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© Fraunhofer · vertraulich · Folie 1 VERKEHRLICHE ERSCHLIEßUNG ALS ELEMENT DER LOGISTISCHEN MASTERPLANUNG Marcus Hintze M.Sc., Fraunhofer IML 05.06.2019 Leipzig, med.Logistica 2019

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VERKEHRLICHE ERSCHLIEßUNG ALS ELEMENT DER LOGISTISCHEN MASTERPLANUNG

Marcus Hintze M.Sc., Fraunhofer IML

05.06.2019

Leipzig, med.Logistica 2019

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Fraunhofer IML und die Abteilung HCL

Abteilung »Health Care Logistics«

Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik

Gegründet 1981

272 Wissenschaftler/-innen; 250 Doktoranden und stud. Mitarbeiter/-innen

25,5 Mio. € Umsatz, davon 50% aus der Wirtschaft (2015)

LOGISTIK IM GESUNDHEITSWESEN – BERATUNG, PLANUNG, REALISIERUNG

Innovativer Partner Von der Grundidee bis zur Realisierung

BranchenspezifischeErfahrung

Interdisziplinäres Team

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Was ist das?

und

Braucht man das?

Masterplan

?

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Masterplan und die vier Perspektiven

Architektur

Medizin

IT

Technik

Logistik

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Architektur

Medizin

IT

Technik

Logistik

… fließt in einem übergreifenden Masterplan zusammen

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Entwicklung einer strategischen Grobplanung im Krankenhaus, deren strategischen Ausrichtung für die nächsten 5 – 20 Jahren gilt

Zusammenführung des medizinischen, logistischen und digitalisierten Leitbildes zur Übertragung in ein architektonisches Gesamtbild

Bei der Erarbeitung des (logistischen) Betriebskonzepts müssen die Beteiligten (Pflege, Ärzte, zuliefernde Bereiche) umfänglich eingebunden werden.

Individuelle Rahmenbedingungen werden immer zu hausspezifischenLösungen führen.

Masterplan und die vier Perspektiven

MASTERPLAN

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Elemente des logistischen Masterplans

Logistiktechnik& Inhouse

Erschließung

Container-transport

kleinvolumigeGüter

MedikalSpeisen

Apotheke

Betten

Patienten

Wäsche

Entsorgung

Sterilgut

logistischeStröme

MasterplanLogistik

horizontaleErschließung

vertikaleErschließung

Labor

Zielkonzepte für…

…OP

…Stationen

…Funktionsbereiche

…ZNA

…Ambulanzen

…Klinikgelände

AWT

Schlepper

Verkehrliche Erschließung

Parkraum

Verkehrs-führung

Verkehrs-mittel

Verkehrs-teilnehmer

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Elemente des logistischen Masterplans

Verkehrliche Erschließung

Parkraum

Verkehrs-führung

Verkehrs-mittel

Verkehrs-teilnehmer

Im Rahmen eines Masterplans ist es zwingend notwendig die verkehrliche Erschließung mit zu berücksichtigen.

Unabhängig von einer Baumaßnahme kann die verkehrliche Erschließung im Bestand optimiert werden.

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Parkraum: Parkraumverortung, Parkraumbewirtschaftung

Elemente der verkehrliche Erschließung

Verkehrsplanung

Bewirtschaftung

Verortung

Mitarbeiter

Patienten

Besucher

Lieferanten

Studenten

A

n

w

o

h

n

e

r

PKW

ÖPNV

LKW

Fahrrad

RTW / KTW

Beschilderung

Flächennutzung

Ein- und Ausfahrten

Verkehrsteilnehmer

Parkraum

Verkehrsmittel

Verkehrliche Führung

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Typische Aussagen zum Verkehr am Klinikgelände

„Ich habe gleich eine Untersuchung. Zu welchem Gebäude muss ich hin?“

„Das Parken im Klinikgelände ist viel zu teuer.“

„Der ÖPNV ist zu teuer und die Busse kommen ungünstig zu meinen Arbeitszeiten.“

„Der Verkehrslärm ist viel zu laut. Ich lasse die Fenster geschlossen!“

„Mit dem Fahrrad ist mir der Weg zur Arbeit zu weit.“

„Unterstützt mich mein Arbeitgeber, wenn ich ein eBike nutzen möchte?“

„Alle Straßen rund um das Krankenhaus sind ständig zugeparkt.“„Ich such schon seit

30 min nach einem Parkplatz.“

„Keine geregelte Verkehrsführung innerhalb des Klinikgeländes.“

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Herausforderung

Das Parken stellt eine Herausforderung für Mitarbeiter, Besucher, Patienten und Dienstleister dar und wird oftmals zu Lasten der angrenzenden Anwohnerparkbereiche gelöst.

Hohe Park-Suchverkehre resultieren aus dem Parkplatzmangel.

Ziel-Planungsprämissen

Direkte, störungsfreie Zufahrt von Rettungswagen (RTW) zu den Notaufnahmen

Verkehrsreduktion im internen Campus

Entzerrung der Konfliktströme im Bereich der Hauptzu- und ausfahrt

Schaffung einer ausreichenden Anzahl an Parkplätzen inkl. einer sicheren Verkehrsführung für die Fußwege vom Parkhaus zu dem Zielbereichen Erhöhung der Attraktivität der Erschließung des Klinikgeländes für Besucher und Mitarbeiter

Verkehrliche Erschließung am Klinikgelände

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Ansätze zur Optimierung der verkehrlichen Erschließung

Modalsplit

Verkehrsführung

Parkraumbewirtschaftung

ParkraumverortungLeistungsfähigkeit der Zu- & Ausfahrten

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Rückstau an den Zu- und Ausfahrten aufgrund …

… Fehlender Information zur Weiterfahrt (Nachfrage beim Pförtner)

… Bezahlung des Parktickets bei Ausfahrt

… Überlastung der Zu-/Ausfahrt?

Leistungsfähigkeit der bestehenden Zufahrten

Auslastung Schranken-

zufahrt: 45%

Auslastung Schranken-ausfahrt:

28%

Auslastung Schranken-

zufahrt: 42%

Auslastung Schranken-

ausfahrt: 26% Die Leistungsfähigkeit der Schrankenanlage ist häufig ausreichend und die Rückstauproblematik kann durch eine verbesserte Beschilderung und ein in sich geschlossenes Parkraummanagement optimiert werden.

Beispielskrankenhaus

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Verkehrsführung (I)

S

i V

V

V

V

P̂ P̂

V

^ P

V

P

V

V

P

Ziel:

Reduktion der Park-Sucherverkehre im Campus und im angrenzenden öffentlichen Verkehrsnetz

Reduktion der Verkehre im Campus

Maßnahmen (Auszug am Beispiel UKB)

1. Klare Trennung des äußeren und inneren Verkehrsnetzes durch Zufahrtsregelungen und Beschrankungen an geänderten strategischen Stellen

2. Verkehrsberuhigter Bereich zwischen ELKI, Herzzentrum, Seilbahn und Parkhaus Mitte

3. Abgrenzung für spezielle Nutzergruppen an speziellen Zu- und Abfahrten

4. Lenkung der Park-Sucherverkehre zu den noch freien Parkraumkapazitäten Basis: in sich geschlossene Parkbereiche

Beispiel Universitäts-klinikum Bonn

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Ziel:

Störungsfreie Zufahrt von RTW zu den Notaufnahmen

Maßnahmen (Auszug am Beispiel MHH)

5. Trennung Konfliktströme RTW – Besucher – Logistik

Rot: RTW

Grün: Logistik

Besucher/Patienten noch zusätzlich

Verkehrsführung (II)Beispiel medizinische Hochschule Hannover (IST-Situation)

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Basis für jedes Verkehrskonzept ist die Kenntnis des krankenhausindividuellen Modalsplits!

Modalsplit

Der Modalsplit ordnet den Nutzergruppen (Mitarbeiter, Besucher, Patienten, Studenten) ihre jeweiligen Verkehrsmittel zu

Rückschlüsse zum Verkehrsverlagerung-Potential auf alternative Verkehrsmittel

Ableitung der benötigten Parkplätze (Auto, Fahrrad) je Nutzergruppe

Beispiels-krankenhaus

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Ableitung des Parkraumbedarfs an Hand des Modalsplits und der krankenhausindividuellen Kennzahlen (Anzahl VK, Belegungstage, etc.)

In den untersuchten Krankenhäusern ergab sich ein deutliches Defizit zwischen Angebot und Bedarf!

Bedarf an optimierten Parkkonzepten!

Parkraumbedarf

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Auszug von möglichen Maßnahmen

Schaffung neuer in sich geschlossener Parkbereiche

Optimierung der Bewirtschaftung der einzelnen Parkbereiche

Optimierung der Verkehrslenkung zu den freien Parkbereichen / Reduktion der Park-Suchverkehre

Optimierung der Verortung der Parkraumbedarfe

Erhöhung der Attraktivität von alternativen Verkehrsmitteln

Z.B. hin zum ÖPNV ( Orientierung der Höhe der Parkgebühren an den ÖPNV-Kosten, Jobticket, Mobilitätsbudget, etc.)

Z.B. hin zum e-Bike ( Schaffung gesicherter Fahrradabstellplätze, Mobilitätsbudget)

Z.B. hin zur Nutzung von Mitfahrzentralen

Reduktion des Bedarfs an Parkplätzen

Optimierung des Parkraumbedarfs

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Für ein optimiertes Parkraummanagement ist es zwingend notwendig, dass die Parkbereiche entsprechend der räumlichen Bedarfe geplant und zugeordnet werden.

Eine Beschilderungskonzept im öffentlichen Verkehrskonzept unterstützt die zeitnahe Lenkung der Parksuchverkehre zu den Ziel-Bereichen.

Analyse anhand des Modalsplits und der krankenhausspezifischen Kennzahlen wie viele Parkplätze je Gebäude über den Tagesverlauf benötigt werden

Parkraumverortung

ZONE A

ZONE B

ZONE C

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Durch alternative Transporttechniken können …

… Verkehre auf dem Klinikgelände reduziert werden. Ebenfalls kann eine Trennung der Konfliktverkehrsströme Logistikverkehre und PKW von den Fußgängern und Radfahrern erfolgen

… kann die „healing Infrastruktur“ erweitert werden

Materialtransport

Verlagerung der Verkehre vom straßengebundenen Transport hin zum Tunneltransport

Einsatz von Rohrpost für kleinvolumige Güter

Umstellung der straßengebundenen Transporte hin zu e-Fahrzeugen

Besucher / Mitarbeiter

Einsatz von Klinik-Fahrrädern / eScootern

Einsatz eines autonom fahrenden eShuttles zwischen den Parkbereichen und den Zielgebäuden

Verkehrsmittel

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Eine attraktive Parkraumgestaltung wird in Zeiten von Fachkräftemangel und dem zunehmenden Einfluss von weichen Faktoren bei der Krankenhauswahl eines Patienten immer wichtiger

Zur Optimierung der bestehenden Parkraumsituation und der verkehrlichen Erschließung ist die Kenntnis des Modalsplits unabdingbar um Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität von alternativen Transportmitteln abzuleiten

Das Parkraumkonzept ist ein elementarer Bestandteil des Verkehrskonzeptesund muss jeweils gemeinsam betrachtet werden.

Im Rahmen der Masterplanung ist es unabdingbar die verkehrliche Erschließung und alternative Transporttechniken zu berücksichtigen.

Fazit

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WWW.IML.FRAUNHOFER.DE

KONTAKT Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IMLMarcus Hintze, M.Sc.Wissenschaftlicher MitarbeiterTel.: +49 2 31 9743-504E-Mail [email protected]

VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT!