Von der Hilfsschule zur inklusiven Grundschule · Verlauf 1. Der lange Weg zur inklusiven Schule 2....

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Von der Hilfsschule zur inklusiven Grundschule Prof. Dr. Agi Schründer-Lenzen Department Lehrerbildung der Universität Potsdam 1

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Von der Hilfsschule zur inklusiven Grundschule

Prof. Dr. Agi Schründer-Lenzen

Department Lehrerbildung der Universität Potsdam

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Verlauf

1. Der lange Weg zur inklusiven Schule

2. Deutschland im „Zugzwang“ der internationalen Entwicklung

3. Konzepte der Lehrerbildung für die inklusive Grundschule

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Die eine Schule für alle Kinder

Historische Aspekte des Einheitsschulgedankens

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1. Der lange Weg zur inklusiven Schule

1. Der lange Weg zur inklusiven Schule

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Johann Amos Comenius (1592–1670)

Didactica Magna (1632 tschechisch, 1658 lateinisch)

Die vollständige Kunst, alle Menschen alles zu lehren

oder sichere und vorzügliche Art und Weise, in allen

Gemeinden, Städten und Dörfern ... Schulen zu errichten,

In denen die gesamte Jugend beiderlei Geschlechts ohne

Ausnahme rasch, angenehm und gründlich in den

Wissenschaften gebildet, zu guten Sitten geführt mit

Frömmigkeit erfüllt ...werden kann.

(Quelle:

Comenius, J.G. (2007 10): Große Didaktik, Stuttgart: Klett Cotta, S. 2)

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Allen alles lehren!

„Auf richtig angelegten, einwandfreien, festen und sicheren

Stufen könnte bestimmt ein jeder zu beliebiger Höhe empor-

geführt werden.

‚Dennoch aber gibt es ja stumpfe Geister, denen nichts beizubringen ist.‘

Antwort:

„Kaum gibt es einen so unreinen Spiegel, dass er nicht auf

irgendeine Weise Bilder aufnähme,

kaum eine so rauhe Tafel, dass sich nicht irgendwie

etwas darauf schreiben ließe.“

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(Quelle: Comenius, J.G. (2007 10): Große Didaktik, Stuttgart: Klett Cotta, S. 67

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Johann Amos Comenius (1592–1670) Die gemeinsame Schule als Basis einer Stufenschule zur Teilhabe an Gottes Weisheit Ausschluss von Schulbesuch: „Blinde, Taubstumme, Verstandesschwache, Blödsinnige, Gebrechliche und Krüppel“ 1879 Förderschulklasse in Elberfeld, 1859 Halle, 1860 Chemnitz, 1867 Dresden (Sammelklassen) schrittweise Ausbau zu Hilfsschulen 1893 gibt es in 32 Städten 110 Klassen (insges. 2.290 Sonderschüler)

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Argumentationslinien für die Einrichtung von Hilfsschulen: (Gustav Saarschmidt 1884)

• „In allen Volksschulen gibt es eine Anzahl solcher im leichten Grade schwachsinnigen Kinder, welche die Kennzeichen des Idiotismus nicht so stark und gehäuft an sich tragen, daß sie besonderen Anstalten überwiesen werden müssen, deren Erkenntnis und Wille aber so unterentwickelt und gehemmt sind, daß sie für den Lehrer eine Quelle unendlicher fruchtloser Mühe, und damit für die Mitschüler von Nachteil sind.

• Diese Kinder erreichen in der öffentlichen Schule entfernt nicht das, was sie in einer für ihre Befähigung allein berechneten Klasse erreichen könnten. Es ist irrig zu glauben, mit der Entfernung von dem Gesunden entgehe ihnen das Mittel des Fortschrittes; im Gegenteil sind die Geringschätzung, der Spott ihrer unduldsamen Mitschüler und Vergleiche, die sie selbst unbewußt zwischen ihren eigenen Leistungen und denen der Gesunden anstellen, für sie nur beständige Quellen lähmender Demütigung.“

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Quelle: Werning, R., Lütje-Klose, B. (2006). Einführung in die Lernbehindertenpädagogik (2.Aufl.) . München: Ernst Reinhardt Verlag, S. 29..

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Schulstruktur vor 1919

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Quelle: AG Bildungsforschung/-planung Universität GH Essen, FB : Entstehung, Struktur und Steuerung des deutschen Schulsystems, S. 12

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Schulstruktur nach 1919: Grundschule als gemeinsame Basis für fast alle Schulformen

Quelle: AG Bildungsforschung/-planung Universität GH Essen, FB : Entstehung, Struktur und Steuerung des deutschen Schulsystems, S. 13

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Reichsschulkonferenz 1920: Stadtrat Grothe, Hannover – Vorsitzender des Deutschen Hilfsschulvereins

„Denn nachdem die schwachbefähigten, die taubstummen, die blinden, die schwerhörigen Kinder abgesondert sind, ist zwischen ihnen und der Grundschule ein starker Strich gemacht. Es gibt kein Hinüber mehr, sie bleiben in der Anstalt der Spezialschule. Darum müssen die heilpädagogischen Schulen als selbstständig anerkannt werden…Es handelt sich um ein wirklich humanes, ganz neutrales Werk.“

(zitiert nach Kottmann 2006, S. 35)

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Die „Hilfsschule“ im Nationalsozialismus

„Die Bestrebungen unseres Staates in Bezug auf die Erbgesundheit machen die Einrichtung der Hilfsschule und ihre tätige Mitarbeit zur Erreichung dieser Ziele unbedingt notwendig.“ (Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Bildung 1935)

Die Hilfsschule sollte „die Volksschule entlasten, damit ihre Kräfte ungehemmt der Erziehung der gesunden deutschen Jugend dienen können.“ („Die Bestrebungen unseres Staates in Bezug auf die Erbgesundheit machen die Einrichtung der Hilfsschule und ihre tätige Mitarbeit zur Erreichung dieser Ziele unbedingt notwendig.“ (Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Bildung 1935).

Medizinisch fundiertes Schwachsinnskonzept, das mit erbbiologischen Ursachen

begründet wurde. Die Hilfsschulüberweisung führte automatisch zu einer Überprüfung für eine

etwaige Zwangssterilisation - bildungsunfähige Schüler/innen - Euthanasie

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Entwicklung in der Bundesrepublik nach 1945

• Rekonstruktion und weiterer Ausbau von „Hilfsschulen“ bis etwa 1960 – Schulische Bildung für geistig behinderte Kinder setzt sich erst in den 1960er

Jahren durch

• Neuorientierung (1960 – 1970): Ausbau eines differenzierten

Sonderschulsystems – Professionalisierung und Spezifizierung eines besonderen Lehramtstyps:

Lehramt an Sonderschulen

• 1974: erste Impulse für die Integration von behinderten und von Behinderung bedrohter Kinder und Jugendlicher in den Empfehlungen des Deutschen Bildungsrates

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Zwischen Separation und Integration

• KMK 1972: „ Für die Beibehaltung eigenständiger Sonderschulen spricht die Notwendigkeit, eine umfassende angepasste Hilfe für behinderte Schüler zu geben und gleichzeitig die Allgemeine Schule von Schülern zu entlasten, denen sie nicht gerecht werden kann.“

• KMK 1994: ..“die Erfüllung sonderpädagogischen Förderbedarfs ist nicht an Sonderschulen gebunden, ihm kann auch in allgemeinen Schulen vermehrt entsprochen werden. Die Bildung behinderter junger Menschen ist verstärkt als gemeinsame Aufgabe für grundsätzlich alle Schulen anzustreben.“

• Paradigmenwechsel zu: Flexibilisierung des Beschulungsortes

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2. Deutschland im „Zugzwang“ der internationalen Entwicklung

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Behinderung, Benachteiligung, besondere Bedürfnisse

Weltgesundheitsorganisation • 1980: Einschränkung der

sozialen Teilhabe in folge der Beeinträchtigung

• 1994: Salamanca Erklärung • 2001: Einschränkung der

sozialen Teilhabe aufgrund eines erschwerten Wechselwirkungsverhältnisses zwischen Individuum und seiner sozialen und materialen Umwelt

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2006):

Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives (engl. Version: inklusives) Bildungssystem auf allen Ebenen.

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Inklusion als Menschenrecht

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Ratifizierung der UN-Konvention (2009)

KMK (2010): „Das allgemeine Bildungssystem ist aufgefordert, sich auf die Ausweitung seiner Aufgabenstellung im Sinne einer inklusiven Bildung vorzubereiten.“

KMK (10/2011): „Die inklusive Schule ist eine Zielvorstellung, die in einem längerfristigen Prozess zu verwirklichen ist. (…) Förderschulen mit spezifischen sonderpädagogischen Förderschwerpunkten können sowohl Lernorte mit eigenen allgemeinbildendenden und berufsbildenden Angeboten als auch Förderzentren mit sonderpäd. Angeboten in den anderen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in der Region sein.“

KMK 2012/13: Überarbeitung der Bildungsstandards durch Implementierung inklusionspädagogischer Ausbildungsinhalte

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Integration und Inklusion im Vergleich (nach Andreas Hinz)

Integration

• Eingliederung von Kindern mit Sonderpädagogischen Förderbedarf in die Allgemeine Schule

• Ressourcenschlüssel nach Behinderungsform und Anzahl

• Zwei-Gruppen-Theorie (behindert/nicht behindert)

• Organisationsformen

– Kooperationsklassen/temporäre

Lerngruppen

– Regelklasse + ambulante wöchentliche

Förderstunden (jahrgangsübergreifend)

– Gemeinsamer Unterricht mit

Binnendifferenzierung und zieldifferenter

Unterrichtung (Doppelbesetzung, „Lernen

am gemeinsamen Gegenstand“)

• Individuum zentrierter Ansatz

Inklusion

• Gemeinsamer Unterricht mit hochgradig individualisiertem Lernen für alle

• Sonderpädagogische Unterstützung „ohne Etikettierung“ - Ressourcenschlüssel nach Schule (Standort, Konzept …)

• Theorie der Vielfalt

• Synthese von (veränderter) Schul- und Sonderpädagogik

• Schulsystembezogener Ansatz

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Internationale Entwicklungen einer „inclusive education“

• Bereits seit den 1970er Jahren verzichten zahlreiche europäische Staaten auf Sonderschulen – Inklusionsanteil: 85% (Finnland, Schweden, Dänemark, UK-Schottland,

Portugal, Frankreich, Ungarn, …)

– Integrationsanteil unter 20% (Deutschland, Belgien, Litauen)

– extreme Differenzen zwischen den Bundesländern: Niedersachsen: 5%, Bremen 45%

• Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf „Lernen“ oder „em.- soz.Entwicklung“ werden international teilweise nicht unter der Kategorie „students with special educational needs“ erfasst.

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Quelle: Katzenbach, D., Schroeder,J. (2007). „Ohne Angst verschieden sein können“. Über Inklusion und ihre Machbarkeit.. In : Zeitschrift für Inklusion (1).

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Erste „Sonderklassen“ in den USA (um 1890) – Expansion ab 1900 „self-contained special classes) – Bis 1970 teilweise Nicht-Beschulung („un-educable“) – Ab 1975 (mehrere Gerichtsentscheidungen für inklusive Beschulung)

(Förderquote aktuell 9,2 %)

Kernelemente des Gesetzes „Individuals with Disability Education Act (1975-2004): – Freier Zugang (volle Teilhabe) – Zero reject – Due process (Verfahrensrechtliche Transparenz) – Multiperspektivische und nicht-diskriminierende Diagnostik – Mitwirkungsrecht der Eltern – Prinzip der am wenigsten einschränkenden Lernumgebung

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(Powell 2011, S. 8) 21

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Quelle: Johnson, M. (2013). Schulische Inklusion in den USA – Ein Lehrbeispiel für Deutschland? Eine Analyse der Vermittlung von Ansätzen der Inklusion durch die Zusammenarbeit mit einem outside change agent (S.74). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Nach U.S. Department of Education, Nationale Center for Education Statistics (2011). The Condition of Education 2011. Verfügbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2011/2011033.pdf. S. 168

Abbildung: Prozentuale Verteilung der 6- bis 21-jährigen SchülerInnen mit Behinderungen auf die verschiedenen Lernorte im Schuljahr 2008/09

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Abb.: Prozentuale Verteilung der SchülerInnen mit Behinderungen auf die verschiedenen Lernorte in den USA und Deutschland im Schuljahr 2008/09

Quelle: Johnson, M. (2013). Schulische Inklusion in den USA – Ein Lehrbeispiel für Deutschland? Eine Analyse der Vermittlung von Ansätzen der Inklusion durch die Zusammenarbeit mit einem outside change agent (S.75). Klinkhardt: Bad Heilbrunn. Nach U.S. Department of Education, Nationale Center for Education Statistics (2011). The Condition of Education 2011. Verfügbar unter: http://nces.ed.gov/pubs2011/2011033.pdf. S. 168 sowie Kultusministerkonferenz (2010). Statistische Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz. Dokumentation Nr. 189 – März 2010. Sonderpädagogische Förderung in Schulen 1999 bis 2008. 23

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3. Konzepte der Lehrerbildung für die inklusive Grundschule

Das neue Ausbildungskonzept der Universität Potsdam für das

Lehramt Primarstufe

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Eckpunkte des Konzeptes des Landes BRB

1. Stufenorientierung der Lehrämter

• Lehramt Primarstufe (Profil: Primarstufe und Primarstufe / Inklusion;

Jg. 1-6)

• Lehramt Sekundarstufe (Profil: Sek. I und Sek. II)

2. Inklusionspädagogik für alle Lehrämter

• anteilig in Primarstufe, Sek. I und Sek. II

• Inklusionspädagogik als Schwerpunkt im Lehramt Primarstufe /

Inklusion

3. Alle Lehrämter mit 300 LP Studienumfang

4. Alle Lehrämter mit zwei Fächern

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Studienanteile/Studienabschnitt BA MA LP ges. Fach I 33 24 57 Fach II 33 24 57 Grundschulbildung

Fächergruppe I

Deutsch 12 12

99

Mathematik 12 12 Englisch 12 12

Fächergruppe II Sachunterricht 0-9

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Musik 0-9 0-9 Kunst

Sport 0-9 Allgemeine Grundschulpädagogik 24 12 36 Bildungswissenschaften/ Inklusionspädagogik

18 18 36

Schulpraktikum (inkl. psychodiagn. Praktikum) - 24 24 BA + MA-Arbeit 9 18 27 LP gesamt 180 120 300

Leistungspunkte im BA und MA Primarstufe

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Studienanteile/Studienabschnitt BA MA LP ges.

Fach I (Deutsch) 36 21 57

Fach II (Mathematik) 36 21 57

Inklusion

Sprache 21 6 27

99 Lernen 21 6 27

Emotional-soziale Entwicklung 21 6 27

Inklusion/allgemein 12 6 18

Bildungswissenschaften/ Grundschulpädagogik (inkl. Studium PLUS)

24 12 36

Schulpraktikum (inkl. psychodiagn. Praktikum)

- 24 24

BA + MA-Arbeit 9 18 27

LP gesamt 180 120 300

Lehramt Primarstufe / Inklusion

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Literatur

• AG Bildungsforschung/-planung Universität GH Essen, FB : Entstehung, Struktur und Steuerung des deutschen Schulsystems . (skript_15052000.pdf. )

• Beutel, S.-I., Bos, W., Porsch, R. (Hrsg.) (2013): Lernen in Vielfalt. Chancen und Herausforderung für Schul- und Unterrichtsentwicklung. Münster: Waxmann Verlag.

• Booth, T., Ainscow, M. (2003): Index für Inklusion. Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln. (verfügbar unter: http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20German.pdf )

• Briewer, G. (2010): Grundlagen der Heilpädagogik und Inklusiven Pädagogik. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.

• Comenius, J.G. (2007 10): Große Didaktik. Stuttgart: Klett Cotta Verlag.

• Deutscher Bildungsrat (1974) (Hrsg.): Empfehlungen der Bildungskommission "Zur pädagogischen Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder und Jugendlicher". Stuttgart: Klett Verlag .

• Erlaß des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, E II a 1327 M (27. Febr. 1935). BArch Berlin. R4901/12661.

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Literatur

• Fischer, C. (Hrsg.) (2013).: Schule und Unterricht adaptiv gestalten. Fördermöglichkeiten für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Münster: Waxmann Verlag.

• Hillenbrand, C. (2011). Didaktik bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen (3.Auflage). München: Ernst Reinhardt Verlag.

• Hinz, A., u.a. (2013): Entwicklung der Ganztagsschule auf der Basis des Index für Inklusion. Bericht zur Umsetzung des Investitionsprogramms „Zukunft Bildung und Betreuung“ im Land Sachsen-Anhalt. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.

• Integration – Inklusion. Eine Gegenüberstellung. Verfügbar unter: http://www.ibea.co.at/ibea.nsf/Alles/FB3942223898F7B6C12571D500348056/$file/Integration_Inklusion.pdf

• Johnson, M. (2013). Schulische Inklusion in den USA – Ein Lehrbeispiel für Deutschland? Eine Analyse der Vermittlung von Ansätzen der Inklusion durch die Zusammenarbeit mit einem outside change agent. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.

• Katzenbach, D., Schroeder, J. (2007). „Ohne Angst verschieden sein können“. Über Inklusion und ihre Machbarkeit. In : Zeitschrift für Inklusion (1).(verfügbar unter: http://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion/article/viewArticle/2/2)

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Literatur

• Knörzer, W., Grass, K. (1998): Einführung Grundschule. Geschichte – Auftrag – Innovation. Weinheim/Basel: Beltz Verlag.

• Kottmann, B. (2006): Selektion in die Sonderschule, Bad Heilbrunng: Kinkhardt.

• Liebers, K., Seifert, C. (2012).:Assessmentkonzepte für die inklusive Schule – eine Bestandsaufnahme. In Zeitschrift für Inklusion (3).

• Moser, C. (Hrsg.) (2012): Die inklusive Schule. Standards für die Umsetzung. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer.

• Mußmann, J. (2012): Inklusive Sprachförderung in der Grundschule. München: Ernst Reinhardt Verlag.

• Opp, G., Theunissen, G. (Hrsg.) (2009): Handbuch schulische Sonderpädagogik. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.

• Popp, K., Melzer, C., Methner, A. (2011).: Förderpläne entwickeln und umsetzen. München: Ernst Reinhardt Verlag.

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Literatur

• Powell, J. J. W. (2011): Barriers to Inclusion: Special Education in the United States and Germany. Boulder: Paradigm Publishers.

• Schnell, I., Sander, A., Federolf, C. (Hrsg.) (2011): Zur Effizienz von Schule für Lernbehinderte. Forschungsergebnisse aus vier Jahrzehnten. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.

• Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der BRD (2004). Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004. Zugriff am 24. Oktober 2013 http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_12_16-Standards-Lehrerbildung.pdf

• Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der BRD (2011). Pädagogische und rechtliche Aspekte der Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (Behindertenrechtskonvention - VN-BRK) in der schulischen Bildung. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.11.2010. Zugriff am 24. Oktober 2013 http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2010/2010_11_18-Behindertenrechtkonvention.pdf

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Literatur

• Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der BRD (2011). Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011. Zugriff am 24. Oktober 2013 http://www.zlh-hamburg.de/zlh/wp-content/uploads/2012/07/2011_10_20-inklusive-bildung.pdf

• Teumer, S. (2012): Beratung als Herausforderung für Grund- und Förderschullehrkräfte im Spannungsfeld der Neugestaltung des Schulanfangs. Fallporträts im Spiegel des Arbeitsbogenkonzepts. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt

• Werning, R., Lütje-Klose, B. (2006): Einführung in die Lernbehindertenpädagogik (2.Aufl.). München: Ernst Reinhardt Verlag.

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