Vertiefungspraktikum Hydrologie / Meteorologie im ... · Abbildung 1: Räumliche Einordnung der...
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Technische Universität Dresden
Fakultät für Forst-, Geo-, Hydrowissenschaften
Institut für Hydrologie und Meteorologie
Vertiefungspraktikum Hydrologie / Meteorologie im Sommersemester 1999
Betreuer: Dr. Valeri Goldberg
Nachbearbeitung des Praktikums und Auswertung der Meßergebnisse
Melpitz 16.08.-21.08.1999
Bearbeiter:
Katja Albrecht Matrikelnr.: 2476064
Bettina Ketzer Matrikelnr.: 2514503
Antje Tittebrand Matrikelnr.: 2476654
Hagen von Gostomsky Matrikelnr.: 2491679
Dresden, 22.08.2000
2
Inhalt:
TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS: 3
1. EINLEITUNG 4
VERLAUF UND DURCHFÜHRUNG 9ASSMANN-VERGLEICHSMESSUNGEN 10OBERFLÄCHENHOMOGENITÄT 12WETTER UND KOMPLIKATIONEN 12
2. DATENAUSWERTUNG 13
2.1. STRAHLUNG 132.1.1. GLOBALSTRAHLUNG 152.1.2. LANGWELLIGE GEGENSTRAHLUNG 182.1.3 STRAHLUNGSBILANZ 202.2 BEZIEHUNG ZWISCHEN GLOBALSTRAHLUNG UND STRAHLUNGSBILANZ 222.3 VERGLEICH VON GEMESSENER UND BERECHNETER OBERFLÄCHENTEMPERATUR 232.4 BESTIMMUNG VON H (+L.E), EINFLUß DER MEßKONFIGURATION AUF DIE TURBULENTENSTRÖME 252.5 ÜBEREINSTIMMUNG VON SATELLITENSIGNALEN UND OBERFLÄCHENINFORMATIONEN INABHÄNGIGKEIT VON DER KOPPELUNG ZWISCHEN OBERFLÄCHE UND ATMOSPHÄRE 30
3 LITERATURVERZEICHNIS: 31
3
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Räumliche Einordnung der Meßstation Melpitz (Erisman et. al., 1996) ...........................................4Abbildung 2: Skizze des Meßfeldes ........................................................................................................................5Abbildung 3: Meßfeld .............................................................................................................................................6Abbildung 4: Strahlungsmeßgestell.........................................................................................................................6Abbildung 5: Aufbau des Strahlungsmeßgestelles (Skizze nicht maßstabsgetreu) .................................................7Abbildung 6: Meßturm ............................................................................................................................................8Abbildung 7: USA Abbildung 8: HMP35.........................................................................................................9Abbildung 9: Assmann-Vergleichsmessung..........................................................................................................10Abbildung 10: Messungen zur Oberflächenhomogenität ......................................................................................12Abbildung 11: Eppley-Pyrgeometer Abbildung 12: Pyranometer CM21.........................................................14Abbildung 13: CNR1.............................................................................................................................................14Abbildung 14 : NR-Lite.........................................................................................................................................14Abbildung 15 : Vergleich Globalstrahlung............................................................................................................15Abbildung 16: Globalstrahlung am 17.08.99.........................................................................................................16Abbildung 17: Differenz der Globalstrahlungsmesser...........................................................................................17Abbildung 18: Regression Globalstrahlung...........................................................................................................17Abbildung 19: Vergleich langwellige Gegenstrahlung..........................................................................................18Abbildung 20: Differenz langwellige Gegenstrahlung ..........................................................................................19Abbildung 21: Regression der langwelligen Gegenstrahlung................................................................................19Abbildung 22: Vergleich Strahlungsbilanz............................................................................................................20Abbildung 23: Differenz der Strahlungsbilanz ......................................................................................................21Abbildung 24: Regression Strahlungsbilanz..........................................................................................................21Abbildung 25: Vergleich Globalstrahlung – Strahlungsbilanz ..............................................................................22Abbildung 26: Regression Globalstrahlung - Strahlungsbilanz.............................................................................22Abbildung 27: Vergleich der Oberflächentemperatur ...........................................................................................23Abbildung 28: Differenz Oberflächentemperatur..................................................................................................24Abbildung 29: Vergleich gemessene Globalstrahlung – Satellitendaten vom 17.-21.08.1999..............................30
Tabelle 1 : Strahlungsmeßgeräte ...........................................................................................................................13
4
1. EinleitungVom 16. bis 27. August 1999 wurde in Melpitz ein meteorologisches Meßpraktikum
durchgeführt.
Melpitz befindet sich in 51°32´ nördliche Breite und 12°54´ östliche Länge circa 41 km von
Leipzig entfernt in einer Höhe von 87m über Null (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Räumliche Einordnung der Meßstation Melpitz (Erisman et. al., 1996)
Seit Mai 1992 finden hier durch das Institut für Troposphärenforschung und das
Umweltbundesamt meteorologische und einige chemische Messungen statt.
Das sehr ebene Relief und der großflächige homogene Bewuchs auf dem Meßfeld,
vorwiegend bestehend aus Lolium perenne (Deutsches Weidegras), Taraxacum officiniale
(Gemeiner Löwenzahn) und Leontodon autumnalis (Herbst-Löwenzahn), sind für
mikrometeorologische Experimente aufgrund eines guten „Fetch“ von Vorteil. Störende
Einflußfaktoren sind nur in Form einer circa 150m entfernten Alnus glutinosa (Erle) und einer
in circa 200m entfernten Betula pentula (Birke) gegeben.
5
Das Meßfeld mit einer Länge von rund 60m und einer Breite von rund 30m ist in Abbildung 2
dargestellt. Das Kreuz charakterisiert die Position der im Rahmen des Praktikums installierten
Geräte.
Abbildung 2: Skizze des Meßfeldes
Bauten: Sammler: Masten:
1 Container IfT–SANA I Wet-Only-Sammler A Eddy-Korrelation
5,5m
2 Container UBA II Niederschlagsschreiber
(Hellmann)
B Meteorologie-Profil
12m
3 Container IfT-DOAS III Ombrometer C Chemie-Profil 12m
4 Pumpenhaus IV Aerosol-Sammler
(PM-10 Hyge-Volume)
D Strahlung 2,0m
5 Ballonhalle E Inferential-Station
des IFU
6 SODAR F Gerüstturm
6
Abbildung 3: Meßfeld
Abbildung 4: Strahlungsmeßgestell
7
Die Abbildung 3 zeigt das Meßfeld und in Abbildung 4 ist das Strahlungsmeßgestell mit
folgenden Meßgeräten zu sehen: ein Eppley-Pyrgeometer, ein CM21-Pyranometer, ein
Strahlungsbilanzmesser NR-Lite sowie einem CNR1 mit den Bestandteilen CG3
(Pyrgeometer) und CM3 (Pyranometer). Die genaue Meßkonstellation ist aus Abbildung 5 zu
entnehmen.
Abbildung 5: Aufbau des Strahlungsmeßgestelles (Skizze nicht maßstabsgetreu)
Eppley-Radiometer Pyranometer NR-Lite PyrgeometerCG3
PyranometerCM3
1,785m 1,755m 1,700m 1,790m 1,800m
1,655m 1,645m
~ 4m
1,23m 0,61m 0,18m 0,30m
8
In Abbildung 6 ist der Meßturm dargestellt.
Abbildung 6: Meßturm
An diesem befindet sich in einer Höhe von 3,40m ein Ultraschallanemometer (USA-1) (siehe
Abbildung 7) und in 40cm Entfernung ein KH20-Krypton Hygrometer gekoppelt mit einem
Thermoelement. In 2m Höhe ist ein HMP35 zur Temperatur und Luftfeuchtebestimmung
(siehe Abbildung 8) und in 2,80m ein Infrarot-Strahlungspyrometer KT15 befestigt.
Die genaue Gerätebeschreibung ist dem Beleg der zweiten Arbeitsgruppe unter Abschnitt 2.2
zu entnehmen.
9
Abbildung 7: USA Abbildung 8: HMP35
1.1 Verlauf und DurchführungNach der Anreise fand am 16.08. der Aufbau der Geräte statt. Um 15.45Uhr (MEZ) wurde der
Logger 21X und um 17.15Uhr (MEZ) der Logger CR10 in Betrieb genommen. Die Daten
wurden täglich zweimal (gegen 10Uhr und gegen 17Uhr) mit Hilfe eines Laptops ausgelesen.
Außerdem erfolgte die Überprüfung der Batteriespannungen und die Funktionstüchtigkeit der
Meßgeräte. Wenn nötig wurden die Kalotten der Strahlungsmesser mit destilliertem Wasser
gereinigt. Des weiteren wurden täglich am Standort des HMP35 Vergleichsmessungen zur
Luftfeuchte mit Hilfe eines Assmann-Psychrometers durchgeführt (siehe Abschnitt 1.2, S.10).
Die Überprüfung und eine Erstkorrektur der gewonnenen Daten wurde vor Ort am Laptop
vorgenommen.
Alle folgenden Uhrzeitangaben beziehen sich auf die Mitteleuropäische Zeit (MEZ).
10
1.2 Assmann-VergleichsmessungenIm folgenden sollen die Kontrollmessungen zur Luftfeuchtigkeit mit einem Assmannschen
Aspirationspsychrometer vom 20.08.1999 ausgewertet werden. Es wurde eine Trocken- und
eine Feuchttemperatur gemessen (siehe Tabelle 1) und die dazugehörigen Dampfdrücke mit
Hilfe der Magnusformel ermittelt.
Mit der Formel
mit: RF relative Luftfeuchte
es,feucht Sättigungsdampfdruck der Feuchttemperatur
es,trocken Sättigungsdampfdruck der Trockentemperatur
Tfeucht Feuchttemperatur
Ttrocken Trockentemperatur
γ Psychrometerkonstante (γ=0,65 hPa/K)
erfolgte anschließend die Berechnung der aktuellen relativen Luftfeuchte.
Abbildung 9: Assmann-Vergleichsmessung
( )%100
,
, ⋅−−=trockens
feuchttrockenfeuchts
e
TTeRF
γ
11
Tabelle 1: Aufgenommene Werte zur Ermittlung der relativen Luftfeuchtigkeit
UHRZEIT TTROCKEN IN °C TFEUCHT IN °C RELATIVEFEUCHTE IN %
09:05 18,8 14,5 63,0
09: 45 19,1 14,5 61,0
10:50 21,0 15,4 55,5
11:55 21,3 14,8 49,5
12:50 18,6 14,4 63,5
13:53 19,8 14,3 54,9
14:55 19,0 14,2 59,3
16:45 20,4 15,0 58,5
In Tabelle 1 ist der Zeitpunkt der Messungen der Trocken- und Feuchttemperatur des
Assmannschen Aspirationspsychrometers sowie die mittels der oben erwähnten Formel
berechneten relativen Feuchte zusammengestellt. In den untersuchten acht Stunden sind keine
signifikanten Änderungen der relativen Luftfeuchte zu erkennen. Ein typischer Tagesgang ist
nicht erkennbar, da zu wenig Werte vorhanden sind. Auch kann kein Vergleich mit Werten
des HMP35 vorgenommen werden, da dieses am 19.08.99 funktionsunfähig wurde.
12
1.3 OberflächenhomogenitätAm 17./18.08.1999 wurde die Oberflächenhomogenität des Meßfeldes mittels eines Baby-
Schenks (Strahlungsbilanzmesser) untersucht. Die aufgetretenen Abweichungen waren auf die
Bewölkungsveränderungen zurückzuführen. Eine Abhängigkeit der
Strahlungsbilanzveränderungen vom Untergrund konnte nicht festgestellt werden.
Abbildung 10: Messungen zur Oberflächenhomogenität
1.4 Wetter und KomplikationenDas Wetter in der Woche vom 16.08.-21.08.99 war geprägt durch den Wechsel zwischen
Schönwetterabschnitten mit Cirrus- und Cumulusbewölkung (z.B. am 18.08.99) und Tagen
mit Schauern und Gewitter. In der Nacht vom 18.08. zum 19.08.99 kam es verbunden mit
einem Gewitter zu starken Sturmböen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 23m/sec (gegen
22Uhr). Aufgrund dieses Ereignisses fiel das HMP35 aus und konnte für darauffolgende
Messungen nicht mehr verwendet werden. Unregelmäßigkeiten könnten auch beim KT15
durch versehentliches Hindurchlaufen unter der Meßfläche und einer damit verbundenen
kurzzeitigen Temperaturerhöhung aufgetreten sein. Des weiteren können geringe
Abweichungen durch das Reinigen der Kalotten der Strahlungsgeräte entstanden sein.
13
2. Datenauswertung
2.1. StrahlungIm folgenden sollen die Strahlungsgeber miteinander verglichen und eine Beziehung
zwischen der Globalstrahlung und der Strahlungsbilanz aufgestellt werden.
In Tabelle 2 sind die auszuwertenden Strahlungsmeßgeräte mit den dazugehörigen
gemessenen Strahlungskomponenten dargestellt.
Tabelle 2 : Strahlungsmeßgeräte
MEßGERÄT KURZWELLIGE
STRAHLUNG
LANGWELLIGE
STRAHLUNG
STRAHLUNGS-
BILANZ
Eppley (Abbildung x
(oberer und unterer
Halbraum)
CM3 (CNR1) x
(oberer und unterer
Halbraum)
CM21 x
(oberer Halbraum)
CG3 (CNR1) x
(oberer und unterer
Halbraum)
NR-Lite x
14
Abbildung 11: Eppley-Pyrgeometer Abbildung 12: Pyranometer CM21
Abbildung 13: CNR1
Abbildung 14 : NR-Lite
15
2.1.1. Globalstrahlung
Im folgenden sollen die nach dem gleichen Meßprinzip funktionierenden Pyranometer CM21
und CM3 miteinander verglichen werden. Hierbei handelt es sich um unkorrigierte Daten, wie
an den negativen Nachtwerten erkennbar ist. Nachts ist natürlicherweise keine
Globalstrahlung vorhanden, jedoch treten gerätebedingt geringe Meßwerte auf. Dieser
Bereich soll deshalb bei der Auswertung keine Beachtung finden.
In den Abbildungen 15, 16 und 17 ist zu erkennen, daß die von CM21 und CM3 gemessenen
Globalstrahlungswerte nur geringe Unterschiede aufweisen. An den Kurven ist ein Tagesgang
ersichtlich, der aus der Sonnenstandsänderung resultiert. Gegen Mittag wurden generell die
höchsten Werte gemessen. Allerdings unterscheiden sich die ermittelten Höchstwerte
(Schwankungsbereich von 972 bis 675W/m²) und es treten Einbrüche auf, was vermutlich auf
den Einfluß der Bewölkung zurückzuführen ist.
Abbildung 15 : Vergleich Globalstrahlung
Vergleich Globalstrahlung
-100
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
161600 170040 170920 171800 180240 181120 182000 190440 191320 192200 200640 201520 210000 210840 211720
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W/m
²
SW-O-CM3 W/m²
SW-O-CM21 W/m²
16
Abbildung 16: Globalstrahlung am 17.08.99
Als Beispiel soll der Globalstrahlungsgang vom 17.08.99 dienen (Abb.16). Der starke
Einbruch zwischen 12.30 Uhr und 13.15 Uhr ist auf ein heranziehendes Gewitter mit
Starkregen zurückzuführen. Nach dem Duchzug dieser Front war wieder heiteres Wetter zu
verzeichnen. Erst gegen 15.00 Uhr zog erneut eine Regenfront auf, was den erneuten
Rückgang der Globalstrahlung erklärt.
Globalstrahlung am 17.08 99
-200
0
200
400
600
800
1000
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400
Uhrzeit
Rg
in W
/m²
Rg des CM21
17
Abbildung 17: Differenz der Globalstrahlungsmesser
Die Differenz zwischen den Werten des CM21 und CM3, welche in Abb. 17 dargestellt ist,
zeigt keinen eindeutigen Trend. Sie schwankt zwischen –24,7 und 31W/m².
Abbildung 18: Regression Globalstrahlung
Abbildung 18 zeigt eine Regression zwischen den Meßgeräten CM3 und CM21. Auch an der
Trendlinie, die fast 1:1 verläuft, sowie an dem Bestimmtheitsmaß R²=0,9997 ist ablesbar, das
Regression Globalstrahlung
y = 1,0057x - 0,8501
R2 = 0,9997
-200
0
200
400
600
800
1000
1200
-200 0 200 400 600 800 1000 1200
CM3 (W/m²)
CM
21 (
W/m
²)
Reihe1
Trendlinie
Differenz CM3 - CM21
-35
-25
-15
-5
5
15
25
35
1616
00
1619
50
1623
40
1703
30
1707
20
1711
10
1715
00
1718
50
1722
40
1802
30
1806
20
1810
10
1814
00
1817
50
1821
40
1901
30
1905
20
1909
10
1913
00
1916
50
1920
40
2000
30
2004
20
2008
10
2012
00
2015
50
2019
40
2023
30
2103
20
2107
10
2111
00
2114
50
2118
40
2122
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Diff
eren
z in
W/m
²
Differenz
18
die Globalstrahlungswerte sich nur geringfügig unterscheiden. Aus der Gleichung y=1,0057x-
0,8501 kann abgeleitet werden, daß die Werte des CM21 durchschnittlich 0,6% höher als die
des CM3 sind.
Meßunterschiede zwischen den Geräten können anhand der technischen Daten der Geräte
erklärt werden. Zum Beispiel ist die Reaktionszeit des CM21 mit weniger als 5 Sekunden
kleiner als die des CM3 mit 18 Sekunden. Die Nichtlinearität des CM21 beträgt +/- 0,25%
gegenüber +/- 2,5% des CM3. Insgesamt kann festgestellt werden, daß das CM21 genauere
Werte als das CM3 liefert.
2.1.2. Langwellige Gegenstrahlung
Die langwellige Gegenstrahlung wurde mit dem Eppley- und dem CG3-Pyrgeometer
ermittelt. Die Abbildung 19 zeigt, daß die Werte beider Kurven in einem Bereich von 390 und
280W/m² schwanken und deren Verlauf annähernd gleich ist. Die Schwankungen sind im
wesentlichen auf Veränderungen der Bewölkungsstärke und des Wasserdampfgehaltes der
Atmosphäre zurückzuführen.
Den Abbildungen 19 und 20 ist zu entnehmen, daß die Werte des CG3, bis auf eine
Ausnahme, durchgängig höher als die des Eppley sind. Die durchschnittliche Differenz
beträgt etwa 13W/m² mit einem Schwankungsbereich von 30 bis –5,8W/m².
Abbildung 19: Vergleich langwellige Gegenstrahlung
Vergleich langwellige Gegenstrahlung
250
275
300
325
350
375
400
1616
00
1619
50
1623
40
1703
30
1707
20
1711
10
1715
00
1718
50
1722
40
1802
30
1806
20
1810
10
1814
00
1817
50
1821
40
1901
30
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20
1909
10
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00
1916
50
1920
40
2000
30
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10
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40
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30
2103
20
2107
10
2111
00
2114
50
2118
40
2122
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W/m
² LW-O-Eppley
LW-O-CG3
19
Abbildung 20: Differenz langwellige Gegenstrahlung
Diese Abweichung läßt sich zum einen mit dem unterschiedlichen Meßprinzip der Geräte
erklären (Eppley: Temperaturunterschied zwischen wärmeempfindlichen Sensor und
Gehäuse, CG3: Messung des Austausches der Strahlung zwischen horizontaler geschwärzter
Oberfläche und Himmel). Zum anderen sind die Meßgeräte räumlich circa 3m voneinander
entfernt (siehe Abbildung 5, S.7), wodurch es vermutlich zu Veränderungen im betrachteten
Oberflächenausschnitt kommt.
In Abbildung 21 ist die Regression zwischen den Pyrgeometern dargestellt. Auch hier wird
deutlich, daß der Verlauf
der Werte beider
Meßgeräte gut korrelieren
(Bestimmtheitsmaß
R²=0,9712). Allerdings
liegen, wie schon
erwähnt, die Werte des
CG3 über denen des
Eppley, wodurch es zu
einer Verschiebung
(ungleich 1) des
Anstieges kommt.
Abbildung 21: Regression der langwelligen Gegenstrahlung
Differenz CG3 - Eppley
-10
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
1616
00
1619
50
1623
40
1703
30
1707
20
1711
10
1715
00
1718
50
1722
40
1802
30
1806
20
1810
10
1814
00
1817
50
1821
40
1901
30
1905
20
1909
10
1913
00
1916
50
1920
40
2000
30
2004
20
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10
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50
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40
2023
30
2103
20
2107
10
2111
00
2114
50
2118
40
2122
30
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Diff
eren
z in
W/m
²
Differenz
Regression LW-O
y = 0,953x + 28,939
R2 = 0,9712
250
275
300
325
350
375
400
250 275 300 325 350 375 400
Eppley in W/m²
CG
3 in
W/m
²
Reihe 1
Trendlinie
20
2.1.3 Strahlungsbilanz
Im folgenden sollen die Meßwerte des NR-Lite mit den berechneten Werten des CNR1
verglichen werden.
Aus Abbildung 22 und 23 wird deutlich, daß die aus CM3 und CG3 berechnete
Strahlungsbilanz fast ausschließlich höhere Werte annimmt, als die durch das NR-Lite
ermittelten Daten. Bei der Betrachtung von Abbildung 23 ist ein Tagesgang der Differenz der
beiden Strahlungsbilanzen erkennbar. Tagsüber sind die Differenzen größer als nachts. Es
treten Schwankungen von –11 W/m² bis 274 W/m² auf.
Eine Ursache könnte sein, daß der NR-Lite auf höhere Temperaturen scheinbar mit
fehlerhaften Werten reagiert. Eine andere Möglichkeit ist, daß die Globalstrahlung, als größter
Einflußfaktor auf die Strahlungsbilanz, durch das Gerät insgesamt geringfügig unterbewertet
wird.
Weitere Meßfehler ergeben sich vermutlich dadurch, daß die horizontale Ausrichtung des
NR-Lite durch die instabile Befestigung am Meßgestell nicht hundertprozentig gewährleistet
war. Außerdem fließen beim CNR1 die Fehler der Einzelgeräte CM3 und CG3 bei der
berechneten Strahlungsbilanz mit ein.
Abbildung 22: Vergleich Strahlungsbilanz
Vergleich der Strahlungsbilanz
-200
-100
0
100
200
300
400
500
600
700
800
1616
00
1619
50
1623
40
1703
30
1707
20
1711
10
1715
00
1718
50
1722
40
1802
30
1806
20
1810
10
1814
00
1817
50
1821
40
1901
30
1905
20
1909
10
1913
00
1916
50
1920
40
2000
30
2004
20
2008
10
2012
00
2015
50
2019
40
2023
30
2103
20
2107
10
2111
00
2114
50
2118
40
2122
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W/m
²
RN-NRLite
Rn-CNR1
21
Abbildung 23: Differenz der Strahlungsbilanz
Abbildung 24: Regression Strahlungsbilanz
Die Abbildung 24 zeigt die Regression zwischen den Strahlungsbilanzwerten. Aus der
Gleichung der Trendlinie y=1,0865x+11,051 läßt sich ableiten, daß die Werte des CNR1, wie
schon beschrieben, um etwa 9% größer als die des NR-Lite sind. Das Bestimmtheitsmaß mit
R²=0,9746 zeigt ebenfalls, daß die Wert beider Meßgeräte relativ gut korrelieren. Auffällig
ist, daß die Streuung der Werte oberhalb der Trendlinie größer ist als unterhalb. Dies ist unter
anderem mit den Extremwerten des NR-Lite in Verbindung zu sehen.
Differenz Rn-CNR1 - Rn-NR-Lite
-50
0
50
100
150
200
250
300
1616
00
1619
50
1623
40
1703
30
1707
20
1711
10
1715
00
1718
50
1722
40
1802
30
1806
20
1810
10
1814
00
1817
50
1821
40
1901
30
1905
20
1909
10
1913
00
1916
50
1920
40
2000
30
2004
20
2008
10
2012
00
2015
50
2019
40
2023
30
2103
20
2107
10
2111
00
2114
50
2118
40
2122
30
16.-21.08.1999
Diff
eren
z in
W/m
²
Differenz
Regression Rn
y = 1,0865x + 11,051
R2 = 0,9746
-200
-100
0
100
200
300
400
500
600
700
-200 -100 0 100 200 300 400 500 600 700
NR-Lite in W/m²
CN
R1
in W
/m²
Reihe1
Trendlinie
22
2.2 Beziehung zwischen Globalstrahlung und Strahlungsbilanz
Zu diesem Vergleich werden die Daten der voneinander unabhängigen Geräte CM21 und NR-
Lite herangezogen.
Wie bereits im vorangegangenen Abschnitt erwähnt, stellt die Globalstrahlung den größten
Einflußfaktor auf die Strahlungsbilanz dar. Dies ist auch aus Abbildung 25 ersichtlich. Der
Verlauf der Globalstrahlung prägt den der Strahlungsbilanz.
Abbildung 25: Vergleich Globalstrahlung – Strahlungsbilanz
Abbildung 26: Regression Globalstrahlung - Strahlungsbilanz
Vergleich Globalstrahlung - Strahlungsbilanz
-200
0
200
400
600
800
1000
1616
00
1619
50
1623
40
1703
30
1707
20
1711
10
1715
00
1718
50
1722
40
1802
30
1806
20
1810
10
1814
00
1817
50
1821
40
1901
30
1905
20
1909
10
1913
00
1916
50
1920
40
2000
30
2004
20
2008
10
2012
00
2015
50
2019
40
2023
30
2103
20
2107
10
2111
00
2114
50
2118
40
2122
3016.-21.08.1999
W/m
² NR-Lite
CM21
Regression Globalstrahlung - Strahlungsbilanz
y = 1,5547x + 59,738R2 = 0,9711
-200
0
200
400
600
800
1000
-200 0 200 400 600 800 1000
Rn in W/m²
Rg
in W
/m²
SW-O-CM21 W/m²
Linear (SW-O-CM21 W/m²)
23
In Abbildung 26 ist die Regression zwischen der Globalstrahlung und der Strahlungsbilanz
dargestellt. Der Anstieg der Trendlinie beträgt, wie aus der Gleichung y=1,5547x+59,738
ersichtlich, m=1,5547. Daraus kann abgeleitet werden, daß die Werte der Globalstrahlung
55% über denen der Strahlungsbilanz liegen. Diese Differenz wird durch die Reflexion sowie
die effektive Ausstrahlung der Erdoberfläche verursacht.
2.3 Vergleich von gemessener und berechneter Oberflächentemperatur
Die Oberflächentemperatur wurde mit dem Infrarot-Thermometer KT15 bestimmt. Ein Weg
zur Berechnung bildet die Ableitung aus der langwelligen Ausstrahlung mit Hilfe des Stefan-
Boltzmann-Gesetzes:
M – Strahlungsfluß in W/m², ε = 0,984, σ = 5,6696*10-8 (Stefan – Boltzmann – Konstante)
Die Daten der langwelligen Ausstrahlung stammen vom CG3- Sensor des CNR1.
Abbildung 27: Vergleich der Oberflächentemperatur
Der Verlauf beider Kurven (siehe Abbildung 27) ist, bis auf eine Ausnahme, annähernd
gleich.
EO-Temperatur
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
1616
00
1620
00
1700
00
1704
00
1708
00
1712
00
1716
00
1720
00
1800
00
1804
00
1808
00
1812
00
1816
00
1820
00
1900
00
1904
00
1908
00
1912
00
1916
00
1920
00
2000
00
2004
00
2008
00
2012
00
2016
00
2020
00
2100
00
2104
00
2108
00
2112
00
2116
00
2120
00
16.-21.08.1999
Tem
pera
tur
in °
C
T aus CG3
T aus KT15
4
σε ⋅= M
T
24
Auch aus der Abbildung 28 ist zu entnehmen, daß die Differenz der Oberflächentemperatur
aus dem KT15 und aus der Berechnung mit Hilfe der langwelligen Ausstrahlung (CG3), bis
auf eine Ausnahme sehr gering ist.
Abbildung 28: Differenz Oberflächentemperatur
Für die Berechnung der Oberflächentemperatur wurde ein Emissivitätswert von 0,984
angenommen. Das KT15 nimmt jedoch eine Emissivität von 1 an. Dieser Unterschied sowie
die räumliche Entfernung der Geräte voneinander (ca.3m) und damit ein anderer
Meßausschnitt der Erdoberfläche könnten Ursachen für die geringen Schwankungen der
Werte sein. Die extreme Abweichung am 19.08.1999 ist vermutlich ereignisbezogen.
Entweder ist die fehlerhafte Temperaturerhöhung des KT15 auf den nächtlichen Sturm
zurückzuführen oder ein Lebewesen fand sein Nachtquartier darunter.
Differenz T
-4
-2
0
2
4
6
8
10
12
14
16
1616
00
1619
40
1623
20
1703
00
1706
40
1710
20
1714
00
1717
40
1721
20
1801
00
1804
40
1808
20
1812
00
1815
40
1819
20
1823
00
1902
40
1906
20
1910
00
1913
40
1917
20
1921
00
2000
40
2004
20
2008
00
2011
40
2015
20
2019
00
2022
40
2102
20
2106
00
2109
40
2113
20
2117
00
2120
40
16.-21.08.1999
Tem
pera
turd
iffer
enz
in °
C
Diff_T
25
2.4 Bestimmung von H (+L.E), Einfluß der Meßkonfiguration auf die turbulentenStröme
Turbulente Wärmeströme
Der fühlbare Wärmestrom
Durch die Erwärmung und Abkühlung des Bodens führt der Temperaturunterschied zu einer
Erwärmung und Abkühlung der darüberliegenden Luft. Dieses erfolgt unter einem Aufstieg
wärmerer Luftpakete von der Erdoberfläche (als Umsatzfläche der ankommenden Strahlung
geht die Erwärmung und Abkühlung von hier aus) und einem Absinken kühlerer Luftpakete
zum Boden hin. Das führt zu einer thermischen Turbulenz. Durch das Heranführen von Luft
aus der Umgebung und die Rauhigkeit der Oberfläche spielt auch die dynamische Turbulenz
eine Rolle. Der fühlbare Wärmestrom ist der Transport von Energie zur Atmosphäre oder von
ihr weg und als vertikaler Temperaturunterschied erkennbar.
Die Berechnung erfolgte nach der Eddy-Kovarianz-Methode:
______
H = a * cp * w’T‘
( a = Luftdichte [kg/m³], cp = 1005 J/(kgK) - spezifische Wärmekapazität von Luft, (w’T‘)quer
= Kovarianz aus vertikaler Windgeschwindigkeit und Lufttemperatur [K*m/s])
a = p/(Rtr*T)
(p = Stationsdruck [Pa], Rtr = 287 J/(kgK) - spezifische Gaskonstante für trockene Luft, T =
Lufttemperatur [K])
Nach der barometrischen Höhenformel ist:
p1 = p0 exp(-z/H), wenn H = RtrTquer/g
( Tquer = Mitteltemperatur zwischen z0 und z1 [K], g = 9,81 m/s² - Erdbeschleunigung, H =
Skalenhöhe, z = 87 m - Stationshöhe über NN, p0 = Druck in Meereshöhe [hPa] (Station
Leipzig/Flughafen), p1 = Stationsdruck in der Höhe z [hPa])
Die berechneten Werte wurden auf der gleichen Basis wie im Bericht der zweiten
Arbeitsgruppe korrigiert. Es erfolgte eine Rotation der Kovarianzen (w’T‘)quer für alle
Meßgeräte. Die Berechnung der Werte für die 3 Meßgeräte wurde jeweils die gleiche
Methode verwendet, wobei sich in der Luftdichte leichte Unterschiede aufgrund der
26
verschiedenen gemessenen Temperaturen ergaben. Diese Differenzen sind von geringerer
Bedeutung. Hierbei ist zu bemerken, daß bei dem KT 15 doch etwas größere Abweichungen
im Vergleich zu den beiden anderen Geräten auftraten. Das ist auch plausibel, da durch das
KT 15 die Oberflächentemperatur festgestellt wurde - im Gegensatz zu der Messung der
Lufttemperatur seitens der beiden anderen Geräte. Zur Bestimmung des fühlbaren
Wärmestromes ist die Lufttemperatur nötig und das KT 15 von vornherein weniger
zweckmäßig. Neben der Luftdichte erhält man bei allen Geräten uneinheitliche Kovarianzen,
die zwar aus der gleichen Windkomponente aber ungleichen Temperaturen resultieren. Die
sich in diesem Fall zeigenden Abweichungen sind in größerem Maße für die
unterschiedlichen Wärmeströme verantwortlich.
Die rotierten Kovarianzen
-0,25
-0,15
-0,05
0,05
0,15
0,25
0,35
0,45
16.0
8.99
12:0
0
17.0
8.99
12:0
0
18.0
8.99
12:0
0
19.0
8.99
12:0
0
20.0
8.99
12:0
0
21.0
8.99
12:0
0
22.0
8.99
12:0
0
23.0
8.99
12:0
0
Thermoelement
KT 15
USA
Die Dif fe r e n z e n d e r r o t ie r te n Ko var ian z e n
-0 ,25
-0 ,15
-0 ,05
0 ,05
0,15
0,25
0,35
0,45
16.0
8.99
12:
00
17.0
8.99
12:
00
18.0
8.99
12:
00
19.0
8.99
12:
00
20.0
8.99
12:
00
21.0
8.99
12:
00
22.0
8.99
12:
00
23.0
8.99
12:
00
USA - KT15
USA - TE
27
Ein Vergleich der Kovarianzen in dem entsprechenden Diagramm bestätigt die oben
getroffene Aussage. Mitunter weichen die Kovarianzen beträchtlich voneinander ab.
Zwischen dem 18. und 20.8. schwanken die Kovarianzen aller Geräte sehr extrem, was sich
auch in den Werten des fühlbaren Wärmestroms widerspiegelt. Beim USA wird der ansonsten
relativ regelmäßige Tagesgang weiterhin kaum unterbrochen. Das Thermoelement zeigt schon
etwas größere Variationen und das KT 15 hat mit Abstand die sichtbarsten Abweichungen
vom Idealverlauf. Besonders die Werte tagsüber zeichnen sich durch starke Schwankungen
zwischen deutlich positiven und negativen Werten aus. Ähnliche Aussagen lassen sich auch
bei einem direkten Vergleich der Kovarianzen durch Differenzen treffen. Die Differenzen
haben immer die Werte des USA zur Grundlage, von denen die entsprechenden Werte des
jeweiligen anderen Meßgerätes abgezogen werden. Zwischen USA und Thermoelement sind
geringere Abweichungen zu resümieren als zu dem KT 15. Nachts kann man ziemlich
einheitliche Werte feststellen, wogegen tagsüber (besonders beim KT 15) die Kovarianzen
deutlich variieren.
Der Tagesgang des fühlbaren Wärmestroms aller Meßgeräte wird in den beiden Nächten
zwischen 18. und 20.8. durch unerklärlich niedrige H-Werte gestört. Ein direkter Vergleich
zeigt, daß der Tagesgang des fühlbaren Wärmestroms bei den Messungen mit dem USA am
deutlichsten zu erkennen ist, wogegen Thermoelement und KT 15 z.T. beträchtliche
Schwankungen aufweisen (KT 15 am 22. und 23.8.; TE vom 18. bis 20.8.) und die
Tagesgänge weniger deutlich hervortreten. Bei den Werten des KT 15 sind besonders
tagsüber große Schwankungen zu verzeichnen, die den Tagesverlauf zersetzen. Das
Die fühlbaren Wärm eströme (rotiert)
-150
-100
-50
0
50
100
150
200
250
300
350
400
16.0
8.99
12:
00
17.0
8.99
12:
00
18.0
8.99
12:
00
19.0
8.99
12:
00
20.0
8.99
12:
00
21.0
8.99
12:
00
22.0
8.99
12:
00
23.0
8.99
12:
00
H in
W/m
² Thermoelement
KT 15
USA
28
Thermoelement hat bereits weniger Schwankungen und eine ausgeprägtere Tageskurve. Die
Werte des USA sind tagsüber positiv und nachts negativ und am konstantesten in ihrem
Verlauf. Dabei sind aber die relativ „schmalen“ Tagesspitzen auffallend. Die Messung an
Hand des USA scheint unter diesen Bedingungen die günstigste Möglichkeit gewesen zu sein,
da die in diesem Fall gemessene virtuelle akustische Temperatur ohne die störende
Aufheizung des Thermoelementes durch direkte Bestrahlung ermittelt wurde bzw. nicht die
Oberflächentemperatur bestimmt wurde, wie es bei dem KT 15 der Fall war. Bei einem
Gegenüberstellung aller drei Meßgeräte ist die Lufttemperaturmessung (USA;
Thermoelement) die günstigste Methode und die Messung zur Bestimmung der
Oberflächentemperatur durch das KT 15 ungeeignet, um fühlbare Wärmeströme mit der
Eddy-Kovarianz-Methode zu bestimmen, da die Oberflächentemperatur zu stark
Schwankungen unterlegen ist (Aufheizung durch die Sonneneinstrahlung, Abkühlung bei
Wolkendurchzug). Die tatsächliche Lufttemperatur gibt am besten die Verhältnisse wider.
Die Dif fe r e n z e n d e r f ü h lb a r e n W är m e s t r ö m e ( r o t ie r t )
-150
-100
-50
0
50
100
150
200
250
300
350
400
16.0
8.99
12:
00
17.0
8.99
12:
00
18.0
8.99
12:
00
19.0
8.99
12:
00
20.0
8.99
12:
00
21.0
8.99
12:
00
22.0
8.99
12:
00
23.0
8.99
12:
00
USA - K T15
USA - TE
29
Ein Vergleich der rotiert und nicht rotiert berechneten Werte zeigt beim USA wenig deutliche
Unterschiede. Nur um den 19. und 20.8. korrigiert die Rotation die Werte auffälliger nach
oben bzw. nach unten. Damit entsprach die Messung im Wesentlichen den Anforderungen des
ebenen Untergrundes und des lotrechten Aufbaus.
Abschließend läßt sich feststellen, daß die Messungen mit dem USA recht zufriedenstellende
Ergebnisse liefern, wenn man beachtet, daß die Eddy-Kovarianz-Methode wegen der geringen
Rauhigkeit der Oberfläche bei Wiesenstandorten und der daraus folgenden schwächeren
dynamischen (v.a. vertikalen) Turbulenz weniger geeignet ist.
US A - fü h lb a r e r W är m e s t r o m
-15 0
-10 0
-5 0
0
5 0
10 0
15 0
20 0
25 0
30 0
35 0
40 0
16.0
8.99 1
2:00
17.0
8.99 1
2:00
18.0
8.99 1
2:00
19.0
8.99 1
2:00
20.0
8.99 1
2:00
21.0
8.99 1
2:00
22.0
8.99 1
2:00
23.0
8.99 1
2:00
H in
W/m
²
ro t ie r t
n ic h t ro tie r t
30
2.5 Übereinstimmung von Satellitensignalen und Oberflächeninformationen in
Abhängigkeit von der Koppelung zwischen Oberfläche und Atmosphäre
Die Globalstrahlungswerte des CM21 werden im folgenden mit Satellitendaten des NOAA-
AVHRR verglichen. Für die einzelnen Tage standen jeweils nur ein bis zwei Vergleichswerte
zur Verfügung. Zur Auswertung wurden die Satellitendaten mit einer Auflösung von 1x1km
und 3x3km, kombiniert mit dem Schwankungsbereich aller Daten, verwendet.
In den Diagrammen der Abbildung 29 sind diese Punktwerte mit dem Verlauf der
Globalstrahlung für den 17.-21.08. 1999 dargestellt.
Abbildung 29: Vergleich gemessene Globalstrahlung – Satellitendaten vom 17.-21.08.1999
Am 18., 19. und 21.08. stimmen die Werte mit Differenzen zwischen circa 50 und 134W/m²
relativ gut überein. Am 17. und 20.08. dagegen weichen die Satellitendaten und die am
Erdboden ermittelten Werte mit 335W/m² bzw. 460W/m² verhältnismäßig stark voneinander
ab.
17.08.1999
-200
0
200
400
600
800
1000
-100 400 900 1400 1900 2400
Uhrzeit
Rg
in W
/m²
Rg_Meß
Sat_1x1km
Sat_3x3km
19.08.1999
-200
0
200
400
600
800
1000
-100 400 900 1400 1900 2400
Uhrzeit
Rg
in W
/m²
Rg_Meß
Sat1x1km
Sat3x3km
20.08.1999
-200
0
200
400
600
800
1000
-100 400 900 1400 1900 2400
Uhrzeit
Rg
in W
/m² Rg_Meß
Sat1x1km_1
Sat1x1km_2
Sat3x3km_1
Sat3x3km_2
18.08.1999
-200
0
200
400
600
800
1000
-100 400 900 1400 1900 2400
Uhrzeit
Rg
in W
/m²
Rg_Meß
Sat1x1km
Sat3x3km
21.08.1999
-1000
100200300
400500600700800
-100 400 900 1400 1900 2400
Uhrzeit
Rg
in W
/m²
Rg_Meß
Sat1x1km_1
Sat3x3km_1
Sat1x1km_2
Sat3x3km_2
31
3 Literaturverzeichnis:
- Bernhofer, Chr., Miegel, K.: Grundlagen der Meteorologie und Hydrologie. Lehrmaterial
zur Vorlesung, Dresden 1997
- Erisman, Mennen, Fowler, Flechard, Spindler, Grüner, Duyzer, Ruigrok, Wyers: Towards
developement of a deposition monitoring network for air pollution of Europe, Report no.
722108015, National Institut of Puplication Health and the Environment, 1996
- Feldbuch
- Oke, T.R.: Boundary Layer Climates, 2nd ed. Routledge, London 1987
- Vorlesungsmitschriften Meteorologie 1998/99