Viva Vita April 2011

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Wellness Fitness Beauty Gesundheit Ernährung Dem Schmerz Paroli bieten Eine Publikation des Medienhauses LAUSITZER RUNDSCHAU Das Gesundheitsjournal für die Lausitz Nr. 4/2011 • Ausgabe April

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Der Frühling hält Einzug und auch die Pollen fliegen wieder. Wie Heuschnupfen-Patienten besser durch das Frühjahr kommen und Schmerzen mithilfe von Wassergymnastik gelindert werden können, erfahren Sie im aktuellen Viva Vita Magazin.

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Wellness • Fitness • Beauty • Gesundheit • ErnährungWellness • Fitness • Beauty • Gesundheit • ErnährungWellness • Fitness • Beauty • Gesundheit • Ernährung

Dem SchmerzParoli bieten

E i n e P u b l i k a t i o n d e s M e d i e n h a u s e s L A U S I T Z E R R U N D S C H A U

Das Gesundheitsjournal für die LausitzDas Gesundheitsjournal für die LausitzDas Gesundheitsjournal für die Lausitz

Nr. 4

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April

Das Gesundheitsjournal für die LausitzDas Gesundheitsjournal für die Lausitz

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viva_vita_umschlag_0504.indd 1 25.03.2011 8:19:59 Uhr

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Schmerzen sind Signale desKörpers. Werden sie unter-drückt, nehmen wir nichtwahr, was er uns zu sagenhat. So herrschte lange dielandläufige Meinung, an dersicher ein Körnchen Wahrheitist. Und so glauben viele nochheute: Schmerzen gehörenzum Leben dazu. Ein bisschen Schmerz müsse der Menschaushalten. Muss er? In unserer April-Ausgabe gehenwir dem Schmerz auf den Grund und gelegentlich auchan den Kragen. Denn die Schmerzmedizin kann heuteviel dafür tun, dass niemand unerträglich leiden muss.Natürlich wird auch nach Ursachen gesucht. Vor allemaber bei chronischen Erkrankungen kann Dauerschmerzsich im Körpergedächtnis einnisten, den gesamtenMenschen beeinflussen, Körper und Seele zermürben.Wir berichten darüber, warum am Klinikum Niederlausitzin Senftenberg eine Schmerzklinik aufgebaut wird, wasMedikamente, Sport und Akupunktur bewirken könnenund informieren über neue Methoden der Schmerzbe-handlung am Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum. Tipps zurEntspannung von Körper und Seele gehören dazu. Wobeiauch die Weisheit des Verlegers Friedrich Justin Bertuchnicht in Vergessenheit geraten sollte: „Die Freuden, dieman übertreibt, verwandeln sich in Schmerzen.“

Ida Kretzschmar

InhaltGesundheitSeite 3 Die Pollen fliegen wieder:

Wie Heuschnupfen-Patienten leichter durch dasFrühjahr kommen und die „Allergiekarriere“frühzeitig an den Nagel gehängt wird

FitnessSeite 10 Urlaub auf Rezept:

Ist das denn die Möglichkeit? Viva Vita fragtebei den Krankenkassen in der Lausitz nach

WellnessSeite 12 Schmerzlinderung im Bewegungsbad:

In einer Gubener Physiotherapie-Einrichtung hatWassergymnastik seit Jahren Konjunktur

ErnährungSeite 14 Ernährungsdynamit:

Warum Uwe Brose aus Atterwaschim Spree-Neiße-Kreis auf den „Wunderbaum“Moringa setzt

BeautySeite 16 Bleaching - schön aber auch gesund?

Wir hörten uns bei Cottbuser Experten über Fürund Wider zum Aufhellen der Zähne um

Schmerz,lass nach!

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ImpressumEine Sonderpublikation desMedienhauses LAUSITZER RUNDSCHAU

ProjektleitungIrina Juckenburg, 0355 481181Mail: [email protected]

Verlag & HerausgeberLausitzer VerlagsService GmbHStraße der Jugend 5403050 Cottbuswww.lr-online.de

RedaktionsleitungIda Kretzschmar, 0355 481223Mail: [email protected]

AnzeigenverkaufLR Mediaverkaufsgesellschaft mbHDetlef Hockun, 0355 481322Mail: [email protected]

Yvonne Zuchan, 0355 481211Mobil 0171 6495262Mail: [email protected]

Andreas Otto, 0355 481210Mobil 0152 53507194Mail: [email protected]

DruckLR Medienverlag und Druckerei GmbHDruckzone Cottbus GmbH & Co. KG(Umschlag)

ZustellungLR Logistik GmbHZustellgesellschaftder LAUSITZER RUNDSCHAUStraße der Jugend 5403050 Cottbus

Internetwww.viva-vita-magazin.de

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GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Die Pollen fliegen wiederSeit März leiden schon etliche Allergiker ganz massiv unter trä-nenden Augen und tropfender Nase. Mit zehn Maßnahmen lässtsich die Qual etwas mildern.

„Das milde Wetter Anfang März hat die Pollensaison kräftig anrol-len lassen“, so Dr. Gerd Schauerte, Allergologe des CJD Asthma-zentrums in Berchtesgaden. „Wie sehr eine Pollenallergie die Le-bensqualität und auch die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen kann,ist für Nichtallergiker oft nicht nachvollziehbar“. Den Auftakt ma-chen die Pollen von Hasel und Erle, dann folgen Ulme, Pappel undWeide, und schließlich, im April und Mai, die Birkenpollen mit ih-rer besonders starken allergischen Wirkung.

„Diese Tipps helfen Pollenallergikern“, so Dr. Schauerte. „Zu emp-fehlen sind auch geeignete Medikamente“. In Apotheken frei er-hältlich sind Nasen- und Augentropfen, die als Wirkstoff Antihista-minika enthalten. Durch direktes Auftragen auf die Schleimhäutewirken sie schnell und können vorbeugend genommen werden.Entsprechende Antihistaminika-Präparate gibt es ebenfalls als Tab-letten. >> cjd/ik

In den meisten Fällen zei-gen sich allergischeKrankheiten bereits imSäuglings- und Kindes-alter: Der Säugling mitNahrungsmittelallergieentwickelt als Klein-kind eine Sensibilitätgegenüber Hausstaub-milben und Pollen. Ausdem Heuschnupfenwird dann später ein

Asthma, das das Kind ein Leben lang ein-schränkt. Diese Abfolge in der Kindheit

nennt man „Allergiekarriere“.Um diese Steigerung der Beschwerden zuverhindern, lohnt sich ein früher Test auf Al-lergene, rät das Infozentrum für Präventionund Früherkennung (IPF). Denn je eher eineAllergie erkannt wird, desto besser lässt sichverhindern, dass ein Kind die nächste Stufeauf der Allergiekarriereleiter erklimmt.Übersensibilitäten können meist wirksambehandelt werden, wenn man das Allergenkennt. Manchmal reicht es sogar aus, denentsprechenden Stoff zu vermeiden. >> IPF/ik

Im Internet unter: www.vorsorge-online.de

„Allergiekarriere“ frühzeitig an den Nagel hängen1. Gartenarbeit, Sport im Freien und Camping-Aufenthalte

meiden.2. Den Rasen im Wohngärten vor der Gräserblüte Anfang

bis Mitte Mai mähen und durch regelmäßiges Mähenkurz halten. Der Allergiker soll nicht selbst mähen.

3. Bei der Neuanlage von Gärten windblütige Pflanzen meiden, die viel Pollen produzieren wie Birke und Hasel.Lieber auf Rosen, Lippenblütler (Lavendel, Salbei), Kletterpflanzen (Efeu, Farne und Moose) ausweichen.

4. Bei trockenem, leicht windigem Wetter möglichst imHaus bleiben und die Wohnräume, vor allem aber das Schlafzimmer nicht lüften und die Fenster schließen.

5. Bei Autofahrten Fenster geschlossen halten und denVentilator nur bei Autos mit eingebautem Luftfilter benutzen.

6. Eine dunkle Sonnenbrille mit Seitenschutz hilft oft gegendie oft auch vorhandene Empfindlichkeit gegen Helligkeit.

7. Abends regelmäßig Haare waschen.8. Einmal-Taschentücher benutzen.9. Bei der Wahl des Urlaubsortes beachten, dass im

Hochgebirge der Pollenflug bis zu vier Wochen später einsetzt und deutlich geringer ausfällt.

10. Die Vorhersagen der Meteorologen und Pollenwarndienste beachten.

Heuschnupfen-Patienten kommenleichter durch das Frühjahr, wenn sieeinige Verhaltensregeln beachten:

Mit dem Kochbuch von Armin Roßmeierkönnen alle von Nahrungsmittel-AllergienBetroffenen es sich wieder so richtig gutschmecken lassen. ZDF-Fernsehkoch Ar-min Roßmeier kreiert in „Genießerküchefür Allergiker“ mit Hilfe von Ernährungs-experten vielseitige und attraktive Rezep-te, die die häufigsten Nahrungsmittel-Al-lergien berücksichtigen. Roßmeiers Küchefür Allergiker ist äußerst abwechslungs-reich. Ob Frühling, Sommer, Herbst oderWinter, der Fernsehkoch bereitet die pas-senden Vorspeisen, Salate, Hauptgerichte,Desserts und Festtagsmenüs mit frischenZutaten der Saison zu. Dem Rezeptteil

geht ein übersichtlicher, für jeden ver-ständlicher Theorie-Teil voraus, der alleFragen zum Thema Nahrungsmittel-Aller-gien beantwortet und die verschiedenenSymbole erklärt. (Quelle: Wikipedia)

„Genießerküchefür Allergiker“,Rossmeier, Buch-art, Schauerte,Krenn, HubertVerlag, 224 Seiten,24,90 Euro

Genießerküche für AllergikerBuchtipp

Fotos (2): Fotolia

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Ob in der Notaufnahme, in der Chirur-gie oder bei der ambulanten Sprech-stunde – das ThemaSchmerzen begleitet dieMediziner. Nur neun Pro-zent der Deutschen ha-ben im vergangenenJahr überhaupt keineSchmerzen gehabt. Zudiesem Ergebnis kommteine Studie des Robert-Koch-Instituts. Im Klini-kum Niederlausitz gibtes seit Jahren verschiede-ne Ansätze, um sich mitdem Thema auseinan-derzusetzen. Neben derKlinik für Anästhesie-,Intensiv- und Schmerztherapie arbei-tet auch eine Projektgruppe, die sichspeziell mit der Schmerzproblematikbeschäftigt. Für die Zukunft hat das Klinikum mitden beiden KrankenhausstandortenLauchhammer und Senftenberg jetztdie Weichen gestellt. Im Aufbau ist ei-ne eigene Schmerzklinik zur Behand-lung von Patienten mit chronischenSchmerzen. Die Klinik ist Bestandteildes neuen Zentrums für Neurologieund Schmerztherapie, das von Chef-arzt Dr. Markus Reckhardt (49) geleitetwird. „Mit unserem Angebot für chro-nisch Schmerzkranke stehen wir nochganz am Anfang“, erklärt der Neuro-

loge, der bereits im bayrischen Ans-bach eine Schmerz-Abteilung aufge-baut hat und diese Erfahrungen jetztam Klinikum Niederlausitz einbringt.Spätestens in zwei Jahren will er dieAbteilung eingerichtet haben.„Ein Klinikum mit einer so großen Ver-sorgungsregion braucht ein solchesAngebot“, bekräftigt die Pressespre-cherin Daniela Graß. Bisher müssenSchmerzpatienten, bei denen ambu-lante Behandlungen nicht anschlagen,weite Wege zu Spezialkliniken in Kaufnehmen. Ein heimatnaher Aufenthalt

in einer Schmerzklinikist für Chefarzt Reck-hardt so wichtig, weilin jedem Fall eine Nach-behandlung notwendigist. „Die Behandlungverpufft, wenn ambu-lante Betreuungsange-bote nicht nachgeschal-tet sind“, erklärt er.Dem Klinikum kommedaher eine Netzwerk-funktion zu. So stehendie beiden NeurologenMarkus Reckhardt undMichaela Gabriel sowie

Psychiater Thomas Winkler im Klini-kum als auch in der ambulantenSprechstunde im MVZ Epikur in Calauden Patienten zur Verfügung.Eine individuell angepasste Behand-lung aus der Vielzahl der Therapiean-sätze zu finden – dies soll das Geheim-nis des Erfolgs in der neu aufzubauen-den Schmerzklinik sein. „Damit passtdas Konzept genau in die Zukunfts-strategie des Klinikums“, erläutert Da-niela Graß. Interdisziplinär werdendort Mediziner aus verschiedenenFachgebieten zusammenarbeiten:Neurologen, Anästhesisten, Neurochi-rurgen, Psychiater und Psychothera-peuten. Wobei natürlich der Anästhe-

sist einen gänzlich anderen Blick aufden Schmerzpatienten hat als der Psy-chiater. „Diese Aufgabe ist wahnsinnigreizvoll“, beschreibt Chefarzt Reck-hardt die besondere Herausforderung. In der Schmerzklinik wird es ein Ge-misch aus teil- und vollstationärenTherapieplätzen geben. Alle Patientenwerden gleichzeitig aufgenommenund verbleiben für eine spezielleSchmerztherapie drei bis sechs Wo-chen im Krankenhaus. Täglich erhal-ten sie nach einem straffen Plan ihreBehandlung. Medizinische Studien be-legen, dass dies die einzige Therapie-form ist, die chronische Schmerzpa-tienten von ihrer oft jahrelang ertra-genen Pein befreien kann.Ausschließlich Tabletten und Sprit-zen zu bekommen, ist in derSchmerzklinik nicht genug. „Diemedikamentöse Behandlung ge-hört sicher dazu“, erklärt Dr. Mar-kus Reckhard den Ansatz. AlsSchlüsseltherapie für Schmerzpa-tienten benennt er aber die Bewe-gung. Sie ist so wichtig, weil sich Schmerz-kranke oft schon lange zurückgezo-gen haben und immer unbeweglicherwerden. Ganz viel Krankengymnastik,Sporttherapie und Entspannungstrai-ning werden daher den Alltag auf derSchmerzklinik bestimmen. Ergänztwird die medizinische Behandlung zu-dem durch unkonventionelle Thera-pien, wie Klang- und Muskeltherapie.Dazu kommen Akupunktur, manuelleMedizin, ein Schmerzbewältigungs-training und naturheilkundliche Ver-fahren. „Das Gesamtpaket muss stim-men“, erklärt der Chefarzt die beson-dere Herangehensweise, bei der Ärzteverschiedener Fachrichtungen ge-meinsam die Ursachen für dieSchmerzen bekämpfen wollen.

>> Andrea Budich

� � � � � � � �Tabletten, Sport und AkupunkturKlinikum Niederlausitz baut in Senftenberg Schmerzklinik für chronisch Kranke auf

Rund acht Millionen Deutsche leidenunter behandlungsbedürftigen chro-nischen Schmerzen. Auch auf der Neu-rologie im Klinikum Niederlausitz sindmindestens ein Drittel der Patientenreine Schmerzpatienten. Um ihr Lebenerträglicher zu machen und sie vomMartyrium der ständigen Schmerzenzu befreien, wird am Klinikum Nieder-lausitz in Senftenberg eine Schmerz-klinik aufgebaut.

Chefarzt Dr. Markus Reckhardtvom Zentrum für Neurologieund Schmerztherapie.

Fotos: Fotolia (5)/PR (1)

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GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Sie leiten eine Klinik für manuelle Medi-zin. Was ist darunter zu verstehen?Im engeren Sinne untersuchen und be-handeln Arzt und Therapeut mit ihrenHänden und speziellen Grifftechnikendie Körperhaltung, Bewegungsabläu-fe, Gelenkfunktionen, den Muskel-spannungszustand, Triggerpunkte,Schmerzpunkte und sogenannte os-teopathische Verklebungen im Bauch-raum, die ebenfalls Ursache fürSchmerz und Bewegungsstörungensein können. Im weiteren Sinne gehtdie Behandlung in der Klinik für ma-nuelle Medizin aber darüber hinausund schließt sowohl medikamentöseals auch physikalische Verfahren ein,ebenso wie alternativmedizinischeMethoden, psychologische Begleitungund auch Trainings für die Stress- undProblembewältigung im Alltag.

Dazu müssen Sie aber sehr genau wissen,wie es um den Patienten bestellt ist.Sicher, den nichtoperativen Behand-lungen der verschiedenen Erkrankun-gen des Bewegungssystems geht einekomplexe Diagnostik voraus. Arzt undPsychologe nehmen die Schmerz-anamnese, also die Leidensgeschichte,des Patienten auf. Dazu wird er aufverschiedene Weise untersucht. Wie ist

die Beschaffenheit des Bewegungsap-parates, wie beispielsweise die Struk-tur der Bandscheibe, wie die Knochen-struktur? Wie ist sie beschaffen, wieverändert, wo beschädigt? Dazu wer-den das klassische Röntgenbild, Ultra-schall oder andere moderne bildge-bende Verfahren eingesetzt. Dabeischauen wir natürlich auch, ob dasKrankheitsbild eine Operation unum-gänglich macht, wie das beispielsweisebei einer schweren Nervenschädigungwäre. Zur komplexen Diagnose gehörtweiter eine Funktionsdiagnostik, diedie Arbeitsweise von Muskeln oderGelenken analysiert. Das geschiehtbeispielsweise mittels einer Gangana-lyse auf dem Laufband, die Bewe-gungsstörungen deutlich macht. Aberauch manuelle Untersuchungen durchden Arzt, der mit Grifftechniken Blo-ckaden oder Fehlhaltungen erfühlt,werden angewendet. Schließlich er-gründen Ärzte und Psychologen in Ge-sprächen mit den Patienten auch diepsychischen und sozialen Hintergrün-de der Schmerzen. Wie hat sich derSchmerz ins Gedächtnis eingenistet?Welche Schmerz-Vermeidungs- oderSchonhaltungsstrategien hat der Pa-tient für sich aufgebaut? Warum hatsich in Schulter und Nacken ein dicker

(Schutz-) Panzer gebildet? Warum ist erständig angespannt – seelisch und folg-lich auch körperlich? Wie sehr hat sichder Mensch an das Hinken gewöhnt,obwohl es keinen körperlichen Grunddafür gibt? So nehmen wir die Patien-ten auf allen Ebenen sehr ernst undkommen gemeinsam den Schmerzen,die sich im Alltag des Patienten festge-bissen haben, auf die Spur. Und ge-meinsam gehen wir auch gegen sie anund versuchen, den Schalter erlebbarfür den Patienten umzulegen. Dasheißt auch, wir trennen nicht mehrschulmedizinische und alternative Ver-fahren. Je nach dem spezifischen Be-fund werden die Behandlungen und ei-gene Aktivitäten eingesetzt, psycholo-gisch begleitet. Speziell ausgebildeteÄrzte oder Physiotherapeuten wendendie Techniken der manuellen Therapievon Chirotherapie über manuelle The-rapie bis zur Osteopathie an und leitendie Patienten auch an, selbst Übungengezielt einsetzen zu können – und viel-leicht auch einiges in ihrem Alltag zuändern.

Und das zahlen die Krankenkassen?Die bundesweit tätige Arbeitsgemein-schaft nichtoperativ orthopädisch-ma-nualmedizinischer Akutkrankenhäuser,in der wir mit einem guten DutzendAbteilungen bzw. Kliniken zusammen-arbeiten, hat erreicht, dass diese kom-plexen Behandlungen anerkannt undbezahlt werden.

Mit welchem Erfolg?Da diese interdisziplinäre Behand-lungsstrategie den Schmerzen auf denGrund geht, haben wir eine hoheNachhaltigkeit. Der Patient erlebt eineauf ihn zugeschnittene Behandlung, inder er auch viel über sich und seineKrankheit erfährt und was er selbst zurSchmerzlinderung beitragen kann. Dasverbessert seine Lebensqualität. Bei ei-ner Mindestverweildauer von zwölf bis19 Tagen im Krankenhaus kann dieKomplexbehandlung wirksam sein.Akute Beschwerden, eventuell mit an-schließender Rehabilitation, lassen sich

gut lindern, wenn der Patient einÜbungsprogramm weiterführt. Auchchronisch Erkrankte profitieren sehr.Sie benötigen danach eine kontinuier-liche Weiterbetreuung durch denHausarzt, Facharzt oder Psychologen.Wichtig ist die Eigenaktivität desSchmerzpatienten. Leider gibt es denkomplexen Behandlungsansatz nochzu selten in der Krankenhausland-schaft. Ich bin aber sicher, dass er wei-ter an Bedeutung gewinnen und sichauch in den ländlichen Regionen etab-lieren wird. Diese Art der Schmerzbe-handlung bedeutet schließlich auch,die Stress- und Problembewältigungim Alltag zu verändern, um einen ge-sunden Lebensrhythmus, Entspannungim körperlichen und seelischen Sinnezu finden.

>> Mit Chefarzt Dr. Wolfram Seidel sprachHeidrun Seidel.

Spezielle Grifftechniken gehören zur manuellen Medizin. Fotos: Sana-Kliniken

Sana-Klinik in SommerfeldIn der Klinik für Manuelle Medizinder Sana-Kliniken im Brandenbur-gischen Sommerfeld (Kremmen,Kreis Oberhavel), die ein Akut-krankenhaus für nichtoperativeOrthopädie und Schmerzmedizinist, werden jährlich etwa 2500 Pa-tienten mit Schmerzen behandelt,die akut oder chronisch sind oderchronisch zu werden drohen.Mehr als die Hälfte der Patientenkommen aus Brandenburg. Die bislang einzige Klinik dieserArt im Osten Deutschlands mit115 Betten verfolgt ein Behand-lungskonzept, nach dem 18 Ärzteunterschiedlicher Fachrichtungen,sieben Psychologen, 25 Physiothe-rapeuten und 35 Pflegekräfte aufvier Stationen individuell mit denPatienten arbeiten. Sie ging her-vor aus der 1987 gegründeten De-pendance der Klinik für Physiothe-rapie des UniversitätsklinikumsCharité. Moderne Klinikbauten er-gänzen den idyllisch anmutendenalpinen Landhausstil. >> hs

Körper und Seele in Einklang bringenSchmerzen beherrschen ihr Leben. Ob in Nacken, Rücken, Armen oder Beinen. Ob am Tage odervor allem in der Nacht. Monatelang, oft auch über Jahre, ist der Alltag vieler Menschen vonquälendem Schmerz gezeichnet und ihre Seele gleich mit. Dr. Wolfram Seidel, Chefarzt der Kli-nik für manuelle Medizin in Sommerfeld, kennt seit einem Vierteljahrhundert ihre Leidenswe-ge und hat ein Team aus Ärzten, Psychologen und Therapeuten um sich, um den Schmerzen aufdie Spur zu kommen.

Schutzpanzer im Nacken?

Dr. Wolfram Seidel,Chefarzt der Klinikfür manuelle Medizinin Sommerfeld.

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Zu ihm werden vorrangig Patientenmit Rückenschmerzen, Beinschmerzennach Bandscheibenvorfalloder Kopfschmerzennach einem Gehirntumorgeschickt. „Wir behan-deln die Schmerzen inva-siv – also per operativemEingriff“, berichtet der39-jährige Oberarzt. Da-bei nutzen die Neurochi-rurgen auch eine verhält-nismäßig neue, also etwavier, fünf Jahre alte Me-thode. „Wir behandelnmedikamentös über eineSchmerzpumpe“, so Tho-mas Marx. Dazu wird ei-ne Pumpe unter die Haut implantiert,meist in den Bauchraum, die mit ei-nem Katheter verbunden ist. Der Ka-theter gibt die Medikamente aus derPumpe in den Rückenmarksraum ab,direkt in das Nervensystem und damitdirekt an das Zielorgan. „Wenn manTabletten nimmt, gehen die dagegenerst in den Magen und dann ins Blut,sie müssen dabei die Leber passierenund kommen nur zu einem Bruchteilim Gehirn bei den Schmerzrezeptorenan“, sagt Marx. Für den Patienten seidie Pumpe außerdem komfortabler,weil er sich nicht um die Tablettenein-nahme kümmern müsse, da die Pumpeautomatisch arbeite.

Wirkstoff aus der KegelschneckeDer Wirkstoff in der Pumpe sei nichtdas klassische Morphium, sondern Zi-conotid: der Wirkstoff aus der Kegel-schnecke, der salopp als Schneckengiftbezeichnet wird. „Das Mittel ist sehrwirksam, kann aber auch erheblichepsychische Nebenwirkungen habenwie Halluzinationen“, weiß ThomasMarx. „Deshalb muss man sehr vor-

sichtig sein mit der Dosierung.“ Das Schmerzmittel wird per Spritzedurch die Haut und eine Gummimem-bran in den Schmerzmittel-Tank derPumpe gefüllt. Das Gerät bleibe solange im Körper wie erforderlich – inder Regel zeitlebens. „Wir haben et-wa 13 bis 15 Patienten, die wir erfolg-reich mit dem Medikament behan-deln. Bei etwa genauso vielen hat esjedoch nicht geholfen“, berichtet derCottbuser Oberarzt. Aber so ist das in der Schmerztherapie

– es muss viel auspro-biert werden. „Schmerz-therapie ist ein rechtfrustrierendes Fach:Wenn man von siebenPatienten einem hilft,hat man schon ein gutesErgebnis“, so Marx, deraus Aschersleben stammtund seit 2007 in Cottbusarbeitet. Studiert undseine neurochirurgischeAusbildung bis zumFacharzt absolviert hater an der Universität Hal-le. Dort hat er auch das

Verfahren mit der Schmerzpumpekennengelernt, weil einer der Ober-ärzte sich mit invasiver Schmerzthera-pie beschäftigt hat. Er brachte es mitans Thiem-Klinikum, wo es sowiesogerade eingeführt wurde. „Chronischer Schmerz ist einkomplexes Thema“, so Marx.Denn die Schmer-zen können viel-fältige Ursachenhaben, organi-sche wie auchnicht organische(psychische). An-fangs sei es oftein organischerSchmerz, dersich chronifi-ziere unddann auch diePsyche einbezie-he. Deshalb spieledas soziale Umfeld ei-ne nicht unerhebliche Rolle. Denn beischwierigen Familien-, Arbeits- undLebenssituationen können sichSchmerzen als Symptome äußern: „Al-

lein bei chronischen Rückenschmerzenresultieren bis zu 50 Prozent aus ei-nem unbefriedigenden Arbeitsum-feld.“

Bei Migräne eher ElektrotherapieEs gebe auch ein Schmerzgedächtnis.„Schmerz ist ja erstmal nur ein elekt-rischer Impuls, der durch die Nerven

weitergeleitet wird – und unserGehirn macht daraus das un-angenehme ErlebenSchmerz“, erklärt es Marx.Die Hauptfunktion desSchmerzes sei ja eigentlichdie Warnung vor Verletzun-gen oder Verbrennungen.Wenn man lange Schmerzenhat, also lange diese Infor-mationen im Gehirn ankom-men, findet man auch orga-nische Veränderungen am

Gehirn. Die Nervenzellen än-dern sich in ihrer Struktur, ih-rer Verschaltung – mannimmt den Schmerz wahr,auch wenn die Ursache nicht

mehr da ist. Phantomschmerzen zumBeispiel: Das Körperteil ist amputiert,meldet aber trotzdem Schmerzen. Die Schmerzpumpe funktioniere aller-

dings bei Migräne nicht – da könnteman aber eine Elektrotherapie auspro-bieren: Dabei werden Elektroden andas Rückenmark oder bestimmte Ner-ven gelegt – und über diese Elek-troden wird ein schwacher elektrischerImpuls abgegeben, der bewirkt, dassman ein Kribbeln wahrnimmt. DieSchmerzweiterleitung oder -entste-hung wird unterdrückt. Das könneauch gegen allerlei Schmerzen helfen,beispielsweise gegen dauerhafteSchmerzen nach Bandscheibenopera-tionen, gegen Schmerzen, die durchDurchblutungsstörungen hervorgeru-fen werden oder gegen Herzschmer-zen (Angina Pectoris).

Nicht zwei Schmerzen gleichzeitigDoch wie gesagt, die Schmerztherapieist ein schwieriges Feld. „Es gibt alleinHunderte Formen von Kopfschmerzen– und ebenso viele Ursachen“, weißMarx und hat noch eine interessanteErkenntnis parat: Man könne nichtzwei Schmerzen gleichzeitig empfin-den. „Wenn man Kopfschmerzen hatund sich mit dem Hammer auf den Fußhaut, hat man in dem Moment keineKopfschmerzen mehr“, schmunzeltder Oberarzt. >> Steffi Schubert

Mit einer Pumpegegen den SchmerzDer Cottbuser Oberarzt Thomas Marxüber neue Methoden in der Schmerzbehandlung

Schmerzen, vor allem chronische, sindeine schreckliche Angelegenheit. DieGedanken kreisen meist nur noch umdiesen Punkt. Normalerweise führtder Weg dann vom Hausarzt zumNeurologen oder Schmerztherapeu-ten. Aber auch die Neurochirurgiekann in einigen Fällen helfen, wieOberarzt Thomas Marx vom Carl-Thiem-Klinikum Cottbus erklärt.

Oberarzt Thomas Marx.Foto: Steffi Schubert

So ähnlich kannman sich die

Pumpe imKörper

vorstellen.Unten das

Pumpensystem(mit Patienten-

therapie-Mana-ger und Arzt-

programmier-gerät). Fotos:

Medtronic

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� � � � � � � �Viva-Vita-Buchtipps

Egal ob dick, dünn odernormalgewichtig, mit ih-rem Gewicht sind die we-nigsten Menschen zufrie-den. Auch Ulrike Tourneurkämpfte viele Jahre ge-gen ihren Körper. Dochheute weiß sie: Dicksein

beginnt in unserer eigenen Wahrneh-mung. In ihrem erfrischend ehrlichen Buch„ganz.schön.wichtig.“ beschreibt die Au-torin, wie sie erkannt hat, dass es nicht da-rum geht, schlank zu sein, sondern sichselbst zu lieben und zu akzeptieren, wieman ist. Mit Humor zeigt sie Wege auf, wiewir endlich mit unserem Körper Friedenschließen können. Ein Crashkurs rundet ih-re lebendigen und oft witzigen Ausfüh-rungen ab und bringt ihr Anliegen nocheinmal auf den Punkt: Das Wundermittelheißt Selbstliebe! >> pmUlrike Tourneur: „ganz.schön.wichtig.”, Kamphausen Verlag, 328 Seiten, ISBN: 978-3-89901-261-3, 17,90 Euro

Endlich Wohlfühlen!Jeder Mensch hat offenbar eine persönliche„Obergrenze“ für sein Glück. Wird dieseüberschritten, beginnen die Zweifel. In „Le-be dein Leben, bevor andere es für dichtun“ befasst sich Gay Hendricks mit solchenPhänomenen der unbewussten Selbstsabo-tage. Der Autor zeigt, wie man diese Nega-tivspirale endlich durchbricht. Nachvollzieh-bar und alltagsnah erklärt er, durch welcheMechanismen sich eigentlich glücklicheMenschen selbst manipulieren und wie siediese Muster in Zukunft rechtzeitig erken-nen können. Wenn das Bewusstsein dannerst einmal geschärft ist, kann sich jeder mitHilfe von Hendricks Methode „umprogram-mieren“ und endlich uneingeschränkt ja!

zu einem erfüllten Lebensagen. >> pmGay Hendricks: „Lebe deinLeben“, bevor andere esfür dich tun, Knaur Mens-Sana, 256 Seiten, ISBN 978-3-426-65647-1,18,95 Euro

Über sich hinauswachsenDie Diagnose „MultipleSklerose“ trifft weltweitetwa 2,5 Millionen Men-schen – zählt doch diechronisch-entzündlicheErkrankung des zentra-len Nervensystems zuden häufigsten neurolo-

gischen Befunden. Georg Stefan Georgieffist Arzt und selbst von MS betroffen. Mit„Satte Diagnose – Multiple Sklerose“ stellter Patienten und Angehörigen einen Rat-geber zur Seite, der ausführlich die erstenAnzeichen der Multiplen Sklerose, Diagno-semöglichkeiten, Verlaufsformen, Thera-pieansätze und Perspektiven der Forschungerläutert. Verständlich erklärt Georgieff diemedizinischen Fachtermini und zeigt auchAngehörigen, wie sie Betroffenen schnellund sinnvoll Gutes tun können. >> pmGeorg Stefan Georgieff: „Satte Diagnose –Multiple Sklerose“, Der Ratgeber für Be-troffene und Angehörige, maudrich, 280 Seiten, ISBN 978-3-85175-909-9, 25 Euro

Hilfe bei Multiple Sklerose

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Wachkoma- oder Demenzpatienen betreuen

� � � � � � � �Wenn das Hirn Schaden nimmt

8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GESUNDHEIT8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GESUNDHEIT

Die 43-jährige Renate sitzt am Bett ih-res Mannes und erzählt von ihremTag. Dass sie morgens verschlafen undes in allerletzter Minute ins Büro ge-schafft hat. Dass ihre Tochter Leonieeine Zwei in Deutsch geschrieben hat.Ob ihr Mann sie versteht oder über-haupt hört, weiß Renate nicht. Seit ei-nem schweren Motorradunfall liegt erim Wachkoma, betreut wird er im Pfle-gezentrum Weilmünster in Hessen.Dort leben Menschen mit schwerenneurologischen Schäden, zum Beispielnach Hirnblutungen, einer Meningitisoder mit Parkinson. Der jüngste Pa-tient ist 20, der älteste 70 Jahre alt.

„Sie können zwar nicht mehr selbst-ständig leben. Es ist aber nicht ausge-schlossen, dass sich ihr Zustand verbes-sert“, sagt der Pflegedienstleiter KlausGünther.Die Hoffnung auf eine Besserung istes, die auch Cornelia Klatt vom Hausam Stadtwald in Bonn – einem Heimfür schwerst pflegebedürftige Men-schen etwa nach einem Unfall, einerHirnblutung oder einem Herzstillstand– immer wieder zum Weitermachenmotiviert. Als Beispiel für ein kleinesWunder erzählt sie von einem jungenMann, der nach einer Hirnblutung vorzwei Jahren ins Wachkoma fiel. Mitt-lerweile kann er sich etwas verständi-gen, indem er auf Tafeln mit den Wor-ten „Ja“ und „Nein“ zeigt. Er kann al-leine einen Becher halten, selbststän-dig trinken und erkennt seine Ange-hörigen.Familie und Freunde sind sehr wichtig,auch wenn Menschen im Wachkomaauf den ersten Blick scheinbar nicht

reagieren. Klatt berich-tet davon, dass die At-mung der kranken Men-schen ruhiger wird undsich die Muskeln ent-spannen. Von ähnli-chen Beobachtungenerzählt auch ProfessorHans Georg Nehen vonder Memory-Clinic amElisabeth-Krankenhausin Essen. Dort werden vorallem demenzkranke Menschenbetreut. Bei fortgeschrittener Er-krankung erkennen sie zwar ihre An-gehörigen nicht mehr – sie reagierenjedoch auf die Liebe und die Aufmerk-samkeit, die ihnen entgegengebrachtwird. „Dieses emotionale Mitschwin-gen mit anderen Menschen ist sehrlange da“, sagt Nehen.Doch den richtigen Umgang mit denkranken Menschen müssen auch dieAngehörigen erst einmal lernen. An-sonsten können sie „unendlich viel

falsch machen“, wie es der Arzt for-muliert. Am Anfang steht erst einmalder große Schritt, die Krankheit undihre unwiderruflichen Folgen zu ak-zeptieren. >> Sabine Maurer

Eine Hirnblutung, ein Herzstillstandoder eine Demenzerkrankung habenoft dramatische Folgen: Das Gehirn istso geschädigt, dass Betroffene nichtmehr selbstständig leben können. Da-mit es ihnen gut geht, brauchen sieneben guten Ärzten viel Liebe undAufmerksamkeit.

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Für einen möglichstschmerzfreien AlltagLeistungen (Auszug)– Ergo- und Physiotherapie– Tiertherapie

Hasen helfen heilen– Betreuung von Menschen

mit Demenz und MS– Wachkomapatienten– Gehschule– Probewohnen

Schmerzen muss man nicht hinnehmen. Auchnicht im fortgeschrittenen Alter. Im Senioren-Wohnpark Cottbus wird seit etwa drei Jahrennach dem Expertenstandard Schmerzmanage-ment gearbeitet. Ziel ist es, den Bewohnern derEinrichtung einen möglichst schmerzfreien All-tag zu ermöglichen.Schon bei der Aufnahme in den Wohnpark wer-den die Bewohner zu ihrem Schmerzbild undder möglichen Medikation befragt. Hier wirdoft schon deutlich, dass die Senioren zwar häu-fig Schmerzen haben, diese aber nicht genaueinordnen können. Dabei hilft ein Schmerzta-gebuch. Hier wird unter anderem festgehalten,wann und in welcher Situation die Probleme auf-treten. Die sich anschließende Behandlung – inAbstimmung mit dem jeweiligen Hausarzt – be-ruht auf dem Grundsatz sanfter Therapie. Haus-mitteln wie Salben oder Kirschkernkissen wirdzunächst der Vorzug gegenüber Medikamentengegeben. Begleitet werden die Therapien vonsportlicher Betätigung in der Gymnastikgruppeoder am Bewegungstrainer MOTOmed. Wohn-park-Bewohner, die in ihrer Handlungs- undBewegungsfreiheit eingeschränkt sind, erhaltenindividuelle Unterstützung durch die Einrich-tungsmitarbeiterinnen.

Peitzer Straße 26, Tel.: 0355 75645-0www.senioren-wohnpark.com

Karin Rosseck, hier zusammen mit der Ergotherapeutin Sandy Müller, trainiert ein Mal pro Wochemit dem MOTOmed, um die Armmuskulatur zu stärken. Foto: Elke Leopold

Page 9: Viva Vita April 2011

GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9GESUNDHEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

„Wer grüne Ostereier haben möchte,sollte einfach Spinat verwenden“, sagtSusanne Umbach von der Verbrau-cherzentrale Rheinland-Pfalz. Gelbwird das Ei mit Safran. Günstiger,wenn auch weniger farbintensiv,ist die Variante mit Zwiebel-schalen. Holundersaftfärbt die Schale blau,und rot werden die Ei-er mit Rote-Bete-Saft.Den Sud erhält man,indem man zum Bei-spiel 250 Gramm Spinatmit einem Liter kaltemWasser ansetzt. Nach45 Minuten Auskochenwird das grün gefärbteWasser abgeseiht. Im leicht siedendenSud wird das Ei dann für etwa zehnMinuten hartgekocht. „Beim Entneh-men aus dem heißen Wasser aber

nicht abschrecken“, warnt Umbach.Sonst könnten Keime durch feinsteRisse in der Schale ins Ei eindringen.Das Einreiben mit Speck oder Öl ver-leiht dem gefärbten Ei einen schönenGlanz und verlängert die Haltbarkeit.Rund drei Wochen können die Eierdann draußen liegen, bevor sie verder-ben.Bunte Muster und Marmorierungen

lassen sich mit Pflanzenblätternund einem Feinstrumpf auf

das Ei bringen. Zuerstlegt man kleine Blätter

oder ein paar Zwie-belschalen auf dieOberfläche, erläutert

Umbach. „Dann vor-sichtig den Strumpfdarüber stülpen unddas Ei in den Sud le-

gen.“ Besonders feineStrukturen entstehen,

wenn vor dem Färben ein Haushalts-gummi um die Schale gespannt wird.Lebensmittelfarbe aus dem Super-markt sind Umbach zufolge nur be-

dingt zu empfehlen. „Die synthetischen Farbstoffe können bei empfindlichenMenschen allergie-ähnliche Reizungen auslösen. Auch Filz- und Farbstifte sind zum Bemalen von Oster-eiern nicht geeignet: Die Stifte enthal-ten Lösungsmittel, die nicht auf ihreUnbedenklichkeit geprüft seien. Überkleine Risse in der Schale könnten diegefährlichen Stoffe eindringen. BeiKindern und Allergikern entstündendurch den Konsum womöglich ge-sundheitliche Schäden.Beim Ei-Kauf sind drei Kriterien wich-tig: Farbe, Form und Frische. Das per-fekte Hühnerei zum Färben sollteweiß, glatt und zwischen sieben und14 Tagen alt sein. Fehlt das Legedatumauf der Verpackung, hilft ein Rechen-trick. „Vom Mindesthaltbarkeitsdatum

� � � � � � � �Auf Chemie verzichtenMit Safran, Spinat und Holundersaft die Ostereier färben

Zum Färben von Ostereiern sind na-türliche Zutaten eine gute Wahl. Ganzohne Chemie könne man leuchtendeFarben auf die Schale bringen.

muss man 28 Tage zurück rechnen, umauf das Legedatum zu kommen“, sagtUmbach.Woher genau die Tradition des Eierfär-ben stammt, ist unklar. Eine Erklärunggeht laut Umbach zurück auf das Fas-ten. „Eier galten zur Fastenzeit als ver-botene Speise.“ Das Kochen verhin-derte, dass die in der Zeit nicht ver-zehrten Eier verdarben. Um an die Lei-den Jesu Christi zu erinnern, färbtendie Menschen die Eier traditionell rot.So entstand wohl der Brauch, zuOstern Eier zu färben.

>> Jürgen Freitag

auf die Beratung kommt es an!

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Dipl.-Stomat. Valeria KäßnerBrandenburger Platz 503046 CottbusTel. 0355 700020www.zahnarztpraxis-kaessner.de

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Faltenbehandlung–

Durch den gezielten Einsatz vonfein dosierten Injektionen könnenMimik- und Gesichtsfalten nachhal-tig reduziert werden. Zwei Artenvon Mitteln kommen hierbei zurAnwendung: eines, welches diemimische Muskulatur entspannt, einanderes, welches tiefe Falten auf-füllt. Doch der ästhetische Eingriffist eine sehr persönliche Sache undwill wohl überlegt sein.Auf die Beratung kommt es an!

Als erfahrene Zahnärztin weiß Vale-ria Käßner: „Meist erfährt das Gesichtschon durch die Korrektur der Zähneeinen „Lifting“-Effekt. Schöne weißeZähne verändern das Gesicht. Man siehtschöner und gesünder aus.“ So könnendurch Zahnersatz Falten (zum Beispieldie so genannte Nasolabialfalte) sicht-bar minimiert werden. Der „Lifting“-

Effekt kann durch Faltenbehandlungverstärkt werden, die von Valeria Käß-ner zusätzlich angeboten wird. „Mirgeht es um die Harmonie zwischenzahnärztlichem Behandlungsergebnisund kosmetischen Therapieverfahren.“Nicht zu vergessen ist der gesundheit-liche Aspekt der Faltentherapie. Mimik-falten, die Migräne verursachen kön-nen, entspannen sich. Außerdem kannübermäßige Schweißabsonderung ein-geschränkt werden.

Sichtbar länger jung bleiben

Faltenunterspritzung kann somit einesanfte und wirkungsvolle Alternative zurChirurgie und eine gute Ergänzung zurzahnästhetischen Behandlung sein.Die Faltenbehandlung nimmt sie jedochnur nach eingehender Beratung vor:„Sichtbar länger jung bleiben ja. Vor

Hollywood-Puppengesichtern aberwarne ich. Das ist nicht schöner, son-dern entstellend.“ Insofern geht es umdie Häufigkeit und Zielsicherheit derUnterspritzung, die Alternative oderErgänzung durch so genannte Filler undBehandlungsgrenzen. Beide Methodensind miteinander kombinierbar.Das Risiko von Nebenwirkungen istgering, allergische Reaktionen in derRegel nicht zu befürchten.

„Natürlich sind es vorwiegend Frauen,die sich behandeln lassen. Oft junge,deren Beruf es notwendig macht, immerfaltenfrei auszusehen. Aber inzwischeninteressieren sich verstärkt auch Männ-der dafür, die verstärkt auf ihr Aussehenachten. Hier übrigens vorwiegend jün-gere!“, lächelt Valeria Käßner.

Lassen Sie sich informieren!

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Urlaub auf Krankenkassen-Rezept, ist das denn die Möglichkeit?!Es hat sich längst herumgesprochen, dass Urlaub wie geschaffen dafür ist, etwas für die Ge-sundheit zu tun. Viele Krankenkassen honorieren diesen Trend auf unterschiedliche Weise. Wirfragten in der Region nach: Gibt es das tatsächlich, Erholung auf Krankenkassenrezept? Wie wird Vorsorge durch Ihre Krankenkasse gefördert?

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Marlies Meier, Regionalleiterin DAK Cottbus:Urlaub auf Kassenrezept? Das gibt esbei der DAK nicht!!! Dafür aber einPräventionsangebot im Rahmen derMöglichkeiten nach dem Sozialgesetz-buch. Dazu gehören Präventionskurse,die man in der Freizeit oder im Urlaubnutzen kann. Die Angebote richtensich an unsere Mitglieder und könnenvon diesen auch genutzt werden. DerZuschuss durch unsere Krankenkassebeträgt bis maximal 75 Euro im Jahr.Der DAK-Kooperationspartner Ge-sund-Aktiv-Reisen gewährt DAK Kun-den einen attraktiven Gesund-aktiv-Vorteil, welcher nicht aus Mitglieds-beiträgen finanziert wird.

Gabriele Rähse, Pressesprecherin AOK Nordost:Versicherte haben Anspruch auf einemedizinische Vorsorgekur, wenn diesemedizinisch notwendig ist, um eineSchwächung der Gesundheitzu beseitigen, die inabsehbarer Zeit zu ei-ner Krankheit führenwürde. Voraussetzungfür die Leistung einerKrankenkasse ist dahergrundsätzlich ein beste-hender medizinischer Be-darf. Wer eine ambulanteVorsorgekur bei seinerKrankenkasse beantragt,fügt dem schriftlichen An-trag einen medizinischenBefundbericht des Arz-tes bei. Reichen wohn-ortnahe Vorsorgeleis-tungen nicht aus,so kann die Kran-kenkasse medi-zinisch erforder-liche ambulanteVorsorgeleistun-gen in aner-kannten Kuror-ten erbringen.Für einen Kur-aufenthalt gibtes entsprechen-de vertraglichgebundene Ein-richtungen(anerkannte Ba-

dekurorte). Diese sind in einem soge-nannten bundeseinheitlichen Bäder-katalog aufgelistet. Dieser liegt zumBeispiel in den Servicecentern aus. InSüdbrandenburg ist Bad Liebenwerdaein solcher anerkannter Badekurort. Die AOK zahlt eine Tagespauschalevon 13 Euro für Unterkunft, Verpfle-gung und Fahrkosten. Bei chronischkranken Kindern zahlt sie 21 Euro. Neben eigenen präventiven Gesund-heitskursen vor Ort gibt es auch dieMöglichkeit, an Online-Gesundheits-programmen, wie „Ich werde Nicht-raucher“, „Stress im Griff“, „Abneh-men mit Genuss“ und „Tschüss, ihrPfunde!“ teilzunehmen.

Heike Weinert, TechnikerKrankenkasse, Landesvertretung fürBerlin und Brandenburg:Bei der TK können sichdie Patientenam-

bulante Vorsorgeleistungen verschrei-ben lassen. Diese können in allenanerkannten Kurorten der Bundesre-publik (davon gibt es auch im LandBrandenburg einige), aber auch inKurorten im europäischen Auslanddurchgeführt werden. Der behandeln-de Arzt wird im Gespräch mit dem Pa-tienten Empfehlungen geben, aberauch die Krankenkasse kann weiter-helfen. Bei der Krankenkasse muss einAntrag gestellt werden. Es müssen au-ßerdem die Behandlungsmöglichkei-ten am Wohnort ausgeschöpft sein.Wichtig: Während einer ambulantenVorsorgeleistung ist der Patient nichtarbeitsunfähig, daher bietet sich derUrlaub an. Die Dauer der Maßnahmebeträgt mindestens 14 bis maximal 21

Tage. Die TK übernimmt dieKosten der ärztlichen Behand-

lung und die vom Kurarztverordneten Heilmittel,

wie zum Beispiel Massa-gen und Packungen.

Zu den übrigen Kos-ten wie Kurtaxe,

Unterkunft, Ver-pflegung oderFahrkostenzahlt die TKeinen pau-schalen Zu-schuss in Hö-he von100 Euro.Kinder unter

14 Jahren be-kommen ei-nen Zuschussvon 13 Euro

pro Kalender-tag. Chronischkranke Klein-

kinder, die jün-ger als sechsJahre sind, erhal-ten 21 Euro jeKalendertag. An

den Kosten fürPauschalkuren, die

diverse Reiseveran-stalter anbieten, kön-

nen wir uns leidernicht beteiligen, da hierweder ein individueller

Vorsorgeplan noch einespezifizierte Rechnung vor-

liegt. Bei der weiteren Vorsorge reichtdas Spektrum von individuellen Ge-sundheitskursen in den Bereichen Er-nährung, Bewegung, Stress und Rau-cherentwöhnung bis zu Maßnahmen,die im Lebensumfeld der Beteiligtenangesiedelt sind, wie Gesundheitser-ziehung in Kitas, Schulen, Kommunenund Betrieben. Wir sind aber auchPartner der Selbsthilfe, beteiligen unsan Vorsorgemaßnahmen für Mütterund Väter sowie übernehmen Schutz-impfungen zusätzlich zu den „übli-chen“ Impfungen, die das Robert-Koch-Institut empfiehlt, auch für Aus-landsreisen.

Stefan Faber,RegionalgeschäftsführerBarmer GEK Cottbus:Bei der Barmer GEK brauchen Sie fürVorsorge kein Rezept. Sie können freientscheiden: Pro Kalenderjahr könnenSie über ein persönliches Gesundheits-budget verfügen. Sie erhalten diesesBudget für Ihr individuelles Vorsorge-programm. Ob Sie nun am Bonuspro-gramm aktiv pluspunkten teilnehmenoder qualitätsgesicherte Gesundheits-kurse aus den Handlungsfeldern Be-wegung, Ernährung, Stressbewälti-gung und Entspannung oder Sucht-mittelprävention wahrnehmen. DieBarmer GEK bezuschusst pro Kalen-derjahr bis zu zwei unterschiedlicheGesundheitskurse. Wir nennen Interes-sierten qualitätsgeprüfte Angebote inder Nähe. Dies gilt auch für die Ange-bote im gesamten Bundesgebiet, diewir zusammen mit Rehabilitationsein-richtungen und Hotels ausgearbeitethaben. Wir raten unseren Versichertenimmer dazu, dass sie ihr Gesundheits-budget möglichst nachhaltig einset-zen. Das bedeutet: Lieber für einenmehrwöchigen Kurs vor Ort, in demdann wirklich über einen längerenZeitraum ein bewussteres Verhaltenim Hinblick auf die eigene Gesundheiterlernt werden kann, als für einschnelles Wochenende, welches häu-fig auch noch mit weiteren Anreisenverbunden ist. Die Vorsorge und dasgesundheitsbewusste Verhalten be-lohnen wir im Rahmen verschiedenerBonus-Programme für die gesamte Fa-milie mit Geld- oder Sachprämien.

>> Umfrage: Ida KretzschmarArchivfoto: dpa

Page 11: Viva Vita April 2011

FITNESS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

„Yoga ist ein Übungssystem, das sichmit dem ganzen Menschen beschäf-tigt“, sagt Angelika Beßler vom Be-rufsverband der Yogalehrenden inDeutschland (BDY). „Es geht darum,zu lernen, ein zufriedenes, glücklichesLeben zu führen.“ Dafür könne jederselbst etwas tun. Allerdings dürfe nie-mand erwarten, die Lösung aller Prob-leme auf einem Silbertablett serviertzu bekommen.

Sich selbst wahrnehmenVielmehr ist Selbstwahrnehmung einwichtiger Bestandteil des Yoga. Daslässt sich für Anfänger vor allem durch

Körperübungen erreichen, sogenann-te Asanas. „Über die Asanas ist esmöglich, mich mit meinem äußerenRahmen zu arrangieren: Wo sitzenVerspannungen? Wie kann ich die lö-sen?“, erläutert Beßler. Ein weitererPunkt sei der Atem: „Er spiegelt sehrviel schneller als der Körper, wie es mirgeht“, erklärt sie. „Durch die Atem-übungen, die zumeist das Ziel haben,dass der Atem lang, leicht und flie-ßend wird, kann sich der Geist ent-spannen und ich klarer und bewusstererkennen, was gerade wichtig ist.“Irgendwann kommt dann das Be-wusstsein, dass man den ganzen Tagbestimmten Dingen hinterherjagt, er-

gänzt Evelis Grohmann, für den Deut-schen Wellness Verband tätige Yoga-lehrerin aus Düsseldorf. Und solche„Spannungen im Kopf“, Stress in vie-len Fällen, gingen eben in den Körperüber.

In-sich-hinein-HorchenVerspannungen sind eine typische Fol-ge – die sich mit Yoga lösen und durchdas In-sich-hinein-Horchen vielleicht inZukunft vermeiden lassen. Denn wäh-rend der Übungen wird nach innengespürt, erläutert Grohmann. „Undwenn Sie etwas spüren wollen, müssenSie innehalten.“Wie Beßler und Grohmann rät auchAnna Trökes Yoganeulingen, unbe-dingt einen Kurs zu besuchen. Diedort vermittelten Übungen sollen hel-fen, überhaupt erstmal ein Körperge-fühl zu entwickeln, erklärt die Buchau-torin und Yogalehrerin aus Berlin.„Man sieht sich selbst nicht so gut. EinLehrer guckt genau hin und kann un-günstige Haltungsmuster anspre-chen.“ Typische Übungen, die den An-fänger erwarten, sind der Vierfüßler-

stand, eine Schulterbrücke in Rücken-lage oder die „Kobra“ in Bauchlage.Bei der „Berghaltung“, einer Gleich-gewichtsübung, geht es darum, mitbeiden Beinen auf der Erde und damitim Leben zu stehen.Trökes empfiehlt außerdem, vorher zufragen, was im Kurs gemacht wird undob er für Anfänger geeignet ist. Sinn-voll sei zum Beispiel auch, darauf hin-zuweisen, dass man sich insgesamt einwenig steif fühlt oder ein eher sportli-cher Typ ist, der sich auspowern möch-te. „Wenn der Unterricht gut ist, istman hinterher regeneriert, nicht er-schöpft. Wenn man einschläft, ist man er-schöpft.“ Ist das der Fall, empfiehlt sie,den Kurs zu wechseln. Das gilt auch,wenn der Neuling ein „komisches Ge-fühl“ hat, ergänzt Beßler – zum Bei-spiel in Bezug auf die Stimme desKursleiters oder den Übungsraum.

Yoga –lebenslanger Lernprozess„Wer erwartet, ich gehe zehnmal zumKurs und dann kann ich es, bleibt ander Oberfläche und wird enttäuschtsein“, warnt die Vorstandsvorsitzendedes BDY. Denn Yoga sei ein lebenslan-ger Entwicklungs- und Lernprozess,der aus stetem Wiederholen bestehe„Der Umgang mit dem eigenen Kör-per ist genauso mühsam wie Geigespielen lernen“, zieht Trökes den Ver-gleich. >> Nina C. Zimmermann

Sich wohler und zufriedener fühlen,entspannt sein und rundherum eingutes Gefühl für den eigenen Körperhaben. Das klingt wie eine kaum zuverwirklichende Wunschvorstellung.Und doch gibt es immer wieder Men-schen, die genau das erreicht haben.Ihr Erfolgsgeheimnis heißt oft: Yoga.

Auf Kursqualität achtenWer sich für einen Kurs entscheidet, sollte im Vorfeld ein paar Dinge klä-ren. „Achten Sie auf eine gute Ausbildung des Kursleiters“, sagt die Yoga-expertin Anna Trökes. Das sei der Fall, wenn er mindestens 500 Unter-richtseinheiten vorgewiesen hat, die für das Zertifikat des BDY und derEuropäischen Yoga Union (EYU) erforderlich sind. Wenn ein Kurs vonKrankenkassen bezuschusst wird, sei auch das zunehmend ein Qualitäts-nachweis.

Yoga für Einsteiger

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Eins werden mit sichund der Welt

Lesetipp

„Yogafür Ein-steiger“,GU Rat-geber Gesundheit, Harry Waes-se, Martin Kyrein, Broschiert, 12,99 Euro

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12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WELLNESS

Im Physiotherapiegebäude des Gu-bener Naemi-Wilke-Stiftes hat ein sol-ches Hallenbad seit seiner Eröffnungvor gut sechs Jahren stete Konjunktur.Derzeit finden dort wöchentlich30 Wassergymnastikkurse für Erwach-sene statt. Die Warteliste dokumen-tiert: Es könnten noch deutlich mehrsein. Dazu kommen Therapien statio-närer Patienten. Von der ebenfalls da-mals eröffneten Hydrotherapie fürUnterwasserbehandlungen hingegenzeugt nur noch ein Schild neben derEingangstür. „Diesen Bereich habenwir 2010 aus wirtschaftlichen Erwä-gungen heraus in einen normalenTherapieplatz umgewandelt. In denzurückliegenden Jahren hat es durch-schnittlich kaum mehr als drei ärztli-che Verordnungen für Unterwasser-behandlungen im Jahr gegeben“,sagt der Verwaltungsdirektor des Wil-kestiftes, Gottfried Hain. Den Rück-gang führt er auch darauf zurück,dass es „ja eine breite Palette alterna-

tiver Anwendungen gibt. Zudem bie-ten viele Wellnessbetriebe Bäder an.Und in therapeutischer Begleitungdient ein Bewegungsbad nicht nurder Heilung und der Schmerzlinde-rung, sondern auch der Prophylaxe.“In der Physiotherapie des Wilkestiftesstehen für diese drei Wirkkreise auchaußerhalb des Wassers insgesamt17 Physiotherapeuten zur Verfügung.Frank Höffler ist einer von ihnen. Erhat wöchentlich etwa sieben Wasser-gymanstikkurse, einen davon Montagnachmittags. „Warmes Wasser, Auf-trieb, der Muskeln und Knochen spür-bar entlastet, Muskelaufbau, Kreis-laufstabilisierung, allgemeine Kondi-tionierung“, nennt Höffler positiveWirkungen des zielgerichteten Trai-nings im Bewegungsbad. Für die Gu-benerin Evelyn M. (53) ist der mon-tägliche Termin Prophylaxe und The-rapie zugleich. „Ich hatte mir dasSprunggelenk gebrochen. Danach binich lange Zeit immer nur ganz vor-

sichtig gelaufen. Durch die Wasser-gymnastik, bei der ja der Druck aufdie Gelenke geringer ist, wurde allesbesser. Ich kann jetzt wieder richtigfest auftreten.“ Renate N. (65) habenvor mehr als vier Jahren Kniebe-

schwerden in die Wassergymnastik-gruppe getrieben. Mittlerweile ist derTermin im Bewegungsbad eine „Pro-phylaxeveranstaltung“ für sie. „DasÜben in der kleinen Gruppe machtSpaß. Und wir haben auch einen gu-ten ,Vorturner’’“, sagt die Seniorinmit einem Lächeln. Renate Pfeifferbegründet ihr Mitmachen bei der

Wassergymnastik damit, dass sie ihrenKörper so in Bewegung hält. „Nachmeiner Hüft-OP habe ich die Wasser-gymnastik anderem Sport vorgezo-gen,“ sagt die 70-Jährige. Bei Hart-mut Hirschmann (61) waren es vorzwei Jahren „starke Rückenschmer-zen“, die ihn zur Gymnastik im Was-ser brachten. „Ich hatte zuvor allesMögliche versucht, aber nichts half.Mit der ärztlich verordneten Einzel-therapie im Wasser klappte es nicht,aber mit der in der Gruppe. Und seit-dem ist mein Rücken ganz ohneSchmerzen.“Schmerzlinderung durch das regelmä-ßige Bewegen im warmen Wasser hatauch Manfred Kuchling erfahren. Der73-Jährige besucht die Gruppe seit et-wa eineinhalb Jahren. „Die Wasser-gymnastik ist gut gegen meine Be-schwerden im Knochengerüst, gegendie Arthrose ebenso wie gegen dieHüftprobleme“, erzählt er freimütig.Sich daheim trotzdem ab und zu eingepflegtes Wannenbad zur Entspan-nung, zum Wohlfühlen, mit Kräuter-zusätzen zu gönnen – da spricht si-cher nichts dagegen.

Beispiel Rosmarin-Bad: 50 Gramm ge-trocknete Rosmarinblätter werdenmit einem Liter kochenden Wasserüberbrüht (dazu eignet sich eine hit-zebeständige Schüssel). Die Schüsselwird 15 Minuten lang abgedeckt ge-halten. Die Heilkräuter geben dannihre ätherischen Öle ins Wasser. Da-nach werden die Rosmarinblätter ab-geseiht. Das Rosmarin-Wasser kommtin das vorbereitete Badewasser. DasHeilpflanzen-Bad wirkt sich positivauf die Durchblutung aus und damitschmerzlindernd.

>> Barbara Remus

Im Internet: www.heilpflanze.org/schmerzlindernde-voll-und-teilba-eder-mit-heilkraeuternWassergymnastik als Prophylaxe, mit Heilwirkung und Spaßfaktor. Fotos (2): Barbara Remus

Gottfried Hain, Verwaltungsdi-rektor des Gubener Wilkestiftes.

� � � � � � � �Schmerzlinderung im Bewegungsbad In der Gubener Physiotherapieeinrichtung hat Wassergymnastik seit Jahren KonjunkturBaden im warmen Wasser entspannt Muskeln und Seele. Der Auftrieb ent-lastet Gelenke und Knochen. Außerdem regt das Baden die Durchblutungsanft an. Zusätze bestimmter Kräuter können zudem Schmerzlinderungenbewirken. Doch um Schmerzen beizukommen, hilft außer dem Wannen-bad auch das Bewegen im warmen Wasser von Hallenbädern.

>> Ein Bewegungsbad dientnicht nur der Heilung und derSchmerzlinderung, sondern

auch der Prophylaxe. <<

Gottfried Hain, Verwaltungsdi-rektor des Wilkestiftes in Guben

Page 13: Viva Vita April 2011

WELLNESS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Bei Schnupfen, Husten oder Bauchweh sind Kräu-tertees ein beliebtes Mittel, um für rasche Linde-rung zu sorgen. Sie sind aber mehr als nur ein Haus-mittel zur Eigentherapie saisonaler Wehwehchen.Die Naturheilkunde und die Traditionelle Chinesi-sche Medizin etwa kennen Aufgüsse mit Kräuternseit Langem als wirkungsvolle Heilmittel, mit denensich die unterschiedlichsten Beschwerden behan-deln lassen.

Heilbehandlung seit der AntikeDie Pflanzenheilkunde, auch Phytotherapie ge-nannt, gehört nach Angaben des BerufsverbandsDeutsche Naturheilkunde (BDN) in Chemnitz zuden ältesten Medizinlehren. Schon in der Antikewurden Erkrankungen mit Heilpflanzen behandelt.Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin,kurz TCM, ist die Kräuterheilkunde eine wichtigeSäule. „Sie macht im Ur-sprungsland China etwa70 Prozent aller TCM-Anwendungen aus“,erläutert der BDN.Schon in medizini-schen Schriften ausdem 5. Jahrhundert vorChristus sei die Rededavon, wie Heilpflan-

zen in Wein oder Wasser eingelegt werden, erzähltJohannes Gottfried Mayer von der ForschergruppeKlostermedizin in Würzburg. Anschließend wurdeder gesamte Inhalt samt Pflanzenbrei eingenom-men. „Vor der Zeitenwende scheint dann das Ko-chen in Wasser oder Wein üblich geworden zu sein,wobei der Sud dann abgeseiht und die zurückblei-bende Flüssigkeit getrunken wurde.“Im Mittelalter habe man Wein bevorzugt – wohlaus hygienischen Gründen, da sauberes Wasser oftschwer zu bekommen war, vermutet Mayer. „Zumanderen ist es auch pharmakologisch sinnvoll, dennviele Inhaltsstoffe lösen sich in Alkohol besser als inWasser, zum Beispiel die ätherischen Öle.“ Erst inden vergangenen 200 Jahren habe sich Kräutertee,wie er heute genutzt wird, als Arznei- oder Genuss-mittel durchgesetzt.In Deutschland spielten Kräutertees heute vor al-lem in der Hausapotheke eine Rolle, sagt BernhardUehleke von der Charité Universitätsmedizin Berlin.Von der Schulmedizin werden sie zur Behandlungkaum verschrieben – wohl auch deshalb, weil Teesnicht von den Krankenkassen erstattet werden.Man setze hier eher auf Extrakte.

Kräutertees in der NaturheilkundeEine wesentlich größere Bedeutung haben

Kräutertees dagegen noch in der Naturheil-kunde.Verbraucher sollten sich aber nichtselbst irgendetwas zusammenbrauen. „Man

kann mit Tees auch viel falsch machen“,warnt Claus Rüdiger Goebel vom BDN.Ihre Wirkung sollte nicht unterschät-zen werden, bestätigt auch Natur-heilkunde-Experte Uehleke. Immerhin

könnten manche wasserlöslichen Be-standteile hohe Dosierungen erreichen,

die mit denen anderer Arzneimittel ver-gleichbar seien.Unbedenklich sind dagegen die

gängigen Kräutertees aus der Haus-apotheke. Die Zutaten, meist getrocknetePflanzenblüten oder -samen,sind im Reformhaus, in der Dro-gerie oder Apotheke erhältlich.

>> Felix Rehwald

� � � � � � � �Aufguss mit Wirkung Kräutertees helfen gegen viele Wehwehchen

Sie entspringen uraltem Wissen – Kräutertees sindaus der Medizingeschichte nicht wegzudenken. Obin der Pflanzenheilkunde oder der TraditionellenChinesischen Medizin: Kräuter spielen auch heutenoch bei der Behandlung vieler leichter Beschwer-den eine große Rolle.

Im Folgenden eine Liste der gängigsten Arz-neitees samt Zubereitung und Anwendung,wie sie Johannes Mayer von der Forscher-gruppe Klostermedizin in Würzburg emp-fiehlt:

BALDRIAN: Hilft unter anderem bei Schlafstö-rungen, wirkt beruhigend. Verwendet wer-den nur die zerkleinerten Wurzeln. Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1 Tasse kaltemWasser übergießen, mehrere Stunden ziehenlassen, dann abseihen und vor dem Trinkenleicht erwärmen – nicht kochen.

FENCHEL: Hilft bei Katarrhen und Verdau-ungsbeschwerden wie Blähungen und Völle-gefühl. Zubereitung: 1 Teelöffel Fenchel-früchte (Samen) in kleinem Mörser oder mitdem Rücken eines Esslöffels zerdrücken undmit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen.Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, absei-hen und trinken.

KAMILLE: Hilft unter anderem bei Entzün-dungen der Haut und Schleimhäute, etwaZahnfleischentzündungen, Hämorrhoidenund Menstruationsbeschwerden. Sie wirkt au-ßerdem bei Magen- und Darmentzündungen,gerade wenn sie mit Blähungen und Krämp-fen einhergehen.

MELISSE: Hilft bei Magen-Darmbeschwerden. Zubereitung: 2 Teelöffel Melissenblätter mit1 Tasse kochendem Wasser übergießen, zuge-deckt 5 Minuten ziehen lassen, abseihen undnach dem Essen trinken.

MINZE: Hilft bei Magen-, Darm- und Gallebe-schwerden. Zubereitung: 3 Teelöffel Pfeffer-minzblätter mit 1 Tasse kochendem Wasserübergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehenlassen und abseihen.

ROSE: Hilft bei leichten Entzündungen imMund- und Rachenraum. Zubereitung: 1 Tee-löffel Rosenblätter mit 1 Tasse kochendemWasser übergießen, zugedeckt 10 Minutenziehen lassen, mehrmals am Tag den Mundmit dem Aufguss spülen.

SALBEI: Hilft bei Entzündungen im Mund-und Rachenraum und gegen übermäßigesSchwitzen. Zubereitung: 2 Teelöffel Salbei-blätter mit 1 Tasse kochendem Wasser über-gießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen,abseihen und trinken.

THYMIAN: Wirkt gegen Bakterien und sogarViren bei Katarrhen der Atemwege, Bronchi-tis und Keuchhusten. Zubereitung: 2 TeelöffelThymiankraut mit 1 Tasse kochendem Wasserübergießen, zugedeckt 5 Minuten ziehen las-sen, abseihen und möglichst heiß trinken.

So werden die gängigsten Arzneitees zubereitet

Fotos: Fotolia (2)

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14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ERNÄHRUNG

Der gelernte Kfz-Mechanikerist ein unternehmungslusti-ger Mann. Vor über20 Jahren hat er sichselbstständig gemacht.

Angefangen hatteer mit einem Ge-tränkehandel, spä-ter betrieb er 13 Jahre lang einBowlingcenter. Ne-

benbei frönte er seinem Hobby:den Kräutern. Bei der Entwick-

lung einer Internetseiteüber gesunden Teestieß er auf den Ji-aogulan-Tee. „Ich

las, dass er zu denzehn wertvollsten Kräu-

tern der chinesi-schen Medi-zin gekürtwurde. Kraut

der Unsterblichkeitnennen ihn die Chine-

sen.“ So hoch sind die Er-wartungen von Uwe Brose nicht, aberwohltuend wirke das Kraut, weiß er.Seit es unter www.gesundtee.de imNetz zu finden war, riefen plötzlichviele Menschen an, die es kaufen woll-ten. So machte er sich auf die Suche,fand im Westerwald einen Vertriebs-partner. Hier hörte er auch zum erstenMal von Moringa. Es wurden ihm so-gar ein paar Samen dieses Wunder-baumes geschenkt. Die Bäume wuchsen in Atterwaschnicht in den Himmel, wie es Moringaohnehin nicht mit Größenwachstumübertreibt. Aber die Neugier war ge-weckt. Brose stöberte im Internet, ent-deckte, dass sich Hunderte von wissen-schaftlichen Studien mit Moringa Olei-fera beschäftigt hatten. Wikipedia be-scheinigt dem Samen dieser laubab-werfenden Pflanzenart die Fähigkeit,Wasser zu desinfizieren, was vor allemin den afrikanischen Ländern von im-menser Bedeutung sein könnte. SeineHeimat liegt in Asien, Afrika, Süd- undMittelamerika, in der Karibik und aufden Pazifischen Inseln. Sein Ruf aberist weit nach Europa vorgedrungen.

„Zahlreiche Studien weisen seine In-haltsstoffe als besonders wertvoll aus.In Deutschland hat sich mit Moringavor allem Prof. Dr. Klaus Becker vonder Universität Hohenheim beschäf-tigt“, erzählt der 46-Jährige, der nacheigenem Wissen der Erste war, der dasPulver von Moringablättern hierzulan-de verbreitete. Die Firma Sanleaf Euro-pe wurde gegründet, was in der chine-sischen Kultur so viel bedeute wie„Der erste junge Trieb, der aus demBoden kommt“. Allerdings drohte derin Atterwasch schon zu verdorren:„Nach drei Jahren wurde mir der Ver-trieb von Jiaogulan-Tee und Moringa-Produkten verboten, weil es sich lautEU-Recht um sogenannte neuartigeLebensmittel handele. Mithilfe vonAnwälten gelang es vorerst, das Ver-bot aufzuheben“, erzählt Brose, fürden Moringa eine alte vernachlässigte

Kulturpflanze der Ayurveda-Medizinist. Auch die Weltgesundheitsorgani-sation habe sie als wertvoll eingestuft. Dieser essbare Baum, der wegen sei-nes typischen Geruches nach Meerret-tich in Deutschland auch unter demNamen Meerrettichbaum bekannt ist,habe es wahrlich in sich, ist Broseüberzeugt: „Die Blätter enthalten sehrgroße Mengen an Radikalenfängern,können also unsere Abwehrkräfteenorm stärken.“ Gemeinsam mit demCottbuser Hans-Joachim Joseph, derfür die Verbreitung von Dinkel- undNaturkost sorgt, hat Brose auf der Bio-Fach Messe unlängst in Nürnberg miteiner neuen Bio-Gewürzmischung auf-warten können, in der auch Moringaenthalten ist. Ihr Geschmack sei zwarfür viele noch gewöhnungsbedürftig,aber zu Lausitzer Quark mit Leinölpasse sie bestens. >> Ida Kretzschmar

Moringa klingt nach Ferne. Keinervermutet den oft als WunderbaumGeadelten in Atterwasch. Und dortwächst er auch nicht. Aber in demkleinen Ort im Spree-Neiße-Kreis lebtein Mann, der auf Moringa schwört:„Das ist wahrlich Ernährungsdyna-mit“, sagt Uwe Brose.

Ein essbarer Baum mit Beinamen wieBaum des Lebens oder Wunderbaum.

Die Blätter des Moringa-Baumes werden in den asiatischen Ländern per Hand abgezupftund dann getrocknet. Fotos: Fotolia (3)

Uwe Brose aus Atterwasch imSpree-Neiße-Kreis ist von der Naturkraft von Moringaüberzeugt. Foto: Kretzschmar

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Uwe Brose aus Atterwasch setzt auf den „Wunderbaum“ Moringa

„Das ist wahrlichErnährungsdynamit!“

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� � � � � � � �Die Kilos müssen runterEssverhalten unter die Lupe genommen

ERNÄHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15ERNÄHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Der kritischeBlick in denSpiegel ent-hüllt es. Mitdem Neu-jahrsvorsatz„Ich nehmeab“ hat esleider nichtgeklappt.Jetzt, im Früh-ling – kommt derWunsch auf: endlichweg mit dem Speck. Ex-perten raten jedoch, nichtüberstürzt die nächstbeste Mode-Diätanzufangen, sondern sich erst ein paarGedanken über sein Essverhalten zumachen.

Die Frage nach dem „Warum“„Bevor es mit dem Abnehmen losgeht,sollte man sich fragen: Geht es umzwei, drei Kilogramm für die Bikinisai-son, oder möchte ich auch aus gesund-heitlichen Gründen abnehmen, unddeutlich mehr Kilo müssen runter?“,

rät Antje Gahl von der Deutschen Ge-sellschaft für Ernährung (DGE) inBonn. Um kleine Fettpölsterchen weg-zubekommen, brauche man keine spe-zielle Diät, es reichten einige Ernäh-

rungs- und Bewegungsgrundsät-ze aus.

Ernährungsexpertenraten grundsätz-

lich, zum Abneh-men mehr Ka-lorien zu ver-brauchen alszu sich zunehmen. „Umwenige Kiloabzunehmen,

reichen bei-spielsweise

Grundsätze bei derErnährung wie: Wenig

oder kein Alkohol, Obstund Gemüse statt Süßigkeiten,

mehr Vollkorn als Weißmehl“, sagtGahl. Für ein langsames Abnehmengenüge das Einsparen von etwa500 Kalorien am Tag. Eine Zufuhr von1200 Kalorien sollten es aber mindes-tens bleiben, darunter eiweißreicheKost, damit der Körper genug Nähr-stoffe erhält.Einen etwas anderen Ansatz verfolgtdie Ernährungsberaterin Ute Hantel-mann, Kursleiterin an der Verbrau-cherzentrale Hamburg: „Ich ermutige

die Leute dazu, einmal weg vom Kalo-rienzählen zu kommen und sich ehermit der Zusammensetzung des Essenszu beschäftigen.“ Dazu empfiehlt sieeinen Blick auf die Ernährungspyrami-de des aid-Infodienstes. Diese enthältBausteine mit verschiedenen Nah-rungsmitteln wie Obst und Gemüse,Getreide, Milchprodukte und Fleisch.Jeder Baustein steht für eine Portion.„Und jede Portion sollte so groß sein,dass sie in die eigene Hand passt.“Wer dies vernünftig beherzige, kom-me auf etwa 1500 Kalorien am Tag.Hantelmann empfiehlt auch ein Er-nährungstagebuch, bevor es mit Än-derungen auf dem Speiseplan losgeht.Wichtig sei, Erkenntnisse über das ei-gene Verhalten zu gewinnen: „Ach, soschnell war die Schokolade nebenbeiweg“, nennt sie als Beispiel. Dann set-ze schnell das bewusstere Essen ein.Dies sei für das nachhaltige Abneh-

men wichtig und viel besser, als Vorga-ben zu bekommen.

Bewegung gehört dazuAußerdem kann Bewegung Studienzufolge helfen, Gewicht zu verlierenund das neue Gewicht zu halten.Übergewichtige Menschen mit Diätplus mehr Bewegung nahmen um20 Prozent mehr ab, als wenn sie esnur mit einer Diät versuchten, erläu-tert das Institut für Qualität und Wirt-schaftlichkeit im Gesundheitswesen(IQWiG) auf seinem Portal Gesund-heitsinformation.de. Zitiert werden auch Forschungsarbei-ten, bei denen Menschen, dieacht Monate lang im Durchschnittdrei Stunden pro Woche zügig gehen,in dieser Zeit allein dadurch etwa einKilogramm Gewicht und zwei ProzentKörperfett abnehmen.

>> Christiane Löll

Die Bikinisaison steht bevor. Da möch-te manch einer schnell zur Traumfigurkommen. Doch statt Blitzdiät ist esviel sinnvoller, sich grundsätzlich Ge-danken über das eigene Essverhaltenzu machen – und es dauerhaftzu ändern.

Berichtigung

Liebe Viva Vita Leser,in unserer Februar-Ausgabe hat sich leider ein „Bildteu-felchen“ eingeschlichen. Zu dem Gespräch mit der Gu-bener Ernährungsberaterin Ulrike Held wurde verse-hentlich ein falsches Porträt veröffentlicht. Wir bittendies zu entschuldigen. Hier ist das richtige. >> Redaktion

Ulrike Held, Ernäh-rungsberaterin

Fotos: Fotolia, dpa, Ulrike Held

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Dienstagvormittag um 9 Uhr. In derZahnarztpraxis von Carsten Stutzmann(40) warten gerade zwei Patienten da-rauf, aufgerufen zu werden. WährendZahnärztin Fanny Orgelmeister eineFrau in den Behandlungsraum bittet,versammeln sich Carsten Stutzmannund seine Assistentinnen Heike Budi-schin (40) und Katja Schulze (30) imBeratungsraum. Gemeinsam mit VivaVita wollen sie klären, wie gesund dasZähnebleichen, auch Bleaching ge-nannt, wirklich ist. Dabei sind sich alledrei einig: Bevor die Zähne überhauptaufgehellt werden, muss geklärt wer-den, warum sie dunkler sind. Sind siebeispielsweise durch Genussmittel wieKaffee, Tee oder Nikotin verfärbt,kann das schonend vom Zahnarztwegpoliert werden. Natürlich gibt esauch aufhellende Zahncremes, die je-der bei sich zu Hause anwenden kann.Doch davon rät die gelernte zahnme-dizinische Prophylaxe-Assistentin, Kat-ja Schulze ab: „Die Zahncremes ent-halten Putzkörper, die wie Schleifpa-

pier den Zahnschmelz abtragen kön-nen.“ Zähnebleichen ist eins ihrer Spe-zialgebiete. Bis Mai bildet sich KatjaSchulze nebenbei zur Dental-Hygieni-kerin weiter. Hier lernt sie unter ande-rem die neuesten Verfahren des Zäh-nebleichens kennen. Dabei testet siemit den Seminarteilnehmern einigesselbst aus. Das tat sie auch schon ein-mal vor zehn Jahren. „Damals warendie Bleichemittel noch aggressiver, so-dass ich unter überempfindlichen Zäh-nen gelitten habe.“ Kalte und warmeLebensmittel waren lange Zeit eineQual für sie. Das liegt daran, dass dieBleichemittel den Zähnen Wasser ent-ziehen. Das chemische Aufhellen birgtalso immer Risiken mit sich. Zudemmuss man für die Behandlung Zeit ein-planen. Denn bevor das eigentlicheBleichen losgeht, werden die Zähnevon oberflächlichen Belägen gerei-nigt. Danach erst wird auf die Zähneein gelartiger Zahnfleisch-Schutz auf-getragen und erst dann kann das ei-gentliche Bleichen starten. Ist die Pro-zedur überstanden und dem Patientengefällt das Ergebnis noch nicht, kanndie Behandlung wiederholt werden.Allerdings sollte man nach dem Blea-ching die Zähne immer fluoridierenlassen. Dadurch bildet sich ein Schutzauf den Zähnen, der Reizempfindlich-keiten vorbeugen kann. Nach zwei Wochen sollte man die Zäh-ne erneut überprüfen lassen. Dabeiguckt der Zahnarzt, ob die Behand-lung wiederholt werden muss, um ei-

nen andauernden Effekt zu er-reichen. Wer sich folglich für dasBleichen beim Zahnarzt entschei-det, sollte sich laut Heike Budi-schin einen Kostenvoranschlag ein-holen. Je nach Methode undAufwand können näm-lich die Kosten variie-ren. „Es kommt aufdie Zahnstruktur an,wie aufwendig undzeitintensiv die Be-handlung ist“, er-klärt die gelerntezahnmedizinischeVerwaltungs-Assisten-tin. Einige hundert Eu-ro kann so eine Behand-lung dann schon kosten,die der Patient aus eigenerTasche zahlen muss. Denndas Aufhellen der Zähne istmedizinisch gesehen nicht not-wendig. Wer sich für günstigere Pro-dukte aus der Apotheke entscheidet,kann laut Carsten Stutzmann nicht mitdem gewünschten Effekt rechnen.Denn im Vergleich zu professionellenVerfahren, wie sie in den Praxen ange-wendet werden, sind „die Produktefür den Hausgebrauch nicht so hoch-konzentriert. Sonst könnten sich diePatienten damit schaden“, erklärtStutzmann weiter. Trägt man das Blei-chemittel falsch auf, könnte beispiels-weise das Zahnfleisch verätzt werden.Carsten Stutzmann rät daher, sich injedem Fall vorher mit seinemZahnarzt zu beraten. Nichtzuletzt, weil sich Kronenund Füllungen nicht auf-hellen lassen. Diesemüssten ausgetauschtwerden, was das Blea-ching noch teurermacht. Was der CottbuserZahnarzt zudem nichtversteht, ist, dass „oftzu uns Patienten kom-men, die bereits weißeZähne haben.“ DiesenTrend begründet sich derVierzigjährige wie folgt: „Dasliegt am Schönheits-Ideal, dasheutzutage durch die Werbungbestimmt wird. Darin heißt esdoch immer, dass gesunde, weißeZähne Erfolg bedeuten.“ Erfolg um je-den Preis? Carsten Stutzmann beant-wortet das mit einem klaren Nein.„Bei meinen Patienten geht die Ge-sundheit vor.“ >> Vivien Czepok

Hollywoodstars machen es vor: Zäh-nebleichen für ein noch strahlenderesLächeln. Auch bei vielen Otto-Normal-Verbrauchern gehören weiße Zähnemittlerweile zum guten Ton. Sie sindfast schon Statussymbole für Erfolgund Gesundheit. Doch wie gesund istdas Zähnebleichen wirklich? Viva Vitahat beim Team der Zahnarztpraxis vonCarsten Stutzmann in Cottbus nachge-fragt.

Vorher Nachher

Die Kosten für die Zahnaufhellung werden nicht von den Gesetzli-chen Krankenversicherungen übernommen, da es sich um ästhetischeund nicht um medizinisch notwendige Maßnahmen handelt. Werbeim Zahnarzt seine Zähne aufhellen lassen möchte, sollte sich dieKosten vorher errechnen lassen und auch nach verschiedenen Metho-den fragen.

Fotos: Fotolia (2)

16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BEAUTY

Bleaching – Aufhellen der Zähne: Schön, aber auch gesund?

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BEAUTY . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Melanotan ist ein Abkömmling eines körpereige-nen Hormons und wird auch zur Gewichtsredukti-

on, zur Steigerung der Libido und gegen Potenzstö-rungen angepriesen. Melanotan ist nicht als Arznei-

mittel zugelassen; sein Vertrieb ist illegal.„Skrupellose Geschäftemacher nutzen menschliche

Sehnsüchte immer wieder schamlos aus“, sagt Mi-ra Ritter, Sprecherin der Apotheker im Land-

kreis Spree-Neiße. „Vermeintliche Wunder-mittel bei dubiosen Internetversendern zubestellen, kann gesundheits- und sogar le-bensgefährlich sein. Wer sichere Arzneimit-

tel mit seriöser Beratung will, ist bei seiner Apothekevor Ort besser aufgehoben.“ Die Apotheker hattenbereits im Oktober vorigen Jahres öffentlich vor Mela-notan gewarnt.Die Anwendung von Melanotan kann das Immun- unddas Herz-Kreislauf-System schädigen. Gesundheitspro-bleme wie Erbrechen, hoher Blutdruck und Rötungenim Gesicht können auftreten. Bereits bestehende Mut-termale können sich verdunkeln, das erschwert dieärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Ent-artungen. Einige Präparate sollen selbst unter dieHaut gespritzt werden, was zusätzlich ein hohes Risikofür Infektionen birgt.Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) berichtetderzeit von einer Patientin, die kürzlich wegenSchmerzen im Bauchraum, Schweißausbrüchen, Übel-keit, Kopfschmerzen und Erbrechen in ein niedersäch-sisches Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie hatte sichoffenbar 15 Milligramm Melanotan im Internet ge-kauft und unter die Haut gespritzt. >> pm/ik

Kein Wundermittelzur HautbräunungMelanotan kann gesundheits- und sogar lebensgefährlichsein, so die Experten aus dem Spree-Neiße-Kreis

Die im Internet als Wundermittel zurHautbräunung beworbene „Barbie-Dro-

ge“ Melanotan kann die Gesundheit mas-siv gefährden. Anlässlich eines besorgniser-

regenden Zwischenfalls warnen die Apothe-ker eindringlich vor der Anwendung dieser

Substanz.

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18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RÄTSEL

10

5

6

15

2

13

9

7

12

4

1

14

3

11

8

Kamera-gesamt-aufnahme

abgrund-tief, un-erhört

großerTeich

spa-nischerArtikel

glanz-volleShow

flüch-tigerStoff

Treib-stoff-behälter

Ausrufdes Er-staunens

Hafen-stadt inKroatien

Heimatdes DalaiLama

Tonauf-nahme-gerät(kurz)

Stern-warte

abwer-tend:Hund

indischeAnrede

Spiel-positionim Bas-ketball

Lebewohl

tie-rischesPlankton

Jacke

Flussim Harz

närrisch

franzö-sisch:der

Raummaß

dünnerwerden

nicht ein

englischeVernei-nung

im Allge-meinen

salopp:kleineOrtschaft

Ausrufdes Tri-umphes

japa-nischeHafen-stadt

ablehnen

Misch-masch

Feld-frucht

kleineStraße

nervös

Notlage

billigerSchnaps

Aristo-kratie

Re-ligions-buch desIslam

Balte

glühendeMasse

engl.Natur-forscher(† 1882)

HelferinimMärchen

Acker-gerät

Fest-gedicht

heiligesWort derBuddhis-ten

binden,anketten

Auf-nahme-gerät

Täu-schung,Vorspie-gelung

Belgier

Staaten-bündnis

RM117134 201102

*legion, 0,50 Euro/Anruf aus dem deutschen Festnetz, ggf. abweichende Mobilfunkpreise

Teilnahmeschluss: 10. April 2011

Wenn Sie das Lösungswort erraten haben, rufen Sie uns an unter: 01379-373023*

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VivaVita gratuliert

der Gewinnerin

der März-Ausgabe:

Frau Annelies Konwiarz

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Herzlichen

Glückwunsch!

Ausgewählte Expertenfür anspruchsvolle Leser

Lösungswort:

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