VL06 - Einführungskonzepte und Instrumente des ... · Mind Mapping Taxonomie Balanced Scorecard...

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Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Universität Potsdam Chair of Business Information Systems and Electronic Government University of Potsdam Univ.-Prof. Dr.–Ing. habil. Norbert Gronau Lehrstuhlinhaber | Chairholder August-Bebel-Str. 89 | 14482 Potsdam | Germany Tel +49 331 977 3322 Fax +49 331 977 3406 E-Mail [email protected] Web lswi.de VL06 - Einführungskonzepte und Instrumente des Wissensmanagements SoSe 2016, 30. Mai 2016 Betriebliches Wissensmanagement

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Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Universität Potsdam

Chair of Business Information Systemsand Electronic GovernmentUniversity of Potsdam

Univ.-Prof. Dr.–Ing. habil. Norbert Gronau Lehrstuhlinhaber | Chairholder

August-Bebel-Str. 89 | 14482 Potsdam | Germany

Tel +49 331 977 3322Fax +49 331 977 3406

E-Mail [email protected] lswi.de

VL06 - Einführungskonzepte und Instrumente des Wissensmanagements SoSe 2016, 30. Mai 2016

Betriebliches Wissensmanagement

Einführungskonzepte für das Wissensmanagement Instrumente des Wissensmanagements Beispiele Wissensbilanzierung Einordnung der Methoden in ganzheitliches Wissensmanagement

Funktionen eines Einführungskonzeptes

Quelle: Trillitzsch 2004

Einführungskonzepte dienen als Bezugsrahmen. Im Gegensatz zum Modell wird auf die Erklärung von Kausalitäten verzichtet.

Definition

Unter einer Wissensmanagementeinführung versteht man allgemein diejenigen Aktivitäten, welche im Zuge des Übergangs einer Organisation, die bisher kein bewusstes Wissensmanagement betrieben hat, hin zu einer Organisation mit bewusstem, zielgerichtetem Wissensmanagement vorgenommen werden.

Funktionen eines Einführungskonzeptes

Grundlage für die Planung einer WMS-Einführung

Bezugsrahmen

Strukturierungsinstrument

Positionsbestimmung

Ableitung von Handlungsoptionen

Systematisches und strukturiertes Nachdenken über Abläufe, Abhängigkeiten und Szenarien

Anforderungen an Einführungskonzepte

Das Einführungskonzept sollte auf das Unternehmen anpassbar sein und den Transformationsprozesses widerspiegeln können.

Anforderungen an Einführungskonzepte

Leitfaden für alle Phasen des Projektes

Rückkopplungsmöglichkeiten

Hinreichender Detaillierungsgrad

UnternehmensspezifizierbarGleichmäßige Betonung aller

Dimensionen des Wissensmanagements (Kultur, Organisation, Technologie)

Erfolgsfaktoren bei der Einführung eines Wissensmanagementsystems

Quelle: Helm et al. 2007; Oelsnitz/Hahmann 2003

Technische und organisatorische

Infrastruktur

Ein gewisses Maß an Wissensstruktur

Mitarbeiter- beteiligung

Multiple Kanäle für den Wissenstransfer

Förderung durch das Topmanagement

Wirksame Motivationshilfen

Kopplung an wirtschaftlichen

Nutzen oder Branchenwert

Das richtige Maß an Prozess-

orientierung

Klarheit in Vision und Sprache

Erfolgsfaktoren

Wissensorientierte Kultur

Überblick über die vorgestellten Einführungskonzepte

PROMET I-NET

Allweyer/Jost

Bullinger

Haun

North

Tiwana

Wiig

APQC

PROMET I-NET

Quelle: Kaiser/Vogler 1999

Die Methode strebt den Aufbau von Intranet als Plattform des Informationsaustauschs an.

Phase I: Initialisierung

Phase II: Analyse Potenzial- und Strategieanalyse

DIW-Analyse

Phase III: Konzeption

Strategieplanung DIW-Organisation

Betriebsplanung Kontextprozess- management

Architekturplanung Anwendungsentwurf

Sicherheitsplanung Makro

Sicherheitsplanung Mikro

Phase IV: Realisierung

Projekt Management

und Change

Management

DIW = Daten, Informationen, Wissen

Vorgehensweise nach Allweyer/Jost

Quelle: Allweyer/Jost 1999

Positiv ist die Betonung der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Wissensmanagementsystems.

Vorstudie Ist-Erhebung Konzeption

Rollout (andere Bereiche)

Einsatz und kontinuierl.

Entwicklung

Implemen- tierung

Festlegung Ziele

Definition Einsatzbereiche und Umfang

Grobanalyse

Geschäfts-prozesse

Wissensbedarf

Inhalte

Dokumente

Informations-systeme

Modellierung als EPK

Navigations-strukturen

Rollenkonzept

Wissensprozesse

Prozesswissen

Integration Geschäfts-prozesse

Integration Quellsysteme

Software implementieren

Inhalte einordnen

Quellsysteme einbinden

Mitarbeiter schulen

Wissensprozesse einführen

Test

Auswertung Feedback

Wissenscontrolling

Verfeinerung Navigationsstrukturen

Inhaltskategorisierung verfeinern

Schrittweises Vorgehensmodell nach Bullinger

Quelle: Bullinger et al. 1998

Das Vorgehensmodell von Bullinger basiert auf der Aufstellung einer unternehmensweiten Wissensmatrix.

Schrittweises Vorgehen zur Einführung von Wissensmanagement

1. Schritt

Definition einer Projektzielsetzung

Aufnahme von Problemstellung und

Anforderungen

Aufzeigen der Nutzungspotenziale

für Beteiligte

Pilotbereich definieren

Initiierung

Strukturierung der Prozesse

Analyse von wissensintensiven

Prozessen

Erstellung der Wissensmatrix

Bewertung der Prozesse

2. Schritt

Unternehmensspez. Wissensmatrix

4. Schritt

Entwicklung einer Roll-Out-Strategie

Vorbereitung des Roll-Outs

TransferkonzeptGesamtszenario

Entwicklung und Umsetzung des

Gesamtszenarios

Entwicklungsstufen

Infrastruktur Knowledge Warehouse

Wissens- management

3. Schritt 5. Schritt

Begleitung des Roll-Outs

Begleitung weiterführender

Maßnahmen

Roll-Out

Benennung eines Koordinators für Wissenstransfer

Veränderungsdruck Geschäftseinheiten erkennen Ähnlichkeiten von Problemstellungen

Entstehung themenbezogener Netzwerke Netzwerke wachsen (Schneeballsystem)

Informelle Zusammenarbeit wird formalisiert, honoriert und unterstützt

Zusammenarbeit in übergreifenden Projekten Unternehmenskultur verändert sich

Anreizsysteme werden unter Wissensgesichtspunkten verändert

Geschäftsleitung greift Ziele des Wissensmanagements auf

Informelle Netzwerke entstehenI&K-Infrastruktur wird ausgebautMitarbeiter werden zur Nutzung motiviert

Wissensaufbau und -transfer wird durch Anreizsysteme und ständiges internes Marketing unterstützt

Wissensverantwortliche motivieren zum MitmachenBildung von informellen und formellen Netzwerke

Wissensaufbau und -transfer wird weiter gefördert

Implementierung neuer I&K-Systeme und Systematisierung der I&K-Infrastruktur werden eingerichtet

1. Phase 2. Phase 3. Phase

1. Pfad

2. Pfad

3. Pfad

4. Pfad

Mögliche Einführungspfade des Wissensmanagements nach North

Quelle: North 2001

Die genannten Checklisten sind nicht vorhanden, sie müssen unternehmensspezifisch entwickelt werden.

Phasenmodell nach Haun

Quelle: Haun 2002

§ Indikatoren § Benchmarking § Checkliste Einsatz von IuK-Technologie

§ Kick-Off Workshop § Wissensbilanzen § Checklisten zu internen und externen

Wissenquellen § Benchmarking

§ Schaffung einer wissensfreundlichen Unternehmenskultur

§ Motivation der Mitarbeiter § Wissenbilanz § Wissenlandskarte § IuK- Technologie § Knowledge Computing § Checkliste Qualifikationsbedarf

§ Wissensbilanz § Kundenwissen nutzen § Benchmarking § Brainstorming bzgl. der

Organisationsziele § Szenarien bzgl. der Organisationsziele

§ Kick-off-Workshop § Checkliste interne Wissensquellen § Checkliste externe Wissensquellen § Checkliste IuK-Technologie § Benchmarking § Checkliste Qualifikationsbedarf § Wissensbilanz § Wissenslandkarten § Kundenwissen nutzen

§ Projektmanagementsystem § Visualisierungswerkzeug

§ Kick-off-Workshop § Checkliste interne Wissensquellen § Checkliste externe Wissensquellen § Checkliste IuK-Technologie § Wissensbilanz § Wissenslandkarten § Kundenwissen nutzen

Sensibilisierung

Definition

Schwachstellenanalyse

Definition von Potenzialen

Projektierung

Entwicklung und Implementierung

Kontrolle und Weiterentwicklung

Insgesamt ist das Modell aufgrund seines Detaillierungsgrades sehr zu empfehlen.

Die 10 Schritte der Wissensmanagement Roadmap

Quelle: Tiwana 2000

Analyse der vorhandenen Infrastruktur

Abgleich von Wissensmanagement und Geschäftsstrategie

1

2Phase 1

Evaluierung der Infrastruktur

Nutzung einer ergebnisorientierten inkrementellen Vorgehensweise

Steuerung des Wandels der Unternehmenskultur und Anreizsysteme

8

9

Phase 3 Einführung

Bewertung der Leistungsfähigkeit, ROI und schrittweise Modifikation des WMS

10Phase 4

Evaluation

Entwurf der Wissensmanagement Infrastruktur

Analyse der vorhandenen Wissensbasis und Systeme

Bildung eines Wissensmanagement Teams

Definition eines Wissensmanagement-Blueprints

Entwicklung eines Wissensmanagementsystems

3

4

5

6

7

Phase 2 Analyse, Entwurf und

Entwicklung des Wissensmanagementsystems

Dieser Ansatz zeichnet sich insbesondere durch die starke Betonung der Phasen und Aufgaben vor der technischen Realisierung aus.

Einführungsprozess eines WMS nach Wiig

Quelle: Wiig 1998

Aufbau eines Vertrauensverhältnisses

Entwicklung einer Vision

Zieldefinition für das Wissensmanagementsystem

Aufbau eines professionellen Teams

Auswahl geeigneter Evaluierungsmethoden

Schaffung von Anreizen

Vermittlung von Metawissen

Förderung der kritischen Erfolgsfaktoren

Schaffung einer geeigneten Infrastruktur

Einführungskonzept des American Productivity and Quality Center

Quelle: American Productivity and Quality Center, www.apqc.org

Kommunizieren

Strategischer Pilot

Anwendungs- pilot

Noch einmal von vorne

Zurück zum Pilot

?

Verbessern

Erweitern

Nichts tun

Anpassung an Unternehmens-bedürfnisse

Interessenten identifizieren

Pilot bestimmen

Was ist möglich?

Was macht der Wettbewerber?

Anwendungsberichte

Vision

Auslöser

Analyse vergleichbarer Ansätze

Kommunizieren

1. Stufe Initiierung

2. Stufe Analyse

3. Stufe Pilotierung

4. Stufe Einführungs- strategie entwickeln 5. Stufe

Institutio- nalisierung

Kommunizieren Kommunizieren Kommunizieren Kommunizieren

Förderung der Piloten

Aktivitäten und Erfolgsfaktoren

Einführungs-strategie entwickeln

Infrastruktur bereitstellen

Einführung

Messung der Erfolgs-faktoren

Übernahme in die Unternehmens- prozesse

Auswirkungen auf den Geschäftserfolg

Einführungskonzepte für das Wissensmanagement Instrumente des Wissensmanagements Beispiele Wissensbilanzierung Einordnung der Methoden in ganzheitliches Wissensmanagement

Einführung

Quelle: Mittelmann 2011

Verschiedene Instrumente stehen einem Unternehmen zur Verfügung, um Wissensmanagement zu betreiben.

Lernunterstützung

IndividuellGruppe / Team

Wissenstrukturierung

Referenzen

Wissensverteilung

Wissensentwicklung

Persönliches WissensmanagementWissensbewertung

Wissensmanagement Methoden

Beziehungsmanagment

LerntagebuchSchulung

Aktionslernen Lernpartnerschaft

Kompetenz Portfolio

Mind Mapping

Taxonomie

Balanced Scorecard

Wissensbilanz

Kreativitätstechniken

Planspiel

Szenariotechnik

FAQ

Handbuch

Wissenslandkarte

Wissensteilung

Story Telling

Lessons Learned

SECI-Modell und WM-Infrastruktur

Quelle: Tiwana 2000

MA Wissen

MA WissenMA Wissen

Sozialisation

KombinationInternalisierung

Externalisierung§ Direktes Gespräch § Video Conferencing Tools § Web Cams § Virtual Reality Tools

§ Systemic Knowledge Tools § Collaborative Computing Tools § Intranets, Groupware § Discussion Lists § Web Forums § Best Practice Database

§ Collective Knowledge Network § Notes Databases/ Org. Memory § Pattern Recognition § Neural Networks

§ Process Capture Tools § Traceability § Reflective peer-to-peer

networks § Expert Systems § Discussion platforms

MA Wissen

MA WissenMA Wissen

Team Wissen

MA Wissen

Team Wissen

Org. Wissen

Team Wissen

Team Wissen

Org. Wissen

WM-Instrumente in Funktionsgruppen (1)

Quelle: Roehl 2001, Stoffer 2007

Die einzelnen Funktionsgruppen überlappen sich teilweise.

Die Instrumente stehen in Analogie zu den von den jeweiligen Wissenschaftsdiziplinen geprägten WM-Konzepten.

Intranet

DatenbankExperten-system

Internet

Technologische Infrastruktur

Learning Journey

Space Management

Knowledge Broker

Kompetenz- zentrum

Räumlich- organisatorische Infrastruktur

Leitbild / Vision Dialog

Story Telling

Kommunikations- forum

Kommunikationsbezogene Instrumente

Arbeitsbezogene Instrumente

Job Enrichment

Job Enlargement

Gruppen- arbeit

Job Rotation

Qualitäts- zirkel

WM-Instrumente in Funktionsgruppen (2)

Quelle: Roehl 2001, Stoffer 2007

Allen Funktionsgruppen gemein ist der Bezugspunkt, Wissen in Organisationen zu organisieren.

Personenbezogene Instrumente

Schaffung von Austritts- barrieren

Training

Coaching/ Mentoring

Karriere- planung

Problemlösungs- bezogene Instrumente

Best Practice Sharing

Lessons Learned

Wissenskarte

BSC

Yellow Pages

System- simulation

Kreativitäts- techniken

Einführungskonzepte für das Wissensmanagement Instrumente des Wissensmanagements Beispiele Wissensbilanzierung Einordnung der Methoden in ganzheitliches Wissensmanagement

Expertensysteme Intranet

Technologische Infrastruktur

Quelle: Aamodt/Plaza 1994, Roehl 2000

Organisationsinterne rechnergestützte Plattformen

Interaktive Verteilung von Information

Speicherung, Systematisierung und Verknüpfung expliziten Wissens

Basierend auf Expertenwissen

Fallbasierte Systeme

Regelbasierte Systeme

Entscheidungsbäume

Knowledge Broker

Räumliche-organisatorische Instrumente

Quelle: Roehl 2000

Kompetenzzentrum

Einrichtung von Institutionen zur Konzentration von Wissensarbeit

bewusste Organisation von Freiräumen

hohe interne Qualifikationsheterogenität

Produktion neuer Fähigkeiten, neuer Produkte, besserer Ideen, effizientere Prozesse

Bewusste Einrichtung von Stellen mit zentralen Wissensträgern

Verbindung zwischen Trägern und Nutzern von Wissen

Metapher

Kommunikationsbezogene Instrumente

Quelle: Roehl 2000

Story Telling

Sinnstiftende Kraft von Geschichten

Komplexe Zusammenhänge auf einfache Art und Weise vermitteln

Unterstützt den Wandel von Verhalten, Handlungen

Schaffung einer gemeinsamen Identität

Oberbegriff für alle sprachlichen, begrifflichen Hilfsmittel der Übertragung kontextgebundenem Wissens

Bildliche Beschreibung

Job Enrichment Job Enlargement

Arbeitsbezogene Instrumente

Job Rotation

Arbeitsplatzwechsel eines Mitarbeiters

Zugang zu weiteren Facetten des Unternehmens bzw. Wissens

Vertikal oder horizontal

Vertikale Umstrukturierung = Arbeitsbereichserweiterung

Mitarbeiter erhöht sein Wissen für sein spezielles Aufgabenfeld, da er auf höhere Ebenen Zugriff erhält

Horizontale Umstrukturierung = Tätigkeitserweiterung

Mitarbeiter verbreitert sein Wissen in mehreren Bereichen des Unter- nehmens, aber auf dem selben Niveau

Quelle: Roehl 2000

Yellow Pages

Problemlösungsbezogene Instrumente

Quelle: Balanced Scorecard 2012, Roehl 2000, FPE 2015

Balanced Scorecard

Grundlage: Ursache-Wirkungs-Diagramm

Verknüpfung von Unternehmensstrategie, Kundensicht, Prozesslogik und Mitarbeiterebene

Vermittlung der Vorgehensweise durch "BSC-Story"

Ermöglicht Change-Management

Branchenbuch des Wissens

Systematische Auflistung relevanter Wissensbausteine nach Problemstellung und Wissensträger

Vermeidung von Doppelarbeit durch internen Markt an Wissen

Austrittsbarriere

Personenbezogene Instrumente

Quelle: Roehl 2000

Karriereplanung

Ausgangspunkt: Kürzer werdende Mitgliedschaftszeiten in Organisationen

Individuen als Wissensgeneratoren, die Wissenszuwachs der Organisation gewährleisten

Form der Wissensspeicherung

Als Methode der Wissensbewahrung

Verhinderung des Wissensabflusses bei Ausscheiden von Mitarbeitern

Materielle und soziale Barrieren

Einführungskonzepte für das Wissensmanagement Instrumente des Wissensmanagements Beispiele Wissensbilanzierung Einordnung der Methoden in ganzheitliches Wissensmanagement

Verwendete BegriffeDefinition

Methode der Wissensbilanzierung

Quelle: Alwert 2006, RICARDIS 2006, Thorleifsdottir und Claessen 2006

Ein Instrument, das Unternehmen befähigt, die Situation und die Handlung derem Intellektuellem Kapital zu beschreiben (Alwert 2006)

“Intellectual capital reporting is the process [..] that [..] involves identifying, measuring and reporting its IC, as well as constructing a coherent presentation of how the enterprise uses its knowledge resources. Often this process leads to the writing of an Intellectual Capital Statement, [..]” (RICARDIS 2006, S. 8-9)

“Intellectual capital reports give an annual overview of the effectiveness of the management of the company’s knowledge resources.“ (Thorleifsdottir und Claessen 2006, S.5)

Intellectual Capital Report (ICR)

Intangible Report (IR)

Intangible Assets

Intellectual Capital Statement (ICS)

Intellectual Capital Management

Vorgehensweise

Wissensbilanz - made in Germany -

Grundlage

Internes Managementinstrument und externes Berichtsinstrument

Das intellektuelle Kapital ist unterteilt in Humankapital, Strukturkapital und Beziehungskapital

Die Bewertungsdimensionen sind: Qualität, Quantität und Systematik

Zielformulierung

Identifikation und Definition des Kapitals

Bewertung des Kapitals anhand der Bewertungsdimensionen

Definition und Gewichtung der Einflussfaktoren und Indikatoren

Definition der Wirkung der Einflussfaktoren zueinander

Erfassung der Ergebnisse in ein Potenzial-Portfolio

Festlegung von Verbesserungsmaßnahmen

Erstellung der WissensbilanzQuelle: Alwert 2006, BMWI 2013

Vorgehensweise

Die Auswertung des Reports ist personenabhängig.

Die Bewertung soll jährlich durchgeführt werden, um ein internes Benchmarking zu gewährleisten.

Danish Guidelines on Intellectual Capital Statement

Quelle: Rimmel et al. 2004, DMSTI 2003

Elemente

Knowledge narratives

Management challenges

Initiatives

Indicators

Identifikation der Initiatives und die dazugehörigen Knowledge Resources

Kategorisierung der Initiatives in Management Challenges

Indicators dienen als Validierungsinstrument der Initiatives

Vorgehensmodell

Es ist empfehlenswert, das Assessments durch einen externen Assessor durchführen zu lassen, um die Objektivität zu gewährleisten

Intellectual Capital Report (ICR)

Brandner 2006:

Elemente

Intellektuelles Kapital als Human-, Struktur- und Beziehungskapital

Es werden nur Kompetenzen berücksichtigt, die die Organisation einzigartig machen

Projektmanagement planen

Identifikation der Kernkompetenzen

Erhebung der Bewertung und Analyse der Ergebnisse

Begründung und Argumentation der Ergebnisse

Verbesserungsmaßnahmen planen und festlegen

Erstellung des ICR

Organisation -> Wissensmanagement als Organisationsgestaltung

Menschen -> Wissensmanagement als Lernprozess

Sichtweisen im Wissensmanagement

Technologie -> Wissensmanagement als Wissensrepräsentation

Verfahren zur Verwaltung einzelner „Wissensobjekte“

Abbildung des Wissens in Form atomarer, untereinander verknüpfter Wissensobjekte innerhalb eines Informationssystems

Vollständige Erfassung und Explizierung von Wissen nur in wenigen Anwendungsbereichen möglich

Gestaltungsobjekt des Wissensmanagements sind Prozesse in denen Wissensverarbeitung stattfindet

Verarbeitung von Wissen erfolgt in den internen Lernprozessen von Individuen oder Gruppen

Nur indirekte Einflussnahme durch Gestaltung unterstützender Faktoren

Quelle: Thiesse 2001, vgl. Bullinger et al. 1997, S.10

Diese Sichtweisen spiegeln sich in den Ansätzen des Wissensmanagements wider.

Überblick über Wissensmanagementinstrumente (1)

Quelle: Dückert 2004

Mensch Organisation Technik

Balanced Scorecard xBenchmarking xBest Practices xExpertensysteme xQualitätszirkel xIntegrierter Arbeitsplatz x xJobrotation xKernkompetenzmanagement xLessons Learned xMentoren xSystemsimulation x xProjektreview / Debriefing x

Überblick über Wissensmanagementinstrumente (2)

Quelle: Dückert 2004

Mensch Organisation Technik

Prozessdokumentation xSchwarzes Brett xSkillmanagement x xSpacemanagement (z. B. Kaffeeecken) x xStorytelling xWeiterbildung (klassisch, e-learning) xWissensbewahrung bei ausscheidenden Experten (leaving experts)

xWissensbroker x xWissenslandkarten xWissensnetzwerke (Communities) x x xWissensportale (Dateisystem, ECM, Intranet) x xYellow Pages (Expertensuche, gelbe Seiten) x x

Welche Einführungskonzepte gibt es? Welche Erfolgsfaktoren werden unterschieden? In welchen Phasen ist das Phasenmodell nach Haun charakterisiert? Welche 10 Schritte umfasst die Wissensmanagement Roadmap? Welche Instrumente des Wissensmanagements werden unterschieden? Was ist der Unterschied zwischen Benchmarking und Job Rotation? Erläutern Sie das Instrument Balanced Scorecard!

Fragestellungen

Aamodt, A., Plaza, E.: Case-Based Reasoning: Foundational Issues, Methodological Variations, and System Approaches AI Communications, 7(i) 1994, S.39-59.

Alwert, K., 2006. Wissensbilanzen für mittelständische Organisationen: Entwicklung und prototypische Anwendung einer geeigneten Implementierungsmethode. Stuttgart: Fraunhofer IRB-Verlag.

Allweyer, T., Jost, W.: Geschäftsprozessmanagement und Knowledge Management – Ein integrierter Lösungsansatz. In: Scheer, A.-W. (Hrsg.): E-Business und Knowledge Management – Neue Dimensionen für den Unternehmenserfolg, Heidelberg 1999.

Balanced Scorecard 2012, http://www.hyperspace.de/de/balanced_scorecard.htm

Benchmarking 2004, http://www.e-benchmarking.org/benchmarking.html

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Wissensbilanz made in Germany, Leitfaden 2.0 zur Erstellung einer Wissensbilanz, 2013

Borzym, F.: Vorgehen bei der Einführung eines Wissensmanagementsystems. In: Gronau, N. (Hrsg.): Wissensmanagement: Systeme - Anwendungen - Technologien. Shaker Verlag, Aachen 2001, S.45-64.

Brandner, A. et al., 2006. Wissensbilanz 2006. Leitfaden für Klein- und Mittelbetriebe. Available at: www.execupery.com/dokumente/ASSESS-A2006-Leitfaden.pdf [Zugriff 16.05.2014)

Bullinger, H.-J., Wörner, K., Prieto, J.: Wissensmanagement heute. Daten, Fakten, Trends. IAO. Stuttgart 1997.

Bullinger, H.-J., Warschat, J., Prieto, J., Wörner, K.: Wissensmanagement, Anspruch und Wirklichkeit: Ergebnisse einer Unternehmensstudie in Deutschland. In: InformationManagement, 1/1998, 1998, S.7-23.

Danish Ministry of Science, Technology and Innovation, 2003. Intellectual Capital Statements - The New Guideline. Available at: www.pnbukh.com/site/files/pdf_filer/Intellectual_Capital_Statements_-The_New_Guideline.pdf [Zugriff am 16.05.2014].

Dückert, S.: White Paper: Prozessorientiertes Wissensmanagement. Cogneon, The Knowledge Company, Juli 2004.

European Commission DG Research, 2006. Reporting Intellectual Capital to Augment Research, Development and Innovation in SMEs (RICARDIS). End Report. Available at: http://www.execupery.com/dokumente/RICARDIS%20report%20version%20March%202006.pdf (Zugriff am 12.05.2014)

FPE: FPE‘s Roadmap on Knowledge Management. Availlable at: http://de.slideshare.net/fpegrantsproject/fpes-roadmap-on-knowledge-management (Zugriff 19.05.2016)

Gronau, N.: Wissen prozessorientiert managen, Oldenbourg Verlag, München, 2009.

Haun, M.: Handbuch Wissensmanagement. Springer-Verlag 2002.

Helm, R., Meckl, R., & Sodeik, D. K. N.: Systematisierung der Erfolgsfaktoren von Wissensmanagement auf Basis der bisherigen empirischen Forschung. Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 77(2), 211-241, 2002.

Kaiser, T.M., Vogler, P.: PROMET I-NET, Methode für intranet-basiertes Wissensmanagement. In: Bach, V., Vogler, P., Österle, H. (Hrsg.): Business-Knowledge-Management: Praxiserfahrung mit intranet-basierten Lösungen, Berlin 1999, S.117-129.

Literatur

Mittelmann, A. 2011: Wissensmanagement Methoden/Werkzeuge, http://www.artm-friends.at/am/km/WM-Methoden/index.html

North, A.: Wie deutsche UnternehmenWissensmanagement einführen - Vergleichsstudie 1998 bis 2000. In: REFA-Nachrichten, 54(1) 2001, S.4–12

Oelsnitz, D., Hahmann, M.: Wissensmanagement: Strategie und Lernen in wissensbasierten Unternehmen. Kohlhammer, Stuttgart 2003.

Rimmel, G., Blom, P., Lindstrii, E., Persson, O., 2004. The Danish Guidelines on Intellectual Capital Reporting. Towards a European Perspective on Human Resource Disclosures? In: 6th SNEE Conference on Economic Integration in Europe. Mölle, Sweden. May 2004.

Roehl, H.: Instrumente der Wissensorganisation. Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 2001.

Skillmanagement 2008, http://www.4managers.de/management/themen/skill-management/

Stoffer, M: Wissensmanagement in räumlich und zeitlich verteilten Projektteams. Universität Potsdam, 2007.

Thiesse, F.: Prozessorientiertes Wissensmanagement. Dissertation Universität St. Gallen 2001.Tiwana, A.: The Knowledge Management Toolkit: practical techniques for building a knowledge management system. Prentice Hall PTR 2000.

Thorleifsdottir, A., Claessen, E., 2006. Nordic harmonized knowledge indicators. Putting IC into Practice. Available at: www.nordicinnovation.net/_img/putting_ip_into_practice.pdf (Zugriff am 12.05.2014)

Tiwana, A.: The knowledge management toolkit: practical techniques for building a knowledge management system. Prentice Hall PTR, 2000.

Trillitzsch, U.: Die Einführung von Wissensmanagement: Flein b. Heilbronn, Verlag Werner Schleikert 2004.

Wiig, K.M.: Perspectives on introducing enterprise knowledge management. Proceedings of the 2nd International Conference on Practical Aspects of Knowledge Management (PAKM98) 1998.

Literatur

Zum Nachlesen

Kontakt

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau

Center for Enterprise ResearchUniversität PotsdamAugust-Bebel-Str. 89 | 14482 Potsdam Germany

Tel. +49 331 977 3322E-Mail [email protected]

Lehner, F.:Wissensmanagement. Grundlagen, Methoden und technische Unterstützung.München 2012, ISBN 3-446-42563-7