VISAVIS Economy 01/2009 - Ausblicke 2009

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Rainer Brüderle, FDP- Bundestagsfraktion „Wir können die Folgen der Rezession begrenzen!“ AUSBLICKE 2009 Die Weltwirtschaft am Abgrund? Ein Jahr voll schlechter Nachrichten? Jede Krise bietet eine Chance zum Aufbruch! Verantwortung Soziales Engagement zahlt sich aus. Franchising Mit starkem Netzwerk zum Erfolg. Biotech Eine Zukunftsbranche trotzt der Krise. www.visavis.de • Ausgabe 1/2009

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Die Weltwirtschaft am Abgrund? Ein Jahr voll schlechter Nachrichten? Jede Krise bietet eine Chance zum Aufbruch!

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Rainer Brüderle, FDP-Bun destagsfraktion

„Wir können die Folgen der Rezession

begrenzen!“

AUSBLICKE 2009Die Weltwirtschaft am Abgrund? Ein Jahr voll schlechter Nachrichten?Jede Krise bietet eine Chance zum Aufbruch!

VerantwortungSoziales Engagementzahlt sich aus.

FranchisingMit starkem Netzwerkzum Erfolg.

BiotechEine Zukunftsbranchetrotzt der Krise.

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INHALT

Magazin 2Editorial; IT-Einsatz in Kliniken; TransparenteEinblicke in die Biotechnologie; Vorteile derKundensegmentierung; starke Marken

Franchising 4Ein Modell, das sich auch in Zeiten derschweren Wirtschafts- und Finanzkrise alsantrittsstarker, erfolgreicher und flexiblerJobmotor erweist.

Titelthema 9Auf die Rückbesinnung der eigenen Stärkekommt es in diesen Wochen und Monatenbesonders an. Da Wirtschaft zu 50 Prozentaus Psychologie besteht, bekommt eine

gute Kommunikation der Verantwortlichenvon der Bundeskanzlerin bis zum Managerund Unternehmer gerade in Krisenzeiteneine neue Bedeutung.

Absicherung 10Das intelligente Vorsorgeprodukt der ZurichGruppe kombiniert maximale Ertragschan-cen mit hoher Sicherheit für die Geldanla-gen in Fonds.

Storage 15Innovative Speicherkonzepte, die inner-halb dynamischer Rechenzentren zumFundament serviceorientierter Architek-turen werden, sind des Rätsels Lösung.

Weltweite Projekte 18Die Mitarbeiter der Daimler Financial Ser-vices AG leben soziales Engagement. Da-für packen sie selbst mit an.

Verantwortung 19Soziale Verantwortung lohnt sich für Un-ternehmen; Kunden Lieferanten und Ar-beitnehmer erkennen und honorieren dasEngagement, das nicht gewinnorientiert ist.

Greentech 23Die Wirtschaftswelt geht heutzutage im-mer mehr in Richtung einer ökologischenPerspektive. Deutsche Unternehmen fun-gieren in diesem Segment als Wachstums-motor.

Wettbewerbsvorteil 25Unternehmen, die jetzt in erneuerbareEnergien investieren, sind im Vorteil, auchwenn sich der Preis für Erdöl in letzter Zeitrasant verbilligt hat.

Weiterbildung 26Der Master of Business-Administration (MBA)bereitet angehende und ambitionierte Ma-

nager auf ihre anspruchsvollen Aufgabenvor. Der Studiengang liegt voll im Trend underfreut sich reger Teilnahme.

Biotechnologie 31Die Branche kommt trotz Finanzkrise selbst-bewusst daher: Deutsche Biotechnologie-Unternehmen zählen weltweit zu den bes-ten und sind absolut wettbewerbsfähig.

Call Center 35Eine große Kundenzufriedenheit ist die Ba-sis für eine erfolgreiche Arbeit vieler CallCenter-Unternehmen. Daher legen die er-folgreichen Dienstleister großen Wert aufkompetente und freundliche Mitarbeiter,die ihr Aushängeschild sind.

Der Forschungsgegenstandund die Anwendungen im BereichBiotechnologie sind vielfältig.Hierzu zählen nicht nur die Arz-neimittelforschung oder die Ent-wicklung neuartigen Saatgutes,sondern unter anderen auch dieBiologisierung der Rohstoffbasisder Chemie- oder Konsumgüter-industrie.

In „Investieren in Biotechno-logie – simplified“ erläutern Bengs

und Bayer wissenschaftliche Er-rungenschaften und zeigen somittransparente Einblicke in die Bran-che sowie die Vielfalt von Bio-tech-Investments auf. Schritt fürSchritt wird der interessierte Le-ser in die zukunftsweisenden Tech-nologien des Fach- und Kapital-marktes eingeführt. Das Buchgibt Antworten auf die Frage, beiwelchen Anlageformen sich einlangfristiges Biotech-Investmentlohnt, und erläutert die Zusam-menhänge zwischen Chancenund Risiken von Aktien, Zertifi-katen, Publikums- und Private-Equity-Fonds sowie weiteren An-lageformen. Dank der Autorenwird das „Investieren in Biotech-nologie“ vereinfacht („simplified“).

Holger Bengs, Mike Bayer,„Investieren in Biotechnologie –simplified“, Finanzbuchverlag,ISBN-13: 978-3898793469, bro-schiert, 222 Seiten, 12,90 Euro.

Biotech-Investments

Der Verband der Herstellervon IT-Lösungen für das Ge-sundheitswesen (VhitG) hat indiesem Jahr erstmals eine Markt-analyse durchgeführt, in der esvorrangig darum ging, den Nut-zen und Wert von IT-Systemenin Krankenhäusern zu erforschen.An der Studie nahmen 2093 Kli-niken teil. Die Umfrage ergab,dass fast jedes deutsche Kran-kenhaus, das über mehr als 200

Betten verfügt, mit mindestenseinem System ausgestattet ist.Die Umfrage ergab zudem, dassdie überwiegende Anzahl der teil-nehmenden Häuser der Ansichtist, ein Krankenhaus könne ohneIT nicht überleben. Das größtePotential beim Einsatz von ITwird in der unmittelbaren Daten-verfügbarkeit gesehen. WeitereInformationen finden Sie im In-ternet unter: www.Vhitg.de

Nutzen von IT in Kliniken

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Die Ausblicke auf das kommende Jahrkönnten besser sein. Die Finanzkrise ist all-gegenwärtig, eine weltweite Rezession droht.

Dr. Ralf Magagnoli gibt in der Titelre-portage einen Überblick über aktuelle Kon-junkturmaßnahmen der Politik. Mit einem„großen Wurf“ anstelle von Teilideen, sofordert er, ließe sich die Krise als Chancenutzen. Auch die Unternehmen sind ge-fragt: Sie sollten sich auf Stärken und Tu-genden besinnen.

Brigitte Freitag befasst sich dement-sprechend mit der Bedeutung von Corpo-rate Social Responsibility (CSR). Immermehr Unternehmen entscheiden sich dazu,Verantwortung für Umwelt und Gesellschaftzu übernehmen. Dieses Engagement kannsich auch für die Firmen selbst auszahlen.

Karlton Weide stellt eine Branche vor,die ungeachtet der Finanzkrise hervorra-gende Ergebnisse vorweist: In der Biotech-nologie zählt Deutschland heute zur Spit-zengruppe. Innovationskraft beweist dabeiauch und vor allem der Mittelstand.

In weiteren Reportagen widmen sichdie Autoren Themen wie der MBA-Aus-bildung für Führungskräfte, Greentech,dem Jobmotor Franchising und der CallCenter Branche.

Insgesamt zeigen die Beiträge, dass esauch in Zeiten der Krise gute Nachrichtengeben kann. Für 2009 wünschen wir Ihnendementsprechend Mut, Zuversicht undErfolg. Ihre Redaktion

Courage in der KriseIhr Partner im Netz mit topaktuellen Unter-

nehmensnachrichten: www.visavis.de

Online blätternDie Verlagspublikationen im Flash-Format

und zum kostenlosen Download:www.visavis.de/publikationen

NewsletterMit den VISAVIS Pressenews immer auf dem

Laufenden: www.visavis.de/newsletter

Kunden besser kennen und bedienenKundensegmentierung

bringt viele Vorteile: Die Einteil-ung von Kunden in verschiedeneKategorien hilft Unternehmen,ihre Produkte und Dienstleistun-gen zielgruppenspezifisch zu ver-markten und Kunden wirksamerzu binden. So steigt die Vertriebs-effizienz und damit auch der Mar-keting-ROI (Return on Investment).Neue Absatzpotenziale werdenerschlossen und Kosten gesenkt.Ausschlaggebend für eine erfolg-reiche Segmentierung sind Ak-tualität und die optimale Verwal-tung der Kundendaten.

Einer aktuellen Studie derWirtschaftsprüfungsgesellschaftDeloitte zufolge messen Unter-nehmen der Kundensegmentie-rung eine hohe bis sehr hohe Be-deutung zu. Neben der Erfassungvon Profitabilität werden auch dieTransformation vom Produkt-

zum Lösungsdenken sowie dieEntwicklung eines zielgruppen-spezifischen Marketing- und Ver-triebsmanagements für wichtigerachtet.

Trotz des mittels Kunden-segmentierung bislang erzieltenNutzens sind Unternehmen beider Beurteilung der Vorteile immernoch zurückhaltend. Auch vielenMitarbeitern ist der erzielbareMehrwert nicht bewusst – soübermitteln beispielsweise Händ-ler und Vertriebspartner ihre Kun-dendaten oft nicht an die Unter-

nehmen,denen damit wertvolle In-formationen entgehen. In den Be-reichen Service und After Saleswird die Segmentierung Deloittezufolge ebenfalls nicht aus-reichend genutzt.

Für die Studie „Segmentie-rung: Kunden besser kennen undbedienen“ wurden 50 Unterneh-men aus den verschiedenstenBranchen (Investitionsgüter,Auto-mobil, Energie, Chemie und Fi-nanzdienstleister) zu diesem The-ma befragt. Weitere Informatio-nen unter: www.deloitte.com

Gerade in der globalisierten Welt istdie volkswirtschaftliche Bedeutung der Mar-ke enorm. So sind starke Marken laut Chris-toph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer desMarkenverbandes e. V., vor allem Innova-tionstreiber sowie ein „Schwungrad für diegesamte Wirtschaft“. Zudem stellen sie inKrisenzeiten einen „wichtigen Vertrauens-anker“ dar, weiß Prof. Dr. Tobias Langner vonder Bergischen Universität Wuppertal.

Wer erfolgreich am globalen Markt be-stehen will, sollte Maßnahmen zur Stärkungoder Etablierung der eigenen Marken ergrei-fen. Hier ist nicht zuletzt ein gut durchdach-tes Corporate Design vonnöten, dass die Wer-te und Ziele eines Unternehmens visuali-siert, seinen Bekanntheitsgrad steigert undein positives Image transportiert.

Lesen Sie auf unserer Homepage Tippsund Tricks von Experten, die aufzeigen, wasSie bei der Einführung eines effizienten Cor-porate Design beachten müssen. Weitere In-fos unter: www.visavis.de/interviews

VertrauensankerCorporate Design

IMPRESSUM Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity:07000 / visavis, E-Mail: [email protected], http://www.visavis.de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Redaktion: El-len Drechsler, Bernhard Haselbauer, Andreas Hodapp-Schnei-der, Oliver Hammel, Laura Mendelssohn, Jennifer Walther-Hammel, Cornelia Hornschild, Martina Sauer, Cathrin Reif,Sarah Bennemann, Reinhard Krabbe, Manuela Zimmer-mann, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bartlett-Mattis(Nürnberg), Ina Schmidt (London), Chantal Sénéchal(Frankreich) Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: AndreasSchnittker, Marcel Rohland, Michael Döhring; Bildmaterialteilweise entnommen von: www.photocase.com; www.pixe-lio.de; www.sxc.hu Druck: Weiss-Druck GmbH&Co. KG, In-dustriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bern-hard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare.130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES DEUTSCH-LAND bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing:newpublic communication KG, Bonn; www.newpublic.org

EDITORIAL

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FRANCHISING

Mit starkem Netzwerk zum Erfolg

FRANCHISING Gerade in Konjunkturkrisen behauptet sich dasModell als flexibler und antrittsstarker Jobmotor.

A ls Angela Merkel die Bürger jüngstauf „ein Jahr voll schlechter Nach-richten“ einstimmte, meinte sie da-

mit nicht die Berichterstattung über die Po-litik der Bundesregierung: Konjunkturschwä-che, steigende Arbeitslosenzahlen und Mi-nus-, im besten Fall Nullwachstum – dassind die Schlagwörter, die Tag für Tag durchdie Medien geistern.

Doch was des einen Freud, ist des ande-ren Leid: Barack Obama hat nicht zuletztwegen der Finanzmarktkrise und seiner Wirt-schaftskompetenz die US-Wahl gewonnen.In Deutschland werden die Preise, vor al-lem im Handel, sinken und die Inflation legteine Pause ein. Die Gründerbranche wird be-lebt durch hochqualifizierte Führungskräf-te aus der Automobilindustrie und Banken-branche. Und das Ende ist vielleicht schonin Sicht, noch bevor der Spuk so richtig be-gonnen hat: Anfang bis Mitte 2010 könntesich nach Expertenschätzungen die Wirt-schaft wieder erholt haben.

WIE ABER SIEHT vor diesem Hintergrunddie Prognose aus für Menschen, die vorha-ben, ausgerechnet jetzt ein Unternehmen zugründen? Inwiefern werden diese von Mer-kels „schlechten Nachrichten“ betroffen sein?Ist es denn sinnvoll, einen Laden zu eröff-nen, eine Dienstleistung anzubieten, mit ei-

ner Geschäftsidee auf den Markt zu gehen– wenn beim potentiellen Kunden geradeSparen hoch im Kurs ist?

Zudem mutmaßen viele Gründungswil-lige: „Wenn die Banken schon kein Geldmehr haben und sich untereinander nichttrauen, wer gibt mir dann noch einen Start-Kredit?“ Was zum Beispiel ist mit der

KfW-Bank, die bisher als „Die“ Gründer-bank in Deutschland galt? Ist die überhauptnoch flüssig?

Wolfram Schweickhardt, stellvertreten-der Pressesprecher der KfW-Bankengruppe,kann die Ängstlichen beruhigen: „Die Aus-fälle infolge der fehlerhaften Überweisungan die Investmentbank Lehman Brothers so-wie die Belastungen aus der Rettung derIKB sind für die KfW verkraftbar und dieFördertätigkeit der KfW wird dadurch nichtbeeinträchtigt. Dies hat somit auf den Ver-trieb von KfW-Förderprodukten keinen Ein-fluss, und die Förderprodukte stehen denEndkunden auch weiterhin zur Verfügung.“

Doch einige Unternehmer haben bereitsdie Erfahrung gemacht, dass die Banken beider Kreditvergabe vorsichtiger gewordensind. Scheickhardt schätzt zwar, dass vor al-lem mittlere Unternehmen seltener Finan-zierungsprobleme haben werden. Doch tref-fen könnte es große Unternehmen sowiesehr kleine Unternehmen mit einem relativgeringen Kreditbedarf. In beiden Fällen rech-nen die Banken sehr genau, ob sich der Auf-wand bzw. das Risiko lohnt – zumal in derRezession mit zunehmenden Kreditausfäl-len zu rechen ist. Sinkende Risikobereit-schaft der Geldgeber ist auch der Grund,weshalb sich die Finanzierungsaussichtenfür so manche unkonventionelle oder auch

RISIKOBEREITSCHAFT Viele Banken sind bei derKreditvergabe vorsichtig geworden, analysiert WolfgangSchweickhardt von der KfW-Bankengruppe.

von Claudia Bleier

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nicht zu Ende durchdachte Geschäftsideereduzieren werden. Zukunftssicherheit, kri-senfeste Kalkulation und hohes Marktpo-tenzial einer Gründung werden stärker dennje im Vordergrund bei der Kreditvergabe ste-hen. „Neben überzeugenden Alleinstellungs-merkmalen werden mittel- und langfristigeStrategien überzeugen müssen“, schätztauch Torben Brodersen, Geschäftsführerdes Deutschen Franchise-Verbandes (DFV),die Lage ein.

Klar im Vorteil ist natürlich, wer beimBankgespräch ein schlüssiges Konzept vor-weisen kann – und einen starken Partner,sprich: einen erfolgreichen Franchise-Ge-ber oder ein Netzwerk im Rücken hat. Ausder Krise werden vor allem diejenigen Fran-chise-Systeme gestärkt hervorgehen, diesich schon jetzt durchsetzungsstark und sta-bil präsentieren. KfW-Sprecher Schweick-hardt bekennt: „Wir haben keine empirischenBelege dafür, dass die Existenzgründungmit einem etablierten Franchise-System si-cherer ist, aber mit einem Partner, der einKonzept bereits erfolgreich auf dem Markterprobt hat, dürften die Erfolgsaussichtengrößer sein.“

SOLCHE EMPIRISCHEN BEWEISE liefert dasan der Universität Münster angesiedelte In-ternationale Centrum für Franchising & Co-operation (F & C). In einer 2007 veröffent-lichten Studie kam man zu dem Schluss, dassGründung mit einem Franchise-System tat-sächlich erfolgreicher ist – sofern die Rah-menbedingungen stimmen: Hohe Partner-zufriedenheit, ausgewiesene Führungskunstund eine solide Markenbekanntheit sind dieVoraussetzungen für ein konstruktives Mit-einander. Das unabhängige Institut testetseit 2005 Franchise-Unternehmen in Formdes sogenannten System-Checks, der fürVollmitglieder des Franchise-Verbandes mitt-lerweile Pflicht ist. Erst kürzlich verlieh dasInstitut den „F & C Award Gold“ an zwölfherausragende Systeme in Deutschland. Ei-nes davon: der führende Franchise-Anbieterin der Sparte „Homedelivery“ Joey‘s Pizza.

Das Hamburger Unternehmen ist einalter Hase im Franchise-Geschäft. 1988 ge-gründet, ist Joey‘s an 150 Standorten undmit einem Umsatz von zuletzt 63 MillionenEuro auf dem deutschen Markt vertreten. DasErfolgsrezept: Konsequentes Marketing,kompromisslose Kundenorientierung undsystematische Standardisierung der Arbeits-abläufe. Ein Drittel der Partner betreibt meh-

rere Outlets. Auch Personaldienstleister Olym-pia setzt auf den Unternehmergeist selbst-ständiger Betreiber und arbeitet als einzigerEuropäer dieser Sparte mit Franchise-Part-nern zusammen. Mittlerweile sind die Nie-derländer in sieben Ländern mit 200 Filia-len aufgestellt.

Manche Unternehmen führen einen Teilder System-Betriebe in Eigenregie. DiesenMix aus eigenen und Franchise-Niederlas-sungen nennen Experten hybrides Franchi-sing. Der Vorteil: In den firmeneigenen Fi-lialen kann der Franchise-Geber neue Pro-dukte, neues Design, neue Strukturen oder

gar neue Geschäftsfelder testen, bevor er dasKonzept an seine Partner weitergibt. SolcheStrategien haben Zukunft, weil sie einen gu-ten Boden für die Weiterentwicklung einerMarke schaffen – und gleichzeitig die Fran-chise-Partner vor den Risiken schützen, dieExperimente nun mal mit sich bringen.

Starke Impulse für die Franchise-Wirt-schaft gehen aktuell von den Wachstums-märkten Fitness /Wellness, Bildung, Gesund-heit und Umwelt aus, und daran wird sichvermutlich auch in den nächsten Jahren nichtsändern. Das Parade-Beispiel für einen Senk-rechtstarter in Sachen Frauenfitness ist die

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Die Erfolggeschichte von Ytong Bausatzhauszeigt: Franchising funktioniert nicht nur beim Ver-trieb von Konsumgütern, auch Bauunternehmen ha-ben hier gute Chancen. Bereits fünf Jahre nach derGründung hatte sich die 1997 gegründete XellaTochter als Marktführer im Segment „OrganisierterSelbstbau“ etabliert. Erfolgsentscheidend war dieBauherren-Betreuung durch ein qualifiziertes Part-nernetz und ein selbstbaufreundliches System.

Bundesweit vertreiben rund 55 Franchise-Partner Produktangebot und Dienstleistung des Un-ternehmens. Über 500 Bauherren erfüllten sichdurch einen Ytong Bausatzhaus-Partner den Traumvon den eigenen vier Wänden. Tendenz steigend.

Ausschlaggebend für den Erfolg von YtongBausatzhaus ist ein klares kunden- und bedarfs-orientiertes Geschäftskonzept, das sich kurz als „or-ganisierter Selbstbau mit Materialpaket und kom-pletter Dienstleistung“ definieren lässt. Bauherrenwerden dabei von einem kompetenten Ytong Bau-satzhaus-Partner vor Ort unterstützt. Von der ers-ten Planungsüberlegung bis hin zur vollständigenFertigstellung ihres Hauses haben sie nur einen ein-zigen Ansprechpartner. Er plant den gesamten Bau-ablauf, erledigt alle Behördengänge und besorgtHandwerker für professionelle Gewerke.

Hinzu kommt ein System, das speziell auf denSelbstbau ausgelegt ist. Kern ist der einfach zu ver-arbeitende Baustoff Ytong Porenbeton und daraufabgestimmte Rohbauprodukte. Das Konzept wirddurch die Kooperation mit namhaften Markenher-stellern als Systemlieferanten ergänzt, deren Pro-dukte vorab ebenfalls auf Selbstbaufreundlichkeitgetestet und auf Ytong Bausatzhäuser abgestimmtwurden.

Die Franchise-Partner ihrerseits werden beider Umsetzung der Geschäftsidee vom Lizenzgeber

professionell unterstützt. Sie durchlaufen ein mehr-stufiges Basis-Trainingsprogramm, in dem das Know-how für eine erfolgreiche lokale Markt-Bearbeitunggezielt vermittelt wird. Den Partnern steht ein aus-gefeiltes Marketing- und Informationssystem zurVerfügung. Ein professioneller Auftritt – von der ei-genen Partner-Website im definierten Corporate De-sign bis hin zu personalisierten Werbemitteln – wirddamit garantiert. Das Extranet als zentrale Kommu-nikationsplattform bietet wichtige interne Informa-tionen und ermöglicht den effizienten Dialog allerSystem-Partner.

Die selbstständig durchgeführten regiona-len Aktivitäten der Partner werden durch überregio-nale Werbemaßnahmen des Lizenzgebers ergänzt.Mit Veröffentlichungen und Anzeigenkampagnen inFachzeitschriften für private Bauherren sowie um-fangreichen Präsenzen in den wichtigsten Online-Portalen wird die Werbewirkung optimiert und einhoher Bekanntheitsgrad erreicht. Informationenunter: www.ytong-bausatzhaus.de

Franchising für den Bau

INNOVATION Einer von 500 Bauherren, die auf dasYtong-Bausatzhaus gesetzt haben. Ermöglicht durchqualifiziertes Partnernetz und Eigenleistungen.

Ytong Bausatzhaus hilft Traum vom Eigenheim zu realisieren.

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Sportclubkette Mrs. Sporty. 2005 in Berlingegründet, blickt das Unternehmen heuteauf ein rasantes Wachstum zurück, das erstkürzlich in der Eröffnung des 205. Standor-tes mündete. Doch Franchising kann auchin Märkten erfolgreich sein, deren Progno-se seit Jahren nicht ganz so günstig ausfällt.Das beweist die Erfolgsgeschichte von YtongBausatzhaus. Dem Konjunkturpessimissmusder Baubranche schlägt man ein Schnipp-chen, indem man auf Eigenleistung der Bau-herren setzt. Die rund 55 Ytong-Partner sor-gen für Organisation beim Bau und für dasrichtige Timing.

MOTIVIERTE GRÜNDER AUF der einen Sei-te, erfolgreiche Franchise-Konzepte auf deranderen – wie finden die beiden denn nunzusammen? Franchise-Geber und Franchi-se-Nehmer gehen mit ihren ureigenen Kri-terien und Vorstellungen bei der „Partner-suche“ ins Rennen. Aufgrund der gutenKonjunktur der letzten zwei Jahre hatte sichdie Zahl der Gründungswilligen zwar zwi-schenzeitlich verringert, gleichzeitig stieg dieAnzahl derer, die aufgrund reiflicher Über-legungen und mit vorhandenem Eigenkapi-

tal den Weg in die Selbstständigkeit wähl-ten. Das KfW-Mittelstandspanel gibt an, dassim vergangenen Jahr nur etwa 23 Prozentaller Newcomer so genannte „Notgründer“waren – für die deutsche Gründerlandschaftkein schlechter Wert. Dagegen wollten 43Prozent aller Existenzgründer selbstbe-stimmt arbeiten bzw. waren zu 31 Prozentdavon motiviert, eine ganz bestimmte Ge-schäftsidee umzusetzen. Die Finanzkrisekönnte diesen Trend noch verstärken, dadurch den Stellenabbau in der Autoindus-trie oder bei Großbanken wie der BayernLB deutlich mehr finanziell gut gestellteBanker und Vertriebler auf den Gründer-markt strömen werden als bisher.

„Steigende Arbeitslosigkeit führt sta-tistisch gesehen oft zu einem Gründungs-boom. Allerdings muss auch die Kaufkraftvorhanden sein, denn nur dann können die-se Gründungen erfolgreich werden. Daherglauben wir, dass es in einigen Bereichenvermehrt zu Franchise-Gründungen kom-men wird, dafür wird es in anderen Bran-chen zu einer Marktbereinigung kommen“,so lautet die Einschätzung von Torben Bro-dersen. Auf „Qualität, Qualität, Qualität“,

setzt der Deutsche Franchise-Verband, wennes um die wichtigsten Kriterien bei derFranchise-Auswahl geht. „Zunächst ratenwir jedem Gründer immer eine intensivePrüfung vor dem Start! Prüfe, wer sich

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FRANCHISING

Was 1988 in Hamburg mit einem gebrauchtenPizzaofen begann, ist heute einer der größten „Pizza-Player“ am deutschen Markt mit über 63 Mio. EuroGruppenumsatz 2007. Hinter dem Erfolg stehen Cars-ten Gerlach und Christian Niemax. Das Unterneh-

merduo hat sich ganz nach dem Motto: „ThinkPizza“ mit Qualität und Innovation zu den Top-10-Gastro-Franchise-Gebern und zum Trendsetter imSegment Homedelivery entwickelt. KonsequentesMarketing, kompromisslose Kundenorientierung,

die systematische Standardisierung derArbeitsabläufe sowie die Expansion mitFranchise-Partnern haben Joey’s auchzu einem mehrfach ausgezeichnetenSystem gemacht.

Allein über 31.000 Gerichte liefertJoey’s derzeit täglich an deutscheHaushalte. Das Angebot besteht aus fri-schen Pizzavariationen in internationa-len Geschmacksrichtungen und wirddurch Salate und Pasta ergänzt. Immerim Mittelpunkt: höchste Produktqualitätund innovatives Marketing. Als dynami-sches und modernes Unternehmen giltes bei Joey’s insbesondere, Konsum-und Gastronomietrends im Blick zu be-halten, um Marktveränderungen best-möglich Rechnung tragen zu können.

In diesem Jahr strebt das Unternehmen dieMarktführerschaft an und will auch 2009 mit lo-kalen Markenunternehmern weiter wachsen. Jenach Betriebsvariante Delivery, Delivery mit PizzaBar oder Delivery Flagship-Store beträgt die Inves-tition zwischen 115.000 Euro und 220.000 Euro.Mit dem hundertfach erprobten Konzept liefertJoey’s die Rezepte für den unternehmerischen Er-folg, die die Partner in ihrem lokalen Markt für denAuf- und Ausbau umsetzen. Ein Management-, Pro-dukt- und Marketingpaket sorgen dabei für deneinfachen Markteinstieg. Und bei vielen Franchise-Partnern bleibt es dann auch nicht bei einem Be-trieb – zurzeit betreiben ca. 30 Prozent aller Partnermehrere Standorte.

Insgesamt schätzt Joey’s das Potenzial bun-desweit auf 650 Standorte. Neben der weiteren Ex-pansion in Deutschland sollen in Zukunft aber auchdie ersten internationalen Schritte folgen. „Wir selek-tieren hier zurzeit die Märkte in Europa“, so Gerlachzur geplanten Internationalisierung, die mit Master-Franchise-Nehmern erfolgen soll. Weitere Informa-tionen finden Sie im Internet unter www.joeys.de

Joey’s Pizza setzt auf lokale MarkenunternehmerMit 150 Standorten zählt das Unternehmen zu den führenden Anbietern im Pizzageschäft.

KONZEPT „Nur mit mittel- und langfristigen Strategienkönnen Banken überzeugt werden“, so Thorsten Bro-dersen, Geschäftsführer Deutscher Franchise-Verband.

VIELFALT Pizza, Pasta und mehr: Joey’s verzeichnete 2007 einenGruppenumsatz von 63 Millionen Euro.

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lange bindet. Denn auch als Franchise-Neh-mer muss man mit einer Durststrecke rech-nen – und wenn die eigenen Mittel bereitsbei Gründungsbeginn sehr knapp sind,kann es schnell sehr eng werden. Das giltaber nicht nur in Krisenzeiten“, erklärt Bro-dersen und fügt hinzu: „Systeme, die über-zeugende Wettbewerbsvorteile bieten, wer-den auch in Krisenzeiten ihr Potenzial aus-zuschöpfen wissen.“

KATHARINA MESCHKAT, VERTRIEBS- undMarketingleiterin der Gründer- und Fran-chisecommunity franchise-net, ist der Mei-nung, dass die professionelle Informations-politik eine zunehmende Rolle bei der Part-nerakquise spielt: „Bei über 900 Franchise-Systemen ist die Auswahl für den Fran-chise-Unternehmer groß. Wer schlau ist, er-greift die Chance und informiert sich opti-mal vor, sortiert aus und lässt sich Zeit, be-vor er sich festlegt“, rät Meschkat. Auf demInternetportal www.franchise-net.de prä-sentieren sich derzeit über 150 Franchise-Systeme und legen nicht nur ihre Unterneh-mens-Eckdaten, sondern auch ihre Vorstel-lungen über Franchise-Nehmer sowie dieaktuellen Franchise-Gebühren offen. Wer zu-sätzlich zum Onlineangebot gerne in Print-magazinen blättert, greift auf das einmal imJahr erscheinende Infomagazin „Gründung& Franchising“ zurück. Um die 100 Fran-chise-Systeme präsentieren sich darin aus-führlich mit Fachbeiträgen und Stories. Da-rüber hinaus liefern die Macher Hintergrund-berichte und Franchise-Knowhow aus denBereichen Recht und Finanzierung, Marke-ting und Vertrieb, Gründungberatung undUnternehmensentwicklung. Die aktuali-sierte neunte Auflage bringt das franchise-net im März 2009 heraus, Top-Thema:Finanzierung.

„JEDE KRISE BEINHALTET die Möglichkeit,mit neuen Modellen und wirklich guten Kon-zepten zu punkten“, davon ist franchise-netExpertin Katharina Meschkat überzeugt.So hat sich ein Unternehmen mit Sitz inKöln das Thema Kosteneinsparung sogar

auf die Fahnen geschrieben: Die Finanzex-perten von Expense Reduction Analysts (ERA)analysieren die Ausgabenstruktur und inter-nen Prozesse ihrer Auftraggeber und erar-beiten mit den Unternehmen Wege, um Aus-gaben zu senken. Personalkosten werdendabei nicht angetastet. Das Honorar der ERA-Mitarbeiter ergibt sich aus der Beteiligungan den realisierten Ersparnissen.

A PROPOS „FRANCHISINGund Finanzierung“:Obwohl die deutsche Franchise-Wirtschaftin den letzten zehn Jahren eine satte Um-satzsteigerung von 15,3 Milliarden Euro im

Jahr 1997 auf 41,5 Milliarden Euro 2007 vor-zuweisen hat und ihr damit eine wachsendeRolle in der Volkswirtschaft zufällt, geltenbei der Kreditvergabe keine eigenen Finanz-lösungen für Franchise-Gründer. Nach wievor muss jeder Franchise-Gründer dasselbeProcedere durchlaufen wie ein „normaler“Existenzgründer, auch wenn sein künftigesGeschäftskonzept bereits dutzend- oder garhundertmal erfolgreich umgesetzt wordenist. Das liegt daran, dass die Hausbankennach dem Regionalprinzip vorgehen, dasheißt, bei jeder Kreditanfrage wird nicht nurder Franchise-Nehmer, sondern auch der

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Mrs.Sporty ist nicht nur für seine Mitgliederein effektiver Weg, gesetzte Ziele zu erreichen.AuchFranchisepartner profitieren von dem durchdach-ten Franchisekonzept und den wirtschaftlichen Vo-raussetzungen des Wachstumsmarktes „Gesund-heit“.Wer Spaß am Umgang mit Menschen hat undFrauen für ein Leben mit Sport und gesunder Ernäh-rung begeistern möchte, kann als Franchisepartnermit der Eröffnung eines eigenen Frauensportclubsseine persönlichen Stärken mit der erfolgreichenGeschäftsidee von Mrs.Sporty verbinden.

Das Unternehmen, gerade vom Gründerma-gazin „starting up“ als das „am schnellsten wach-sende Franchiseunternehmen“ betitelt, unterstütztseine Franchisepartner u. a. bei der Finanzierung,der Businessplanung und der Standortwahl. Regel-mäßige Schulungen, Praktika und Weiterbildungenhalten Franchisepartner up to date. Wer auf dasbewährte Konzept setzt, kann sowohl in Kleinstäd-ten mit wenigen tausend Einwohnern als auch ingrößeren Städten erfolgreich in die Selbstständig-keit starten – so wie es viele Franchisepartner be-reits vorgemacht haben.

Das Mrs.Sporty Trainings- und Ernährungs-konzept liefert schon mit geringem Aufwand be-achtliche Ergebnisse und entspricht daher demmodernen Lebensgefühl der Frau von heute. Hinzukommt die einzigartige Clubatmosphäre, in der Mit-glieder gemeinsam beim Zirkeltraining ihre per-sönlichen Ziele erreichen können. Mrs.Sporty wur-de unter anderem von Stefanie Graf mit ins Lebengerufen: „Dass Frauen mehr Sport treiben – das istmeine Herzensangelegenheit“, sagt der erfolgrei-che Ex-Tennisprofi über den Grundgedanken vonMrs.Sporty. Dieser Gedanke begeistert heute im-mer mehr Frauen. Studien, wie der kürzlich veröf-fentlichte IHRSA Report, belegen, dass Frauen ver-

stärkt Sportangebote in der Gruppe bevorzugen undsogar häufiger in den Sportclub gehen als Männer.

So wundert es nicht, dass Mrs.Sporty stark ex-pandiert und mit inzwischen über 200 Clubs Markt-führer in Deutschland ist. Der Einstieg in das Unter-nehmerdasein mit Mrs.Sporty ist trotz wirtschaft-licher Rezession ein sicherer Weg in eine erfolgrei-che Selbstständigkeit. Ihr unternehmerischer Erfolgwird erleichtert durch das effiziente Mrs.Sporty Kon-zept, geringe Startkosten und eine niedrige Gewinn-schwelle. Informationen unter: www.mrssporty.de

Erfolgreich durchstarten

BETREUUNG „Wir unterstützen unsere Franchisepart-ner, die einen einzigartigen Beitrag in ihrer lokalen Umge-bung leisten“, so Mitbegründerin Stefanie Graf.

Primus der Sportbranche überzeugt mit durchdachtem Konzept.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@+ www.dfv-franchise.de

+ www.franchise-net.de

+ www.markenfranchise.de

+ www.kfw.de

+ www.nexxt-franchiseboerse.org

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Franchise-Geber von den zuständigen Sach-bearbeitern der einzelnen Hausbanken durch-gecheckt. Dadurch verzögern sich viele Fran-chise-Gründungen unnötig. Dabei eignet sichdas Franchising als flexibler und antritts-starker Jobmotor – gerade in Zeiten gefühl-

ter oder echter Konjunkturkrisen. Nach An-gaben des KfW-Mittelstandspanel rechnetman jedem Existenzgründer durchschnitt-lich 2,4 Vollarbeitsplätze zu. Franchise-Un-ternehmen kommen allein im Jahr 2007 aufgut 441.000 Beschäftigte, die für insgesamt55.700 aktive Franchise-Partner mit 910Franchise-Konzepten tätig sind.

IST EIN SOLCHES Konzept gut durchdachtund für marktfähig befunden, gibt es keinenGrund, mit der Selbstständigkeit auf besse-re Zeiten zu warten. Im Gegenteil: Fran-chise-Systeme können flexibler auf Markt-veränderungen reagieren als Filialisten, diezentralistisch agieren. „Denn nur die Part-ner vor Ort erkennen schnell, wenn sich dasKaufverhalten ändert. Bei schneller undpartnerschaftlicher Kommunikation in bei-de Richtungen kann die Zentrale umgehendreagieren“, meint DFV-Geschäftsführer Tor-ben Brodersen. Franchise-net Expertin Ka-tharina Meschkat sieht in der Krise die Zeitder Wahrheit kommen: „Jetzt können Fran-chise-Geber zeigen, welches Potenzial inihnen steckt. Beim Vorgespräch sollten Grün-der konkret nachfragen, wie das System sei-

ne Partner auch in schlechten Zeiten unter-stützt und motiviert.“

EIN ITALIENISCHES SPRICHWORT sagt: Denguten Seemann erkennt man bei schlechtemWetter. Franchise-Interessierte sollten alsodie Gelegenheit beim Schopf packen undihrem potentiellen Franchise-Geber gründ-lich auf den Zahn fühlen.

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FRANCHISING

Die Zeitarbeit hat sich zu einem wichtigen Job-motor entwickelt. Zusätzlich ist sie für Unternehmenein wichtiges Instrument, ihre Personalarbeit je nachSaison oder Auftragslage flexibel zu gestalten.Auchdie Olympia Flexgroup AG ist seit Jahren in der Zeit-arbeitsbranche erfolgreich. Das Personaldienstleis-tungsunternehmen mit Sitz in Düsseldorf ist in sie-ben europäischen Ländern mit knapp 200 Filialenvertreten. Das Erfolgsrezept: Als einziger europä-ischer Personaldienstleister setzt die Olympia Flex-group AG auf Franchising. Drei Viertel der Standortewerden von selbstständigen Franchisenehmern be-treut. „Dieser Unternehmergeist macht Olympia zueinem engagierten Partner für Franchisenehmer undKunden“, erklärt Marcel Slaghekke, Vorstandsvor-sitzender der Olympia Flexgroup.

Franchisenehmer des Personaldienstleistersprofitieren neben dem bekannten Namen und zen-tralen Marketingmaßnahmen zusätzlich von umfang-reichen Schulungen, Trainingsprogrammen und derkompletten Übernahme der Administration. „Vomersten Tag an stehen Franchisemanager unserenPartnern mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Slaghekke.

Darüber hinaus unterhält die Olympia Flexgroup injedem Land Rahmenverträge mit großen nationalenUnternehmen. Auf diese Weise können Franchise-nehmer schon direkt zu Beginn ihrer Selbstständig-keit auf einen großen Kundenstamm zurückgreifen.Auch bei der Finanzierung ist Olympia seinen Fran-chise-Partnern behilflich.

In Zukunft will die Olympia Flexgroup bei ihrerExpansion weiter auf Franchising setzen. „Mit Fran-chise-Filialen können wir unser Geschäftsstellennetzschneller ausbauen und so unsere Kunden besserund an mehr Standorten bedienen“, erläutert Slag-hekke. „Dabei konzentrieren wir uns auf das We-sentliche bei der Arbeitnehmerüberlassung und he-ben uns so deutlich von unseren Wettbewerbern ab.“

Qualität und Zuverlässigkeit gehören zu denGrundwerten der Olympia Flexgroup AG. Das ISO-zertifizierte Unternehmen ist Mitglied in den natio-nalen Zeitarbeitsverbänden der Standortländer, da-runter dem deutschen Bundesverband ZeitarbeitPersonal-Dienstleistungen e.V. (BZA) sowie im eu-ropäischen Zeitarbeitsverband Eurociett. WeitereInformationen unter: www.olympiaflexgroup.de

Qualität sichert Erfolg und UmsatzBessere Kundenbetreuung ist in der Zeitarbeits-Branche durch Franchising möglich.

KONZEPT Für Marcel Slaghekke, Vorstandsvorsitzen-der der Olympia Flexgroup, ist Franchising das Erfolgs-rezept in der Zeitarbeits-Branche.

CHANCE „Jede Krise beinhaltet die Möglichkeit mit neuenModellen zu punkten“, betont Katharina Meschkat, Ver-triebs- und Marketingleiterin von Franchise-net.

100.000 bis200.000 EUR;

17,2%

über 200.000 EUR;6,0%

unter50.000 EUR;

54,0%

50.000 bis100.000 EUR;

24,1%

Das kostet der Einstieg

So viel Kapital investierten die Franchise-Nehmer in ihr Unternehmen.

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TITELTHEMA

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D as einzige, das wir zu fürchten ha-ben, ist die Furcht selbst.“ Die Wor-te des damaligen US-Präsidenten

Franklin Delano Roosevelt bei seiner An-trittsrede 1932 sind in die Geschichte ein-gegangen. Damals lagen die USA, lag West-europa wirtschaftlich danieder: Der drama-tischste Wirtschaftseinbruch infolge einerBankenkrise, ein Heer von Arbeitslosen,Verelendung breiter Bevölkerungsschichten.Während der deutsche Reichskanzler Hein-rich Brüning mit einem harten Sparkurs undAppellen zur Mäßigung erfolglos versuchte,der Krise Herr zu werden, legte der US-Prä-sident Investitionsprogramme auf und bau-te den Wohlfahrtsstaat in den VereinigtenStaaten auf. Parallelen zur WirtschaftskriseAnfang der 30er Jahre drängen sich auf:Auch wenn man nicht weiß, wie schwer dieSituation 2009 werden wird, so ist unüber-sehbar, dass sich Deutschland nach einemmoderaten Aufschwung in den letzten dreiJahren im Abschwung befindet. Zeichnetesich bereits Mitte des Jahres eine deutlicheVerlangsamung des Wirtschaftswachstumsab, so hat die Krise an den Finanz- und Ka-pitalmärkten die Situation noch verschärft.

Können die massiven Interventionen derRegierungen die Krise beheben, fragen sichVerbraucher und Unternehmer. In Deutsch-land kommt ein Wahlmarathon hinzu, dermit den Landtagswahlen in Hessen im Ja-nuar beginnt und mit den Landtagswahlenin Brandenburg sowie den Bundestagswah-len endet. Wie handlungsfähig werden dieGroßkoalitionäre in Berlin im Zeichen die-ses Wahlmarathons sein, wie bereit, das Not-wendige zu tun, um die Krise einzudäm-men, lautet die zentrale Frage.

LASSEN SICH ZUDEM Handlungsempfeh-lungen geben, mit denen sich die Krise ab-federn lässt? Dass Wirtschaft zu über 50Prozent Psychologie ist, ist ein inzwischenbeliebter Allgemeinplatz. Kein Wunder, dassgerade in Krisenzeiten der Kommunikationder Verantwortlichen von der Bundeskanz-lerin bis zum Manager und Unternehmerbesondere Bedeutung zukommt. Nach An-sicht des Präsidenten des Bundesverbandesdes Deutschen Groß- und Außenhandels(BGA), Anton F. Börner, ist das psycholo-

BLICK INS JAHR 2009

REZESSIONSANGST Jetzt sind deutliche Signale an die Unternehmerund die Rückbesinnung auf eigene Stärken gefragt.

von Dr. Ralf M. Magagnoli

Der stellvertretende Fraktionschef der FDP for-dert „eine zupackende Politik“ im Zeichen der Wirt-schaftskrise. Mit Beschlüssen könne man „die welt-weite Rezession nicht aufhalten, wohl aber derenFolgen begrenzen.“ Jetzt räche sich, dass die Bun-desregierung die guten Jahre nicht genutzt habe, umfür schlechte Zeiten vorzusorgen.“ Zugleich nimmtBrüderle die Unternehmer in die Pflicht: „Wo be-wusst Aufsichtsräte und die Öffentlichkeit mit Fehl-informationen versorgt werden, müssen Managerdafür gerade stehen.“ Strafzahlungen in Höhe vonzwei Jahresgehältern seien gerechtfertigt.

Im Gespräch: Rainer Brüderle

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Die Finanzmarktkrise hat die Börsenweltweit auf Talfahrt geschickt. Anlegersind verunsichert und legen wieder deut-lich mehr Wert auf die Sicherheit ihrer Geld-anlage – insbesondere in der unverzichtba-ren privaten Altervorsorge. Was also tun,um eine langfristige Geldanlage bzw. denAufbau einer Altersvorsorge zu sichern?Die Zurich Gruppe Deutschland geht mitder neuen Vorsorgeinvest Premium voranund begründet ein neues Zeitalter der flexib-len und sicheren Altersvorsorge.

Die Zurich Gruppe Deutschland hatmit der Vorsorgeinvest Premium ein intelli-gentes Produkt geschaffen, das dem Anle-ger eine hohe Sicherheit seiner Geldanla-gen in Fonds bietet.

Die fondsgebundene Rentenversiche-rung Vorsorgeinvest Premium startete imAugust 2008 und wurde bereits kurz da-nach vom Branchenmedium „Versicherungs-magazin“ zum Produkt des Monats gekürt.Vorsorgeinvest Premium ist eine fondsge-bundene Rentenversicherung mit einemganz neuartigen Investment- / Garantiekon-zept. Mit Hilfe des DWS-Modells iCPPI(individuelle Constant Proportion PortfolioInsurance) werden vom Kunden gewählte

Garantien auf Kundendepot-Ebene erzeugt.Das bietet zusätzlich zu den Garantien ho-he Renditechancen, die bisher nur mit rei-nen Fondsanlagen ohne Garantien erreich-bar waren. Das Modell kommt komplettohne Einbindung des Deckungsstocks aus.Die Garantien werden erzeugt durch Um-schichtungen, die innerhalb eines Tages aus-geführt werden können. So kann die Bei-tragsgarantie nahezu ohne Performanceein-bußen sichergestellt und gleichzeitig täg-lich die beste Aktienquote erreicht werden.Das eingesetzte Kapital ist immer automa-tisch auf die Erzielung maximaler Rendite-chancen ausgerichtet – bei gleichzeitigerSicherstellung der Beitragsgarantie zum Ab-lauftermin. Letzteres ist gerade in der heu-tigen Finanzmarktkrise ein wichtiger Kun-dennutzen. Dazu hat der Kunde alle Vortei-le einer Rentenversicherung – beispielswei-se einen garantierten Rentenfaktor ohne Treu-händerklausel ab Beginn ebenso wie die Ab-sicherung des Langlebigkeitsrisikos. Auchbei der Besteuerung wird die VorsorgeinvestPremium als Rentenversicherung behan-delt – gerade im Zusammenhang mit derAbgeltungsteuer ein Vorteil. Ein weitererPluspunkt: in der Rentenzahlungszeit wird

die steuerliche Belastung nur am niedrigenErtragsanteil bemessen. Eine weitere Inno-vation von Vorsorgeinvest Premium als An-lageprodukt (3. Schicht) ist die Einfluss-nahmemöglichkeit auf das Sicherheitsni-veau während der Vertragslaufzeit. So bie-tet Zurich mit dem so genannten Garantie -„Lock in“ eine echte Marktneuheit an. DerKunde hat die Möglichkeit, das Garantie-niveau auf bis zu 100 Prozent des aktuellenFonds-Deckungskapitals anzuheben. DerVorteil ist, dass das Fonds-Deckungskapitalbei Ablauf nicht unter dieses „Sicherheits-niveau“ fallen kann. Der Garantie-„Lockin“ ist mehrfach möglich, so dass das Ga-rantieniveau auch in Folge angehoben wer-den kann. Zusätzlich können Kunden in denletzten fünf Vertragsjahren mit der indivi-duellen Höchststandssicherung ein persön-liches Ablaufmanagement einrichten. Abdann wird das erwirtschaftete Fonds-Deck-ungskapital monatlich automatisch fest-geschrieben. Die Ablaufleistung kann in Fol-ge nur noch steigen, Verluste auf den letz-ten Metern kurz vor dem Ruhestand wer-den ausgeschlossen.

Zurich ist es mit diesem Produkt ge-lungen, Kapitalschutz mit attraktiven Er-tragschancen zu kombinieren. Dem Kun-den wird durch einen starken Partner eineSicherheit durch ein innovatives und siche-res Altersvorsorgeprodukt geboten, auf daser sich auch in schlechten Börsenzeiten ver-lassen kann. Infos unter: www.zurich.de

Ertragsorientiert vorsorgenALTERSABSICHERUNG Zurich definiert Vorsorgeprodukt der dritten Schichtneu und kombiniert maximale Ertragschancen mit hoher Sicherheit.

FINANZPRODUKTE Dr. Michael Renz, Vorstand Lebender Zurich Gruppe Deutschland, vereint Ertragsoptimie-rung mit Sicherheitsbewusstsein.

Laufzeit

Zuzahlungen

Beitrags-freistellung

EinschlussvonDynamiken

Fixierung desGarantieniveaus

während derLaufzeit

(ab dem 6. Jahr)

Höchststands-sicherung

(ab dem 6. Jahr,frühestens 5 Jahre vor Ablauf)

Bruttobeitragsgarantie(als laufender Beitragwie auch Einmalbeitrag)

Vorsorgeinvest PremiumDie fondsgebundene Rentenversicherung begründet ein

neues Zeitalter der flexiblen und sicheren Altersvorsorge.

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Quelle: Zurich

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gische Moment ein entscheidender Faktor:„Richtig und notwendig ist daher, in der ak-tuellen Finanzkrise Vertrauen bei Bürgernund Unternehmen zu schaffen.“ Der BGAunterstütze die Maßnahmen der Bundesre-gierung zur Stabilisierung des Finanzmarkts.Allerdings: „Das Vertrauen in die Stabilisie-rung unserer Realwirtschaft ist noch nichterreicht. Hier muss nachgelegt werden.“ Undder wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, mahnteine „vorausschauende und zupackende Po-litik“ an, an der es seiner Ansicht nach inDeutschland fehlt. Noch kritischer urteiltder FDP-Politiker über die Kommunika-tion und Maßnahmen der Bundesregierung:„Heute, wo es besonders wichtig wäre, denMenschen durch die richtigen Worte undrichtigen Entscheidungen Mut zu machenund Optimismus zu verbreiten, malt dieKanzlerin in den düstersten Farben und ver-weigert die nötigen Reformen.“ Klar ist al-len Beteiligten, dass der Staat in dieser La-ge handeln muss. Die Bundesregierung hatein milliardenschweres Konjunkturpaket aufden Weg gebracht, das unter anderem ver-besserte Abschreibungsmöglichkeiten fürUnternehmen, Steuervorteile für Handwer-kerleistungen, eine Förderung des Gebäude-sanierungsprogramms und den befristetenErlass der Kfz-Steuer vorsieht. Mit dem Pa-ket, das für Bundeskanzlerin Angela Merkelein Zeichen für die deutsche Vorreiterrolleim internationalen Vergleich ist, sollen inden kommenden zwei Jahren eine MillionArbeitsplätze gesichert werden. Gleichzei-

tig schnüren nicht nur die Amerikaner, son-dern auch die europäischen Nachbarn Groß-britannien, Frankreich und Italien viel grö-ßere Konjunkturpakete.

IMMER NEUE VORSCHLÄGE werden in derGroßen Koalition diskutiert – von Konsum-schecks über staatliche Rabattmarken bishin zu Bauinvestitionen und intelligentenStromzählern. Vorschläge, denen die mei-sten Experten skeptisch bis ablehnend ge-genüberstehen, weil sie wie Konsumchecksoder Rabattmarken entweder ein Strohfeuerauslösen oder aber wie die Bauinvestitionennur die Preise in die Höhe treiben würden.Für Rainer Brüderle ist klar, dass das Pro-gramm der Bundesregierung nicht ausrei-chend ist: „Wenn man in dieser ernsten La-ge das Vertrauen der Menschen und die Bin-nennachfrage spürbar stärken will, reichenkeine Miniprogrämmchen. Niemand kauftsich für 30.000 Euro einen Neuwagen, nurweil man ihm für ein Jahr 150 Euro bei derKfz-Steuer erlassen will.“ Das beste Kon-junkturprogramm, so Brüderle, sei eine „um-fassende Steuersenkungsreform.“ Rainer Brü-derle: „Nach dem Stabilitäts- und Wachs-tumsgesetz kann die Bundesregierung sehrschnell sogar auf dem Verordnungswegesteuerliche Entlastungen beschließen.“ DerFDP-Wirtschaftsexperte plädiert zudem fürSteuerschecks, die noch vor dem Weihnachts-geschäft einen „kräftigen Konsumimpuls aus-lösen“ könnten und von den Amerikanernmehrfach erfolgreich eingesetzt worden sei-en. Auch für Anton F. Börner reichen dieMaßnahmen der Bundesregierung nicht aus:„Die punktuellen Maßnahmen sind zu schwachdimensioniert, eine ordnungspolitisch klareLinie ist nicht zu erkennen“. Börner sieht un-ter anderem in der Streichung des Solidari-tätszuschlags eine Möglichkeit, einen „kurz-

fristigen und nachhaltigen Konjunkturim-puls“ zu setzen. Hinzu müsse eine Einkom-menstarifsteuerreform kommen, die „denBürgern das Vertrauen gibt, nicht nur zurKonsolidierung herangezogen zu werden,sondern auch im Mittelpunkt der Gesell-schaftspolitik zu stehen.“ Bei den massivenBelastungen, die Bürgern wie Unternehmenin den vergangenen Jahren aufgebürdet wor-den seien, bedarf es nach Ansicht Börnersder Stärkung der Binnenkonjunktur durcheine „Entlastung für alle“. Eine Einschätzung,die Börner offensichtlich mit dem britischenPremierminister Gordon Brown teilt, dessenRegierung gerade die Mehrwertsteuer von17,5 auf 15 Prozent gesenkt und ebenfallsdie Abgaben für Geringverdiener reduziert hat.

AUCH ÜBER DIE Zinspolitik lassen sich Im-pulse setzen. So senkte die Europäische Zen-tralbank am 4. Dezember 2008 den Leitzinsum ganze 0,75 Prozentpunkte auf 2,5Prozent – die höchste Leitzinssenkung inder Geschichte der Institution. Zuvor hattedie Bank of England den Leitzins um einenProzentpunkt auf zwei Prozent gesenkt. Nochdrastischer fiel die Reaktion der Schwedenaus, die den Leitzins um 175 Basispunkteauf ebenfalls zwei Prozent kappten. Von denLeitzinssenkungen erhoffen sich die Wäh-rungshüter kräftige Wachstumsimpulse fürdie Wirtschaft. Der frühere britische Noten-banker William Buiter hatte sich sogar füreine Nullzinspolitik und massive Liquiditäts-spritzen ausgesprochen. Positiver Nebenef-fekt der Politik des billigen Geldes – derWert des Euro gegenüber anderen Leitwäh-rungen sinkt, was die Exporte verbilligt. Fürdas Exportland Deutschland, dessen Kon-junktur lange Zeit eher vom Export als vonder Binnenwirtschaft gestützt wurde, einnicht unwesentlicher Faktor.

ENGAGEMENT Die soziale Verantwortung der Unter-nehmen sollte sich „nicht in Einzelaktionen erschöpfen“,erläutert Dieter Hundt.

Von einem generellen Vertrauensentzug in die deut-sche Wirtschaft will der Präsident des Bundesver-bandes des Deutschen Groß- und Außenhandels(BGA), Anton F. Börner, nicht sprechen. Die Wirt-schaft habe viel mehr Herausforderungen gemeis-tert. Börner verweist auf die Erfolge in den letztenJahren – den Aufbau von fast zwei Millionen Ar-beitsplätzen in Deutschland. Vor allem der Mittel-stand, der von der Politik zu wenig beachtet werde,stelle sich „tagtäglich der Verantwortung für seineBeschäftigten.“ Börner erklärt: „Er sorgt gerade inKrisenzeiten für Verlässlichkeit und Stetigkeit.“

Im Gespräch: Anton F. Börner

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DOCH NICHT NUR die Regierungen undZentralbanken stehen in der Pflicht. Auchdie Unternehmen sehen sich gefordert, einevernünftige Krisenstrategie zu betreiben unddie Auswirkungen abzufedern. Obwohl sichder IFO-Geschäftsklimaindex zum wieder-holten Mal in Folge eingetrübt hat, gibt esauch positive Signale für die Unternehmer.Bisher hat sich die angekündigte Rezessionkaum auf das Kaufverhalten der Verbrau-cher ausgewirkt und die Rohstoffpreise sin-ken, was die Produktion verbilligt. Hinzukommen – wie bereits erwähnt – günstige-re Darlehenszinsen durch die verschiedenen

Leitzinssenkungen der Zentralbank und dergünstigere Wechselkurs gegenüber dem Dol-lar. Für einige Unternehmen könne die Kri-se sogar zur Chance werden: Nach Auffas-sung von Professor Herrmann Simon vonder Unternehmensberatung Simon-Kucher&Partners in Bonn sind die Nutznießer vorallem „starke Mittelständler mit viel Eigen-kapital.“ Statt Investitionen zurückzufahren,könnte sich für Unternehmen die Möglich-keit eröffnen, antizyklisch zu handeln undInvestitionen – vor allem in Forschung undEntwicklung – jetzt voranzutreiben. Nach-haltiges Wirtschaften drückt sich auch in der

so genannten Corporate Social Responsibi-lity (CSR) aus. Gemeint ist damit, dass dieUnternehmen als Teil der Gesellschaft ihrerVerantwortung gerecht werden. Der Arbeit-geberpräsident Dieter Hundt weist auf dieUnterschiede zu Sponsoring hin: „Währendes beim Sponsoring vor allem um Marke-ting geht, steht bei CSR das Verantwortungs-bewusstsein für ein bestimmtes Problem imVordergrund. Es ist beispielsweise ein grund-legender Unterschied, ob ein Untenehmenals Trikotsponsor eines Fußballvereins auf-tritt oder sich um Sozialstandards in der Zu-liefererkette kümmert.“ Experten sind sicheinig, dass CSR Aufgabe der Unternehmens-führung sein und sich „nicht in Einzelaktio-nen erschöpfen sollte.“ Den Nutzen von CSRsieht Hundt vor allem in der Verbesserungder Lebens- und Arbeitsqualität im lokalenUmfeld und in wichtigen Impulsen für diegesellschaftliche Entwicklung.

EINE MÖGLICHKEIT IN der Krise ist für Un-ternehmen die Rückbesinnung auf alte Stär-ken. „Gerade in Zeiten wirtschaftlicherSchwäche gilt es, sich auf die Assets unse-rer Wirtschaft zu besinnen“, sagt ChristophKannengießer, Hauptgeschäftsführer desMarkenverbandes e. V. Für ihn zählen dazuneben dem technischen Know-how und ei-nem „sehr gut ausgebildeten Human-Kapi-tal“ vor allem starke Marken. Sie sind „In-novationstreiber und damit Schwungrad fürdie gesamte Wirtschaft“ und stehen für „tech-nischen Fortschritt, für Qualität und Sicher-heit und Investitionen in den StandortDeutschland“, so Kannengießer. Der Mar-kenexperte fordert unter anderem die Ver-besserung wirtschafts- und rechtspolitischerRahmenbedingungen zum Schutz gegenMarken- und Produktpiraterie. Auch für Pro-fessor Tobias Lagner vom Lehrstuhl für Mar-keting an der Schumpeter School of Busi-ness and Economics der Bergischen Uni-versität Wuppertal stellen Marken gerade inKrisenzeiten einen „Vertrauensanker“ dar.Starken Marken traue man zu, Krisen wiedie jetzige zu überstehen. „Die Gefahr, dasssie von ihren Stakeholdern wie beispiels-weise den Kapitalgebern, den Mitarbeitern,den Lieferanten oder den Konsumenten ab-gestraft werden, ist viel geringer als dies beischwachen Marken der Fall ist.“ Eines derErgebnisse der Finanzkrise steht für Langnerfest: „Die Bedeutung von Marken wird wei-ter zunehmen“. Markenbildung ist dabei kei-ne Frage der Größe eines Unternehmens.

Wenn von Markenentwicklung oder Marken-führung die Rede ist, entsteht häufig der Eindruck,dass es sich dabei um ein ausgewiesenes Betä-tigungsfeld für große Unternehmen mit entspre-chenden Budgets handelt. Die Agentur incorporatesieht dies jedoch anders. Gerade für mittelständi-sche Unternehmen ist es häufig von existenziellerWichtigkeit, eine „starke Marke“ zu sein. Stehenihnen doch in der Regel nicht die verschiedenenOptionen global tätiger Unternehmen zur Verfü-gung, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten si-cher agieren zu können. incorporate entwickelt undbetreut daher seit mehr als zehn Jahren erfolgreichmittelständische Marken in vielen Branchen. EinBeispiel von vielen bestätigt die Wirkungsweise ihreserfolgreichen Ansatzes:

Die Vierol AG ist ein Systemlieferant für spe-zifische mechanische und elektrische Autoteile.Unter der Produktmarke Vemo werden dabei quali-tativ hochwertige und technisch komplexe Ersatz-teile vertrieben. Die Differenzierung am Markt istdurch die häufige Vergleichbarkeit der größtenteilsbei einer begrenzten Anzahl von Herstellern in Asiengefertigten Ersatzteile über das Produkt kaum ge-geben. Hier bietet die Marke Vemo die Möglichkeit,sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Für die neue Positionierung von Vemo galt es,die Eigenschaften „Qualität“ und „Kompetenz“ so-wie „Serviceorientierung“ bei vergleichsweise güns-tigen Preisen in den Fokus zu stellen. Ein entspre-chend hochwertiges Markenbild, eine Kommuni-kationsstrategie, die das eingeführte Markenbildsinnvoll und glaubwürdig in die neue Positionierungüberführt, aber auch die Entwicklung entsprechen-der Kompetenzangebote und -dienstleistungen, bil-deten die zentralen Säulen der von incorporate vor-geschlagenen Strategie.

Sven Nikolaus Ruschek, Geschäftsführerund Mitinhaber der Agentur incorporate, zieht einepositive Bilanz: „Durch gezielte Überarbeitung deseingeführten Logos wurde eine neue Premium-Marke mit einem entsprechend hochwertigen Er-scheinungsbild entwickelt, die für die Branche un-gewöhnlich ist. Durch die aufmerksamkeitsstarkeKampagne wurde in kürzester Zeit ein Image auf-gebaut, das zudem auch bei den Mitarbeitern fürIdentifikation mit der ‚neuen‘ Marke sorgt.“

Neben der klassischen Kommunikation wur-de im Bereich Below-The-Line die Marke vor allemdurch Merchandising, attraktive Events und Mes-seauftritte neu verankert und die Nachfrage durchintegrierte Konzepte bei allen Zielgruppen gestei-gert. Informationen unter: www.incorporate.de

Starke Marken für Mittelständler

NACHHALTIG „Wir machen das beste Klima der Bran-che.“ Mit diesem Motto wirbt die Produktmarke Vemo inihrer Kampagne eindrucksvoll für hochwertige Ersatzteile.

Corporate Design verschafft kleinen Unternehmen Aufmerksamkeit

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Im Gegenteil, so formuliert es Sven Niko-laus Ruschek von der Agentur incorporate,die sich seit Jahren um die Markenbildungbei Mittelständlern kümmert. Gerade für mit-telständische Unternehmen sei es entschei-dend, eine „starke Marke“ zu sein. Was fürdie einzelnen Unternehmen gilt, gilt auchfür die deutsche Wirtschaft als Ganzes. An-ton F. Börner blickt zuversichtlich in die Zu-kunft: „Mit Innovationen, technischer Wett-bewerbsstärke, hochwertigen Produkten undunserem Know-how hat Deutschland einMarkenimage erhalten, das auch beim Meis-tern von Krisen wichtige Unterstützung lei-

stet“. Auch Rainer Brüderle sieht Deutsch-land für die Herausforderungen der Zukunftgut gerüstet. Starke heimische Marken könn-ten als Vertrauensanker wirken. „Ich binfroh“, so der Wirtschaftspolitiker, „dass diemeisten deutschen Unternehmen in den ver-gangenen Jahren restrukturiert haben. Siesind deshalb vielleicht etwas besser für Kri-sen gewappnet als die internationale Kon-kurrenz.“

BIETEN WERTPAPIERE IM Zeichen der Kri-se eine Chance die Abgeltungsteuer, eineQuellensteuer auf Kapitalerträge, zu umge-hen? Trotz der Finanzkrise raten Fachleute,wie Michael Renz vom Vorstand der ZürichGruppe Deutschland, mit Blick auf die Ab-geltungsteuer zum Kauf dieser Papiere. An-dere reagieren zurückhaltend: „Es liegt aufder Hand, Wertpapiere zu kaufen, wenn dieAktienkurse und Unternehmen für Inves-titionen auf Perspektive attraktiv sind“, be-tont Anton F. Börner. „Steuerliche Optimie-rungen schaffen einen Rahmen, aber kön-nen nicht das alles entscheidende Kriteriumsein“. Für den BGA gehe es um die „Siche-rung der Finanzierung und die Stärkung derFinanzausstattung von Unternehmen, um iminternationalen Wettbewerb bestehen undexpandieren zu können.“ Für Rainer Brü-derle ist die Abgeltungsteuer auf Zinsenund Dividenden grundsätzlich ein „sinnvol-les und unbürokratisches Instrument“. Dieab dem 1. Januar 2009 geltende Besteuerungvon Veräußerungsgewinnen hält der FDP-Politiker hingegen für einen schweren Feh-

ler. Deutschland und die deutschen Finanz-unternehmen seien besonders jetzt auf dieAttraktivität heimischer Finanzprodukte an-gewiesen, da ansonsten noch mehr Liquidi-tät ins Ausland abwandere. Für Brüderle istdie „schwarz-rote Abgeltungsteuer ein inter-nationaler Standortnachteil.“

BEI ALLEN UNTERSCHIEDEN sind sich dieExperten in einem Punkt einig: Mehr dennje ist in Zeiten der Krise eine weitschauendePolitik, gute Kommunikation und die Rück-besinnung auf Stärken und Tugenden gefragt.Nicht das Klein-Klein der Politik, nicht dasinflationäre Einbringen immer neuer Teil-ideen, sondern ein großer Wurf scheint nötigzu sein, der verschiedene Aspekte kombiniert:Eine steuerliche Entlastung vor allem für dieBürger, um die seit Jahren schwächelnde Bin-nenkonjunktur zu stützen, und Investitionenin Forschung, Entwicklung und Bauvorhaben.Gleichzeitig gilt es, durch klare gesetzlicheRegelungen und steuerliche Bestimmungengerade den Mittelstand, das Rückgrat derdeutschen Wirtschaft, zu stärken. Konjunk-turelle und strukturelle Maßnahmen zur Be-lebung der Wirtschaft erscheinen nötigerdenn je. Notwendig ist darüber hinaus aucheine Kommunikation, die nicht die Schwie-rigkeiten und Risiken verschweigt oder mi-nimalisiert, sondern Lösungsmöglichkeitenaufzeigt und Ängste bekämpft. Wenn dieVerantwortlichen in Politik und Wirtschaftso handeln, kann aus der Krise eine Chancewerden. Und Deutschland hätte nichts zufürchten außer der Furcht selbst.

INNOVATIONSGEBER „Starke Marken sind Schwungradfür die gesamte Wirtschaft“, sagt Christoph Kannegießer,Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes.

Die Abgeltungsteuer

Mit 25 Prozent bittet der Staat die An-leger zur Kasse. Zugleich entfällt dieeinjährige Spekulationsfrist ebensowie das Halbeinkünfteverfahren. Hier-nach war bisher nur die Hälfte der Er-träge von Dividenden zu versteuern.

Die Erbschaftsteuerreform

Mit der Erbschaftsteuerreform werdendie Freibeträge für Kleinbetriebe, Ehe-partner und Kinder deutlich angeho-ben. Firmenerben sind von der Steuerbefreit, wenn sie den Betrieb mindes-tens zehn Jahre weiterführen und da-bei die Lohnsumme konstant halten.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

2009 – Einige wichtige Änderungen kurz angerissen

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG) soll den Ausbau von Ener-gieversorgungsanlagen vorantreiben,die aus regenerativen Quellen gespeistwerden. Durch eine hohe garantierteEinspeisevergütung soll etwa den Be-treibern von Fotovoltaik- und Wind-energieanlagen ein entscheidenderWettbewerbsvorteil gegeben worden.

Das Maßnahmenpaket derBundesregierung

Das 16-Punkte-Paket sieht verbes-serte Abschreibung, Steuervorteilefür Handwerkerleistungen, den be-fristeten Erlass der Kfz-Steuer, dieAufstockung des CO2-Gebäudesa-nierungsprogramms sowie eine An-hebung des Kindergeldes vor.

Senkung des Beitrags zurArbeitslosenversicherung

Der Beitrag zur Arbeitslosenversi-cherung wird von derzeit 3,3 Prozentauf 3,0 Prozent gesenkt. Zusätzlichverringert sich der Beitragssatz vor-übergehend vom 1. Januar 2009 biszum 30. Juni 2010 durch Rechtsver-ordnung auf 2,8 Prozent.

Einführung desGesundheitsfonds

Mit Senkung des Beitrags zur Arbeits-losenversicherung wird der Kran-kenversicherungsbeitrag auf einheit-lich 15,5 Prozent festgesetzt. Fortan

zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteilig diesen für alle Krankenkas-sen gleich hohen Beitragssatz in denGesundheitsfonds ein.

Der Energieausweis

Für Gebäude der Baujahre bis 1965können Mietinteressenten bereits dieVorlage eines Energieausweises ver-langen. Für jüngere Gebäude tritt dieRegelung ab 1. Januar 2009 in Kraft.

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STORAGE

Nach Einschätzung der Industrie be-trägt die tatsächliche Auslastung der Spei-chersysteme in Unternehmen durchschnitt-lich 25-40 Prozent. Dies bedeutet, dass eineStandard-IT-Abteilung nicht einmal dieHälfte ihres Speicherplatzes nutzt. Zudemist ein Großteil der Daten, der auf Festplat-ten gespeichert ist, redundant. Dabei wirdnicht nur Speicher verschwendet, sondernauch Energie und Raum – alles Faktoren,die die IT-Kosten erhöhen. Speziell in die-ser wirtschaftlich schwierigeren Zeit über-denken viele Unternehmen ihre IT-Strate-gien nach dem Motto „Do more with less“– also mehr mit weniger erreichen. KeinWunder, dass Technologien, die zur Steige-rung der Effizienz im Rechenzentrum bei-tragen, hoch im Kurs stehen.

In Umgebungen mit überwiegend Di-rect-Attached Storage beträgt der Storage-Anteil am Stromverbrauch bis zu 27 Prozent.Hinzu kommen die niedrige Auslastung unddas erschwerte Management dieser Syste-me. Selbst Standardwartungsaufgaben zie-hen geplante oder ungeplante Ausfälle nachsich. Dies wirkt sich negativ auf die Verfüg-barkeit aus und beeinträchtigt letztlich auchdas Geschäftsergebnis. Deutliche Ersparnis-se bringt die Ablösung des Direct AttachedStorage durch Networked Storage. Durchdie Konsolidierung der Applikationsserver

können Umgebungen kosteneffizient ska-liert werden. Die Betriebskosten bleiben da-bei niedrig. Die Datenkonsolidierung auf ei-nem hochverfügbaren Speichersystem ver-einfacht darüber hinaus den Datenservice undschafft mehr Management-, Performance-und Kosteneffizienz. Auch der Einsatz vonSnapshot-Technologien trägt zur Effizienzin der Datenhaltung bei. Snapshots sorgenfür die schnelle Wiederherstellung von Da-ten aus zeitpunktbezogenen Kopien und ver-bessern den Datenschutz ohne Performance-Beeinträchtigung und bei minimalem Ver-brauch an Speicherplatz.

Neben der Konsolidierung von DirectAttached Storage in einem Speichernetzwerkund platzsparenden Snapshots für die Da-tensicherung lässt sich die Effizienz der Da-tenhaltung durch Virtualisierung und flexi-ble Zuweisung von Storage-Ressourcen wei-ter optimieren. Der Ansatz der Thin Provi-sioning verbessert die Storage-Auslastung,indem ungenutzte Kapazität zusammenge-fasst und den Applikationen bei Bedarf dy-namisch zugeteilt werden kann. Gerade inZeiten der Budgetknappheit ist die Kosten-ersparnis durch eine bessere Ressourcenaus-lastung überzeugend.

Eine weitere Methode, die schnell Sto-rage-Kapazitäten zur Verfügung stellt undfür eine optimale Auslastung und reduzier-

te Kosten sorgt, ist die Deduplizierung. Ge-nerell besteht das Grundprinzip darin, iden-tische Datenblöcke, Datenbruchstücke oderDateien anhand ausgefeilter Algorithmen zufinden, Duplikate zu löschen und so Spei-cherplatz zu gewinnen. Weniger Storage-Ka-pazität bedeutet weniger Ausgaben und we-niger Management. Beim Backup sind Ein-sparungen von 5:1 bis 20:1 realistisch. Wer-den beispielsweise mehr als 20 Backup-Ko-pien auf Disk vorgehalten und liegt dieBackup-Änderungsrate unter zwei Prozent,steigt der Effizienzgewinn. Im jeweils um-gekehrten Fall sinkt er. Bei Primär- und Ar-chivdaten sind Einsparungen zwischen 1,25:1und 1,75:1 möglich. Dies entspricht einemEinsparungspotenzial zwischen 20 Prozentund 40 Prozent.

NetApp ist seit langem auf die Steige-rung der Effizienz in Datenzentren spezia-lisiert und hat bewiesen, den Storage-Be-darf seiner Kunden um 50 Prozent reduzie-ren zu können. Durch den Einsatz optimier-ter Implementierungsmethoden sowie effi-zienzsteigernder Technologien kann jedesUnternehmen wertvolle Kapazität sparenund ungenutzte Potenziale der Infrastrukturerschließen. Das steigert nicht nur die Effi-zienz, Flexibilität und Performance der IT,sondern wirkt sich positiv auf die Wettbe-werbsfähigkeit und das Geschäftsergebnisaus. Weitere Informationen finden Sie imInternet unter: www.netapp.de

SchlüsselkompetenzenSPEICHEREFFIZIENZ „Do more with less“-Technologien zur Effizienz-Steigerung stehen bei vielen Unternehmen hoch im Kurs.

LÖSUNG Kapazität sparen und ungenutzte Potenzialenutzen – Thomas Höfer, Marketing Director GermanyNetApp, sagt, worauf es ankommt.

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ARCHIVIERUNG Prozessorientierte IT-Strategien fordern neueKonzepte. Speicherlösungen müssen zur Chefsache werden.

B ereits in zwei bis drei Jahren könntedas ungebremste Datenwachstum,gepaart mit strengeren gesetzlichen

Vorgaben zur Archivierung, branchenüber-greifend bei vielen Unternehmen zu einem„Daten-Gau“ führen. Gefragt sind innovati-ve Speicherkonzepte, die innerhalb dynami-scher Rechenzentren zum Fundament servi-ceorientierter Architekturen werden.

NACH ANSICHT DER Experton Group wirdsich bis Ende 2010 die Art und Weise, wieDaten im Unternehmen verwaltet werden,tiefgreifend verändern. Angesichts der ex-plosionsartigen Zunahme an Informationen,strenger Compliance-Anforderungen undsteigender Energiekosten werden wirt-schaftliche Überlegungen – aber auch Fak-toren wie Agilität und Flexibilität, operativePerformance und Risikomanagement – beimBetrieb von Speicherlösungen zunehmendan Bedeutung gewinnen. Analysten emp-fehlen daher, unternehmensspezifischeStrategien für Storage-Ökosysteme zu ent-wickeln und zu implementieren.

„Die optimale Speicherlandschaft solltegenau auf die internen Prozesse und nichtnur auf die Daten abgestimmt sein. Zudemsind leichte Skalierbarkeit, Automatismenund ebenso leichte Bedienung gefragt“,fasst Speicherexpertin Ulrike Riess das An-

forderungsprofil zusammen. André Dieball,Head of Technical Services bei Zycko Net-works, rät insbesondere den tatsächlichen„Wert“ vorhandener Datenbestände für zen-trale Geschäftsprozesse zu ermitteln und dieErgebnisse in die Entwicklung von Spei-cherkonzepten einfließen zu lassen. „Werseine Datenstrukturen nicht genau kennt,muss alle Daten mit dem höchsten Sicher-heitslevel schützen. Das ist kostenintensiv

und für weniger relevante Bestände gar nichtnotwendig. Eine ‚selektive‘ Behandlung er-öffnet nicht unerhebliche Einsparungspo-tenziale.“

WIRTSCHAFTLICHKEITSASPEKTE adressiertauch PC-Spezialist Dell, der selbst KMUsdie Implementierung iSCSI-basierter Sto-rage Area Network (SAN)-Lösungen emp-fiehlt. Laut Dell tragen der geringe Verwal-tungsaufwand sowie Einsparungen bei Ser-vice, Energie und Stellfläche dazu bei, dasssich ein SAN schnell amortisiert. Für eineiSCSI-Lösung spricht zudem, dass einevorhandene Ethernet-Topologie mitgenutztwerden kann, da sich ein iSCSI-basiertesSystem an die freien Ethernet-Ports einesSwitches anschließen lässt. Derweil favo-risiert der Münchner Distributor CTT wei-terhin Network-Attached-Storage (NAS)-Sys-teme, wenn es um Speicherlösungen für denMittelstand geht. „Moderne Thecus NASServer bieten vielfältige Funktionalitätenbis hin zur Einrichtung multipler iSCSI-Tar-gets, sind erweiterbar und gewährleisteneinen hohen Investitionsschutz“, argumen-tiert Purchase Manager Rigo Klemm.

Die Virtualisierung stellt zweifelsohneeine Schlüsseltechnologie bei der Konsoli-dierung von IT-Umgebungen hin zu pro-zessorientierten Infrastrukturen dar. Unter-

ANFORDERUNGSPROFIL Speicherexpertin Ulrike Riess:„Die Speicherlandschaft sollte auf die internen Prozesseund nicht nur auf die Daten abgestimmt sein.“

von Siegfried Dannehl

Daten inSicherheit

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nehmen setzen Virtualisierung ein, um vor-handene IT-Ressourcen besser zu nutzenund gleichzeitig die operative Flexibilität zusteigern. Allerdings erhöht Virtualisierungdie Komplexität – auch in Bezug auf das

Storage-Management. Abhilfe versprechenganzheitliche Lösungen für die Server- undStorage-Virtualisierung. Mit Veritas VirtualInfrastructure bringt Symantec jetzt einekomplette Virtualisierungslösung für Pro-duktivumgebungen auf den Markt. VeritasVirtual Infrastructure bietet ein fortschrittli-ches Management für virtuelle Serverum-gebungen, um Storage auch in großen x86-Umgebungen zu verwalten.

EINE DEUTLICH EFFIZIENTERE Nutzung vor-handener Speicherressourcen innerhalb vir-tualisierter Umgebungen verspricht Speicher-spezialist NetApp. Nach Einschätzung derIndustrie beträgt die tatsächliche Storage-Auslastung in traditionellen Umgebungenheute durchschnittlich gerade einmal 25-40Prozent. Mit effizienzsteigernden Techno-logien wie Thin Provisioning, Deduplizie-rung, RAID-DP und SnapShot können lautNetApp 70 Prozent und mehr an Speicher-kapazität eingespart werden.

Auch der Datensicherungsspezialist Fal-conStor widmet sich den Anforderungenvirtueller IT-Strukturen. Mit seinem NetworkStorage Server (NSS) unterstützt Falcon Stor

die Datensicherungs-, Datenreplikations- undautomatische Datenwiederherstellungs-Pro-zesse in Microsoft Windows Server 2008 Um-gebungen. Die Kombination von MicrosoftsWindows Server 2008 Failover Clusteringund virtuellen Hyper-V Servern ermöglichteine automatische Sicherung von wichtigenUnternehmens-Applikationen, die auf geo-graphisch verteilten physikalischen oder vir-tuellen Servern in Betrieb sind.

Auf der 8. IIR Forum Storage 2008 inHamburg wurde deutlich, dass die Entschei-dungsfindung im Hinblick auf Konsolidie-rungs- und Virtualisierungsbestrebungen nichtden Technikern allein aufgebürdet werdendarf. Es gilt, Investitions- und Geschwindig-keitsaspekte zu berücksichtigen, die nur vomManagement, beispielsweise einem CIO,adressiert werden können.

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STORAGE

Thecus, der 2004 gegründete, taiwanesischeHardwareproduzent, definiert mit seinem jüngstentwickelten N4100 Pro Netzwerkspeicher einenneuen Standard im Produktumfeld leistungsstarkerkostengünstigerer Storagelösungen.

Das Innovativprodukt mit flexibler Kapazitätfür maximal vier 3,5" SATA-I oder SATA-II-Festplat-ten bietet mit seinem LC-Display die Möglichkeiteinfacher, anwenderorientierter Konfiguration sowieden unkomplizierten Abruf von Statusinformatio-nen. RAID 5, 6 und 10 sorgt für ein Optimum an Da-tensicherheit, ein Intel Dual-Gigabit Netzwerkan-schluß und umfangreiche Mediaserverfunktionen er-gänzen die Ausstattung. Mit möglichen Datentrans-fer-Raten jenseits der 30 MB / s ist es dem Herstel-ler gelungen, seine Konkurrenten in der betreffen-den Klasse in puncto Leistungsstärke zu übertref-fen – sie in Sachen Preis aber zu unterbieten.

Am falschen Ende zu sparen, ist hingegenganz offensichtlich nicht die Sache der Firma The-cus: Mit einer modernen AMD Geode CPU angetrie-ben, schlägt sich das Gerät auf die Seite energieef-fizienter, nachhaltig umweltorientierter Innovatio-

nen und bietet zugleich auch die herausragendeBasis für leistungsstarkes IT-Management auf al-lerhöchstem Niveau. Der N4100 Pro ermöglicht einproduktives Arbeiten, weil er den Parallelbetrieb di-verser Serverdienste erlaubt – auch für größereNutzergruppen. Sein umfangreiches Benutzer-Ma-nagement ermöglicht Laien und Profis ein einfa-ches, aber sicheres Arbeiten.

Produktmodifizierungen und Funktionserwei-terungen erfolgen beim N4100 Pro über Software-Updates, um die Validität einer Investition in dasThecus-Produkt langfristig zu erhalten, und sie un-ter Umständen sogar zu steigern. Dazu trägt auchdie Möglichkeit zur Schaffung individueller Storage-Kapazität durch Erweiterung und Austausch von Fest-platten bei, ohne zusätzliche Kosten für Installationoder Serviceverträge zu verursachen.

So übertrifft der Thecus N4100 Pro Netzwerk-speicher im Hinblick auf Storagekapazität und Si-cherheit, Leistungssteigerung sowie Kosteneffizienzden Leistungsumfang anderer Hersteller und dürftebei Firmenkunden wie auch ambitionierten Privatan-wendern keine Ansprüche unerfüllt lassen.www.ctt.de

Leistungsstark, zuverlässig und sicherNetzwerkspeicher ermöglichen anspruchsvollen Anwendern effizientes Datenstorage.

SELEKTION André Dieball, Head of Technical Servicesbei Zycko Networks, rät zunächst den tatsächlichen „Wert“vorhandener Datenbestände zu ermitteln.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@+ www.speicher-guide.de

+ www.zycko.de

+ www.symantec.de

+ www.falconstore.com

+ www.snia-europe.org

ENERGIESPAREND Der N4100 Pro steht für schnel-len Transfer, effiziente Energienutzung und ein Maxi-mum an Datensicherheit.

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VISAVIS ECONOMY 1/09 17

Unternehmen jeder Größe stehen heu-te im IT-Bereich vor ähnlichen Herausforde-rungen. Das Datenvolumen und damit dieAnforderungen an die Speicherkapazität stei-gen exponentiell. Gefragt sind heute klarstrukturierte und kostengünstige Lösungen,die einfach administrierbar und problemlosskalierbar sind. Zunehmend ins Blickfeld rü-cken hierbei bei vielen Unternehmen iSCSI-basierte SAN-Lösungen. Anstatt eines dedi-zierten Speichernetzes sind heute vielfachnoch heterogene Speicherinseln implemen-tiert. Die Nachteile dieser verteilten Archi-tekturen liegen auf der Hand: hoher Admi-nistrationsaufwand und schlechte Ausnut-zung vorhandener Speicherressourcen.

Durch den deutlichen Preisverfall lohntes sich inzwischen auch für kleinere Unter-nehmen, über die Einführung von SAN-Lö-sungen nachzudenken. Neben den niedri-gen Anschaffungskosten tragen der geringeVerwaltungsaufwand sowie Einsparungenbei Service, Energie und Stellfläche dazubei, dass sich ein SAN schnell amortisiert.

Eine zukunftweisende Storage-Lösungbietet Dell mit der EqualLogic-PS5000-Serie.Die Produkte zeichnen sich durch eine ver-einfachte Administration, eine schnelle Be-reitstellung, hohe Leistung und Zuverlässig-keit sowie eine nahtlose Skalierbarkeit aus.Die Arrays der Dell-EqualLogic-PS-Serie ba-sieren auf einer virtualisierten modularen Mas-senspeicherarchitektur. Unternehmen kön-nen damit genau diejenige Speicherkapazi-tät erwerben, die sie aktuell benötigen. Sokann eine überhöhte Ressourcenvorhaltung

vermieden werden. Beim Hinzufügen neuerArrays wächst die Performance linear, dieNetzwerk-Bandbreite erhöht sich, und dieKapazitäten werden unterbrechungsfrei hin-zugefügt.

Gemäß der Devise „Simplify and Save“wurde bei der Lösungsentwicklung ein be-sonderes Augenmerk auf die Vereinfachungund Kosteneffizienz gelegt. Neben der Leis-tungsfähigkeit eines Speichernetzwerks,gemessen an Kriterien wie Datendurchsatz,Skalierbarkeit oder Verfügbarkeit, ist auchdie Administration mittels vorhandener Ma-nagement-Tools und einer einfach zu bedie-nenden Benutzeroberfläche von Bedeutung.Alle Storage-Arrays der PS-Serie sind mitFunktionen zur SAN-Konfiguration, zur Er-mittlung der Netzwerktopologie und zumautomatischen Erstellen von RAID-Gruppenausgestattet. Mit den Management-Tools wirddie Komplexität der Verwaltung erheblichreduziert. Dazu zählt etwa die Durchführungvon Installationsroutinen zur Konfigurationdes Serverzugriffs, die Erzeugung virtuellerDisks sowie die Erstellung von Snapshots undvirtuellen Disk Copies.

Die Dell-EqualLogic-PS5000-Serie stellteinen Durchbruch bei der Wirtschaftlichkeitvon Massenspeichern dar, von der Anschaf-fung über die Implementierung bis hin zumBetrieb. Sie bietet eine sehr hohe Flexibilitätbei gleichzeitig geringen Gesamtbetriebskos-ten (TCO). Durch die iSCSI-Technologie las-sen sich die Dell-EqualLogic-Produkte pro-blemlos in vorhandene Ethernet-Netzwerkeintegrieren. www.dell.com

Einfache Handhabung, schnelle

Bereitstellung sowie hohe Leistung

und Zuverlässigkeit bei geringen

Kosten: Mit seiner EqualLogic-

PS5000-Serie bietet Dell eine zu-

kunftsweisende Storage-Lösung.

Die EqualLogic-Systeme bieten

hohe Flexibilität bei gleichzeitig

geringen Betriebskosten. Herzstück

der Serie ist das PS5500E Array. Es

verfügt über 48 Terabyte Kapazität

mit Skalierungsmöglichkeit auf 576

Terabyte mit einem einzigen SAN.

Interessant ist die neue Serie nicht

nur für große Firmen, auch kleinere

und mittelständische Unternehmen

können damit ihre Datenmengen

speichern, sichern und verwalten.

EQUALLOGIC

DELL / EQUALLOGIC-LÖSUNGEN: EINFACHUND KOSTEN-EFFIZIENT

ADVERTORIAL

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Was macht aus Ihrer Sicht ein verantwor-tungsbewusstes Unternehmen aus?Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, hat aucheine klare Verpflichtung gegenüber der Ge-sellschaft. Wir sind auf der ganzen Welt wirt-schaftlich aktiv. Das heißt für uns auch, wirpacken überall, wo wir arbeiten, bei sozia-len Projekten mit an. So haben wir für unsVerantwortungsbewusstsein definiert. Wirversuchen einfach, gute Nachbarn zu sein.Kann man sich soziale Verantwortung inZeiten der Finanzkrise überhaupt leisten?Das ist kein Luxus, sondern Teil unseresSelbstverständnisses. Soziale Verantwortungmacht erst dann richtig Sinn, wenn die Mit-arbeiter voll dahinter stehen. Deshalb set-zen wir stark auf das Thema Volunteering,also den aktiven Einsatz unserer Mitarbei-ter. Damit erfüllen wir nicht nur einen gu-ten Zweck. Das trägt unmittelbar zur Moti-vation der Mannschaft und zur besserenZusammenarbeit bei.Wie muss man sich das vorstellen? Schi-cken Sie ihre Mitarbeiter statt in teureMotivationscamps hinaus zum Steine-schleppen?Die Frage gefällt mir. Und tatsächlich liegtsie gar nicht so fern von dem, wie wir un-sere gesellschaftliche Verantwortung ange-hen. In den USA, Rumänien oder in Indo-nesien bauen unsere Mitarbeiter zum Bei-spiel Häuser für bedürftige Familien. InDeutschland haben jeweils etwa 100 Kolle-gen in diesem Jahr zwei Jugendzentren in

Berlin-Kreuzberg und in Stuttgart renoviert.In Mexiko haben wir mit rund 250 Leuteneine Schule wieder auf Vordermann ge-bracht. Wir nennen diese Tage „Day of Ca-ring“. Das heißt, die Mitarbeiter werden vomUnternehmen dafür freigestellt und tun et-was für die gute Sache.Wollen es sich Ihre Mitarbeiter nicht lie-ber im Nobelhotel gut gehen lassen?Von den Mitarbeitern bekommen wir dasbeste Feedback. An solchen Tagen lernen

sich Mitarbeiter aus verschiedenen Berei-chen oder Standorten auch einmal persön-lich kennen. Und am Ende können sich allegemeinsam auf die Schulter klopfen, etwaswirklich Hilfreiches geleistet zu haben. Dasist es, was wir unter wirklich gelebter gesell-schaftlicher Verantwortung verstehen. Wenndann noch alle spüren, dass wir nicht nurwie ein UFO einschweben, kurz landen unddann schnell wieder weg sind, sondern unsüber Jahre für die Projekte engagieren, istdie Motivation der Mannschaft noch grö-ßer. Etwa im Fall des Berliner Jugendzen-trums begleiten wir die jungen Menschenkontinuierlich – zum Beispiel mit Semina-ren zum richtigen Umgang mit Geld.Nachhaltigkeit ist ein großes Schlagwortbeim Thema soziale Verantwortung. Wasverstehen Sie darunter und wie stellen SieNachhaltigkeit sicher?Für uns als Unternehmen spielen vor allemzwei Faktoren eine wichtige Rolle. Den ers-ten habe ich schon erwähnt: langfristiges undpersönliches Engagement. Der zweite ist dieHilfe zur Selbsthilfe. Ein gutes Beispiel sindKleinkredite in Entwicklungsländern. Hierkönnen wir auch unser fundiertes Fachwissenzum Thema Finanzierung und Leasing sehrgut einbringen. Ganz egal, ob in Peru, Ruan-da oder Vietnam: Manchmal genügt schoneine kleine finanzielle Hilfe zum Start in diewirtschaftliche Selbstständigkeit. Damit ver-helfen wir Großfamilien oder ganzen Dör-fern zu etwas mehr Wohlstand. So unter-stützen wir die Menschen dabei, für sichselbst sorgen zu können und ihre Zukunftaktiv selbst zu gestalten.Gibt es solche Projekte auch in Deutsch-land?In Deutschland haben wir viele Mitarbeiter,die in ihrer Freizeit sozial sehr aktiv sind.Darum haben wir hier ein Programm ent-wickelt, das den Namen „Ideen bewegen“trägt. Hierfür können sich Kolleginnen undKollegen mit ihren Ideen für soziale Pro-jekte in ihrem unmittelbaren Umfeld be-werben und erhalten dann Unterstützungdurch das Unternehmen. Auf diese Weisekonnten allein bei unserer deutschen Toch-tergesellschaft, der Mercedes-Benz Bank,insgesamt schon 40 gemeinnützige Projek-te umgesetzt werden. Für mich ist beson-ders wichtig, dass sich alle gemeinsam Ge-danken darüber machen, wie wir die Weltum uns herum ein wenig menschlicher ge-stalten können. Weitere Informationen un-ter: www.daimler-financialservices.com

„Wir sind kein UFO“ENGAGEMENT Jürgen Walker, Vorstandsvorsitzender der DaimlerFinancial Services AG, erklärt die Idee von gelebter Verantwortung.

AKTIV „Alle müssen sich Gedanken machen, die Weltmenschlicher zu gestalten“, sagt Jürgen Walker, Vor-standsvorsitzender von Daimler Financial Services.

SELBSTVERSTÄNDNIS Die Mitarbeiter der Daim-ler Financial Services AG leben soziale Verantwortungund packen dafür kräftig an.

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MANAGEMENT

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Verantwortungleben

ENGAGEMENT Die Übernahme von sozialer Verantwortung zahltsich für Unternehmen aus. Kunden, Lieferanten und Arbeit-nehmer honorieren den Einsatz.

N och im Februar dieses Jahres forder-te Bundeskanzlerin Angela Merkelbeim Münchner Spitzengespräch der

Deutschen Wirtschaft, die Ethikregelungeninnerhalb von Unternehmen zu verbessern.Damals brachten Steuerflüchtlinge, hoheManagergehälter und der Arbeitsplatzabbaubei Großunternehmen die Diskussion insRollen. Mittlerweile gesellen sich noch Mil-liardenpleiten und missbrauchtes Vertrauenvon Anlegern dazu und schüren so die Skep-sis gegenüber der sozialen Marktwirtschaft.Nun schaut alles auf die Institution „Staat“,die es richten soll. Der Staat soll Bankenretten, Bürger zum Konsum inspirieren unddie Wirtschaft möglichst zügig aus der Re-zession führen. Hier eine deutsche Tradi-tionsmarke, die am Tropf eines schwanken-den amerikanischen Konzerns hängt, dortverbitterte Preiskämpfe zwischen Bauern undLebensmitteldiscountern. Das Vertrauen derKonsumenten in die Wirtschaft ist durch dieFinanzkrise zutiefst erschüttert und gibt dergeforderten Übernahme gesellschaftlicherVerantwortung eine ganz neue Aktualität.

DABEI IST DAS Thema gar nicht so neu,bereits im Mittelalter gab es in Europa das„Leitbild des ehrbaren Kaufmanns“, dasden einzelnen Kaufleuten die Einhaltung vonbestimmten Verhaltensnormen auferlegte.

Selbstverständlich gab es immer schwarzeSchafe unter den Unternehmern, doch imZuge der Industrialisierung entwickelten sichUnternehmerpersönlichkeiten, für die ge-sellschaftliches Engagement zur Selbstver-ständlichkeit gehörte. Als Mäzene stelltensie beispielsweise ihren Arbeitern Wohnraumzur Verfügung oder förderten als StifterKunst und Kultur.

HEUTE SIEHT MAN die Aktivitäten eines Un-ternehmens etwas differenzierter und fasstsie als Corporate Social Responsibility(CSR) zusammen, oftmals eng verknüpftmit dem Sponsoring, das eigentlich aus demMarketingbereich eines Unternehmensstammt. Für Arbeitgeberpräsident Dr. Die-ter Hundt ist es ein Unterschied, „ob einUnternehmen als Trikotsponsor einesFußballvereins auftritt oder sich um Sozial-standards in der Zuliefererkette kümmert.“Für ihn sollte CSR ein integraler Bestand-teil der Unternehmensführung sein und sichnicht in Einzelaktionen erschöpfen.

Welche CSR-Strategie ein Unternehmenverfolgen soll, kann nicht pauschal beant-wortet werden. Die Themen unterscheidensich je nach Branche und Markt. So fertigtder Getränkedosenhersteller Ball PackagingEurope seit Herbst 2008 den Getränkedo-sendeckel CDL +, der mit weniger Materialauskommt und damit bei gleicher Leistungdeutlich umweltfreundlicher ist. Das Unter-nehmen erreicht mit dieser Entwicklungein weiteres Etappenziel in seinem langfri-stig angelegten Optimierungsprojekt, beikonstant hervorragenden Produkteigen-schaften den Einsatz von Ressourcen bei derHerstellung immer weiter zu reduzieren.

Mit der Umstellung auf erneuerbareEnergien setzt auch Tetra Pak konsequent auf

von Brigitte Freitag

IDENTITÄT „Die Tugenden der Familienunternehmenerleben eine Renaissance“, beobachtet Stefan Heidbre-der, Geschäftsführer Stiftung Familienunternehmen.

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Klimaschutz. Die beiden deutschen Produk-tionswerke arbeiten vollständig mit Strom ausWasserkraft. Im Januar 2009 soll die TetraPak-Zentrale in Hochheim am Main folgen.Bis 2010 will das Unternehmen seinen welt-weiten CO2-Ausstoß um zehn Prozent ge-genüber 2005 senken. Längst haben die Un-

ternehmen erkannt, dass eine positive Öko-bilanz meist auch eine ökonomische Verbes-serung der Betriebsbilanz bedeutet, zudemlassen sich Klima- und Ressourcenschutzgut vermarkten.

GELEBTE SOZIALE VERANTWORTUNG hatsich die Daimler Financial Services AG selbstauferlegt. Vorstandsvorsitzender Jürgen Wal-ker schickt seine Mitarbeiter unter anderemnach Rumänien oder Indonesien um Häu-ser für bedürftige Familien zu bauen. Beidem so genannten „Day of Caring“ werdenMitarbeiter freigestellt und tun etwas für diegute Sache, von der durchaus auch in Deutsch-land profitiert wird. So wurden in Berlin-Kreuzberg und in Stuttgart Jugendzentrenrenoviert.

Es müssen allerdings nicht immer ge-zielte Projekte sein, mit denen die Unter-nehmen gesellschaftliche Verantwortungübernehmen. Auch der bewusste Verzichtvon Rendite kann ein Beitrag zur Verbesse-rung der Lebensumstände benachteiligterMenschen sein.

So vergibt Oikocredit Kredite an Mikro-finanzinstitutionen oder Genossenschaften

in Entwicklungsländern mit der Auflage, mitdiesen Mitteln möglichst viele arme Men-schen zu fördern, Frauen zu stärken oderdie regionale Entwicklung zu unterstützen.Dr. Brigitta Herrmann, Geschäftsführerin desDachverbandes der deutschsprachigen För-derkreise der ökumenischen Entwicklungs-genossenschaft Oikocredit, weiß: „Wer Mi-krokredite finanziert, erzielt keine hohenRenditen, hilft dafür aber Kleinunterneh-mern in Entwicklungsländern sich selbst zuernähren und den Kindern einen Schulbe-such zu ermöglichen.“

VERANTWORTUNG FÜR MENSCHEN, Naturund Gemeinschaft zu übernehmen ist eineHerausforderung an die Wirtschaft, die voneinem breiten Konsumentenkreis dankbaraufgenommen wird. Hat der Kunde doch

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MANAGEMENT

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@+ www.familienunternehmen.de

+ www.bda-online.de

+ www.bdi-online.de

+ www.csrgermany.de

+ www.nachhaltig-wirtschaften.de

Welcher deutsche Unternehmer weiß schon,welche Höflichkeitsformeln in Japan üblich sind? Undwer kann eine italienische Steuererklärung anferti-gen? Schon 1972 hat Prof. Dr. Heinz Anterist er-kannt, dass Unternehmen, die sich mit Expansions-absichten tragen, oft vor den damit verbundenenProblemen kapitulieren müssen.

Heute, über 35 Jahre später, hat sich die vonihm gegründete Treuhandgesellschaft InterGest S.A.S.als kompetenter Ansprechpartner für global ambi-tionierte Unternehmen etabliert. Das Hauptaugen-merk liegt dabei vor allem auf der Betreuung mittel-ständischer Unternehmen, die sich in der Grün-dungsphase von Firmenniederlassungen im Aus-land befinden. Zudem übernimmt InterGest nebender Beratung in Rechts- und Steuerfragen sowie Fi-nanzen sämtliche administrativen Tätigkeiten wieOrganisationsaufbau, Rechnungswesen, Lohn- undGehaltsabrechung, Controlling, Forderungsmanage-ment und Mahnwesen. Außerdem bietet das Unter-nehmen seinen Kunden Servicedienstleistungen anund unterstützt sie professionell bei der Personal-suche und dem Projektmanagement.

Zwar ist die Expansion ins Ausland immer auchmit Risiken für das jeweilige Unternehmen verbun-den, doch mit der fundierten und umfassenden Er-fahrung der InterGest S.A.S. lassen sich diese rela-tiv unkompliziert kalkulieren. Denn die Vorteile ei-

ner Expansion liegen klar auf der Hand: in der glo-balisierten Welt wachsen die Märkte zusammen.Wer da das Ausland nicht als Export- oder Beschaf-fungsmarkt nutzt, wird über kurz oder lang seineWettbewerbsfähigkeit einbüßen.

Getreu dem Motto „The art of being local world-wide“ hat Firmengründer Prof. Dr. Heinz Anterist be-reits 1982 ein Franchise-System entwickelt. Heutehat die Treuhandgesellschaft unter der Leitung vonProf. Peter Anterist, der den Vorstandsvorsitz derS.A.S. 2001 von seinem Vater übernommen hat, einNetzwerk von mehr als 40 Franchisepartnern inüber 50 Ländern etabliert. Im Stammhaus des Un-ternehmens sind 60 Mitarbeiter beschäftigt – welt-weit sind es über 500, die dafür sorgen, dass Un-ternehmen das Ziel Expansion verwirklichen kön-nen, ohne dabei enorme Anlaufkosten, große Inves-titionen oder unkalkulierbare Risiken eingehen zumüssen. Dabei ist es laut Prof. Peter Anterist uner-heblich, in welchem Winkel der Erde sich der Kundeniederlassen möchte: „Wohin Sie mit ihrer Firmaauch wollen – wir sind schon da.“ Weitere Informa-tionen im Internet unter: www.intergest.com

Outsourcing-Expertise aus FamilienhandSeit mehr als 35 Jahren begleitet InterGest global ambitionierte Unternehmen ins Ausland.

TREUHÄNDER Prof. Heinz Anterist (r.) und Sohn Prof.Peter Anterist führen gemeinsam das Familienunter-nehmen InterGest S.A.S. in die Zukunft.

Oikocredit verschafft Armen Zugang zuKrediten über Genossenschaften vor Ort. Unter-stützte Vorhaben müssen ökologischen Standardsentsprechen und wirtschaftlich tragfähig sein.

Derzeit hat Oikocredit Darlehen von 340Mio. Euro an 705 Partnerorganisationen in 67 Län-dern vergeben. 1975 als Entwicklungsgenossen-schaft von den Kirchen gegründet, gehört sie zuden größten privaten Kapitalgebern für Mikro-kredite in Entwicklungsländern.

War zu Beginn das Ziel, kirchliche Rückla-gen für die Entwicklungshilfe zu mobilisieren, er-möglicht Oikokredit heute auch Privatpersonenund nicht-kirchlichen Gruppen, Gelder ethisch-ökologisch zu investieren. www.oikocredit.org

Kredite für ArmeEntwicklungshilfe

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das gute Gefühl, mit seiner Produktwahlauch ein klein wenig zur Verbesserung derWelt beigetragen zu haben. Längst hat manerkannt, dass Wirtschaft nicht nur ein tech-nischer Austausch von Waren ist, sondernein höchst sensibler Vorgang, der sowohlsozialen als auch kulturellen Herausforde-rungen unterliegt. Fachleute sprechen auchgerne von Sozialkapital, das umso wichti-ger geworden ist, da sein „großer Bruder“,das Finanzkapital, derzeit einer hohen In-flation ausgesetzt ist.

Das „soziale Gewissen“ der Verbrau-cher ist allerdings erwachsen geworden undbeschränkt sich nicht mehr nur auf kurzle-bige „PR-Aktionen“. Studien haben bewie-sen, dass sich CSR Aktivitäten zunehmendauf Kaufentscheidungen auswirken. Im Me-dienzeitalter sind Konsumenten durchaus inder Lage, soziales und ökologisches Engage-ment der Unternehmen zu verfolgen und mitNachfrageverhalten abzustrafen oder zu be-lohnen. Eine weltweite IBM Studie zur Cor-porate Social Responsibility bestätigt dies.54 Prozent der befragten Teilnehmer glau-ben, das CSR-Initiativen einen wichtigenBeitrag zur Wettbewerbsfähigkeit einesUnternehmens leisten können. Für das Ma-nagement bedeutet dies im Umkehrschluss:CSR rechnet sich in Euro und Cent!

WÄHREND GROßE UNTERNEHMEN mit in-ternationalen Märkten sich auf vielfältigeWeise engagieren können, stehen kleinereoder mittlere Unternehmen oftmals vor derFrage, wo sie sich effektiv und nachhaltigplatzieren. Gerade Familienunternehmen zei-gen aus ihrer Historie heraus schon langeJahre soziale Verbundenheit zu ihrem direk-ten Unternehmensumfeld. Ihre Unterneh-mensgründer waren eben jene Mäzene undStifter, die Kunstförderung als Investition indie Zukunft ansahen und soziale Frage part-nerschaftlich mit ihren Mitarbeitern klärten.

Heute stehen Familienunternehmen inDeutschland zunehmend vor wichtigenvolkswirtschaftlichen Aufgaben. Sie stellennicht nur die meisten Arbeits- und Ausbil-dungsplätze zur Verfügung, sondern bildenmit über 95 Prozent der rund drei MillionenUnternehmen den Löwenanteil dieser Ka-tegorie. Diplom Kaufmann Stefan Heidbre-der beobachtet: „Gerade vor dem Hinter-grund der Verwertungen an den internatio-nalen Finanz- und Arbeitsmärkten erfahrendie Merkmale der Tugenden der Familien-unternehmen eine neue Renaissance.“ Vie-

le Familienunternehmen sind oft der größteArbeitgeber in ihrer Region und haben inder Vergangenheit gezeigt, dass sie wenigerin Quartalsergebnissen als in Generationendenken.

WIE WICHTIG AUCH für diese Unterneh-mensform die Investition in Corporate So-cial Responsibility ist, zeigt die Agenda desim Frühjahr 2008 in Witten stattgefundenenKongresses für Familienunternehmen. DieTeilnehmer haben sich konkret mit der Er-wartungshaltung der Gesellschaft und deröffentlichen Meinung gegenüber Familien-

unternehmen beschäftigt. Eine Umfrage un-ter den Teilnehmern hat ergeben, dass ihrUmfeld ihnen eine bestimmte Identität zu-schreibt. Ihnen werden Eigenschaften wieMut, soziale Verantwortung, Nachhaltigkeitund unternehmerischer Ethos zugetraut.Viele Familienunternehmen haben in derVergangenheit bewiesen, dass eine welt-weite Marktführerschaft auch mit lokalerVerbundenheit und Standorttreue zu ver-einbaren ist.

Auf dem Weg zum Global Player war-ten allerdings viele Fettnäpfe, denn was inDeutschland gut läuft, muss z. B. nicht auch

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Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Schlüsselzum langfristigen Unternehmenserfolg. Davon istTetra Pak von jeher überzeugt. Unter dem Motto„Schützt, was gut ist“ verfolgt der weltweit führen-de Getränkekartonhersteller das Ziel, Lebensmittelüberall auf der Welt sicher und verfügbar zu machen.Dieser ehrgeizige Anspruch umfasst nicht nur diehygienisch sichere Verpackung von Lebensmitteln,sondern auch die konsequente Schonung von Klimaund Ressourcen.

„Das Prinzip der Nachhaltigkeit war bereitsder Leitgedanke bei der Gründung von Tetra Pak imJahr 1951 und ist bis heute zentraler Bestandteilunserer Unternehmensstrategie. Denn wir sindüberzeugt davon, dass langfristig nur nachhaltigagierende Unternehmen Erfolg am Markt habenwerden“, erläutert Dr. Heike Schiffler, DirektorinKommunikation und Umwelt der deutsch-schwei-zerischen Tetra Pak-Gruppe.

Tetra Pak setzt weltweit auf ökoeffiziente Pro-dukte und Verfahren. So besteht der Getränkekar-ton bis zu 80 Prozent aus dem nachwachsendenRohstoff Holz, das ausschließlich aus Nutzwäldernstammt,und ist vollständig recycelbar. Um eine ver-antwortungsvolle Waldbewirtschaftung sicherstellenzu können, hat das Unternehmen im Jahr 2007 ge-meinsam mit zwei weiteren Getränkekartonherstel-lern eine Initiative zur Rückverfolgbarkeit von Holzins Leben gerufen. Darüber hinaus kooperiert TetraPak mit dem WWF, um Aufforstungen voranzutrei-ben und illegalen Holzeinschlag zu verhindern.

Die Anlieferung des Rohmaterials aus Skan-dinavien erfolgt klimaschonend mit Schiff und Bahn.Nur die letzten Kilometer zu den Produktionswerkenin Berlin und Limburg werden mit dem Lkw zu-rückgelegt. Die Mehrzahl der Kunden holt das vor-gefertigte Kartonmaterial auf dem Rückweg von

der Auslieferung beim Handel direkt bei Tetra Pakab. Leerfahrten werden möglichst vermieden.

Auch in der Produktion setzt Tetra Pak konse-quent auf Klimaschutz. Die beiden deutschen Pro-duktionswerke arbeiten bereits vollständig mit Stromaus Wasserkraft. Im Januar 2009 soll die Tetra Pak-Zentrale in Hochheim am Main folgen. Bis 2010 willdas Unternehmen seinen weltweiten CO2-Ausstoßum zehn Prozent gegenüber 2005 senken.

„Wir wollen eine führende Rolle im Klima-und Umweltschutz einnehmen und deutlich ma-chen, dass es sich auszahlt, ökologische Verant-wortung zu übernehmen“, so Schiffler. Tetra Pakhat sich zum Ziel gesetzt, Verpackungslösungenmit der besten CO2-Bilanz anzubieten. Weitere In-formationen im Internet unter: www.tetrapak.de

Nachhaltig erfolgreich

ÖKOEFFIZIENZ Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist bisheute zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategieder deutsch-schweizerischen Tetra Pak-Gruppe.

Tetra Pak setzt von jeher auf Klima- und Ressourcenschutz.

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MANAGEMENT

in Frankreich ein Selbstläufer sein. Die In-terGest France S.A.S. hat sich deshalb zurAufgabe gemacht, mittelständischen Unter-nehmen landesspezifische Dienstleistungenanzubieten, die sie sich alleine nur mit größ-tem Kostenaufwand erarbeiten könnten. Diejapanische Steuererklärung ist nur eine derangebotenen Dienstleistungen.

Wer erfolgreich auf internationalem Par-kett tanzt, wird sich zwangläufig auch demWettbewerb im CSR-Management stellenmüssen. Die Auswahl ist breit gefächert. ObPersonalmanagement, Umweltschutz, En-gagement am Standort (Corporate Citizen-ship) oder in der Wertschöpfungskette, esgibt viele dankbare Projekte. Aus den Rei-hen der Unternehmer haben immer mehrden Nutzen von CSR erkannt und wendendiesen passgenau und zielgruppengerechtan. Dabei ist es nur legitim, auch professio-nell darüber zu berichten nach dem Motto:„Tue Gutes und rede darüber“.

Wie glaubwürdig soziales und gesell-schaftliches Engagement in der Öffentlich-keit ankommt, hängt auch von der Zielgrup-pe, den so genannten Stakeholdern, ab. Siesind diejenigen, auf die sich die unterneh-

merische Verantwortung bezieht. NebenArbeitnehmern und Gewerkschaften kön-nen dies auch Kunden und Lieferanten seinoder Eigen- sowie Fremdkapitalgeber. In wel-chen Bereich und für welche Zielgruppesich aus der Sicht des Unternehmens einEinsatz lohnt, muss individuell entschiedenwerden. Wichtig ist nur, dass es keine Ab-lenkungsmanöver werden, die nicht überdas Stadium kurzfristiger „PR-Effekte“ hi-naus Bestand haben. Somit spricht sich auchArbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt fürindividuelle CSR-Strategien aus. Seiner Mei-nung nach machen Standardisierungen imCSR-Bereich keinen Sinn. „Ein Bäckermeis-ter aus Berlin steht vor anderen Herausfor-derungen als ein multinationales Textilun-ternehmen, das einen Großteil seiner Warenin Bangladesh produziert“, so Hundt.

DA SICH CSR längst zu einem berechenba-ren Renditefaktor entwickelt hat, verdientes auch als Chefsache behandelt zu werden.Nur die konsequente Umsetzung ethischenHandelns garantiert seine Nachhaltigkeit.Hier geht es nicht nur um Moral, sondernum eine Top-Management-Aufgabe. Wie

wichtig Vertrauen in die Wirtschaft ist,zeigt die aktuelle Situation an den weltwei-ten Märkten. Die Unsicherheiten der Anle-ger mit zum Teil panischen Reaktionen ha-ben den Flächenbrand der globalen Finanz-krise erst so richtig entfacht.

Die leichten, unzerbrechlichen und immerwieder recycelbaren Getränkedosen haben sich seitder weltweiten Markteinführung vor mehr als 70Jahren zu einer der innovativsten und nachhaltigs-ten Getränkeverpackungen entwickelt. Heute tra-gen sie weltweit mit etwa 75 Prozent zum Umsatzdes internationalen Verpackungskonzerns Ball Cor-poration bei. Ziel des Unternehmens ist es, die Pro-dukte und deren Herstellung kontinuierlich nach-haltiger zu gestalten.

Um die gleiche Menge an Getränken bei gleichbleibenden Qualitätsstandards zu verpacken, benö-tigt Ball Packaging Europe – die europäische Toch-ter der Ball Corporation – immer weniger Stahl undAluminium. Getränkedosen waren in den 50er Jah-ren bei ihrer Markteinführung in Deutschland mitrund 80 Gramm echte Schwergewichte – heutewiegt eine Halbliterdose aus Aluminium gerade ein-mal 13 Gramm. Die Wandstärke einer Getränkedo-se ist heute mit 102 bis 97 Mikrometern so dünn wieein menschliches Haar. Diese Erfolge konnten nurerzielt werden, weil das Unternehmen zusammenmit seinen Lieferanten seit Jahrzehnten kontinuier-

lich an Projekten zur Gewichtsreduzierung und Roh-stoffeinsparung arbeitet und hierzu weiter forschenwird. Die Produktion mit extrem dünnem Metall istein High-Tech-Prozess und stellt eine ständige He-rausforderung dar. Leichtere Verpackungen ver-brauchen weniger Material, sind ressourcenscho-nend in der Produktion und reduzieren den Aus-stoß von Treibhausgasen, etwa beim Transport.

Zu den weiteren Umweltvorteilen der Geträn-kedose zählen die guten Recyclingeigenschaften:Die Getränkedose ist die am meisten recycelte Ge-tränkverpackung der Welt. Recycling schont die na-türlichen Ressourcen, verringert Abfall, spart Ener-gie und verringert die CO2-Emissionen. So spart dieVerwendung recycelten Materials bei der Getränke-dosenherstellung bis zu 95 Prozent der Energie, diezur Herstellung von Neumaterial benötigt wird –infolgedessen wird der CO2-Ausstoß ebenfalls um95 Prozent reduziert. Heute werden Getränkedosenin Europa aus Metall hergestellt, das mit mindes-tens 50 Prozent Recyclingmaterial produziert wird.

Bei Ball ist Nachhaltigkeit Teil der Unterneh-mensstrategie. Im ersten Nachhaltigkeitsbericht, derim Sommer 2008 veröffentlicht wurde, beschreibtBall, wie das Unternehmen den Herausforderungender Gegenwart und Zukunft begegnet. So wird zumBeispiel das konzernweite Nachhaltigkeitspro-gramm dazu beitragen, den „ökologischen Fuß-abdruck“ des Unternehmens weiter zu verringern.Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:www.ball-europe.de

Weniger Ressourcen – gleiche Leistung Getränkedosen werden immer leichter – weniger Material und geringere CO2- Emission.

RESSOURCENSCHUTZ Die Getränkekartons von TetraPak bestehen aus Holz, ausschließlich aus Nutzwäldern.Die Setzlinge werden in Gewächshäusern gezogen.

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ENERGIE

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Zukunftsmarkt

GreentechKLIMASCHUTZ Deutsche Unternehmen sind Wachstumsmotoreiner sich ökologisch orientierenden Wirtschaftswelt.

D er Klimawandel ist längst Wirklich-keit und mit ihm Wetterextreme. Eswird höchste Zeit, dass erneuerbare

Energien zur tragenden Säule der Energie-versorgung werden, zumal die Ära des bil-ligen Öls unwiderruflich vorbei ist.

Kaum ziehen dunkle Wolken über demKonjunkturhimmel auf, verdüstern sich auchdie Aussichten für die Klimaschutzziele. Dochwer heute glaubt, an der Entwicklung von er-neuerbaren Energien und treibhausgasarmenTechnologien sparen zu können, den wirddie Realität sehr bald unsanft auf den Bo-den der Tatsachen zurückholen.

Rückständige Unternehmen werden denAnschluss an eine ökologisch orientierte Wirt-schaftswelt verpassen. Die US-Autoindustriezeigt derzeit, wie dramatisch die Folgen sind,wenn die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitigerkannt und entsprechende Maßnahmennicht früh genug ergriffen werden.

KLIMASCHUTZ KOSTET, KEINE Frage. Ex-perten schätzen, dass ein Prozent des globa-len Bruttoinlandsproduktes aufgebracht wer-den muss, um die schlimmsten Folgen desGlobal Warming abzupuffern. Doch an die-ser Investition führt kein Weg vorbei, wieunlängst die Internationale Energieagentur(IEA) in ihrem World Energy Outlook 2008feststellte. Die IEA fordert darin nicht we-niger als „eine Energierevolution“, dessenKern der Ausbau erneuerbarer Energien ist- auch um die Abhängigkeit vom Öl zu re-

duzieren. Die OECD sieht das in ihrem neu-esten World Energy Report nicht anders.Selbst wenn die Konjunktur in Schwellenlän-dern, wie Brasilien, China und Indien, im Sogder heraufziehenden Weltwirtschaftskriseebenfalls einknickt, bleibt der Rohstoffver-brauch enorm und wird beim nächsten Auf-schwung wieder explodieren.

„Das Klima- und Energiepaket der Euro-päischen Kommission muss ohne Verzöge-rung umgesetzt werden“, fordert daher Diet-

mar Schütz, Präsident des BundesverbandsErneuerbare Energie (BEE). Danach soll un-ter anderem der Anteil für erneuerbare En-ergien an der europäischen Energieversor-gung bis 2020 auf mindestens 20 Prozent an-steigen. Schütz: „Damit erhöhen wir Versor-gungssicherheit, reduzieren Importabhängig-keit, sorgen für Klimaschutz und langfristigbezahlbare Energie.“

DEUTSCHE FORSCHUNGSINSTITUTE undUnternehmen werden daran einen großenAnteil haben, denn sie gelten als Technolo-gieführer auf dem Feld regenerativer Ener-giequellen aus Biomasse, Sonne, Erdwärme,Wind und Wasser. Und mit einem erwarte-ten jährlichen Wachstum von durchschnitt-lich 27 Prozent in den Jahren 2007 bis 2009trägt die umweltfreundliche Energieerzeu-gung maßgeblich zum Wirtschaftswachstumin Deutschland bei und stellt damit einen derwichtigsten Sektoren für die Schaffung neu-er Arbeitsplätze. Allerdings: Noch fehlt ge-rade im Mittelstand das Bewusstsein dafür.Das zeigt eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena), nach der rund 40 Prozentkleinerer und mittlerer Betriebe keine Plänehaben, ihre Energieeffizienz zu steigern.

ANDERERSEITS SIND GERADE KMUs Tech-nologietreiber auf diesem Gebiet, so wiedie Berliner Firma Global Solar, die inno-vative Dünnschicht-Solarzellen fertigt. Die-se sind so flexibel, dass sie bald auch un-

VERANTWORTUNG „Das Klima- und Energiepaket derEU muss ohne Verzögerung umgesetzt werden“, mahntDietmar Schütz, Bundesverband Erneuerbare Energien.

von Chris Löwer

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auffällig in Dachziegeln oder Fassaden in-tegriert oder als Dachpappe auf Flachdäch-ern ausgerollt werden können. Die Sonnewird künftig einer der wesentlichen Liefe-ranten von Strom und Wärme sein.

Das hat die Hannoveraner AS Solar GmbHbeizeiten erkannt und ist vier Jahre nachihrer Gründung eine Art Vollsortimenter fürPhotovoltaik-, Solarthermie- und Pelletsys-teme. Ingenieure der Firma haben sogar eineneuartige Anlagenüberwachung für Photo-voltaik-Systeme entwickelt, die etwa Ver-schattungen und andere Störungen meldet.Überdies bietet die Firma neben der Projek-tierung von Anlagen auch Ertragsprogno-sen, Vertragsentwürfe, Fotosimulationen, Ver-sicherungen und technischen Support. „DieAS Solar steht für das Ziel einer 100-pro-zentigen Versorgung aus erneuerbaren Ener-gien. Unser Team sieht sich in der Verant-wortung, solare Ideen zu leben und setzt diesmit unkonventionellem Denken um“, sagtGeschäftsführer Gerd Pommerien.

GENAU DAS IST gefragt, weiß auch Wilhelmvon Haller, Mitglied der GeschäftsleitungFirmenkunden Deutschland und des Mana-

gement Committee Deutschland der Deutsch-en Bank. Nur Vordenker werden sich Wettbe-werbsvorteile auf dem Wachstumsmarkt derGrünen Energie sichern können, meint derBanker und warnt vor dem Irrglauben, diezuletzt rapide gefallenen Ölpreise könntenvon Dauer sein. Haller: „Wer nun billiges Ölzur Basis seiner Unternehmensstrategiemacht, handelt leichtfertig.“

Denn an der Situation hat sich nichts ge-ändert. Der globale Energieverbrauch wirdvor allem wegen des wachsenden Bedarfs derSchwellenländer weiter zunehmen. Gleich-zeitig rückt der „Peak Oil“ näher – also derHöhepunkt der weltweiten Ölförderung.

Laut einer aktuellen OECD-Studie wird Erd-öl in den kommenden beiden Jahrzehntenwichtigster Energielieferant bleiben. Heißt:Der nächste Preissprung kommt gewiss.

ALLERDINGS KÖNNTE SICH die Bereitschaftder Unternehmen, in erneuerbare Energienzu investieren, bei wegbrechenden Aufträ-gen in Grenzen halten. Das fürchten Green-Tech-Anlagenbauer. Und die Banken sindim Zuge der Finanzkrise bei der Kredit-vergabe restriktiv geworden, was manchesStartup schmerzlich zu spüren bekommendürfte. So bleibt zu hoffen, dass Vernunftüber kurzfristiges Kalkül siegen wird.

24 VISAVIS ECONOMY 1/09

ENERGIE

Die AS Solar GmbH ist bundes- und europa-weit aktiv. Von der Firmenzentrale in Hannover ausvertreiben die über 100 Mitarbeiter Photovoltaik-,Solarthermie- und Pelletsysteme an Fachhandwer-ker und Installateure. Der größte Fachgroßhandelfür Solartechnik in Niedersachsen wurde 2004 ge-gründet. Er verbindet zuverlässige Markenqualität,technisches Know-how und partnerschaftlichen Ser-vice zu größtmöglichem Nutzen für die Kunden. Die-ser bedeutet für AS Solar fachkundige Planung, Be-ratung und optimierte Lieferlogistik. Zum umfang-reichen Serviceangebot gehören neben der Projek-tierung von Anlagen auch Ertragsprognosen, Ver-tragsentwürfe, Fotosimulationen, Versicherungenund technischer Support.

AS Solar investiert in Innovation. Die hausei-gene Entwicklungsabteilung fertigt eine hochfunk-tionelle Anlagenüberwachung für Photovoltaik-Sys-teme – AS Control. Dieses Produkt ist mit allen aufdem Markt erhältlichen Wechselrichtertypen kompa-tibel. Mit der vierstufigen Fehlererkennung werdenVerschattungen und andere ertragsmindernde Stö-rungen frühzeitig gemeldet. Dies garantiert maxi-

male Ertragssicherheit. Gemeinsam mit den Kun-den haben die kreativen Köpfe des Unternehmensunter www.as-portal.com ein bundesweites virtu-elles AS Solar-Kraftwerk geschaffen. Die Daten vonmehr als 1000 Anlagen können abgerufen werden.

Als Hauptdistributor von Sanyo zählt die ASSolar GmbH damit zu den wenigen, die diese Pro-dukte exklusiv vertreiben dürfen. Diese Modulezählen zu den High-end-Produkten auf dem PV-Markt. Im Jahr 2008 wurde das Angebot um diePhotovoltaik-Module AS Antares, AS Celaeno undAS Seginus erweitert. Die Namen verweisen jeweilsauf verschiedene Sonnen.Alle Module verbindet einoptimales Preis-Leistungsverhältnis, hochwertigeKomponenten sowie eine exzellente Verarbeitung.

AS Solar bietet Einzelkomponenten und op-timal aufeinander abgestimmte Komplettsystemean. Die hauseigenen Röhrenkollektoren AS-EVK undAS-CPC sowie der Flachkollektor AS-FK 2.3 beste-hen aus hochwertigen Materialien und bieten fürjeden erdenklichen Einsatzfall eine optimale Lösung.Die Produktpalette des renommierten Kesselher-stellers sht reicht vom Pellet-Kaminofen bis zum

Kombikessel TDA für Scheitholz und Pellet. Infosunter:www.as-solar.com

Neue Energie: Solartechnik als ZugpferdAS Solar bietet fachkundige Planung, Beratung und optimale Lieferlogistik.

ZUKUNFTSORIENTIERT Gerd Pommerein bietet mitseiner AS Solar GmbH bundes- und europaweit Kom-plettsysteme und Einzelkomponenten an.

INNOVATION Dünnschicht-Solarzellen sind so flexibel, dass sie bald auch unauffällig in Dachziegeln oder Fassadenintegriert oder als Dachpappe auf Flachdächern ausgerollt werden können.

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Eine solch dramatische Wende hatte niemand erwartet.Im Juli erreichte der Ölpreis mit fast 150 US-Dollar pro Barreleinen neuen Höchststand. Unternehmen ächzten unter der enor-men Zusatzbelastung. Doch binnen vier Monaten brach derPreis ein. Experten halten gar für möglich, dass sich der Ab-wärtstrend fortsetzt.

Der aktuelle Rückgang bedeutet vor allem eine Korrekturder jüngsten Übertreibungen auf den Rohstoffmärkten. Nebendem schwachen Dollar und dem starken weltweiten Wachstumhat zuletzt auch die Finanzmarktkrise den Ölpreis in die Höhegetrieben. Angesichts der aktuellen Abkühlung der Konjunk-tur schwächt sich die Erdölnachfrage nun jedoch ab. Gleich-zeitig verlieren Rohstoffe ihre Attraktivität als scheinbar siche-res Investment.

An der fundamentalen Situation hat sich derweil nichtsgeändert. Der globale Energieverbrauch wird vor allem wegendes wachsenden Energiebedarfs der Schwellenländer weiter zu-nehmen. Laut einer aktuellen OECD-Studie wird Erdöl in denkommenden beiden Jahrzehnten wichtigster Energielieferantbleiben. Dass sich der Rohstoff künftig wieder verteuert, istdamit bereits jetzt absehbar. Unternehmen, die ihre Abhängig-keit von Öl und anderen fossilen Energieträgern frühzeitig re-duzieren, verschaffen sich deshalb Vorteile im Wettbewerb.

Zunehmende Bedeutung als Alternative zum Erdöl ge-winnen erneuerbare Energien. Ob Strom aus Windkraft undBiomasse oder Wärme durch Solar- oder Geothermie – miteiner Reihe von Technologien können Unternehmen ihren Be-darf an fossiler Energie reduzieren. Die Anbieter betreiben ho-hen Forschungsaufwand, damit ihre Anlagen eine immer grö-ßere Menge an Strom oder Wärme zu geringeren Kosten lie-fern. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei der deutsche Ma-schinenbau, so das Ergebnis einer Studie von Deutsche BankResearch, die im Oktober dieses Jahres gemeinsam mit demVerband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)beim Maschinenbaugipfel vorgestellt wurde. Die Unterneh-men liefern die entscheidenden Technologien – beispielsweisefür die Modernisierung des Kraftwerksparks oder für bessereWindkraft- und Solaranlagen.

Vor allem in Verbindung mit Maßnahmen für eine erhöh-te Effizienz schaffen Investitionen in die erneuerbaren Ener-gien enorme Möglichkeiten, die Kosten nachhaltig zu senken.Wie viel Potenzial gerade im Mittelstand verschenkt wird, zeigteine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena). Danach ha-ben rund 40 Prozent der kleinen und mittelgroßen Unternehmenkeine Pläne, die Energieeffizienz in ihren Betrieben zu erhöhen.

Kosten senken und gleichzeitig die Umwelt schützen – mitdem aktuellen Umbau der Frankfurter Doppeltürme setzt dieDeutsche Bank ein weithin sichtbares Zeichen. Wenn die „green-towers“ 2010 wieder bezogen werden, sollen sich die durchden Energiebedarf des Gebäudes bedingten CO2-Emissionenmehr als halbieren. Eine neue Verglasung, Wärme-Kälte-Kopp-lung und eine Anlage für solare Warmwassererzeugung hel-fen, die Heizenergie um zwei Drittel zu verringern. Der Was-serverbrauch senkt sich um über 40 Prozent, der Strombedarfum mehr als die Hälfte.

Auch wenn die Vorteile auf der Hand liegen: Angesichtsder unsicheren wirtschaftlichen Lage scheuen viele Unterneh-men derzeit solche Investitionen. Die oft jungen und überwie-gend mittelständischen Unternehmen müssen dringend Wegefinden, um ihre Strategien anzupassen und neue Finanzquellen zuerschließen. Umfassende Unterstützung erhalten sie dabei vomjüngst gegründeten Expertenteam Greentech der Deutschen Bank.

Im Mittelpunkt steht die Finanzierung innovativer Anbie-ter von Anlagen für erneuerbare Energie sowie für energieef-fiziente Anwendungen und Verfahren. Die Deutsche Bank bie-tet diesen Unternehmen intensive und maßgeschneiderte Be-ratung, um die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. DieGreentech-Experten helfen beim Test von Technik und Strategieund unterstützen bei der Bereitstellung von innovativen Finan-zierungsformen sowie der passgenauen Beschaffung von För-dermitteln. Wie ein Sparringspartner machen sie das Managementso fit für den Erfolg auf dem Zukunftsmarkt Greentech. www.banking-on-green.com; www.firmenkunden.db.com/greentech

Grüne Energie schafft WettbewerbsvorteileGASTBEITRAG Auch wenn sich Erdöl zuletzt rasant verbilligt hat: Unternehmen, die jetzt in erneuerbare

Energien investieren, verschaffen sich einen nachhaltigen Marktvorteil.

AUTOR Wilhelm von Haller ist Mitglied der Geschäftsleitung FirmenkundenDeutschland und des Management Committee Deutschland, Deutsche Bank AG.

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BILDUNG

Sprungbrettzur Karriere

ZUSATZAUSBILDUNG Bei Führungskräften voll im Trend: Der Mas-ter of Business-Administration (MBA) soll angehende Mana-ger auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereiten.

A uf immer mehr Visitenkarten sinddie drei Buchstaben zu sehen: DerMaster of Business Administration

(MBA) liegt bei Führungskräften voll imTrend. Der Titel allein garantiert jedochnoch keinen beruflichen Aufstieg. Wer mitder Zusatzausbildung seinen Lebenslaufaufwerten will, sollte darauf achten, dass erauch das richtige Studienangebot wählt.Ursprünglich wurde der MBA für Absol-

venten nichtwirtschaftswissenschaftlicherFächer entwickelt. Ingenieure oder Na-turwissenschaftler sollten sich mithilfe desZusatzstudiums das fehlende Wirtschafts-Know-how aneignen. Tatsächlich bestehtheute jedoch ein Drittel der MBA-Teilneh-mer aus Wirtschaftswissenschaftlern. DasBesondere an einem MBA-Studium ist seinstarker Praxisbezug. Anhand von Fall-beispielen, auch Case Studies genannt, wer-

den reale Unternehmenssituationen ana-lysiert. Vorträge von Topmanagern, Exkur-sionen und Projekte, die gemeinsam mitUnternehmen durchgeführt werden, unter-streichen die Nähe zur Praxis. Da sich diemeisten MBA-Programme an Beschäftigtemit mehreren Jahren Berufserfahrung rich-ten, können die Teilnehmer ihr Praxiswis-sen in das Studium einbringen und sich mitihren Mitstudenten austauschen. Viele MBA-

von Sabine Olschner

Die Hochschule für angewandteWissenschaften – FachhochschuleDeggendorf – bekannt durch ausge-zeichnete Hochschulrankings, bietetden berufsbegleitenden Master of Bu-siness Administration „Unternehmens-gründung, -führung und -nachfolge“an. Dieser ist in seinem Studienkon-zept mit hohem Praxisbezug und demFokus auf mittelständische Unterneh-men einzigartig.

Die Vermittlung praxisorientier-ter BWL-Kenntnisse sowie grundlegen-der Rechtskenntnisse bilden die Basisder Weiterbildung. Inhaltlich stehen dieEntwicklung der „Personal Skills“ und

Führungsqualifikationen im Vorder-grund. Weitere Schwerpunkte derWeiterbildung sind Unternehmensfüh-rung, Geschäfts- und Unternehmens-entwicklung, Unternehmensgründungund -nachfolge. Ein Auslandsmodulan der Partneruniversität in Limerick,Irland, rundet das Angebot ab.

Die Dozenten des MBAs erhiel-ten von den bisherigen Teilnehmernausgezeichnete Evaluationen (Ø 1,7).Der Studiengang dauert insgesamtdrei Semester: Dabei findet zunächst14 Monate lang Unterricht statt, da-nach schließt sich die Anfertigung derMasterarbeit im Betrieb an. Der Unter-

richt erfolgt blockweise einmal mo-natlich von Donnerstag bis Sonntag.Damit besitzen die Teilnehmer – unab-hängig ob Angestellter oder Selbststän-diger – eine größtmögliche Flexibilität.

Die autobahnnahe Lage derHochschule und die Nähe zum Flug-hafen München ermöglichen außer-dem eine gute Erreichbarkeit. Zur Zeitkommen die Teilnehmer aus der ge-samten Bundesrepublik Deutschland.

Weitere Informationen finden Sieim Internet unter www.unternehmer-mba.de oder telefonisch beim Leiterdes Studiengangs Prof. Dr. ChristianLendner: 0991/3615-330.

WEITERBILDUNG Berufsbegleitend und praxisbezogen

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Absolventen profitieren anschließend vonden Netzwerken, die sie während ihrerStudienzeit geknüpft haben.

DIE ZWEITE BESONDERHEIT eines MBA-Studiums ist sein internationaler Ansatz.Die Gruppen setzen sich meist aus Teilneh-mern der verschiedensten Länder zusam-men, Unterrichtssprache ist in der RegelEnglisch. Viele Business Schools befindensich in den USA, dem Mutterland des MBA.Aber auch zahlreiche Wirtschaftsschulen inEuropa bieten mittlerweile qualitativ guteMBA-Programme an. In Deutschland habensich in den vergangenen Jahren einige Top-Adressen etabliert. Weltweit gibt es mitt-lerweile rund 4000 MBA-Programme, inDeutschland sind es bisher knapp 350. Umdie Stärken der deutschsprachigen Program-me auszubauen und sie wettbewerbsfähigerzu machen, treffen jedes Jahr zahlreicheAnbieter von MBA-Studiengängern mitden Unternehmen zusammen, die mit denProgrammen kooperieren. Die nächsteMBA-Konferenz findet am 10. und 11.Februar 2009 in Berlin statt. Auf demMarkt gibt es verschiedene Arten von

MBA-Studiengängen: Der Vollzeit-MBArichtet sich an Teilnehmer, die für dieStudienzeit von ihrer beruflichen Tätigkeitfreigestellt werden oder die zwischen zweiJobs den Zusatzabschluss erwerben möch-ten. Der Teilzeit-MBA ist geeignet fürPersonen, die neben dem Studium weiterarbeiten wollen oder müssen. An Führungs-kräfte beziehungsweise Menschen mit lang-jähriger Berufserfahrung richtet sich derExecutive MBA, ein ein- bis zweijähriger

Studiengang in Voll- oder Teilzeit. Wer we-nig Zeit hat für Präsenzstudienphasen, kanneinen MBA im Fernstudium absolvieren. So-genannte Firmen-MBAs sind Angebote vonUnternehmen, die in Zusammenarbeit miteiner Hochschule eigene MBA-Programmeausrichten.

FÜR BEWERBER IST es wichtig, den Titel aneiner renommierten Hochschule zu erwer-ben. Wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass

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AUSTAUSCH Unternehmen und Studenten profitieren von den MBA-Studiengängern. Weltweit gibt es rund 4000Programme, in Deutschland sind es bislang knapp 350. In Zukunft sollen die Programme weiter ausgebaut werden.

In Deutschland werden bis zum Jahre 2010Vermögenswerte im Gesamtvolumen von mehrerenBillionen Euro vererbt. Darunter sind die Betriebsver-mögen von mehr als 70.000 Unternehmen, die all-jährlich vor der Übergabe stehen. Problematisch indiesem Zusammenhang sind fehlerhafte Testamen-te sowie unvernünftige Konstruktionen im Bereichder Unternehmensnachfolge. Erschwerend kommthinzu, dass es bei ungefähr 40 Prozent der Betriebekeinen Nachfolger im Familienkreis gibt. Der Bera-tungsbedarf ist also enorm. Das Zentrum für Busi-ness and Law der Universität Freiburg bietet mitdem MBA Estate Planning einen exakt auf diesenBedarf zugeschnittenen berufsbegleitenden Aufbau-studiengang.

Der neue Studiengang im Spannungsfeld vonWirtschafts- und Rechtswissenschaften bietet eineakademisch anspruchsvolle, interdisziplinäre Aus-und Fortbildung in den Bereichen Aufbau, Sicherungund Übertragung von Vermögen. Im Vordergrundstehen insbesondere juristische und wirtschaftswis-senschaftliche Untersuchungen von Versicherungs-und Kapitalmarktprodukten. Weitere Schwerpunkte

liegen im strategischen Vermögensaufbau und Port-foliomanagement sowie der steueroptimierten pri-vaten und unternehmerischen Vermögensnachfolge.Ergänzt werden die Studieninhalte durch die Ver-mittlung von Soft Skills. Insgesamt unterrichten imMBA Estate Planning mehr als 30 namhafte Dozen-ten aus Wissenschaft und Praxis.

Das Angebot richtet sich an Berater, wie bei-spielsweise Steuer-, Vermögensberater, Rechtsan-wälte, Finanzdienstleister, sowie an Führungskräftein Banken und Versicherungen. Zulassungsvoraus-setzungen sind ein abgeschlossenes wirtschafts- oderrechtswissenschaftliches Hochschulstudium sowiezwei Jahre Berufserfahrung.

Der MBA Estate Planning ermöglicht der Ziel-gruppe eine aktuelle und fundierte akademischeWeiterbildung in den Bereichen Vermögensaufbau,Vermögenssicherung und Vermögensübertragung.Vor dem Hintergrund immer komplexer werdenderFragestellungen und dem permanenten Wandel vonRahmenbedingungen in den Bereichen Vermögens-aufbau und Vermögensübertragung ist dies uner-lässlich, um den ständig wachsenden Herausforde-

rungen gerecht zu werden und im Wettbewerb be-stehen zu können. Weitere Informationen finden Sieim Internet unter: www.mba.uni-freiburg.de

Aufbau, Sicherung und Transfer von VermögenVermögensnachfolge als Gegenstand des neuen Studiengangs MBA Estate Planning.

STUDIENBERATUNG Die Uni Freiburg bietet Aus- undWeiterbildung für den Aufbau, die Sicherung und dieÜbertragung von Vermögen.

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ein MBA-Studiengang international akkre-ditiert wurde. Unabhängige Organisatio-nen, die die Business Schools prüfen, sindetwa die US-amerikanische „Association toAdvance Collegiate Schools of Business“(AACSB) oder der Brüsseler „EuropeanFoundation for Management Develop-ment“ (efmd). Viele britische Hochschulenführen darüber hinaus das Prüfsiegel der„Association of MBA“ (AMBA), deutscheHochschulen sind häufig von der „Founda-tion for International Business Administra-tion Accreditation“ (FIBAA) akkreditiert. Ei-ne Akkreditierung bedeutet jedoch zwangs-läufig noch nicht, dass eine Schule in ihremBereich zu den Topanbietern gehört. Aberohne das Prüfsiegel ist ein MBA auf demArbeitsmarkt in der Regel nichts wert.

EIN WEITERER ANHALTSPUNKT für die Qua-lität von Business Schools sind internatio-nale Rankings. Wirtschaftsmagazine, wieBusiness Week, das Wall Street Journal, derUS News and World Report oder die Finan-cial Times, geben regelmäßig Ranglistenheraus. Ein Ranking sollte jedoch niemalsdas einzige Kriterium für eine Auswahl

sein. Viel wichtiger ist es, die inhaltlichenSchwerpunkte so zu wählen, dass sie für dieeigene Karriereentwicklung sinnvoll sind.Die Bandbreite an Studieninhalten ist mitt-lerweile fast unübersichtlich groß gewor-den. Für fast jedes Spezialthema gibt eseinen eigenen Studiengang. Die Hochschu-le Deggendorf bietet zum Beispiel einen be-

rufsbegleitenden MBA speziell für Unter-nehmensgründer und -nachfolger an. Wersich beruflich mit dem Thema Vermögens-aufbau beschäftigt, kann etwa den MBAEstate Planning an der Universität Freiburgwählen. Experten aus der Finanzwirtschaftsind mit einem Master Programm FinancialEngineering gut beraten, wie es beispiels-weise die Hector School an der UniversitätKarlsruhe anbietet.

NICHT JEDER, DER ein MBA-Studium ab-solvieren will, bekommt auch einen Studien-platz. Die Bewerberzahl liegt bei guten Schu-len weit über der Teilnehmerzahl. Daher müs-sen Interessenten vorab ein Auswahlverfah-ren durchlaufen. Gute Ergebnisse bei dem„Test of English as a Foreign Language“(TOEFL) und dem „Graduate ManagementAdmission Test“ (GMAT) sind Pflicht. Fach-liche Qualifikationen und Erfolge spieleneine ebenso große Rolle wie persönliche.„Jede Business School hat ihr eigenes Aus-wahlverfahren und legt unterschiedliche Maß-stäbe an die Bewerbung an“, erklärt MartinSpitta von MBAhelp. Das Unternehmenhilft bei der Bewerbung um einen Studien-

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Die Hauptdarsteller der Weltwirtschaftskrisestehen in der Kritik: Entlassungswellen trotz Rekord-gewinnen, Bilanzskandale, Wirtschaftskrise. „Stand-ortverlagerungen, die nichts anderes sind als dieVerlagerung unternehmerischer Inkompetenz in einLand, wo diese Probleme zwar größer, ihre Auswir-

kungen aber billiger sind, sind keine Lösung“,so Prof. Dr. Günther Schuh, Prorektor für Wirt-schaft und Industrie der RWTH Aachen. Füh-rungskräfte müssen ihr Verständnis von Füh-rung, Verantwortung und Ausbildung überden-ken. Nicht zuletzt sollten die Universitäten alsZentren des Wissens ihrer Rolle, durch Aus- undWeiterbildung einen wertvollen volkswirtschaft-lichen Beitrag zu leisten, nachkommen und denFührungsnachwuchs auf die neuen Herausfor-derungen der internationalen Wirtschaft vorbe-reiten.

Die Rufe der Kritiker nach adäquater Aus-bildung für Führungskräfte sind daher mehr alsgerechtfertigt. Die RWTH Aachen nimmt ihreverantwortungsvolle Rolle ernst und bietet fürangehende Führungskräfte den Weiterbildungs-studiengang Executive MBA für Technologie-

manager (EMBA TM) an. Bei der Konzeption diesesberufsbegleitenden Programms wurden zusammenmit der Fraunhofer Technology Academy und derUniversität St. Gallen vor allem zwei Trends beach-tet: zum einen die Spezialisierung eines General Ma-

nagement Programms auf eine Zielgruppe, die alleProzesse produzierender Unternehmen beherrschenmuss – speziell aufbereitet für Ingenieure und Na-turwissenschaftler; zum anderen ein Präsenzstu-diengang, der den Teilnehmern konzentriertes Ler-nen außerhalb ihres gewohnten Arbeitsumfelds undeinen direkten Erfahrungsaustausch mit Studieren-den und Dozenten ermöglicht.

Da die aktuellen Entwicklungen zeigen, dasseine rein finanzwirtschaftlich orientierte Führung vonUnternehmen zu kurz greift, stehen im EMBA TMneben Finanzen, Technologiemanagement, Strategieund betrieblichen Prozessen auch Führung und so-ziale Kompetenz auf dem Stundenplan.Themen wieIntegrität, Ethik und Verantwortung werden genau-so in den Mittelpunkt von gemeinsamen Diskussionenund Gruppenarbeiten gerückt wie managementspe-zifische Themen.

Künftiges Ziel ist es, mit der in Gründung be-findlichen RWTH School of Management Weiterbil-dungsangebote – zentralisiert und professionali-siert auf höhere Verantwortungsbereiche – anzu-bieten. Infos unter: www.emba.rwth-aachen.de

MBA als Pflichtprogramm für Manager? Wirtschaftskrise lässt Rufe nach adäquater Ausbildung für Führungskräfte laut werden.

INTEGRITÄT Verantwortliches Handeln ist das Lernziel des Wei-terbildungsstudiengangs für angehende Führungskräfte, die sichnun neuen Herausforderungen stellen müssen.

PERSÖNLICHKEIT „Ein universelles Kandidatenprofil,das den Zugang zu allen Universitäten ermöglicht, gibt esnicht“, weiß Martin Spitta von MBAhelp.

BILDUNG

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platz in Europa und Übersee. „Ein univer-selles Kandidatenprofil, das den Zugang zuallen Universitäten ermöglicht, gibt es nicht.“Viele Business Schools erwarten, dass manin einem Essay begründen kann, warumman ausgerechnet bei ihnen studieren will.Vor dem Verfassen sollte man sich dahereingehend mit der bevorzugten Schule aus-einandergesetzt haben. Besuche der Institu-tion oder Gespräche mit ehemaligen Teil-nehmern können dabei helfen. Auch Em-pfehlungsschreiben sind meist Teil des Be-werbungsverfahrens. Diese sollten am bes-ten vom Vorgesetzten oder wichtigen Kun-den und Geschäftspartnern stammen. Nichtzuletzt spielt das richtige Timing eine Rol-le: Viele Business Schools akzeptieren Be-werbungen nur in drei bis vier Phasen proJahr. Wer die erste Hürde nimmt, wird meistzu einem persönlichen Interview eingela-den, wo er sich präsentieren darf. „Sich beieiner Business School zu bewerben, heißtauch, sich richtig zu verkaufen“, betontMartin Spitta.

ALLES IN ALLEM ist der MBA eine aufwän-dige und nicht gerade billige Sache. Die Prei-se für Programme an renommierten Elite-

Schulen in den USA beginnen bei 50.000Euro, deutsche Hochschulen sind etwasgünstiger. Zu den Studiengebühren müssenmeist noch die Kosten für einen Aufenthalthinzugerechnet werden, was je nach Stu-diendauer und -ort recht kostspielig werdenkann. Vielfach übernimmt der Arbeitgeberzumindest einen Teil der Ausgaben – sofernman sich verpflichtet, nach dem MBA füreine gewisse Zeit weiter in dem Unterneh-men zu arbeiten.

WER DAS STUDIUM selbst finanzieren muss,sollte sich rechtzeitig nach Stipendien umse-hen. Ob sich der zeitliche und finanzielleEinsatz lohnt, ist nicht immer vorauszuse-hen. Bei Global Playern aus Industrie, Con-sulting oder Investment Banking sind MBA-Abschlüsse bereits heute gern gesehen.Mittelständische Unternehmen wissen oftnoch nicht viel mit dem Zusatztitel anzufan-gen. Die persönliche Entwicklung, von derdie meisten der MBA-Absolventen berich-ten, kann jedoch am Ende viel mehr wertsein als ein höherer monatlicher Gehalts-scheck. Wer seinen Lebenslauf aufpolierenmöchte, sollte also gut über die Teilnahmean einem MBA-Studium nachdenken.

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Märkte wachsen zusammen, Grenzen ver-schwinden, Menschen unterschiedlicher Kulturenarbeiten zusammen: Mit wachsender Globalisierungsteigen auch die Ansprüche an das Management.Um diesen zu entsprechen hat die Limak JohannesKepler University Business School ein neues MBAProgramm mit den Corporate Partnern voestalpineAG, Borealis AG und Asamer AG entwickelt.

„Die voestalpine AG ist heute in 60 Länderntätig. Den Grundstein für diesen Erfolg legte konse-quentes Management Development“, sagt Vorstands-vorsitzender Dr.Wolfgang Eder. In einem dreistufigenSystem werden in seinem Hau-se Führungskräfte ausgebildet.Die erste Stufe ist für Jungma-nager, die zweite für die über30-Jährigen und die letzte fürdie Ausbildung potenzieller Top-Führungskräfte. Besonders fürdiese Kategorie ist die Limakein wichtiger Partner.

Um qualifizierte Mitar-beiter zu locken, muss auch

das Umfeld interessant sein. „Wir beschäftigen inunserem Forschungszentrum rund 300 Spezialis-ten aus aller Welt. Um sie nach Linz zu holen, mussman auch ausbildungstechnisch attraktiv sein“, be-tont Dr. Gerhard Roiss, Generaldirektor Stellvertreterder OMV AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Bo-realis AG. „Die Limak hält dazu mit ihrem innovati-ven International Strategic Management EMBA Pro-gramm eine gute Ergänzung bereit.“

Globale Strategien sind nicht nur für Groß-konzerne interessant. Auch das Familienunterneh-men Asamer Holding AG agiert mit seinen Lösun-

gen für die Bereiche Stein, Ze-ment und Beton auf interna-tionalem Parkett: „Wir habenden Schritt vom regionalenzum internationalen Familien-unternehmen bewältigt. Dasverdanken wir nicht zuletztunseren Mitarbeitern“, ist sichDr. Manfred Asamer, VorstandAsamer Holding AG, bewusst.Infos unter: www.limak.at

Die derzeitige Situation der Finanzmärktezeigt deutlich: Erfolgreiches und strategischesRisk Management ist wesentlich für Finanzunter-nehmen. Die Hector School of Engineering andManagement an der Universität Karlsruhe (TH)bietet hierfür das richtige Weiterbildungsinstru-ment: Ziel des Masterstudienganges „FinancialEngineering“ ist es, zukünftige Entscheidungsträ-ger auf Führungsaufgaben im Bereich der Fi-nanzwirtschaft vorzubereiten. Im Mittelpunkt ste-hen dabei Instrumente zur strategischen Entschei-dungsfindung sowie die Vertiefung finanzwirt-schaftlicher Aspekte von Unternehmen unter Nut-zung moderner Financial Engineering Methoden,wie z.B. des Portfolio-Managements und der Ri-sikoanalyse.

Sandra Haase, Hector Graduate des Mas-ter-Programms und Produktentwicklerin der DZBank, ist überzeugt: „Financial Engineering an derHector School hat meine Erwartungen mehr alserfüllt. Die von international anerkannten Profes-soren und Experten vermittelten Methoden undLösungskonzepte haben meinen Handlungsspiel-raum hinsichtlich der täglichen Anforderungendes Finanzmarktes enorm erweitert und vertieft.“

Die berufsbegleitenden, englischsprachigenMaster-Programme School starten im 1 1⁄2-jähri-gen Turnus, wobei eine Teilnahme am aktuellenProgramm noch bis März 2009 möglich ist. Infosim Internet unter: www.hectorschool.com

Bedingungslose InternationalitätEMBA-Programm

Richtig handeln undmit Risiken operieren

Masterstudium

MANAGEMENT In einem speziellenMBA Programm wird kulturübergrei-fendes Management gelehrt.

LÖSUNGSKONZEPTE Bestärkt durch das Studien-angebot von Hector fühlt sich Sandra Haase bestensfür ihren weiteren Karriereweg ausgerüstet.

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30 VISAVIS ECONOMY 1/09

TECHNOLOGIE

Was sind Ihrer Sichtweise nach die inte-ressantesten Entwicklungen im Bereichder industriellen Biotechnologie?Ich möchte zwei Bereiche unterscheiden: Ei-nerseits das große Thema Biologisierung derRohstoffbasis für die Chemie- oder Konsum-güterindustrie. Dabei wird der Frage nach-gegangen, wie sich Produkte, die ursprüng-lich aus petrochemischen, also erdölbasier-ten Ressourcen hergestellt worden sind, bei-spielsweise auf Basis von Maisstärke her-stellen lassen. Andererseits gibt es den Be-reich der hochwertigen biologischen Wirk-stoffe. Explizit ist hier der Kosmetik-, Le-bensmittel- oder Waschmittelbereich zu nen-nen. Dem Großteil der Bevölkerung ist garnicht bekannt, dass die Waschleistung vonWaschmitteln im Wesentlichen auf biologi-schen Prozessen beruht. Welche Bereiche bedienen Sie als Koope-rationspartner der Industrie?Wir haben ein umfangreiches BioArchiv auf-gebaut, welches aus vielen Tausenden vonMikroorganismen und korrespondierendenGenbibliotheken besteht. Damit bedienen wireine ganze Bandbreite von Industrien, spe-ziell den Bereich Chemie- und Konsumgü-terindustrie. Wir kooperieren beispielswei-se seit Jahren mit Henkel, BASF, Clariant

und Ciba aber auch mit dem US-amerikani-schen Unternehmen Genencor, dem zweit-größter Enzymhersteller der Welt. Des wei-teren kooperieren wir mit Symrise, einemAromen- und Duftstoffhersteller und arbei-ten mittels molekularbiologischer Methodenan neuen kosmetischen Wirkstoffen, die sichmit Hilfe unserer Screening Ansätze heraus-filtern lassen. Damit wird deutlich, dass nichtnur eine einzelne Produktgruppe durch dieindustrielle Biotechnologie fokussiert wird,sondern ein gesamtes Konzept von vielenAnwendungen der Industrie.Welche Forschungstechniken setzen Sieein, um die derzeitigen Entwicklungen er-folgreich mitzubestimmen? Wir sind ein Technologieunternehmen, dasvorzugsweise biologisch arbeitet. Wir beschäf-tigen viele Mikrobiologen, Chemiker, Che-mie- und Biotechnologieingenieure sowieTechniker. Der gemeinsame Nenner aller istdie Anwendung der Molekularbiologie, dawir mit Hilfe der Mikroorganismen versu-chen, biologische Moleküle bereitzustellen.Genauer gesagt, arbeiten wir innerhalb desmolekularbiologischen Oberthemas mit mo-lekulargenetischen Methoden – wir beschäf-tigen uns also mit dem Bauplan dieser Mi-kroorganismen. Ein Mikroorganismus verfügt

über ca. 1500 bis 2000 Gene. Jedes dieserGene stellt den Bauplan eines biologischenMoleküls, Enzyms, Biokatalysators oder Na-turstoffes dar. Wir isolieren die einzelnen Syn-thesegene in unseren Labors, um im Ab-schluss daran den entsprechenden Bauplanlesbar zu machen und somit andere Mikro-organismen für die industrielle Nutzung um-zuprogrammieren. Welche Gründe sprachen für die Verleihungdes Deutschen Umweltpreises 2008?Grundsätzlich ist im Zusammenhang mit die-ser Preisverleihung zu erwähnen, dass wirden Preis nicht für eine spezielle Erfindungverliehen bekommen haben, sondern für un-ser unternehmerisches Wirken beim Unter-nehmensaufbau der Brain AG. Die geschaf-fene mittelständische und nachhaltige Un-ternehmenskultur steht in ständiger Partner-schaft mit der Chemieindustrie, somit erzie-len wir eine Strahlwirkung mit anderen Bran-chen. Ein weiterer Grund der Verleihung:Die Brain AG verleiht über ihr unternehme-risches Wirken sichtbar dem biologischen Ge-danken Visibilität. Die Begrifflichkeit Nach-haltigkeit steht auf drei Säulen: der ökono-mischen, der ökologischen und der sozialen.Als Bundespräsident Köhler den Preis anunser Unternehmen verliehen hat, verwieser in seiner Ansprache explizit auf die Ver-wirklichung der drei Säulen. Der nachhalti-ge Trend zu biologischen Produkten wird sichweiterhin fortsetzen und ist als großer Kon-sumententrend sehr ernst zu nehmen. Infor-mationen unter: www.brain-biotech.de

Biologische NachhaltigkeitMETAGENOMIK VISAVIS sprach mit Dr. Holger Zinke, CEO der Brain AG,Europas führendem Unternehmen der weißen Biotechnologie.

VISIBILITÄT „Seit 15 Jahren beschäftigen sich unsereMitarbeiter mit dem Thema der Biologisierung der Che-mie- oder Kosumgüterindustrie“, so Dr. Holger Zinke.

FESTAKT Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler über-reicht Dr. Holger Zinke den 16. Deutschen Umweltpreisder Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

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VISAVIS ECONOMY 1/09 31

ZUKUNFTSBRANCHE Deutschland zählt heute zur Spitzengruppein der Biotechnologie weltweit und ist international absolutwettbewerbsfähig. Die Unternehmen trotzen der Finanzkrise.

D as Jahr 2008 wird kein Börsenruhmes-blatt. Bemerkenswert ist aber, dass sichinsbesondere die Aktien des Gesund-

heitssektors erstaunlich gut gehalten haben.Das ist inzwischen auch eine Folge biotech-nischer Erfindungen. Weitestgehend nochimmer unbemerkt reift hier eine Zukunfts-branche heran. Die Auswirkungen bleibendabei nicht auf die Pharmaindustrie be-schränkt, wie die Beispiele von BioDeutsch-land, BioSaxony und Brain zeigen.

DIE FÜHRENDE NATION in der Biotechno-logie sind zweifelsohne die USA, wo die Ent-wicklung in den 70er Jahren ihren Ausgangnahm. Deutschland zählt inzwischen zurSpitzengruppe. Etwa 500 kleine und mittel-ständische Unternehmen als Forschungs-,Dienstleistungs- oder Serviceunternehmenmachen den Sektor aus. Darüber hinaus sindim Gesundheitssektor die großen Pharma-konzerne eine feste Größe. Die Mehrheit derInnovationen im Arzneimittelsektor gehen in-zwischen allerdings auf Forschungsinnova-tionen in den Biotech-Unternehmen zurück,weiß Dr. Peter Heinrich, Vorstandssprechervon BIO Deutschland und gleichzeitig Vor-standsvorsitzender der MediGene AG, selbstein Medikamentenentwickler. „In Deutsch-land gibt es zum Beispiel eine Reihe priva-ter, noch nicht so bekannter Unternehmen

mit vielversprechenden Ansätzen in der On-kologie, etwa Ganymed, Trion oder Imma-tics“, belegt Heinrich beispielhaft die Inno-vationskraft Deutschlands.

Besonders herauszustellen ist auch dieindustrielle Biotechnologie, ein sehr wachs-tumsstarker Sektor. Hierbei geht es um dieindustrielle Produktion von Grund- und Fein-chemikalien sowie Wirkstoffen mit Hilfevon Enzymen, Zellen oder Mikroorganis-

men. Damit betreffen die biotechnischenFortschritte nicht mehr nur den Gesundheits-markt. Das deutsche mittelständische Vor-zeigeunternehmen schlechthin ist die 1993gegründete Brain AG aus Zwingenberg. Dasinzwischen 70 Mann starke Unternehmen,eine Mischung aus Naturwissenschaftlern,Ingenieuren und Technikern, ist ein hoch-gefragter Partner, wenn es um die „Biologi-sierung der Chemie“ geht. Dass biotechni-sche Herstellungsmethoden eine Zukunft ha-ben, unterstrich jüngst eindrucksvoll Bun-despräsident Horst Köhler mit der Verlei-hung des Deutschen Umweltpreises anBrain Gründer Dr. Holger Zinke. Nach-fragen von Unternehmen aus der Chemie-,Konsumgüter- und Kosmetikbranche bele-gen dabei das über die Pharmaindustrie hin-ausgehende Interesse. Zukünftig werden an-dere, etwa die Automobilbranche oder dieRaumfahrtindustrie, hinzustoßen.

BIO DEUTSCHLAND WURDE 2004 alsSprachrohr der deutschen Biotech-Industrieins Leben gerufen. Die Organisation verstehtsich als Interessenvertreter der innovativenUnternehmen hierzulande und als Impuls-geber für notwendige Diskussionen zur Fes-tigung dieser noch jungen, aber umso zu-kunftsträchtigeren Hightechbranche. Dr. PeterHeinrich sind die Netzwerke zur nationalen

von Karlton Weide

NETZWERKE „Der enge Kontakt zur nationalen und euro-päischen Politik ist in der Biotechnologie wichtig“, sagt Dr.Peter Heinrich,Vorstandssprecher der Bio-Deutschland e.V.

zukunftsfähigUnbestritten

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und europäischen Politik und zu Behördenwichtig. Der schnelle Kontakt untereinander,aber auch der konstruktive Diskurs sind wich-tige Elemente für biotechnischen Fortschritt.Kürzlich wurde daher der BioRegio-Arbeits-kreis aus der Taufe gehoben. Schlagkräftiggemeinsam den Biotechnologie-StandortDeutschland zu stärken und nach außen zuvertreten sind die wichtigsten Aufgaben desneuen Arbeitskreises.

Eine dieser Wachstumsregionen inDeutschland ist Biosaxony mit den beidenHauptzentren in Dresden und Leipzig. 70Biotechnologieunternehmen und 30 For-schungseinrichtungen im Life Science-Be-reich, darunter Institute der Fraunhofer-,Leibniz- und Helmholtzgesellschaft, spre-chen eine eindeutige Sprache. Seit der säch-sischen Biotechnologieoffensive im Jahre2000 investierte der Freistaat mehr als 200Millionen Euro in die Branche. Dazu ge-hörte die Schaffung einer verbesserten In-frastruktur ebenso wie die Besetzung vonProfessuren mit namhaften und internatio-nal anerkannten Forschern.

ALLES IN ALLEM genug Gründe für einesder größten Pharmaunternehmen nach Sach-sen zu kommen. Dr. Peter Schu, ManagingDirector Glaxo SmithKline Biologicals, lässtkeine Zweifel offen: „Eine hervorragendeInfrastruktur, die Kompetenz und Flexibili-tät der Mitarbeiter, die Entscheidungsfreu-

digkeit der Behörden und Synergien vor Ortgaben den Ausschlag für den Ausbau desStandorts in Sachsen“, begründet er dieEntscheidung des Unternehmens. Der Kon-zern investierte bisher mehr als 100 Mil-lionen Euro.

BEI ALLEM BERECHTIGTEN Optimismusfließt jedoch auch Wasser in den Wein.„Leider fehlt es derzeit in Deutschland an

privaten und öffentlichen Finanzierungsmög-lichkeiten, um den Ideenreichtum in Ge-schäftskonzepte umzusetzen. Die deutscheBiotech-Industrie benötigt allerdings in dennächsten drei Jahren mindestens eine Milli-arde Euro an privaten Finanzmitteln, umden Status Quo zu halten und um interna-tional nicht zurückzufallen“, bringt es Dr.Heinrich unnachgiebig auf den Punkt. Diesteuerlichen Rahmenbedingungen müssenverbessert werden. Darüber hinaus mussauch die staatliche Förderung erhöht wer-den. In Sachsen wurde deshalb bereits derTechnologiegründerfond Sachsen mit einemVolumen von 60 Millionen Euro ins Lebengerufen. Ein zentrales Instrument ist dabeiauch die Bund-Länder-Gemeinschaftsauf-gabe zur Verbesserung der regionalen Wirt-schaftsstruktur. Noch bis in das Jahr 2013hinein ist Sachsen Fördergebiet.

Alle regionalen und nationalen Förder-programme können dabei nur ein Ziel ha-ben, und zwar privatwirtschaftliche Investi-tionen nach sich zu ziehen, wie das BeispielGlaxoSmithKline zeigt. Ein Mittel, um denBiotechnologiestandort Deutschland zustärken, sind dabei auch immer Unterneh-menskäufe. So übernahm die SchweizerLonza-Gruppe die Kölner Amaxa, die japa-nische Daiichi Sankyo kaufte U3 Pharmaaus München und die britische Shire bietetfür die Berliner Jerini insgesamt 370 Mil-lionen Euro. Alles in allem Beweise dafür,dass deutsche Pharmainnovationen auch in-ternational mitspielen können. Schließlichbeweist die 210 Millionen Euro schwereÜbernahme der Kölner Direvo Biotech durchBayer Healthcare, dass inzwischen auchder Prophet im eigenen Lande etwas gilt.Konsolidierung ist kein Zeichen der Schwä-che, sondern stärkt die Branche und ver-schafft dadurch eine höhere Sichtbarkeitund einen guten Ruf in der Welt.

DIE ENTWICKLUNG DER Biotechnologie-branche ist kein Selbstläufer. Aber die wis-senschaftlichen Durchbrüche und vor allemauch der infrastrukturelle Fortschritt in derletzten Dekade fördern in Deutschland zu-sehends eine international wettbewerbsfä-hige Branche zutage. „Die Ideen der Bio-technologiegründer sind nach wie vor risi-kobehaftet, aber real wertschöpfend undunbestritten zukunftsfähig“ bringt es Dr.Martin Pfister, Leiter von Biosaxony, aufden Punkt. Dem kann man sich nach derAnalyse der Branche nur anschließen.

32 VISAVIS ECONOMY 1/09

VISION „Die Ideen der Biotechnologiegründer sind risi-kobehaftet aber unbestritten zukunftsfähig“, weiß Dr.Martin Pfister, Leiter der Initiative Biosaxony.

2005

497

59

2006

495

56

2007

496

9143,6 %

5,2 % 7,7 %

39,5 %

4 %

innovativ biotechnologisch-aktive Unternehmen

Nicht-spezifische Dienstleistungen

dedizierte Biotechnologie-Unternehmen

Agrobiotechnologie

Gesundheit/Medizin

Bioinformatik

Industrielle Biotechnologie

Quel

le:B

iote

chno

logi

e.de

Biotechnik boomtVor allem in den Bereichen Gesundheit und Medizin

investierte die deutsche Industrie in den letzten Jahren.

TECHNOLOGIE

Page 33: VISAVIS Economy 01/2009 - Ausblicke 2009

VISAVIS ECONOMY 1/09 33

Glaubt man der jüngsten Pisa-Studie,sollte Sachsens Zukunft hinsichtlich kom-mender Fachkräfte gesichert sein. Fakt ist,dass etwa 40 Prozent aller Mitarbeiter ausden Bereichen Forschung und Entwicklungder Neuen Bundesländer und Berlin in Sach-sen tätig sind. Leipzig und Dresden befin-den sich nach jüngsten Umfragen unter denTop 10 der High-Tech Städte Deutschlands,wobei Dresden auf Platz eins rangiert und inden TOP 5 der Städte mit den besten Zu-kunftsaussichten geführt wird. Und: Die Bio-technologiebranche in Sachsen wird erwach-sen. Mehr als die Hälfte der Biotech-Firmenbezeichnet sich als „grown up“. Die Unter-nehmen sind hauptsächlich im Bereich dermedizinischen Anwendungen tätig – denNährboden bietet die Forschung mit Schwer-punkten wie regenerative Medizin/Therapie,molekulares Engineering oder Diagnostics.In der jüngsten Studie der Sächsischen Koor-dinierungsstelle für Biotechnologie „bio-saxony“ gaben etwa 40 Prozent der befragtenFirmen an, in der weißen Biotechnologie –der industriellen Anwendung – tätig zu sein.

Seit Beginn der sächsischen Biotechno-logie-Offensive im Jahr 2000 investierte derFreistaat mehr als 200 Millionen Euro indie Entwicklung der Branche – von Infra-struktur bis zu prominent besetzten Profes-suren. Es hat sich gelohnt: Etwa 550 Millio-nen Euro wurden reinvestiert, knapp 60Prozent davon kamen aus Unternehmen,VCs, Stiftungen und anderen privaten In-

vestoren nach Sachsen. In den Zentren Dres-den und Leipzig ist die notwendige „kriti-sche Masse“ an Forschungseinrichtungen –etwa 30 im Life Science Bereich, von denUniversitäten über Fraunhofer bis Leibnitz,Helmholtzgesellschaft und Zentren für In-novationskompetenz (ZIK) – entstanden. Dasgilt ebenso für die knapp 70 Biotechnolo-gieunternehmen. Global Player erkennen dasPotential: GlaxoSmithKline Biologicals in-vestierte mehr als 100 Millionen Euro in dieImpfstoffproduktion am Standort Dresdenund will auch im nächsten Jahr weiter wach-sen. Menarini von Heyden betreibt den größ-ten Produktionsstandort für feste Arzneifor-men, ebenfalls in Dresden. „Eine hervorra-gende Infrastruktur, die Kompetenz und Fle-xibilität der Mitarbeiter, die Entscheidungs-freudigkeit der Behörden und Synergienvor Ort gaben den Ausschlag für den Aus-bau des Standorts in Sachsen“, betont Dr. Pe-ter Schu, Managing Director GlaxoSmith-Kline Biologicals.

Heute ein wichtiges Instrument: DerFreistaat verfügt über einen Fonds, gema-nagt von der CFH (LBBW Gruppe) und denBeteiligungsgesellschaften der regional an-sässigen Sparkassen. Der Technologiegrün-derfonds Sachsen (TGFS) investiert rund 60Millionen Euro sowohl in technologieorien-tierte Unternehmen in Sachsen – von 0,2 bisvier Millionen pro Beteiligung, von Seedbis Wachstum. Das hat auch das informelleBeteiligungskapital hellhörig gemacht. Im

Frühjahr 2008 wurde der Business AngelsSachsen e.V. gegründet. Ansiedlungen wer-den in Sachsen in dreierlei Hinsicht unter-stützt: durch Investitions-, Technologie-und Arbeitsmarktförderung. Ein zentralesInstrument dabei ist die Bund-Länder-Ge-meinschaftsaufgabe „Verbesserung der re-gionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA). Noch biszum Jahr 2013 ist Sachsen A-Fördergebiet.Das bedeutet für KMU Fördersätze bei Zu-schüssen, Investitionszulagen oder Bürg-schaften bis zu 50 Prozent. Die SächsischeAufbaubank – Förderbank (SAB) und dieWirtschaftsförderungen bei Stadt und Landsind kompetente Partner.

Die Ideen der Biotechnologiegründersind nach wie vor risikobehaftet, aber realwertschöpfend und unbestritten zukunftsfä-hig. Die Entwicklung der Branche hängtnicht so stark von wirtschaftlichen Rahmen-bedingungen ab wie etwa bei Konsumgüter-herstellern - Biotechfirmen liegen weit vornin der Produktinnovationskette. Die biosa-xony-Studie ergab, dass 97 Prozent der an-sässigen Biotechnologie-Unternehmen po-sitive Erwartungen an den Standort haben.Ihr Ziel: In Sachsen weiter wachsen! Ein er-freuliches Beispiel für Investoren und Stand-ort ist ein Trade Sale im August 2008: TheMedicines Company (MDCO) kaufte dieCuracyte Discovery GmbH. Das Curacyte-Team wird seine Entwicklungsarbeit amStandort, der Bio City Leipzig, fortführen.Informationen unter: www.biosaxony.com

High-Tech macht ZukunftBIOTECHNOLOGIE Eine hervorrangende Infrastruktur sowie kompetenteund flexible Mitarbeiter prägen den Standort Sachsen.

EXZELLENT Dr. Peter Schu sieht gerade in der hervor-ragenden Infrastruktur Dresdens und Umgebung einenentscheidenden Wettbewerbsvorteil.

EINZIGARTIG „Wirtschaft und Wissenschaft unter einem Dach“,so lautet der Slogan der Bio City Leipzig. Junge Unternehmerund Professoren setzen gemeinsam neue Maßstäbe.

Page 34: VISAVIS Economy 01/2009 - Ausblicke 2009

Die Servicenummern der Deutschen Telekom

bieten beste Voraussetzungen, um Kunden-

beziehungen optimal zu gestalten. Unternehmen,

die sich für eine Mehrwertlösung von Deutsch-

lands führendem Telekommunikationsdienst-

leister entscheiden, erhalten eine individuelle

Komplettlösung. Sie profitieren vom umfassen-

den Know-how des Telekom Konzerns in Sachen

Telekommunikation und Informationstechnik.

Wichtig: Die Mehrwertlösungen lassen sich naht-

los in die bestehende Infrastruktur integrieren

– ohne kostspielige Investitionen in neue Hard-

und Software. Ergebnisse sind eine gesteigerte

Effizienz für die Unternehmen und ein besserer

Service für die Kunden.

Vielfältige

Einsatzmöglichkeiten

Ob freecall 0800, 0180call, Service 0900 oder

internationale Servicenummern wie freecall

International oder Shared Cost Internatonal –

die Leistungen der Deutschen Telekom erschlie-

ßen Unternehmen aller Branchen eine Vielzahl

gewinnbringender Einsatzfelder. Diese Rufnum-

mern lassen sich beispielsweise als Absatzin-

strument bei der Bestellannahme, bei der Infor-

Kundenkommunikation optimal gestalten

Kundenkontakte knüpfen, vertiefen und gewinnbringend einsetzen: Die Deutsche Telekom

bietet Unternehmen und Contact Centern profitable Mehrwertlösungen für optimierte Kunden-

beziehungen. Sie ergänzen Servicenummern um die flexibel einsetzbaren Managed Services.

Weitere InformationenDeutsche Telekom Mehrwertlösungen

freecall 0800 33 00800Internet: www.telekom.de/ mehrwertloesungen

mation über aktuelle Produkte und Dienstleis-

tungen oder im Rahmen einer Service-Hotline

einsetzen. Auch für Marketing- und Werbe-

aktionen oder bei der Optimierung organisato-

rischer Prozesse eröffnen die Servicenummern

ihren Anwendern vielfältige Möglichkeiten.

Qualitätsumfrage

per Telefon

Die Anwendung Customer Feedback bietet

Contact Centern eine ausgefeilte Lösung, um

die Anruferzufriedenheit telefonisch über einen

Qualitätsfragebogen zu erheben. Dazu stellt

die Deutsche Telekom den Anwendern eine

umfangreiche Auswahl professioneller Audio-

aufnahmen mit zahlreichen Fragetypen zur

Verfügung. Die eingesetzten Fragen lassen sich

bei Bedarf individuell ergänzen und flexibel

kombinieren. Für die Auswertung der Antworten

steht ein breites Spektrum einfach zu nutzender

Statistik-Tools mit klarer Ergebnisdarstellung

zur Verfügung. Contact Center können so die

Kundenzufriedenheit und die Qualität des tele-

fonischen Services laufend messen. Auch ohne

aufwändige Marktforschungsprojekte haben

sie die Servicequalität stets im Blick.

Hochleistungstechnik

im Intelligenten Netz

Technische Grundlage der Servicenummern

und der Managed Services ist das Intelligente

Netz der Deutschen Telekom – das größte

und fortschrittlichste Netzwerk seiner Art in

Deutschland. Für das Intelligente Netz koppelt

die Deutsche Telekom das Telefonnetz mit

einem Verbund leistungsstarker Rechner und

Datenbanken. Die Computersysteme liefern die

notwendige Intelligenz, um Telefonverbindun-

gen effizient und flexibel zu steuern. Mit seiner

leistungsstarken Technik bietet das Intelligente

Netz maximale Erreichbarkeit, hohe Ausfall-

sicherheit und kürzeste Verbindungsaufbau-

zeiten.

Advertorial

Page 35: VISAVIS Economy 01/2009 - Ausblicke 2009

KOMMUNIKATION

VISAVIS ECONOMY 1/09 35

Qualität zähltHERAUSFORDERUNG Kompetente und freundliche Mitarbeitersind das Aushängeschild eines Call Centers. Die Zufriedenheitdes Kunden muss stets an oberster Stelle stehen.

D er Begriff des Call Centers ist in derÖffentlichkeit zurzeit nicht nur posi-tiv besetzt. Oft werden mit ihm auch

„negative Erfahrungen“ verbunden. Auslö-ser ist zum einen, dass unseriöse Dienstleis-ter bislang nicht wirklich gestoppt werdenkonnten. Selbst der von der Branche ins Le-ben gerufene Ehrenkodex konnte nicht vielausrichten. Zum anderen kann die Branchedie vielerorts gute Arbeit nicht „nach au-ßen“ kommunizieren. Umso größer sind dieHerausforderungen, denen man sich stellen

muss, angefangen von den neuen politischenMaßgaben für die Outbound-Arbeit überdie Einführung der europäischen Dienstleis-tungsrichtlinie bis hin zu den aktuellen wirt-schaftlichen Gegebenheiten. Ganz zu schwei-gen vom ewigen Kostendruck der sich ent-wickelnden Technik und dem Anspruch, im-mer besser werden zu wollen.

Eingestimmt wird die Branche zu Be-ginn des Jahres durch die KongressmesseCallCenterWorld 2009, auf der Entscheiderund Experten aus der Call-Center-Branche

Antworten auf ihre Fragen finden, wie zumBeispiel Zukunft der Kundenbetreuung,Call Center und Web 2.0, rechtliche Bedin-gungen für das Outbound-Geschäft, Out-sourcing oder Insourcing. Dabei werdenauch provokante Themen angegangen: DieKeynote von US-Call-Center-Pionier BillPrice wird sicher widersprüchliche Emp-findungen auslösen. Nach dem Motto „TheBest Service is No Service – How to elimi-nate the need for service!” hat der ehemali-ge Vice President of Global Customer Ser-

von Brigitte Kasper

Die Marke Bosch steht auf derganzen Welt für Qualität und Innova-tion. Täglich kommen Menschen mitihr in Berührung: bei Fahrzeugteilen,Elektrowerkzeugen oder Haushaltsge-

räten. Und, was weniger bekannt ist,bei Kundenkommunikation und Kun-denservice, Vertrieb und Administra-tion. Denn mit seinem CommunicationCenter zählt Bosch zu den führendeninternationalen Anbietern von Dienst-leistungen im Bereich des BusinessProcess Outsourcing.

Schon seit 1985 profitieren Auf-traggeber unterschiedlicher Branchendavon, dass das Bosch Communica-tion Center ihnen Freiräume verschafftund sie dabei unterstützt, ihren Wett-bewerbsvorteil durch exzellenten Ser-vice und effiziente Prozesse weiter aus-zubauen. Die maßgeschneiderten Lö-

sungen decken den gesamten Kun-denlebenszyklus ab, von Kundenakqui-se und Einkaufssupport über verschie-dene Kundendienstleistungen bis hinzu Kundenbindung und -rückgewin-nung. Zusätzlich unterstützt das Com-munication Center seine Auftraggeberbei administrativen Aufgaben wie Rech-nungsprüfung, Reisekostenabrechnun-gen oder Schulungsorganisation.

Mit rund 3.000 Mitarbeitern undeinem Service-Center-Verbund mitHauptsitz in Frankfurt und zwölf Nie-derlassungen in acht Ländern in Euro-pa, Asien und Südamerika hat sichdas Bosch Communication Center als

starker Partner etabliert, vor allem dann,wenn es um die Konzeption und Rea-lisierung internationaler Dienstleistun-gen mit hohem Volumen geht. So lei-hen die Mitarbeiter des CommunicationCenter ihren Auftraggebern nicht nurihre Stimme in mehr als 20 Sprachen,sondern haben auch ein sensibles Ge-spür für die kulturellen Besonderheitender Region, in der sie tätig sind. Unab-hängig davon, wie viele Standorte undPersonen in ein Projekt involviert sind,erfolgt die Betreuung des Kundenim Rahmen des Masterstandort-Kon-zepts über einen Ansprechpartner:www.boschcommunicationcenter.com

KUNDENKOMMUNIKATION Optimaler Service als Wettbewerbsvorteil

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Die Wirtschafts- und Finanzkrise hatvielen Unternehmen in Deutschland vorAugen geführt, dass Märkte nicht in denHimmel wachsen. Wachstum ist nicht nach-haltig, wenn es darauf beruht, immer nurneue Kunden anzusprechen. Werden Be-standskunden – die Basis des Geschäfts –vernachlässigt, wird das Fundament desGeschäftsmodells brüchig. Viele Unterneh-men haben daher in den vergangenen Mo-naten die Messgröße „Kundenzufrieden-heit“ wiederentdeckt, denn sie ist die Vor-aussetzung für eine lange und profitableKundenbindung. Dennoch ist der Begriffder Zufriedenheit sehr dehnbar. Viel zu oftwurde in der Vergangenheit versucht, zuLasten eines persönlichen Services Kostenzu senken. Die Geduld der Kunden wirdmeist durch Bandansagen oder Sprachcom-puter auf die Probe gestellt. Und selbstwenn die Erreichbarkeit und Freundlichkeitstimmt, ist der Service noch lange nichtautomatisch gut. Der Kunde ist, wenn manGlück hat, zufrieden – begeistert von demService ist er in der Regel jedoch nicht.

Kundenbindung funktioniert aber ge-rade in gesättigten Märkten mit immer aus-tauschbareren Produkten nur, wenn Servicedie Kunden positiv überrascht und begeis-

tert. Es geht dabei um das Quäntchen mehran Aufmerksamkeit, das den Unterschiedzu Mitbewerben macht: Persönlicher Ser-vice statt Sprachcomputer, entscheidungsbe-fugter Agent statt „ich bin nicht zuständig“,schnelle und pragmatische Lösungen imSinne des Kunden statt sturem Beharren aufVorschriften. Es geht um die Leidenschaftfür guten Service, die der Kunde am ande-ren Ende der Telefonleitung spüren muss.Es geht um das Quäntchen mehr an Verant-wortung, die der Agent übernimmt. Die al-lerdings muss ein Auftraggeber seinemOutsourcing-Partner auch gewähren – vie-len Unternehmen fehlt dazu immer nochder Mut, und das auch noch aus den fal-schen Gründen. Die meisten Unternehmenfürchten eine Kostenexplosion, wenn Pro-zesse nicht bis ins kleinste Detail definiertund vorgegeben sind. So werden viele Ent-scheidungen in langwierige, nachgelagerteProzesse verschoben – mit hohem Frus-trationspotenzial für den Kunden wie fürden betreuenden Agenten, der Verantwor-tung übernehmen will, dies aber nicht darf.

Ein Premium-Kundenservice bringtlangfristig mehr als er kostet. Mehrfach-kontakte, auch über unterschiedliche Kon-taktkanäle, werden vermieden und der Kun-

de fühlt sich ernst genommen und gut auf-gehoben. Lässt man dann noch einen ech-ten Dialog entstehen, indem man den Kun-den einfach mal anruft, um ihm Gelegen-heit zum Feedback zu geben, um ihm zumGeburtstag zu gratulieren oder um Dankefür ein, fünf oder zehn Jahre Treue zu sa-gen (und zwar nicht als verkapptes Ver-kaufsgespräch mit dem Superangebot fürTreuekunden), kann man Kunden tatsäch-lich begeistern.

Viele Unternehmen schöpfen das Po-tenzial einer hochzufriedenen Kundenbasisnoch nicht aus. Stattdessen werden Unsum-men in Marketingkampagnen investiert, umneue Kunden zu akquirieren. Dabei sinddie Kosten, einen Kunden mit Premium-Kun-denservice zu halten, um ein vielfachesgeringer. Service ist kein Kostenfaktor –Service ist eine Investition, die sich aus-zahlt. Jeder Kundenkontakt bietet die Chan-ce, weitere Produkte und Dienstleistungenzu vermarkten. Das funktioniert umso bes-ser, je zufriedener der Kunde mit dem vor-angegangenen Service tatsächlich war. Ausdem vermeintlichen Kostenfaktor Servicewird so ein weiterer Vertriebskanal, der Um-satz generiert.

Service muss persönlich sein, damit erbegeistern kann. Wer seine Bestandskun-den heute ernst nimmt und individuellen,qualitativ hochwertigen und schnellen Ser-vice bietet, wird auch in Zukunft einen Markthaben, der Produkte und Dienstleistungennachfragt – Service inklusive. Weitere In-formationen unter: www.snt-ag.de

Kunden begeisternKUNDENDIALOG Mehr Service, Verantwortung, Aufmerksamkeit und Lei-denschaft. Die Call-Center-Branche stellt sich neuen Herausforderungen.

PROFESSIONALITÄT Harry Wassermann, CEO derSNT Deutschland AG, setzt sich für Premium-Kunden-service ein, der Kunden überrascht und begeistert.

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KOMMUNIKATION

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vice bei Amazon den Kundenservice revo-lutioniert.

Eine der drängenden Aufgaben ist es,durch eine Qualitätsoffensive das verlorengegangene Image der Call Center zu ver-bessern. Das aber geht nicht im Selbstlauf.Weiterbildungsmaßnahmen, der Einsatzneuer Techniken, das Zusammenführen al-ler Kommunikationskanäle und damit ein-hergehend ein durchgängiges Wissensma-nagement ohne Medienbrüche, die ergono-mische Gestaltung der Arbeitsumgebungensowie auf die Belange der Kunden zuge-schnittene Lösungen müssen dabei Hand inHand gehen. Bei Letzterem kann Bosch mitseinem Communication Center auf lang-jährige Erfahrungen zurückblicken. Die an-gebotenen Lösungen decken den gesamtenKundenlebenszyklus ab, bieten den Auftrag-gebern in aller Welt aber auch Unterstüt-zung bei administrativen Aufgaben.

Das Telefon ist das Kommunikations-werkzeug Nummer 1, ergänzt durch weitereKommunikationskanäle, wie E-Mail, Fax,Internet, SMS und MMS. Das Einbindenauch dieser Kanäle in die Kommunikationist für das Überleben der einzelnen CallCenter entscheidend. Gewöhnt an die Mög-lichkeiten der neuen Techniken wird derKunde die Art der Kontaktaufnahme selbstbestimmen wollen und keine Unannehm-lichkeiten hinnehmen. Dazu ist es unbe-dingt erforderlich, dass das CRM-Systemalle bekannten Informationen zum Kunden,zu den nachgefragten Produkten und mög-lichst auch zu Produkten und Lösungen, diebei der Gelegenheit gleich mit angespro-chen werden können (Crossup-Selling), injedem Kommunikationskanal vorhält.

Das Customer Care Framework 2009(CCF) von Microsoft ermöglicht sowohl dieklassische Optimierung der Serviceabläufe,z.B. im Call Center, als auch die Umsetzungechter Multikanalarchitekturen im Vertrieb– mit dem Ziel, Produkte und Dienstleistun-gen über multiple Kommunikationskanälehinweg anbieten zu können. „Banken und Ver-sicherungen wird somit die Vernetzung vonInternet-Auftritt, persönlicher Beratung,mobilen Kundensystemen und Self-ServiceAngeboten (z. B. Geldautomaten) ermög-licht“, erklärt Stephan Dohmen, IndustryManager von Microsoft Deutschland. DerKunde hat die freie Wahl des Kommunika-tionskanals, die Mitarbeiter profitieren vomVorhalten der Informationen über alle Sys-teme hinweg. Verkaufsvorschläge können sodynamisch auf Grundlage der aktuellen Kun-deninformationen generiert werden.

Eine andere Möglichkeit, die Kunden-kontakte wirksam zu automatisieren und dasContact-Center-Personal zu entlasten, sindSprachapplikationen. Hier hat sich der Stutt-garter Lösungsanbieter Excelsis einen Na-men gemacht. Sein jüngstes Projekt: Ent-wicklung eines Sprachcomputers (Englischund Arabisch) für Fahrplanauskünfte für denJourney Planner, einem multimodalen Sys-tem zur individuellen Planung von Fahrtenmit öffentlichen Verkehrsmitteln im Auftragder Roads and Transport Authority Dubai.

Sicherheit für die Agenten selbst sowiebei der Prozesssteuerung im Call Centerverspricht der Einsatz der Call Center SuiteagenTel von Voxtron. So ermöglicht es dieFunktion AutoPause, den Agentenstatus au-tomatisch zu steuern und zu erfassen. Bei derProzesssteuerung erfüllt die Suite die Best-Practice-Empfehlungen nach ITIL 3.0 (ITInfrastructure Library). Zudem ist agenTeleng mit anderen Softwarelösungen verzahnt.

EINZIGER MAßSTAB FÜR die Arbeit der CallCenter ist die Kundenzufriedenheit. Durchein Mehr an Service und Aufmerksamkeitfür den Kunden kann man sich dabei vomWettbewerb absetzen. Das fängt bei der Wahlder Servicenummern an. Premiumnummernund -services sind zwar naturgemäß teurer,rechnen sich aber auf Dauer. Bei der SNTAG beispielsweise geht man davon aus, dassjeder Kundenkontakt die Möglichkeit bie-tet, sich als Dienstleister zu profilieren so-wie weitere Produkte oder Services bewer-ben und eventuell verkaufen zu können. Derpersönliche Kontakt zum Kunden und da-mit die Chance für einen echten Dialog wer-den groß geschrieben. Profilierung ist aberauch für die Anbieter von Servicenummernein Thema. So ergänzt die Deutsche Tele-kom ihre Servicenummern um flexibel ein-setzbare Managed Services.

Zudem dürfen die Call Center nicht dieQualifizierung ihrer Mitarbeiter vernach-lässigen. Dabei sind ihre Kompetenz undFreundlichkeit das Aushängeschild einesjeden Call Centers. Regelmäßige intensiveSchulungen, in denen Wissen über neueTechniken, Produkte vermittelt und Kom-munikationsfertigkeiten verbessert werden,müssen an der Tagesordnung sein. E-Lear-ning- und Blended-Learning-Konzepte, diejeder Agent individuell an seinem Arbeits-platz zu einer ihm passenden Zeit nutzenkann, sollten das hausinterne Schulungs-angebot dabei ergänzen.

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VERNETZUNG Stephan Dohmen, Industry Manager vonMicrosoft Deutschland, setzt auf Multikanalarchitekturen.Der Kunde hat die freie Wahl des Kommunikationskanals.

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nur ex-ternes CC

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Interne Call Center bevorzugtDie Mehrzahl der befragten Unternehmen setzt ausschließlich auf Inhouse-Lösungen. Nur wenige Firmen planen, externe Call Center ins Boot zu holen.

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KOMMUNIKATION

NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH IST die Qua-lifizierung von Führungskräften oberhalbder Teamleitung. So belegt eine Studie derHochschule Bremerhaven in Kooperationmit der qualitycube GmbH, dass ein ver-bindlicher, regelmäßig aktualisierter Schu-lungsplan für Führungskräfte in weniger als40 Prozent der befragten Call Center inDeutschland und Österreich existiert. Starkeingebunden in das Tagesgeschäft, bleibt für

die Führungskräfte oft die Weiterbildung aufder Strecke. Dabei können zum Beispielneueste Erkenntnisse der Mitarbeiterführungden Unterschied ausmachen. Gefragt sindQualifizierungsmöglichkeiten, die ein Mini-mum an Arbeitszeit benötigen, trotzdemaber eine effiziente Weiterbildung gewähr-leisten. Für das Weiterbildungsstudium „Com-munication Center Management“, angebo-ten von der Hochschule Bremerhaven, sindnur zwölf Wochenenden nötig, um ein be-notetes Hochschulzertifikat und den staat-lich anerkannten Abschluss zum Fachwirtfür Communication Center Management zuerhalten. „Das Weiterbildungsstudium derHochschule Bremerhaven bietet die bundes-weit einzigartige Topqualifizierung für dieFührungsebene an“, so Rolf Lohrmann, Ge-schäftsführender Gesellschafter der quality-cube GmbH.

Ebenso darf man den Einfluss der Ar-beitsbedingungen in den Call Centern nichtunterschätzen. Ein Agent, der in einer ange-nehmen und gesunden Atmosphäre seinenDienst verrichtet, geht motivierter an dieErledigung seiner Aufgaben. Zu diesemZweck entwickelte man bei der ViventoCustomer Services GmbH in einer Pilotstu-die ein „Service Center der Zukunft“. Alleräumlichen und technischen Parameter so-wie führungsstrukturelle und kommunika-tive Gestaltungselemente wurden dazu so

gut wie möglich aufeinander abgestimmt.Eine hohe Zufriedenheit der befragten Mit-arbeiter mit den Arbeitsbedingungen warder Lohn für diese Anstrengungen.

DEN SCHUTZ DER Call-Center-Mitarbeitervor Geräuschpegeln und -spitzen hat sichder Headset-Spezialist Plantronics zur Auf-gabe gemacht. Sein Digital-Bundle-Ange-bot für Call Center besteht aus dem digita-len Headset SupraPlus und dem digitalenAudioprozessor VistaPlus. Letzterer misstfortlaufend den Schallpegel und regelt an-schließend automatisch die Lautstärke fürden ganzen Tag. Zudem erkennt er sämtli-che Geräuschspitzen und unterdrückt diesein Sekundenschnelle.

Wollen die Call Center auch in Zukunftweiter erfolgreich arbeiten, müssen sie schonheute die technischen und gesellschaftli-chen Entwicklungen analysieren. Insbeson-dere vom Web 2.0 wird erwartet, dass es dieGeschäftsprozesse nachhaltig verändert.Nach den Möglichkeiten befragt, die es bie-tet, um mit Kunden in Kontakt zu treten, ver-weist der Call-Center-Experte Günter Greffauf Zappos. Das amerikanische Unterneh-men bietet neben den üblichen Kommuni-kationsmöglichkeiten des Web 2.0 ein CallCenter mit 400 Mitarbeitern. Zwar kom-men 95 Prozent der Bestellungen über dasInternet, aber die sechs Dollar für ein gutesund freundliches Telefonerlebnis der Kun-den sind nach Aussage des Finanzchefs Al-fred Lin jeden Cent wert.

Handelspartner

EinzelhandelBack OfficeBranch Desktop

Contact Center

E-mail/Chat

Geldautomat

IVR/ SprachanwendungenAutomated Service Agent

Web Portal

CCF Aggregationsoberfläche

Geschäftsanwendungen

CRM Fakturierung Trouble Ticketing Wissensdatenbank Auftragsbearbeitung

sammeln automatisieren beschleunigen

SELF-SERVICE INTERACTION

MANAGERSCHULUNG „Das Weiterbildungsstudium derHochschule Bremerhaven bietet eine einzigartige Topquali-fizierung für die Führungsebene an“, so Rolf Lohrmann.

TELEFONERLEBNIS Call-Center Experte Günter Greff istüberzeugt, dass der telefonische Kundenkontakt auch inZeiten des Web 2.0 von enormer Bedeutung ist.

Quelle: Microsoft

Das Customer Care FrameworkUnstrukturierte Daten wie z. B. Sprache oder Chat werden gleichermaßen behandelt wie andere

Kommunikationsformen und in komplexe Prozesse eingebunden und verwaltet.

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Kein Unternehmen kann es sich heut-zutage erlauben, seine Kunden zu vernach-lässigen. Die Zeiten ehemals sporadischerKontaktaufnahme sind vorbei. Heute stehengeplante, zielorientierte Aktivitäten zur Kun-denpflege im Vordergrund. Das Telefon ist da-bei nach wie vor das am häufigsten als Ser-viceinstrument genutzte Kommunikations-mittel. Ergänzt wird dies durch Fax, E-Mail,SMS oder Internet. Gerade aber die schnel-le Entwicklung neuer Kommunikationsme-dien ebenso wie die gestiegenen Erwartun-gen sowohl der Kunden als auch der beauf-tragenden Firmen an Gestaltung und Effi-zienz der Kommunikation führen zu einemimmer größeren technischen, zum Teil per-sonellen, auf jeden Fall auch finanziellenAufwand für die Unternehmen.

Genau hier setzen die Angebote vonContact Centern oder – im erweiterten Sin-ne – Service Centern an. Sie können durchdie Übernahme von Aktivitäten während ei-ner Marketingkampagne das Unternehmenstark entlasten und mit ihren Dienstleistun-gen eine Steigerung der Unternehmensper-formance unterstützen. Dazu stellen die Ser-vice-Center-Betreiber neben einer moder-nen Kommunikationsinfrastruktur auch dasWissen der Mitarbeiter über die erfolgrei-che Planung, Durchführung und Auswer-tung der komplexen Prozesse zur Verfügung.Dabei erweitern die Service-Center-Betrei-

ber ihr Dienstleistungsangebot stetig. So istim Portfolio der großen Anbieter, zu denendie Vivento Customer Services mit der Zen-trale in Bonn zählt, das komplette Leistungs-spektrum der Kundenservices enthalten. Eineweitere Stärke von großen, vernetzten Ser-vice Centern ist ihre Flexibilität.

Beispiel Euromaster: Der Spezialist fürRäder und Reifen führt mehrmals im JahrKampagnen zur Kundenpflege durch. Seitdrei Jahren wird er dabei von der ViventoCustomer Services GmbH unterstützt. Zielist, bereits vor Saisonbeginn mit den Kun-den einen Termin für den Reifenwechsel zuvereinbaren. Das Serviceunternehmen wick-elt nicht nur sämtliche Anrufe ab, sondernauch Pre-Salesmaßnahmen wie Angebots-und Auftragserstellung.

Das Ergebnis spricht für sich: Es konn-ten eine Kundenerreichbarkeit von über 90Prozent, eine deutliche Umsatzsteigerungim Vergleich zum Vorjahr sowie eine spür-bar gestiegene Flexibilität erreicht werden.

Ein Element der Zusammenarbeit isthäufig die Überlassung der Kundendatenund CRM-Systeme an den Dienstleister, da-mit dieser in ihnen arbeiten kann. Hierzu istdas unbedingte Vertrauen in die Fähigkeitenund Verlässlichkeit des Partners eine Grund-voraussetzung. Auftraggeber sollten bereitsim Vorfeld ein Outsourcing-Projekt strate-gisch planen und geeignete Partner nach ob-

jektiven Leistungskriterien auswählen. Manmuss sich klar sein darüber, welche Funk-tionen oder Aufgaben outgesourct werdensollen. Zudem sollten die Ziele der Outsour-cing-Partnerschaft klar formuliert sein. Ser-vice Level Agreements mit festgeschriebe-nen Leistungsparametern helfen beiden Par-teien bei der Zuordnung und Einhaltung derVerantwortungsbereiche sowie der kontinu-ierlichen qualitätsorientierten Steuerung dergeleisteten Arbeit. So entlastet, kann sich dasoutsourcende Unternehmen mehr auf sei-ne Kernaufgaben konzentrieren und seineRessourcen gezielter einsetzen.

Beim Zustandekommen eines Outsour-cing-Projektes ist der Kostenfaktor sicherein wichtiges Kriterium; es sollte aber nichtdas Einzige sein. In vielen Branchen wiebeispielsweise im Banken- und Finanzsek-tor kommt es darüber hinaus auf gefestigte,vertrauensvolle und langfristige Kundenbe-ziehungen an. Hier reicht eine freundlicheKundenansprache allein nicht. Vielmehr soll-ten alle Kommunikationskanäle angebotenwerden. Die qualifizierte und persönlicheAnsprache der Kunden und die Bearbeitungihrer Anliegen sollten auf allen von den Kun-den bevorzugten Kanälen stattfinden.

Da dies nur mit hoch qualifiziertem Per-sonal möglich ist, muss zudem großen Wertauf die ständige Weiterbildung der Mitarbei-ter gelegt werden. Der Kunde darf den Un-terschied zwischen einem Angestellten undeinem Service-Center-Agenten nicht bemer-ken. Weitere Informationen finden Sie imInternet unter: www.vivento-cs.de

Den Kunden im BlickKUNDENPFLEGE Mit der Hilfe von Contact- und Service-Centern blei-ben Unternehmen mit ihren Kunden ständig im Gespräch.

KUNDENSERVICE Euromaster, der Spezialist für Räderund Reifen, verlässt sich beim Kundenservice auf die Hilfevon Vivento Customer Services.

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