VhU Geschäftsbericht 2015

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GESCHÄFTSBERICHT 2015 Mehr investieren! Weniger umverteilen!

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Übersicht der Aktivitäten und Mitgliedsprofile der 73 Mitgliederverbände der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände 2015.

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VHU

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RICH

T 20

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Mehrinvestieren!

Weniger

umverteilen!

ImpressumVereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU)Emil-von-Behring-Straße 4, 60439 Frankfurt am MainTel. 069 95808-0, Fax 069 95808-126, E-Mail: [email protected]: www.vhu.de

Oktober 2015Verantwortlich i. S. d. P.: Dr. Ulrich Kirsch

Autoren:Dr. Clemens Christmann,Joachim Disser,Jörg E. Feuchthofen,Stephan Fischbach,Dr. Stefan Hoehl,Dr. Ulrich Kirsch,Dr. Helmut Rau,Prof. Dr. Franz-Josef Rose,Matthias Rust,Mina Sidiqi,Charlotte Venema

Redaktion:Dr. Ulrich Kirsch,Mina Sidiqi

Fotos:Alexander Heimann, Katharina Jaeger, Ingrid Jost-Freie, B. Kleeblatt, Frank Kleefeldt, Heike Krasemann, Christof Mattes, Doris Rheinbay, Friederike C. Schaab, Gerd Scheffler, Heinrich Völkel, Bildungswerk HESSENMETALL

Realisation: IW Medien GmbH, Köln · Berlin

Druck: Warlich Druck Meckenheim GmbH

MEHR INVESTIEREN!WENIGER UMVERTEILEN!

GESCHÄFTSBERICHT 2015

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Seite

Editorial: Mehr investieren! Weniger umverteilen!Stabwechsel der Präsidenten

Was wir wollen: Mehr Investitionen!Special: Agenda-Setting für Entscheider 10

Der 23. Hessische Unternehmertag: Investieren in Bildung Hessen-Champions: Der Innovations- und Wachstumspreis des Landes Hessen

Gastbeitrag: Wie sichern wir den Wohlstand von morgen? 14Special: Agenda-Setting über Streitgespräche 18

„Deutschland, Europa und die Fremden“

Was wir tun: Unsere Mitglieder bestmöglich unterstützen!Arbeit 24Arbeitsrecht 26Berufliche Bildung 28Energie 30Special: Agenda-Setting durch Fachdialoge 32

Die VhU-Foren mit und für Experten Haushalt und Steuern 34Industrieplatz Hessen 36Schulen und Hochschulen 38Special: Agenda-Setting durch Wirtschaftsgespräche mit Schülern 40

Eine Kooperation von Frankfurter Rundschau und VhUSCHULEWIRTSCHAFT 42Soziale Sicherung 44Tarifpolitik 46Verkehr 48Verbundene Organisationen 50

Wer wir sind: Die Stimme der hessischen WirtschaftDie Spitzenorganisation der hessischen Wirtschaft 56Überall nah vor Ort in Hessen 57Special: Agenda-Setting über die Medien 58

Wachstum und Wohlstand fördernDie Mitgliedsverbände 60Das Präsidium 76Die Organisation der VhU 78Arbeitskreise und Beiräte 79

INHALTSVERZEICHNIS

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EDITORIAL

Wolf Matthias Mang Volker Fasbender

Liebe Mitglieder, liebe Mitstreiter, liebe Hessen!

„Mehr investieren! Weniger umverteilen“ haben wir unseren Geschäftsbe-richt überschrieben, den wir Ihnen nach zwei Jahren wieder aktuell vorlegen.

Die damals neu gebildete Große Koalition in Deutschland hat das Jahr 2014 mit sozialpolitischer Umverteilung geprägt und musste sich 2015 auf Kri-senmanagement konzentrieren: von Russlandkrise bis hin zur drohenden Staatspleite des Eurolands Griechenland, bevor die Flüchtlingsströme alles beherrschendes Thema wurden.

Die damals ebenfalls neue schwarz-grüne Koalition in Hessen hat haus-haltspolitisch Kurs gehalten, in der Bildung Erhebliches für die Berufs-orientie rung auf den Weg gebracht und in der Wirtschaftspolitik das Wachstum des Jobmotors Flughafen bislang nicht eingeschränkt.

Wir selbst haben an der Spitze der VhU einen Präsidentenwechsel vollzo-gen und konnten die Anzahl der Mitgliedsverbände, obwohl einige nach Berlin verzogen sind, konstant bei 70 halten.

Investitionen auf die hessische Agenda gesetzt

Schon mit dem Hessischen Unternehmertag 2014 haben wir die richtigen Investitionen in die Fachkräftesicherung und eine „Bildung 4.0“ im Schulter-schluss mit dem Sozialpartner und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit der Politik vorgetragen. Wir haben dies in unserem jährlichen Ge-spräch des VhU-Präsidiums mit dem hessischen Kabinett vertieft, auf dem Bildungsgipfel für Konsens geworben und schließlich das Gewünschte im hessischen Hochschulgesetz erreicht: Der erleichterte Zugang gut ausgebil-deter Facharbeiter auf die Hochschulen zwingt praktisch begabte, aber ehr-geizige Menschen nicht länger im Alter von 16 Jahren in eine fundamentale Lebensentscheidung für oder gegen ein Studium. Er ermöglicht vielmehr ein stufenweises Vorgehen: erst eine duale Ausbildung, die Entscheidung für ein Studium kann dann später immer noch getroffen werden. Hier sagen wir der hessischen Landesregierung unseren herzlichen Dank!

Mit dem Hessischen Unternehmertag 2015 machen wir „Investitions-freundliche Standortpolitik“ ausdrücklich zum Thema. Denn wir glauben, dass wir hier den Schwerpunkt für die nächsten Jahre setzen müssen, wenn wir unseren Erfolg von heute fortschreiben wollen.

Vor zehn Jahren: Vision Deutschland für den „kranken Mann“

Erinnern Sie sich noch an 2005? Damals war die Arbeitslosigkeit auf fünf Millionen Menschen und 11 Prozent gestiegen. Wir steckten in einer Rezes-

Mehr investieren! Weniger umverteilen!

Anerkennender Beifall aus Verbänden und Politik.Kabinettsgespräch: Ministerpräsident Volker Bouffier und VhU-Präsident Wolf Matthias Mang.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

sion. „The Economist“ stempelte uns zum „kranken Mann Europas“. Und USA und Großbritannien rieten gar, uns von unserer „Old Industry“ zu tren-nen, um die zukunftsträchtigere „New Economy“ besser anzugehen.

Wir haben damals in dem von uns mit initiierten Reformbuch „Vision Deutschland – Der Wohlstand hat Zukunft“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln einen realistischen Reformansatz vorgelegt und im Ap-ril 2005 in einem „Forum Zukunft Deutschland“ der hessischen Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit vorgestellt. Ergebnis war: Reformen rechnen sich. Alle Bürger profitieren von langfristig angelegten markt wirt schaft-lichen Reformen. Die nach zehn Jahren erreichten Zuwächse beim BIP um 2 Prozent pro Jahr und die Arbeitslosenquote von um die 6 Prozent erschei-nen als gewaltige Verbesserungen. Der Charme dieser Vision bestand in einem internationalen Vergleich. Sie benannte die entscheidenden Hand-lungsfelder für mehr Wachstum:

Wege zu mehr Wachstum: Deutschland hat die Wahl

Investition ins Sachkapital

Reduzierung desStaatsdefizits/Senkung der

Abgabenquote

Erhöhungder Erwerbs-

quote/Senkung der

Arbeitslosigkeit

Investitionins Human-kapital

SCHWEDEN

USA

VEREINIGTES KÖNIGREICH

WachstumWohlstand

■ Investitionen stimulieren ■ Beschäftigung ankurbeln ■ Bildung optimieren ■ Haushalt konsolidieren.

Und sie arbeitete heraus, dass die Politik verschiedene Optionen hat. So konzentrierten sich zwar alle damaligen Reformländer auf die unerläss-liche Haushaltskonsolidierung, weil sie die Gestaltungsspielräume für die Zukunft sichert.

Daneben setzten sie aber je einen anderen, zweiten Schwerpunkt: auf die Arbeitsmarktbelebung (Großbritannien), die Investitionsstimulation (USA)

und die Verbesserung der Bildungschancen (Schweden). Alle – so das Fazit der Studie – seien in der Langfristbetrachtung zu deutlich verbesserten Ergebnissen gelangt. Deshalb könne sich Deutschland gut an diesen Re-formländern orientieren. Und das hat Deutschland dann auch getan: Es setzte – neben Steuer- und Rentenreform – vor allem erfolgreich auf eine Arbeitsmarktreform und nahm allmählich auch Kurs auf die Haushalts-konsolidierung. Dass wir also so gut durch die große Weltwirtschaftskrise gekommen sind und dass es uns heute so gut geht, dass uns viele andere Länder deswegen beneiden, ist ein Ergebnis dieser Reformanstrengungen, die die Unternehmen auf der Ebene der Betriebe mit Anstrengungen um die Steigerung der Produktivität flankierten.

Heute: Zurückhaltung bei Investitionen auflösen

„Die Investitionen von heute sind die Umsätze von morgen und die Ar-beitsplätze von übermorgen“, lautet eine ökonomische Binsenweisheit. Natürlich finden wir noch Beispiele privater Investitionen in allen Regionen in Hessen: Sirona Dental, Technologieführer für Dentaltechnik, investierte in eine große Werks erweiterung um ihren Hauptstandort Bensheim. Leica Camera stellte 2014 im Leitzpark Wetzlar seine neue Firmenzentrale fertig. Der Weltmarktführer für Temperaturfühler JUMO baut ein neues Werk in Fulda. Die Viessmann-Werke haben 2015 am Stammsitz in Allendorf (Eder) weltweit die erste „Power-to-Gas“-Anlage mit biologischer Methanisierung in Betrieb genommen.

Aber über alles gesehen sinken die privaten Ausrüstungsinvestitionen in Hessen und Deutschland seit drei Jahren – Ausnahme war das vierte Quartal 2014. Diese Zurückhaltung der Unternehmen muss uns zu denken geben. Obwohl die Geschäfte bei vielen gut laufen, verlagern sie dennoch Investitionen zunehmend ins Ausland, wo – angesichts der hohen Kosten-belastungen in Deutschland – auch immer mehr die Ergebnisse erwirt-schaftet werden. Gefährlich sind nicht einzelne große, gar spektakuläre Verlagerungen heimischer Unternehmen. In Summe viel gefährlicher sind die vielen kleineren Investitionsentscheidungen in den Ersatz der Produk-tionsanlagen, die zugunsten anderer Standorte in Osteuropa und Asien fallen – und die öffentlich gar nicht wahrgenommen werden.

Auch die öffentlichen Investitionen in die Verkehrs- und IT-Infrastruktur lassen für die Zukunftssicherung unseres Landes erhebliche Wünsche nach oben offen. Das hat vor allem einen Grund: Der Sozialstaat Deutsch-land wächst schneller als die deutsche Wirtschaft. Auch in Hessen schrän-ken die Personalkosten der Staatsbediensteten den Landesetat entschei-dend ein. Die Landesregierung tut gut daran, hier den Hebel anzusetzen.

Für eine gute Zukunft und eine nachhaltige Stabilisierung der Konjunktur brauchen wir mehr private Investitionen, mehr öffentliche Investitionen in die Infrastruktur, was Einsparungen bei anderen staatlichen Ausgaben voraussetzt, um nicht mit dem Ziel der Haushaltskonsolidierung zu kolli-dieren, und eine höhere Produktivität hier am Standort Deutschland und in seiner Mitte, in Hessen.

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EDITORIAL

Mehr investieren! Weniger umverteilen!

Wenn wir unsere Erfolgsgeschichte weiterschreiben wollen, dann müssen wir mehr investieren und weniger umverteilen. Auf keinen Fall dürfen wir – wie es gerade geschieht – die Umverteilungsspirale ständig weiter nach oben drehen. Unsere hessischen Unternehmen wollen und brauchen – nach Mindestlohn-Gesetz, Rentenpaket und stetiger Ausdehnung der Allgemein-verbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen – einen Belastungsstopp für die Wirtschaft.

Uns Hessen fehlen umgekehrt auch energische wachstumsorientierte Im-pulse bei den Rahmenbedingungen für Wachstumsmärkte und zukunftssi-chernder Infrastruktur: bei der Umsetzung der Energiewende ohne stetige Strompreisverteuerung, bei der Digitalisierung der Industrie und bei der Verwirklichung der Freihandelszone mit den USA (TTIP).

Wirtschaftsstärke entsteht durch Innovation

Wirtschaftskraft entsteht durch Innovationen – das ist im Kern das Er-gebnis des Impulsbuchs „Das Deutschland-Prinzip – was uns stark macht“, an dem wir mitgearbeitet haben. Unsere Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat es am 3. Juli mit dem amtierenden Wirtschaftsminis-ter Sigmar Gabriel und dem Wirtschafts- und Arbeitsminister a. D., Wolf-gang Clement, der heute der Kuratoriumsvorsitzende unserer Initiative ist, öffent lich vorgestellt.

Da wir gegenwärtig – anders als 2005 – nicht aus einer Notlage heraus handeln müssen, können wir uns auf unsere Stärken besinnen. Zwar müs-sen wir uns hüten, den Erfolg von gestern und vermeintliche Besitzstände zu verteidigen, über welche die nächste industrielle Revolution hinwegfe-gen wird. Aber wir können die künftigen Herausforderungen – die Mega-trends Digitalisierung, Wissensintensivierung, beschleunigte Globalisie-rung – in den Blick nehmen. Und wir sollten unsere Innovationskraft durch Investitionen am Standort stärken. Denn Investieren muss Unternehmern Spaß machen. Wenn sie eine Erfolgsperspektive und Planungs sicher heit haben, dann tun sie es auch.

„Mehr investieren, weniger umverteilen“ ist gerechter

Die soziale Marktwirtschaft hat Deutschland zu einem der gerechtesten Länder der Welt gemacht. Platz 7 im IW-Gerechtigkeitsindikator der OECD-Länder gleich hinter den Skandinaviern und weit vor den anderen großen Industrieländern ist eine gute Position. Die hessische Wirtschaft ist über-zeugt: Gerade um Verteilungsgerechtigkeit auch künftig zu sichern, müs-sen wir weiter an unserer Chancen- und Generationengerechtigkeit arbei-ten – in einer Allianz der tatkräftigen Politiker, Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Bürger.

Dafür lohnt es sich, engagiert zu arbeiten. Wir laden Sie herzlich zur Zu-sammenarbeit ein.

Wolf Matthias Mang Volker Fasbender Präsident Hauptgeschäftsführer

Deutschland vor anderen großen Industrieländern Gerechtigkeit im internationalen Vergleich 2014

Bestwert: 100; Länderauswahl; Berechnung auf Basis von sechs Teilindikatoren (für Bedarfs-, Leistungs-, Chancen-, Einkommens-, Regel- und Generationengerechtigkeit)

Quelle: IW Köln

Türkei

Italien

USA

Spanien

Frankreich

Großbritannien

Niederlande

Deutschland

Schweden

Norwegen 80

75

67

67

60

59

51

47

46

33

7

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Die Verbände der VhU haben auf ihrer Mitgliederversammlung am 28. Ok-tober 2014 den Familienunternehmer Wolf Matthias Mang zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Prof. Dieter Weidemann wurde aufgrund der Ver-dienste seiner 22-jährigen Präsidentschaft zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er erhielt auf dem Hessischen Unternehmertag „als Zukunftsgestalter für unser Land“ den Hessischen Verdienstorden aus der Hand von Minister-präsident Volker Bouffier.

Der neue Präsident: Wolf Matthias Mang

Wolf Matthias Mang führt gemeinsam mit seiner Frau Simone Weinmann-Mang die Geschäfte der Arno Arnold GmbH, Obertshausen. Das Familien-unternehmen in fünfter Generation war mit der Herstellung von Bando-neons gestartet. Es übernahm daraus die Technik der „Faltenbälge“ und entwickelt und produziert heute mit knapp 100 Mitarbeitern vielfältige innovative Schutzabdeckungen für den Maschinen- und Anlagenbau. 25 Mitarbeiter kamen nach der Wende in Carlsfeld hinzu: Am einstigen Stammsitz ist das Unternehmen seither auch wieder vertreten. 2014 investierte die Firma, die auch über eine eigene Forschungs- und Ent-wicklungsabteilung verfügt, zum hundertfünfzigjährigen Bestehen zwei Millionen Euro in eine neue Industriehalle für eine maschinelle Blechferti-gungsstraße, um die Fertigungstiefe am Standort zu erhöhen. Der Export-anteil liegt bei 40 Prozent. Der Umsatz beläuft sich auf deutlich mehr als zehn Millionen Euro im Jahr.

Zugleich ist Mang Vorsitzender des Gesellschafterausschusses und Auf-sichtsratsvorsitzender des Familienunternehmens OECHSLER AG mit Sitz im fränkischen Ansbach. Der OECHSLER-Konzern, ebenfalls vor 150 Jahren gestartet, gehört heute mit 2.450 Mitarbeitern zu den führenden Unterneh-men der kunststoffverarbeitenden Industrie in Deutschland. Er liefert Ein-zelteile, komplexe Baugruppen und Systeme z. B. in die Automobilindustrie

und Medizintechnik. OECHSLER hat Standorte in Ansbach, Weißenburg und Küps, international in Taicang (China), Lipova (Rumänien), Querétaro (Me-xiko) und Singapur.

Mang ist schon lange und vielfältig ehrenamtlich engagiert: am markan-testen seit 2011 im Vorstand und seit 2013 als dessen Vorsitzender im Arbeitgeberverband HESSENMETALL.

Der Ehrenpräsident: Prof. Dieter Weidemann

Geboren und aufgewachsen in Recklinghausen, war Professor Dieter Weidemann seit 1992 Präsident der VhU und von 1993 bis 2013 zugleich Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL. Ab 1976 arbeitete er als Professor an der Universität Hannover. Ab 1981 war er Vorstands-mitglied der Gildemeister-Gruppe, von 1984 bis 1994 Vorstandsvorsit-zender der Pittler AG und wechselte anschließend in deren Aufsichtsrat. Über seine Weidemann oHG ist er an verschiedenen Unternehmen betei-ligt. Im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks ist er seit 1999, seit 2001 als Stellvertretender Vorsitzender tätig. Zum Stabwechsel wählte ihn die Mitgliederversammlung im Oktober 2014 aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenpräsidenten.

Stabwechsel der Präsidenten

Stabwechsel: Professor Dieter Weidemann übergibt an Wolf Matthias Mang.

Ministerpräsident Volker Bouffier: „Dieter Weidemanns Einsatz für eine gute Bildung war beispielhaft. Eindringlich und mit Überzeugungskraft engagierte er sich für unsere Wirtschaft.“

WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN!

Investitionen und Abgaben in Europain Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Stand: 2013, Niederlande 2010; Quellen: OECD, IW Köln

Bruttoanlageinvestitionen Steuern und Sozialabgaben

34,1

26,2

36,1

19,5

32,6

19,0

42,6

18,0

32,9

17,5

45,0

22,7

36,7

20,3

CZ NLE IGB FD

deutlich gering

Befragung von 2.800 Unternehmen im November 2013; Quelle: IW Köln

Infrastruktur: Schwachstelle StraßennetzSo viel Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland sehen sich durch folgende Infrastrukturmängel beeinträchtigt

Straßennetz

Kommunikationsnetze

Energieversorgung

Schienenverkehrsnetz

Luftverkehrsnetz

Wasserstraßennetz

23 41

15 39

14 29

5 16

2 12

2 10

Investitionshürden in DeutschlandSo viel Prozent der Unternehmen halten diese Faktoren für starke Investitionshemmnisse

Quelle: IW-Befragung von 2.525 Unternehmen in Westdeutschland und 392 Unternehmen in Ostdeutschland im Oktober/November 2014

52 50 48 46 45 43

3532

Hohe welt-wirtschaftlicheUnsicherheit

HoheArbeits-kosten

Fach-kräfte-mangel

HoheBürokratie

(z.B. Genehmi-gungsverfahren)

HoheEnergie-kosten

HoheRegulierungen(z.B. Arbeitsrecht)

SchwacheEntwicklung

in Europa

Hohe Unternehmens-

steuern

Bruttoanlageinvestitionen: dazu gehören Investitionen in Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge; Quelle: Eurostat

Die Investitionsquote geht zurück

Bruttoanlageinvestitionenin Prozent des Bruttoinlandsprodukts

in der EU-28

19950

19

20

21

22

97 99 01 03 05 07 09 11 1396 98 2000 02 04 06 08 10 12 14

21,2

19,32006-2008:

Immobilienboomin einigen EU-Ländern

Mehrinvestieren!Wenigerumverteilen!

Sozialtransfers: Gesetzliche Renten, Pensionen, Kindergeld, ALG II, Wohngeld etc.; Stand: 2012Quellen: Sozio-oekonomisches Panel, IW Köln

Die staatliche UmverteilungSo hoch ist der Umverteilungssaldo aus Sozialbeiträgen, Einkommen-steuer und Sozialtransfers für einen Haushalt dieser Nettoeinkommens-gruppe im Durchschnitt pro Monat; Angaben in Euro

-7.845

-3.156

-2.120-1.434

-986-779-424-142

190410509610476

Unte

r 1.0

00

1.00

0-1.

500

1.50

0-2.

000

2.00

0-2.

500

2.50

0-3.

000

3.00

0-3.

500

4.50

0-5.

000

5.00

0-6.

000

6.00

0-7.

000

7.00

0-10

.000

10.0

00 u

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ehr

(ø 1

5.88

0)

3.50

0-4.

000

4.00

0-4.

500

Ausgaben des deutschen Staatesin Milliarden Euro

16 Umweltschutz

11Wohnungswesen,

kommunaleEinrichtungen

30 Verteidigung

Stand: 2013; Soziale Sicherung: zum Beispiel Rentenversicherung, ArbeitslosenversicherungQuelle: Statistisches Bundesamt

23 Freizeitgestaltung, Sport, Kultur, Religion

531 Soziale Sicherung197 Gesundheitswesen

178 Allgemeine öffentliche Verwaltung

121 Bildungs- wesen

94 Wirtschaftliche Angelegenheiten

44 Öffentliche Ordnung und Sicherheit

1.245 insgesamt,davon für

Länderauswahl; Je höher der Wert, desto ungleicher die Verteilung der Einkommen der Haushalte (Einkommen nach Steuern und Sozialtransfers); Stand 2013; Quelle: OECD

Geringe Ungleichheit in DeutschlandGini-Koeffizient in europäischen Staaten im Vergleich

0,35

0,34

0,34

0,33

0,32

0,31

0,29

0,25

Großbritannien

Griechenland

Spanien

Italien

OECD

Frankreich

Deutschland

Dänemark

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WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN!SPECIAL: AGENDA-SETTING FÜR ENTSCHEIDER

DER 23. HESSISCHE UNTERNEHMERTAG INVESTIEREN IN BILDUNG

Der Hessische Unternehmertag (HUT) ist die Spitzenveranstaltung der VhU. Im beeindruckenden Ambiente des Wiesbadener Kurhauses setzen wir vor über 1.000 Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Medien Themen auf die Agenda, die uns besonders bewegen.

„Bildung zwischen Höchstleistung und Armutsvermeidung“ war das Thema des 23. Hessischen Unternehmertags. Vor 1.000 Gästen im Kurhaus in Wiesbaden sprachen dazu Ministerpräsident Volker Bouffier, Ingo Kra-mer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), und Wolf Matthias Mang, der neu gewählte Präsident der Verei-nigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Im beeindruckenden

Ambiente wurden auch die Sieger in Hessens renommiertestem Unterneh-menswettbewerb „Hessen-Champions“ prämiert.

Praxis und Wissen besser verbinden

Praxisorientierung und theoretisches Wissen müssen besser miteinander verbunden werden. Das ist die zentrale Botschaft der aktuell vorgelegten VhU-Publikation. „Bildung 4.0 – Für die Arbeitswelt der Zukunft“. In der öf-fentlichen Wahrnehmung ist die akademische Ausbildung der Königsweg, der Arbeitsplatzsicherheit, ein hohes Lebenseinkommen und gesellschaft-

BDA-Präsident Ingo Kramer: „Es gibt kaum eine Investition, die in ihrer Wirkung so langfristig angelegt sein muss, wie Bildung.“

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

liches Ansehen garantiert. Deshalb gehen jedes Jahr mehr Jugendliche un-mittelbar im Anschluss an die Schule an die Hochschulen und umgekehrt weniger Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung. Der Wirtschaft fehlen die Bewerber um Ausbildungsstellen. Gleichzeitig weisen alle Prognosen darauf hin, dass in Zukunft gerade die beruflich-praktischen Qualifika-tionen auf dem Arbeitsmarkt gesucht sein werden, während Angebot und Nachfrage bei Akademikern überwiegend ausgeglichen sind. Vor dem Hin-tergrund dieser Analyse entspann sich eine lebhafte Diskussion.

Kreative Ideen und harte Arbeit

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier erklärte: „Die Zukunfts-fähigkeit der hessischen Wirtschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist ein Produkt aus kreativen Ideen sowie harter Arbeit, und sie ist Vo-raussetzung für den Erhalt unseres Wohlstands. Wertvollste Ressource in unserer hochqualifizierten und spezialisierten Arbeitswelt ist eine gute Bildung. Die Landesregierung will jungen Menschen von Beginn an bestmögliche Bildungschancen eröffnen und sie nach ihren individuellen Begabungen so fördern, dass Hessen ein Land des Lernens bleibt.“ Es sei Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die Wirtschaft genug Gestaltungsspielraum für Innovationen habe. Ein Fort-

schrittskonzept für die Zukunft sei es, Ökonomie und Ökologie noch enger miteinander zu verklammern. „Wie viel Eigeninitiative und Unternehmer-geist in unserer heimischen Wirtschaft steckt, haben die Hessen-Cham-pions eindrucksvoll gezeigt. Ich gratuliere herzlich den Siegern 2014“, so der Regierungschef.

Mehr in Bildung investieren – auch für Leistungsschwächere

BDA-Präsident Ingo Kramer führte aus: „Wie kaum eine andere Volkswirt-schaft agiert Deutschland durch seine starke Exportorientierung global. Dabei ist unser Bildungssystem ein entscheidender Standortfaktor für die Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Hier muss Deutschland noch mehr Anstrengungen unternehmen und mehr in Bildung investieren, auch für Leistungsschwächere. Nach dem PISA-Schock Anfang des letzten Jahrzehnts haben wir spürbare Verbesserungen im Schulsystem erreicht, aber der Weg an die Spitze ist noch weit. Gerade im sogenannten MINT-Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik spüren wir schon heute den Fachkräftemangel. Aktuell fehlen fast 124.000 Fach-kräfte – davon 60 Prozent mit einem beruflichen Abschluss – also Fach-arbeiter, Techniker und Meister mit einer MINT-Qualifikation. Hier müssen wir handeln!“

Angeregte Gespräche in entspannter Atmosphäre – 1.000 Gäste, viel Prominenz.

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WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN!SPECIAL: AGENDA-SETTING FÜR ENTSCHEIDER

Bildung 4.0 als Programm einer nötigen Bildungsreform

Der neu gewählte VhU-Präsident Wolf Matthias Mang erklärte: „Bildung 4.0 steht für uns als Programm einer Bildungsreform in Deutschland, die wir dringend anpacken müssen, um die großen Trends unserer Zeit besser bewältigen zu können. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Öffnung der Hochschulen für Facharbeiter und die Integration von Praxismodulen in der Akademikerausbildung. In Zukunft werden vermehrt Qualifikationen gebraucht, die Elemente einer akademischen Ausbildung (Theorie) und Elemente des Lernens in der Praxis miteinander verbinden. Kurz gesagt: Wir brauchen sowohl den betrieblichen Praktiker als auch den Akademi-ker, aber immer öfter in einer Person. Da unser Bildungssystem in seiner heutigen Struktur den Fachkräftemangel verschärft, brauchen wir jetzt aber eine grundlegende Neuorientierung des Bildungssystems, um die Kompetenzen zu entwickeln, die der Arbeitsmarkt in Zukunft verlangt. Die beiden prägenden Säulen des gegenwärtigen Bildungssystems, die beruflich orientierte Ausbildung und die akademische Ausbildung, müs-sen – wir folgen hier gerne den Empfehlungen des Wissenschaftsrates – in ein Gesamtsystem integriert werden, das unterschiedliche Pfade be-günstigt.“

Wolf Matthias Mang: „Wir brauchen Menschen in Blaumännern mit Studienpass, manche davon sogar mit Doktorhut.“

Die Hessischen Unternehmertage 2006–2015

Jahr Thema Impulsredner

2006 Symbiose Industrie und Dienstleistungen

Dr. Michael Römer, CEO Merck KGaA

2007 Exzellenz in Hessen Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor IW Köln

2008 Made in Germany heute Klaus-Peter Müller, AR-Vorsitzender derCommerzbank

2009 Perspektiven für die deutsche Wirtschaft

Prof. Dr. Dieter Hundt, BDA-Präsident

2010 Die Dynamik des aktivierenden Sozialstaats

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans- Werner Sinn, ifo-Präsident

2011 Chancen für Deutschland – Chance Europa

Günter H. Oettinger,EU-Kommissar

2012 Investieren in Deutschland – Globale Herausforderung

Dr. Christoph Franz,CEO Lufthansa

2013 Deutschland und Hes-sen – nach den Wahlen

Dr. Karl-Ludwig Kley,CEO Merck KGaA

2014 Investieren in Bildung Ingo Kramer, BDA-Präsident

2015 Universitäten als Investition und Innovationstreiber

Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Einmal im Jahr – seit 1999 – werden hessische Unternehmen für heraus-ragende Leistungen vom Ministerpräsidenten, dem Wirtschaftsminister und dem VhU-Präsidenten ausgezeichnet. Sie werden gefeiert von den über 1.000 Gästen des Hessischen Unternehmertags – weithin sichtbar und mit großem Medienecho. Die „Hessen-Champions“ sind Hessens re-

nommiertester Unternehmenswettbewerb. Der Wettbewerb wird veranstal-tet vom hessischen Wirtschaftsministerium, der VhU und der Mittelstän-dischen Beteiligungsgesellschaft Hessen, durchgeführt von der Hessen Trade & Invest (HTAI). Schirmherr ist der hessische Wirtschaftsminister.

HESSEN-CHAMPIONSDER INNOVATIONS- UND WACHSTUMSPREIS DES LANDES HESSEN

Im Unternehmenswettbewerb Hessen-Champions gibt es nur Gewinner.

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WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN!GASTBEITRAG

Auch ein wirtschaftlich erfolgreiches Land wie Deutschland mit seinen international wettbewerbsfähigen und innovativen Unternehmen steht immer vor der Frage, wie die wirt-schaftliche Leistungsfähigkeit auch in Zukunft gesichert werden kann. Wohlstand von heute garantiert kei-nen Wohlstand von morgen. Andere Länder holen auf, Innovationen be-drohen bestehende Geschäftsfelder und übergreifende Entwicklungen stellen neue Herausforderungen an Unternehmen und politische Ent-scheidungsträger. Dabei gilt es, auf

der traditionellen Wohlstandsbasis und angesichts der bestehenden Stand-ortprobleme auf der einen Seite den aktuellen Handlungsbedarf zu identi-fizieren, gleichzeitig aber auch auf der anderen Seite die Voraussetzungen für längerfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu legen.

Die Basis des Wohlstands

Die Bundesrepublik Deutschland ist heute eines der wirtschaftlich erfolg-reichsten Länder der Erde. Wirtschaftlicher Erfolg ist aber nicht nur für Unternehmen und Unternehmer von Nutzen. Die Stärke der Volkswirtschaft kommt uns auf vielerlei Weise zugute: Das Wohlstandsniveau der Bevöl-kerung ist hoch, es gibt so viele Arbeitsplätze wie niemals zuvor, die öf-fentlichen Haushalte sind ausgeglichen. Für die Organisation des sozialen Ausgleichs zum Schutz der Umwelt stehen ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung. Der Wohlstand Deutschlands basiert auf einer Reihe von traditionellen Stärken der Volkswirtschaft:

■ Innovative und internationale Unternehmen. Deutschland verfügt über eine Vielzahl innovativer und exportorientierter Unternehmen. Diese sind oftmals seit 100 Jahren und mehr im Familieneigentum, weshalb die langfristige Perspektive in der Unternehmensführung eine wichtige Rolle spielt. Die Unternehmen bilden zusammen ganze Wert-schöpfungsketten ab und bilden innovative Netzwerke. Der breit auf-gestellte Industrie-Dienstleistungsverbund ist ein starkes Fundament unseres Wohlstands. Zahlreiche Unternehmen sind als Hidden Cham-pions in ihrer Nische Marktführer auf den Weltmärkten. Gerade durch das Angebot an Investitionsgütern konnten wir stark vom weltweiten Investitionsboom der letzten Jahre profitieren.

■ Fachkräfte und Arbeitsbeziehungen. Eine wichtige Basis für den Er-folg sind die Mitarbeiter in den Unternehmen. Das gilt für Akademiker aus den MINT-Fächern, die die sprichwörtliche deutsche Ingenieurs-kunst und das „Made in Germany“ als Qualitätssiegel geprägt haben. Aber auch die gute Ausbildung der Fachkräfte ist eine Besonderheit, die für die Erfolge der Unternehmen am Standort Deutschland mitver-antwortlich ist. Positiv hat auch die gute Sozialpartnerschaft gewirkt, mit der mögliche Konflikte immer wieder kanalisiert werden konnten.

■ Infrastruktur in dezentralem Land. Auf der Positivseite steht auch die traditionell gut ausgebaute Infrastruktur in Deutschland, insbesondere die Verkehrsinfrastruktur. Damit sind die zahlreichen Orte gut vernetzt, in denen unsere Industrie aufgrund der Tradition der Kleinstaaten ver-treten ist. Nur so kann die Arbeitsteilung zwischen den Unternehmen auch wirklich funktionieren.

■ Tradition der Sozialen Marktwirtschaft. Prägend für das deutsche Wohlstandsmodell der letzten Jahrzehnte war die Orientierung an der Tradition der Sozialen Marktwirtschaft. Offene Märkte, die Sicherung des Wettbewerbs, ein hohes Maß an Rechtssicherheit und die Kombi-nation aus unternehmerischer Freiheit und sozialem Ausgleich gehören zu den wesentlichen Zutaten dieser erfolgreichen Tradition – die immer wieder neu an veränderte Herausforderungen angepasst wurde.

Deutschland ist in den letzten Jahren vom „kranken Mann Europas“ zu einer der wirtschaftlichen Lokomotiven geworden. Dies zeigt sich insbe-sondere am Arbeitsmarkt mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit auf unter 3 Millionen und einer Rekordbeschäftigung. Aber auch die öffent-lichen Hände spüren dies durch Höchststände bei den Steuereinnahmen. Außerordentlich schnell hat sich die deutsche Wirtschaft von dem Schock des Krisenjahrs 2009 erholt. Es ist sicher kein Zufall, dass die Europäi-sche Union den Industrieanteil auf 20 Prozent anheben und damit dem deutschen Modell ein Stück weit folgen will. Schon heute gehen die Erfolge nicht zulasten der Nachbarländer, im Gegenteil: Wenn unsere Warenex-porte um 10 Prozent ansteigen, erhöhen sich die Vorleistungsexporte unse-rer EU-Partner um 9 Prozent.

Wir dürfen unsere Prosperität aber auch nicht überschätzen. Die deut-schen Wachstumsraten und -aussichten sind mit rund 2 Prozent weiter-hin moderat, deutlich schwächer als in den USA und natürlich weit hinter China. Deutschland wächst dynamischer als viele andere Länder der EU. Die aktuelle Schwäche Europas ist aber auch für die deutsche Wirtschaft keine gesunde Situation. Es wird uns auf Dauer nicht gut gehen, wenn es unseren Nachbarn schlecht geht. Europa muss an wirtschaftlicher Dyna-mik zurückgewinnen, wenn es seine Position innerhalb der Triade USA-EU-China halten will.

WIE SICHERN WIR DEN WOHLSTAND VON MORGEN?Von Dr. Hubertus Bardt

Dr. Hubertus Bardt, Geschäftsführer und Leiter Wissenschaft, IW Köln.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Aktuelle Investitionshemmnisse

Im Erfolg versteckt sich oft der Kern der nächsten Krise. Die Qualität der wirtschaftlichen Situation darf nicht überschätzt oder für selbstverständ-lich genommen werden. Wohlstand muss durch Innovationen und laufende Verbesserungen immer neu erarbeitet werden, auch durch Weiterentwick-lungen der politischen Rahmenbedingungen. Probleme des Standorts äu-ßern sich in der seit geraumer Zeit zu beobachtenden Investitionszurück-haltung von Unternehmen. Der Blick auf die Investitionshemmnisse gibt daher einen Hinweis darauf, wo angesetzt werden muss, um Wachstum und Wohlstand zu sichern. Nur mit Investitionen kann die wirtschaftliche Basis dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben und unseren Wohlstand weiter sichern. In der IW-Konjunkturumfrage Ende 2014 antworteten rund 2.900 Unternehmen auf die Frage nach den aktuell relevanten Investitions-hemmnissen. Danach lassen sich verschiedene Investitionshemmnisse identifizieren (Grafik):

■ Konjunkturelle Situation. 52 Prozent der Unternehmen nennen die weltwirtschaftliche Unsicherheit als starkes Investitionshemmnis, 45 Prozent die schwache Entwicklung des Euroraums. Dahinter stecken neben der Eurokrise und Unsicherheiten, die von den Konflikten in der Ukraine oder im Nahen Osten ausgehen, auch eingetrübte Erwartungen bezüglich der Entwicklungsländer. Dies betrifft insbesondere Investi-tions güter her steller, die als Ausrüster für die Industrialisierung dieser Länder tätig sind.

■ Regulierung. Verschiedene wirtschafts- und sozialpolitische Maßnah-men der Bundesregierung haben in den letzten Monaten dazu beigetra-gen, die Beurteilung der Standortbedingungen aus Unternehmenssicht zu verschlechtern. Dazu gehören zum Beispiel die rentenpolitischen Maßnahmen, die Einführung des Mindestlohns oder die diskutierte Ver-schärfung der Regeln für Zeitarbeit und Werkverträge. 48 Prozent der Firmen sehen ihre Investitionstätigkeit durch Regulierungen behindert. Für 43 Prozent bremsen Genehmigungsverfahren die Investitionstätig-keit, immerhin noch 35 Prozent der Unternehmen nennen die Höhe der Unternehmenssteuern als Hindernis.

■ Energiekosten. Gerade für energieintensive Unternehmen sind auch die Energiepolitik und das im internationalen Vergleich hohe Kosten-niveau sowie die entstandenen erheblichen Kostenrisiken ein Investiti-onshemmnis. Damit kann zwar nicht jede Entwicklung erklärt werden, wohl aber eine generelle Investitionszurückhaltung der Unternehmen. So konnten die energieintensiven Branchen in den vergangenen Jahren fast nie positive Nettoinvestitionen verzeichnen. 50 Prozent der befrag-ten Unternehmen und sogar 58 Prozent der Hersteller von Grundstoffen und Konsumgütern sehen hier ein starkes Investitionshindernis.

■ Arbeitskosten. Nach einer Phase der moderaten Lohnpolitik sind die Arbeitskosten zuletzt wieder schneller gestiegen und stellen für 46 Pro-zent der Unternehmen heute ein Investitionsproblem dar. Auch bei den politisch bestimmten Lohnnebenkosten ist nach den sozialpolitischen Beschlüssen des letzten Jahres keine nachhaltige Entlastung abseh-bar. Nur für 12 Prozent der Firmen sind die Arbeitskosten bei ihren In-vestitionsentscheidungen aktuell nicht relevant.

■ Fachkräfte. Kritisch sind auch die Aussichten hinsichtlich des zukünfti-gen Fachkräfteangebots. Eine wissensbasierte und besonders produktive Volkswirtschaft kann nur prosperieren, wenn genügend gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Fast ein Drittel sieht in einem drohen-den Fachkräftemangel ein starkes Investitionshemmnis. Nur jedes vierte Unternehmen hält dies für unproblematisch. Gerade kleinere und mitt-lere Unternehmen sind besonders beeinträchtigt und sorgen sich um die passenden Mitarbeiter, die sie für die Investitionen brauchen.

■ Infrastruktur. Positiv wird weiterhin die gut ausgebaute Infrastruktur in Deutschland bewertet, die nur 19 Prozent als ein starkes Hindernis sehen. Für 39 Prozent der Unternehmen liegt hierin kein Grund für nied-rigere Investitionen. Dennoch gibt es auch heute schon Schwierigkeiten in der Geschäftstätigkeit durch Mängel an Infrastrukturen und einen nicht unerheblichen Investitionsbedarf für den Erhalt und Neubau, bei-spielsweise im Bereich der digitalen Infrastruktur.

Investitionshemmnisse in DeutschlandSo viel Prozent der Unternehmen halten diese Faktoren für ein

1 z.B. Arbeitsrecht. 2 z.B. Genehmigungsverfahren. 3 z.B. Verkehrsnetz, Breitbandnetz.Quelle: IW-Befragung von 2.525 Unternehmen in Westdeutschland und 392 Unter-nehmen in Ostdeutschland im Oktober/November 2014, Zusatzfrage: Die Investitionen der Unternehmen haben sich in Deutschland in den letzten Jahren schwach entwickelt. Was sind aus Sicht Ihres Unternehmens derzeit Investitionshemmnisse im Inland?

Finanzierungs-schwierigkeiten

Investitionen im Ausland zur Absatzsteigerung

Infrastrukturmängel 3

Investitionen im Ausland zur Kostensenkung

SchwacheInlandsnachfrage

Fachkräftemangel

Hohe Unter-nehmenssteuern

Hohe Bürokratie 2

Schwache Entwicklung in Europa

Hohe Arbeitskosten

Hohe Regulierungen 1

Hohe Energiekosten

Hohe weltwirtschaft-liche Unsicherheit

5235

5038

4837

43

45

39

46

36

3843

3549

3242

2550

42

35

1933

19

15

17

■ starkes Investitionshemmnis ■ schwaches Investitionshemmnis

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WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN!GASTBEITRAG

Den Standort D verbessern

Heute ist der Standort Deutschland von einer Reihe von wichtigen Qualitä-ten geprägt, hat aber auch mit Problemen zu kämpfen (Grafik). Im inter-nationalen Vergleich der Standortqualität zeigen sich für einen wichtigen Kern der deutschen Industrie – die Metall- und Elektro-Industrie – die Vor-teile gegenüber anderen Ländern und insbesondere gegenüber den neueren Wettbewerbern. Vor allem liegen diese in der wettbewerblichen Ordnung in einem effizienten Rechtsstaat, der gut ausgebauten Infrastruktur, dem guten Standard in Ausbildung und Forschung sowie in den ausgebauten Märkten. Der Zugang zu Ressourcen ist vergleichbar zu anderen wichtigen Ländern. Klare Nachteile finden sich auf der Kostenseite. Der Standortin-dex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln misst die Standortqualität mit einer Reihe von Indikatoren (je höher der Wert, umso günstiger die Bedingungen im Vergleich zum Durchschnitt der 44 einbezogenen Länder). Deutschland erreicht insgesamt einen Wert von 131,1 Punkten, bei einem Durchschnitt von 100 Punkten. Alle Werte liegen zwischen 126,2 und 143,9 Punkten, nur der Faktor Kosten ist mit einem Wert von 82,1 deutlich unter-durchschnittlich.

Betrachtet man die Dynamik der Indikatoren über die letzten Jahre hat sich Deutschland im Durchschnitt der Länder entwickelt und damit seine gute Position halten können. In einer Reihe von Bereichen, vor allem bei der Kostensituation, hat sich die Standortqualität Deutschlands im Ver-

gleich zu den anderen Ländern jedoch deutlich verschlechtert. So ist das Kostenniveau verglichen mit anderen Ländern noch einmal deutlich gestiegen. In Wettbewerbsländern wie China oder den USA hat sich die Kostensituation hingegen deutlich verbessert. Damit vergrößert sich der Kostennachteil Deutschlands gegenüber den nicht-europäischen Stand-orten deutlich. Besonders positiv hat sich hingegen die Wissensbasis ent-wickelt, die Investoren in Deutschland vorfinden.

Die schwächelnden Investitionen in Deutschland deuten auf akute Pro-bleme der Standortbedingungen hin. Verbesserte Angebotsbedingungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Landes und machen Deutschland attraktiver für Investitionen. An genau diesen Angebotsbedingungen sollte die Politik arbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei zum einen die Kosten-situation, zum anderen aber auch die Sicherung von Flexibilität und Veränderungsfähigkeit der Volkswirtschaft. Konkret bedeutet dies Hand-lungsbedarf insbesondere in vier Feldern:

■ Energie und Infrastruktur. Die Energieabgabenbelastung ist in Deutschland besonders hoch. Die EEG-Umlage allein ist hierzulande hö-her als der Industriestrompreis in den USA. Ausnahmen für Unternehmen sind immer wieder befristet. Das erschwert längerfristige Investitionen. Schon seit Jahren verzeichnen die energieintensiven Branchen kaum noch positive Nettoinvestitionen. Eine Reduktion der Sonderbelastungen ist ebenso notwendig wie mehr Planungssicherheit für energieintensive Unternehmen. Rein nationale Belastungen und immer wieder drohende Mehrbelastungen durch die Befristung von Ausnahmeregeln haben sich als erhebliches Investitionshemmnis herausgestellt. Die Energiewende zeigt prototypisch die Verantwortung der Politik, klare ordnungspoliti-sche Perspektiven zu entwickeln, statt laufend in Prozesse einzugreifen und damit Unsicherheiten zu produzieren. Nicht nur die Energieversor-gung, auch andere Infrastrukturen in Deutschland sind gut, sollen es aber auch bleiben. Hier muss in Straßen, Brücken und Schienen reinves-tiert werden. Der Breitbandausbau muss vorankommen. Das muss aber im Bundeshaushalt finanzierbar sein. Einen Grund für Steuererhöhun-gen gibt es hier nicht; es kommt auf die Prioritäten an.

■ Bürokratie und Regulierung. Die Initiative der Bundesregierung zum Abbau von Bürokratie ist zu begrüßen. Dabei muss es aber um materielle Entlastungen gehen. Bürokratieintensive Gesetze wie der Mindestlohn und die diskutierte Reform der Arbeitsstättenverordnung lassen Zweifel an der faktischen Bedeutung des Ziels aufkommen, bürokratische Lasten zu reduzieren. Gleichzeitig drohen neue Be-schränkungen für die Unternehmen, beispielsweise durch Restrikti-onen für Werkverträge und Zeitarbeit oder Anti-Stress-Regelungen. Der unternehmerische Spielraum der Wirtschaft sollte nicht noch wei-ter beschränkt werden. Ohne Unternehmen, die mit ausreichenden Freiräumen agieren können, gibt es keine dynamische wirtschaftliche Entwicklung.

■ Steuern und Abgaben. Die Rekordsteuereinnahmen der letzten Jahre wurden zur Haushaltskonsolidierung genutzt. Ausgabenkürzungen gab es kaum, vielmehr sind neue und teure Sozialleistungen wie das Be-treuungsgeld, die Mütterrente und die abschlagsfreie Rente mit 63 auf

IW Standortindex M+E-Industrie – Niveau 2012Durchschnitt = 100

Traditionelle Wettbewerber: z.B. USA, Frankreich, Italien Neue Wettbewerber: z.B. China, IndienQuelle: IW Consult

Gesamt

Governance

Infrastruktur

Wissen

Ressourcen

Kosten

Markt138,3

115,381,6

82,193,1

108,3

126,2111

138

81,7

86,8

115,2

143,9127,1

67,5

129,4123,9

71,3

131,1116,3

80,5

■ Deutschland ■ Traditionelle Wettbewerber ■ Neue Wettbewerber

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

den Weg gebracht worden. Sie setzen angesichts der demografischen Herausforderungen nicht nur falsche Anreize, sondern treiben über hö-here Sozialbeiträge auch die Arbeitskosten in die Höhe. Die Einführung von degressiven Abschreibungen würde Investitionen vereinfachen und den tatsächlichen Wertverlust der Anlagen auch ehrlicher abbilden; die Abschaffung der kalten Progression würde das Versprechen „Mehr Netto vom Brutto“ ein Stück weit einlösen. Nötig ist aber auch eine weitergehende Konsolidierung der öffentlichen Haushalte über die Aus-gabenseite. Es wäre fahrlässig, dauerhaft mit dem derzeitigen Einnah-mewachstum von mehr als 3 Prozent zu rechnen, um damit ein ähnlich hohes Wachstum der Ausgaben zu finanzieren.

■ Fachkräfte und Beschäftigung. Ein wachsender Mangel an Fach-kräften kann sich zu einem ausgemachten Investitionshindernis ent-wickeln. Maschinen können ohne qualifizierte Menschen keine Werte schaffen. Darum sind die duale Berufsausbildung und die Hochschul-ausbildung vor allem in den sogenannten MINT-Berufen so wichtig. Ende des Jahrzehnts können bis zu 1,3 Millionen MINT-Fachkräfte feh-len. Längere Lebensarbeitszeiten, vermehrte Ausbildung und Zuwan-derung sind notwendig, um die Lücke so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig muss die Flexibilität des Arbeitsmarkts gesichert werden, die mitverantwortlich für das hohe Beschäftigungsniveau in Deutsch-land ist. Eine weitere Einengung durch Begrenzung der Zeitarbeit und Einschränkungen beim Abschluss von Werkverträgen würde in die fal-sche Richtung führen.

Demografie und Digitalisierung: Die Hausaufgaben machen

Neben den klassischen Standortqualitäten gilt es auch, die umfassende-ren Trends im Auge zu behalten. Im Umgang mit diesen Entwicklungen können große Chancen liegen, ein Versäumnis bringt jedoch erhebliche Gefahren. Die demografische Entwicklung wird vielfältige Anpassungen erfordern, um nicht zum wirtschaftlichen Risiko für eine ganze Genera-tion zu werden. Und die fortschreitende Digitalisierung eröffnet ganz neue Chancen des Wirtschaftens – aber nicht nur für uns, sondern auch für unsere bisherigen Wettbewerber und ganz neue Akteure auf den interna-tionalen Märkten.

■ Demografischer Wandel. Die Alterung und Schrumpfung der Gesell-schaft wird viele Bereiche des Wirtschaftens erheblich betreffen und erfordert ein frühzeitiges Handeln von Unternehmen und Politik. Un-ternehmen müssen sich beispielsweise in ihrer Personalpolitik auf die veränderte Altersstruktur einstellen. Ältere Mitarbeiter müssen gehal-ten und qualifiziert werden, was auch organisatorische Veränderungen erfordern kann. Durch die geburtenschwächeren Jahrgänge wird es schwieriger, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Nachwuchsgewinnung und laufende Qualifizierung stehen daher heute schon bei vielen Unternehmen auf der Tagesordnung. Auf politischer Ebene stehen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung unter demografischem Druck. Die sozialen Sicherungssysteme müssen möglichst bald auf die demografische Herausforderung ab dem Jahr

2020 vorbereitet werden. Hierzu gehört insbesondere auch eine wei-tere Erhöhung der Lebensarbeitszeit. Es erfordert viel politische Kraft, heute schon Lösungen zu erarbeiten, auch wenn die Probleme erst in einigen Jahren spürbar werden. Aber wenn die Schwierigkeiten offen-kundig sind, wird das Umsteuern umso härter sein müssen. Demografie betrifft aber auch viele andere Bereiche. So werden die öffent lichen Infrastrukturen in dünn besiedelten Flächen schrittweise reduziert wer-den müssen – von den Busverbindungen über die Ärztedichte bis hin zum Schulangebot. Auch das ist politisch nicht einfach, aber dringend notwendig, wenn die Kosten nicht aus dem Ruder laufen sollen.

■ Digitalisierung der Wirtschaft. Die Digitalisierung der Wirtschaft, ins-besondere der Industrie, wie sie unter der Bezeichnung Industrie 4.0 diskutiert wird, eröffnet ganz neue Möglichkeiten des Wirtschaftens. Allein der Vergleich mit der Entwicklung der eher dienstleistungsba-sierten und auf den Endkunden bezogenen Internetwirtschaft der letz-ten 20 Jahre zeigt, dass kaum ein Bereich nicht neue Optionen durch die Digitalisierung haben wird. Diese neuen Technologien, vor allem aber auch Geschäftsmodelle zu entwickeln und zum Erfolg zu führen, ist die große und wesentliche Aufgabe, vor der die Industrieunterneh-men in den nächsten Jahren stehen werden. Aber auch die öffentliche Hand muss ihren Beitrag zu einer erfolgrei-chen Digitalisierung der Wirtschaft leisten. Dies beginnt mit der Sicher-stellung der Infrastruktur. Ein schneller Internetanschluss ist für Unter-nehmen inzwischen so wichtig wie früher Telefon und Post. Da es immer Engpässe geben wird, ist hier ein wirtschaftliches Engpassmanage-ment vonnöten. Es muss möglich sein, einen schnellen Datendurch-fluss zu sichern und Prioritäten zu definieren. Ein falsches Verständ-nis von Netzneutralität darf kein Digitalisierungshindernis werden. Mit digitaler Bildung und einer angemessenen Weiterentwicklung des Rechtsrahmens – beispielsweise zum Eigentum an Daten – müssen Regierung und Gesetzgebung zum Erfolg der deutschen Industrie im immer digitaleren Umfeld beitragen.

Deutschland hat als Wirtschaftsstandort eine lange Tradition und basiert auf ausgeprägten Stärken. Aber andere Länder holen auf. Die Digitalisie-rung der Wirtschaft bietet den etablierten Industrieländern große Chancen, nachholenden Volkswirtschaften aber auch die Möglichkeit zum schnellen Aufholen.

Um die Weichen für den zukünftigen Wohlstand richtig zu stellen gilt es, die neuen Entwicklungen mit einem hohen Maß an Offenheit und Innova-tion zu nutzen, aber auch die Schwächen des Standorts zu reduzieren. Die positive wirtschaftliche Entwicklung, die im Augenblick gespürt wird, ist kein Grund für eine Reformpause in Deutschland.

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WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN! SPECIAL: AGENDA-SETTING ÜBER STREITGESPRÄCHE

STREITGESPRÄCH „DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE FREMDEN“ IM DIALOGFORUM VON ERNST & YOUNG UND VHU DEBATTIERTEN UNTERNEHMER UND POLITIKER

In kaum einer anderen Region gibt es so viel Wohlstand, Sicherheit und Demokratie, werden Menschen- und Freiheitsrechte so sehr geachtet und gewahrt wie in Europa. Doch kaum ein Europäer liebt Europa. Die hart erkämpften demokratischen Errungenschaften der Nachkriegsjahre hal-ten die Europäer für selbstverständlich. Die emotionale Distanz zu Europa wächst und nationale Interessen rücken zunehmend in den Vordergrund. Die Fans Europas leben außerhalb Europas. Abertausende von Menschen riskieren ihr Leben, um in den Genuss der europäischen Alltagsrealität zu kommen. Mit fremden Kulturen im Gepäck strömen sie täglich in den europäischen Raum ein.

„Das Fremde ist oft mit Angst vor Konflikten und fremden kulturellen Ein-flüssen verbunden. Aber das Originäre der deutschen Kultur ist auch in erheblichem Maße durch die Integration des Fremden entstanden“, sagte

Wolf Matthias Mang, Präsident der Vereinigung der hessischen Unterneh-merverbände (VhU) auf dem sechsten gemeinsamen Dialogforum mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. „Die deutsche Kultur hat viele ihrer religiösen, politischen und rechtlichen Ursprünge in der Fremde. Die vor-herrschende Religion wurde z. B. von einem Wanderprediger aus Galiläa be-gründet. Das politische System entstand auf der Athener Akropolis. Und die Grundlagen des deutschen Rechtssystems haben ihre Wurzeln in Rom und Konstantinopel. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie sich unsere Kultur unter neuen und fremden Einflüssen weiterentwickeln wird“, so Mang.

In vier Streitgesprächen debattierten im Juni 2015 jeweils zwei prominente Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft über Stabilität, Einwanderung, Freihandel und Infrastruktur in den Räumen der Firma Ernst & Young in Eschborn.

Ulrich Schumacher Vorstand Personal und Arbeitsdirektor der Adam Opel AG, Rüsselsheim.

Dr. Bettina Volkens Mitglied des Vorstands und Arbeits-direktorin Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt am Main.

Norbert Steiner Vorsitzender des Vorstands

der K+S AG, Kassel.

Dr. Hans-Hartwig Loewenstein Geschäftsführender Gesellschafter der

Jean Bratengeier GmbH & Co. KG, Dreieich.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Einwanderung: Zugänge klar definieren

Der deutsche Arbeitsmarkt sei schon allein aus ökonomischen Grün-den auf einwandernde Ausländer angewiesen. Daher müssten Fach-kräfte gezielt angeworben werden. Auf der anderen Seite müssten wir aber auch den Menschen, die aus katastrophalen und unmenschlichen Lebens umständen fliehen, Asyl und eine Perspektive bieten. Die Zugänge müssten klar definiert sein, so Fraktionsvorsitzender und Landesvorsit-zender der SPD in Hessen, Thorsten Schäfer-Gümbel. Er zitierte Georg-August Zinn, den früheren hessischen Ministerpräsidenten: „Hesse ist, wer Hesse sein will.“

Zuwanderung bedeute aus unternehmerischer Sicht Vielfalt, Reichtum, Chancen und Innovation, ergänzte Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht sowie Arbeitsdirektorin, Deutsche Lufthansa AG. „Damit jedoch Migranten mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen eine ernsthafte Chance erhalten, müsse die Politik die individuelle För-derung und Integration über das Bildungssystem organisieren. Die Inte-gration sollte in verschiedenen Stufen – angefangen von frühkindlicher Bildung bis hin zu Integration im Unternehmen – erfolgen. Welche He-rausforderungen dabei entstünden zeige ein Beispiel aus der Praxis bei Lufthansa: „Unsere Konzernsprache ist Englisch, aber die Sprache der Mitbestimmung ist Deutsch“.

Stabilität: „Kranker Mann“ Europas geheilt

Wirtschaftlicher Wohlstand, die Sicherheit vor militärischen Konflikten und demokratisch legitimierte Regierungen verschaffen Europa Fans. Fans sind aber nicht immer treu. Werden ihre Erwartungen nicht erfüllt, orientieren sie sich in eine andere Richtung. Dadurch gehen qualifizierte Fachkräfte verloren. Instabilität und Uneinigkeiten innerhalb Europas ver-stärken diesen Trend. Stabilität und Finanzen sind wiederum eng mitein-ander verbunden. „Viele Dinge, die sich im Finanzbereich auswirken, sind für die einen Lust und für andere Last“, differenzierte Norbert Steiner, Vorsitzender des Vorstands K+S Aktiengesellschaft. So sei bei der Entwick-lung des Wechselkurses Dollar/Euro inzwischen wieder eine deutliche Ver-schiebung zu Lasten des Euros zu beobachten. Freilich gebe es – „Grexit“ und „Brexit“ lassen grüßen – Verwerfungen und Entwicklungen im euro-päischen und globalen Raum: „Bei diesen schwierigen Fragen muss man aufpassen, dass durch immer weiteres Nachgeben die übrigen Mitglieder nicht das Vertrauen in die Institutionen verlieren.“

Der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (CDU) sieht in den nationalen Bestrebungen auch eine Chance für die Weiterentwicklung Eu-ropas. „In der Geschichte der europäischen Entwicklung sind die größten Integrationsschritte jeweils auf Krisen gefolgt. Möglicherweise brauchen wir für den nächsten Schritt Europas wieder eine solche Situation. Einer-

Tarek Al-Wazir Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, MdL.

Florian Rentsch Vorsitzender der FDP-Fraktion im hessischen Landtag, MdL.

Dr. Thomas Schäfer Hessischer Minister der Finanzen, MdL.

Thorsten Schäfer-Gümbel Fraktions- und Landesvorsitzender

der hessischen SPD, MdL.

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WAS WIR WOLLEN: MEHR INVESTITIONEN! SPECIAL: AGENDA-SETTING ÜBER STREITGESPRÄCHE

seits die Griechen, die sich nicht entscheiden können, ob sie sich an die Regeln halten oder aus der Gemeinschaft austreten. Gleichzeitig haben die Briten bei der Schottland-Abstimmung auch sehr spät begonnen, für ein Verbleiben zu werben. Sodass vielleicht das Referendum über den Austritt aus Europa die Briten durch die Einsicht in dessen dramatische Folgen zunehmend auch wieder dazu bringt, für Europa zu werben und eventu-ell den neuen Impuls liefert, den wir alle brauchen.“ Deutschland befinde sich momentan in einer eher komfortablen Situation. Nichtsdestoweniger dürfe der Fokus nicht auf den Augenblick gelegt werden. Anfang des Jahr-hunderts galt Deutschland als „der kranke Mann Europas“. Es habe aber durch kluge politische Entscheidungen und enge Sozialpartnerschaft zwi-schen Arbeitgebern und Gewerkschaften geschafft, wieder an die Spitze zu gelangen. Die Entwicklung sei ein Beispiel dafür, dass es auch innerhalb einer europäischen Währungsunion mit einer weitgehend harmonisieren-den ökonomischen Landschaft durch autonome Strukturentscheidungen eines Landes möglich sei, sich von einer hinteren Position wieder nach vorne zu arbeiten.

Freihandelsabkommen: Kulturelle Verwandtschaft nutzen

Trotz der momentanen komfortablen Situation müsse Deutschland wei-terhin am Ball bleiben. Es sei nicht so, dass alle auf Europa warten. Die Achse der Welt verschiebe sich zunehmend in Richtung Asien und die Priorität in den USA seien nicht in erster Linie die Europäer. Der Nutzen eines Freihandelsabkommens für Deutschland als exportstarke Nation sollte daher nicht unterschätzt werden. Die kulturelle Verwandt-schaft zu den USA müsse für die Zukunft aktiv genutzt werden, wenn

Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten wolle, mahnte Florian Rentsch, der ehemalige Wirtschaftsminister und heutige Fraktionsvor-sitzende der FDP.

Die bisher geschlossenen Freihandelsabkommen in Europa und anderen Ländern, wie beispielsweise das mit Südkorea, haben sich für interna-tionale Unternehmen wie beispielsweise die Opel-Muttergesellschaft General Motors als sehr positiv erwiesen. Asien sei für GM ein wichtiger Markt, sagte Ulrich Schumacher, Vorstand Personal und Arbeitsdirektor der Adam Opel AG. Die Muttergesellschaft setze jährlich rund zehn Millio-nen Fahrzeuge global ab; davon etwa 10 Prozent in Europa und knapp die Hälfte in Amerika. Die restlichen Autos würden nach Asien geliefert. Um auch langfristig eine gute Position im internationalen Wettbewerb zu ha-ben, sei es für Europa wichtig, die großen Potenziale auch auszuschöpfen, so Schumacher. In einem Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) steckten zahlreiche Chancen – sowohl für die einzelnen Unternehmen als auch für die gesamte Wirtschaft.

Wie wichtig das geplante TTIP-Abkommen sein könne, illustriert das ganz speziell gestaltete TTIP-Modell Opel ADAM, das Schumacher mitgebracht hatte. Mit dem ADAM-Unikat verdeutlicht Opel, welch hohe Hürden ein Au-tomobilhersteller überwinden muss, wollte er ein europäisches Auto in die USA exportieren. Um die unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen, wäre ein enormes Investment für technische Änderungen nötig – womit Projekte dieser Art sich in der Regel nicht mehr rechnen. „Um ein Auto in die USA einführen und verkaufen zu können, müssten wir am Fahrzeug wichtige Strukturteile wie das Dach verändern. Auch die Sicherheitssysteme müss-ten aufgrund anderer Crashtests angepasst werden“, sagte Schumacher. All diese Modifikationen sind auf der Karosserie des TTIP-ADAM optisch markiert, um den technologischen Aufwand zu verdeutlichen. „Wir reden hier von immensen Summen – daher wäre eine Vereinfachung durch TTIP sehr hilfreich.“ Insgesamt sei die TTIP-Diskussion stark kulturell geprägt, sagte Schumacher. Während Amerikaner dazu neigten, eher die Chancen zu sehen, fokussierten Deutsche sich eher auf die Risiken. Nötig sei hier ein tieferes wechselseitiges Verständnis.

Infrastruktur: Mehr investieren

Eine intakte und gut ausgebaute Infrastruktur ist das A und O einer wett-bewerbsstarken Wirtschaft. Der Verkehr muss einwandfrei fließen. Doch im Landesstraßenbau hat sich – wie auf den Bundesstraßen und Kommu-nalstraßen – über Jahre und Jahrzehnte ein Sanierungsstau aufgebaut. Allein in Hessen sind knapp ein Fünftel der Landesstraßen in schlechtem Zustand. In den nächsten sieben Jahren will der hessische Wirtschaftsmi-nister Tarek Al-Wazir die Straßenbaumittel des Landes primär in diesem Bereich konzentrieren: Rund 400 Millionen Euro sollen in die Sanierung und Erhaltung von rund 500 Straßenprojekten investiert werden. Die Politik habe das Problem erkannt und werde es angehen. Neben Sanierung und Erhalt der Straßen müssen in den nächsten acht Jahren alle Autobahn-Brücken in Hessen umgebaut werden, ergänzte er.

Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Minister der Finanzen, MdL: „Autonome Strukturentscheidungen eines Landes machen es möglich, sich von einer hinteren Position wieder nach vorne zu arbeiten.“

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Die vom Land Hessen jetzt geplanten jährlichen Erhaltungsinvestitio-nen der hessischen Landesstraßen in Höhe von 55 Millionen Euro seien aber nur rund ein Drittel dessen, was gebraucht werde, um den Verfall der Landesstraßen zu verhindern entgegnete VhU-Präsidiumsmitglied Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Geschäftsführender Gesellschafter der Jean Bratengeier GmbH & Co KG. Hessen schneide zwar nicht schlech-ter ab als seine Nachbarländer. Aber im europäischen Vergleich sei die deutsche Verkehrs- und Straßenstruktur von Rang vier auf den zehnten Platz gefallen. Es sei viele Jahre zu wenig investiert worden – sowohl im

Hinblick auf die Verkehrsmengen als auch relativ zur Einwohnerzahl oder zum Brutto inlands pro dukt. Europa aber habe den Stand gehalten oder so-gar zugelegt. Die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur zeige an vielen Stellen, dass Deutschland – und auch Hessen – den Anschluss zu verlieren drohe und wieder aufholen müsse. Nichtsdestotrotz sei der mittelfristige Ausblick sehr erfreulich. Sieben Jahre Planungssicherheit seien besonders wichtig für die ausführende Wirtschaft und damit ein Schritt in die richtige Richtung, so Dr. Hans-Hartwig Loewenstein.

Dialog Politik und Wirtschaft

Datum Thema

26.06.2007 „Hessen in der Altersfalle – geht dem Standort der Nachwuchs aus?“

29.09.2008 „Moral und Marktwirtschaft: Versagt die Elite?“

18.02.2010 „Wie viel Staat verträgt die Wirtschaft?“

09.03.2011 „Wer rettet wen? Macht, Moral und Märkte.“

05.03.2013 „Wut oder Mut? Die Macht der lauten Minder-heiten.“

09.06.2015 „Deutschland, Europa und die Fremden.“Dr. Bettina Volkens, Arbeitsdirektorin Deutsche Lufthansa AG: „Unsere Konzernsprache ist Englisch, aber die Sprache der Mitbestimmung ist Deutsch.“

VhU-Präsident Wolf Matthias Mang: „Die Frage ist also nicht ob, sondern wie sich unsere Kultur unter neuen und fremden Einflüssen weiterentwickeln wird.“

WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Mehr

investieren!

Weniger

umverteilen!

Die meisten sind „Best Ager“Erwerbstätige nach Altersgruppen und Geschlecht in Hessen 2014, in Prozent

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

WeiblichMännlich

15-24

9,6 9,9

20 19,622,1 22,9

27,9 28,3

17,2 17,2

3,2 2,0

25-34 35-44 45-54 55-64 65 oder älter

Mehr erwirtschaftetBruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen in Hessen, in Euro

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

70.000

80.000

75.000

65.000

BIP: nominal; Quelle: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“

Hessen hinkt hinterherWirtschaftswachstum im Jahr 2014 in Prozent

Wirtschaftswachstum: preisbereinigtes BIP; Quellen: Statistische Landesämter

2,4

1,8

1,6

1,4

1,3

Baden-Württemberg

Bayern

Deutschland

Hessen

Nordrhein-Westfalen

Quelle: Stat. Landesamt Hessen

1995

28,6

Erfolgsgarant ExportEntwicklung der Exportquote der Industrie in Hessenin Prozent

2005

43,2

2014

50,8

Der Schuldenberg wächst weiterSchuldenstand des Landes Hessen,jeweils 31.12., in Tsd. Euro

Quelle: Jährliche Schulden der Länder, Statistisches Bundesamt

2002 2008 2014

25.679.07431.177.534

41.437.375

Die Industrie investiert MilliardenBruttoanlageinvestitionen im Verarbeitenden Gewerbe Hessens

11% Gebäude und bebaute Grundstücke

1% Sonstige

88% Maschinen/Maschinelle Anlagen

Stand 2013; Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2015

Insgesamt3,45 Mrd. Euro

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

ARBEIT: FORDERN UND FÖRDERN! DIE LÜCKE DES FACHKRÄFTEBEDARFS SCHLIESSEN UND WACHSTUM SICHERN

„Fordern und Fördern“ ist nicht nur das richtige Prinzip, Arbeitslosen wie-der in Arbeit und damit zu einem selbst bestimmten Leben zu verhelfen. Es ist auch das Prinzip der Arbeitsmarktpolitik der VhU. Wir fordern die Akteure des Arbeitsmarkts – von den Arbeitslosen über die Jobcenter bis hin zu den Landes- und Kommunalpolitikern. Wir fördern oder unterstüt-zen Förderung aber auch bei neuen Wegen am Arbeitsmarkt: z. B. mit dem Projekt Aufstiegscoach, beim Projekt „Jobs inklusiv“ oder bei der „Charta Pflege und Beruf“ fast immer in enger Zusammenarbeit mit unserer Gruppe Bildungswerke der Hessischen Wirtschaft.

Arbeit: Weitere Belastungen verhindern

Der heimische Arbeitsmarkt setzt bisher unbeeindruckt von immer neuen Beschäftigungshürden, die die Politik aufrichtet, seine Erfolgsgeschichte fort. Mit über 3,3 Millionen Menschen gab es noch nie mehr Erwerbs tätige in Hessen. Auch die Zahl der sozialversicherten Arbeitnehmer hat mit 2,4 Millionen ein Allzeithoch erreicht. Von dieser guten Entwicklung pro-fitieren viele Gruppen am Arbeitsmarkt: Die Beschäftigungsquote Älterer ist weiter gestiegen, ebenso wie die Erwerbsquote von Frauen. Jedoch gibt es nach einem rasanten Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit hier seit etwa drei Jahren keine größeren Erfolge mehr zu vermelden. Aktuelle Herausfor-derung ist es, weitere Belastungen abzuwehren, das heißt, keine weitere Einschränkung der Flexibilität von Arbeit, keine weitere Ausweitung von Sozialleistungen mit der Folge von perspektivischen Beitragssatzerhöhun-gen und keine neuen Frühverrentungsanreize.

Flexible Beschäftigung sichern

Notwendige Erfolgsvoraussetzungen für das aktuelle Jobwunder sind die flexiblen Beschäftigungsinstrumente Teilzeit, Befristung, Zeitarbeit und Minijobs. Diese haben zu echter zusätzlicher Beschäftigung geführt und verdrängen – anders als oft behauptet – nicht das so genannte Normal-arbeits verhältnis. Zwei Drittel aller Zeitarbeitnehmer waren zuvor nicht in Arbeit oder arbeitslos, viele davon auch langzeitarbeitslos. Angesichts eines sich verfestigenden Kerns der Langzeitarbeitslosen ist es exis ten-ziell, dieses Tor in Beschäftigung offen zu halten.

Mindestlohn unter Beobachtung stellen

Die Risiken und Nebenwirkungen des staatlich diktierten Mindestlohns i.H.v. 8,50 Euro pro Stunde, der seit Anfang 2015 gilt, lassen sich noch längst nicht abschätzen. Jubelmeldungen, dass der Mindestlohn keine Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen habe, sind verfrüht. Ob die einbre-chende Zahl bei den Minijobs im Gegenzug zu mehr sozialversicherten Arbeitsplätzen geführt hat, kann noch niemand sagen. Umso wichtiger ist es, die Wirkungen des Mindestlohns genau zu beobachten, und zwar insbesondere für Langzeitarbeitslose. Die nur für sechs Monate geltende Ausnahme vom Mindestlohn dürfte deutlich zu kurz sein und muss auf mindestens zwölf Monate erhöht werden.

Rente mit 63 stoppen

Ein beschäftigungspolitischer Nackenschlag mit Langzeitwirkung war die im Sommer 2014 gegen jede Vernunft eingeführte Rente mit 63. Grund-los werden wenige Jahrgänge besonders gut verdienender Industriearbei-ter privilegiert und Fachkräfte aus den Betrieben gelockt. Wir haben das Rentenpaket als „größtes Sozialausgabenprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik seit Adenauers dynamischer Rente“ in einem offenen Brief an die Mitglieder des Deutschen Bundestags aus Hessen benannt und als eine gewaltige Zukunftslast für unsere in wenigen Jahren schrumpfende Bevölkerung. Bis Mitte 2015 sind bundesweit rund 300.000 Arbeitnehmer dieser Einladung zur Frührente gefolgt. Erstmals seit vielen Jahren ist die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten ab 63 Jahren wieder rückläufig. Wir fordern einen Stopp dieses unverantwortlichen Belastungsprogramms für zukünftige Generationen.

V.l.: Dr. Matthias Schulze-Böing, Volker Fasbender, Dr. Frank Martin und Sozialminister Stefan Grüttner auf der Pressekonferenz „Aufstiegscoach“: „Gezieltes Coaching vermittelt nachhaltiger und kann zu Aufstiegen verhelfen.“

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Wuchernde Bürokratie zurückstutzen

Politik und Gesetzgeber fallen immer neue Bürokratiepflichten ein, die sie den Unternehmen aufbürden. Über Sinn und Unsinn jeder einzelnen Re-gel mag man streiten, in Summe haben diese Aufzeichnungs-, Haftungs-, Dokumentations-, Melde-, Berechnungs- und Auszahlungsvorschriften, um nur einige zu nennen, ein Maß erreicht, das jede unternehmerische Freiheit zu ersticken droht. Deshalb ist es ein wichtiger Erfolg und Anlass zur Hoffnung, dass der Bundesgesetzgeber jetzt beschlossen hat, dass für jede neue Bürokratiebelastung für die Unternehmen an anderer Stelle einer Entlastung im selben Maß erfolgen muss. Als Erfolg ist auch zu werten, dass auf heftige Intervention von BDA und VhU die Arbeitsstättenverord-nung zunächst auf Eis gelegt wurde. Der Entwurf sah vor, dass jeder Sani-tärraum und jede Teeküche eine Sichtverbindung nach außen haben solle.

Schwerbehinderte sind Leistungsträger

„Auf dem richtigen Arbeitsplatz eingesetzt sind Schwerbehinderte genauso leistungsfähig wie Nichtbehinderte – und häufig besonders moti-viert“, sagte Roland Walter, Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Fachbeirats Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.

Rund 110.000 schwerbehinderte Menschen arbeiten in Hessen, die meis-ten davon in der privaten Wirtschaft. Kein anderes Bundesland hat eine höhere Beschäftigungsquote bei den privaten Arbeitgebern. Um noch mehr schwerbehinderte Menschen in Arbeit zu bringen, ist zweierlei zu tun: Einer seits bei den Unternehmen für die Chancen und Potenziale der Schwerbehindertenbeschäftigung und ihren Unterstützungsmöglichkei-ten zu werben, wie z. B. auf der Veranstaltung „Jobs inklusiv“ im Februar 2014. Andererseits die Überbürokratisierung dieses Bereichs zurückzufah-ren, zum Beispiel der doppelte Klageweg vor zwei Gerichten im Falle der Kündigung. Darüber hinaus setzen wir uns für bessere Beratungs- und Unterstützungsstrukturen ein, damit die Hilfen im Betrieb ankommen und dieser einen Ansprechpartner hat. Eine Anhebung der Ausgleichsabgabe, wie von einigen gefordert, lehnen wir hingegen vehement ab. Angesichts von 20.000 unbesetzten Pflichtarbeitsplätzen in Hessen und nur 14.000 arbeitslosen Schwerbehinderten fordern wir hingegen vielmehr die Sen-kung der Ausgleichsabgabe und eine andere Finanzierung dieser gesamt-gesellschaftlichen Aufgabe.

Aufstiegscoach gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Dem immer schwerer zu deckenden Fachkräftebedarf auf der einen Seite darf nicht ein großes, ungenutztes Potenzial eines verfestigten Kerns von Langzeitarbeitslosen dauerhaft gegenüberstehen. Dieser sogenannten Spaltung des Arbeitsmarkts entgegenzuwirken ist eine der ganz wichtigen Aufgaben der Arbeitsmarktpolitik. Deshalb ist es von entscheidender Be-

deutung, an die Erfolge des Rückgangs der Langzeitarbeitslosigkeit der ver-gangenen Jahre anzuknüpfen und wieder neuen Schwung in die Vermittlung zu bringen. Der Förderansatz des VhU-Projekts Aufstiegscoach hat sich hier als erfolgreich erwiesen. Mit Unterstützung des hessischen Sozialministe-riums wird dieses Projekt von den Jobcentern in der Stadt Offenbach sowie in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder durchgeführt. Kernpunkte sind eine passgenaue Qualifizierung für einen konkreten Ar-beitsplatz und die nachgehende Betreuung von vermittelten Arbeitnehmern und Unternehmen durch den Aufstiegscoach. Mit dieser neuartigen und zusätzlichen Unterstützung bleiben mehr Beschäftigte in Arbeit.

Die Idee einer nachgehenden Betreuung ist von der Politik aufgenommen worden. So unterstützt das Land Hessen eine Bundesratsinitiative, mit der die nachgehende Betreuung als neues Förderinstrument verankert werden soll. Auch im neuen ESF-Langzeitarbeitslosigkeitsprogramm des Bundesarbeitsministeriums findet sich die Fördermöglichkeit einer nach-gehenden Betreuung.

Erfolgreicher Wiedereinstieg

Anahita Panahian, Aufsteigerin und alleinerziehende Mutter, mit Coach.

„Nach knapp einem Monat war ich in einen Minijob bei einer Zahnarztpraxis vermittelt. Zwei erfolgreiche Qualifizierungen und insgesamt ein halbes Jahr später habe ich trotz meines beruf-lichen Handicaps als alleinerziehende Mutter eine Festanstellung in Teilzeit gefunden und bin wieder in meinem gelernten Beruf angekommen“, berichtete die Aufsteigerin Anahita Panahian. Sie habe eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten absolviert und mehrere Jahre gearbeitet. Nach Schwangerschaft und Elternzeit habe sie ihren Wiedereinstieg in den Beruf in Angriff genommen, jedoch zunächst ohne Erfolg. In Gesprächen mit dem Arbeitgeber habe der Aufstiegscoach die Möglichkeiten zur Aus-weitung der zunächst geringfügigen Beschäftigung erkundet und weitere Qualifizierungen in die Wege geleitet. Nach erfolgreichem Abschluss habe sie zum August 2014 eine sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigung in Teilzeit aufnehmen können.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

ARBEITSRECHT: UNTERNEHMER NICHT AUS DEUTSCHLAND HERAUSREGULIEREN!

Über 2.200 Gesetze und 47.000 Verordnungen regeln den deutschen Ar-beitsmarkt. Jetzt schon sind hohe Regulierungen das drittgrößte Inves-titionshemmnis bei Unternehmern. Und die Regu lie rungs dynamik ist ungebrochen. Genügend Arbeit also, unternehmerische Freiräume zu ver-teidigen oder zurückzuerobern, für die VhU als Interessenvertretung der Arbeitgeber in Hessen, mit der Unterstützung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) im Bund und mit Businesseurope in Europa.

Die Arbeitsrechtler der VhU helfen unseren Mitgliedsverbänden und ihren Mitgliedsunternehmen auf dem Laufenden zu bleiben und den Überblick zu behalten, um ihrerseits ihre Mitgliedsunternehmen bestmöglich zu beraten. Mit vielen Informations- und Vortragsveranstaltungen und aus-führlichen Schulungsunterlagen bieten wir unseren Mitgliedern Hilfe zur Selbsthilfe, unterstützen aber auch in der Einzelfallberatung und Prozess-vertretung vor den Arbeitsgerichten. Mit der kontinuierlichen Benennung von 2.000 ehrenamtlichen Richtern sorgen wir überdies dafür, dass die Stimme der Praxis in den Gerichtsprozessen gehört wird.

Bei Umsetzung des Mindestlohngesetzes beraten

Nachdem das Mindestlohngesetz politisch nicht mehr abzuwenden war, haben wir in vielen Vorträgen im Haus der Wirtschaft Hessen und bei an-fragenden Mitgliedsverbänden die rechtlichen Inhalte des Mindestlohnge-setzes vorgestellt und über die praktischen Auswirkungen in den Unter-nehmen informiert. Schon im Vorfeld, aber auch während der Umsetzung, haben wir in den Medien, mit eigenen Experten-Veranstaltungen und über die BDA vor den administrativen Belastungen dieses „Bürokratiemons-ters“ eindringlich gewarnt und politisch Nachbesserungen der handwerk-lichen Fehler und Unzulänglichkeiten gefordert, um z. B.

■ Mindestlohnverpflichtungen auch pragmatisch mit Sachleistungen und Sonderzahlungen erfüllen zu können.

■ Aufzeichnungspflichten der Unternehmen bei den sog. Minijobbern und bei den unter das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz fallenden Arbeit-nehmern auf ein machbares Maß zu begrenzen.

■ Generalunternehmerhaftung zu begrenzen, allenfalls vorsätzliches oder grob fahrlässiges Fehlverhalten zu sanktionieren und vor allem auf den unmittelbaren Vertragspartner zu begrenzen und nicht auf die gesamte Lieferkette auszudehnen.

■ Praktika weiterhin auch über drei Monate hinaus ohne Mindestlohn-Pflicht zuzulassen, um zu vermeiden, dass die Unternehmen die Ange-bote für Praktika drastisch einschränken müssen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat aufgrund der starken Kritik zwischenzeitlich den Entwurf einer Ersetzungsverordnung zur Min-destlohndokumentationspflichten-Verordnung vorgelegt, die am 1. August 2015 in Kraft getreten ist. Enge Familienangehörige des Arbeitgebers wurden darin aus der Aufzeichnungspflicht ausgenommen. Auch die Ver-knüpfung zum Arbeitszeitgesetz ist entfallen. Zudem wurde die in der vor-herigen Verordnung ausschließlich genannte Entgeltgrenze von 2.958 Euro im Monat auf 2.000 Euro im Monat in den Fällen gesenkt, in denen in den vergangenen zwölf abgerechneten Entgeltmonaten der Mindestlohn nachweislich gezahlt wurde. Die darin enthaltenen Einschränkungen der Dokumentationspflichten sind ein Beginn der Entbürokratisierung des Themas, bleiben aber hinter dem gebotenen Änderungsbedarf deutlich zurück. Anregungen wie die Festlegung einer Stundenlohngrenze mit Blick auf Teilzeitarbeitnehmer statt einer Monatslohngrenze werden weiterhin ausdrücklich bei jeder Gelegenheit formuliert.

Zur Generalunternehmerhaftung hat das Bundesarbeitsministerium bis jetzt lediglich „Interpretationshilfen“ angekündigt. Diese ersetzen aber keine gesetzgeberische Handlung und schaffen daher keine Rechts sicher-

Dr. Daniela Görge, VhU-Arbeitsrecht-Expertin: „Auch mit Nachbesserung ist Mindestlohn-Gesetz ein Bürokratiemonster.“

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

heit. Die Forderung, die Reichweite der Generalunternehmerhaftung rechts-sicher klarzustellen, wird die VhU wie bisher auch in der Zukunft stellen. Schließlich ist bei der Frage der Anrechnung von Sonderzahlungen die Ar-beitsgerichtsbarkeit bereits in Gang gekommen. Über die aktuellen Urteile werden die Arbeitsrechtler fortlaufend im VhU-Verbandsrundbrief berichten.

Industrie 4.0 braucht neues Arbeitszeitgesetz

Industrie 4.0 und ein Arbeitszeitrecht, das die Arbeitsorganisation des 19. Jahrhunderts vor Augen hat, passen nicht zueinander. Die VhU fordert vom Gesetzgeber daher die längst überfällige Novellierung des Arbeits-zeitrechts. Die viel zu starren Höchstgrenzen der möglichen Tages- und Wochenarbeit, das Verbot, an Sonn- und Feiertagen arbeiten zu dürfen, passen nicht mehr in unsere moderne Arbeitswelt, denn die Arbeit ent-koppelt sich immer mehr von festen Arbeitsplätzen und vor allem von fest vorgegebenen Arbeitszeiten.

Ein modernes Arbeitszeitrecht bringt Vorteile gleichermaßen für Unterneh-men und die beschäftigten Mitarbeiter. Denn moderne Arbeitszeitsysteme sichern den Unternehmen die für den Wettbewerb notwendige Flexibilität und bringen den Arbeitnehmern ein hohes Maß an Zeitsouveränität zur Gestaltung des eigenen Tagesablaufs. Daher forderte die VhU, dass die Ar-beitszeithöchstgrenzen auf zehn Stunden täglich verlängert und die Ruhe-zeit zwischen den einzelnen Arbeitseinsätzen auf neun Stunden verringert wird. Um industrielle Fertigung in Deutschland halten zu können, ist es ferner notwendig, erleichtert an Sonn- und Feiertagen arbeiten zu können. Die im Sommer 2015 durch den BDA-Präsidenten Ingo Kramer begonnene Arbeitszeit-Diskussion brachte Bewegung in eine Jahrzehnte festgefahrene Vorstellung „normaler“ Arbeitszeit. Wir bleiben hier am Ball.

Pflegezeit: Vorrang für individuelle Absprachen

Ebenfalls sehr kritisch hat die VhU die Regelung der neuen Pflegezeit und Familienpflegezeit begleitet. Zwar teilen wir das grundsätzliche Ziel einer besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, kritisieren aber

scharf die handwerkliche Umsetzung des Gesetzes. Die Regelung der Pflege durch zwei nebeneinander existierende, inhaltlich aber „verzahnte“ Gesetze ist für die betriebliche Praxis nicht handhabbar, sondern lässt die Rechts-suchenden allein. Dies gilt sowohl für Unternehmen als auch pflegewillige Mitarbeiter. Wir fordern daher eine echte Deregulierung zugunsten individu-eller Absprachen zwischen dem betroffenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, um die notwendige Hilfe im Einzelfall gewährleisten zu können.

Kostensenkung durch Beratung im Arbeitsschutzrecht

Arbeitsschutzrecht als Steckenpferd von Gewerkschaften und Betriebs-räten verlangt stets hohe Aufmerksamkeit der Arbeitgeberverbände, um ein böses finanzielles Erwachen am Ende zu vermeiden. Die Novelle der Ar-beitsstättenverordnung konnte zumindest im Hinblick auf ihre absurdes-ten Forderungen (Stichwort: Tageslicht auf der Toilette) gestoppt werden. Allerdings erst in letzter Minute.

Auch die arbeitsschutzrechtliche Pflicht, psychische Belastungen bei der Arbeit in die Gefährdungsbeurteilung aufzunehmen, stellt Unternehmen vor Rätsel, ist aufgrund des hohen Beratungsbedarfs mit immensen Kos-ten verbunden und unterliegt der vollen Mitbestimmung des Betriebsrats. Das Thema landet zu oft in der Einigungsstelle. Die VhU sieht allerdings keine Lösung im Erlass einer sogenannten Anti-Stress-Verordnung. Alle vorliegenden Entwürfe sind von einer Vielzahl schwammiger Begrifflich-keiten geprägt und würden im Ergebnis zu noch mehr Unsicherheit und Kosten führen. Die VhU fordert daher, das Thema psychische Belastungen zu versachlichen und verbindliche Vorgaben für Verfahren zu finden, die es ermöglichen, die Belastungsfaktoren der Tätigkeit objektiv, wert neu-tral und kostengünstig zu ermitteln. Zudem müssen betriebsübergreifende Lösungen möglich sein. Die VhU berät hierzu die Mitgliedsverbände auch unter Hinzuziehung arbeitswissenschaftlicher Expertise und kann Auskunft über kostengünstige und effiziente externe Beratungsangebote geben.

Prof. Dr. Franz Rose, VhU-Arbeitsrecht-Experte: „Industrie 4.0 braucht neue Arbeitszeiten.“

Freiwillig geht besser

Pflege und Beruf miteinander zu verbinden, wird für immer mehr Menschen eine Aufgabe. Die VhU unterstützt mit ihrem Bildungswerk die Charta der Pflege, die im Juli 2015 von 35 weiteren Unternehmen unterzeichnet wurde. Bildungswerk-Beauftragte Dr. Cornelia Seitz, der hessische Sozialminister Stefan Grüttner, AOK-Vorstand Detlef Lamm, VhU-Geschäftsführer Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Dr. Stefan Hoehl und Stefan Becker, Geschäftsführer berufundfamilie gGmbH, freuten sich über inzwischen 86 Charta-Unter-nehmen und die Dynamik, die diese Initiative im dritten Jahr entwickelte.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Industrie 4.0 steht als Stichwort für eine konsequente Digitalisierung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen. Experten sprechen bereits von der vierten industriellen Revolution, obwohl es eher eine Evolution ist. Wenn sich Arbeitsprozesse grundlegend verändern, hat dies einen erheb-lichen Einfluss auf den Qualifikationsbedarf der Wirtschaft, aber auch auf die Qualifizierungswege. Die VhU hat die Herausforderungen, vor denen das Bildungssystem und insbesondere das System der beruflichen Bildung stehen, immer wieder thematisiert und die entscheidenden Stellschrauben benannt.

Schulterschluss mit DGB und Regionaldirektion

In einer Pressekonferenz am 9. Juli 2014 hat die VhU die Stärkung der dualen Berufsausbildung in den Mittelpunkt gestellt und kritisiert, dass der über Jahrzehnte wachsende Trend zur Akademisierung nicht dem Be-darf auf dem Arbeitsmarkt entspricht. Zwar steigt der Bedarf nach höher-wertigen Qualifikationen. Aber nach wie vor sind Praxisorientierung und Umsetzungskompetenz im Berufsleben auf allen Ebenen die entscheiden-den Fähigkeiten. Deshalb brauchen wir mehr duale Berufsausbildung, die aber auch mit theoretischen Kenntnissen auf akademischem Niveau verbunden werden sollte. Die entscheidende Stellschraube ist die Öffnung der Hochschulen für Facharbeiter und damit die Aufhebung der Trennung von akademischer und beruflicher Bildung im Bildungssystem. Höherqua-lifizierung muss jederzeit und für jeden möglich sein, wenn das Potenzial dafür gegeben ist. Das Bildungssystem darf keine Sackgassen und Sperr-schilder zulassen.

Am 17. Juli 2014 konnte die VhU in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem DGB und dem Leiter der Regionaldirektion Hessen deutlich ma-chen, dass dies nicht nur eine Position der Wirtschaft ist, sondern vom

Sozialpartner DGB und von der Bundesagentur für Arbeit mitgetragen wird. In seiner heutigen Struktur verschärft das Bildungssystem den Fachkräfte-mangel. Hohe Studienabbrecherquoten und der Verlust an Lebenszeit und Ressourcen sind der Preis für Fehlorientierungen in der Bildungsbiographie.

Zwei Erfolgswege in die Arbeitswelt

Die gute, aber auch sehr kon-troverse Resonanz auf diese Initiative der VhU war der Anstoß für die Vertiefung der Thesen in der Broschüre „Bil-dung 4.0 – für die Arbeits-welt der Zukunft“. Wir haben diese Publikation auf dem Hessischen Unternehmer-tag 2014 vorgelegt und auf unserem Spitzenevent auch auf die hessische Agenda gesetzt. VhU-Präsident Wolf Matthias Mang hat nochmals die These untermauert, dass der entscheidende Reformbe-

darf im Bildungssystem im Erhalt und in der Stärkung des Prinzips der Dualität – des Lernens in Theorie und Praxis – besteht. Dies gilt im Prin-zip nicht nur für die klassische Facharbeiterausbildung, die nach wie vor unverzichtbar für den Wirtschaftsstandort ist. Dies gilt vermehrt auch für akademische Ausbildungsgänge. „Industrie 4.0“ bedeutet auch, dass die Anforderungen zur schnellen Anpassung an immer neue praktische He-rausforderungen im Arbeitsleben zunehmen. Theoretische, akademische

Kenntnisse sind wertvoll, aber nicht mehr ausreichend. Praxis-taug liche Lösungen in einer digi-talisierten Arbeitswelt zu finden, ist die entscheidende Kompetenz. Flankenschutz erhielten wir nicht nur vom BDA-Arbeitgeberpräsi-denten Ingo Kramer. Auch Minis-terpräsident Volker Bouffier ging ausführlich auf die Argumente ein und versprach Prüfung.

Motor für Reform

HerausgeberVereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V.Emil-von-Behring-Str. 4 | 60439 Frankfurt am Main | www.vhu.de

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Bildung 4.0 - der Erfolgsweg in die Arbeitswelt der Zukunft. Auf möglichst allen Wegen zum richtigen Job. Wie wir unser Bildungssystem neu ausrichten müssen.

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4.0

BERUFLICHE BILDUNG:INDUSTRIE 4.0 BRAUCHT BILDUNG 4.0

Höherqualifizierung muss jederzeit und für jeden möglich sein, wenn das Potenzial dafür gegeben ist.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Erleichterter Hochschulzugang für Facharbeiter

Die richtigen Themen zu benennen, ist der erste Schritt. Noch wichtiger für den Interessenvertreter VhU ist die Fähigkeit, dafür zu sorgen, dass diese Erkenntnisse auch in politische Entscheidungen umgesetzt werden. Das bedeutet, durch einen ständigen Diskurs mit der Politik zu erreichen, dass fest verankerte Denkmuster durchbrochen werden. „Facharbeiter an die Hochschulen“ stieß als Forderung zunächst auf Unverständnis. Aber weshalb soll z. B. eine hochwertige technische duale Berufsausbildung schlechter bewertet werden als das Abitur? Ein Gespräch zwischen dem Präsidium und dem gesamten Kabinett im Februar 2015 brachte den ent-scheidenden Durchbruch, da nur in einem Gespräch verständlich gemacht werden konnte, dass die Wirtschaft neue, erweiterte Qualifikationsprofile braucht. Nicht mehr Studenten sind das Ziel der VhU, sondern mehr hoch-qualifizierte Fach- und Führungskräfte.

Im Hochschulgesetz verankert

Inzwischen ist auch der letzte Schritt erreicht: Die im Mai 2015 vorgestellte Novelle des hessischen Hochschulgesetzes enthält eine Öffnungsklau-

sel, die Facharbeiter und Abiturienten beim Hochschulzugang weitgehend gleichstellt. Ein wichtiges Signal an junge Menschen, die vor der Berufs-wahl stehen. Die duale Berufsausbildung ist nicht das Ende, sondern der Beginn der Karriere. Und: Jeder kann sein Potenzial ausschöpfen. Leistung wird belohnt.

Werkfeuerwehrverband: Neues Bildungskonzept

Die Arbeit der VhU am Thema Bildung 4.0 kommt unmittelbar den Mit-gliedsverbänden zugute. Der Werkfeuerwehrverband hat die Broschüre Bildung 4.0 als Anstoß genommen, um am 30. Juni 2015 gemeinsam mit der VhU und seinen Mitgliedsunternehmen in einem Workshop mit Vertretern von Berufsschulen und Hochschulen neue Ausbildungswege zu entwickeln.

„Mit tatkräftiger Unterstützung durch die VhU konnten Bildungsexperten mit den Führungskräften der hessischen Werkfeuerwehren an Zukunfts-themen arbeiten. Die VhU hat uns mit ihrem Netzwerk und ihrer eigenen Expertise bei der Problemlösung erheblich unterstützt und neue Wege aufgezeigt“, sagte Bernd Saßmannshausen, Head of Fire Protection and Security, Merck, Gernsheim, Werkfeuerwehrverband Hessen.

„Der Workshop hat gezeigt, dass die Initiative zukunftsorientierte Bil-dungswege zu diskutieren, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Die Her-ausforderungen der Zukunft, die mit den Begriffen Bildung 4.0 und Indus-trie 4.0 einhergehen, sind erkannt. Der Wille seitens der Hochschulen im Bereich des Brandschutzes Unterstützung zu leisten, ist zu begrüßen“, war sich auch Jürgen Warmbier sicher, Head of Fire Protection and Site Secu-rity, Merck KGaA, Darmstadt, Bundesverband betrieblicher Brandschutz.

Durchbruch auf dem Kabinettsgespräch: Ministerpräsident und VhU-Präsident im Vorgespräch. Gegenüber Kultusminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz.

Vizepräsident und Fraport-Chef Dr. Stefan Schulte neben Wissenschaftsminister Boris Rhein.

Vizepräsidentin Désirée Derin-Holzapfel ganz in ihrem Element: Berufsorientierung war ihr Thema auf dem Bildungsgipfel – und sie hat einen Konsens erzielt, zusammen mit Wirt-schafts minister Tarek Al-Wazir.

Der BDA-Präsident Ingo Kramer auf dem Hessischen Unternehmertag: „Unser Bildungs-system ist ein entscheidender Standortfaktor für die Unternehmen im internationalen Wettbewerb“.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Neuer Energieausschuss

Zur Energiepolitik formuliert die VhU ihre Positionen im VhU-Energieaus-schuss, dem branchen- und regionenübergreifend Vertreter von Unterneh-men und Verbänden zahlreicher Branchen angehören. Durch Medienarbeit, Unternehmensbesuche von Abgeordneten oder Gespräche mit politischen Entscheidern in Wiesbaden, Berlin und Brüssel setzt sich die VhU vor allem dafür ein, dass die Strompreise nicht weiter staatlich verteuert werden.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt die hessische Wirtschaft eine jederzeit sichere Versorgung mit Energie in Form von Elektrizität, Wärme und Kraftstoffen. Sie müssen umweltverträglich sein und zu möglichst geringen Kosten bereitgestellt werden. Zugleich befürwortet die VhU den Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Energien und einer hö-heren Energieeffizienz aus ökologischen Gründen, wie sie in Politik und Wissenschaft mehrheitlich vertreten werden: Durch eine Verminderung des Ausstoßes an Treibhausgasen sollen eine zu starke Erwärmung des Klimas und ihre negativen Folgen verhindert werden. Das ließe sich – wenn über-haupt – nur global erreichen, indem weltweit der Treibhausgasausstoß gesenkt wird.

Viele Staaten zweifeln, ob der Umbau des Energiesystems in Deutschland gelingt. Sie sehen die ökonomischen Kosten und Risiken, die Folgen der ho-hen Geschwindigkeit des Umbaus sowie des unangemessen hohen Fokus auf den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung. Zudem braucht die Wirtschaft endlich wieder Rahmenbedingungen, die langfris-tige Planung großer Investitionen ermöglicht.

Industrielle Wertschöpfungsketten erhalten!

Deshalb liegt der Erhalt einer starken deutschen Wirtschaft inklusive einer starken Industrie nicht nur in unserem ökonomischen Interesse, sondern er ist auch erforderlich zur Erreichung weltweiter klimapolitischer Ziele. Beispielsweise müssen insbesondere die geschlossenen Wertschöpfungs-ketten erhalten bleiben, die wesentlicher Bestandteil des Industriestand-orts Deutschland sind. Nur wenn der Umbau Deutschlands im Ausland so-wohl als ökologisches als auch als ökonomisches Erfolgsmodell betrachtet

ENERGIE: UNTERNEHMEN BRAUCHEN PLANUNGSSICHERHEIT FÜR INVESTITIONEN

KfW-Förderung in Gefahr: Fraktionsvorsitzender Mathias Wagner (Grüne) bei Merck in Darmstadt. Zu hohe Stromkosten: Fraktionsvorsitzender Florian Rentsch (FDP) bei F.C. Nüdling in Fulda.

Zu hohe Stromkosten: Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei R. Jackl Textilveredlung in Hungen.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

wird, werden andere Länder diesen oder einen ähnlichen Kurs hin zu mehr erneuerbaren Energien und höherer Energieeffizienz einschlagen. Dafür müssen die Kosten des Umbaus des deutschen Energiesystems sinken! Bisher verursachte der deutsche Staat durch den planwirtschaftlichen An-satz der Energiepolitik allein durch die EEG-Umlage Kosten von weit über 20 Milliarden Euro pro Jahr. Der staatlich verteuerte Strompreis verschafft stromintensiven Unternehmen einen Nachteil im globalen Wettbewerb, der für jene Unternehmen gravierend ist, die bei EEG-Umlage und Netzent-gelten nicht entlastet werden. Die staatliche Strompreisverteuerung trägt dazu bei, dass Industriebetriebe Investitionen ins Ausland verlagern. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss und kann mit deutlich geringeren Kosten erfolgen. Eine direkte Förderung neuer Anlagen zur Stromerzeugung aus Windkraft, Biomasse und Fotovoltaik sind nicht erforderlich.

Zu solchen Themen veranstaltet die VhU regelmäßige öffentliche Diskus-sionsrunden – VhU-Energieforen – mit Wissenschaftlern und politischen Entscheidern aus EU, Bund und Hessen, beispielsweise zur Klimapolitik, zum Stromnetzausbau oder zur Energieeffizienz.

Keine Heimatstrompolitik in Hessen!

Im Rahmen des Hessischen Energiegipfels hat sich die VhU zu dem Ziel bekannt, dass Hessen seinen Energiebedarf an Elektrizität und Wärme (ohne Kraftstoffe im Verkehr!) bis 2050 „möglichst vollständig aus er-neuerbaren Energien“ beziehen soll. Grundvoraussetzung dieses Ziels ist, dass die Kosten des Umstiegs auf erneuerbare Energien für Wirtschaft und Privathaushalte verkraftbar sein müssen. Gestützt wurde diese Grundvor-aussetzung u. a. durch die Zusage der Bundesregierung, die EEG-Umlage werde nicht über die Größenordnung von 3,5 Cent pro kWh steigen. Heute liegt die EEG-Umlage bei rund 6 Cent pro kWh, und viele hessische Unter-nehmen verlieren durch die hohen Strompreise an Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb muss das Ziel einer möglichst vollständigen Strom- und Wärme-versorgung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2050 überarbeitet werden. Vor allem muss der Ausbau der erneuerbaren Energien kostengünstiger als bisher vonstattengehen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien sollte ausschließlich dem Ziel die-nen, eine sichere, bezahlbare und umweltgerechte Energieversorgung zu gewährleisten. Er darf nicht kommunale Finanzen auf Kosten der Strom-verbraucher konsolidieren. Auch sollte die Landespolitik auf eine Heimat-strompolitik verzichten und stattdessen auf eine marktwirtschaftliche und möglichst europäisch ausgerichtete Energiepolitik setzen. Der ener-giepolitische Schwerpunkt der Landesregierung sollte auf der Steigerung der Energieeffizienz liegen. Gerade in Privathaushalten und Behörden be-steht hierfür ein großes und vergleichsweise leicht zu hebendes Potenzial. Hingegen ist zu beachten, dass die energieintensiven Unternehmen ihre Prozesse schon aus Eigeninteresse so energieeffizient betreiben, wie es wirtschaftlich möglich ist. Die Landespolitik sollte weiter auf Zwangsmaß-nahmen zur Erreichung energiepolitischer Ziele verzichten und stattdessen auf den energiepolitischen Instrumentenmix aus Informieren, Beraten und Fördern setzen.

Die „Hessische Initiative für Energieberatung im Mittelstand“ ist eine Gemeinschaftsinitiative von Landesregierung, VhU, IHK, Handwerk und Gewerkschaften in Hessen. Sie unterstützt kleine und mittlere Unterneh-men durch Vermittlung von Experten für die Erschließung wirtschaftlich sinnvoller Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Die Landesre-gierung sollte diese Initiative weiter finanziell fördern.

Der Energieausschuss am 23. Juni 2015 mit Hubertus Heil (SPD) und dem Vorsitzenden, Peter Bartholomäus, vor dem Haus der Wirtschaft Hessen.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !SPECIAL: AGENDA-SETTING DURCH FACHDIALOGE

In unseren VhU-Foren geben Experten aus der Wirtschaft professionell Auskunft zu Bildungs-, Energie-, Sozial-, Finanz- und Wirtschaftsfragen und diskutieren die jeweilige Position der hessischen Wirtschaft mit den Fachpolitikern aus dem hessischen Landtag, dem Bundestag oder aus Mi-nisterien. Immer mit hochrangiger, auch externer Fachkompetenz, häufig im Ergebnis überzeugend, zum Mindesten aber Verständnis erzeugend für die Belange der hessischen Wirtschaft.

Energie-, Verkehrs- und Wirtschaftsforen

In unseren Energie-, Verkehrs- und Wirtschaftsforen treffen sich mehrmals im Jahr Entscheider aus Wirtschaft und Politik, um über die Wettbewerbsfä-higkeit der deutschen Wirtschaft zu diskutieren. Im Zentrum stehen Frage-stellungen zur deutschen Wirtschafts- und Industriepolitik – auch mit Blick auf den gesamteuropäischen Kontext.

In den vergangenen zwei Jahren standen beim 5., 6. und 7. VhU-Energieforum die Themen Stromnetzbau und SuedLink, die künf-tige Energiepolitik hin zum Energiebinnenmarkt sowie „Klimapolitik geht günsti-ger“ im Fokus.

Im 1. VhU-Verkehrsforum ging es um den richtigen

Weiterbau der A49. Das 1. VhU-Wirtschaftsforum thematisierte Freihandel und Investitionsschutz zwischen der EU und den USA.

DIE VHU-FOREN MIT UND FÜR EXPERTEN

VhU-EnergieforumDiskussionsreihe

Stromnetzausbau: Warum SuedLink?

6. VhU-Energieforum

Dienstag

14.04.2015

Kostenlose Parkmöglichkeiten Hinter dem Haus der Wirtschaft Hessen sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite beim Verband baugewerblicher Unternehmen Hessen.

Anreise mit ÖPNV: Mit der U-Bahn 2 bis Riedwiese oder mit den U-Bahnen 3 und 8 bis Wiesenau.

Haus der Wirtschaft Hessen

Veranstalter Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V.Frankfurt am Main

AnsprechpartnerDr. Vladimir von SchnurbeinVhU-Referent für EnergiepolitikTelefon 069 95808 222E-Mail: [email protected]

OrtHaus der Wirtschaft HessenEmil-von-Behring-Str. 460439 Frankfurt am Main/MertonviertelTelefon 069 95808 221

Bitte teilen Sie uns bis 10. April 2015 per Antwortbogen oder per Mail ([email protected]) mit, ob Sie teilnehmen werden.

Frankfurt am Main

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014

bis zu 200 Stunden

bis zu 750 Stunden

bis über 1.000 Stunden

Leitungen ohne sehrkritischen Befund

Wenn nach den im Energieleitungsausbaugesetz 2009 festgeleg-ten Stromverbindungen kein weiterer Netzausbau mehr umgesetzt wird, sind erhebliche Überlastungen der Netze die Folge. Dann treten auf den am stärksten beanspruchten Leitungen an über 1000 Stunden im Jahr unzulässig hohe Belastungen auf.

Wieviel Netzausbau ist für die sichere Stromversorgung nötig?

Belastung des bestehenden Netzes in Stunden pro Jahr:

Befundwahrscheinlichkeit im (n-1)-Fall:Um das Netz sicher zu betreiben,dürfen die Leitungen maximal bis zu 60 Prozent ausgelastet sein. Dann kann der Ausfall einer Leitung oder eines Kraftwerks im Netz aufgefangen werden.

Leitungsbelastung ohne Netzausbau 2024 in Stunden pro Jahr

VhU-Wirtschaftsforum

Freihandel und Investitionsschutz zwischen EU und USA

VhU-Wirtschaftsforum

Montag | 13:00 - 15:30 Uhr

6.Juli 2015

Kostenlose Parkmöglichkeiten Hinter dem Haus der Wirtschaft Hessen sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite beim Verband baugewerblicher Unternehmen Hessen.

Anreise mit ÖPNV: Mit der U-Bahn 2 bis Riedwiese oder mit den U-Bahnen 3 und 8 bis Wiesenau.

Haus der Wirtschaft Hessen

Frankfurt am Main*BIP in US-Dollar zu laufenden Preisen und laufenden Wechselkursen**ohne Intra-EU-Handel

Quelle: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

USA und EU: Wichtige Akteure der Weltwirtschaft Gemeinsamer Anteil von USA und EU an den weltweiten Größenin Prozent

Veranstalter Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V.Frankfurt am Main

Die VhU ist der Dachverband von 70 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden aller Branchen, Wertschöpfungsstufen und Größenklassen mit 150.000 Unternehmen und 1,5 Mio. Beschäftigten. Sie ist die Landesvertretung von BDI und BDA.

AnmeldungVhU-Abteilung Wirtschafts- und UmweltpolitikFrau Petra MüllerTelefon 069 95808-221 | Fax 069 95808-5-221E-Mail: [email protected]

OrtHaus der Wirtschaft HessenEmil-von-Behring-Str. 460439 Frankfurt am Main/Mertonviertel

Bitte teilen Sie uns bis 1. Juli 2015 per E-Mail ([email protected]) mit, ob Sie teilnehmen werden.

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Volker Fasbender und Wolf Matthias Mang mit US-Botschafter Emerson

beim VhU-Wirtschaftsforum zum Thema TTIP.

VhU-Energieforum zum Thema „Stromnetzausbau: Warum SuedLink?“

Beim VhU-Wirtschaftsforum zum Thema TTIP.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Bildungsforum

Im März 2014 fand das 29. VhU-Bildungsforum zum „Schulfrieden“, im September das 30. VhU-Bildungsforum zu überbehütenden „Helikopter-Eltern“, im März 2015 das 31. zum Thema „Individuelle Förderung“ statt: eine inzwischen beeindruckend nachhaltige Serie.

Sozialforum

„Gesundheitsvorsorge statt Frühverrentung – Rezepte für ein längeres Arbeits leben“ – darüber diskutierten betriebliche Praktiker und Politiker im Juli 2014 auf unserem 3. VhU-Sozialforum, das im Haus der Wirtschaft Hessen stattfand.

HR-Forum

Das 1. „HR-Spotlight“ setzte Ende 2014 „Talentmanagement“ auf die Agenda. Der Erfahrungsaustausch „HR-Community-Treffen“ beleuchtete im September 2015, wie die Mentalität der Jugend auf das Talentmanage-ment in den Unternehmen trifft.

23.03.2015

Individuelle Förderung – Herausforderung und Wirklichkeit von Anfang an

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

31. VhU-Bildungsforum

11 bis 13 Uhr

VhU-BildungsforumDiskussionsreihe

VhU-Bildungsfachleute Jörg E. Feuchthofen und Matthias Rust im Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus (Mitte).

34

WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Die VhU hat sich seit Jahren für die Sanierung der Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt, um die finanzielle Handlungsfähig-keit des Staates und der Kommunen weiterhin zu garantieren und um eine Lastenverschiebung in die Zukunft zu vermeiden. Dazu hat die VhU öffentliche Diskussionsveranstaltungen organisiert, Fachpublikationen veröffentlicht und sich durch Medienarbeit an der finanzpolitischen De-batte beteiligt. In der Reihe „VhU-Finanzforum“ diskutieren regelmäßig Finanzfachleute mit Politikern.

Aktuell unterstützt die VhU das Ziel der Landespolitik, den Landesetat bis 2019 strukturell zu konsolidieren. Dazu muss die Landespolitik ihren finanz-politi schen Kurs ambitionierter als bisher verfolgen. Niemand weiß, wie lange die fiskalisch günstigen Rahmenbedingun-gen aus Rekordsteuereinnah-men und geringen Zinssätzen anhalten. Trotz alldem muss Hessen nach wie vor jährlich knapp 1,3 Mrd. Euro Zinsen zahlen. Schon aus Vorsichts-

gründen sollte das Land die Konsolidierung beschleunigen. Der Defizit-abbau ist auf drei Säulen zu gründen: Strukturelle Verbesserungen der öffentlichen Verwaltung, Kürzungen der konsumtiven Ausgaben und Steu-ermehreinnahmen infolge des normalen Wachstums.

Die Politik sollte es sich bewusst nicht leicht machen: Sie sollte nicht mit höherem Wirtschaftswachstum in Hessen als bisher rechnen und auch nicht mit höheren Finanzhilfen des Bundes und nicht mit einer für Hessen günstigen Reform des Länderfinanzausgleichs und der übrigen Bund-Län-der-Finanzbeziehungen, die Ende dieses Jahrzehnts anstehen.

Die Landespolitik sollte sich gesetzlich binden, nach dem Jahr 2020, ab dem eine Nettokreditaufnahme verboten ist, die Konsolidierungsanstren-gungen fortzusetzen: Die Mittel sollen zum einen für deutlich höhere Rücklagen für Pensionen und Beihilfeverpflichtungen für Beamte und Pen-sionäre eingesetzt werden. Zum anderen soll mit dem Netto-Abbau der Kreditmarktschulden begonnen werden, um Gefahren durch höhere Zins-sätze weiter zu mildern.

Aufgaben prüfen und Ausgaben begrenzen

Die Konsolidierung ist dadurch zu schaffen, dass die Ausgaben des Lan-des langsamer wachsen als die Einnahmen. Damit die Einnahmen kräftig steigen, muss sich die Landespolitik zum einen für eine kluge Wachs tums-politik sowohl in Hessen als auch im Bund und in der EU einsetzen und zum anderen gegen wachstumsschädliche Steuer- und Abgabenerhöhun-gen eintreten. Insgesamt gilt: Der Defizitabbau muss vor allem über die Ausgabenseite vorangebracht werden.

Die Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung ist so drängend, dass kein Haushaltsbereich und kein Ressort ausgenommen werden darf. Die Perso-nalausgaben von rund 9 Mrd. Euro sind der größte Einzelposten des Lan-

HAUSHALT UND STEUERN: SPIELRÄUME SICHERN FÜR INVESTITIONEN

Auszug aus der Publikation „Generationengerechtigkeit braucht solide Staatsfinanzen“.

35

GESCHÄFTSBERICHT 2015

des. Sie sollten bis zum Erreichen des Ziels Null-Neuverschuldung in ihrer Höhe gedeckelt werden. Die VhU begrüßt die Politik der Landesregierung, die Stellen abbaut und den Anstieg der Gehälter der Beamten auf 1 Prozent pro Jahr deckelt. Neben Ausgabenbegrenzungen sind Effizienzsteigerungen in der Erbringung öffentlicher Dienste unverzichtbar für die Konsolidie-rung. Hier muss die Landesregierung mehr Anstrengungen unternehmen als bisher und z. B. an positive Reformen wie die der Straßenbauverwal-tung und der Amtsgerichte anknüpfen. Der Defizitabbau darf nicht durch Reduktion der Investitionen erfolgen. Denn seit Jahren sinkt der Wert der Gebäude und Verkehrswege im öffent lichen Sektor, da die Abschreibungen die Investitionen übersteigen.

Keine Anhebungen von Steuern!

Das Steueraufkommen aller öffentlichen Kassen in Deutschland steigt weiter kräftig an. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen er-zielten im Jahr 2014 einen Überschuss von 18 Mrd. Euro bzw. 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch den vermeintlich „armen“ Kommunen geht es in Hessen im Durchschnitt finanziell gut. Die steigenden Gewerbe-steuereinnahmen sind eine wichtige Ursache dafür. Die Rekorde an Steuer-einnahmen aller föderalen Ebenen zeigen: Weder der Bund noch das Land Hessen noch die Kommunen haben zusammen betrachtet ein Einnahmen-problem. Sie haben ein Ausgabenproblem.

Die Einführung neuer Steuern oder die Erhöhung bestehender Steuern wür-den Anreize, mehr zu arbeiten und mehr zu investieren, verringern und das Wachstum der Wirtschaft wie auch der Steuereinnahmen verlang-samen. Deshalb ist die Festlegung der großen Koalition im Bund zu be-grüßen, keine Steuern zu erhöhen. Generell sollte gelten: In der Summe der Steuersätze sollte der Spitzensatz der Einkommensbesteuerung bei 50 Prozent begrenzt sein (Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer). Insbesondere eine neue oder höhere Substanzbesteuerung

ist abzulehnen. Vornehmlich Einkommen, Gewinne und Erträge, nicht das Betriebsvermögen in Unternehmen, sollten besteuert werden. Abzulehnen ist auch die Erhöhung der Hebesätze der Gewerbesteuer und der Grund-steuer durch Kommunen. Die Luftverkehrsteuer gehört abgeschafft, um Nachteile der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegenüber dem Ausland zu beseitigen. Auch die geplante Einführung einer Finanz trans aktion-steuer sollte unterbleiben. Denn sie würde den Finanzplatz Frankfurt am Main gegenüber konkurrierenden Finanzplätzen wie London oder Zürich benachteiligen.

Für alle Steuerarten gilt, dass Inflation nicht steuererhöhend wirken darf. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Tarif der Einkommensteuer „auf Rä-der“ gesetzt werden soll, um die sog. „kalte Progression“ auszugleichen. Eine automatische Rechtsverschiebung des Tarifverlaufs sollte spätestens alle zwei oder drei Jahre erfolgen. Diese Forderung ist steuersystematisch unabhängig davon berechtigt, ob die Inflation hoch oder niedrig ist. Diese Forderung ist keine Forderung nach Steuersenkung, sondern nach Verzicht auf eine ungerechtfertigte Anhebung.

Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte in Deutschland hat solange Vorrang vor wirtschaftspolitisch weiterhin wünschenswerten Absenkun-gen der gesamtwirtschaftlichen Steuerlast, bis die Vorgaben der Schul-denbremse umgesetzt und strukturell ausgeglichene Haushalte im Bund und in Hessen erreicht sind. Spätestens dann aber sollte die Bundespolitik – wie über Jahre in Aussicht gestellt – endlich den Solidaritätszuschlag abschaffen. Eine Eingliederung des Solis in eine dann höhere Einkommen-steuer käme einer Zementierung gleich, die abzulehnen ist.

Quellen: Statistisches Bundesamt, IW Köln

Presse-Echo

FAZ Rhein-Main-Zeitung, 10.01.2015

Deutschland: Steuer schlägt alles

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SteuereinnahmenReales Wirtschaftswachstum

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Dr. Matthias Suermondt, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH „Ich würde mir wünschen,

dass die Pharmaindustrie mit Blick auf die Leistungen, die sie erbringt, gesehen würde. Bei Patienten erfährt sie die Anerkennung –

in der öffentlichen Diskussion sieht das noch anders aus. Auch von der Politik fordern wir eine Nutzenbewertung auf Augenhöhe.“

Norbert Steiner, K+S Aktiengesellschaft „Die Industrie ist das Rück-grat unserer Wirtschaft und

damit die Basis des Wohlstandes in unserer Gesellschaft. Sie versorgt uns mit Gütern, die wir für unser Leben brauchen. Auch

Hessen mit seinem starken Dienstleistungssektor ist auf ein gesundes industrielles Umfeld angewiesen. Trotzdem sinkt hierzulande die Akzeptanz der Industrie. Als Vorstandsvorsit-zender eines Industrie- und Rohstoffunternehmens beob-achte ich dies zunehmend mit Sorge. Es genügt aber nicht, zu klagen. Sondern wir müssen aufklären, Zusammenhänge aufzeigen und um Vertrauen werben. Für die großen Heraus-forderungen unserer Wohlstandsgesellschaft wird die Industrie dringend gebraucht.“

Die Initiative Industrieplatz Hessen

Die Industrieplatzinitiative wurde 2006 initiiert von der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, ihren Mitgliedsverbänden, namhaften hessischen Unternehmen und dem Hessischen Wirtschaftsministerium. Ziel der Initiative ist es, den Industriestandort Hessen zu stärken, die Standortbindung für Industrie in Hessen zu erhöhen, Hessen zu einem Modell-Land für intelligente Netzwerke aus Industrie und Dienstleistung weiterzuentwickeln und den Transformationsprozess zur Smart Industry zu unterstützen. Das Engagement der Industrieplatzinitiative dient nicht nur der Industrie, sondern durch die Innovationsstärke der Industrie und über die Verflechtungen zu den unternehmensnahen Dienstleistungen auch der gesamten Wirtschaft.

Leitbild Industrie überarbeitet

Das Leitbild für den Industriestandort Hessen, das wir 2015 überarbeitet vorlegen, ist Ergebnis eines längeren gemeinsamen Diskussionsprozesses von Wirtschaft und Politik. Es ist gleichzeitig Bekenntnis zu einer starken und modernen Industrie und kann Richtschnur für weitere Optimierungen sein. Mit dem Regierungswechsel Anfang 2014 haben wir das Leitbild einer Überprüfung unterzogen, es an neue Entwicklungen angepasst und auf der Sitzung des Steuerungsausschusses am 12. Februar 2015 be-kräftigt. Mit zwei neuen Personen an der Spitze, dem Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und dem VhU-Präsidenten Wolf Matthias Mang, um neue Mitglieder erweitert und mit ungebrochenem Elan sind wir 2015 in die Umsetzung gestartet.

Wie kein zweites Bundesland in Deutschland zeigt Hessen bereits heute, dass eine starke Industrie und ein starker Dienstleistungssektor keine Gegensätze, sondern vielmehr zwei Seiten einer Medaille sind. Auch der Internationalisierungsgrad ist vor allem in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main so hoch wie nirgendwo sonst in Deutschland. Damit verfügt

INDUSTRIEPLATZ HESSEN:HESSEN IN DIE TOP 5 INNOVATIONSSTANDORTE BRINGEN

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Kay Kratky, Deutsche Lufthansa AG „Wir befinden uns zurzeit in einer extrem herausfordernden

internationalen Wettbewerbssituation. Wir haben es mit Konkurrenten zu tun, die zu weiten Teilen unter ganz anderen Voraus-

setzungen arbeiten. Da helfen uns zusätzliche nationale Einschränkungen oder steigende Standortkosten natürlich nicht. Deshalb arbeiten wir daran, dass wieder wahrgenom-men wird, was der Luftverkehr, insbesondere Lufthansa, für diese Region und für Deutschland im positiven Sinne bedeu-tet und leistet. 78.000 Beschäftigte am Flughafen Frankfurt, darunter alleine rund 37.000 Lufthanseaten, bestätigen die große wirtschaftliche Bedeutung der Luftverkehrsindustrie allein für die Region.“

Jochen H. Ihler, Commerzbank AG „Innovationen sind der wesentliche Hebel für die

Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und damit auch des Landes. Dabei sind Investi-tionen in Innovation selten ein reines

Finanzierungsproblem. Gleichwohl ist, gerade bei Sprung-investi tionen, die Finanzierung natürlich ein Innovations-hemmnis. Eine wichtige Rolle für uns als Bank ist es, Unternehmern dabei zu helfen, sich bei den verschiedenen Quellen der Finanzierung – Eigenfinanzierung, Bankenfinan-zierung, Zuschüsse, Beteiligungen – zurechtzufinden. Unsere Aufgabe ist es hier, Orientierung zu geben und Angebote zusammenzustellen.“

Hessen über eine hervorragende Ausgangsbasis, um von der globalen Reorganisation der industriellen Wertschöpfung überdurchschnittlich zu profitieren. Wir wollen in den kommenden Jahren diese Chance auf brei-ter Basis nutzen und Hessen zu einer der modernsten Industrieregionen Europas machen. Diese Region soll gekennzeichnet sein durch überdurch-schnittlich viele moderne Industrieunternehmen, denen hier so gut wie an keinem zweiten Ort die Verschmelzung von klassischer Industrie, Software und Dienstleistung gelingt.

Es bleibt unser Ziel, Hessen in den Top 5 der europäischen Innovati-onsrangliste zu platzieren. Das würde bedeuten, an den skandinavischen Ländern vorbeizuziehen. Ein Ziel, das uns hinlänglich ambitioniert und bis 2030 auch erreichbar erscheint. Dabei ist uns allerdings bewusst, dass Landespolitik und hessische Industrie dieses Ziel nicht allein aus eigener Kraft erreichen können, sondern die Erreichung des Ziels von der Gestal-tung der Rahmenbedingungen durch die Bundes- und die europäische Politik ebenso abhängt wie von der Schwerkraft des globalen Strukturwan-dels und dem Konjunkturverlauf in der Eurozone.

Im Europäischen Innovationsindex auf Platz 7

Hessen konnte sich im aktuellen europäischen Innovationsindex 2014 auf Platz 7 verbessern und damit Schweden überholen. Der Index untersucht Länder bzw. Regionen der Europäischen Union und ist Indikator für die Innovationsstärke einer Region. Hessen folgt direkt hinter den skandina-vischen Ländern Dänemark und Finnland. Angeführt wird das Ranking von Baden-Württemberg, vor Bayern, Île de France (FR) und der „Gründer-

hauptstadt“ Berlin. Die Initiative Industrieplatz Hessen hat in ihrem jetzt aktualisierten Leitbild einen Platz in den Top 5 als mittel- bis langfristiges Ziel verankert. „Der Innovationsindex ist Gradmesser für den Anspruch, Hessen als moderne und europaweit führende Industrieregion weiterzuent-wickeln. Die aktuelle Positionsverbesserung ist vor allem darauf zurückzu-führen, dass die Zahl der Erwerbstätigen in wissenschaftlich-technischen Berufen deutlich erhöht werden konnte. Auch bei Erwerbstätigen in indus-triellen Hochleistungsbranchen konnte Hessen das hohe Niveau weiter steigern, ebenso bei Patentanmeldungen (beim Europäischen Patentamt) und dem Personal in Forschung und Entwicklung“, erklärte der hessische Wirtschaftsminister und Vorsitzende der Initiative, Tarek Al-Wazir.

Erfreuliche Nachrichten für das Land Hessen kommen auch aus der In-dustrie. „Auch der Anteil der industriellen Wertschöpfung an der Gesamt-wertschöpfung konnte von 17 Prozent (im Jahr 2010) auf 18,3 Prozent (2012) gesteigert werden. Zusammen mit dem sogenannten Vorleis-tungsverbund, also den Zulieferbranchen in die Industrie, erhöht sich der Anteil der durch die Industrie verursachten Wertschöpfung in Hessen auf insgesamt 25 Prozent. Der Standort Hessen fußt auf einem starken und inzwischen wieder wachsenden industriellen Kern, ungeachtet der traditionell großen Dienstleistungsaffinität des Landes. Hessen zeigt da-mit eindrucksvoll, dass eine starke Industrie und eine starke Dienstleis-tungsbranche keine Widersprüche eines modernen Wirtschaftsstandortes sind“, freute sich Wolf Matthias Mang, VhU-Präsident und stellvertreten-der Vorsitzender der Initiative.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

SCHULEN UND HOCHSCHULEN: INVESTIEREN IN INDIVIDUELL ORIENTIERTE BILDUNGSPOLITIK

Individuelle Förderung – Ausbau der Ganztagsschule

Der demografische Wandel zwingt zum Handeln. Um auch international konkurrenzfähig zu bleiben, sind alle Begabungsreserven gefragt – begin-nend im (früh)kindlichen Bereich, fortgesetzt in allen Lebensphasen. Aus unserer Sicht sollte das gesamte Bildungssystem kontinuierlich angepasst werden.

Deshalb sind Investitionen in eine individuell orientierte Bil-dung unverzichtbar. Denn Bil-dungspolitik ist auch „vorsor-gende Sozialpolitik“ – und grundsätzlich besser als Nach-sorge-Maßnahmen am Arbeits-markt.

Wir als VhU geben hierzu im-mer wieder praktische Impulse: zu Gesetzesinitiativen, beim hessischen Bildungsgipfel, bei Veranstaltungen oder mit eige-nen Publikationen. Individuelle

Fähigkeiten und Entwicklungspotenziale bedürfen passender Strukturen und hinreichender Ressourcen. Spielerisch beginnend mit frühkindlicher Bildung, setzt sich die VhU für den Ausbau der Ganztagsschulen ein, mit zunächst möglichst flächendeckenden Angeboten an Grundschulen. Eine bessere Lehrerausbildung, rechtzeitige Berufsberatung sowie praxisnahe und erfolgsorientiertere Hochschulen ergänzen diesen Ansatz. Die Frage nach der Effizienz des staatlichen Bildungssystems muss angesichts be-schränkter öffentlicher Mittel deutlicher gestellt werden. In unserer Studie „Bildung in Zeiten knapper Kassen“ haben wir sie beantwortet: Die „De-mografie-Dividende“ ermöglicht Optimierung und Haushaltskonsolidie-rung zugleich.

Von spielerischer Bildung zu Selbstständiger Schule

Der hessische Bildungs- und Erziehungsplan 0–10 (BEP) hat konzeptionell die Basis gelegt, um die Einrichtungen im Elementarbereich zu Bildungs-einrichtungen weiterzuentwickeln. Nun bedarf es einer flächendeckenden Umsetzung.

Kindertagesstätten werden zu ersten kindgerechten Bildungseinrich-tungen, wenn auf die spielerischen Bedürfnisse der Kinder Rücksicht genommen wird. Sie brauchen eine Qualitätsentwicklung, die intern und extern evaluiert wird. Ein Gütesiegel für die vorbildliche Umsetzung könnte Anreize liefern.

Für die Entwicklung in Hessen hat die VhU mit ihrem Konzept „Potenziale entfalten!“ programmatische Schwerpunkte gesetzt und in der Politik den Fokus geschärft. So konnten wir gemeinsam mit der Landesregie-rung die erfolgreiche Tandembildung von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen anregen, um einen intensiven Austausch der früh kind-lichen Bildungseinrichtungen zu initiieren. An den entsprechenden Mo-dulfortbildungen haben bislang über 700 Tandems teilgenommen.

In der Schule sollen Schülerinnen und Schüler individuell und kompe-tenzorientiert gefördert werden. Das Land gibt Bildungsstandards als Mindeststandards, Kerncurricula und differenzierte Bildungsabschlüsse vor. Jede Schule entwickelt zur Umsetzung der Standards ein eigenes Schulcurriculum und bildet ihr individuelles Profil.

Den passenden organisatorischen Rahmen bildet die „Selbstständige Schule“: flexibel und effizient, um individuelle Förderung pädagogisch, ökonomisch und flexibel organisatorisch zu gestalten. Über 30 „VhU-Bildungsforen“ haben diese Themen auf der Expertenebene bearbeitet und in die politische Willensbildung hinein begleitet.

Der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Wolf Matthias Mang, Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Burkhard Kübel-Sorger, Vorstandsvorsitzender der J. P. Morgan AG, freuten sich über die Erfolgsgeschichte des Gütesiegels.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Gütesiegel für Schulen mit vorbildlicher Berufsorientierung

Die intensive Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben wird zu einer der schulischen Kernaufgaben. Eine systemati-sche Berufs- und Studienorientierung hilft Jugendlichen, die eigenen Neigungen, Stär-ken und Interessen zu entdecken. Schülern, wie auch Unternehmen, dient sie gleichermaßen, um Abbrüche in Ausbildung und Studium zu vermei-den. Deshalb soll die Berufs- und Studienorientierung bereits frühzeitig während der Schulzeit und in Kooperation mit der Wirtschaft erfolgen. Mit ihrer Tochter SCHULEWIRTSCHAFT und einer großen Anzahl ehrenamtlicher Auditoren aus Schulen, Unternehmen und Institutionen beteiligt sich die VhU seit 2011 am „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“. 2015 wurde das Gütesiegel an insgesamt 32 vorbildliche Schulen verlie-hen. Hiervon erhielten 13 Schulen das Gütesiegel zur Erstzertifizierung und erstmals 19 Schulen für eine erfolgreiche Rezertifizierung. Insgesamt tra-gen bislang 182 hessische Schulen das Gütesiegel.

„Präsentieren und Gewinnen“

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), die Frankfur-ter Rundschau und die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT haben 2015 zum nunmehr neunten Mal den Wettbewerb „Präsentieren und Gewinnen“ durchgeführt. Er richtet sich an alle Kurse „Politik und Wirtschaft“ der gymnasialen Oberstufen in Hessen. Ziel ist es, Schüler und Schülerinnen für aktuelle wirtschaftliche Themen zu interessieren. Die drei besten Arbeiten werden von den Siegerteams in öffentlichen Foren vorgestellt. Dort diskutieren Unternehmer, Politiker und Verbändevertreter mit den Preisträgern über deren Arbeit und die gewählten Themen. Die Frankfurter Rundschau begleitet den Wettbewerb mit einer umfangreichen Berichterstattung.

VhU mit Kompromissen des Bildungsgipfels zufrieden

Umstritten und doch erfolgreich war der 1. Hessische Bildungsgipfel 2014/15. Mit mehr als 30 beteiligten Organisationen ist es gelungen, zu

vielen schulischen Themen einen Entwicklungskorridor für die nächsten zehn Jahre zu definieren. Und wenn kein unterschriebenes Papier zustande kam, hat die VhU mit intensivem Einsatz in der Chefrunde und allen fünf Arbeitsgruppen erreicht, dass vor allem wirtschaftsnahe Themen wie z. B. die Vorbereitung auf die Arbeitswelt, die ökonomische Bildung der Lehr-amtsstudenten und die Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen diskutiert und konkret in die Empfehlungen aufgenommen wurden.

Hochschulen stärker an Erfolg, Praxis und Internationalität ausrichten

Auch im Studium sollte der individuelle Bildungserfolg der Lernenden im Mittelpunkt stehen. Methodik und Didaktik müssen hierauf stärker aus-gerichtet werden. Die Studienberatung sollte während des Studiums ein permanenter Prozess sein, um den Studienerfolg zu sichern und Abbrüche zu reduzieren.

Künftig sollte die finanzielle Ausstattung der Hochschulen zur Verbesse-rung der Lehre noch stärker an den beruflichen Erfolg ihrer Graduierten anknüpfen. Die VhU hat sich im Rahmen des Hochschulpaktes intensiv da-für engagiert, ein entsprechendes System an Kennzahlen einzuführen. Der Ansatz findet sich jetzt im hessischen Hochschulpakt 2016–2020 wieder. Während das Angebot an internationalen Schulen im Rhein-Main-Gebiet schon gut ist, gibt es bei den Hochschulen noch Verbesserungsbedarf. Die Politik sollte Anreize setzen, damit die Hochschulen im Ballungsraum ihr Angebot englischsprachig zu einer gemeinsamen „International Univer-sity“ bündeln.

Wissenstransfer als Pflichtaufgabe verankert

Im Zeichen von „Industrie 4.0“ sollte der heutige Forschungstransfer um den Wissenstransfer erweitert werden. Die VhU hat erreicht, dass die Auf-gabenfelder des Technologietransfers im Land gesetzlich zur Pflichtauf-gabe erhoben worden sind. Die neuen und verstärkten Ansätze sind in den nächsten Jahren zu evaluieren, operativ neu zu strukturieren und zu stär-ken. Als Impuls hat die VhU 2014 erstmals ein Barcamp Wissenstranfer – WiTraC – durchgeführt.

32 vorbildlich berufsorientierte Schulen wurden 2015 ausgezeichnet.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !SPECIAL: AGENDA-SETTING DURCH WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE MIT SCHÜLERN

Die linksliberale, stark auf Arbeitnehmerinteressen fokussierende Frank-furter Rundschau und die ordoliberale, Unternehmensinteressen ver-tretende VhU sind keine natürlichen Verbündeten im Meinungsmarkt. Dennoch haben sie seit neun Jahren einen intelligenten Weg gefunden, mehrere Monate im Jahr über spannende Wirtschaftsthemen vom Flug-hafen ausbau über Energiewende, Mindestlohn oder Inklusion zu sprechen. Sie tun dies im Rahmen einer sehr erfolgreichen Medienkooperation unter dem Motto: „Präsentieren und Gewinnen“. Beide haben einen gemeinsa-men Wettbewerb ausgelobt, greifen darin Schülerpräsentationen aus dem Unterrichtsfach Politik und Wirtschaft auf, lassen eine unabhängige Jury die besten auswählen und sprechen dann öffentlich mit den Schülern und Experten über diese Themen: kontrovers, mit Respekt für die andere Mei-nung und dem Willen, alle Aspekte einer Sache auszuloten. Für die ange-eignete Expertise und die professionelle Präsentation erfahren die Schüler den Respekt der Fachleute. Die Wirtschaft kann ihre Position in einem eher ungewohnten Umfeld erklären und erhält dafür ungewöhnlich viel Medien-raum. Die Frankfurter Rundschau berichtet über die unterschiedlichen Positionen. So haben am Ende alle Beteiligten ihren Vorteil aus dieser Ko-operation und jede Menge Spaß an ihr.

Wie sah das im Jahr 2015 in der Frankfurter Rundschau aus?

Am 5. Februar startete die Zeitung mit einem einseitigen Aufmacher. Darin erklärte VhU-Bildungsgeschäftsführer Jörg E. Feuchthofen in einem Inter-view, wie man „Schulen für die Arbeitswelt öffnet“ und Schülern „Öko-nomie im Alltag“ näherbringt: von der Steuererklärung bis zur Vertrags-schließung. Schüler beschreiben, was ihnen in der Schule wichtig ist: von der Rechtschreibung über Glücksdiskussionen bis hin zur Frage der Reife.

R12 HESSEN Frankfurter Rundschau Donnerstag, 5. Februar 2015 71. Jahrgang Nr. 30

Präsentieren und gewinnen Frankfurter Rundschau und Unternehmerverbände starten Wettbewerb für Oberstufenschüler.

MITMACHEN UND GEWINNEN – ZEITUNGSABO INKLUSIVE I-PAD

Der Wettbewerb startet: Schülerinnenund Schüler für aktuelle wirtschaftlicheThemen und Zusammenhänge zuinteressieren – das ist das Ziel desWettbewerbs „Präsentieren undgewinnen“. Willkommen sind alleaktuellen wirtschaftspolitischenFragestellungen – von der Energie-wende über die Frauenquote bis zuden Auswirkungen von Wirtschafts-sanktionen und Griechenland-Krise.

Alle Kurse „Politik und Wirtschaft“der gymnasialen Oberstufen in Hessenkönnen teilnehmen. Die besten drei

Schülerteams präsentieren ihreArbeiten vor Repräsentanten undFachleuten aus Politik, Wirtschaft,Schule und Medien.

Die Frankfurter Rundschau richtetden Wettbewerb „Präsentieren undgewinnen“ gemeinsam mit der Verei-nigung der hessischen Unternehmer-verbände VhU sowie der Landesarbeits-gemeinschaft Schule-Wirtschaft aus.Jetzt geht es in die neunte Runde.

Informationen zum Wettbewerb undzu erfolgreichen Wettbewerbsbeiträgen

der letzten Runden finden Sie unterwww.fr-online.de/schuelerforen.

Das Anmeldeformular gibt es unterwww.schule-wirtschaft-hessen.de.Dort finden Sie im Bereich „Wettbe-werbe“ die ausführlichen Teilnahme-bedingungen.

Abgabe der Anmeldungen ist bis23. Februar 2015 möglich. Der Abga-beschluss für die Wettbewerbsbeiträgeist der 30. April 2015 (es zählt derPoststempel oder der E-Mail-Eingang).Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die attraktiven Preise: Je ein AppleiPad mini mit Cellular inklusive Appund E-Paper der Frankfurter Rund-schau für ein Jahr für jedes Mitglied derGewinnerteams (je drei Schüler). Diedrei Gewinnerteams werden außerdemzur Siegerehrung in die FrankfurterRundschau eingeladen.

Wir stellen die besten Arbeiten in derZeitung vor und berichten exklusiv vonden Präsentationen der drei Gewinner-teams. Zudem erhält jedes Team für dieLivepräsentation ein Honorar in Höhevon 300 Euro. pgh

„Schulen für Arbeitswelt öffnen“VhU-Geschäftsführer Feuchthofen über den Zweck des Lernens und die Steuererklärung

Herr Feuchthofen, kürzlich hatein Mädchen namens Naina ge-fordert, sie wolle in der Schulenicht nur Gedichte analysieren,sondern auch lernen, wie sie ih-re Steuererklärung auszufüllenhabe. Geht es beim Bildungsgip-fel auch um solche Themen?Direkt bisher nicht. Es hat nochniemand den Versuch unternom-men, die heutigen Inhalte und Fä-cher schulischer Allgemeinbil-dung infrage zu stellen. Mittelbarwird das Thema aber diskutiert,etwa im Feld Lebens- und Berufs-orientierung oder bei der Verbes-serung des individuellen Lernens.Dahinter steht die Frage, wiezweckbezogen Bildung sein solloder darf.

Die Wirtschaft ist mit drei Orga-nisationen beim Gipfel vertre-ten. Anders als Eltern, Schülerund Lehrer haben Sie bislang öf-fentlich keine Kritik geäußert.Sind Sie also zufrieden?Das können wir erst bewerten,falls konkrete Ergebnisse im Juliauf dem Tisch liegen sollten. Inden ersten drei Monaten warender Gipfel und die vielen Arbeits-gruppen erst einmal mit sichselbst beschäftigt. Wie geht manvor, was sind die Themen? Fragendes Verfahrens und der Beteili-gung dominierten.

Teilen Sie die Kritik, dass wichti-ge Fragen wie die soziale Gerech-

tigkeit noch gar nicht richtig an-gepackt wurden?Nein. Wenn fast 30 Institutionenmit unterschiedlichsten Auffas-sungen nach gemeinsamen Ent-wicklungslinien suchen, kamman nicht gleich mit abstraktenKampfthemen aus der Politikstarten. Die Suche nach Gemein-samkeiten funktioniert dort be-reits recht gut, wo es um handfes-te Dinge geht. Dazu gehören einestärkere Berufs- und Studienori-entierung, die Unterstützung vonLeistungsschwächeren und dieReform des Übergangssystemsvon Schule in Berufsausbildung.

Ein erstes Ergebnis des Bildungs-gipfels ist die Forderung nachmehr Berufsorientierung. Solldas Ihrer Ansicht nach auch fürdas Gymnasium gelten?Ja, das haben auch fast alle Gip-felteilnehmer bis auf die Vertreter

des Gymnasiums betont. Die Phi-lologen sind der Auffassung, dieAbdeckung durch das Fach Poli-tik-Wirtschaft reicht. Wir selbst,aber auch andere wollen mehr:Wie die hohen Zahlen der Studi-enabbrecher zeigen, wäre es imInteresse der Schüler, eine mög-lichst individuelle Beratung wieHinführung zu Berufsausbildungoder Studium zu erhalten.

Wie könnte eine solche Berufs-orientierung aussehen?Praktika allein reichen nicht. Not-wendig ist die Verbindung zwi-schen der Förderung individuel-ler Potenziale im Schulunterrichtund Angeboten zu berufsbezoge-nen Praxiserfahrungen. So würdeBerufsorientierung tatsächlich zueiner Brücke von der Schule inAusbildung oder Studium.

Sie machen sich seit Jahren fürden Ausbau der ökonomischenBildung stark. Was haben Siebisher erreicht?Es könnte mehr sein. Immerhinwurde Berufsorientierung als ver-pflichtender Gegenstand des Un-terrichts in das Schulgesetz auf-genommen. Ansonsten ist derSachstand in der Politik seit Ein-führung des Faches Politik undWirtschaft eingefroren. Bundes-länder wie Baden-Württemberg,das soeben mit grüner Regie-rungsbeteiligung ein Fach Wirt-schaft und Berufsorientierung

eingeführt hat, sind da weiter. Sokönnen wir als Wirtschaft derzeitnur Angebote und Anreize vonaußen an Schüler wie Lehrer set-zen, von Wettbewerben bis hin zuBetriebserkundungen.

Sollte es an den Schulen mehr le-benspraktischen Unterricht ge-ben, also die Anleitung für dieSteuererklärung?Lebenspraxis ja, aber kein Formu-larwissen. Es ist nicht Aufgabeder allgemeinbildenden Schulen,lebenspraktische Instrumente zulehren. Sie haben Schüler auf dieTeilnahme an der Gesellschaftvorzubereiten.

Was ist dafür wesentlich?Alle Fächer und Inhalte dienendem Bildungszweck, Fantasieund analytisches Denken anzure-gen, bis hin zur Freude am zweck-freien Lernen für sich selbst. Eineeinseitige Überbetonung der In-halte führt dazu, dass Lernpro-zesse zum Befolgen eines vorge-gebenen Algorithmus verkom-men. Das beste Heilmittel nebender modernen Kompetenzorien-tierung ist hier, Schulen nochmehr für die Lebenswirklichkeitzu öffnen, von der Arbeitswelt bishin zu Kunst und Kultur. Dabeikönnte der Gipfel nicht nur Posi-tionen abgleichen, sondern auchkreative Vorschläge machen.

Interview: Peter Hanack

ZUR PERSON

Jörg Feuchthofenist Geschäftsführerfür Bildungs- undGesellschaftspo-litik der Vereini-gung der hessi-schen Unterneh-merverbändeVhU. Er vertritt die

VhU beim hessischen Bildungsgipfel.Ergebnisse sollen im Juli vorliegen. pgh

PRIVAT

„FEHLERFREI SCHREIBEN“David (12), 6c,LiebigschuleFrankfurt: In derSchule ist wich-tig, dass manmöglichst feh-lerfrei schrei-ben lernt, ver-schiedene

Sprachen kennenlernt und vieleFreunde findet. Englisch finde ichbesonders wichtig, das brauchtman, wenn man in der Welt he-rumreist. Und richtig schreibenkönnen finde ich wichtig, auchwenn es überall Korrekturpro-gramme gibt und man beimNachrichten-Schicken mit demHandy nicht unbedingt alles rich-tig haben muss. Aber wenn manzum Beispiel bei der Zeitung ar-beiten will, muss man doch feh-lerfrei schreiben können, oder?

PETERHANACK(3

)

„ÜBER GLÜCK REDEN“Laura Böttner(16), 10a, IGSNordend Frank-furt: Es gibt Sa-chen, die maneinfach lernenmuss, Matheund Deutsch,weil man die

für den Beruf braucht. Obwohlich bei manchem nicht so sicherbin, ob ich das wirklich brauche,etwa wenn wir Schillers „DieRäuber“ lesen. Das ist in einerSprache geschrieben, die heuteniemand mehr spricht. Ganzwichtig finde ich aber, dass manauch über so was wie Glückspricht, wie man es schafft, mitsich im Reinen zu sein und eingutes Leben zu führen. Wir ma-chen so was zwar schon, aber ichdenke, es könnte mehr sein. Gutfände ich auch, wenn wir erfah-ren, wie man es anstellt, wennman eine Wohnung mieten willoder sich ein Handy kauft.

„ALS PERSON REIFEN“Paul Sabrowski(18), Oberstufe,Max-Beckmann-Schule Frankfurt:Der Fokus inder Schule liegtauf den fal-schen Sachen.Man muss sich

mit Aufgaben beschäftigen, diespäter völlig unwichtig sind. Spä-testens in der Oberstufe sollteman sich auf die Fächer speziali-sieren können, die man wirklichwichtig findet und die man fürseinen Beruf oder sein Studiumbrauchen kann. Schule sollte dieMöglichkeit bieten, als Persön-lichkeit zu reifen und zu lernen,wie man mit seinem Leben um-geht. Viele wissen gar nicht, wassie nach der Schule machen sol-len, die haben richtig Angst da-vor. Da wäre es wichtig, mehr Be-rufsorientierung zu geben, Schü-lern zu zeigen, wo ihre Stärkensind. Gut ist auch, mal Bewerbun-gen zu schreiben. Oder zu lernen,was man bei einem Kreditvertragbeachten muss. Ganz wichtig wä-re es zu lernen, wie man seineDaten schützt und beispielsweiseFacebook sinnvoll nutzt.

Aufgezeichnet von Peter Hanack

Mit A fängt das Lernen an. Was sollen Kinder in der Schule sonst noch erfahren? Darüber gehen die Ansichten auseinander. DPA

5. Februar 2015

Am 20. Mai berichtete die FR über die zehn Finalisten des Wettbewerbs und ihre Themen: vom Einkaufen in Fulda über das Frankfurter Europa-viertel oder die Landesgartenschau in Gießen bis hin zu den politischeren Themen.

D6 HESSEN Frankfurter Rundschau Mittwoch, 20.Mai 2015 71. Jahrgang Nr. 115 Mittwoch, 20.Mai 2015 71. Jahrgang Nr. 115 Frankfurter Rundschau HESSEN D7D6

KOMMT DIE SOLARTECHNIK AUS DER KRISE?

Der Solartechnik-Herstel-ler SMA in Niestetal ist

ein bedeutendes Unterneh-men in Hessen. An seinemStandort in Nordhessen ist esals Arbeitgeber, Wirtschafts-motor und Sponsor nahezuunverzichtbar. 2011 wurdeSMA zu Deutschlands bestemArbeitgeber gekürt.Doch die Zeiten sind hart, dieKonkurrenz ist groß. Und dieGewinne bei SMA sind einge-brochen.Vanessa Baron, Jessica Schul-ze, Melissa Sienel vom En-gelsburg Gymnasium in Kas-sel machen sich anscheinendernsthaft Sorgen und Gedan-ken darüber, wie das Unter-nehmen aus der Krise kom-men kann. In ihrer Arbeit bie-ten sie – betreut von JosefGoebel-Pflug – umfangrei-ches Material zur Geschichtedes Unternehmens, demwirtschaftlichen Umfeld und

zur Bedeutung für die ganzeRegion. Sie haben dazu Inter-views geführt, zahlreicheQuellen angezapft und damiteinen runden, beeindrucken-den Beitrag zumWettbewerbgeliefert. pgh

Engelsburg GymnasiumKasselLehrkraft:Josef Goebel-PflugSchüler-Team: Vanessa Baron,Jessica Schulze, MelissaSienel

WAR DIE LANDESGARTENSCHAU IN GIESSEN EIN ERFOLG?

Top oder Flop? Was hatdie Landesgartenschau

Gießen gebracht? War es nurein durchwachsener Sommermit vielen Blumen, oder hatdie Ausstellung die Stadtlangfristig verändert? Undwenn ja, wie? Das sind dieFragen, denen Nils Damm,Jonathan Hoffmann und To-bias Pfeil nachgegangen sind.Die drei Schüler des Land-graf-Ludwigs-Gymnasiumshaben – betreut von ihremLehrer Thorsten Rohde – dieGeschichte der Landesgar-tenschau nachgezeichnetund aufgezeigt, wo die Ver-änderungen in der Stadtsichtbar geworden sind. Dazugehört die Neugestaltung desBahnhofsvorplatzes ebensowie der Bau einer Fußgänger-und Radfahrerbrücke überdie Lahn oder der neue Ska-tepark in der Wieseckaue.Zugleich legen sie dar, wel-

che Gründe viele Menschendazu bewogen haben, gegendie Landesgartenschau zuprotestieren und dazu sogarGerichtsverfahren und zweiBürgerbegehren anzustren-gen. pgh

Landgraf-Ludwigs-GymnasiumGießenLehrkraft:Thorsten RohdeSchüler-Team: Nils Damm,Jonathan Hoffmann, TobiasPfeil

EPD(4

),DPA(1

),SCHÜLER-PRÄSENTATIO

NEN(5

)

MITEINANDER ARBEITEN – MIT UND OHNE BEHINDERUNG

Cosima Benner, Tim Knel-ler und Johannes Schnei-

der sind ein Team. Dass siesich im Vorwort zu ihremWettbewerbsbeitrag erst ein-mal selbst vorstellen, hat ei-nen guten Grund. Denn sieverkörpern als Team selbstdas Thema ihrer Arbeit. Jo-hannes Schneider ist blind,Tim Kneller gehbehindert,und Cosima Benner ohneHandicap. Wenn sie sich mitInklusion in der Arbeitswelt,also dem selbstverständli-chen Miteinander von Men-schen mit und ohne Behinde-rungen beschäftigen, dannzeigen sie – unterstützt vonihrem Lehrer Christian Betz –anhand der Qualität ihresBeitrags, wie erfolgreich die-ses Miteinander sein kann.Die Probleme allerdings, dasstellen die drei fest, fangenoft schon in den Köpfen an,etwa, weil viele ArbeitgeberBerührungsängste haben und

sich nicht vorstellen können,wie sich Menschen mit Be-hinderungen in ihren Betriebintegrieren lassen. Dabeikönnten diese durchaus Ver-antwortung übernehmenund selbst zu Führungskräf-ten und damit Vorbildern für

mehr Inklusion in der Ar-beitswelt werden. pgh

Johanneum HerbornLehrkraft: Christian BetzSchüler-Team: CosimaBenner, Tim Kneller,Johannes Schneider

WIE GELINGT DIE ENERGIEWENDE?

Der Streit um die Standor-te für Windräder, die

Auseinandersetzung um dengeplanten Bau einer neuenStromautobahn von Nordnach Süd, die Probleme mitder Speicherung von Wind-und Sonnenstrom: Bis dieEnergiewende geschafft ist,ist es offenbar noch ein wei-ter Weg. Kadisha Cleemann,Laura Oehler und TheresaThrom vom BeruflichenGymnasium Eschwege habendas schwierige Thema nichtgescheut und zum Gegen-stand ihres Wettbewerbbei-trags gemacht. Betreut vonLehrer Claus Wenzel ist dabeiein faktenreiches, übersicht-liches und gut gegliedertesWerk entstanden, das allemalpreiswürdig ist.Bereits in 15 Jahren könntendemnach in Nordhessen biszu 80 Prozent des Stroms auserneuerbaren Energien stam-men, 250 Windräder wärendafür nötig, wofür 45 Qua-dratkilometer reserviert wer-den müssten. Kosten würdedas rund 1,3 Milliarden Euro.

Die drei Schülerinnen liefernin ihrer Arbeit Thesen zurweiteren Diskussion und be-schreiben Pro und Kontra derunterschiedlichen Arten,Energie zu erzeugen. Das soErarbeitete setzen sie sinnvollmit den Gegebenheiten vorOrt in Bezug. Denn nicht nurin Eschwege heißt es: DieEnergiewende geschieht

auch vor der eigenen Haustür– oder eben vor dem eigenenKlassenzimmer. pgh

Berufliches GymnasiumEschwegeLehrkraft:Claus WenzelSchüler-Team: KadishaCleemann, Laura Oehler,Theresa Throm

DAS EUROPAVIERTEL – FRANKFURTS NEUESTER STADTTEIL

Aktuell streiken ja geradedie Postler. Aber auch,

wenn das nicht so ist, kom-men Briefe und Päckchen imFrankfurter Europaviertelnicht immer an. Das liegt da-ran, dass dieser Stadtteil sichrasant verändert, und diePostboten mit dem Lernender neuen Adressen und Stra-ßennamen gar nicht mehrhinterherkommen. Das je-denfalls sagen Nico Bernd-sen, Maurice Brühl und Anto-nia Murke von der Albert-Einstein-Schule Schwalbach.Die drei haben – betreut vonihrer Lehrerin Bärbel Koch-Holstein – die Entwicklungvon Frankfurts neuestemStadtteil unter die Lupe ge-nommen. Zahlreiche Illustra-tionen und Fotos machendeutlich, wie sich das GesichtFrankfurts an dieser Stelleschon verändert hat undnoch weiter verändern wird.Dabei haben die drei Jugend-lichen in ihremWettbewerbs-beitrag auch nicht außerAcht gelassen, dass die Neu-bauten auch Probleme verur-

sachen und bei den Anwoh-nern Ängste schüren – etwavor explodierenden Immobi-lienpreisen oder zunehmen-dem Verkehr. Vor allem dieAnbindung an den öffentli-chen Nahverkehr lässt dem-nach noch zu wünschen üb-rig, und auch Grünflächenund Freizeitmöglichkeitenkommen bei der Planungnach Ansicht der Schüler zu

kurz. Gut finden sie, dassWohnen, Arbeiten und Lebenim Europaviertel näher zu-sammenrücken sollen. pgh

Albert-Einstein-SchuleSchwalbachLehrkraft:Bärbel Koch-HolsteinSchüler-Team: Nico Berndsen,Maurice Brühl, AntoniaMurke

STROMTRASSEN – DAS SORGT FÜR SPANNUNGEN

Aus dem großen Feld derEnergiewende haben

sich Denise Koch, SophieSchierl und CharlotteSchroth ein vergleichsweisekleines Gebiet ausgewählt.Allerdings eines, das reich-lich Konfliktstoff bietet. Esgeht in ihrem Beitrag um dieStromtrassen, insbesondereum jene Trasse, die Deutsch-land von Nord nach Süddurchzieht und den Stromvon den Windrädern an derKüste zu den Verbrauchernin Süddeutschland transpor-tieren soll. Die drei Schüle-rinnen haben – betreut vonLehrer Claus Wenzel – sehrklar Vor- und Nachteile derStromautobahnen gegen-übergestellt und die politi-sche Diskussion darüber inBund und auf Landesebenebeleuchtet. Sie kommen da-bei zu dem Ergebnis, dassdie Trassen eine notwendige

Voraussetzung sind dafür,dass die Energiewende inDeutschland gelingt. Aller-dings dürfe dies nicht um je-den Preis geschehen. Somüssten die Sorgen der An-wohner berücksichtigt wer-den, nicht zuletzt auch, umdie Akzeptanz für die Ener-

giewende überhaupt erstmöglich zu machen. pgh

Berufliches GymnasiumEschwegeLehrkraft: Claus WenzelSchüler-Team: Denise Koch,Sophie Schierl, CharlotteSchroth

Zehn FinalistenWir stellen die besten Arbeiten aus unserem Wettbewerb „Präsentieren und gewinnen“ vor

Von Peter Hanack

Am Ende waren es noch zehn.Doch der Weg dorthin war

schwierig. Nicht nur für die Schü-ler und Schülerinnen, die sich amWettbewerb „Präsentieren und ge-winnen“ beteiligt und hervorragen-de Präsentationen eingereicht hat-ten. Sondern auch für die Vorjury,die aus den Einsendungen die bes-ten Arbeiten auszuwählen hatte.

Der Wettbewerb: Auf dieser Seitenun stellen wir sie vor: die zehnTeams mit ihren Themen. Sie allekönnen sich als Gewinner fühlen,denn die Konkurrenz war groß. 32Kurse mit rund 700 Schülerinnenund Schülern aus 21 Schulen hat-ten sich zu dem Wettbewerb ange-meldet, den die Frankfurter Rund-

schau gemeinsam mit der Vereini-gung der hessischen Unternehmer-verbände (VhU) und der Landesar-beitsgemeinschaft Schule-Wirt-schaft zum mittlerweile neuntenMal ausrichtet. Zur Teilnahme da-ran sind die Kurse im Fach Politik-Wirtschaft aller hessischen Ober-stufen eingeladen.

Die Jury: Aus der Riege der zehn Fi-nalisten wird eine prominent be-setzte Jury nun die drei Sieger-teams auswählen. Stefan Schulte,Vorstandsvorsitzender der FraportAG, Tilman Wittershagen, Spre-cher der Geschäftsleitung derDeutschen Bank, sowie der Chefre-dakteur der Frankfurter Rund-schau, Arnd Festerling, haben die-se schwierige Aufgabe übernom-men.

Die Preise: Drei Teams werden amEnde als gleichberechtigte Siegerprämiert. Sie werden ihre Arbeitenöffentlich präsentieren und die Ge-legenheit bekommen, ihre Themenmit Vertretern aus Wirtschaft, Poli-tik und Gesellschaft zu diskutieren.Sie erhalten dafür je Team ein Prä-sentationshonorar in Höhe von 300Euro. Und jeder der drei Schülerbekommt außerdem ein Apple I-Pad mini 2 als Preis. Wir laden dieGewinner zur Siegerehrung in dieFrankfurter Rundschau ein undstellen die besten Arbeiten ausführ-lich vor.

Die Themen: Gleich drei Wettbe-werbsbeiträge machten die Inklusi-on zu ihrem Gegenstand. Dabeigeht es den Schülern nicht nur umden gemeinsamen Unterricht von

Kindern mit und ohne Behinderun-gen, sondern auch um das Mitei-nander in der Arbeitswelt. Einenweiteren Schwerpunkt bildete dieFrage, wie sich der Mindestlohnauf die Unternehmen, die Beschäf-tigten und die Wirtschaft insge-samt auswirkt. Naturschutz undEnergiewende waren bei den Ju-gendlichen ebenfalls hoch im Kurs.Aber auch Arbeiten, die sich mitdem Einkaufsverhalten von Konsu-menten, den Folgen der Landesgar-tenschau in Gießen oder den Ver-änderungen beschäftigen, die einneues Quartier wie das Europavier-tel in Frankfurt mit sich bringen, la-gen auf dem Tisch der Jury.

Weitere Informationen gibt es unterwww.fr-online.de/schuelerforen undwww.schule-wirtschaft-hessen.de.

FLÜCHTLINGE UND WAS DAS FÜR DIE KOMMUNEN HEISST

DieMenschheit ist aufder Flucht. Jedenfalls

ist das der Eindruck, denman bekommt, wenn manZeitung liest und Nachrich-ten sieht. Vor allem dieBootsflüchtlinge im Mittel-meer und in den asiatischenGewässern führen der Weltvor Augen, wie groß die Notin vielen Ländern tatsächlichist. Krieg, Hunger, Umwelt-katastrophen sind oft dieGründe, die die Menschendazu bringen, ihre Heimatzu verlassen. Viele kommennach Europa, nach Deutsch-land, und einige auch in denWerra-Meißner-Kreis. Dorthaben Hannah Aschenbren-ner, Luisa Eisel und AmelieGrund – betreut von ihremLehrer Claus Wenzel – ge-nauer hingesehen. Sie habenrecherchiert, wie die Flücht-linge untergebracht sind,wer dafür bezahlt, wo dieProbleme liegen und die

Chancen. Dafür haben sieauch das Flüchtlingsheim inEltmannshausen besuchtund von dort sehr lebendigeEindrücke mitgenommen,die ihre Wettbewerbsarbeitzu einem besonders gelun-genen Beitrag macht. pgh

Berufliches GymnasiumEschwegeLehrkraft:Claus WenzelSchüler-Team:Hannah Aschenbrenner,Luisa Eisel,Amelie Grund

MINDESTLOHN – UND WAS DAS MIT DEM FRISEUR ZU TUN HAT

Menschen so zu bezah-len, dass sie von ihrer

Arbeit leben können, ist einenachvollziehbare Forderung.Der Mindestlohn ist ein Ver-such, diese Forderung zu er-füllen. Welche Folgen diesfür Unternehmen, Arbeit-nehmer und damit für diehessische Wirtschaft hat, ha-ben Ricarda Beiter, LauraMatthes und Marie Misiavon der Marienschule Lim-burg zu ergründen versucht.Ihr Beitrag zumWettbewerbzeigt die Entwicklung desMindestlohns auf und fragtvor Ort nach, wie sich das inder Praxis auswirkt. Dazuhaben die drei einen örtli-chen Friseursalon besucht.Aufgrund ihrer Rechercheerkennen sie – betreut vonDirk Fredl – die Schwach-stellen und geben Hinweise,wie diese ausgebessert wer-den könnten. Besonders at-

traktiv an ihrer Arbeit istauch, dass sie das Themanicht allein in einer Präsen-tation, sondern auch in ei-nem Rollenspiel darzulegenversuchen. Natürlich dürfenbei einem solchen Themaauch die politischen Positio-nen nicht fehlen. Schließlich

ist der Streit über das FürundWider beimMindest-lohn längst nicht ausgefoch-ten.pgh

Marienschule LimburgLehrkraft: Dirk FredlSchüler-Team: Ricarda Beiter,Laura Matthes, Marie Misia

INKLUSION IN DER ARBEITSWELT - DAS BESTE FÜR ALLE?

Von der InternatsschuleSchloss Hansenberg ist

es nicht allzu weit bis zu denWerkstätten für Behindertein Geisenheim. Moritz Hage-mann, Frederic Hoffmannund Niklas Jakobs, Schülerin Hansenberg, haben dortmit Alex Schillo gesprochen,der in den Werkstätten ar-beitet. Was die Jugendlichenbewegt, ist die Frage, wie In-klusion, also das selbstver-ständliche Miteinander vonMenschen mit und ohne Be-hinderungen, in der Arbeits-welt funktionieren kann. Da-für haben sie – betreut vonihrem Lehrer Paul Rauh –sehr gründlich die gesamteMaterie aufgearbeitet, ha-ben die rechtlichen Grundla-gen für Inklusion geklärt, diepolitischen Positionen be-schrieben und nachgefragt,wie weit Inklusion tatsäch-lich schon umgesetzt ist. IhrFazit ist klar: Jeder Mensch

sollte das Recht auf Arbeithaben, und die drei Schülerwollen dieses Recht auch inder hessischen Verfassungverankert sehen. Denn In-klusion, das ist ihrer Ansichtnach vor allem einen Chancefür alle. pgh

Internatsschule HansenbergGeisenheimLehrkraft:Paul RauhSchüler-Team:Moritz Hagemann,Frederic Hoffmann,Niklas Jakobs

EINKAUFEN IN FULDA – UND WAS DAS FÜR DAS UMLAND BEDEUTET

Fulda hat nicht nur denDom und eine große

Therme, sondern bietet auchtolle Einkaufsmöglichkeiten.Die Menschen aus den umlie-genden Städten und Gemein-den kommen gerne hierher,um zu shoppen. Das ist imFalle von Fulda noch ausge-prägter als in vielen anderenStädten in Hessen.Was die Konsumenten mö-gen, schafft aber auch Pro-bleme. Mieten steigen, wosich Einkaufszentren etablie-ren, Innenstädte verlieren ihrkulturelles Gesicht, mancheEinzelhändler können sichgegen die Handelsketten undFranchise-Unternehmennicht behaupten. Die Städtewerden monotoner.Michele Drabiniok, JulianKlüh, Carl Martin Rathgebervon der Richard-Müller-Schule, einer kaufmänni-schen Berufsschule in Fulda,haben das Thema – betreut

von Markus Roth – sehr aus-führlich beschrieben, analy-siert, mit einem Video undeiner umfangreichen Umfra-ge ausgearbeitet. Und somiteine wirklich beeindrucken-de Arbeit vorgelegt. pgh

Richard-Müller-SchuleFuldaLehrkraft:Markus RothSchüler-Team:MicheleDrabiniok, Julian Klüh,Carl Martin Rathgeber

20. Mai 2015

Am 13./14. Juni fand in der FR die Siegerehrung der drei Gewinner-Teams zu den Themen „Wie gelingt die Energiewende?“, „Erste Erfahrungen mit dem Mindestlohn in Hessen“ sowie „Inklusion in der Arbeitswelt“ statt.

EINE KOOPERATION VON FRANKFURTER RUNDSCHAU UND VHU

Drei beispielhafte Themenseiten aus der Frankfurter Rundschau von insgesamt acht Doppelseiten.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

F14 HESSEN Frankfurter Rundschau Samstag / Sonntag, 13. / 14. Juni 2015 71. Jahrgang Nr. 134

Herzlichen Glückwunsch: Die Siegerinnen und Sieger imWettbewerb „Präsentieren und gewinnen“ besuchen die Redaktion der Frankfurter Rundschau. CHRISTOPH BOECKHELER

WIE GELINGT DIE ENERGIEWENDE?Der Streit um die Standorte fürWindräder, die Auseinanderset-zung um den geplanten Bau einerneuen Stromautobahn von Nordnach Süd, die Probleme mit derSpeicherung von Wind- und Son-nenstrom: Bis die Energiewendegeschafft ist, ist es offenbar nochein weiter Weg. Kadisha Clee-mann, Laura Oehler und TheresaThrom vom Beruflichen Gymna-sium Eschwege haben das schwie-rige Thema nicht gescheut undzum Gegenstand ihres Wettbe-werbbeitrags gemacht. Betreutvon Lehrer Claus Wenzel ist dabei

ein faktenreiches, übersichtlichesund gut gegliedertes Werk ent-standen, das allemal preiswürdigist. Bereits in 15 Jahren könntendemnach in Nordhessen bis zu 80Prozent des Stroms aus erneuer-baren Energien stammen, 250Windräder wären dafür nötig,wofür 45 Quadratkilometer reser-viert werden müssten. Die dreiSchülerinnen liefern in ihrer Ar-beit Thesen zur weiteren Diskus-sion und beschreiben Pro undKontra der unterschiedlichen Ar-ten, Energie zu erzeugen. Dennnicht nur in Eschwege heißt es:

Die Energiewende geschieht auchvor der eigenen Haustür – odereben vor dem eigenen Klassen-zimmer. pgh

Einladung zum SchülerforumEnergiewende in Deutschlandund HessenKadisha Cleemann, Laura Oehler,Theresa Throm , BeruflichesGymnasium EschwegeOrt: Frankfurter Rundschau,Kasino, Frankenallee 71 – 81,Frankfurt am MainTermin: 29. Juni 2015Uhrzeit: 16 bis 18 Uhr

Gewinner bei

der FR zu GastSieger im Schülerwettbewerb stehen fest

So schwierig war es noch nie,zu den Siegern zu gehören.

32 Kurse mit rund 700 Schülerin-nen und Schülern aus 21 Schulenhatten sich zu dem Wettbewerb„Präsentieren und gewinnen“ an-gemeldet, den die FrankfurterRundschau gemeinsam mit derVereinigung der hessischen Un-ternehmerverbände (VhU) undder LandesarbeitsgemeinschaftSchule-Wirtschaft zum neuntenMal ausrichtet. Nicht allein dieZahl der Teilnehmer war beson-ders hoch, sondern auch das Ni-veau der eingereichten Arbeiten.

Drei Arbeiten haben die hoch-karätige Jury – Stefan Schulte,Vorstandsvorsitzender der Fra-port AG, Tilman Wittershagen,Sprecher der Geschäftsleitungder Deutschen Bank, sowie ArndFesterling, Chefredakteur derFrankfurter Rundschau – ammeisten überzeugt. Gewonnenhaben die Teilnehmer vom Beruf-lichen Gymnasium Eschwege,der Marienschule Limburg sowieder Internatsschule Schloss Han-senberg in Geisenheim.

Die Jugendlichen und ihreLehrer waren nun zur Siegereh-rung in die Redaktion der Frank-furter Rundschau eingeladen.„Sie haben gezeigt, auf welch ho-hem Niveau an unseren Schulengearbeitet wird“, beglückwünsch-te Arnd Festerling die Gewinner.

Die drei Teams werden nun ih-re Wettbewerbsbeiträge öffentlichpräsentieren und ihre Themenmit Vertretern aus Wirtschaft, Po-litik und Gesellschaft diskutieren.Die Leserinnen und Leser der FRsind dazu herzlich eingeladen.

Ganz umsonst präsentierendie Schüler und Schülerinnen

nicht. Sie erhalten dafür je Teamein Honorar in Höhe von 300Euro. Jedes Teammitglied erhältaußerdem ein I-Pad mini 2 alsPreis. Einen Sonderpreis erhältdas Team der Richard-Müller-Schule Fulda für seine Arbeit zurAttraktivität Fuldas als Einkaufs-stadt.

„Gelohnt hat sich die Teilnah-me allerdings auch für jene, dieam Ende nicht ganz oben aufdem Treppchen stehen“, sagteVhU-Geschäftsführer JörgFeuchthofen. „Jeder, der hier ei-ne Arbeit eingereicht hat, hatsich ausführlich mit einem Wirt-schaftsthema auseinandergesetztund dabei Kompetenzen wieTeamarbeit und Selbstorganisati-on erworben, wie sie auch späterin Ausbildung oder Studium vongroßer Bedeutung sind.“ pgh

DER WETTBEWERB

„Präsentieren und gewinnen“ ist einWettbewerb für die Kurse im Fach„Politik und Wirtschaft“ an allengymnasialen Oberstufen in Hessen.

Ausgerichtet wird er von der Frank-furter Rundschau, der Vereinigung derhessischen Unternehmerverbände(VhU) und der Landesarbeitsgemein-schaft Schule-Wirtschaft.

Die drei siegreichen Teams präsen-tieren ihre Arbeiten in den nächstenWochen in öffentlichen Veranstaltun-gen. Die Leserinnen und Leser der FRsind dazu herzlich eingeladen.

Weitere Informationen gibt es unterwww.fr-online.de/schuelerforen undwww.schule-wirtschaft-hessen.de.

MINDESTLOHN UND DER FRISEUR IN LIMBURGMenschen so zu bezahlen, dasssie von ihrer Arbeit auch wirklichleben können, das ist eine nach-vollziehbare Forderung. Der Min-destlohn ist ein Versuch, dieseForderung zu erfüllen. WelcheFolgen dies für Unternehmen, Ar-beitnehmer und Arbeitnehmerin-nen und damit für die hessischeWirtschaft hat, das haben RicardaBeiter, Laura Matthes und MarieMisia von der Marienschule Lim-burg zu ergründen versucht. IhrBeitrag zumWettbewerb zeigt dieEntwicklung des Mindestlohnsauf und fragt vor Ort nach, wie

sich das in der Praxis auswirkt.Dazu haben die drei einen örtli-chen Friseursalon besucht. Auf-grund ihrer Recherche erkennensie – betreut von ihrem LehrerDirk Fredl – die Schwachstellenund geben Hinweise, wie dieseausgebessert werden könnten.Besonders attraktiv an ihrer Ar-beit ist auch, dass sie das Themanicht allein in einer Präsentation,sondern auch in einem Rollen-spiel darzulegen versuchen.Natürlich dürfen bei einem sol-chen Thema auch die politischenPositionen nicht fehlen. Denn

schließlich ist der Streit über dasFür und Wider beim Thema Min-destlohn noch längst nicht ausge-fochten. pgh

Einladung zum SchülerforumVier Monate Mindestlohn –erste spürbare Konsequenzen fürHessen?Ricarda Beiter, Laura Matthes,Marie MisiaMarienschule LimburgOrt: Marienschule,Graupfortstraße 5, LimburgTermin: 6. Juli 2015Uhrzeit: 16 bis 18 Uhr

INKLUSION IN DER ARBEITSWELTVon der Internatsschule SchlossHansenberg ist es nicht allzu weitbis zu den Werkstätten für Behin-derte in Geisenheim. Moritz Ha-gemann, Frederic Hoffmann undNiklas Jakobs, alle drei Schüler inHansenberg, haben dort mit AlexSchillo gesprochen, der in denWerkstätten arbeitet. Was die Ju-gendlichen bewegt, ist die Frage,wie Inklusion, also das selbstver-ständliche Miteinander von Men-schen mit und ohne Behinderun-gen, in der Arbeitswelt funktio-nieren kann. Sie haben ganz be-wusst ihren Blick über den schuli-

schen Bereich hinaus gelenkt. Da-für haben sie – betreut von ihremLehrer Paul Rauh – sehr gründ-lich die gesamte Materie aufgear-beitet, haben die rechtlichenGrundlagen für Inklusion geklärt,die politischen Positionen be-schrieben und nachgefragt, wieweit Inklusion tatsächlich schonumgesetzt ist.Ihr Fazit ist klar: Jeder Menschsollte das Recht auf Arbeit haben,und die drei Schüler wollen die-ses Recht auch in der hessischenVerfassung verankert sehen.Denn Inklusion, das ist ihrer An-

sicht nach vor allem einen Chan-ce für alle. pgh

Einladung zum SchülerforumInklusion in der Arbeitswelt –wirklich das Beste für alle?Niklas Jakobs, Moritz Hagemann,Frederic HoffmannInternatsschule SchlossHansenberg, GeisenheimOrt: Internatsschule SchlossHansenbergHansenbergallee 11Geisenheim/JohannisbergTermin: 13. Juli 2015Uhrzeit: 16 bis 18 Uhr

13./14. Juni 2015

Am 3. Juli berichtete die Frankfurter Rundschau über das Thema „Gemein-sam zur Energiewende“: VhU-Präsidiumsmitglied Tilman Wittershagen von der Deutschen Bank lobte die Schülerinnen, die Landtagsabgeordneten Angela Dorn (Grüne) und Dirk Landau (CDU) sprachen über Akzeptanz-probleme bei Bürgern und bessere Zusammenarbeit zwischen den Bun-desländern. Und Michaela Schmidt-Schlaeger, die Geschäftsführerin des Landesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (LDEW), wies zurecht darauf hin, dass man vor lauter Begeisterung über erneuerbare Energien doch nicht die konventionellen Energie vergessen sollte, beide Stränge müssten miteinander verbunden werden.

R12 HESSEN Frankfurter Rundschau Freitag, 3. Juli 2015 71. Jahrgang Nr. 151

„Das Ziel, erneuerba-re Energien bis 2019in Hessen zu verdop-peln, wird nicht er-reicht werden.“

Ludger StüveDirektor Regionalverband, SPD

„Ein großes Problembei der Umsetzungder Energiewende istdie Akzeptanz derBürger.“

Dirk LandauLandtagsabgeordneter, CDU

„Die Bundesländermüssen bei der Ener-giewende zusam-menarbeiten, Lastenund Vorteile tragen.“

Angela DornLandtagsabgeordnete, Grüne

„Wir müssen die er-neuerbaren Energienmit den konventio-nellen verknüpfen.“

Michaela Schmidt-SchlägerGeschäftsführerin des LDEW

Schülerforum Beim Wettbewerb von FR und VhU machen sich drei Schülerinnen aus Eschwege für die Energiewende stark.

Gemeinsam zur EnergiewendeBundesländer, Politik und Bürger müssen zusammenarbeiten / Regularien erschweren

Von Judith Köneke

Schafft Hessen die auf demEnergiegipfel vereinbarten

Ziele? Wie sieht die Akzeptanz inder Bevölkerung aus? Der Stromaus erneuerbaren Energien sollgleichzeitig sicher und bezahlbarsein. Viele befürworten neue We-ge der Energiegewinnung, dochwas, wenn die Windräder vor dereigenen Haustür stehen? KadishaCleemann, Theresa Throm undLaura Oehler vom BeruflichenGymnasium Eschwege haben fest-gestellt, dass es bis zur Energie-wende noch ein weiter Weg ist.Laudator Tilman Wittershagen,Vorstand der Deutschen Bank inFrankfurt, lobte die Arbeit als au-ßerordentlich gründlich undhandwerklich gut umgesetzt.

Die Siegerinnen des Oberstu-fen-Wettbewerbs „Präsentierenund gewinnen“, ausgerichtet vonder Frankfurter Rundschau ge-meinsam mit der Vereinigung derhessischen Unternehmerverbän-de VhU und der Landesarbeitsge-meinschaft Schule-Wirtschaft,(LAG) haben ihren Wettbewerbs-beitrag nun vor einem äußerstfachkundigen Publikum öffent-lich präsentiert. Im Publikum imKasino der FR saßen Energieex-perten mit Politikern und Ver-bandsvertretern beisammen.

Wichtig ist nicht nur das Be-mühen der Politik, auch die Be-völkerung müsse hinter der Ener-giewende stehen, wurde in derDiskussion deutlich, die von LAG-Geschäftsführer Matthias Rustund FR-Redakteur Peter Hanackmoderiert wurde. „Die Energie-wende ist nicht nur eine techni-sche Frage“, sagt MichaelSchlecht vom Verein Umweltler-nen Frankfurt. In den Köpfen derMenschen passiere viel zu wenig.Auch in den Schulen sollte dasThema stärker diskutiert werden.

Dass der Wille, Energie einzu-sparen, abgenommen habe, beob-achtet auch Holger Techen, Pro-fessor an der FH Frankfurt bei sei-nen Studierenden. Doch das Spa-ren scheitere oft an Regularien,stellt Techen auch in seinem All-tag fest. In Frankfurt gebe es etwaknapp 35 Stromtankstellen, dochauf rund 34 von ihnen parktennormale Fahrzeuge. Beschrän-kungen von der Stadt, diese frei-zuhalten, gebe es nicht.

Ob die Ziele des hessischenEnergiegipfels, bis zum Jahr 2050Strom und Wärme möglichst zu100 Prozent aus erneuerbarenEnergien zu gewinnen, erreicht

werden, sahen manche in derRunde skeptisch. „Wir sind aberauf einem guten Weg“, findet An-gela Dorn, umweltpolitischeSprecherin der Grünen. LetztesJahr seien viele neue Windkraft-anlagen errichtet worden. Jedochbrauche es eine höhere Förde-rung vom Bund. „Eine Energie-wende müssen alle Bundesländergemeinsam tragen.“

Gerade in Ballungsräumen wieFrankfurt sei es schwierig, Flä-chen für etwa Windkraftwerke zufinden, sagt Ludger Stüve, Direk-tor des Regionalverbands. Das lie-ge unter anderem am Flughafenund dessen Sicherheitsrichtlini-

en. Und die Zustimmung für er-neuerbare Energie werde immergeringer, je länger die Atomreak-tor-Katastrophe von Fukushimazurückliege. Viele Bürger plädier-ten zwar dafür, aber eben nichtvor ihrer Haustür. „Wir müssenetwas für die Akzeptanz tun.“

Nicht nur die Zustimmung derMenschen sei ein Problem derUmsetzung, sondern viele Res-triktionen, sagt Franz Gemmervon Renertec. Die Gesellschaft,die Windparks plant, baut undbetreibt, konnte zuletzt drei Anla-gen nicht errichten. Das größteProblem sei etwa das Bundesna-turschutzgesetz, dessen Bestim-mungen einen Bau von Wind-kraftanlagen nahezu unmöglichmachten, so Gemmer.

Erneuerbare Energien beinhal-teten nicht nur Windkraftanla-gen, sagt Techen. „Wir müssenweiterdenken, auch auf Privat-haushalte gucken.“ Es gibt etwaKleinkraftanlagen für den Bürger,die im direkten Wohnumfeld ein-gesetzt werden können. Ein wich-tiger Punkt in Regionen wie demRhein-Main-Gebiet sei vor allemdie Einsparung von Strom. Etwadurch Smart-Grids, intelligenteLeitungssysteme, richtige Klima-anlagen oder Greenbuilding-Ef-fekte bei Um- und Neubauten.

Doch dürfe man die konven-tionellen Energien nicht verges-sen, sagt Michaela Schmidt-Schläger vom Landesverband derEnergie- und Wasserwirtschaft(LDEW). „Die brauchen wirauch.“ Beide Stränge müsstenmiteinander verknüpft werden.

Dass jeder einen Anfang beimSparen machen kann, wurde denSchülerinnen bei ihrer Recherchezu ihrem Wettbewerbsbeitragklar. Laura Oehler hat bei sich zuHause begonnen. Der alte Kühl-schrank im Keller frisst zu vielStrom, er muss nun raus.

MIT WIRTSCHAFT GEWINNEN

Schülerinnen und Schüler für aktuellewirtschaftliche Themen zu interessieren– das ist Ziel des Wettbewerbs „Prä-sentieren und gewinnen“.

Den Wettbewerb für Oberstufen-Schüler richten die Vereinigung derhessischen Unternehmerverbände(VhU), die LandesarbeitsgemeinschaftSchule-Wirtschaft und die FrankfurterRundschau gemeinsam aus.

Der Mindestlohn ist Thema am 6. Juliin der Marienschule, Graupfortstraße 5,65549 Limburg, 16 bis 18 Uhr.

Um Inklusion in der Arbeitswelt gehtes am 13. Juli in der InternatsschuleSchloss Hansenberg, Hansenbergallee11, 65366 Geisenheim, 16 bis 18 Uhr.

Weitere Informationen unterwww.fr-online.de/schuelerforen. pgh

Laudator Tilmann Wittershagen mit den Preisträgerinnen Kadi-sha Cleemann, Theresa Throm und Laura Oehler (v. l.).ANDREAS ARNOLD

Stromtankstellen gibt es schon einige, leider werden die Plätze oft von Besitzern konventioneller Autos besetzt. ROLF OESER

3. Juli 2015

Am 10. Juli ging es um das Thema „Von der Arbeit leben können“ mitten hinein in die Gerechtigkeitsdiskussion um Mindestlöhne, Arbeitsplatzsicher-heit, bürokratische Aufwände des neuen Gesetzes. Während der Unterneh-mer Klaus Rohletter, Albert Weil AG, den gerechten Lohn als Wechselspiel von Angebot und Nachfrage beschrieb, widersprachen Gewerkschaftsvertre-ter und die Kirchen mit moralischen Argumenten.

R12 HESSEN Frankfurter Rundschau Freitag, 10. Juli 2015 71. Jahrgang Nr. 157

Mindestlohn ist einguter Kompromiss,aber die Aufzeich-nungspflicht mussgelockert werden.

Ralf-Norbert BarteltLandtagsabgeordneter, CDU

Wir haben keineKritik amMindest-lohn, sondern seinerUmsetzung. Die istviel zu kompliziert.

Ulrich HeepPräsident IHK Limburg

Jeder sollte vonseiner Arbeit lebenkönnen. BeimMindestlohn könnendas aber nur Singles.

Philipp JacksGewerkschaftssekretär

Die Frage nachgerechtem Lohn istwieder populär ge-worden. Das ist gut.

Thomas WagnerCaritas-Verband

Schülerforum Beim Wettbewerb von FR und Unternehmerverbänden geht es in der Marienschule Limburg um den Mindestlohn.

„Von der Arbeit leben können“Schülerinnen provozieren kontroverse Debatte über faire Löhne und Gerechtigkeit

Von Peter Hanack

Mitunter kann die Wahrheitso einfach sein: „Meine

Tochter betreut einen Erdbeer-stand in Niederbrechen und be-kommt jetzt Mindestlohn, das istdoch prima“, sagt FriedemannKühn. „Im Vergleich mit westeu-ropäischen Ländern aber ist dasimmer noch wenig, und von miraus könnte es noch einenSchnaps obendrauf sein.“

Kühn ist Elternbeirat der Mari-enschule in Limburg und bringtdie Debatte um Für und Widerdes zu Jahresbeginn eingeführtenbundesweiten Mindestlohns – ausVatersicht – auf den Punkt. Allesgesagt ist damit aber noch langenicht.

Das machte die von MatthiasRust moderierte Diskussion deut-lich, zu der die Frankfurter Rund-schau gemeinsam mit der Vereini-gung der hessischen Unterneh-merverbände (VhU) und der Lan-desarbeitsgemeinschaft (LAG)Schule-Wirtschaft in die Marien-schule eingeladen hatte. Die Ma-rienschule deshalb, weil von dortdie drei Schülerinnen kommen,die im Oberstufen-Wettbewerb„Präsentieren und gewinnen“ –veranstaltet von FR, VhU undLAG – gesiegt hatten.

In ihrem Beitrag waren Ricar-da Beiter, Laura Matthes und Ma-rie Misia – betreut von LehrerDirk Fredl – zum Schluss gekom-men, der Mindestlohn sei ein gu-ter Schritt hin zu fairen Löhnen.Die drei monierten aber gleich-zeitig, der bürokratische Auf-wand für Arbeitgeber sei zu hoch,und in manchen Branchen wie et-wa dem Taxigewerbe ständen so-gar Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Ähnlich argumentierte auchUlrich Heep, Präsident der Indus-trie- und Handelskammer Lim-burg. „Wir haben keine Kritik am

Mindestlohn, sondern seiner Um-setzung“, sagte er. Die sei viel zukompliziert, „wir haben 150 Ver-anstaltungen mit 8000 Unterneh-men gebraucht, um über dasWichtigste zu informieren.“

Die Aufzeichnungspflichtenseien zu sperrig, kritisierte StefanLaßmann, Geschäftsführer derLimburger Kreishandwerker-schaft. Grundsätzlich gelte, dassjeder, der 40 Stunden in der Wo-che arbeite, davon auch lebenkönnen sollte. „Aber es muss Aus-nahmen geben“, forderte Laß-mann, etwa in dem ihm bekann-ten Fall einer Firma, die einenSchwerbehinderten beschäftigt.

„Der macht sehr einfache Arbei-ten, ist damit zufrieden, wurdejetzt aber gekündigt, weil er nichtdie 8,50 Euro Stundenlohn er-wirtschaften konnte.“

Der CDU-Landtagsabgeordne-te Ralf-Norbert Bartelt, sozialpo-litischer Sprecher seiner Fraktion,lobte den Mindestlohn als einenguten Kompromiss. Allerdingsmüsse die Aufzeichnungspflichtder Arbeitgeber zu den Arbeits-zeiten ihrer Mitarbeiter gelockertwerden. Mindestlohn zu zahlensei grundsätzlich kein Problemseiner Branche, sagte Markus Da-nusa vom Hotel- und Gaststätten-verband. Schwieriger sei es da

schon, wenn die Mitarbeiter anstrikte Arbeitszeitregeln gebun-den seien.

Arnd Festerling, Chefredak-teur der Frankfurter Rundschauund Laudator der Preisträgerin-nen, hatte die Frage gestellt, wel-cher Lohn gerecht sei – seine Ant-wort dazu lautete: wenn einMensch davon auch leben könne.Doch so ließ die Diskussionsrun-de das nicht stehen. Klaus Rohlet-ter, Vorstandsvorsitzender der Al-bert Weil AG, bezeichnete sich alsAnhänger von Angebot und Nach-frage; ein gerechter Lohn ergebesich aus diesem Wechselspiel.Dirk Hohn vom Verband der Me-tall- und Elektrounternehmen be-hauptete, „einen gerechten Lohnkann man gar nicht machen“.Entscheidend sei, was der Kundezu zahlen bereit sei.

Dem widersprach ThomasWagner vom katholischen Cari-tas-Verband. Der „gerechte Lohn“sei ein großes Thema der katholi-schen Soziallehre. Er beobachteeine Ausweitung des Niedriglohn-bereichs und eine schwindendeTarifbindung. „Die Schere gehtauseinander“, sagte Wagner. DerMindestlohn habe das Thema ge-rechter Lohn wieder populär ge-macht. „Für mich aber ist er zuniedrig“, sagte er.

„Jeder sollte von seinem Lohnleben können“, pflichtete PhilippJacks vom Deutschen Gewerk-schaftsbund DGB der These vonFR-Chefredakteur Arnd Festerlingbei. „Tatsächlich können das beimMindestlohn aber nur Singles; Fa-milien müssen zum Leben immernoch Hartz IV beantragen,“ kriti-sierte er. Also müsse dieser er-höht werden. Für die Kunden sei-en mögliche Preissteigerungen al-lemal tragbar. Die Schale Erdbee-ren, die die Tochter von Eltern-beirat Kühn verkaufe, sei geradeeinmal 15 Cent teurer geworden.

MIT WIRTSCHAFT GEWINNEN

Schülerinnen und Schüler für aktuellewirtschaftliche Themen zu interessieren– das ist Ziel des Wettbewerbs „Prä-sentieren und gewinnen“.

Den Wettbewerb für Oberstufen-Schüler richten die Vereinigung derhessischen Unternehmerverbände(VhU), die LandesarbeitsgemeinschaftSchule-Wirtschaft und die FrankfurterRundschau gemeinsam aus.

Weitere Informationen gibt es imInternet unter der Adressewww.fr-online.de/schuelerforen

Inklusion in der Arbeitswelt istThema des Schülerforums am Montag,13. Juli, 16 bis 18 Uhr. Es präsentierenMoritz Hagemann, Frederic Homannund Niklas Jakobs, InternatsschuleSchloss Hansenberg, Hansenbergallee11, 65366 Geisenheim. pgh

15 Cent mehr fürs Körbchen – zu viel für fairen Lohn? ILONA SURREY

Ausgezeichnete Schülerinnen: Ricarda Beiter, Laura Matthes und Marie Misia (v. l.) mit FR-Chefredakteur Arnd Festerling. HENDRIK JONAS (5)

10. Juli 2015

Am 17. Juli besprachen Schüler, Politiker und Unternehmervertreter dann die Inklusion Behinderter in der Arbeitswelt als „Bereicherung für die Be-legschaft“. Fraport-Personalchefin Silke Niehaus beschrieb Inklusion als ihre Herzensangelegenheit, während die Landtagsabgeordneten verschie-dener Fraktionen das Engagement der Wirtschaft vor dem Hintergrund zahlreicher praktischer Herausforderungen lobten.

R12 HESSEN Frankfurter Rundschau Freitag, 17. Juli 2015 71. Jahrgang Nr. 163

In USA hat ein taub-stummer Menschmein I-Pad eingerich-tet. Das sollte es hierauch geben.

Mürvet ÖztürkLandtagsabgeordnete, Grüne

Bei Inklusion geht esnicht nur um Schule,sondern auch um Ar-beitswelt und Barrie-refreiheit im Alltag.

Petra Müller-KlepperLandtagsabgeordnete, CDU

Ich bin froh, dass wirMitarbeiter mitBehinderungenhaben. Sie schärfenunser Bewusstsein.

Frank KilianBürgermeister Stadt Geisenheim

Viele Behindertefühlen sich in einerWerkstatt wohl undwollen dort bleiben.

Marius WeißLandtagsabgeordneter, SPD

Schülerforum Beim Wettbewerb von FR und Unternehmerverbänden geht es in der Internatsschule Hansenberg um Behinderte.

„Bereicherung für Belegschaft“Schüler werben für Inklusion Behinderter in der Arbeitswelt / Beispiel Kanada

Von Peter Hanack

Warum gibt es hier bloß soviele behinderte Men-

schen? Das fragte sich SusanneGebauer, als sie vor einiger ZeitKanada besuchte. Bis ihr klarwurde, dass Kanada gar nichtmehr Menschen mit Behinderun-gen hat als etwa Deutschland –„dass es dort aber einfach ganznormal ist, dass sie in den Schu-len, den Firmen und im Straßen-bild sichtbar sind“.

Die Erkenntnis, die die Leiterinder Internatsschule Schloss Han-senberg in Geisenheim-Johannis-berg vom Auslandsaufenthaltmitbrachte, lautete: „Wir habenhier noch einen weiten Weg zugehen, um Behinderte wirklichüberall teilhaben zu lassen.“

Die Teilhabe Behinderter inder Arbeitswelt ist auch das The-ma von Niklas Jakobs, Moritz Ha-gemann und Frederic Hoffmann.Die drei Hansenberg-Schüler ha-ben damit – unterstützt von Leh-rer Paul Rauh – im Wettbewerb„Präsentieren und gewinnen“ ge-siegt, den die Frankfurter Rund-schau gemeinsam mit der Landes-arbeitsgemeinschaft Schule-Wirt-schaft (LAG) und der Vereinigungder hessischen Unternehmerver-bände (VhU) ausrichtet. Nun ha-ben die drei Jugendlichen ihre Ar-beit in Geisenheim einem fach-kundigen Publikum vorgestellt.

Dass es sich nicht um ein Min-derheitenproblem handelt, mach-te Moritz Hagemann schnell klar:„13 Prozent der Bevölkerung ha-ben eine Behinderung, das sindzehn Millionen Menschen“, be-richtete er. Dass man diese großeAnzahl – anders als in Kanada –nicht sieht, liegt daran, dass hierMenschen mit Behinderungenhäufig andere Wege gehen (müs-sen) als Menschen ohne Behinde-rungen. Es gibt spezielle Förder-schulen statt gemeinsamem Un-terricht, und für jene, die alsnicht arbeitsfähig eingestuft wer-

den, existieren Werkstätten fürBehinderte. Aber ist das grund-sätzlich falsch? Die von LAG-Ge-schäftsführer Matthias Rust mo-derierte Diskussion machte deut-lich, dass es den einen, immerrichtigen Weg offenbar nicht gibt.

„Ich weiß aus Gesprächen,dass viele Kinder sich in der För-derschule wohlfühlen, sie wollenin ihrem kleinen geschützten Be-reich bleiben“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete MariusWeiß. „Und vielleicht ist das jaauch in den Werkstätten so.“

„Ja, das Klima in Werkstättenist herzlich und freundlich, dasmacht die Arbeit dort wunder-bar“, bestätigte Werner Thorn,Leiter der Rheingau-Werkstättenin Rüdesheim. „Aber dennochkann dies nur ein Zwischenstadi-um sein“, so Thorn weiter. Esmüsse darum gehen, die Mitar-

beiter in den ersten Arbeitsmarktzu vermitteln. Bei immerhin zehnProzent gelinge dies – doppelt sohäufig wie im Bundesschnitt.

Dass es nicht öfter gelingt,liegt auch daran, dass 40 Prozentder Unternehmen lieber eine Aus-gleichsabgabe zahlen, statt Be-hinderte einzustellen, wie derCDU-Landtagsabgeordnete Ralf-Norbert Bartelt berichtete. Manu-el Schulz ist seit seinem 18. Le-bensjahr blind. Er sagt, es würdegenügen, bestehende Vorhabenumzusetzen, neue Gesetze brau-che es nicht. Der Diplom-Soziolo-ge musste fast vier Monate auf ei-ne Arbeitsplatzausstattung mitPC, Scanner und Braille-Zeilewarten und konnte so lange nureingeschränkt arbeiten. DieterWeiler, Schwerbehindertenvertre-ter für Lehrer in Frankfurt, lobteden Ansatz der drei Preisträger,

bei ihrem Wettbewerbsbeitragvon den Bedürfnissen behinder-ter Menschen auszugehen. Auchviele seiner Kollegen betrachtetenbehinderte Menschen häufignoch als Belastung.

Dabei würden Behinderte dieBelegschaft bereichern, wie Fra-port-Personalchefin und Laudato-rin Silke Niehaus anmerkte. „In-klusion ist für eine Personalchefineine Herzensangelegenheit“, sag-te sie. Allerdings gebe es bei Füh-rungskräften immer noch Hemm-schwellen. „Inklusion fängt imKindergarten an“, so Werkstatt-Leiter Thorn. Wer schon als klei-nes Kind mit dem Umgang mitBehinderten vertraut sei, „dermuss sich später nicht daran ge-wöhnen“. Die Gesellschaft werdeälter, Behinderungen nähmen zu,sagte die CDU-Landtagsabgeord-nete Petra Müller-Klepper: „Wirmüssen sehen, dass wir verschie-den sind, aber dass wir alle zu-sammengehören, dann sind wireine leistungsfähige und mensch-liche Gesellschaft.“

Die Grünen-Landtagsabgeord-nete Mürvet Öztürk bedankte sichbei den drei Preisträgern für de-ren Werben für Inklusion. Undräumte ein, dass auch sie sich erstim Umgang mit Behinderung ha-be vertraut machen müssen. „Wirsind damit erst so richtig konfron-tiert worden, als unser Fraktions-mitglied Andreas Jürgens in denLandtag einzog“, berichtete sie.Jürgens, der inzwischen zum Lan-deswohlfahrtsverband wechselte,ist auf den Rollstuhl angewiesen.Beim Umbau des Landtags habeman dann darauf geachtet, dassdies barrierefrei geschehe.

In Kanada eine Selbstverständ-lichkeit. „Und in den Supermärk-ten sitzen überall Menschen mitBehinderungen am Eingang, diealle Besucher willkommen hei-ßen“, berichtete Hannah Feucht-hofen, Tochter von VhU-Ge-schäftsführer Jörg Feuchthofen,von ihren Auslandserfahrungen.

MIT WIRTSCHAFT GEWINNEN

Schülerinnen und Schüler für aktuellewirtschaftliche Themen zu interessieren– das ist Ziel des Wettbewerbs „Prä-sentieren und gewinnen!“.

Den Wettbewerb für Oberstufenschülerrichten die Vereinigung der hessischenUnternehmerverbände (VhU), die

Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft und die Frankfurter Rund-schau gemeinsam aus. Die aktuelleRunde ist abgeschlossen.

Weitere Informationen gibt es imInternet unter der Adressewww.fr-online.de/schuelerforen. pgh

Barrierefrei sieht anders aus. RENATE HOYER

Die Sieger Niklas Jakobs, Moritz Hagemann und Frederich Hoffmann (vorne) mit LAG-Geschäftsführer Matthias Rust, Fraport-Perso-nalchefin Silke Niehaus, FR-Redakteur Peter Hanack und VhU-Geschäftsführer Jörg Feuchthofen (von links). PAUL RAUH

17. Juli 2015

Und am 25./26. Juli wurde die Serie für dieses Jahr beschlossen durch den von der Fraport gestifteten Sonderpreis über regionale Folgen des Ein-kaufsverhaltens. Nachdem die Schüler über das Einkaufen in Fulda prä-sentiert hatten, durften sie und die Gäste der VhU und FR auf Einladung von Fraport-Chef Stefan Schulte am Weltflughafen kennenlernen, wie das „Retailgeschäft“ in 170 Shops und 78 Gaststätten funktioniert und welche Bedeutung es für die Fraport AG hat.

F14 HESSEN Frankfurter Rundschau Samstag / Sonntag, 25. / 26. Juli 2015 71. Jahrgang Nr. 170

Passagiere

lassen Geld

am BodenEinkaufen am Airport

Von Marius Etzel

Für den Frankfurter Flugha-fenbetreiber Fraport ist der

Einzelhandel ein profitables Ge-schäftsfeld: Viele Reisende kau-fen in den rund 170 Shops amAirport ein oder stillen ihrenHunger und Durst in den 78 Barsund Restaurants. Vor allem Men-schen, die auf ihren Anschluss-flug warten, geben hier Geld fürKleidung, Schmuck, Accessoires,Geschenke oder Essen aus. Rundein Viertel des Umsatzes vonzwei Milliarden Euro jährlich er-zielt Fraport auf diese Weise.

Hunderte Flugzeuge landentäglich und schwemmen poten-zielle Kunden in die Geschäfte inden Terminals 1 und 2. „Insbe-sondere Reisende aus Russlandoder asiatischen Ländern wieChina oder Japan bringen Kauf-kraft mit“, sagt Gerd von Dolgow,Projektmanager der Fraport AGund für die Konzenstrategie ver-antwortlich. Deshalb richte sichdas Warenangebot an internatio-

nales Publi-kum. So fän-den Durchrei-sende etwa aufdem Weg vonAsien zum

amerikanischen Kontinent Welt-marken wie Yves Saint Laurent,Hugo Boss oder Lacoste. Solcheglobalen Marken wirkten magne-tisch auf Passagiere, die ihre War-tezeit zwischen den Flügen mitShopping ausfüllen möchten.

Zurzeit nimmt der Einzelhan-del eine Fläche von 37000 Qua-dratmetern ein. Dabei wird esnicht bleiben. Für das Terminal3, dessen Bau im Herbst begin-nen soll, plant Fraport eine ArtShopping-Mall: eine räumlicheund organisatorische Konzentra-tion von Einzelhandelsgeschäftenund Dienstleistungsbetrieben un-terschiedlicher Branchen.

„Menschen wollen zentraleMarktplätze. Wir haben das Ziel,ein besonderes Shoppingerlebniszu schaffen“, sagt von Dolgow.Daneben soll ein virtueller Kauf-raum entstehen. In der Zukunftkann nach der Ticketbuchungonline eingekauft werden. DerClou: Geliefert wird das bestellteProdukt nicht zu einer Wohn-adresse, sondern auf den gebuch-ten Sitzplatz im Flugzeug.

Ein Ende des Shopping-Boomsist am Frankfurter Flughafennicht in Sicht. Durch seinen zen-tralen Standort, das hohe Passa-gieraufkommen und die damiteinhergehenden Aufenthaltszei-ten kann Fraport auch weiterhinauf gute Geschäfte setzen.

In Konkurrenz zu umliegen-den Kommunen sieht von Dol-gow den Flughafen dennochnicht. „Wir zielen fast ausschließ-lich auf Passagiere, vor allemUmsteiger“, versichert er. Ande-res habe man nicht im Sinn.Schon allein die hohen Parkge-bühren sorgten dafür, dass Kund-schaft aus dem Umland den Flug-hafen nicht als erstes Ziel an-steuere.

170 Shopsund 78Gaststätten

Siegerlächeln (von rechts): Julian Klüh, Michele Drabiniok, Carl Martin Rathgeber und Lehrer Markus Roth von der Richard-Müller-Schule Fulda mit VhU-Geschäftsführer Jörg Feuchthofen, LAG-Geschäftsführer Matthias Rust und FR-Redakteur Peter Hanack. ALEX KRAUS

Schülerforum Beim Wettbewerb von Unternehmerverbänden und FR geht es ums Einkaufen in Fulda und am Flughafen.

„ZumShoppen geh ich in dieMall“Jugendliche wollen es beim Einkaufen praktisch / Zentren lassen Umland ausbluten

Von Peter Hanack

In Fulda ist gut einkaufen. Eineschöne Innenstadt, Geschäfte,

gleich mehrere Einkaufszentren.Die Kundschaft kommt in Scha-ren – auch aus dem Umland. Aberwas bedeutet das für eine solcheStadt, und was für die Städtchenund Dörfer in der näheren undweiteren Umgebung? Die Mieten,das Warenangebot, die Bevölke-rungsentwicklung?

Das sind Fragen, die für Mi-chele Drabiniok (17), Julian Klüh(17) und Carl Martin Rathgeber(18) wie gemacht sind. Die dreibesuchen die Richard-Müller-Schule in Fulda, ein beruflichesGymnasium mit dem Schwer-punkt Wirtschaft. Sie haben dieSache mit dem Einkaufen ganzgenau betrachtet und analysiert.

So haben sie zum Beispiel he-rausgefunden, dass eine attrakti-ve Einkaufsstadt wie Fulda einerecht geringe Arbeitslosenquotevorweisen kann, dass Menschendort gerne wohnen, dass aller-dings auch die Mieten steigenund umliegende Kommunen un-ter einem Abfluss von Kaufkraftund einer Ausdünnung des Wa-renangebots zu leiden haben.

Mit ihrem Beitrag zur Lage inFulda haben sich die drei Schüler– unterstützt von ihrem LehrerMarkus Roth – am Wettbewerb„Präsentieren und gewinnen“ be-teiligt, den die Frankfurter Rund-schau gemeinsam mit der Vereini-gung der hessischen Unterneh-merverbände (VhU) und der Lan-desarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft ausrichtet.

Sie haben das so gut gemacht,dass sie den eigens zu diesemZweck geschaffenen Sonderpreisgewonnen haben. „Ihre Arbeit istvon außerordentlicher Tiefe undAusführlichkeit“, urteilte VhU-Ge-schäftsführer Jörg Feuchthofen.

Als Preis erhielten sie eine Einla-dung zum Expertengespräch in-klusive Rundfahrt am FrankfurterFlughafen und die Möglichkeit,ihre Arbeit dort vor einem ausge-wählten Publikum zu präsentie-ren. Der Flughafen deshalb, weilzum einen Fraport-Chef StefanSchulte Mitglied der Jury desWettbewerbs ist und die drei Ju-gendlichen zusammen mit ihremLehrer gerne in sein Haus einge-

laden hat. Zum anderen ist derFlughafen auch ein Shoppingcen-ter mit 170 Geschäften und fast80 Gastronomiebetrieben.

„Ich wohne im Nachbarort vonFulda, in Petersberg“, berichtetJulian. „Wenn ich Elektrosachenoder Kleider zu kaufen habe, ge-he ich natürlich auch in ein Ful-daer Einkaufzentrum.“ Michelefindet an der Shopping-Mall gut,„dass dort ein Geschäft am ande-

ren ist und man keine weiten We-ge gehen muss.“ Und Carl Martinmag es beim Einkaufen ebenfallspraktisch – „auch ich gehen des-halb gern in Malls“, wie er sagt.

Die drei sind damit typisch fürihre Generation – wie die tickt,haben sie in einer Umfrage ermit-telt, die ebenfalls Teil des Wettbe-werbsbeitrags ist. Zudem habendie drei noch einen Video ge-dreht, bei dem sie zahlreiche Be-sucher der Fuldaer Einkaufszen-tren interviewten.

Fast 800 Menschen, zum aller-größten Teil Jugendliche, habensich an der Umfrage beteiligt. Diemeisten kaufen in Fulda ein, auchwenn sie von weiter draußenkommen, lautet eines der Ergeb-nisse. Lediglich zum Möbelkaufwerden auch andere Orte – bei-spielsweise Ikea in Hanau – auf-gesucht. Und Lebensmittel, diewerden auch noch häufig dort ge-kauft, wo die Jugendlichen bezie-hungsweise ihre Familien woh-nen. Für Städte im Umfeld sei die-se Entwicklung durchaus bedroh-lich, stellen die drei fest. Die Ab-wärtsspirale aus abfließenderKaufkraft, schließenden Lädenund noch mehr abfließenderKaufkraft sei kaum zu durchbre-chen, urteilen sie.

Von solchen Schwierigkeitenkann auch Gerd von Dolgow be-richten. Der Diplom-Betriebswirtist bei Fraport für Unternehmens-entwicklung zuständig undwohnt in Idstein. Das liegt zwarnicht bei Fulda, hat aber das fürShopper interessante Frankfurtvor der Nase. „Auch bei uns lei-den Einwohner, vor allem die äl-teren, unter der Ausdünnung“,berichtet er. Läden gingen verlo-ren, stattdessen gebe es ein Über-angebot an Friseuren. „Nur dieGastronomie läuft noch, auch we-gen der Touristen“, so von Dol-gow.

Zollfrei: Fluggäste kaufen gerne im Vorübergehen. JOCHEN GÜNTHER

MIT WIRTSCHAFT GEWINNEN

Schülerinnen und Schüler für aktuellewirtschaftliche Themen zu interessieren– das ist Ziel des Wettbewerbs „Prä-sentieren und gewinnen“.

Den Wettbewerb für Oberstufen-Schüler richten die Vereinigung derhessischen Unternehmerverbände(VhU), die LandesarbeitsgemeinschaftSchule-Wirtschaft und die FrankfurterRundschau gemeinsam aus.

Weitere Informationen unterwww.fr-online.de/schuelerforen.

In diesem Jahr haben gewonnen:Kadisha Cleemann, Laura Oehler,

Theresa Throm, Berufliches Gymna-sium, Eschwege, Energiewende inDeutschland und Hessen

Ricarda Beiter, Laura Matthes, MarieMisia, Marienschule Limburg, Mindest-lohn und Konsequenzen für Hessen

Niklas Jakobs, Moritz Hagemann, Fre-deric Hoffmann, Internatsschule SchlossHansenberg, Geisenheim, Inklusion inder Arbeitswelt

Den Sonderpreis erhielten: MicheleDrabiniok, Julian Klüh, Carl MartinRathgeber, Richard-Müller-SchuleFulda, Zentralität beim Einkaufen. pgh

25./26. Juli 2015

Wer dann alle Events besucht oder alle Artikel gelesen hat, wird zur Auf-fassung gelangen, dass hier viele Schüler, Politiker, Wirtschaftsvertreter und eine Zeitung viel voneinander gelernt haben, sich hinterher besser verstehen: in den Themenpositionen, in den Sachen öffentlicher Auftritte, in den Zwängen und Nöten der Politik und der Interessenvertreter.

Die Planung für das zehnjährige Jubiläumsjahr 2016 ist bereits wieder angelaufen.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

SCHULEWIRTSCHAFT: DAS KREATIVE NETZWERK FÜR SCHULEN UND UNTERNEHMEN

Seit über 40 Jahren organisiert die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULE-WIRTSCHAFT den Dialog zwischen Schulen und Unternehmen regional, ehrenamtlich und engagiert: Lehrkräfte werden bei Betriebserkundungen über Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt informiert. In Ferienakademien an Ostern und im Herbst bieten wir ihnen viele Fortbil-dungsangebote z. B. über den Einsatz von Excel in der Schule oder Fragen der Autorität, Elternarbeit sowie ökonomische Didaktik. Schülerinnen und Schüler erfahren durch Planspiele ein Verständnis ökonomischer Zusam-menhänge, eine praxisnahe Berufsorientierung in den MINT-Berufen sowie konkrete Anreize, durch Wettbewerbe wie den „Besten Praktikumsbericht“ das vorgeschriebene Schülerpraktikum durch vertiefte Reflexion zu ergän-zen. Auch für die Schulleiter gibt es einen bewährten Erfahrungsaustausch über Management- und Führungswissen.

In Hessen wird die SCHULE WIRTSCHAFT-Arbeit getragen von verdienstvol-len ehrenamtlich tätigen Lehrkräften und Unternehmern: Knapp 100 Ak-tive in 25 regionalen Arbeitskreisen in fünf Regionen sorgen für ein immer wieder neu geknüpftes, einzigartiges Netzwerk zwischen jeweils knapp 500 weiterführenden Schulen und 500 sehr engagierten Unternehmen in Hessen. Die SCHULE WIRTSCHAFT-Arbeit wird koordiniert von der Landes-arbeits gemein schaft und den Geschäftsstellen in Kassel, Wetzlar, Frank-furt, Hanau und Darmstadt.

10 Jahre Führungskräfte-Partnerschaft

200 Teams aus 200 Schulen und 200 Manager aus 13 Unternehmen zur wech-selseitigen Führungskräfteentwicklung hat die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT der VhU und des Bildungswerks mit dem Projekt „Part-ners in Leadership“ in den letzten Jahren zusammengebracht. Die 10. Runde 2015 ist wieder mit Vollauslastung von 20 Tandems aus Schulleitungen und Führungskräften der Unternehmen gestartet. Die Nachfrage bei den Schulen ist mittlerweile deutlich größer als das Angebot: 70 Schulleiter hatten sich 2015 beworben, 50 mussten auf die nächsten Jahre vertröstet werden.

Die Schulen profitieren von der Managementkompetenz und der Erfahrung in der Wirtschaft. Der Blick über den Tellerrand des „Systems Schule“ baut Brücken in die Arbeitswelt. Wirtschaftsführer sind bei Fragen um Verände-rungsprozesse, Investitionen oder Marketing behilflich, zeigten sich Anja Krapp, Leiterin der Alfred-Delp-Schule Dieburg, und Kathrin Schwartz, Leiterin der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Wiesbaden, vom nachhaltigen Nutzen dieses Erfahrungsaustausches überzeugt.

Die Unternehmen sehen die Partnerschaft als Einsatz von Führungskräften zur Weiterentwicklung von Problemlösungskompetenz in der völlig anderen Welt der Schule. Besonders lernt die Wirtschaft die bemerkenswerte Motiva-tionskraft von Schulleitungen kennen, die über keine finanziellen Incentives und kaum disziplinarische Druckmittel verfügen, waren sich Joachim Has-selbach, Partner bei Clifford Chance, und Silke Niehaus, Zentralbereichs-leiterin Personal der Fraport AG, einig. „Gerne unterstützen wir als Fraport AG Partners in Leadership, denn auch unsere Führungskräfte können in dem Austausch mit Schulleitungen eine Menge lernen“, so Niehaus.

MINT-Messe im Hessischen Landtag

Bei der jährlichen MINT-Messe im Hessischen Landtag stellen vorbildliche Schulen ihre MINT-Projekte vor. Die besten werden ausgezeichnet mit dem MINT Award von Procter & Gamble. Die MINT-Messe wird von der Landes-

Die „Protokolle“ des Graphic Recorders Matthias Schwert von der Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

arbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT und der VhU veranstaltet. Sie steht unter der Schirmherrschaft des hessischen Landtagspräsidenten.

Schon heute besteht in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwis-senschaften und Technik) ein erheblicher Fachkräftebedarf, der dramatisch anwachsen wird. Was für hessische Unternehmen eine Frage der Standort-sicherung ist, bedeutet für Schulabgänger lukrative Berufsaussichten mit attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen. Die MINT-Förderung sollte daher bereits im Kindergarten – spätestens in der Schule – begin-nen, um Begeisterung bei Kindern und Jugendlichen zu wecken.

„I am MINT“

Als größtes Projekt – gemessen an den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern – der hessischen MINT-Linie hat sich „I am MINT“ in Schulen und Unternehmen etabliert. Während die Studienanfängerzahlen in den MINT-Studiengängen in den vergangenen Jahren erfreulicherweise stiegen, ist der Nachwuchsmangel in MINT-Berufsausbildungen dagegen bereits heute spürbar und ein überproportional hoher Fachkräftebedarf wird im-mer deutlicher. Die VhU unterstützt aktiv das Projekt „I am MINT“ der Hes-sischen Landesregierung und der Regionaldirektion Hessen der Agentur für Arbeit, das vom Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT landesweit umgesetzt wird. Ziel des Projektes ist es, mehr junge „Unentschlossene, aber Begabte“ an die MINT-Berufsausbildung heranzuführen. Qualifizierte „Azubi-Mentoren“ des Betriebes/der Unternehmen stehen mit Rat und Tat zur Seite – an Nachmittagen in Unternehmen sowie im sozialen Netzwerk Facebook.

Wie gut das gelingt, zeigt das Beispiel der Vacuumschmelze Hanau: Sie hat, wie die bislang 124 anderen an „I am MINT“ beteiligten Unternehmen, einen Teil ihrer Auszubildenden von SCHULEWIRTSCHAFT zu MINT-Mento-ren weiterqualifizieren lassen. Bei den ausgewählten Schülern, die an dem Projekt teilnehmen dürfen, fiel einer besonders auf, der sich schnell für einen Ausbildungsplatz bei der Vacuumschmelze interessierte und prompt Auszubildender dort wurde. Mit „I am MINT“ gelingt die Vermittlung zwi-schen potenziellen Interessenten und unseren Unternehmen.

Exponate auf der MINT-Messe

Der Landtagspräsident und Abgeordnete des Hessischen Landtags lassen sich die schulischen MINT-Projekte erklären, HR-Info berichtet.

Selbst gebaute und selbst programmierte Roboter sind ein Beispiel für interessanten MINT-Unterricht an Schulen.

Gewusst wie: Diese Schnecken überwinden auch Messers Schneide unbeschadet.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Die sozialen Sicherungssysteme bleiben eine Dauerbaustelle, weil ihre Finanzierung über Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern erfolgt. Dieser Kostenfaktor verteuert Arbeit in Deutschland erheblich und belastet die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Bei immer mehr Men-schen im Rentenalter und immer weniger im erwerbsfähigen Alter stellt sich die Frage einer zukunftsfesten Finanzierbarkeit der Sozialversiche-rung immer dringlicher.

Steigende Beiträge verteuern Arbeit

Mit einer ganzen Reihe von Leistungsausweitungen und Zusatzkosten hat die Große Koalition in Berlin weitergehende Senkungen des Renten-beitragssatzes verhindert und Druck für eine baldige Steigerung des Gesamtsozialversicherungsbeitragssatzes aufgebaut. Das 2014 verab-schiedete Rentenpaket kostet 10 Milliarden Euro jährlich zusätzlich, und dies für viele Jahre. Trotz einer Reserve von über 30 Milliarden Euro in der Rentenkasse, was eigentlich zu einer spürbaren Senkung des Beitragssat-zes hätte führen müssen, blieb es Anfang 2015 bei einer Miniabsenkung um 0,2 Prozentpunkte auf 18,7 Prozent.

Dagegen haben wir einen offenen Brief an die Mitglieder des Deutschen Bundestages geschrieben und sie aufgefordert, gegen das Rentenpaket zu stimmen. Natürlich nicht in der Hoffnung, dieses Mal das Abstimmungs-verhalten zu ändern, aber schon mit der Perspektive, darauf wieder zu-rückzukommen, wenn die Rentenkasse geleert ist.

Auch in der Pflegeversicherung hat der Gesetzgeber Leistungsausweitun-gen aufgelegt, wie etwa mit einem erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff. Die Beitragszahler werden hierfür zunächst mit um 0,2 Prozentpunkte hö-heren Beiträgen herangezogen.

Auch im Gesundheitswesen kommen auf die Beitragszahler Mehraus-gaben im Milliardenumfang zu. So wird mit dem Präventionsgesetz den Krankenkassen vorgeschrieben, mehr Geld für Prävention auszugeben und dies, obwohl der Erfolg solcher Maßnahmen umstritten ist. Erhebliche und vermeidbare Mehrkosten bringen auch das Versorgungsstärkungsgesetz und das Krankenhausreformgesetz. So wird ein Fonds von 500 Millionen Euro aufgelegt, der die Schließung von Krankenhäusern abfedern soll. Da-bei müsste der Abbau von kostenträchtigen Bettenüberkapazitäten durch eine mutige Landeskrankenhausplanung angegangen werden.

Künstlersozialversicherung auf den Prüfstand stellen

Bei einer Informationsveranstaltung mit Experten für die Künstlersozial-versicherung wurde erneut deutlich, dass bei dieser für den Unternehmer praktisch nicht fehlerfrei berechenbaren Abgabe Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stehen. Auf Werbung, Internettexte oder beim Künst-lerauftritt auf dem Betriebsfest kann dann Künstlersozialabgabe fällig werden, wenn es sich um einen Selbstständigen handelt, der sein Un-ternehmen nicht als juristische Person führt. Der Künstler oder Publizist ist über die Künstlersozialversicherung günstiger als andere Selbststän-dige gegen Arbeitslosigkeit, Krankheit und für die Rente versichert, zahlt er doch nur die Hälfte des gesetzlichen Beitrags. Dabei ist es selbst für Rechtsexperten schwierig zu erkennen, ob ein künstlersozialabgabepflich-tiger Sachverhalt vorliegt. Falls bei einer Betriebsprüfung der Deutschen Rentenversicherung herauskommt, dass das Unternehmen die Künstler-sozialabgabe nicht richtig berechnet hat, können Beiträge noch Jahre später erhoben werden. Deshalb fordern wir als VhU und im Verbund mit der BDA, dass das enorm verwaltungsaufwändige System der Künstler-sozial ver siche rung insgesamt auf den Prüfstand gestellt werden muss.

Arbeitsunfälle stark rückläufig

Mit dem betrieblichen Unfallgeschehen beschäftigte sich der Fachbeirat für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik im April 2014. Dabei machte ein Un-fallversicherungsexperte deutlich, dass die Zahl der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten seit Anfang der Neunzigerjahre um rund die Hälfte zurückgegangen ist. Hieran zeigt sich, dass die Arbeitssicherheit einen hohen Stellenwert in den Unternehmen genießt. In Widerspruch zu diesem Befund steht die unverändert hohe Beitragslast der Unternehmen. Wir setzen uns für eine Reform des Leistungsrechts der Unfallversicherung ein, insbesondere für die Herausnahme der Wegeunfälle. Diese liegen außer halb des Einflussbereichs des Arbeitgebers und verursachen erheb-liche Kosten.

SOZIALE SICHERUNG:ZUKUNFTSFEST MACHEN!

45

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Freiwillig ist besser: Beitrittswelle zur Charta „Beruf und Pflege vereinbaren“

Die Lebensrealität der Pflege ist in den Firmen angekommen. Nach nur drei Jahren schrammt die Anzahl der Unterzeichner der Charta Pflege und Beruf knapp an der 100er-Marke vorbei. Damit nehmen hessi-sche Unternehmen eine Vorreiterrolle ein. Denn die hessische Initiative im Zusammenschluss zwischen Politik und Wirtschaft mit ihrer Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist einmalig in Deutschland und findet bundesweite Aufmerksamkeit.

Inzwischen zeigt die Unterzeichner-Liste einen bunten Mix: Auch Indust-rieunternehmen wie Schunk Group oder Bosch Thermotechnik, Pirelli, Stada, aber auch kleinere Familienunternehmen wie Werner Mühle Me-tallverarbeitung sind dabei. Obwohl es dort deutlich schwieriger ist, zu für alle Seiten guten Lösungen zu kommen, als bei reinen Verwaltungs-unternehmen. Wir sprechen alle gerne über die Kinder, aber weniger gern über den bettlägerigen Vater oder die pflegebedürftige Mutter. Umso wichtiger ist es, dass es solche Initiativen wie die Charta Beruf und Pflege gibt, die das Thema an die Öffentlichkeit bringen. Die Menschen müssen wissen, dass es auch ganz praktische Hilfen gibt, wie zum Bei-spiel die Kompetenz-Trainings. Und immer mehr Unternehmer stellen sich der Aufgabe, ihre Mitarbeiter in dieser Situation zu unterstützen.

Familienminister Stefan Grüttner bedankte sich am 16. Juli im Haus der Wirtschaft Hessen bei allen, die sich für das Thema engagieren. Bei der Chartaverleihung sind weitere 35 Unterzeichner der hessischen Initiative beigetreten. „Das Interesse an dem Thema ist riesig. Wir sind 2013 mit 11 Erstunterzeichnern gestartet und werden heute schon bei 86 Unternehmen sein, die gesellschaftliche Verantwortung für einen wichtigen Bereich übernehmen und sich dazu bekennen, Angehörigen, die pflegen, nicht nur keine Steine in den Weg zu legen, sondern diese Lebensleistung zu unterstützen. In Hessen werden drei Viertel der Pfle-gebedürftigen zu Hause gepflegt und fast ausschließlich von Angehö-rigen versorgt, oft neben ihrer Berufstätigkeit: mehr als die Hälfte der Beschäftigten mit Pflegeaufgaben bleibt erwerbstätig. Ihr Alltag gleicht einem kaum zu bewältigenden Kraftakt und sie sind gesundheitlich ganz besonders belastet. Sie brauchen unsere volle Unterstützung – und ich danke Ihnen allen, die dies leisten“, betonte Minister Stefan Grüttner. „Dieses Investment lohnt sich auch ökonomisch, denn wir sprechen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihren besten Jahren, mit reichlich Erfahrung und häufig in wichtigen Schlüsselpositionen. Sie gezielt zu stärken ist nicht nur menschlich und sozial verantwort-lich, sondern auch unternehmerisch klug und weitsichtig“, erläuter-ten die Co-Initiatoren Dr. Stefan Hoehl, VhU-Geschäftsführer Soziales, Stefan Becker, Geschäftsführer von berufundfamilie gGmbH und Detlef Lamm, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Hessen.

„Dieses Investment lohnt sich auch ökonomisch, denn wir sprechen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihren besten Jahren, mit reichlich Erfahrung und häufig in wichtigen Schlüsselpositionen“, motivierten Dr. Stefan Hoehl und Stefan Becker.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Starke Betriebe, gute Jobs, faire Chancen

Die in der Verfassung garantierte Tarifautonomie und daraus folgende pragmatische Tarifabschlüsse verantwortungsvoller Sozialpartner haben in den letzten Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass Deutschland im Vergleich der Industrieländer eine hervorragende Position einnimmt. Wenn der Kurs produktivitätsorientierter, differenzierter und flexibler Ta-rifabschlüsse fortgesetzt wird, dann bleiben sie das beste Mittel, um Wirt-schaftswachstum und Beschäftigung in diesem Land zu sichern.

Im Laufe einer solch guten Entwicklung aber steigen die Ansprüche, ver-härten sich zu selbstzufriedenem Anspruchsdenken und werden zu selbst geschaffenen Hindernissen, die das eigene Schiff in der internationalen Regatta abbremsen und zurückfallen lassen. Lange wurde Deutschland für seine den Betriebsfrieden sichernde Tarifpartnerschaft international bewundert: Die Streiks der Lokführer, der Piloten, der Kita-Erzieher, der Postzusteller, aber auch die Warnstreikdichte in der Tarifrunde der Metall- und Elektro-Industrie trüben dieses Bild inzwischen ein.

Es gibt keine Automatik für eine verantwortungsvolle Tarifpolitik. Ein nützlicher Kompromiss, also die Festlegung des Kurses, muss von beiden Seiten gewollt und im zivilisiert geregelten Streit ausgehandelt werden. Sie darf nicht durch Barrieren eines verhärteten Anspruchsdenkens vom Erfolgskurs abgebracht werden. Solche Barrieren wie z. B. bei Mindestlohn, Tarifeinheit und Zeitarbeit müssen eingegrenzt oder verhindert werden, um den Betrieben die notwendigen Gestaltungsspielräume auch zukünftig zu gewährleisten. [Mehr dazu im Kapitel Arbeitsrecht auf Seite 26]

Friedenspflicht, Planungssicherheit, Flexibilität

Während der Laufzeit von Tarifverträgen herrscht Friedenspflicht – streik-bedingte Produktionsausfälle sind ausgeschlossen. Die Geschehnisse und Schlagzeilen im abgelaufenen Berichtsjahr lassen auf den ersten Blick er-kennen, welch hohe Bedeutung die Friedenspflicht für das Zusammenleben im Betrieb und auch für den gesellschaftlichen Konsens hat. Nicht der Konflikt, sondern der Konsens ist Weg und Ziel zugleich.

Betriebliche Planungssicherheit und gesicherte Kostenkalkulation re-sultieren aus langen Laufzeiten der vereinbarten Entgelttarifverträge. Überwiegend gelten sie länger als 20 Monate, oftmals gar länger als zwei Jahre, und geben den Betrieben damit in konjunkturell immer noch un-

sicheren Zeiten wichtige Planungssicherheit. Genauso häufig wie lange Laufzeiten gehören auch dieses Jahr Nullmonate – oftmals kombiniert mit Einmalzahlungen vor Beginn der ersten Entgeltanhebung – zu den wirt-schaftlich noch vertretbaren Belastungen aus den Entgeltabschlüssen. Für betriebliche Gestaltungsspielräume bieten sich Flexibilisierungsmög-lichkeiten in Form von Öffnungsklauseln an. Im Berichtsjahr spielen diese allerdings eine weniger ausgeprägte Rolle, jedoch bleiben sie ein wesent-liches Merkmal des verantwortungsvollen Umgangs der Tarifpartner mit dem tarifpolitischen Instrumentarium.

TARIFPOLITIK: UNTERNEHMEN WETTBEWERBSFÄHIG HALTEN!

„Wir werden kein Programm unterschreiben, das es allein den Mitarbeitern überlässt, wie sie sich auf Kosten des Arbeitgebers weiterbilden“, machte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL, warnstreikenden Metallern in der Tarifrunde klar.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Moderne Tarifpolitik: Differenziert, fl exibel und vielfältig

Oft braucht es eine sinnvolle und angemessene Kombination tarifpoli-tischer Instrumente. Bei diesem Mix spielen neben den Liquiditäts- und Kostenwirkungen auf die Unternehmen auch die Verfahren der Umsetzung eine erhebliche Rolle. So gibt es in den einzelnen Branchen Ergänzungsta-rifverträge zur Standortsicherung, Tarifverträge zur Beschäftigungssiche-rung, fl exible Arbeitszeitkonten in den verschiedensten Ausgestaltungen, Rahmenregelungen zu Demografi ethemen oder Förderungsinstrumente für Qualifi zierung und Weiterbildung.

Das eine Instrument wirkt schnell, das andere langsamer, bewegt dafür aber ein großes Volumen. Manche Instrumente setzen Gegenleistungen vo-raus, manche nicht. Fest steht aber: Ein verantwortungsvoller Umgang mit den tarifl ichen Möglichkeiten kann viele Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Das nutzt nicht nur den Arbeitnehmern, die ihre Stelle behalten oder eine neue Stelle fi nden, sondern auch den Unternehmen. Sie können ihren Fachkräftebestand und eine ausgewogene Qualifi kationsstruktur si-chern und sparen zudem die Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten für neues Personal.

Branchenbezogene Entgeltabschlüsse

Die Tarifverhandlungen des Berichtsjahres standen im Zeichen der Ent-geltentwicklung. Dabei erzielten die Tarifvertragsparteien in über 60 Bran-chen differenzierte Verhandlungsergebnisse, die den Betrieben neben branchenadäquaten Tarifsteigerungsraten mehrheitlich Planungssicher-heit durch lange Laufzeiten bieten. Erfreulicherweise fanden die verstärkt zu hörenden Forderungen nach überdurchschnittlich hohen Tarifl ohnstei-gerungen in den Tarifabschlüssen grundsätzlich keinen Nachhall. Die Ta-rifpartner ließen sich von den wirtschaftspolitisch zweifelhaften Auffor-derungen, die Wirtschaft konjunkturell angeschlagener EU-Länder durch kräftige Lohnanstiege in Deutschland zu stärken, nicht beirren. Vielmehr war die jeweilige Branchenkonjunktur auch 2014/2015 wieder der Kom-pass für eine angemessene Tarifl ohnentwicklung. Damit hat sich wieder die Stärke der Tarifautonomie gezeigt: Die tarifpolitische Anpassungsfä-higkeit an unterschiedliche wirtschaftliche Gegebenheiten der Branchen und Möglichkeiten der Betriebe ist der Kompass für die letztlichen in har-ten Verhandlungen gefundenen Kompromisse.

Tariflohnsteigerungen 2015Erhöhungen bezogen auf die Laufzeit des Tarifvertrags, in Prozent

Stand: 25.9.2015; offen: Deutsche Flugsicherung (Gewerkschaft d. Flugsicherung), Deutsche Lufthansa (Vereinigung Cockpit), Deutsche Lufthansa (ver.di),Deutsche Lufthansa (Unabhängige Flugbegleiter Organisation),Kommunale Arbeitgeber Sozial- und Erziehungsdienst (ver.di)

Quelle: IW Köln

M+E-Industrie (IG Metall) 2,7

Chemische Industrie (IG BCE) 2,6

Öffentlicher Dienst –Länder (ver.di) 2,2

Kommunale Krankenhäuser(Marburger Bund) 2,1

2,1Universitätskliniken(Marburger Bund)Einzelhandel NRW (ver.di)Deutsche Bahn (Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft)

Deutsche Bahn (GDL)

Deutsche Post (ver.di)

1,9

1,7

1,6

1,0

100105110115120125130

100105110115120125130

20052007 2009 2011 2014 20052007 2009 2011 2014

Quellen: Deutsche Bundesbank, IW Köln

Tariflöhne: In der Industrie am stärksten gestiegenTarifverdienste je Stunde einschließlich Jahres-sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubs-geld sowie vermögenswirksamer Leistungen, 2005 = 100

Metall- und Elektro-Industrie

Chemische Industrie

Öffentlicher Dienst Einzelhandel

128,0 126,2

121,4119,6

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Hessen ist eine der zentralen Verkehrsdrehscheiben in Deutschland und Europa. Daraus ergeben sich große Chancen als Wirtschaftsstandort. Vo-rausgesetzt, Staat und Kommunen werden ihrer Verantwortung für eine hohe Qualität der Verkehrsinfrastruktur gerecht. Die aktuell wichtigste verkehrspolitische Forderung der VhU lautet: Bund, Länder und Gemeinden müssen mehr in Straßen, Brücken, Schienen- und Wasserwege investie-ren. Mehr Investitionen sind sowohl im Erhalt als auch im Ausbau und Neubau von Verkehrswegen erforderlich. Deshalb unterstützt die VhU die Diskussion um die Aufnahme eines Staatsziels Infrastrukturerhaltung in die Landesverfassung bzw. ins Grundgesetz.

Mit öffentlichen Diskussionsveranstaltungen wie der Reihe „VhU-Ver-kehrsforum“ wirbt die VhU für mehr Investitionen in öffentliche Infrastruk-tur – beispielsweise vor Ort in Stadtallendorf zum Thema Lückenschluss A49: Große Industrieunternehmen wie Ferrero und Fritz Winter benötigen dringend einen Anschluss an die Autobahn. Die VhU warnt die Politik stets davor, die Straßenverkehrsteilnehmer finanziell noch weiter zu belasten. Denn die Straßenbenutzer zahlen mit 53 Mrd. Euro (Energiesteuer, Kfz-Steuer, Versicherungssteuer, Lkw-Maut) bereits mehr als doppelt so viel an Steuern als Bund, Länder und Kommunen für das Straßennetz jährlich ausgeben (rund 20 Mrd. Euro). Das zeigt: Es fehlt nicht an Geld für den Straßenbau, sondern am politischen Willen, vorhandene Mittel zusätzlich hier bedarfsgerecht zu investieren.

In Hessen sollte der Landesetat für die Landesstraßen (90 Mio. Euro) schrittweise angehoben werden. Um allein den Wertverzehr infolge der Abnutzung zu kompensieren, wären jährlich mehr als 150 Mio. Euro nur

für Erhaltungsinvestitionen erforderlich. Die VhU tritt für eine Werterhal-tungsregel ein: Die Investitionen sollten mindestens so hoch sein wie die Abschreibungen durch Werteverzehr. Auch in Schienen- und Wasserwege muss viel mehr investiert werden. Die aus ökologischen und kapazitiven Gründen von Politik und Wirtschaft gewünschte Verlagerung von Güterver-kehren von der Straße auf Eisenbahnen und Binnenschiffe setzt u. a. eine Modernisierung und deutliche Erweiterung dieser Infrastrukturen voraus. Ohne deutlich höhere Investitionsmittel des Bundes ist diese Verkehrsver-lagerung nicht möglich.

Um das Problembewusstsein der Bürger und die Wertschätzung einer in-takten Verkehrsinfrastruktur zu erhöhen, fordert die VhU die Landesregie-rung auf, jährlich einen detaillierten Mobilitätsbericht vorzulegen, in dem bezogen auf Hessen für alle Verkehrsmodi (Straße, Schiene, Wasserwege, Luftverkehr) über Zustand bzw. Wert der Infrastruktur, Investitionen in die Infrastruktur, Abschreibungen durch Abnutzung sowie Subventionierung des Betriebs berichtet wird. Ziel der VhU ist es, durch mehr Transparenz über die Infrastruktur eine größere politische Zustimmung für mehr Nach-haltigkeit der Verkehrsfinanzierung zu erreichen.

Der Jobmotor Weltflughafen Frankfurt wächst weiter

Der Luftverkehr ist für die Exportnation Deutschland und für die exportori-entierte hessische Wirtschaft ein zentraler Erfolgsfaktor. Rund ein Drittel des deutschen Exportwerts wird über die Luft ins Ausland transportiert. Hessens Wirtschaft profitiert von der Nähe zum Flughafen Frankfurt.

VERKEHR: MEHR INVESTIEREN IN INFRASTRUKTUR

Mit rund 80.000 Beschäftigten ist der Flughafen seit Langem

die größte Arbeitsstätte im Land.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Die VhU will, dass der Weltflughafen Frankfurt weiter wächst. Der Ausbau des Flughafens muss wie geplant fortgesetzt werden, um die verkehrliche Drehscheibenfunktion als Weltflughafen zu erhalten, um somit der zentrale Faktor für die Wohlfahrt des Landes zu bleiben und um die Chance auf Zehntausende neue Arbeitsplätze zu realisieren. Mit rund 80.000 Beschäf-tigten ist der Flughafen seit Langem die größte Arbeitsstätte im Land. Selbstverständlich beteiligt sich die VhU an öffentlichen Demonstrationen für unseren Weltflughafen – wie etwa bei der Demo „Ja zu FRA“ auf dem Römer in Frankfurt.

Der Flughafen muss in operationell-technischer wie in ökonomischer Hin-sicht global wettbewerbsfähige Nutzungsbedingungen bieten, um der voranschreitenden Verlagerung von Verkehrsströmen entgegenzuwirken. Der Bau und die Inbetriebnahme des neuen Terminals 3 am Flughafen Frankfurt sind unverzichtbar, um Frankfurt als international bedeutsamen Weltflughafen zu erhalten.

Die VhU unterstützt die Maßnahmen zur Vermeidung und Begrenzung von Verkehrslärm und insbesondere von Fluglärm. Dazu engagiert sich die VhU im Forum Flughafen und Region. Das Ziel muss eine ausgewogene Ba-lance zwischen Anwohnerinteressen und den Mobilitätsbedürfnissen von Bürgern und Unternehmen sein. Das Nachtflugverbot und hohe Standort-kosten sind Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Luftverkehrsdreh-scheiben. Die Politik darf keine über das Nachtflugverbot (23 bis 5 Uhr) hinausgehenden Einschränkungen des Flugbetriebs in Frankfurt vorneh-men. Um weitere Anwohner vom Lärm zu entlasten, sind Lärmpausen am Flughafen Frankfurt in den Nachtrandstunden 22–23 Uhr und 5–6 Uhr auf wechselnden Bahnen grundsätzlich sinnvoll, solange sie nicht zu Ka-pazitätseinschränkungen des Flughafens führen. Ein sog. Lärmdeckel am Flughafen Frankfurt darf nicht zu Kapazitätseinschränkungen führen. Ein Lärmdeckel, der an der Zahl der Flugbewegungen angreift und diese unter die Zahl der im Planfeststellungsbeschluss genannten Zahl von 701.000 Bewegungen pro Jahr absenkt, ist abzulehnen.

Blickpunkt

HNA, Schwälmer Allgemeine, 29.05.2015

Usinger Anzeiger, 10.06.2015

Oberhessische Presse, 02.06.2015

Usinger Anzeiger / Politik / Hessen

Hessen10.06.2015

„Sanierungsoffensive“ oder doch nur „Verkaufsshow“?

Viele Landesstraßen sind dringend sanierungsbedürftig.Foto: dpa

Von Christoph Cuntz

INFRASTRUKTUR Die Opposition lästert über Al-Wazirs Straßenbau-Pläne

WIESBADEN - 385 Millionen Euro: So viel Geld will Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bis 2022 in das 7 200 Kilometer lange Landestraßennetz investieren, wenn ihm der Landtag den dafür notwendigen Etat bewilligt. Das Geld würde für immerhin 540 als dringlich eingestufte Maßnahmen reichen. Der Grünen-Politiker spricht von einer „Sanierungsoffensive“ und stößt damit auf Widerspruch nicht nur der Opposition. Tatsächlich räumt das Wirtschaftsministerium ein: Das Geld reicht nur, um bis 2022 gerade mal die Hälfte der als „sehr schlecht“ eingestuften Landesstraßen zu sanieren. Fast jede vierte fällt in diese Kategorie.

Erhalt vor Neubau

• ZAHLEN UND DATEN

Seite 1 von 2„Sanierungsoffensive“ oder doch nur „Verkaufsshow“? - Usinger Anzeiger

10.06.2015http://www.usinger-anzeiger.de/politik/hessen/sanierungsoffensive-oder-doch-nur-verkaufsshow...

Usinger Anzeiger / Politik / Hessen

Hessen10.06.2015

„Sanierungsoffensive“ oder doch nur „Verkaufsshow“?

Viele Landesstraßen sind dringend sanierungsbedürftig.Foto: dpa

Von Christoph Cuntz

INFRASTRUKTUR Die Opposition lästert über Al-Wazirs Straßenbau-Pläne

WIESBADEN - 385 Millionen Euro: So viel Geld will Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bis 2022 in das 7 200 Kilometer lange Landestraßennetz investieren, wenn ihm der Landtag den dafür notwendigen Etat bewilligt. Das Geld würde für immerhin 540 als dringlich eingestufte Maßnahmen reichen. Der Grünen-Politiker spricht von einer „Sanierungsoffensive“ und stößt damit auf Widerspruch nicht nur der Opposition. Tatsächlich räumt das Wirtschaftsministerium ein: Das Geld reicht nur, um bis 2022 gerade mal die Hälfte der als „sehr schlecht“ eingestuften Landesstraßen zu sanieren. Fast jede vierte fällt in diese Kategorie.

Erhalt vor Neubau

• ZAHLEN UND DATEN

Seite 1 von 2„Sanierungsoffensive“ oder doch nur „Verkaufsshow“? - Usinger Anzeiger

10.06.2015http://www.usinger-anzeiger.de/politik/hessen/sanierungsoffensive-oder-doch-nur-verkaufsshow...

VhU-VerkehrsforumDiskussionsreihe

A49-Lückenschluss: Wie ist der richtige Weg zum Weiterbau?

VhU-Verkehrsforum

Montag

1. Juni 2015Stadtallendorf

V E R E I N I G U N G D E R H E S S I S C H E N

U N T E R N E H M E R V E R B Ä N D E

PRESSEMITTEILUNG 1. Juni 2015

Emil-von-Behring-Str. 4 . 60439 Frankfurt Telefon 069 95808-0 . Telefax 069 95808-126 . E-Mail [email protected]

Nr. 45

VhU-Verkehrsforum zur A49Hessens Wirtschaft fordert raschen Weiterbau der Autobahn 49 // Fasbender: „Bund hat genug Geld! A49 ist wichtigstes Straßenverkehrsprojekt in Hessen.“

Stadtallendorf. Hessens Wirtschaft fordert von der Politik eine Finanzierungszusage für den raschen Weiterbau des Lückenschlusses der Autobahn A49 zwischen Kassel und der Autobahn A5. „Der A49-Lückenschluss ist das wichtigste Straßenverkehrs-projekt in Hessen. Der nationale und europaweite Straßenverkehr braucht zusätzlich zur völlig überlasteten A7 eine weitere Nord-Süd-Route durch Hessen. Anderenfalls droht ein Verkehrsinfarkt auf der A7. Außerdem muss die Wirtschaftsregion zwischen Kassel und Gießen verkehrlich besser erschlossen werden, damit Investitionen am Standort attraktiver werden. Und es geht darum, die Anwohner vom hohen Durch-gangsverkehr zu entlasten, z.B. an der B3“, sagte Volker Fasbender, Hauptge-schäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) beim VhU-Verkehrsforum in Stadtallendorf vor 60 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft.

„Die Chancen für die Finanzierung und den Weiterbau sind so gut wie noch nie: Der Bund hat genug Geld und fast alle Politiker wollen den A49-Lückenschluss. Noch in diesem Sommer muss die Politik einen Termin nennen, wann der Bau weiter geht und die Bagger wieder rollen“, forderte Fasbender. Er bekräftigte die Forderung der VhU, schrittweise weiter zu bauen und nicht auf eine Gesamtfinanzierung zu warten.

Gert Kautetzky, Geschäftsführer der Kautetzky Internationale Spedition GmbH & Co. KG mit 100 Beschäftigten in Stadtallendorf, rechnete die Vorteile eines A49-Lückenschlusses für seinen Betrieb vor: „Wäre die A49 im vergangenen Jahr schon fertig gewesen, dann hätten unsere LKW bei rund 7.000 Fahrten rund 80.000 km weniger fahren müssen. Unsere Fahrer hätten knapp 3.000 Stunden Zeitersparnis gehabt, die wir lieber für andere Aufträge eingesetzt hätten. Zudem hätten wir ca. 25.000 Liter Dieselverbrauch und den entsprechenden CO2-Ausstoß vermieden.“

Karl-Heinz Feußner, Personalleiter des Ferrero-Werks Stadtallendorf mit bis zu 4.700 Beschäftigten in der Hochsaison und täglich zwischen 200 und 490 LKW-Fahrten, sagte: „Unsere Süßwarenfabrik und die gesamte Region sehnen sich seit Jahrzehnten nach einer fertig gebauten A49. Sie würde die umliegenden Orte vom Durchgangsverkehr entlasten, ebenso wie die Nachbarn des Werks vom Rangier-verkehr. Dann könnte auch endlich der Autohof Stadtallendorf Nord gebaut werden. Zudem würden die Ferrero-Buslinien durch kürzere Fahrzeiten noch attraktiver. Und viele unserer Mitarbeiter hätten kürzere Wege zur Arbeit.“ Zudem brächte die Auto-bahnanbindung dem Werk zeitliche Vorteile, indem die Pünktlichkeit der An- und Ab-lieferungen stiege und die ‚just-in-time-Anlieferungen‘ von Rohstoffen und Verpa-ckungen erhöht werden könnten. Feußner: „Gerade in einem internationalen Konzern wie Ferrero müssen wir stets darauf achten, dass unser Standort attraktiv und profi-tabel bleibt, damit künftige Investitionsentscheidungen unserer italienischen Mutter weiterhin zugunsten von Stadtallendorf fallen. Deshalb fordere ich: Die A49 jetzt weiterbauen!“

V E R E I N I G U N G D E R H E S S I S C H E N

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Landesstraßenbau Fasbender: „Vorrang Erhaltung vor Neubau ist okay, aber Investitionen sind viel zu gering – Land soll Straßenbauetat auf über 100 Mio. Euro anheben!“

Frankfurt am Main. „Der Vorrang Erhaltung vor Neubau ist zwar okay, aber die schwarz-grüne Koalition in Hessen investiert insgesamt viel zu wenig in die Landesstraßen. Wir for-dern, den regulären Landesstraßenbauetat mindestens auf 100 Mio. Euro pro Jahr anzuhe-ben und in den kommenden Jahren schrittweise zu steigern“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), heute nach der Vorstellung des Landesstraßenbauprogramms durch den hessischen Verkehrs-minister Al-Wazir.

Fasbender warnte: „Allein für den Erhalt der Landesstraßen sind rund 150 Mio. Euro jährlich nötig. Hinzu kommt der Bedarf für Neubau und Ausbau. Doch die Investitionen in die Lan-desstraßen liegen seit Jahren darunter. Ein schleichender Werteverzehr ist die Folge. Das muss die Landespolitik beenden und dringend die Investitionen erhöhen! Denn gute Ver-kehrswege sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaft.“ Um mehr zu investieren und gleichzeitig die Vorgaben der Schuldenbremse einzuhalten, müsse das Land seine konsumtiven Ausgaben – z. B. die Personalausgaben – relativ verringern.

Zugleich lobte Fasbender, dass das Land zusätzliche Gelder für die Bezahlung von Inge-nieurleistungen für Planung und Bauüberwachung von Straßen in Hessen bereitstelle, die vor allem für Bundesfernstraßenprojekte und insbesondere für Brücken benötigt würden. Fasbender: „Das Land muss sich weiterhin dafür einsetzen, dass der Bund dem Land nicht lediglich 3 Prozent der Planungskosten für Bundesfernstraßen erstattet, sondern den vollen Betrag von rund einem Fünftel der Baukosten zahlt.“

Fasbender bekräftigte die VhU-Forderung nach wirklicher Transparenz über den tatsäch-lichen Zustand der Landesstraßen und Brücken in Hessen: „Nötig ist ein regelmäßiger, detaillierter Bericht über den Zustand, die Investitionen und den jährlichen Werteverzehr. Dies sollte mindestens auf Ebene der Landkreise geschehen, damit Bürger und Bürger-meister wirklich mitreden reden können.“

Bitte richten Sie Ihre Fragen an: Dr. Ulrich Kirsch Geschäftsführer Kommunikation und Presse, Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU) Telefon: 069 95808-150, Mobil: 0172 7120373, E-Mail: [email protected]

Nr. 47

50

WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

Mehr als vier Jahrzehnte Bildungsarbeit für Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitsmarkt

Die Geschäftsführer Stephan Fischbach (l.) und Joachim Disser.

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. (BWHW) ist die Bildungs-institution der VhU. Unter dem Motto Bilden – Beraten – Integrieren – Vernetzen sind wir ein leistungsstarker und kompetenter Dienstleister …

■ für Unternehmen aller Branchen und Größen sowie deren Beschäftigte, ■ für Schulen und deren Lehrkräfte, ■ für öffentliche Auftraggeber wie Ministerien, Kommunen, Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Renten- und Unfallversicherungsträger.

In der stets aufs Neue notwendigen Anpassung an konjunkturelle und strukturelle Veränderungen unterstützen wir die Betriebe bei der Siche-rung ihres Fachkräftebedarfs und entwickeln berufliche Perspektiven für die vom Wandel betroffenen Menschen.

Der gesellschaftspolitische Auftrag des BWHW prägt noch heute, mehr als vier Jahrzehnte nach der Gründung im Jahre 1972, unser Selbstverständnis:

■ über die Bedeutung der sozialen Marktwirtschaft informieren ■ wirtschaftlichen Sachverstand erhöhen ■ Orientierung bei der Umsetzung der Tarifpolitik geben ■ das duale System der Berufsausbildung stärken

Das Bildungswerk hat seine anerkannte Kompetenz in der beruflichen Bil-dung und der aktiven Arbeitsmarktförderung weiter ausgebaut und sich für die Zukunft gut aufgestellt. Mit seinen mittlerweile sechs Tochterge-sellschaften haben wir uns zu einer leistungsstarken Gruppe von gemein-nützigen und gewerblichen Unternehmen entwickelt.

Die GRUPPE BWHW umfasst: ■ in der Kernorganisation die Bereiche

– Ausbildung & Beruf – Unternehmensservice – Forschungsstelle – SCHULEWIRTSCHAFT

■ die Tochtergesellschaften – Ausbildungsagentur der Landeshauptstadt Wiesbaden GmbH – Berufliches Trainingszentrum (BTZ) Kassel gGmbH – Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft gGmbH – CONSULT Personaldienstleistungen GmbH – KOMPASS Zentrum für Existenzgründungen Frankfurt am Main GmbH – PRO INKLUSIO Gemeinnützige Gesellschaft für soziale und beruf-

liche Teilhabe mbH

Heute arbeiten im BWHW und seinen Tochtergesellschaften ca. 750 fest angestellte und 1.000 freie Mitarbeiter/-innen sowie insgesamt rund 1.000 Zeitarbeitnehmer/-innen und Transfermitarbeiter/-innen. Weit über 20.000 Menschen nehmen Jahr für Jahr unsere Bildungs- und Beratungs-angebote wahr.

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft arbeitet eng mit den drei „Schwester-Bildungswerken“ zusammen:

■ Bildungswerk HESSENMETALL e. V. in Bad Nauheim ■ Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. in Hanau ■ Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e. V. in Kassel

Ausbildung & Beruf

Mit unserem Bereich Ausbildung & Beruf leisten wir einen Beitrag zur Ge-staltung der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Hessen und Rheinland-Pfalz. Dabei verbinden wir die Leistungsfähigkeit eines größeren, in zahlreichen Regionen tätigen und mit den Einrichtungen der Wirtschaft eng verbunde-nen Dienstleisters mit dem Vernetzungs- und Erfahrungspotenzial unserer über 50 Standorte. Die Vielzahl unserer gewachsenen Unternehmenskon-takte nutzen wir, um jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen, Arbeitsuchenden den Wiedereinstieg in den Job zu erleichtern, Beschäftigte zu qualifizieren sowie Menschen mit Behinderung eine berufliche Perspek-tive zu eröffnen. Betriebe unterstützen wir bei der Sicherung ihres Fach-kräftebedarfs. Der Unternehmensbereich Ausbildung & Beruf umfasst die vier Geschäftsfelder:

VERBUNDENE ORGANISATIONEN: UNSERE GRUPPE BILDUNGSWERKE DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Aktuelles

Bulle und Bär im Kampf mit dem Börsenkurs

Vor dem Börsengebäude in Frankfurt symbolisieren der Bulle steigende und der Bär fallende Kurse. Sichtbar wird dies an ihrem Angriffsverhalten. Mit die-sem Schauspiel begannen die Teilnehmenden der Berufsvorbereitenden Bil-dungsmaßnahme in Offenbach den Besuch der Börse in Frankfurt am Main.

„Wundertütenfabrik – für Mütter von Müttern“

Die Teilnehmerinnen des Coachings (Allein-)Erziehender haben selbstän-dig ein soziales Projekt erarbeitet und umgesetzt. Dabei entstanden 20 liebevoll und individuell gestaltete Schultüten. Die Teilnehmerinnen haben das Projekt „Wundertütenfabrik – für Mütter von Müttern“ getauft. Für Sachspenden sind sie dabei auf örtliche Betriebe zugegangen.

Die Vorfreude der Azubis auf ihr Auslandspraktikum steigt

Am 12. Juni 2015 trafen sich 18 Azubis des Poolprojekts EuroMobility in den Räumen der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, um sich auf ihre anstehenden beruflichen Auslandsaufenthalte vorzubereiten. Durch-geführt wurde das Seminar von den Mobilitätsberaterinnen des Bildungs-werks der Hessischen Wirtschaft e. V.

Gemeinsam für eine starke Zukunft

Am Beispiel der Firma Metallbearbeitung Becker GmbH wird deutlich, wie erfolgreich kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen ortsansässigen Fir-men und dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. in Biedenkopf auf dem regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist.

HESSENCAMPUS Mittelhessen – Festakt mit Kultusminister Ralph Alexander Lorz

HESSENCAMPUS Mittelhessen ist in den Regelbetrieb übergegangen. Fei-erlichkeit zur Kooperationsvereinbarung und Startschuss für HESSENCAM-PUS Mittelhessen.

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WAS WIR TUN: UNSERE MITGLIEDER BESTMÖGLICH UNTERSTÜTZEN !

■ Berufsorientierung & Einstiegsbegleitung ■ Berufsvorbereitung & Ausbildung ■ Qualifizierung & Integration ■ Berufliche Reha & Teilhabe.

Über die Aktivitäten des Bildungswerkes gewinnt die unternehmerische Wirtschaft zudem soziale und arbeitsmarktpolitische Kompetenz und Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft. Während in der gesellschaftspoliti-schen Diskussion häufig der Ruf nach breitflächigen, staatlich vollsub-ventionierten Beschäftigungsprogrammen („zweiter Arbeitsmarkt“) ertönt, beweisen das Bildungswerk und seine Töchter seit vielen Jahren, dass es in direkter Kooperation mit den Betrieben nach wie vor möglich ist, die unterschiedlichen Zielgruppen des Arbeitsmarktes in produktiven Arbeits-plätzen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.

Unternehmensservice

In Kooperation mit dem Bildungswerk HESSENMETALL unterstützen wir Fir-men bei der Personal- und Organisationsentwicklung. Wir verfügen über ein umfangreiches Seminarangebot für Fach- und Führungskräfte, das wir kontinuierlich weiterentwickeln. In unserem Bildungshaus Bad Nauheim stehen 64 Einzelzimmer und moderne Tagungsräume zur Verfügung. Dort realisieren wir unser Seminarangebot; Firmenkunden bieten wir eine ideale Umgebung für ihre PE- und OE-Aktivitäten. Unser Leistungsspektrum:

■ Konzepte zur Unternehmensführung ■ Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung ■ Weiterbildung und Training, z. B. Führungs- und Managemententwick-lung, Kommunikation, Personalwirtschaft/Arbeitsrecht, Weiterbildung der Aus- und Weiterbilder und Führungskräfteforen

■ Coaching und Supervision, z. B. Lösungsansätze bei Störungen im Umgang mit Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern und Kolleginnen/Kollegen

Personalservice

Mit der CONSULT Personaldienstleistungen GmbH, einer 100-prozentigen Tochter gesellschaft des BWHW, unterstützen wir Unternehmen bei der Personal gewinnung und Personalanpassung.

■ Outplacement CONSULT hilft Unternehmen bei unvermeidbarem Personalabbau und erleichtert betroffenen Mitarbeitenden den Übergang in neue berufliche Herausforderungen. Mit effektiven und kostengünstigen Transferagen-turen kann die Kündigungsfrist für Coaching und gezielte Job-to-Job-Vermittlung genutzt werden. Mit Transfergesellschaften können wir als neuer Arbeitgeber die von Arbeitslosigkeit bedrohten Arbeitnehmer/-innen bis zu einem Jahr beschäftigen und ihnen beim Übergang in neue Arbeitsverhältnisse helfen. Transfermaßnahmen dieser Art bieten sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmer/-innen gegenüber Kündi-gungen und Sozialplänen viele Vorteile.

■ Zeitarbeit und PersonalvermittlungAuch Personalverstärkungen organisieren wir für die Betriebe: gezielt, schnell und zeitlich flexibel durch Zeitarbeit. Im Gegensatz zu ande-ren Personaldienstleistern ist für uns der fließende Übergang von der Zeitarbeit zu dauerhafter Anstellung im entleihenden Unternehmen ein integrierter Teil unserer Geschäftsphilosophie.

■ Personalgewinnung CONSULT begleitet Unternehmen bei der Suche und Auswahl geeigneter Mitarbeiter. Von der Erstellung des Anforderungsprofils bis zur Beset-zung und Integration des Mitarbeiters im Unternehmen unterstützen wir bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter – als Gesamtdienstleistung oder auch modular in Teilbereichen.

Forschungsstelle

Mit unserer Forschungsstelle erarbeiten wir Modellprojekte und Gutachten zu neuen Wegen und Konzepten der beruflichen Bildung sowie der Perso-nal- und Organisationsentwicklung. Wir arbeiten eng mit Ministerien auf Landes- und Bundesebene zusammen. Ergänzend zu unseren Forschungs-projekten führen wir im Auftrag von Unternehmen Studien und Konzeptent-wicklungen durch. Unser aktuelles Leistungsspektrum umfasst:

■ demografische Entwicklung und Fachkräftebedarf ■ Fachkräftesicherung durch Nachqualifizierung für kleine und mittlere Unternehmen

■ Alphabetisierung und Grundbildung ■ Stärkung der dualen Ausbildung in Kooperation mit Betrieben und Berufsschulen

■ Integration von chronisch Erkrankten in Unternehmen ■ Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ■ Kompetenzentwicklung in Unternehmen ■ berufliche Integration von Studienabbrecherinnen/Studienabbrechern

SCHULE WIRTSCHAFT

Bilden – Beraten – Integrieren – Vernetzen: Der Devise des BWHW folgend, beginnt die Förderung junger Menschen konsequenterweise bereits in der Schule. Seit nunmehr 40 Jahren führt SCHULEWIRTSCHAFT Schulen und Unternehmen zusammen. Ob zur beruflichen Orientierung, zur Vermittlung von Praktika oder Ausbildungsstellen – durch den Dialog mit Lehrkräften und Unternehmen entstand ein einzigartiges Netzwerk mit über 100 zu-meist ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteuren. 25 Arbeitskreise in 6 Re-gionen organisieren jedes Jahr zahlreiche Betriebserkundungen und Veran-staltungen für Lehrkräfte. Die Geschäftsstellen in Kassel, Wetzlar, Hanau, Frankfurt und Darmstadt koordinieren das umfangreiche Programm. Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) SCHULEWIRTSCHAFT ergänzt es mit zentralen Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte, Schulleitungen sowie einer landesweiten Berufsorientierung mit dem Schwerpunkt MINT (Ma-thematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaft und Technik). Auch Großveranstaltungen und Wettbewerbe runden das vielfältige Angebot ab.

53

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Spezielle Lösungen: Die Tochtergesellschaften des BWHW

Ausbildungsagentur der Landeshauptstadt Wiesbaden GmbH

Luisenstraße 26, 65185 WiesbadenTelefon 0611 45040-0, Telefax 0611 45040-19anmeldung@ausbildungsagentur-wiesbaden.dewww.ausbildungsagentur-wiesbaden.de

Neben dem Bildungswerk sind die BauHaus Werkstätten Wiesbaden Gesellschafter der Ausbildungsagentur.

Berufl iches Trainingszentrum Kassel gemeinnützige GmbH

Kölnische Straße 54 a, 34417 KasselTelefon 0561 937182-12, Telefax 0561 [email protected]

Neben dem Bildungswerk ist die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH Gesellschafter des Berufl ichen Trainingszentrums Kassel gemeinnützige GmbH.

Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft gGmbH

In den Weniken 2, 56070 KoblenzTelefon 0261 988561-0, Telefax 0261 [email protected]

Neben dem Bildungswerk ist die vem.die ilw GmbH Gesellschafter des BWRW.

CONSULT Personaldienstleistungen GmbH

ZentraleEmil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am MainTelefon 069 95808-283, Telefax 069 [email protected]

Kompass – Zentrum für Existenzgründungen Frankfurt a. M. gGmbH

Hanauer Landstraße 521, 60386 Frankfurt am MainTelefon 069 21978-0, Telefax 069 [email protected]

Neben dem Bildungswerk ist die Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH Gesellschafter von Kompass.

PRO INKLUSIO – Gemeinnützige Gesellschaft für soziale und berufl iche Teilhabe mbH

INKLUSIO

Emil-von-Behring-Straße 4, 60439 Frankfurt am MainTelefon 069 95808-0, Telefax 069 [email protected]

Im Hintergrund: Das Bildungshaus Bad Nauheim.

WER WIR SIND: DIE STIMME DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT

Struktur der hessischen Wirtschaft 2014Angaben in Prozent

0,4 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen insgesamt

225,3 Mrd. Euro

21,1 Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe

3,9 Baugewerbe

22,1 Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe,Information und Kommunikation

32,6 Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

19,9 Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte

Quelle: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, Revision 2014; vorläufige Ergebnisse

Mehrinvestieren!Wenigerumverteilen!

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WER WIR SIND: DIE STIMME DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT

DIE SPITZENORGANISATION DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT

Motor für Reform und Exzellenz in Hessen

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) vertritt 73 Mit-gliedsverbände (Stand: Oktober 2015) und deren 150.000 Mitgliedsunter-nehmen mit 1,5 Millionen Beschäftigten. Die VhU ist die Spitzenorganisation der freiwillig organisierten hessischen Wirtschaft und bündelt die Interes-sen über das gesamte Branchenspektrum. Wir verstehen uns als Motor für Reform und Exzellenz in Hessen.

Wenn wir unsere Erfolgsgeschichte am Standort Deutschland und in seiner Mitte, in Hessen, weiterschreiben wollen, dann müssen wir mehr investie-ren und weniger umverteilen. Deshalb steht aktuell „Inves ti tions freund-liche Standortpolitik“ ganz oben auf unserer Agenda.

Interessenvertretung und Stimme der hessischen Wirtschaft

Die VhU ist die Interessenvertretung aller in freiwilligen Zusammenschlüs-sen organisierten privatwirtschaftlichen Unternehmen im Bundesland Hessen – seien es Arbeitgeber-, Wirtschafts- oder Regionalverbände.

Sie ist dem Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft verpflichtet.

Wir setzen uns für eine freiheitliche und soziale Wirtschafts- und Gesell-schaftsordnung ein und sind parteipolitisch unabhängig.

Die VhU überzeugt durch ihre thematisch breite und qualitativ hohe Sach-kompetenz in Beratung, Information und Kommunikation. Dadurch führen wir Menschen und Betriebe zusammen.

Wir sind die Stimme der hessischen Wirtschaft – auf allen Feldern der hessischen Politik, die wirtschafts-, sozial- und gesellschaftspolitisch von Bedeutung sind.

Die VhU engagiert sich für eine umfassende Verbesserung der Rahmen-bedingungen für die Firmen unserer Mitgliedsverbände. Wir machen ihre Bedürfnisse deutlich. Wir verbessern das Verständnis wirtschaftlicher, so-zialer und gesellschaftlicher Zusammenhänge. Wir leisten einen Beitrag zu nachhaltigem Wachstum und dauerhaftem Wohlstand.

Unser Ziel: Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen

Oberstes Ziel der VhU ist es, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die hessische Wirtschaft zu schaffen und zu verbessern.

Deshalb treten wir ein für:

■ eine an der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen orientierte Sozial-, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik;

■ wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge;

■ eine Bildungs- und Ausbildungspolitik, die zunächst die elementaren Kenntnisse und Fähigkeiten der Jugendlichen sicherstellt, eine umfas-sende Allgemeinbildung und das Fachwissen in Schule, Berufsbildung und Studium hervorbringt, die Beschäftigungsfähigkeit und Wettbe-werbsfähigkeit der jungen Menschen in einer globalisierten Welt ge-währleisten;

■ eine Wissenschaftspolitik, die auf Innovation und Erkenntnisgewinn setzt, auf wirtschaftsrelevante Transfers als Mehrwert ausgerichtet ist und dabei auch gesellschaftspolitische Akzeptanz erzeugt;

■ ein Staatswesen, das auf geordnete Staatsfinanzen achtet, klug und umsichtig in Infrastruktur investiert, Bildung und Wissenschaft hohen Stellenwert einräumt, eine Sozialpolitik durch Fordern und Fördern be-treibt und den Unternehmen größtmögliche Entfaltungsmöglichkeiten garantiert;

■ ein starkes, marktwirtschaftlich ausgerichtetes Europa, dessen Wachs-tumsimpulse und Integrationskräfte für die Wirtschaftsregion Hessen von größter Bedeutung sind.

57

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Kassel

Mittel-hessen

Hanau-Offenbach

Darmstadtund

Südhessen

Ost-hessen

Fulda

Wetzlar

Darmstadt

Hanau

Frankfurt

Nordhessen

Rhein-Main-Taunus

Haus der Arbeitgeberverbände Nordhessen Karthäuserstraße 23, 34117 Kassel Telefon: 0561 1091-50, Telefax: 0561 779194

Geschäftsstelle Osthessen Heinrichstraße 8, 36067 Fulda Telefon: 0661 10087-88 , Telefax: 0661 76246

Geschäftsstelle Hanau-Offenbach Martin-Luther-King-Straße 1, 63452 Hanau Telefon: 06181 9975-10, Telefax: 06181 9975-111

Haus der Wirtschaft Südhessen Rheinstraße 60, 64283 Darmstadt Telefon: 06151 2985-0, Telefax: 06151 2985-21

Haus der Wirtschaft Hessen Emil-von-Behring-Straße 4, 60439 Frankfurt Telefon: 069 95808-0, Telefax: 069 95808-126

Haus der Wirtschaft Mittelhessen Elsa-Brandström-Straße 5, 35578 Wetzlar Telefon: 06441 7008-0, Telefax: 06441 7008-10

ÜBERALL NAH VOR ORT IN HESSEN

Bildungshaus Bad Nauheim Parkstraße 17, 61231 Bad Nauheim Telefon: 06032 948-0, Fax: 06032 948-117

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WER WIR SIND: DIE STIMME DER HESSISCHEN WIRTSCHAFTSPECIAL: AGENDA-SETTING ÜBER DIE MEDIEN

WACHSTUM UND WOHLSTAND FÖRDERN

Als Stimme der hessischen Wirtschaft ist der offene Dialog zwischen Wirt-schaft und Öffentlichkeit ein wichtiger Bestandteil unserer Medienarbeit. Bildung-, Energie-, Sozial-, Finanz- oder Wirtschaftsthemen – wir antwor-ten auf die Fragen unserer Zeit. Differenzierte Stellungnahmen zu politi-schen Themen gehören bei uns zum Tagesgeschäft.

Zum Beispiel: Pressekonferenz Januar 2015 100-Tage-Bilanz der schwarz-grünen Regierung

Nach dem ersten Jahr der neuen Regierungskoalition von CDU und Bündnis 90/Die Grünen in Hessen zogen wir eine gemischte Zwischenbilanz. Wir waren von der operativ effizienten Regierungsarbeit positiv überrascht. Allerdings forderten wir eine investitionsfreundlichere Standortpolitik, die flankiert werden muss von einer Fachkräftesicherung, etwa durch die Stärkung der dualen Berufsausbildung. Und sie kann nur glaubwür-dig durchgesetzt werden bei soliden Staatsfinanzen. Inhaltlich erhoffen wir in der Bildungspolitik einen Aufbruch zu neuen Ufern. Die Haushalts-politik ist deutlich solider als in früheren Jahren. Wir vermissen aber in der Wirtschaftspolitik eine Strategie für höheres Wachstum. Und in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik fordern wir mehr Einsatz der Landespolitik im Bund zugunsten eines Belastungsstopps für die Wirtschaft.

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

Zum Beispiel: Pressekonferenz September 2015 VhU zur gesellschaftlichen Herausforderung Flüchtlinge

Allein in diesem Jahr kommen in Hessen 60.000 Flüchtlinge aus Krisen-gebieten sowie Wirtschaftszuwanderer aus friedlichen Ländern mit schwa-cher Wirtschaft an, bundesweit wohl weit über 800.000. Die hessische Wirtschaft hat ein Interesse am Gelingen der erforderlichen großen An-strengungen. Viele hessischen Unternehmen stellen Praktikums-, Ausbil-dungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung.

Für Arbeitsmarkt und Gesellschaft ist die Integration so vieler Menschen aus fremden Kulturen, fast durchweg ohne Deutschkenntnisse und mehr-heitlich ohne Berufsqualifikation, eine riesige Aufgabe. Es kann eine große Chance werden, wenn wir vieles sehr viel besser machen als in der Ver-gangenheit. Um das zu bewältigen, brauchen wir einen Perspektivwechsel: weg von blauäugiger Willkommensromantik oder plumper „Das Boot ist voll“-Rhetorik hin zu konsequenter Lösungsorientierung und moralischer Deeskalation.

Damit der Perspektivwechsel gelingt, forderten wir: ■ Eine Unterscheidung bei allen Neuankömmlingen zwischen Menschen mit Asylgrund, die bleiben dürfen, und Wirtschaftszuwanderern aus wirtschaftsschwachen, aber friedlichen Ländern wie dem Westbalkan, die regelmäßig wieder gehen müssen.

■ Schnellere Asylverfahren und Abschiebung von abgelehnten Asylbewer-bern unter den Neuankömmlingen.

■ Für alle, die hier sind und eine gute Bleibeperspektive haben, eine rasche Einbindung in Bildung und Arbeit und die Verpflichtung auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, unsere religiöse To-leranz und die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

■ Schnelle Integration durch Identifizieren von Berufsqualifikation und das verpflichtende Erlernen der deutschen Sprache.

■ Planungssicherheit für Unternehmen, damit sie für Asylsuchende mit Bleibeperspektive schon vor Abschluss ihres Verfahrens sowie für Ge-duldete Ausbildung anbieten können.

■ Einen schnelleren Arbeitsmarktzugang. ■ Eine gesteuerte Zuwanderung von Menschen mit Qualifikationen, die wir hier am Arbeitsmarkt brauchen.

■ Abschaffung vom Gesetzgeber aufgestellter Hindernisse, um Geringqua-lifizierte und Langzeitarbeitslose in Arbeit zu bringen oder zu halten.

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DIE SPITZENORGANISATION DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT: DIE VHU UND IHRE MITGLIEDSVERBÄNDE

Allgemeiner Arbeitgeberverband Mittelhessen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Klaus-Achim Wendel Dr. Dirk Hohn

Haus der Wirtschaft MittelhessenElsa-Brandström-Str. 535578 Wetzlar

Telefon: 06441 7008-0 Telefax: 06441 7008-10 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agv-mittelhessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 37 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 3.725 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister e. V.

Vorstandsvorsitzender Hauptgeschäftsführer Ulrich Weber Dr. Rudolf Müller

Bellevuestraße 3 10785 Berlin

Mainzer Landstraße 205 60326 Frankfurt am Main

Telefon: 030 297 53112 Telefax: 030 297 53114

Telefon: 069 265 55301 Telefax: 069 265 55303 E-Mail: [email protected] Homepage: http://agv-move.net

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 59 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 199.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

ARBEITGEBERVERBÄNDE DESHESSISCHEN HANDWERKS E.V. HHA

Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e. V.

Präsident Geschäftsführer Hans-Werner Schech Horst Villmeter

Ludwig-Erhard-Str. 20 61440 Oberursel (Taunus)

Telefon: 06171 56001 Telefax: 06171 4157 E-Mail: [email protected] Homepage: www.handwerk-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 15.000 / Mitgliedsverbände: 30 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 34.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Dr. Sven Vogt Dr. Volker Schmidt

Schiffgraben 36 30175 Hannover

Telefon: 0511 8505-0 Telefax: 0511 8505-201 E-Mail: [email protected]: www.adk-verband.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 120 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 34.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

61

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland

Vorsitzender Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Dr. Andreas Eurich Dr. Michael Niebler

Arabellastr. 29 81925 München

Telefon: 089 922001-0 Telefax: 089 922001-50 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agv-vers.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 320 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 208.900 Jahresumsatz der Branche: 187,2 Mrd. Euro

Arbeitgeberverband Ernährung Genuss Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Harald Zech RA Axel Jürging

Sonnenberger Str. 46 65193 Wiesbaden

Telefon: 0611 23869-0 Telefax: 0611 23869-20 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agve.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 170 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 25.000 Jahresumsatz der Branche: 7,86 Mrd. Euro

Arbeitgeberverband Luftverkehr e. V. (AGVL)

Präsidentin Hauptgeschäftsführer Geschäftsführer Dr. Bettina Volkens Florian Weh Christoph Fay

Airportring Geb. 366 60546 Frankfurt am Main

Telefon: 069 696-50660 Telefax: 069 696-98-50660 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agvl.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 43 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 60.500 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Arbeitgeberverband Osthessen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Bernd Juchheim Manfred Baumann

Heinrichstr. 8 36037 Fulda

Telefon: 0661 10087 Telefax: 0661 76246 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agv-fulda.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 149 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Arbeitgeberverband Steine und Erden Hessen und Thüringen e.V.

Arbeitgeberverband Steine und Erden Hessen und Thüringen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Christian Rinn Axel Diedenhofen

Grillparzerstr. 13 65187 Wiesbaden

Telefon: 0611 89085-0 Telefax: 0611 89085-10 E-Mail: [email protected] Homepage: www.natursteinindustrie-hessen-thueringen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

62

Quelle: Stat. Landesamt Hessen

■ Beschäftigte ■ Umsatz in Mio. Euro

Die größten Wirtschaftszweige HessensVerarbeitendes Gewerbe im Jahr 2014

Reparatur und Installationvon Maschinen und Ausrüstungen

Herstellung von sonstigen Waren

Herstellung von Möbeln

Sonstiger Fahrzeugbau

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

Maschinenbau

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten,elektronischen und optischen Erzeugnissen

Herstellung von Metallerzeugnissen

Metallerzeugung und -bearbeitung

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik,Verarbeitung von Steinen und Erden

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

Kokerei und Mineralölverarbeitung

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigungvon bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren(ohne Möbel)

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

Herstellung von Bekleidung

Herstellung von Textilien

Getränkeherstellung

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 1.039

29.064

6.633

777

3.091

3.501

8.099

6.320

35.837

8.157

13.412

38.235

23.040

26.458

5.698

5.964

16.196

16.662

44.533

50.881

k. A.

39.475

20.448

k. A.

243,7

6.419,8

2.803,5

664,9

166,4

k. A.

719,0

2.317,8

807,9

7.794,6

1.797,6

6.440,1

6.581,0

5.064,3

4.483,7

1.540,2

999,4

3.767,4

2.778,4

10.725,8

17.292,6

k. A.

15.327,9

12.858,7

63

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) e. V.

Präsident Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Kerkloh Ralph Beisel

Friedrichstraße 79 10117 Berlin

Telefon: 030 310118-0 Telefax: 030 310118-90 E-Mail: [email protected] Homepage: www.adv.aero

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 80 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: 5 Mrd. Euro

ArbeitsgemeinschaftErnährungsindustrieHessen

Arbeitsgemeinschaft Ernährungsindustrie Hessen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Karl-Heinz Schober RA Axel Jürging

Sonnenberger Str. 46 65193 Wiesbaden

Telefon: 0611 23869-0 Telefax: 0611 23869-20 E-Mail: [email protected]: www.ageh.info

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: ca. 400 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 34.935 Jahresumsatz der Branche: 8 Mrd. Euro

Bankenverband Hessen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Emmerich Müller Dr. jur. Jürgen Ziebe

Kaiserstr. 7 60311 Frankfurt am Main

Telefon: 069 284392 Telefax: 069 288231 E-Mail: [email protected] Homepage: www.bv-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 125 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

BARIG Board of Airline Representatives in Germany e. V.

Vorsitzender/Geschäftsführer Michael Hoppe

Frankfurt Airport Center (FAC) 1 HBK 27 Hugo-Eckener-Ring 60549 Frankfurt am Main

Telefon: 069 237288 Telefax: 069 230666 E-Mail: [email protected] Homepage: www.barig.org

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 98 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 105.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e. V.

Vorsitzender Hauptgeschäftsführer Peter Hübner Dr. Burkhard Siebert

Abraham-Lincoln-Str. 30 65189 Wiesbaden

Telefon: 0611 97475-0 Telefax: 0611 97475-75 E-Mail: [email protected] Homepage: www.bauindustrie-mitte.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 230 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 20.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

64

BdS Bundesverband der Systemgastronomie e. V.

Präsident Hauptgeschäftsführerin Wolfgang Goebel Valerie Holsboer

Wilhelm-Wagenfeld-Str. 18 80807 München

Telefon: 089 3065879-0 Telefax: 089 3065879-10 E-Mail: [email protected] Homepage: www.bundesverband-systemgastronomie.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: über 750 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: über 100.000 Jahresumsatz der Branche: ca. 5 Mrd. Euro

Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Andreas Auth Klaus Feld

Villa Clementine Frankfurter Str. 1 65189 Wiesbaden

Telefon: 0611 16660-0 Telefax: 0611 16660-59 E-Mail: [email protected] Homepage: www.boersenverein-hrs.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: ca. 700 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Brauerbund Hessen / Rheinland-Pfalz e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Wolfgang Köhler RA Axel Jürging

Sonnenberger Str. 46 65193 Wiesbaden

Telefon: 0611 531775-0 Telefax: 0611 531775-20 E-Mail: [email protected] Homepage: zur Zeit in Planung

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: 325 Mrd. Euro

Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)

Präsident Hauptgeschäftsführer Volker Enkerts Thomas Hetz

Universitätsstraße 2–3 a 10117 Berlin

Tel.: 030-20 60 98 10 Fax: 030-20 60 98 19E-Mail: [email protected]: www.personaldienstleister.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: über 1.800, insgesamt über 4.800 Betriebe Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) Landesverband Mitte (FE)

Vorsitzender Geschäftsführer Bernhard Cloos Dr. Norbert Wichtmann

Hansaallee 203 40549 Düsseldorf

Telefon: 0211 6871-277 Telefax: 0211 6871-40277 E-Mail: [email protected] Homepage: www.bdguss.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 24 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 10.000 Jahresumsatz der Branche: 2,0 Mrd. Euro

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GESCHÄFTSBERICHT 2015

BUNDESVERBAND DER SICHERHEITSWIRTSCHAFT (BDSW)

Landesgruppen- Hauptgeschäftsführer Geschäftsführerin vorsitzender Dr. Harald Olschok RAin Andrea Dirk H. Bürhaus Faulstich-Goebel

Norsk-Data-Str. 3 61352 Bad Homburg

Telefon: 06172 948050Telefax: 06172 458580 E-Mail: [email protected]: www.bdsw.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 907 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 190.000 / Branche Jahresumsatz der Branche: 5,3 Mrd. Euro

Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste e. V. (BDGW)

Vorsitzender der BDGW Hauptgeschäftsführer Geschäftsführer Michael Mewes Dr. Harald Olschok RA Andreas Paulick

Norsk-Data-Str. 3 61352 Bad Homburg

Telefon: 06172 948050Telefax: 06172 458580 E-Mail: [email protected]: www.bdgw.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 70 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 11.000 / Branche Jahresumsatz der Branche: 550 Mio. Euro

Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Präsident Hauptgeschäftsführer Karl-August Siepelmeyer RA Rainer Huke

Gräfstr. 7960486 Frankfurt am Main

Telefon: 069 66575-300Telefax: 069 66575-350E-Mail: [email protected]: www.farbe.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Deutscher ReiseVerband e. V. (DRV)

Präsident Hauptgeschäftsführer Norbert Fiebig Dirk Inger

Schicklerstr. 5-710179 Berlin

Telefon: 030 28406-0 Telefax: 030 28406-30 E-Mail: [email protected] Homepage: www.drv.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: über 4.000 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Digital Hub FrankfurtRheinMain e. V.

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Mitglied des Frank Zachmann Vorstandes Vorstandes Frank P. Orlowski Peter Kania

Kaiserstraße 13 D-60311 Frankfurt am Main

Telefon: 069 29723581 Telefax: 069 21937955 E-Mail: [email protected]: www.digitalhub-frm.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 11 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

66

Fachverband Elektro- und Informationstechnik Hessen/Rheinland-Pfalz (FEHR)

Präsident Geschäftsführer Christoph Hansen Thomas Klisa

Berta-Cramer-Ring 32 65205 Wiesbaden

Telefon: 06122 53476-0 Telefax: 06122 53476-10 E-Mail: [email protected] Homepage: www.liv-fehr.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 6.503 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 48.568 Jahresumsatz der Branche: ca. 5,5 Mrd. Euro

Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführerin Jens Heger Heike Troue

Max-Planck-Ring 37 65205 Wiesbaden

Telefon: 06122 93114-0 Telefax: 06122 93114-24 E-Mail: [email protected]: www.galabau-ht.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 304 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 9.500 Jahresumsatz der Branche: ca. 588 Mio. Euro

Fachverband Leben Raum Gestaltung hessenTischler / hessenBestatter / hessenMontage

Präsident Hauptgeschäftsführer Reinhard Nau Hermann Hubing

Auf der Roten Erde 9 34537 Bad Wildungen

Telefon: 05621 7919-60 Telefax: 05621 7919-89 Homepage: www.leben-raum-gestaltung.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 1250 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 7.500 Jahresumsatz der Branche: ca. 1,3 Mrd. Euro

Gesamtverband der Arbeitgeber Osthessen

Vorsitzender Geschäftsführer Werner Kroth Franz Wolf

Martin-Luther-King-Str. 1 63452 Hanau

Telefon: 06181 99751-0 Telefax: 06181 99751-11 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agv-osthessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 110 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 85.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e. V.

Präsident Geschäftsführer Wolf Ingomar Faecks Dr. Ralf Nöcker

Neue Mainzer Straße 22 60311 Frankfurt am Main

Telefon: 069 256008-0 Telefax: 069 236883 E-Mail: [email protected] Homepage: www.gwa.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 105 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 16.000 Jahresumsatz der Branche: 30 Mrd. Euro

67

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Bundesverband der Schuh- und Lederwaren-industrie e.V.

Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e. V.

Vorsitzender Hauptgeschäftsführer Ralph Rieker RA Manfred Junkert

Bundesgeschäftsstelle Reinhardtstr. 14 10117 Berlin

Telefon: 030 72622034 Telefax: 030 72622044 E-Mail: [email protected] Homepage: www.hdsl.eu

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 150Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 15.000 Jahresumsatz der Branche: 3 Mrd. Euro

Hessenbeton e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Hartmut Schramm Axel Diedenhofen

Grillparzerstr. 13 65187 Wiesbaden

Telefon: 0611 89085-0 Telefax: 0611 89085-10 E-Mail: [email protected] Homepage: www.hessenbeton.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Hessischer Bauernverband e. V.

Präsident Generalsektretär Friedhelm Schneider Peter Voss-Fels

Taunusstr. 151 61381 Friedrichsdorf/Taunus

Telefon: 06172 7106-0 Telefax: 06172 7106-10 E-Mail: [email protected]: www.hessischerbauernverband.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 22.000 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 58.000 Jahresumsatz der Branche: ca. 2 Mrd. Euro

Hessischer Gärtnereiverband e. V.

Präsident Verbandsdirektor Jürgen Mertz Hans-Georg Paulus

An der Festeburg 33 60389 Frankfurt am Main

Telefon: 069 904767-0 Telefax: 069 904767-15 E-Mail: [email protected] Homepage: www.gartenbau-in-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 800 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 13.000 Jahresumsatz der Branche: ca. 300 Mio. Euro

Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e. V.

Präsident Hauptgeschäftsführer Gerald Kink Julius Wagner

Auguste-Viktoria-Str. 6 65185 Wiesbaden

Telefon: 0611 99201-0 Telefax: 0611 99201-22 E-Mail: [email protected] Homepage: www.dehoga-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: ca. 5.000 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 130.000 / Branche Jahresumsatz der Branche: ca. 5,5 Mrd. Euro

68

Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V.

iGZ Landesverband Hessen e. V.

Bundesvorsitzende Hauptgeschäftsführer Ariane Durian RA Werner Stolz

Albersloher Weg 10 48155 Münster

Telefon: 0251-32262-0 Telefax: 0251-32262-100 E-Mail: [email protected] Homepage: www.ig-zeitarbeit.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: über 3.000 bundesweit, Niederlassungs-betriebe insgesamt über 5.000 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW)

Vorsitzender Geschäftsführer Dr. Rüdiger Mittendorff Thomas Keiser

Mainzer Landstr. 55 60329 Frankfurt am Main

Telefon: 069 2556-1323 Telefax: 069 237631 E-Mail: [email protected] Homepage: www.ikw.org

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 401 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 47.000 Jahresumsatz der Branche: 17 Mrd. Euro

Industrieverband Kunststoffbahnen e. V. (IVK)

Vorsitzender Geschäftsführer Michael Kundel Dr. Klaus Lippold

Emil-von-Behring-Str. 4 60439 Frankfurt am Main

Telefon: 069 572064-65 Telefax: 069 574537 E-Mail: [email protected] Homepage: www.ivk-europe.com

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 30 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 16.000 Jahresumsatz der Branche: 800 Mio. Euro

Industrieverband Steine und Erden Neustadt/Weinstraße e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Thomas Weber Heinrich Klotz

Friedrich-Ebert-Str. 11-13 67433 Neustadt

Telefon: 06321 852-0 Telefax: 06321 852-290 E-Mail: [email protected] Homepage: www.verband-steine-erden.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 45 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 550 Jahresumsatz der Branche: ca. 104 Mio. Euro

Industrieverband Technische Gebäudeausrüstung und Umwelttechnik Hessen e. V.

Präsident Geschäftsführer Dr. Sven Herbert Edward Fuhrmann

Emil-von-Behring-Str. 5 60439 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95809-150 Telefax: 069 95809-9150 E-Mail: [email protected] Homepage: www.itga-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

69

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Landesinnung Hessen Gebäudereiniger-Handwerk

Vorsitzender GeschäftsführerManfred Schmidt Detlef Stange

Heinz-Herbert-Karry-Str. 460389 Frankfurt am Main

Telefon: 069 477700 Telefax: 069 476100 E-Mail: [email protected]: www.gebaeudereiniger-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 299 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 55.000 Jahresumsatz der Branche: 0,97 Mrd. Euro

Handelsverband Hessen e. V.

Präsident HauptgeschäftsführerFriedrich J. Wagner Michael Kullmann

Rheinstraße 3665185 Wiesbaden

Telefon: 0611 372685 Telefax: 0611 302547 E-Mail: [email protected]: www.handelsverband-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 7.200 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 160.000 Jahresumsatz der Branche: 38 Mrd. Euro

Kroatische Wirtschaftsvereinigung e. V.

Vorstandsvors./Geschäftsführer Mario Šušak

Brönnerstraße 1760313 Frankfurt am Main

Telefon: 069 367079-40Telefax: 069 367079-39E-Mail: [email protected]: www.kwvd.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

LDEW Landesverband d. Energie u. Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e. V.

Vorstandsvorsitzender Geschäftsführerin GeschäftsführerDr. Constantin Michaela Schmidt- Horst MeierhoferH. Alsheimer Schlaeger

Kupferbergterrasse 1655116 Mainz

Telefon: 06131 62769-17 Telefax: 06131 62769-23 E-Mail: [email protected]: www.ldew.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 273 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 22.883 Jahresumsatz der Branche: k. A.

NatursteinindustrieHessen & Thüringen e. V.

Natursteinindustrie Hessen und Thüringen e. V.

Vorsitzender GeschäftsführerPeter Nüdling Axel Diedenhofen

Grillparzerstr. 1365187 Wiesbaden

Telefon: 0611 89085-0 Telefax: 0611 89085-10 E-Mail: [email protected]: www.natursteinindustrie-hessen-thueringen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

70

Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e. V.

Vorstandsvorsitzender Geschäftsführer Peter Plank Thorsten Hölser

Königsberger Straße 29a 60487 Frankfurt

Tel: 069-970811-0 Fax: 069-776356 E-Mail: [email protected]: www.speditionsportal.net

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 400 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 30.000 Jahresumsatz der Branche: ca. 15 Mrd. Euro

Unternehmerverband Frankfurt Rhein-Main e. V.

Vorsitzender Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Hann Volker Fasbender

Emil-von-Behring-Str. 4 60439 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95808-0 Telefax: 069 95808-166 E-Mail: [email protected] Homepage: www.uvf.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 155 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 42.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Unternehmerverband Nordhessen e. V. (UNH)

Vorsitzender Geschäftsführer Michael Hohmann Jürgen Kümpel

Karthäuserstraße 23 34117 Kassel

Telefon: 0561 1091-50 Telefax: 0561 779194 E-Mail: [email protected]: www.arbeitgeber-nordhessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 147 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 8.800 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Unternehmerverband Südhessen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Dr. Sigmar Herberg Wolfgang M. Drechsler

Haus der Wirtschaft Südhessen Rheinstraße 6064283 Darmstadt Postfach 11 01 64 64216 Darmstadt

Telefon: 06151 2985-0 Telefax: 06151 2985-21 E-Mail: [email protected] Homepages: www.uvsh.de und www.hdwsh.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 335 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: über 65.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V.

Vizepräsident Hauptgeschäftsführer Dipl.-Ing Frank Dittmar RA Rainer von Borstel

Emil-von-Behring-Str. 5 60439 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95809-0 Telefax: 069 95809-233 E-Mail: [email protected] Homepage: www.bgvht.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 1.150 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 22.500 Jahresumsatz der Branche: 6 Mrd. Euro

71

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Verband beratender Ingenieure VBI – Landesverband Hessen –

Vorsitzender Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Jochen Ludewig Dipl.-Ing. Brigitta Fiesel

Hanauer Landstraße 135–13760314 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95921-243 Telefax: 069 95921-585 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vbi.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 165 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verband der Chemischen Industrie e. V. – Landesverband Hessen –

Vorstandsvorsitzender Geschäftsführer Dr. Bernd Reckmann Gregor Disson

Mainzer Landstraße 55 60329 Frankfurt am Main

Telefon: 069 2556-1421 Telefax: 069 2556-1614 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vcihessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 230 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 60.000 Jahresumsatz der Branche: 28,2 Mrd. Euro

Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V.

Vorsitzender Hauptgeschäftsführer Wolf Matthias Mang Volker Fasbender

Emil-von-Behring-Str. 4 60439 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95808-0 Telefax: 069 95808-126 E-Mail: [email protected] Homepage: www.hessenmetall.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 544 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 124.000 Jahresumsatz der Branche: 55 Mrd. Euro

Verband der Papier- und Pappenindustrie Hessen e. V. – Landesvertretung des VDP –

Vorsitzende Geschäftsführer Dr. Marietta Stephan Meißner Jass-Teichmann

Scheffelstr. 29 76593 Gernsbach

Telefon: 07224 6401-119 Telefax: 07224 6401-463 E-Mail: [email protected] Homepage: www.papierzentrum.org

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 9 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 2.035 Jahresumsatz der Branche: 630 Mio. Euro

Verband d. Textil- u. Bekleidungsindustrie Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Klaus Berthold RA Thomas Gans

Friedrich-Ebert-Str. 11–13 67433 Neustadt

Telefon: 06321 852-0 Telefax: 06321 852-221 E-Mail: [email protected] Homepage: www.verband-textil-bekleidung.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 40 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 4.300 (2014) Jahresumsatz der Branche: ca. 925 Mio. Euro (2014)

72

Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. (VDRK)

Vorsitzender Geschäftsführer Günter Butz Ralph Sluke

Ludwig-Erhard-Str. 8 34131 Kassel

Telefon: 0561 207567-0 Telefax: 0561 207567-29 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vdrk.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: k. A. Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verb. Dt. Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) Landesverband Mitte

Vorsitzender Geschäftsführer Stefan Munsch Dr. Jörg Friedrich

Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt am Main

Telefon: 069 6603-1696 Telefax: 069 6603-2696 E-Mail: [email protected] Homepage: http://mitte.vdma.org

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: VDMA: 3.200 / Landesverband Mitte: 400 Beschäftigte im Maschinenbau: Deutschland ca. 1 Mio. / Landesverband Mitte ca. 89.000 (2014) Jahresumsatz der Branche: Deutschland ca. 207 Mrd. Euro / Landesverband Mitte ca. 20,5 Mrd. Euro Angaben für das Jahr 2012

Verband deutscher Unternehmerinnen Hessen

Vorsitzende Dr. Karin Uphoff

uphoff pr & marketing GmbH // heartleadersAlfred-Wegener-Str. 635039 Marburg

Telefon: 06421 40795-10Telefax: 06421 40795-79 Mobil: 0172 7368106 E-Mail: [email protected]: uphoff-pr-marketing.de

heartleaders.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 45Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verband Druck und Medien Hessen e. V.

Vorsitzende Geschäftsführer Cristina Henrich-Kalveram Dirk Glock

Hanauer Landstraße 114–116 60314 Frankfurt am Main

Telefon: 069 959678-0 Telefax: 069 959678-90 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vdmh.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 130 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verband des Tankstellen- und Garagengewerbes in Deutschland e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Manfred Hartinger Hartmut Görges

Steinweg 36 35321 Laubach (Hessen)

Telefon: 06405 950395 Telefax: 06405 950396 E-Mail: [email protected]

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 350 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

73

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Verband Farbe Gestaltung Bautenschutz Hessen Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks

Landesinnungsmeister Geschäftsführerin Klaus Leithäuser Ingeborg Totzke

Kettenhofweg 14-1660325 Frankfurt am Main

Telefon: 069 971213-0Telefax: 069 172554E-Mail: [email protected]: www.farbe-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 1.380 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verband Großhandel Außenhandel Verlage und Dienstleistungen Hessen e. V. (AGH)

Vorsitzender Geschäftsführer Dr. Georg Wagner Dirk Glock

Flughafenstraße 4a60528 Frankfurt am Main

Telefon: 069 723556 + 723557 + 723558 Telefax: 069 721058 E-Mail: [email protected] Homepage: www.agh-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 650 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 55.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Verband Hessischer Zeitungsverleger e. V. (VHZV)

Vorsitzender Geschäftsführer Hans Georg Schnücker Dirk Glock

FFH-Platz 1 61116 Bad Vilbel

Telefon: 06101 9889-0 Telefax: 06101 9889-20 E-Mail: [email protected]

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 32Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: ca. 775 Mio. Euro

Verband Holz+Kunststoff Hessen-Thüringen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Dipl.-Ing. Bernd Ambrosius RA Thomas Jünger

Bierstadter Straße 39 65189 Wiesbaden

Telefon: 0611 1736-0 Telefax: 0611 1736-20 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vhk.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 150 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 26.000 Jahresumsatz der Branche: 5,2 Mrd. Euro

Verband Papier, Pappe u. Kunststoff verarbeitende Unternehmen Mitte e. V. (VPU)

Vorsitzender Geschäftsführer Roland Walter Christian Schrödter

Kleiner Biergrund 18 63065 Offenbach am Main

Telefon: 069 78308-0 Telefax: 069 78078-500 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vpu-mitte.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 35 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 3.900 Jahresumsatz der Branche: ca. 1,6 Mrd. Euro

74

VKS Verband der Kali- und Salzindustrie e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Norbert Steiner Dipl.-Ing. Hartmut Behnsen

Reinhardtstr. 18 A 10117 Berlin

Telefon: 030 8471069-0 Telefax: 030 8471069-21 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vks-kalisalz.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 10 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 4.000 (in Hessen) Jahresumsatz der Branche: 2,7 Mrd. Euro (im Jahr 2014, alle Mitglieder)

Vereinigung des Verkehrsgewerbes in Hessen e. V.

Vorsitzender Geschäftsführer Claus-Oscar Herzig Thomas A. Röll

Königsberger Str. 29 a 60487 Frankfurt am Main

Telefon: 069 97081140 Telefax: 069 776356 E-Mail: [email protected] Homepage: www.vdv-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 1.100 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 44.000 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Vereinigung für die Sicherheit der Wirtschaft e. V. (VSW)

Vorsitzender Geschäftsführer Peter H. Bachus Gero Dietrich

Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 3055130 Mainz

Telefon: 06131 57607-0Telefax: 06131 57607-19E-Mail: [email protected]: www.vsw.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 219 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

werkfeuerwehrverbandLandesverband für den betrieblichen Brandschutz

H E S S E N

Werkfeuerwehrverband Hessen e. V. c/o Merck KGaA, Werk Gernsheim

1. Vorsitzender 2. Vorsitzender Bernd Saßmannshausen Jochen Strack

Mainzerstr. 41 64579 Gernsheim

Telefon: 06258 /126704 Telefax: 06258/126330 E-Mail: [email protected] Homepage: www.wfv-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 86 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: ca. 2.600 Jahresumsatz der Branche: k. A.

Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain e. V.

Vorsitzender Geschäftsführerin Geschäftsführer Prof. Dr. Wilhelm Bender Annegret Reinhardt-Lehmann Jörg Schaub

Holzhausenstraße 25 60322 Frankfurt

Telefon: 069 971238-0 Telefax: 069 971238-23 E-Mail: [email protected] Homepage: www.wifrm.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 130 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: k. A.

75

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung und Vertrieb Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz e. V.

Vorsitzender Hauptgeschäftsführer Michael Schwarze RA Jan Kristan Hannes

Stresemannallee 35-37 60596 Frankfurt am Main

Telefon: 069 630091-0 Telefax: 069 630091-19 E-Mail: [email protected] Homepage: www.cdh-mitte.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: 1.000 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: k. A. Jahresumsatz der Branche: ca. 30 Mrd. Euro

Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e. V. (ZKF)

Präsident Hauptgeschäftsführer Peter Börner Dr. Klaus Weichtmann

Grüner Weg 1261169 Friedberg/Hessen

Telefon: 06031 79479-0 Telefax: 06031 79479-10 E-Mail: [email protected] Homepage: www.zkf.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen Bund: 3.500, davon Hessen: 230 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen Bund: ca. 40.000, davon Hessen: ca. 2.800 Jahresumsatz der Branche: k. A.

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. Landesstelle Hessen

Vorsitzender Geschäftsführer Dr. Dirk Pieler Dr. Clemens Christmann

Emil-von-Behring-Str. 4 60439 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95808-226 Telefax: 069 95808-225 E-Mail: [email protected] Homepage: www.zvei-hessen.de

Anzahl der Mitgliedsunternehmen: über 130 Beschäftigte in den Mitglieds-unternehmen: 53.000 Jahresumsatz der Branche in Hessen: 11 Mrd. Euro

Präsident:

●2 Wolf Matthias MangVorsitzender Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V. –Geschäftsführer Arno Arnold GmbH

Vizepräsidenten:

Désirée Derin-Holzapfel,Vorstandsmitglied Verband der Textil- u. Bekleidungs industrie Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland e. V. –Geschäftsführende Gesellschafterinfriedola Gebr. Holzapfel GmbH

●4 Dr. Lutz R. RaettigStv. Vorsitzender Bankenverband Hessen e. V. –Aufsichtsratsvorsitzender Morgan Stanley Bank AG

Dr. Stefan SchulteVorstandsvorsitzender FRAPORT AG

Ehrenpräsident:

●1 Prof. Dieter Weidemann

Mitglieder:

●3 Dr. Johanna Höhl-SeibelDr. Höhl’s GmbH & Co. KG

●5 Oliver Michael SteinVorsitzender VhU-Fachbeirat Wirtschaftspolitik –GeschäftsführerDonges SteelTec GmbH

●6 Volker FasbenderHauptgeschäftsführer Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. und Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V.

●7 Ulrich SchumacherVorstandsmitglied Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V. –Mitglied des Vorstands Adam Opel AG

●8 Roland WalterVorsitzender VhU-Fachbeirat Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik – Vorsitzender Verband Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Unternehmen Mitte –Geschäftsführender GesellschafterWalter Verpackungen GmbH

●9 Dr. Georg WagnerVorsitzender Verband Großhandel Außenhandel Verlage und Dienst-leistungen Hessen e. V. (AGH) –GeschäftsführerH. Ludendorff GmbH

●10 Dr. Hans-Hartwig LoewensteinVizepräs. des Verbandes bau gewerbl. Unternehmer Hessen –Geschäftsführender GesellschafterJean Bratengeier GmbH & Co. KG

●11 Dr. Constantin H. AlsheimerVorsitzender LDEW Landesverband d. Energie- u. Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e. V. – Vorstandsvorsitzender Mainova AG

●12 Reinhold Weber(aus dem Präsidium ausgeschieden) Vorsitzender AGV Steine und Erden Hessen und Thüringen e. V. –GeschäftsführerFranz Carl Nüdling Basaltwerke GmbH & Co. KG

●13 Christian RinnVorsitzender AGV Steine und Erden Hessen und Thüringen e. V.Rinn Beton- u. Naturstein GmbH & Co. KG

●14 Gerald KinkPräsident Hotel- und GaststättenverbandDEHOGA Hessen e. V. –Geschäftsführender GesellschafterHotel Oranien, Wiesbaden

DAS PRÄSIDIUM

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●9

●11

●10

●6

●16

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●15

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●15 Burkhard Petzold Vorstandsmitglied Verband Hessischer Zeitungsverleger e. V.Geschäftsführer Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH; Frankfurter Societät GmbH

●16 Thilo SöhngenVizepräsident Unternehmerverband Hessischer Einzelhandel Mitte-Süd e. V. (UHE) – Fa. Wiesanha H.+W. Söhngen GmbH Wiesbaden

●17 Werner KrothVorstandsmitglied Bauindustrie-verband Hessen-Thüringen e. V. Vorsitzender Arbeitgeberverband Osthessen Hanau

●18 Generalkonsul Jürgen LorenzVorsitzender Wirtschaftsverband der Handelsvertretungen Hessen-Thüringen –Geschäftsführender GesellschafterLorenz Group GmbH

●19 Harold GrönkeVorsitzender VhU-Beirat NordhessenGeschäftsführer Verlag Dietrichs GmbH & Co. KG

●20 Norbert SteinerVorsitzender des Vorstands Verband der Kali- und Salzindustrie e. V. – Vorsitzender des Vorstands K+S Aktiengesellschaft, Kassel

●21 Tilmann WittershagenStv. Vorsitzender des Vorstands Bankenverband Hessen e. V.Deutsche Bank Aktiengesellschaft

●22 Dr. Michael Kassner(aus dem Präsidium ausgeschieden) Sprecher Wirtschaft der Landes arbeits gemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Siemens AG, Leiter Region Mitte

Nicht auf dem Foto sind:

Uwe BartmannSiemens AG Chief Executive Officer (CEO)Siemens Infrastructure (Frankfurt)

Prof. Dr. Wilhelm BenderVorsitzender der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain

Dr. Ursula BiernertVorstandsmitglied Agv MoVeDB Schenker Rail AG

Norbert FiebigPräsident Deutscher ReiseVerband e. V. (DRV)

Tanja GönnerVorstandsmitglied Unternehmer-verband Frankfurt Rhein-Main e. V. –Vorsitzende der GeschäftsführungGIZ Deutsche Gesellschaft für Inter-nationale Zusammenarbeit GmbH

Dr. Michael HannVorsitzender VhU-Fachbeirat Bildungs- und Gesellschaftspolitik Vorsitzender Unternehmerverband Frankfurt Rhein-Main e. V. Geschäftsführer DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Claus-O. HerzigVorsitzender Vereinigung des Verkehrsgewerbes in Hessen –Geschäftsführender GesellschafterOscar Herzig GmbH

Hans-Werner SchechPräsident Arbeitgeberverbände des Hessischen HandwerksLandesinnungsverband Hessen

Friedhelm SchneiderPräsident Hessischer Bauernverband e. V. / Land- und Forstwirtschaftlicher AGV für Hessen e. V. –Inhaber eines Milchviehbetriebs und Sonderkulturbetriebs

Dr. Martin SiewertVorsitzender der Geschäftsführung Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Dr. Bettina VolkensPräsidentin Arbeitgeberverband Luftverkehr e. V. –Vorstandsmitglied Deutsche Lufthansa AG

Holger WeidmannStv. Vorsitzender VDMA Landes-verband MitteKrautzberger GmbH

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Stand: Oktober 2015

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Verbundene Organisationen

Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.Geschäftsführung:Stephan Fischbach, Joachim DisserEmil-von-Behring-Straße 460439 Frankfurt am MainTelefon: 069 95808-250, Fax: 069 95808-259www.bwhw.de

Bildungswerk HESSENMETALL e. V.Geschäftsführung:Stephan Fischbach, Joachim DisserBildungshaus Bad NauheimParkstraße 1761231 Bad NauheimTelefon: 06032 948-0, Fax: 06032 948-117www.bildungshaus-bad-nauheim.de

CONSULT Personaldienstleistungen GmbHGeschäftsführung:Johannes Krasel, Stephan Fischbach, Joachim DisserEmil-von-Behring-Straße 460439 Frankfurt am MainTelefon: 069 95808-280, Fax: 069 95808-259www.consult-gmbh.de

Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. (GfW)Geschäftsführung:Reinhold MaischMartin-Luther-King-Straße 163452 HanauTelefon: 06181 997520, Fax: 06181 99752111www.gfw-hu-of.de

Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufs förderung e. V. (VSB)Geschäftsführung:Reinhard FriedrichsKarthäuserstraße 2334117 KasselTelefon: 0561 1091-53, Fax: 0561 713392www.vsb-nordhessen.de

Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT HessenGeschäftsführung:Matthias RustEmil-von-Behring-Straße 460439 FrankfurtTelefon: 069 95808-255, Fax: 069 95808-155www.schule-wirtschaft-hessen.de

GUB Gesellschaft für Unternehmens-Beratung mbHGeschäftsführung:Nikolaus Schade, Thomas WagnerEmil-von-Behring-Straße 460439 FrankfurtTelefon: 069 95116-699, Fax: 069 95808-5181

Verwaltung, Personal, Finanzen

Thomas WagnerTel.: 069 95808-140

Bildungs-, Gesellschaftspolitik

Jörg E. FeuchthofenTel.: 069 95808-210

Koordinator Politik

Recht

Prof. Dr. Franz-Josef RoseTel.: 069 95808-170

Kommunikation, Presse

Dr. Ulrich KirschTel.: 069 95808-150

Wirtschafts-, Umweltpolitik

Dr. Clemens ChristmannTel.: 069 95808-220

Berufliche Bildung, Betriebliche Personal- politik

Charlotte VenemaTel.: 069 95808-296

Arbeitsmarkt-, Sozialpolitik

Dr. Stefan HoehlTel.: 069 95808-200

Koordinator VhU

Tarifwesen, Arbeitswissenschaft

Dr. Helmut RauTel.: 069 95808-160

Koordinator Hessenmetall

Peter HampelNachfolger ab 01.01.2016

DIE ORGANISATION DER VHU

Landesgeschäftsstelle

Emil-von-Behring-Straße 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: 069 95808-0, Fax: 069 95808-126

Hauptgeschäftsführer

Volker FasbenderTelefon: 069 95808-130, Fax: 069 95808-136, [email protected] Haus der Wirtschaft Hessen

E-Mail der Mitarbeiter:Erster Buchstabe des Vornamens und [email protected] (z. B. [email protected])

79

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Geschäftsstellen

Darmstadt

Wolfgang M. Drechsler Haus der Wirtschaft SüdhessenRheinstraße 6064283 Darmstadt

Telefon: 06151 2985-0Telefax: 06151 2985-21

Rhein-Main-Taunus

Friedrich AvenariusHaus der Wirtschaft HessenEmil-von-Behring-Straße 460439 Frankfurt

Telefon: 069 95808-230Telefax: 069 95808-523

Fulda

Manfred BaumannHeinrichstraße 8 36067 Fulda

Telefon: 0661 10087-88Telefax: 0661 76246

Hanau

Franz WolfMartin-Luther-King-Straße 163452 Hanau

Telefon: 06181 9975-10Telefax: 06181 9975-111

Kassel

Jürgen KümpelHaus der Arbeitgeberverbände Nordhessen Karthäuserstraße 2334117 Kassel

Telefon: 0561 1091-50Telefax: 0561 779194

Wetzlar

Dr. Dirk HohnHaus der Wirtschaft Mittelhessen Elsa-Brandström-Straße 535578 Wetzlar

Telefon: 06441 7008-0Telefax: 06441 7008-10

Arbeitskreise und Beiräte

Regionalbeirat Mittelhessen

Vorsitzender: N.N.

Stellvertreter: Winfried SchnorrHeinBau GmbH & Co. KG

Geschäftsführung: Dr. Dirk HohnTel.: 06441 7008-0 Fax: 06441 7008-10

Wolfgang FeyKarl Fey GmbH & Co. KG

Harald HenrichBezirksschornsteinfeger

Matthias HonigCommerzbank AG Gießen

Dr. Jan KellerVereinigte Hagelversicherung VVaG

Bernd Michael MüllerWilli Lauber GmbH

Albrecht NiesREWE-Markt Nies OHG

Dr. Ulrich PetersLicher Privatbrauerei Jhring-Melchior GmbH

Holm PfeifferPfeiffer GmbH & Co. KG

Fritz Georg RinckerGlocken- und Kunstgießerei Rincker GmbH & Co.

Peter SalomonWeiss Klimatechnik GmbH

Lothar SchmidtKarstadt Warenhaus GmbH

Dr. Karin Uphoffuphoff pr & marketing GmbH

Patrick VölkJ. J. Völk Wetzlar GmbH

Stefan WeberDuktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH

Klaus-Achim WendelWendel GmbH, Email- und Glasurenfabrik

Regionalbeirat Nordhessen

Vorsitzender: Harold Grönke

Verband Hessischer Zeitungsverleger e. V.

Stellvertretende Vorsitzende: Dr. Anne FengeHermanns AG

Dipl.-Wi.-Ing. Carsten Rahier, MBAsera Group

Helga Schwedes-MandHeinrich Schwedes

Herwig Leuk Restaurant „Zum Nashorn“

Geschäftsführung: Jürgen KümpelTel.: 0561 1091-310 Fax: 0561 1091-50

Frank BaumBaum & Söhne

Frank BeisheimSV Sparkassenversicherung, NL Kassel

Heiko BonnetObermeister der Tischlerinnung Hofgeismar Wolfhagen

Friedrich BraunerZimmerei Friedrich Brauner

Jörg ClasenDeutsche Bank AG

Martin Derinfriedola Gebr. Holzapfel GmbH, NL Kassel

Désirée Derin-Holzapfelfriedola Gebr. Holzapfel GmbH

Thorsten DietzHoneywell Process Solutions RMG Regel + Messtechnik

Ralph DöhneInnung der elektro- und informa-tionstechnischen Handwerke Hofgeismar/Wolfhagen

Dipl.-Ing. Kai Emmeluth Konrad Emmeluth GmbH & Co. KG

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Otfried FriedrichFürstenwalder Betonsteinwerk GmbH & Co. KG

Ralf GudeHotel Gude GmbH & Co. KG

Eugen JungJung Spedition GmbH

Gerhard JungCommerzbank AG, NL Gießen

Dipl.-Ing. Stefan KrämerImtech Deutschland GmbH & Co. KG

Stefan LangeLANGE GmbH & Co. KG

Olaf LöberMartin Löber GmbH & Co. KG

Dipl.-Ing. Thomas MeyerKM architekten bda

Jürgen RudolphRudolph Logistik Gruppe GmbH & Co. KG

Erich SchaumburgKreisbauernverband Kassel e. V.

Uwe SchmidtGärtnerei Uwe Schmidt

Bernd SchmittRICHTER Gebäudedienste GmbH

Andreas SchwarzDruck- u. Verlagshaus Thiele & Schwarz GmbH

Michael SchwarzeHandelsagentur Michael Schwarze

Herrmann Spitzenbergtkm-Service GmbH

Günter SteinhagenGrifter Mühle

Stefan TrachteHeinrich Rohde Tief- und Straßenbau GmbH

Hans-Jörg VierkeMEWA Textil-Service AG & Co. OHG

Wichard von AlvenslebenHandelsagentur

Dr. Volker WolframGut Albshausen

Regionalbeirat Osthessen

Vorsitzender: Werner Kroth

Stellvertreter: Herbert Reus H. Reus GmbH

Geschäftsführung: Franz WolfTel.: 06181 9975-10 Fax: 06181 9975-111

Thomas BauerHanauer Anzeiger GmbH & Co.

Annette GramsGoodyear Dunlop Tires Germany GmbH

Dr. Udo HartmannSchwab Versand GmbH

Uwe HehlVeritas AG

Axel HilfenhausKreishandwerkerschaft Hanau

Horst HupkeTechnologie- und GründerzentrumHanau GmbH

Karlheinz SchäferCommerzbank AG

Regionalbeirat Südhessen

Vorsitzender: Dr. Albrecht Hallbauer Hallbauer Oberflächentechnik GmbH & Co. KG

Stellvertreter: Jürgen StreitSTREIT GmbH

Geschäftsführung: Wolfgang DrechslerTel.: 06151 2985-41 Fax: 06151 2985-21

Philipp BodeBauunternehmung

Dr. Jürgen Bornb&p Spatial Business Integration GmbH

Matthias BrandHeinrich Brand KG

Thomas Büchner Thomas Büchner Gartendesign

Michael GeilSirona Dental Systems GmbH

Friedrich HeckDreßler Bau GmbH

Dr. Sigmar HerbergMerck KGaA

Dr. Sven HerbertHelmut Herbert GmbH & Co.

Horst Hübnerhübner & sturk. Werbeagentur GmbH

Wolfgang KoehlerDarmstädter Privatbrauerei GmbH

Kerstin KranichElektro Adelmann GmbH & Co. KG

Martin KremserLear Corporation GmbH

Ludwig LeitermannLudwig Leitermann GmbH & Co. KG

Dr. Wilhelm OttenEvonik Technology & Infrastructure GmbH

Jürgen Schmidt SV Sparkassen Versicherung

Ulrich SchumacherAdam Opel AG

Birgit Simmermacher Darmstädter Hof

Anton SinglerAnton Singler Stahl-Metallbau

Axel StraußGeflügelhof-Strauß

Jürgen SüßmannDeutsche Bank AG

Reinhard TrippelGärtnerei Trippel

Uwe VolkHandelsvertretung CDH

Dr. Georg WagnerH. Ludendorff GmbH

Regionalbeirat Wiesbaden

Vorsitzender: Holger WeidmannKrautzberger GmbH

Geschäftsführung: Friedrich AvenariusTel.: 069 95808-5230Fax: 069 95808-178

Peter BartholomäusInfraSerV GmbH & Co. Wiesbaden KG

Ralph BeiselArbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) e. V.

Dietmar BücherSchlüsselfertiges Bauen

Axel DiedenhofenArbeitgeberverband Steine und Erden Hessen und Thüringen e. V.

Nikolaus Fischer-BothofA.+E. Fischer-Chemie GmbH & Co. KG

Gabriele FunkeBauindustrieverband Hessen-Thüringen e. V.

Petra HitzschkeADVANTA Management GmbH

Siegfried HuhleHuhle Stahl- und Metallbau GmbH

Axel JürgingArbeitgeberverband Ernährung Genuss Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e. V.

Melanie KellVerband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU)

Ralf KlingeDeutsche Bank AG

Thomas KlisaFachverband Elektro- und Informationstechnik Hessen/ Rheinland-Pfalz

Michael KullmannHandelsverband Mitte Hessen, Rheinland-Pfalz u. Saarland e. V.

Dr. Stefan NeuhausWiesbadener Wach- und Schließ-gesellschaft Müller & Co. GmbH

Annegret Reinhardt-LehmannWirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain e. V.

Stefan RessBalthasar Ress Weingut KG

Cornelia ReulandHenkell & Co. Sektkellerei KG

Manfred SchmidtSchmidt & Brand GmbH & Co. KG

Ralf SchodlokESWE Versorgungs AG

Julius WagnerHotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e. V.

81

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Fachbeirat Wirtschaftspolitik

Vorsitzender: Oliver SteinDonges SteelTec GmbH

Geschäftsführung: Dr. Clemens ChristmannTel.: 069 95808-220 Fax: 069 95808-225

Peter BartholomäusInfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG

Bernhard CloosDoering GmbH

Dr. Matthias CorversWeingut Dr. Corvers

Gregor DissonVerband der Chemischen Industrie e. V.– Landesverband Hessen –

Stefan EmertMohr und Emert GmbH

Karlheinz GritschSelbstständiger Landwirt

Wilhelm HöhlerEdgar Graß Speditions-GmbH & Co. KG

Karl Heinrich HofmannGebrüder Hofmann GmbH

Kai JacklR. Jackl GmbH & Co. KG Textilveredlung

Gerald KinkHotel Oranien Gaststätten- und Hotelbetriebsgesellschaft mbH

Peter Knapp (Gast)Interxion Deutschland GmbH

Thomas M. ReimannK.L. Schmidt Consulting & Projekt-bau AG

Stefan PollmeierESR Pollmeier GmbH

Hans-Werner SchechArbeitgeberverbände desHessischen Handwerks e. V.

Manfred SchmidtSchmidt & Brandt GmbH & Co. KG

Jürgen VormannInfraSerV GmbH & Co. Höchst KG

Holger WeidmannKrautzberger GmbH

Fachbeirat Bildungs- und Gesellschaftspolitik

Vorsitzender: Dr. Michael HannDFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Geschäftsführung: Jörg E. FeuchthofenTel.: 069 95808-210Fax: 069 95808-155

Heinrich A. FischerRothenberg-Finkenbach

Dr. Dietrich HeineLollar

Dr. Joachim OttBilfinger Berger Facility Services GmbH

Bernd PierburgBerlin

Hans-Werner SchechArbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e. V.

Klaudia SteinKS-Faktorei Handelsvertretung CDH

Annelie Schöttke-RangeRange GmbH & Co KG

Prof. Dr. Artur Wollertberufundfamilie gGmbH

Fachbeirat Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

Vorsitzender: Roland WalterWalter Verpackungen GmbH

Geschäftsführung: Dr. Stefan HoehlTel.: 069 95808-200Fax: 069 95808-205

Dagmar Bollin-FladeChristian Bollin Armaturenfabrik GmbH

Dr. med. Angelika Breitkreutz-Müllerselbstständige Betriebsärztin

Thomas BureschRowentha-Werke GmbH

Hans FeinRadeberger Gruppe AG

Andreas FiedlerFritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG

Matthias GanzSamson AG

Dirk-Christian HammacherR+V-Versicherung

Heinrich Heidel MdLHess. Bauernverband e. V.

Dr. Arnd HermannAdam Opel

Dr. Dirk HohnVerband der Metall- und Elektro-Unternehmen Bezirksgruppe Mittelhessen e. V.

Jürgen KarpinskiAutoschmitt Frankfurt GmbH

Dr. Martin KernInfraServ GmbH & Co. KG

Ursula KirchnerVerband der Chemischen Industrie e. V.

Ulrich KochHelvetia Versicherungen

Josef LottesPirelli Deutschland GmbH

Michael MüllerFraport AG

Jürgen PascoePASCOE Naturmedizin Pharma-zeutische Präparate GmbH

Hans-Werner SchechArbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e. V.

Christian SchrödterVerband Papier, Pappe u. Kunststoff verarbeitende Unternehmen Mitte e. V. (VPU)

Christian WirxelHessischer Bauernverband e. V. / Land- und Forstwirtschaftlicher Arbeitgeberverband für Hessen e. V.

Berufsbildungsausschuss

Vorsitzender: Georg Ehlersehem. Adam Opel AG

Geschäftsführung: Charlotte VenemaTel.: 069 95808-296Fax: 069 95808-155

Johannes AmenSiemens AG

Danijela BoricGKN Driveline Deutschland GmbH

Dominique DöttlingAdam Opel AG

Sascha DrechselVerband der Metall- und Elektro-Unternehmen, Bezirksgruppe Mittelhessen e. V.

Uwe DreilingLeica Microsystems CMS GmbH

Theo FecherIndustriepark Wolfgang

Jörg E. FeuchthofenVereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.

Stephan FischbachBildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.

Dr. Jörg FriedrichVerband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e. V.

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Reinhard FriedrichsVerein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e. V. (VSB)

Katja HainDeutsche Bank AG

Hermann HartigVolkswagen Akademie Kassel

Gertrud HirschhäuserVerband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen, BezirksgruppeRhein-Main-Taunus e. V.

Henning KappCommerzbank AG

Volker KochSchunk Sintermetalltechnik GmbH

Jürgen KörberBosch Thermotechnik GmbH

Dr. Thomas KoppeMerck KGaA

Dr. Udo LemkeProvadis Partner für Bildung und Beratung

Anja MaecklenburgContinental Teves AG & Co. oHG

Reinhold MaischVerband der Metall- und Elektro- Unternehmen Hessen e. V., Bezirks-gruppe Offenbach und Osthessen

Karlheinz MüllerZentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI)

Stephan RudolphAllianz Deutschland AG

Peter SandDyckerhoff AG

Esther SchaabHessischer Bauernverband e. V.

Wolfgang SchererStiftung ProRegion

Achim SchnyderVerband der Metall- und Elektro- Unternehmen Hessen e. V., Nordhessen

Reinhold StämmlerVerband der Metall- und Elektro- Unternehmen Hessen e. V., Bezirks-gruppe Darmstadt und Südhessen

Thomas Wegner-NeyVerband Druck und Medien Hessen e. V.

Energieausschuss

Vorsitzender: Peter BartholomäusGeschäftsführer InfraSerV GmbH & Co. Wiesbaden KG

Stellvertretende Vorsitzende: Norbert GerlingGeschäftsführer/CFO Eisenwerk Hasenclever & Sohn GmbH

Christoph HansenGeschäftsführender Gesellschaf-ter Elektro Hansen, Koblenz, und Präsident Fachverband Elektro- und Informationstechnik Hessen / Rheinland-Pfalz

Dr. Sven HerbertGeschäftsführender Gesellschaf-ter Helmut Herbert GmbH & Co, Bensheim, und Präsident Industrie-verband Technische Gebäudeausrüs-tung u. Umwelttechnik Hessen

Werner StubenrauchGeschäftsführer Weber GmbH & Co. KG Kunststofftechnik + Formenbau

Geschäftsführung: Dr. Clemens ChristmannTelefon: 069 95808-220Fax: 069 95808-5220

Dr. Vladimir von SchnurbeinTelefon: 069 95808-222Fax: 069 95808-5222

Mitglieder aus Unternehmen:

Josef OttoAgfa-Gevaert Graphic Systems GmbH

Torsten VolkBerkenhoff GmbH

Sebastian SinkelBuderus Edelstahl GmbH

Dr. Christian SchimanskyBuderus Guss GmbH

Manfred KastlClariant Produkte (Deutschland) GmbH

Alexander von Waldow Eisenwerk Hasenclever & Sohn GmbH

Jens RautengartenErnst Diegel GmbH

Wilfried Von der Heide Essex Germany GmbH

Peter FrankESWE Versorgungs AG

Dietmar CibaF.C. Nüdling Basaltwerke GmbH & Co. KG

Michael Krebs Fritz-Winter-Eisengießerei GmbH & Co. KG

Ernö TheuerHEGRA Lineare Führungssysteme und Teleskopschienen GmbH & Co. KG

Dr. Peer GutenbergerHeinrich Seibel GmbH & Co. KG

Dr. Sven HerbertHelmut Herbert GmbH & Co.

Dr. Joachim KreysingInfraServ GmbH & Co. KG

Günter-Georg HuprichInfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG

Georg PietschK + S Aktiengesellschaft

Dr. Dieter MandakKalle GmbH

Ernst LengerKopafilm Elektrofolien GmbH

Thorsten Muntermannkoziol >> ideas for friends GmbH

Stefan Lück Lücks Pflanzenwelt

Dr. Ingo Jeromin Mainova AG

Thomas Klisa MBE Gesellschaft zur Beratung der mittelständischen Elektrowirtschaft mbH

Ralph Brand MeierGuss Limburg GmbH

Stefan MüllerMerck KGaA

Guido Simon Messer Industriegase GmbH

Jürgen Morton-Finger Morton Extrusionstechnik GmbH

Jörg Kühn Rittal GmbH & Co. KG

Kai Jackl Robert Jackl GmbH & Co. KG Textilveredlung

Michael TrappSattler KunststoffWerk GmbH

Dr. Stefan Stocker SE Tylose GmbH & Co. KG

Hagen Knodt GLATFELTER Ober-Schmitten GmbH (Spezialpapierfabrik Oberschmitten GmbH)

Werner Stubenrauch Weber GmbH & Co. KG Kunststoff-technik + Formenbau

Peter JansenWECO Contact GmbH

Von VhU-Mitgliedsverbänden benannte Verbandsmitarbeiter als Mitglieder:

Horst VillmeterArbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e. V.

Axel Diedenhofen Arbeitgeberverband Steine und Erden Hessen und Thüringen e. V.

Dr. Christian SchimanskyBundesverband Deutscher Gießereien

Julius Wagner DEHOGA Hessen e. V.

Peter Voss-Fels Hessischer Bauernverband e. V.

Hans-Georg Paulus Hessischer Gärtnereiverband e. V.

Michaela Schmidt-Schlaeger LDEW – Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/ Rheinland-Pfalz e. V.

Dr. Jörg Friedrich VDMA Landesverband Mitte

Gregor Disson Verband der Chemischen Industrie e. V. – Landesverband Hessen

Dr. Arnold MüllerVerband der Metall- und Elektro-unternehmen Hessen Bezirksgruppe Nordhessen e. V.

Iris Bienert Verband der Papier- und Pappen-industrie Hessen e. V.

Thomas Gans Verband der Textil- und Bekleidungs-industrie Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland e. V.

Ingeborg Totzke Verband Farbe Gestaltung Bauten-schutz Hessen/ Bundesverband FBG

Edward Fuhrmann Industrieverband Technische Gebäudeausrüstung und Umwelt-technik Hessen e. V.

83

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Steuerungsausschuss der Initiative Industrieplatz Hessen

Vorsitzender: Tarek Al-Wazir MdLHessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Stellvertreter: Wolf Matthias MangVereinigung der hessischen Unternehmerverbände

Geschäftsführung: Dr. Ulrich KirschTelefon: 069 95808-150Fax: 069 958085-150

Volker FasbenderVerband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V.

Klaus FroeseDeutsche Lufthansa AG

Dr. Bernhard FuchsUmicore AG & Co KG

Hartmut GroosTB&C Outsert Center GmbH

Dr. Gerhard HaubrichIndustriepark Wolfgang

Jochen H. IhlerCommerzbank AG

Holger KneiselKPMG AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Joachim KoschnickeAdam Opel AG

Dr. Altfried M. LütkenhausFrankfurter Sparkasse

Fabian MaurerRINGSPANN GmbH

Oliver MorgenthalK+S Aktiengesellschaft

Dr. Rudolf RöperClariant Produkte (Deutschland) GmbH

Dr. Norbert SchraadLandesbank Hessen-Thüringen

Jochen H. IhlerCommerzbank AG

Dr. Stefan SchulteFRAPORT AG

Matthias W. SendHEAG Südhessische Energie AG (HSE)

Dr. Matthias SuermondtSanofi-Aventis Deutschland GmbH

Jürgen VormannInfraserv GmbH & Co. Höchst KG

Dr. Rainer H. WaldschmidtHA Hessen Agentur GmbH

Arbeitskreis Umweltschutz

Vorsitzende: Dr. Daniele BrunsMerck KGaA

Geschäftsführung: Dr. Clemens ChristmannTelefon: 069 95808-220Fax: 069 95808-5220

Peter Augsten DuPontSafety Ressourses

Dr. Hans-Georg BäthgeK + S Aktiengesellschaft

Dr. Volker BaumannBosch Thermotechnik GmbH

Iris BienertVerband der Papier- und Pappenindustrie Hessen e. V. Landesvertretung des VDP

Karl-Heinz BockZF Luftfahrttechnik GmbHFlugplatzstraße

Rolf BurdackVerband der Säge- und Holzindustrie NORD e. V.

Dr. Thorsten ClajusMerck KGaA

Axel DiedenhofenArbeitgeberverband Steine und ErdenHessen und Thüringen e. V.

Gregor DissonVerband der Chemischen Industrie e. V. – Landesverband Hessen

Stefan DommesEvonik Industries AG

Norbert EuenBuderus Edelstahl GmbH

Günter GabelmannContinental Teves AG & Co. oHG

Peter GebhartVerband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA

Ronald Geltz SE Tylose GmbH & Co. KG

Jürgen Gemmerich Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG

Dr. Jörg GeywitzInfraserv GmbH & Co. Höchst KG

Michael GötzK+S KALI GmbH

Dr. Matthias HelsbergClariant Produkte(Deutschland) GmbH

Christel HillenbrandJUMO GmbH & Co. KG

Dr. Peter HofackerZVEI – Zentralverband Elektrotech-nik- und Elektronikindustrie e. V.

Kai JacklR. Jackl GmbH & Co. KGTextilveredelung

Dr. Michael KabsHeraeus Holding GmbH

Karlheinz KalenbergVerband Deutscher Sicherheitsingenieure

Manfred KastlClariant Produkte (Deutschland) GmbH

Heinrich KlotzIndustrieverband Steine und ErdenNeustadt/Weinstraße e. V.

Dr. Nina KnorreArbeitgeberverband Steine und Erden Hessen und Thüringen e. V.Grillparzerstraße 13

Dr. Björn KnudsenVKS – Verband der Kali- und Salzindustrie e. V.

Dr. Friedhelm KochUmicore AG & Co. KG

Wolfgang KochHessischer Bauernverband e. V.

Michael KullmannLandesverband des HessischenEinzelhandels e. V.

Dr. Dietrich LocherDyckerhoff AG

Dr. Harald NoichlInfraServ GmbH & CO. Höchst KG

Dr. Hermann OppermannVerein Deutscher Ingenieure

Roland OttSehring AG

Harald ReinhardAdam Opel GmbH

Dr. Thomas RothVerband der Chemischen Industrie e. V. – Landesverband Hessen

Klaus RuffertshöferVacuumschmelze GmbH & CO. KG

Harald SchmidtViessmann Werke GmbH & Co. KG

Dr. Heike SchifflerTetra Pak GmbH & Co.

Dr. Christian SchimanskyBundesverband der Deutschen Gießerei-IndustrieDr. Michael SchneiderClariant GmbH

Christian SchrödterVerband Papier, Pappe u. Kunststoff verarb. Unternehmen Mitte e. V. (UPU)

Max SchumacherBundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie

Guido SchwabViessmann Werke GmbH & Co. KG

Dr. Darius SossdorfVerband Deutscher Maschinen- undAnlagenbau e. V. (VDMA)

Dr. Jürgen SteinerAllessaChemie GmbH

Dr. Hartmut VoelskowInfraServ GmbH & CO. Höchst KG

Peter Voss-FelsHessischer Bauernverband e. V. Land- und Forstwirtschaftlicher AGV für Hessen e. V.

Guido WehmeierBASF Lampertheim GmbH

werkfeuerwehrverbandLandesverband für den betrieblichen Brandschutz

H E S S E N

NatursteinindustrieHessen & Thüringen e. V.

Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V.

Bundesverband der Schuh- und Lederwaren-industrie e.V.

ArbeitsgemeinschaftErnährungsindustrieHessen

Arbeitgeberverband Steine und Erden Hessen und Thüringen e.V.

ARBEITGEBERVERBÄNDE DESHESSISCHEN HANDWERKS E.V. HHA

Unsere Mitgliedsverbände

www.vhu.de

VHU

· GES

CHÄF

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RICH

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