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Dr. Norbert Bach Professur BWL II Unternehmensführung und Organisation
Vision und Mission, Seite 1
Vision – Mission – Leitbild
Die Bedeutung Normativen Managements für die Unternehmensführung
Dr. Norbert BachJustus-Liebig-Universität Gießen16. Februar 2006
Dr. Norbert Bach Professur BWL II Unternehmensführung und Organisation
Vision und Mission, Seite 2
Vision – Mission – Leitbild
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Elemente des Normativen Managements
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
Vision, Strategie und Leitbild
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Vision und Mission, Seite 3
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Ein Nutzenpotential ist ein aktuelles oder potentielles Feld unternehmerischer Tätigkeit, das für alle Anspruchsgruppen einen Mindestnutzen erwarten lässt.
materielle und immaterielleLeistungspotentiale
= potentielle Beiträge
unternehmerische Tätigkeit:
Einsatz der Leistungspotentiale
= Leisten der Beiträge
Nutzenstiftung:
Anreiz für die Anspruchsgruppen, Beiträge zu leisten
erschlossenes Nutzenpotential
ermöglichen
Voraussetzung
Bsp.: - Individuelle Mobilität (Autohändler)- Einhaltung von Rechtsnormen (Rechtsanwalt)- Zugang zum Internet (1&1)- …
Quelle: Bach (2000), S. 9
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Vision und Mission, Seite 4
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Die Erschließung welcher Nutzenpotentiale halten wir für erstrebenswert?
Für welche der als erstrebenswert erachteten unternehmerischen Tätigkeiten verfügen wir über geeignete Leistungspotentiale?
Auf welchem der möglichen Betätigungsfelder möchten wir aktiv werden?
Werte
Potentiale
Aktionsfelder
Ausgangspunkt des unternehmerischen Handelns sind die Werte
Unternehmerische Tätigkeit in einem Aktionsfeld zur Erschließung eines Nutzenpotentials
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Vision und Mission, Seite 5
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Entscheidungen, die von den Trägern als Norm vorgeben werden.Sie bestimmen das Selbstverständnis des Unternehmens.
Strategien sollen die normativen Ansprüche mit Hilfe von Strukturen und Systemen umsetzen. Sie schaffen den langfristig gültigen Handlungsrahmen.
Vollzieht sich innerhalb des strategischen Handlungsrahmens. I.d.R. kurzfristig und an konkreten Handlungen am Markt orientiert.
Quelle: Hungenberg/Wulf (2004), S. 29
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Vision und Mission, Seite 6
Vision – Mission – Leitbild
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Elemente des Normativen Managements
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
Vision, Strategie und Leitbild
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Vision und Mission, Seite 7
„Normatives Management beschäftigt sich mit den generellen Zielen der Unternehmung, mit Prinzipien, Normen und Spielregeln, die daraufausgerichtet sind, die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit der Unternehmung zu ermöglichen." (Bleicher 1996, S. 73).
Elemente des Normativen Managements:
Unternehmensphilosophie: Vision über zukünftige Nutzenstiftung
Unternehmenspolitik: Mission als Ausdruck des eigenen Auftrags zur Realisierung der Vision
Unternehmensverfassung: rechtsverbindliche Strukturen als Legitimationsgrundlage des Handelns
Unternehmenskultur: gelebte Verhaltensgrundsätze
Elemente des Normativen Managements
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Vision und Mission, Seite 8
Definitionen Vision:
„Eine ganzheitliche, vorausschauende Vorstellung von Nutzen für die Gesellschaft. Als Leitstern prägt sie das unternehmerische Handeln“ (Bleicher)
„Eine auf die Zukunft gerichtete Leitidee über die eigene Entwicklung “ (Müller-Stewens/ Lechner)
„Ein konkretes Zukunftsbild, nahe genug, dass wir die Realisierbarkeit noch sehen können, aber schon fern genug, um die Begeisterung der Organisation für eine neue Wirklichkeit zu wecken“ (Boston Consulting Group)
„Die Vision ist das Bewusstwerden eines Wunschtraums“ (Hinterhuber)
„Visionen sind durch kreative Höchstleistung entstandene innere Bilder von einer noch anstehenden im Prinzip realisierbaren Wirklichkeit“ (Magyar)
Elemente des Normativen Managements
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Vision und Mission, Seite 9
Die Vision beschreibt das durch die unternehmerische Tätigkeit zu erschließende Nutzenpotential
Legitimationsfunktion: Die Vision legitimiert die unternehmerische Tätigkeit im gewählten Aktionsfeld gegenüber den Anspruchsgruppen.
Identifikationsfunktion: Die Vision vermittelt den Mitarbeitern den tieferen Sinn und Nutzen ihrer Arbeit und steigert so die Motivation.
Orientierungsfunktion: Die Vision gibt dem Management und den Mitarbeitern eine Orientierung für strategische und operative Entscheidungen.
Inspirationsfunktion: Die Vision regt an zu Kreativität bezüglich des Einsatzes der eigenen Potentiale in der unternehmerischen Tätigkeit.
Elemente des Normativen Managements
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Vision und Mission, Seite 10
Beispiele für Visionen
Elemente des Normativen Managements
„In jedem Haushalt ein PC“ (Bill Gates)
„authentic fidelity - Klangerlebnis wie bei einem Live-Konzert“ (Dynaudio Lautsprecher)
„Wanderboote mit den Fahreigenschaften eines Rennruderboots“(Ruderwerkstatt Werner Kahl, Wetzlar)
„Erstklassige Lösungen für Unternehmen und institutionelle Kunden von einem der führenden Institute im Investment Banking“ (Deutsche Bank)
„Innovation für den Erfolg unserer Kunden“ (BASF)
„Integrierter Technologiekonzern“ (Daimler-Benz zu Zeiten Edzard Reuters)
Dr. Norbert Bach Professur BWL II Unternehmensführung und Organisation
Vision und Mission, Seite 11
Visionen können nach Innen oder Außen fokussiert sein
Quelle: Hungenberg, H. (2004), S. 413; Müller-Stewens/Lechner (2005), S. 236
Vision
Orientierung an anderen Unternehmen
Orientierung an Marktverhält-nissen
Orientierung an Kunden
Bezug auf das bestehende Geschäftsmodell
Bezug auf ein zukünftiges Geschäftsmodel
„Smash Adidas“ (Nike) „Beat IBM“ (Canon)„Become the Harvard of the West“ (Stanford Univ.)„Encircle Caterpillar“ (Komatsu)
„Become a USD 125 billion company by the year2000“ (Wal-Mart)„Become the dominant player in commercialaircraft“ (Boeing)
„Democratize the automobile“ (Ford)„Make people happy“ (Walt Disney)
„Attain six-sigma quality“ (Motorola)
„Transform this company … into the best diversifiedhigh-technology company in the world“ (Rockwell)
Außen-perspek-tive
Elemente des Normativen Managements
Innen-perspek-tive
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Vision und Mission, Seite 12
Die Mission beschreibt in Form eines Slogans den Auftrag des eigenen Unternehmens, den Beitrag den es zur Erschließung des in der Vision beschriebenen Nutzenpotentials leisten will.
Elemente des Normativen Managements
„Wir machen den Bürojob leichter und das Leben bunter“(Zweckform)
„Wir organisieren die Informationen dieser Welt und machen sie allgemein zugänglich und nutzbar“(google)
„Wir machen unsere Kunden in ihrem Geschäft erfolgreicher“(IDS Scheer)
„Connecting People“(Nokia)
„To serve the most vulnerable.“ (Internationales Rotes Kreuz)
„hands on – minds on“ (Lego)
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Vision und Mission, Seite 13
Beispiele für Missionen, die einen klaren Auftrag spezifizieren
Elemente des Normativen Managements
„To bring people together anytime and anywhere“(AT&T)
„To preserve and improve human life“(Merck)
„To help people with mental impairments to realize their full potential“(Telecare)
„To raise standards for the working men“(Marks & Spencer)
„To give ordinary people the opportunity to buy the same things as richpeople“ (Wal Mart)
„To make people happy“ (Walt Disney)
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Vision und Mission, Seite 14
Beispiele für Missionen, die keinen Auftrag spezifizieren
Elemente des Normativen Managements
„Leistung aus Leidenschaft“(Deutsche Bank)
„Wir bauen Automobile mit Leidenschaft“(Audi AG)
„Programmiert auf Erfolg“(United Internet)
„Als das weltweit führende Unternehmen der chemischen Industrie wollen wir Werte schaffen, die allen zugute kommen: unseren Kunden, unseren Aktionären, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, uns als BASF sowie den Ländern, in denen wir tätig sind.“ (BASF)
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Vision und Mission, Seite 15
Das Leitbild ist die Umsetzung von Vision und Mission in Aussagen mit Handlungsbezug (Hungenberg/Wulf)
Normatives Management
Quelle: Hungenberg/Wulf (2004); S. 62
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Vision und Mission, Seite 16
Das Leitbild ist die schriftliche Fixierung von Vision und Mission mit den Inhalten:
Aktionsfeld und Unternehmenszweckzentrale WerteVerhaltensstandards
(Müller-Stewens/Lechner)
Normatives Management
Quelle: Müller-Stewens/Lechner (2005), S. 239
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Vision und Mission, Seite 17
VISION:
Kernenergie wird für unsere Kinder ein Relikt des 20. Jahrhunderts sein
MISSION:
"Sauberen Strom aus Sonne und Sand"
Der SolarWorld-Konzern wird mit wettbewerbsfähigen Photovoltaikprodukten zur Lösung der Energieprobleme mittels dezentraler Energieversorgung und damit zum Erhalt des Friedens und der Erde beitragen.
LEITBILD:
Leitlinien für gesetzmäßiges, nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln der SolarWorld AG und seiner Gruppenunternehmen
(http://www.solarworld.de/unternehmen/index.php?seite=u-leitlinien)
Beispiel: SolarWorld AG
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Vision und Mission, Seite 18
Vision – Mission – Leitbild
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Elemente des Normativen Managements
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
Vision, Strategie und Leitbild
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Vision und Mission, Seite 19
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
Visionen können auf 2 Arten entstehen
VisionVision
Geniale Idee einer Einzelperson
- Microsoft
- Nokia
Gesteuerter Prozess im Gegenstromverfahren
Quelle: Magyar (1989), S. 5f.
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Vision und Mission, Seite 20
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
Gegenstromverfahren nach Müller-Stewens/Lechner
Quelle: Müler-Stewens/Lechner (2005), S. 242
Inhaltliche Freiheitsgrade wenigeviele
Topmanagement
untere Führungskräfte
Initiierung Verabschiedung Diffusion
1
2
3
4
5
6
7
8
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Vision und Mission, Seite 21
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
7 Schritte zur Visionsentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen
1. Schaffen Sie ein firmenspezifisches klar definiertes Begriffsinstrumentarium
2. Diskutieren Sie Trends, Gegentrends und Zukunftsszenarien in ihren aktuellen und potentiellen Aktionsfeldern
3. Denken Sie bewusst an Erfinder, Entdecker, Innovatoren, JUGENDLICHE und KINDER
4. Denken Sie über Nutzenpotentiale nach, die Ihnen erstrebenswert erscheinen
5. Verschaffen Sie sich ein realistisches Bild über vorhandene und zu entwickelnde Ressourcen und Fähigkeiten
6. Entscheiden Sie sich für ein erstrebenswertes Nutzenpotential und den Beitrag, den Ihr Unternehmen dazu leisten kann
7. Prüfen Sie, ob das gewählte Nutzenpotential für ihr Unternehmen die Funktionen einer Vision erfüllt
Dr. Norbert Bach Professur BWL II Unternehmensführung und Organisation
Vision und Mission, Seite 22
Werte als Grundlage unternehmerischen Handelns
Elemente des Normativen Managements
Vorgehen bei der Visionsentwicklung
Vision, Strategie und Leitbild
Vision – Mission – Leitbild
Dr. Norbert Bach Professur BWL II Unternehmensführung und Organisation
Vision und Mission, Seite 23
Vision, Strategie und Leitbild
Quelle: Vahs/Schäfer-Kunz (2005), S. 192
Dr. Norbert Bach Professur BWL II Unternehmensführung und Organisation
Vision und Mission, Seite 24
Quelle: Vahs/Schäfer-Kunz (2005), S. 193
Vision, Strategie und Leitbild
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Vision und Mission, Seite 25
Bach, N. (2000): Mentale Modelle als Basis von Implementierungsstrategien, Wiesbaden 2000.
Krüger, W./Bach, N. (2001): Geschäftsmodelle im E-Business, in: Buchholz, W./ Werner, H. [Hrsg.]: Supply Chain Solutions, Stuttgart 2001, S. 29-51
Bleicher, K. (2004): Normatives Management, 7. Aufl., Frankfurt 2004
Bleicher, K. (2001): Das Konzept Integriertes Management, 6. Aufl., Frankfurt 2001
Hungenberg, H. (2004): Strategisches Management, 3. Aufl., Wiesbaden 2004
Hungenberg, H./ Wulf, T. (2004): Grundlagen der Unternehmensführung, Berlin 2004
Magyar, K. (1989): Visionen schaffen neue Qualitätsdimensionen, in: Thexis, Heft 6/1989, S. 3-7
Müller-Stewens, G./ Lechner, C. (2005): Strategisches Management, 3. Aufl., Stuttgart 2005
Vahs, D./ Schäfer-Kunz, J. (2005): Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 4. Aufl. Stuttgart 2005
Literaturempfehlungen