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VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM SEITE 1 VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM DIDAKTISCHE HINWEISE Das Unterrichtsmaterial ist ein Fundus zur Auswahl . Mit den Aufgaben und Fragen zur Vorbereitung des Films kann der Kinobesuch eingeführt werden. Aufgaben und Fragen zum Kinobesuch beinhalten Beobach- tungsaufträge, zu denen die Schülerinnen und Schüler während oder unmittelbar nach dem Besuch Notizen machen. Für eine kürzere Auseinandersetzung im Unterricht können die Aufgaben und Fragen zur Nachbereitung des Films oder eine Auswahl davon besprochen werden. Das Kapitel Fragen und Aufgaben zu thematischen Aspekten des Films bietet Möglichkeiten zur Vertiefung. Die Materialien sind fächerübergreifend sowie handlungs- und situationsorientiert konzipiert Der Film eignen sich für die Sekundarsufe 1 und 2 Regie Damon Gameau Buch Damon Gameau Kamera Judd Overton Montage Jane Usher Musik Jojo Petrina Cast Damon Gameau, Stephen Fry, Isabel Lucas, Brenton Thwaites, David Gillespie, Debbie Herbst, Ken Sikaris, Sharon Johnston, Michael Moss u. a. Original Version Englisch mit deutschen Untertiteln oder deutsche Synchronfassung Gattung Dokumentarfilm Australien, Farbe, 101 Min. DCP Produzent Nick Batzias Distribution CH Spot on Distribution, Feldeggstrasse 49, 8008 Zürich, 079 211 61 60, [email protected], www. spoton-distribution.com Damon Gameau Damon ist ein australischerSchau- spieler und Regisseur. Er wirkte in vielen Spielfilmen mit, darunter «The Tracker» (2002), «Thunder- struck» (2004) sowie «Balibo» (2009) oder «Save Your Legs!» (2012). Für seine Darbietung in «Balibo» wurde er als «Bester Nebendarsteller» für den AFI Award nominiert. Bei dem im Rahmen des Tropfest ausgezeichneten Kurzfilm «Animal Beatbox» (2011) führte Damon Regie und schrieb das Drehbuch. Mit Gareth Davies führte er zusammen Regie bei dem Kurzfilm «One …» (2010). «Voll verzuckert – That Sugar Film» ist Damons erster Langfilm. Er ist ausserdem Autor des zum Film erschienenen Buchs. VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM IMPRESSUM HERAUSGEBER KINOKULTUR IN DER SCHULE Untere Steingrubenstrasse 19 4500 Solothurn Tel. 032 623 57 07 | 077 410 32 94 [email protected] | www.kinokultur.ch DAS DOSSIER WURDE ERARBEITET VON KINOKULTUR IN DER SCHULE Redaktion: Ruth Köppl, Heinz Urben UNTERRICHTSMATERIAL zu vielen weiteren Filmen kann auf der Webseite www. kinokultur.ch unter «Die Filme» kostenlos herun- tergeladen werden. INFORMATIONEN ZUM GANZEN ANGEBOT finden Sie unter www.kinokultur.ch ANMELDUNG für Kinobesuche von Schul- klassen und Filmgespräche: KINOKULTUR IN DER SCHULE Tel. 032 623 57 07, [email protected] KINOKULTUR IN DER SCHULE wird finanziell unterstützt von: Bundesamt für Kultur, ProCine- ma, Schweizerische Kulturstiftung für Audiovision, Ernst Göhner Stiftung, Egon-und Ingrid-Hug- Stiftung, Swisslos, Kanton Aargau, Kanton Zürich, Kanton Basel-Stadt, Kanton Thurgau, Kanton Appenzell AR, Kanton St. Gallen, Kanton Schaff- hausen, Kanton Zug, Kanton Graubünden PARTNERINSTITUTIONEN Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich (Filmbildung), Zürcher Hochschule für Ange- wandte Wissenschaften (Evaluation), FILMBÜRO Valerio Bonadei, Zürich, Kinomagie Aargau, «Kul- tur macht Schule» (ein Programm der Fachstelle Kulturvermittlung, Departement Bildung, Kultur und Sport, Kanton Aargau), Schule & Kultur Kanton Zürich, Solothurner Filmtage Zucker ist in aller Munde. Es ist weltweit das am weitesten verbreite- te Nahrungsmittel. Doch welchen Effekt hat Zucker auf uns? Was pas- siert, wenn die Ernährung vor allem aus zuckerhaltigen Lebensmitteln besteht? Diese Fragen stellte sich der australische Schauspieler und Filmemacher Damon Gameau und wagte den Selbstversuch. Nicht etwa Limonade, Eiscreme oder Schokolade stehen hier im Mittelpunkt, son- dern Lebensmittel, die als «gesund» verkauft werden: ob fettarmer Jo- ghurt, Müsli, Fruchtriegel, Säfte oder Smoothies. 60 Tage lang 40 Teelöf- fel Zucker täglich aus ebensolchem «Wellness-Food» zugeführt – so sah Gameaus Diät unter Aufsicht von Wissenschaftlern und Ernährungsbe- ratern aus. Während seines Experiments reiste Damon Gameau zudem durch die süsse, weite Welt des Zuckers und schaute der Lebensmittel- industrie auf die Finger, besuchte Fachleute, Ärzte, Wissenschaftler und nicht zuletzt Zucker-Geschädigte. Diverse Unterrichtsideen in diesem Dossier sind mit freundlicher Genehmi- gung aus dem Begleitmaterial von Universum Film GmbH, München, Autor: Stefan Stileto übernommen. http://www.vollverzuckert-thatsugarfilm. de/#downloads

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DIDAKTISCHE HINWEISE

Das Unterrichtsmaterial ist ein Fundus zur Auswahl .

Mit den Aufgaben und Fragen zur Vorbereitung des Films kann der Kinobesuch eingeführt werden.

Aufgaben und Fragen zum Kinobesuch beinhalten Beobach-tungsaufträge, zu denen die Schülerinnen und Schüler während oder unmittelbar nach dem Besuch Notizen machen.

Für eine kürzere Auseinandersetzung im Unterricht können die Aufgaben und Fragen zur Nachbereitung des Films oder eine Auswahl davon besprochen werden.

Das Kapitel Fragen und Aufgaben zu thematischen Aspekten des Films bietet Möglichkeiten zur Vertiefung.

Die Materialien sind fächerübergreifend sowie handlungs- und situationsorientiert konzipiert

Der Film eignen sich für die Sekundarsufe 1 und 2

Regie Damon GameauBuch Damon GameauKamera Judd OvertonMontage Jane UsherMusik Jojo PetrinaCast Damon Gameau, Stephen Fry, Isabel Lucas, Brenton Thwaites, David Gillespie, Debbie Herbst, Ken Sikaris, Sharon Johnston, Michael Moss u. a.Original Version Englisch mit deutschen Untertiteln oder deutsche SynchronfassungGattung Dokumentarfilm Australien, Farbe, 101 Min. DCPProduzent Nick BatziasDistribution CH Spot on Distribution, Feldeggstrasse 49, 8008 Zürich, 079 211 61 60, [email protected], www.spoton-distribution.com

Damon GameauDamon ist ein australischerSchau-spieler und Regisseur. Er wirkte in vielen Spielfilmen mit, darunter «The Tracker» (2002), «Thunder-struck» (2004) sowie «Balibo» (2009) oder «Save Your Legs!»

(2012). Für seine Darbietung in «Balibo» wurde er als «Bester Nebendarsteller» für den AFI Award nominiert. Bei dem im Rahmen des Tropfest ausgezeichneten Kurzfilm «Animal Beatbox» (2011) führte Damon Regie und schrieb das Drehbuch. Mit Gareth Davies führte er zusammen Regie bei dem Kurzfilm «One …» (2010). «Voll verzuckert – That Sugar Film» ist Damons erster Langfilm. Er ist ausserdem Autor des zum Film erschienenen Buchs.

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IMPRESSUM

HERAUSGEBERKINOKULTUR IN DER SCHULEUntere Steingrubenstrasse 19 4500 SolothurnTel. 032 623 57 07 | 077 410 32 [email protected] | www.kinokultur.ch

DAS DOSSIER WURDE ERARBEITET VONKINOKULTUR IN DER SCHULERedaktion: Ruth Köppl, Heinz Urben

UNTERRICHTSMATERIAL zu vielen weiteren Filmen kann auf der Webseite www.kinokultur.ch unter «Die Filme» kostenlos herun-tergeladen werden.

INFORMATIONEN ZUM GANZEN ANGEBOT finden Sie unter www.kinokultur.ch

ANMELDUNG für Kinobesuche von Schul-klassen und Filmgespräche: KINOKULTUR IN DER SCHULETel. 032 623 57 07, [email protected]

KINOKULTUR IN DER SCHULE wird finanziell unterstützt von: Bundesamt für Kultur, ProCine-ma, Schweizerische Kulturstiftung für Audiovision, Ernst Göhner Stiftung, Egon-und Ingrid-Hug-Stiftung, Swisslos, Kanton Aargau, Kanton Zürich, Kanton Basel-Stadt, Kanton Thurgau, Kanton Appenzell AR, Kanton St. Gallen, Kanton Schaff-hausen, Kanton Zug, Kanton Graubünden

PARTNERINSTITUTIONENSeminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich (Filmbildung), Zürcher Hochschule für Ange-wandte Wissenschaften (Evaluation), FILMBÜROValerio Bonadei, Zürich, Kinomagie Aargau, «Kul-tur macht Schule» (ein Programm der Fachstelle Kulturvermittlung, Departement Bildung, Kultur und Sport, Kanton Aargau), Schule & Kultur Kanton Zürich, Solothurner Filmtage

Zucker ist in aller Munde. Es ist weltweit das am weitesten verbreite-te Nahrungsmittel. Doch welchen Effekt hat Zucker auf uns? Was pas-siert, wenn die Ernährung vor allem aus zuckerhaltigen Lebensmitteln besteht? Diese Fragen stellte sich der australische Schauspieler und Filmemacher Damon Gameau und wagte den Selbstversuch. Nicht etwa Limonade, Eiscreme oder Schokolade stehen hier im Mittelpunkt, son-dern Lebensmittel, die als «gesund» verkauft werden: ob fettarmer Jo-ghurt, Müsli, Fruchtriegel, Säfte oder Smoothies. 60 Tage lang 40 Teelöf-fel Zucker täglich aus ebensolchem «Wellness-Food» zugeführt – so sah Gameaus Diät unter Aufsicht von Wissenschaftlern und Ernährungsbe-ratern aus. Während seines Experiments reiste Damon Gameau zudem durch die süsse, weite Welt des Zuckers und schaute der Lebensmittel-industrie auf die Finger, besuchte Fachleute, Ärzte, Wissenschaftler und nicht zuletzt Zucker-Geschädigte.

Diverse Unterrichtsideen in diesem Dossier sind mit freundlicher Genehmi-gung aus dem Begleitmaterial von Universum Film GmbH, München, Autor: Stefan Stileto übernommen.http://www.vollverzuckert-thatsugarfilm.de/#downloads

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INHALTSÜBERSICHT

Aufgaben und Fragen zur Vor- und Nachbereitung des Films ......................3

Aufgaben und Fragen zum Kinobesuch .............................................................................6

Fragen und Aufgaben zur Nachbereitung des FilmsZuckerkonsum..................................................................................................................................7

Wieviel Zucker steckt eigentlich in unseren Lebensmitteln? ...............................8

Fragen und Aufgaben zur thematischen Aspekten des FilmsThema Inszenierung ................................................................................................................... 13

Thema Investigativer Film ...................................................................................................... 15

Thema Wirkung und Botschaft ............................................................................................. 17

Thema Selbstversuch ................................................................................................................ 18

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AUFGABEN UND FRAGEN ZUR VORBEREITUNG DES FILMS

1) Schätze wieviel Zucker eine Person pro Tag in folgenden Ländern zu sich nimmt.

- In der Schweiz:

- In den USA:

- In Australien:

- In Italien:

- In China:

- In Indien:

- In Äthiopien:

2) Vergleicht eure Ergebnisse anschliessend mit der Weltkarte auf folgender Seite. - Bei welchen Ländern lagen eure Annahmen weit daneben? Diskutiert allfällige Abweichungen.

3) Lest den Text «Geschichte des Zuckers» auf Seite 5.

4) Beantwortet schriftlich folgende Fragen: - Aus welcher Pflanze wurde der erste Zucker gewonnen? - Wie süssten die Menschen in Europa ihre Speisen bevor sie Zucker kannten? - Wann gelangte der erste Zucker in die Schweiz? - Woraus wird Zucker in der Schweiz hergestellt? - In welcher Form konsumieren wir heute 85% des Zuckers?

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GESCHICHTE DES ZUCKERS

Der Zucker hat heute in der menschlichen Ernährung, meistens als Bestandteil industrieller Fertigprodukte, eine zentrale Stellung inne. Beim Z. handelt es sich sowohl um eines der ältesten global gehandelten Güter als auch um eines der ersten industriell erzeugten Nahrungsmittel. Das Kohlenhydrat Z. (Saccharose) kommt als Reservestoff in zahlreichen Pflanzen vor, so im Zuckerrohr und in der Zu-ckerrübe. Attraktiv macht den Z. sein süsser Geschmack. Das Zuckerrohr wurde vor etwa 10’000 Jahren in Asien aus wild wachsenden Gräsern veredelt. Im 5. Jh. n.Chr. verbrei-tete sich der Anbau in Persien. In dieser Zeit gelang es zum ersten Mal, ein raffiniertes und dem heutigen Z. ähnelndes Produkt herzustellen. Die Araber brachten die Zuckerpro-duktion in den Mittelmeerraum, die Spanier in die Neue Welt. In Preussen züchtete man aus der Runkel- die Zu-ckerrübe und stellte daraus 1799 als Surrogat für den teuren Kolonialzucker zum ersten Mal Rübenzucker her. Von der Politik gefördert, entwickelte sich die europ. Rübenzucker-produktion im 19. Jh. zu einer wichtigen Agrarindustrie, die vorübergehend der Konkurrenz in Übersee den Rang ab-lief. Inzwischen ist der Rohrzucker wieder wichtiger. 2007 wurden weltweit 170 Mio. Tonnen Rohzucker produziert, 79% aus Zuckerrohr (v.a. Brasilien und Indien), 21% aus Rüben. Die schweiz. Produktion, die etwa die Hälfte der Inlandnachfrage deckt, belief sich auf 0,25 Mio. Tonnen.Der erste Zucker, der um 1’000 über Venedig aus dem Ori-ent in die Schweiz gelangte, diente als Gewürz und Medi-kament. In der herrschaftl. Küche verwendete man ihn zum Würzen von Fleisch, Fisch und Gemüse. Dank sinkender Preise verdrängte der Kolonialzucker im 16. Jh. das traditi-onelle Süssungsmittel Honig. Neue, exklusive Süssigkeiten wie Likör, Limonade und Speiseeis sowie die Verbreitung der kolonialen Heissgetränke Kaffee, Kakao und Tee, die mit Zucker gesüsst wurden, erhöhten den Konsum. Bis ins 19. Jh. hinein blieb dieser jedoch auf begüterte Haushalte beschränkt. In der Schweiz wuchs der durchschnittl. Ver-brauch von 3 kg pro Kopf 1850 auf 16 kg 1890, 32 kg 1932, 44 kg 1960 und 40 kg 2009. 85% des Zuckers gelangen in verarbeiteter Form zum Konsum (z.B. als Eis oder Ta-felschokolade), nur 15% werden direkt im Haushalt einge-setzt (z.B. für Getränke, Gebäck und Konfitüre). Vor einem Jahrhundert war es noch umgekehrt gewesen.Die Schweizer Bauern wandten sich erst spät dem Zucker-rübenanbau im grossen Stil zu. Dieser erlebte nach der Verabschiedung des Landwirtschaftsgesetzes 1951 in der 2. Hälfte des 20. Jh. einen Aufschwung. Zwischen 1965 und 2007 verfünffachte sich die Produktion, an welcher der Kt. Waadt den grössten Anteil hatte. Stellte der Zu-ckerrübenanbau Anfang der 2000er Jahre noch ein lukra-tives Geschäft für die Landwirte dar, so geriet er infolge Umstrukturierungen im Agrarbereich im In- und Ausland (Zuckermarktreform der EU) gegen Ende des Jahrzehnts zunehmend unter Preisdruck; der Bund entschädigt die Rü-benpflanzer allerdings seit 2008 mittels Direktzahlungen.

Die Zuckerindustrie hatte in der Schweiz im 19. Jh. ei-nen mühsamen Start. Fabrikgründungen scheiterten 1811 in Basel, 1820 in Genf, 1857 in Herdern, 1887 in Hoch-dorf und 1895 in Monthey. Die Gründe für die Fehlschlä-ge waren hohe Energiekosten, fehlender Zollschutz gegen billigen Importzucker, auf den die Schokoladen- und Kon-densmilchhersteller angewiesen waren, und mangelndes Interesse der Bauern am Anbau der Zuckerrübe, obwohl sich diese gut in die Fruchtwechselwirtschaft einfügte und ihre Blätter verfüttert werden konnten. Bis heute überlebte die 1898 gegr. Zuckerfabrik Aarberg, die lange durch den Kt. Bern unterstützt wurde. Der Schweizer Zuckermarkt ist vom Anbau der Rüben bis zum Zoll auf den Importzucker bis heute politisch reguliert; kritisiert wird die schweiz. Zu-ckerpolitik v.a. von Dritte-Welt-Organisationen. Die 1963 eröffnete Zuckerfabrik Frauenfeld und ihre Berner Schwes-ter schlossen sich 1997 in der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld AG zusammen. Die beiden Fabriken beschäf-tigten 2011 während der sog. Kampagne, der Verarbeitung der Rüben im Spätherbst, 380 Mitarbeiter.Galt der Zucker einst als Heilmittel, so wurde er ab der 2. Hälfte des 20. Jh. auch als «Dickmacher» und «Suchtmit-tel» für versch. Zivilisationskrankheiten verantwortlich ge-macht. Diesen Imageverlust nutze den Konkurrenten des Zuckers, etwa den Kohlenhydraten Glukose und Fruktose, v.a. aber den nährwertlosen Süssstoffen wie Saccharin, Cy-clamat, Aspartam und Acesulfam-K.Der älteste dieser Süssstoffe, das 1878 entdeckte Koh-lenwasserstoffderivat Saccharin, erlebte in den 1890er Jahren einen Durchbruch als «Zucker der armen Leute». Auf Betreiben der Zuckerindustrie und des Fiskus wurde das Saccharin in mehreren Ländern verboten; man erhielt es nur mehr in Apotheken gegen Rezept. Davon profitier-te die Schweizer Pharmaindustrie (Sandoz, Ciba), welche zum wichtigsten Produzenten von Saccharin aufstieg. Schmuggler brachten das Saccharin nach Deutschland und weiter Richtung Böhmen. Eine internat. Süssstoffkonven-tion, welche die Schweiz zur Übernahme der restriktiven Süssstoffgesetze zwingen wollte, konnte vor 1914 nicht mehr umgesetzt werden. Im 1. Weltkrieg wurde das ver-schmähte Saccharin zu einem Ersatzmittel für den knappen Zucker. Zu Beginn des 21. Jh. werden die Süssstoffe v.a. verwendet, weil sie keinen Nährwert haben; aus dem bil-ligen Surrogat für die arme Bevölkerung wurde in der 2. Hälfte des 20. Jh. ein Süssungsmittel für fitnessbewusste Wohlstandsbürger.

Christoph Maria Merki

Quelle: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D26241.php© 1998-2015 HLS

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Mach dir zu folgenden Fragen während oder unmittelbar nach dem Kinobesuch Notizen.

1) Welche Motive oder Gründe bringen Damon Gameau dazu, diesen Film über Zucker zu machen? 2) Welchen Fragen geht Damon Gameau nach? 3) Was sind die Regeln seines Selbstexperiments? 4) Welches sind die drei wichtigsten Zuckerarten? 5) Warum wurde als Massnahme gegen Herzkrankheiten in den 70er Jahren das Fett in der Nahrung reduziert, aber der Zucker nicht? 6) Welche Veränderungen oder Beschwerden hat der erhöhte Zuckerkonsum während des Experiments bei Damon Gameau zur Folge? 7) Was versteht man unter dem «Glückspunkt»? 8) Wie sind das Thema und die Aussagen von Personen im Film inszeniert?

AUFGABEN UND FRAGEN FÜR DEN KINOBESUCH

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FRAGEN UND AUFGABEN ZUR NACHBEREITUNG DES FILMS

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirt-schaft/wirtschaft-in-zahlen/grafik-des-ta-ges-der-zuckerkonsum-waechst-13683269.html

ZUCKERKONSUM

1) Welches Wissen vermittelt «Voll Verzuckert – That Sugar Film» über Zucker und die Gefahren eines zu hohen Zuckerkonsums? - Fasse die Fakten des Films noch einmal in Stichworten zusammen.

2) Besprecht gemeinsam: - Welche dieser Fakten und Informationen haben euch am meisten erstaunt? - Wie versucht die Zuckerindustrie den Konsumenten zu überzeugen, dass Zucker nicht das eigentliche Problem von Übergewicht ist? - Wie hat es die Zuckerindustrie seit den 70er Jahren geschafft, zu verhindern, dass die Menschen über die Auswirkungen von Zucker aufgeklärt werden?

3) Schaut euch folgende Grafik an und besprecht zu zweit: Welcher Zusammenhang besteht zwischen Armut und hohem Zuckerkonsum?

4) Tragt eure Überlegungen im Plenum zusammen.

5) Lest einen der folgenden Artikel über Fettleibigkeit und Armut:

http://www.welt.de/gesundheit/article134578693/Fettleibigkeit-wird-zur-neuen-Epidemie-der-Armen.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/fettsucht-in-entwicklungslaendern-die-dicken-kinder-von-schanghai-12902602.html

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57093/Mehr-Uebergewichtige-in-Entwicklungslaendern

6) Vergleicht eure Überlegungen mit den im Artikel aufgeführten Gründe

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WIE VIEL ZUCKER STECKT EIGENTLICH IN UNSEREN LEBENSMITTELN?

Wer Lebensmitel einkauft, macht sich oft erst einmal keine Gedanken darum, wie viel Kohlenhydra-te, Fett oder eben Zucker diese enthalten.In der folgenden Tabelle werden ausgewählte Lebensmitelgruppen genannt.

1) Wie viel Gramm Zucker je 100 g beziehungsweise 100 ml befinden sich in diesen Produktgruppen? - Tragt eure Schätzungen mit blauer Farbe in die Tabelle ein.

2) Überprüft eure Vermutungen. Angaben findet ihr in der sogenannten Nährwertkennzeichnung, die auf dem Etikett jedes Lebensmittels angegeben sein muss. Nennt exakt das Produkt, das ihr euch angesehen habt und tragt die tatsächlichen Zuckerwerte mit roter Farbe in die Tabelle ein. Der Zuckergehalt unterschiedlicher Hersteller kann dabei variieren.

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3) Besprecht eure Ergebnisse gemeinsam in der Klasse. - Bei welchen Lebensmitteln lagt ihr mit euren Vermutungen richtig, bei welchen deutlich daneben? - Überraschen euch die Ergebnisse?

4) Vergleicht die Ergebnisse mit der Bewerbung der Produkte auf den Packungen: - Halten diese, was sie versprechen? - Führen sie in die Irre? - Gibt es Widersprüche?

5) Tragt eure Überlegungen im Plenum zusammen.

6) Schaut euch in Gruppen Werbungen von Produkten an, die angeblich gesund sind, aber eigentlich einen hohen Zuckergehalt haben wie Nutella, Nimm 2 o.a. und notiert euch Stich- worte zu folgenden Fragen: - Wie sehen die werbenden Menschen in den Anzeigen oder Clips aus? - Welche Musik wird gespielt? - Welche Farben fallen auf? - Welche Schlagworte fallen? - Welche Rollen spielen Attraktivität der Menschen, Coolness und Humor?

Und ergänzend: - Wie viel Zucker befindet sich eigentlich in dem Produkt?

7) Stellt einander die Ergebnisse vor.

8) Diskutiert: Findet ihr folgende These plausibel?

Im Film wird bezüglich dem Zuckerkonsum und der kulturellen Auswirkung eine These* aufgestellt, die in etwa so lautet:

Eine Gesellschaft, die viel Zucker konsumiert, ist eine materialistische Gesellschaft, in der es um die schnelle Befriedigung von Bedürfnissen geht.

9) Diskutiert: - Welche Assoziationen lösen diese Bilder im Zusammenhang mit Materialismus und unserer heutigen Gesellschaft aus? - Findet ihr diese Bilder passend und aussagekräftig oder eher beliebig und manipulativ?

10) Macht eine Pro- und Kontra-Diskussion: - Nach Zucker kann man süchtig werden wie nach Zigaretten, Alkohol und Kokain. Soll den Nahrungsmittelherstellern darum verboten werden Nahrungsmittel herzustellen, die eine gewissen Wert an Zuckeranteil überschreiten?

* Eine These ist ein Gedanke oder Satz, dessen Wahrheitsinhalt eines Beweises bedarf.

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Während sich verschiedene Personen im Film über die Auswirkungen des Zuckerkonsums auf die Gesellschaft äussern werden folgende Bilder gezeigt:

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11) Welche Informationen findet ihr auf folgenden Webseiten und welche stehen im Widerspruch zu den Aussagen und Erkenntnissen im Film?

Verschiedene Zuckerhersteller oder Verbände haben auf ihren Websiten Informationen zum Thema Zucker und Ernährung zusammengestellt:http://www.suedzucker.de/de/Zucker/Zucker-und-Ernaehrung/http://www.zuckerverbaende.de/images/stories/docs/fragen-und-antworten-zu-zucker1.pdf

12) Lest den Artikel «Berset will weniger Zucker in den Cornflackes» auf folgender Seite.

13) Diskutiert: - Findet ihr es gut, dass die Politik diesen Schritt macht, um den Zuckerkonsum der Schweizerinnen und Schweizer zu reduzieren? - Meint ihr, dieses «freiwillige Aktionsverspechen» wird von der Lebensmittelindustrie nachhaltig umgesetzt? - Findet ihr die Einführung einer sogenannten Nährwertampel gut? - Welche anderen Ideen hättet ihr, um die Menschen in der Schweiz über stark zuckerhaltige Produkte zu informieren und sie für dieses Thema zu sensibilisieren?

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In den nächsten vier Jahren sollen Schweizer Lebensmittelpro-duzenten den Zuckergehalt in Joghurts und Müeslis reduzieren. Darauf haben sich am Dienstag Bundesrat Alain Berset (SP) und Vertreter der Branche auf der Expo in Mailand geeinigt.

Am runden Tisch im Schweizer Pavillon sassen Detailhändler, Lebensmittelkonzerne und die Bundesämter für Lebensmit-telsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie für Gesundheit (BAG). Die Expo in Mailand sei der beste Ort, um dieses «Me-morandum of Understanding» zu unterschreiben, sagte Bundes-rat Alain Berset vor Medienvertretern im Schweizer Pavillon.

Fertigprodukte im VisierEs handle sich um ein freiwilliges Aktionsversprechen auf nati-onaler Ebene. In zwei Jahren werde eine erste Bilanz gezogen, sagte der Vorsteher des Eidg. Departements des Innern (EDI).

Die Grundlage lieferte laut EDI der Schweizerische Ernäh-rungsbericht aus dem Jahr 2013. Darin kamen die Autoren zum Schluss, dass vor allem Fertigprodukte mehr Salz, Fett und Zucker enthielten als empfohlen. Der Absatz dieser Mahlzeiten habe in der vergangenen Jahren «stark zugenommen».

Zuckergehalt auch weltweit eindämmenDer Salzkonsum sei bereits durch das «freiwillige Engagement» der Lebensmittelindustrie eingedämmt worden, hielt Berset weiter fest. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im März dieses Jahres eine Richtlinie verabschiedet, um auch den Zuckerkonsum zu senken, wie ein WHO-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Der Gesundheitsminister setzt sich für ein gesundes Frühstück ein. Alain Berset einigte sich mit Vertretern der Nahrungsmittelindustrie auf ein Memorandum.

Freiwilliges Aktionsversprechen beschlossen: Bundesrat Berset spricht an der Expo in Mailand. (4. August 2015) Bild: S, Crettaz/Keystone

BERSET WILL WENIGER ZUCKER IN DEN CORNFLAKES

Bei den gesamten konsumierten Kalorien soll Zucker aus verarbeiteten Lebensmitteln künftig nicht mehr als zehn Prozent ausmachen. So könnte das Risiko von Übergewicht, Herz-Kreis-lauferkrankungen und Zahnverfall vermindert werden.

Dies sei ein Zeichen, dass es bei dem Thema Zuckerreduktion auch eine internationale Übereinstimmung gebe, auch wenn die Konsumgewohnheiten in den einzelnen Ländern sehr unter-schiedlich seien, sagte Berset.

Mehr Transparenz gefordertAuch die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat dem ver-steckten Zucker in den Lebensmitteln den Kampf erklärt. Mit der Lebensmittelindustrie würden demnächst Gespräche geführt, um eine «Nährwertampel» einzuführen, sagte SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Aufdrucke in fünf verschiedenen Farben sollen anzeigen, wie hoch die Nährwertanteile und unter anderem auch der Zuckeran-teil in den jeweiligen Lebensmitteln seien. Ein entsprechendes System habe sich bereits in Grossbritannien etabliert. Zucker und Fett würden gerade deshalb von der Nahrungsmittelindust-rie bereitwillig eingesetzt, weil sie billig in der Herstellung und einfache Geschmacksträger seien, sagte Stalder. (dia/sda)

Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Berset-will-weniger-Zucker-in-den-Cornflakes/story/19546141

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AUFGABEN UND FRAGEN ZU THEMATISCHEN ASPEKTEN DES FILMS

THEMA INSZENIERUNG

VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM ist ein überaus verspielt inszenierter und auch unterhalt-samer Dokumentarfilm.

1) Erläutert anhand der Standfotos aus dem Film auf folgender Seite, durch welche film- gestalterischen Mittel und Techniken dieser so unterhaltsam wirkt. Achtet insbesondere auf: - die Darstellung/Funktion der Personen - die Farbgestaltung - den Einsatz von Filmtricks

2) Bewertet diese Art der Inszenierung eines Dokumentarfilms schriftlich: - Wie gefällt es euch, dass Gameau selbst vor die Kamera tritt? - VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM ist sehr humorvoll inszeniert. Geht dies zu Lasten der Glaubwürdigkeit? - Lenkt dies vom Thema ab? - Ermöglicht dies neue Sichtweisen?

3) Vergleicht eure Notizen mit einer Partnerin, mit einem Partner. - Seid ihr in allen Punkten gleicher Meinung?

4) Diskutiert eure Meinungen in der Klasse.

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VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM

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THEMA INVESTIGATIVER FILM

1) Besprecht im Plenum - Was unterscheidet «Voll Verzuckert – That Sugar Film» von anderen Formen des Dokumentarfilms, die ihr kennt?

2) Lest folgende Definition zu «Investigativer Film»:

Das Wort investigativ kommt von lateinisch investigare, zu deutsch aufspüren, untersuchen.Der investigative Dokumentarfilm übernimmt seine Methode vom nachforschenden, aufdeckenden und Stellung beziehenden Journalismus (Enthüllungsjournalismus). «Investigativ» ist für Texte und Filme in der Regel ein Qualitätsmerkmal, da sie, um diesem Anspruch gerecht zu werden, inhaltlich fundiert recherchiert und formal gut gemacht sein müssen – ohne propagandistisch, manipulativ oder gar populistisch zu sein.

3) Besprecht: - Was sind die investigativen Elemente in Damon Gameaus Film oder welche fehlen allenfalls?

4) Damon Gameau übernimmt in seinem Film verschiedene Rollen. Welche?

5) Vergleiche deine Überlegungen mit den unten angegebenen Nennungen. Schreibe zu jeder Rolle, was Damon Gameau genau macht. - Untersuchungsobjekt (Versuchsobjekt) - Regisseur - Journalist - Schauspieler/Entertainer - Privatperson - Pädagoge

6) Wähle zu jeder dieser Rolle auf folgender Seite ein Bild aus, das am besten passt.

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THEMA WIRKUNG UND BOTSCHAFT

1) Schreibe einen Text, in dem du darlegst, - wie der Film auf dich gewirkt hat? - wie glaubwürdig Damon Gameaus Vorgehensweise ist? - ob du dich von Damon Gameau unangenehm belehrt fühlst? - ob du neues Wissen aus VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM mitnehmen kannst? - ob der Film dein Einkaufs- und Ernährungsverhalten beeinflussen wird?

2) Diskutiere deine Überlegungen mit einer Partnerin, mit einem Partner.

3) Diskutiert in der Klasse. - Seid ihr euch weitgehend einig oder gibt es sehr unterschiedliche Meinungen? - Wenn ihr grössere Meinungsverschiedenheiten habt sucht Argumente für eure Positionen und debatiert sie in einem Streitgespräch.

4) Überlegt euch, ob ihr selber aktiv werden wollt, indem ihr zum Beispiel - kritische Texte zum Zuckerkonsum in euren regionalen Medien zu platzieren versucht. - Flugblätter oder einen Schulzeitung produziert und verteilt. - eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten (Ärtzte, Politikerinnen, Wirtschaftvertreter, Wissenschaftlerin- nen etc.) organisiert und leitet.

So könnet ihr vorgehen: - Sucht in einem Brainstrorming möglichst viele Ideen. - Besprecht in der Klasse, welche ihr weiterverfolgen wollt. - Diskutiert in verscheiden Themengruppen wie man die Ideen umsetzen könnte. - Stellt die Gruppenüberlegungen in der Klasse vor und diskutiert sie bezüglich: - Realisierbarkeit - Botschaft - Wirkung - Plant und realisiert eure Projektideen.

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VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM

THEMA SELBSTVERSUCH

Damon Gameau ist davon überzeugt, dass er selbst besser lebt, wenn er auf künstlich zugesetzte Zucker (die so genannten «freien Zucker») verzichtet.

1) Probiert es aus! - Verzichtet über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen entweder wie Damon Gameau komplett auf freie Zucker oder aber setzt euch selbst einen (niedrigen) Zucker-Höchstwert pro Tag.

Wichtig: Der natürlich in Obst enthaltene Zucker zählt nicht dazu (solange aus dem Obst kein Saft gemacht wurde), ebenso wenig der natürliche Zucker aus Milch, Joghurt, Brot oder Nudeln.

- Führt ein Projekttagebuch, in dem ihr festhaltet, welche Veränderungen ihr feststellen könnt (falls es solche gibt) oder auch, wann euch der Verzicht besonders schwer gefallen ist (oder gar nicht einzuhal- ten war).

2) Stellt eure Ergebnisse danach in der Klasse vor und diskutiert Beobachtungen und Folgen.