Vögtle, Anton - Die Tugend- und Lasterkataloge im Neuen Testament (1936)

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NEUTESTAMENTLICHE ABHANDLUNGEN HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. M. ME IN ER TZ. MüNSTER i. W. XVI. BAND. 4/5. HEFT nIE TUGEND· UND LASTERKATALOGE 11 NEUEN TESTAMENT EXEGETISCH, RELIGIONS- UND FORMGESCHICHTLICH UNTERSUCHT VON DR. ANTON VOGTLE MÜNSTER i. W. VERLAG DER ASCHENDORFFSCHEN VERLAGSBUCHHANDLUNG

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NEUTESTAMENTLICHE ABHANDLUNGEN HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. M. ME IN ER TZ. MNSTER i. W. XVI. BAND. 4/5. HEFT nIE TUGEND UND LASTERKATALOGE 11 NEUEN TESTAMENT EXEGETISCH, RELIGIONS- UND FORMGESCHICHTLICH UNTERSUCHT VON DR. ANTON VOGTLE MNSTER i. W. VERLAG DER ASCHENDORFFSCHEN VERLAGSBUCHHANDLUNG NEUTESTAMENTLICHE ABHANDLUNGEN Herausgegeben von Dr. Max M ein e r t z BAND I Heft 1-2. Me i n e r tz, Dr.: Jesus und die Heidenmission. Biblisch-theologische Untersuchung. 2. Autl. IV u. 236 S. Geh. 8.10; geb. 9.45. Heft 3-4. S t ein man n, Dr. Alphons: Der Leserkreis des Galater-briefes. Ein Beitrag zur urchristlichen Missionsgeschichte. XX u. 252 S. 9.20. Heft 5. Ai c her, Dr. Georg: Kamel und Nadelhr. Eine kritisch-exegetische Studie ber Mt 19,24 und Parallelen. VII u. 64. S. 2.45. BAND 11 I Heft 1-2. S t ein met zer, Dr. Franz X.: Die Geschichte der Geburt und Kindheit Christi und ihr Verhltnis zur babylonischen Mythe. Eine religionsgeschichtliche Untelsuchung. VIII u. 218 S. 7.65. Heft 3-5. G s c h w i n d, Dr. Kar!: Die Niederfahrt Christi in die Unterwelt. Ein Beitrag zur Exegese des Neuen Testaments und zur Geschichte des Taufsymbols. XVI u. 256 S. 9.20. BAND III Heft 1-3. 0 t t, Dr. Anton: Die Auslegung der neutestamentlichen Texte ber die Ehescheidung. VIII- u. 304. S. ' 10.50. Heft 4. Sc h u mac her, Dr. Rudolf: Der Diakon Stephanus. XII u. 136 S. 5.00. Heft 5. Pie per, Dr. Kar!: Die Simon-Magus-Perikope (Apg 8,5-24). Ein Beitrag zur Quellenkritik der Apostelgeschichte. ' XII u. 84 S. 3.25. BAND IV Heft 1. Z 0 e p f I, Dr. Friedrich: Didymi Alexandrini in epistolas canonicas brevis enarratio. VIII, 48* u. 148 S. 6.75. Heft 2-3. K a s t in er, Dr. Karl: Jesus vor Pilatus. Ein Beitrag zur Leidensgeschichte des Herrn. XVI u. 184 S. 6.75. Heft 4. Be r t r a m s, Dr. Hermann: Das Wesen des Geistes nach der Anschauung des Apostels Paulus. Eine bibl.-theol. Untersuchung. XII u. 180 S. 6.50. Heft 5. He n sIe r, Dr. Josef: Das Vaterunser. Text- und literar-kritische Untersuchung. XII u. 96 S. 3.70. BAND V Heft 1. K la met h, Dr. G.: Neutestamentliche LokaItraditionen Palstinas in der Zeit vor den Kreuzzgen I. XII u. 152 S. u. 4 Plne. 5.55. Heft 2-3. Mon se, Dr. theol. Franz Xav.: Johannes und Paulus. Ein Beitrag zur neutestamentlichen Theologie. VIII u. 214 S. 7.55. Heft 4-5. W ei, Dr. Kar!: Exegetisches zur Irrtumslosigkeit und Eschatologie Jesu Christi. XII u. 232 S. 8.25. BAND VI Heft 1-2: Sc h fe r s, Dr. phil. u. theol. J.: Eine aItsyrische anti-markionitis?he Erklrung von Parabeln des Herrn. VIIlu. 244 S. 8.50. Heft 3. K e t t er, Dr. Peter: Die Versuchung J.esu nach dem Berichte der Synoptiker. XX u. 140 S. 5.60. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Mnster in Westf. NEUTESTAMENTLICHE ABHANDLUNGEN HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. M. ME I N ER TZ, MNSTER i. W. XVI. BA:'\D. 4./5. HEFT DIE TUGEND UND LISTERKITILOGE IM NEUEN TESTAMENT EXEGETISCH, RELIGIONS- UND FORMGESCHICHTLICH UNTERSUCHT VON DR. ANTON VOGTLE MNSTER i. W. 1936 VERLAG DER ASCHENDORFFSCHEN VERLAGSBUCHHANDLUNG IMPRIMATUR Monasterii, die 12 Februarii 1936 Meis No. L 1719 Vicarius Episcopi Generalis . I ~ Druck der Aschendorffschen Buchdruckerei, Mnsleri. Westf ... Tugend- und Lasterkataloge Meinem Bruder Dr. iur. utr. Joseph V gtle Erzbischflivher Ordinariats-Rat Freiburg i. Er. Vorwort. Die vorlieg'ende Untersuchung verdankt ihr Entstehen der gleichbetitelten Preisaufgabe der Hochw. Theologischen Fakultt der Universitt Freiburg i. Br. fr das Studienjahr 1932/33. Die Zuerkennung des Preises regte zu dieser erweiterten, von der genannten Fakultt auch als Promotionsschrift angenommenen Bearbeitung an. Die Arbeit versucht, nach religions- und formgeschichtlichen Gesichtspunkten die Gestaltung der ntl Tugend- und Lasterkata-loge aufzuzeigen. Soweit erforderlich, werden auch die Fragen der Einzelexegese, die ntl Tugend- und Lasterlehre, die Begriffs-lehre und -geschichte einbezogen. Leider konnte ich die ein-schlgigen Artikel des Theologischen Wrterbuchs von G. K i t tel fast nur noch whrend der Drucklegung benutzen, da die Unter-suchung bereits 1933 im wesentlichen abgeschlossen war. Es drfte nicht berflssig sein, hier einige orientierende Bemerkungen zur formgeschichtIichen Fragestellung vorauszu-schicken. Das Recht, diese auch auf das Briefkorpus auszudehnen, dem ja unsere Objekte fast ausschlielich angehren, begrndete Martin D i bel i u s vor einigen Jahren in einem programmatischen Aufsatz "Zur Formgeschichte des Neuen Testaments" berzeugend (Theol. Rundschau NF 3 [1931] 207-42). Er nannte darin unter den Gegenstnden dieses Arbeitszieles auch bereits die "Laster-tafeln" (S. 229). Jedenfalls wird selbst eine Kritik der Forlll-geschichte, welche dieselbe auf die synoptischen Evangelien einge-schrnkt wissen will (E. Fa s c her, Die formgeschichtliche Me-. thode, S. 7. 52), fr unseren Fall eine formgeschichtliche Betrach-tungsweise wenigstens versuchsweise zulassen mssen, weil die Kataloge grtenteils an Stellen stehen, in denen sich "Nach-klnge mndlicher Formulierungen" vermuten lassen. Gewi stellte Dibelius erst "Anstze" einer derart orientierten Erfor-schung der Briefe fest. "Die Haustafeln" seines Schlers K. W eid i n ger (1928) scheinen bisher .das einzige Beispiel einer monographischen Behandlung eines parnetischen Stckes des Apostolos im Sinne der Formgeschichte geblieben zu sein. Nchst den Haustafeln drften die Tugend- und Laster-kataloge eine hnliche Untersuchung verdienen, die hier freilich VI Vorwort. . mit komplizierteren Verhltnissen zu rechnen hat. Weidinger ent-sprach wohl seinem Gegenstand, wenn er die Existenz des Haus-tafelschemas im Hellenismus, dann dessen bernahme und Ver-christlichung aufzeigte. Die Haustafeln sind von vornherein in ihrem schematischen Aufri (Pflichtenkreise der natrlichen Stnde) als einheitHches, ges,chlossen formuliertes Stck zu erkennen und als allgemein geltende Sittenregel, die nicht so sehr durch besondere Bedrfnisse der Adressaten veranlat und modi-fiziert zu werden brauchte, leicht aus dem Zusammenhang abzu-lsen. Auch die Verchristlichung durch zustzliche Motive wird hier schon rein uerlich deutlicher fabar. Unsere Gegenstnde hingegen bieten schon als Tugend- und Lasterkataloge verschie-dene Probleme, sind sodann mit ihrem regelloseren Inhalt sehr differenzierte Gren, deren gemeinsames schematisches Merkmal zunchst nur die Stilform des Katalogs ist; auch ist bei ihnen, besonders bei den Lasterkatalogen, weit mehr mit der Situations-beziehung zu rechnen. Schon deshalb wird hier weniger einer einseitigen Exegese, die -gar nicht mit der Mglichkeit von Parnese rechnet, das Wort geredet, als vielmehr der Eigenart der Quellen Rechnung getragen, wenn grundstzlich von den vorliegenden ntl Texten ausgegangen und immer nach den im Einzelfall unmittel-bar aktuellen Momenten, der ad hoc erfolgten Formulierung eines Katalogs gefragt wird. Erst diese Analyse wird zusammen mit einem Rekonstruktionsversuch der in der Gesamtsituation der urchristlichen Predigt gelegenen Faktoren den Fixierungsgrad und Traditionscharakter der Kataloge beurteilen lassen und auch auf einen festen Boden verhelfen, von dem aus in die vorliterari-sche, womglich vorchristliche Vergangenheit vorzudringen ist. Da man bei dieser Formwerdung, auch im materialen Bestand. nicht schlechtweg auf die bestimmende Macht eines Erbstromes vor- und auerchristIicher Parnese rekurrieren darf, sondern primr mit den schpferischen Krften des Urchristentums zu rechnen hat, rechtfertigt auch dessen Gesamtbetrachtung, vor allem seine wesenhaft neuen und von sich aus zu umfassender und zwar konkreter Sittlichkeit drngenden Prinzipien. Wird das bersehen, dane ma,cht sich begreiflicherweise mit der in der Eigenart der Methode begrndeten Gefahr, alle urchristliche Parnese in auerchristliche (hellenistische) aufzulsen, zugleich eine unber,echtigte Spannung von Christlichem und Nichtchrist-lichem geltend. Vor allem, wenn noch ungenau von "hellenisti-schen" Einflssen die Rede wre, wo es sich um natrlich-sach-gegebene Verhltnisse handelt, schiene die formgeschichtliche Be-trachtungsweise mehr auf den Nachweis ,einer Hellenisierung und Vorwort. VII Verweltlichung des Urchristentums zu tendieren als die Verchrist-lichung antiker Ethik aufzuweisen. Zur besseren Aufhellung der Zusammenhnge mit auerchristlicher Tradition wird hier daher auch direkt - nicht nur hilfsweise zur Auffindung von Traditions-stcken - die religionsgeschichtliehe Fragestellung aufgeworfen. Fr die Lasterkataloge fordert eine solche brigens auch die seit Li e tz man n vielerseits vertretene Annahme stoischer Einflsse gerade in dieser Unbestimmtheit und Allgemeinheit. Sie wird aber auch durch den Gegenstand selbst geboten, da in unserem Falle eine Herausstellung bereinstimmender Begriffe ohne eine gleich-zeitige Konfrontierung der ganzen Kataloge und zwar hinsichtlich ihrer inneren Struktur und Sinnerflltheit nicht nur einseitig die allenfalls traditionsbedingten Bestandteile hervorheben wrde, sondern diese Traditionsbedingtheit in ihrem eigentlichen Umfang gar nicht -erkennen liee. Und es scheint auch, da sich die typische Tradition der Tugend- und Lasterkataloge, deren macht-volle Entfaltung und vielgestaltige Verbreitung in der ganzen hellenistisch durchtrnkten Oikumene mit Bedacht ziemlich aus-fhrlich zur Darstellung kommt, trotz der beschrnkten und fast . nur "literarischen" Bezeugung in ihrem Gesamtbild hinreichend rekonstruieren lt, um die Beziehungsverhltnisse wenigstens in den Grundlinien festzulegen. Freilich mute es hier teilweise bei schematischen Lsung.en bleiben. Bei der zentralen Bedeutung der Tugend- und Lasterlehre im Rahmen der ganzen hellenistischen Ethik berhaupt, kann fr den theologischen Beobachter, der gerade auf dem Gebiete sitt-licher Erkenntnis sich an den logos spermatikos erinnern wird, der hier sich historisch bietende Werdeproze, die Auseinander-setzung mit der "Tradition", Ausmae und Art einer Assimilation berkommener Elemente, nicht ohne Interesse sein. Besonders auf dem Hintergrund der popularphilosophischen Diatribe mag die Feststellung von besonderem Reiz sein, inwieweit der Seel-sorger Paulus, der grundstzlich "allen alles" werden will (1 Kor 9,22), hier den Griechen auch tatschlich ein Grieche geworden ist. Mit den zahlreichen hellenistischen Volkspredigern spricht er off-enbar recht zeitstilhaft von Tugenden und L'astern. Und doch erscheinen seine Kataloge, auch wo sie im alten Buchstaben reden, in ihrer idealen Wahrheit gleich dem Menschen, den er predigt, so sehr als "neue Schpfung" (2 Kor 5, 17), da die zeitgenssi-schen Fachleute von der Art jener bildungsstolzen Stoiker auf dem Markt zu Athen trotz verwandter Klnge auch im Sitten-prediger Baulus ebenso wenig ihre Geistesart und ihren Konkur-VIII Vorwort. renten erblicken konnten wie im "Verkndiger fremder Gott-heiten" (Apg 17, 18). Auf ausfhrlichere Register mute verzichtet werden. Als Ersatz eines Sachregisters wurde ein ausgewhltes Begriffsregister beigegeben. Meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Alfred W i ke n hau s er, der auch das Thema gestellt hat, schulde ich fr das freundliche Interesse und manchen guten Rat, mit dem er meine Arbeit gefrdert hat, besonderen Dank. Herrn Professor Meinertz danke ich fr die Aufnahme der Untersuchung in diese "Abhandlungen" und seine Winke bei der Drucklegung. Beiden Herren habe ich auch fr das Mitlesen der Korrektur zu danken. Freiburg i. Br., im Oktober 1935. Der Verfasser. Inhaltsverzeichnis. Vorwort. Quellen, Literatur und Abkrzungen Einleitung: Der Gegenstand und seine Probleme 1. Abschnitt. Tugend- und Lasterkataloge im Neuen Testament als EIe m e n ted e I' Mi s si 0 n s - und P I' e d i g t P I' a xis. 1. Kapitel: Die Lasterkataloge. I. Der Tatbestand. Seite V XI 1. Die Verwendung von LKen im NT 9 2. Aufzhlungsform, Inhalt und Aufbau 13 II. Erklrnng und Beurteilung des Tatbestandes. 1. Der Gebrauch von LKen in der Missions- und Gemeindepredigt 18 2. Die LKe und die apostolische Seelsorgsaufgabe in der hellenisti-schen Welt 22 3. Die LKe und die Briefsituation (Briefthema) a) in den pI Briefen 28 b) im brigen NT (Verhltnis zu den LKen Pli) 35 III. LK-schemata als Bestandteile des paulinischen bzw. urchristlichen "Moralkatechismus" 38 2. Kapitel: Die Tugendkataloge. 1. Gebrauch, Inhalt und Aufbau 46 II. Beurteilung und Erklrung des Tatbestandes 48 3. Kapitel: Tugend- und Lasterreihen in den Pflichtenlehren der Pastoral-briefe. 1. Der Bischofs-, Diakonen- und Diakonissenspiegel; Pflichtenlehren fr Mnner und Frauen . 51 II. Der Zweck der Pflichtenlehren als inhaltsgestaItender Faktor . 54 2. Abschnitt. Tugend- und Lasterkat,aloge in der Umwelt des Neu e n T e s t a m e n t e s. Vorbemerkung: Allgemeine Verbreitung von LKen und deren religions-geschichtliche Bedeutung . 56 1. Kapitel: Im griechisch-rm1schen Heidentum. I. Literarische Quellen: 1. Die Anfnge von Lastergruppierungen im griechischen Volkstum 57 2. T- und LKe als Erzeugnisse philosophischer Reflexion 58 3. T- und LKe im popularphilosophischen Vortrag (Diatribe) 62 4. Der Regentenspiegel 73 5. Berufspflichtenlehren 78 6. Lob und Tadel in der Beredsamkeit 81 7. T- und LKe in der astrologischen Divination 8,1 x J nhaltsverzeichnis. Seite II. Nichtliterarische Dokumente: 1. Die sprach- und kulturhistorische Bedeutung der Inschriften, Papyri usw. . 89 2. Tugendreihen in Inschriften 89 2. Kapitel: Im AT und Spt judentum. I. Tugend- und Sndenregister im AT 92 1I. Das Spt judentum im Kampf gegen Laster und Snde und in seinem Ringen um die Tugend. 1. Der Lasterspiegel der Heiden in der Weisheit Salomons und der auerkanonischen jdisch-hellenistischen Literatur 96 2. Snden- und Sndertypen in der jdisch-palstinensischen Literatur 100 :1. T- und LKe in der Parnese der Testamente der XII Patriarchen und anderer jdisch-hellenistischer Literatur . 102 4. T- und LKe und die Rabbinen. 106 5. T- und LKe bei philosophisch beeinflutell Autoren (4 Makk und Philo) 107 III. T- und LKe in den "zwei Wegen": D8s Problem eines vorchrist-lichen jdischen Moralkatechismus 113 3. Abschnitt. Die neutestamentlichen Tugend- und Laster-kataloge im Verhltnis zu den auerbiblischen, der e n T e r mi n 0 log i e und Auf f ass u n g des S i t t 1 ich e n. I. Kapitel: T- und LKe als gelufige Ausdrucksform des hellenistischen Zeitalters; Abhngigkeit in Gebrauch und Technik von der Diatribe. 120 2. Kapitel: Griechisches und ntl Tugendideal: bernommene und neue Tugendbegriff e. I. Die ntl TKe und die Schulkataloge der Stoa. 1240 H. Die Grundlagen des profan-griechischen (popular-philosophischen) und pI Tugendideals und ihre konkreten Fassungen (bei PI in den TKen der Gemeindebriefe) 125 III. Zur genetischen Erklrung der TKe in den Gemeindebriefen . 1-17 IV. Die Einheit und Mannigfaltigkeit des pI Tugendideals im Verhltnis zum "Moralismus" griechischer und spt jdischer Ethik 158 V. Die Weiterentwicklung des TKs in den persnlichen Parnesen der Pastoralbriefe . 170 VI.' Hellenistisches Lebens- und Tugendideal Phil 4,8'1 178 VII. Die TKe der Petrusbriefe . 188 3. Kapitel: Die LKe und der "Todesweg" 191 4. Kapitel: Traditionsbedingtheit und Neuprgung der Lasterkataloge. I. Der Inhalt der popularphilosophischen LKe 198 H. Zu den LKen des NT im Gesamten 201 IH. Zu einzelnen Katalog-typen . 227 5. Kapitel: Schema und Tradition in den Pt1ichtenlehren der P8stol'albriefe 237 Verzeichnis der antiken Schriftsteller . Stellenverzeichnis Griechisches (und ].ateinisches) Wortverzeichnis 244 245 248 A. Wichtigere Quellen. I. Griechisch-rmische Literatur 1. Adstoteles Graece, rec. J. Bekker (ed. Academia Reg. Boruss.), I-IV, Berolini 1831-1870. Artemidori Daldiani Onirocriticon, rec. R. Hereher, Lipsiae 1864. Cat(alogus) Cod(icum) Astr(ologorum) Graec(orum), cd. F. Boll etc., I-XI, Bruxellis 1898 ff. Cebetis Tabula, rec. C. Praechter, Lipsiae 1893. M. T. Ciceronis Scripta, rec. 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Duebner, Parisiis 1877. Claudii Ptolemaei De praedictionibus astronomicis, cui titulum fecerunt Quadripartitum, graece et latine, libri IV, Ph. Melanchthone interprete, Basileae 1553; in bersetzung von U. E. Winkler: Claudius Ptolemaeus Tetrabiblos I-IV, Berlin 1923. Rhetores Graeci, rec. L. Spengel, vol. IH, Lipsiae 1856. L. A. Seneca, Opera, ed. Haas I-IH, Lipsiae 1852-53. Sorani Gynaeciorum liber, rec. V. Rose, Lipsi,ae 1882. Stob. = Stobaei Anthologium, rec. C. Wachsmuth et O. Hense, I-V, Bero-lini 1884-1912. StVF = Stoicorum Veterum Fragl11enta, (lolI. J. ab Arnil11, Lipsiae I-lI I 1903-05; IV (Indices) 1924. Teletis Reliquiae rec. O. Rense2, Tubingae 1909. Vettii Valentis Allthologiarum libri, ed. G. Kroll, Berolini 1908. 1 Verwie,sell wird auch auf die Stellensammlung bei W e t t s t ein, Novum Testal11entum Graecum 1-11, Amsterdam 1751. XII Literatur. Ir. Inschriften und Papyri. CIG = Corpus Inscriptionum Graecarum, ed. A. Boeckh, I-IV, Berolini 1828-77. IG = Inscriptiones Graecae (ed. Academ. Reg. Borus,s. Berolini 1873 ff.), vol. IV ed. minor fase. I, ed. F. H. de Gaertringen. Die Inschriften von Magnesia am Mander, hr'sg. v. O. Kern, Berlin 1900. Die Inschriften von Priene, hrsg. v. H. von Grtringen, Berlin 1906. Kaihel, G., Epigramllllata Graeca, Berolini 1878. Keil, J. und Premerstein, A. v., I, 11, 111 Bericht ber eine (2., 3.) Reise in Lydien und der sdhchen Aeolis (= Denkschrift der Kaiserl. Akademie d. Wiss. Wien, phil.-hist. Kl., 53: 1908, 54: 1911, 57: 1914-15. Lanckoronski, K., Stdte Pamphyliens und Pisidiens, I-lI, Wien 1890-92. 01'. inscr. = Orienhs Graeci inscriptiones selectae, ed. G. Dittenberger, I-lI, Lipsiae 1902-05. Sammelbuch griechischer Urkunden aus gypten, hrsg. v. F. Preisigke, 1-11, Berlin 1915-22. Syll. = Sylloge Inscriptionum Graecarum, ed. G. Dittenberger 3, I-IV, 1915-24. TAM = Tituli Asiae Minoris, coll. et ed. auspiciis Acad. Lit. Vindobon., 1-111, Vindobonae 1901-30. IH. Nachbiblische und urchristliche Texte. Soweit nicht ander,s vermerkt, sind die Apokryphen zitiert nach: P. Rieler, Alt jdisches Schrifttum auerhalb der Bibel, Augsburg 1928. Aristeae ad Philocratem epistula, ed. P. Wendland, Lipsiae 1900. Beer-Holtzmann, Die Mischna, Gieen 1912 ff. Funk-Bihlmeyer, Die Apostolischen Vter, Tbingen 1924. Hennecke, E., Neutestamentliche Apokryphen", Tbingen 1924. Heraklits Briefe, hrsg. v. J. Bernays, Berlin 1869. Hermae Pastor, rec. Gebhardt-Zahn, Lipsiae 1877. Josephi Flavii Opera recogn. B. Niese, I-VI, Berolini 1888. Kautzsch, E., Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments, 2 Bde, Tbingen 1910. Philonis Alexandrini Opera, I-VI, ed. Cohn-Wendland, Berolini 1896-1915; VII: Indices, comp. J. Leisegang 1926-1930; teilweise bersetzung in "Schriften der jdisch-hellenistischen Literatur", begonnen von L. Cohn, fortgef. von J. Heinemann, 4 Bd,e, Br,eslau 1909-29. Oracula Sibyllina, hrsg. v. J. GeffcMn (Die griechisch-christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrh. 8), Leipzig 1902. Pistis Sophia, neuhearbeitet v. C. Schmidt, Leipzig 1925. Pseudo-Phokylides, hrsg. v. Us,ener (Gesammelte Abhandlungen v. J. Bernays Bd. 1), Berlin 1885. Testamenta XII Patriarcharum, The Greek Versions, ed. R. H. Charles, Oxford 1908. B. Neuere Kommentare zum NT. Stra,ck-Billerbeck, Kommentar z. NT ,aus Talmud und Midrasch 1-4, Mnchen 1922-28. Mt: Dausch, P. (Die Hl. Schrift d. NT IP) 1932. - Klostermann, E. (HNT 42) 1927. - Lagrange, M. J., Paris 19273. - Schlatter, Der Evangelist Mt, Tbingen 1929. Literatur. XIII Mk: Dausch, P. (Die H1. Schrift d. NT II4) 1932. - Klostermann, E. (HNT 32) 1926. - Knabenbauer (Curs. Script. Sacr.) 19072 - Lagrange, M. J., Paris 19294 Rm: Bardenhewer, 0., Der Rmerbrief des h1. Paulus, Freiburg 1921. Lagrange, M. J., Paris 19222 - Lietzmann, H. (HNT III, I, 1906; 83) 1928. - Sickenberger, J. (Die H1. Schrift d. NT V14) 1932. - Wei, B. (KEK IV7) 1886. - Zahn, Th. (KNT VF) 1910. Kor: Gut jahr, F. S., Die Briefe des h1. Apostels Paulus IP 1916(22. - Lietz-mann, H. (HNT 93) 1931. - Sickenberger, J. (Die HL Schrift d. NT VI') 1932. - Windisch, H. (KEK 69) 1924. Gal: Lagrange, M. J.,Paris 1918. - Lietzmann, H. (HNT 103) 1932. - Stein-mann, A. und Tillmann, F. (Die HL Schrift d. NT V4) 1935. - Zahn, Th. (KNT 9) 1905. Gefangenschaftsbriefe: Bisping, Erklrung der Briefe an die Eph, Phil, Kol u. des 1. Briefes an die Thess2, Mnster 1866. - Dlbelius, M. (HNT 111, 2 1913; 122 1927). - Ewald, P. (KNT 10) 1905. - Haupt, E. (KEK VIIF) 1902. - Knabenbauer (Curs. Script. Sacr.), Paris 1912. - Lohmeyer, E. (KEK IX8) 1930. - Meinertz, M. und Tillmann, F. (Die HL Schrift d. NT V1I4) 1931. - Mller, K. J., Des Apostels Pauhls Brief an die Philipper, Freiburg 1899. Thess: Dibelius, M. (HNT 111,.2,1913; 112) 1925. - Dobschtz, E. v. (KEK X7) 1909. - Steinmann, A. und Tillinann, F. (Die HL Schrift des NT V4) 1935. Past: Belser, J. 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Zahn, Leipzig. - BFchrTh = Beitrge zur Frderung christlicher Theologie; BSt = Biblische Studien; BZ = Biblische Zeitschrift; BZF = Biblische Zeitfragen; FRLAuNT = Forschungen zur Religion und Literatur des Au. NT; Revbibl = Revue biblique internationale; RhMusfPhil = Rheinisches Museum fr Philologie; TU = Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur; ZatW = Zeitschrift fr alttestamentliche \Vissenschaft; ZntW = ZeItschrift fr neu-testamentliche Wissenschaft. Einleitung. Der Ge gen s t a n dun d sei n e Pro b lern e. Die Hl. Schriften des NT weisen eine Reihe verschieden langer Aufzhlungen von Tugenden und Lastern auf, die heute ziemlich allgemein als Tugend- und Lasterkataloge 1 bezeichnet werden. Die zahlreichsten und lngsten dieser Kataloge finden sich bei Paulus; die ex:egetische Literatur beschrnkt auch bis-weilen die genannte Bezeichm;mg auf die betreffenden Aufzh-lungen der pI Briefe. Dem Umfang der an diese Kataloge ge-knpften Probleme entspricht es jedoch, alle Stellen des NT zu behandeln, die man mit einigem Recht als Kataloge von Tugenden und Lastern bezeichnen kann: 1. LKe: a) Mt 15,19; Mk 7,21-22; b) Rm 1,29-31; 13,13; 1 Kor 5,10-11; 6,9-10; 2 Kor 12,20-21; Gal 5,19-21; Eph 4,31; 5,3-5; Kol 3,5-8; 1 Tim 1,9---,-10; 6,4-5; 2 Tim 3,2-5; Tit 3,3; c) 1 Petr 2,1; 4,3; 4,15; d) Apk 9,21 ;21,8; 22,15. 2. TKe: a) 2 Kor 6,6; Gal 5,22-23; Eph 4,2-3; 4,32-5,2 (5,9); Phil4,8; KoI3,12; 1 Tim 4,12; 6,11; 2 Tim 2,22; 3,10. b) 1 Petr 3,8; 2 Petr 1,5-72 3. Ptlichtenlehren einzelner Stnde in den Past: 1 Tim 2,9; 3,2-6; 3,8; 3,11; 2 Tim 2,24; Tit 1,7-8; 2,2-53 Die wissenschaftliche Exegese hat sich von Anfang an um die Wort- und Sinnerklrung der Kataloge bemht; bis in die neueste Zeit herein versuchte man gar bei einzelnen Katalogen eine wohldisponierte Ordnung nachzuweisen 4. Im brigen sah man keine sonderlichen Probleme am Gegenstand. Bezeichnend 1 "Laster" ist hier nicht streng im Sinne der philosophischen Definition zu fassen. 2 Im Folgenden sind die L- und TKe, die sieh ber mehr als einen V. erstrecken, der Krze halber nur nach dein 1. V. zitiert. 3 Noch zu vgl. Mt 5, 3-8 . (Makarismen); 1 Kor 13, 4 ~ 7 (Hohes Lied der Liebe); Eph 6,14-16 (Geistl.Wafflmrstung); 1 Kor 13,13; Kol 1,4. 5; 1 Thess 1,3; 5,8 (christI. Trias). 4 Vgl. etwa B. W ei, Rm 100. Neutest. Abhand!. XVI. 4-5: V g t I e. Tugend- und Lasterkataloge 1 2 Einleitung. fr die Einstellung zu diesen ntl Texten sind solche ltere Ge-lehrte, die zur Erklrung Parallelstellen antiker Schriftsteller zu-sammentragen, wie H. Gro t i u S 5 und J. We t ts te in 6. Fr Grotius ist es ganz selbstverstndlich, da PI mit seinem LK Rm 1,29 speziell rmische Verhltnisse treffen wollte und ge-troffen hat; mit staunenswerter Belesenheit sucht er das durch Parallelstellen aus der rmischen Literatur oder durch sachliche Belege aus der Geschichte Roms fr jeden einzelnen L-Begriff nachzuweisen, ja er denkt sogar wie bei 1hoo'i'/)YSlr; (diese Lesart zieht er vor, um einen L-Begriff zu haben) an ein kon-kretes Vorkommnis, das PI vorgeschwebt habe. Ein literargeschichtliches Interess,e an den LKen als beson-deren Gren innerhalb des NT regten erst die Untersuchungen der Didache durch die Englnder C. Ta y I 0 rund R. Ha r r i s 7 an; letzterer verwies beim LK Did. 5 auf die Gliederzahl 22 und deren bereinstimmung mit der nach Harris' Berechnung eben-falls 22 Glieder zhlenden Reihe Rm 1,29. Harris mchte sodann diese altchristlichen LKe erklrt wissen aus der Liturgie des Ver-shnungstages (dem Bekenntnis der 22 Snden)8. Von der inhalt-lichen Verschiedenheit ganz abgesehen, vermag die Aufzhlung dieser 22 Snden die ntl LKe nicht zu erklren, da die Liturgie des Vershnungstages erst aus dem 5. Jhdt. n. Chr. stammt 9. Im Zusammenhang einer weiter ausholenden religions-geschichtlichen Fragestellung zur Erklrung der Snder- und Strafarten der Apk p.etri wies zuerst der Philologe A. Die-te r ich 10 auf die LKe in den griechischen Hadesschilderungen und spterer griechischer Literatur hin und stellte einige LKe des NT mit anderen Katalogen der urchristlichen (Did., Herrn.) und zeitgenssischen Literatur (Phokylides, Sibyllinen) zusammen 11. Durch eine lediglich synoptische Betrachtungsweise der griechi-schen und ntl Sndertypen scheint D. die Entwicklungslinien ver-wischt zu haben. Jedoch dankt man ihm die Anregung zur reli-gionsgeschichtlichen Fragestellung und ein Stck Vergleichs-material. 5 H u gon i s G rot i i, Annotationes in Epistulas Pli, Amsteraedami 1679. 6 Ja c 0 bi We t s t e n i i, Novum Testamentum Graec. I, 11, Amsterae-dami 1751. 7 Siehe Literaturverzeichnis. sBeispiele solcher SndenbekeI).ntnisse zit. bei Li e t z man n, Rm Exc. zu 1,29 ff. 9 Vgl. eIe m e n, Religionsgesch. Erklr. d. NT 134. 10 Nekyia 1893 (2. unv. A. 1913) 163 ff. 11 A. a. O. 174 ff. Einleitung. Ohne auf Dieterichs Erklrungsversuch einzugehen, fgte einige Jahre spter P. Wer n Ie im Anhang seines Buches "Der Christ und die Snde bei Paulus" (1897) S. 131 ,einige Beobach-tungen ber den "Lasterkatalog des PauIus" an. Die pI LKe, die W. wohl kaum befriedigend in zwei Gruppen einteilte 12, sollen mit aller Sicherheit aus einer jdischen Vorlage erklrt werden knnen; diese ergebe sich aus der bereinstimmung des "fest-geprgten" LKs des Apokalyptikers und Pli (nmlich: Mrder, Hurer, Zauberer, Gtzendiener), und erst r,echt "aus dem bloen Prinzip" der Zusammenstellung (= "die Teilnahme am Kult") (S. 133). Da die vier genannten Laster den ntl Autoren tat-schlich schon aus jdischer Tradition gelufig sind, wird spter zu belegen sein. Aber Wernies Folgerung einer regelrechten Vor-lage aus einem nur vermutlichen Prinzip der Zusammenstellung ist unbegrndet; PI nennt zudem die der als konstant gedachten Vorlage zugehrigen Laster nicht immer (Mord nur Rm 1; 29; Zauberei nur Gal 5, 19); die brigen, und zwar der Hauptteil seiner L-Begriffe, bleiben dabei unerkIrt. Auch der' Hinweis vermag nicht zu iiberzeugen, PI habe die den Rabbinen eigene Scheidung von leichten und schwer,en Snden bernommen. Eine solche fhrt PI nicht ernsthaft, jedenfalls nicht systematisch und nach rabbinischen Gesichtspunkten durch. Auch da von Christ-lichem, wie Glaube, Gesinnung, in den LKen nicht die Rede sei, drfte nicht richtig sein: PI betont die Gesinnungssnden aus-drcklich (s. u. 15. 19); der Glaube aber als theologische Tugend gehrt doch wohl nicht in den LK, und da PI noch nicht gegen Unglauben zu kmpfen hatte, ist verstndlich. E. v. D 0 b s c h tz 13 griff gelegentlich Dieterichs Hinweise auf und statuierte zwei Wurzeln der sittlichen Unterweisung: die griechisch-orphische und die jdisch-alttestamentliche. Die LKe Pli sind ihm zufolge "durch die Methode des jdischen Proselyten-katechismus beeinflut". Die These eines Proselytenkatechismus blieb weiter lebendig. In seinem Buche "Katechismus der Urchristenheit" (1903) hat A. See be r g zugleich die Frage nach dem Ursprung der ntl LKe und TKe aufgeworfen. Seine Ansicht ber die ntl T und LKe ist kurz folgende: PI und die brigen apostolischen Missionare kannten und verkndeten eine bestimmte Sittenlehre, "die 'Vege" (1 Kor 4,17) ; aus dem Vergleich von 1 Thess 4,3-8 mit den LKen geht 12 1. Theoretische: Gal 5,19 ff.; Rm 1,29 ff.; 13,13. 2. Praktisch Ver-wendete:1 Kor 5,10.11; 6,9; 2 Kor 12,21 f.; Kol 3,5.8; Eph 5,3.5 IS. 131 ff.). 13 Die urchristlichen Gemeinden, 1902, 282. 4 Einleitung. hervor, da denselben ein Schema zugrunde liegt, das, wie die nicht-pi Forinel vom "Ausschlu vom Gottesreich" zeigt, PI "in einer mehr oder weniger festen Form" (S. il) berkommen haben mu. Aus dein NT, das 11 TKe enthlt, (S. 20) ergibt 'sich, da die Wege auch einen TK als Pendant zum LK enthidten. Der jdische Ursprung dieser mir mndlich tradierten Wege (S. 41), aus denen sich, wie eine wesentliche bereinstimmung derselben zeigt (S. 36), die nachapostolischeri Wege entwickelt haben,wird ersichtlich aus den LKen der Apk Baruch und einigen Stellen der Test 12 patr;und zwar der vorchristliche Ursprung aus Mt 15,19 und Mk 7,21 (S. 44); ja die Wege waren mutmalich ein Stck des jdischen Proselytenkatechismus. LetZtere These suchte Seeberg in seinen nachfolgenden Schriften 14 durch Heranziehung jdischer Parallelen zu bekrftigen, nherhin in Lv 18 und 19 die Grundlage der nachapostolischen Wege (Did., Barn., Herrn: usw.) und damit auch der apostolischen nachzuweisen 15. Unter den wenigen Gelehrten, die ihm vollen Beifall zollten, hat zu-nchst P. Drews16 bei seinen Untersuchungen ber das Ver-hltnis der Didache zu den pI Briefen sogar "eine jdische Katechismus,schrift", die wesentlich den Abschnitt Did. 1-6 ent-hielt und PI vorgelegen hat, postulieren zu mssen geglaubt. Der Rabbiner K lei n 17 versuchte gar mit Hilfe von allerdings be-denklich sptem Vergleichsmaterial nachzuweisen, PI schpfe seine TKe und LKe aus dem Katechismus, den er von jdischen Lehrern mitbekam (= Derecherez-Traktat) 18. Die alte See bergsche Position verfocht dann H. D a x er, der den Abschnitt Rm 1,18-2,10 aus der spt jdischen Lehranschauung, den LK 1,29 speziell als "Niederschlag eines Teiles der mndlich tradierten spt jdisch-christlichen Sittenlehre, des Todesweges" zu erklren versuchte 19. - Seebergs Hypothese wurde in der von ihren Vertretern vorgebrachten Fassung allgemein - katholischer-und protestantischerseits - abgelehnt; was den Moralkatechismus betrifft, nicht zuletzt wegen der Mannigfaltigkeit der nt! Kataloge, der LKe insbesondere 20. Die Existenz eines jdischen Proselyten-katechismus scheint heute berhaupt allgemein in Frage gestellt zu sein 21. Zwischen den Ehe-, Keuschheitsgesetzen und anderen 14 S. Literaturverzeichnis. 15 EvangeI. Christi 109 ff. 16 ZntW 1904, 53 ff. 17 Der lteste christliche Katech. usw., 1909, 94 ff. 18 A. a. O. 243 f. 19 Rmer 1,18-2,10. im Verhltnis usw., Diss., Rostock 1914. 20 J unk er, Ethik 11 (1919) 110. 21 Vgl. Ho e n ni c k e, Das Judenchristentum, 1908, 272ff.; He n ne ck e, NU Apokryphen, 1924, 558. Eil).Jeitung. 5 Einzelvorschriften in Lv 18 und 19, auf die S. als Grundlage der Wege rekurriert, und spteren jdischen und urchdstlichen Moralschriften sind selbstverstndlich verwandschaftliche Zge festzustellen; sind die Moralvorschriften des Dekalogs im U r ~ christentum doch durchaus in Geltung geblieben. Darber hinaus aber Lv 18 und 19 als Grundlage eines spteren fixierten L- und TKs anzusehen, mu auf Grund der uns zur Verfgung stehenden Quellen auch genialster Kombinationsgabe versagt bleiben. S. be-tonte mit Recht die im Christentum frh einsetzende Entwicklung zum Formelhaften; trotzdem geht es nicht an, wie er zweifellos tut, zugunsten des Eindrucks grerer Formelhaftigkeit die urchristlichen und spt jdischen LKe in ein Schema zu zwngen, Was er einmal in einer spter'en Schrift bezglich der jdisch-christlichen Tradition ausspricht: "Soviel scheint mir aber ganz gewi, da man sich mit der unseren heutigen Verhltnissen entsprechenden Alternative ,feste Form oder keine feste Form' die Erkenntnis des wirklichen Tatbestandes verschliet" 22, wird gerne zugegeben. Doch scheint eben er selbst die richtige Synthese nicht gefunden zu haben, wenn er einerseits mit einern traditio-nellen T- und LK Ernst macht und zum Beweise ihrer Existenz nicht nur ohne jede Rcksicht auf die Art und den Zusammen-hang eines Ks die Begriffe zusammenstellt, sondern auch - damit es an einern gemeinsamen Traditionsstock nicht fehle - Synonyma identifiziert 23, ander,erseits die mannigfache Verschiedenheit der Ke ignoriert, oder wo er solche konstatiert, den Begriff "Paradose" in weiterem Sinne fat 24. Indern so der Todesweg mit seinem LK in den spteren Schriften immer mehr als fluktuierende Gre erscheint, gibt S. seinen Grundstandpunkt auf. Diese Tatsache, sowie S.s Zugestndnis, die urchristlichen Wege seien eben nicht mehr rekonstruierbar 25, empfiehlt es von vornherein, nicht von der Vorstellung des TVJ1;O