Vinifera-Mundi Ausgabe 201305/ Mai-Juni 2013 · 1 Vinifera-Mundi Monatlicher Newsletter Ausgabe...

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1 Vinifera-Mundi Monatlicher Newsletter Ausgabe 201305/ Mai-Juni 2013 In den letzten Wochen wurden die Bordeaux Weine des jüngsten Jahrgangs, dem 2012er, an verschiedenen Orten und unter den unterschiedlichsten Rahmenbedingungen für die Primeur Subskriptionen durch die Winzer/Weinmacher vorgestellt. Diese Ver- anstaltungen liegen aber bereits wieder in der Vergangenheit. Ob dabei [wie bei der Komödie von William Shakespeare anm. D. Red.] „much ado about nothing“ gemacht wurde, oder ob der Bordeaux-Mikrokosmos stets solche (immer wieder nur negativ eingestellte) Leute benötigt, welche behaupten, der Jahrgang sei nicht gross oder (schon wieder) teuer, werden die nächsten M o- nate und Jahre zeigen. Denn 2012 stellt jedem Weinliebhaber (nicht nur den Bordeaux-Freaks) eine Gewissensfrage: Kauft man Wein, um diesen selber zu einem späteren Zeitpunkt auch zu trinken oder nur um damit Profit zu machen sobald der Preis in die Höhe geschossen ist? Wir beantworten diese Frage nicht. Im Rahmen der Veranstaltung von Gazzar, des vins d’origine, welche am 25. April 2013 in Lausanne stattfand, haben wir sieben Interviews mit prominenten Bordeaux-Winzern und -Vertretern durchgeführt. Die Ent- scheidung, solche kurze, auf fünf bis sieben Minuten eingeschränkten Interviews zu führen, wurde spontan getroffen. Jean Mi- chel Laporte (Chateau La Conseillante), John Kolasa (Rauzan-Ségla und Canon), David Ornon (Smith Haut Lafite), Tony Ballu (Clos Fourtet), David Suire (u.a. Pavie-Macquin) und zwei weitere haben spontan geantwortet, spontan gesagt, warum der Jahr- gang 2012 wieder die breite Mehrheit der Weinkonsumenten (und nicht nur die Spekulanten und asiatischen Konsumenten, wel- che bereit sind, bei entsprechenden Bewertungen z.B. durch Parker, fast jeden, und sei dieser noch so hoch, Preis zu bezahlen) , begeistern könnte. Wir werden in den nächsten Tagen diese Interviews veröffentlichen. Wir teilen die Meinung der Persönlich- keiten, mit welchen wir diese Interviews geführt haben, vorbehaltslos. Die Weine des Jahrganges 2012 verdienen es definitiv, eingekellert zu werden. Zwar sanken die Preise en Primeur (abgesehen von einzelnen Fällen) derart, dass dies für gewisse Käufer ein gutes Argument bilden dürfte. Hätte man aber 2007 zum halben Preis eingelagert? Die Weine des Jahrganges 2012 bieten enorm viel mehr als vergleichbare aus dem Jahrgang 2007. Die Win- zer, welche einmal mehr die Kontrolle über ihre Weinberge hatten, verwöhnen uns dieses Jahr mit grandiosen Merlot- Erzeugnissen. Diese Frucht, diese Generosität, diese Kohärenz in diesen Weinen ist einfach umwerfend. Philipp Schwander, mit welchem wir ansonsten über Bewertungen betreffend Bordeaux Weine selten einverstanden sind, schrieb in der NZZ am Sonnta g vom 28. April 2013, dass der Merlot im Jahrgang 2012 genauso genial gelungen sei wie im Jahrgang 1998. Wir teilen diese Mei- nung. Ob alle Weine (ohne Ausnahme) des Jahrgangs gelungen sind, wird am Ende des Tages die wenigsten interessieren! Diverses und vielleicht noch mehr über Bordeaux 2012 In dieser Ausgabe Bordeaux 2012 1 Rhonetal, Erfolg im Export 2 Schaller vom See 3 Die 50 besten Weine Portugals? 4 Monte Real Gran Reserva 2004 5 Ornellaia 2010 5 Bevorstehende Anlässe 6 Die weltberühmte Colline de Tain l‘Hermitage, März 2013 Die Terrassen des Lieu-dit Le Méal

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Vinifera-Mundi Monatlicher Newsletter

Ausgabe 201305/ Mai-Juni 2013

In den letzten Wochen wurden die Bordeaux Weine des jüngsten Jahrgangs, dem 2012er, an verschiedenen Orten und unter den

unterschiedlichsten Rahmenbedingungen für die Primeur Subskriptionen durch die Winzer/Weinmacher vorgestellt. Diese Ver-

anstaltungen liegen aber bereits wieder in der Vergangenheit. Ob dabei [wie bei der Komödie von William Shakespeare anm. D.

Red.] „much ado about nothing“ gemacht wurde, oder ob der Bordeaux-Mikrokosmos stets solche (immer wieder nur negativ

eingestellte) Leute benötigt, welche behaupten, der Jahrgang sei nicht gross oder (schon wieder) teuer, werden die nächsten M o-

nate und Jahre zeigen. Denn 2012 stellt jedem Weinliebhaber (nicht nur den Bordeaux-Freaks) eine Gewissensfrage: Kauft man

Wein, um diesen selber zu einem späteren Zeitpunkt auch zu trinken oder nur um damit Profit zu machen sobald der Preis in die

Höhe geschossen ist?

Wir beantworten diese Frage nicht. Im Rahmen der Veranstaltung von Gazzar, des vins d’origine, welche am 25. April 2013 in

Lausanne stattfand, haben wir sieben Interviews mit prominenten Bordeaux-Winzern und -Vertretern durchgeführt. Die Ent-

scheidung, solche kurze, auf fünf bis sieben Minuten eingeschränkten Interviews zu führen, wurde spontan getroffen. Jean Mi-

chel Laporte (Chateau La Conseillante), John Kolasa (Rauzan-Ségla und Canon), David Ornon (Smith Haut Lafite), Tony Ballu

(Clos Fourtet), David Suire (u.a. Pavie-Macquin) und zwei weitere haben spontan geantwortet, spontan gesagt, warum der Jahr-

gang 2012 wieder die breite Mehrheit der Weinkonsumenten (und nicht nur die Spekulanten und asiatischen Konsumenten, wel-

che bereit sind, bei entsprechenden Bewertungen z.B. durch Parker, fast jeden, und sei dieser noch so hoch, Preis zu bezahlen) ,

begeistern könnte. Wir werden in den nächsten Tagen diese Interviews veröffentlichen. Wir teilen die Meinung der Persönlich-

keiten, mit welchen wir diese Interviews geführt haben, vorbehaltslos.

Die Weine des Jahrganges 2012 verdienen es definitiv, eingekellert zu werden. Zwar sanken die Preise en Primeur (abgesehen

von einzelnen Fällen) derart, dass dies für gewisse Käufer ein gutes Argument bilden dürfte. Hätte man aber 2007 zum halben

Preis eingelagert? Die Weine des Jahrganges 2012 bieten enorm viel mehr als vergleichbare aus dem Jahrgang 2007. Die Win-

zer, welche einmal mehr die Kontrolle über ihre Weinberge hatten, verwöhnen uns dieses Jahr mit grandiosen Merlot-

Erzeugnissen. Diese Frucht, diese Generosität, diese Kohärenz in diesen Weinen ist einfach umwerfend. Philipp Schwander, mit

welchem wir ansonsten über Bewertungen betreffend Bordeaux Weine selten einverstanden sind, schrieb in der NZZ am Sonntag

vom 28. April 2013, dass der Merlot im Jahrgang 2012 genauso genial gelungen sei wie im Jahrgang 1998. Wir teilen diese Mei-

nung. Ob alle Weine (ohne Ausnahme) des Jahrgangs gelungen sind, wird am Ende des Tages die wenigsten interessieren!

Diverses und vielleicht noch mehr über Bordeaux 2012

In dieser Ausgabe

Bordeaux 2012 1

Rhonetal, Erfolg im Export 2

Schaller vom See 3

Die 50 besten Weine Portugals? 4

Monte Real Gran Reserva 2004 5

Ornellaia 2010 5

Bevorstehende Anlässe 6

Die weltberühmte Colline de Tain l‘Hermitage, März 2013

Die Terrassen des Lieu-dit Le Méal

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Nach einer Ernte von knapp 2.9 Millionen Hektoliter überschritten die Appellationen des Rhonetals im Jahr 2012 beim Export

die Marke von 900’000 Hektoliter. Dies entspricht einem Anteil von 31% des Verkaufs aus dieser Weinbauregion, wobei das

Exportvolumen um 5,5% und der Exportwert um 10% anstiegen. Die Schweiz steht beim Volumen weltweit an 5. Stelle und

beim Wert an 6. Stelle: Sie importiert gegenwärtig rund 56 000 hl Wein aus dem Rhonetal.

2012 wurden fast 2.5 Milliarden Flaschen Wein und Spirituosen aus Frankreich ins Ausland

verkauft. Mit einem Gesamtwert von insgesamt ca. 11.2 Milliarden Euro (davon 7.6 Milliar-

den für Wein) behaupten diese Produkte somit die zweite Position in der Handelsbilanz von

Frankreich und stehen an erster Stelle der überschusserzielenden Lebensmittel.

In diesem erfreulichen Kontext konnten 31 % der Weine aus dem Rhonetal ins Ausland ver-

kauft werden, was einem Anstieg von 5.5% beim Exportvolumen und von 10% beim Ex-

portwert entspricht [Quelle: französischer Zoll/ Inter Rhône, Anm. d. Red.]. „Dieses Ziel kün-

digte ich bereits vor drei Jahren an, als wir erst 25% unserer Weine exportierten; nun ha-

ben wir es erreicht, indem wir uns im Haupt- und im Luxussegment auf dem Markt neu po-

sitioniert und den neuen asiatischen Markt erobert haben“, freut sich Christian Paly, Präsi-

dent von Inter Rhône. Diese Menge wurde bisher nie erreicht, der letzte Rekord geht auf

2003 mit 886'223 Hektoliter im Export zurück. Die AOC-Weine des Rhonetals setzen sich auf den gewinnträchtigen Märkten

also immer erfolgreicher durch. Der Anstieg in den wertmässig inte-

ressanten Segmenten beträgt beispielsweise 7.9% in Deutschland im

Vergleich zu 2011, und die Bemühungen in China erweisen sich

trotz des wirtschaftlichen Umfelds mit +55% weiterhin als vielver-

sprechend.

Die Schweiz steht als Abnehmerin weltweit an 5. Stelle bezüglich

Exportvolumen und an 6. Stelle bezüglich Exportwert. Sie importiert

heute rund 56 000 hl Wein aus dem Anbaugebiet des Rhonetals.

Der Branchenverband für die Weine aus dem Rhonetal möchte diese

Entwicklung fördern und trifft daher regelmässig mit Fachleuten aus

den verschiedenen Märkten zusammen. So organisiert Inter Rhône

jedes Jahr eine Veranstaltung in der Schweiz oder beteiligt sich an

einem Event, um die AOC-Weine aus dem Rhonetal vorzustellen

und den Erwartungen der diversen Konsumentengruppen und Fach-

kreise in der Schweiz gerecht zu werden. In diesem Jahr stehen die

Gewächse aus der Vallée du Rhône vom 12. Mai bis zum 29. Sep-

tember im Mittelpunkt der berühmten Segelregatta Vulcain Trophy,

als deren offizieller Ko-Sponsor Inter Rhône fungieren wird. Inter

Rhône möchte mit dem Sponsoring dieses bedeutenden Sportevents

das Image des Anbaugebiets noch weiter verbessern: An der Vulcain

Trophy wird die Vielfalt der Weine aus dem Rhonetal beworben,

zudem werden die Schweizer Fachleute (Importeure/ Presse) auf die

Angebote im Weintourismus hingewiesen.

Rhonetal: Bestätigung des Erfolgs im Export

Alle Zahlen und Graphiken: Quelle: ©Inter Rhône

Das Rhonetal 2012 auf einen Blick:

• Zweitwichtigste Weinbauregion Frankreichs mit

kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC) in Be-

zug auf Fläche und Produktion, konventioneller und

biologischer Anbau.

• Das Anbaugebiet erstreckt sich über 6 Départe-

ments. Die Weine des Rhonetals verkörpern die

wichtigste wirtschaftliche Aktivität der Region mit

insgesamt 390 Millionen Flaschen, welche

2011/2012 in 164 Ländern verkauft wurden.

Die Weine aus dem Rhonetal in Zahlen für

2012:

o 71’000 Hektar und 5’000 Weinbaubetriebe

o 2.9 Millionen Hektoliter Ertrag

o 1.2 Milliarden Euro Umsatz dank den AOC-

Weinen aus dem Rhonetal

o 98% der Weinkonsumenten in Frankreich

kennen die Ursprungsbezeichnung AOC Côtes

du Rhône.

Inter-Rhone stellte am 18. Juni 2012 einem begeisterten Fachpublikum die Weine des

Anbaugebiets m Clouds, Zürich, vor.

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Fakten

Gerhard und Brigitte Schaller aus Podersdorf im Burgenland im Osten Österreichs

überraschen mit Weinen, wie man sie vom Neusiedlersee nicht (mehr) kennt: Leichtfüs-

sig und dennoch komplex, strahlend, frisch und extrem trinkfreudig.

Der portugiesische Winzer Dirk Niepoort beriet Schaller in der Vinifizierung.

Novität vom Neusiedlersee

Sonnenschein und hohe Temperaturen locken jedes Jahr Urlauber in Scharen an die Ufer des Neusiedlersees, rund 70 Kilometer

südöstlich von Wien gelegen. Doch was den Badegästen gefällt, stellt die Winzer der Region vor grosse Herausforderungen –

zumindest dann, wenn die Weine nicht übertrieben üppig ausfallen sollen. Weine mit weniger als 12 Prozent Alkohol, die trotz-

dem voll im Geschmack und reich im Aroma sind, fanden sich in den letzten Jahren kaum im Weinbaugebiet Neusiedlersee, wo

das pannonische Klima gerne Power und Volumen entstehen lässt.

Gerhard Schaller aus Podersdorf am Ost-Ufer des Sees beweist nun das Gegenteil: Seine Weine zeigen Frische und Leichtig-

keit, zugleich aber verführerische Aromen und würzigen Geschmack. Das Geheimnis liegt im richtigen Lesezeitpunkt: Die

Trauben werden nicht möglichst lange am Stock gehalten, um hohe Gradationen zu erreichen, sondern geerntet, sobald die phy-

siologische Reife erreicht ist. Verbunden mit entsprechendem Gespür, Wissen und Erfahrung bei der Vinifizierung entstehen so

Weine, die zum Trinken animieren, erfrischen und die ganze Leichtigkeit des Sommers am Neusiedlersee atmen.

Der Douro-Winzer Dirk van der Niepoort, der selbst über viel Erfahrung mit einem heissen Terroir verfügt

und dabei eine Leidenschaft für Leichtfüssigkeit und Filigranität pflegt, hat gemeinsam mit Schaller diese

neue Linie entwickelt.

Das Ergebnis sind Weine, wie sie Gerhard Schaller selber gern trinkt. Der 40jährige Winzer war nie ein Fan

von mächtigen Weinen, weshalb er zufrieden verkündet: „Endlich habe ich die beschwingte Leichtigkeit des

Neusiedlersees in Flaschen gefüllt“.

Schaller vom See - Cuvée weiss besteht aus erfrischendem Welschriesling, gehaltvollem Grünen Veltliner

und einem Touch aromatischem Gelben Muskateller. Der Wein präsentiert sich fruchtbetont, leicht und saftig

mit feiner, animierender Säure – bei nur 11 Prozent Alkoholgehalt.

Schaller vom See - Cuvée rot setzt sich aus Zweigelt und St. Laurent zusammen und überzeugt mit seinem

fruchtigen, leichten und erfrischenden Geschmack. Dieser Rotwein zeigt bei nur 11,5 Prozent Alkohol den-

noch eleganten Körper und angenehme Länge. Von seiner schönsten Seite präsentiert er sich leicht gekühlt

bei etwa 13 Grad - am besten geniesst man diese rote Cuvée in einem Burgunderglas.

Erfrischend schon der Auftritt

Bereits die Aufmachung der beiden Weine macht Lust auf den Inhalt. Die beschwingte Leichtigkeit sowie die

filigrane Eleganz der Weine werden mit einem über die Wellen tänzelnden Gentleman dargestellt, der ganz

automatisch ein Lächeln beim Betrachter hervorruft. Das Etikett erinnert an fröhliche Gelassenheit am See-

ufer, warme Temperaturen und leichte Sommerbrisen. Beide Cuvées präsentieren sich in einer hochwertigen

Burgunderflasche und mit Drehverschluss.

Weingut Gerhard & Brigitte Schaller

Gerhard und Brigitte Schaller bewirtschaften in Podersdorf am Neusiedlersee acht Hektar Weinberge. Die Rebflächen

liegen durchwegs sehr nahe am Seeufer und profitieren so von den besonderen kleinklimatischen Bedingungen, die durch

den Einfluss der grossen Wasserfläche entstehen: Schutz vor Spätfrost in der Zeit des Austriebs, zusätzliche Wärme im

langen Herbst, Feuchtigkeit während der trockenen Wintermonate. Spezialität der Schallers sind Weine mit mässigem

Alkoholgehalt, die von Frische und Frucht geprägt sind und die Leichtigkeit des Neusiedlersee in die Flasche bringen.

„Schaller vom See“ Ein Weingut, welches durch Dirk Niepoort beraten wird

Impressum:

Korrespondenzadresse in der Schweiz: J.F. Guyard, Vinifera-Mundi, Albisstrasse 156, 8038 Zürich, Schweiz

Leitung: Jean François Guyard (jfg) Redaktion: Hanspeter Saner (hps), Anthony Holinger (ah)

Lektorat: Jürg Kobi, Urs Senn

Copyright: Wiedergabe von Artikeln und Berichten mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion.

©Steve Haider Der Leuchtturm von Poders-dorf am Neusiedlersee ist mittlerweile zu

einem Wahrzeichen geworden

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Die 50 besten Weine Portugals? Olly Smith nominierte Herdade do Esporão gleich zwei Mal!

Der Bewerb „50 Greatest Portuguese Wines“ wird jährlich in Grossbritannien durchgeführt. Dafür befasst sich ein Weinex-

perte das ganze Jahr lang intensiv mit portugiesischen Weinen und nominiert schliesslich die 50 besten. Im Rahmen einer präch-

tigen Veranstaltung im Londoner Paramount präsentierte Weinexperte und TV-Moderator Olly Smith (BBC1′s Saturday Kit-

chen, The Secret Supper Club und Iron Chef UK) die herausragendsten Weine Portugals am 18. April. Jubel brach beim Wein-

gut Herdade de Esporão aus dem Alentejo aus: gleich zwei der 50 Topweine stammen aus dem Esporão Keller! Sowohl die

weisse als auch die rote Reserva konnten sich in der Bestenliste behaupten. Damit wird wieder einmal das grosse Können von

David Baverstock („Önologe des Jahres 2012“) bestätigt. Gemeinsam mit Luis Patrão (rot) und Sandra Alves (weiss) geht er

einen mutigen Weg fernab ausgetretener Pfade und zählt damit zur Avantgarde des portugiesischen Weinbaues.

Die Topweine

Esporão Reserva Weiss 2011

Reife Mandarine und Aprikose mit leicht getoasteten Noten – leicht rauchig von der Reifung im Eichenfass. Ein

typischer Alentejo-Weinstil, der sich sehr rechtschaffen zeigt, mit Reife und Opulenz. Der Boden aus Granit,

Schiefer und Lehm sorgt für komplexe Fruchtigkeit bei gleichzeitig faszinierender Mineralität. Das Durchschnitts-

alter der Weinreben beträgt rund 20 Jahre. Neben der Rebsorte Semillon sind auch die autochthonen Rebsorten

Antão Vaz, Arinto und Roupeiro in der Cuvée vertreten. Die Farbe ist klar, hellgelb ins leichte Grün gehend. Al-

kohol: 14,5 %.

Esporão Reserva Rot 2010

Ein klassischer Alentejo Wein, der nicht protzt, aber sich mit Reichtum und Fülle rühmt. Lehmreiche Böden, auf

einer Unterlage aus Granit und Schiefer sorgen für Dichte und florale Noten. Neben den autochthonen portugiesi-

schen Sorten Aragonés und Trincandeira rundet diese rote Cuvée Alicante Bouschet und ein wenig Cabernet

Sauvignon ab. Die klare tiefrote Farbe und das Aroma von reifen roten Beeren mit sanften Eichenholztönen ma-

chen den Wein zu dem was er ist: Alentejo’s Best. Am Gaumen glänzt der Wein mit starkem und kompaktem Kör-

per, der elegant und gleichzeitig sehr balanciert ist. Die Tannine, die noch recht firm erscheinen, lassen auf gute

Reifbarkeit schliessen. Alkohol: 14.5 %.

Über Esporão

Herdade do Esporão liegt in einer der aufstrebensten Regio-

nen Portugals – im Alentejo, 180 km südlich von Lissabon.

Unter der Führung des jungen João Roquette bewegt sich

Esporão stringent in Richtung gelebte Nachhaltigkeit und

begeistert mit wissenschaftlicher und empirischer Forschung wie zum

Beispiel mit einem ampelographischen Weingarten, Vergleichsweinen

aus biologischem und integriertem Anbau, Fermentation mit selektierter

und natürlicher Hefe uvm. Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches enogastronomisches Angebot, mit eigener Weinbar und

Restaurant am Weingut, wobei das servierte Gemüse aus den hauseigenen biologischen Gärten kommt. Auf dem Weingut kann

man wunderbare Einblicke in die Wein- und Olivenölproduktion gewinnen und nebenbei auch archäologische und Natur-

Highlights erleben. Die Besichtigung der archäologischen Stätten von Perdigões und Ausflüge und Picknicks mit dem Rad, Jeep

oder zu Fuß mitten in der Natur, bei der man Flora und Fauna der Weingärten und des nahe gelegenen Dammes bestaunen kann,

sind nur eine von wenigen sehenswerten Orten, die das Weingut so einzigartig machen. Im Februar 2012 wurde das Weingut

Herdade do Esporão von der Alentejo Tourismusorganisation mit dem Award „Best of Wine Tourism’’ ausgezeichnet. Esporão

entwickelt seit 2008 auch ein neues Weingut im Douro Tal namens Quinta dos Murças. Die Weine aus dem ältesten Weinbau-

gebiet der Welt unterscheiden sich sehr von jenen aus dem Alentejo. Die ältesten Weinreben sind bis zu 80ig Jahre alt.

Alle Fotos: © Esporão

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Die 1890 gegründete Bodegas Riojanas ist ein in fünfter Generation familiengeführ-

tes Unternehmen und zählt zu den ältesten Kellereien in der Rioja. Bereits 1910 begann die Bodega damit, ihre

Weine nicht mehr nur im Fass zu verkaufen, sondern auch in Flaschen abzufüllen. Das Weingut gilt als Spezialist

für die Herstellung von Reservas und Gran Reservas. Heute besitzt Bodegas Riojanas mehr als 200 Hektar Reben

mit einem Durchschnittsalter von 25 bis 30 Jahren in der Rioja. In den Kellern in Cenicero und San Vicente de la

Sonsierra werden Barriques gepflegt, die zu 95 Prozent aus amerikanischem Holz gefertigt wurden. Die Fässer

werden bewusst mehrfach genutzt, damit vor allem bei den Gran Reservas und Reservas die Holznoten stets dis-

kret, und gut in den Wein eingebunden sind.

Die Trauben für den Monte Real Gran Reserva 2004 stammen von streng selektionier-ten Rebbergen aus dem

Winzerdorf Cenicero, das in der Rioja Alta liegt. Hier reifen die Trauben im Einflussgebiet der kühlen Atlantikluft

auf lehmhaltigen Böden, was ausgesprochen elegante Weine mit guter Struktur ergibt. Der reinsortige Tempranil-

lo wurde nach traditioneller Rioja-Manier gekeltert und ausgebaut. Nach der Vergärung reifte der Cru 28 Monate

in Fässern aus amerikanischer Eiche. Danach wurde er in die Flaschen gefüllt und schlummerte in den kühlen Kel-

lern der Bodegas Riojanas während weiteren fünf Jahren seiner optimalen Trinkreife entgegen.

Wozu Monte Real Gran Reserva 2004?

Perfekt ausgereifte Weine sind heute gesuchte Raritäten im Schweizer Weinmarkt. Wenn nun die Bodegas Ri-

ojanas in den kommenden Wochen ihren Monte Real Gran Reserva 2004 auf den Markt bringt, ist dies gleich in mehrfacher

Hinsicht ausserge-wöhnlich. Denn der Wein, der sowohl beim Wine Enthusiast (91 Punkte) als auch beim Sommelier Award

Tasting (Gold), der Spanish Winemakers Association Competition (Gold) und bei den Decanter World Wine Awards (Silber)

hohe Bewertungen erzielte, wird zum Vorzugspreis von unter 25 Franken angeboten. Der in England lebende Master of Wine

Peter McCombie bezeichnete den Monte Real Gran Reserva 2004 als einen Rioja «mit burgundischer Finesse». Zudem ist es ein

Cru aus einem Spitzenjahr: Der Jahrgang 2004 wurde vom Kontrollrat der Rioja als «ausgezeichnet» bewertet, Fachleute zählen

den Jahrgang zu einem der Besten in den letzten zehn Jahren.

Verkostungsnotiz von Thomas Vaterlaus: Klares Kirschrot. Verführerische Aromen von reifen Kirschen, Waldbeeren und

Pflaumen, dazu Noten von Sommerkräutern, Veilchen und Erde. Im Gaumen sehr ausgewogen, ja geradezu filigran, getragen

von einer saftigen, frisch wirkenden Säure und reifem, feinkörnigem Gerbstoff. Der Wein bietet jetzt optimalen Trinkgenuss,

kann aber problemlos noch einige Jahre eingelagert werden.

Ornellaia Künstlerlese 2010 ‘La Celebrazione’

Zwischen Wein und Kunst besteht eine ganz besondere Verbindung, aber höchst sel-

ten treffen sie in einer zeitgenössischen und dazu noch so internationalen Dimension

aufeinander wie in einigen Tagen in London mit der fünften Edition der Künstlerlese

(Vendemmia d’Artista) des Weinguts Ornellaia.

Am 16. Mai 2013 haben Sammler und Ornellaia-Enthusiasten die seltene Gelegen-

heit, die beiden Genres vereint zu erleben, und zwar in einer Auktion unter der Lei-

tung von Sotheby’s , bei der 8 grossformatige, von Michelangelo Pistoletto gestaltete Flaschen (1 Salmanazar, 3 Imperial und

4Doppelmagnum) für einen guten Zweck unter den Hammer kommen. Der international anerkannte italienische Künstler hat

mit seinen Entwürfen für diese Flaschen das Thema La Celebrazione, die Feier des 25.

Jahrgangs interpretiert.

Wer einen Zuschlag ergattern möchte, kann nach vorheriger Registrierung unter

www.25anni.ornellaia.com oder www.sothebys.com auch online mitbieten.

Mit dem Projekt Ornellaia Vendemmia d’Artista möchte das legendäre Weingut aus

Bolgheri das Mäzenatentum der Renaissance neu beleben und hat seit dessen Beginn be-

reits mehr als 800.000 Euro erlöst und gespendet. In diesem Jahr geht der gesamte Netto-

auktionserlös an die Royal Opera House Foundation in London

Monte Real Gran Reserva 2004: Edler Rioja zum Vorzugspreis

© Ornellaia

© Bodegas Rio janas

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Unsere Website

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Top-aktuelle und ausführliche

Berichte werden laufend auf

Vinifera-Mundi freigeschaltet,

ohne im monatlichen Newslet-

ter erwähnt zu werden.

Hingegen befinden sich Infor-

mationen mit einer zeitlich be-

schränkten Gültigkeit aber auch

Schnappschüsse (kurze Berich-

te) im Newsletter, welcher al-

lerdings auch mit Highlights

und exklusiven Kurzberichten

erweitert wird.

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Mai-Juni 2013 Auf unserer Website: www.vinifera-mundi.ch

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In den nächsten Monaten werden wir alle Anlässe, welche wir empfehlen, auf unse-

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Inzwischen empfehlen wir, die ausführliche Agenda von Vinum zu konsultieren.