Vollständige BackupLösung aus einer Handserem Active Directory aus, den die Appliance komplett...

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BackupAppliances eignen sich vor allem für den Einsatz in de zentralen Umgebungen, Nieder lassungen oder kleineren Unter nehmen. Sie sind aber auch als Primärbackup in größeren Net zen nutzbar. Zu den Deployment Möglichkeiten der Arcserve App liances gehören SingleSite, Pri marySite, CrossSite und Cen tralApplianceSiteSzenarien. Die Appliances arbeiten mit der Backup Software Unified Data Protection (UDP) von Arcserve, die uns zum Testzeitpunkt in der Version 7 vorlag und unter ande rem Technologien wie Daten kompression und Deduplizierung unterstützt. Hardwareseitig set zen die Systeme auf Servern von einem Marktführer im Server Hardwarebereich auf, die Flash beschleunigten Speicher, große Rechenleistung, GigabitEther netAnbindungen und redundante Hardware mitbringen. Laut Hersteller sollen sich die Appliances in 15 Minuten in Be trieb nehmen lassen. Sie sind nicht nur dazu in der Lage, Si cherungen von physikalischen Maschinen unter Linux und Win dows anzulegen, sondern können auch virtuelle Maschinen (VMs) aus den Virtualisierungsumge bungen von Microsoft und Vm ware sichern. Darüber hinaus er stellen die Nutzer mit den Pro dukten unter anderem Backups von Office 365Umgebungen, ExchangeServern, SQLServern und OracleInstallationen sowie von Workloads von Amazon AWS und Microsoft Azure. Un terstützt wird auch Nutanix sowie die von der zusätzlich installier baren Teillösung Arcserve Backup unterstützten Betriebs systeme Solaris, AIX, HPUX, FreeBSD und IBM System Z Mainframes. Die Datensicherun gen selbst erfolgen entweder lo kal auf der Appliance oder auf externen Speichern sowie in pri vaten oder öffentlichen Clouds. Dabei unterstützen die Lösungen die CloudDienste Amazon AWS, Arcserve Cloud (in der sich die Im Test: Arcserve 9240DR Appliance Vollständige BackupLösung Dr. Götz Güttich Mit seinen BackupAppliances bietet Arcserve BackupLösungen der EnterpriseKlasse für Disaster Recovery und Anwendungsverfügbarkeit. Die Produkte bringen nicht nur eine über ein WebInterface steuerbare, leistungsfähige BackupSoftware, sondern auch die Hardware mit, die nötig ist, um effizient Sicherungen durchzuführen. Das schließt den nötigen Speicher mit ein, so dass Administratoren nach der Anschaffung der Appliance und ihrem Einbau ins Rack keine weiteren Komponenten besorgen müssen, um ihre BackupStrategien umzusetzen. Im Test konnte das Produkt zeigen, was in ihm steckt. 1 aus einer Hand

Transcript of Vollständige BackupLösung aus einer Handserem Active Directory aus, den die Appliance komplett...

Backup­Appliances eignen sichvor allem für den Einsatz in de­zentralen Umgebungen, Nieder­lassungen oder kleineren Unter­nehmen. Sie sind aber auch alsPrimärbackup in größeren Net­zen nutzbar. Zu den Deployment­Möglichkeiten der Arcserve App­liances gehören Single­Site­, Pri­mary­Site­, Cross­Site­ und Cen­tral­Appliance­Site­Szenarien.

Die Appliances arbeiten mit derBackup Software Unified DataProtection (UDP) von Arcserve,die uns zum Testzeitpunkt in derVersion 7 vorlag und unter ande­rem Technologien wie Daten­kompression und Deduplizierungunterstützt. Hardwareseitig set­zen die Systeme auf Servern voneinem Marktführer im Server­Hardwarebereich auf, die Flash­beschleunigten Speicher, großeRechenleistung, Gigabit­Ether­net­Anbindungen und redundanteHardware mitbringen.

Laut Hersteller sollen sich dieAppliances in 15 Minuten in Be­trieb nehmen lassen. Sie sindnicht nur dazu in der Lage, Si­

cherungen von physikalischenMaschinen unter Linux und Win­dows anzulegen, sondern könnenauch virtuelle Maschinen (VMs)aus den Virtualisierungsumge­bungen von Microsoft und Vm­ware sichern. Darüber hinaus er­stellen die Nutzer mit den Pro­dukten unter anderem Backupsvon Office 365­Umgebungen,Exchange­Servern, SQL­Servernund Oracle­Installationen sowievon Workloads von AmazonAWS und Microsoft Azure. Un­

terstützt wird auch Nutanix sowiedie von der zusätzlich installier­baren Teillösung ArcserveBackup unterstützten Betriebs­systeme Solaris, AIX, HP­UX,FreeBSD und IBM System ZMainframes. Die Datensicherun­gen selbst erfolgen entweder lo­kal auf der Appliance oder aufexternen Speichern sowie in pri­vaten oder öffentlichen Clouds.Dabei unterstützen die Lösungendie Cloud­Dienste Amazon AWS,Arcserve Cloud (in der sich die

Im Test: Arcserve 9240DR Appliance

Vollständige Backup­Lösung

Dr. Götz Güttich

Mit seinen Backup­Appliances bietet Arcserve Backup­Lösungen der Enterprise­Klassefür Disaster Recovery und Anwendungsverfügbarkeit. Die Produkte bringen nicht nur

eine über ein Web­Interface steuerbare, leistungsfähige Backup­Software, sondern auchdie Hardware mit, die nötig ist, um effizient Sicherungen durchzuführen. Das schließt

den nötigen Speicher mit ein, so dass Administratoren nach der Anschaffung derAppliance und ihrem Einbau ins Rack keine weiteren Komponenten besorgen müssen,

um ihre Backup­Strategien umzusetzen. Im Test konntedas Produkt zeigen, was in ihm steckt.

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aus einer Hand

Kunden Speicherplatz für ihreBackups anmieten können), Eu­calyptus, Microsoft Azure undRackspace. Cloud­Speicher sindfür die Zusammenarbeit mit derArcserve­Appliance besondersgeeignet, da die dazugehörigeBackup­Software eine eigene,sehr effiziente Deduplizierungs­technologie mitbringt, die quell­seitig arbeitet und damit den Be­darf an Bandbreite und Cloud­Speicher reduziert.

Abgesehen davon gehören BareMetal­Restores (BMR), Replika­tionen und granulare Restoresmit zum Leistungsumfang derAppliances. Die Lösungen unter­stützen zudem Hardware­Snapshots, Hochverfügbarkeitund die Zusammenarbeit mitBandlaufwerken.

Bei Bedarf lassen sich den Pro­dukten zusätzliche Festplattenhinzufügen, um den Speicher­platz zu erhöhen. Maximal ste­hen auf einer Appliance bis zu504 Terabyte Speicher zur Verfü­gung. Über das zentrale Manage­ment­Interface besteht die Mög­lichkeit, insgesamt bis zu sechsPetabyte an Backup­Daten an ei­ner Stelle zu verwalten. In derPraxis sollen die Appliance eine„Set and Forget“­Strategie er­möglichen. Deswegen erfolgt ih­re Konfiguration über Wizards,die ihre Inbetriebnahme und Erst­konfiguration abdecken.

Der TestFür den Test stellte uns Arcserveeine 9240DR­Appliance mit zweiIntel Xeon Silver 4114 2.2G­CPUs, 192 GByte RAM und ei­nem PERC H730P­RAID­Con­troller zur Verfügung. Diese kamin zwei Höheneinheiten und botuns vier Gbit­Ethernet­Schnitt­stellen für Verbindungen in die

zu sichernden Netze und eine zu­sätzliche Schnittstelle für den Re­mote­Zugriff auf den Server. DieSpeicherkapazität unserer App­liance betrug 72 Terabyte binär,Geräte dieser Bauart lassen sichaber auf bis zu 168 Terabyte Ka­pazität ausbauen. Der Speicherwurde als RAID­6­Array konfi­guriert und es gehörten nochzwei zusätzliche 1,9 Terabytegroße SSDs als Cache zum Leis­tungsumfang, die als RAID­1­Array konfiguriert waren.

Im Test nahmen wir das Systemin Betrieb, erstellten damitBackups von Linux­ und Win­

dows­Systemen, sicherten VMsvon Hyper­V­Hosts sowie Vm­ware ESXi­Hypervisoren undführten eine Datensicherung ei­nes Office 365­Kontos aus. Dar­über hinaus ließen wir Restore­Vorgänge laufen und lagerten dieBackup­Daten auf externe Devi­ces aus.

InbetriebnahmeUm die Lösung in Betrieb zunehmen, verbanden wir die App­

liance über ihre regulärenSchnittstellen und über das App­liance­Interface mit unseremLAN. Danach versorgten wir siemit Strom und fuhren sie hoch.Dabei erhielt die Appliance­Schnittstelle eine IP­Adresse vonunserem DHCP­Server, die aufeinem Display auf der Vordersei­te des Geräts angezeigt wurde.Anschließend konnten wir unsüber unseren Browser mit dieserIP­Adresse verbinden und auf dieKonsole des Systems zugreifen.

Alternativ besteht – da es sich jaum eine Standard Server­Hard­ware handelt – auch die Option,

Tastatur, Maus und Bildschirmdirekt an die Appliance anzu­schließen und die Erstkonfigura­tion lokal durchzuführen. AlsBetriebssystem kommt auf derAppliance Windows Server 2016zum Einsatz.

Dieses System fragte nach demersten Boot­Vorgang zunächsteinmal auf der Konsole nach denzu verwendenden Spracheinstel­lungen und verlangte von uns, die

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Die Erstkonfiguration der Appliance erfolgt über einen Wizard auf der lokalenKonsole des Betriebssystems

Lizenzbedingungen zu akzeptie­ren. Danach wurde ein Neustartfällig.

Nach dem Abschluss des zweitenBoot­Vorgangs mussten wir zu­nächst einmal ein Administrator­passwort festlegen und uns beimSystem anmelden. Danach starte­

te automatisch der so genannteArcserve Appliance Wizard.

Dieser zeigt zunächst einmal Li­zenzinformationen an und bietetden Administratoren dann dieMöglichkeit, den Hostnamen zuändern und einer Domäne beizu­treten. Danach wird wieder einNeustart fällig.

Nach diesem Reboot konfigurier­ten wir – ebenfalls mit dem Wi­zard – die lokalen Schnittstellendes Systems so, dass sie mit einerfesten IP­Adresse arbeiteten. An­schließend war die Applianceüber die URL https://{IP­Adressedes Systems}:8015 via Browsererreichbar.

Dieser ganze Vorgang zeigt be­reits, dass es sich bei der Arcser­

ve Appliance nicht – wie bei vie­len anderen Appliance­Angebo­ten – um ein geschlossenes Sys­tem handelt, sondern um eine –wie der Hersteller sagt – offeneAppliance, bei der die AnwenderZugriff auf das zugrundeliegendeBetriebssystem haben. Das eröff­net umfassende Möglichkeiten,

das System an die eigenen Anfor­derungen anzupassen, so sind dieKunden beispielsweise bei Be­darf dazu in der Lage, auf demBackup­System eine eigene Anti­virus­Lösung einzuspielen.

SicherungspläneZum Abschluss der Inbetriebnah­me ging es im Test daran, dieBackup­Umgebung mit Hilfe desUDP Plan­Konfigurationsassis­tenten einzurichten. Dieser willzunächst einmal wissen, ob essich bei der Appliance um eineeigenständige Instanz handelt,oder ob das Produkt von eineranderen Konsole verwaltet wer­den soll. Da es sich bei uns imTest um das einzige Gerät han­delte, wählten wir hier die ersteOption. Danach zeigte der Wi­zard die Speicherkonfiguration

an und wollte das Passwort wis­sen, dass für die Verschlüsselungder Backup­Daten zum Einsatzkommen sollte. Im nächstenSchritt hatten wir dann die Mög­lichkeit, E­Mail­Benachrichti­gungen zu konfigurieren. Dasgeht entweder für erfolgreicheJobs, für fehlgeschlagene Jobsoder beides. Anschließend fragtder Assistent nach dem remoteWiederherstellungspunkt­Server.Ein solcher kann beispielsweiseVerwendung finden, wenn imNetz bereits ein Backup­Servervon Arcserve existiert. DiesenPunkt überprangen wir im Test,da wir ja mit einem Standalone­System arbeiteten.

Jetzt ging es daran, unseren ers­ten Backup­Plan zu erstellen.Dazu mussten wir zunächst einSession Passwort angeben, umden Zugriff auf die Session abzu­sichern. Auf diese Weise ist esunter anderem möglich, nur be­stimmten Administratoren zu er­lauben, auf bestimmte Backup­Sitzungen zuzugreifen.

Anschließend konnten wir einenoder mehrere zu sichernde Kno­ten aus unserem Netz auswählen.Das geht – bei Windows­Geräten– über Hostname und bezie­hungsweise oder IP­Adresse,über die Auswahl der Knoten ausdem Active Directory und überden Import aus vCenter/ESXi­beziehungsweise Hyper­V­Instal­lationen. Im Test wählten wir zudiesem Zeitpunkt zunächst ein­mal einen physischen Windows10­Client (Version 1903) aus un­serem Active Directory aus, dendie Appliance komplett sichernsollte. Der letzte Schritt der Plan­Definition bestand dann aus demAnlegen eines Zeitplans. Dabeirichteten wir das System so ein,dass es zunächst einmal an einem

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Der UDP­Konfigurationsassistent hilft beim Erstellen eines Backup­Plans

Dienstag um 12:30 den Backup­Agenten auf dem Zielsystem in­stallierte. In den Folgewochenkam dieser Job dann zum Ein­satz, um den genannten Agenten– falls erforderlich – zu aktuali­sieren.

Darüber hinaus legten wir auchnoch fest, dass die täglich durch­zuführende Sicherung um 13:00Uhr starten sollte. Beim erstenMal sichert das System in diesemFall den Rechner komplett, dienächsten Sicherungen erfolgendann inkrementell. Die Benutzerkönnen in diesem Zusammen­hang festlegen, wie viele Siche­rungspunkte das System vorzu­halten hat. Wird die maximaleZahl der aufzubewahrenden Si­cherungspunkte erreicht, so ver­schmilzt das System automatischden letzten Sicherungspunkt mitdem Vollbackup. Die Administra­toren müssen sich darum nichtkümmern und es ist im Betriebauch nicht erforderlich, neueVollbackups anzulegen.

Mit der Definition des Plans istdie Erstkonfiguration abgeschlos­sen und die Appliance nimmt dieArbeit auf. Anschließend verhieltsich das System im Test wie er­wartet, brachte den Agenten zumgenannten Zeitpunkt auf unserenClient aus und führte eine halbeStunde später das Backup durch.Insgesamt nahm die Inbetrieb­nahme der Appliance mehr Zeitals die versprochenen 15 Minu­ten in Anspruch, das lag aberhauptsächlich an den mehrerenerforderlichen Boot­Vorgängen,die auf der Server­Hardware eini­ge Zeit in Anspruch nahmen.Was die wirkliche effektive Ar­beitszeit angeht, dürfte die Aus­sage des Herstellers mit den 15Minuten im Prinzip recht genauhinkommen.

Die nächsten SicherungenDer Sicherungsplan unseres Win­dows 10­Clients blieb währenddes gesamten Tests in Betriebund erstellte zuverlässig nach derersten Komplettsicherung jedenTag differentielle Sicherungendes betroffenen Systems. Imnächsten Schritt des Tests mach­ten wir uns nun daran, einenWindows Server zu sichern, derunter Windows Server 2019 lief.

Dazu fügten wir den Server alsSicherungsknoten aus unseremActive Directory zu unserer Arc­serve­Umgebung hinzu und rich­

teten einen entsprechenden Si­cherungsplan ein. Daraufhin in­stallierte die Appliance, wieschon bei dem Windows 10 Cli­ent, zunächst den Agenten aufdem zu schützenden Rechner undführte dann das Backup aus. DasSichern von Windows­Rechnernstellt damit offensichtlich keinProblem dar.

DatenwiederherstellungMindestens genauso wichtig wieeine erfolgreiche Sicherung istaber auch die Wiederherstellung

der Daten. Arcserve bietet in die­sem Zusammenhang an, alle Da­ten komplett wiederherzustellen,einzelne Daten auszuwählen unddie Wiederherstellung an die Or­ginalorte oder an ein alternativesZiel durchzuführen.

Im Test entschieden wir uns zudiesem Zeitpunkt, das komplette"Users"­Verzeichnis des Serversan einem alternativen Ort wie­derherzustellen. Als Ziel bot unsdie Appliance dazu sämtliche lo­kalen Laufwerke auf der App­liance selbst an, dazu gehörtenauch zuvor über Windows ver­

bundene Shares. Damit stellte derRestore­Vorgang auf ein Netz­werk­Share, auf das alle zugrei­fen konnten, kein Problem dar.

Backup eines Linux­SystemsDas Backup eines Linux­Rech­ners funktioniert ähnlich wie beiWindows­Systemen. Man mussder Appliance beim Einfügen desLinux­Knotens neben dem Rech­nernamen oder der IP­Adressedie SSH­Zugangsdaten angeben,danach lassen sich die Daten aufLinux­Systemen sichern. Damit

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Das Dashboard gibt Aufschluss über den Gesamtzustand des Systems

das funktioniert, benötigt dieBackup­Software übrigens nocheinen so genannten Linux­Siche­rungsserver. Dieser wurde alsvirtuelle Maschine unter Centos7 auf Hyper­V­Basis direkt aufder Appliance eingerichtet, dieNutzer müssen sich damit alsonicht extra befassen.

Nach der Definition eines Linux­Sicherungsknotens läuft die Da­tensicherung dann genau wie bei

Windows über Pläne ab. Im Testsicherten wir auf diese Weise er­folgreich Maschinen unter Cen­tos 7.

Das Sichern virtueller Umge­bungenAls nächstes nahmen wir dasBackup von virtuellen Maschi­nen unter die Lupe, die in Micro­soft Hyper­V und Vmware ESXi­Umgebungen arbeiteten. Dazumussten wir zunächst unsere Hy­pervisoren, die bei Hyper­V unterWindows Server 2019 und Win­dows Server 2016 liefen und beiVmware den ESXi 6.7 Update 2verwendeten, als Knoten zu un­serer Sicherungsumgebung mitden entsprechenden Zugangsda­ten hinzufügen.

Danach nahm die Appliance Ver­bindung zu den entsprechendenSystemen auf und zeigte an, wel­che VMs auf ihnen vorhandenwaren. Diese konnten wir danneinfach auswählen und die Siche­rung starten oder planen.

In diesem Zusammenhang spieltes noch eine Rolle zu wissen,dass die VMs unter Hyper­Vwährend des Backup­Vorgangslaufen sollten, da das System

sonst nicht dazu in der Lage ist,auf den Volume Shadow CopyService (VSS) der betroffenenvirtuellen Maschine zuzugreifen,beispielsweise um über Snaps­hots konsistente Sicherungen vonSQL­Server­Installationen durch­zuführen. Spielt diese Funktiona­lität keine Rolle, so lassen sichdie Backups auch von ausge­schalteten Maschinen erstellen,der eigentliche Backup­Vorgangwird davon nicht betroffen.

Generell war es unproblematisch,die Backups der VMs anzulegen.Auch der Restore­Vorgang ver­lief wie erwartet. Auch hier ist eswieder möglich, die ganze VModer einzelne Dateien und Ord­ner zurückzuspielen.

In Vmware­Umgebungen sollteman noch wissen, dass die kos­tenlose ESXi­Lizenz generell mitkeiner Lösung keine Backups er­möglicht. Setzt man einen kos­tenlosen Vmware­Hypervisorein, so kann man die darauf be­findlichen VMs aber immer nochagentenbasiert wie physikalischeRechner sichern.

Backups von Office 365Arcserve bietet auch an, Backupsvon Office 365­Konten zu erstel­len. Dabei unterscheidet das Sys­tem zwischen Backups von One­Drive, dem Exchange Server undSharePoint. Im Test sicherten wirOneDrive von einem normalenOffice 365 Business­Account.Dazu mussten wir die entspre­chende Funktionalität aber ersteinmal aktivieren.

Dazu ist es zunächst erforderlich,über den Befehl "Install­ModuleAzureAD" über die Powershelldas dazugehörige Modul einzu­spielen. Außerdem mussten wirauch (ebenfalls über die Power­shell) die Execution­Policy auf"Remote Signed" umstellen:"Set­ExecutionPolicy RemoteSi­gned".

Als das erledigt war, legten wireinen Backup­Plan für eine Offi­ce 365 OneDrive­Sicherung an,gaben die Appliance als Siche­rungs­Proxy an und trugen dieCredentials unseres Office 365­Abonements ein. Danach öffnetesich ein Browserfenster, über daswir der Arcserve UDP­Anwen­dung das Recht erteilen konnten,auf die Graph­API unseres Office365­Kontos zuzugreifen.

Anschließend war der Siche­rungsknoten verfügbar und wirkonnten ihn in unseren Backup­Plan integrieren. Im Betrieb lief

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Datenwiederherstellung von einem Linux­Rechner

das Backup dann genauso wiegeplant ab.

Das Auslagern von Backup­Da­ten auf externe SpeichermedienIn der Praxis ergibt es keinenSinn, Backups nur an einem Ortvorzuhalten. Deswegen ermög­lich es die Arcserve Appliance,die Daten erstellter Backups au­tomatisch auf andere Speicher­

medien zu kopieren. Dazu müs­sen die Administratoren lediglichauf den Sicherungs­Plan gehen,dessen Daten sie kopieren wollenund innerhalb der Plan­Konfigu­ration auf der linken Seite einenneuen Task hinzufügen.

Der Task­Typ lautet in diesemFall "Wiederherstellungspunktekopieren" und ermöglicht es,einen lokalen Datenträger, bei­spielsweise ein USB­Speicher­medium, oder ein Netzwerk­Sha­re beziehungsweise einen Cloud­Speicher als Kopierziel anzuge­ben. Im Test verwendeten wir zudiesem Zweck ein über einenUNC­Pfad definiertes Netzwerk­Share. Dabei traten keine Proble­me auf. Über die Tasks lassen

sich im Betrieb auch andere Ak­tionen durchführen, beispielswei­se das Speichern der Backup­Da­ten auf Bandlaufwerken.

Dashboard, Analysen und Re­portsEine Backup­Lösung wäre wenigwert, wenn die Administratorenüber ihre Aktionen im Unklarenblieben. Deswegen bietet die Ar­

cserve Appliance nicht nur einDashboard mit aktuellen Infor­mationen zum Status der Aufga­ben, zur Zahl der Wiederherstel­lungspunkte und ähnlichem, son­dern auch leistungsfähige Analy­se­ und Reportwerkzeuge. Letz­tere geben beispielsweise Auf­schluss über den Trend bezüglichder Sicherungsgrößen, damit diezuständigen Mitarbeiter sehen,wie lange der vorhandeneBackup­Speicher ausreicht.

Außerdem gibt es grafisch illus­trierte Berichte, die zeigen, wieder Sicherungsstatus der im Netzvorhandenen Knoten aussiehtund beispielsweise darauf hin­weisen, wenn Sicherungen ver­säumt oder abgebrochen wurden.

Genauso sind die Verantwortli­chen unter anderem dazu in derLage, den belegten Speicherplatzeinzusehen oder auf die System­protokolle zuzugreifen.

FazitDie Backup­Appliance von Arc­serve konnte uns im Test vollüberzeugen. Die Lösung lässtsich einfach einrichten und stelltout­of­the­box eine kompletteBackup­Umgebung mit allen er­forderlichen Komponenten undeiner leistungsfähigen Dedupli­zierungsfunktion bereit. Diesekann aufgrund des zentralen Ma­nagement­Interfaces im Betriebeinfach verwaltet werden und esist auch problemlos möglich sieum externe Assets zu erweitern.

So lassen sich jederzeit andereWindows Server im Netz als zu­sätzliche Recovery Point­Servernutzen. In diesem Fall kommendie genannten Systeme als zwei­ter Backup Server zum Einsatz.Dazu sind keine zusätzlichen Li­zenzen erforderlich.

Bei der Lizensierung verfolgt Ar­cserve die Politik, dass lediglicheine Lizenz vorhanden sein muss,um das ursprüngliche Backup zuerstellen. Danach können die Be­nutzer die Sicherungsdaten so oftvon der Appliance exportieren,wie sie wollen. Aufgrund desgroßen Leistungsumfangs undder guten Bedienbarkeit verlei­hen wir dem Produkt, an dem eswenig auszusetzen gibt (lediglichdie Dokumentation könnte über­sichtlicher sein) das Prädikat"IAITested and recommended".

Dr. Götz Güttich leitet das Insti­tut zur Analyse von IT­Kompo­nenten (IAIT) in Korschenbroich.Sein Blog findet sich unter ww­w.sysbus.eu.

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Während der Sicherung können die IT­Verantwortlichen umfassende Infor­mationen über Deduplizierung und Komprimierung einsehen