Vietnam - vergessenes Land?

4
1 Wussten Sie schon… …dass Vietnam mit fast 90 Mio Einwohnern das viertgrößte Land Ostasiens ist? …dass sich das Land rasant entwickelt, in den Städten stärker als auf dem Land? …dass Vietnamesen sehr religiös sind, weil die kommunistische Regierung, an- ders als in China, die traditionellen Religionen niemals ernsthaft ausgerottet hat? …dass Vietnamesen zwar eine Mischung aus Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus praktizieren, aber nur die Ahnenverehrung für sie wesentlich ist? …dass es zwar unter einigen ethnischen Minderheiten (z.B. den Hmong im Nor- den) geistliche Aufbrüche gab, doch unter den meisten anderen Volksgruppen fast keine Christen leben? …dass es trotz vereinzelter Chri- stenverfolgung, vor allem in ländlichen Gebieten, große Frei- heit, Offenheit und viele Mög- lichkeiten zum Zeugnis gibt? …dass es in Vietnam zwar viel Arbeit, aber nur wenige Mitar- beiter gibt? Ostasiens Millionen Eine Tür, durch die niemand geht... 2008: Obwohl die vietnamesische Grenze nur 20 km von unserem Dienstort in Kambodscha entfernt ist, bereisen wir das schöne Land zum ersten Mal. Schon nach dem Grenz- übertritt wähnen wir uns in einer anderen Welt, nicht zu vergleichen mit unserem Nach-Bürgerkriegsland. In einem Café treffen wir uns mit einem OMF Mitarbeiter, der seit vielen Jahren in Vietnam arbeitet. Er schwärmt von den Menschen, beschreibt die vielen offenen Türen. Doch das Team besteht nur aus einer Handvoll Mitarbeiter. 2013: Bei der Zusammenstellung der Artikel für dieses Heft erfahre ich, dass unser Team in Vietnam seit 2008 kaum gewachsen ist. Die Möglichkeiten zum Einsatz sind un- begrenzt. Warum ist es so schwer, Mitar- beiter zu finden? Ich wünschte mir, das kleine Team mit Mitarbeiter aus Deutschland zu verstärken. Gott hat eine Türe in dieses Land geöffnet. Davon lesen Sie in diesem Heft. Beten Sie mit mir, dass sich Menschen aus Deutschland nach Vietnam berufen und senden lassen. JOACHIM KÖNIG Redaktionsleiter Vietnam, ein vergessenes Land? www.ümg.de Juli - August 2013 Zahlen und Fakten Gesellschaft Bevölkerung: 88,8 Mio (D: 81,8 Mio) Verstädterung: 32% (15% in den 1980ern) 23% der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, nur 9% sind älter als 65. 85,7% der Bewohner sind Vietname- sen („Viet-Kinh“), dazu kommen 53 anerkannte Minderheitenvölker. Religion Buddhisten: 52,5% Nichtreligiöse: 23,3% Chinesische Religionen/Animisten/ Neue Religionen: 14,7% Christen: 9,4% (Evangelikale: 1,8%) Muslime: 0,1% (Cham) (Quellen: World Statistics Pocketbook 2011 ©2012 United Nations sowie Opera- tion World, © 2010 by Jason Mandryk)

description

 

Transcript of Vietnam - vergessenes Land?

Page 1: Vietnam - vergessenes Land?

1

Wussten Sie schon…

…dass Vietnam mit fast 90 Mio Einwohnern das viertgrößte Land Ostasiens ist?…dass sich das Land rasant entwickelt, in den Städten stärker als auf dem Land?…dass Vietnamesen sehr religiös sind, weil die kommunistische Regierung, an-ders als in China, die traditionellen Religionen niemals ernsthaft ausgerottet hat?…dass Vietnamesen zwar eine Mischung aus Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus praktizieren, aber nur die Ahnenverehrung für sie wesentlich ist?…dass es zwar unter einigen ethnischen Minderheiten (z.B. den Hmong im Nor-den) geistliche Aufbrüche gab, doch unter den meisten anderen Volksgruppen fast keine Christen leben?…dass es trotz vereinzelter Chri-stenverfolgung, vor allem in ländlichen Gebieten, große Frei-heit, Offenheit und viele Mög-lichkeiten zum Zeugnis gibt?…dass es in Vietnam zwar viel Arbeit, aber nur wenige Mitar-beiter gibt?

Ostasiens Millionen

Eine Tür, durch die niemand geht...

2008: Obwohl die vietnamesische Grenze nur 20 km von unserem Dienstort in Kambodscha entfernt ist, bereisen wir das schöne Land zum ersten Mal. Schon nach dem Grenz-übertritt wähnen wir uns in einer anderen Welt, nicht zu vergleichen mit unserem Nach-Bürgerkriegsland.

In einem Café treffen wir uns mit einem OMF Mitarbeiter, der seit vielen Jahren in Vietnam arbeitet. Er schwärmt von den Menschen, beschreibt die vielen offenen Türen. Doch das Team besteht nur aus einer Handvoll Mitarbeiter.

2013: Bei der Zusammenstellung der Artikel für dieses Heft erfahre ich, dass unser Team in Vietnam seit 2008 kaum gewachsen ist. Die Möglichkeiten zum Einsatz sind un-begrenzt.

Warum ist es so schwer, Mitar-beiter zu finden? Ich wünschte mir, das kleine Team mit Mitarbeiter aus Deutschland zu verstärken.

Gott hat eine Türe in dieses Land geöffnet. Davon lesen Sie in diesem Heft. Beten Sie mit mir, dass sich Menschen aus Deutschland nach Vietnam berufen und senden lassen.

Joachim König

Redaktionsleiter

Vietnam, ein vergessenes Land?

www.ümg.de Juli - August 2013

Zahlen und Fakten

GesellschaftBevölkerung: 88,8 Mio (D: 81,8 Mio)Verstädterung: 32% (15% in den 1980ern)23% der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, nur 9% sind älter als 65. 85,7% der Bewohner sind Vietname-sen („Viet-Kinh“), dazu kommen 53 anerkannte Minderheitenvölker.

ReligionBuddhisten: 52,5%Nichtreligiöse: 23,3%Chinesische Religionen/Animisten/Neue Religionen: 14,7%Christen: 9,4% (Evangelikale: 1,8%)Muslime: 0,1% (Cham)(Quellen: World Statistics Pocketbook 2011 ©2012 United Nations sowie Opera-tion World, © 2010 by Jason Mandryk)

Page 2: Vietnam - vergessenes Land?

tt Kurz berichtet

Dienstbeginn des neuen MissionsleitersAm 1. September beginnt Giselher Samen, der neue Missionsleiter der ÜMG, seinen Dienst. Einige Wochen vorher bereist er bereits mit Frau Hannelore Asien, um die Arbeit von ÜMG Mitarbeitern vor Ort kennenzulernen. Bitte begleiten Sie ihn in diesen Wochen in der Fürbitte.

Im nächsten Ostasiens Millionen lernen Sie Ehepaar Samen aus-führlich kennen.

„Serve Germany“ - Mission einmal andersAm 5. Juli kommt ein Team von sechs chinesischen Theologiestuden-ten aus Taiwan zu einem sechswö-chigen Einsatz nach Deutschland. Das Ziel ist, sie sowohl mit den geistlichen Herausforderungen in Deutschland als auch der Dia-spora-Arbeit bekannt zu machen. Dazu werden sie praktische Einsät-ze in deutschen und chinesischen Gemeinden machen.

Unser Gebet ist, dass Gott durch diese Zeit einzelne Teilnehmer in den Missionsdienst nach Deutsch-land beruft.

2

Das Evangelium für Vietnam

Zwei SzenarienDie wohlhabende Tam lebte

in Ho Chi Minh City. Sie lernte Englisch, um im Ausland zu stu-dieren. Ihr kanadischer Englisch-lehrer erklärte ihrer Familie eines Tages die Bedeutung von Weih-nachten.

Tam hatte von Gottes Sohn

noch nie gehört.

Wer war er? Hatte er Ant-worten

auf ihre Lebens-

fragen?Anh ist ein

armer Bauer. Ein junger Vietna-mese kam mehrmals in sein Hei-matdorf und erzählte vom „wahren Gott“. Anhs Bruder begann mit sei-ner Familie, diesen Gott anzubeten. Aber schon bald kam die Polizei und riss die kleine Kirche nieder, die die Dor-fleute gebaut hatten.

Der Dienst in Vietnam ist schön, aber herausfor-dernd. Es ist ein „geschlos-senes Land“. Viele Chri-sten bekommen Probleme, wenn sie ihren Glauben leben. Ausländische christ-liche Mitarbeiter finden es nicht leicht, die Nichtchri-sten zu erreichen.

Auf der Suche nach NeuemDoch es gibt viele Möglichkeiten,

den überwiegend jungen Leuten unter den 90 Millionen Vietname-sen das Evangelium zu bringen. Sie suchen Sinn und Ziel.

„Über geistliche Dinge zu spre-chen ist einfach,“ sagt Katherine Jones, OMF International.

Die Zusammenarbeit mit Leh-rern, Geschäftsleuten, Informa-tikern und Sozialarbeitern öffnet Türen, um über das Evangelium zu reden und Suchende in kleine christliche Gruppen einzuladen. „Aber es dauert lange, bis Men-schen, die über viele Generationen Geister anbeteten, aus den Fesseln der Angst ausbrechen.“

Kleine Zahlen, große Hoffnun-gen

In Vietnam sind nur 0,7% der Hauptbevölkerungsgruppe (Viet Kinh) evangelikale Christen. Viele der 53 ethnischen Minderheiten sind noch unerreicht. Deshalb müssen Gläubige geschult werden.

Jones und ihr Team sind durch die Partnerschaft mit einheimi-schen Christen ermutigt. „Mit mehr Mitarbeitern könnten wir mehr Vietnamesen erreichen. Die Gemeinden sehnen sich danach, ihr Land durch die Vermehrung christlicher Gemeinschaften zu ver-ändern. “

Wollen Sie dazugehören?Sind Sie an Einsatzmöglichkei-

ten in Vietnam interessiert? Besu-chen Sie www.heart4asia.net oder schreiben Sie an [email protected]. Weitere Gebetsanliegen finden Sie unter www.prayer4vn.org.

50% aller Gläubigen finden sich unter Minderheiten

Page 3: Vietnam - vergessenes Land?

tt

3

Alltag in Vietnam

Ein ganz normaler Tag...

Die Hähne krähen. Lautstark unterhalten sich die Nachbarn vor meinem Haus. Es ist erst 5:30 Uhr, aber der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang, sogar hier in der Großstadt. Ich drehe mich nochmals um. Nach fünf Jahren in Vietnam stört mich der hohe Lärmpegel end-lich nicht mehr.

Ich lebe in einer kleinen Seitenstraße in einer netten

Nachbarschaft. Ständig werde ich gefragt, woher ich gerade komme und was ich gemacht habe. In Vietnam ist „Privatleben“ nicht dasselbe wie in meiner Heimat. Die meisten Menschen leben in Großfamilien. Eine le-dige Frau wirft deshalb viele Fragen auf: „Bist du nicht einsam?“ „Hast du keine Angst vor Geistern?“ Darauf antworte ich ihnen, dass Jesus bei mir ist, und dass er mächtiger ist als alle Geister. Dies ist eine gute Gelegen-heit, von der Hoffnung meines Glaubens zu erzählen.

Kamikaze-VerkehrHeute unterrichte ich nur einen halben Tag. Das Eng-lischzentrum liegt nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Wie die meisten Vietnamesen bin ich mit dem Moped unterwegs. Doch so früh am Morgen herrscht lebhafter Verkehr. Ich fahre vorsichtig, denn im Straßen-verkehr werden sämtliche Regeln gebrochen!

Die Arbeit macht heute richtig Spaß. Meine Gruppe Teenager lacht viel bei den Lernspielen, die ich für sie vorbereitet habe. Eine der Herausforderungen für uns Missionare ist die Frage, wie man im Land sein und Gott dienen kann. Englischunterricht war für mich eine gute Möglichkeit.

Seltsame SprachproblemeIch esse mit meinen Lehrerkollegen zu Mittag. Ich kann sie nur schwer dazu bewegen, Vietnamesisch zu sprechen, denn ihr Englisch ist einfach zu gut. Trotz-dem möchte ich in der Landessprache mit ihnen reden, denn ich muss auch nach fünf Jahren noch viel üben. Es ist nicht einfach, eine Tonsprache so wie ein Einhei-mischer sprechen zu lernen. Auch wenn ich weiß, was

ich sagen möchte, bekommt meine europäische Zunge die passenden Laute oft nicht hin!

Warmherzige BeziehungenEinen Großteil meiner Zeit unterhalte ich mich mit den Leuten. In einer so geselligen Kultur ist es leicht, Kontakte zu knüpfen. Die meisten Menschen sind offen für Glaubensgespräche. Doch geistliche Gebundenheit, Ahnenverehrung und der lange Einfluss des Kommu-nismus macht es den Menschen schwer, den lebendigen Gott tatsächlich zu finden und anzunehmen.

Nachdem ich wieder zu Hause angekommen bin, mache ich einen kurzen Mittagsschlaf. So wie die mei-sten Vietnamesen.

Nur ein Teil des GanzenDer Computer ruft. Es gibt viele Emails zu beantworten. Meine Familie und Freunde zu Hause ermutigen mich und beten für mich. Darum will ich auch an ihrem Le-ben beteiligt sein. Mein Dienst gleicht ja nur der Spitze eines großen Eisbergs. Viele Menschen stehen in Liebe und Gebet hinter mir. Deshalb informiere ich sie über aktuelle Geschehnisse und Gebetserhörungen.

Evangelisation + Jüngerschaft = 1Das Treffen mit Tram am heutigen Abend ist für mich der Höhepunkt der Woche. Sie ist erst seit kurzem Christ und begeistert von Jesus. Als sie begann, die Bibel zu le-sen, hatte sie die Kraft des Wortes Gottes sehr überrascht.

Wir ermutigen die jungen Christen, Menschenfischer zu sein. Gleichzeitig sollen sie lernen, dem Wort Gottes immer mehr zu folgen. Tram leidet darunter, dass einige ihrer Freunde ihrem neuen Glauben feindselig gegen-überstehen. Auch hinsichtlich ihrer Familie ist sie sehr vorsichtig. Als wir zusammen beten, spürt sie, wie Frie-de und Freude bei ihr einziehen.

Gott handelt unter VietnamesenDiese Woche treffe ich mich mit OMF/ÜMG-Kollegen.

Wir ermutigen uns gegenseitig, beten zu-sammen, lesen die Bi-bel und bereiten einen Teameinsatz vor. Eine Gruppe aus den USA ist auf einer Gebetsreise vom Norden in den Sü-den Vietnams. Sie wird

drei Tage lang vor Ort für die Nöte des Landes beten. Nur 0,7% der Viet Kinh sind Christen. Unser Team

ist klein. Doch Gott ist am Werk. Und wenn mehr Men-schen für dieses Land beten und mitarbeiten, wird er diese Nation weiter verändern!

Ein Land mit vielen jungen Menschen

Page 4: Vietnam - vergessenes Land?

t

ÜMG DeutschlandZweig von OMF Internationalgegründet 1865 von J. Hudson Taylor als China Inland MissionArbeitsgebiet: Ost- und Südostasien www.ümg.de

AnschriftAm Flensunger Hof 12D-35325 Mücke Telefon: 06400-90055 E-Mail: [email protected]

Spendenkonto (NEU! Bitte umstellen!)Sparkasse OberhessenIBAN: DE76 5185 0079 0350 0051 61SWIFT-BIC: HELADEF1FRI

4

Familien-Nachrichten

Kommen und GehenEdgar, Sandra und Bennet Düe verlassen Deutschland am 20. Juni für einen weiteren Dienstabschnitt in unserer Zentrale in Singapur.

Dr. Inge Mathes ist seit dem 22. Juni wieder in Kambodscha. Dort arbeitet sie für weitere zwei Jahre an der Mercy Medical Clinic mit.

Am 17. Juli kehren Dr. Michael und Anke Malessa mit ihren Kindern Heidi, Judith und Christian auf die Philippinen zu-rück.

Seit Mitte Mai sind Markus und Andrea mit ihren vier Kindern Chrissie Christin, Debora, Bettie Elisabet und Daniel wieder in Deutschland.

Kerstin Richters (Taiwan) Hei-mataufenthalt beginnt am 1. Juli.

Am 2. Juli kommen Peter und Esther Mattes mit Naomi aus Thailand nach Deutschland.

Katja folgt am 10. Juli.Wenden Sie sich an das ÜMG Büro, wenn Sie einen unserer Mitarbeiter in Ihre Gemeinde einladen möchten.

Herzliches BeileidAm 2. Juni 2013 verstarb Lothar Langhans, der Vater von Wolfgang Langhans (Japan). Ehepaar Lang-hans ist dankbar, dass sie durch ih-ren Heimataufenthalt die Möglich-keit hatten, den Vater in den letzten Monaten seines Lebens zu begleiten.

„Geschichten aus Vietnam“Möchten Sie mehr über Vietnam wissen und für das Land beten? Wir senden Ihnen gerne das aktuelle Ge-betsheft zu.

Die ÜMG in Ihrer Nähe

7.7. Homberg/Efze: Aussendung in der landeskirchl. Gemeinschaft 14.7. Geroldsgrün: Investitur von Regionalleiter Pfr. Dr. Daniel Graf 20.7. Stuttgart: China-Forum in der City Chapel 21.7. Trossingen: China-Vortrag im Johannes-Brenz-Haus 31.7.-4.8. Bad Blankenburg: ÜMG Stand bei der Allianz-Konferenz

18.8. Berlin-Kreuzberg: Missionsgottesdienst in der EFG Kreuzberg 25.8. Rechtenbach: Aussendungsgottesdienst für Ehepaar Neitzel 25.8. Stuttgart: Aussendungsgottesdienst in der City Chapel 31.8. Mücke: Serve-Asia Nachtreffen

Wichtige Termine zum Vormerken: 14.9. Mücke: Tag der offenen Tür 28./29.9. Mücke: Info-Wochenende 26./27.10. Mücke: Herbstmissionsfest mit Einführung des Missionsleiters

www.ümg.de

Verstädterung

Cam Tu arbeitet sieben Tage pro Woche in einer Kleiderfabrik. Ihr Lohn ist so niedrig, dass sie wenn immer möglich Überstunden macht. Nachts schläft sie in einem überfüllten Schlafsaal. Cam Tu ist eine von Millionen von Migranten, die auf der Suche nach einem bes-seren Leben vom Land in die Stadt gezogen sind.

Seit einem Richtungswechsel in

der Politik im Jahre 1986 entwik-kelt sich Vietnam rapide von einer Agrarwirtschaft zu einer Produkti-ons- und Dienstleistungsgesellschaft. Wo früher Reis, Kaffee und Pfeffer exportiert wurden, werden diese Produkte nun von Kleidern und elektronischen Geräten verdrängt. Die Regierung investiert in den Stra-ßenbau, um nicht nur Großstädte zu verbinden, sondern auch den Handel mit den Nachbarländern Kambodscha und Laos zu fördern.

Cam Tu fühlt sich verloren in der Stadt. Sie vermisst ihre Familie, die sie nur einmal pro Jahr besuchen kann. Sie spart jeden Cent, um die hohen Arztkosten ihrer kranken Schwester begleichen zu können.

Der Zuzug der Massen eröffnet neue Möglichkeiten, das Evangeli-um in Wort und Tat zu verkünden. Wenn die Arbeiter dann aufs Land zurückkehren, nehmen sie das Evangelium mit.

aus dem gebetsheft: geschichten aus Vietnam