Vlower Magazin – Winter 2015

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JOYFUL VEGAN LIVING / 4. AUSGABE / WINTER 2015/2016 BESSERES LEBEN FÜR BÜSIS / 3-GÄNGE-WEIHNACHTSMENU / VEGAN ENTSPANNEN IM HAMMAM

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JOYFUL VEGAN LIVING / 4. AUSGABE / WINTER 2015/2016

BESSERES LEBEN FÜR BÜSIS / 3-GÄNGE-WEIHNACHTSMENU / VEGAN ENTSPANNEN IM HAMMAM

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2 VLOWERS MAGAZIN

DESIGNED & HANDMADE IN SWITZERLAND

www.sanikai.com

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3VLOWERS MAGAZIN

DESIGNED & HANDMADE IN SWITZERLAND

www.sanikai.com

Herausgeberin: Vlowers Sandra Weber, ZürichAuflage: 3000 Exemplare, deutschErscheinung: 4 x jährlichTexte und Interviews, wo nicht anders vermerkt: Sandra WeberDistribution: Auslage in ausgesuchten Cafés und Geschäften, im Vlowers-Frühstückscafé im Zürcher Gemeinschaftszentrum Wipkingen, in Yogastudios sowie allen tibits-Filialen.Druck: Druckerei Albisrieden AG, ZürichISSN-Nummer: 2297-5853Abo: Jahresabo erhältlich für CHF 35.-© Vlowers. Alle Rechte vorbehalten.

FACEBOOK UND

INSTAGRAM:

VLOWERS – JOYFUL

VEGAN LIVING

MEHR ÜBER UNS

WWW.VLOWERS.CH

Seite 04Flugzeuge im Bauch

Seite 06Entspannen, Essen und Einkaufen im Hammam

Seite 08Weihnachts-Rezepte von Philip Hochuli

Seite 10Nährstoffportrait Vitamin B12

Seite 12News & Tipps

Seite 14NetAP: Kastrieren für ein besseres Leben

Seite 16Vom Banker zum Tierrechtsaktivisten: Philip Wollen

Seite 18Skinny Bitch – Buchrezension

Seite 19Vegan an der Costa Blanca

Seite 20Künstlerin Gabriele Busse:

Der Broccoli hat auch Gefühle

Seite 22Allerlei & Vorschau

Sandra WeberChefredaktorin

[email protected]

Carolina FloresCreative Director

www.studio-libelula.ch

Giulia PanzeriBloggerin

www.findyouroceans.com

Anna RosenwasserJournalistin

[email protected]

INHALT

WIRKENDE

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VLOWERS ISTAUCH EINFRÜHSTÜCKSCAFÉ

IMMER SONNTAGS 10-13HINFOS: WWW.VLOWERS.CH

WEITERREISE

Hallo! Schön, dass du gerade die 4. Ausgabe des Vlowers-Magazins in deinen Händen hältst. Mit die-sem Magazin möchten wir unsere Freude am ve- ganen Lebensstil in die Welt hinaustragen, inspirie- ren und informieren. Das Magazin liegt in vielen Ca-fés und Geschäften in der Stadt Zürich sowie einigen anderen Städten der Schweiz auf. Und seit Kurzem auch an einigen Hotspots in Berlin und Hamburg! Zudem haben wir schon die ersten 100 Abonnen-tInnen. Wenn du das Vlowers-Magazin ebenfalls 4x jährlich in deinem Briefkasten haben willst, dann geht’s hier lang zum Abo: www.vlowers.ch/abo. PS: Ist auch ein Tipp für ein Weihnachtsgeschenk :)

Schon gewusst? Eben war Weltvegantag. Ja, sowas gibt es, nämlich am 1. November, und zwar seit 1994. Ins Leben gerufen hatte diesen Louise Wallis, die damalige Präsidentin der englischen Vegan Society.Der Weltvegantag wird mittlerweile auf der ganzen Welt mit diversen Aktivitäten zelebriert; es gibt viele Kundgebungen und natürlich wird überall lecker vegan gegessen, Wir haben diesen besonderen Tag mit dem Vlowers-Frühstückscafé gestartet und unsere Gäste mit vielen Leckereien verwöhnt. Und abends feierten wir an einer grossen Potluck-Party, organisiert von der Veganen Gesellschaft Schweiz.

Nach den Nährstoffportraits zu Eisen, Protein und Kalzium wagen wir uns diesmal ans berühmt-berüchtigte Vitamin B12 ran. Vitamin B12 ist der einzige Nährstoff, der bei einer veganen Ernährung supplementiert werden sollte.

WIR HABEN FLUGZEUGE IM BAUCH. WIESO? WEGEN EUCH! WEGEN EUREN VIELEN SCHÖNEN FEEDBACKS ZU UNSEREM MAGAZIN, EUREN ANGEBOTEN ZUR UNTERSTÜTZUNG UND MITARBEIT, EUREN INSERATEBUCHUNGEN... IHR MOTIVIERT UNS DAMIT, JEWEILS KURZ NACH ERSCHEINEN EINER AUSGABE BEREITS DIE NÄCHSTE MIT FREUDE IN ANGRIFF ZU NEHMEN.

Kastrieren statt töten: Dies ist das Motto des Network for Animal Protection, kurz NetAP. Wir berichten über die ehrenamtliche Arbeit der Schweizer Tierschutz- organisation und stellen gleich anschliessend den Mann vor, der sich vom Filet Mignon-liebenden Banker zum Tierrechtsaktivisten gewandelt hat: Philip Wollen. Die Journalistin mit dem schönen Namen Anna Rosenwasser nimmt in ihrer Rezension das erfolgreiche Buch „Skinny Bitch“ unter die Lupe, und die Bloggerin Giulia Panzeri berichtet über ihren Aufenthalt im veganen Bed&Breakfast in Spanien.

Zuerst stellen wir euch aber den Hammam Basar vor. Dieser liegt im Zürcher Seefeld und bietet nebst einer beeindruckenden Architektur ein attraktives Angebot für sinnliche ZeitgenossInnen: Entspan-nung mit ausgiebiger, gründlicher Körperreinigung, Pflege und Massage mit natürlichen Produkten, die auch im hauseigenen „Basar“ zu kaufen sind sowie kulinarische Köstlichkeiten im „Salon“. Und dies alles in mehrheitlich veganer Version. We like!

Da bald Weihnachten ist, halten wir ein paar festliche Rezepte vom erfolgreichen Koch und Autor Philip Hochuli für euch bereit. Speziell zum Fest der Liebe wollen wir somit auch an die Tiere denken.

Gute Unterhaltung mit dem Vlowers-Magazin! Herzlich,

Sandra Weber, Chefredaktorin

VLOWERS MAGAZIN

FLUGZEUGE

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flyingpizza.ch

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HAMMAM BASARMÜHLEBACHSTR.

157-159,8008 ZÜR ICH

WWW.HAMMAMBASAR.CH

Das Herz des Hammam Basar: der Warmraum mit dem Nabelstein.

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LIFESTYLE

Wie ein kunstvoller Scherenschnitt zieren Mouch- arabiehs die Mauern des Hammam Basar und schützen die Menschen im Innern vor neugierigen Blicken. Drinnen geht es vom freundlichen Emp- fangsbereich links zu Salon und Patio, rechts in den Umkleideraum. Von letzterem führt eine Treppe nach oben in den Aufwärmraum, wo einen diverse Eimer und Schalen erwarten sowie eine kleine Ein- führung, was mit all den Utensilien zu tun sei. Und dann betritt man das Herz des Hammams, den grosszügigen Warmraum. Die Temperatur beträgt hier 35 Grad. Zart funkelnde Leuchten spielen un-ter der kuppelartig zulaufenden Decke mit dem ein- strömenden Tageslicht und schenken dem Raum ein angenehmes Ambiente.

Hammam Basar-Inhaberin Lis Mijnssen kam auf ei-ner Tunesien-Reise das erste Mal mit einem Ham- mam in Berührung. Der Hammam stellt in den Maghreb-Ländern sowie der Türkei eine Art öffent- liches Badezimmer dar. Sein Besuch dient der aus- giebigen Körperreinigung und dem sozialen Aus-tausch. Frauen und Männer geben sich dem oft mehrstündigen Ritual traditionell getrennt hin, um unbeschwert zu plaudern und unter sich zu sein. Lis Mijnssen: „Gerade Frauen nutzen den Hammam gerne, um sich für einige Stunden aus dem Alltag zurückzuziehen. Hier müssen sie keine Leistung erbringen, können Energie tanken, sich wohlfühlen und einfach Gast sein.”

Loslassen auf dem Nabelstein

Im Warmraum heisst es nach dem Einseifen mit der Savon Noir, einer Olivenöl-Seife, und dem Aufent-halt im Dampfraum erst mal waschen, waschen, waschen; mit Hilfe des Gommagehandschuhs aus Bio-Leinen werden Hautschüppchen sanft, aber effektiv von Kopf bis Fuss abgeschrubbt. Danach,

Mitten in der Stadt und trotzdem im Grünen. Der Hammam Basar liegt im Zürcher See-feld, am Fusse des Patumbah-Parks. Das nach maghrebinischen Vorbildern erbaute Gebäude mit den gemusterten Gitterfenstern lässt von aussen nur erahnen, welch wohltuende Schätze sich in seinem Innern verbergen. Wir haben für euch reingeschaut.

auf dem heissen Nabelstein in der Mitte des Rau-mes liegend, breitet sich eine wohltuende Wärme über Schulterblätter, Rücken, Hüfte und Beine aus. Krönender Abschluss ist eine Ganzkörper-Maske mit Rhassoul. Der Lehm aus dem Atlasgebirge ist bekannt für seine Heilkraft. Nach dem Reini-gungs-Rundgang lädt der Ruheraum zum Entspan-nen ein.

Stärkung im Salon

Der „Salon“ ist das Restaurant und Wohnzimmer des Hammam Basar. Hier bekommt man vollwertige, frisch zubereitete Gerichte serviert, fast alles ist ve-gan und Bio, vieles glutenfrei, die Speisen werden mit Dinkel statt Weizen sowie mit hochwertigem Oli- ven- und Arganöl zubereitet. Ob Brot, Hummus, fri- sche Säfte, köstliche Dattelmilch (hergestellt aus Reismilch und Datteln) oder Linseneintopf mit Ge-müse und Vollreis – das ganze Angebot im Salon ist hausgemacht. Auch eine kleine Bibliothek mit Bü- chern zum orientalischen und maghrebinischen Kulturraum steht den Gästen zur Verfügung. Die Bücher können teilweise im angrenzenden „Basar“ gekauft werden.

Kunsthandwerk im Basar

Nebst Literatur finden sich im Basar handgewobe- ne Tücher aus Bio-Baumwolle, mundgeblasene marokkanische Teegläser, Körbe aus Palmblättern, Messingleuchten und weiteres Kunsthandwerk. Auch die im Hammam verwendeten Pflegeproduk-te, vegan und ohne synthetische Stoffe hergestellt, sind im Basar erhältlich.

Entspannen, Essen und vielleicht noch etwas Schö-nes einkaufen – den Hammam Basar verlässt man auf jeden Fall mit einem Leuchten in den Augen.

EINFACH GAST SEIN

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WEIHNACHTENREZEPTE

Vorspeise

Auberginenkaviar 500 g Auberginen 3 EL Olivenöl 1 Zwiebel, fein gehackt 1–2 Knoblauchzehen, fein gehackt 1 TL Weissweinessig 2 TL Zitronensaft 1 ⁄2 TL Kreuzkümmel wenig frisch gehackte Petersilie Salz, Pfeffer aus der Mühle

Von den Auberginen den Stielansatz entfernen und die Früchte der Länge nach halbieren. Die Schnitt-fläche mit einem Messer mehrmals einstechen. Die Auberginen mit der Schnittfläche nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. In den kalten Ofen schieben, diesen auf 180 Grad aufhei-zen und die Auberginen 50 Minuten backen.

Die Auberginen kurz abkühlen lassen, dann das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale krat-zen und mit einem scharfen Messer klein schnei-den. Die Hälfte der Schale ebenfalls klein hacken.

1 EL Olivenöl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch 1–2 Minuten darin andünsten. Zusammen mit den rest- lichen Zutaten sowie den restlichen 2 EL Olivenöl zu den gehackten Auberginen geben und mischen. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipp: den Auberginenkaviar am besten etwas zie-hen lassen. Nach Geschmack mit gehackten Kapern verfeinern. Mit Toastbrot oder Crackern zum Aperitif, als Beilage oder pur geniessen.

In der Weihnachtszeit werden besonders viele Tiere oder tierliche Produkte für den kulinarischen Genuss verwendet. Dass dies nicht sein muss, zeigen wir euch mit die-sem festlichen 3-Gänge-Menu vom Koch und Autor Philip Hochuli. Die Rezepte stam-men aus seinem Buch “Vegan - die pure Kochlust”, erschienen im AT Verlag.

Hauptspeise

Gefüllte Wirzrouladen an Champignon-„Rahmsauce“ (2–3 Portionen)

Gefüllte Wirzblätter Salz 1 grosser Wirz (Wirsing) 150 g Basmatireis 250 ml Wasser 50 g Mandelstifte 1 EL Birnendicksaft (Birnel; alternativ Ahornsirup) 1 ⁄4 TL gemahlener Zimt nach Belieben 1 EL Sultaninen Pfeffer aus der Mühle Olivenöl

Champignon-Rahmsauce 1 kleine oder 1 ⁄2 Zwiebel, fein gehackt 1 EL neutrales Planzenöl 200 g weisse Champignons, in dünne Scheiben geschnitten 75 ml Weisswein 150 ml Wasser 3–4 EL weisses Mandelmus 3 ⁄4 TL Gemüsebouillonpulver 1 ⁄2 EL Zitronensaft Salz, Pfeffer aus der Mühle

Einen grossen Topf Salzwasser erhitzen und den Wirz darin im Ganzen 5–7 Minuten blanchieren, dann herausnehmen, abtropfen und abkühlen lassen.

Den Basmatireis mit dem Wasser und 1 ⁄2 TL Salz erhitzen und auf kleiner Stufe zugedeckt, ohne zu rühren, kochen, bis alles Wasser aufgesogen ist.

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Die Mandelstifte in einer beschichteten Pfanne ohne Zugabe von Öl auf mittlerer bis hoher Stufe unter Rühren rundum goldbraun rösten. Den Birnen-dicksaft zugeben und nur noch wenige Sekunden braten. Vom Herd nehmen, mit dem Reis, dem Zimt und nach Belieben den Sultaninen mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Sauce die Zwiebel im Öl glasig dünsten, die Pilze zugeben und 7 Minuten ohne Deckel auf mittlerer Stufe dünsten. Mit dem Weisswein ablöschen und 2 Minuten ohne Deckel einkochen. Wasser, Mandelmus, Gemüsebouillonpulver und Zitronensaft zugeben und alles 5 Minuten zu einer cremigen Sauce einkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die äusseren 8–10 Blätter vom Kohl ablösen und jeweils die unteren 1–2 Zentimeter vom Strunk abschneiden. Jeweils 1–2 EL der Reismischung im oberen Drittel des Blattes (nicht beim Strunk) platzieren. Das Blatt zuerst von oben, dann von den Seiten her einschlagen und zum Schluss das Ende mit dem Strunk darüberfalten. Mit der Nahtseite nach unten auf einem Teller beiseitestellen. Auf diese Art acht Rouladen formen. Den übrigen Reis beiseitestellen.

Die Rouladen in heissem Olivenöl bei mittlerer bis hoher Stufe von jeder Seite 2–4 Minuten braten und mit dem restlichen Reis und der Sauce servieren.

Tipp: Wenn die äussersten 2–4 Blätter sehr dünn sind, diese in doppelter Lage übereinanderlegen und zu einer Roulade formen.

Nachtisch

Unter www.vlowers.ch/rezepte findest du ein le- ckeres Schokoladenmousse-Rezept von Philip Hochuli - und fertig ist das 3-Gänge-Menu!

UND HIER

FINDEST DU

NOCH VIELE

WEITERE

REZEPTE

Fotografie © Alexandra Schubert, AT Verlag, www.at-verlag.ch

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ALLGEMEINES

Vitamin B12 ist wichtig für die Zellteilung, die Bil-dung roter Blutkörperchen sowie die Funktion des Nervensystems. Der menschliche Körper nimmt Vitamin B12 in Verbindung mit dem Intrinsischen Faktor, einem Transportprotein, im Dünndarm auf. Bei einer grossen Zufuhr von Vitamin B12 (z.B. hoch- dosierte Nahrungsergänzungsmittel) kann zusätz-lich weiteres B12 durch passive Diffusion über die Darmwand aufgenommen werden. Ebenfalls ist eine begrenzte Aufnahme über die Mundschleim-haut möglich, wenn das Vitamin B12 einem Produkt separat zugesetzt wurde.

B12-SPEICHER LEBER

Unsere Leber kann Vitamin B12 speichern. Deswe-gen können wir problemlos auch längere Zeit ohne B12-Zufuhr auskommen, sofern unsere Speicher vorher gefüllt waren. Bei Erwachsenen macht sich ein Mangel deshalb oft erst nach einigen Jahren be- merkbar. Dies gilt jedoch nicht für Säuglinge und Kinder, die noch keine Reserven anlegen konnten. Sie müssen von Anfang an und kontinuierlich mit genügend Vitamin B12 versorgt werden.

B12-MANGEL

B12 wird ausschliesslich von Mikroorganismen her- gestellt (unter anderem auch von bestimmten Bak- terien, die im Darm von Tieren leben). Tiere und Pflanzen sind nicht in der Lage, das Vitamin selbst herzustellen. In pflanzlichen Lebensmitteln ist B12 nicht ausreichend enthalten. Auch in fermentierten

NÄHRSTOFFPORTRAIT

Das von Mikroorganismen hergestellte Vitamin B12 spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung, ein Mangel kann irreversible Schäden nach sich ziehen. Da Vitamin 12 in pflanzlichen Lebensmitteln nicht ausreichend enthalten ist, sollten insbesondere VeganerInnen gezielt auf eine ausreichende Zufuhr achten.

DIESER TEXT ENTSTAND IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER VEGANEN GESELLSCHAFT SCHWEIZ.

Produkten (z.B. Tempeh, Sauerkraut oder Bier) oder Algen kommt es nur in sehr geringen Mengen vor. Hier überwiegen „Vitamin-Analoga”, die zwar bio-chemisch dem B12 sehr ähneln, jedoch wirkungslos sind (z.B. in Spirulina). Diese Produkte gelten daher als unzuverlässige Quellen.

Ein fortgeschrittener Mangel an B12 kann irreversi- ble Schäden an Nervenbahnen und Psyche zur Fol- ge haben. Auch langfristige Gefahren wie ein er- höhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten sind möglich. Diese Gefahren werden leider oft unter- schätzt. Erste Zeichen eines Mangels können Krib- beln und Kältegefühl an Händen und Füssen, Er-schöpfung, oder Konzentrationsstörungen sein. Oft stellt sich ein Mangel jedoch auch unbemerkt ein, sodass Massnahmen zu spät ergriffen werden.

BEDARF & VERSORGUNG

Der menschliche Körper hat einen Vitamin-B12-Be-darf von etwa 3 Mikrogramm (µg) pro Tag. Wird bei einer Blutuntersuchung ein Mangel festgestellt, kann der Bedarf um ein Vielfaches höher sein. Die einfachste und sicherste Variante zur Gewährleis-tung einer optimalen B12-Versorgung ist die Ein-nahme von konzentriertem Vitamin B12 in Form eines Nahrungsergänzungsmittels. Alternativ könnte der Bedarf auch mit angereicherten Lebensmit-teln wie Energy Drinks, Frühstückscerealien oder Hefeaufstrichen gedeckt werden. Diese enthalten aber meist zu wenig des Vitamins, eine regelmäs-sige Untersuchung der Blutwerte ist in diesem Fall empfehlenswert.

VITAMIN B12

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EMPFEHLENSWERTE VERSORGUNGS-VARIANTEN

Wichtig: Vitamin B12 gilt bei einer veganen Ernäh- rung als einzig wirklich notwendiges Nahrungser- gänzungsmittel, alle anderen Nährstoffe können normal über die Ernährung aufgenommen werden!

– 3 Mal täglich angereicherte Lebensmittel mit total mindestens 10 µg – 1 Mal täglich mindestens 25 µg – 2 Mal wöchentlich 1000 µg

PRODUKTEMPFEHLUNGEN

Untenstehend eine (nicht vollständige) Auswahl veganer Vitamin B12-Nahrungsergänzungsmittel. Alle Produkte sind in der Schweiz erhältlich.

BETTER YOU B12-BOOST

Vitamin B12 direkt und einfach in den Mund sprühen. Erhältlich bei www.evasapples.ch www.larada.org.

BJÖKOVIT B12

Vegi-Kapseln mit Methylcobalamin. Erhältlich bei www.evasapples.ch www.hellovegan.ch www.faboulous.ch www.littlshopofethics.ch www.tofulino.ch

JARROW METHYL

Vitamin B12 als Methylcobalamin. Tabletten zum Lutschen oder Kauen, können auch in einem Smoothie aufgelöst werden. Erhältlich bei www.faboulous.ch.

ZAHNPASTA B12 VON SANTÉ

B12-Aufnahme über die Mundschleimheit. Sinnvoll als Ergänzung zu angereicherten Nahrungsmit-teln. Erhältlich bei www.evasapples.ch sowie gut sortierten Bioläden.

Weiterführende Informationen sowie Empfehlun-gen zur Blutuntersuchung findest du unter www.vegan.ch/b12.

VLOWERS MAGAZIN

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ELLE’N’BELLE NEWS & TIPPS

WAS GIBT’S WO?

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SAFTLADEZÜRICH

Seit 1990 gibt es den „Saftlade” in der Zürcher Altstadt. Die frischen Säfte, Suppen und Salate sind immer vegan, viele Sandwiches ebenfalls. Oft gibt es auch ein veganes Mittagsmenu. Alles ist 100% Bio und wird immer frisch produziert. Montag bis Samstag, 7-19 Uhr.

www.saftlade.ch

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LET IT BEBERLIN

Vegan Crêperie, Burger und Bar in Berlin-Neu-kölln. Im „Let it be” bei Red und Nina fühlt man sich wohl und wird lecker verpflegt. Da die beiden auch Musik machen, legen sie besonderen Wert auf eine ausgesuchte Playlist. PS. Auch ein Tipp für Bier-Lieb-haberInnen.

www.letitbevegan.de

CHAOSTHEORIEBERLIN

Fett und betrunken! Dies ist der freche Slogan der „Chaostheorie” auf dem Prenzlauer Berg in Berlin. Die Chaostheorie ist eine vegane Cocktailbar mit viel Herz und Charme. Für den Magen gibt es ausserdem feine Frühstücksangebote, Süsskram sowie herzhafte Burger und Döner.

www.facebook.com/ChaostheorieBerlin

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VLOWERS MAGAZIN 13

VROMAGERIE GOURVEGIBASEL

Genuss ist keine Frage des Ernährungsstils! Die Vromagerie „Gourvegi” produziert in Handarbeit geschmack-volle Alternativen zu tierlichem Käse aus Cashewkernen, Wasser, Steinsalz und Fermentations-Kulturen. Dazu gehören eine mehrwöchige Reifung und viel Liebe. Alles vegan und Rohkostqualität.

www.gourvegi.ch

Geschafft! Mit deutlich über den 3000 benötigten Unterschriften wurde kürzlich die Stadtzürcher Initiative von „Sentience Politics” eingereicht. Ein grosser Applaus für die fleissigen SammlerInnen! Die Initiative steht für die Förderung pflanzlicher Menus in öffentlichen Institutionen – auch im Hin-blick auf zu erreichende Klimaziele.

www.sentience.ch

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft verar-beitete Fleischerzeugnisse wie Wurst und Schinken als krebserregend ein. Auch bei rotem Fleisch sei dies wahrscheinlich der Fall. Die WissenschaftlerIn-nen der zur WHO gehörenden IARC (internationale Krebsforschungsagentur) stützen sich dabei auf über 800 Studien, die sich mit einem möglichen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Krebs beschäftigen. Quelle: Tagesanzeiger.

SENTIENCE POLITICS

SCHWEIZ

WHO WARNT VOR FLEISCH

WELT

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14 VLOWERS MAGAZIN

TIERE, UMWELT UND LEBENS(T)RÄUME

Kreislauf durchbrechen

Der Wunsch, das Leid der Tiere zu verringern, treibt die Leute von NetAP an. Heimatlose oder vernach- lässigte Hunde und Katzen leiden an Krankheiten, Hunger, werden Opfer von Unfällen oder sogar aktiv durch Menschen getötet. Auch in der Schweiz. Sorg-fältigen Schätzungen zur Folge werden in unserem Land jedes Jahr 100‘000 Katzenkinder vergiftet, er- schlagen, ertränkt, erschossen oder erstickt, weil niemand sie haben will. Die Tiere vermehren sich bis zu dreimal im Jahr. Aus einem Tierpaar können ma- thematisch gesehen nach 10 Jahren viele Millionen Tiere werden. Durch die Kastration kann man diesen Kreislauf des Elends durchbrechen und den Tieren ermöglichen, sich auf ihr eigenes Überleben zu kon- zentrieren. In der Schweiz gibt es etwa 100‘000 bis 300‘000 streunende Katzen, die kastriert werden müssten. Die Kastrationen durch NetAP laufen ganz-jährlich, aktuell in den Kantonen Jura, Zürich, Aargau, Basel, Bern und Waadt.

Bis 100 Katzen pro Tag

Vor einem Kastraktionseinsatz werden streunende Tiere durch freiwillige lokale HelferInnen einge-fangen und an den Behandlungsort gefahren. Dort werden die Tiere von einem erfahrenen Team kas- triert. Der allgemeine Zustand der Katzen ist sehr un-terschiedlich: Manche sind wohlauf, gerade wenn sie an kontrollierten Futterstellen leben. Anderen geht es sehr schlecht, sie brauchen weitere Pflege. Alle Katzen werden nach der Kastration mindestens einen Tag überwacht und danach wieder an ihrem angestammten Platz freigelassen. An einem Kastra-tionstag werden zwischen 20 und 100 Katzen von

bis zu 25-köpfigen Teams operiert. Diese Teams bestehen aus TierärztInnen, PraxisassistentInnen und ausgebildeten HelferInnen. Gearbeitet wird mit einer professionellen Ausrüstung, so dass überall eine mo-bile Klinik eingerichtet werden kann. Die Kosten für Operationsmaterial und Medikamente belaufen sich auf etwa 8o Franken pro Katze. Dazu kommen zahl-reiches Zubehör, Transport- und Infrastrukturkosten sowie Ausgaben der lokalen Organisationen. Und nicht zu vergessen: Alle Einsatzkräfte sind ehren- amtlich tätig, sowohl die Leute von NetAP selbst als auch die Partner vor Ort. NetAP beobachtet Tiere auch Jahre nach der Kastration weiter und freut sich, wenn diese zu gesunden Katzen heranwachsen.

Weltweite Projekte

Neben den dauernd laufenden Kastrationsprogram-men in Europa, Thailand und Indien führt NetAP Pro-jekte wie jenes für die Arbeitsesel in Tansania oder die Kühe in Griechenland und Indien. Des Weiteren engagiert sich die Organisation in der Bekämpfung von Tollwut in Afrika und Indien und führt laufend Schulungen für TierärztInnen und andere Fachleute durch. Zudem hilft NetAP auch in Katastrophensitu-ationen.

Good Karma: Unterstützung

Wer die Arbeit von NetAP unterstützen will, kann dies in Form von Patenschaften, Spenden oder Freiwilligenarbeit tun.

Infos: www.netap.ch/de/tierschutz-hilfe/spenden

Die international tätige Tierschutzorganisation NetAP mit Sitz in Esslingen (ZH) setzt einen ihrer Schwerpunkte auf Kastrationsprogramme. In der Schweiz nimmt sich NetAP insbesondere streunenden Katzen in ländlichen Gebieten sowie an Stadträndern an.

NETAP NETWORK FOR ANIMAL PROTECTION

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VLOWERS MAGAZIN 15

NETAP

NETWORK FOR

ANIMAL PROTEC TION

WWW.NETAP.CH

ENTWICKLUNG EINER KATZENPOPULATION

IN 10 JAHREN

Nach 1 Jahr: 12

Nach 2 Jahren: 66

Nach 3 Jahren: 382

Nach 4 Jahren: 2201

Nach 5 Jahren: 12’680

Nach 6 Jahren: 73’041

Nach 7 Jahren: 420’715

Nach 8 Jahren: 2’423’316

Nach 9 Jahren: 13’958’290

Nach 10 Jahren: über 80 Millionen

Quelle: NetAP.ch

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16 VLOWERS MAGAZIN

GÄNSEHAUT GARANTIERT!PHILIP WOLLEN AUF YOUTUBE:

„ANIMALS SHOULD BE

OFF THE MENU“

PEOPLE

EG: Es ist ein langer Weg vom Vizepräsidenten der Citibank zum Mann, der du in den letzten Jahren ge-worden bist. Wie wurdest du zum Veganer?

PW: Ich war ein Banker, dessen Leibspeise Filet Mig- non war. Dann wurde ich beauftragt, die Tochterge- sellschaft eines unserer grössten Kunden zu besu- chen: ein Schlachthaus. Ich hatte noch nie zuvor ein Schlachthaus gesehen. Es rann mir beim Besuch kalt den Rücken hinunter. Dieses Erlebnis veränderte mein Leben von Grund auf. Ich fällte an diesem Mor- gen die wichtigste Entscheidung meines Lebens: Vegetarier und Fürsprecher für die soziale Gerech-

Philip Wollen ist Tierrechtsaktivist, Philantrop und Ex-Vizepräsident der Citibank. Mit ihm sprach Esther Geisser, Gründerin und Präsidentin der Schweizer Tierschutzorganisation „NetAP – Network for Animal Protection”, während eines gemeinsamen Besuchs bei VSPCA (Visakha Society for Protection and Care of Animals) in Indien.

PHILIP WOLLENINTERVIEW: ESTHER GEISSER, NETAP (SIEHE ARTIKEL S. 14/15)

tigkeit zu werden. Um auch vegan zu leben, wusste ich noch nicht genug. Erst zu einem späteren Zeit-punkt realisierte ich, welche Grausamkeiten auch hinter der Milchindustrie stecken.

EG: Wie hat dein soziales Umfeld auf deine Ver-änderung reagiert? Wie reagierst du, wenn Men-schen dich als extrem bezeichnen?

PW: Ich bevorzuge den Begriff Aktivist. Dafür brauchst du vor allem Mitgefühl, Einfühlungsvermö-gen und den Mut, die Gesellschaft mit dem Leiden der Tiere zu konfrontieren, gerade weil es sie kaum

Esther Geisser von NetAP und Philip Wollen.

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Veganes & revolutionäres

Cateringwww.che-vegara.ch

Che VE

Gara

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interessiert. Du musst die moralische Stärke haben, auch gegen den Spott und Widerstand selbst von Familienmitgliedern oder FreundInnen zu bestehen.

EG: Wirst du für dein Engagement für Tiere kritisiert in Anbetracht der vielen Menschen auf der Welt, die ebenfalls Hilfe benötigen?

PW: Ja klar. Aber solche Menschen haben eine se- lektive Wahrnehmung. Sie sehen nicht, dass die Tier- rechtlerInnen sich letztendlich für den Schutz der Vielfalt des Lebens auf dieser Erde einsetzen. Sie zeigen uns gesundheitliche Vorteile, schützen un-sere Flüsse und Ozeane und insbesondere unsere kostbaren Wasservorräte, und sie setzten sich gegen die Zerstörung der Wälder ein. Sie schützen also auch ihre Mitmenschen.

EG: Wie können Veränderungen im Verhalten der Menschen eingeleitet werden?

PW: Ich halte Vorträge in vielen Ländern. Im Publi-kum sitzen immer gute Menschen, die ernsthaft die

Welt verändern möchten, solange sie sich selber nicht verändern müssen. Aber so funktioniert es nicht. Zuerst müssen wir die Veränderung in unseren Herzen vollziehen. Dann wird uns die Welt folgen. Der demokratische Prozess ist unsere letzte und beste Chance für eine aufgeklärte Regierung.

EG: Was verfolgst du als nächstes?

PW: Ich wünsche mir, dass Menschen, die an meine Vorträge kommen, AktivistInnen werden! Das bedeu-tet, dass sie nicht einfach nur meinen Worten folgen und auf eine vegane Ernährung umstellen, sondern dass sie Menschen mit Charakter und Mut werden, die Führungsrollen übernehmen können. Ich will sie zu mehr Selbstvertrauen ermutigen.

EG: Gibt es noch etwas, dass du unseren LeserInnen sagen möchtest?

PW: Die Steinzeit endete nicht, weil die Steine aus-gegangen sind. Die Fleischindustrie wird enden, weil uns die Ausreden ausgehen.

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LITERATUR

VLOWERS MAGAZIN

DÜNN STAT T ETHISCH

Wachrütteln ist gelegentlich effektiver als Wach- streicheln. Diesem Prinzip folgten auch die Au-torinnen Rory Freedman und Kim Barnouin, als sie „Skinny Bitch” rausbrachten. Das Buch ist mittlerweile zehn Jahre alt und nach wie vor ein sehr beliebtes Veganismus-Buch; Zeit, einen Augenschein zu nehmen.

Veganismus-Buch? Wirklich? Auf dem Umschlag weist nichts darauf hin. „Die Wahrheit über schlech-tes Essen, fette Frauen und gutes Aussehen. Schlanksein ohne Hungern!” Von Tieren oder Ethik ist nichts zu sehen, bloss: Abnehmen, abnehmen, ab-nehmen. Mit diesem Trick hat das Autorinnen-Duo, beide aus dem Modelbusiness, Abertausende von Leserinnen geködert: Das Innere des Buches ist nämlich hardcore-vegan. Blutrünstig werden die Re-alitäten von Tierfabriken aufgezeigt, Fakten mit vielen Quellen unterlegt und die Leserinnen zum Verzicht auf Tierprodukte aufgerufen.

Ob es fair ist, Leserinnen Veganismus mithilfe eines Täuschungsmanövers unterzujubeln, darüber darf gerne diskutiert werden. Was aber ist mit der Prä-misse los, dass Veganismus schlank mache? Bücher wie „Skinny Bitch” untermauern die Annahme, dass ein Hauptgrund für Veganismus der Gewichtsverlust sei; damit verharmlosen sie indirekt die ethischen Gründe für einen veganen Lebensstil – und reden Leserinnen ein, dass Dünnsein eine Priorität sein muss. Als wäre Gesundheit nicht auch als voll- schlanke, pummelige, rundliche oder dicke Vega- nerin möglich.

Heutzutage geben die Autorinnen zu, dass der reis-serische Titel „Skinny Bitch” eine Marketing-Strategie war. Auch zehn Jahre später aber locken zahl- reiche AutorInnen mit dem Versprechen, dass ve- ganes Essen dünn mache. Was einerseits schade ist, weil das nicht zwingend stimmen muss. Aber auch, weil Schlanksein nicht die einzige Form ist, schön zu sein – geschweige denn, vegan zu sein.

„Skinny Bitch” ködert Abnehmwillige und konfrontiert sie dann mit Ernährungsethik. Der Plan ging auf: Nicht nur wurde das Buch gut verkauft, es bewegte auch viele Leserinnen zur veganen Lebensweise.

Rory Freedman, Kim Barnouin: Skinny Bitch. Goldmann, 2008 (deutsche Übersetzung)

REZENSION: ANNA ROSENWASSER

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VLOWERS MAGAZIN 19

REISENVEGAN LIFE

ENERGY

BED & BREAKFAST

COSTA BLANCA, SPANIEN

WWW.VEGANLIFEENERGY.COMCOSTA BLANCA

„Diese Strasse hat fünfundzwanzig Kurven!“ Wim, der ältere Herr, der uns am Flughafen abgeholt hat, lacht. Auf dem Weg zu Tanyas Bed&Breakfast haben wir Zeit, um die Sicht auf die Landschaft zu genies-sen. Wim parkiert hinter Tanyas Wagen, an dem ein Sticker mit der Internetseite www.earthlings.com klebt. Ich lächle ebenfalls.

Tanya wohnt seit fünf Jahren an der Costa Blanca. Ursprünglich aus England stammend, fühlte sie sich erst in Spanien so richtig zu Hause. Mit ihrem Bed&Breakfast „Vegan Life Energy“ bietet sie Ve- ganerInnen die Möglichkeit, völlig entspannt Ferien zu machen. Denn Tanya, selber Veganerin, kocht ausschliesslich vegan. Auf Wunsch bereitet sie auch glutenfreie oder Rohkost-Speisen zu. Ihr ethisches Engagement ist aber nicht nur auf den Herd be-schränkt. Von ihren hausgemachten Twix-Schoko-riegeln bis zur Handseife wird alles mit Sorgfalt her- gestellt oder eingekauft. Viele Produkte werden lie- bevoll weiterverwertet und auch die Essensreste

werden nicht weggeschmissen. Auf die freuen sich nämlich die zwei Hängebauchschweine, die von Jasmin, Tanyas Mitarbeiterin, gerettet wurden. „Diese Schweine sind extrem intelligent – da können selbst meine Hunde nicht mithalten!“, sagt Jasmin. Tanya selber hat ebenfalls drei Hunde, und Gäste, welche sich von ihrem vierbeinigen Freund nicht trennen möchten, sind herzlich willkommen.

Nach einem Tag am fünfzehn Gehminuten entfern- ten Moraig-Strand, lässt sich abends auf der Terras- se des Bed&Breakfasts die Ruhe des kleinen Tals geniessen. Zum Abendessen gibt es Hirse-Bratlinge mit dunkler Sauce, Rotkohl und Ofenkartoffeln, zum Nachtisch eine himmlische Karotten-Gojibeeren- Rohkosttorte. Das Meer in der Ferne zieht den Blick magisch an, während der Himmel wie ein Maler-meister mit Farben spielt. Meine Gedanken gehen zur Strasse mit den fünfundzwanzig Kurven zurück und ich denke mir, dass diese Erfahrung jede der Kurven Wert ist.

TEXT: GIULIA PANZERI

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NÄCHSTER CH-AUF TR IT T VON GABR IELE BUSSE: 26.11.2015,MAHOGANY HALL, BERN

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KULTUR

Gabriele, wer war zuerst da - die Kabarettistin oder die Veganerin?

Ich bin schon länger vegan, und als Jugendliche war ich schon Vegetarierin. Kabarett im engeren Sinn mache ich eigentlich erst seit einem guten Jahr. Insofern war „das Veganische“, wie man bei uns in Bayern sagt, zuerst da. Allerdings habe ich meine Verzweiflung schon immer mit dem Schreiben kompensiert. Später habe ich die Texte dann auch mit auf die Bühne genommen, zu Poetry Slams. Daher war beides wohl immer schon parallel da, ich wusste nur nie, wohin damit. Ich glaube, die „beiden“, wenn man so sagen kann, bedingen sich: Da ist Ver-zweiflung, die raus muss, und Kabarett ist in meinem Fall wohl der beste Weg dafür.

Dein aktuelles Programm heisst „Auch der Broccoli hat Gefühle“. Wieso dieser Titel?

Meine ersten Soloprogramme entstanden eher spontan und die Veranstalter haben diese einfach mal „Veganes Kabarett“ genannt. Ich dachte mir, wer will das denn sehen? Ich will ja auch FleischesserIn-nen in meinem Programm, und wenn die „vegan“ im Titel lesen, sehen die grün und kommen nicht. Dann

Den Bauch halten vor Lachen oder nachdenklich werden. Wer einen Auftritt der Kabaret-tistin Gabriele Busse besucht, kann gute Unterhaltung und Tiefgang an ein und demselben Anlass erleben. Wir freuen uns, dass uns Gabriele für ein Interview zur Verfügung stand.

fiel mir irgendwann dieser Satz ein, mit den Broccoli- gefühlen, weil manche Leute gern sagen: „Pflanzen haben doch auch Gefühle!“. Das allein ist schon witzig. Ich habe dann mal zurück gefragt: „Mein Broccoli hat also Gefühle, ja?“ Und mein Gegenüber rief ganz empört: „Ja klar!“ Ich schicke meinen Broc-coli seitdem vor dem Kochen immer in Psychothera-pie, damit er besser damit klar kommt.

Was ist dein persönlicher Grund, vegan zu leben?

Ich frage mich ehrlich gesagt jeden Tag, warum Menschen NICHT vegan sind. Das Züchten und Ab-schlachten von Tieren zerstört milliardenfach Leben und indirekt den ganzen Planeten. Das ist die grösste systematische Dummheit unserer Zivilisation. Ich selbst habe mit zwölf in einer Doku gesehen, wie Tiere geschlachtet werden, und seitdem nie mehr Tiere gegessen. Erst später allerdings begriff ich den Zusammenhang zwischen Milch und Tod. Ich habe damals als Studentin einen Sommer lang in der Schweiz auf einem von aussen gesehen sehr idyl-lischen Biobauernhof mitgeholfen und jeden Tag geheult, weil mir die Kühe und ihre Kälbchen so leid taten. Danach war ich vegan.

GABRIELE BUSSE

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