Verschiedene Böden - Raumfang

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Anleitung Lehrperson Verschiedene Böden Worum geht es und was wird gemacht? Der Boden ist eines der kostbarsten Güter der Menschheit. Er ist ein fundamentaler Teil der Biosphäre, zusammen mit der Vegetation und dem Klima trägt er zur Regelung der Zirkulation bei und bestimmt die Qualität des Wassers. Umgangssprachlich bezeichnet der Begriff «Boden» die Oberfläche, auf der wir stehen. Aus bodenkundlicher Sicht bezeichnet er die Schicht zwischen der Atmosphäre (Luftschicht um die Erde) und der Lithosphäre (Gesteinsschicht im Inneren der Erde). Dieser Bereich ist die Pedosphäre. Sie besteht aus: mineralische Bodensubstanz (ca. 47%) organische Bodensubstanz (ca. 3%) Bodenwasser (ca. 25%) Bodenluft (ca. 25%) Zerstören oder schädigen wir den Boden, entziehen wir uns unsere Lebensgrundlage. Um den Boden zu schützen und erhalten zu können, müssen die SuS über die Vorgänge im Boden Bescheid wissen. Wenn wir Vorstellungen entwickeln, welche Aufgaben der Boden erfüllt, dann sind wir auch in der Lage, in grösseren Zusammenhängen zu denken und uns bewusst für den Erhalt des Bodens einzusetzen. Die SuS erforschen an verschiedenen Standorten auf dem Schulareal Erdproben auf ihre Zusammensetzung. Die eigenen Beobachtungen werden auf dem Protokollblatt festgehalten und Fragen beantwortet. Nachdem die Beobachtungen dokumentiert sind, können die SuS die Ergebnisse der verschiedenen Standorte vergleichen, Fragestellungen suchen und Hypothesen formulieren. Diese Lernaktivität dient als Einführung für weitere spannende Aspekte der Erde mit ihren wichtigen Funktionen. Planungs- und Arbeitsschritte Orientierung: Sich einen Überblick verschaffen mit Informationstext, Arbeitsanleitung SuS und Beobachtungsprotokoll Organisatorisches: Mögliche Zeitfenster für die Lernaktivität festlegen (Wetterbedingungen einplanen) Standorte in der Schulhausumgebung festlegen und mit Fähnchen oder Pfosten bezeichnen / mit Schulhausabwart absprechen Material / Gartenwerkzeug bereitstellen SuS tragen Gartenstiefel Gruppenbildung SuS Eventuell Info-Blatt an Eltern, SL, Abwart Durchführung: Einführung der Lernaktivität anhand Arbeitsanleitung SuS Ausheben der Bodenprobe vorzeigen Der Boden eines der kostbarsten Güter der Menschheit Stufe Zyklus 2a/2b abgeleitet für Zyklus 1 Stufenangebote Zyklus 1 Lehrplanbezug Zyklus 2 Lehrplanbezug Zeitbedarf 2-3 Lektionen: Einführung und Vorbereitung der Lernaktivität: 15-20 min Durchführung und Dokumentation der Bodenprobe: 30-45 min Vergleich und Auswertung für Hypothese: 15 min Schriftlicher Eintrag Forscherheft: 30 min Zeitfenster Frühling Sommer Herbst Ort Klassenzimmer Schulhausumgebung Unterlagen Anleitung LP Arbeitsanleitung SuS Beobachtungsprotokoll für Dokumentation Wissen zum Thema SuS (Sachtext) Angepasste Varianten für Zyklus 1 Vertiefende Informationen GLOBE: Internationales Bildungsprogramm im Bereich Erdsystemwissenschaften www.globe-swiss.ch www.bodenreise.ch mit Lehrerkommentar Lernziele SuS kennen Bestandteile des Bodens (Luft, Wasser, Lebewesen, Humus, Gestein) den Begriff «mineralisch» und «organisch» die vier Bodenschichten Sus können erklären, wie sich die Bodenbestandteile mischen

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Page 1: Verschiedene Böden - Raumfang

Anleitung Lehrperson

Verschiedene Böden Worum geht es und was wird gemacht?

Der Boden ist eines der kostbarsten Güter der Menschheit. Er ist ein fundamentaler Teil der Biosphäre, zusammen mit der Vegetation und dem Klima trägt er zur Regelung der Zirkulation bei und bestimmt die Qualität des Wassers. Umgangssprachlich bezeichnet der Begriff «Boden» die Oberfläche, auf der wir stehen. Aus bodenkundlicher Sicht bezeichnet er die Schicht zwischen der Atmosphäre (Luftschicht um die Erde) und der Lithosphäre (Gesteinsschicht im Inneren der Erde). Dieser Bereich ist die Pedosphäre. Sie besteht aus:

• mineralische Bodensubstanz (ca. 47%)

• organische Bodensubstanz (ca. 3%)

• Bodenwasser (ca. 25%)

• Bodenluft (ca. 25%) Zerstören oder schädigen wir den Boden, entziehen wir uns unsere Lebensgrundlage. Um den Boden zu schützen und erhalten zu können, müssen die SuS über die Vorgänge im Boden Bescheid wissen. Wenn wir Vorstellungen entwickeln, welche Aufgaben der Boden erfüllt, dann sind wir auch in der Lage, in grösseren Zusammenhängen zu denken und uns bewusst für den Erhalt des Bodens einzusetzen. Die SuS erforschen an verschiedenen Standorten auf dem Schulareal Erdproben auf ihre Zusammensetzung. Die eigenen Beobachtungen werden auf dem Protokollblatt festgehalten und Fragen beantwortet. Nachdem die Beobachtungen dokumentiert sind, können die SuS die Ergebnisse der verschiedenen Standorte vergleichen, Fragestellungen suchen und Hypothesen formulieren. Diese Lernaktivität dient als Einführung für weitere spannende Aspekte der Erde mit ihren wichtigen Funktionen.

Planungs- und Arbeitsschritte

Orientierung:

• Sich einen Überblick verschaffen mit Informationstext, Arbeitsanleitung SuS und Beobachtungsprotokoll

Organisatorisches:

• Mögliche Zeitfenster für die Lernaktivität festlegen (Wetterbedingungen einplanen)

• Standorte in der Schulhausumgebung festlegen und mit Fähnchen oder Pfosten bezeichnen / mit Schulhausabwart absprechen

• Material / Gartenwerkzeug bereitstellen

• SuS tragen Gartenstiefel

• Gruppenbildung SuS

• Eventuell Info-Blatt an Eltern, SL, Abwart

Durchführung:

• Einführung der Lernaktivität anhand Arbeitsanleitung SuS

• Ausheben der Bodenprobe vorzeigen

Der Boden – eines der kostbarsten Güter der

Menschheit

Stufe Zyklus 2a/2b

abgeleitet für Zyklus 1

Stufenangebote

• Zyklus 1 – Lehrplanbezug

• Zyklus 2 – Lehrplanbezug Zeitbedarf

2-3 Lektionen:

• Einführung und Vorbereitung der Lernaktivität: 15-20 min

• Durchführung und Dokumentation der Bodenprobe: 30-45 min

• Vergleich und Auswertung für Hypothese: 15 min

• Schriftlicher Eintrag Forscherheft: 30 min

Zeitfenster

• Frühling

• Sommer

• Herbst Ort

• Klassenzimmer

• Schulhausumgebung Unterlagen

• Anleitung LP

• Arbeitsanleitung SuS

• Beobachtungsprotokoll für Dokumentation

• Wissen zum Thema SuS (Sachtext)

• Angepasste Varianten für Zyklus 1

Vertiefende Informationen

• GLOBE: Internationales Bildungsprogramm im Bereich Erdsystemwissenschaften www.globe-swiss.ch

• www.bodenreise.ch mit Lehrerkommentar

Lernziele

SuS kennen …

• Bestandteile des Bodens (Luft, Wasser, Lebewesen, Humus, Gestein)

• den Begriff «mineralisch» und «organisch»

• die vier Bodenschichten

• Sus können erklären, wie sich die Bodenbestandteile mischen

Page 2: Verschiedene Böden - Raumfang

Abschluss:

• Von jedem Standort wird eine Hand voll Erde in einem Gefäss aufbewahrt. Diese Bodenproben werden verwendet zur Wissensvertiefung: - organische oder mineralische Bodensubstanz - Humus, Tuff oder Ton - Aufbau der Bodenschichten (Versuch)

• Auswertung der Beobachtungsprotokolle mit der Schulklasse

• Vergleich und Diskussion über die Resultate

• Fragestellungen und Hypothesen formulieren

• Arbeit im Forschungsheft mit vertiefenden Informationen

Materialliste

Für jede SuS-Gruppe von 3-4 SuS braucht es eine Stechgabel oder einen Spaten, eine kleine Schaufel und eine alte Zeitung (mind. 4 grosse Zeitungsbögen), Behälter für Bodenprobe Detaillierte Materialliste im Dokument Arbeitsanleitung für SuS

Nach dieser Lernaktivität kennen die SuS verschiedene Bodenbeschaffenheiten und -profile. Sie wissen, dass Erdböden unterschiedliche Beschaffenheiten in ihrer:

• Struktur (körnig, krümelig, klumpig)

• Textur (rau, weich, klebrig)

• Farbe aufweisen. Hilfe/ Kontakt

Für Fragen und Beratung Email an: Pascal Pauli <[email protected]>

Begleitgeschichte zur Lernaktivität «Scoop gräbt Löcher» von Globe erzählt die Geschichte vom Hund Scoop (Englisch für das Wort Schaufel), der immer wieder wegläuft und tiefe Löcher gräbt. Die drei Kinder Simon, Anita und David machen in der Schule ein Bodenprojekt. Sie treffen auf der Suche nach Scoop auf seine Löcher in verschiedenen Standorten und entdecken da Spannendes.

Die Geschichte kann im Vorfeld der Lernaktivität «Verschiedene Böden» gemeinsam gelesen oder vorgelesen werden (Empfehlung für Zyklus 1 und 2a).

Page 3: Verschiedene Böden - Raumfang

Arbeitsanleitung für Schülerinnen und Schüler

Verschiedene Böden Aufgabe

Ich untersuche in meiner Forschergruppe, woraus der Boden am vorgegebenen Standort besteht und welche Lebewesen darin leben.

Arbeitsvorgehen

Die Anweisungen werden genau gelesen und in der Gruppe besprochen. Jeder darf abwechslungsweise einen Arbeitsvorgang ausführen. Beobachtungen werden immer auf dem Protokollblatt aufgeschrieben.

Forschungsschritte:::

Standortbeschreibung - Oberfläche • Wo liegt der zugewiesene Standort?

Beschreibe die Lage so genau wie möglich in Bezug zur Umgebung.

• Wie sieht die Oberfläche aus? Betrachte die markierte Stelle genau. Beschreibe oder zeichne, was du siehst.

• Wie könnte man den Standort benennen? Gib ihm einen Namen, der zur Oberflächenbedeckung passt.

Loch graben – oberste Schicht 1. Lege das A4-Blatt von 30cm Länge auf den Boden.

Die Ecken werden mit den Hölzchen markiert. Bei weichem Boden können sie in die Erde gesteckt werden.

Danach kann das Blatt wieder entfernt werden. 2. Mit dem Spaten oder der Stechgabel werden die Seiten von Hölzchen

zu Hölzchen ca. 10 cm tief eingestochen. Danach ist ein Rechteck im Format des A4-Papiers eingestochen.

3. Jetzt wird die obere Schicht, ca. 5 cm tief mit dem Spaten oder der Schaufel weggehoben und auf ein ausgebreitetes Zeitungsblatt gelegt.

Beobachtungsauftrag - obere Schicht (0-5 cm) • Wie gut konntest du die obere Erdschicht lösen?

Beschreibe, wie es dir ergangen ist.

• Wie sieht die Erde aus? Beschreibe die Farbe, Bodenstruktur und Bodentextur.

• Welche Bodenlebewesen leben in der obersten Schicht? Untersuche die Erde auf dem Zeitungsblatt. Lebewesen, die du nicht kennst, zeichnest du nach dem Aussehen und der Grösse.

Dieser Ablauf wird zweimal wiederholt – siehe Rückseite!

Der Boden – eines der kostbarsten Güter der

Menschheit

Stufe Zyklus 2a/b

Ausrüstung

• Gummistiefel

• ev. Gartenhandschuhe

Materialliste

Für Lernaktivität:

• 4 kleine Holzstücke

• A4-Papier

• Spaten oder Stechgabel

• kleine Schaufel

• alte Zeitung

• Behälter oder Glas

• Unterlage für Beobachtungs- protokoll

• Bleistift / Farbstifte

• Gummi

Gelöste Aufträge mit einem

markieren

Beispiel: Unser Standort liegt östlich des Schulhauses. Es ist eine freie, sonnige Stelle am Rand der Spielwiese. Die Oberfläche ist mit Gras bewachsen. Name: Spielwiese

Die Erdfarben: weisslich, hell-, dunkelbraun, rötlich

Die Bodenstruktur beschreibt den Zusammenhalt des Bodens: krümelig, klumpig, lose

Die Bodentextur bezeichnet wie sich Erde anfühlt, wenn man sie zwischen den Finger zusammendrückt: weich, hart, mehlig, klebrig, grobkörnig,

sandig, steinig

Page 4: Verschiedene Böden - Raumfang

Loch graben – zweite Schicht 1. Mit dem Spaten oder der Stechgabel werden die Seiten wieder ca. 10

cm tiefer eingestochen.

2. Jetzt wird die mittlere Schicht mit dem Spaten oder der Schaufel weggehoben und auf ein zweites ausgebreitetes Zeitungsblatt gelegt.

Beobachtungsauftrag - zweite Schicht (5-15 cm) • Wie gut konntest du die zweite Erdschicht lösen?

Beschreibe, wie es dir ergangen ist.

• Wie sieht die Erde aus? Beschreibe die Farbe, Bodenstruktur und Bodentextur.

• Welche Tiere leben in der zweiten Schicht? Untersuche die Erde auf dem zweiten Zeitungsblatt und protokolliere die Beobachtungen.

Loch graben – dritte Schicht 1. Mit dem Spaten oder der Stechgabel werden die Seiten wieder

tiefer eingestochen.

2. Jetzt wird die dritte Schicht mit der Schaufel weggehoben und auf ein drittes ausgebreitetes Zeitungsblatt gelegt.

Beobachtungsauftrag - dritte Schicht (15-20 cm) • Wie gut konntest du die dritte Erdschicht lösen?

Beschreibe, wie es dir ergangen ist.

• Wie sieht die Erde aus? Beschreibe die Farbe, Bodenstruktur und Bodentextur.

• Welche Tiere leben in der dritten Schicht? Untersuche die Erde auf dem dritten Zeitungsblatt und protokolliere auf deine Beobachtungen.

Beobachtungsauftrag - Bodenprofil • Wie sieht das Bodenprofil aus?

Untersuche die Wände des Bodenloches auf unterschiedliche Schichten (Bodenhorizonte).

• Wie viele Bodenhorizonte kannst du finden? Zeichne die Bodenhorizonte im Protokoll ein.

Beobachtungsprotokoll • Wenn du alle Beobachtungen aufgeschrieben hast, gib deiner

Lehrperson Bescheid, dass der Forschungsauftrag beendet ist. Die Lehrperson wird dich anweisen, von welcher Bodenprobe (auf den Zeitungsbögen) der Behälter gefüllt werden muss. Loch füllen 1. Die dritte, das heisst unterste Erdschicht wieder ins Loch geben. 2. Die zweite, mittlere Schicht ins Loch füllen. 3. Die Oberschicht regelmässig verteilen, so dass das Loch gefüllt ist. 4. Die eingefüllte Erde ebnen, ev. glatt drücken. 5. Die Oberfläche wieder herrichten. Das Material zum Klassentreffpunkt zurückbringen.

Sieht der Standort aus wie vor dem Forschungsauftrag? Wenn ja, dann hast du die Lernaktivität abgeschlossen.

Unsere Podenprobe ist dunkelbraun, …

Ein Bodenstück, das man heraus sticht und im Querschnitt betrachtet, wird Bodenprofil genannt. Jedes Bodenprofil besteht aus Schichten, den sogenannten Bodenhorizonten. Bodenhorizonte können wenige Millimeter dünn sein oder dicker als ein Meter.

Page 5: Verschiedene Böden - Raumfang

Arbeitsanleitung für LP Zyklus 1

Verschiedene Böden Aufgabe

Wir erforschen an zwei Standorten die Erde und die Bodenlebewesen, indem wir ein Erdloch ausheben.

Arbeitsvorgehen

Die LP markiert mit zwei Hütchen die Standorte auf dem Schulareal. Es ist von Vorteil in Halbklassen zu arbeiten. SuS erhalten Aufträge durch die LP. Fragen werden im Plenum gestellt und beantwortet. Die Bodenproben auf den Zeitungsblättern können in kleineren Gruppen von 3-4 SuS mit einem Beobachtungsauftrag bearbeitet werden.

Forschungsschritte:::

Standortbeschreibung – Oberfläche • Wie unterscheiden sich die zwei Standorte?

SuS machen Aussagen zur Lage, zur Umgebung, zur Oberfläche usw.

• Wie könnte man die zwei Standorte benennen? Gebt ihnen Namen, die zur Oberflächenbedeckung passen. SuS machen Vorschläge. Aus der Auswahl werden zwei Namen bestimmt und im Beobachtungsprotokoll vermerkt:

1. Standort Loch graben – oberste Schicht LP erklärt Ablauf und macht vor. 1. Ein A4-Blatt von 30cm Länge auf den Boden legen.

Ecken mit den Hölzchen markieren. In weiche Böden können sie in die Erde gesteckt werden. Danach wird das Papier wieder entfernt.

2. Mit dem Spaten oder der Stechgabel die Seiten von Hölzchen zu Hölzchen eine Schaufel tief einstechen (Fussarbeit), bis ein Rechteck im Format des A4-Papiers sichtbar ist.

3. Obere Schicht, ca. 5 cm tief mit dem Spaten oder der Schaufel wegheben und auf einem ausgebreiteten Zeitungsblatt auslegen.

Beobachtungsauftrag - obere Schicht (0-5 cm)

• Wie sieht die Erde aus? Die SuS versuchen die Bestandteile zu benennen.

• Welche Lebewesen kannst du entdecken? SuS berichten, was sie während des ersten Aushubs beobachten konnten

Dieser Ablauf wird zweimal wiederholt.

Loch graben 15cm tief – mittlere Schicht (MS)

Beobachtungsauftrag – mittlere Schicht (5-15 cm) Loch graben 20cm tief – untere Schicht (US)

Beobachtungsauftrag – untere Schicht (15-20 cm)

Der Boden – eines der kostbarsten Güter der

Menschheit

Stufe Zyklus 1

Ausrüstung

• Gummistiefel

• ev. Gartenhandschuhe

Materialliste

Für Lernaktivität:

• 2 Hütchen

• 4 kleine Holzstücke

• A4-Papier

• Spaten oder Stechgabel

• kleine Schaufel

• alte Zeitung

• Gefäss oder Glas

• Unterlage für Arbeits- und Forschungsblatt

• Bleistift

• Gummi

Beispiel: 1. Standort ist am Rand des

Kiesweges. Name: Standort Wegrand

2. Standort ist in der Spielwiese.

Name: Standort Wiese

Jede Bodenschicht wird auf ein neues ausgebreitetes Zeitungsblatt gelegt. Nun sind drei Bodenproben um das Loch herum auf den Zeitungsbögen aufgeschichtet.

Die Erdfarben: weisslich, hell-, dunkelbraun, rötlich

Die Bodenstruktur beschreibt den Zusammenhalt des Bodens: krümelig, klumpig, lose

Die Bodentextur bezeichnet wie sich Erde anfühlt, wenn man sie zwischen den Fingern zusammendrückt: weich, hart, mehlig, klebrig, grobkörnig, sandig, steinig usw.

Page 6: Verschiedene Böden - Raumfang

2. Standort

• Wie sieht hier die Erde aus? SuS stellen Vermutungen an.Ev. Hypothese formulieren: Hier ist die Erde nass und klumpig, weil …

Beim Ausgraben des 2. Standortes dürfen die SuS Hand anlegen. Der Arbeitsablauf wiederholt sich gemäss 1. Standort.

Beobachtungsauftrag - Bodenschichten • Gruppen auf die 6 Bodenproben verteilen.

• Fragen auf dem Protokollblatt: - Welche Farbe hat die Erde? - Wie fühlt sich die Erde in deiner Hand an? - Wie gross sind die Steine in der Erde? - Hat es Lebewesen in der Erde?

Die SuS bearbeiten ihr Beobachtungsprotokoll. Löcher füllen 1. Die dritte, das heisst unterste Schicht wieder ins Loch geben. 2. Die zweite, mittlere Schicht ins Loch füllen 3. Die Oberschicht regelmässig verteilen, so dass das Loch gefüllt ist. 4. Die eingefüllte Erde ebnen, ev. glatt drücken. 5. Die Oberfläche wieder herrichten.

Sieht der Standort aus wie vor dem Forschungsauftrag? Wenn ja, ist die Lernaktivität abgeschlossen.

Ein Bodenstück, das man heraus sticht und im Querschnitt betrachtet, wird Bodenprofil genannt. Jedes Bodenprofil besteht aus Schichten, den sogenannten Bodenhorizonten. Bodenhorizonte können wenige Millimeter dünn sein oder dicker als ein Meter.

Page 7: Verschiedene Böden - Raumfang

Beobachtungsprotokoll Z2a/b Verschiedene Böden Namen ___________________________________

Standort: (Name)

Wo liegt der Standort? : _________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

Wie sieht die Oberfläche aus? : ___________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

_____________________________________________________________________________________________________________________________

Fragen und Vermutungen (Hypothesen) vor dem Versuch: Meine/Unsere Fragen vor dem Versuch:_________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________ Meine/Unsere Vermutungen vor dem Versuch:___________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

Resultate nach dem Versuch:

________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

Meine/Unsere Beobachtungen Stimmen die Vermutungen (Hypothesen) mit den Resultaten unserer Beobachtungen überein?

________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________

Skizze:

Page 8: Verschiedene Böden - Raumfang

Beobachtungsprotokoll Untersuchung der Bodenproben Datum ________________

beim Aushub der Erde Farbe Struktur

(Zusammenhalt der Erde)

Textur (Wie fühlt sich die Erde in den

Fingern an?)

0 cm

20 cm

Bodenprofil

obe

rste

Sch

ich

t

0-5

cm

mittle

re S

ch

ich

t

5-1

5 c

m

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m

Page 9: Verschiedene Böden - Raumfang

Beobachtungsprotokoll

Name ________________________ Z 1

1. Standort: ___________________________ 2. Standort: ________________________

Fülle das Erdloch mit allem, was du beim Ausgraben beobachtet hast. Hast du auch andere Erdbewohner entdeckt?

Fülle das Erdloch mit allem, was du beim Ausgraben beobachtet hast. Hast du auch andere Erdbewohner entdeckt?

Page 10: Verschiedene Böden - Raumfang

Z1 Untersuchung der Bodenproben

Beobachtungsauftrag - Bodenschichten

Standort: ___________________________

Gruppe: __________________________________________________________________________________________

Unterstreicht die zutreffende Erdschicht:

oberste Erdschicht mittlere Erdschicht unterste Erdschicht

- Welche Farbe hat die Erde? _______________________

- Wie fühlt sich die Erde in deiner Hand an? ___________________________________________________________ __________________________________________________________

- Was hat es auch noch in der Erde? Unterstreiche die zutreffenden Wörter. Pflanzenteile Wurzeln Holzstücke kleine Steine grössere Steine

- Hat es Lebewesen in der Erde? Zeichne sie.

Page 11: Verschiedene Böden - Raumfang

Grundlagen für LP des Zyklus 1

Der Boden – Ein Portrait

Boden

Boden ist die oberste, etwa 50 bis 200 cm dicke belebte Verwitterungsschicht der Erdrinde. Folgend sind die Bestandteile des Bodens abgebildet:

Mineralien Humus

Bodenlebewesen Luft

Wasser, (Falstaff, 2017) In einer Handvoll Boden existieren Milliarden von Organismen. Die Bodenlebewesen wie Würmer, Asseln, Tausendfüsser, Bakterien, Pilze oder Springschwänzen sind verantwortlich für den Abbau organischer Abfälle und bei der Bodenbildung. Ohne sie wäre menschliches Leben auf der Erde nicht vorstellbar.

Der Boden – eines der kostbarsten Güter der Menschheit

Stufe

Zyklus 1

Page 12: Verschiedene Böden - Raumfang

Aufbau eines Bodens, (Bodenreise, 2010)

Aufbau eines Bodens

Boden setzt sich aus einer Auflageschicht, einem Oberboden, einem Unterboden, einem Un-tergrund und dem Muttergestein zusammen. Auflageschicht: Die Auflageschicht sind die Pflanzen, Blätter, Äste und Ähnliches, welche sich oberhalb des Bodens befinden.

Oberboden: Der Oberboden ist oft Humus und daher dunkel gefärbt. Hier breiten viele Pflanzen ihre Wurzeln aus und Bodenlebewesen sind eifrig an ihrem Werk.

Unterboden: Hier ist der Boden schwächer durchwurzelt und humus-arm.

Muttergestein: Setzt sich aus dem Ursprunggestein des Bodens zusammen.

Die verschiedenen Schichten können oft an den unterschiedlichen Farben erkennt werden.

Page 13: Verschiedene Böden - Raumfang

Im Boden bilden unzählige kleine Tunnel und Löcher ein ausgeprägtes Porensystem. Wie ein Schwamm speichern die Poren Wasser sowie Sauerstoff und bilden eine grosse Oberfläche, welche als Lebensraum zahlreicher Pilze, Bakterien und anderer Lebewesen genutzt wird. Die Wurzeln versorgen sich mit dem Wasser sowie Sauerstoff.

Der Boden wirkt wie ein Schwamm

Was ist Humus?

Die oberen 10 bis 30 cm des Bodens enthalten oft besonders viel Humus. Der dunkelfarbige, humose Oberboden enthält viele der wichtigen Nährstoffe für Pflanzen und bildet einen zentra-len Lebensraum für die vielfältige Welt der Bodenlebewesen. Ein fruchtbarer, humoser Boden ist somit für eine gute Ernte wesentlich. Als Humus wird die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Bodensubstanz bezeichnet. Das sind abgestorbene Wurzeln, Blätter, Kompost oder auch abgestorbene Bodenorganismen. Die organischen Bestandteile zusammen mit den Bodenlebewesen sind wichtig für die Versor-gung der Pflanzen mit Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor, aber auch für die Porenvertei-lung. Bei der Bewirtschaftung muss daher darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Nachlieferung an organischer Substanz geachtet wird. Folgend einige Bilder zeigen, was alles anorganische Substanz ist:

Kompost Blätter

Bodenlebewesen Wurzeln

Bodenlebewesen

Page 14: Verschiedene Böden - Raumfang

Die verschiedenen Lebewesen im Boden wie Pilze, Spinnen, Würmer, Bakterien, Spring-schwänze, Nematoden setzen im Boden die Nährstoffe frei, damit sie die Wurzeln der Pflan-zen aufnehmen können.

Umriss eines mittleren Fusses und Anzahl Bodenlebewesen, die unter dieser Fläche im Boden leben, (FGV-Altikofen, kein Datum)

Unterschiedliche Böden

Gartenboden Moorboden Strassenboden Der Gartenboden ist oft ein humoser Boden, in dem viele Bodenlebewesen wohnen. Die ein-zelnen Schichten können nicht immer klar unterteilt werden. Der Moorboden hingegen weist eine klare Strukturierung auf. Dadurch dass der Boden oft im Wasser steht bilden sich die verschiedenen Schichten. Die erste Schicht ist sehr humusreich. Wird der Boden wie im Bild entwässert, das heisst das stehende Wasser abgeführt, erhält der Landwirt ein sehr fruchtbarer Boden. Bei einem Strassenboden trennt die Teerschicht den Boden von der Luft und auch vom Re-gen. Das versiegelt und verdichtet den Boden und schafft lebensfeindliche Bedingungen, so dass ein Gleichgewicht im Ökosystem Boden nicht mehr gegeben ist. Hier können sich sehr

Page 15: Verschiedene Böden - Raumfang

wenig Bodenlebewesen ansiedeln. Mit dem Zuführen von Sand oder Bauschutt ist auch der Humusgehalt sehr niedrig.

Funktionen

Der Boden erfüllt mit seinen Poren und seiner Beschaffenheit viele verschiedene Dienstleis-tungen. Einige davon sind im unteren Bild dargestellt:

Page 16: Verschiedene Böden - Raumfang

Grundlagen für Schülerinnen und Schüler

Der Boden – Ein Portrait

Boden

Boden ist die oberste, etwa 30 bis 200 cm dicke belebte Verwitterungsschicht der Erdrin-de. Folgend sind die Bestandteile des Bodens abgebildet:

Mineralien Humus

Bodenlebewesen Luft

Wasser, (Falstaff, 2017) In einer Handvoll Boden existieren Milliarden von Organismen. Die Bodenlebewesen wie Würmer, Asseln, Tausendfüsser, Bakterien, Pilze oder Springschwänzen sind verantwortlich für den Abbau organischer Abfälle und bei der Bodenbildung. Ohne sie wäre menschliches Leben auf der Erde nicht vorstellbar.

Der Boden – eines der kostbarsten Güter der Menschheit

Stufe

Zyklus 2

Page 17: Verschiedene Böden - Raumfang

Aufbau eines Bodens, (Bodenreise, 2010)

Aufbau eines Bodens

Boden setzt sich aus einer Auflageschicht, einem Oberboden, einem Unterboden und dem Untergrund zusammen. Die verschiedenen Schichten können oft an den unterschiedlichen Farben erkennt wer-den. Die oberen Schichten enthalten viel Humus und wenig Steine. Im Humus sind Nährstoffe gespeichert, welche die Pflanzen zum Wachsen braucht. Der Unterboden ist steiniger und enthält keinen Humus mehr. Danach folgt das Muttergestein, welches sich aus Stein zusammensetzt. Im Boden bilden unzählige kleine Tunnel und Löcher ein ausgepräg-tes Porensystem. Die Poren speichern Wasser sowie Sauerstoff und bilden eine grosse Oberfläche, welche als Lebensraum zahlreicher Pilze, Bakterien und anderer Lebewesen genutzt wird. Die Wurzeln versorgen sich mit dem Wasser sowie Sauerstoff (Bodenreise, 2010).

Was ist Humus?

Die oberen 10 bis 30 cm des Bodens enthalten oft besonders viel Humus. Der dunkelfarbige, humose Oberboden enthält viele der wichtigen Nährstoffe für Pflanzen und bildet einen zentralen Lebens-raum für die vielfältige Welt der Bodenlebewesen. Ein fruchtbarer, humoser Boden ist somit für eine gute Ernte wesentlich. Als Humus wird die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Bodensubstanz bezeichnet. Das sind abgestorbene Wurzeln, Blät-ter, Kompost oder auch abgestorbene Bodenorganismen. Die orga-nischen Bestandteile zusammen mit den Bodenlebewesen sind wichtig für die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen wie Stick-stoff oder Phosphor, aber auch für die Porenverteilung. Bei der Be-wirtschaftung muss daher darauf geachtet werden, dass eine aus-reichende Nachlieferung an organischer Substanz geachtet wird.

Bodenlebewesen

Die verschiedenen Lebewesen im Boden wie Pilze, Spinnen, Wür-mer, Bakterien, Springschwänze, Nematoden setzen im Boden die Nährstoffe frei, damit sie die Wurzeln der Pflanzen aufnehmen können. Ausserdem wirken sie bei der Bodenbildung mit.

Umriss eines mittleren Fusses und Anzahl Bodenlebewesen, die unter dieser Fläche im Boden leben, (FGV-Altikofen, kein Datum)

Page 18: Verschiedene Böden - Raumfang

Verdichteter Boden, durch schwere Fahr-zeuge verursacht

Unterschiedliche Böden

Gartenboden Moorboden Strassenboden

Der Gartenboden ist oft ein humoser Boden, in dem viele Bodenlebewesen wohnen. Die ein-zelnen Schichten können nicht immer klar unterteilt werden. Der Moorboden hingegen weist eine klare Strukturierung auf. Dadurch dass der Boden oft im Wasser steht bilden sich die verschiedenen Schichten. Die erste Schicht ist sehr humusreich. Wird der Boden wie im Bild entwässert, das heisst das stehende Wasser abgeführt, erhält der Landwirt ein sehr fruchtbarer Boden. Bei einem Strassenboden trennt die Teerschicht den Boden von der Luft und auch vom Re-gen. Das versiegelt und verdichtet den Boden und schafft lebensfeindliche Bedingungen, so dass ein Gleichgewicht im Ökosystem Boden nicht mehr gegeben ist. Hier können sich sehr wenig Bodenlebewesen ansiedeln. Mit dem Zuführen von Sand oder Bauschutt ist auch der Humusgehalt sehr niedrig.

Funktionen

Der Boden erfüllt mit seinen Poren und seiner Beschaffenheit viele verschiedene Dienstleis-tungen. Einige davon sind:

• Lebensraum für Bodenorganismen

• Wasser- und CO2 Speicherung

• Filter, Puffer und Transformator

• Trägerfunkton

• Substrat für Pflanzenwachstum und dadurch Grundlage für unsere Nahrung

• Archivfunktion

Gefahren

Die Bodenbildung verläuft sehr langsam: In 10 bis 30 Jahren wächst die fruchtbare Erdschicht nur etwa 1 Millimeter, vorausge-setzt der Boden wird sorgegetragen. Ein Boden sollte immer mit Pflanzen bedeckt sein, damit bei Regen die wertvolle Schicht nicht davon geschwemmt wird. Weiter ist Verdichtung ein grosses Problem, da dies die Poren zusammendrückt und es den Lebewesen schwierig macht danach im Boden zu wurzeln oder ihn zu bewohnen. Verdichtung passiert vor allem wenn bei Regenwetter oder danach, wenn der Boden noch nicht genug abgetrocknet ist, bearbeitet wird. Wenn z. B. ein Traktor über ein nasses Feld fährt, kann dies erhebliche Folgen für den Boden und deren Lebewesen haben. Pro Sekunde wird in der Schweiz ein Quadratmeter verbaut und dadurch nehmen die natürli-chen Bodenflächen stetig ab.

Teile des Textes stammen von: Bundesamt für Umwelt

Page 19: Verschiedene Böden - Raumfang

Richtiger Umgang mit dem Boden

Darauf achten:

• Dass der Boden entweder mit einer lebendigen Pflanz- oder mit einer Mulchschicht bedeckt ist. Das schützt den Boden und seine Bewohner vor dem Sonnenlicht, vor dem Austrocknen und bei Regenschauer, dass der Boden nicht durch das Aufprallen der grossen Regentropfen verschlämmt.

• Bei schlechtem Wetter den Boden nicht bearbeiten, nicht mit schweren Geräten darauf herumfahren und warten bis der Boden genügend abgetrocknet ist. Dadurch verdichtet sich der Boden nicht.

• Dem Boden immer wieder etwas Kompost zuführen und diesen leicht in die Erde ein-arbeiten. Dadurch verfügen die Bodenlebewesen über genügend Nahrung und der Humusgehalt sinkt nicht ab.

Das Beet abwechselnd mit verschiedenen Kulturen bepflanzen und die Fruchtfolgen beachten. Das laugt den Boden weniger stark aus.