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Version vom 18.04.2007

Homiletik Homiletik - Predigtlehre - - Predigtlehre -

Homiletik Homiletik - Predigtlehre - - Predigtlehre -

Wie man eine ansprechende Predigt vorbereitet.

3. Teil: Die Auslegung des Bibeltextes

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Tips zur TextlesungTips zur TextlesungTips zur TextlesungTips zur Textlesung

• Meist wird bereits zu Anfang der Predigt der biblische Text vorgelesen.

– Der Hörer wird aber den Text nicht behalten.

– Lies den Text deshalb zu Beginn eines jeden Gliederungspunktes NOCHMALS.

– So kann der Hörer der Textauslegung folgen.

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Die Aufgabe der PredigtDie Aufgabe der PredigtDie Aufgabe der PredigtDie Aufgabe der Predigt

• Eine alte Predigerregel:– „Sage, worüber du predigen willst.– Dann rede, was du sagen willst.– Abschließend rede über das, was du gesagt hast.“

• Das bedeutet für die Predigt:– In der Einleitung stellen wir die Kernaussage vor,– im Hauptteil der Predigt wird sie zerteilt und

analysiert,– zum Schluß wird sie nochmals wiederholt.

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Die Aufgabe der PredigtDie Aufgabe der PredigtDie Aufgabe der PredigtDie Aufgabe der Predigt

• Die Predigt hat die Aufgabe, einen biblischen Text Abschnitt für Abschnitt auszulegen.

– Das geschieht, indem der Text • erklärt, • veranschaulicht und • auf den Hörer angewendet wird.

– Hier kommt die erarbeitete Predigtgliederung zur Geltung.

– Unter jedem Punkt der Gliederung wird ein bestimmter Abschnitt des Predigttextes ausgelegt.

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Das Ziel der PredigtDas Ziel der PredigtDas Ziel der PredigtDas Ziel der Predigt

• Ohne Ziel ist auch die brillanteste Predigt nichts wert.

• Jede Predigt hat immer ein Ziel:

– Sie will Menschen verändern.

– A.W. Tozer:• „Es gibt kaum so etwas langweiliges und bedeutungsloses wie

eine Predigt, die nur um ihrer selbst willen gehalten wird. …• Theologische Wahrheiten sind nutzlos, wenn ihnen nicht

gehorcht wird.• Das Ziel aller Dogmen ist, moralische Verhaltensweisen

hervorzurufen.“

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Das Ziel der PredigtDas Ziel der PredigtDas Ziel der PredigtDas Ziel der Predigt

• Das Ziel drückt aus, welche Veränderung im Leben der Hörer man als Ergebnis der Predigt erwartet.

• Wie legt man das Ziel fest?– Indem man die Absicht aufdeckt, die hinter jedem

Bibeltext steht.

– Vgl. Judas 3• „Ich hielt es nötig, euch zu schreiben, … daß ihr für den

Glauben kämpft.“

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Den Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegen

• Die Auslegung eines Bibeltextes soll den Text erklären.

• Die Auslegung erläutert die Bedeutung des Textes: – indem die Predigt

• den Sinn der Worte und• den Fluß der Gedanken

– für den Hörer durchsichtig werden läßt.

– Der Hörer soll nämlich klipp und klar verstehen, was der biblische Autor meint.

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Den Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegen

• Bereite dich gründlich vor!– Desto leichter lassen sich die Gedanken in der

Predigt ausbreiten.

• Laß die Ergebnisse • der Exegese (Textauslegung) und • der Begriffserklärungen

– in die Predigt einfließen!

– Schwer zu verstehende Aussagen eines Textes sollen dem Hörer gut verständlich nahe gebracht werden.

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Den Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegen

• Sprich für jeden leicht verständlich!

– Rede in der Alltagssprache der Hörer!

– Meide folgendes:• theologisch abgehobene Formulierungen. • exegetisch komplizierte Formulierungen!

– Übe dich darin!• Das ist die Kunst eines guten Predigers.

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Den Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegen

• Stelle dir bei der Textauslegung folgenden Fragen

– Was bedeutet der Text?• Der Hörer muß verstehen, was in dem biblischen Text

steht.

– Ist der Text wahr – ist die Aussage heute noch gültig?

• Der Hörer möchte erfahren, welche Gültigkeit der Bibeltext heute noch hat.

– Was bedeutet das heute ganz konkret?• Der Hörer muß den Bibeltext auf sich anwenden können.

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Den Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegen

• Beispiele für gute Textauslegungen:

– Helmut Thielicke: • Das Gebet, das die Welt umspannt (Vaterunser)• Das Leben kann noch einmal beginnen (Bergpredigt)• Das Bilderbuch Gottes (Gleichnisse)

– Theo Lehmann:• Reden für junge Leute – (Predigten; erschienen im

Aussaat-Verlag)

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Den Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegenDen Bibeltext auslegen

• Damit eine Predigt lebendig wird, muß der biblische Text möglichst ansprechend erklärt werden.

• Das kann auf verschiedene Weisen geschehen.

• Der Prediger kann auf– Umformulierungen– Erklärungen und Definitionen– Tatsachen und Sachinformationen– Zitate und– Erzählungen

• zurückgreifen.

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Die Umformulierung (Redundanz)Die Umformulierung (Redundanz)Die Umformulierung (Redundanz)Die Umformulierung (Redundanz)

• Bei einer Umformulierung wird der Gedanke „mit anderen „Worten ausgedrückt.

• Dadurch gewinnt man – erstens mehr Klarheit und– eine Wahrheit wird betont.

• Was einmal gesagt wird, kann überhört werden, was mehrmals in anderen Worten wiederholt wird, setzt sich irgendwann im Gedächtnis fest.

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Die Umformulierung (Redundanz)Die Umformulierung (Redundanz)Die Umformulierung (Redundanz)Die Umformulierung (Redundanz)

• Eine Umformulierung ist dabei nicht nur eine „platte“ Wiederholung.

• Eine Umformulierung drückt denselben Sachverhalt in anderen Worten aus.

• Ein geübter Prediger hat es gelernt, eine wichtige Aussage mehrmals verschieden zu formulieren.

• Das folgende Beispiel stammt von Peter Marshall in seiner Predigt „Die Kunst, Berge zu versetzen“.

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Die Umformulierung: ein BeispielDie Umformulierung: ein BeispielDie Umformulierung: ein BeispielDie Umformulierung: ein Beispiel

– „Ich bin sicher, daß jeder von Ihnen folgende Behauptung kennt: Gebet verändert die Welt.

– Sie haben es auf Postern gelesen, die Ihre Sonntagsschuleräume schmücken. Sie haben es auf Aufklebern und Ansteckern gesehen, in den Bibel gelesen, oft in Predigten gehört.

– Aber glauben Sie das wirklich?– Glauben Sie jetzt, von ganzem Herzen, daß Gebet

die Welt verändert? Hat Gebet alles für Sie verändert?

– Ihre Einstellung, Ihre Situation, Ihre Probleme, Ihre Ängste?“

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Die Erklärung und die DefinitionDie Erklärung und die DefinitionDie Erklärung und die DefinitionDie Erklärung und die Definition

• Eine Erklärungen oder Definition kommt dann zur Geltung, wenn sie einen biblischen Begriff erläutern wollen.

– Achte darauf , alle biblischen Begriffe so zu erklären, daß der Zuhörer sie gut verstehen kann!

– Erkläre lieber zu viel als zu wenig!

– Gehe die Erklärung immer schrittweise durch, damit eine logische Reihenfolge entsteht!

• Folgendes Beispiel erklärt den Begriff „heilig“:

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Erklärung des Begriffes „heilig“Erklärung des Begriffes „heilig“Erklärung des Begriffes „heilig“Erklärung des Begriffes „heilig“

• Ray C. Stedmann schreibt:– „Was meinen wir eigentlich, wenn wir etwas als

„heilig“ bezeichnen? – Die Bibel nennt sich „Die Heilige Schrift“. Wodurch

ist wie heilig? – Israel wird „Das Heilige Land“ genannt und

Jerusalem „Die Heilige Stadt“. Warum? – Alle drei haben etwas Gemeinsames: Sie gehören

Gott. Die Bibel ist das Buch Gottes; Israel ist das Land Gottes: Jerusalem ist die Stadt Gottes - sie sind Gottes Eigentum!

– Deshalb sind sie heilig, weil sie Gott gehören.“

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Tatsachen und SachinformationenTatsachen und SachinformationenTatsachen und SachinformationenTatsachen und Sachinformationen

• Zur Erklärung eines Sachverhaltes greift man gerne auch mal auf Statistiken zurück.

• Doch Statistiken haben ihre Tücken.

– Erwähne, wenn möglich,

• von wem sie gemacht wurde,

• welche und wieviele Menschen befragt wurden und

• wann das war!

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Tatsachen und SachinformationenTatsachen und SachinformationenTatsachen und SachinformationenTatsachen und Sachinformationen

• Wenn man Zahlen benutzen, dann

– so einfach wie möglich

– am besten als gerundete Zahl • Sie ist besser merkbar.

– Beispiel: • Also statt zu sagen „3.620.962“ ist es besser zu

formulieren• „etwas über 3,5 Millionen.“

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Sachinformationen - ein BeispielSachinformationen - ein BeispielSachinformationen - ein BeispielSachinformationen - ein Beispiel

• Setze Zahlen mit dem Erfahrungsbereich der Zuhörer in Verbindung.

– Beispiel:• Der Diana-Tempel in Ephesus:

– Nicht so:» „Er war 54 m breit, über 112 m lang mit Säulen von 18 m

Höhe“, – sondern so:

» „Er war also länger und breiter als ein Fußballfeld, und die Säulen waren höher als ein fünfstöckiges Haus.“

Bei der zweiten Formulierung sieht der Hörer eines der sieben Weltwunder plötzlich vor sich stehen.

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Erzählungen und DialogeErzählungen und DialogeErzählungen und DialogeErzählungen und Dialoge

• Erkenne den Wert der Erzählungen

– Sie liefern für die Predigt einen lebendigen Hintergrund.

– Sie bringen in altbekannte Tatsachen wieder Leben und Frische.

• Nutze in den Predigten Dialoge.

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Erzählung und Dialoge im NTErzählung und Dialoge im NTErzählung und Dialoge im NTErzählung und Dialoge im NT

• Die Evangelien sind voll von Erzählungen und Gleichnissen.

• Jesus ließ Personen in Gleichnissen Selbstgespräche führen:

– vgl. der ungetreue Haushalte (Lukas 16,2-7)

– vgl. der verlorene Sohn (Lukas 15,11-32).

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Die AnwendungDie AnwendungDie AnwendungDie Anwendung

• Das Wort Gottes will nicht nur verstanden sein.

• Das Wort Gottes will – den Hörer als Person ansprechen,– den Glauben wecken,– zum Gehorsam aufrufen.

• Die Predigt ist kein Referat.

• Deshalb gehört zur Auslegung die Anwendung.

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Die AnwendungDie AnwendungDie AnwendungDie Anwendung

• Eine lebendige Predigt ist kein Vortrag:

– Die Predigt ist eine relevante Auslegung des biblischen Textes.

– Die Predigt ist immer auf die persönliche Anwendung hin ausgerichtet.

• In jeder Predigt ist der Text auf den Hörer hin auszulegen.

• Die ganze Predigt soll stets zum Hörer hin unterwegs sein.

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Die AnwendungDie AnwendungDie AnwendungDie Anwendung

• Du kannst dir das Merkkürzel „E-V-A“ vor Augen halten.

–E = Erklärung

–V = Veranschaulichung

–A = Anwendung

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Die AnwendungDie AnwendungDie AnwendungDie Anwendung

• Die Anwendung schneidet den Bibeltext auf die Situation der Hörer zu.

• Die Anwendung geht folgenden Fragen nach:

– Wie sieht unsere Welt heute aus?– Welche Probleme und Fragestellungen haben wir

heute?– Was sagt uns Gott durch die Probleme der

Menschen in der damaligen Zeit?– Wie gibt die Bibel Antwort auf unsere heutigen

Fragen?

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Die AnwendungDie AnwendungDie AnwendungDie Anwendung

• Suche nach einer passenden und lebensnahen Anwendung des biblischen Textes!

• Gehe auf die Fragen der Gegenwart sein!

• Sprich in die Gegenwart hinein, die von unseren Schriftstellern und Journalisten angesprochen wird!

• Bedenke einen alten Grundsatz:– „Lehrsätze müssen praktisch gepredigt werden

und Pflichten lehrmäßig!“

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Die Textauslegung in der Predigt soll keine trockene Abhandlung sein.

• Eine sachlich richtige Erklärung allein bleibt für den Hörer unanschaulich.

• Das gesprochene Wort kann schnell in Vergessenheit geraten.

Die Predigt verlangt immer nach einer Veranschaulichung.– Das Gesagte gewinnt so an Farbe.– Die Vorstellungskraft des Hörers wird ergriffen.– Die Aussage bleibt besser haften.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Gute Veranschaulichungen dienen

– zur Umformulierung,

– zur Erklärung,

– zur Bestätigung, oder

– um eine Aussage mit dem Leben in Verbindung zu bringen.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Veranschaulichungen machen die Wahrheit glaubwürdiger.

• Veranschaulichungen verbinden die inhaltliche Aussage mit der Erfahrung

– Die Zuhörer sollen nicht nur Thesen • kennenlernen und akzeptieren, • sondern auch erfahren, wie sie sich im Leben auswirken.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Veranschaulichungen

– fördern das Behalten,

– wühlen Gefühle auf,

– rufen Bedürfnisse wach,

– halten die Zuhörerin Spannung

– und fördern die Kommunikation zwischen dem Redner und seinem Publikum.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Veranschaulichungen sollen dabei

– erleuchten,

– erhellen,

– erläutern,

– ausschmücken.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Die Veranschaulichung kann sein:

– eine lebendige Illustrationen,

– ein Beispiele,

– ein Vergleiche,

– eine Analogie,

– eine Dokumentation.

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Die Veranschaulichung: 3 Die Veranschaulichung: 3 MöglichkeitenMöglichkeiten

Die Veranschaulichung: 3 Die Veranschaulichung: 3 MöglichkeitenMöglichkeiten

• Drei Möglichkeiten der Veranschaulichung bieten sich an:– die verbale Veranschaulichung

• durch Beispielgeschichten• durch Zitate• durch Lied oder Gedicht• durch Statistiken

– die technisch-akustische Veranschaulichung• durch Musikszenen• durch Hörszenen

– die optische Veranschaulichung• durch eine Gegenstandslektion• durch Tageslichtprojektor oder Video-Beamer

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Die Veranschaulichungen – müssen verständlich und verstehbar sein.– müssen wirklichkeitsnah sein.– müssen wahr sein.– müssen überzeugend wirken.– müssen zumutbar sein.– müssen zum Thema der Predigt passen und zum

Publikum.– sollen spannend erzählt werden.

• Je näher eine Veranschaulichung am Leben der Zuhörer ist, desto wahrscheinlicher erreicht sie ihr Ziel.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Suche Veranschaulichungen vom Hörer her und nicht vom eigenen Geschmack.

• Schätze das Niveau der Hörer richtig ein.

• Nimm die Illustration aus der Lebenswirklichkeit der Zuhörer.

• Schätze ein, mit wem und mit was sich die Zuhörer identifizieren können.

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Veranschaulichung und DiskretionVeranschaulichung und DiskretionVeranschaulichung und DiskretionVeranschaulichung und Diskretion

• Berichte nichts aus der Seelsorge, es sei Dir ausdrücklich von der betreffenden Person gestattet.

• Nenne niemand anonym.• Du kannst aber auch etwas verfremden, um niemand zu

offenbaren.• Erwähne nie jemand, der unter den Zuhörern ist.

• Stelle kein Familienmitglied auf der Kanzel bloß.• Stelle Dich mit Deinen eigenen Fehlern und

Sünden nicht zur Schau.

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Veranschaulichung und HumorVeranschaulichung und HumorVeranschaulichung und HumorVeranschaulichung und Humor

• Gehe behutsam mit Humor um. Du mußt immer wissen, wie Du ihn einsetzt.

• Schätze den eigenen Humor richtig ein.

• Schätze den Humor der Zuhörer richtig ein.

• Überschreite nicht die Grenze zum Unseriösen und verletze niemand mit dem Humor.

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Die VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie VeranschaulichungDie Veranschaulichung

• Die Veranschaulichung dient der Argumentation: sie verfolgen keinen Selbstzweck.

• Veranschaulichungen dürfen deshalb zeitlich nicht ausufern und wie Unkraut wuchern.– Das Verhältnis von Aufwand und Zweck muß

stimmen.– Nimm dir so viel Zeit wie nötig, und so wenig Zeit

wie möglich.

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VeranschaulichungVeranschaulichungVeranschaulichungVeranschaulichung

• Veranschaulichungen sind überall zu finden.– Persönliche Erlebnisse sind eine besondere

reichhaltige Quelle.– Lies viel:

• Wenn du in einer Zeitung einen interessanten Artikel finden, dann schneide ihn aus.

• Lege Karteikarten an oder nutze den PC, um die Illustrationen, die du sammelst, wieder zu finden.

• Höre Radio und halte dann wissenswerte Informationen anschließend stichpunktartig schriftlich fest.

• Kinderreime, Comics, Illustrierte, Zeitungen, Romane und Geschichten bieten viel Quellenmaterial.

• Im Internet findet man gute Illustrations-Sammlung.

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ZitateZitateZitateZitate

• Mit Zitaten kann man wichtige Gedanken tief in das Gedächtnis der Zuhörer einprägen.

• Man kann damit auch etwas bestätigen, was man soeben ausgeführt hat.

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Vom Umgang mit ZitatenVom Umgang mit ZitatenVom Umgang mit ZitatenVom Umgang mit Zitaten

• Umgang mit Zitaten:

– Gehe mit Zitaten sparsam um.• Die Predigt ist keine Dissertation.

– Zitate sollen kurz sein,• weil längere oft nicht verstanden werden.

– Man kann Zitate auch in eigenen Worten wiedergeben und nur wenige wichtige Sätze daraus wörtlich vorlesen.

– Notiere Dir die Quellenangabe.

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QuellenQuellenQuellenQuellen

• Diese Präsentation wurde aus folgenden Büchern zusammengestellt:

– Helge Stadelmann, Schriftgemäß predigen, TVG , Wuppertal: R. Brockhaus, 1990, S. 179ff.

• ISBN 3-417-29532-7

– Haddon W. Robinson, Wasser auf dürres Land, Biblisch predigen, Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft, 1990,

• ISBN 3-89436-043-7

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Weitere LiteraturWeitere LiteraturWeitere LiteraturWeitere Literatur

• Weitere Bücher zum Thema:

– W. Klippert, Vom Text zur Predigt, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1995

• ISBN 3-417-25032-3

– E. Wagner, Rhetorik in der christlichen Gemeinde, Stuttgart: Christliches Verlaghaus, 1992

• ISBN 3-7675-7735-6

– M. Josuttis, Rhetorik und Theologie in der Predigtarbeit, München, 1985

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Weitere LiteraturWeitere LiteraturWeitere LiteraturWeitere Literatur

• Säkulare Bücher zum Thema:

– A. Alteneder, Fachvorträge vorbereiten und durchführen, 5. Auflage, Berlin/München, 1982

– R. Eichenberger, Klartext reden, Asslar: Schulte & Gerth, 1992

• ISBN 3-89437-200-1

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