Vor 1399 Tannenberg- Stabbüchse - Feuerwaffen · 2016. 4. 23. · Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse!...
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Vor 1399Tannenberg- Stabbüchse
Nachgiesen der Tannenberg-Stabbüchse anhand vonZeichnungen und Fotografien der Originalwaffe im
Autor: Peter H. Kunz, Schaffhausn, Schweiz
Copyright: 2008, Peter H. KunzCH-8200 Schaffhausen
Vor 1399 Tannenberg Stabbüchse
Copyright 2015 by Peter H. Kunz und Stiftung Feuerwaffen Peter Kunz, Schaffhausen, Schweiz
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Der Autor geht davon aus, dass der Anwender dieser Dokumente einen allfälligen Käufer der resultierenden Waffe über denZustand der Waffe bezüglich Echtheit, Restaurier-zustand sowie Schiesstauglichkeit ehrlich informiert.
Autor: Peter H. Kunz, Schaffhausen, Schweiz
Gestaltung, Design, Layout: Peter H. Kunz, Schaffhausen, Schweiz
Verlag: Stiftung Feuerwaffen Peter Kunz, Schaffhausen, Schweiz
Internet: www.feuerwaffen.ch
Impressum und Rechtliche Hinweise
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Übersicht
1 Original Tannenberg-Büchse, Abbildung2 Original Tannenberg-Büchse, Hauptmasse3 Original Tannenberg-Büchse, Querschnitt und Masse4 Nachbau Tannenberg-Büchse, mit langer Pulverkammer, Querschnitt und Masse mit Schwundzugabe5 Nachbau schiesstaugliche Ausführung, mit kleiner Pulverkammer, Querschnitt und Masse6 Nachbau schiesstaugliche Ausführung, ohne Pulverkammer, Querschnitt und Masse7 Holzmodell, Masse8 Bronze-Vollguss, Querschnitt und Masse9 Laufbohrung10 Holzstab zu Tannenberg-Büchse11 Nachbau Tannenberg-Büchse, Abbildung12 Nachbau Tannenberg-Büchse, Abbildungen
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Inhaltsübersicht
1
Original Tannenbergbüchse
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
320
17211830
2
Hauptmasse der Tannenbergbüchse
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
320
(118)
290
172
272
285
(118)
3D 40 D 33
S = D / 1.086
D = S x 1.086
D = 36mmD = 29.5mmD = 32mm D = 29.5mm D = 24.5mm D = 26.5mm
154
3
Hauptmasse der Tannenbergbüchse
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Lange Pulverraum
325
(25)
294
175
280
(290)
(119) 5
D = 36.5D = 29.0D = 32.6 D = 30 D = 26.5 D = 30
255
35
4
Holzmodell-Masse mit Schwundzugabe
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Langer Orignalpulveraum
320
25
290172
272
285
(118) 3
S = D / 1.086D = S x 1.086
D = 36mmD = 29.5mmD = 32mm D = 29.5mm D = 24.5mm D = 26.5mm
247
5
Hauptmasse mit kurzem Pulverraum
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Schiesstaugliche Version für heutiges Schwarzpuver
320
290172
272
285
(118) 3
D = 29.5mmD = 32mm D = 29.5mm D = 24.5mm D = 26.5mm
6
Schiesstaugliche Ausfühung ohne verklinetem Pulverraum
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
325
294
175(119) 3.1
S = D / 1.086D = S x 1.086
D = 36mmD = 29.5mmD = 32mm D = 29.5mm D = 24.5mm D = 26.5mm
Mehrschichtholz
Formtrennung A
38
(31)
30 30
Ansatz für Fixierung in Form 385
Formtrennung B
33
Ansatz für Fixierung in Form
Obere Modellhälfte
Untere Modellhälfte
Positionierstifte
Schwund für zähe Bronze ca. 1.4%
7
Holzmodell für Vollguss
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
320
290
172(118)3
S = D / 1.086D = S x 1.086
D = 36mmD = 29.5mmD = 32mm D = 29.5mm D = 24.5mm D = 26.5mm
(30)
Schwund von zäher Bronze ca. 1.4%
8
Masse der Tannenbergbüchse in Vollguss
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
320
290
272
9
Vermasste Laufbohrung
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
5 x 45°
300
810
35
38
848
15
Eichenholz, grobe O berfläche
10
Holzstab der Tannenbergbüchse
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Da kein O rginal-Holzstab vorhanden ist wurden die Masse neu festgelegt
11
Nachbau der Tannenbergbüchse
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
11
Nachbebautes Bronzerohr
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
Arbeitsaufwand:3.0 Beschaffung Fotos und Originalmasse3.0 Zeichnungen herstellen6.0 Holz-Giessmodell herstellen2.5 Sandform bereitstellen3.5 Giessen, Entformen und Verputzen1.5 Bohrung anbringen1.5 Züdloch anbringen und altern5.0 Holzstab herstellen2.0 Zusammenbau und Anpassungen27.0 Total Arbeitsaufwand
Fremdkosten:SFR 200.- Giesskosten inkl. BronzeSFR 40.- Bohrung herstellenSFR 240.- Total Fremdkosten
Total Nachbauaufwand:SFR 1'350.- Aurbeirsaufwand bei SFR 50.-/StdSFR 240.- FremdkostenSFR 1'590.- Nachbau-Aufwand
11
Nachbau-Aufwand
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
14
Erkenntnisse
Vor 1399 Tannenberg-Stabbüchse
! Es ist anzunehmen, dass die Giessform aus Lehm hergestellt und das Rohr im Glockengussverfahren, d.h.senkrecht gegossen wurde.
! Auch aus der Sicht heutiger Giessexperten ist es nur schwer möglich die zum Teil sehr dünne Bohrung in derTannenbergbüchse im Giessverfahren herzustellen.
! Die beste Methode für das Giessen der Bohrung wäre ein Anguss auf der Stabtüllenseite, wobei die Tülle vollgegossen und später ausgedreht werden könnte. Der Kern würde dabei um einen mit Lehm ummanteltenEisenstab bestehen, der nach dem Giessen mühselig herausgeschlagen werden müsste.
! Auch das Bohren der Hauptbohrung ist beim achtkantigem Rohr mit den für das Einspannen in z.B. einesDreibackenfutters einer Drehmaschine kaum genügenden Enden sehr schwierig.
! Die Tannenbergbüchse stellt eine Meisterleistung in der damaligen Giesskunst dar!
! Das damalige wohl nicht brisante Schwarzpulver erforderte vermutlich die lange Brennkammer.
! Die dabei entstandene kurze Bohrung für das Geschoss ergibt eine schlechte Geschossführung, was aber nichtsehr wichtig war, da ein Zielen kaum möglich ist.
! Es besteht keine eigentliche Pulverpfanne. Ein Anhäufen von Pulver über dem Zündloch oder eine Stopine imZündloch war also erforderlich. Das Zündpulver konnte jedoch durch eine Bewegung oder den Wind leichtweggeblasen werden.
! Das Schiessen mit der Tannenbergbüchse ist ein interessantes Erlebnis und bei genug Schüssen konnte aucheinmal ein Treffer auf 50m erzielt werden.