüllung dO-1 0,071 0,249 0,058 0,023 0,013 0,006 0,188 0,318 0,024 0,017 0,009 0,006 0,015 0,005 0,004 0,005 0,003 0,003 0,048 0,024 0,026 1,11

dO-2 0,060 0,110 0,037 0,025 0,016 0,006 0,107 0,178 0,018 0,035 0,005 0,004 0,003 0,005 0,003 0,003 0,003 0,003 0,044 0,015 0,042 0,722

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen

dO-1 0,219 0,623 0,025 0,039 0,030 0,035 0,063 0,428 0,145 2,58 0,159 0,033 0,188 0,031 0,018 0,017 0,078 0,033 0,084 0,098 0,081 5,01

dO-2 0,191 0,460 0,016 0,024 0,016 0,028 0,022 0,400 0,038 0,354 0,039 0,018 0,113 0,026 0,014 0,014 0,011 0,012 0,058 0,103 0,224 2,18

dO-3 1,15 4,47 0,352 0,675 0,044 0,290 0,209 3,69 0,137 1,48 0,866 0,041 0,227 0,090 0,034 0,030 0,042 0,019 0,411 0,328 0,061 14,6

dO-4 2,75 4,51 0,425 1,85 0,029 0,177 0,311 4,90 0,116 1,88 0,970 0,089 0,114 0,088 0,033 0,021 0,023 0,030 0,893 0,613 0,098 19,9

dO-5 0,710 1,54 0,179 0,270 0,118 0,132 0,137 0,381 0,153 1,19 0,520 0,149 0,133 0,050 0,043 0,029 0,026 0,027 0,336 0,271 0,069 6,46

dO-6 0,474 1,57 0,083 0,553 0,077 0,094 0,164 0,812 0,208 0,460 0,137 0,053 0,171 0,046 0,019 0,014 0,016 0,013 0,253 0,187 0,470 5,87

dO-7 0,017 0,018 0,003 0,002 0,003 0,002 0,017 0,019 0,010 0,012 0,002 0,002 0,002 0,001 0,003 0,003 0,002 0,002 0,005 0,003 0,005 0,133

dO-8 0,366 1,54 0,046 0,491 0,251 0,046 0,167 0,617 0,141 0,907 0,614 0,591 0,482 0,083 0,575 1,32 0,342 0,157 0,341 0,427 0,067 9,57

dO-9 0,203 1,65 0,129 0,460 0,022 0,031 0,173 0,857 0,511 0,512 0,396 0,468 0,507 0,121 0,056 0,376 0,626 0,469 0,151 1,48 0,091 9,29

dO-10 0,107 0,894 0,011 0,037 0,017 0,019 0,035 0,094 0,049 0,592 0,097 0,303 0,198 0,047 0,116 0,202 0,171 0,089 0,143 0,665 0,043 3,93

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-1 0,201 1,87 0,032 0,009 0,052 0,157 0,034 0,038 0,073 0,278 0,155 0,135 1,26 0,207 0,186 0,388 1,29 0,487 0,150 0,290 0,075 7,36

dO-2 0,021 0,044 0,005 0,022 0,002 0,002 0,004 0,070 0,005 0,004 0,078 0,004 0,014 0,002 0,005 0,005 0,017 0,016 0,052 0,004 0,041 0,417

dO-3 0,025 0,123 0,045 0,011 0,010 0,013 0,015 0,014 0,007 0,015 0,080 0,019 0,060 0,035 0,031 0,011 0,071 0,014 0,054 0,125 0,013 0,791

dO-4 1,54 0,469 0,053 0,047 0,035 0,087 0,237 0,252 0,098 0,409 0,416 0,127 0,417 0,086 0,014 0,027 0,027 0,040 0,133 0,330 0,047 4,89

dO-5 0,672 2,59 0,148 0,570 0,212 0,105 0,173 1,58 0,089 0,456 0,525 0,126 0,329 0,122 0,032 0,039 0,023 0,028 1,19 0,739 0,110 9,85

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60

Tab. 4.2 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung (Overall)

Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-6 0,198 0,705 0,181 0,217 0,063 0,069 0,131 0,184 0,067 0,035 0,344 0,130 0,084 0,125 0,171 0,097 0,163 0,226 1,25 2,07 0,384 6,89

dO-7 1,00 1,03 0,230 0,389 0,158 0,152 0,270 0,862 0,165 0,497 0,326 0,122 0,158 0,100 0,023 0,034 0,043 0,028 0,472 0,620 0,045 6,72

dO-8 1,17 3,23 0,201 0,293 0,104 0,296 0,248 0,549 0,486 0,603 1,00 0,229 0,877 0,216 0,062 0,045 0,076 0,038 0,288 0,697 0,333 11,0

dO-9 0,046 0,183 0,011 0,007 0,033 0,051 0,013 0,035 0,009 0,061 0,069 0,642 0,143 0,164 0,972 5,95 1,03 0,269 0,088 0,036 0,011 9,81

dO-10 0,144 0,324 0,002 0,007 0,041 1,76 0,016 0,035 0,051 0,477 0,029 0,158 0,055 0,068 0,651 1,24 0,340 0,143 0,190 0,058 0,018 5,81

dO-11 0,032 0,178 0,010 0,041 0,009 0,039 0,018 0,094 0,022 0,039 0,069 0,269 0,047 0,069 0,553 1,82 0,237 0,080 0,048 0,061 0,024 3,76

dO-12 0,028 0,188 0,004 0,007 0,004 0,005 0,003 0,012 0,006 0,003 0,079 0,252 0,151 0,083 0,191 0,630 0,203 0,078 0,309 2,33 0,014 4,58

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen Ausbringen

dO-1 0,289 1,67 0,941 0,097 0,209 0,073 0,103 1,53 0,265 0,314 0,521 0,033 0,118 0,027 0,063 0,036 0,033 0,033 0,170 0,071 0,069 6,67

dO-2 0,264 2,95 0,046 0,040 0,023 0,191 0,088 1,05 0,119 0,430 0,186 0,042 0,201 0,064 0,109 0,086 0,076 0,057 0,172 0,157 0,064 6,42

dO-3 0,344 2,42 0,070 0,174 0,135 0,164 0,351 1,77 0,543 1,03 1,04 0,227 0,835 0,164 0,141 0,069 0,137 0,104 0,519 0,393 0,145 10,8

dO-4 0,325 2,06 0,039 0,096 0,322 0,375 0,091 0,454 0,104 0,709 0,683 0,147 0,425 0,144 0,051 0,090 0,155 0,136 0,418 0,427 0,148 7,40

dO-5 8,52 26,0 2,02 2,56 0,737 2,47 1,36 7,14 1,50 7,36 2,65 1,48 4,35 0,592 0,299 0,342 0,450 0,356 1,75 1,64 1,33 74,9

dO-6 0,278 0,347 0,060 0,164 0,055 0,030 0,156 0,177 0,083 0,086 0,034 0,038 0,020 0,020 0,014 0,019 0,026 0,062 0,045 0,037 0,116 1,87

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen Ausbringen

dO-1 2110 756 561 234 271 125 115 75,8 134 71,7 248 158 191 120 196 109 179 115 1420 1050 454 8700

dO-2 288 201 91,3 12,7 122 12,6 61,7 26,9 93,5 25,0 80,0 26,9 98,5 28,8 39,2 29,7 33,3 26,5 224 53,9 248 1820

dO-3 402 398 86,6 47,3 132 18,8 65,8 86,3 88,6 31,1 247 68,5 164 54,0 67,6 50,0 61,6 58,3 422 112 337 3000

dO-4 545 410 199 35,1 149 30,9 131 32,7 140 68,9 172 132 201 118 86,1 63,6 70,1 60,1 395 236 389 3660

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61

Tab. 4.2 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung (Overall)

Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen Ausbringen

dO-5 285 764 88,7 36,7 128 153 61,7 24,8 118 44,3 787 669 718 1210 325 410 640 874 2900 1240 305 11800

dO-6 240 334 107 60,7 84,9 24,0 65,9 90,0 53,0 67,3 108 81,1 77,8 104 65,7 40,0 52,0 114 518 332 212 2830

dO-7 120 111 41,9 41,9 13,8 7,54 43,1 33,3 11,7 8,07 27,1 6,67 18,5 4,96 8,17 7,00 9,12 7,02 111 52,9 68,5 753

dO-8 141 65,7 14,1 13,7 10,8 7,11 14,2 20,2 11,5 6,89 11,6 18,6 28,9 70,5 10,9 76,7 38,4 35,9 277 127 47,4 1050

Motor-sprühgerät Einfüllen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen Ausbringen

dO-1 54,8 55,0 18,9 14,4 15,0 5,43 11,7 14,0 13,6 5,05 17,2 7,49 15,6 10,1 12,3 8,69 15,4 9,60 76,5 32,5 46,5 460

dO-2 88,1 152 43,3 22,6 45,3 5,39 33,2 21,1 42,7 10,8 55,5 11,7 46,3 21,3 19,3 10,8 22,3 18,1 173 104 110 1060

dO-3 28,4 38,6 16,2 4,20 15,2 3,07 13,2 7,00 14,4 2,97 31,9 7,68 13,0 10,6 16,8 9,84 11,4 15,6 39,8 60,0 35,1 395

dO-4 17,2 26,4 7,64 7,45 8,02 3,00 11,3 4,34 5,76 7,30 11,0 3,79 6,09 7,20 5,28 4,51 5,73 10,5 37,7 32,0 19,4 242

dO-5 147 175 37,8 21,5 11,7 16,0 51,7 283 13,7 163 104 18,4 39,2 11,2 2,61 2,67 2,50 2,94 51,5 37,3 129 1320

dO-6 20,8 28,5 8,73 2,52 10,4 3,15 7,09 3,02 7,98 3,13 10,6 4,73 12,5 2,97 6,29 3,25 5,65 3,31 50,0 36,5 30,2 261

dO-7 16,0 26,5 4,78 3,30 3,14 2,13 3,20 4,04 3,14 1,58 6,24 2,23 7,43 1,98 1,89 1,81 1,85 1,31 34,7 23,6 15,5 166

dO-8 148 91,9 32,3 16,0 78,4 22,2 9,50 47,3 36,4 24,4 28,1 8,21 15,1 6,15 6,83 4,91 5,31 4,22 53,4 28,4 19,5 687

dO-9 71,0 78,0 17,9 20,1 18,2 5,74 6,62 10,2 7,06 7,46 24,3 16,2 16,6 66,0 9,91 16,5 13,4 49,1 206 120 99,0 879

dO-10 44,9 56,5 16,1 9,29 21,5 7,24 6,36 6,66 7,41 4,81 16,1 14,8 8,03 2,91 4,33 4,67 5,25 3,60 41,0 30,1 13,3 325

Reinigungs-arbeiten Fahrzeug/ Aufsattel-sprühgerät

Reinigung*

dO-1* 0,019 0,147 0,030 0,012 0,016 0,021 0,028 0,017 0,021 0,053 0,023 0,021 0,072 0,023 0,012 0,013 0,040 0,014 0,029 0,023 0,023 0,657*

dO-2* 0,004 0,025 0,001 0,001 0,004 0,001 0,001 0,001 0,005 0,003 0,006 0,004 0,014 0,004 0,002 0,003 0,011 0,003 0,005 0,004 0,005 0,109*

dO-3* 0,011 0,054 0,001 0,001 0,012 0,007 0,013 0,008 0,030 0,022 0,010 0,002 0,028 0,005 0,016 0,008 0,025 0,014 0,021 0,004 0,003 0,294*

* die Werte sind auf die Tätigkeitsdauer bezogen [mg/min].

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Die auf die gehandhabte Wirkstoffmenge bezogenen Expositionshöhen in Tab. 4.2, die in Tab. 4.3 in einer Übersicht dargestellt sind, zeigen deutliche Unterschiede zwi-schen den verschiedenen Tätigkeiten. So liegt der Medianwert bei der Dimilin® 80 WG-Abfüllung unter 1 mg/kg, bei Arbeiten mit dem Aufsattelsprühgerät im einstelli-gen mg/kg-Bereich und bei Arbeiten mit dem Motorsprühgerät im drei- bis vierstelli-gen mg/kg-Bereich. Für die Bewertung dieser Daten ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei den verschiedenen Tätigkeiten sehr unterschiedliche Wirkstoffmengen ge-handhabt werden (siehe Tab. 3.6) und auch die Häufigkeit der einzelnen Tätigkeiten variiert. Die Unterschiede zwischen den in Tab. 4.3 gezeigten Expositionshöhen rela-tivieren sich daher bei der Bewertung teilweise. Beispielsweise erscheint die auf die gehandhabte Wirkstoffmenge bezogene Belastung bei der Tätigkeit „Abfüllung“ klein, jedoch werden bei dieser Tätigkeit innerhalb kurzer Zeit große Wirkstoffmengen ge-handhabt, so dass absolut recht hohe Expositionen auftreten. Andererseits findet das Abfüllen nicht, wie z. B. die Anwendung des Motorsprühgerätes, mehrmals täglich statt, sondern typischerweise nur einmalig zum Beginn der Saison.

Tab. 4.3 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): Datenzusammen-stellung der auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. - bei den Reinigungsarbeiten - auf die Tätigkeitsdauer bezogenen Exposition gegenüber Diflubenzuron [mg/kg bzw. mg/min].

Tätigkeit Minimum Median 75. Perzentil

95. Perzentil Maximum

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats (n=2)

0,722 - - - 1,11

Aufsattelsprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=10)

0,133 6,17 9,50 17,5 19,9

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=12)

0,417 6,27 7,97 10,4 11,0

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=16)

1,87 10,4 15,8 38,8 74,9

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=8)

753 2910 4920 10700 11800

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=10)

166 427 831 1200 1320

Motorsprühgerät Ansetzen/ Einfüllen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=18)

166 963 2580 9160 11800

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät (n=3)

0,109* 0,294* - - 0,657*

* die gekennzeichneten Werte sind auf die Tätigkeitsdauer bezogen [mg/min].

Die nach Ausbringungsart und Tätigkeit gruppierte Exposition ist für das Aufsat-telsprühgerät in Abb. 4.1 und für das Motorsprühgerät in Abb. 4.2 als Box-Plots dar-

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gestellt. In der Abb. 4.1 sind im Datensatz zu „Ansetzen und Ausbringen“ auch Daten enthalten, die bei den einzelnen Tätigkeiten fehlen, da teilweise beide Tätigkeiten zusammen gemessen wurden.

Beim Aufsattelsprühgerät zeigt sich an den Medianwerten deutlich, dass bei dieser Ausbringungsart das Ansetzen und das Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension zu einer ähnlich hohen Belastung der Overalls führen. Dass es beim Aufsattelsprüh-gerät im Einzelfall auch zu einer erheblich höheren dermalen Exposition kommen kann zeigt Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5, der mit einer Belastung von 74,9 mg/kg deutlich über der Belastung der übrigen Overalls dieses Tätigkeitsberei-ches liegt. Der hohe Messwert kann damit erklärt werden, dass der Beschäftigte während der Dimilin® 80 WG-Ausbringung aus dem Fahrzeug ausstieg, um mit einer Radfahrerin zu reden, die durch die Sprühwolke gefahren war. Der Beschäftigte stand während dieser Zeit im soeben ausgebrachten Sprühnebel.

Abb. 4.1 Exposition der Arbeitnehmer (Overalls) bezogen auf die ausgebrach-te Wirkstoffmenge nach Arbeiten mit dem Aufsattelsprühgerät.

Abb. 4.2 Exposition der Arbeitnehmer (Overalls) bezogen auf die ausgebrach-te Wirkstoffmenge nach Arbeiten mit dem Motorsprühgerät.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Ansetzen der Dimilinsuspension(n=10)

Ausbringen der Dimilinsuspension(n=12)

Ansetzen und Ausbringen derDimilinsuspension (n=16)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

Ansetzen und Ausbringen derDimilinsuspension (n=8)

Einfüllen und Ausbringen derDimilinsuspension (n=10)

Ansetzen bzw. Einfüllen undAusbringen der Dimilinsuspension

(n=18)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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Die höchste Exposition ließ sich auf den Overalls nachweisen, die beim Ansetzen und Ausbringen bzw. beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Motorsprühgerät getragen wurden. Die Box-Plot-Darstellung in Abb. 4.2 deutet darauf hin, dass das Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit anschließender Ausbringung zu deutlich höherer Belastung auf den Overalls führt als das Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit anschließender Ausbringung. Bei näherer Analy-se wird jedoch deutlich, dass der Unterschied in der Belastung z. T. auch auf indivi-duellen Unterschieden zwischen den Beschäftigten beruhen kann (Abb. 4.3). Abb. 4.3 lässt erkennen, dass die Tätigkeit Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension vor allem von dem Beschäftigten #2 ausgeführt wurde, während die Tätigkeit Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension ausschließlich vom Beschäftigten #5 ausgeführt wurde. Eine tätigkeitsbezogene Komponente in der Exposition ist zwar auch dann noch erkennbar, wenn nur die Daten für den Beschäf-tigten #5 betrachtet werden, sie ist aber weniger ausgeprägt als bei Einbezug des vollständigen Datensatzes beider Mitarbeiter. Die tendenziell höhere Exposition beim Ansetzen im Gegensatz zum Einfüllen wird vor allem bei den Daten für die Hand-schuhe deutlich, was aufgrund der Art der Tätigkeit auch zu erwarten wäre, denn es sind vor allem die Hände, die beim Ansetzen (gegenüber dem Granulat), aber auch beim Einfüllen (gegenüber der Sprühbrühe) exponiert sind. Andererseits zeigt sich im weiter hinten in diesem Abschnitt diskutierten Expositi-onsmuster (Abb 4.9), dass die Exposition auf dem Körper vor allem „von oben“ kommt, was hier nur mit dem Sprühvorgang und da vor allem der Sprührichtung er-klärt werden kann. Der Vergleich der beiden Beschäftigten zeigt hier, dass dieses charakteristische Expositionsmuster beim Beschäftigten #2 stärker ausgeprägt ist als beim Beschäftigten #5. Das unterschiedliche Expositionsmuster kann daher auch mit der individuellen Arbeitsweise erklärt werden; vermutlich sprüht der Beschäftigte #2 mehr senkrecht nach oben als der Beschäftigte #5.

Abb. 4.3 Individuelle Unterschiede zwischen den Arbeitnehmern nach Arbeiten mit dem Motorsprühgerät. Dargestellt ist die Exposition nach „Anset-zen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension“ sowie nach „Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension“.

0

1000

2000

3000

4000

50008000

9000

10000

11000

12000

8000

9000

10000

0

1000

2000

3000

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

700013000

14000

15000

16000

17000

18000

19000

×Beschäftigter #2

Ansetzen Einfüllen Ansetzen Einfüllen Ansetzen Einfüllen

Overalls Handschuhe gesamt

Beschäftigter #5

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Die Exposition bei der Reinigung der Fahrzeuge und Aufsattelsprühgeräte beträgt im Median 0,294 mg/min (Bereich 0,109-0,657 mg/min; n=3) und lässt sich wegen des Bezugs auf die Tätigkeitsdauer nicht direkt mit den übrigen Ergebnissen vergleichen.

Um Expositionsmuster auf den Overalls zu erkennen, wurde die Diflubenzuronmen-gen der einzelnen Overallsegmente auf die gesamte Exposition des entsprechenden Overalls bezogen. Die so errechnete prozentuale Verteilung auf den einzelnen Over-allsegmenten ist in Tab. 4.4 dargestellt. Um Muster deutlicher hervorzuheben, wur-den die Werte farblich gekennzeichnet. Für die einzelnen Tätigkeitsbereiche (Abfüllung, Arbeiten mit dem Aufsattelsprühgerät, Arbeiten mit dem Motorsprühgerät bzw. Reinigungsarbeiten), wurden die niedrigsten Belastungen grün, mittlere Belas-tungen gelb und die höchsten Belastungen rot markiert, wobei die Farbübergänge fließend sind. Durch diese Darstellung werden Unterschiede zwischen den einzelnen Vorgängen und dabei ggf. auftretende singuläre Ereignisse, aber auch mögliche Un-terschiede zwischen den Tätigkeiten, den Beschäftigten und den Firmen leicht er-kennbar.

Bei der Betrachtung dieser Daten ist zu beachten, dass die Segmente unterschiedli-che Größen haben, so dass bei gleichmäßiger Belastung größere Segmente wie Bauch, Brust und Rücken hier stärker hervortreten. Daher wurden in Tab. 4.5 die auf den einzelnen Segmenten gefundenen Diflubenzuronmengen durch die Fläche des entsprechenden Segments sowie durch die verwendete Wirkstoffmenge bzw. bei den Reinigungsarbeiten durch die Tätigkeitsdauer geteilt, um normierte und besser ver-gleichbare Werte in den Einheiten ng/(g × cm²) bzw. ng/(min × cm²) zu erhalten. Die-se in Tab. 4.5 dargestellten Werten wurde analog zu den Daten in Tab. 4.4 farblich gekennzeichnet. Durch die Normierung können die einzelnen Tätigkeitsbereiche (Ab-füllung, Arbeiten mit dem Aufsattelsprühgerät, Arbeiten mit dem Motorsprühgerät bzw. Reinigungsarbeiten) außerdem leicht zusammengefasst und graphisch darge-stellt werden. Hierzu wurde zunächst für jeden Anzug aus den in Tab. 4.5 aufgeführ-ten Werten das prozentuale Verhältnis jedes Einzelsegments zum jeweiligen Maximalwert berechnet. Für jedes Segment wurde dann aus den berechneten Ver-hältnissen ein Mittelwert über alle Overalls gebildet, die der jeweiligen Tätigkeit zu-geordnet wurden. Aus diesen Mittelwerten wurden dann analog zu den Tabellen 4.4 und 4.5 farbliche Abstufungen der für die einzelnen Segmente erzeugt, die für die graphische Darstellung der entsprechenden Körperpartien verwendet wurden (Abb. 4.4 bis Abb. 4.6, Abb. 4.9 sowie Abb. 4.11 und Abb. 4.12). Dadurch können die Ex-positionsmuster der einzelnen Körperpartien gut verglichen und expositionsschwer-punkte hervorgehoben werden. Beim Vergleich verschiedener Tätigkeiten ist jedoch zu beachten, dass die Farben aufgrund der vorgenommenen Umrechnungen unter-schiedliche Expositionshöhen repräsentieren, so dass ein Vergleich absoluter Expo-sitionshöhen zwischen den Tätigkeiten auf dieser Ebene nicht mehr möglich ist.

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Tab. 4.4 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): prozentuale Diflubenzuronmenge auf den einzelnen Segmenten [%]. Für die einzelnen Tätigkeiten wurden die niedrigsten Belastungen grün, mittlere Belastungen gelb und die höchsten Belastungen rot markiert, wobei die Farbübergänge fließend sind.

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Expositionshöhe auf den Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats

Abfüllung dO-1 6,36 22,3 5,24 2,03 1,14 0,536 16,9 28,5 2,17 1,54 0,765 0,519 1,32 0,446 0,381 0,445 0,290 0,272 4,31 2,15 2,37 100

dO-2 8,30 15,2 5,19 3,45 2,18 0,792 14,8 24,7 2,43 4,79 0,690 0,504 0,410 0,732 0,458 0,421 0,450 0,445 6,07 2,11 5,83 100

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen

dO-1 4,37 12,4 0,490 0,788 0,591 0,699 1,26 8,54 2,89 51,6 3,17 0,668 3,76 0,609 0,365 0,345 1,56 0,655 1,68 1,95 1,61 100

dO-2 8,74 21,1 0,755 1,09 0,715 1,28 1,01 18,3 1,76 16,2 1,78 0,844 5,19 1,21 0,647 0,643 0,519 0,543 2,65 4,74 10,2 100

dO-3 7,83 30,5 2,40 4,61 0,301 1,98 1,43 25,2 0,937 10,1 5,91 0,280 1,55 0,613 0,233 0,204 0,284 0,131 2,80 2,24 0,420 100

dO-4 13,8 22,6 2,13 9,31 0,144 0,889 1,56 24,6 0,583 9,45 4,87 0,448 0,573 0,441 0,166 0,103 0,116 0,153 4,48 3,08 0,492 100

dO-5 11,0 23,9 2,78 4,18 1,83 2,04 2,12 5,89 2,37 18,4 8,05 2,30 2,05 0,769 0,670 0,443 0,403 0,422 5,21 4,19 1,08 100

dO-6 8,08 26,7 1,42 9,42 1,30 1,61 2,79 13,8 3,54 7,83 2,33 0,902 2,92 0,779 0,320 0,233 0,267 0,216 4,31 3,19 8,01 100

dO-7 12,4 13,8 2,19 1,69 2,38 1,61 12,4 14,6 7,33 8,99 1,12 1,68 1,40 0,504 2,41 2,30 1,66 1,66 3,90 2,21 3,79 100

dO-8 3,82 16,1 0,479 5,13 2,62 0,479 1,74 6,45 1,47 9,48 6,42 6,18 5,04 0,867 6,01 13,8 3,57 1,64 3,56 4,46 0,699 100

dO-9 2,18 17,8 1,38 4,95 0,238 0,333 1,87 9,22 5,51 5,51 4,26 5,04 5,45 1,30 0,602 4,05 6,74 5,05 1,62 15,9 0,976 100

dO-10 2,71 22,8 0,288 0,950 0,428 0,488 0,885 2,40 1,25 15,1 2,47 7,72 5,04 1,20 2,96 5,13 4,35 2,25 3,65 16,9 1,09 100

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-1 2,73 25,4 0,435 0,120 0,708 2,14 0,460 0,519 0,993 3,78 2,11 1,84 17,1 2,81 2,53 5,28 17,5 6,62 2,04 3,94 1,01 100

dO-2 5,00 10,5 1,29 5,37 0,435 0,424 1,07 16,8 1,30 0,851 18,8 0,866 3,35 0,502 1,19 1,15 4,15 3,81 12,4 0,919 9,86 100

dO-3 3,22 15,5 5,66 1,35 1,28 1,69 1,88 1,75 0,917 1,93 10,1 2,39 7,53 4,44 3,97 1,37 9,03 1,72 6,86 15,8 1,59 100

dO-4 31,4 9,59 1,09 0,953 0,722 1,78 4,84 5,15 2,01 8,37 8,51 2,59 8,53 1,76 0,295 0,559 0,556 0,816 2,73 6,76 0,967 100

dO-5 6,83 26,3 1,50 5,79 2,15 1,06 1,75 16,0 0,901 4,63 5,33 1,28 3,34 1,24 0,327 0,394 0,235 0,287 12,1 7,51 1,11 100

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67

Tab. 4.4 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Expositionshöhe auf den Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-6 2,87 10,2 2,63 3,15 0,908 0,995 1,90 2,67 0,974 0,506 4,99 1,89 1,22 1,81 2,48 1,40 2,36 3,28 18,1 30,0 5,57 100

dO-7 14,9 15,3 3,43 5,79 2,35 2,26 4,02 12,8 2,46 7,40 4,85 1,81 2,35 1,48 0,336 0,500 0,641 0,410 7,02 9,23 0,664 100

dO-8 10,6 29,2 1,82 2,66 0,939 2,68 2,25 4,97 4,40 5,46 9,10 2,07 7,94 1,95 0,561 0,404 0,692 0,345 2,61 6,31 3,01 100

dO-9 0,466 1,86 0,112 0,070 0,335 0,517 0,134 0,356 0,096 0,623 0,703 6,54 1,45 1,67 9,91 60,6 10,5 2,75 0,894 0,368 0,108 100

dO-10 2,48 5,58 0,034 0,115 0,709 30,3 0,283 0,602 0,874 8,21 0,494 2,73 0,949 1,18 11,2 21,4 5,85 2,47 3,27 0,990 0,301 100

dO-11 0,857 4,73 0,267 1,09 0,248 1,05 0,483 2,49 0,590 1,03 1,84 7,14 1,25 1,84 14,7 48,5 6,29 2,12 1,28 1,61 0,630 100

dO-12 0,603 4,11 0,089 0,150 0,083 0,106 0,056 0,264 0,122 0,066 1,72 5,50 3,29 1,82 4,18 13,7 4,44 1,70 6,75 50,9 0,300 100

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen Ausbringen

dO-1 4,34 25,1 14,1 1,46 3,13 1,10 1,54 22,9 3,98 4,70 7,82 0,501 1,77 0,405 0,938 0,546 0,492 0,492 2,55 1,06 1,03 100

dO-2 4,12 46,0 0,716 0,618 0,355 2,98 1,37 16,4 1,85 6,70 2,90 0,658 3,14 0,991 1,70 1,34 1,18 0,894 2,68 2,44 0,990 100

dO-3 3,19 22,4 0,654 1,61 1,25 1,52 3,26 16,4 5,04 9,54 9,65 2,11 7,75 1,53 1,31 0,640 1,27 0,967 4,82 3,65 1,35 100

dO-4 4,39 27,8 0,522 1,30 4,35 5,07 1,23 6,13 1,40 9,59 9,24 1,99 5,75 1,95 0,687 1,21 2,10 1,84 5,65 5,78 2,00 100

dO-5 11,3 34,7 2,70 3,41 0,985 3,30 1,81 9,54 2,00 9,83 3,54 1,98 5,82 0,791 0,400 0,457 0,601 0,476 2,34 2,18 1,78 100

dO-6 14,9 18,6 3,23 8,79 2,94 1,61 8,38 9,50 4,45 4,60 1,82 2,01 1,06 1,06 0,759 1,00 1,38 3,32 2,43 1,96 6,20 100

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen Ausbringen

dO-1 24,3 8,69 6,45 2,68 3,12 1,44 1,32 0,871 1,54 0,824 2,85 1,81 2,19 1,38 2,26 1,26 2,06 1,32 16,4 12,1 5,22 100

dO-2 15,8 11,0 5,01 0,696 6,70 0,691 3,38 1,48 5,13 1,37 4,39 1,48 5,40 1,58 2,15 1,63 1,82 1,45 12,3 2,96 13,6 100

dO-3 13,4 13,3 2,89 1,58 4,41 0,628 2,20 2,88 2,95 1,04 8,22 2,29 5,46 1,80 2,26 1,67 2,05 1,94 14,1 3,73 11,3 100

dO-4 14,9 11,2 5,44 0,959 4,08 0,843 3,57 0,892 3,82 1,88 4,70 3,60 5,48 3,22 2,35 1,73 1,91 1,64 10,8 6,43 10,6 100

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68

Tab. 4.4 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Expositionshöhe auf den Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Σ

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen Ausbringen

dO-5 2,42 6,48 0,753 0,311 1,09 1,30 0,524 0,21 1,00 0,376 6,68 5,68 6,10 10,3 2,76 3,48 5,44 7,42 24,6 10,5 2,59 100

dO-6 8,49 11,8 3,79 2,14 3,00 0,849 2,33 3,18 1,87 2,38 3,80 2,87 2,75 3,67 2,32 1,41 1,84 4,01 18,3 11,7 7,47 100

dO-7 15,9 14,8 5,57 5,56 1,83 1,00 5,72 4,43 1,55 1,07 3,60 0,886 2,46 0,658 1,08 0,929 1,21 0,932 14,7 7,02 9,10 100

dO-8 13,4 6,27 1,34 1,31 1,03 0,679 1,35 1,93 1,10 0,658 1,11 1,78 2,76 6,74 1,04 7,32 3,67 3,43 26,4 12,1 4,53 100

Motor-sprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen Ausbringen

dO-1 11,9 12,0 4,12 3,13 3,27 1,18 2,54 3,04 2,96 1,10 3,74 1,63 3,39 2,19 2,67 1,89 3,36 2,09 16,6 7,07 10,1 100

dO-2 8,34 14,4 4,10 2,14 4,29 0,511 3,15 2,00 4,04 1,02 5,26 1,11 4,39 2,02 1,83 1,02 2,12 1,72 16,3 9,81 10,4 100

dO-3 7,19 9,76 4,11 1,06 3,84 0,776 3,33 1,77 3,65 0,753 8,08 1,94 3,30 2,69 4,26 2,49 2,90 3,95 10,1 15,2 8,88 100

dO-4 7,14 10,9 3,16 3,08 3,32 1,24 4,69 1,80 2,39 3,02 4,56 1,57 2,52 2,98 2,19 1,87 2,37 4,33 15,6 13,2 8,01 100

dO-5 11,1 13,2 2,86 1,63 0,886 1,21 3,91 21,4 1,04 12,3 7,87 1,39 2,96 0,85 0,198 0,202 0,189 0,222 3,89 2,82 9,77 100

dO-6 7,95 10,9 3,34 0,963 3,98 1,21 2,71 1,15 3,05 1,20 4,05 1,81 4,77 1,14 2,41 1,24 2,16 1,27 19,1 14,0 11,6 100

dO-7 9,60 16,0 2,87 1,98 1,89 1,28 1,92 2,43 1,89 0,949 3,75 1,34 4,47 1,19 1,14 1,09 1,11 0,787 20,8 14,2 9,30 100

dO-8 21,6 13,4 4,71 2,33 11,4 3,23 1,38 6,89 5,30 3,55 4,09 1,19 2,20 0,895 0,994 0,715 0,773 0,614 7,77 4,14 2,84 100

dO-9 8,08 8,87 2,03 2,28 2,07 0,653 0,753 1,16 0,803 0,848 2,77 1,84 1,89 7,50 1,13 1,88 1,52 5,58 23,5 13,6 11,3 100

dO-10 13,8 17,4 4,94 2,86 6,62 2,23 1,96 2,05 2,28 1,48 4,96 4,56 2,47 0,897 1,33 1,44 1,62 1,11 12,6 9,25 4,11 100

Reinigungs-arbeiten Fahrzeug/ Aufsattel-sprühgerät

Reinigung

dO-1 2,87 22,3 4,59 1,80 2,43 3,19 4,28 2,61 3,16 8,11 3,49 3,25 11,0 3,53 1,89 1,97 6,05 2,15 4,41 3,46 3,44 100

dO-2 3,91 23,1 0,838 0,627 4,05 1,12 0,796 1,02 4,72 2,67 5,33 4,09 12,7 3,78 2,03 3,00 10,2 2,98 4,64 3,84 4,57 100

dO-3 3,74 18,2 0,366 0,348 4,02 2,50 4,37 2,85 10,3 7,38 3,41 0,698 9,35 1,59 5,30 2,78 8,34 4,92 7,08 1,37 1,01 100

Page 70: Vergleichende Untersuchung zur Exposition von ... · Dr. Katrin Ludwig-Fischer . Dr. Ralph Hebisch . Dr. Urs Schlüter . Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin . ...

69

Tab. 4.5 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): auf die Segmentfläche und die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. die Tätigkeitsdauer bezogene Diflubenzuronmenge [ng/(g × cm²) bzw. ng/(min × cm²)]. Für die einzelnen Tätigkeiten wurden die niedrigsten Belastungen grün, mittlere Belastungen gelb und die höchsten Belastungen rot markiert, wobei die Farbübergänge fließend sind.

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Expositionshöhe auf den Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Ø

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats

Abfüllung dO-1 0,027 0,059 0,077 0,027 0,017 0,007 0,327 0,528 0,042 0,028 0,007 0,005 0,012 0,004 0,004 0,005 0,003 0,003 0,012 0,009 0,013 0,037

dO-2 0,023 0,026 0,049 0,029 0,021 0,007 0,186 0,296 0,030 0,058 0,004 0,003 0,002 0,004 0,003 0,003 0,003 0,003 0,011 0,006 0,021 0,024

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ansetzen

dO-1 0,085 0,148 0,032 0,046 0,039 0,041 0,110 0,711 0,252 4,29 0,127 0,027 0,150 0,024 0,017 0,016 0,074 0,031 0,021 0,036 0,039 0,165

dO-2 0,074 0,109 0,022 0,028 0,021 0,033 0,038 0,665 0,067 0,588 0,031 0,015 0,090 0,021 0,013 0,013 0,011 0,011 0,015 0,038 0,109 0,072

dO-3 0,444 1,06 0,463 0,793 0,058 0,340 0,363 6,13 0,238 2,46 0,691 0,033 0,181 0,071 0,032 0,028 0,040 0,018 0,105 0,122 0,030 0,482

dO-4 1,06 1,07 0,559 2,17 0,038 0,208 0,541 8,14 0,202 3,12 0,774 0,071 0,091 0,070 0,031 0,020 0,022 0,029 0,228 0,228 0,048 0,657

dO-5 0,274 0,365 0,235 0,317 0,155 0,155 0,238 0,633 0,266 1,98 0,415 0,118 0,106 0,039 0,041 0,027 0,025 0,026 0,086 0,101 0,034 0,213

dO-6 0,183 0,373 0,110 0,649 0,101 0,111 0,285 1,35 0,362 0,764 0,109 0,042 0,137 0,036 0,018 0,013 0,015 0,012 0,065 0,070 0,229 0,194

dO-7 0,006 0,004 0,004 0,003 0,004 0,003 0,029 0,032 0,017 0,020 0,001 0,002 0,001 0,001 0,003 0,003 0,002 0,002 0,001 0,001 0,002 0,004

dO-8 0,141 0,365 0,060 0,576 0,330 0,054 0,290 1,03 0,245 1,51 0,490 0,468 0,385 0,066 0,547 1,25 0,325 0,149 0,087 0,159 0,033 0,316

dO-9 0,078 0,392 0,170 0,540 0,029 0,036 0,301 1,42 0,888 0,851 0,316 0,371 0,405 0,096 0,053 0,356 0,595 0,444 0,039 0,551 0,044 0,307

dO-10 0,041 0,212 0,015 0,044 0,022 0,023 0,060 0,157 0,085 0,984 0,077 0,240 0,158 0,037 0,110 0,191 0,163 0,084 0,036 0,248 0,021 0,130

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-1 0,078 0,444 0,042 0,010 0,069 0,184 0,059 0,064 0,127 0,462 0,124 0,107 1,01 0,164 0,177 0,368 1,23 0,462 0,038 0,108 0,036 0,243

dO-2 0,008 0,010 0,007 0,026 0,002 0,002 0,008 0,116 0,009 0,006 0,063 0,003 0,011 0,002 0,005 0,005 0,017 0,015 0,013 0,001 0,020 0,014

dO-3 0,010 0,029 0,059 0,013 0,013 0,016 0,026 0,023 0,013 0,025 0,064 0,015 0,048 0,028 0,030 0,010 0,068 0,013 0,014 0,047 0,006 0,026

dO-4 0,595 0,111 0,070 0,055 0,046 0,102 0,412 0,419 0,171 0,680 0,332 0,101 0,333 0,068 0,014 0,026 0,026 0,038 0,034 0,123 0,023 0,161

dO-5 0,260 0,615 0,195 0,669 0,279 0,123 0,301 2,63 0,154 0,758 0,419 0,100 0,263 0,097 0,031 0,037 0,022 0,027 0,303 0,275 0,054 0,325

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70

Tab. 4.5 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Expositionshöhe auf den Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Ø

Aufsattel-sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-6 0,077 0,167 0,238 0,255 0,082 0,081 0,228 0,306 0,117 0,058 0,275 0,103 0,067 0,099 0,163 0,092 0,155 0,214 0,318 0,771 0,187 0,227

dO-7 0,386 0,244 0,302 0,457 0,208 0,178 0,469 1,43 0,287 0,826 0,260 0,097 0,126 0,079 0,022 0,032 0,041 0,026 0,120 0,231 0,022 0,222

dO-8 0,452 0,767 0,264 0,344 0,137 0,348 0,431 0,912 0,845 1,00 0,798 0,181 0,700 0,171 0,059 0,042 0,073 0,036 0,073 0,259 0,162 0,363

dO-9 0,018 0,043 0,015 0,008 0,043 0,060 0,023 0,058 0,016 0,102 0,055 0,508 0,114 0,130 0,924 5,64 0,980 0,255 0,022 0,013 0,005 0,324

dO-10 0,056 0,077 0,003 0,008 0,054 2,07 0,029 0,058 0,088 0,793 0,023 0,125 0,044 0,054 0,619 1,18 0,323 0,136 0,048 0,021 0,009 0,192

dO-11 0,013 0,042 0,013 0,048 0,012 0,046 0,032 0,156 0,039 0,064 0,055 0,213 0,037 0,055 0,526 1,72 0,225 0,076 0,012 0,023 0,012 0,124

dO-12 0,011 0,045 0,005 0,008 0,005 0,006 0,004 0,020 0,010 0,005 0,064 0,200 0,121 0,066 0,182 0,597 0,193 0,074 0,079 0,867 0,007 0,151

Aufsattel-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ansetzen Ausbringen

dO-1 0,112 0,396 1,24 0,114 0,275 0,086 0,179 2,54 0,461 0,522 0,416 0,026 0,094 0,021 0,059 0,035 0,031 0,031 0,043 0,026 0,034 0,220

dO-2 0,102 0,700 0,060 0,047 0,030 0,224 0,153 1,74 0,207 0,714 0,148 0,033 0,160 0,050 0,104 0,082 0,072 0,054 0,044 0,059 0,031 0,212

dO-3 0,133 0,574 0,093 0,204 0,178 0,193 0,610 2,94 0,944 1,71 0,830 0,180 0,667 0,130 0,134 0,065 0,130 0,099 0,132 0,146 0,071 0,357

dO-4 0,126 0,489 0,051 0,113 0,423 0,440 0,159 0,754 0,181 1,18 0,545 0,116 0,339 0,114 0,048 0,085 0,147 0,129 0,106 0,159 0,072 0,244

dO-5 3,29 6,17 2,66 3,01 0,969 2,90 2,36 11,9 2,61 12,2 2,12 1,17 3,47 0,469 0,284 0,324 0,428 0,337 0,446 0,611 0,649 2,47

dO-6 0,107 0,082 0,079 0,193 0,072 0,035 0,271 0,294 0,144 0,143 0,027 0,030 0,016 0,016 0,014 0,018 0,024 0,059 0,012 0,014 0,057 0,062

Motor-sprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Ansetzen Ausbringen

dO-1 815 179 738 275 356 147 200 126 233 119 198 125 152 95,0 186 103 170 109 362 391 221 287

dO-2 111 47,7 120 14,9 160 14,8 107 44,7 163 41,5 63,9 21,3 78,6 22,8 37,3 28,1 31,7 25,1 57,1 20,1 121 60,1

dO-3 155 94,5 114 55,5 174 22,1 114 143 154 51,7 197 54,2 131 42,8 64,3 47,4 58,6 55,2 108 41,7 164 99,1

dO-4 211 97,3 262 41,2 196 36,3 228 54,3 243 114 137 105 160 93,4 81,9 60,3 66,7 57,0 101 87,9 190 121

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71

Tab. 4.5 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Expositionshöhe auf den Overallsegmente

1 2 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6a 6b 9a 9b 10a 10b 11a 11b 12a 12b 15 16 17 Ø

Motor-sprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Ansetzen Ausbringen

dO-5 110 181 117 43,1 168 180 107 41,2 205 73,6 628 530 573 958 309 389 609 828 739 462 149 390

dO-6 92,7 79,3 141 71,3 112 28,2 115 150 92,1 112 86,2 64,2 62,1 82,3 62,5 37,9 49,5 108 132 124 103 93,4

dO-7 46,4 26,3 55,1 49,2 18,1 8,85 74,9 55,3 20,3 13,4 21,6 5,28 14,8 3,93 7,77 6,63 8,67 6,65 28,3 19,7 33,4 24,9

dO-8 54,5 15,6 18,5 16,1 14,2 8,35 24,7 33,6 20,0 11,4 9,26 14,7 23,1 55,8 10,4 72,7 36,5 34,0 70,6 47,3 23,1 34,7

Motor-sprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Einfüllen Ausbringen

dO-1 21,2 13,1 24,9 16,9 19,7 6,38 20,3 23,3 23,6 8,39 13,7 5,93 12,5 8,00 11,7 8,24 14,6 9,10 19,5 12,1 22,7 15,2

dO-2 34,0 36,1 56,9 26,5 59,6 6,33 57,7 35,1 74,2 17,9 44,3 9,26 37,0 16,9 18,4 10,2 21,2 17,2 44,1 38,7 53,7 35,0

dO-3 11,0 9,16 21,3 4,93 20,0 3,60 22,9 11,6 25,0 4,93 25,5 6,08 10,4 8,39 16,0 9,33 10,8 14,8 10,1 22,3 17,1 13,0

dO-4 6,65 6,27 10,0 8,75 10,5 3,52 19,6 7,21 10,0 12,1 8,78 3,00 4,86 5,70 5,02 4,27 5,45 9,95 9,60 11,9 9,46 7,99

dO-5 56,8 41,5 49,7 25,2 15,4 18,8 89,9 470 23,8 271 83,0 14,6 31,3 8,87 2,48 2,53 2,38 2,79 13,1 13,9 62,9 43,6

dO-6 8,04 6,76 11,5 2,96 13,7 3,70 12,3 5,02 13,9 5,20 8,46 3,75 9,98 2,35 5,98 3,08 5,37 3,14 12,7 13,6 14,7 8,62

dO-7 6,18 6,29 6,29 3,87 4,13 2,50 5,56 6,71 5,46 2,63 4,98 1,77 5,93 1,57 1,80 1,72 1,76 1,24 8,84 8,79 7,56 5,48

dO-8 57,2 21,8 42,5 18,8 103 26,1 16,5 78,6 63,3 40,5 22,4 6,50 12,1 4,87 6,50 4,65 5,05 4,00 13,6 10,6 9,51 22,7

dO-9 27,4 18,5 23,5 23,6 23,9 6,74 11,5 16,9 12,3 12,4 19,4 12,8 13,3 52,3 9,42 15,6 12,7 46,5 52,5 44,7 48,3 29,0

dO-10 17,3 13,4 21,2 10,9 28,3 8,50 11,1 11,1 12,9 7,99 12,9 11,7 6,41 2,30 4,12 4,43 4,99 3,41 10,4 11,2 6,49 10,7

Reinigungs-arbeiten Fahrzeug/ Aufsattel-sprühgerät

Reinigung

dO-1 7,30* 34,9* 39,7* 13,9* 20,9* 24,7* 48,8* 28,4* 36,2* 88,6* 18,3* 16,9* 57,4* 18,4* 11,8* 12,3* 37,8* 13,4* 7,36* 8,45* 11,0* 21,7*

dO-2 1,64* 5,93* 1,20* 0,800* 5,77* 1,42* 1,50* 1,84* 8,90* 4,82* 4,62* 3,51* 11,0* 3,25* 2,09* 3,09* 10,6* 3,07* 1,28* 1,55* 2,42* 3,60*

dO-3 4,25* 12,7* 1,42* 1,21* 15,5* 8,64* 22,4* 14,0* 52,8* 36,1* 7,98* 1,62* 22,0* 3,70* 14,8* 7,76* 23,3* 13,7* 5,30* 1,50* 1,45* 9,71*

* die gekennzeichneten Werte sind auf die Tätigkeitsdauer bezogen [mg/min].

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72

Für die Abfüllung zeigt sich bei Betrachtung der absoluten Exposition einzelner Overallsegmente, dass vor allem Bauch (Segment 2) und rechter Unterarm (Seg-mente 5a und 5b) mit Diflubenzuron belastet werden, was gut zu der Beobachtung passt, dass die Beschäftigten jeweils mit der rechten Hand in das Dimilin® 80 WG-Gebinde griffen. Die Abfüllung erfolgte stehend an einem Tisch, der Unterschied zwi-schen den Körperbereichen oberhalb bzw. unterhalb der Tischkante ist ebenfalls deutlich in den absoluten Expositionshöhen (Segmente 9-12 in Tab. 4.4) wie auch in den flächenbezogenen Werten (Tab. 4.5 und Abb. 4.4) zu erkennen.

Abb. 4.4 Abfüllen des Dimilin® 80 WG-Granulats: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente.

Bei den Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Aufsattelsprühgerät stehen, vor allem beim „Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension“ und beim „Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension“, ist generell der Bauchbereich hoch belastet (Segment 2), bei einigen der Probensammler auch der Brustbereich (Seg-ment 1, Tab. 4.4). Beides tritt in der flächenbezogenen Auswertung weniger stark, aber immer noch deutlich hervor (Tab. 4.5 sowie Abb. 4.5 und Abb. 4.6). Darüber hinaus sind es vor allem die Unterseiten der Unterarme (Segment 5b und 6b), auf denen sich hohe Diflubenzuronbelastungen fanden. Diese Belastungsschwerpunkte stimmen gut mit der Beobachtung überein, dass die Beschäftigten beim Ansetzen der Sprühbrühe mit der Körpervorderseite und mit den Unterarmen an den Aufsat-telsprühgeräten lehnten (Abb. 4.7 und Abb. 4.8).

1

2

3a3b5a

5b

4a4b 6a

6b

3a

3b

9a 9b

11a

10a

12a 11b12b

10b

15

16

17

17

5a5b

4a4b6a

6b

geringe Belastung/ cm² hohe Belastung/ cm²

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73

Abb. 4.5 Aufsattelsprühgerät: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente nach Ansetzen der Sprühbrühe.

Abb. 4.6 Aufsattelsprühgerät: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente nach Ausbringen der Sprühbrühe.

1

2

3a3b5a

5b

4a4b 6a

6b

3a

3b

9a 9b

11a

10a

12a 11b12b

10b

15

16

17

17

5a5b

4a4b6a

6b

geringe Belastung/ cm² hohe Belastung/ cm²

1

2

3a3b5a

5b

4a4b 6a

6b

3a

3b

9a 9b

11a

10a

12a 11b12b

10b

15

16

17

17

5a5b

4a4b6a

6b

geringe Belastung/ cm² hohe Belastung/ cm²

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74

Abb. 4.7 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension – der Beschäftigte lehnt mit Brust, Bauch und Unterarmen auf dem Sprüh-gerät.

Abb. 4.8 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension (Firma C).

Beim Ansetzen und Ausbringen der Diflubenzuronsuspension mit Aufsattelsprühge-rät (Tab. 4.5) fällt ferner auf, dass die Overalls, die getragen wurden, als die Fahr-zeug- bzw. Aufsattelsprühgerätoberflächen noch nicht mit Diflubenzuron kontaminiert waren (Beginn der Sprühsaison), sehr niedrige Belastungen bzw. nicht die typischen Belastungen an Brust und Bauch aufweisen. Dies gilt für die Overalls ASG-Ansetzen-dO-1 (Firma A), ASG-Ansetzen-dO-2 (Firma A) und ASG-Ansetzen-dO-7 (Firma C), für den Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6 (Firma B) und grundsätzlich auch für die dazugehörenden Overalls beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ausbringen-dO-2 (zu ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6), ASG-Ausbringen-dO-3 (zu ASG-Ansetzen-dO-1), ASG-Ausbringen-dO-4 (zu ASG-Ansetzen-dO-2) und ASG-Ausbringen-dO-9 (zu ASG-Ansetzen-dO-7) (Tab. 4.5). Ein Ausnahme stellt das Segment 11b (rechter Unterschenkel hinten) des Overalls ASG-Ausbringen-dO-9 dar, das im Gegensatz zum Rest des Overalls extrem hoch belastet war. Die eben-falls hohen Belastungen der Unterschenkel bei den nachfolgenden Overalls der Fir-

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ma C (ASG-Ausbringen-dO10 bis ASG-Ausbringen-dO12) lassen vermuten, dass die Kontamination am Unterschenkel des Overalls ASG-Ausbringen-dO-9 verschleppt worden ist und sich - kleiner werdend - auf den Unterschenkeln der nachfolgenden Probensammler wiederfindet.

Bei der Ausbringung der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Aufsattelsprühgerät ist au-ßerdem bemerkenswert, dass die Overalls des Beschäftigten #2 der Firma A neben Brust, Bauch und Unterarmen einen weiteren Belastungsschwerpunkt an Rücken und Gesäß (Segment 15 und 16) aufweisen, übereinstimmend mit der Beobachtung, dass sich der Beschäftigte #2 der Firma A häufiger zum Telefonieren an den Unimog bzw. das Begleitfahrzeug lehnte (ASG-Ausbringen-dO4 bis ASG-Ausbringen–dO8). Weiterhin sticht bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät (Tab. 4.5) wieder der Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 aus den übrigen Messwer-ten heraus, der sich mit einer durchschnittlichen Belastung von 2,47 ng/(g × cm²) deutlich von den fünf übrigen Overalls des Tätigkeitsbereiches unterscheidet. Es handelt sich hierbei um den bereits oben beschriebenen Vorgang, bei dem der Be-schäftigte #2 während der Dimilin® 80 WG-Ausbringung aus dem Unimog aussteigen musste, um mit einer Radfahrerin zu reden, die direkt durch die Sprühwolke gefahren war.

Nach der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Motorsprühgerät zeigen die als Proben-sammler verwendeten Overalls recht einheitliche Expositionsmuster (Tab. 4.4 und Tab. 4.5), unabhängig davon, ob die Dimilin® 80 WG-Suspension aus Granulat ange-setzt oder als Suspension eingefüllt wurde. Wie in Abb. 4.9 gut erkennbar ist, sind die Belastungsschwerpunkte Brust und Bauch (Segmente 1 und 2), sowie Rücken, Gesäß und Kopf (Segmente 15, 16 und 17). Erhöhte Belastungen sind auch an den Außenseiten der Arme (Segmente 3a, 4a, 5a und 6a) sowie an den Oberschenkel-vorderseiten (vor allem Segment 9a) zu erkennen. Dieses Expositionsmuster ist da-mit zu erklären, dass die Beschäftigten, die das Dimilin® 80 WG mit Motorsprühgerät ausbrachten, einem eher gleichmäßigen Sprühnebel von oben ausgesetzt waren. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die von der Fläche her größten Overallseg-mente –Kopf, Brust, Bauch, Rücken und Gesäß– auch die höchsten prozentualen Belastungen aufweisen. Nachvollziehbar ist auch, dass die gegenüber dem Sprüh-nebel exponierten Körperbereiche (Außenseiten der Arme, Vorderseiten der Beine) eine höhere prozentuale Belastung aufweisen als die Armunterseiten bzw. die Bein-rückseiten.

Wie bereits oben diskutiert wurde, sind die von dem Beschäftigten #2 getragenen Overalls (MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1 bis MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5) im Schnitt deutlich höher belastet, als die von dem Beschäftigten #5 getragenen (MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6 bis MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-8 sowie MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-1 bis MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-10). Diese Unterschie-de liegen vermutlich an individuell unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Aus-bringung der Dimilin® 80 WG-Suspension mit dem Motorsprühgerät, wie beispielsweise an der Haltung der Sprühlanze und ob eher Stamm oder Krone der Bäume besprüht wurden. Diese Annahme wird neben den absoluten Expositionshö-hen auch dadurch gestützt, dass bei dem Beschäftigten #2 das Muster, dass die Armaußenseiten, Beinvorderseiten sowie Kopf und Brust stärker exponiert sind, deutlicher hervortritt (Abb. 4.9). Die bei den beiden Overalls MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1 und MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 gemessene hohe Belastung

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von Beinen, Gesäß und Rücken ist dagegen darauf zurückzuführen, dass der Be-schäftigte #2 das Funktionieren des Motorsprühgeräts durch mehrfaches Sprühen gegen den Boden testete.

Abb. 4.9 Individuelle Unterschiede in der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente nach Ansetzen und Ausbringen bzw. Ansetzen/ Ein-füllen und Ausbringen der Sprühbrühe mit Motorsprühgerät.

Die unterschiedliche Belastungshöhe der Overalls der Beschäftigten #2 und #5 ist auch in der Box-Plot-Darstellung in Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. gut zu erkennen.

Abb. 4.10 Nach Beschäftigten aufgeschlüsselte Exposition auf den Overalls nach Arbeiten in Zusammenhang mit dem Motorsprühgerät. Die Be-lastung wurde auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen.

geringe Belastung/ cm² hohe Belastung/ cm²

Beschäftigter #2 Beschäftigter #5

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

#2 (n=5) #5 (n=13)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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Die Reinigung der Fahrzeuge/ Aufsattelsprühgeräte führte zu Expositionsschwer-punkten am Bauch (Segment 2), am linken Unterarm (Segment 6a und 6b) sowie an der Vorderseite des linken Beines (Segment 10a und 12a) (Tab. 4.4 und Tab. 4.5 sowie Abb. 4.11 und Abb. 4.12. Diese Körperbereiche waren aufgrund der vorrangig eingenommenen Arbeitshaltung am stärksten dem Spritzwasser der Hochdruckreini-ger ausgesetzt. Die Exposition der linken Oberschenkelvorderseite und des linken Unterarms kann beispielsweise durch die vorrangig eingenommene Arbeitshaltung während der Fahrzeug- und Gerätereinigung erklärt werden, wie sie in Abb. 3.21 zu sehen ist. Während Firma C die Reinigung ausschließlich mit dem Hochdruckreiniger vornahm, wurden Fahrzeuge und Aufsattelsprühgeräte bei Firma A zusätzlich manu-ell gesäubert (Reinigung-dO-1: Bürste; Reinigung-dO-3: Lappen). Beim Vergleich der Daten von Firma A und C wird deutlich, dass die manuelle Reinigung zu einer zu-sätzlichen Belastung des rechten Unterarms führte (Segment 5a und 5b). Diese trat bei alleiniger Reinigung mit Hochdruckreiniger (Reinigung-dO-2) nicht auf.

Abb. 4.11 Reinigungsarbeiten Firma A: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente.

geringe Belastung/ cm² hohe Belastung/ cm²

Firma A: Reinigungsarbeiten mit Bürste/ Lappen

17

1

2

3a3b5a

5b

4a4b 6a

6b

3a

3b

9a 9b

11a

10a

12a 11b12b

10b

15

16

17

5a5b

4a4b6a

6b

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Abb. 4.12 Reinigungsarbeiten Firma C: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente.

4.1.1.2 Exposition der Hände: Handschuhe

Tab. 4.6 zeigt die absoluten Diflubenzuronmengen, die auf den als Probensammler verwendeten Baumwollhandschuhen bestimmt wurden, sowie die daraus mit Hilfe der in Tab 3.6 aufgeführten Daten auf die ausgebrachte/ gehandhabte Wirkstoffmen-ge bzw. bei den Reinigungsarbeiten die auf die Tätigkeitsdauer bezogenen Expositi-onshöhen.

Für die Verwendung des Motorsprühgeräts wurden in der Feldstudie 2014 die beiden Tätigkeitsschritte Ansetzen und Ausbringen der Sprühbrühe jeweils gemeinsam in einer Messung erfasst, die entsprechenden Werte werden unter der Kurzbezeich-nung „MSG-Einfüllen-Ausbringen“ in Tab. 4.6 aufgeführt. In 2015 wurden die Exposi-tionshöhen auf den Handschuhen dagegen, wie in Kapitel 3.3.1.1 bereits beschrieben wurde, für beide Tätigkeitsschritte getrennt erfasst, so dass hier separa-te Werte für beide Tätigkeitsschritte zur Verfügung stehen. Diese Werte sind in der Tabelle doppelt vorhanden, da sie als Einzelwerte unter den Kurzbezeichnungen „MSG-Einfüllen“ bzw. „MSG-Ausbringen“ und zusätzlich, um eine direkte Vergleich-barkeit mit den in 2014 gemeinsam erfassten Werten zu ermöglichen, unter der Kurzbezeichnung „MSG-Einfüllen-Ausbringen“ jeweils für einen Vorgang summiert aufgeführt werden. Für Handschuhpaare, die auf Wunsch der Beschäftigten während eines Vorgangs gewechselt wurden, ist die Exposition in Tab. 4.6 dagegen stets in Summe dargestellt.

Firma C: Reinigungsarbeiten ohne Bürste/ Lappen

geringe Belastung/ cm² hohe Belastung/ cm²

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Tab. 4.6 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Handschuhe): absolute Diflubenzuronmenge [µg] sowie auf die ausge-brachte Wirkstoffmenge bzw. auf die Tätigkeitsdauer bezogene Diflubenzuronmenge [mg/kg] bzw. [mg/min].

Tätigkeit Probenbezeichnung Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe

[mg/kg] bzw. [mg/min] Kurzbe-zeichnung Handschuhe rechts links gesamt rechts links gesamt

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats Abfüllung

dH-1 53000 63300 116300 3,31 3,96 7,27

dH-2 16400 7470 23870 2,06 0,933 2,99

Aufsattelsprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ansetzen

dH-1 1520 1270 2790 7,93 6,64 14,6

dH-2 992 541 1530 4,13 2,25 6,39

dH-3 7660 3490 11150 31,9 14,6 46,5

dH-4 6440 2210 8650 26,8 9,22 36,0

dH-5 1040 707 1750 4,34 2,94 7,28

dH-6 2010 1790 3800 8,37 7,45 15,8

dH-7 29,1 14,8 43,9 0,291 0,148 0,439

dH-8 5430 4070 9500 54,3 40,7 95,0

dH-9 5480 5460 10940 54,8 54,6 109

dH-10 1890 3050 4940 18,9 30,5 49,4

dH-11 1920 533 2450 9,99 2,78 12,8 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 a 12500 14100 26600 130 147 276

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ausbringen

Σ dH-1.1-dH-1.2 589 574 1160 3,07 2,99 6,05

Σ dH-2.1 dH-2.2 308 114 422 1,54 0,570 2,11

dH-3 136 229 365 0,710 1,19 1,90

dH-4 1710 1590 3300 7,12 6,63 13,8

dH-5 2880 2710 5590 12,0 11,3 23,3

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Tab. 4.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe

[mg/kg] bzw. [mg/min] Kurzbe-zeichnung Handschuhe rechts links gesamt rechts links gesamt

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ausbringen

Σ dH-6.1-dH-6.2 8680 7490 16170 36,2 31,2 67,4

dH-7 740 1000 1740 3,08 4,17 7,26

dH-8 5290 3940 9230 22,0 16,4 38,5

dH-9 134 245 379 1,34 2,45 3,79

dH-10 207 359 566 2,07 3,59 5,66

dH-11 203 73,8 277 2,03 0,738 2,77

dH-12 60,6 22,3 82,9 0,606 0,223 0,829

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ansetzen-Ausbringen

Σ dH-1.1-dH-1.3 5090 3490 8580 26,5 18,2 44,7

Σ dH-2.1-dH-2.2 2760 2940 5700 14,4 15,3 29,6

dH-3 4370 3220 7590 22,8 16,8 39,5

dH-4 3210 3060 6270 16,7 15,9 32,6

Σ dH-6.1-dH-6.3 377 253 630 1,89 1,27 3,15

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Ansetzen-Ausbringen

Σ dH-1.1-dH-1.2 8360 7690 16050 4980 4580 9560

dH-2 4050 3200 7250 704 555 1260

dH-3 7240 7090 14330 1260 1230 2490

dH-4 4890 3950 8840 849 685 1530

dH-5 5130 2680 7810 890 465 1350

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Tab. 4.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe

[mg/kg] bzw. [mg/min] Kurzbe-zeichnung Handschuhe rechts links gesamt rechts links gesamt

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Ansetzen-Ausbringen

dH-6 4390 3270 7660 1017 756 1770

dH-7 2520 3030 5550 500 600 1100

dH-8 1030 2420 3450 179 420 599

Motorsprühgerät Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen

dH-3.1 35,2 44,9 80,1 12,2 15,6 27,8

dH-3.3 83 100 184 29,0 34,8 63,8

dH-4.1 257 412 669 89,3 143 232

dH-4.3 359 120 478 124 41,6 166

dH-5.1 137 278 416 47,7 96,7 144

dH-5.3 65,3 93,2 159 22,7 32,4 55,1

dH-6.1 47,2 59,3 107 16,4 20,6 37,0

dH-6.3 347 601 948 144 250 395

dH-7.1 153 65,7 219 53,2 22,8 76,0

dH-7.3 110 65,2 175 38,2 22,6 60,8

dH-8.1 144 225 369 50,0 78,2 128

dH-8.3 104 102 206 36,0 35,4 71,4

dH-9.1 136 187 323 47,2 65,1 112

dH-9.3 238 290 528 82,7 101 183

dH-10.1 168 124 291 58,3 42,9 101

dH-10.3 62,8 232 294 21,8 80,4 102

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Tab. 4.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe

[mg/kg] bzw. [mg/min] Kurzbe-zeichnung Handschuhe rechts links gesamt rechts links gesamt

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Ausbringen

dH-3.2 47,1 57,4 105 16,4 19,9 36,3

dH-3.4 66,2 86,0 152 23,0 29,9 52,9

dH-4.2 78,3 114 192 27,2 39,5 66,7

dH-4.4 46,6 60,4 107 16,2 21,0 37,2

dH-5.2 97,6 125 222 33,9 43,2 77,1

dH-5.4 23,4 26,7 50,1 8,14 9,27 17,4

dH-6.2 37,5 41,6 79,1 13,0 14,4 27,5

dH-6.4 53,6 80,3 134 22,4 33,5 55,8

dH-7.2 55,0 123 178 19,1 42,6 61,7

dH-7.4 37,6 82,8 120 13,1 28,8 41,8

dH-8.2 170 198 368 59,0 68,7 128

dH-8.4 182 103 285 63,3 35,9 99,1

dH-9.2 210 143 353 72,9 49,5 122

dH-9.4 105 134 239 36,5 46,4 82,9

dH-10.2 76,8 82,8 160 26,7 28,7 55,4

dH-10.4 77,6 97,7 175 27,0 33,9 60,9

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Einfüllen-Ausbringen

dH-1 993 1476 2470 172 256 429

dH-2 1310 1690 3000 227 293 521

dH-3.1- dH-3.2 82,3 102 185 28,6 35,5 64,1

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Tab. 4.6 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe

[mg/kg] bzw. [mg/min] Kurzbe-zeichnung Handschuhe rechts links gesamt rechts links gesamt

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Einfüllen-Ausbringen

dH 3.3- dH 3.4 150 186 336 52,0 64,7 117

dH-4.1- dH-4.2 336 526 861 117 182 299

dH 4.3- dH 4.4 405 180 585 141 63 203

dH 5.1 dH 5.2 235 403 638 81,6 140 221

dH 5.3 dH 5.4 88,7 120 209 30,8 41,6 72,5

dH-6.1- dH-6.2 84,8 101 186 29,4 35,0 64,5

dH-6.3- dH-6.4 400 681 1080 139 237 376

dH 7.1- dH 7.2 208 188 397 72,3 65,4 138

dH 7.3- dH 7.4 148 148 296 51,2 51,4 103

dH 8.1- dH 8.2 314 423 737 109 147 256

dH 8.3- dH 8.4 286 205 491 99,3 71,3 171

dH 9.1- dH 9.2 346 330 676 120 115 235

dH 9.3- dH 9.4 343 424 767 119 147 266

dH 10.1- dH 10.2 245 206 451 84,9 71,6 157

dH 10.3- dH 10.4 140 329 470 48,8 114 163

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät Reinigung

dH-1 24300 36600 60900 0,442* 0,665* 1,11*

dH-2 14,2 141 155 0,002* 0,020* 0,022*

dH-3 25700 69400 95100 0,642* 1,74* 2,38* a das zum Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 getragene Handschuhpaar wurde nur zum Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. * die gekennzeichneten Werte sind auf die Tätigkeitsdauer bezogen [mg/min].

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Über alle Anwendungen hinweg lag die absolute Beladung der Handschuhe zwi-schen 43,9 und 116300 µg und damit in ähnlichen Größenordnungen wie die Bela-dung der Overalls.

Die Handschuhe, die beim Abfüllen des Dimilin® 80 WG getragen wurden, wiesen hohe absolute Belastungswerte von 23870 bzw. 116300 µg auf. Auf die gehandhabte Diflubenzuronmenge bezogen ergibt sich eine Belastung der Hände von 2,99 bzw. 7,27 mg/kg. Diese hohe Belastung der Hände bei der Abfüllung stimmt mit der Be-obachtung überein, dass die Beschäftigten beim Abwiegen des Granulats immer wieder mit dem Granulat selber oder mit sich entwickelndem Staub in Berührung kamen, so zum Beispiel, wenn sie wiederholt in das Dimilin® 80 WG-Gebinde griffen um Granulat mit dem Messbecher zu entnehmen. Die extrem hohe Belastung auf den Handschuhen des Beschäftigten #5 ist außerdem darauf zurückzuführen, dass dieser nach dem Abfüllen die Tischplatte mit Papiertüchern gereinigt und das Dimi-lin® 80 WG in die Handinnenfläche gewischt hat, um es dann in den Behälter mit den Dimilin® 80 WG-Beuteln zu geben.

Bei den Reinigungsarbeiten lag die Diflubenzuronmenge auf den Handschuhen bei den Probensammlern der Firma A im fünfstelligen µg-Bereich bei 60900 bzw. 95100 µg. Auf den Handschuhen, die der Beschäftigte #8 der Firma C bei der Reini-gung von Fahrzeug und Aufsattelsprühgerät getragen hat (Reinigung-dH-2), wurden 155 µg Diflubenzuron gemessen, was zwei Größenordnungen unter den entspre-chenden Probensammlern der Firma A lag. Diese sehr unterschiedliche Belastung der Hände macht – wie schon bei den Overalls erwähnt – deutlich, dass die Beschäf-tigten der Firma A mit ihren Händen direkten Kontakt zu kontaminierten Oberflächen des Fahrzeugs/ Aufsattelsprühgeräts hatten, weil sie diese außer mit Hochdruckrei-niger auch mit Bürste bzw. Lappen gesäubert haben. Auch ist der Beschäftigte #8 der Firma C während der Reinigungsarbeiten – im Gegensatz zu den Beschäftigten der Firma A - nicht auf die Ladefläche des Fahrzeugs geklettert, was ebenfalls zu den Unterschieden in der Exposition beigetragen haben kann.

Die statistischen Verteilungen der auf die ausgebrachten/ gehandhabten Wirkstoff-menge bzw. die Tätigkeitsdauer bezogenen Expositionshöhen auf den Handschuhen sind in Tab. 4.7 für die einzelnen Tätigkeiten zusammengestellt. Beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Motorsprühgerät sind, wie bereits in Tab. 4.6, zum Teil zusammengefasste Daten aufgeführt, die somit zweimal in der Tabelle enthalten sind.

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Tab. 4.7 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Handschuhe): Datenzusam-menstellung der auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. auf die Tätigkeitsdauer bezogenen Diflubenzuronmenge [mg/kg] bzw. [mg/min].

Tätigkeit Expositionshöhe [mg/kg] bzw. [mg/min]

Minimum Median 75. Perzentil

95. Perzentil Maximum

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats (n=2) 2,99 - - - 7,27

Aufsattelsprühgerät Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=12)

0,439 25,9 60,8 185 276

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=12)

0,829 5,86 16,1 51,5 67,4

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=16)

3,15 36,1 58,2 105 112

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=8)

599 1440 1950 7080 9560

Motorsprühgerät Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=16)

27,8 102 150 273 395

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=16)

17,4 58,3 78,6 124 128

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=18)

64,1 187 264 442 521

Motorsprühgerät Ansetzen/ Einfüllen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=18)

90,4 475 1330 3550 9560

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät (n=3) 0,022* 1,11* - - 2,38*

* die gekennzeichneten Werte sind auf die Tätigkeitsdauer bezogen [mg/min].

Bei Bezug auf die gehandhabte Wirkstoffmenge liegen die mittleren Expositionshö-hen für das Abfüllen des Dimilin® 80 WG-Granulats sowie für das Ausbringen der Sprühbrühe mit Aufsattelsprühgerät im einstelligen mg/kg-Bereich. Tätigkeiten, die das Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension für das Aufsattelsprühgerät umfassen, führen im Mittel zur Exposition im zweistelligen mg/kg-Bereich. Bei der Diflubenzu-ronausbringung mit Motorsprühgerät werden bei der Befüllung des Brühetanks mit Dimilin® 80 WG-Granulat und Wasser Medianwerte im vierstelligen mg/kg-Bereich gemessen, bei direkter Befüllung des Motorsprühgeräts mit Dimilin® 80 WG-Suspension geringere Werte im dreistelligen mg/kg-Bereich.

Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass es bei der Diflubenzuron-ausbringung mit Aufsattelsprühgerät das Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension

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ist, welches zur hauptsächlichen Belastung der Hände führt. Entsprechend ist die Expositionshöhe bei Messungen während des Ausbringens, bei dem der Beschäftig-te in der Fahrerkabine des Lasters sitzt, wesentlich geringer. Die nach Ausbringungsart bzw. Tätigkeit gruppierten Expositionshöhen sind für das Aufsattelsprühgerät in Abb. 4.13 und für das Motorsprühgerät in Abb. 4.14 als Box-Plots dargestellt. In beiden Abbildungen schließt der jeweils rechte Box-Plot die in den beiden links gezeigten Box-Plots enthaltenen Daten ein.

Abb. 4.13 Aufsattelsprühgerät: Handexposition der Beschäftigten beim Anset-

zen, beim Ausbringen sowie beim Ansetzen und Ausbringen. Das Ansetzen und Ausbringen enthält zusätzliche Messungen, bei denen nicht zwischen den beiden Anwendungsphasen unterschieden wur-de.

Abb. 4.14 Motorsprühgerät: Handexposition der Beschäftigten beim Ansetzen

und Ausbringen, beim Einfüllen und Ausbringen sowie beim Ansetzen bzw. Einfüllen und Ausbringen.

0

50

100

150

200

250

300

Ansetzen der Dimilinsuspension(n=12)

Ausbringen der Dimilinsuspension(n=12)

Ansetzen und Ausbringen derDimilinsuspension (n=16)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

10000

Ansetzen und Ausbringen derDimilinsuspension (n=8)

Einfüllen und Ausbringen derDimilinsuspension (n=18)

Ansetzen bzw. Einfüllen undAusbringen der Dimilinsuspension

(n=26)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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87

Die getrennte Erfassung der Handexposition beim Einfüllen der Sprühbrühe ins Mo-torsprühgerät bzw. beim Ausbringen der Sprühbrühe ermöglicht eine Aussage, inwie-fern die beiden einzelnen Arbeitsschritte jeweils zur Belastung der Hände beitragen. Die Auswertung der Daten zeigt, dass das Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension zu einer tendenziell höheren Exposition der Hände führt als das Ausbringen. In Abb. 4.15 sind diese Daten als Box-Plots darstellt.

Abb. 4.15 Motorsprühgerät: Handexposition der Beschäftigten beim Einfüllen bzw. beim Ausbringen der Sprühbrühe.

4.1.1.3 Gesamte dermale Exposition

In Tab. 4.8 ist die dermale Exposition der jeweils zusammengehörenden Overalls und Handschuhe sowie deren Summe dargestellt. In der letzten Spalte der Tabelle ist der Anteil der Exposition auf den Händen an der gesamten dermalen Exposition als Prozentwert angegeben. Diese Prozentwerte lassen erkennen, ob eine Tätigkeit vor allem zu einer Exposition der Hände oder des restlichen Körpers führte.

0

50

100

150

200

250

300

350

400

Einfüllen der Dimilinsuspension(n=16)

Ausbringen der Dimilinsuspension(n=16)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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Tab. 4.8 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls und Handschuhe): auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. auf die Tätigkeitsdauer bezogene Diflubenzuronmenge [mg/kg bzw. mg/min].

Tätigkeit Probenbezeichnung (Overall/ Handschuhe)

Expositionshöhe [mg/kg] bzw. [mg/min]

Anteil auf den Hand-schuhen [%]

Overall Hand-schuhe gesamt

Abfüllung des Dimi-lin® 80 WG-Granulats Abfüllung

dO-1 dH-1 1,11 7,27 8,39 86,7

dO-2 dH-2 0,722 2,99 3,71 80,6

Aufsattelsprühgerät Ansetzen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen

dO-1 dH-1 5,01 14,6 19,6 74,4

dO-2 dH-2 2,18 6,39 8,57 74,5

dO-3 dH-3 14,6 46,5 61,1 76,0

dO-4 dH-4 19,9 36,0 56,0 64,4

dO-5 dH-5 6,46 7,28 13,7 53,0

dO-6 dH-6 5,87 15,8 21,7 72,9

dO-7 dH-7 0,133 0,439 0,572 76,7

dO-8 dH-8 9,57 95,0 105 90,9

dO-9 dH-9 9,29 109 119 92,2

dO-10 dH-10 3,93 49,4 53,3 92,6

-- dH-11 -- 12,8 -- --

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dO-1 dH-1.1-dH-1.2 7,36 6,05 13,4 45,1

dO-2 dH-2.1-dH-2.2 0,417 2,11 2,53 83,5

dO-3 dH-3 0,791 1,90 2,69 70,6

dO-4 dH-4 4,89 13,8 18,6 73,8

dO-5 dH-5 9,85 23,3 33,2 70,3

dO-6 dH-6.1- dH-6.2 6,89 67,4 74,3 90,7

dO-7 dH-7 6,72 7,26 14,0 51,9

dO-8 dH-8 11,0 38,5 49,5 77,7

dO-9 dH-9 9,81 3,79 13,6 27,8

dO-10 dH-10 5,81 5,66 11,5 49,3

dO-11 dH-11 3,76 2,77 6,53 42,4

dO-12 dH-12 4,58 0,829 5,41 15,3

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Tab. 4.8 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung (Overall/ Handschuhe)

Expositionshöhe [mg/kg] bzw. [mg/min]

Anteil auf den Hand-schuhen [%]

Overall Hand-schuhe gesamt

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen- Ausbringen

dO-1 dH-1.1- dH-1.3 6,67 44,7 51,3 87,0

dO-2 dH-2.1- dH-2.2 6,42 29,6 36,1 82,2

dO-3 dH-3 10,8 39,5 50,3 78,6

dO-4 dH-4 7,40 32,6 40,0 81,5

dO-5 dH-5 a 74,9 276 351 78,7

dO-6 dH-6.1- dH-6.3 1,87 3,15 5,02 62,8

Motorsprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG Ansetzen-Ausbringen

dO-1 dH-1.1- dH-1.2 8700 9560 18260 52,3

dO-2 dH-2 1820 1260 3080 40,8

dO-3 dH-3 3000 2490 5490 45,4

dO-4 dH-4 3660 1530 5190 29,5

dO-5 dH-5 11800 1350 13150 10,3

dO-6 dH-6 2830 1770 4600 38,5

dO-7 dH-7 753 1100 1850 59,4

dO-8 dH-8 1050 599 1650 36,4

Motorsprühgerät Einfüllen und Aus-bringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen- Ausbringen

dO-1 dH-1 460 429 888 48,3

dO-2 dH-2 1060 521 1580 33,0

dO-3 dH-3.1- dH-3.4 395 90,4 485 18,6

dO-4 dH-4.1- dH-4.4 242 251 493 51,0

dO-5 dH-5.1- dH-5.4 1320 147 1470 10,0

dO-6 dH-6.1- dH-6.4 261 240 501 47,9

dO-7 dH-7.1- dH-7.4 166 120 286 41,9

dO-8 dH-8.1- dH-8.4 687 213 900 23,7

dO-9 dH-9.1- dH-9.4 879 251 1130 22,2

dO-10 dH-10.1- dH-10.4 325 160 485 33,0

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattel-sprühgerät

Reinigung

dO-1 dH-1 0,657* 1,11* 1,76* 62,8

dO-2 dH-2 0,109* 0,022* 0,131* 17,0

dO-3 dH-3 0,294* 2,38* 2,67* 89,0 a das zum Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 getragene Handschuhpaar wurde nur zum Anset-zen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. * die gekennzeichneten Werte sind auf die Tätigkeitsdauer bezogen [mg/min].

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Die Zusammenstellung in Tab. 4.8 lässt erkennen, dass die Arbeiten im Zusammen-hang mit der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mittels Aufsattelsprühgerät vor allem zu einer Belastung der Hände führen. Der Anteil der Dimilin® 80 WG-Belastung auf den Handschuhen beträgt beim Aufsattelsprühgerät für das Ansetzen der Sprühbrühe 53,0 bis 92,6 % (Median: 75,3 %), für das Ausbringen der Sprühbrühe 15,3 bis 90,7 % (Median: 61,1 %) sowie für das Ansetzen und Ausbringen der Sprühbrühe 62,8 bis 87,0 % (Median: 80,1 %) der Gesamtbelastung.

Bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Motorsprühgerät trägt der Overall mit über 60 % zur Gesamtbelastung bei (Median: 62,6 %), wobei sich die Tätigkeiten MSG-Ansetzen-Ausbringen (Median: 60,3 %) und MSG-Einfüllen-Ausbringen (Median: 67,0 %) nur geringfügig unterscheiden.

Diese Ergebnisse spiegeln wider, dass die Beschäftigten bei der Ausbringung der Sprühbrühe mittels Aufsattelsprühgerät zumeist durch direkten Kontakt der Hände und des Körpers mit kontaminierten Oberflächen dermal belastet sind, während bei der Ausbringung mittels Motorsprühgerät die Exposition gegenüber dem Sprühnebel dominiert. Diese Ergebnisse werden zusätzlich durch die Expositionsmuster auf den Overalls gestützt (siehe Abb. 4.5, Abb. 4.6 und Abb. 4.9).

Bei den Reinigungsarbeiten der Firma A finden sich 62,8 bzw. 89,0 % der Gesamtbe-lastung auf den Händen; bei den Reinigungsarbeiten der Firma C sind es 17,0 %. Diese Unterschiede in der Belastung der Hände können durch die zusätzliche manu-elle Reinigung der Fahrzeuge/ Aufsattelsprühgeräte durch die Beschäftigten der Fir-ma A (Verwendung einer Bürste bzw. eines Lappens) erklärt werden (siehe auch Abb. 3.20, sowie Abb. 4.11 und Abb. 4.12).

4.1.2 Inhalative Exposition

In Tab. 4.9 ist die inhalative Exposition in µg/m³ aufgeschlüsselt nach den einzelnen Tätigkeiten dargestellt, wobei die Proben entsprechend Tab. 3.7 gruppiert sind. Die Expositionshöhe wurde aus den erhobenen Messwerten (Angabe in µg/m³) unter Annahme einer Atemrate des Beschäftigten von 1,25 m³/h (ECHA 2015a) berechnet und auf die ausgebrachte bzw. gehandhabte Wirkstoffmenge bezogen. Diese Ergeb-nisse sind in Spalte 5 der Tab. 4.9 in der Einheit [mg/kg] (Expositionshöhe) darge-stellt. Beim Vergleich der Ergebnisse untereinander ist stets zu bedenken, dass hier keine Aussage hinsichtlich der Tätigkeitshäufigkeit pro Schicht gemacht wird.

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91

Tab. 4.9 Inhalative Exposition der Arbeitnehmer: die Diflubenzuronmenge ist als Luftkonzentration [µg/m³] sowie als Expositionshöhe in [mg/kg] angegeben.

Tätigkeit Probenbezeichnung Luftkonzentration [µg/m³]

Expositionshöhe (eingeatmete Menge)

[mg/kg]

Abfüllung des Dimi-lin® 80 WG-Granulats

Abfüllung ip-1 274 (34,2*) 0,022

io-1 29,8 (3,72*) 0,002

ip-2 694 (56,4*) 0,070

io-2 135 (11,2*) 0,014

Aufsattel-sprühgerät Anset-zen und Ausbrin-gen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen Ausbringen

ip-1 0,35 0,006

ip-2 0,22 0,004

ip-3 1,92 0,024

ip-4 2,92 0,047

ip-5 0,61 0,016

ip-6 0,26 0,002

ip-7 0,46 0,003

ip-8 2,41 0,027

ip-9 1,92 0,027

ip-10 0,59 0,007

ip-11 0,31 0,003

ip-12 11,4 0,068

ip-13 < 0,35 < 0,005

ip-14 2,45 0,043

ip-15 0,29 0,006

ip-16 < 0,38 0,005

Aufsattel-sprühgerät Aus-bringen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

io-1 < 0,68 --

io-2 8,69 --

io-3 5,37 --

ip-1 0,08 0,002

ip-2 1,58 0,014

io-4 < 0,40 < 0,003

io-5 0,30 0,003 * zeitlich korrigierte Werte unter der Annahme, dass keine weiteren Tätigkeiten mit Dimilin® 80 WGausgeführt werden

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Tab. 4.9 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Luftkonzentration [µg/m³]

Expositionshöhe (eingeatmete Menge)

[mg/kg]

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ausbringen

io-6 0,35 0,005

io-7 0,50 0,006

io-8 0,71 0,007

io-9 0,25 0,003

io-10 < 0,37 < 0,005

io-11 < 0,33 < 0,005

io-12 < 0,27 < 0,006

io-13 < 0,42 < 0,005

Motorsprühgerät Ansetzen und Aus-bringen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension

MSG- Ansetzen-Ausbringen

ip-1 7,57 3,66

ip-2 17,4 1,45

ip-3 5,47 0,44

ip-4 13,5 1,27

ip-5 8,4 0,82

ip-6 16,2 3,91

ip-7 4,68 0,50

ip-8 4,03 0,35

Motorsprühgerät Einfüllen und Aus-bringen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen-Ausbringen

ip-1 1,52 0,17

ip-2 2,41 0,23

ip-3 2,37 0,23

ip-4 3,14 0,25

ip-5 < 1,30 < 0,09

ip-6 2,08 0,17

ip-7 < 1,24 < 0,09

ip-8 < 0,93 < 0,09

ip-9 < 0,93 < 0,09

ip-10 < 0,81 < 0,09

Für die Reinigung der Aufsattelsprühgeräte kann eine Relation zur Wirkstoffmenge nicht hergestellt werden. Es wurde während der Feldversuche beobachtet, dass das Sprühgerät und das Fahrzeug während der Ausbringung regelmäßig dem Sprühne-bel ausgesetzt waren. Ein Teil der Sprühbrühe lief ab und spülte dabei vorhandene Verunreinigungen ab, andererseits blieb eine gewisse Benetzung bestehen, die mit der Zeit auftrocknete. Da sich diese Vorgänge während der Bekämpfungssaison regelmäßig wiederholen, wird sich nach kurzer Zeit ein weitgehend konstanter Verschmutzungsgrad einstel-len, der während der Reinigung entfernt wird. Um eine möglichst allgemeingültige

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93

Angabe zu erhalten, wird bei der Tätigkeit „Reinigung“ die Luftkonzentration an Diflubenzuron zusätzlich auf den nicht flüchtigen Anteil der Bestandteile des Biozids bezogen, da alle flüchtigen Bestandteile zum Zeitpunkt der Reinigung weitgehend abgedampft sind. Da das Produkt zu etwa 80 % aus dem Wirkstoff Diflubenzuron besteht, entspricht die Menge aller nichtflüchtigen Anteile (incl. des Wirkstoffs) etwa dem 1,25-fachen der Wirkstoffmenge. Unter Annahme einer Atemrate des Beschäf-tigten von 1,25 m³/h (ECHA 2015a) wird dieser Wert zudem auf die Dauer der Tätig-keit bezogen, um die in der letzten Spalte von Tab. 4.10 in µg/min dargestellte Expositionshöhe mit Zeitbezug zu erhalten.

Tab. 4.10 Inhalative Exposition der Arbeitnehmer: Es ist die Luftkonzentration in [µg/m³] angegeben. Die rechte Spalte gibt die Exposition gegen-über nicht-flüchtigen Bestandteilen des Insektizids unter Annahme einer Atemrate des Beschäftigten von 1,25 m³/h bezogen auf die Tä-tigkeitsdauer [µg/min] an.

Tätigkeit Probenbezeich-nung

Diflubenzuron nicht-flüchtige Bestandteile

Luftkonzentration [µg/m³]

Exposition/ Tätigkeitsdauer

[µg/min]

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät

Reinigung

ip-1 1,68 0,04

io-1 0,15 0,004

io-2 0,82 0,02

io-3 2,44 0,06

ip-2 < 3,71 < 0,10

io-4 < 3,71 < 0,10

io-5 < 3,71 < 0,10

io-6 < 3,71 < 0,10

ip-3 1,69 0,04

io-7 8,91 0,23

io-8 < 0,65 < 0,02

io-9 5,18 0,13

Aus Tab. 4.9 und Tab. 4.10 ergeben sich klar abgestufte Expositionshöhen, die in Tab. 4.11 in einer Übersicht dargestellt sind. So liegt der Medianwert bei der Dimilin® 80 WG-Abfüllung bei 0,046 mg/kg, bei Arbeiten mit Aufsattelsprühgeräten liegen die Medianwerte bei maximal 0,006 mg/kg und bei Arbeiten mit Motorsprühgeräten bei maximal 1,05 mg/kg.

Die inhalative Belastung bei der Reinigung der Fahrzeuge und Aufsattelsprühgeräte beträgt im Median 0,08 µg/min. Werden nur die personenbezogenen Messergebnis-se betrachtet, ergibt sich ein Median von 0,04 µg/min (Bereich: 0,04 - < 0,10 µg/min; n=3). Die Ergebnisse bei Reinigungstätigkeiten lassen sich wegen des Bezugs auf die Arbeitsdauer nicht direkt mit den übrigen Ergebnissen vergleichen.

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94

Da es sich bei allen Werten um tätigkeitsbezogene Werte ohne Schichtbezug han-delt, sind diese in Bezug auf die höchste Belastung des Beschäftigten nicht heranzu-ziehen.

Tab. 4.11 Inhalative Exposition der Arbeitnehmer: Datenzusammenstellung in [mg/kg]. Für die Reinigungstätigkeiten werden hiervon abweichend die Menge gesammelter nicht-flüchtiger Bestandteile unter Annahme einer Atemrate des Beschäftigten von 1,25 m³/h bezogen auf die Tä-tigkeitsdauer [µg/min] angegeben.

Tätigkeit Expositionshöhe [mg/kg bzw. µg/min]

Minimum Median 75. Perzentil

95. Perzentil Maximum

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats (n=2)

0,022 0,046 0,058 0,068 0,070

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=16)

0,002 0,006 0,026 0,052 0,068

Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=12)

0,002 0,005 0,006 0,010 0,014

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=8)

0,35 1,05 2,00 3,82 3,91

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension (n=10)

0,094 0,13 0,21 0,24 0,25

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät (n=12 bzw. n=3 (personenbe-zogen))

0,004* 0,04*

0,08* 0,04*

0,10* 0,07*

0,18* 0,07*

0,23* 0,10*

* die gekennzeichneten Werte geben die auf die Tätigkeitsdauer bezogene Menge nicht-flüchtigerBestandteile [µg/min] an.

Die nach Ausbringungsart und Tätigkeit gruppierte inhalative Exposition ist für das Aufsattelsprühgerät in Abb. 4.16 und für das Motorsprühgerät in Abb. 4.17 als Box-Plots dargestellt.

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95

Abb. 4.16 Aufsattelsprühgerät: Inhalative Exposition der Beschäftigten beim Ansetzen und Ausbringen bzw. beim Ausbringen der Sprühbrühe (Datenwerte aus Tab. 4.11). Darstellung des in 2015 in zwei separate Messungen 1a und 1b aufgeteilten Messpunktes 1.

Die inhalative Exposition unterscheidet sich für die beiden Arten der Sprühapplikation (Aufsattelsprühgerät bzw. Motorsprühgerät) deutlich (Abb. 4.16 und Abb. 4.17). Der Einsatz des Motorsprühgeräts führt beim Beschäftigten zu einer höheren inhalativen Exposition als der Einsatz des Aufsattelsprühgeräts.

Die im Vorfeld angedachte Subtraktion der Messwerte 1b von den zugehörigen Messwerten 1a zur Bestimmung der Exposition bei der Tätigkeit des Ansetzens der Dimilin® 80 WG-Suspension hat sich aufgrund der geringen Anzahl an Messwerten und der äußeren Bedingungen bei den Arbeitsplatzmessungen nicht bewährt. Aller-dings lässt sich an den Medianwerten der Abb. 4.16 erkennen, dass das Ansetzen der Suspension beim Aufsattelsprühgerät zu einer höheren inhalativen Exposition des Beschäftigten führt, als das Ausbringen der Suspension. Dies wird aus dem Ver-gleich der Messpunkte 1a (personengetragen während Ansetzen und Ausbringen) und 1b (ortsfest in der Fahrerkabine; repräsentiert die inhalative Exposition während des Ausbringens) deutlich.

0,000

0,010

0,020

0,030

0,040

0,050

0,060

0,070

Ansetzen undAusbringen (n=16)

Ausbringen (n=12) 2015: MP 1a Ansetzenund Ausbringen (n=10)

2015: MP 1bAusbringen (n=10)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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96

Abb. 4.17 Motorsprühgerät: Inhalative Exposition der Beschäftigten beim An-setzen und Ausbringen bzw. beim Einfüllen und Ausbringen der Sprühbrühe (Datensatz aus Tab. 4.11). Außerdem ist die Exposition der Beschäftigten #2 und #5 im Vergleich dargestellt.

Die höchste Exposition konnte beim Einsatz des Motorsprühgeräts nachgewiesen werden. Die Box-Plot-Darstellung in Abb. 4.17 weist darauf hin, dass das Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit anschließender Ausbringung zu deutlich höherer Exposition führt, als das Einfüllen einer bereits angesetzten Suspension mit an-schließender Ausbringung. Bei näherer Analyse wird jedoch deutlich, dass der Un-terschied in der Belastung auch auf Unterschieden bei der Tätigkeitsausübung zwischen den einzelnen Beschäftigten beruhen kann (Vergleich der Beschäftigten). Dies wird in Abb. 4.17 dargestellt. Die Tätigkeit „Ansetzen und Ausbringen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension“ wurde vor allem vom Beschäftigten #2 ausgeführt, während die Tätigkeit „Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension“ ausschließ-lich vom Beschäftigten #5 ausgeführt wurde. Ob es sich bei den Unterschieden in der Expositionshöhe um tätigkeitsbezogene oder interindividuelle Unterschiede handelt, lässt sich auf Basis der vorhandenen Daten nicht klären.

Des Weiteren kann aus Tab. 4.11 abgelesen werden, dass sich die sehr hohe Luft-konzentration, die im Zusammenhang mit der Dimilin® 80 WG-Abfüllung gemessen wurde (274 bzw. 694 µg/m³ Diflubenzuron, Tab. 4.9), relativiert, wenn sie auf die Menge des gehandhabten Wirkstoffs bezogen wird. So weist die Tätigkeit „Dimilin® 80 WG-Abfüllung“ nach Wirkstoffbezug nur noch eine mittlere Höhe der nach Tätig-keit gruppierten Proben auf. Für eine abschließende Beurteilung der einzelnen Tätig-keiten darf die Handhabung großer Wirkstoffmengen innerhalb kurzer Zeit jedoch nicht außer Acht gelassen werden.

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50

3,00

3,50

4,00

Ansetzen undAusbringen (n=8)

Einfüllen undAusbringen (n=10)

#2 (n=5) #5 (n=13)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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97

4.2 Unbeteiligte Dritte

4.2.1 Dermale Exposition

Die auf den Planen gemessenen Expositionshöhen für unbeteiligte Dritte sind in Tab. 4.12 zusammengefasst. In der Tabelle sind sowohl die Absolutwerte als auch die auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogenen Werte gegeben. Auf allen Planen wur-de Diflubenzuron nachgewiesen, wobei die niedrigsten Werte im einstelligen und die höchsten Werte im fünfstelligen µg-Bereich lagen.

Bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät wurde im 5 m-Abstand ein Medianwert von 441 µg Diflubenzuron ermittelt (Bereich: 19,8-12118 µg) und im 10 m-Abstand von 237 µg (Bereich: 3,86-3966 µg). Bei der Ausbringung mit Motor-sprühgerät wurden Medianwerte von 390 µg Diflubenzuron auf den 5 m-Planen ge-funden (Bereich: 4,24-4694 µg) und von 194 µg auf den 10 m-Planen (Bereich: 1,96-4590 µg). Diese Absolutwerte zeigen, dass die Exposition auf den in 10 m Ent-fernung zum behandelten Baum/ zur behandelten Baumgruppe aufgestellten Planen im Mittel deutlich geringer war als auf den in 5 m Entfernung aufgestellten Planen.

Um die beiden Arten der Ausbringung miteinander zu vergleichen, wurden die Messwerte auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen (Tab. 4.12). Im Gegensatz zu den Expositionsmessungen für die Beschäftigten ist hier jedoch nicht die gesamte im Tank befindliche Wirkstoffmenge relevant, sondern nur die in der direkten Umge-bung der Messanordnung ausgebrachte Menge. Bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät wurde diese wie folgt abgeschätzt: bei einer Fahrgeschwindigkeit von 5 km/h, einem Gesamtdurchfluss von 20 L/min und einer Windabdrift von etwa 50 m werden im Bereich der Messanordnung (Standort ± 50 m) bei einer Vorbeifahrt 24 l Sprühbrühe ausgebracht. Bei diesen Messungen wurde stets Sprühbrühe mit einer Konzentration von 0,3 g Dimilin® 80WG (80% Diflubenzu-ron) verwendet, so dass insgesamt pro Vorbeifahrt 5,76 g Diflubenzuron ausgebracht wurden. Bei mehreren Vorbeifahrten wird mit einer entsprechend höheren ausge-brachten Wirkstoffmenge gerechnet (Tab. 3.8). Es handelt sich bei dieser Berechnung um eine grobe Abschätzung, die im Einzelfall sehr ungenau sein kann. Trotz möglicher Ungenauigkeiten wird diese Vorgehens-weise gewählt, da allein der Bezug auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge einen Ver-gleich der beiden Arten der Ausbringung ermöglicht.

Bei der Biozidausbringung mit Motorsprühgerät wurde das in der Nähe der Messan-ordnung ausgebrachte Volumen an Sprühbrühe der Berechnung der Wirkstoffmenge zugrunde gelegt, das zwischen 7 L und 48 L betrug (Tab. 3.8).

Werden die gemessenen Expositionshöhen zusätzlich auf die Fläche der als Pro-bensammler verwendeten Tyvek®-Planen bezogen, ergeben sich die in Tab. 4.13 aufgeführten Werte.

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98

Tab. 4.12 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter (Tyvek®-Planen): absolute bzw. auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Expositionshöhe ( [µg]) bzw. [mg/kg]. Die ausgebrachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.8 angegeben.

Tätigkeit Probenbezeichnung (unbeteiligte Dritte)

Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe [mg/kg] 5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

Aufsattel- sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dB-1 335 431 766 135 270 406 58,1 74,8 133 23,5 47,0 70,4

dB-2 126 281 407 11,5 9,17 20,7 21,8 48,8 70,6 2,00 1,59 3,59

dB-3 33,2 49,6 82,8 7,47 8,21 15,7 2,89 4,30 7,19 0,649 0,713 1,36

dB-4 96,4 150 246 5,31 4,13 9,44 8,37 13,0 21,4 0,461 0,358 0,819

dB-5 58,4 79,6 138 20,8 10,3 31,1 10,1 13,8 23,9 3,61 1,79 5,39

dB-6 351 346 696 230 163 393 30,4 30,0 60,5 20,0 14,2 34,1

dB-7 1240 1710 2950 2180 1790 3970 216 297 513 378 311 689

dB-8a 5230 6890 12100 881 1160 2040 908 1200 2100 153 201 354

dB-9 336 419 755 324 400 723 58,3 72,8 131 56,2 69,4 126

dB-10 118 144 262 98,4 105 204 20,5 25,0 45,5 17,1 18,3 35,4

dB-11 12,6 7,22 19,8 1,29 2,56 3,86 1,09 0,627 1,72 0,112 0,222 0,335

dB-12 298 316 614 194 200 394 25,9 27,4 53,3 16,8 17,4 34,2

dB-13 119 192 311 45,5 67,6 113 10,4 16,6 27,0 3,95 5,87 9,82

dB-14 211 230 441 104 133 237 36,6 40,0 76,6 18,1 23,1 41,2

dB-15 1250 1480 2730 1000 889 1890 72,3 85,5 158 58,1 51,4 110

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99

Tab. 4.12 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung (unbeteiligte Dritte)

Expositionshöhe [µg] Expositionshöhe [mg/kg] 5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Ausbringen

dB-1 7,27 7,79 15,1 7,07 5,73 12,8 4,33 4,64 8,97 4,21 3,41 7,62

dB-2 1550 1090 2640 300 500 800 134 94,6 229 26,0 43,0 69,0

dB-3 81,1 113 195 85,6 89,1 175 14,1 19,7 33,8 14,9 15,5 30,3

dB-4 641 907 1550 187 115 302 222 315 538 64,9 39,9 105

dB-5b 645 623 1270 51,9 45,3 97,2 224 216 440 18,0 15,7 33,7

dB-6 1000 1210 2210 2290 2300 4590 92,7 112 205 212 213 425

dB-7 72,2 85,7 158 119 112 231 12,5 14,9 27,4 20,6 19,5 40,1

dB-8 176 213 390 5,81 2,48 8,29 61,2 74,0 135 2,02 0,863 2,88

dB-9 48,2 84,9 133 14,5 26,7 41,2 8,37 14,7 23,1 2,51 4,64 7,15

dB-10 1,17 3,08 4,24 0,979 0,983 1,96 0,202 0,534 0,737 0,170 0,171 0,341

dB-11 936 957 1890 264 251 515 325 332 657 91,8 87,2 179

dB-12 2770 1920 4690 1410 903 2310 481 334 815 244 157 401

dB-13 159 229 387 74,7 119 194 55,2 79,4 135 25,9 41,5 67,4

dB-14 855 339 1190 340 238 577 148 58,9 207 58,9 41,3 100

dB-15 144 187 331 41,7 70,3 112 25,0 32,4 57,5 7,24 12,2 19,5 a: Der Messrahmen der 5 m-Messung fiel durch die Wucht des Sprühstrahls um, wurde jedoch nach ca. 1 min wieder aufgestellt. b: Die 5 m-Messung war in nur 4,3 m-Abstand zum Baum aufgestellt.

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100

Tab. 4.13 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter (Tyvek®-Planen): die absolute bzw. auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Expositionshöhe wurde zusätzlich auf die Fläche der als Probensammler verwendeten Tyvek®-Planen bezogen [ng/cm²] bzw. [ng/(g × cm²)]. Die ausgebrachten Wirk-stoffmengen sind in Tab. 3.8 angegeben.

Tätigkeit Probenbezeichnung (unbeteiligte Dritte)

Expositionshöhe [ng/cm²] Expositionshöhe [ng/(g × cm²)] 5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

Aufsattel- sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dB-1 40,4 46,8 43,8 16,3 29,4 23,2 7,01 8,12 7,60 2,83 5,10 4,03

dB-2 15,2 30,5 23,2 1,39 1,00 1,18 2,63 5,29 4,03 0,241 0,173 0,205

dB-3 4,01 5,38 4,73 0,902 0,892 0,897 0,348 0,467 0,411 0,078 0,077 0,078

dB-4 11,6 16,3 14,1 0,641 0,448 0,539 1,01 1,41 1,22 0,056 0,039 0,047

dB-5 7,04 8,64 7,88 2,51 1,12 1,78 1,22 1,50 1,37 0,435 0,194 0,308

dB-6 42,3 37,6 39,8 27,7 17,7 22,5 3,67 3,26 3,45 2,41 1,54 1,95

dB-7 150 186 169 263 194 227 26,0 32,2 29,3 45,6 33,7 39,3

dB-8a 631 748 692 106 126 117 109 130 120 18,5 21,9 20,3

dB-9 40,5 45,5 43,2 39,0 43,4 41,3 7,03 7,90 7,49 6,78 7,54 7,18

dB-10 14,3 15,6 15,0 11,9 11,4 11,6 2,48 2,71 2,60 2,06 1,98 2,02

dB-11 1,51 0,784 1,13 0,156 0,278 0,220 0,131 0,068 0,098 0,014 0,024 0,019

dB-12 36,0 34,3 35,1 23,4 21,7 22,5 3,12 2,97 3,04 2,03 1,89 1,95

dB-13 14,4 20,8 17,8 5,49 7,34 6,46 1,25 1,81 1,54 0,476 0,637 0,561

dB-14 25,5 25,0 25,2 12,6 14,4 13,6 4,42 4,34 4,38 2,19 2,51 2,36

dB-15 151 160 156 121 96,5 108 8,72 9,28 9,02 7,01 5,58 6,26

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101

Tab. 4.13 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung (unbeteiligte Dritte)

Expositionshöhe [ng/cm²] Expositionshöhe [ng/(g × cm²)] 5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Ausbringen

dB-1 0,877 0,846 0,861 0,853 0,622 0,731 0,522 0,504 0,512 0,508 0,370 0,435

dB-2 186 118 151 36,2 53,8 45,4 16,2 10,3 13,1 3,14 4,67 3,94

dB-3 9,79 12,3 11,1 10,3 9,68 10,0 1,70 2,14 1,93 1,79 1,68 1,73

dB-4 77,3 98,5 88,5 22,6 12,5 17,2 26,8 34,2 30,7 7,83 4,33 5,99

dB-5b 77,8 67,6 72,4 6,26 4,92 5,55 27,0 23,5 25,1 2,17 1,71 1,93

dB-6 121 131 126 276 250 262 11,2 12,2 11,7 25,6 23,1 24,3

dB-7 8,71 9,30 9,02 14,3 12,2 13,2 1,51 1,62 1,57 2,48 2,11 2,29

dB-8 21,3 23,1 22,3 0,701 0,270 0,474 7,39 8,03 7,73 0,243 0,094 0,165

dB-9 5,82 9,22 7,61 1,75 2,90 2,35 1,01 1,60 1,32 0,303 0,504 0,409

dB-10 0,141 0,334 0,243 0,118 0,107 0,112 0,024 0,058 0,042 0,021 0,019 0,019

dB-11 113 104 108 31,9 27,3 29,5 39,2 36,1 37,5 11,1 9,46 10,2

dB-12 334 209 268 170 98,1 132 58,0 36,3 46,6 29,5 17,0 22,9

dB-13 19,2 24,8 22,1 9,01 13,0 11,1 6,66 8,61 7,69 3,13 4,50 3,85

dB-14 103 36,8 68,2 41,0 25,8 33,0 17,9 6,39 11,8 7,11 4,48 5,73

dB-15 17,4 20,3 18,9 5,03 7,64 6,40 3,02 3,52 3,28 0,873 1,33 1,11 a: Der Messrahmen der 5 m-Messung fiel durch die Wucht des Sprühstrahls um, wurde jedoch nach ca. 1 min wieder aufgestellt. b: Die 5 m-Messung war in nur 4,3 m-Abstand zum Baum aufgestellt.

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102

Die großen Messwertschwankungen bezüglich der Exposition unbeteiligter Dritter weisen auf eine hohe Variabilität der Expositionssituationen hin. Mögliche Einfluss-faktoren, die hier eine Rolle spielen, sind neben der Witterung (Gegenwind, wech-selnde Windrichtung) die Anzahl und Anordnung der behandelten Bäume (Einzelbäume, Baumgruppen bzw. Alleen), die Vorbeifahrten des Sprühfahrzeugs in unterschiedlichen Abständen zu den Planen (Aufsattelsprühgerät) bzw. das Bewe-gungsmuster des Schädlingsbekämpfers um den behandelten Baum/ die behandel-ten Bäume (Motorsprühgerät). Weil sich der Schädlingsbekämpfer bei der Ausbringung mit Motorsprühgerät meist um den Baum herumbewegte, konnte eine beidseitige Exposition der Planen bei diesen Messungen erfolgen. Bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät führte die Auf-und-Ab-Bewegung des Sprühkopfes zudem dazu, dass einzelne Planen direkt im Sprühstrahl standen, andere nur im diffus verwehten Sprühnebel. Dies führte, wie auch in der Box-Plot-Darstellung in Abb. 4.18 zu erkennen ist, in Einzelfällen zu extremen Expo-sitionen. So stand die 5 m-Plane der Messungen ASG-Ausbringen-dB-8, die eine Belastung von 2104 mg/kg aufwies, direkt im Sprühstrahl und fiel durch die Wucht des Gebläses sogar um.

Abb. 4.18 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter nach Sprühausbringung mit dem Aufsattelsprühgerät bzw. Motorsprühgerät.

Die statistische Verteilung der in Tab. 4.13 angegebenen Einzelwerte ist in Tab. 4.14 für beide Ausbringungsarten zusammengefasst.

0

500

1000

1500

2000

2500

Aufsattelsprühgerät5 m (n=15)

Aufsattelsprühgerät10 m (n=15)

Motorsprühgerät5 m (n=15)

Motorsprühgerät10 m (n=15)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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103

Tab. 4.14 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter: Datenzusammenstellung der auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachte Wirk-stoffmenge bezogenen Expositionshöhe [mg/kg]. Die ausgebrachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.8 angegeben.

Art der Ausbringung Expositionshöhe [mg/kg]

Minimum Median 75. Perzentil

95. Perzentil Maximum

Aufsattel- sprühgerät (n=15)

5 m oben 1,09 25,9 58,2 423 908

5 m unten 0,627 30,0 73,8 567 1196

5 m gesamt 1,72 60,5 132 990 2104

10 m oben 0,112 17,1 39,8 220 378

10 m unten 0,222 17,4 49,2 234 311

10 m gesamt 0,335 34,2 90,0 455 689

Motor- sprühgerät (n=15)

5 m oben 0,202 61,2 185 372 481

5 m unten 0,534 74,0 164 333 334

5 m gesamt 0,737 135 334 704 815

10 m oben 0,170 20,6 61,9 222 244

10 m unten 0,171 19,5 42,2 174 213

10 m gesamt 0,341 40,1 103 408 425

Es lässt sich festhalten, dass die Expositionshöhen im jeweiligen oberen und unteren Planensegment vergleichbar sind. Tendenziell nimmt die Exposition unbeteiligter Dritter mit größerem Abstand zum behandelten Baum/ zur behandelten Baumgruppe ab. 4.2.2 Inhalative Exposition Die neben den Tyvek®-Planen zur Messung der dermalen Exposition unbeteiligter Dritter gemessenen inhalativen Expositionen sind als Luftkonzentration in Tab. 4.15 zusammengefasst. Um die beiden Arten der Ausbringung mit Aufsattel- bzw. Motorsprühgerät zu ver-gleichen, wurden die Werte auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. Zur Be-rechnung wurden die Parameter aus Abschnitt 4.2.1 sowie die Menge an ausgebrachter Dimilin® 80 WG-Suspension aus Tab. 3.9 herangezogen.

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104

Tab. 4.15 Inhalative Exposition unbeteiligter Dritter: die gemessene Diflubenzu-ronmenge ist als Luftkonzentration [µg/m³] sowie als Expositionshöhe in [mg/kg] bezogen auf eine Atemrate von 1,25 m³/h eines Erwach-senen angegeben.

Tätigkeit Probenbezeichnung (Bystander)

Luftkonzentration [µg/m³]

Expositionshöhe (bei einer Atemrate von 1,25 m³/h) [mg/kg]

5 m 10 m 5 m 10 m

Aufsattel- sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG- Ausbringen

iB-1 < 1,00 1,08 < 0,06 0,07

iB-2 < 1,13 < 1,13 < 0,06 < 0,06

iB-3 2,53 1,67 0,07 0,05

iB-4 < 1,13 < 1,13 < 0,03 < 0,03

iB-5 1,12 < 1,13 0,06 < 0,06

iB-6 < 0,31 < 0,31 < 0,03 < 0,03

iB-7 0,71 < 0,59 0,07 < 0,06

iB-8 4,48 3,57 0,24 0,19

iB-9 < 1,73 < 1,73 < 0,09 < 0,09

iB-10 1,87 1,78 0,10 0,10

iB-11 < 1,73 < 1,73 < 0,05 < 0,05

iB-12 3,56 < 1,63 0,10 < 0,05

iB-13 2,48 3,17 0,07 0,09

iB-14 < 1,73 < 1,73 < 0,09 < 0,09

iB-15 < 1,18 < 1,18 < 0,03 < 0,03

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG- Ausbringen

iB-1 < 0,57 < 0,57 < 0,21 < 0,21

iB-2 0,72 1,07 0,07 0,10

iB-3 1,19 < 1,06 0,06 0,06

iB-4 27,3 23,8 2,96 2,58

iB-5 29,5 10,1 3,20 1,09

iB-6 2,11 1,97 0,22 0,20

iB-7 0,80 1,17 0,09 0,13

iB-8 < 1,73 < 1,73 < 0,19 < 0,19

iB-9 3,08 1,65 0,30 0,16

iB-10 < 1,08 < 1,08 < 0,09 < 0,09

iB-11 4,79 3,41 0,59 0,42

iB-12 1,60 4,33 0,12 0,33

iB-13 < 1,73 < 1,73 < 0,18 < 0,19

iB-14 < 0,90 < 0,90 < 0,09 < 0,09

iB-15 < 0,89 < 0,89 < 0,10 < 0,10

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105

Anhand der Messergebnisse wird deutlich, dass ein großer Teil der Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze für das Analysenverfahren liegt. Beim Einsatz des Aufsat-telsprühgeräts wurde im Abstand von 5 m ein Medianwert von 0,07 mg/kg Difluben-zuron (Bereich: 0,03-0,24 mg/kg; n=15) und in 10 m-Abstand ein Medianwert von 0,06 mg/kg (Bereich: 0,03-0,19 mg/kg; n=15) ermittelt. Bei der Ausbringung mit Mo-torsprühgerät wurden im Abstand von 5 m ein Medianwert von 0,19 mg/kg Difluben-zuron (Bereich: 0,06-3,20 mg/kg; n=15) und auf den 10 m-Planen ein Medianwert von 0,19 mg/kg Diflubenzuron (Bereich: 0,06-2,58 mg/kg; n=15) gefunden. Die kom-pletten Daten zur statistischen Verteilung der auf die Wirkstoffmenge bezogenen Messwerte sind in Tab. 4.16 angegeben und in Abb. 4.19 als Box-Plots dargestellt.

Tab. 4.16 Inhalative Exposition unbeteiligter Dritter: Datenzusammenstellung der auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachten Wirkstoffmenge bezogenen Diflubenzuronmenge [mg/kg]. Die ausge-brachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.9 angegeben. Für die Er-mittlung der Expositionshöhe wurde eine Atemrate von 1,25 m³/h angenommen.

Art der Ausbringung

Expositionshöhe (bei einer Atemrate von 1,25 m³/h) [mg/kg]

Minimum Median 75. Perzentil

95. Perzentil Maximum

Aufsattelsprühgerät (n=15)

5 m 0,03 0,07 0,09 0,15 0,24

10 m 0,03 0,06 0,09 0,13 0,19

Motorsprühgerät (n=15)

5 m 0,06 0,19 0,26 3,03 3,20

10 m 0,06 0,19 0,27 1,54 2,58

Die Ergebnisse in Tab. 4.16 machen deutlich, dass der unbeteiligte Dritte in 5 m und 10 m Entfernung vom behandelten Baum in etwa gleichem Ausmaß inhalativ expo-niert ist. Dies trifft für beide Ausbringungsarten zu. Zudem wird anhand der Abb. 4.19 deutlich, dass die Sprühanwendung mit Motorsprühgerät zu einer höheren inhalati-ven Exposition des unbeteiligten Dritten führt als die Sprühanwendung mit Aufsat-telsprühgerät.

Die große Streuung der für den unbeteiligten Dritten ermittelten Messwerte weist auf eine hohe Variabilität der Expositionssituationen hin. Mögliche Einflussfaktoren, die hier eine Rolle spielen, sind neben der Witterung (Gegenwind, wechselnde Windrich-tung) die Anzahl und Anordnung der behandelten Bäume (Einzelbäume, Baumgrup-pen bzw. Alleen), die Vorbeifahrten des Sprühfahrzeugs in unterschiedlichen Abständen zum Messaufbau (Aufsattelsprühgerät) bzw. das Bewegungsmuster des Schädlingsbekämpfers um den/ die zu behandelnden Baum/ Bäume (Motorsprühge-rät).

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106

Abb. 4.19 Inhalative Exposition unbeteiligter Dritter nach Sprühausbringung mit dem Aufsattelsprühgerät bzw. Motorsprühgerät (bei einer Atemrate von 1,25 m³/h, Werte aus Tab. 4.15).

4.3 Datenzusammenstellung und Korrelationsanalyse

4.3.1 Arbeitnehmer

4.3.1.1 Gesamtexposition

In den Tab. 4.17 und Tab. 4.18 ist die zu den einzelnen Messreihen gehörende Ex-position der Arbeitnehmer aufgeführt. Die zeitgleich im Rahmen einer Messreihe ge-nommenen dermalen sowie inhalativen Proben sind eindeutig zugeordnet, wobei die in Anhang 1, Tab. 1 vorgegebene Reihenfolge eingehalten wurde. Die aufgeführten Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge [mg/kg] (Tab. 4.17) bzw. bei den Reinigungsarbeiten auf die Tätigkeitsdauer [mg/min] (Tab. 4.18) bezogen.

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

Aufsattelsprühgerät 5m (n=15)

Aufsattelsprühgerät 10m (n=15)

Motorsprühgerät 5 m(n=15)

Motorsprühgerät 10 m(n=15)

Difl

uben

zuro

n [m

g/kg

]

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107

Tab. 4.17 Gesamtexposition der Arbeitnehmer: auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Expositionshöhe [mg/kg]. Übersicht über die zeitgleich genommenen dermalen sowie inhalativen Proben entsprechend Anhang 1, Tab. 1.

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Dermale Exposition [mg/kg] Inhalative Exposition [mg/kg]

Overalls Handschuhe Personengetragene Messung Ortsfeste Messung

Abfüllung desDimilin® 80 WG-Granulats Abfüllung

dO-1 1,11 dH-1 7,27 ip-1 0,022 io-1 0,002

dO-2 0,722 dH-2 2,99 ip-2 0,070 io-2 0,014

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und/ oder Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen dO-1 5,01 dH-1 14,6 ip-7 0,003

ASG-Ausbringen dO-3 0,791 dH-3 1,90 io-4 < 0,003

ASG-Ansetzen dO-2 2,18 dH-2 6,39 ip-8 0,027

ASG-Ausbringen dO-4 4,89 dH-4 13,8 io-5 0,003

ASG-Ansetzen dO-3 14,6 dH-3 46,5 ip-9 0,027

ASG-Ausbringen dO-5 9,85 dH-5 23,3 io-6 0,005

ASG-Ansetzen dO-4 19,9 dH-4 36,0 ip-10 0,007

ASG-Ausbringen dO-6 6,89 dH-6.1- dH-6.2 67,4 io-7 0,006

ASG-Ansetzen dO-5 6,46 dH-5 7,28 ip-11 0,003

ASG-Ausbringen dO-7 6,72 dH-7 7,26 io-8 0,007

ASG-Ansetzen dO-6 5,87 dH-6 15,8 ip-12 0,068

ASG-Ausbringen dO-8 11,0 dH-8 38,5 io-9 0,003

ASG-Ansetzen dO-7 0,133 dH-7 0,439 ip-13 < 0,005

ASG-Ausbringen dO-9 9,81 dH-9 3,79 io-10 < 0,005

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108

Tab. 4.17 (Fortsetzung)

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Dermale Exposition [mg/kg] Inhalative Exposition [mg/kg]

Overalls Handschuhe Personengetragene Messung Ortsfeste Messung

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und/ oder Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen dO-8 9,57 dH-8 95,0 ip-14 0,043

ASG-Ausbringen dO-10 5,81 dH-10 5,66 io-11 < 0,005

ASG-Ansetzen dO-9 9,29 dH-9 109 ip-15 0,006

ASG-Ausbringen dO-11 3,76 dH-11 2,77 io-12 < 0,006

ASG-Ansetzen dO-10 3,93 dH-10 49,4 ip-16 0,005

ASG-Ausbringen dO-12 4,58 dH-12 0,829 io-13 < 0,005

ASG-Ansetzen -- -- dH-11 12,8 Aufsattelsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen dO-1 7,36 dH-1.1- dH-1.2 6,05 ip-1 0,002

dO-2 0,417 dH-2.1- dH-2.2 2,11 ip-2 0,014

Aufsattelsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ansetzen- Ausbringen

dO-1 6,67 dH-1.1-dH-1.3 44,7 ip-1 0,006

dO-2 6,42 dH-2.1- dH-2.2 29,6 ip-2 0,004

dO-3 10,8 dH-3 39,5 ip-3 0,024

dO-4 7,40 dH-4 32,6 ip-4 0,047

dO-5 74,9 dH-5 a 276 ip-5 0,016

dO-6 1,87 dH-6.1- dH-6.3 3,15 ip-6 0,002 a: Die Handschuhe ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 wurden nur beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen.

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109

Tab. 4.17 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung Dermale Exposition [mg/kg] Inhalative Exposition [mg/kg] Overalls Handschuhe Personengetragene Messung Ortsfeste Messung

Motorsprühgerät Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Ansetzen-Ausbringen

dO-1 8700 dH-1.1- dH-1.2 9560 ip-1 3,66 dO-2 1820 dH-2 1260 ip-2 1,45 dO-3 3000 dH-3 2490 ip-3 0,44 dO-4 3660 dH-4 1530 ip-4 1,27 dO-5 11800 dH-5 1350 ip-5 0,82 dO-6 2830 dH-6 1770 ip-6 3,91 dO-7 753 dH-7 1100 ip-7 0,50 dO-8 1050 dH-8 599 ip-8 0,35

Motorsprühgerät Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Einfüllen- Ausbringen

dO-1 460 dH-1 429 ip-1 0,17 dO-2 1060 dH-2 521 ip-2 0,23 dO-3 395 dH-3.1-dH-3.4 90,4 ip-3 0,23 dO-4 242 dH-4.1-dH-4.4 251 ip-4 0,25 dO-5 1320 dH-5.1-dH-5.4 147 ip-5 < 0,09 dO-6 261 dH-6.1-dH-6.4 240 ip-6 0,17 dO-7 166 dH-7.1-dH-7.4 120 ip-7 < 0,09 dO-8 687 dH-8.1-dH-8.4 213 ip-8 < 0,09 dO-9 879 dH-9.1-dH-9.4 251 ip-9 < 0,09 dO-10 325 dH-10.1- H-10.4 160 ip-10 < 0,09

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110

Tab. 4.18 Gesamtexposition der Arbeitnehmer: auf die Tätigkeitsdauer bezogene Expositionshöhe [µg/min]. Übersicht über die zeitgleich genommenen dermalen sowie inhalativen Proben entsprechend Anhang 1, Tab. 1.

Tätigkeit Proben-bezeichnung

Dermale Exposition [µg/min] Inhalative Exposition [µg/min]

Overalls Handschuhe Personengetragene Messung Ortsfeste Messung

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattel-sprühgerät

Reinigung

dO-1 657 dH-1 1110 ip-1 0,04 io-1 0,004

io-2 0,02

io-3 0,06

dO-2 109 dH-2 22,2 ip-2 < 0,10 io-4 < 0,10

io-5 < 0,10

io-6 < 0,10

dO-3 294 dH-3 2380 ip-3 0,04 io-7 0,23

io-8 < 0,02

io-9 0,13

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111

4.3.1.2 Korrelationsanalyse

Bei der dermalen Exposition der Arbeitnehmer durch Sprühanwendungen stellt sich die Frage, ob die gemessenen Belastungen überwiegend durch den Kontakt zu kon-taminierten Oberflächen oder eher durch luftgetragene Exposition gegenüber dem Sprühnebel und/ oder dessen Abdrift zustande kommt. Um sich dieser Fragestellung zu nähern, wurden die gemessenen dermalen Belastungen und die inhalativen Be-lastungen bei einer angenommenen Atemrate von 1,25 m³/h einer Korrelationsanaly-se unterworfen. Dazu wurden einzeln erfasste Tätigkeitsaspekte gegebenenfalls zusammengefasst und die Messwerte addiert.

Um einen ersten Eindruck von einem möglichen Zusammenhang zwischen dermaler und inhalativer Exposition zu gewinnen, wurden die jeweiligen Daten als Absolutwer-te in µg in Streudiagrammen dargestellt (Abb. 4.20 bis Abb. 4.23). In Abb. 4.20 und Abb. 4.22 ist für die betrachteten Sprühanwendungen die auf den Overalls gemessene absolute Diflubenzuronbelastung gegen die inhalative Belas-tung, in Abb. 4.21 und Abb. 4.23 die absolute Diflubenzuronbelastung der Hand-schuhe gegen die entsprechende inhalative Belastung aufgetragen.

Abb. 4.20 Aufsattelsprühgerät: dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Ab-solutwerte [µg] angegeben.

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]

ASG-Ansetzen und Ausbringen 2014

ASG-Ansetzen und Ausbringen 2015

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112

Abb. 4.21 Aufsattelsprühgerät: dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inha-lative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Absolutwerte [µg] angegeben.

Abb. 4.22 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Ab-solutwerte [µg] angegeben.

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]

ASG-Ansetzen und Ausbringen 2014

ASG-Ansetzen und Ausbringen 2015

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

80000

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]

MSG-Ansetzen und Ausbringen

MSG-Einfüllen und Ausbringen

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113

Abb. 4.23 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Ab-solutwerte [µg] angegeben.

Anschließend wurde für die Korrelationsanalyse mittels Shapiro-Wilk-Test die Nor-malverteilung der Daten überprüft. Aufgrund der nicht gegebenen Normalverteilung der Messwerte (positive Schiefe) wurden die Messwerte log10 transformiert. Die auf diese Weise transformierten Daten waren - mit Ausnahme der für das Aufsat-telsprühgerät gemessenen inhalativen Werte (p=0,046) - normalverteilt. Ein für die Daten durchgeführter Ausreißertest ergab in dem log10-transformierten Datensatz für die dermale Belastung der Hände nach Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Aufsattelsprühgerät zwei Ausreißer, die im Daten-satz belassen wurden. Die Pearson-Korrelation wurde mit zweiseitigem Signifikanz-niveau berechnet (IBM SPSS Statistics 22). Für die Arbeiten mit Aufsattelsprühgerät bzw. Motorsprühgerät ergaben sich die in der Tab. 4.19 dargestellten Korrelations-koeffizienten und Signifikanzniveaus.

Tab. 4.19 Dermale Exposition vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h: Pearson-Korrelationskoeffizienten und Signifikanzniveaus für die Sprühausbringung mittels Aufsattelsprühgerät und Motor-sprühgerät.

Tätigkeit Art der Exposition inhalativ dermal (Handschuhe)

ASG-Ansetzen und Ausbringen

dermal (Overalls) 0,480 0,758*

dermal (Handschuhe) 0,487 -

MSG-Ansetzen/ Ein-füllen und Ausbrin-gen

dermal (Overalls) 0,675* 0,777*

dermal (Handschuhe) 0,827* -

* Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig).

Der Tab. 4.19 ist zu entnehmen, dass sich beim Ansetzen und Ausbringen der Dimi-lin® 80 WG-Suspension mit Aufsattelsprühgerät keine signifikante Korrelation zwi-

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]

MSG-Ansetzen und Ausbringen

MSG-Einfüllen und Ausbringen

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114

schen dermaler und inhalativer Exposition ergibt. Dies stimmt mit der Beobachtung überein, dass die Arbeitnehmer bei der Biozidausbringung mit Aufsattelsprühgerät nicht vorrangig dem luftgetragenen Sprühnebel ausgesetzt waren, sondern vor allem durch Kontakt zu kontaminierten Oberflächen dermal belastet wurden. Nach Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Motorsprühgerät findet sich sowohl für die Overalls als auch für die Handschuhe ein positiver, signifikanter Zusammenhang mit den inhalativen Messwerten (Abb. 4.26 und Abb. 4.27). Hier spiegelt sich die bei der Biozidausbringung mit Motorsprühgerät vorrangige Exposition gegenüber dem Sprühnebel wider. Darüber hinaus ergibt sich zwischen der Diflubenzuronmenge auf den Overalls und auf den Handschuhen ebenfalls eine positive, statistisch signifikante Korrelation. Dies gilt sowohl für die Biozidausbringung mit Aufsattelsprühgerät als auch für die Biozidausbringung mit Motorsprühgerät. Die Zusammenhänge zwischen der dermalen Exposition und den inhalativen Mess-werten gemäß Tab. 4.19 sind in Abb. 4.24 bis Abb. 4.27 graphisch dargestellt, wobei die Messwerte vor der Diagrammerstellung log10 transformiert wurden.

Abb. 4.24 Aufsattelsprühgerät: dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls vs. Handschuhe), die Daten sind als log10-transformierte Absolut-werte angegeben.

y = 0,541x + 1,2246R² = 0,575

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng d

er O

vera

lls [µ

g]lo

g10-

trans

form

ierte

Dat

en

Diflubenzuronbelastung der Handschuhe [µg]log10-transformierte Daten

ASG Ansetzen und Ausbringen 2014

ASG Ansetzen und Ausbringen 2015

ASG Ansetzen und Ausbringen 2014+2015

Linear (ASG Ansetzen und Ausbringen 2014+2015)

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Abb. 4.25 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h, die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte [µg] angegeben.

Abb. 4.26 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h, die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte [µg] angegeben.

y = 0,6889x + 3,5638R² = 0,4552

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

-0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]lo

g10-

tranf

orm

ierte

Dat

en

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]log10-transformierte Daten

MSG-Ansetzen und AusbringenMSG-Einfüllen und AusbringenMSG-Ansetzen/ Einfüllen und AusbringenLinear (MSG-Ansetzen/ Einfüllen und Ausbringen)

y = 0,825x + 3,2372R² = 0,6845

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

-0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]lo

g10-

trans

form

ierte

Dat

en

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]log10-transformierte Daten

MSG-Ansetzen und AusbringenMSG-Einfüllen und AusbringenMSG-Ansetzen/ Einfüllen und AusbringenLinear (MSG-Ansetzen/ Einfüllen und Ausbringen)

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116

Abb. 4.27 Motorsprühgerät: dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls vs. Handschuhe), die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte [µg] angegeben.

Die dermale und die inhalative Exposition nach Wirkstoffbezug zeigt sowohl für die Overalls als auch für die Handschuhe eine deutliche Clusterbildung in den Streudia-grammen (Abb. 4.28 und Abb. 4.29). In den Abbildungen ist deutlich zu erkennen, dass beide Applikationsarten hinsichtlich dermaler und inhalativer Diflubenzuronbe-lastung in deutlich unterschiedlichen Belastungsbereichen liegen. Beim Motorsprüh-gerät lässt sich auch das Einfüllen der Suspension gegen das Ansetzen der Suspension anhand der inhalativen Belastung abgrenzen. Die Daten zu den Reinigungsarbeiten sind in diesem Streudiagramm nicht darstell-bar, da sich für diese Tätigkeit kein Wirkstoffbezug herstellen lässt.

Abb. 4.28 Dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h; die Daten sind auf die ausgebrachte Wirk-stoffmenge bezogen. Es ist zu beachten, dass bei den hier darge-stellten Tätigkeiten unterschiedliche Wirkstoffmengen gehandhabt wurden.

y = 0,7955x + 0,997R² = 0,6034

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

2,5 3,0 3,5 4,0 4,5

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng d

er O

vera

lls [µ

g]lo

g10-

trans

form

ierte

Dat

en

Diflubenzuronbelastung der Handschuhe [µg]log10-transformierte Daten

MSG Ansetzen und AusbringenMSG Einfüllen und AusbringenMSG Ansetzen/ Einfüllen und AusbringenLinear (MSG Ansetzen/ Einfüllen und Ausbringen)

0

1

10

100

1000

10000

100000

0 0 0 1 10

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [m

g/kg

]

inhalative Diflubenzuronbelastung [mg/kg]

MSG-Ansetzen und Ausbringen

MSG-Einfüllen und Ausbringen

ASG-Ansetzen und Ausbringen

Dimilinabfüllung

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Abb. 4.29 Dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h; die Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. Es ist zu beachten, dass bei den hier dar-gestellten Tätigkeiten unterschiedliche Wirkstoffmengen gehandhabt wurden.

4.3.1.3 Tätigkeitsvergleich unter Bezugnahme auf eine Arbeitsschicht

Um die verschiedenen Tätigkeiten, die bei der EPS-Bekämpfung mittels Sprühan-wendungen durchgeführt werden, bezüglich der täglichen Belastung der Beschäftig-ten miteinander vergleichen zu können, wird die jeweilige Exposition auf eine Arbeitsschicht von acht Stunden bezogen. Als Ausgangsdaten wurden hierfür die absoluten Diflubenzuronmengen auf den Probenträgern (Filter, Overall, Handschuhe) herangezogen. Für das Abfüllen des Dimilin® 80 WG-Granulats wird von einer maxi-malen Tätigkeitsdauer von 60 Minuten pro Arbeitsschicht ausgegangen, ebenso bei den Reinigungsarbeiten. Aufgrund der während der Feldversuche gesammelten Er-fahrungswerte wird angenommen, das mit dem Aufsattelsprühgerät während einer 8-stündigen Arbeitsschicht etwa 2000 L Sprühbrühe angesetzt und ausgebracht wer-den können. Für das Motorsprühgerät wird eine geringere Menge von etwa 200 L angenommen, die in einer 8-stündigen Schicht angesetzt bzw. eingefüllt und ausge-bracht werden kann. Mit diesen Bezugsgrößen kann die dermale und inhalative Exposition der Arbeitneh-mer für eine Arbeitsschicht errechnet werden. Die einzelnen Tätigkeiten sind mit den jeweils dazugehörenden Bezugsgrößen in Tab. 4.20 zusammengestellt. Die dermalen und inhalativen Expositionsdaten der Arbeitnehmer bezogen auf eine Arbeitsschicht sind in Abb. 4.30 als Streudiagramm dargestellt. Die Darstellung im Streudiagramm zeigt, dass sich die Tätigkeit MSG-Ansetzen-Ausbringen sowohl bei der dermalen als auch bei der inhalativen Belastung deutlich vom ASG-Ansetzen-Ausbringen unterscheidet. Die Exposition während der Tätigkeit MSG-Einfüllen-Ausbringen liegt - bei Betrachtung einer Arbeitsschicht - mitten in der Datenwolke der Tätigkeit ASG-Ansetzen-Ausbringen.

1

10

100

1000

10000

0 0 0 1 10

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [m

g/kg

]

inhalative Diflubenzuronbelastung [mg/kg]

MSG-Ansetzen und Ausbringen

MSG-Einfüllen und Ausbringen

ASG-Ansetzen und Ausbringen

Dimilinabfüllung

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Tab. 4.20 Dermale und inhalative Exposition der Arbeitnehmer: Bezugsgrößen für eine Arbeitsschicht.

Tätigkeit Bezugsgrößen für die Arbeitsschicht

Abfüllung Tätigkeitsdauer von 60 min a

ASG-Ansetzen-Ausbringen Ansetzen und Ausbringen von 2000 L Suspension

MSG-Ansetzen-Ausbringen Ansetzen und Ausbringen von 200 L Suspension

MSG-Einfüllen-Ausbringen Einfüllen und Ausbringen von 200 L Suspension

Reinigung Tätigkeitsdauer von 60 min a a Diese Tätigkeiten werden zumeist einmal pro Sprühsaison durchgeführt.

Die dermale Diflubenzuronbelastung bei der Dimilin® 80 WG-Abfüllung bewegt sich in der Größenordnung der übrigen Tätigkeiten, wohingegen sich die inhalative Belas-tung deutlich von den übrigen Tätigkeiten abhebt. Anhand dieser Darstellung wird deutlich, dass der Arbeitsschritt der Dimilin® 80 WG-Abfüllung mit der höchsten inha-lativen Belastung für den Arbeitnehmer verbunden ist.

Abb. 4.30 Dermale Exposition (Overalls und Handschuhe) vs. inhalative Exposi-tion bei einer Atemrate von 1,25 m³/h; die Daten sind gemäß Tab. 4.20 auf eine Arbeitsschicht bezogen.

1000

10000

100000

1000000

0 1 10 100 1 000

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]

MSG Ansetzen und AusbringenMSG Einfüllen und AusbringenASG Ansetzen und AusbringenDimilinabfüllungReinigungsarbeiten

0,1

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4.3.1.4 Vergleich der Arbeitnehmerexposition bei der EPS-Bekämpfung und im Pflanzenschutz

Während für die Verwendung von Bioziden zur EPS-Bekämpfung bis zu diesem Pro-jekt keine detaillierten Expositionsdaten zur Verfügung standen, gibt es für die Expo-sitionsbewertung von Sprühanwendungen bei Pflanzenschutzmitteln (PSM) eine vergleichsweise gute Datenbasis und mehrere etablierte Modelle.

Da bei der EPS-Bekämpfung in der Regel Geräte verwendet werden, die für PSM-Anwendungen konzipiert wurden und weil die bislang eingesetzten Produkte oft auch zugelassene PSM sind, erscheint es naheliegend, für die Bewertung der EPS-Bekämpfung auf entsprechende PSM-Modelle zurückzugreifen. So wurden z. B. im Rahmen der Genehmigung des Wirkstoffes „Margosa-Extrakt“ für Produktart 18 („In-sektizide, Akarizide und Produkte gegen andere Arthropoden“) Expositionsabschät-zungen auf Basis der PSM-Modelle „Deutsches Modell“ und „UK POEM“ vorgenommen (EC 2011).

Allerdings unterscheiden sich die Sprühanwendungen, die bei der EPS-Bekämpfung erfolgen, in wichtigen Punkten von jenen der PSM, so dass eine Bewertung der EPS-Bekämpfung mit Hilfe von PSM-Modellen mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Im Folgenden wird daher ein Vergleich der Expositionshöhen bei PSM-Anwendungen mit den bei EPS-Bekämpfungen auftretenden Expositionshöhen angestellt.

Stellvertretend für die PSM-Anwendungen wird für diesen Vergleich das „Agricultural Operator Exposure Model“ (AOEM), das vom BfR entwickelt wurde, herangezogen (BfR, 2013). Dieses Modell steht in der Nachfolge des „Deutschen Modells“ und des „UK POEM“, wurde jedoch vollständig auf Basis aktueller Daten entwickelt. Das AOEM unterscheidet zwischen fahrzeuggekoppelten Sprühgeräten und handge-führten Sprühgeräten. Außerdem werden Anwendungen an hohen Kulturen, soge-nannten Raumkulturen, wie z.B. Obstbäumen von solchen an Ackerbaukulturen wie z.B. Getreide oder Kartoffeln unterschieden. Für einen Vergleich mit den EPS-Anwendungen kommen nur jene Daten in Frage, die bei der Behandlung von Raum-kulturen gesammelt wurden. Diese wurden überwiegend im Wein- und Obstbau so-wie beim Olivenanbau ermittelt. Diese Pflanzen sind jedoch erheblich kleiner als die bei der EPS-Bekämpfung behandelten Eichen.

Für die EPS-Bekämpfung ist es erforderlich, die verwendeten Mittel sehr hoch bis in die Baumkronen hineinzutreiben. Der Anwender muss daher sehr viel stärker nach oben gerichtet sprühen, als dies bei PSM-Anwendungen üblicherweise erforderlich ist. Außerdem ergibt sich dadurch auch für die Sprühgeräte die besondere Anforde-rung, sehr weit und gezielt nach oben in die Baumkronen hinein sprühen zu können. Obwohl die für die EPS-Bekämpfung in diesem Projekt verwendeten Geräte durch-gehend für den PSM-Bereich konzipierte und zugelassene Geräte waren, gleichen sie nicht jenen Geräten, die bei der Ermittlung der Expositionsdaten für das AOEM- Modell überwiegend verwendet wurden (BfR, 2013), da dort andere Anforderungen an die Geräte gestellt wurden.

Weiterhin ergeben sich Unterschiede bezüglich der allgemeinen Rahmenbedingun-gen. Während im Pflanzenschutz meist große, zusammenhängende Anpflanzungen behandelt werden, erfolgt die EPS-Bekämpfung mit Biozidprodukten meist gezielt an

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einzelnen Bäumen oder kleineren Baumgruppen, die an besonders stark von Men-schen frequentierten Orten stehen. Folglich stellen Zeiten für die Anfahrt zu den ein-zelnen Einsatzsorten einen nicht unerheblichen Anteil an der gesamten Arbeitsschicht dar und es wird insgesamt weniger Sprühbrühe ausgebracht bzw. we-niger Fläche behandelt als dies bei PSM-Anwendungen üblich ist. Auch sind nicht alle Bäume von allen Seiten frei zugänglich, so dass ggf. Kompromisse bezüglich der optimalen Sprühposition in Kauf genommen werden müssen.

Die beschriebenen Unterschiede zeigen sich erwartungsgemäß in den ermittelten Expositionsdaten. Tab. 4.21 zeigt einen Vergleich der für die EPS-Bekämpfung er-mittelten Expositionshöhen mit Daten aus der Dokumentation des AOEM (BfR, 2013), wobei die Daten nach den empirischen Perzentilen aufgeteilt wurden. Für das Motorsprühgerät wurden hierbei Daten zum Anmischen bzw. Einfüllen mit den Daten zum Ausbringen kombiniert, für das Aufsattelsprühgerät werden das Anmischen und das Ausbringen einzeln dargestellt. Alle Expositionshöhen werden hierbei mit Bezug zur ausgebrachten Wirkstoffmenge betrachtet.

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Tab. 4.21 Vergleich der dermalen und inhalativen Exposition der Arbeitnehmer bei der EPS-Bekämpfung und bei PSM-Anwendungen. Die Daten zu den PSM-Anwendungen sind der Dokumentation des AOEM (BfR 2013) entnom-men. Die Expositionsangaben erfolgen in der Einheit µg/kg.

Aufsattelsprühgerät: Anmischen1

Expositionspfad Quelle Minimum Faktor Median Faktor 75. Perzentil Faktor 95.

Perzentil Faktor Maximum Faktor

dermal: Körper EPS 133 3,6 6170 14,0 9500 9,9 17500 5,3 19900 4,8 AOEM 37 441 962 3275 4135

dermal: Hände EPS 439 41 25900 114 60800 68 184000 61,5 276000 39 AOEM 11 228 894 3008 7162

inhalativ EPS nicht separat bestimmt AOEM 0,00 4,6 9,4 14 39

Aufsattelsprühgerät: Ausbringen2

Expositionspfad Quelle Minimum Faktor Median Faktor 75. Perzentil Faktor 95.

Perzentil Faktor Maximum Faktor

dermal: Körper EPS 417 18 6270 8,1 7970 2,8 10400 1,2 11000 1,0 AOEM 23 771 2877 8516 11542

dermal: Hände EPS 829 5860 42,6 16200 14 51500 25,1 67400 2,8 AOEM 0 137 1126 2052 24211

inhalativ EPS 2,1 20 6,3 2,5 6,3 1,1 10 0,5 15 0,3 AOEM 0,10 2,0 5,3 21 45

Motorsprühgerät: Anmischen/ Einfüllen und Ausbringen3

Expositionspfad Quelle Minimum Faktor Median Faktor 75. Perzentil Faktor 95.

Perzentil Faktor Maximum Faktor

dermal: Körper EPS 166000 344 965000 11,5 2578000 11 9165000 15,9 11800000 13 AOEM 482 83785 233403 576730 903621

dermal: Hände EPS 90400 406 475000 18,4 1328000 26 3550000 29,4 9560000 35 AOEM 223 25793 52052 120892 272164

inhalativ EPS 90 450 240 2,4 740 3,5 3030 9,1 3660 4,9 AOEM 0,20 100 211 334 747

1 Für AOEM: „ML Tank, WG“, Kapitel 18.1 der AOEM-Dokumentation 2 Für AOEM: „Application HCTM, cabin“, Kapitel 18.4 der AOEM-Dokumentation 3 Für AOEM: „ML Knapsack“, addiert mit „Application HCHH, all“, Kapitel 18.2 und 18.6 der AOEM-Dokumentation

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Die Exposition mit Bezug auf die ausgebrachten Wirkstoffmengen ist demnach bei fast allen aufgeführten Datenpunkten für die EPS-Bekämpfung höher als für die PSM-Anwendungen. Bei Betrachtung der Werte zum 75. Perzentil, die häufig für Ex-positionsbewertungen von Bioziden verwendet werden, zeigt sich, dass vor allem die dermale Exposition bei der EPS-Bekämpfung erheblich höher ist; die Unterschiede bei den Händen sind nochmals größer als bei den Daten des restlichen Körpers. Diese Unterschiede können vor allem auf die oben beschriebenen Unterschiede in der Wuchshöhe der behandelten Pflanzen zurückgeführt werden. Die Wuchshöhe bedingt, dass die Arbeitnehmer im PSM-Bereich mit dem Motorsprühgerät eher waa-gerecht und allenfalls teilweise nach oben sprühen, während die Sprührichtung bei der EPS-Bekämpfung eher steil bis senkrecht nach oben weist. Dadurch stehen die Beschäftigten bei der EPS-Bekämpfung zum Teil direkt unter der ausgebrachten Sprühnebelwolke und können so von herabregnenden Tröpfchen und von den Bäu-men herabtropfender Sprühbrühe getroffen werden (Abb. 4.31).

Diese Annahmen werden durch das auf den Overalls vorgefundene Expositionsmus-ter gestützt (siehe Abb. 4.9 in Kapitel 4.1.1.1). In der Abbildung ist deutlich erkenn-bar, dass die nach dem beschriebenen Mechanismus erfolgende Exposition gegenüber dem von oben kommenden Sprühnebel stark exponierten Körperberei-chen (Kopf, Oberkörper, Oberseiten der Arme) besonders hoch ist. Ob die deutlich höhere Belastung der Hände überwiegend durch Kontakte mit kontaminierten Ober-flächen oder durch direkte Exposition gegenüber dem Sprühnebel verursacht wird, kann jedoch nicht abschließend geklärt werden. Die inhalative Exposition bei Aus-bringung mit Motorsprühgerät ist bei der EPS-Bekämpfung ebenfalls höher, bewegt sich aber im gleichen Bereich wie bei den PSM-Anwendungen.

Abb. 4.31 Motorsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension.

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Die höhere Exposition bei Verwendung der Aufsattelsprühgeräten kann ebenfalls mit der Höhe der Bäume und dem damit verbundenen aufwärtsgerichteten Sprühmuster in Verbindung gebracht werden. Es wurde während der Feldversuche beobachtet, dass die Oberfläche der Sprühkanone und des Tanks nach dem Sprühen stets stark mit Sprühbrühe benetzt waren und es kann angenommen werden, dass die steil nach oben ausgebrachte Sprühnebelwolke die Oberflächen der Fahrzeuge und Sprühgeräte stärker benetzt als eine überwiegend seitwärts abgegebene Sprühwol-ke. Dadurch steigt auch die Exposition der Arbeitnehmer bei Berührung der Geräte-oberflächen an. Bei den meisten der während des Projekts verwendeten Geräte musste das Biozidprodukt durch eine Einfüllvorrichtung an der Oberseite des Sprüh-mitteltanks eingefüllt werden. Um die Einfüllvorrichtung auf dem mannshohen Tank zu erreichen, musste der Anwender sich an den Sprühkanonentank anlehnen und den dafür vorgesehenen Deckel öffnen, wobei er die kontaminierten Oberflächen mit den Händen, der Unterseite der Unterarme, der Brust, dem Bauch und den Vorder-seiten der Oberschenkel berührte, wobei es zu einem entsprechenden Expositions-muster kam (vgl. Abb. 4.7 in Kapitel 4.1.1.1 und Abb. 4.32).

Abb. 4.32 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Sprühbrühe.

Die inhalative Exposition der Arbeitnehmer bei der Ausbringung mit Aufsattelsprüh-gerät ist bei der EPS-Bekämpfung vergleichbar mit den bei PSM-Anwendungen auf-tretenden Expositionshöhen.

Bei den hier vorgenommenen Vergleichen ist jedoch zu beachten, dass sie sich auf die Exposition in Relation zur ausgebrachten Wirkstoffmenge beziehen. Da bei der EPS-Bekämpfung, wie oben bereits erläutert, pro Schicht deutlich weniger Wirkstoff ausgebracht wird als bei PSM-Anwendungen, fallen die Unterschiede bei Betrach-tung der arbeitstäglichen Exposition geringer aus. Wie Vergleichsrechnungen zeigen, bleibt die Exposition bei der EPS-Bekämpfung aber auch bei solch einer arbeitstägli-chen Betrachtung höher als bei PSM-Anwendungen.

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4.3.2 Unbeteiligte Dritte

4.3.2.1 Gesamtexposition

In Tab. 4.22 ist die zu den einzelnen Messreihen gehörende Exposition der unbetei-ligten Dritten aufgeführt. Die zeitgleich im Rahmen einer Messreihe genommenen dermalen sowie inhalativen Proben sind eindeutig zugeordnet, wobei die in den Tab. 3.8 und Tab. 3.9 gegebene Reihenfolge eingehalten wurde. Die aufgeführten Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. Für die inhalative Exposition wurde hier exemplarisch die Atemrate eines Erwachsenen von 1,25 m³/h angenom-men.

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Tab. 4.22 Gesamtexposition unbeteiligter Dritter: auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Diflubenzuronmenge [mg/kg]. Übersicht über die zeitgleich im Rahmen einer Messreihe genommenen dermalen sowie inhalativen Pro-ben entsprechend Anhang 2 Unbeteiligte Dritte: Beschreibung der Anwendungssituationen.

Tätigkeit Probenbezeichnung (Bystander)

Dermale Exposition [mg/kg] Probenbezeichnung (Bystander)

Inhalative Exposition [mg/kg]

5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt 5 m 10 m

Aufsattel- sprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen

dB-1 58,1 74,8 133 23,5 47,0 70,4

ASG-Ausbringen

iB-1 < 0,06 0,07

dB-2 21,8 48,8 70,6 2,00 1,59 3,59 iB-2 < 0,06 < 0,06

dB-3 2,89 4,30 7,19 0,649 0,713 1,36 iB-3 0,07 0,05

dB-4 8,37 13,0 21,4 0,461 0,358 0,819 iB-4 < 0,03 < 0,03

dB-5 10,1 13,8 23,9 3,61 1,79 5,39 iB-5 0,06 < 0,06

dB-6 30,4 30,0 60,5 20,0 14,2 34,1 iB-6 < 0,03 < 0,03

dB-7 216 297 513 378 311 689 iB-7 0,07 < 0,06

dB-8a 908 1200 2100 153 201 354 iB-8 0,24 0,19

dB-9 58,3 72,8 131 56,2 69,4 126 iB-9 < 0,09 < 0,09

dB-10 20,5 25,0 45,5 17,1 18,3 35,4 iB-10 0,10 0,10

dB-11 1,09 0,627 1,72 0,112 0,222 0,335 iB-11 < 0,05 < 0,05

dB-12 25,9 27,4 53,3 16,8 17,4 34,2 iB-12 0,10 < 0,05

dB-13 10,4 16,6 27,0 3,95 5,87 9,82 iB-13 0,07 0,09

dB-14 36,6 40,0 76,6 18,1 23,1 41,2 iB-14 < 0,09 < 0,09

dB-15 72,3 85,5 158 58,1 51,4 110 iB-15 < 0,03 < 0,03

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Tab. 4.22 (Fortsetzung)

Tätigkeit Probenbezeichnung (Bystander)

Dermale Exposition [mg/kg] Probenbezeichnung (Bystander)

Inhalative Exposi-tion [mg/kg]

5 m oben

5 m unten

5 m gesamt

10 m oben

10 m unten

10 m gesamt 5 m 10 m

Motorsprühgerät Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

MSG-Ausbringen

dB-1 4,33 4,64 8,97 4,21 3,41 7,62

MSG-Ausbringen

iB-1 < 0,21 < 0,21

dB-2 134 94,6 229 26,0 43,0 69,0 iB-2 0,07 0,10

dB-3 14,1 19,7 33,8 14,9 15,5 30,3 iB-3 0,06 0,06

dB-4 222 315 538 64,9 39,9 105 iB-4 2,96 2,58

dB-5b 224 216 440 18,0 15,7 33,7 iB-5 3,20 1,09

dB-6 92,7 112 205 212 213 425 iB-6 0,22 0,20

dB-7 12,5 14,9 27,4 20,6 19,5 40,1 iB-7 0,09 0,13

dB-8 61,2 74,0 135 2,02 0,863 2,88 iB-8 < 0,19 < 0,19

dB-9 8,37 14,7 23,1 2,51 4,64 7,15 iB-9 0,30 0,16

dB-10 0,202 0,534 0,737 0,170 0,171 0,341 iB-10 < 0,09 < 0,09

dB-11 325 332 657 91,8 87,2 179 iB-11 0,59 0,42

dB-12 481 334 815 244 157 401 iB-12 0,12 0,33

dB-13 55,2 79,4 135 25,9 41,5 67,4 iB-13 < 0,18 < 0,19

dB-14 148 58,9 207 58,9 41,3 100 iB-14 < 0,09 < 0,09

dB-15 25,0 32,4 57,5 7,24 12,2 19,5 iB-15 < 0,10 < 0,10 a: Das Rahmengestell der 5 m-Messung fiel durch die Wucht des Sprühstrahls um, wurde jedoch nach ca. 1 min wieder aufgestellt b: Die 5 m-Messung war in nur 4,3 m-Abstand zum Baum aufgestellt

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4.3.2.2 Korrelationsanalyse

Bei der dermalen Exposition unbeteiligter Dritter stellt sich ebenso wie bei den Ar-beitnehmern die Frage, inwiefern die dermalen mit den inhalativen Belastungen kor-relieren.

Werden die Absolutwerte der dermalen Exposition und die bei den Luftmessungen auf den Probenträgern gesammelten Mengen für unbeteiligte Dritter in einem Streu-diagramm zusammengestellt, so ergibt sich eine Punktwolke, die keine gute Diffe-renzierung zwischen der Art der Sprühapplikation und auch nicht zwischen dem 5 m- und dem 10 m-Abstand von den jeweils behandelten Bäumen erlaubt. Eine Cluster-markierung gibt allenfalls die Tendenz wieder, dass die Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Motorsprühgerät zu höheren inhalativen Messwerten führt, diese Tendenz spie-gelt sich jedoch nicht in den dermalen Werten wider (Abb. 4.33).

Für die Korrelationsanalyse wurde mittels Shapiro-Wilk-Test die Normalverteilung der absoluten Messwerte überprüft. Aufgrund der nicht gegebenen Normalverteilung der Daten wurden die Messwerte log10-transformiert. Die log10-transformierten Daten waren für die für unbeteiligte Dritte gemessenen dermalen Belastungen normalver-teilt. Für die inhalativen Werte ergab sich nur für die während der Diflubenzuronaus-bringung mit Motorsprühgerät in 10 m-Abstand durchgeführte Messung eine Normalverteilung der log10-transformierten Werte. Die Pearson-Korrelation wurde nur für den Datensatz mit den normalverteilten Luftwerten berechnet (zweiseitiges Signifikanzniveau). Für diese Daten ergab sich ein mittelstarker positiver Zusam-menhang (r=0,465), der allerdings nicht signifikant war (IBM SPSS Statistics 22).

Werden die gemessenen Expositionshöhen auf die jeweils ausgebrachte Wirkstoff-menge bezogen (siehe Abschnitt 4.2.1), so ergibt sich das in Abb. 4.34 dargestellte Streudiagramm. Aufgrund der sehr vereinheitlichten Tätigkeiten, insbesondere in Bezug auf die Menge an ausgebrachter Dimilin® 80 WG-Suspension, ergibt sich hier ein ähnliches Streudiagramm wie in Abb. 4.33.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für den unbeteiligten Dritten die absoluten Messwerte der dermalen Belastung nicht mit denen der inhalativen Messwerte korre-lieren. Als Ursache für die fehlende Korrelation der Messwerte sind der variierende Abstand der Probensammler vom Sprühkopf der jeweiligen Applikationsgeräte, die Witterungsbedingungen, die Tröpfchengrößenverteilung im Sprühnebel sowie Unter-schiede zwischen direkter Sprühstrahlexposition und Exposition durch indirekt ange-wehten Sprühnebel denkbar.

Grundsätzlich können die Ergebnisse zur Exposition unbeteiligter Dritter auch für die Beurteilung von Arbeitnehmern, die nicht unmittelbar mit der Biozidausbringung be-schäftigt sind, herangezogen werden. Eine denkbare Tätigkeit wäre beispielsweise die Sicherung des Gefahrenbereiches. Somit können die erfassten Messdaten zur Exposition unbeteiligter Dritter auch einer erweiterten Betrachtung der Arbeitnehmer-exposition dienen.

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Abb. 4.33 Dermale Exposition vs. inhalative Exposition unbeteiligter Dritter bei

einer Atemrate von 1,25 m³/h: die Daten sind als Absolutwerte in µg angegeben.

Abb. 4.34 Dermale Exposition vs. inhalative Exposition unbeteiligter Dritter bei

einer Atemrate von 1,25 m³/h: die Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen.

1

10

100

1000

10000

100000

0 1 10

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng [µ

g]

inhalative Diflubenzuronbelastung [µg]

ASG - 5mASG - 10mMSG - 5mMSG - 10m

0,1

0

1

10

100

1000

10000

0 0 1 10

derm

ale

Difl

uben

zuro

nbel

astu

ng

[mg/

kg]

inhalative Diflubenzuronbelastung [mg/kg]

ASG - 5 mASG - 10 mMSG - 5 mMSG - 10 m

0,01 0,10,1

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5 Datenzusammenstellung für die Bewertung von Bioziden nach der Verordnung (EU) Nr. 528/2012

Bei den Feldstudien in den Jahren 2014 und 2015 konnten detaillierte Informationen zum Ablauf der EPS-Bekämpfung mit Aufsattelsprühgeräten und mit handgeführten Motorsprühgeräten gesammelt sowie valide Daten zur inhalativen und dermalen Ex-position von Arbeitnehmern und unbeteiligten Dritten gemessen werden. Diese Da-ten erlauben eine Modellierung von Expositionsszenarien, die mit den hier untersuchten vergleichbar sind und können so auch auf andere Wirkstoffe bzw. Pro-dukte übertragen werden. Mit den Daten für die beiden untersuchten Sprühanwendungen können neben der EPS-Bekämpfung auch andere Sprühanwendungen bewertet werden, bei denen Geräte eingesetzt werden, die mit den bei diesem Projekt verwendeten Geräten ver-gleichbar sind und bei denen ein ähnliches, d. h., stark nach oben ausgerichtetes Sprühmuster vorliegt. In ähnlicher Weise können die Daten für das Abwiegen und Portionieren des Granulats und die Reinigung der Geräte auf andere Expositions-szenarien übertragen werden, die ein ähnliches Expositionsmuster erwarten lassen. Um die Verwendung der in diesem Projekt ermittelten Daten für die Expositionsbe-wertung von Biozidprodukten zu erleichtern, werden im nachfolgenden Unterkapitel die gemessenen Expositionshöhen für Arbeitnehmer nach Tätigkeiten und Applikati-onsphasen gruppiert und mit ihren empirischen Perzentilen dargestellt. In Abschnitt 5.2 folgt eine Auswertung mit Blick auf die Exposition unbeteiligter Dritter. 5.1 Arbeitnehmer Wo es möglich ist, erfolgt die Angabe der Expositionshöhe mit Bezug zur verwende-ten Wirkstoffmenge in der Einheit mg/kg, wie es auch bei Expositionsmodellen für Pflanzenschutzmittelanwendungen üblich ist. Die Höhe der inhalativen Exposition wurde hierzu aus den originalen Messdaten unter Annahme einer Atemrate von 1,25 m³/h berechnet (ECHA 2013, ECHA 2015a). Zusätzlich werden Eingangsparameter für die Modellierung der Expositionsabschät-zung von EPS-Bekämpfungen herausgestellt. Sollte sich die zu bewertende Anwendungssituation jedoch deutlich von dem in die-sem Projekt beobachteten Vorgehen unterscheiden, müssen die hier diskutierten Eingangsparameter kritisch hinterfragt werden. Würden z. B. große zusammenhän-gende Flächen behandelt werden, so dass deutlich weniger Anfahrten erfolgen, oder handgeführte Geräte mit separatem, auf dem Boden stehendem und möglicherweise größerem Tank verwendet werden, so muss womöglich von deutlich größeren täglich ausgebrachten Mengen ausgegangen werden.

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5.1.1 Abwiegen und Portionieren des Granulats Zu Beginn der Sprühsaison haben zwei der drei im Rahmen dieses Projekt begleite-ten Firmen das als Granulat vorliegende Biozidprodukt aus größeren Gebinden porti-oniert. Bei einer dieser Firmen wurden zwei Expositionsmessungen für diese Tätigkeit durchgeführt. Dabei wurde das Granulat mit einem Messbecher aus dem 20 kg fassenden Gebinde entnommen und in einen Plastikbeutel gegeben, der auf einer Küchenwaage stand. Jeweils 240 g oder 300 g (die passende Menge für einen 800 L oder 1000 L Tank) wurden so pro Beutel abgepackt. Für die Abfüllung des Granulats wurden einmal 37 Minuten (10 Kg Granulat) und einmal 65 Minuten (20 Kg Granulat) benötigt. Tab. 5.1 zeigt die hierbei gemessenen Expositionshöhen. Tab. 5.1 Gemessene Expositionshöhen für das Abwiegen und Portionieren

des granulären Biozidproduktes. Die Angabe erfolgt jeweils mit Be-zug auf die gehandhabte (d. h. umgefüllte) Wirkstoffmenge in der Einheit [mg/kg].

Abwiegen und Portionieren des Granulats

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 2 2,99 7,27

dermale Exposition: Körper 2 0,722 1,11

inhalative Exposition 2 0,022 0,070

5.1.2 Sprühen mit Aufsattelsprühgeräten Diese Tätigkeit besteht aus den drei Anwendungsphasen

• „Ansetzen der Sprühbrühe“, • „Ausbringen der Sprühbrühe“ und • „Reinigung des Fahrzeugs/ Aufsattelsprühgerätes“.

5.1.2.1 Ansetzen und Ausbringen: Beschreibung der Tätigkeiten und Messwerte Die beiden Anwendungsphasen Ansetzen und Ausbringen wurden bei den Probe-nahmen in 2014, dem ersten der beiden Projektjahre, meist zusammen gemessen, d. h. jede Probenahme begann vor dem Ansetzen und endete nach dem Ausbringen. Bei den Probenahmen in 2015 wurde die dermale Exposition von Händen und Kör-per jeweils separat für die beiden Applikationsphasen erfasst, d. h., die Proben-sammler wurden nach dem Ansetzen der Sprühbrühe gewechselt. Die inhalative Exposition wurde auch in 2015 personengetragen über beide Anwendungsphasen hinweg gemessen. Außerdem wurde eine Messung während der Ausbringung in der Fahrerkabine vorgenommen, welche der inhalativen Exposition während des Aus-bringens entspricht. Eine ausschließliche Messung der inhalativen Exposition wäh-rend des Ansetzens war aus technischen Gründen nicht möglich (siehe hierzu Abschnitt 3.3.1.2).

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In die Datenzusammenstellung in Tab. 5.2 wurden die Datensätze der dermalen Messungen aus 2015 daher z. T. zweimal einbezogen, nämlich einmal für die beiden einzelnen Anwendungsphasen und zusätzlich nochmal zusammen mit den Daten aus 2014 für das kombinierte Ansetzen und Ausbringen. Hierbei wurden jeweils zu einem Arbeitsgang gehörende Werte für das Ansetzen und Ausbringen addiert und dann in den Datensatz einbezogen. Für die Modellierung eines Expositionsszenarios, das beide Anwendungsphasen enthält, sollte der kombinierte Datensatz für Ansetzen und Ausbringen herangezogen werden, da eine größere Datenbasis zugrunde liegt. Für das Ansetzen wird zunächst das Biozidprodukt, im Falle der Messungen war dies das wasserdispergierbare Granulat Dimilin® 80 WG, in die dafür vorgesehene Einfüll-vorrichtung gegeben. Anschließend wird durch einen Schlauch Wasser zugegeben und durch Einschalten der in den Tank eingebauten Zirkulationspumpe mit dem Pro-dukt vermischt. Die Daten umfassen hier verschiedene Bauformen (siehe Abschnitt 3.1). Elf Datensätze (fünfmal beide Anwendungsphasen zusammen und sechsmal Ansetzen und Ausbringen separat) wurden bei Sprühgeräten erfasst, die einen 800 L bzw.1000 L Tank hatten, bei dem das Granulat durch eine Klappe an der Oberseite eingefüllt werden musste. Hierbei musste der Beschäftigte sich zum Einfüllen des in Plastikbeuteln vorportionierten Granulats an den Tank lehnen. Das Wasser wurde dann mit einem Schlauch, der an der Unterseite des Tanks angeschlossen wurde, eingefüllt. Bei vier Datensätzen (jeweils beide Anwendungsphasen separat gemes-sen) wurden Granulat (aus vorportionierten Papierbeuteln) und Wasser (über einen Schlauch) durch eine Öffnung an der Oberseite eines 300 L Tanks eingefüllt, wobei das Wasser zweimal einer Wasserentnahmestelle entnommen wurde und zweimal dem auf der Ladefläche des Kleinlasters mitgeführtem 1000 L-Tank. Bei einem Da-tensatz (beide Anwendungsphasen zusammen gemessen) wurde das Granulat in einen separaten Mischtank an der Rückseite des 800 L Tanks eingefüllt, das Wasser dann aber über einen Schlauch durch die ebenfalls vorhandene Ladeklappe an der Oberseite des Tanks eingefüllt. Die Analyse des Expositionsmusters zeigt, dass ein erheblicher Anteil der bei der Anwendung mit Aufsattelsprühgeräten auftretenden Exposition auf Kontakt mit kontaminierten Oberflächen zurückzuführen ist (siehe Abb. 4.5 und Abb. 4.6 in Kapitel 4.1.1.1). Daher ist anzunehmen, dass der Formulie-rungstyp des Produktes hier nur geringen Einfluss auf die Expositionshöhe hat, so dass die Daten auch zur Modellierung für beispielsweise flüssige Formulierungen herangezogen werden können. Das Ausbringen erfolgte mit den jeweiligen Sprühgeräten, wobei meistens der ge-samte Tankinhalt während einer Messung ausgebracht wurde. Da eine Tankfüllung meist für die Behandlung von Bäumen an mehreren Einsatzorten ausreichte, umfas-sen die Datensätze auch die Zeiten, die für das Anfahren verschiedener Einsatzorte notwendig waren. Während der Sprühanwendung befand sich der Beschäftigte in der geschlossenen Fahrerkabine. Von hier aus lenkte er das Fahrzeug und steuerte gleichzeitig das Sprühgerät, d.h., er stellte es an/aus und veränderte den Sprühwin-kel bzw., bei den Dragone-Geräten, auch die Sprührichtung. Das Fenster der Fah-rerkabine war üblicherweise geschlossen. Nur selten musste der Fahrer die Fahrerkabine verlassen (siehe Anhang 1).

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5.1.2.2 Ansetzen und Ausbringen: Eingangsparameter Das Ansetzen dauerte bei den Aufsattelsprühgeräten in der Regel nur wenige Minu-ten. Die Ausbringung dagegen erforderte für den 300 L Tank 62-106 Minuten und für 800 und 1000 L Tanks zwischen 63 und 261 Minuten. Für die Betrachtung der gan-zen Arbeitsschicht ist zu berücksichtigen, dass neben der eigentlichen Anwendung weitere Tätigkeiten erfolgen, z. B. die Festlegung und Absprache der Fahrrouten, das Anlegen der Schutzkleidung, usw. Über die Projektdauer hinweg hat sich gezeigt, dass innerhalb einer 8-stündigen Ar-beitsschicht meist zwei Füllungen eines größeren Tanks (800-1000 L) ausgebracht werden können, für den kleineren 300 L Tank wird geschätzt, dass höchstens 6 Tankfüllungen während einer Schicht ausgebracht werden können. Als realistische worst-case-Annahme kann daher mit der Ausbringung von 2000 L Sprühbrühe pro Arbeitstag gerechnet werden. Die Anwendung erfolgt täglich über einen Zeitraum von bis zu 8 Wochen. 5.1.2.3 Reinigung der Aufsattelsprühgeräte: Beschreibung der Tätigkeiten und

Messwerte Am Ende der mehrwöchigen Bekämpfungssaison wurden die Fahrzeuge (Kleinlaster) und Aufsattelsprühgeräte (inklusive Sprühmitteltanks) mit einem Hochdruckreiniger und ggf. durch händisches Säubern mit Lappen bzw. Bürste von den anhaftenden, aufgetrockneten Sprühmittelresten gereinigt. Der Datensatz enthält nur wenige Messwerte, dennoch kommt ihm besondere Be-deutung zu, da für die Exposition bei dieser Tätigkeit bislang kaum vergleichbare Literaturdaten publiziert wurden. Frühere Publikationen für Reinigungstätigkeiten beziehen sich meist auf die Exposition gegenüber dem eingesetzten Reinigungsmit-tel und nicht auf die Exposition gegenüber den entfernten Kontaminationen. Da für die Angabe der Expositionshöhe bei den Reinigungsarbeiten kein sinnvoller Bezug zur ausgebrachten Wirkstoffmenge hergestellt werden kann, wurde hier eine andere Darstellungsform als bei den zuvor beschriebenen Anwendungsphasen ge-wählt. Hierzu wird angenommen, dass sich im Laufe der Bekämpfungssaison durch immer wieder erfolgende Benetzung der Oberflächen, bei der immer auch ein Teil der bereits anhaftenden Kontaminationen wieder abgespült wird, allmählich ein Gleichgewicht ergibt, wodurch sich eine annähernd konstante Verschmutzung der Oberflächen einstellt. Zum Zeitpunkt der Reinigung sind alle Kontaminationen abge-trocknet, die daher nur noch aus den nichtflüchtigen Bestandteilen der ursprüngli-chen Sprühbrühe bestehen und damit die Zusammensetzung des Produktes widerspiegeln. Das hier verwendete Produkt ist nahezu frei von flüchtigen Bestand-teilen und besteht zu etwa 80 % aus dem analysierten Wirkstoff Diflubenzuron und zu 20 % aus anderen nichtflüchtigen Bestandteilen; diese Zusammensetzung wird vereinfacht auch für die Kontaminationen unterstellt. Um aus den bei der Reinigung ermittelten Messwerten eine allgemein für die Modellierung verwendbare Darstellung der Expositionshöhe abzuleiten, wurde von der analytisch festgestellten Wirkstoff-menge auf die nichtflüchtigen Anteile der Sprühbrühe hochgerechnet, d. h., der Messwert wurde durch 80 % dividiert. Die angegebenen Werte stellen daher die Ex-position gegenüber der gesamten Kontamination dar, die hier zu etwa 80 % aus dem

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Wirkstoff und zu 20 % aus anderen nichtflüchtigen Produktbestandteilen besteht. Die Angabe der Expositionshöhe erfolgt außerdem mit Zeitbezug. Um im Rahmen einer Modellierung hieraus auf die Exposition gegenüber einem an-deren (nichtflüchtigen) Wirkstoff und ein anderes Produkt zu schließen, kann folgen-de Berechnung verwendet werden:

𝐸𝐸WS = 𝐸𝐸F 2343 ∙𝑐𝑐WS

100% − 𝑐𝑐FB= 𝐸𝐸F 2343 ∙

𝑐𝑐WS

𝑐𝑐WS + 𝑐𝑐NFB

mit: EWS Exposition gegen über dem Wirkstoff im zu bewertenden Produkt

EF 2343 Exposition, die im Projekt F 2343 ermittelt wurde cws Konzentration des Wirkstoffs im zu bewertenden Produkt cFB Konzentration der flüchtigen Bestandteile im zu bewertenden Produkt

cNFB Konzentration der nicht-flüchtigen Bestandteile im zu bewertenden Produkt mit Ausnahme des Wirkstoffs

5.1.2.4 Reinigung der Aufsattelsprühgeräte: Eingangsparameter Es fanden insgesamt drei Messungen an verschiedenen Orten statt. Die Dauer der Reinigungstätigkeiten betrug 7 min, 40 min und 55 min. Im Falle der kurzen Reini-gungsdauer wurde das Geräte nur grob mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt und auf händisches Wischen wurde verzichtet, wodurch auch die vergleichsweise gerin-gen ermittelten Belastungen zu erklären sind, die für alle Expositionspfade den in Tab. 5.2 aufgeführten Minima entsprechen. Aufgrund der Beobachtungen während der Messungen und der mit den Beschäftig-ten geführten Gespräche ist davon auszugehen, das als realistischer worst-case-Fall für die gründliche Reinigung eines Aufsattelsprühgerätes inclusive Sprühmitteltank und Fahrzeug eine Dauer von 60 Minuten angenommen werden kann. Die Reinigung erfolgt jährlich.

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Tab. 5.2 Aufsattelsprühgeräte: Expositionshöhen mit Bezug auf die ausge-brachte Wirkstoffmenge [mg/kg], die Tätigkeitsdauer [mg/min] oder als Luftkonzentration [mg/m³].

Ansetzen

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 12 0,439 25,9 60,8 185 276

dermale Exposition: Körper 10 0,133 6,17 9,50 17,5 19,9

inhalative Exposition nicht separat bestimmt

Ausbringen

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 12 0,829 5,86 16,1 51,5 67,4

dermale Exposition: Körper 12 0,417 6,27 7,97 10,4 11,0

inhalative Exposition a 12 0,002 0,005 0,006 0,010 0,014

Ansetzen und Ausbringen b

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 16 3,15 36,1 58,2 105 112

dermale Exposition: Körper 16 1,87 10,4 15,8 38,8 74,9

inhalative Exposition a 16 0,002 0,006 0,026 0,052 0,068

Reinigung des Aufsattelsprühgerätes c

Expositionspfad n Minimum Median 75. Perzentil 95. Perzentil Maximum

dermale Exposition: Hände 3 0,03 mg/min

1,36 mg/min - - 2,92

mg/min

dermale Exposition: Körper 3 0,13 mg/min

0,36 mg/min - - 0,80

mg/min inhalative Exposition 2d 2,06 µg/m³ - - - 2,07 µg/m³ a Es wurde eine Atemrate von 1,25 m³/h angenommen. b Aufgeführt sind sowohl Daten aus Messungen, bei denen die beiden Anwendungsphasen An-

setzen und Ausbringen gemeinsam gemessen wurden, als auch addierte Beiträge aus den oben aufgeführten separaten Messungen beider Anwendungsphasen.

c Für die Reinigung der Aufsattelsprühgeräte wird die Exposition gegenüber allen nichtflüchtigen Be-standteilen des verwendeten Biozidproduktes angegeben.

d Einer der drei vorliegenden Messwerte wurde hier nicht berücksichtigt, da er unter der Bestim-mungsgrenze lag, die zugleich wegen der kurzen Messdauer von 7 min mit 3,71 mg/m³ außerge-wöhnlich hoch war. Hieraus hätte sich rechnerisch ein zusätzlicher Wert von 4,55 µg/m³ ergeben.

5.1.3 Sprühen mit handgeführten Motorsprühgeräten Die Verwendung des handgeführten Motorsprühgerätes kann unterteilt werden in die Anwendungsphasen

• „Ansetzen bzw. Einfüllen der Sprühbrühe“, • „Ausbringen der Sprühbrühe“ und • „Reinigung der Sprühgeräte“ (die Reinigung der Sprühgeräte wurde während

dieses Projektes nicht erfasst)

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5.1.3.1 Ansetzen bzw. Einfüllen und Ausbringen: Beschreibung der Tätigkeiten und Messwerte

Die Vorbereitung erfolgte durch zwei verschiedene Methoden. Als „Ansetzen“ wird hier die Herstellung der Sprühsuspension aus dem granulären Biozidprodukt be-zeichnet. Hierbei wurde das Granulat mit einem Messlöffel aus einem etwa 300 g fassenden Plastikbeutel entnommen und in die hierfür vorgesehene Einfüllöffnung des Motorsprühgerätes gegeben, durch die anschließend auch das Wasser eingefüllt wurde. Im Gegensatz hierzu bezeichnet der Begriff „Einfüllen“ hier das Einfüllen gebrauchs-fertiger Sprühbrühe beispielsweise aus einem Kanister. Dieser wurde zuvor über einen Schlauch aus dem Tank des Aufsattelsprühgerätes befüllt. Bei der Ausbringung wurde in der Regel das komplette Tankvolumen von 12 L an einem Ort versprüht. Eine Tankfüllung reichte dabei für wenigstens ein bis zwei sehr große oder mehrere kleine Eichen. Bei den Probenahmen im ersten Projektjahr 2014 wurden für alle Expositionspfade die Expositionshöhen über die Ausbringung von zwei Tankfüllungen gemessen, d. h., die Datensätze umfassen das Ansetzen (in zwei Fällen stattdessen das Einfüllen) und die Ausbringung von jeweils zwei Tankfül-lungen à 12 L. Im zweiten Projektjahr 2015 wurden Vorgehen und Messstrategie et-was verfeinert. So wurde gebrauchsfertige Sprühbrühe eingefüllt, anstatt diese anzusetzen. Außerdem wurden die Probensammler für die Hände jeweils nach dem Einfüllen und nach dem Ausbringen einer 12 L-Tankfüllung gewechselt, so dass die Exposition der Hände für beide Anwendungsphasen einzeln ausgewiesen werden kann; die inhalative Exposition sowie die dermale Exposition des Körpers wurden jedoch weiterhin über Vorbereitung und Ausbringung von zwei Tankfüllungen hinweg gemessen.

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Tab. 5.3 stellt die Ergebnisse dieser Messungen mit Bezug auf die jeweils ausge-brachte Wirkstoffmenge in der Einheit mg/kg dar. Die Werte für „Ansetzen und Aus-bringen“ fassen jeweils einen kompletten Vorgang (Ansetzen und Ausbringen von jeweils 2 x 12 L Sprühbrühe) zusammen, ebenso fassen die Werte für „Einfüllen und Ausbringen“ entsprechend komplette Vorgänge zusammen; hierin sind jeweils sepa-rat für „Einfüllen“ und „Ausbringen“ aufgeführten Werte enthalten. Die Werte für „An-setzen/ Einfüllen und Ausbringen“ fassen wiederum alle Werte für beide Vorgehensweisen zusammen und enthalten auch die zuvor aufgeführten Werte. Für die Bewertung entsprechender Biozidprodukte bietet sich aus Sicht der Autoren die Annahme an, dass beide Vorgehensweisen bei einer einzelnen Bekämpfungsmaß-nahme vorkommen, so dass in der Regel die letztgenannten, zusammengefassten Werte hierfür herangezogen werden sollten. 5.1.3.2 Ansetzen und Ausbringen: Eingangsparameter Da das Ausbringen der Sprühbrühe mit dem Aufsattelsprühgerät bezüglich Aufwand und Dauer wesentlich effizienter ist als die Verwendung des Motorsprühgeräts, wur-de letzteres nur verwendet, wenn das Aufsattelsprühgeräts aufgrund der lokalen Ge-gebenheiten (Einzäunung, kein befestigter Weg zum Einsatzort) nicht eingesetzt werden konnte. Dementsprechend wurde das Motorsprühgerät maximal wenige Stunden am Tag verwendet. Die Ausbringung eines Tankvolumens von 12 L dauerte incl. Ansetzen der Sprüh-brühe etwa 10-20 Minuten. Es wurde maximal die Ausbringung von vier Tankfüllun-gen an einem einzelnen Einsatzort beobachtet; dies dauerte insgesamt etwa eine Stunde. Rein rechnerisch könnte hieraus geschlossen werden, dass im Rahmen ei-ner 8-Stundenschicht 32 Tankfüllungen ausgebracht werden könnten. Hierbei ist al-lerdings zu berücksichtigen, dass das befüllte Gerät sehr schwer ist (11 kg Leergewicht, zusätzlich 12 kg Sprühbrühe und etwas Benzin, zusammen also etwa 25 kg). Eine durchgehende Ausbringung des Mittels mit diesen Geräten ohne aus-giebige Pausen kann schon aufgrund der körperlichen Belastung ausgeschlossen werden. Zudem wurden über das ganze Projekt hinweg keine Orte aufgesucht, an denen ein derartig langer Einsatz dieser Geräte sinnvoll gewesen wäre; daher sind stets Anfahrzeiten zu verschiedenen Einsatzorten nötig, was jeweils auch mit dem Wechsel von Schutzhandschuhen und Schutzanzügen verbunden ist. Die Autoren sind daher der Auffassung, dass ein einzelner Beschäftigter, der ausschließlich das Motorsprühgerät einsetzt, im Rahmen der EPS-Bekämpfung in einer 8-Stunden-Schicht maximal 16 Tankladungen zu je 12 L ausbringen könnte. Als realistische worst-case-Annahme kann daher mit der Ausbringung von etwa 200 L Sprühbrühe pro Arbeitstag gerechnet werden. Die Anwendung erfolgt täglich über einen Zeitraum von bis zu acht Wochen.

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Tab. 5.3 Motorsprühgeräte: Expositionshöhen mit Bezug auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge [mg/kg].

a Enthalten sind zwei Werte, die über je zwei Anwendungszyklen incl. beider Anwendungsphasen hinweg gemessen wurden. Zusätzlich wurden aus den oben bereits aufgeführten Expositionshöhen die beiden jeweils zu einem der 16 Vorgänge gehörenden Anwendungsphasen addiert und in diesen Datensatz eingefügt.

b Es wurde eine Atemrate von 1,25 m³/h angenommen. c Dieser Datensatz ist eine Kombination der oben aufgeführten Datensätze „Einfüllen und Ausbringen“

und „Ansetzen und Ausbringen“. Aus den Daten für die dermale Exposition der Hände beim „Einfül-len und Ausbringen“ wurden hierfür die Expositionshöhen jeweils zweier aufeinander folgender An-wendungszyklen, bei denen zugleich auch ein einzelner Overall bemessen wurde, addiert. Dieser Datensatz repräsentiert damit 18 Vorgänge, bei denen jeweils zwei Tankfüllungen angemischt oder eingefüllt und ausgebracht wurden, wobei sich die Werte für die drei Expositionspfade jeweils auf den gleichen Vorgang und Umfang der Arbeiten beiziehen.

Einfüllen

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 16 27,8 102 150 273 395 Ausbringen

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 16 17,4 58,3 78,6 124 128 Einfüllen und Ausbringen

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände a 18 64,1 187 264 442 521 dermale Exposition: Körper 10 166 427 831 1200 1320 inhalative Exposition b 10 0,094 0,13 0,21 0,24 0,25 Ansetzen und Ausbringen

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 8 599 1440 1950 7080 9560 dermale Exposition: Körper 8 753 2910 4920 10700 11800 inhalative Exposition b 8 0,35 1,05 2,00 3,82 3,91 Ansetzen/ Einfüllen und Ausbringen c

Expositionspfad n Minimum [mg/kg]

Median [mg/kg]

75. Perzentil [mg/kg]

95. Perzentil [mg/kg]

Maximum [mg/kg]

dermale Exposition: Hände 18 90,4 475 1328 3550 9560 dermale Exposition: Körper 18 166 963 2580 9160 11800 inhalative Exposition b 18 0,09 0,24 0,73 3,70 3,91

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5.2 Unbeteiligte Dritte Bei der Exposition gegenüber dem Sprühnebel sind der dermale Aufnahmepfad über die Haut und die Inhalation des Sprühnebels zu berücksichtigen. Beide Aufnahme-pfade spiegeln sich in der Versuchsanordnung für den unbeteiligten Dritten wider, in der die dermale Exposition über vertikal aufgestellte Planen und die Inhalation über Luftprobensammler gemessen wurde. Die Dauer der Messung erstreckte sich über die Dauer der Anwendung, mindestens aber über 15 min. Die direkte Exposition gegenüber dem Sprühnebel kann maximal über den gesamten Zeitraum der Behandlung (einschließlich der Zeit, in der sich der Sprühnebel noch nicht abgesetzt hat) erfolgen. In der Realität ist jedoch davon auszugehen, dass un-beteiligte Dritte zumeist nur über einen Bruchteil der Behandlungsdauer exponiert sind, da sie sich aus der Sprühnebelzone bewegen werden. Insofern stellt die Risi-kobewertung bei Berücksichtigung der gesamten Behandlungsdauer eine Extremsi-tuation (worst case) dar. Generell wird aufgrund des unterschiedlichen Körpergewichts, der unterschiedlichen Körperoberfläche und Atemrate zwischen der Exposition von Erwachsenen und von Kindern unterschieden. Dieser Unterscheidung wurde in der Versuchsanordnung mit der Teilung des Driftsammlers in ein unteres und ein oberes Segment Rechnung getragen. Das untere Segment entspricht in etwa der Gesamtkörperfläche eines sechs bis zehn Jahre alten Kindes, beide Segmente zusammen ungefähr der Ge-samtkörperoberfläche eines Erwachsenen (ECHA 2013). Für den inhalativen Auf-nahmepfad wurde keine Unterscheidung hinsichtlich der Körpergröße vorgenommen. Der Probenkopf der Pumpe befand sich mit 1,50 m auf der durchschnittlichen Atem-höhe eines Erwachsenen. Die Auswirkung der Probennahme auf 1,50 m für die Ex-positionsabschätzung des Kindes wird als vernachlässigbar angesehen. Die Segmente und auch der Luftprobensammler wurden - soweit vor Ort möglich - in Richtung des abdriftenden Sprühnebels aufgestellt, jeweils in 5 m und 10 m Abstand zum behandelten Baum bzw. zur behandelten Allee, um die maximal mögliche Expo-sition zu erfassen. Die Auswertung der Daten erfolgt getrennt für die verwendete Ausbringungsart. Es wurden in beiden Messjahren zusammen jeweils 15 Messungen für die Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit dem Aufsattelsprühgerät und 15 Messungen für die Ausbrin-gung mit dem Motorsprühgerät durchgeführt. Hinsichtlich der Rückstände auf den Segmenten für die dermale Exposition ist auffällig, dass die einzelnen Messwerte bei beiden Versuchsreihen deutlich um einen Faktor bis zu 1000 schwanken. Dies ist mit den unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort (Windstärke, Windrichtung, Thermik, Zugang zum Baum etc.) und der ausgebrachten Dimilin® 80 WG-Menge (Behand-lungsdauer, Verdünnung etc.) zu erklären und spiegelt die normale Schwankungs-breite einer solchen Behandlung wieder. Die Schwankungsbreite bei der Luftprobenmessung ist geringer, insbesondere bei der Anwendung mit Aufsat-telsprühgerät. Die Höhe der gemessenen Luftbelastung korreliert nicht mit der Mess- bzw. Behandlungsdauer. Die maximale Behandlungsdauer lag für das Aufsat-telsprühgerät bei 55 min, für das Motorsprühgerät bei 53 min. Im Durchschnitt war die Behandlungsdauer mit dem Aufsattelsprühgerät aber deutlich kürzer als mit dem Motorsprühgerät.

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Die Expositionen bei Ausbringung mit dem Aufsattelsprühgerät und dem Motor-sprühgerät bewegen sich in der gleichen Größenordnung. Generell nimmt die derma-le Exposition mit zunehmendem Abstand zum behandelten Baum ab. Die ermittelten 95. Perzentile für Diflubenzuron lagen unter Berücksichtigung aller Messwerte für das Aufsattelsprühgerät bei 3263 µg (5 m) bzw. 1349 µg (10 m) für das untere Seg-ment und bei 5702 µg (5 m) bzw. 2619 µg (10 m) für die gesamte Plane. Für das Motorsprühgerät lagen die 95. Perzentile aller Messwerte auf dem unteren Segment bei 1425 µg (5 m) bzw. 1323 µg (10 m) und auf der gesamten Plane bei 3253 µg (5 m) bzw. 2995 µg (10 m). Für die Expositionsabschätzung eines Kleinkindes (1-2 Jah-re), das im Vergleich zum Kind eine um den Faktor 1,9 geringere Körperfläche auf-weist (ECHA 2013), würden sich rechnerisch Werte von 1717 µg (5 m) bzw. 710 µg (10 m) für das Aufsattelsprühgerät und 750 µg (5 m) bzw. 696 µg (10 m) für das Mo-torsprühgerät ergeben. Die auf den Filtern der Luftprobensammler gemessenen Rückstände liegen bei etwa der Hälfte der Messungen unterhalb der Bestimmungs-grenze. Wird für diese Messungen als Ergebnis die Bestimmungsgrenze als Beurtei-lungswert verwendet, so ergeben sich als 95. Perzentil aller Messwerte 0,60 µg (5 m) bzw. 0,52 µg (10 m) pro Anwendung mit dem Aufsattelsprühgerät und 4,2 µg (5 m) und 2,1 µg (10 m) für die Anwendung mit dem Motorsprühgerät. Durch Korrektur die-ser Werte (Durchflussrate der Pumpe: 10 L/min) für die Atemrate eines Kindes (1,32 m3/h oder 22 L/min; ECHA 2013) bzw. Erwachsenen (1,25 m3/h oder 20,8 L/min, ECHA 2013) ergeben sich pro Sprühanwendung für das Aufsattelsprühgerät Expositionswerte von 1,3 µg (5 m) bzw. 1,1 µg (10 m) für das Kind und 1,2 µg (5 m) bzw. 1,1 µg (10 m) für den Erwachsenen. Für das Motorsprühgerät resultieren Werte von 9,2 µg (5 m) bzw. 4,7 µg (10 m) für das Kind und 8,7 µg (5 m) bzw. 4,4 µg (10 m) für den Erwachsenen. Für ein Kleinkind (Atemrate: 1,26 m3/h oder 21 L/min, ECHA 2013) resultieren Expositionswerte von 1,3 µg (5 m) bzw. 1,1 µg (10 m) für das Auf-sattelsprühgerät und 8,8 µg (5 m) bzw. 4,5 µg (10 m) für das Motorsprühgerät. Diese Messdaten können nun in eine Risikobewertung für unbeteiligte Dritte einflie-ßen. Die äußere Exposition muss dafür in eine systemische Exposition überführt werden. Für Diflubenzuron werden eine dermale Absorption von 75 % und eine Ab-sorption nach Inhalation von 100 % angenommen. Zusätzlich wird von leichter Be-kleidung ausgegangen (Durchdringung 50 %), die die Exposition auf etwa 50 % der Körperoberfläche reduziert (entspricht in etwa dem Anteil des Rumpfes an der Ge-samtkörperoberfläche). Anschließend wird die systemische Exposition auf das Kör-pergewicht normiert, dermale und inhalative Exposition zu einer Gesamtexposition addiert und dem toxikologischen Referenzwert für eine akzeptable Exposition (AEL) gegenübergestellt. Das Körpergewicht des Kleinkindes beträgt für diese Abschät-zung 10 kg, das des Kindes 23,9 kg und das des Erwachsenen 60 kg, Als Referenz-wert wird der akute AEL für Diflubenzuron von 0,13 mg pro kg Körpergewicht und Tag herangezogen, da es sich bezogen auf die Exposition gegenüber dem Sprühne-bel während der Anwendung um eine einmalige Exposition pro Behandlungsjahr handelt. Würde zusätzlich die Exposition über kontaminierte Oberflächen betrachtet, so wäre auch eine Risikobewertung für eine wiederholte (mittelfristige) Exposition gegenüber dem entsprechenden AELmedium-term durchzuführen. Das Ergebnis der Risikobewertung für unbeteiligte Dritte bei akuter Exposition ge-genüber Diflubenzuron ist in Tab. 5.4 und Tab. 5.5 dargestellt. Der Referenzwert für eine akute Exposition wird sowohl für die Ausbringung mit Aufsattelsprühgeräten als auch mit Motorsprühgeräten auf Basis des 95. Perzentils der Messwerte für 5 m und

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10 m Abstand nicht überschritten. Somit stellt die akute Exposition unbeteiligter Drit-ter bei Einhaltung eines Mindestabstands von 5 m kein Risiko dar. Es müssen somit keine zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz unbeteiligter Dritter ergriffen werden. Hinsichtlich guter fachlicher Praxis und vorbeugendem Gesundheitsschutz ist den-noch darauf zu achten, dass sich während der Applikation und bis zum Abtrocknen des Sprühbelags keine Personen in unmittelbarer Nähe zum Behandlungsort aufhal-ten. Tab. 5.4 Exposition unbeteiligter Dritter und Auslastung des AELakut während

der Anwendung von Diflubenzuron mit dem Aufsattelsprühgerät (95. Perzentil).

Abstand [m]

Messwert dermal [µg] 95. Perzentil

Messwert dermal korr. (75 % dermale Absorption) [µg] 95. Perzentil

Messwert inhalativ korr. (100 % inhalative Absorption) [µg] 95. Perzentil

System. Exposition dermal [mg/kg KG]

System. Exposition inhalativ [mg/kg KG]

AELakut [%]

Kleinkind 5 1717 1288 1,26 0,097 0,00013 74,4

10 710 533 1,09 0,040 0,00011 30,8

Kind 5 3263 2447 1,32 0,077 0,00006 59,1

10 1349 1012 1,14 0,032 0,00005 24,5

Erwachsener 5 5702 4277 1,25 0,053 0,00002 41,1

10 2619 1964 1,08 0,025 0,00002 18,9

Tab. 5.5 Exposition unbeteiligter Dritter und Auslastung des AELakut während

der Anwendung von Diflubenzuron mit dem Motorsprühgerät (95. Perzentil).

Abstand [m]

Messwert dermal [µg] 95. Perzentil

Messwert dermal korr. (75 % der-male Ab-sorption) [µg] 95. Perzentil

Messwert inhalativ korr. (100 % inhalative Absorption) [µg] 95. Perzentil

System. Exposition dermal [mg/kg KG]

System. Exposition inhalativ [mg/kg KG]

AELakut [%]

Kleinkind 5 750 562 8,82 0,042 0,00088 33,1

10 696 522 4,48 0,039 0,00045 30,5

Kind 5 1425 1068 9,24 0,034 0,00039 26,1

10 1323 992 4,70 0,031 0,00020 24,1

Erwachsener 5 3253 2440 8,73 0,031 0,00015 23,6

10 2995 2246 4,44 0,028 0,00007 21,7

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6 Zusammenfassung und Ausblick

Ziel der hier vorgestellten Untersuchungen war die Erfassung der jeweils potenziellen dermalen sowie inhalativen Exposition von Beschäftigten bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen. Darüber hinaus wurde auch die mögliche Exposition unbeteiligter Dritter untersucht.

Datenerhebung/ Expositionserfassung

Für die Expositionserfassung wurde im Rahmen des Projektes ein Verfahren zur Quantifizierung der dermalen Exposition gegenüber Diflubenzuron unter Verwendung von Overalls aus Polyethylenmaterial (Tyvek®), Baumwollhandschuhen sowie Ty-vek®-Planen entwickelt und validiert. Im direkten Anschluss an die Probenahme wur-den die Overalls in jeweils 21 Segmente und die Planen in zwei Segmente zerteilt. Zur Bestimmung der dermalen Exposition wurden die Dimilin® 80 WG-exponierten Probensammler bzw. die einzelnen Segmente extrahiert und die Extrakte nach Auf-reinigung mittels PCI-GC-MS im SIM-Modus analysiert. Die Erfassung der inhalativen Exposition erfolgte sowohl personengetragen als auch ortsfest, wobei die einatemba-re Staubfraktion gemessen wurde. Die Filter wurden extrahiert und die Extrakte mit-tels HPLC-UV analysiert.

Die im Rahmen der Untersuchungen entwickelten und validierten Methoden erlauben die zuverlässige und reproduzierbare Bestimmung der potenziellen dermalen sowie inhalativen Exposition, wie sie bei der chemischen EPS-Bekämpfung mittels Sprüh-anwendungen auftritt. Mit diesen Verfahren wurden in den Jahren 2014 und 2015 schädlingsbekämpfende Firmen bei der Ausbringung von diflubenzuronhaltigen In-sektiziden messtechnisch begleitet und dabei erstmalig Daten zur Exposition von Arbeitnehmern und unbeteiligten Dritten erhoben.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum drei schädlingsbekämpfende Firmen bei der Biozidausbringung mit Aufsattelsprühgerät sowie tragbarem Motorsprühgerät beglei-tet und dabei acht Mitarbeiter bei unterschiedlichen Tätigkeiten beprobt. Zur Ermitt-lung der dermalen Arbeitnehmerexposition wurden 51 Overalls und 85 Paar Handschuhe untersucht sowie 65 inhalative Messungen (ortsfest oder personenge-tragen) für den professionellen Verwender durchgeführt. Die Exposition unbeteiligter Dritter wurde bei der Biozidausbringung mit Aufsat-telsprühgerät bzw. Motorsprühgerät erfasst, wobei für jede Applikationsart 15 Mes-sungen in 5 m- und 10 m-Abstand zum behandelten Baum/ zur behandelten Baumgruppe durchgeführt wurden. Dementsprechend wurden in den Feldstudien 60 Datensätze über Tyvek®-Planen für die dermale Exposition gewonnen und 60 inhala-tive Messungen (ortsfest) zur Bestimmung der Belastung unbeteiligter Dritter durch-geführt.

Die im Rahmen der Feldstudien ermittelten Messergebnisse zur Arbeitnehmerexposi-tion wurden systematisch hinsichtlich Art der Sprühanwendung und Tätigkeit zu-sammengefasst und ausgewertet; die Daten zur Exposition unbeteiligter Dritter wurden hinsichtlich Applikationsart und Abstand vom behandelten Baum/der behan-delten Baumgruppe ausgewertet. Die so erhaltenen validen Daten können im Rah-men der Produktzulassung auf europäischer Ebene zur Bewertung von

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Sprühanwendungen herangezogen werden und dienen der Risikobewertung für un-beteiligte Dritte bei akuter Exposition gegenüber Diflubenzuron. Für folgende Tätigkeiten wurden dermale und inhalative Exposition untersucht:

• Abwiegen und Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats • Ansetzen bzw. Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension bei Aufsattelsprühge-

räten und bei Motorsprühgeräten • Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension mit Aufsattelsprühgeräten und mit

Motorsprühgeräten • Reinigung der Fahrzeuge und Aufsattelsprühgeräte am Ende der Sprühsaison

Arbeitnehmer Die dermale Exposition (Overall und Handschuhe) der Arbeitnehmer beim Einwiegen bzw. Abfüllen des Dimilin® 80 WG-Granulats wurde zweimal bestimmt und lag bei 8,39 bzw. 3,71 mg pro kg abgefülltem Wirkstoff. Bei dieser Tätigkeit waren es vor allem die Hände (84 % der gesamten dermalen Exposition) und weniger der übrige Körper, die während der Tätigkeit gegenüber Diflubenzuron exponiert waren. Die inhalative Exposition trug im Mittel mit 0,05 mg/kg zur gesamten auf den Arbeitneh-mer einwirkenden Exposition bei. Bei der Biozidausbringung mit Aufsattelsprühgerät sind die Arbeitnehmer im zweistel-ligen mg/kg-Bereich dermal belastet. So liegt der Median der Exposition beim Anset-zen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension bei 50,8 mg/kg (95. Perzentil: 186 mg/kg; n=16), wobei es vor allem das Ansetzen der Sprühbrühe (Median: 37,5 mg/kg; 95. Perzentil: 112 mg/kg; n=10) und weniger das Ausbringen der Sprüh-brühe (Median: 13,5 mg/kg; 95. Perzentil: 60,6 mg/kg; n=12) ist, das zur Gesamtex-position beiträgt. Auch hier sind es vor allem die Hände, die mit 80 % der Exposition zur dermalen Gesamtbelastung beitragen. Der errechnete Median für die inhalative Exposition liegt für das Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension bei 0,006 mg/kg (95. Perzentil: 0,052 mg/kg; n=16). Bei der Biozidausbringung mit Motorsprühgerät liegt die dermale Gesamtexposition der Arbeitnehmer im vierstelligen mg/kg-Bereich. Der Median der gesamten derma-len Exposition beim Ansetzen/Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension liegt bei 1520 mg/kg (95. Perzentil: 13900 mg/kg; n=18), wobei für die Tätigkeit Ansetzen und Ausbringen deutlich höhere Gesamtexpositionen gefunden wurden (Median: 4900 mg/kg; 95. Perzentil: 16500 mg/kg; n=8) als für die Tätigkeit Einfüllen und Ausbringen (Median: 695 mg/kg; 95. Perzentil: 1530 mg/kg; n=10). Ob es sich bei den Unterschieden in der Expositionshöhe um tätigkeitsbezogene oder interindividuelle Unterschiede handelt, lässt sich auf Basis der vorhandenen Daten nicht klären. Bei der Biozidausbringung mit Motorsprühgerät fand sich doppelt so viel Diflubenzu-ron auf den Overalls wie auf den Handschuhen, was die direkte Sprühnebelexpositi-on der Arbeitnehmer während der Dimilin® 80 WG-Ausbringung widerspiegelt. Die hohen dermalen Belastungen, die für die Arbeiten mit Motorsprühgerät ermittelt wur-den, fanden sich auch bei den inhalativen Expositionsdaten. Der Median der inhalati-ven Exposition lag für das Ansetzen und Ausbringen bei 1,05 mg/kg (95. Perzentil:

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3,82 mg/kg; n=8) und beim Einfüllen und Ausbringen bei 0,13 mg/kg (95. Perzentil: 0,24 mg/kg; n=10). Bei den Reinigungsarbeiten wurden Fahrzeuge und Aufsattelsprühgeräte mit Hoch-druckreinigern gesäubert. Dabei kam es zu einer dermalen Gesamtexposition der Arbeitnehmer, die zwischen 0,131 und 2,67 mg/min Tätigkeitsdauer (n=3) lag. Bei den Reinigungsarbeiten zeigte sich, dass eine gründlichere Reinigung der Geräte zu einer höheren Belastung der Arbeitnehmer führte und dass sich diese bei zusätzli-cher manueller Reinigung mit Bürste oder Lappen vor allem auf den Händen fand (ohne zusätzliche manuelle Reinigung: 17 % der dermalen Gesamtbelastung an den Händen; zusätzliche Reinigung mit Bürste: 63 % an den Händen; zusätzliche Reini-gung mit Lappen: 89 % an den Händen). Die inhalative Arbeitnehmerexposition wäh-rend der Reinigungsarbeiten lag zwischen 0,04 und < 0,10 µg/min (n=3). Unbeteiligte Dritte Bei der Expositionserfassung der unbeteiligten Dritten fanden sich sowohl bei den dermalen als auch bei den inhalativen Messungen starke Messwertschwankungen. Bei der dermalen Exposition nahm die Belastung von der in 5 m zu der in 10 m Ab-stand aufgehängten Plane sowohl bei der Dimilin® 80 WG-Ausbringung mit Aufsat-telsprühgerät als auch mit Motorsprühgerät ab. So verringerten sich die Medianwerte nach Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät von 60,5 mg/kg auf 34,2 mg/kg (95. Perzentil: von 990 mg/kg auf 455 mg/kg) bzw. nach Ausbringung mit Motorsprühge-rät von 135 mg/kg auf 40,1 mg/kg (95. Perzentil: von 704 mg/kg auf 408 mg/kg). Die-se Verringerung der gemessenen Diflubenzuronbelastungen fand sich hingegen bei den inhalativen Messungen nur bei den 95. Perzentilen. Die Exposition verringerte sich nach Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät von 0,15 mg/kg auf 0,13 mg/kg und nach Ausbringung mit Motorsprühgerät von 3,03 mg/kg nach 1,54 mg/kg. Generell weisen die starken Messwertschwankungen bei der Erfassung der Expositi-on unbeteiligter Dritter auf eine hohe Variabilität der Expositionssituationen hin. Mög-liche Einflussfaktoren sind neben der Witterung (Gegenwind, wechselnde Windrichtung) die Anzahl und Anordnung der behandelten Bäume (Einzelbäume, Baumgruppen bzw. Alleen), die Vorbeifahrten des Sprühfahrzeugs in unterschiedli-chen Abständen zu den Bäumen und Probensammlern (Aufsattelsprühgerät) bzw. das Bewegungsmuster des Schädlingsbekämpfers um den zu behandelnden Baum/ die zu behandelnden Bäume (Motorsprühgerät). Die Risikobewertung für unbeteiligte Dritte bei akuter Exposition gegenüber Difluben-zuron wurde anhand der quantifizierten dermalen sowie inhalativen Belastung durch-geführt. Der akute Referenzwert, der für den Wirkstoff Diflubenzuron im Rahmen des Biozidwirkstoffgenehmigungsverfahrens abgeleitet wurde, wird sowohl für die Appli-kation mit Aufsattelsprühgerät als auch mit Motorsprühgerät auf Basis des 75. Perzentils und 95. Perzentils der Messwerte für 5 m- und 10 m- Abstand nicht über-schritten; die akute Exposition unbeteiligter Dritter stellt somit bei Einhaltung eines Mindestabstands von 5 m kein Risiko dar. Es müssen folglich keine zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz unbeteiligter Dritter ergriffen werden. Hinsichtlich guter fachlicher Praxis und vorbeugendem Gesundheitsschutz ist dennoch darauf zu ach-ten, dass sich während der Applikation und bis zum Abtrocknen des Sprühbelags keine Personen in unmittelbarer Nähe zum Behandlungsort aufhalten.

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Vergleich mit Expositionshöhen bei Pflanzenschutzmittelapplikationen Die Sprühanwendungen, die bei der EPS-Bekämpfung mit Biozidprodukten erfolgen, unterscheiden sich erheblich von Anwendungsszenarien mit z. T. identischen Aus-bringgeräten im PSM-Bereich. Ein Vergleich der in diesem Projekt erhobenen Daten mit Expositionsdaten aus der Landwirtschaft zeigt, dass es bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels Sprühanwendungen zu deutlich höheren dermalen Expositionen kommt. Die auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Exposition liegt für die Ausbringung mit Aufsattelsprühgerät etwa 10-fach (Körper) bzw. 50-100-fach (Hände) über den im Agrarsektor quantifizierten Belastungen. Für die Ausbringung mit Motorsprühgerät fanden sich für die Biozidanwendung im Vergleich mit dem PSM-Bereich 10 bis 20-fach höhere Expositionen (Körper und Hände), wiederum mit Bezug auf die ausge-brachte Wirkstoffmenge. Die gemessenen inhalativen Belastungen liegen hingegen für beide Sprühapplikationen in vergleichbaren Größenordnungen wie im PSM-Bereich. Da dieser direkte Vergleich zunächst auf Basis der Expositionshöhen mit Bezug zur ausgebrachten Wirkstoffmenge vorgenommen wurde, ist bei der Bewer-tung dieser Zahlen auch die pro Arbeitstag ausgebrachte Wirkstoffmenge zu berück-sichtigen. Es hat sich im Verlauf der Untersuchungen gezeigt, dass bei der EPS-Bekämpfung deutlich weniger Wirkstoff als bei den entsprechenden PSM-Anwendungen ausgebracht wird, was vermutlich vor allem darin begründet liegt, dass hier keine großen, zusammenhängenden Flächen, sondern vielmehr Einzel-bäume oder kleinere Baumgruppen behandelt werden. Daher wird ein Teil der Ar-beitszeit zum Aufsuchen der verschiedenen Einsatzorte benötigt. Durch die kleineren Wirkstoffmengen, die pro Tag ausgebracht werden, reduzieren sich die dargestellten Unterschiede bei Bezug auf eine Arbeitsschicht etwas, dennoch ist auch bei dieser Betrachtung die EPS-Bekämpfung mit einer deutlich höheren Exposition der Be-schäftigten verbunden als die entsprechenden PSM-Anwendungen. Wegen der gro-ßen Unterschiede der potenziellen dermalen Exposition wäre daher eine Bewertung von Bioziden auf Basis der im Pflanzenschutzmittel-Bereich etablierten Expositions-modelle mit großen Unsicherheiten behaftet. Fazit Aufgrund der unzureichenden Datenlage war die Erhebung valider Daten zur poten-ziellen dermalen und inhalativen Belastung bei der EPS-Bekämpfung mit Bioziden unerlässlich. Für die untersuchten Arbeitsplätze und die dabei erfassten Verwen-dungsprofile wurden durch den Einsatz validierter Messverfahren umfangreiche Da-ten zur Beurteilung der dermalen und inhalativen Exposition gewonnen. Mit den nun erhobenen Messwerten liegt eine Datenbasis vor, die es ermöglicht, die Exposition von Arbeitnehmern und unbeteiligten Dritten bei der Bekämpfung des Eichenprozes-sionsspinners durch Sprühanwendungen mit Aufsattelsprühgeräten und mit handge-führten Motorsprühgeräten zu bewerten und eine Expositionsabschätzung im Rahmen der Zulassung von Biozidprodukten auf europäischer Ebene durchzuführen. Die ermittelten Expositionsdaten dienen langfristig auch als Basis für verbesserte Arbeitsschutzmaßnahmen und helfen somit, das gesundheitliche Risiko bei der Bio-zidausbringung mittels Sprühapplikation zu mindern.

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Literaturverzeichnis BAuA: Statuspapier - Information an die Länder zur Bekämpfung des Eichenprozes-sionsspinners zum Schutz der menschlichen Gesundheit, BAuA, FG 5.3. 2013 BfR: Joint development of a new Agricultural Operator Exposure Model - Project Re-port. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin 2013 DIN 32645: Chemische Analytik - Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze unter Wiederholbedingungen - Begriffe, Verfahren, Auswertung. Berlin: Beuth Verlag 2008 EC: Assessment Report for Inclusion of active substances in Annex I or IA to Di-rective 98/8/EC, Margosa Extract, Product-type 18 (Insecticides, Acaricides and Products to control other Arthropods). Brüssel: Europäische Kommision 2011. ECHA: HEEG OPINION 17 - Default human factor values for use in exposure as-sessments for biocidal products. Helsinki: Europäische Chemikalienagentur 2013 ECHA: Biocides Human Health Exposure Methodology. Helsinki: Europäische Chemikalienagentur 2015a ECHA: Guidance on the BPR: Volume III Human Health, Part B Risk Assessment. Helsinki: Europäische Chemikalienagentur 2015b EPA Pesticide fact sheet: Diflubenzuron. No. 68.1. Washington, D.C.: Environmental Protection Agency: Office of Pesticides Programs, 1989 EPA Reregistration Eligibility Decision (RED) Diflubenzuron. Washington, D.C.: Envi-ronmental Protection Agency: Office of Prevention, Pesticides and toxic substances, 1997 EU-Verordnung (EU) Nr. 528/2012 der europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozid-produkten. Brüssel 2012 JKI: Eichenprozessionsspinner. Informationsblatt des Julius Kühn-Instituts (Hrsg.), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Braunschweig 2012 LWF Merkblatt 15 der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft: Ei-chenprozessionsspinner. 2013 Mitsui T., Nobusawa C. und Fukami J.: Mode of Inhibition of Chitin Synthesis by Diflubenzuron in the Cabbage Armyworm, Mamestra brassicae L. J. Pesticide Sci. 9: 19-26. 1984

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Schäferhenrich A., Hebisch R., Holthenrich D., Krutz K., Göen Th.: Messung von Hautbelastungen durch chemische Stoffe bei der Imprägnierung mit Holzschutzmit-teln. 1. Auflage, Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. 2012 Wimmer MJ und Smith RR: Analysis of Diflubenzuron by Gas Chromatography/Mass Spectrometry Using Deuterated Diflubenzuron as Internal Standard. J Agric Food Chem 39: 280-286. 1991

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Abbildungsverzeichnis Abb. 3.1 Fahrzeug mit Aufsattelsprühgerät (Dragone AZ mit 800 L-Brühetank)

der Firma A. 13 Abb. 3.2 Fahrzeug mit Aufsattelsprühgerät (Dragone AZ mit 1000 L-Brühetank)

der Firma A. 13 Abb. 3.3 Dimilinausbringung mit rückengetragenem Motorsprühgerät

(Solo Port 423; Firma A). 14 Abb. 3.4 Traktor mit Aufsattelsprühgerät (Dragone AZ mit 800 L-Brühetank)

der Firma B. 15 Abb. 3.5 Fahrzeug mit Aufsattelsprühgerät (Vicar Turbine 451 mit 300 L-

Brühetank) der Firma C. 16 Abb. 3.6 Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats in der Feldstudie 2014. 17 Abb. 3.7 Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats in der Feldstudie 2015. 17 Abb. 3.8 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen von Wasser in den Brühetank (Firma A). 19 Abb. 3.9 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension -

Einfüllen des Granulats auf das Filtersieb des Brühetanks (Firma A). 19

Abb. 3.10 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension - Abwiegen des Granulats direkt vor dem Ansetzen der Sprühbrühe (Firma B). 20

Abb. 3.11 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension - Einfüllen des Granulats in den Vormischtank (Firma B). 20

Abb. 3.12 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension - Einfüllen des Granulats auf das Filtersieb des Brühetanks (Firma C). 21

Abb. 3.13 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension - Einfüllen von Wasser in den Brühetank (Firma C). Der Siebeinsatz ist gut zu erkennen. 21

Abb. 3.14 Motorsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension - das Granulat wird auf das Filtersieb des Brühetanks gegeben. 23

Abb. 3.15 Motorsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension - Einfüllen von Wasser in den Brühetank mithilfe einer Gießkanne. 23

Abb. 3.16 Motorsprühgerät: Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension - Entnahme der Suspension aus dem Brühetank des Aufsattelsprühgerätes. 24

Abb. 3.17 Motorsprühgerät: Einfüllen der Dimilin® 80 WG-Suspension in den Brühetank des Motorsprühgerätes. 24

Abb. 3.18 Reinigung eines Fahrzeugs und zweier Aufsattelsprühgeräte durch einen Beschäftigten der Firma A (Beschäftigter #1; Feldstudie 2014). 26

Abb. 3.19 Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprühgeräts durch einen Beschäftigten der Firma A (Beschäftigter #8; Feldstudie 2015). Auf einer Leiter stehend reinigt der Beschäftigte die Oberflächen mit dem Hochdruckreiniger. 26

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Abb. 3.20 Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprühgeräts durch einen Beschäftigten der Firma A (Beschäftigter #8; Feldstudie 2015). Zusätzliche Säuberung der Oberflächen mit einem Lappen. 27

Abb. 3.21 Reinigung eines Fahrzeugs und eines Aufsattelsprühgeräts durch einen Beschäftigten der Firma C (Beschäftigter #7; Feldstudie 2015). 27

Abb. 3.22 Anlegen des Messoveralls. Zur Vermeidung von Kontaminationen trägt der Arbeitnehmer Tyvek®-Füßlinge über seinen Arbeitsschuhen 28

Abb. 3.23 Mit Tyvek®-Overall und Baumwollhandschuhen eingekleideter Arbeitnehmer. 29

Abb. 3.24 Schnittführung für die Zerlegung der Probensammler; die Schnitt- führung ist rot gekennzeichnet und die Bezeichnung der Segmente angegeben. 30

Abb. 3.25 Konstruktionszeichnung des Rahmengestells für die Messung der Exposition unbeteiligter Dritter. 34

Abb. 3.26 Anordnung zur Messung der dermalen und inhalativen Exposition unbeteiligter Dritter während der Feldstudie 2015. 34

Abb. 3.27 Abnehmen einer zerteilten Tyvek®-Plane vom Rahmengestell während der Feldstudie 2014. 35

Abb. 3.28 Ermittlung der Exposition unbeteiligter Dritter während der Biozidausbringung mit Aufsattelsprühgerät. Das Foto zeigt die Probenahme ASG-Ausbringen-dB-10 und ASG-Ausbringen-iB-10 (Firma A). 36

Abb. 3.29 Ermittlung der Exposition unbeteiligter Dritter während der Biozidausbringung mit Motorsprühgerät. Das Foto zeigt die Probenahme MSG-Ausbringen-dB-8 und MSG-Ausbringen-iB-8 (Firma A). 36

Abb. 3.30 Ermittlung der Exposition unbeteiligter Dritter während der Biozidausbringung mit Motorsprühgerät. Das Foto zeigt die Probenahme MSG-Ausbringen-dB-11 und MSG-Ausbringen-iB-11 (Firma A). 37

Abb. 4.1 Exposition der Arbeitnehmer (Overalls) bezogen auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge nach Arbeiten mit dem Aufsattelsprühgerät. 63

Abb. 4.2 Exposition der Arbeitnehmer (Overalls) bezogen auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge nach Arbeiten mit dem Motorsprühgerät. 63

Abb. 4.3 Individuelle Unterschiede zwischen den Arbeitnehmern nach Arbeiten mit dem Motorsprühgerät. Dargestellt ist die Exposition nach „Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension“ sowie nach „Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension“. 64

Abb. 4.4 Abfüllen des Dimilin® 80 WG-Granulats: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente. 72

Abb. 4.5 Aufsattelsprühgerät: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente nach Ansetzen der Sprühbrühe. 73

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Abb. 4.6 Aufsattelsprühgerät: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente nach Ausbringen der Sprühbrühe. 73

Abb. 4.7 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension – der Beschäftigte lehnt mit Brust, Bauch und Unterarmen auf dem Sprühgerät. 74

Abb. 4.8 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension (Firma C). 74

Abb. 4.9 Individuelle Unterschiede in der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente nach Ansetzen und Ausbringen bzw. Ansetzen/ Einfüllen und Ausbringen der Sprühbrühe mit Motorsprühgerät. 76

Abb. 4.10 Nach Beschäftigten aufgeschlüsselte Exposition auf den Overalls nach Arbeiten in Zusammenhang mit dem Motorsprühgerät. Die Belastung wurde auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. 76

Abb. 4.11 Reinigungsarbeiten Firma A: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente. 77

Abb. 4.12 Reinigungsarbeiten Firma C: schematische Darstellung der mittleren Diflubenzuronbelastung der Overallsegmente. 78

Abb. 4.13 Aufsattelsprühgerät: Handexposition der Beschäftigten beim Ansetzen, beim Ausbringen sowie beim Ansetzen und Ausbringen. Das Ansetzen und Ausbringen enthält zusätzliche Messungen, bei denen nicht zwischen den beiden Anwendungsphasen unterschieden wurde. 86

Abb. 4.14 Motorsprühgerät: Handexposition der Beschäftigten beim Ansetzen und Ausbringen, beim Einfüllen und Ausbringen sowie beim Ansetzen bzw. Einfüllen und Ausbringen. 86

Abb. 4.15 Motorsprühgerät: Handexposition der Beschäftigten beim Einfüllen bzw. beim Ausbringen der Sprühbrühe. 87

Abb. 4.16 Aufsattelsprühgerät: Inhalative Exposition der Beschäftigten beim Ansetzen und Ausbringen bzw. beim Ausbringen der Sprühbrühe (Datenwerte aus Tab. 4.11). Darstellung des in 2015 in zwei separate Messungen 1a und 1b aufgeteilten Messpunktes 1. 95

Abb. 4.17 Motorsprühgerät: Inhalative Exposition der Beschäftigten beim Ansetzen und Ausbringen bzw. beim Einfüllen und Ausbringen der Sprühbrühe (Datensatz aus Tab. 4.11). Außerdem ist die Exposition der Beschäftigten #2 und #5 im Vergleich dargestellt. 96

Abb. 4.18 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter nach Sprühausbringung mit dem Aufsattelsprühgerät bzw. Motorsprühgerät. 102

Abb. 4.19 Inhalative Exposition unbeteiligter Dritter nach Sprühausbringung mit dem Aufsattelsprühgerät bzw. Motorsprühgerät (bei einer Atemrate von 1,25 m³/h, Werte aus Tab. 4.15). 106

Abb. 4.20 Aufsattelsprühgerät: dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Absolutwerte [µg] angegeben. 111

Abb. 4.21 Aufsattelsprühgerät: dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Absolutwerte [µg] angegeben. 112

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Abb. 4.22 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Absolutwerte [µg] angegeben. 112

Abb. 4.23 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h. Die Daten sind als Absolutwerte [µg] angegeben. 113

Abb. 4.24 Aufsattelsprühgerät: dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls vs. Handschuhe), die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte angegeben. 114

Abb. 4.25 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h, die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte [µg] angegeben. 115

Abb. 4.26 Motorsprühgerät: dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h, die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte [µg] angegeben. 115

Abb. 4.27 Motorsprühgerät: dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls vs. Handschuhe), die Daten sind als log10-transformierte Absolutwerte [µg] angegeben. 116

Abb. 4.28 Dermale Exposition (nur Overalls) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h; die Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. Es ist zu beachten, dass bei den hier dargestellten Tätigkeiten unterschiedliche Wirkstoffmengen gehandhabt wurden. 116

Abb. 4.29 Dermale Exposition (nur Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h; die Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. Es ist zu beachten, dass bei den hier dargestellten Tätigkeiten unterschiedliche Wirkstoffmengen gehandhabt wurden. 117

Abb. 4.30 Dermale Exposition (Overalls und Handschuhe) vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h; die Daten sind gemäß Tab. 4.20 auf eine Arbeitsschicht bezogen. 118

Abb. 4.31 Motorsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension. 122 Abb. 4.32 Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Sprühbrühe. 123 Abb. 4.33 Dermale Exposition vs. inhalative Exposition unbeteiligter Dritter

bei einer Atemrate von 1,25 m³/h: die Daten sind als Absolutwerte in µg angegeben. 128

Abb. 4.34 Dermale Exposition vs. inhalative Exposition unbeteiligter Dritter bei einer Atemrate von 1,25 m³/h: die Daten sind auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogen. 128

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Tabellenverzeichnis Tab. 3.1 Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen

gewonnenen Overalls und Handschuhe zur Bestimmung der dermalen Exposition der Arbeitnehmer. 30

Tab. 3.2 Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonnenen Proben zur Bestimmung der inhalativen Exposition der Arbeitnehmer. 32

Tab. 3.3 Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatzmessungen gewonnenen Tyvek®-Planen zur Bestimmung der dermalen Exposition unbeteiligter Dritter. 35

Tab. 3.4 Übersicht über die Probenbezeichnung (Tätigkeit). 40 Tab. 3.5 Übersicht über die Probenbezeichnung (Probenahme und

Probensammler). 41 Tab. 3.6 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatz-

messungen gewonnenen Overalls und Handschuhe zur Bestimmung der dermalen Exposition der Arbeitnehmer. 43

Tab. 3.7 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatz- messungen gewonnenen Proben zur Bestimmung der inhalativen Exposition der Arbeitnehmer. 47

Tab. 3.8 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatz- messungen gesammelten Tyvek®-Planen zur Bestimmung der dermalen Exposition unbeteiligter Dritter. 51

Tab. 3.9 Detaillierte Übersicht über die im Rahmen der Arbeitsplatz- messungen gesammelten Proben zur Bestimmung der inhalativen Exposition unbeteiligter Dritter. 53

Tab. 4.1 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): absolute Diflubenzuronmenge [µg]. 56

Tab. 4.2 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. - bei den Reinigungsarbeiten - auf die Tätigkeitsdauer bezogene Exposition gegenüber Diflubenzuron [mg/kg bzw. mg/min]. 59

Tab. 4.3 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): Datenzusammenstellung der auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. - bei den Reinigungsarbeiten - auf die Tätigkeitsdauer bezogenen Exposition gegenüber Diflubenzuron [mg/kg bzw. mg/min]. 62

Tab. 4.4 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): prozentuale Diflubenzuronmenge auf den einzelnen Segmenten [%]. Für die einzelnen Tätigkeiten wurden die niedrigsten Belastungen grün, mittlere Belastungen gelb und die höchsten Belastungen rot markiert, wobei die Farbübergänge fließend sind. 66

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Tab. 4.5 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls): auf die Segmentfläche und die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. die Tätigkeitsdauer bezogene Diflubenzuronmenge [ng/(g × cm²) bzw. ng/(min × cm²)]. Für die einzelnen Tätigkeiten wurden die niedrigsten Belastungen grün, mittlere Belastungen gelb und die höchsten Belastungen rot markiert, wobei die Farbübergänge fließend sind. 69

Tab. 4.6 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Handschuhe): absolute Diflubenzuronmenge [µg] sowie auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. auf die Tätigkeitsdauer bezogene Diflubenzuronmenge [mg/kg] bzw. [mg/min]. 79

Tab. 4.7 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Handschuhe): Datenzusammenstellung der auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. auf die Tätigkeitsdauer bezogenen Diflubenzuronmenge [mg/kg] bzw. [mg/min]. 85

Tab. 4.8 Dermale Exposition der Arbeitnehmer (Overalls und Handschuhe): auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bzw. auf die Tätigkeitsdauer bezogene Diflubenzuronmenge [mg/kg bzw. mg/min]. 88

Tab. 4.9 Inhalative Exposition der Arbeitnehmer: die Diflubenzuronmenge ist als Luftkonzentration [µg/m³] sowie als Expositionshöhe in [mg/kg] angegeben. 91

Tab. 4.10 Inhalative Exposition der Arbeitnehmer: Es ist die Luftkonzentration in [µg/m³] angegeben. Die rechte Spalte gibt die Exposition gegenüber nicht-flüchtigen Bestandteilen des Insektizids unter Annahme einer Atemrate des Beschäftigten von 1,25 m³/h bezogen auf die Tätigkeitsdauer [µg/min] an. 93

Tab. 4.11 Inhalative Exposition der Arbeitnehmer: Datenzusammenstellung in [mg/kg]. Für die Reinigungstätigkeiten werden hiervon abweichend die Menge gesammelter nicht-flüchtiger Bestandteile unter Annahme einer Atemrate des Beschäftigten von 1,25 m³/h bezogen auf die Tätigkeitsdauer [µg/min] angegeben. 94

Tab. 4.12 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter (Tyvek®-Planen): absolute bzw. auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Expositionshöhe ( [µg]) bzw. [mg/kg]. Die ausgebrachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.8 angegeben. 98

Tab. 4.13 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter (Tyvek®-Planen): die absolute bzw. auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Expositionshöhe wurde zusätzlich auf die Fläche der als Probensammler verwendeten Tyvek®-Planen bezogen [ng/cm²] bzw. [ng/(g × cm²)]. Die ausgebrachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.8 angegeben. 100

Tab. 4.14 Dermale Exposition unbeteiligter Dritter: Datenzusammenstellung der auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogenen Expositionshöhe [mg/kg]. Die ausgebrachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.8 angegeben. 103

Tab. 4.15 Inhalative Exposition unbeteiligter Dritter: die gemessene Diflubenzuronmenge ist als Luftkonzentration [µg/m³] sowie als Expositionshöhe in [mg/kg] bezogen auf eine Atemrate von 1,25 m³/h eines Erwachsenen angegeben. 104

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Tab. 4.16 Inhalative Exposition unbeteiligter Dritter: Datenzusammenstellung der auf die in direkter Umgebung zum Messaufbau ausgebrachten Wirkstoffmenge bezogenen Diflubenzuronmenge [mg/kg]. Die ausgebrachten Wirkstoffmengen sind in Tab. 3.9 angegeben. Für die Ermittlung der Expositionshöhe wurde eine Atemrate von 1,25 m³/h angenommen. 105

Tab. 4.17 Gesamtexposition der Arbeitnehmer: auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Expositionshöhe [mg/kg]. Übersicht über die zeitgleich genommenen dermalen sowie inhalativen Proben entsprechend Anhang 1, Tab. 1. 107

Tab. 4.18 Gesamtexposition der Arbeitnehmer: auf die Tätigkeitsdauer bezogene Expositionshöhe [µg/min]. Übersicht über die zeitgleich genommenen dermalen sowie inhalativen Proben entsprechend Anhang 1, Tab. 1. 110

Tab. 4.19 Dermale Exposition vs. inhalative Exposition bei einer Atemrate von 1,25 m³/h: Pearson-Korrelationskoeffizienten und Signifikanzniveaus für die Sprühausbringung mittels Aufsattelsprühgerät und Motorsprühgerät. 113

Tab. 4.20 Dermale und inhalative Exposition der Arbeitnehmer: Bezugsgrößen für eine Arbeitsschicht. 118

Tab. 4.21 Vergleich der dermalen und inhalativen Exposition der Arbeitnehmer bei der EPS-Bekämpfung und bei PSM-Anwendungen. Die Daten zu den PSM-Anwendungen sind der Dokumentation des AOEM (BfR 2013) entnommen. Die Expositionsangaben erfolgen in der Einheit µg/kg. 121

Tab. 4.22 Gesamtexposition unbeteiligter Dritter: auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge bezogene Diflubenzuronmenge [mg/kg]. Übersicht über die zeitgleich im Rahmen einer Messreihe genommenen dermalen sowie inhalativen Proben entsprechend Anhang 2 Unbeteiligte Dritte: Beschreibung der Anwendungssituationen. 125

Tab. 5.1 Gemessene Expositionshöhen für das Abwiegen und Portionieren des granulären Biozidproduktes. Die Angabe erfolgt jeweils mit Bezug auf die gehandhabte (d.h. umgefüllte) Wirkstoffmenge in der Einheit [mg/kg]. 130

Tab. 5.2 Aufsattelsprühgeräte: Expositionshöhen mit Bezug auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge [mg/kg], die Tätigkeitsdauer [mg/min] oder als Luftkonzentration [mg/m³]. 134

Tab. 5.3 Motorsprühgeräte: Expositionshöhen mit Bezug auf die ausgebrachte Wirkstoffmenge [mg/kg]. 137

Tab. 5.4 Exposition unbeteiligter Dritter und Auslastung des AELakut während der Anwendung von Diflubenzuron mit dem Aufsattelsprühgerät (95. Perzentil). 140

Tab. 5.5 Exposition unbeteiligter Dritter und Auslastung des AELakut während der Anwendung von Diflubenzuron mit dem Motorsprühgerät (95. Perzentil). 140

Anhang 1, Tab. 1 Übersicht über die durchgeführten Messungen: Zuordnung der Messreihen nach Tätigkeiten. 168

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Anhang 1 Arbeitnehmer: Beschreibung der Anwendungssituationen und Tätigkeiten

Abfüllung des Dimilin® 80 WG-Granulats Abfüllung-dO-1, dH-1, ip-1 und io-1 (Messreihe 1) An einem Tisch stehend wurde mit Hilfe einer Haushaltswaage ein 20 kg-Gebinde Dimilin® 80 WG in Tüten à 240 g abgefüllt (siehe Abb. 3.6). Mit einem Messbecher wurde Dimilin® 80 WG aus dem großen 20 kg-Gebinde entnommen und in kleine (z. T. bereits benutzte) Plastiktüten gefüllt. Dabei kam es zu einer sichtbaren Stau-bentwicklung. Erforderlichenfalls wurde in die Tüten gegriffen und mit einem Messlöf-fel wieder Dimilin® 80 WG herausgeholt. Die Tüten wurden mit Draht/ Clip verschlossen und unter Staubentwicklung in eine leere Tonne gelegt/ geworfen. Am Ende wurde das auf dem Tisch verstreute Granulat mit Papierhandtüchern in die linke Hand gewischt und zu den abgefüllten Beuteln in die Tonne gegeben. Abfüllung-dO-2, dH-2, ip-2 und io-2 (Messreihe 2) An einem Tisch stehend wurden mit Hilfe einer Haushaltswaage 10 kg-Dimilin® 80 WG in Tüten à 300 g abgefüllt. Mit einem Messbecher wurde Dimilin® 80 WG aus dem großen 20 kg-Gebinde entnommen und abgewogen (siehe Abb. 3.7). Dabei kam es zu einer sichtbaren Staubentwicklung. War zu viel Granulat im Messbecher, wurde dieses mit einem Messlöffel wieder entnommen. Das Granulat wurde in Plas-tiktüten gefüllt und diese offen neben der Waage auf den Tisch gestellt. Waren ca. 10 Tüten abgefüllt, wurden diese mit einem Drahtclip verschlossen. Am Ende der Abfüllung wurden die 300 g-Tüten in ein leeres Gebinde gelegt. Dieses wurde wieder verschlossen (Sack und Tonne), die Waage gesäubert und der Tisch mit einem Handfeger abgekehrt. Aufsattelsprühgerät: Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ansetzen-dO-1 und dH-1 (Messreihe 11) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-1 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-1 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma A beschriebenen Vorgehen. ASG-Ansetzen-dO-2 und dH-2 (Messreihe 12) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-2 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-2 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma A beschriebenen Vorgehen. ASG-Ansetzen-dO-3 und dH-3 (Messreihe 13) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-3 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-3 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der

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Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1für Firma A beschriebenen Vorgehen. Der Beutel mit dem portionierten Biozid wurde vom Kollegen angereicht. ASG-Ansetzen-dO-4 und dH-4 (Messreihe 14) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-4 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-4 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma A beschriebenen Vorgehen. ASG-Ansetzen-dO-5 und dH-5 (Messreihe 15) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-5 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-5 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma A beschriebenen Vorgehen. ASG-Ansetzen-dO-6 und dH-6 (Messreihe 16) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-6 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-6 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma A beschriebenen Vorgehen. ASG-Ansetzen-dO-7 und dH-7 (Messreihe 17) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-7 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-7 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma C beschriebenen Vorgehen. Zum Ansetzen der Sprühbrühe wurde Wasser aus einer Wasserentnahmestelle ge-nommen. Der Beschäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. ASG-Ansetzen-dO-8 und dH-8 (Messreihe 18) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-8 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-8 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma C beschriebenen Vorgehen. Zum Ansetzen der Sprühbrühe wurde Wasser aus dem 1000 L-Tank genommen. Der Beschäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. ASG-Ansetzen-dO-9 und dH-9 (Messreihe 19) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-9 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-9 wur-den beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma C beschriebenen Vorgehen. Zum Ansetzen der Sprühbrühe wurde Wasser aus dem 1000 L-Tank genommen. Der Beschäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. ASG-Ansetzen-dO-10 und dH-10 (Messreihe 20) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-10 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-10 wurden beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Abschnitt 3.1 für Firma C beschriebenen Vorgehen.

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Zum Ansetzen der Sprühbrühe wurde Wasser aus einer Wasserentnahmestelle ge-nommen. Der Beschäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. ASG-Ansetzen-dH-11 (Messreihe 21) Das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-11 wurde beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Ansetzen der Suspension entsprach dem unter Ab-schnitt 3.1 für Firma A beschriebenen Vorgehen. Der Beschäftigte trug zu dieser Zeit keinen Overall. Aufsattelsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ausbringen-dO-1, dH-1.1, dH-1.2 und ip-1 (Messreihe 3) Der Overall ASG-Ausbringen-dO-1 wurde beim Einstellen und Nachstellen der Sprühkopfdüsen sowie während der gesamten Ausbringung getragen. Handschuh-paar ASG-Ausbringen-dH-1.1 wurde beim Einstellen und Nachstellen der Düsen und während der ersten 64 min der Ausbringung getragen, Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-1.2 während der weiteren Ausbringung. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-ip-1 fand über den gesamten Arbeitsablauf personengetragen statt. Das Einstellen der Düse erfolgte mehrmals manuell zur Optimierung des Sprühne-bels. ASG-Ausbringen-dO-2, dH-2.1, dH-2.2 und ip-2 (Messreihe 4) Der Overall ASG-Ausbringen-dO-2 wurde während des Wassereinfüllens (2x) sowie während beider Ausbringungen getragen. Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-2.1 wurde beim ersten Wassereinfüllen mit dem Schlauch und bei der ersten Ausbrin-gung getragen, Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-2.2 beim zweiten Wassereinfül-len mit dem Schlauch und bei der zweiten Ausbringung. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-ip-2 fand über den gesamten Arbeitsablauf (Wassereinfüllen, Aus-bringen, Wassereinfüllen, Ausbringen) statt. ASG-Ausbringen-dO-3, dH-3 und io-4 (Messreihe 11) Der Overall ASG-Ausbringen-dO-3 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-3 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-4 fand über den gesamten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt. ASG-Ausbringen-dO-4, dH-4 und io-5 (Messreihe 12) Der Overall ASG-Ausbringen-dO-4 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-4 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte hat in der Fahrerkabine des Unimogs die Kapuze des Messoveralls abgesetzt. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-5 fand über den gesamten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt.

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ASG-Ausbringen-dO-5, dH-5 und io-6 (Messreihe 13)

Der Overall ASG-Ausbringen-dO-5 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-5 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte ist unterwegs zum Telefonieren aus dem Unimog ausgestiegen und lehnte während dieser Zeit mit Gesäß/ Rücken am ebenfalls haltenden Begleitfahrzeug. Die inhalati-ve Probenahme ASG-Ausbringen-io-6 fand über den gesamten Arbeitsablauf statio-när in der Fahrerkabine statt.

ASG-Ausbringen-dO-6, dH-6.1, dH-6.2 und io-7 (Messreihe 14)

Der Overall ASG-Ausbringen-dO-6 und die Handschuhpaare ASG-Ausbringen-dH-6.1 und ASG-Ausbringen-dH-6.2 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte hat in der Fahrerkabine des Unimogs die Kapuze des Messoveralls abgesetzt. Nach 52 min hilft er beim Abfüllen von Suspen-sion aus dem Brühetank des Aufsattelsprühgerätes in einen 20 L-Kanister. Danach wurden die Handschuhe gewechselt. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-7 fand über den gesamten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt.

ASG-Ausbringen-dO-7, dH-7 und io-8 (Messreihe 15)

Der Overall ASG-Ausbringen-dO-7 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-7 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte ist unterwegs zum Telefonieren aus dem Unimog ausgestiegen und stützte sich wäh-rend dieser Zeit mit einer Hand am haltenden Unimog ab. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-8 fand über den gesamten Arbeitsablauf stationär in der Fahrer-kabine statt.

ASG-Ausbringen-dO-8, dH-8 und io-9 (Messreihe 16)

Der Overall ASG-Ausbringen-dO-8 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-8 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-9 fand über den gesamten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt.

ASG-Ausbringen-dO-9, dH-9 und io-10 (Messreihe 17)

Der Overall ASG-Ausbringen-dO-9 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-9 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. Er trug zusätzlich eine Atem-maske. Das Fenster der Unimog-Fahrerkabine war während der Ausbringung zeit-weise geöffnet. Der Fahrer ist unterwegs einmal ausgestiegen, um ein umgefahrenes Verkehrsschild aufzuheben. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-10 fand über den gesamten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt. Die Probenah-mepumpe fiel nach 70 min aus.

ASG-Ausbringen-dO-10, dH-10 und io-11 (Messreihe 18)

Der Overall ASG-Ausbringen-dO-10 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-10 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Be-

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schäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. Er trug zusätzlich eine Atemmaske. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-11 fand über den ge-samten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt. ASG-Ausbringen-dO-11, dH-11 und io-12 (Messreihe 19) Der Overall ASG-Ausbringen-dO-11 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-11 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Be-schäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. Er trug zusätzlich eine Atemmaske. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-12 fand über den ge-samten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt. ASG-Ausbringen-dO-12, dH-12 und io-13 (Messreihe 20) Der Overall ASG-Ausbringen-dO-12 und das Handschuhpaar ASG-Ausbringen-dH-12 wurden beim Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Be-schäftigte hatte die Kapuze des Messoveralls nicht aufgesetzt. Er trug zusätzlich eine Atemmaske. Die inhalative Probenahme ASG-Ausbringen-io-13 fand über den ge-samten Arbeitsablauf stationär in der Fahrerkabine statt. ASG-Ausbringen io-1, io-2 und io-3 (Firma A) Zur Überprüfung der inhalativen Exposition beim Sprühvorgang wurden Probenah-mepumpen an der Ladefläche des Pick-Ups angebracht. Diese Messungen stellen den ungünstigsten Fall (worst case) beim Ausbringen der Sprühbrühe dar. Aufsattelsprühgerät: Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1, dH-1.1, dH-1.2, dH-1.3 und ip-1 (Messreihe 5) Der Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1 wurde bei allgemeinen Arbeiten vor dem Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension, beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension und beim Einstellen der Düsen getragen. Der Beschäf-tigte ist mit der rechten Schulter an die Düsen gekommen, sowie mit Oberschenkeln und Bauch an das Aufsattelsprühgerät. Das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.1 wurde bei Arbeiten vorm Ansetzen der Suspension getragen, das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.2 beim Ansetzen der Suspension und beim Einstellen der Düsen und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.3 bei der Ausbringung. Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-1 fand über den gesamten Arbeitsablauf personengetragen statt. ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-2, dH-2.1, dH-2.2 und ip-2 (Messreihe 6) Der Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-2 wurde beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-2.1 wurde beim Ansetzen der Suspension und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-2.2 bei der Ausbringung getragen. Die inhalative Pro-benahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-2 fand über den gesamten Arbeitsablauf personengetragen statt.

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ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-3, dH-3 und ip-3 (Messreihe 7) Der Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-3 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-3 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte hatte beim Befüllen des Tanks mit Was-ser die Hände auf dem Aufsattelsprühgerät abgestützt. Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-3 fand über den gesamten Arbeitsablauf personenge-tragen statt. ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-4, dH-4 und ip-4 (Messreihe 8) Der Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-4 und das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-4 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Der Beschäftigte hatte mit Kapuze, Schultern, oberem Rücken Kontakt zum Unimog und mit den Händen zur Füllstandsanzeige. Die inhala-tive Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-4 fand über den gesamten Arbeits-ablauf personengetragen statt. ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5, dH-5 und ip-5 (Messreihe 9) Der Overall ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 wurde beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Beim Ansetzen der Suspension hat der Beschäftigte das Filtersieb, auf dem sich bereits das Dimilin® 80 WG befand, 3-4x herausgeholt, da der Wasserzulauf nicht ausreichend war. Während der Ausbringung stieg der Beschäftigte aus dem Fahrzeug aus, um mit einer Radfahrerin zu reden, die durch den Sprühstrahl gefahren war und stand während dieser Zeit im soeben aus-gebrachten Sprühnebel. Der Tank wurde nicht vollständig leergesprüht, etwa 600 L der angesetzten 1000 L Sprühbrühe verblieben im Tank. Das Handschuhpaar ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 wurde nur beim Ansetzen der Suspension getragen. Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-5 fand über den gesamten Arbeitsablauf personengetragen statt. ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6, dH-6.1, dH-6.2, dH-6.3 und ip-6 (Messreihe 10) Der Overall ASG-Ansetzen-dO-6 und die Handschuhpaare ASG-Ansetzen-dH-6.1, ASG-Ansetzen-dH-6.2 und ASG-Ansetzen-dH-6.3 wurden beim Abwiegen des Dimi-lin® 80 WG-Granulats und beim Ansetzen der Suspension getragen. Der Beschäftigte hat den Hydranten auf- und zugedreht, die Dimilin® 80 WG-Flasche geöffnet, auf der Ladefläche eines Pick-Ups das Granulat in einem offenen Becher mit einer Küchen-waage abgewogen, den Deckel des Anrührtanks geöffnet, das Biozid in den An-rührtank eingefüllt und den Becher ausgespült. Das Dimilin® 80 WG wurde im Anrührtank suspendiert und dann unter Wasserzulauf in den großen Vorratstank ge-spült (jeweils 2x). Der Beschäftigte folgte während der Ausbringung dem Traktor im Begleitfahrzeug. Der Overall ASG-Ansetzen-dO-6 wurde während des Abwiegens (2x), des Dimilin® 80 WG-Einfüllens (2x), des Anrührens (2x) sowie im Begleitfahr-zeug während der Ausbringung (2x) getragen. Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-6.1 wurde während des ersten Abwiegens, des ersten Einfüllens und des ersten Anrührens getragen, Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-6.2 im Begleitfahrzeug wäh-rend der ersten Ausbringung und Handschuhpaar ASG-Ansetzen-dH-6.3 während des zweiten Abwiegens, des zweiten Einfüllens, des zweiten Anrührens sowie im

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Begleitfahrzeug während der zweiten Ausbringung. Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-6 fand über den gesamten Arbeitsablauf personengetragen statt.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-7 (Messreihe 11)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-7 fand über den gesamten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) personen-getragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Zu dieser inhalati-ven Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-1 und ASG-Ausbringen-dO-3 mit den jeweiligen Handschuhen, sowie die inhalative Messung ASG-Ausbringen-io-4.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-8 (Messreihe 12)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-8 fand über den gesamten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) personen-getragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Zu dieser inhalati-ven Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-2 und ASG-Ausbringen-dO-4 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-9 (Messreihe 13)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-9 fand über den gesamten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) personen-getragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Der Beschäftigte stieg zeitweise zum Telefonieren aus dem Fahrzeug aus. Zu dieser inhalativen Pro-bennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-3 und ASG-Ausbringen-dO-5 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-10 (Messreihe 14)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-10 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Der Beschäftig-te stieg während der Probenahme zum Abfüllen der Suspension in den Kanister aus. Zu dieser inhalativen Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-4 und ASG-Ausbringen-dO-6 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-11 (Messreihe 15)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-11 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Der Beschäftig-te stieg zeitweise zum Telefonieren aus dem Fahrzeug aus. Zu dieser inhalativen

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Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-5 und ASG-Ausbringen-dO-7 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-12 (Messreihe 16)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-12 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Die Probenah-mepumpe fiel nach 69 min aus. Zu dieser inhalativen Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-6 und ASG-Ausbringen-dO-8 mit den je-weiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-13 (Messreihe 17)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-13 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Die Probenah-mepumpe fiel nach 74 min aus. Das Fenster der Unimog-Fahrerkabine war während der Ausbringung zeitweise geöffnet. Der Fahrer ist unterwegs einmal ausgestiegen, um ein umgefahrenes Verkehrsschild aufzuheben. Zu dieser inhalativen Proben-nahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-7 und ASG-Ausbringen-dO-9 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-14 (Messreihe 18)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-14 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Zu dieser inha-lativen Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-8 und ASG-Ausbringen-dO-10 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-15 (Messreihe 19)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-15 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Zu dieser inha-lativen Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-9 und ASG-Ausbringen-dO-11 mit den jeweiligen Handschuhen.

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-16 (Messreihe 20)

Die inhalative Probenahme ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-16 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf (Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension) perso-nengetragen statt. Die zeitliche Angabe des eigentlichen Ansetzens der Suspension ist in Tab. 3.8 in Klammern hinter der Probenahmedauer angegeben. Zu dieser inha-

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lativen Probennahme gehören die dermalen Messungen ASG-Ansetzen-dO-10 und ASG-Ausbringen-dO-12 mit den jeweiligen Handschuhen. Motorsprühgerät: Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1, dH-1.1, dH-1.2 und ip-1 (Messreihe 22) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1 wurde beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Das Handschuhpaar MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.1 wurde beim Ansetzen der Suspension und das Handschuhpaar MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.2 bei der Ausbringung getragen. Bei der Ausbrin-gung gab es wiederholt Probleme mit dem Motorsprühgerät und der Tank wurde nicht ganz leer gesprüht. Es wurde Benzin nachgefüllt. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-1 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-2, dH-2 und ip-2 (Messreihe 23) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-2 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-2 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-2 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-3, dH-3 und ip-3 (Messreihe 24) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-3 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-3 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-3 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-4, dH-4 und ip-4 (Messreihe 25) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-4 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-4 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-4 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5, dH-5 und ip-5 (Messreihe 26) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-5 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6, dH-6 und ip-6 (Messreihe 27) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-6 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-6 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

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MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-7, dH-7 und ip-7 (Messreihe 28) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-7 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-7 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Bei der ersten Füllung war die Sprühtank zu ¾ voll, es wurde nur Wasser aufgefüllt. Bei der zweiten Füllung wurde Sprühbrühe aus Granulat an-gesetzt und auch Benzin nachgefüllt. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-7 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-8, dH-8 und ip-8 (Messreihe 29) Der Overall MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-8 und die Handschuhe MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-8 wurden beim Ansetzen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Die inhalative Probenahme MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-8 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. Motorsprühgerät: Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-1, dH-1 und ip-1 (Messreihe 30) Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-1 und die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-1 wurden beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Es wurde Sprühbrühe aus dem großen Tank des Aufsat-telsprühgeräts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät be-füllt. Es traten wiederholt Probleme mit dem Sprühgerät auf. Die inhalative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-1 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. Während der Probenahme war es sehr windig, wodurch es zu einer sichtbaren Abdrift des Sprühnebels kam. MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-2, dH-2 und ip-2 (Messreihe 31) Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-2 und die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-2 wurden beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen. Es wurde Sprühbrühe aus dem großen Tank des Aufsat-telsprühgeräts in einen Eimer umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Die inhalative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-2 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. Während der Probenahme war es sehr windig, wodurch es zu einer sichtbaren Abdrift des Sprühnebels kam. MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-3, dH-3.1 bis dH-3.4 und ip-3 (Messreihe 32) Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-3 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-3.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-3.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-3.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-3.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Beim zweiten Befüllen des Motorsprühgeräts und der zweiten Ausbringung hatte der Be-

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schäftigte die Kapuze abgesetzt. Die inhalative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-3 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-4, dH-4.1 bis dH-4.4 und ip-4 (Messreihe 33)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-4 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-4.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-4.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-4.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-4.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Der Be-schäftigte hatte die Kapuze nicht aufgesetzt. Die inhalative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-4 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-5, dH-5.1 bis dH-5.4 und ip-5 (Messreihe 34)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-5 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-5.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-5.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-5.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-5.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Die in-halative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-5 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-6, dH-6.1 bis dH-6.4 und ip-6 (Messreihe 35)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-6 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-6.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-6.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-6.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-6.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Beim zweiten Befüllen des Motorsprühgeräts und der zweiten Ausbringung hatte der Be-schäftigte die Kapuze abgesetzt. Die inhalative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-6 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-7, dH-7.1 bis dH-7.4 und ip-7 (Messreihe 36)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-7 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-7.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-7.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-7.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-7.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Die in-

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halative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-7 fand über den gesamten Ar-beitsablauf statt.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-8, dH-8.1 bis dH-8.4 und ip-8 (Messreihe 37)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-8 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-8.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-8.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-8.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-8.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Beim zweiten Befüllen des Motorsprühgeräts und der zweiten Ausbringung hatte der Be-schäftigte die Kapuze nicht durchgehend aufgesetzt. Die inhalative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-8 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-9, dH-9.1 bis dH-9.4 und ip-9 (Messreihe 38)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-9 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-9.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-9.3 wurden jeweils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-9.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-9.4 jeweils beim Ausbringen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsattelsprühge-räts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Die in-halative Probenahme MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-9 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. Die Probenahme erfolgte bei leichtem Nieselregen.

MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-10, dH-10.1 bis dH-10.4 und ip-10 (Messreihe 39)

Der Overall MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-10 wurde beim Einfüllen und Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen (zwei Füllungen). Die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-10.1 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-10.3 wurden je-weils beim Einfüllen der Suspension getragen, die Handschuhe MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-10.2 und MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-10.4 jeweils beim Ausbrin-gen der Sprühbrühe. Die Suspension wurde aus dem großen Tank des Aufsat-telsprühgeräts in einen Kanister umgefüllt und mit diesem das Motorsprühgerät befüllt. Der Beschäftigte hatte die Kapuze nicht aufgesetzt. Die inhalative Probenah-me MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-10 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt.

Reinigungsarbeiten Fahrzeug/ Aufsattelsprühgerät

Reinigung-dO-1, dH-1 und ip-1 (Messreihe 40)

Der Overall Reinigung-dO-1 und die Handschuhe Reinigung-dH-1 wurden bei der Reinigung eines Unimogs und beider Aufsattelsprühgeräte getragen. Die Reini-gungsarbeiten fanden auf dem Gelände einer Autowaschanlage mit kommerziellem Hochdruckreiniger statt. Fahrerkabine, Ladefläche, Klappen und beide Aufsat-telsprühgeräte wurden jeweils mit Wasser abgespritzt (Hochdruckreiniger), mit Seife und Bürste geschrubbt und wieder mit klarem Wasser abgewaschen. Der Beschäftig-

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te ist auch auf die Ladefläche des Unimogs geklettert, ist mit Bauch und Gesäß an den Unimog/ die Aufsattelsprühgeräte gekommen. Die inhalative Probenahme Reini-gung-ip-1 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. Reinigung-dO-2, dH-2 und ip-2 (Messreihe 41) Der Overall Reinigung-dO-2 und die Handschuhe Reinigung-dH-2 wurden bei der Reinigung eines Unimogs und eines Aufsattelsprühgerätes getragen. Die Reini-gungsarbeiten wurden mit einem handelsüblichen Kärcher® durchgeführt. Fahrerka-bine, Ladefläche, Klappen und das Aufsattelsprühgerät wurden mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Der Beschäftigte hielt bewusst Abstand zum Fahr-zeug und zum Aufsattelsprühgerät (1-1,5 m). Der Fahrzeugboden wurde seitlich von unten gereinigt, der Wassernebel des Hochdruckreinigers verwehte ca. 6 m in Wind-richtung. Der Beschäftigte ist nicht auf die Ladefläche geklettert. Die inhalative Pro-benahme Reinigung-ip-1 fand über den gesamten Arbeitsablauf statt. Reinigung-dO-3, dH-3 und ip-3 (Messreihe 42) Der Overall Reinigung-dO-3 und die Handschuhe Reinigung-dH-3 wurden bei der Reinigung eines Unimogs und eines Aufsattelsprühgerätes getragen. Die Reini-gungsarbeiten wurden mit einem Kärcher® K2 Kompakt durchgeführt. Fahrerkabine, Ladefläche, Klappen und das Aufsattelsprühgerät wurden mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt, der Fahrzeugboden wurde seitlich von unten gereinigt, Dabei wurde ein Abstand zum Fahrzeug bzw. zum Aufsattelsprühgerät von ca. 1 m eingehalten. Der Rückstrahl/ das Spritzwasser des Hochdruckreinigers traf auf den Overall. Der Unimog und das Aufsattelsprühgerät wurden teils von einer Leiter aus, teils von der Ladefläche aus gereinigt. Abschließend wurden Teilbereiche mit einem Lappen ma-nuell nachgeputzt. Die inhalative Probenahme Reinigung-ip-3 fand über den gesam-ten Arbeitsablauf statt. Reinigung-io-1 (Messreihe 40), io-4 (Messreihe 41) und io-7 (Messreihe 42) Die inhalative Probenahme fand stationär rechts vorne an der Fahrerkabine über den gesamten Arbeitsablauf der jeweiligen Reinigung-ip-1 bis ip-3 statt. Die ortsfeste Messung umfasst neben der typischen Belastung des Arbeitnehmers durch Abprall der Reinigungslösung (Spritzwasser/ Schmutzwasser) vom Fahrzeug auch eine mög-liche Abdrift des Sprühnebels. Reinigung-io-2 (Messreihe 40), io-5 (Messreihe 41) und io-8 (Messreihe 42) Die inhalative Probenahme fand stationär rechts hinten an der Ladefläche über den gesamten Arbeitsablauf der jeweiligen Reinigung-ip-1 bis ip-3 statt. Die ortsfeste Messung umfasst neben der typischen Belastung des Arbeitnehmers durch Abprall der Reinigungslösung (Spritzwasser/ Schmutzwasser) vom Fahrzeug auch eine mög-liche Abdrift des Sprühnebels.

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Reinigung-io-3 (Messreihe 40), io-6 (Messreihe 41) und io-9 (Messreihe 42)

Die inhalative Probenahme fand stationär links mittig neben dem Aufsattelsprühgerät über den gesamten Arbeitsablauf der jeweiligen Reinigung-ip-1 bis ip-3 statt. Die ortsfeste Messung umfasst neben der typischen Belastung des Arbeitnehmers durch Abprall der Reinigungslösung (Spritzwasser/ Schmutzwasser) vom Fahrzeug auch eine mögliche Abdrift des Sprühnebels.

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168

Anhang 1, Tab. 1 Übersicht über die durchgeführten Messungen: Zuordnung der Messreihen nach Tätigkeiten.

Mess-reihe

dermal inhalativ Jahr Firma

Overall Handschuhe personenbezogen ortsfest

1 Abfüllung-dO-1 Abfüllung-dH-1 Abfüllung-ip-1 Abfüllung-io-1 2014 A

2 Abfüllung-dO-2 Abfüllung-dH-2 Abfüllung-ip-2 Abfüllung-io-2 2015 A

3 ASG-Ausbringen-dO-1 ASG-Ausbringen-dH-1.1 ASG-Ausbringen-dH-1.2 ASG-Ausbringen-ip-1 2014 A

4 ASG-Ausbringen-dO-2 ASG-Ausbringen-dH-2.1 ASG-Ausbringen-dH-2.2 ASG-Ausbringen-ip-2 2014 B

5 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.1 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.2 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.3

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-1 2014 A

6 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-2 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-2.1ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-2.2 ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-2 2014 A

7 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-3 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-3 ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-3 2014 A

8 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-4 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-4 ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-4 2014 A

9 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5a ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-5 2014 A

10 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-6.1 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-6.2 ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-6.3

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-6 2014 B

11 ASG-Ansetzen-dO-1 ASG-Ansetzen-dH-1

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-7 2015 A ASG-Ausbringen-dO-3 ASG-Ausbringen-dH-3 ASG-Ausbringen-io-4

12 ASG-Ansetzen-dO-2 ASG-Ansetzen-dH-2

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-8 2015 A ASG-Ausbringen-dO-4 ASG-Ausbringen-dH-4 ASG-Ausbringen-io-5

a: Die Handschuhe ASG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 wurden nur beim Ansetzen der Dimilin® 80 WG-Suspension getragen.

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Anhang 1, Tab. 1 (Fortsetzung) Übersicht über die durchgeführten Messungen: Zuordnung der Messreihen nach Tätigkeiten.

Mess-reihe

dermal inhalativ Jahr Firma

Overall Handschuhe personenbezogen ortsfest

13 ASG-Ansetzen-dO-3 ASG-Ansetzen-dH-3

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-9 2015 A ASG-Ausbringen-dO-5 ASG-Ausbringen-dH-5 ASG-Ausbringen-io-6

14 ASG-Ansetzen-dO-4 ASG-Ansetzen-dH-4

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-10 2015 A ASG-Ausbringen-dO-6 ASG-Ausbringen-dH-6.1

ASG-Ausbringen-dH-6.2 ASG-Ausbringen-io-7

15 ASG-Ansetzen-dO-5 ASG-Ansetzen-dH-5

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-11 2015 A ASG-Ausbringen-dO-7 ASG-Ausbringen-dH-7 ASG-Ausbringen-io-8

16 ASG-Ansetzen-dO-6 ASG-Ansetzen-dH-6

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-12 2015 A ASG-Ausbringen-dO-8 ASG-Ausbringen-dH-8 ASG-Ausbringen-io-9

17 ASG-Ansetzen-dO-7 ASG-Ansetzen-dH-7

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-13 2015 C ASG-Ausbringen-dO-9 ASG-Ausbringen-dH-9 ASG-Ausbringen-io-10

18 ASG-Ansetzen-dO-8 ASG-Ansetzen-dH-8

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-14 2015 C ASG-Ausbringen-dO-10 ASG-Ausbringen-dH-10 ASG-Ausbringen-io-11

19 ASG-Ansetzen-dO-9 ASG-Ansetzen-dH-9

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-15 2015 C ASG-Ausbringen-dO-11 ASG-Ausbringen-dH-11 ASG-Ausbringen-io-12

20 ASG-Ansetzen-dO-10 ASG-Ansetzen-dH-10

ASG-Ansetzen-Ausbringen-ip-16 2015 C ASG-Ausbringen-dO-12 ASG-Ausbringen-dH-12 ASG-Ausbringen-io-13

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Anhang 1, Tab. 1 (Fortsetzung) Übersicht über die durchgeführten Messungen: Zuordnung der Messreihen nach Tätigkeiten.

Mess-reihe

dermal inhalativ Jahr Firma

Overall Handschuhe personenbezogen ortsfest

21 ASG-Ansetzen-dH-11 2014 A

22 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-1 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.1MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-1.2 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-1 2014 A

23 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-2 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-2 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-2 2014 A

24 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-3 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-3 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-3 2014 A

25 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-4 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-4 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-4 2014 A

26 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-5 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-5 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-5 2014 A

27 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-6 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-6 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-6 2014 A

28 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-7 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-7 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-7 2014 A

29 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dO-8 MSG-Ansetzen-Ausbringen-dH-8 MSG-Ansetzen-Ausbringen-ip-8 2014 A

30 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-1 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-1 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-1 2014 A

31 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-2 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dH-2 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-2 2014 A

32 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-3

MSG-Einfüllen-dH-3.1 MSG-Einfüllen-dH-3.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-3 2015 A MSG-Ausbringen-dH-3.2 MSG-Ausbringen-dH-3.4

33 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-4

MSG-Einfüllen-dH-4.1 MSG-Einfüllen-dH-4.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-4 2015 A MSG-Ausbringen-dH-4.2 MSG-Ausbringen-dH-4.4

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171

Anhang 1, Tab. 1 (Fortsetzung) Übersicht über die durchgeführten Messungen: Zuordnung der Messreihen nach Tätigkeiten.

Mess-reihe

dermal inhalativ Jahr Firma

Overall Handschuhe personenbezogen ortsfest

34 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-5

MSG-Einfüllen-dH-5.1 MSG-Einfüllen-dH-5.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-5 2015 A MSG-Ausbringen-dH-5.2 MSG-Ausbringen-dH-5.4

35 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-6

MSG-Einfüllen-dH-6.1 MSG-Einfüllen-dH-6.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-6 2015 A MSG-Ausbringen-dH-6.2 MSG-Ausbringen-dH-6.4

36 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-7

MSG-Einfüllen-dH-7.1 MSG-Einfüllen-dH-7.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-7 2015 A MSG-Ausbringen-dH-7.2 MSG-Ausbringen-dH-7.4

37 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-8

MSG-Einfüllen-dH-8.1 MSG-Einfüllen-dH-8.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-8 2015 A MSG-Ausbringen-dH-8.2 MSG-Ausbringen-dH-8.4

38 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-9

MSG-Einfüllen-dH-9.1 MSG-Einfüllen-dH-9.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-9 2015 A MSG-Ausbringen-dH-9.2 MSG-Ausbringen-dH-9.4

39 MSG-Einfüllen-Ausbringen-dO-10

MSG-Einfüllen-dH-10.1 MSG-Einfüllen-dH-10.3 MSG-Einfüllen-Ausbringen-ip-10 2015 A MSG-Ausbringen-dH-10.2 MSG-Ausbringen-dH-10.4

40 Reinigung-dO-1 Reinigung-dH-1 Reinigung-ip-1 Reinigung-io-1 Reinigung-io-2 Reinigung-io-3

2014 A

41 Reinigung-dO-2 Reinigung-dH-2 Reinigung-ip-2 Reinigung-io-4 Reinigung-io-5 Reinigung-io-6

2015 C

42 Reinigung-dO-3 Reinigung-dH-3 Reinigung-ip-3 Reinigung-io-7 Reinigung-io-8 Reinigung-io-9

2015 A

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Anhang 2 Unbeteiligte Dritte: Beschreibung der Anwendungssituationen

Aufsattelsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension

ASG-Ausbringen-dB-1 und iB-1 (Firma A)

Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-1 und iB-1 waren bei einer Baumgrup-pe (drei Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Auf-sattelsprühgerät vorbeigefahren.

ASG-Ausbringen-dB-2 und iB-2 (Firma A)

Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-2 und iB-2 waren zwischen den Bäu-men einer Halballee (ca. 20 Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren.

ASG-Ausbringen-dB-3 und iB-3 (Firma A)

Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-3 und iB-3 waren zwischen den Bäu-men einer Allee (ca. 30 Bäume auf der einen, vier Bäume auf der anderen Seite) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist zweimal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren, einmal hat er in Richtung unbeteiligter Dritter und einmal die gegen-überliegende Alleeseite gesprüht.

ASG-Ausbringen-dB-4 und iB-4 (Firma A)

Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-4 und iB-4 waren zwischen den Bäu-men einer Halballee gegen Windrichtung aufgestellt. Der Sprühnebel driftete von den unbeteiligten Dritten weg. Der Beschäftigte ist zweimal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren und hat beide Male Richtung unbeteiligte Dritte gesprüht.

ASG-Ausbringen-dB-5 und iB-5 (Firma A)

Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-5 und iB-5 waren zwischen den Bäu-men einer Halballee (ca. zwölf Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren.

ASG-Ausbringen-dB-6 und iB-6 (Firma B)

Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-6 und iB-6 waren zwischen den Bäu-men einer Allee in Windrichtung aufgestellt. Der Sprühnebel war auch noch in 40 m Entfernung spürbar. Der Beschäftigte ist zweimal mit dem Aufsattelsprühgerät vor-beigefahren, einmal hat er in Richtung unbeteiligte Dritte und einmal die gegenüber-liegende Alleeseite gesprüht.

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173 ASG-Ausbringen-dB-7 und iB-7 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-7 und iB-7 waren zwischen den Bäu-men einer Halballee (ca. 30 Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren. ASG-Ausbringen-dB-8 und iB-8 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-8 und iB-8 waren bei einer Baumgrup-pe in Windrichtung aufgestellt. Die Planen befanden sich voll im Sprühstrahl. Die Plane bei 5 m ist durch die Wucht des Sprühstrahls umgefallen, wurde jedoch nach ca. einer Minute wieder aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Aufsat-telsprühgerät vorbeigefahren. ASG-Ausbringen-dB-9 und iB-9 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-9 und iB-9 waren bei einer Baumgrup-pe (drei Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Auf-sattelsprühgerät vorbeigefahren. Der Sprühnebel war eher oberhalb der Planen. ASG-Ausbringen-dB-10 und iB-10 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-10 und iB-10 waren zwischen den Bäumen einer Halballee (ca. 20 Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist einmal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren. Der Sprühnebel war eher hoch, wehte diffus auf die Planen. ASG-Ausbringen-dB-11 und iB-11 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-11 und iB-11 waren zwischen den Bäumen einer Allee (ca. 30 Bäume auf der einen, vier Bäume auf der anderen Seite) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte ist zweimal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren, einmal hat er in Richtung unbeteiligter Dritter und einmal die gegen-überliegende Alleeseite gesprüht. Der Sprühnebel wehte diffus auf die Planen. ASG-Ausbringen-dB-12 und iB-12 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-12 und iB-12 waren zwischen den Bäumen einer Halballee aufgestellt. Der Beschäftigte ist zweimal mit dem Aufsat-telsprühgerät vorbeigefahren und hat beide Male Richtung unbeteiligte Dritte ge-sprüht. Die Windrichtung wechselte, bei der ersten Vorbeifahrt standen die Planen in Windrichtung, bei der zweiten Vorbeifahrt gegen Windrichtung. Der Beschäftigte hat eher hoch in die Baumkronen gesprüht. ASG-Ausbringen-dB-13 und iB-13 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-13 und iB-13 waren zwischen den Bäumen einer Halballee (ca. 30 Bäume in zwei Reihen) aufgestellt. Der Beschäftigte ist zweimal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren und hat beide Male in Rich-

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174 tung der unbeteiligten Dritten gesprüht. Die Windrichtung war wechselnd, der Sprüh-nebel wehte diffus auf die Planen (sichtbare Belastung eher in 5 m als in 10 m). ASG-Ausbringen-dB-14 und iB-14 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-14 und iB-14 waren zwischen den Bäumen einer Halballee (ca. zwölf Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäf-tigte ist einmal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren. Der Sprühnebel wehte diffus auf die Planen. ASG-Ausbringen-dB-15 und iB-15 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten ASG-Ausbringen-dB-15 und iB-15 waren zwischen den Bäumen (vier Baumreihen, ca. 30-40 Bäume) aufgestellt. Die Windrichtung war wechselnd. Der Beschäftigte ist dreimal mit dem Aufsattelsprühgerät vorbeigefahren und hat dreimal in Richtung Planen gesprüht. Der Sprühnebel wurde voll auf die Pla-nen getragen. Motorsprühgerät: Ausbringen der Dimilin® 80 WG-Suspension MSG-Ausbringen-dB-1 und iB-1 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-1 und iB-1 waren bei einem Einzel-baum in Windrichtung aufgestellt. Der Beschäftigte hatte Probleme beim Starten des Motorsprühgeräts. MSG-Ausbringen-dB-2 und iB-2 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-2 und iB-2 waren zwischen den Bäu-men einer Halballee (ca. 20 Bäume) in Windrichtung aufgestellt. MSG-Ausbringen-dB-3 und iB-3 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-3 und iB-3 waren bei einer Baumgrup-pe, die aus vier Bäumen bestand, in Windrichtung aufgestellt. MSG-Ausbringen-dB-4 und iB-4 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-4 und iB-4 waren neben einem Einzel-baum in Windrichtung aufgestellt. MSG-Ausbringen-dB-5 und iB-5 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-5 und iB-5 waren neben einem Einzel-baum in Windrichtung aufgestellt. Der unbeteiligte Dritte, der in 5 m Abstand stehen sollte, war in 4,3 m-Abstand aufgestellt.

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175 MSG-Ausbringen-dB-6 und iB-6 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-6 und iB-6 waren bei einer Baumgrup-pe (drei Bäume) in Windrichtung aufgestellt. MSG-Ausbringen-dB-7 und iB-7 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-7 und iB-7 waren bei einzelnen Bäu-men (zwei große und mehrere kleine Bäume) eher in Windrichtung aufgestellt. Die Windrichtung war wechselnd. MSG-Ausbringen-dB-8 und iB-8 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-8 und iB-8 waren neben einem Einzel-baum in Windrichtung aufgestellt. Der Sprühnebel wehte diffus auf die Planen, eher auf die 5 m-Plane. MSG-Ausbringen-dB-9 und iB-9 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-9 und iB-9 waren zwischen den Bäu-men einer Halballee (ca. 20 Bäume) aufgestellt. Die Windrichtung war wechselnd. Der Sprühnebel wehte diffus auf die Planen. MSG-Ausbringen-dB-10 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-10 waren zwischen den Bäumen einer Halballee (ca. 20 Bäume) aufgestellt. Die Windrichtung war wechselnd. Der Sprüh-nebel wehte diffus auf die Planen. Der Sprühvorgang fand teilweise weiter als 5 bis 10 m von den unbeteiligten Dritten entfernt statt (Anschlussmessung an MSG-Ausbringen-dB-9 und iB-9). MSG-Ausbringen-dB-11 und iB-11 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-11 und iB-11 waren neben einem Ein-zelbaum in Windrichtung aufgestellt. Die 5 m-Plane befand sich kurzzeitig direkt im Sprühstrahl, ansonsten wehte der Sprühnebel diffus auf die Planen. MSG-Ausbringen-dB-12 und iB-12 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-12 und iB-12 waren bei einer Baum-gruppe (zwei Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Der Sprühnebel wehte diffus auf die Planen. MSG-Ausbringen-dB-13 und iB-13 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-13 und iB-13 waren neben einem Ein-zelbaum in Windrichtung aufgestellt. Der Sprühnebel wehte diffus auf die Messpla-nen.

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176 MSG-Ausbringen-dB-14 und iB-14 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-14 und iB-14 waren bei einer Baum-gruppe (vier Bäume) in Windrichtung aufgestellt. Die 5 m-Plane befand sich kurzzei-tig direkt im Sprühstrahl. Während der Probenahme herrschte leichter Nieselregen. MSG-Ausbringen-dB-15 und iB-15 (Firma A) Die unbeteiligten Dritten MSG-Ausbringen-dB-15 und iB-15 waren zwischen einzel-nen Bäumen (zwei große und mehrere kleine Bäume) gegen Windrichtung aufge-stellt. Ein großer Baum befand sich vor, einer hinter den unbeteiligten Dritten. Der Sprühnebel wehte sehr diffus eher von hinten auf die unbeteiligten Dritten.