von der Utopie zur Gesellschaftsalternative. Kolja Möller/Jörg Schindler
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Von der Utopie zur Gesellschaftalternative
von der Utopie zur
Gesellschaftsalternative.
Kolja Möller/Jörg Schindler
Von der Utopie zur Gesellschaftalternative
Einleitung: Kapitalismus - was nun?
Modernisierungsprozess seit dem 18.Jh: Entstehung Nationalstaat+Durchsetzung Kapitalismus
Probleme und Widersprüche: Zivilisationsprozess vs. Entwurzelung, Bourgeoisie vs. Proletariat, Einheitsstaat vs. Fürstentümer
Von der Utopie zur Gesellschaftalternative
Sozialutopien 1820-1850 I
Sozialutopien als Antwort auf Widersprüche: Traum von einer besseren Welt
kleinbürgerlicher/utopischer Sozialismus
Von der Utopie zur Gesellschaftalternative
Sozialutopien II
Unterscheidung zwischen föderativen Utopien (Owen, Fourier)
und zentralistischen Utopien (Cabet, Saint Simon)
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Sozialutopien III
Owen: reformistischer Kommunismus, jeder erhält die produzierte Wertmenge, Abschaffung Privateigentum, Nachbarschaftsgenossenschaften
Fourier: Zivilisationsprozess ist Entfernung vom Urkommunismus, Genossenschaftsgedanke: Sparkassen, Wohnungen, kleine Inseln (Phalanxen bilden), kleines Vermögen erlaubt
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Sozialutopien IV
Cabet: hierarchischer Einheitsstaat, Industriekollektive stellen Pläne auf, Staat folgt der Industrialisierung, Arbeiternation
Saint-Simon: antifeudalistisch, Nationalwerkstätten, öffentlicher Sektor (Banken, Beamte...)
Von der Utopie zur Gesellschaftalternative
Marx: Kritik der Sozialutopie
Es gibt kein „Ende der Geschichte“, sondern Geschichte entwickelt sich aus Widersprüchen.
-> Deshalb kann auch eine Gesellschaft nicht vernünftig „erdacht“ werden, sondern muss aus den realen Widersprüchen entwickelt werden.
konkret: im Kapitalismus – Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung der Ergebnisse
praktisch: Gegensatz zwischen Proletariat und Bourgeoisie
„Indem die kapitalistische Produktionsweise mehr und mehr die Bevölkerung in Proletarier verwandelt, schafft sie die Macht, die diese Umwälzung zu vollziehen genötigt ist… Das Proletariat ergreift die Staatsgewalt und verwandelt die Produktionsmittel zunächst in Staatseigentum…. Das Eingreifen des Staates in die gesellschaftlichen Verhältnisse wird überflüssig und schläft dann von selbst ein. Der Staat wird nicht abgeschafft, er stirbt ab.“ (Engels)
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Planwirtschaft
Eroberung der Staatsmacht
zentrale Planerstellung/Detailplanung
Vorteile: theoretisch entscheidet „Volk“ (alle Bürger, nicht nur bestimmte Interessengruppen) über Wirtschaft, direkte Durchsetzung konkreter ökonomischer Projekte, Marktprobleme werden ausgeschaltet
Kritik: Spannungsverhältnis zwischen zentraler Planung und demokratisch-kollektiver Selbstbestimmung, unflexibel, uninnovativ, Tendenzen zum Autoritarismus
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Selbstverwaltungssozialismus
Unternehmen befinden sich „in Arbeiterhand“ der dort Beschäftigten, im übrigen wirken aber auch Konkurrenzprozesse zwischen den einzelnen Unternehmen, staatliche Rahmenplanung.
Vorteile: direkte basisdemokratische Einflussnahme der Beschäftigten auf „ihr Unternehmen“, Entfremdungsproblem wird bearbeitet, Anreize für Innovationen
Nachteile: Konkurrenz, Selbstausbeutung, verbleibt auf der betriebswirtschaftlichen Ebene, makroökonomische Steuerung ist schwierig, Interessensbildung nur über Betrieb, nicht als Bürger.
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Planwirtschaft
Es gibt kein „Ende der Geschichte“, sondern Geschichte entwickelt sich aus Widersprüchen.
-> Deshalb kann auch eine Gesellschaft nicht vernünftig „erdacht“ werden, sondern muss aus den realen Widersprüchen entwickelt werden.
konkret: im Kapitalismus – Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung der Ergebnisse
praktisch: Gegensatz zwischen Proletariat und Bourgeoisie
„Indem die kapitalistische Produktionsweise mehr und mehr die Bevölkerung in Proletarier verwandelt, schafft sie die Macht, die diese Umwälzung zu vollziehen genötigt ist… Das Proletariat ergreift die Staatsgewalt und verwandelt die Produktionsmittel zunächst in Staatseigentum…. Das Eingreifen des Staates in die gesellschaftlichen Verhältnisse wird überflüssig und schläft dann von selbst ein. Der Staat wird nicht abgeschafft, er stirbt ab.“ (Engels)
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Wirtschaftsdemokratie I
geht auf den ADGB in den zwanziger Jahren zurück: Franz Naphtalie
Idee: Erweiterung der (politischen) Demokratie auf die Wirtschaft
->entscheidend: Verfügungsgewalt, nicht Eigentumstitel!
lebt in der linksgewerkschaftlichen Diskussion weiter und ist
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Wirtschaftsdemokratie II
staatliche Rahmenplanung: öffentlicher Sektor, Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik (Makro-Ebene)
Wirtschafts- und Sozialausschüsse (Meso-Ebene)
weitgehende Mitbestimmung in den Unternehmen, starke Gewerkschaften mit starken Rechten (Mikro-Ebene)
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Wirtschaftsdemokratie III
Positiv: Anknüpfungspunkte im Bestehenden, Mitbestimmung führt zu ökonomischer Innovation, Spannungsfeld zwischen Staat und Unternehmen wird auf der Meso Ebene bearbeitet
Negativ: Frage der Ausgestaltung offen: Soziale Markwirtschaft oder Sozialismus? Staatsfrage bleibt offen: Ist der Staat zu weit reichenden Reformen fähig und geeignet?
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Produktionsweise und Gesellschaftsformation I
Rückgriff auf Marx und Louis Althusser
Produktionsweise: abstraktes Modell
Gesellschaftsformation: konkrete Verkettung von unterschiedlichen Produktionsweisen (kapitalistisch, feudalistisch, despotisch, sozialistisch usw..)
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Produktionsweise und Gesellschaftsformation II
Entscheidende Frage ist: Welche Produktionsweise ist dominant?
Transformationspolitik: Politik, die darauf gerichtet ist, Elemente einer solidarisch-kooperativen Produktionsweise dominant gegenüber anderen Produktionsweisen zu machen
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Transformation und Gesellschaftalternative
Dominanz einer alternativen sozialistischen Produktionsweise ist keine moralische Frage, sondern muss sich aus ökonomischer Überlegenheit/Effizienz heraus ergeben:
-> Bedürfnisbefriedigung der Bevölkerung
-> Teilhabe der Gesellschaft an Produktionsergebnissen (Aufhebung Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung der Ergebnisse)
-> Regulation des Mensch-Umwelt-Verhältnisses
-> Überwindung von ökonomischen Krisen