Vorarlberger jagdzeitung november dezember 2013

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Vorarlberger Nov. / Dez. 2013 Vorarlberger Jägerschaft Jagd Jagd

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Mariazeller Erklärung 1. Bilanz, Zidlochovicer Gespräche, Leistungsorientierte Rassehundezucht, 50 Jahre Wildpark Felkirch, Rotwildbesenderung und Rotwildmarkierung im Rätikon 3. Zwischenbericht, Das Jagdschutzorgan aus jagdrechtlicher Sicht

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Vorarlberger JägerschaftJagdJagd

2 Vorarlberger Jagd INHALT

TitelbildTreuer Gefährte... Foto: Markus Zeiler

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Aktuell 4 Mariazeller Erklärung – Erste Bilanz

6 Zidlochovicer Gespräche

8 Über das aktuelle Vorkommen des fünfgliedrigen

Fuchsbandwurms bei Füchsen in Vorarlberg

14 Leistungsorientierte Rassehundezucht

18 50 Jahre Wildpark Feldkirch

27 Sponsoren für das Vorarlberger Jagdmuseum gesucht

32 Schusszeiten November-Dezember 2013

53 Jagdtalks aus Steyr auf www.jagdundnatur.tv

Wildbiologie 10 Rotwildbesenderung und Rotwildmarkierung im Rätikon

Rubriken 28 Jagd & Recht: Das JO aus jagdrechtlicher Sicht

36 Bücherecke

38 Geschäftsstelle

40 Veranstaltungen

54 Kinderseite S wie Schneehuhn

Waffe & Schuss 20 Waffe & Schuss: Technisches Versagen?

21 Österreichisches Jägerschaftsschießen 2013

Jagdhunde 30 Erfolgreiche Labrador-Retriever

31 Klub Vorstehhunde: Die Vorarlberger schlugen zu!

32 Klub Dachsbracke: Auf „Verleitfährte“ im Rätikon

34 Einblick in die Jagdhundezucht: Teil 2 - Rauhaardackel

Jagd 16 AbsolventInnenbefragung Universitätslehrgang Jagdwirt

Ausschreibung Universitätslehrgang Akad. Jagwirt

22 Recherchearbeit: Nachhaltige Steinwildbewirtschaftung

44 Exkursion der Bezirksgruppe Bludenz

46 Informationsaustausch in der Hegegemeinschaft 1.2

47 Wiesenmeisterschaft 2013

48 1. Vorarlberger Jägerchor – Sänger gesucht

Jagdhornbläsergruppe Rotach – Nachwuchs gesucht

Jägerinnen & Jäger 42 Nachruf

Geburstage

45 1. Jagdschießen des Bludenzer Jägerstammtisches

49 Hubertusfeier auf Garfrescha

50 Geschenk an das Vorarlberger Jagdmuseum

Da staunte der Jäger Sepp...

51 Pirschgang in der Eigenjagd Wöster

52 Mein erster Rehbock

53 Seltenes Weidmannsheil

Schmalreh Hegeabschuss

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JAGD November/Dezember 2013 3

LIebe JäGerINNeN uND JäGer

Die Frage ist nicht ob, sondern wann und unter welchen Begleitumstän-den bleifreie Jagdmunition selbstverständlich sein wird. Warten wir so lange, bis po-litische Konstellationen und die Gesetzgeber uns dazu zwingen, oder schaffen es Jagdverbände gemeinsam mit dem Handel die Jäger zu überzeugen. Der gesetzliche Zwang, so wie schon bei der Jagd auf Wasservögel, ist meistens nicht optimal, eine „Niederlage“ für die Jagd in der öffentlichen Wahrneh-mung, ein freiwilliger Aus-stieg kann öffentlichkeits-wirksam umgesetzt werden.

Abschied von lieben Ge-wohnheiten tut weh, der Umstieg auf neue Techno-logien braucht Zeit, birgt gewisse Risiken, bis das Richtige gefunden wird. Der Umstieg auf Benzin bleifrei in den siebziger Jahren war begleitet von „Expertenpro-gnosen“ bezüglich unzähli-ger defekter, zerstörter Mo-toren!Leider gibt es Stimmungs-mache, Fehlinformationen und Horrorgeschichten über bleifreie Munition, die viele verunsichert haben.

Die Toxizität von Blei ist hoch. Man sieht heute selten akute Vergiftungen durch extrem hohe Einmaldosen mit typischen Veränderun-gen z.B. beim Blutbild. Das gefährliche sind die schleichenden, chronischen Vergiftungen nach Jahren und Jahrzehnten, welche nicht so typisch verlaufen und vielleicht gar nicht dem Blei zugeordnet wer-den. Grund ist das Kumu-lieren, das Speichern von jeder kleinsten aufgenom-menen Bleimenge, da Blei nur minimal aus dem Kör-per wieder ausgeschieden wird und es keine untere Wirkgrenze gibt. Das immer wieder gehörte Argument, jemand hatte Jäger als Freunde und Be-kannte, welche ein Leben lang Wildbret gegessen hät-ten (mit bleihaltiger Muni-tion gewonnen), trotzdem gesund (?) alt wurden, ist mit Verlaub lächerlich. Es erinnert an den Zigaretten-raucher, der als Entschuldi-gung einen Bekannten mit 40 Zigaretten Tageskonsum anführt, der trotzdem 80 wurde. Der Umkehrschluss beweist gar nichts, es gibt immer Ausnahmen. Außer-

dem hat unsere Lebenser-wartung so zugenommen, dass die Wahrscheinlich-keit von chronischen Ver-giftungen und bösartigen Erkrankungen jetzt schon viel höher ist.

Bleifrei pauschal als positiv oder negativ abzutun ist viel zu wenig differenziert. Für eine ehrliche Diskus-sion müssen wir erstens unterscheiden zwischen Schrot und Kugel. Stahl-schrot ist in der Tat proble-matisch bezüglich Distanz, Tötungswirkung und Ge-fährdung. Hier kann kaum über Geschosskonstruktion sondern nur über Metallmi-schungen (Preis!) gearbeitet werden. Anders bei der Kugel. Es gibt mittlerweile an die zwanzig Produkte auf dem Markt, überwiegend De-formationsgeschosse, aber auch Teilzerleger, bessere und schlechte, für die je-weilige Waffe und Jagdart passend oder nicht. Um das Richtige zu finden ist die Beratung entscheidend. So wie bei bleihältiger Mu-nition, auch da findet man nicht immer auf Anhieb das Passende, muss un-

terschieden werden nach Kon struktion, Gewicht, La-dung, Hersteller. Schluss-endlich gab und gibt es Pan-nen, Unfälle durch Geller auch bei Bleimunition.

Es wurden schon Speisekar-ten gesichtet mit dem Hin-weis „Wildbret aus bleifrei-em Jagdbetrieb“. Wir sollten nicht länger warten. Bleifrei ist schon da!

Mit Weidmannsgruß,

LJM Dr. Ernst Albrich

besuCHeN sIe uNs Im INTerNeT

Jagd in Vorarlberg www.vjagd.at

Verein Vorarlberger Jägerschaft www.vjaegerschaft.at

Vorarlberger Jägerschule www.vjaegerschule.at

Vorarlberger Jagdzeitung www.vjagdzeitung.at

bleifrei wird kommen!

4 Vorarlberger Jagd AKTueLL

Am 1. August 2012 unterzeichneten hochrangige Repräsentanten der Forstwirtschaft und der Landesjagdverbände Österreichs die „Mariazeller Erklärung“ (siehe Vorarlberger Jagdzeitung Sept.-Okt. 2012). Jetzt gibt es eine erste Bilanz über den neuen Schulter-schluss bei den nationalen Bemühungen, um regional angespannte Wald-Wild Konflikte zu lösen.Allen Bündnispartnern war von Beginn an klar, dass diese Initiative kein einmaliger PR-Gag sein darf, sondern vielmehr einen Schulterschluss aller relevanten Entscheidungsträger darstellt. Das periodische Bilanzziehen über Erreichtes und weiter nötige Schritte erfolgt symbolisch jeweils am Jahrestag der Mariazeller Erklärung. Dieses gemeinsame, offensive Vorgehen verdeutlicht, dass Forst und Jagd den intakten und voll funktionsfähigen Lebensraum Wald, auf dem die traditionellen Nutzungsformen Forst-wirtschaft und Jagdwirtschaft basieren, stets verantwortungsvoll vor Augen haben.

DI Johannes Schima, Lebensministerium, [email protected] Dr. Peter Lebersorger, Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände, [email protected]

mariazeller erklärung – erste bilanz des Forst & Jagd-Dialogs

erste Jahresbilanz zur mariazeller erklärung des Forst & Jagd - Dialogs

Wir Proponenten des Österrei-chischen Forst & Jagd - Dialogs haben uns mit der Mariazeller Erklärung 2012 dazu verpflich-tet, bundesweit ausgeglichene wald- und wildökologische Verhältnisse erreichen zu wol-len. Im ersten Arbeitsjahr ha-ben wir als höchste Verantwor-tungsträger von Forst und Jagd unter Einbindung der besten Experten unseres Landes in intensiven Arbeitssitzungen die tatsächliche Situation des Wildeinflusses im Lebensraum Wald in sehr transparenter und offener Weise analysiert. Dennoch sind unsere wei-teren Anstrengungen nötig, um flächendeckend gesunde Waldökosysteme inklusive deren Wildtiere zu sichern. Nach dem ersten Jahr unserer gemeinsamen Bemühungen können wir nun eine erste Bi-lanz ziehen:

Gemeinsames vordringlichs-tes Ziel ist es, den negativen Trend des Wildeinflusses zu stoppen und eine messbare Trendumkehr bei den kom-menden Auswertungen der Österreichischen Waldinven-tur (ÖWI) und dem Wildein-flussmonitoring (WEM) fest-zustellen.

Zu folgenden Punkten wurde breites Einvernehmen erzielt – die konkreten Maßnahmen werden umgehend in Angriff genommen:

- ÖWI und WEM stehen außer Streit und werden ge-meinsam interpretiert: a) ÖWI auf Bundesebene

durch eine Expertenkom-mission, einberufen vom Leiter der Sektion Forst-wesen und dem Vorsit-zenden der Landesjäger-

meister-Konferenz; die Ergebnisse werden auf Bundes- bzw. Bundeslän-derebene interpretiert.

b) WEM auf Länderebene unter dem Vorsitz von Landesforstdirektor und Landesjägermeister und für die Bezirke durch den Leiter der Bezirksforst-inspektion und dem Be-zirksjägermeister; Wild-einflussschwerpunkte sind in den jeweiligen Wildregionen, Hegerin-gen, Talschaften, etc. zu interpretieren; in diesen Regionen sind die lokal verfügbaren Ergänzungs-methoden einzubeziehen oder neu zu entwickeln.

- Benchmarks bzw. Ziele ei-nes vertretbaren Wildein-flusses sind auf den jewei-ligen Interpretationsebenen

gemeinsam zu erarbeiten und festzulegen.

- Die Gegenüberstellung der Landesjagdgesetze zeigt auf, dass ein rechtliches Instrumentarium zur Op-timierung des Wildeinflus-ses in jedem Bundesland grundsätzlich vorliegt. Die hier jeweils fördernden oder hemmenden Fakto-ren zur Lösung des Span-nungsfeldes Wald – Wild, differenziert für Rotwild, Rehwild und Gamswild, wurden gemeinsam iden-tifiziert. Es sind alle An-strengungen zu unterneh-men, um die „Förderer“ zu unterstützen und die „Hemmnisse“ zu entschär-fen. Dies betrifft insbeson-dere die Bereiche Vollzug, Aus- und Weiterbildung, Konfliktmanagement und

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wildökologische Raumpla-nung.

- Die jeweils einvernehmlich festgesetzten Abschusszah-len in den Abschussplänen müssen sich am Wildeinfluss orientieren und entsprechend evaluiert werden. Sonstige behördliche Interventionen wie Schusszeitenregelungen, Abschussaufträge, Einleitung sonstiger Verfahren bei un-angepassten Wildbeständen werden gemeinsam mit den höchsten Vertretern der Jagd-behörden evaluiert.

- Die Jungjägerausbildung hat dem Schwerpunkt „Lebens-raum und dessen Manage-ment“ größtes Augenmerk zu schenken, sowohl durch Überarbeitung der Lern-unterlagen als auch durch Anpassung der Kursinhalte.

Gleichzeitig soll Jagdwirt-schaft ein integraler Bestand-teil der forstlichen Aus- und Weiterbildungswege sein.

– Aus- und Weiterbildung wird verstärkt in Exkursi-onsreviere verlegt, um zum Thema Wald–Wild nachah-menswerte Lösungen in der Praxis zu vermitteln.

– Praxistaugliche Kriterien zur Selbstbewertung auf Revier-ebene werden einvernehm-lich erarbeitet und deren An-wendung breit beworben.

– Kooperationen zur besseren inhaltlichen Abstimmung in Fachmedien und bei Fach-veranstaltungen werden ein-gegangen.

– Pilotprojekte zur Optimie-rung der Waldlebensräume

auf betrieblicher oder regi-onaler Ebene werden unter-stützt und wissenschaftlich begleitet.

- Die Schalenwildredukti-on hat ihren Schwerpunkt beim weiblichen Wild und Jungwild. Dies muss aus den Abschussplänen er-sichtlich sein, wobei die Einhaltung und Durchfüh-rung in diesen Wildklassen z.B. durch Grünvorlage einzufordern und zu kont-rollieren ist.

- Der Abschuss von Trophä-enträgern hat sich an der Erfüllung des Abschusses des weiblichen Wildes zu orientieren. Anreiz-, Belobi-gungs- und auch Sanktions-instrumente sind zu schaf-fen. Positivbeispiele sind hervorzuheben.

- Alle waldbaulichen Maß-nahmen wie Baumarten-wahl, Jungwuchspflege, Durchforstungen etc. sind zu ergreifen, um auch eine Reduzierung des Wildscha-densrisikos herbeizuführen.

- Die wildökologische Raum-planung als großräumiges Planungsinstrument ist zu forcieren.

- Die Beratungsergebnisse des Forst & Jagd - Dialogs wer-den auf einer gemeinsamen elektronischen Plattform abgelegt und einsichtig ge-macht.

Es ist uns bewusst, dass es darüber hinaus noch weiterer intensiver gemeinsamer Be-mühungen bedarf, um die von uns formulierten Ziele zu errei-chen!

Herbstzeit ist Erntezeit und DankezeitIm Herbst finden im Land wieder zahlreiche Gedenk-feiern zu Ehren der Jagd-heiligen statt. Als Dank für den schöpferischen Auftrag, Pflanzen und Tiere zu hegen, aber auch ernten zu dürfen, besinnt sich die Jägerschaft bei diesen Veranstaltungen im besonderen Maße ihrer in-nerlichen Werte und morali-schen Haltung gegenüber der Schöpfung. Kritische Stimmen sind der Meinung, dass solche Feste heute überholt seien, weil den Jägern gebietsweise behördli-che Aufträge erteilt werden. Doch auch die Jagd hat sich im Laufe der Geschichte stets aus dem jeweilig vorherr-schenden Zeitgeist und politi-schen bzw. gesellschaftlichen Ansprüchen heraus entwi-ckelt, gestaltet und angepasst. Während bei uns vor ca. 50 Jahren der Aufbau der in den Kriegs- und Nachkriegsjah-ren arg in Mitleidenschaft gezogenen Wildbestände im Vordergrund der jagdlichen Hegemaßnahmen stand, ist das moderne Weidwerk viel weitreichender gefasst und verstärkt auf den Lebens-raum ausgerichtet. Dem Zu-

stand des Waldes, insbeson-dere der standortgerechten Verjüngung bedeutender Schutzwaldbestände, kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Daher sollte bei der Aus-übung der Jagd die gesunde Entwicklung des Waldes als ein wichtiges, in speziellen Fällen sogar als ein vorrangi-ges Hegeziel betrachtet wer-den. Auf der anderen Seite sind die vielfältigen Funkti-onen des Waldes, also auch jene der Lebensraumfunktion für Wildtiere, zu beachten und aktiv zu unterstützen. Wer innerlich bereit ist, den Hegegedanken ganzheitlich zu verstehen bzw. zu leben, wird auch heute noch einen tieferen Sinn in der Abhal-tung von kirchlichen Jagdfei-ern erkennen. Hubertusfeiern sind aber nicht nur unverzichtbare Beiträge für unsere Landes-kultur, sondern sie bieten der Jägerschaft auch die Möglichkeit, Jagd und Jä-ger sowie deren Aufgaben, Leistungen und Bedeutung der Bevölkerung bewusst zu machen. Das Öffnen der Jagd nach außen und die bewusste Kontaktpflege mit anderen

Natur-Interessengruppen tragen zur Aufklärung aber auch zur Förderung des Ver-ständnisses für die Anlie-gen der Jägerschaft bei. Aus diesem Grund gebührt der Vorarlberger Jägerschaft, den einzelnen Bezirksgruppen, Hegegemeinschaften sowie Jägerstammtischen ein gro-ßer Dank für die alljährliche Organisation und Durchfüh-rung dieser eindrucksvoll ge-stalteten Feierlichkeiten.

Das zu Ende gehende Jahr 2013 und die damit nahenden Schonzeiten für das Scha-lenwild erfordern im letzten Quartal des Jahres den vollen Einsatz des Jägers für die Er-füllung der Abschusspläne genauso wie zur Erfüllung des von der Veterinärbehör-

de erarbeiteten TBC-Stich-probenplanes. Gerade die erhöhten Abschussvorgaben machen große Anstrengun-gen der Jagdschutzorgane und Jagdausübenden not-wendig, wofür ihnen beson-ders zu danken ist. Abschlie-ßend dankt der Jagdreferent der Vorarlberger Landes-regierung Herrn Landesjä-germeister Dr. Ernst Albrich sowie den Bezirksjägermeis-tern, Hegegemeinschaftsob-männern, Jagdschutzorganen und Jagdnutzungsberechtig-ten sowie Jägern für die gute und verständnisvolle Zusam-menarbeit, das Mittragen der notwendigen Maßnahmen und hofft auf einen gebüh-renden Jagderfolg.

Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg

6 Vorarlberger Jagd AKTueLL

Frank Herrmann, Landesjagd-verband Thüringen e.V.

Jagd in mitteleuropa – ge-meinsame Wurzeln in der Vergangenheit, gemeinsame probleme in der Gegenwart und gemeinsame suche nach Lösungen für die Zukunft.

Unter diesem Motto stand die diesjährige internationale Ta-gung, zu der das Mitteleuro-päische Institut für Wildöko-logie Wien – Brno - Nitra, das Institut für Wildtierökologie der Veterinärmedizinischen und Pharmazeutischen Uni-versität Brno, der Agraraus-schuss des Parlaments der Tschechischen Republik und das Landwirtschaftsministe-rium der Tschechischen Re-publik für den 5. September 2013 in das historische Jagd-schloss nach idlochovice ein-geladen hatten.

Die hohe Wertigkeit, die die Gastgeber dieser Ver-anstaltung beimessen, wur-de deutlich bei der Begrü-ßung der Teilnehmer durch den stellv. Tschechischen Landwirtschaftsminister, Ing. Martin Zizka, der darauf verwies, dass es nicht nur da-rum geht, gemeinsame Wur-zeln zu analysieren, sondern dass es heute darum gehen muss, gemeinsam die Zu-kunft der Jagd in Mitteleuro-pa vorzubereiten. Die Bedeu-

tung der Tagung wurde auch im Rahmen der Ausführun-gen des Generalsekretärs des slowakischen Jagdverbandes und Vizepräsident des CIC, Dr. Imrich Šuba und des Lei-ters des Mitteleuropäischen Instituts für Wildtierökolo-gie, Dr. Miroslav Vodnansky deutlich.

Als Verantwortung tragende Vertreter der mitteleuropäi-schen Jagdverbände nahmen teil aus Österreich Landesjä-germeister Dr. Ernst Albrich mit Bezirksjägermeister Rein-hard Metzler (Vorarlberg), Landesjägermeister DI An-ton Larcher (Tirol), die Lan-desjägermeisterstellvertreter Werner Spinka (Niederöster-reich), Sepp Monz (Kärnten), die Geschäftsführer Mag. Chris- topher Böck (Oberösterreich), DI Andreas Duscher (Burgen-land), Entscheidungsträger der Tschechischen und Slo-wakischen Jagdverbände, der Vizepräsident des Deutschen Jagdverbandes Dr. Wolfgang Bethe, der Präsident des LJV Thüringen Herr Steffen Lie-big sowie der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes Prof. Dr. Jürgen Vocke.

Das diesjährige Tagungsthe-ma „Die Jagd im Wandel – Die Angst der Jäger vor Ver-änderungen“ kennzeichnet die aktuelle Situation, vor der zurzeit alle jagdlichen Orga-

nisationen im mitteleuropäi-schen Raum stehen. In ihren Impulsreferaten „Verluste im Lebensraum – Verluste in der Handlungsfreiheit der Jä-ger“ (Dr. Imrich Šuba, Ge-neralsekretär Slowakischer Jagdverband, Vizepräsident CIC), „Verluste der Jagd auf dem Prüfstand – Überblick und Analyse“ (Dr. Peter Lebersorger, Generalsekretär Österr. Landesjagdverbände) und „Längere oder kürzere Schusszeiten – mehr Sitzen und Rennen oder weniger“ (Dr. Miroslav Vodnansky, MVDr. Pavel Forejtek, Mit-teleuropäisches Institut für Wildtierökologie Wien-Brno-Nitra), „Die Jagd im Wandel – die jagdliche Legislative muss sich anpassen“ (Ing. Martin Zizka, Dr. Peter Le-bersorger, Dr. Imrich Šuba) und „Das Jagdgesetz droht zu zerfallen – ein Antwortver-such aus Deutschland“ (Dr. Rolf Eversheim, Jägerstiftung Natur + Mensch) analysierten die Referenten wesentliche Aspekte der auf den Jäger und die Jagdverbände ein-wirkenden gesellschaftlichen und jagdpolitisch bedeut-samen Entwicklungen. Im Rahmen der jeweils anschlie-ßenden Diskussion wurden gemeinsame Möglichkeiten der Lösung der anstehenden Probleme, die nur in engem Schulterschluss aller Jäger über Ländergrenzen hinweg

erfolgreich sein können, her-ausgearbeitet.

Die Brisanz der aktuellen jagdpolitischen Situation in Mitteleuropa kann wohl am besten mit den Worten eines Vertreters aus Deutschland charakterisiert werden, der gegenüber den tschechischen Gastgebern äußerte „Ihr seid glücklich, wenn ihr Probleme mit den Tieren habt, wir ha-ben sie mit den Menschen“.

In einer Podiumsdiskussion, zu der die Präsidenten aller angereisten Jagdverbände und auch der stellvertreten-de Tschechische Landwirt-schaftsminister Zizka den weiteren Gästen auf Fragen Rede und Antwort standen, wurden verschiedene Facet-ten jagdpolitisch relevanter Themen und jagdlich bedeut-samer Teilbereiche andisku-tiert und gemeinsame Stand-punkte erarbeitet .

Die Situation der Jagd und der Jägerschaft in Mitteleu-ropa betreffend, wurde über-einstimmend eingeschätzt, dass so, wie sich die Zeiten ändern, sich auch die Jagd än-dern muss. Die Jagd darf nicht zur Schädlingsbekämpfung degradiert werden, das wäre deren Ende! Erhaltenswertes muss erhalten werden, aber man muss sich anpassen und drohende Verluste für die

Zidlochovicer GesprächeDie Jagd im Wandel - Die Angst der Jäger vor Veränderungen

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Schloss Zidlochovice

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Jagd müssen ob ihrer Wertig-keit kritisch geprüft werden. Die Aufgabe der Jagdverbän-de besteht darin, die Jagd als Ganzes zu erhalten und zu sichern! Es geht nicht darum, dem einzelnen Jäger einen Gefallen zu tun.

Jäger und Jagdverbände dür-fen keine Angst vor Verände-rungen haben, um ihrer selbst willen müssen sie aktiv bei Veränderungen dabei sein, diese mitgestalten und dür-fen nicht in die Zuschauerrol-le flüchten oder sich in diese drängen lassen. Stets gilt es zu bedenken, dass keine Re-gierung eine Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung machen wird! Die Jäger sind also um ihrer selbst willen ge-zwungen, kompromissbreit zu handeln!Es wurde darauf hingewie-sen, dass die „Überempfind-lichkeit der Gesellschaft zu Fragen des Todes“ mit zuneh-mender Höherentwicklung und steigender Naturferne steigt. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf das An-sehen der Jagd und der Jäger in der Gesellschaft. Dieses gesellschaftliche Problem wird durch die Medienge-sellschaft weiter verschärft. Wie gegen die schleichende Abschaffung der Jagd unter Nutzung der neuen Medien vorgegangen werden kann, wurde durch den Vertreter der Jägerstiftung Natur + Mensch, Herrn Dr. Evers-heim, anschaulich gezeigt. Die Fragen der Motivation der eigenen Mitglieder steht in allen mitteleuropäischen Jagdverbänden oben an. Der gesellschaftliche Auftrag der Jagd in der Gegenwart ist auf folgende vier Hauptpunkte auch hinsichtlich ihrer Wer-tigkeit zu konzentrieren:

1. Regulierung/Reduzierung der Wildbestände

2. Schutz der Biodiversität3. Gewinnung hochwertigen

Wildbrets4. Wahrung historischer Tra-

ditionen.

Als jagdlich bedingte Ursa-chen der derzeit hohen und noch steigenden Wildbe-stände wurde seitens eines tschechischen Tagungsteil-nehmers die im Mitteleuropa traditionell vorhandene Tro-phäenjagd und mangelnde Kontrolle des tatsächlichen Abschusses weiblichen Wil-des bei allen Schalenwildar-ten gesehen. Grundsätzlich sind die enormen Wildbe-stände in Mitteleuropa aber nicht das Ergebnis jagdli-cher Traditionen, sondern das Ergebnis der Gesamtheit menschlicher Einwirkungen auf den Lebensraum des Wil-des! Das gilt insbesondere für das Schwarzwild, das sich in den letzten Jahrzehnten im gesamten mitteleuropäischen Raum sehr stark vermehrte. So ist die extrem starke Zu-nahme dieser Wildart, die in manchen Gebieten jagdlich sehr schwer reguliert wer-den kann, maßgeblich durch die optimalen Bedingungen in der heutigen Kulturland-schaft begünstigt worden. Der nunmehr anstehenden und bereits auch durch die Jäger mehrheitlich befürwor-teten notwendigen Regulie-rung der Schalenwildbestän-de wird in verschiedenen Ländern durch experimentel-le Jagdzeitenverlängerungen versucht zu begegnen. Län-gere Jagdzeiten bringen auf den ersten Blick mehr Vor-

teile für den Jäger, bedeuten aber – selbst bei gutem Willen der Jäger – nicht automatisch höhere Jagdstrecken, da dem positiven Effekt der erhöh-ten Jagdmöglichkeiten die Verringerung der jagdlichen Effizienz stark entgegenwirkt (manchmal ist diese Bilanz sogar negativ). Der Vergleich der unterschiedlichen Schuss-zeiten des Rot-, Reh- und Schwarzwildes in verschie-denen Ländern zeigte, dass die Länge der Bejagung keine sichtbaren Auswirkungen auf die Populationstrends dieser Wildarten hat. Dabei zeigte sich auch, dass bei den ange-führten Wildarten in vielen deutschen Bundesländern im Vergleich zu den Nachbar-ländern bereits die längsten Schusszeiten gelten. Der Schweizer Philosoph und Schriftsteller Alexan-der Schwab referierte über „Werte - Wandel – Weidge-rechtigkeit“ und gab nicht nur eine treffende Standort-bestimmung, sondern er rief allen ins Gedächtnis, dass das jagdliche Handwerk ge-rade in der heutigen Zeit ei-ner ethischen Betrachtung und Wertung unterliegt. Der ethische Rahmen der Jagd und der ethische Rahmen der industriellen Fleischgewin-nung sind zwei verschiedene Welten! „Weidgerechtigkeit“ bringt hier eine klare Abgren-zung, „Weidgerechtigkeit“

grenzt den Jäger vom Schäd-lingsbekämpfer ab! „Weid-gerechtigkeit“ bringt zum Ausdruck, dass die Jagd kei-ne x-beliebige Beschäftigung ist. „Weidgerechtigkeit“ in Gesamtheit als Prozess und tabufreie Debatte verstan-den, signalisiert auch nach außen Sinn für Verantwor-tung. „Weidgerechtigkeit“ bringt, im Gegensatz zu Staatsethik per Gesetz, indi-viduelle Verantwortung zum Ausdruck. Die „Weidgerech-tigkeit“ ist heute begrifflich und inhaltlich so wichtig, wie nie in der Jagdgeschichte.

Unter den Teilnehmern der Veranstaltung besteht Einig-keit, dass die weitere Suche nach gemeinsamen Lösungen nicht allein auf Landes- oder nationaler Ebene, sondern unbedingt auch auf interna-tionaler Ebene fortgeführt werden muss. Es kommt da-rauf an, stets einen auch fach-lich fundierten Konsens zu finden und keine radikalen Einstellungen oder Lösungen jagdferner Ideologen zuzulas-sen.

Die diesjährigen “Zidlocho-vicer Gespräche“ setzten aus Sicht aller Teilnehmer wertvolle Impulse und sollen traditionell am ersten Don-nerstag im September jeden Jahres fortgeführt werden.

Impulsvortrag von Dr. Peter Lebersorger (Zentralstelle Österr. Landesjagdverbände).

Dr. Walter Glawischnig Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Innsbruck, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssi-cherheit (AGES)

Echinococcus multilocularis, der fünfgliedrige Fuchs-bandwurm, ist ein nur zirka 2-3mm großer Parasit, der in der Darmwand verankert ist und sich von Körpersäften seines Wirtstiers ernährt. Im Dünndarm eines einzelnen hochgradig infizierten Fuchses können bis über 50.000 E. multilocularis-Exemplare ge-funden werden. Trotz dieser großen Anzahl an Parasiten ist ein befallener Fuchs nicht sichtbar krank.

Alle Bandwürmer brauchen für ihre Entwicklung einen Zwischenwirt. Im letzten Bandwurmglied des fünf-gliedrigen Fuchsbandwurms befinden sich mehrere hun-dert infektiöse Eier, welche mit der Losung in die Umwelt gelangen. Werden diese mi-kroskopisch kleinen Eier von Zwischenwirten (Mäuse) im Zuge der Nahrungsaufnahme aufgenommen, so schlüpft aus dem Ei im Magen des Nagetieres eine kleine Lar-ve, welche sich in weiterer Folge durch die Darmwand bohrt und über den Blut-kreislauf meist zur Leber des Zwischenwirtes gelangt. In diesem lebenswichtigen Or-gan entwickelt sich nun aus dieser Larve eine kleine flüs-sigkeitsgefüllte Blase (Finne), in welcher sich bereits die Anlage des Bandwurmkopfes befindet. Die Finnen können sich teilen und die Leber wie eine Art Tumor schwammar-tig durchwuchern und zer-stören. Der geschwächte Zwi-schenwirt (Maus) wird nun auch leichter Beute für seinen Fressfeind (Fuchs). Nach Auf-nahme einer infizierten Maus

werden diese Finnen im Ma-gen des Fuchses durch die Verdauungssäfte freigesetzt, die rudimentären Würmer gelangen in den Dünndarm und entwickeln sich in der Darmwand zu fertigen Band-würmern. Der Entwicklungs-zyklus ist nun abgeschlossen.

Von Bedeutung ist dieser Parasit nicht primär für den Fuchs sondern für den Men-schen, welcher im Entwick-lungszyklus des Parasiten einen Fehlzwischenwirt dar-stellt. Durch die ungewollte Aufnahme dieser mikrosko-pisch kleinen Eier entwickelt sich meist in der Leber von infizierten Personen dieses tumorähnliche, organzerstö-rende, parasitäre Gewebe, sodass die betroffenen Pati-enten an verschiedenen Sym-ptomen erkranken. Die ersten Krankheitssymptome dieser beim Menschen als Alveoläre Echinokokkose genannten Er-krankung treten oft erst Jahre nach der Aufnahme der Eier des fünfgliedrigen Fuchsband-wurms auf. Mit medikamentö-ser oder chirurgischer Behand-lung ist in der heutigen Zeit für erkrankte Personen meist ein Heilungsprozess möglich, wo-bei von Bedeutung ist, wie früh die Krankheit erkannt und eine Therapie eingeleitet wird. Bereits eine einfache Blutun-tersuchung gibt bei Vorliegen von spezifischen Antikörpern

einen deutlichen Hinweis auf eine Infektion mit diesem Pa-rasiten.

In Österreich erkranken an der Alveolären Echinokokkose durchschnittlich 2-3 Men-schen pro Jahr. Langjähri-ge Aufzeichnungen zeigen, dass die „meisten“ huma-nen Erkrankungsfälle in den Bundesländern Tirol und Vorarlberg auftreten. Unter-suchungen bei Füchsen haben gezeigt, dass in Österreich E. multilocularis infizierte Füchse am häufigsten in den beiden westlichsten Bundesländern vorkommen. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Parasiten beim Fuchs und dem Auf-treten dieser Krankheit beim Menschen.

In Vorarlberg wurde im Jahr 1990 die letzte große Untersu-chung über das Auftreten des fünfgliedrigen Fuchsband-wurms bei Füchsen durchge-führt. Seit dieser Zeit hat die Fuchspopulation u.a. aufgrund des Wegfalls der bestandregu-lierenden Tollwutseuchenzüge deutlich zugenommen. Inte-ressanter Weise sind in den letzten zwei Jahren in West-österreich vermehrt Fälle von Alveolärer Echinokokkose bei Menschen aufgetreten. Ob hier ein Zusammenhang mit dem Parasiten in der Fuchspopulation besteht, ist unklar, weil derzeit kein ak-tuelles Datenmaterial über das Vorkommen des fünf-gliedrigen Fuchsbandwurms bei Füchsen in Vorarlberg vorliegt.

In Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Jägerschaft, der Vorarlberger Veterinärdi-rektion und dem Institut für Veterinärmedizinische Unter-suchungen der AGES in Inns-bruck ist nun für das Jagd-jahr 2013/2014 ein Projekt geplant, in dem das aktuelle Vorkommen des fünfgliedri-gen Fuchsbandwurms in der Vorarlberger Fuchspopulati-on untersucht werden soll.

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Über das aktuelle Vorkommen des fünfgliedrigen Fuchsbandwurms bei Füchsen in Vorarlberg

Die Probensammlung soll laut Angaben von Landes-veterinär Dr. Norbert Greber in erster Linie durch Ver-wendung von Fuchskernen bei den Präparatoren orga-nisiert werden. Für jeden Fuchskern muss der Erleger, Bezirk und Jagdgebiet, das Geschlecht sowie das Gewicht festge-halten werden. Nur wenn durch diese Un-tersuchung keine Flächen-deckung zustande kommt,

sollen durch Einzelproben aus den fehlenden Gebieten, die mit den jeweiligen Jagd-aufsehern besprochen wer-den, die Lücken geschlossen werden.

Für die Präparatoren, die an der Untersuchung mitwir-ken, wird für ihren Aufwand eine Entschädigung von Sei-ten des Landes bezahlt wer-den. Ebenso werden sämt-liche Untersuchungskosten aus Landesmitteln getragen.

Anmerkung

8 Vorarlberger Jagd AKTueLL

10 Vorarlberger Jagd WILDbIOLOGIe

Dipl.Biol. Tanja Duscher und Dipl.-Ing. Andreas Duscher, Forschungsinstitut für Wild-tierkunde und Ökologie, Wien

Das Rotwildbesenderungs- und Markierungsprojekt im Dreiländereck Vorarlberg, Liechtenstein, Graubünden läuft seit Juni 2009 sehr er-folgreich. Die koordinierte Zusammenarbeit der drei Länder, die große Anzahl der bislang markierten Stü-cke, der Einsatz modernster Telemetrie-Technik und die damit erwarteten Raumnut-

zungs- und Physiologieda-ten haben das Projekt über die Grenzen des Rätikon hinaus bekannt gemacht. Anfang August fand in Trie-senberg die Präsentation des 4. Zwischenberichtes statt. Im Folgenden sind die Er-gebnisse kurz zusammenge-fasst:

Raumnutzung

Seit Projektbeginn wurden insgesamt 68 Stück Rotwild (26 Vorarlberg, 27 Graubün-den, 15 Liechtenstein) mit

GPS-GSM Halsbandsendern und 66 Stück (44 Vorarlberg, 14 Graubünden, 8 Liechten-stein) mit farbigen Ohrmar-ken markiert. Zur Abschät-zung der Raumnutzung wurden die errechneten Po-sitionsdaten der GPS-GSM Halsbänder herangezogen. Bei der Auswertung der Sommer- und Winterstreif-gebiete zeigte sich, dass sich diese der in Liechtenstein besenderten Stücke fast im-mer überlappten und auch ein kurzfristiger Wechsel über die Staatsgrenze nach

Vorarlberg möglich war. Im Gegensatz dazu wan-derten alle in Graubünden mit einem Senderhalsband markierten Hirsche und Tie-re zwischen Sommer- und Winterstreifgebiet (verein-zelt auch zu anderen Jahres-zeiten) hin und her. In der ersten Projektphase zogen die meisten Graubündner Stücke im Sommer nach Vorarlberg, in der zweiten Projektphase befanden sich die meisten Sommerstreif-gebiete in Graubünden. Die Vorarlberger Stücke hielten

rotwildbesenderung und rotwildmarkierung im rätikon

4. Zwischenbericht

Abbildung 1: Tägliche Aufenthaltsorte aller Sendertiere bezogen auf die Länder (Vorarlberg = gelb, Liechtenstein = grün, Graubünden = rot); von Untersuchungsjahren 2010 bis 2013.

2010 2011

WILDbIOLOGIe November/Dezember 2013 11

sich oft grenznah zu Liech-tenstein auf. Dabei kam es sowohl zu kurzfristigen Grenzübertritten wie auch zu längeren Aufenthalten während des Sommers. Auch die Auswertung be-züglich der täglichen Län-deraufenthalte aller besen-derten Stücke zeigte, dass ein Austausch des Rotwil-des zwischen Liechtenstein und Vorarlberg (im grenz-nahen Bereich) regelmäßig stattfand (Abbildung 1). Dagegen zogen die in Grau-bünden im Winter markier-ten Stücke im Sommer nach Vorarlberg und im Winter wieder zurück. Eine Wan-derung in die entgegen-gesetzte Richtung konnte nur einmal dokumentiert werden. Zwischen Grau-bünden und Liechtenstein konnte bislang nahezu kein Austausch bzw. Wechsel von besendertem Rotwild festgestellt werden.

Aktivitätsdaten

Die Stücke aus Vorarlberg zeigten eine klare und deutliche Saisonalität in den Werten (Abbildung 2). Im Sommer gab es ein ausgeprägtes Bewegungs-maximum, im Winter hin-gegen ein lang andauern-des, fütterungsbedingtes Minimum von November bis April. Die ungefütter-ten Stücke aus Graubün-den zeigten im Sommer ein ähnlich ausgeprägtes Maximum, im Winter gab

es kaum oder nur kur-ze Zeiträume mit einem Aktivitäts-Minimum. In Liechtenstein zeigten die besenderten Stücke kein so deutliches saisonales Mus-ter in der Aktivität wie ihre Artgenossen aus den Nach-barländern.

Die tageszeitlichen Unter-schiede waren vor allem im Winter groß. Dabei zeigten die Vorarlberger Stücke wenig Bewegungsaktivi-tät in der Nacht, das Rot-wild aus Graubünden und Liechtenstein hingegen hohe Aktivität. In allen drei Ländern sank nach Sonnen-aufgang die Aktivität auf ein Minimum, durch den Einfluss der Fütterung be-

gann die Aktivität der Vor-arlberger Stücke bereits ab dem frühen Nachmittag zu steigen und reduzierte sich deutlich wieder nach Son-nenuntergang. Bei den Stü-cken aus Liechtenstein und Graubünden stieg die Be-wegungsaktivität erst mit dem Einsetzen der Däm-merung an und erreichte nach Sonnenuntergang das Maximum.

Höhenverteilung

Der Einfluss der Fütterung war auch in der Höhenver-teilung der Stücke zu sehen (Abbildung 3). Die Hirsche und Tiere aus Graubün-den zeigten während des gesamten Projektzeitlaufes

einen ähnlichen Höhen-verlauf wie die Vorarlber-ger Stücke. Die Ausnahme bestand nur im Überwin-tern in tieferen Lagen (Tal-bereiche der Landquart), während die Vorarlberger Stücke im Winter bei rund 1.300m Seehöhe „stehen“ blieben, je nach Lage und Standort der Fütterung. Das Liechtensteiner Rot-wild hielt sich vorwiegend im Talbereich des Rheins auf und zog je nach Wet-terbedingungen mehr oder weniger lang in höhere Be-reiche bzw. wieder zurück. Ein Hirsch und zwei Tiere, die in höheren Lagen be-sendert wurden, zeigten eine saisonale Höhenver-teilung mit der Übersom-merung in höheren und der Überwinterung in tieferen Lagen.

Kleinklimatische Verhältnisse

Im Vorjahr wurden an fünf Standorten sogenannte „Black Bulbs“ aufgestellt. Es handelte sich dabei um hohle, schwarz lackierte Kupferkugeln, die die „ge-fühlte Wärme“ mittels ei-nes Temperaturloggers im

2012 2013

oben nach unten dargestellt die Sendertiere aus Vorarlberg, Liechtenstein und Graubünden in den

Abbildung 2: Mittlere Tagesmittelaktivität (Trendlinie) von ausgewählten Stücken aus Vorarlberg, Graubün-den und Liechtenstein im Zeitraum vom 1.2.2010 bis zum 31.1.2013.

12 Vorarlberger Jagd WILDbIOLOGIe

Inneren der Kugel messen. Je nach Höhenlage, Expo-sition und Positionierung (Wald – Freifläche) zeigten sich unterschiedliche Tem-peraturkurven. So konnte im Winter, durch den Auf-enthalt auf einer sonnenbe-strahlten Freifläche, die ge-fühlte Temperatur um 14°C erhöht werden (Abbildung 4). Im Gegenzug konnte durch Meidung der Freiflä-che im Sommer eine Küh-lung um rund 13°C erreicht werden. Diese kleinklima-tischen Verhältnisse allein sind nicht entscheidend für die Auswahl des Standor-tes und der Raumnutzung des Rotwildes. Hier spie-len vor allem Sicherheits-gefühl, Feindvermeidung und Nahrungsaufnahme oftmals eine größere Rolle.

Ausblick

Alle Halsbänder werden im Winter 2013/2014 abge-nommen und bis spätestens März 2014 zur Endauswer-tung an das Forschungs-institut für Wildtierkunde geschickt. Im Sommer 2014 wird der Endbericht gelegt, der auch Management-Empfehlungen entspre-chend der Projektziele ent-halten wird.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die dieses Pro-jekt bisher so tatkräftig un-terstützt haben!

Abbildung 3: Tagesmittelwerte der Höhenverteilung aller validen Daten während des Projektzeitraumes.

Abbildung 4: Temperaturdifferenz zwischen Freifläche und Wald in den Monaten Februar und Juli.

Blick ins Untersuchungsgebiet.

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Blick ins Untersuchungsgebiet.

14 Vorarlberger Jagd AKTueLL

Akademische Jagdwirtin Dr. Regina Thierrichter

Leistungsorientierte Rasse-hundezucht, die die Leis-tungsfähigkeit der Hunde als Grundlage sieht, den Standard und das Aussehen zwar miteinbezieht, aber nicht als Hauptkriterium zur Zulassung zur Zucht, ist unter Beachtung popula-tionsgenetischer Vorgaben in der Lage, gesunde, vita-le Hunde hervorzubringen. Ausstellungshunde, die nur nach dem vom Menschen vorgegebenen Aussehen ge-züchtet werden, zeigen, was der Mensch dem Zeitgeist entsprechend als schön emp-findet. Diese Schönheitsidea-le werden jedoch oft auf Kos-ten der Vitalität der Hunde erreicht.

Rassehunde sind Hunde, die im Österreichischen Hunde-zuchtbuch ÖHZB den Vor-gaben des Österreichischen Kynologenverbandes ÖKV gemäß eingetragen sind. Der ÖKV ist als einzige hunde-zuchtbuchführende Organi-

sation in Österreich Mitglied der Federation Cynologique Internationale FCI und setzt sich als Dachverband von zirka 100 Hundevereinen mit der Zucht, Haltung, Ausbildung und Prüfung von Hunden auseinander. Österreich ist das Mutterland für fünf Hun-derassen, darunter vier Jagd-hunderassen: Brandlbracke, Steirische Rauhaarbracke, Tirolerbracke und Alpen-ländische Dachsbracke. Mit Ausnahme der Alpenländi-schen Dachsbracke, die den Schweißhunden zugeordnet wird, werden die drei ande-ren Rassen der FCI Gruppe 6 Laufhunde zugeordnet. Die Laufhunde zählen zu den äl-testen Hunderassen und auf Grund ihrer Beliebtheit als Jagdhund haben sich sehr vie-le Rassen entwickelt, sodass unter den von der FCI aner-kannten Jagdhunderassen die Bracken heute die größte Ras-segruppe darstellen.

brackenAls Bracken werden Hunde bezeichnet, die auf Fährte und Spur anhaltend laut ja-

gen, die sich durch großen Spurwillen, Spursicherheit und klaren Spurlaut sowie entsprechende Jagddauer als Solojäger auszeichnen, al-lein jagende Hunde, die sich durch Verleitfährten nicht ab-lenken lassen. Die Bracke arbeitet selbstän-dig, sucht weiträumig, nimmt die Spur oder Fährte des Wil-des auf, findet das Wild in seinem Einstand und bewegt es mit lockerem Laut. Diese jagdlichen Eigenschaften der Bracke machen es möglich, dass man sie heute bei der wichtigen Bewegungsjagd auf Schwarzwild und, wo es das Jagdgesetz erlaubt, auch auf Rotwild zum Ein-satz bringt. Eine Bracke hetzt nicht, da sie auf Grund der hohen Nasenleistung und gleichzeitigem Lautgeben auf Fährte oder Spur Kraft braucht, sie hält das Wild in Bewegung, kommt aber nie so nahe heran, dass das Wild in Panik versetzt wird.

Die brandlbracke, die typi-sche österreichische kurzhaa-rige Bracke, wird seit 1883

nach den im österreichischen Hundestammbuch festgeleg-ten Kriterien gezüchtet und lässt sich bis zur Keltenbracke zurückverfolgen.

Die steirische rauhaarbra-cke wurde vom steirischen Gewerken Peintinger durch die Einkreuzung von Rau-haarigen Istrianerbracken mit Hannover‘schen Schweiß-hunden seit 1876 erfolgreich gezüchtet.

In der Hundezucht sollen im Unterschied zur zufälligen Verpaarung Eigenschaften, die als positiv für das jewei-lige Zuchtziel angesehen werden, verstärkt auftreten. Dies wird erreicht durch eine kontrollierte Fortpflanzung. Grenzen und Spannungsfel-der in der Rassehundezucht ergeben sich vor allem dar-aus, dass die genetischen Po-pulationen bei allen Hunde-rassen aufgrund der geringen Anzahl von Hunden bei der Rassegründung und geringer Anzahl von Würfen bedingt durch äußere Einflüsse, wie z.B. Kriege, als klein ange-

Leistungsorientierte rassehundezucht am beispiel zweier österreichischer Jagdhunderassen

brandlbracke – steirische rauhaarbracke

Brandlbracke

AKTueLL November/Dezember 2013 15

sehen werden müssen. Die Populationsgenetik, die sich mit der genetischen Zusam-mensetzung und deren Ver-änderungen in einer Gruppe von Tieren auseinandersetzt, stellt als Grundforderung auf, dass eine möglichst hohe Anzahl von Tieren zur Zucht zur Verfügung stehen muss, damit dem genetischen Eng-pass entgegengewirkt wer-den kann. Die Maßnahmen, welche dem Züchter heute zur Ver-fügung stehen, haben sich durch die Erkenntnisse der Genetik stark gewandelt und neben Zuchtentscheidungen beruhend auf Leistungskri-terien und dem Phänotyp des Hundes werden in der modernen Hundezucht die Auswirkungen der Inzucht, die Zunahme der Homozy-gotie, die Verengung des zur Verfügung stehenden Gen-pools und die sich daraus er-gebenden Möglichkeiten und Komplikationen in die Zucht miteinbezogen.

ZuchtzieleDie Zuchtziele für die Brandl-bracke und die Steirische Rauhaarbracke sind in der Zuchtordnung des Öster-reichischen Brackenvereins eindeutig definiert: vitale, leistungsstarke Jagdhunde, die sich durch Gesundheit, großen Arbeitswillen und ein ausgeglichenes Wesen so-wohl dem Menschen als auch anderen Hunden gegenüber auszeichnen. Das besondere Rassekennzeichen aller Bra-cken, die anhaltende laute Jagd auf Spur und Fährte ist selbstverständlich das aus-schlaggebende Zuchtziel.

Die Leistungsüberprüfung dieser zwei Jagdhunderassen erfolgt nach der Prüfungsord-nung des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Ver-bandes/Brackenkommission und ermöglicht das Auswäh-len der zur Zucht zugelasse-nen Hunde nach möglichst objektiven Kriterien. Das Hauptaugenmerk wird auf

jene Fächer gelegt, die eine Bracke vom reinen Schweiß-hund unterscheiden: Spur-laut, Spurwille, Spursicher-heit und Jagddauer werden im Zuge einer Brackade auf Hase oder Fuchs überprüft. Der Beurteilung der Anlagen des Hundes ohne Führerein-fluss kommt sehr große Be-deutung zu, da es sich hier um Eigenschaften handelt, die eine große Heritabilität aufweisen. Die Schweißarbeit auf natürlicher oder künst-licher Fährte gibt Auskunft darüber, wie sicher der Hund am Schweiß arbeitet. Bei der Beurteilung des Standards ist zu berücksichtigen, dass es zu negativen Auswirkungen kommt, wenn der Formwert zu eng interpretiert wird und gesunde, leistungsstarke Hunde wegen eines Form-fehlers, der keine negativen gesundheitlichen Auswir-kungen hat, aus der Zucht ausgeschlossen werden. Der Standard, der das Exterieur und das Wesen einer Hunde-rasse wiedergibt, soll ermög-lichen, dass eine Rasse phäno-typisch erhalten bleibt.

Im Gegensatz zur Ausstel-lungszucht, in welcher dem Standard eine überdimen-sional große Bedeutung zu-kommt, dem Funktionalität und Gesundheit der Hunde untergeordnet werden, steht in der Jagdhundezucht im-mer die Forderung nach Leis-tung im Mittelpunkt.

Zulassung zur ZuchtDie Zulassung zur Zucht er-folgt sowohl über die Leis-tungsüberprüfung als auch über die Berücksichtigung von genetischen Informa-tionen für die gewünschte Verpaarung. Das EDV-unter-stützte Zuchtprogramm, auf-bauend auf der Berechnung des Inzuchtkoeffizienten, des Ahnenverlustkoeffizienten und unter Berücksichtigung des Zuchtwertes erlaubt es, eine transparente Zuchtpla-nung durchzuführen. Für jedes in der Hundezucht

eingesetzte Programm gilt, dass eine große Abhängigkeit von der Qualität der erfass-ten Daten gegeben ist und es daher nicht sinnvoll ist, die Zucht ausschließlich auf EDV-basierenden Aussagen aufzubauen, die Meinung des Zuchtwartes muss miteinbe-zogen werden. Eine Beein-trächtigung der genetischen Varianz wird durch jede Form der Selektion bewirkt und muss in der Hundezucht auf Grund der kleinen Popu-lationen überlegt eingesetzt werden. Als Folge der gene-tischen Einengung kommt es zu einem verstärkten Auftre-ten von in der Rasse vorhan-denen Defektgenen. Die Aus-wirkungen zeigen sich in der Zunahme von Krankheitsbil-dern wie Hüftgelenksdyspla-sie, Epilepsie etc.

Die genetische Varianz kann nur durch Auszucht, durch die Verpaarung von Tieren, die weniger miteinander ver-wandt sind als der Durch-schnitt der Rasse, erhöht werden. Die Auszucht erhöht die genetische Vielfalt, erhöht den Grad der Heterozygotie und trägt damit zur Gesund-erhaltung einer Rasse bei,

ohne die Eigenart der betrof-fenen Rasse zu gefährden.

Für die beiden betrachteten Brackenrassen gilt, dass der eingeschlagene Weg in der Zucht unter Berücksichti-gung der Leistung, Entschei-dungen nach genetischen Maßgaben, Auszucht zur Er-weiterung des Genpools der richtige Weg in die Zukunft ist, um beide Brackenrassen gesund und aktiv zu erhalten.

Die künftige Entwicklung der Brandlbracke und der Steirischen Rauhaarbracke ist unter diesen Betrachtungen als sehr positiv und zukunfts-weisend zu beurteilen.

Dr. Regina Thierrichter. 2013. Leistungsorientierte Rassehun-dezucht am Beispiel zweier ös-terreichischer Jagdhunderassen Brandlbracke - Steirische Rau-haarbracke. Abschlussarbeit zum Universitätslehrgang „Jagdwirt/In“. Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ), Uni- versität für Bodenkultur Wien.

Diese und andere Abschluss-arbeiten von Absolventen

des Lehrgangs finden sie auf www.jagdwirt.at

Steirische Rauhaarbracke

16 Vorarlberger Jagd JAGD

universitätslehrgang Akademische Jagdwirtin / Akademischer Jagdwirt

Der Universitätslehrgang Jagdwirt/in wird über einen Zeitraum von vier Semes-tern in Form von insgesamt 10 Wochenend-Blockveran-staltungen (3 bis 4 Tage) in unterschiedlichsten Wild-lebensräumen Österreichs abgehalten. Die Kosten von EUR 3.000,– pro Semester be-inhalten neben den allgemei-nen Kurskosten wie Lehrun-terlagen, Prüfungsgebühren, ggf. Transfers bei Exkursio-nen, ÖH-Beiträgen auch die Nächtigungskosten in den vom Lehrgangsmanagement organisierten Unterkünften.

Interessenten senden bitte – vorzugsweise per Email – fol-gende Unterlagen:• Ihr ausführliches Motiva-

tionsschreiben (formloses Schreiben mit einer aus-

führlichen Begründung, warum Sie am Universi-tätslehrgang teilnehmen möchten, max. 2 Seiten)

• Ausgefülltes Bewerbungs-blatt

• Digitalisiertes Passfoto• Lebenslauf• Kopie der aktuellen Jagd-

karte• Bei Reifeprüfungsnachweis

(Anm.: Reifeprüfung ist nicht zwingend erforder-lich!): Kopie des Matura- bzw. Abiturzeugnisses mit konkretem Datum der Rei-feprüfung

• Meisterprüfungszeugnis: in Ausnahmefällen wird auch der Abschluss einer Meisterprüfung oder eine äquivalente Ausbildung und eine mindestens fünf-jährige Tätigkeit aner-kannt

• Bei akademischen Titeln: Kopie/n des/der entspre-chenden Nachweis/es, Da-tum der Verleihung, Matri-kelnummer

Zum Ablauf: Die geeignetsten Bewerberin-nen und Bewerber werden nach Erhalt der Bewerbung zu einem persönlichen In-formationsgespräch in das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Univer-sität für Bodenkultur Wien eingeladen. Die endgültige Entscheidung über die Teilnahme wird nach Ablauf der offiziellen Bewerbungsfrist getroffen. Es können nur maximal 20 Teilnehmer/innen zum Uni-versitätslehrgang zugelassen werden, wir bitten um Ver-ständnis.

richten sie bitte Ihre bewerbung an:

Frau Mag. Christine [email protected]

Gregor Mendel Straße 33A-1180 Wien

+43 (0)1 47654-4469

Mehr Informationen unter www.jagdwirt.at

Haben sie Interesse an der Teilnahme am kommenden universitätslehrgang Jagdwirt/in? Dann laden wir sie gerne ein, sich jetzt zu bewerben! Die bewerbungsfrist für den VII. Jahrgang endet am 15. Dezember 2013.

Der Lehrgang startet im märz 2014 und endet im Frühjahr 2016. sie können sich ab sofort bewerben.

AbsolventInnenbefragung des universitätslehrgangs Jagdwirt/in erzielt Höchstnoten

Mag. Christine Thurner

Neben Forschung und Lehre bietet die Universität für Bo-denkultur Wien BOKU eine Vielzahl an markt- und ziel-gruppenorientierten Weiter-bildungsprogrammen in Form von Universitätslehrgängen wie Master- und akademi-schen ExpertInnenprogram-men und Universitätskursen wie Seminare, Sommeraka-demien oder Fachtagungen. Deren Zielsetzung ist die Präsentation modernster wis-senschaftlicher Erkenntnisse bei maximaler praktischer Anwendbarkeit sowie der in-tensive Erfahrungsaustausch unter den TeilnehmerInnen. Einer der wohl gefragtesten Universitätslehrgänge in die-sem Zusammenhang ist der

Universitätslehrgang Jagd-wirt/in, der seit dem Jahr 2008 vom Institut für Wild-biologie und Jagdwirtschaft erfolgreich veranstaltet wird. Im Rahmen der regelmäßi-gen Qualitätssicherungsmaß-nahmen der BOKU werden die TeilnehmerInnen nach erfolgreicher Beendigung ih-rer Weiterbildung gebeten, verschiedene Aspekte des angebotenen Programms zu-sammenfassend zu bewerten. Diese Befragung erfolgt mit-tels Online-Fragebogen, die von 85% der AbsolventInnen beantwortet wurden.

Erstmals liegen die erfreuli-chen Ergebnisse einer verglei-chenden Analyse der beiden Abschlussjahrgänge 2012 und 2013 vor, welche äußerst posi-tiv verlaufen ist.

Die ergebnisse:Die Gesamtbewertung der TeilnehmerInnen erfolgte auch im Vergleich zu anderen Weiterbildungsprogrammen an der BOKU mehr als zu-friedenstellend. So wurden beide Fragen nach den per-sönlichen Lernergebnissen und nach den individuellen Gesamteindrücken von den AbsolventInnen mit der Note 1 (nach dem österreichischen Schulnotensystem) beurteilt. Im Detail wurden daneben 23 Fragen zu fünf verschiedenen Teilaspekten wie Organisa-tion des Lehrgangs, Qualität der Lehrveranstaltungen, Engagement der Lehrenden und Lernerfolg beantwor-tet. Die Detailergebnisse der AbsolventInnenbefragung sowie die vergleichenden Er-gebnisse der Jahrgänge aus

2012 und 2013 finden Sie auf www.jagdwirt.at.Der wissenschaftliche Leiter des Lehrgangs, Univ.-Prof.Dr. Klaus Hackländer, zeigt sich aufgrund der Ergebnisse der Evaluierung hoch erfreut und nimmt Verbesserungsanre-gungen der AbsolventInnen zum Anlass, das didaktische Konzept und die Auswahl der Veranstaltungsorte weiter zu optimieren. „Mir ist es wich-tig, dass die TeilnehmerInnen immer die aktuellsten Infor-mationen in einer angenehmen Atmosphäre vermittelt bekom-men. Deshalb binden wir auch zukünftig neue Lehrende und Themen ein, ohne den Lehrin-halt zu überfrachten. Gleichzei-tig schauen wir gezielt auf die Qualität der Veranstaltungsor-te, um das Lernklima optimal zu halten“, so Hackländer.

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18 Vorarlberger Jagd AKTueLL

Christian Ammann

Am 13. Oktober feierte der Wildpark Feldkirch sein 50-Jahr-Jubiläum. Viele Fami-lien aus Nah und Fern nutz-ten das schöne Herbstwetter und kamen zum kleinen aber feinen Geburtstagsfest am Ardetzenberg. Auch Lan-desrat Ing. Erich Schwärzler, LJM Dr. Ernst Albrich und BJM Reinhard Metzler ließen es sich nicht entgehen, beim Jubiläum dabei zu sein. Un-ter der musikalischen Leitung von Peter Efferl spielte eine kleine Besetzung der Stadt-

musik Feldkirch zum Früh-schoppen auf. Für das leibli-che Wohl der Gäste sorgte in bewährter Weise die Lebens-hilfe Vorarlberg mit ihrem Wildparkteam.

Führungen und Kinderprogramm

Förderer und Sponsoren sowie Mitglieder des Wild-park-Vereins hatten die Ge-legenheit, eine informative Führung mit Tierpflegerin Judith Wilhelm zu machen, die sehr gekonnt allerhand Wissenswertes über Tiere,

Verhalten und Pflege ver-mitteln konnte.

Beim Betriebsgebäude des Wildparks gab es für die jüngeren Besucher Spannen-des zu erleben. Die Waldpädagoginnen In-grid Albrich und Andrea Bitschnau verstanden es ge-konnt, den Kindern die ver-schiedenen Wildtiere des Wildparks näher zu bringen. Und auch das Angebot zum Basteln von Julia, Edeltraud und Claudia Ammann wurde von den Kindern begeistert aufgenommen.

Das Angebot an Wild- und Waldpädagogik wird in Zu-kunft noch mehr ausgebaut werden, damit das beliebte Ausflugsziel weiterhin beson-dere Beachtung findet.

50 Jahre Wildpark

Vor fast genau 50 Jahren hatte ein kleiner Kreis von Jagdinteressierten um Be-zirksjägermeister Karl Lam-pert die Idee, unsere heimi-schen Tiere den Bewohnern und vor allem den Kindern und der Jugend näher zu bringen.

50 Jahre Wildpark Feldkirch

Tierpflegerin Judith Wilhelm führte die interessierten Besucherinnen und Besucher durch den Wildpark.

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V.l. Bürgermeister Wilfried Berchtold, Tierpflegerin Judith Wilhelm, LJM Dr. Ernst Albrich sowie Präsident Dr. Wolfgang Burtscher.

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Wildpark Feldkirch | Ardetzenweg 20 | 6800 Feldkirch | T +43 5522 74105 | [email protected] | www.wildparkfeldkirch.at

Vereinsmitglied werdenIch möchte den Wildpark Feldkirch unterstützen.

Mitgliedschaft Verein Wildpark Feldkirch

Ich trete dem Verein Wildpark Feldkirch als ordentliches Mitglied (Jahresbeitrag: EUR 20,–) bei. Förderer (Jahresbeitrag: EUR 100,–) bei.

1963 wurde der Verein ge-gründet und Steinbock Felix konnte als erster Bewohner seine neue Heimat im Wild-park Feldkirch beziehen.

Heute werden 155 Tiere betreut und jährlich kom-men bis zu 150.000 Besucher auf den Ardetzenberg. Ein Grundprinzip der Vereins-leitung ist es bis heute, kei-nen Eintritt zu verlangen. Damit ist der Wildpark auf Mitgliedsbeiträge und Spon-soren angewiesen. „Wün-

schenswert wäre, wenn noch mehr Einzelpersonen eine Mitgliedschaft um EUR 20 anmelden und dadurch zei-gen, dass es ihr Wildpark ist”, so der bescheidene Wunsch von Präsident Wolfgang Burt-scher zum Geburtstag.

Zukunft

Die Planungen für die Er-weiterung des Murmeltier-geheges sind schon sehr weit gediehen. In Kooperation zweier Firmen soll die Reali-

sierung als Lehrlingsprojekt umgesetzt werden, auch eine Zusage der Stadt Feldkirch für den Grunderwerb zur Vergrößerung gibt es. Nachdem das Fuchsgehe-ge nicht mehr zeitgemäß ist, wurde hierfür ein geeigneter Platz beim alten Gartenhaus gefunden. Baldmöglichst soll dieses dorthin mit Infopoint und Aussichtsplattform ver-legt werden. Bürgermeister Wilfried Berchtold bedankte sich bei allen Mitgliedern, Freunden

und Gönnern sowie bei der Vereinsleitung. Durch deren Einsatz und Initiative könne Kindern und Familien in un-serer Region ein hautnaher Bezug zur Natur näher ge-bracht werden.

Der Wildpark Feldkirch ist ganzjährig geöffnet

Öffnungszeiten Kiosk:März und Nov.: 10 bis 17 UhrApril bis Oktober: 10 bis 18 Uhr

Kontakt Kiosk +43 5522 75293

Waldpädagogin Ingrid Albrich im Einsatz.Der Frühschoppen der Stadtmusik Feldkirch lockte viele Besucherinnen und Besucher zum Kiosk der Lebenshilfe Vorarlberg.

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20 Vorarlberger Jagd WAFFe & sCHuss

WAFFe & sCHuss

Die Jägerin / der Jäger hat Gewehre. Meist Mehrere. Für verschiedene Jagdarten und Jagdzwecke. Auf dem Waf-fensektor wurde und wird entwickelt und produziert und verkauft und gekauft wie bei Fahrrädern, Rasenmä-hern, Akkuschraubern usw. Wie viel notwendig und was überflüssig ist, sei jedermann überlassen.Wir erwarten jederzeit feh-lerfreie Funktion dieser tech-nischen Produkte. Es gibt sie, die echten technischen Defekte, die zu unbeabsich-tigter Schussauslösung füh-ren. Sie sind allerdings sehr selten. Fast ausschließlich sind Handhabungsfehler und vernachlässigte Wartung die Ursachen. Fehler und Mängel im Umgang mit technischen Produkten der Technik zuzu-weisen wird immer wieder versucht. Autos verursachen ja auch immer wieder Unfälle.Echte oder vorgetäuschte Un-kenntnis über irgendwelche Zusammenhänge und Abläu-fe nützt und schützt nicht.

WartungJagdwaffen haben durch Ge-brauch kaum Verschleiß. Was aber keinesfalls bedeutet, dass auf eine sachkundige War-tung verzichtet werden kann. Zwischen so genannter Rei-nigung und technischer War-tung ist wohl ein Unterschied – wie beim Auto.Wer „Waffenreinigen“ beim Bundesheer „gelernt“ hat, muss umdenken. Manche Jagdwaffen stehen Jahrzehn-te. Manchmal wird damit geschossen. Es gibt bei Jagd-waffen keine wöchentliche Komplettreinigung der bis zur letzten Schraube zerlegten Waffe mit anschließender Vi-site. Denn, wenn wöchentlich

zerlegt, gereinigt und geölt wird, gibt es kein verkleben, verharzen oder gar rosten von Teilen. Also würden Qualität und Marke des „Öls“ bei wö-chentlicher Reinigung inklu-sive „Ölwechsel“ eine eher untergeordnete Rolle spielen.Wie weit eine Jagdwaffe vom Benutzer zur Pflege zerlegt werden soll oder darf ist der eventuell vorhandenen Bedie-nungsanleitung zu entnehmen. Im Zweifelsfalle sollten Fach-leute zu Rate gezogen werden.

Bei „jüngeren“ Waffen sind manche Schrauben oder Teile mit Versiegelungslack, meis-tens in Rot, fixiert. Das dient nicht nur der Fixierung, son-dern bedeutet auch, dass hier nur noch der Spezialist weiter zerlegen soll bzw. darf.

Viele Jagdwaffen ruhen die meiste Zeit des Jahres im Waf-fenschrank. Mehr oder weni-ger gepflegt und konserviert dort eingelagert warten sie stehend auf ihren nächsten Einsatz. Durch die Halte-vorrichtungen vorgegeben, mit der Mündung nach oben. Durch die Fließeigenschaften der Reinigungs- und Konser-vierungsmittel rinnen diese durch Patronenlager in Ver-schlüsse, Schlag-, Abzugs-, Sicherungs- und Stecherein-richtungen. Die Lösungsmittel verflüchtigen sich und zurück bleibt eine anfänglich klebrige, immer zäher werdende Mas-se, die irgendwann hart ist. Teile dieser „Flüssigkeiten“ werden auch von Holzschäf-ten aufgesogen, die dadurch „wachsen“ (aufquellen) und unter Umständen Druck auf mechanische Teile geben. Mögliche Folgen sind schwer-gängige, „gebremste“ Funkti-onsteile wie Sicherungen und

im fortgeschrittenen Stadium blockierte Teile.

NässeSind Waffen nass geworden, sollten sie, so weit möglich, zerlegt und getrocknet wer-den. Bei den minimalen To-leranzen der Kleinteile kann schonend und zeitaufwändig mit einem Fön gearbeitet wer-den. Mit der notwendigen Rücksicht auf die Optik.In der windstillen Dunkelheit der Waffenschränke, womög-lich in Räumen mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit, trock-nen hölzerne Schäfte eher langsam. Ob eventuelle Rest-feuchtigkeit noch für Rost und Schimmelbildung ausreicht wird sich zeigen.

So genannte „rostfreie“ Waf-fen und Waffenteile sind nicht rostfrei. Diese Stähle sind, korrekt ausgedrückt, „rostträ-ge“; was so viel heißt wie: das rosten erfolgt langsamer und nicht in dem Ausmaß bzw. der Geschwindigkeit wie bei Stahl in anderen Legierungen.Eine Kombination aus aufge-quollenem Schaftholz, Rost und eingedicktem Öl kann zu verschiedenen, ernsthaften Funktionsstörungen führen.

Es gibt spezielle und univer-selle Reinigungs-, Pflege- und Konservierungsmittel, und das Universelle kann das Spezielle nicht vollständig ersetzen.

unbeabsichtigte schussabgabeWann ist eine Waffe „losge-gangen“? Gemeint ist damit die unbeabsichtigte Schuss-abgabe, also dann wenn der Schuss nicht zu jener Zeit „losgeht“, den der Schütze gewählt hat. Vorher und nach-her ist unerwünscht, unbeab-sichtigt und möglicherweise

auch gefährlich. Ob der Schuss nun zu früh, zu spät oder gar nicht losgeht; jedenfalls ist man überrascht, meist überfordert, setzt instinktiv irgendeine Handlung, eine Bewegung mit der Waffe. Ob sie dann noch in eine sichere Richtung zeigt?

Mögliche Ursachen für zu früh sind die außer Kontrol-le geratenen Abzugsfinger, soweit vorhanden in Verbin-dung mit einem leichten Ab-zug oder Stecher, der entspre-chend fein eingestellt ist (zu geringer Übergriff der Rasten) oder nicht mehr richtig ein-rastet, weil die Teile verklebt sind. Stecher, die auf seitlichen Druck auslösen, sind vielleicht eine Hilfe aber sicher ein nicht tolerierbares Sicherheitsrisiko.Verzögerte Auslösung ist möglich, wenn z.B. Schlagein-richtungen oder Sicherungen durch Verkleben oder Verhar-zen „gebremst“ werden und die Federkraft dieses Hinder-nis erst nach Sekunden über-windet. Technische Gebrechen, die unbeabsichtigt Schüsse auslösen, sind echte Raritäten, die dokumentiert werden soll-ten. Auch aus Gründen der Ge-währleistung usw.

Bei der Reinigung können Reste oder Teile der Hilfsmit-tel in Lauf, Verschluss und Mechanik gelangen. Zum Beispiel abgebrochene Drähte der Reinigungsbürsten, Werg, Watte, Holzteile von Zahn-stochern oder Kunststoff- späne, abgeschabt von Putz-stockummantelungen.

Warum gibt es jahrhunderte-alte funktionstüchtige Waf-fen? Bei richtiger, sachgerech-ter Behandlung kein Problem.

Weidmannsheil!

Technisches Versagen? mängel und Defekte, echte oder unechte, und deren mögliche und wahrscheinliche ursachen.

Hubert schedler

WAFFe & sCHuss November/Dezember 2013 21

Dr. Heinz Hagen

In diesem Jahr war Niederös-terreich der Austragungsort für die Bundesmeisterschaf-ten. Das Europa-Schiesszen-trum in Wiener Neustadt war prädestiniert dazu und bot auch die entsprechenden Möglichkeiten. Die Niederösterreicher ha-ben sich diesesmal wirklich etwas Besonderes einfallen lassen. So wurden nunmehr alle Kugelscheiben gänzlich adaptiert und der sogenannte Blattschuss mit den Ringen 8, 9 und 10 versehen. Auf weite-re Zahlen/Ringe hat man ver-geblich gehofft... Dem nicht genug, so wurde auf die Dis-tanz von 200 m das Hirsch-tier (stehend angestrichen) und der Fuchs (sitzend auf-gelegt) beschossen. Die Reh-bock- (liegend frei) und die Gamsscheibe (stehend freier Bergstock) auf 100 m waren weitere Herausforderungen. Das „highlight“ bildete dann der laufende Keiler. Die Schweißhunde hatten dieses Mal wirklich sehr viel zu tun. Ganze Hundemeu-ten mussten auf die „ange-schossenen Stücke“ angesetzt

werden... Die Gesichter sehr vieler Jäger wurden lang und länger. Mit dem 6. Mann-schaftsrang konnten wir an-gesichts der Umstände daher doch zufrieden sein, denn vor allem der laufende Keiler hat uns sehr zu schaffen gemacht.

Die Kugelergebnisse waren dementsprechend schlecht. Fast alle Schützen sind mit hängenden Köpfen zu den interessanten Jagdparcours marschiert. Auf einem Fasa-nenstand, einem Hasenstand und einem Rebhuhnstand wurden die Schießfertigkei-

ten der Niederwildjäger 50 mal überprüft. Wir Hochge-birgsjäger waren zwangsläu-fig nicht vorne dabei, haben aber doch die Salzburger und die Tiroler Jäger hinter uns gelassen.

Auch wenn die Platzierungen heuer nicht im absoluten Spit-zenfeld waren, gab es trotz-dem einige zufriedenstellen-de Leistungen. Heinz Hagen belegte in der Kugelwertung den 11. Platz und den 22. Rang in der Kombinations-wertung. Martin Rhomberg mit den Plätzen 24 (Kugel)

und 18 (Kombination) wie auch Samuel Beer mit den Rängen 29 (Kugel) und 24 (Kombination) waren noch im vorderen Mittelfeld.

Die Veranstaltung war vor-bildlich organisiert und ist reibungslos abgewickelt worden, sind doch die Ver-antwortlichen gewohnt, auch internationale Großveranstal-tungen durchzuführen.

Alle Teilnehmer freuen sich bereits auf das Bundes-schießen in Oberösterreich im Jahre 2014.

Österreichisches Jägerschaftsschießen 2013im mannlicher europa-schießzentrum Wiener Neustadt

V.l. Dr. Heinz Hagen, Erich Hollenstein, Stefan Rhomberg, Martin Rhomberg, Wilfried Beer, Samuel Beer.

22 Vorarlberger Jagd JAGD

Im Folgenden möchte ich ei-nen Einblick in die nachhalti-ge Steinwildbewirtschaftung in meinem Lehrbetrieb geben. Bevor man sich allerdings Ge-danken über die Steinwild-bewirtschaftung und damit verbunden oder meistens ver-bunden einer Bejagung des Steinwildes machen kann, sollte der dementsprechen-de Lebensraum sowie die Populations- und Fortpflan-zungsdynamik des Steinwil-des etwas genauer betrachtet werden.

Daten des Ausbildungs betriebes

Der Jagdbetrieb setzt sich aus folgenden Jagdgebieten, alle im Biosphärenpark Großes Walsertal gelegen, zusam-men: GJ Raggal, EJ Tiefensee-Els, EJ Faludriga-Nova, EJ

Laguz, EJ Klesenza, EJ Dies-nerberg, EJ Oberalpschella, EJ Rotenbrunnen und EJ Hinter-töbel.

Der Betrieb umfasst eine Ge-samtgröße von 6.430 ha, da-von sind zirka 750 ha Randzo-ne und 5.680 Kernzone. Beim Jagdbetrieb sind zwei haupt-berufliche Jagdschutzorgane, sowie vier Nebenberufliche Jagdschutzorgane und zwei Ausbildungsjäger tätig.

Populations- und Fort-pflanzungsdynamik

Die Brunft findet Mitte De-zember statt. Dabei ist die Geiß für wenige Stunden fortpflanzungsfähig. Sie sucht sich den Bock aus und dort wird vor allem auf alte Böcke gesetzt. Diese stehen für gutes Genmaterial, da sie sich schon

über viele Jahre in der rauen Hochgebirgsnatur durchge-setzt haben und schon viele Winter überlebt haben. Die Böcke regeln allerdings schon in den Sommereinständen, wer brunften darf und wer nicht. Vorausgesetzt es sind genügend alte Stücke dabei. Sollte dies nicht der Fall sein, so werden die jungen, noch nicht voll entwickelten Böck brunften. Da sich dort aller-dings im Sommer keiner ge-nau durchsetzen kann, wird die Brunft in diesem Fall nicht ruhig verlaufen sondern mit Kämpfen verbunden sein. Dies ist kräftezehrend und die Böcke gehen ausgezehrt in den Winter, was zu einer erhöhten Wintermortalität und einer Wachstumsverrin-gerung bei den Böcken führt. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Geißen beim ersten Zyklus

sich nicht, bzw. nur ungern, von den jungen Böcken be-schlagen lassen. Dadurch kommt es dann im Jänner, Fe-bruar oder gar März zu einer Nachbrunft. Die Folge davon ist, dass die Geißen erst im Hoch- bzw. Spätsommer set-zen, was wiederum zu einer erhöhten Kitzmortalität im Folgewinter führt, da die Kit-ze nicht stark genug aus dem Sommer kommen.

Aus diesen Gründen ist es beim Steinwild extrem wich-tig, dass genügende alte Bö-cke vorhanden sind. Deswe-gen wurde in Vorarlberg die 50%-Regel eingeführt, die besagt, dass nur die Hälfte aller gezählten Ernteböcke zum Abschuss frei gegeben werden darf und der Rest die Chance hat, eines natürlichen Todes zu sterben.

Nachhaltige steinwildbewirtschaftung im Lehrrevier – Jahresablauf und bejagungsstrategien

Ausbildungsjäger DI (FH) martin HostenkampAusbilder: rJ edwin Kaufmann

Im rahmen der zweijährigen Ausbildungszeit zum Jagdschutzorgan an der Vorarlberger Jägerschule muss jeder Ausbildungsjäger eine recherchearbeit zu einem vorgegebenen Thema erarbeiten und präsentieren. Im Folgenden wird Ihnen die recherchearbeit von

DI (FH) martin Hostenkamp, Jagdschutzprüfung 2013, vorgestellt.

JAGD November/Dezember 2013 23

Lebensraumqualität der Steinwildkolonie Braunarl – Rote Wand

Wie eingangs erwähnt, muss man sich bei Gedanken über eine nachhaltige Nutzung ei-ner Population auch Gedan-ken über deren Lebensraum machen. Über den Lebens-raum Braunarl-Rote Wand gibt es sehr viele positive Din-ge anzuführen. Allerdings hat er auch seine negativen Seiten. Positiv wirken sich seine west-östlichen Gratachsen und die Hangneigungen von 30 bis 50 Grad, wie zum Bei-spiel Madratsch, Feuerstein, Schneetäli und Klesenzahör-ner, aus. Des Weiteren, dass die Gipfel höher als 2.500 Meter sind, denn daraus re-sultiert, dass der Winterle-bensraum nicht zugleich der Sommerlebensraum ist. Zu guter Letzt, kommt der wohl positivste Faktor des Lebens-raumes. Dies ist, dass er sich in den Kalkalpen befindet, woraus ein sehr gutes Som-meräsungsangebot resultiert.

Negativ auf die Steinwildpo-pulation wirkt sich der Hohe Niederschlag von 2.700 bis 3.000 mm Jahresniederschlag und Maximalschneehöhen von mehr als 3 Metern aus. Für Steinwild sollte vielmehr der Jahresniederschlag zwi-schen 700 und 1.700 mm lie-gen und die Schneedecken nicht regelmäßig größer als einen Meter werden (Meile 2003).

Einen weiteren regulieren-den Faktor für die Popula-tionsgröße stellt die Größe der Sommer- aber vor allem der Winterlebensräume dar. Der Sommerlebensraum der Steinwildkolonie Braunarl-Rote Wand beträgt momen-tan zirka 5.860 ha. Der Win-terlebensraum dagegen nur zirka 480 ha. Wenn man dies in Prozenten ausdrücken will, dann kann man sagen, dass der Sommerlebensraum 100% entspricht, hingegen der Win-

terlebensraum davon nur zir-ka 8% einnimmt. Allerdings muss hierbei er-wähnt werden, dass es sich nur um mir bekannte Winter-einstände handelt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Steinwild noch an anderen Orten überwintert, von denen entweder ich oder eventuell sogar niemand etwas weiß. Da ich allerdings davon aus-gehe, dass mir die meisten

Orte bekannt sind, kann sich die Größe des Winterlebens-raumes nicht auf 50% des Sommerlebensraumes erhö-hen, sondern maximal auf 15%.

Zum Lebensraum lässt sich abschließend festhalten, dass der begrenzende Faktor der Kolonie momentan die Grö-ße des Winterlebensraumes ist. Des Weiteren kann aller-

dings auch festgehalten wer-den, dass sich die Steinwild-kolonie Braunarl-Rote Wand in der Ausbreitung befindet und in weiterer Folge deshalb in den nächsten Jahren auch mehr Winterlebensräume er-schlossen werden, wie zum Beispiel das Zitterklapfenge-biet. Aus diesem Grund her-aus, hat man sich im letzten Jahr auf eine planliche Erwei-terung der Kolonie geeinigt.

Sommer- und Winterlebensräume.

Steinwildkolonie Braunarl-Rote Wand ab 2012.

24 Vorarlberger Jagd JAGD

Steinwildzählergeb-nisse 2011 und 2012

Vorweg muss gesagt werden, dass die Zählergebnisse nur bedingt verglichen werden können, da im Jahr 2011 nur die Böcke gezählt wurden, die älter als sechs Jahre waren. Nichts desto trotz wurden im Jahr 2011 sechs zehnjährige und vier elfjährige bzw. ältere Böcke gezählt. Im Jahr 2012 hingegen waren es 55 Böcke. Davon war al-lerdings keiner älter als zehn Jahre. Des Weiteren wurden 81 Geißen, 42 Kitze und 25 Jungtiere gezählt. Dies ergibt ein Geschlechterverhältnis von 1:1,2, einen Zuwachs von 12,82% und eine Nachwuchs-rate von 21,5%. Nach der Zählung wurden allerdings noch zwei zehnjährige Böcke entdeckt. Allerdings waren in diesem Winter auch neun Böcke als Fallwild zu beklagen.

Was kann nun aus all diesen Zahlen abgeleitet werden?Die Steinwildpopulation Braun-arl-Rote Wand hat eine gute Nachwuchsrate. Das ist die Anzahl an Kitzen, die bei der Zählung Anfang Juli erfasst werden. Die Population ist al-lerdings mit einer Zuwachsra-te von 12,82% eher im unteren Bereich angesiedelt. Die Zu-wachsrate ist die Zahl der Kit-ze, die das erste Jahr überleben (die Jährlinge). Das Geschlech-terverhältnis ist mit 1:1,2 für Steinwild ein normales.

Abschließend bleiben noch die Fragen offen, warum es im Winter 2011/2012 so viel Fallwild zu beklagen gab und wo die zehnjährigen und 11+ Böcke geblieben sind, denn im Jagdjahr 2011/2012 wurden nur zwei elfjährigen Böcke aus der Population entnommen.

Wilddichte in den ein-zelnen Lebensräumen

Die Wilddichte im Som-merlebensraum ist mit 3,3

Stück/100 ha im normalen oberen Bereich. Im Winter-einstand hingegen ist er mit 40 Stück/100 ha deutlich am oberen Limit! Normal wären maximal 45 Stück/100 ha (Meile et al. 2003).

Daraus ergeben sich Folgen für die Population:• Nahrungskonkurrenz im

Wintereinstand• der Innerartliche Stress führt

zu geringerer Kondition• die Böcke und dort vor al-

lem die alten Böcke, wollen sich nach der Brunft im De-zember eher getrennt vom Scharwild aufhalten

• die Folgen daraus sind ver-stärkte Wanderungen und die Gefahr von Abstürzen bzw. dem Verhungern der einzelnen Stücke.

Außerdem kann gesagt wer-den, dass mehr Böcke, vor allem fünfjährig und älter, gefunden werden, da ihr Gehörn aufgrund der Größe besser auffällt. Es verenden allerdings gleich viel männli-che wie weibliche Stücke aus allen Altersklassen (Meile et al. 2003).

Muss Steinwild für eine nachhaltige Bewirtschaftung bejagt werden?Um diese Frage zu beantwor-ten, muss man sich Gedanken über den Lebensraum und die in ihm lebende Steinwild-population machen. Dabei ist es Fakt, dass wir sehr günsti-ge und nahrungsreiche Som-mereinstände, aber nur sehr beengte und von viel Gams-wild besetzte Wintereinstän-de haben. Daraus folgt, dass die Böcke, vor allem die mit-telalten und alten, aufgrund ihres höheren Nahrungsbe-darfs die unterlegenen Kon-kurrenten sind und deshalb jünger sterben, während die Geißen regelmäßig sehr alt werden (Meile et al. 2003).

Ebenfalls befinden wir uns immer noch in einer Neube-siedelungsphase eines, vor

allem im Sommer, sehr gu-ten Steinwildlebensraumes. In dieser Bestandesphase wird das Steinwild schwe-rer (bessere Kondition und Konstitution), größer (besse-re Konstitution), früher ge-schlechtsreif, es hat höhere Nachwuchsraten und ein grö-ßeres Hornwachstum. Dafür werden sie aber weniger alt. Dies hat zur Folge, dass even-tuell die alten Böcke (11+), die für das Brunftgeschehen wichtig sind, fehlen (Meile et al. 2003).

Des Weiteren haben wir Win-ter mit besonders reichlichen Schneefällen und einer Verei-sung der Schneedecke, die die Nahrungssuche erschweren wie zum Beispiel im Winter 2011-2012. Bei solchen Wintern gibt es ebenfalls eine erhöhte Mortalität unter den älteren Steinböcken im Vergleich zu den Steingeißen. Nach einem solchen Winter scheint dann die Überlebenswahrscheinlich-keit mittelalter und alter Tiere beiden Geschlechts sehr un-terschiedlich. Allerdings wer-den nach einigen „normalen Wintern“ die Böcke wieder ein höheres Alter erreichen (Meile et al. 2003).

Feststellung

Die Steinwildpopulation Braun-arl-Rote Wand, muss in der momentanen Bestandesauf-bauphase und durch das Ein-treten von im Schnitt allen zehn Jahren katastrophalen Wintern, nicht jagdlich regu-liert werden. Bei einem gesunden Alters-klassenaufbau der Böcke und bei genügender Anzahl an 11+ Böcken können 50% dieser Bö-cke entnommen werden.

Es sollte keine Bejagung der Jugendklasse stattfinden, da für sie der Winter der regulie-rende Faktor darstellt. Außer es wird ein Stück für die Pfan-ne des Jagdschutzorganes ge-braucht!Bei vorhanden sein von nicht führenden 11+ Geißen, kön-

nen diese aus der Population entnommen werden.

Bejagungsstrategien

Zu der Bejagungsstrategie ist wie in der vorherigen Fest-stellung schon erwähnt wor-den, dass wenn eine Bejagung stattfindet, diese sich auf Ern-testücke ausrichtet. Des Weiteren sollte so früh wie möglich mit der Bejagung begonnen werden. Am besten mit Beginn der Schusszeit am 01.08., um keinen Bejagungs-stress in der vegetationsar-men Zeit zu haben. Durch eine frühzeitige Bejagung ist für die verbleibenden Böcke genügend Zeit, die Brunft neu zu regeln und dient diese dadurch der Vorbeugung von Abstürzen bzw. einer kräf-teraubenden Brunft.

Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist das Wildbretgewicht. Im August haben die Böcke ein-fach noch nicht so viel Feist angelegt und sind im Schnitt um 20 Kilogramm leichter. Somit können sie besser ins Tal geborgen werden.

Ganz wichtig bei der Beja-gung ist genügend Zeit, dass die verbleibenden Stücke nicht den Menschen mit dem Schuss und dem Tod in Ver-bindung bringen. Ansons-ten wäre die negative Folge, dass jeder Mensch als Räu-ber verstanden wird und das Steinwild, das sich in stark touristisch genutzten Lebens-räumen aufhält, bei Men-schenkontakt sofort von den sehr guten Äsungsplätzen in Felswände ausweicht (Mei-le et al. 2003). Daraus würde sich eine verringerte Konditi-on und Konstitution ergeben, was wiederum zu einer er-höhten Wintermortalität füh-ren kann, da nicht so viel Feist angelegt werden kann.

LiteraturP. Meile, P. Ratti, M. Giacomet-ti, 2003. Der Steinbock – Biolo-gie und Jagd. Salm Verlag Bern.

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Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft!

sie haben...• Bücher, Zeitschriften, Bilder, Fotos, Berichte, Notizen• Waffen, Ausrüstung, Bekleidung, Abzeichen etc.

... die...• sehr gut erhalten und• historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind.

sie können uns die exponate...• kostenlos• oder als Leihgabe• oder zum Kopieren geben

Wir verwenden die exponate für...• den Aufbau eines Jagdmuseums im Rahmen der Museumswelt in

Frastanz. Dabei soll nicht nur in einer Dauerausstellung die Entwick-lung der Jagd in Vorarlberg dargestellt, sondern auch das Verständnis der Bevölkerung für aktuelle Anliegen der Jäger gestärkt werden.

• den Aufbau einer Bibliothek und eines historischen Archives zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd in Vorarlberg

bei Interesse wenden sie sich an...Geschäftsstelle der Vorarlberger JägerschaftGeschäftsstellenleiterin Carmen KaufmannMarkus-Sittikus-Str. 20, 6845 HohenemsTel. 05576 / 74633Email: [email protected]

Koordinator: Dr. Reinhard Bösch,

Telefon 0676 / 33 49 446

JAGD November/Dezember 2013 27

um das projekt „Vorarlberger Jagdmuseum“ in vollem um-fang der interessierten Öffentlichkeit präsentieren zu können, suchen wir die unterstützung von sponsoren.

Ein wichtiger Baustein ist die Übernahme der Kosten von je 3000 Euro für eine Säule durch einen Hauptsponsor.

einem Hauptsponsor bieten wir:– Werbung an der Eingangstafel– Werbung auf den Themen-Säulen– Werbung auf Plakaten– Werbung auf der Homepage– Werbung auf Eintrittskarten– Werbung im Museumsführer– Werbung im Jahresbericht– Werbung auf Vitrinen– Werbung in der Jagdzeitung– Werbung bei Pressemitteilungen– Werbung auf den Geschäftsunterlagen– Werbung auf Werbeartikel– Banner bei Veranstaltungen

Auch die Kostenübernahme von Säulenseiten ist nach Abspra-che möglich. Die Sponsoren bekommen vollen Einblick in die Verwendung ihrer Mittel. Wir werden laufend projektbegleitend evaluieren und den Sponsoren darüber berichten.

Gleichzeitig wird eine „Initiative Jagdmuseum“ gegründet, deren Ziel es ist, eine fortlaufende Verbesserung des Jagdmuse-ums zu erreichen und zu finanzieren. Die Mitglieder dieser In-itiative wollen auf breiter Basis das Jagdmuseum unterstützen. Diese Mitglieder werden, sofern gewünscht, auf einer Ehrenta-fel genannt. Zudem erhalten sie, je nach Beitrag, eine gewisse Zahl an Eintrittskarten.Mitglied mit einem Beitrag von EUR 25 bis EUR 50Mitglied und Förderer mit einem Beitrag von EUR 50 bis EUR 100Mitglied und Gönner mit einem Beitrag von EUR 100 bis EUR 200

Neben den genannten Sponsormöglichkeiten freuen wir uns auch über jede andere Art von Unterstützung.

Fördern Sie daher das „Vorarlberger Jagdmuseum“

mit ihrem finanziellen Beitrag auf unser Konto

bei der Hypobank Vorarlberg

IBAN AT535800 018 399 854 128 BIC HYPVAT2B

Die Vorarlberger Jägerschaft hat sich entschieden, ihre jagdliche Tradition und die damit erbrachten Leistungen der Öffentlichkeit zu prä-sentieren. ein Team unter der Leitung von Dr. reinhard bösch ar-beitet daher seit einem Jahr an der errichtung des 1. Vor-arlberger Jagdmuseum im rahmen der Vorarlberger museumswelt (Gesamtbud-get 2,4 mill. euro) in Fras-tanz. Diese museumswelt entsteht auch mit finanziel-

ler beteiligung der Vorarl-berger Jägerschaft.

In diesem vergangenen Jahr sind wichtige Baumaßnah-men gesetzt worden. Der-zeit wird mit Geldmitteln der Landesregierung der Eingangsbereich museums-gerecht gestaltet. In der konzeptionellen Arbeit des Architekturbüros „raum-hochrosen“ zur Gestaltung unseres Museumsteils haben wir entscheidend mitgear-beitet.

Die Sammeltätigkeit wurde in diesem Jahr erfolgreich fortgeführt und viele beein-druckende Ausstellungsstü-cke warten schon auf eine Präsentation. Daher muss es in diesem Jahr gelingen, das Jagdmuseum in seiner Grundstruktur einzurichten!

Kernstück unseres Jagdmu-seums werden die von Wolf-gang Meusburger geplanten Themensäulen bilden (siehe auch Vorarlberger Jagdzei-tung März-April 2013, Seite

48-49). Auf jeder Seite der geplanten 20 Säulen wird ein Thema präsentiert, sodass je nach Betrachtung ein durch-gängiges Konzept verfolgt wird. Bei Kosten von zirka 3.000 Euro pro Säule beträgt die Investition in den ersten Bau-abschnitt zirka 60.000 Euro. Die Jägerschaft wird mit Ende dieses Jahres 20.000 Euro in-vestiert haben. Leistungen der Museumswelt und öffentliche Subventionen sollen weitere finanzielle Mittel erbringen.

sponsoren für das Vorarlberger Jagdmuseum gesucht

Vier Seiten der Säule – Vier Blickrichtungen

28 Vorarlberger Jagd JAGD & reCHT

Im reCHT GepIrsCHT

Der Jagdnutzungsberechtig-te oder – sofern im Pacht-vertrag vorgesehen – der Jagdverfügungsberechtigte ist verpflichtet, in seinem Jagdgebiet im Rahmen des § 51 Abs 2 bis 6 VJagdG ei-nen ständigen Jagdschutz-dienst einzurichten. Der Jagdschutzdienst hat die ge-setzliche Aufgabe, einerseits Eingriffe in das Jagdrecht sowie dessen Übertretungen festzustellen und/oder an-zuzeigen, sowie andererseits die fachgerechte, den jagd-rechtlichen Vorschriften ent-sprechende Bewirtschaftung des Jagdgebietes dauernd zu gewährleisten.

Jagdschutzorgane sind in solcher Anzahl mit einem solchen Beschäftigungsaus-maß zu bestellen, dass ihr Einsatz bei Bedarf gesichert ist (Kriterien sind die Größe des Jagdgebietes, der Wild-bestand, die Gefährdungen, denen das Wild ausgesetzt ist, sowie die Schutzbe-dürftigkeit des Pflanzen-bewuchses im Jagdgebiet). Für Jagdgebiete mit mehr als 1.800 Hektar anrechen-barer Fläche ist verpflich-tend mindestens ein vollbe-schäftigtes Jagdschutzorgan (Berufsorgan) zu bestellen, es sei denn, es fallen Aufga-ben des Jagdschutzdienstes in nur geringem Umfang an. Bei Jagdgebieten unter 500 Hektar anrechenbarer Fläche und einem geringen Anfall von Aufgaben des Jagdschutzdienstes kann die Behörde von der Ver-pflichtung zur Bestellung eines Jagdschutzdienstes absehen. In diesem Fall sind die Bestimmungen der Jagd-

schutzorgane sinngemäß auf den Jagnutzungsberechtigen bzw. den Leiter der Jagdge-sellschaft anzuwenden.

Die Bestellung zum Jagd-schutzorgan bedarf darüber hinaus der Genehmigung der Behörde, die das Jagd-schutzorgan angelobt und ihm einen Dienstausweis und ein Dienstabzeichen ausfolgt.

Voraussetzungen zur Bestellung

Als Jagdschutzorgan kann nur bestellt werden, wer ös-terreichischer Staatsbürger ist, die Jagdkarte besitzt, verlässlich und zur Erfül-lung seiner Aufgaben kör-perlich und geistig geeignet ist, sowie zeitlich auf Grund der Lage des Wohnsitzes imstande ist, seinen Dienst als Jagdschutzorgan ord-nungsgemäß zu versehen und die Jagdschutzprüfung mit Erfolg abgelegt hat. Eine vorzeitige Abberufung des Jagdschutzorganes kann durch die Behörde erfolgen, wenn die Voraussetzungen zur Bestellung nicht mehr vorliegen oder das Jagd-schutzorgan seinen Ver-pflichtungen mehrfach nicht nachkommt. Weiters kann auch der Jagdnutzungsbe-rechtigte – jedoch nur mit Zustimmung der Behörde – das Jagdschutzorgan vor-zeitig von seiner Funktion entheben. Die Zustimmung ist zu erteilen, wenn die vor-zeitige Enthebung nicht aus Gründen erfolgt, die dem öffentlichen Interesse an ei-nem wirksamen Jagdschutz-dienst entgegenstehen.

Jagdbetriebliche Aufgaben

Das Jagdschutzorgan hat den Jagdnutzungsberech-tigten in allen jagdwirt-schaftlichen Belangen zu beraten und auf das nach den jagdrechtlichen Vor-schriften gebotene Verhal-ten hinzuweisen. Ist Gefahr im Verzug hat das Jagd-schutzorgan anstelle und im Namen des Jagdnutzungs-berechtigten die erforder-lichen Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen durchzuführen (z.B. bei Ab-schüssen in Freizonen, zur Erfüllung des Mindestab-schusses oder von Schad-wild). Das Jagdschutzor-gan ist also verpflichtet, bei Gefahr im Verzug tätig zu werden.

Das Jagdschutzorgan hat das Jagdgebiet regelmäßig zu begehen und zu beob-achten. Insbesondere sind auf Verlangen der Behörde und des Jagdverfügungsbe-rechtigten Auskünfte über Beobachtungen zu erteilen – auch gegenüber der jewei-ligen Hegegemeinschaft, soweit die Auskünfte zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben notwendig sind. Wildschäden oder sons-tige Vorkommnisse, die behördliche Maßnahmen erfordern, hat das Jagd-schutzorgan unverzüglich zu melden. Weiters ist das Jagdschutzorgan verpflich-tet, den Jagdverfügungs-berechtigten über Wild-schäden und Schäden an Einrichtungen zum Schutz vor Wildschäden unverzüg-lich zu verständigen.

Hoheitliche Aufgaben und Befugnisse

Im Rahmen der Jagdaufsicht handelt das Jagdschutzor-gan als Organ der Behörde (Bezirkshauptmannschaft). Das Jagdschutzorgan ist an die Weisung der Behörde ge-bunden. Der Dienstgeber darf das Jagdschutzorgan an der ordnungsgemäßen Erfüllung seiner Aufgaben im Rahmen der Jagdaufsicht nicht behin-dern. Das Jagdschutzorgan ist befugt (in Ausübung seines Dienstes) folgende Maßnah-men zu setzen:• Aufforderung zum Nach-

weis der Identität von Per-sonen, welche im Verdacht stehen, eine Übertretung nach dem Jagdgesetz be-gangen zu haben.

• Personen, die jagend oder mit Jagdbeute angetroffen werden und deren Identität nicht feststellbar ist, können festgenommen werden.

• Zudem kann das Jagd-schutzorgan auch Gegen-stände vorläufig beschlag-nahmen, sofern diese allem Anschein nach von einer Übertretung des Jagdgeset-zes herrühren oder hierzu bestimmt sind.

Das Jagdschutzorgan hat die festgenommenen Personen und vorläufig beschlagnahm-ten Gegenstände unverzüg-lich der Behörde oder an ein Organ des öffentlichen Sicherheitsdienstes zu über-geben. In diesem Zusam-menhang ist auf die Strafbe-stimmung des § 68 Abs 1 lit l VJagdG zu verweisen, falls das Jagdschutzorgan seinen Verpflichtungen nicht nach-kommt (Strafdrohung bis zu EUR 7.000,00).

Das Jagdschutzorgan aus jagdrechtlicher sicht

mmag. Dr. Tobias Gisinger

ANZeIGeN November/Dezember 2013 29

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30 Vorarlberger Jagd JAGDHuNDe

Alexander Ganahl

Dass Labrador retriever, die trotz ihres jagdlichen ursprungs vielen nur als Fa-milienhunde bekannt sind, durchaus hohe jagdliche Qualitäten sowohl auf der Nieder- wie auch der Hoch-wildjagd zeigen, hat der Vorarlberger Labrador rüde „Dago de bonne Chasse“ (rufname Akiro), die Labra-dor Hündin „moorhunter`s Lycka“, sowie der Labrador rüde F. J. sparrow von der Kranebitter-Klamm mit ih-ren Hundeführern wieder einmal eindrucksvoll unter beweis gestellt.

Schweißsonderprüfung

Am 15. Juni traten die Ge-spanne Akiro mit Hundefüh-rer Alexander Ganahl sowie Lycka mit Hundeführerin Ruth Hochstätter bei der „Edgar Wagner-Gedächtnis-Schweißsonderprüfung“ nach den ÖJGV Richtlinien im Oberösterreichischen GJ-Revier Höhenhart an.

Bei herrlichem Wetter wur-de eine Schweißfährte mit 1.200 Schritt ausgearbeitet.

Die fünf Richter Robert Ka-serer, Herbert Kaserer, Hans Eckl, Sonja Horvat und Franz Baier (Vorstehhunde) begleiteten insgesamt sieben Gespanne auf der Prüfungs-fährte. Den hervorragen-den Ia Preis erreichte mit 60 Punkten Akiro, punkte-gleich folgte Lycka auf dem Ib Preis.

Vollgebrauchsprüfung

Am 28. und 29. September legte Akiro mit Hundefüh-rer Alexander Ganahl im Innviertel die Vollgebrauchs-prüfung mit dem Ic Preis erfolgreich ab. Er konnte beeindruckende 281 von 296 Punkten erzielen.

Zwölf Retriever wurden zwei Tage lang auf Gehor-sam und Arbeitsfreude so-wie bei der Wald-, Feld- und Wasserarbeit geprüft. Bei der Waldarbeit stellte be-sonders die Verlorensuche durch unwegsames Dickicht eine besondere Herausfor-derung dar. Auf dem Feld wurde unter anderem die Markierung mit Schuss mit zwei Hunden abgehalten, um so die Standruhe des

zweiten Hundes zu über-prüfen. Im letzten Teil, der Wasserarbeit, waren das Schicken über ein Gewässer, um zwei Stück Federwild zu holen, und die Arbeit hinter der eingesetzten Ente be-sonders sehr anspruchsvoll. In diesen Einsätzen konnte die Jagdpassion der Hunde deutlich gesehen werden.

Field Trial (FCI)

Field Trials, sie werden auch oft die „Königsdisziplin der Retrieverarbeit“ genannt, sind Wettkampfveranstal-tungen, die abgehalten werden, um die Arbeit von Jagdhunden an einem prak-tischen Jagdtag mit natürli-chem Wild einschätzen und beurteilen zu können.

An einem Jagdtag ist der Re-triever der unentbehrliche Helfer des Jägers. Das Ziel der Prüfungen nach dem Schuss ist, die besten Hunde zu selektieren, welche die natürliche Begabung haben, beschossenes Wild zu fin-den, ein gutes Wesen sowie ein gutes Marking haben, gute Nasenarbeit zeigen, mit Initiative arbeiten und mit weichem Maul apportieren.Alexander Ganahl nahm mit Akiro am 6. September im tschechischen Nové Hrady teil (mit CACT Vergabe) und konnte mit einem Good abschließen. Nur fünf von zehn Gespannen konnten bestehen. Gerichtet wurde durch Werner Haag und Kurt Becksteiner (www.ret-rieverclub.at).

erfolgreiche Labrador-retriever

Das Hundegespann Alexander Ganahl und Akiro beim Field Trial.

Akiro bei der Vollgebrauchsprüfung.

JAGDHuNDe November/Dezember 2013 31

Erfolgreich bei SSP und SPoR in der Steiermark

Stefanie Sander

Am 31. August und 1. Sep-tember 2013 veranstaltete die Landesgruppe Steiermark des österreichischen Clubs für Deutsche Jagdterrier eine Schweiß-Sonderprüfung (SSP) und eine Schweiß-Sonderprü-fung ohne Richterbegleitung (SPoR) auf der steirischen Brandlucken. Beide Prü-fungen waren offen für alle Jagdhunderassen mit FCI-Ab-stammungsnachweis, geprüft wurde nach der geltenden Prüfungsordnung des ÖJGV.Am Samstag trafen sich acht Hundeführer mit ihren Jagdhunden verschiedens-ter Rassen, um sich der He-rausforderung der Schweiß-

Sonderprüfung zu stellen. Sechs der acht angetretenen H u n d - F ü h r e r - G e s p a n n e

konnten sich erfolgreich zei-gen, so auch Stefanie Sander mit ihrem Labrador Rüde F. J.

Sparrow von der Kranebitter-Klamm. Am Sonntag, dem zwei-ten Prüfungstag, wurde die Horst-Plank-Gedenksuche in Form einer Schweiß-Sonder-prüfung ohne Richterbeglei-tung (SPoR) durchgeführt. Obwohl es sich hierbei um eine sehr anspruchsvolle Prü-fung handelt, waren an die-sem Tag alle acht angetretenen Gespanne erfolgreich. Auch der Vorarlberger Labrador Retriever konnte sein Können auf der Schweißfährte erneut unter Beweis stellen. Bei der von Jagdhornbläsern stim-mungsvoll umrahmten Er-gebnisbekanntgabe bekamen die Hundegespanne aus den verschiedenen Bundesländern den „Silbernen Schweißrie-men“, welcher für jeden Hund nur einmal verliehen wird, überreicht.

Edgar Entlicher

Ein besonders erfolgreiches Wochenende gab es am 21. und 22. September 2013 für vier Mitglieder unseres Vor-stehhundeklubs. Bei Prüfun-gen in Oberösterreich zeigten sie den Leistungsrichtern, dass im Vorarlberger Vorsteh-hundeklub gute Ausbildungs-arbeit geleistet wird.

Alle vier Vorarlberger Hunde wurden im 1. Preis klassifi-ziert. Dabei erreichte Albert Fässler mit seinem Kleinen Münsterländer nebst dem Prüfungssieg (408 von 412 möglichen Punkten) auch die Auszeichnung für die beste Feldarbeit. Kaum weniger erfolgreich war Günther Hagen ebenfalls mit einem Kleinen Münster-länder mit der Auszeichnung für die beste Wasserarbeit und dem dritten Rang im 1. Preis.

Eine Erfolgsmeldung kam auch vom 2. Prüfungsort Rainbach, ebenfalls in Oberös-terreich. Hier erreichte unser Vorstandsmitglied Barbara Primisser mit ihrer Pudelpoin-ter Hündin im 1. Preis den 2. Rang und verfehlte den Prü-fungssieg nur ganz knapp. Ein Highlight war auch die Arbeit unseres Übungsleiters Wolfgang Kersting, der mit sei-ner erst im Jänner 2013 gewor-fenen Pudelpointer Hündin bei der dortigen Anlageprüfung die höchstmögliche Punkte-zahl von 168 Punkten erreichte.

Diese Erfolge sind nicht zuletzt Gerald und Barbara Primisser zu verdanken. Mit ihren guten Kontakten nach Oberöster-reich und den daraus resultie-renden Übungsmöglichkeiten mit entsprechender Betreuung trugen sie viel zum Erfolg bei. Herzlichen Dank an Barbara und Gerald.

Wie nahe Erfolg und Miss-erfolg an Hundeprüfungen liegen, musste leider unser Mitglied Stieger Bruno mit seinem Pudelpointerrüden an der Edgar Heyne Herbst-zuchtprüfung erfahren. Ob-

wohl er die anspruchsvolle Vorausscheidung für diese Zuchtausleseprüfung mit Bra-vour schaffte, schied er nach ausgezeichneter Feldarbeit (alle Bewertungen mit Note 10) am Wasser aus.

Die Vorarlberger schlugen zu!Klub Vorstehhunde Vorarlberg

Stefanie Sander mit F. J. Sparrow von der Kranebitter-Klamm.

v.l. Günther Hagen mit Gattin, Barbara Primisser, Albert Fässler mit Gattin, Wolfgang Kersting und Gerald Primisser.

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32 Vorarlberger Jagd JAGDHuNDe

Gottfried Schwarz

Eine stattliche Anzahl Club-mitglieder vom Jagdhunde-club der Alpenländischen Dachsbracken konnte Ob-mann Werner Mattle zum diesjährigen Sommerausflug ins Rellstal begrüßen. Neben Alt-Obmann Helmut Saurer und den beinahe vollzählig erschienenen Vorarlberger Mitgliedern, waren auch die Freunde aus Tirol, Liechten-stein und der Schweiz samt ihren vierbeinigen Schützlin-gen der Einladung gefolgt.

Bei strahlendem Sommer-wetter ging es vorerst sehr bequem mit dem Wander-bus vom Parkplatz der Gol-merbahn in Vandans bis zur Rellskapelle St. Hubertus ins schöne Rellstal. Die anschlie-ßende Wanderung führte vom Alpengasthof Rellstal über die saftigen Weidege-biete der Alpe Vilifau, im-mer am Fuße der imposan-ten Zimba („Vorarlberger Matterhorn“) entlang, bis zum Wanderziel, der Hein-rich Hueter Hütte auf 1766 m. Hier erwartete uns nicht

nur eine hervorragende Gas-tronomie, sondern auch ein herrlicher Rundblick auf die vielen „Rätikonriesen“, wie Drusenfluh, Sulzfluh und die Drei Türme.

Die Erklärungen und die Erzählungen über Jagder-lebnisse und den regionalen Jagdbetrieb von ROJ Gerhard Stampfer, der über 40 Jahre in dieser Wildregion die Jagd-aufsicht ausübte, waren ein absoluter Höhepunkt und ließ die Zeit wie im Fluge ver-gehen.

Nach dem Abstieg gab es noch einen gemütlichen Aus-klang im Alpengasthof Rells-tal, bevor jedes „Gespann“ wieder die Heimreise antrat.

Weidmannsdank an den Or-ganisator Obmann Werner Mattle und an alle Beteiligten dieses wunderschönen kame-radschaftlichen Wandertages, aber auch für die im heurigen Jahr bestens organisierten und durchgeführten Übungs-tage, sowie für den harmoni-schen Zusammenhalt im Club Alpenländische Dachsbracke.

Auf „Verleitfährte“ im rätikon

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Ein Teil der Teilnehmer stellte sich der Fotografin.

sCHussZeITeN NOVember / DeZember 2013

In den monaten November und Dezember 2013 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden:

rotwildHirsche der Klasse I und IIb(bis 15.11.)Hirsche der Klasse III (bis 30.11.)Schmaltiere, nichtführendeTiere und Schmalspießerführende Tiere und KälberSchmaltiere und Schmalspie-ßer (Randzone)Tiere und Kälber (Rand zone)

rehwildSchmalgeißen, Bockjährlingeund nichtf. Geißenführende Rehgeißen und Kitze

GamswildGamsböcke, Gamsgeißenund Gamskitze

steinwildSteinböcke, Steingeißen undSteinkitze (bis 15.12.)

Feld- und SchneehasenDachse, Jungfüchse, FüchseHaus- oder SteinmarderSchneehühnerFasaneRingeltaubenTürkentaubenWaldschnepfenStock-, Krick-, Tafel-, Reiher-entenBlässhühnerLachmöwen

Ganzjährig:Schwarzwild, Bisamratte,Marderhund, Waschbär

ANZeIGeN November/Dezember 2013 33

34 Vorarlberger Jagd JAGDHuNDe

Reinhard Hellmair

„Hunde züchten ist nicht schwer, Dackelzucht hinge-gen sehr.“So könnte es in Abwandlung eines Zitates lauten und wür-de den Nagel auf den Kopf treffen. Als Jäger mit nun doch schon einigen Jahren Jagderfahrung kann ich nicht verstehen, wieso der Rau-haardackel nicht häufiger im Ländle geführt wird. Er ist ein Allrounder, der, angefangen von der Nachsuche über das Stöbern und spurlaute Jagen, das Apportieren aus dem Wasser bis hin zur Baujagd, zum Einsatz kommt und quasi als „Handgepäck“ mit auf den Hochsitz genommen werden kann.

Der Rauhaardackel ist üb-rigens auch ein äußerst an-

hänglicher und lustiger Fa-milienhund. Er ist immer auf der Hut und bewacht eifrig das Haus und den Garten. Er ist selbstbewusst und mu-tig, aber auch liebevoll und gutmütig, seinem typischen Dackelblick kann man kaum widerstehen.

Vorbereitung auf das jagdliche LebenUm einen Rauhaardackel auf sein jagdliches Leben vorzu-bereiten, ist die Zeit bis zur Abgabe durch den Züchter an sein zukünftiges Frau-chen oder Herrchen sehr entscheidend. Gerade in der Prägungsphase (zirka 4. bis 7. Woche) sollte der Welpe mit möglichst vielem von dem konfrontiert werden, was er für sein späteres Leben braucht (Menschen, andere Tiere, optische, geschmackli-

che und akustische Reize etc). Hier ist der Züchter gefragt und gefordert.

Hundezüchter, die mit der Zucht Geld verdienen wol-len, sind fehl am Platz. Der zukünftige Besitzer sollte da-her den Hundezüchter min-destens genauso sorgfältig aussuchen, wie seinen neuen Jagdbegleiter.

Es gibt natürlich auch Jäger-Innen, die einerseits für die Jagdausrüstung Unsummen von Geld ausgeben und ande-rerseits dann bei der Anschaf-fung eines Jagdhundes sparen wollen. Da kauft man sich ein Jagdgewehr mit Goldgravur und Spitzenoptik um 10.000 Euro, aber beim Hund will man noch um 100 oder 200 Euro auf oder ab handeln.

Ich selbst führe eine mittler-weile fünfjährige Rauhaar-dackelhündin aus meiner eigenen Zucht. Sie hat alle Prüfungen mit Bravour be-standen und wurde vom Jagdgebrauchshundeverband mit dem Titel „Österreichi-scher Jagdhundeprüfungssie-ger“ ausgezeichnet, ein Titel, den nicht viele Jagdhunde erlangen. Mit ihr hatte ich bis-her einen Wurf.

Jagdliche LeistungszuchtEin wichtiges Kriterium beim Erwerb eines Rauhaardackels sollte die jagdliche Leistungs-zucht sein. Dies setzt voraus, dass sowohl die Hündin als auch der Deckrüde zumindest eine Vollgebrauchsprüfung bestanden haben und auch der Formwert entsprechend ist. Ich empfehle auch, den zu-künftigen Jagdbegleiter bis zum Abgabezeitpunkt mehr-fach zu besuchen und nach Möglichkeit auch mal zwei bis drei Stunden mitzuneh-men, so fällt der Abschied von der Mutter und den Ge-schwistern leichter.

Zum Abschluss darf ich den Welpenbesitzern noch ein Zitat mit auf den Weg geben: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Das gilt auch bei der Hun-deabrichtung. Planen Sie im ersten Lebensjahr viel Zeit zum Abführen Ihres Hun-des ein und Sie werden sehr viel Freude mit Ihrem treuen Jagdbegleiter haben.

Bei der Anschaffung eines Welpen sowie bei der jagd-lichen Ausbildung ist der ÖDHK (www.dachshunde-klub.at) sowie die Landessek-tion gerne behilflich.

einblick in die JagdhundezuchtTeil 2 – rauhaardackel (Teckel, Dachshund)

Diana vom Auer Ried.

ANZeIGeN November/Dezember 2013 35

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Buchauszug

Von der Jährlingsgais bis zur Altgais

Gerade die Gamsgais erreicht ein für die Tierwelt ansehnliches Alter. Was sich in den bis zu 20 Lebensjahren an Wildkörper und Verhalten ändert, beschreiben die folgenden Abschnitte.

WildkörperVorweg: Je älter eine Gams wird, desto kastenförmiger und grob-knochiger wird der Körperbau. Das Brustbein tritt deutlicher hervor, wodurch die Vorderläufe weiter hinten stehen und optisch zur Körpermitte wandern. Bei älteren Stücken hängt zudem der Bauch etwas durch, sie haben meist einen leichten Senkrücken und sind hinten oft etwas einge-fallen.

Eine Jährlingsgais ist ein rich-tiges Kind – zumindest bis in den Frühsommer. Man sieht am Wildkörper, dass dieser noch lange nicht fertig ist. Er wirkt kindlich und feingliedrig, und das Haupt ist kurz und spitz. Ab Herbst wird der gesamte Wild-körper dann bereits fester.

2jährige Gamsgaisen haben im-mer noch ein eher dreieckiges

kurzes Haupt, sie sind schlanker und schlaksiger auf den noch hohen Läufen als ihre älteren weiblichen Verwandten. Im Gegensatz zu späteren Jahren kommen die köerplichen Unter-schiede zwischen Gais und Bock in den ersten 2 bis 3 Jahren nicht so stark zur Geltung.

Mit 3 Jahren führt eine Gais oft das erste Kitz und stellt das Kör-perwachstum ein. Diese jungen führenden Gaisen sind gut pro-portioniert, kompakt und kör-perlich fertig entwickelt. Im Ge-gensatz zu älteren Gaisen ist das Haupt aber noch etwas kürzer und der Äser ein wenig schmäler. Ab 4 Jahren tut man sich bei Gaisen bereits schwer, das Alter

genau anzusprechen. Es treten zudem individuelle körperliche Unterschiede auf, die aber gera-de im Rudel – im unmittelbaren Vergleich mit anderen Stücken – gut sichtbar werden.

Erst ab rund 10 bis 12 Jahren wird das Ansprechen der Gaisen wieder einfacher. Auch wenn es nicht für alle Gaisen zutrifft, tre-ten dann einzelne Altersmerk-male deutlich zu Tage: So wird das Haupt länger und breiter, und die Lichter stehen weiter vor. Der Träger wirkt im Ver-hältnis zum Körper oft dünn und aufgesetzt. Am Rumpf tritt das Brustbein hervor, und ab Herbst haben sie oftmals einen kleine Hängebauch. In Summe

wirkt eine Gais jetzt zunehmend grobknochiger. Wie gesagt: All dies trifft nicht für alle Gaisen zu, es gibt immer wieder Ausrei-ßer nach oben oder nach unten.

Etwa im Alter von 13 oder 14 Jahren – und immer vom jewei-ligen körperlichen Zustand ab-hängig – setzen Gaisen oft das erste Mal beim Setzen aus: Sie machen ein Jahr Pause und füh-ren kein Kitz, um erholt im Jahre darauf wieder eines zu führen. Nicht selten entwickeln sich ge-rade diese Kitze besonders gut, wenn sie ganze zwei Jahre unter der Fürsorge und Obhut ihrer Mutter stehen, weil die Gais nach der Geburt wieder ein Jahr aussetzt.

Hubert Zeiler & Paul Herberstein

Wie kommt es, dass der Gams unter Jägern seit jeher einen besonders hohen Stel-lenwert genießt? Dass der wippende Gamsbart am Hut und die schlichten schwar-zen Krucken an der Hütten-wand oft stolzer prangen als das ausladende Hirschge-

weih oder die reich geperlte Rehkrone? Die Antwort ist einfach: Auf Gams zu jagen, bedeutet mehr, als nur Beute zu ma-chen. Es bedeutet für den Jäger, auf allen Ebenen gefor-dert zu sein: Der Gamsjäger muss körperlich fit sein, um dem Gams hoch oben in den atemberaubenden und mit-unter brutalen Bergen folgen zu können. Der Gamsjäger muss opferbereit sein, will er bei Kälte und Wind die Fährte nicht verlieren. Und der Gamsjäger muss zuletzt auch Erfahrung, Intuition und Wissen mitbringen, will er mit Wildbret und Krucke

im Rucksack wieder ins Tal steigen. Kurz: Wer auf Gams jagt, muss dies immer mit ganzem Herzen und ganzer Kraft tun. Das Herz und die Kraft muss jeder Jäger bei sich selbst fin-den. Und Erfahrung und In-tuition kommen erst über die Jahre. Das Wissen aber, wie sich das Kitz vom Jährling, der Halbstarke vom reifen Bock und die junge von der alten Gais unterscheiden, ist in dieser Ansprechfibel zu-sammengefasst. Kurz und bündig, um dem Gams ohne Ballast und mit leichtem Fuß in die Berge folgen zu kön-nen...

Mit der „Gamswild-An-sprechfibel“ vervollständigt der Österreichische Jagd- und Fischerei-Verlag nach der Rehwild-, Rotwild- und Schwarzwild-Ansprechfibel die Reihe der praxisnahen Fi-beln zum Thema Schalenwild – ein Muss für alle, die die Bergjagd lieben.

80 Seiten. Über 60 aussagekräf-tige Farbfotos, zahlreiche SW-Zeichnungen. Preis EUR 23,–Format: 14,5 x 21 cm ISBN: 978-3-85208-114-4 Österr. Jagd- und Fischerei-Ver-lag, 1080 Wien, Wickenburg-gasse 3, Tel. (01) 405 16 36/39, [email protected], www.jagd.at

Gamswild-Ansprechfibel

36 Vorarlberger Jagd bÜCHereCKe

bÜCHereCKe November/Dezember 2013 37

Markus Zeiler

Die Jagd mit Greifvögeln begleitet uns Menschen seit Jahrtausenden – von den frühen Anfängen bei den wilden Reitervölkern in Asi-en über den legendären Fal-kenkaiser Friedrich II. im Mittelalter bis zum heutigen Tag. Nicht umsonst wurde die Falknerei daher auch vor

einigen Jahren von den Ver-einten Nationen in die Liste des Immateriellen Kulturer-bes aufgenommen.

Was aber steckt hinter die-ser archaischen Jagd? Worin liegt ihre Faszination? Und weshalb hat sie so lange überleben können, ohne in Vergessenheit zu geraten?

In seinem dritten monu-mentalen Bildband – nach „Schweiß“ und „Ferm“ – taucht Markus Zeiler in die Welt der Beizjagd ein. Er folgte jahrelang Greifvögeln und Falknern mit der Kame-

ra. Und er hielt dabei einzig-artige Augenblicke fest: von den ersten Schnabelhieben des Habichtsküken gegen die Eischale über den gierig kröpfenden Jungadler bis zum schwungvollen Feder-spiel mit dem Falken. Und er war natürlich auch hautnah dabei, als es zur Jagd aufs freie Feld ging.

In einfühlsamen bis hoch-dramatischen Bildern erzählt der Fotograf das Jahrtau-sende alte Zusammenspiel zwischen Greifvogel und Falkner: von Aufzucht und Federspiel bis zur packenden

Fuchs- oder Rehbeize auf freiem Feld. Ein Bildband, der Greifvö-gel-Freunde und Jäger glei-chermaßen in seinen Bann ziehen wird.

Ein Fotoband mit 204 Seiten. Über 230 großformatige Farb-fotos. Exklusiv in Leinen, mit Schutzumschlag. Im Geschenkschuber. Format: 32 x 27 cm ISBN: 978-3-85208-115-1 Preis: EUR 127,–Österr. Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, Tel. (01) 405 16 36/39, [email protected], www.jagd.at

Jagdmusik am Kaiserhof zu WienPrächtige Jagdmusik aus der Zeit von Kai-ser Franz Josef I. – selbst ein leidenschaft-licher Jäger – und Kaiserin Elisabeth.Diese phantasievolle und imposante Jagdmusik wird als Weltersteinspielung auf den großen historischen Jagdhörnern (Parforcehörner in Es) geblasen.Jagdfantasien der Wiener Komponisten Josef Schantl, Siegmund Weill, Anton Wunderer und Karl Stiegler sowie Jagd-fanfaren der höchsten und hohen Jagd-herren, Jägermärsche und Jägerlieder.

Jagd CapriccioJagdmusiken von Paul Angerer – gebla-sen auf historischen Parforcehörnern.

Durch die rege Zusammenarbeit mit Hansjörg Angerer und den fruchtba-ren gedanklichen Austausch der bei-den Musiker entstand eine Reihe ver-schiedenartiger Jagdmusiken darunter Jagdfanfantasien, eine Jagdhornmesse, Jagdsuiten und Jagdfanfaren, die be-kannten Persönlichkeiten der Jagd ge-widmet sind.

Neujahrskonzert 2013La chasse – Die Jagd / Paris – Wien

Mit dem Neujahrskonzert 2013 im Gro-ßen Festspielhaus Salzburg baute die in-ternational renommierte Bläserphilhar-monie Mozarteum Salzburg unter ihrem Chefdirigenten Hansjörg Angerer eine Brücke von Wien nach Paris, auf der lust- und schwungvoll das Neue Jahr gefeiert wurde. Inhaltlich und musika-lisch dreht sich dabei alles um die Jagd – mit ihrer ganzen Vielfalt und Tradition.

sensationelle CDs von Jagdmusiken der mozarteum parforce Horns und der bläserphilharmonie mozarteum salzburg, Chefdirigent Hansjörg Angerer.

Alle drei Doppel-CDs sind um je 15 Euro zzgl. Versandkosten erhältlich bei: www.blaeserphilharmonie-mozarteum.at, [email protected]

beize mit Greifvögeln auf der Jagd

Jagd & musik

38 Vorarlberger Jagd GesCHäFTssTeLLe

• „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier Autor: Paul Herberstein 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Preis: EUR 19,00

• „Gams – Bilder aus den Bergen“ Autoren: Gunther Greßmann / Veronika

Grünschachner-Berger / Thomas Kranabitl / Hubert Zeiler

Preis: EUR 49,00

• „Rehwild Ansprechfibel“ Autoren: Paul Herberstein / Hubert Zeiler 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Format: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00

• „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und

Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen Preis: EUR 19,90

• „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in

Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• Werte Wandel Weidgerechtigkeit Autor: Alexander Schwab 120 Seiten Preis: EUR 20,00

• „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

• „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00

• „Gabelzart - Fleisch sanft garen macht´s möglich.“ Autor: Werner Wirth Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Preis: EUR 28,00

• „Waldökologie“ – Skriptum der Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe, Format: A4 Preis: EUR 10,00

• „2000 Jahre Jagd in Österreich“ Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen

Preis: EUR 65,00

• „Mit Herz und Verstand im Marultal“ Jagd auf der Faludriga – Vorarlberg Buch und Regie: Raphaela Stefandl DVD Video, Filmlänge: 25 Minuten Preis: EUR 22,00

Aufkleber Aufnäher Preis: EUR 1,00 Preis: EUR 5,00

• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00)• Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft

(EUR 7,50)• Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

• T-Shirt mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00)• Polo-Hemd mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL (EUR 18,00)• Abzeichen klein: EUR 5,00 / Abzeichen groß: EUR 7,50

Im sHOp Der GesCHäFTsTeLLe erHäLTLICH

Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder [email protected]. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten. Versandkosten werden mittels Pauschale verrechnet. Inland: 4 Euro, Ausland: 5 Euro

GesCHäFTssTeLLe November/Dezember 2013 39

spreCHsTuNDe von

Landesjägermeister Dr. ernst Albrich und

rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger

Wann: jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 4. November und 2. Dezember 2013)Wie: nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail [email protected]: Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems

Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft.

Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.

serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft

bEITRITTSERKlÄRUnGIch erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane.

……………….........…………, den…………......…… …………...…………...…………………. UnterschriftMeine Personalien:

Titel: ………………………. Geb. Datum: …………..…………. Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….…

Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..…

Postleitzahl: ………………… Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….…………. E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärungan die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG,

Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.

Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich.

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40 Vorarlberger Jagd VerANsTALTuNGeN

November 2013 n samstag, 9. November: Hubertusfeier der Be-

zirksgruppe Feldkirch

n samstag, 23. November: Landeshubertusfeier in

Dornbirn, Kirche „St.Martin”

Jänner 2014 n montag, 27. Jänner: Österr. Jägerball vom

„Grünen Kreuz” in der Hofburg in Wien Patronanz: Vorarlberg

Februar 2014 n samstag, 8. Februar: 12. Vorarlberger

Raubwild-Fellmarkt im Winzersaal in Klaus, 9:00 – 16:00 Uhr

n Freitag, 28. Februar: Jägerkränzle Dornbirn

n Donnerstag, 20. Februar bis sonntag, 23. Februar:

Die Hohe Jagd & Fi-scherei, Messezentrum Salzburg

märz 2014 n Freitag, 7. märz: Hegeschau und Bezirks-

versammlung Dornbirn

n samstag, 15. märz und sonntag, 16. märz: Oberländer Jägertage mit

Hegeschau des Bezirk Bludenz

n Donnerstag, 20. märz bis samstag, 22. märz:

Hegeschau Bregenz, Schindlersaal Kennelbach

n Freitag, 21. märz und samstag, 22. märz: Tontaubenschießen des

Bezirks Dornbirn

April 2014 n samstag, 5. April: Bezirksversammlung

Feldkirch, Vinomnasaal Rankweil

n samstag, 5. April und sonntag, 6. April: Hegeschau Feldkirch –

Kulturgut Jagd, Vinom-nasaal Rankweil

mai 2014 n samstag, 10. mai: Jagdhundetag mit Pfos-

tenschau; ab 8.30 Uhr

n Freitag, 16. mai: Generalversammlung

der Vorarlberger Jäger-schaft

PROGRAMM ab 17:30 Eintreffen der Besucher auf dem Vorplatz der Basilika Rankweil 18:30 Festliche Hubertusmesse mit Pfarrer Msgr.

Dr. Walter Juen Musikalisch umrahmt wird die Hubertus-

messe von der Jagdhornbläsergruppe Feld-kirch und dem 1. Vorarlberger Jägerchor

19:30 Programm auf dem Vorplatz der Basilika: Jägerschlag Hubertusansprache BJM Reinhard Metzler Überreichung Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe Beim gemütlichen Beisammensein spielt die Bürgermusik Rankweil. Lassen Sie sich von kulinarischen Köstlichkeiten aus der Natur überraschen. Auf Ihr Kommen freut sich die Bezirksgruppe Feldkirch.

Bitte getrocknete Fuchsbälge nur geöffnet anliefern.

Hubertusfeier 2013 der bG Feldkirch

TermINe – www.vjaegerschaft.at

Fellmarkt

FEllMARKT

Verwerten anstatt entsorgen!

VerANsTALTuNGeN November/Dezember 2013 41

Landeshubertusfeier 2013

samstag, den 23. November 2013

ab 17:00 Uhr: Jägertreff auf dem stimmungsvollen Dornbirner Markt-

platz vor der St. Martins-Kirche beim traditionellen Glüh-weinkessel mit Trompetenklängen, der JHBG Rotach und

der Präsentation des Hubertushirsches

18:30 Uhr: Feierliche Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche St. Martin

Messfeier, Hubertuspredigt: Pater Rufus Witt

Im Anschluss an die Hubertusmesse wechseln wir im Fackelschein zum Dornbirner Kulturhaus

Mitwirkende: Vorarlberger Jägerchor, Jagdhornbläsergruppe Rotach, Hatler Musig

19:45 Uhr: Beginn des Festabends

Moderation: Otto Vonblon

Begrüßung durch BJM Sepp Bayer

Grußworte

Aktuelles zur Jagd von LJM Dr. Ernst Albrich

Hubertusansprache von Dr. Werner Beutelmeyer „Gespaltene Meinung: Guter Ruf der Jagd – schlechtes

Ansehen der Jäger“

Schlusswort durch Dr. Reinhard Bösch

Anschließend Unterhaltungsprogramm mit der Hatler Musig

Wir freuen uns, alle Mitglieder der Vorarlberger Jäger-schaft mit ihren Angehörigen, sowie Gäste und Freunde

der Jagd zur Landeshubertusfeier 2013 in Dornbirn begrüßen zu dürfen.

Mit WeidmannsgrußBJM Sepp Bayer – LJM Dr. Ernst Albrich

Um die verantwortungsbewusste Bewirtschaftung des Wal-des sowie beispielhafte Leistungen im bzw. für den Schutz-wald zu würdigen, schreibt das Land Vorarlberg erneut ei-nen Schutzwaldpreis aus.

Die Vergabe dieses Preises ist ein fester Bestandteil der Vor-arlberger Schutzwaldstrategie, betont Landesrat Ing. Erich Schwärzler: „Es geht uns darum, dieses Thema verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen, eine breite Partnerschaft für den Wald aufzubauen und die zur Verfügung stehenden Gelder optimal einzusetzen. Der Schutzwaldpreis bietet die Bühne, um das Engagement des Landes Vorarlberg und der Bevölkerung sichtbar zu machen.“ Zuletzt wurde der Preis dem Stand Montafon für das Schutzwaldprojekt Außerbacherwald zuerkannt.

Rund 48.000 Hektar – nahezu die Hälfte des gesamten Wal-des in Vorarlberg – sind Schutzwald. Landesrat Schwärz-ler erinnert an dessen elementare Bedeutung: „Zwei Drittel unseres Siedlungsraumes wären ohne diesen natürlichen Schutz nicht besiedelbar. Die Vorbeugung gegen Naturge-fahren durch eine naturnahe Schutzwaldbewirtschaftung ist besser und deutlich billiger als technische Maßnahmen. Damit ist der Wald die Lebensversicherung für die Wohn-bevölkerung in den Berggebieten.“

Für den Schutzwaldpreis werden wieder herausragende Leistungen, Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten in vier Bereichen gesucht:

- Sicherung und Verbesserung der Schutzwirkung des Waldes

- Verringerung des Gefahrenpotentials

- Verbreitung des Wissens um den Schutzwald

- Jugend- und Schulprojekte

Teilnehmen können Jugendliche und Erwachsene, Gemein-den, Schulen, Vereine, Organisationen und Betriebe, die in Vorarlberg ansässig sind bzw. deren Leistung für den Schutzwald vorwiegend in Vorarlberg wirksam ist.

einsendeschluss ist Freitag, 10. Jänner 2014.

Die Bewertung erfolgt durch eine unabhängige Jury. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 20. März 2014 anlässlich der Vorarlberger Schutzwaldtagung statt.

Preise im Gesamtwert von 2.000 Euro werden vergeben.

Für nähere Informationen: Amt der Vorarlberger LandesregierungAbteilung ForstwesenChristoph HiebelerTelefon 05574/[email protected] www.vorarlberg.at/forstwesen

Ausschreibung

Vorarlberger schutzwaldpreis

42 Vorarlberger Jagd JäGerINNeN & JäGer

Nach längerer Krankheit ist Weidkamerad und Jagd-schutzorgan in Ruhe Roman Butzerin aus St. Gallenkirch im Frühjahr 2013 verstorben.Roman war über viele Jahre in verschiedenen Revieren als Jagdschutzorgan tätig, be-vor er zuerst bei Martin Hilti, dann bei seinem Bruder Toni Hilti und in weiterer Folge bei dessen Söhnen Jürgen und Ekkehart Hilti in den Revieren

Nova, Garfrescha und auch Genossenschaftsjagd Stock II bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1997 seine Fährte zog.

Auch nach seiner Pensionie-rung waren seine Erfahrung und sein Wissen über Wild und Jagd stets gefragt. Be-sonders in der Hirschbrunft begleitete er sogar noch im Herbst 2012 Pächter und Gäste mit Erfolg bei der Jagd. Sein Humor und anstecken-des Lachen überwog auch die Enttäuschung bei nicht erfolgreichen Pirschgängen.

Roman war aber auch dem Wohlergehen von Maisäß und Alpe stets verbunden. Über 50 Jahre war er Obmann in der Alpe Nova. In seine Zeit des Wirkens fielen gro-

ße Investitionen für die Ver-besserung von Objekten und Weideland.Durch seine Obmannschaft in der Alpe war Roman auch im Aufsichtsrat der Silvretta-Montafon. Er war ein fort-schrittlich denkender Mensch mit Handschlagqualität und allem Neuen stets aufge-schlossen.

Seinen 80iger feierte er noch im Kreise seiner Lieben und einer großen Gästeschaf bis in die Morgenstunden.Seit einigen Jahren entdeckte er auch das Talent zur Tisch-lerei und in seiner Werkstatt im Keller seines Hauses ent-stand so manches Möbelstück für den neu errichteten Mai-säß der Familie seiner Tochter auf Netza.

Auf diesem Maisäß verbrach-te er auch die letzten Som-mer mit seiner geliebten Frau Claudia, welche ihm in der schweren Zeit der Krankheit stets liebevoll zur Seite stand. Im Spätherbst 2012 wurde sein Leiden immer akuter. Sein Lebenswille war unge-brochen, die Hoffnung auf Gesundung bestätigte sich je-doch leider nicht und so gab er im Frühjahr im Kreise seiner Lieben das Leben an seinen Schöpfer zurück.Im Gedenken an die vielen schönen Stunden, welche wir mit dir bei der Jagd verbringen durften, werden wir dir ein eh-rendes Andenken bewahren.

Weidmannsdank und Weid-mannsruh´

Otmar Tschofen

Abschied von JO roman butzerin

des 89. Lebensjahres:Dr. Heinz Kugler, Rankweil

des 88. Lebensjahres:Gertrude Züllig, CH-ArbonIng. Walter Zumtobel, Dornbirn

des 87. Lebensjahres:Hannes Kaufmann, Bludenz

des 86. Lebensjahres:Linus Silvestri, CH-Lüchingen

des 85. Lebensjahres:Alois Eberle, BezauWiderich Graf von Walder-

dorff, D-StuttgartFritz Neher, VandansDDr. Herbert Batliner, FL-Vaduz

des 84. Lebensjahres:Erwin Keckeis, MuntlixSiegfried Zwischenbrugger, KlausAlt-BJM DI Werner Burtscher, Bludenz des 83. Lebensjahres:Jakob Zauser, SchoppernauHans Hefel, Schwarzach

des 82. Lebensjahres:Hubert Manser, AuOtto Hartmann, Blons des 81. Lebensjahres:HM Anton Matt, Mittelberg

des 80. Lebensjahres:Pius Hämmerle, TschaggunsHarald Haller, MellauHubert Rüscher, SchnepfauFranz Ludescher, RöthisKarl Gabriel, Nüziders

des 75. Lebensjahres:Elisabeth Zauser, SchoppernauRudolf Vögel, Bregenz-Fluh

des 70. Lebensjahres:Hans Vogler, MittelbergWilli Schmid, CH – Gipf-Oberfrick Helmut Klammer, SulzJosef Ernst Sutter, Au des 65. Lebensjahres:Peter Mannhart, CH – ArosaElmar Güfel, SatteinsHermann Rüf, AuJosef Rüf, Au

WIr GrATuLIereN Zur VOLLeNDuNG...

ANZeIGeN November/Dezember 2013 43

Einzelanfertigungen

44 Vorarlberger Jagd JAGD

Caroline Egger-Batliner & Robert Häusle

Im Kalender etwas früher als die letzten Jahre haben sich 37 Weidkameraden der Bezirksgruppe Bludenz un-ter der Leitung von BJM Lo-thar Tomaselli nach Steeg im Lechtal aufgemacht, um einen interessanten Tag mit Referaten und Besichtigung des Wildgatters zu erleben. Diese Exkursion war sicher einer der Höhepunkte bei den Veranstaltungen zur Wei-terbildung der Jäger in der Bezirksgruppe Bludenz der letzten Jahre, denn gerade hier war der Ausgangspunkt der TBC-Problematik, welche die Umsetzung des Totalab-schusses, das Inkrafttreten des Seuchengesetzes, und den Bau eines Wintergatters durch das Militär im oberen Lechtal zur Folge hatte.Steeg kannten wir alle haupt-sächlich nur aus den Medien und Gesprächen. Für uns alle aus dem Bezirk Bludenz als direkt angrenzendes Pro-blemgebiet war es besonders interessant, vor Ort in Form von Referaten zu hören, wie hier die ganze Problematik angegangen und bewältigt wurde.

Der Amtstierarzt der BH Reutte, Dr. Johannes Fritz, brachte uns die Auswirkun-gen und Folgen der TBC bei

Rindern und Rotwild in der Gemeinde Steeg nahe. Als 2008 die Höfe fast aller zirka 30 Rinderhalter ge-sperrt, Keulungen von meh-reren Rinderbeständen vor-genommen werden mussten, die Hartkäserei der Genos-senschaftssennerei zum Erlie-gen kam und die Alpen nicht mehr mit Fremdvieh bestos-sen werden konnten, sei die Stimmung in der Gemeinde Steeg „grottenschlecht“ ge-wesen.Die Umsetzung der erfor-derlichen Maßnahmen (siehe „Vorarlberger Jagd“ – Sept./Okt. 2013) habe bei der länd-lichen Bevölkerung Erleichte-rung bewirkt, die Jagdpach-terträge seien auf die Hälfte gefallen, der Rotwildbestand einer Fläche von 5.000 ha sei von 500 bis 600 Stück auf 6 Stück reduziert worden.

referat bJm Arnold KlotzBJM Arnold Klotz informierte uns über die jagdlichen Ge-gebenheiten im Bezirk Reutte (125.000 ha, 170 Reviere, 58 hautberufliche Jagdschutz-organe), von der TBC-Prob-lematik seien zwei Hegege-meinschaften mit zirka 35.000 ha betroffen. Der in der Stu-die der AGES ermittelte An-steckungsgrad von 30% habe nur geringe Abweichungen von der tatsächlichen Situati-on vor Ort ergeben. Als Ursachen für das seu-

chenhafte Auftreten der TBC führt er an:- Zu hohe Wilddichte- Schlechte Abschusserfül-

lung (Streitereien, Querelen zwischen den Revieren)

- Ungleichgewichtige Auf-teilung der Abschüsse (drei Berufsjäger – ein Berufsjä-ger mit einem „guten“ Ge-biet, zwei Berufsjäger mit je einem „Randgebiet“)

- Abwanderung von Rotwild nach Ende der Winterfütte-rung nach Vorarlberg (zir-ka 1/3)

- Nicht vorteilhafte Situie-rungen von Fütterungen (zwei Fütterungen zu nahe, Rotwild bevorzugt bei glei-cher Futtervorlage Groß-fütterungen)

Die Bedenken des Bezirks-jägermeisters, dass bei dem hohen Jagddruck das Wild in TBC-freie Gebiete abziehen würde, sei nicht eingetroffen. Wichtig sei „vorsichtiges Ja-gen“, das Wild müsse noch austreten können. Abschüs-se sollte man am Morgen tätigen und das Wichtigste, es dürfe kein Stück aus dem Tötungsgatter übrig bleiben. Man müsse immer die ganze Gruppe erlegen. Die Grün-vorlage (Kontrolle) des erleg-ten Wildes sei unumgänglich, die TBC-Bekämpfung stelle keine Jagd dar. Bei der Rot-wildfütterung werde der Füt-terungsbeginn (spät) und die

Futtervorlage (kein Kraftfut-ter) durch den Amtstierarzt bestimmt. Die Abschusspla-nung dürfe nicht kleinräumig erfolgen (das Wild müsse „erlegbar“ sein), die Rotwild-bejagung sollte revierüber-schreitend (bei nicht zugäng-lichen Gebieten, ebenso bei Drückjagden) erfolgen.

Als Kinderkrankheiten be-zeichnet der BJM:- Die Auswahl der II-er Hirsche- Die Ängste der Jägerschaft

und der Jagdschutzorgane, dass der Pächter abzieht

- Der erzeugte hohe Jagd-druck, wodurch das Rot-wild „unsichtbar“ werde.

Negativ seien die Notwendig-keit der Erstellung eines Gat-ters und die Anfeindungen der Tierschützer gewesen.

Die Probleme, welche durch das Auftreten der TBC ent-standen seien, könnten nur dann bewältigt werden, wenn alle Institutionen „an einem Strick ziehen“ würden, Scharfmacher auf beiden Sei-ten würden die Problemlö-sungen nicht voranbringen sondern nur behindern.

referat Dr. Johannes FritzAmtstierarzt Dr. Johannes Fritz stellte seinen Ausfüh-rungen voran, dass eine gute Information die beste Voraus-setzung sei, um etwas zu be-wirken. Zur Sachlichkeit und Vernunft gehöre auch ein ent-sprechender Wissensstand.Chronologisch erläuterte der Referent den Ablauf, die Häufigkeiten und Orte der von 1999 bis 2009 ansteigen-den Fälle von TBC-Feststel-lungen, welche zu Prävalenz-untersuchungen an 470 Stück Rotwild und in der Folge zur Verordnung nach dem Tierseuchengesetz 2011 ge-führt haben. Im Lechtal wur-de eine Überwachungszone (überall wo positive Untersu-

exkursion der bezirksgruppe bludenz

Die Teilnehmer folgten interessiert den Inhalten der Referate.

JAGD November/Dezember 2013 45

Am 25. August fand das 1. Jagdschießen des Bludenzer Jägerstammtisches statt. 34 Schützen trafen sich beim Schießstand des Schützenver-eins in der Bürser Schlucht. Helmut Bachmann siegt vor Franz Steindl und Guntram Vonbun. Gewinner der Eh-renscheibe ist Guntram Von-bung aus Bludenz.

Die Veranstalter Thomas Gebhard und Gerhard Salcher vom Bludenzer Jägerstamm-tisch sind sehr zufrieden und freuen sich schon auf eine Wiederholung dieser Veran-staltung im nächsten Jahr. Thomas Gebhard

chungsergebnisse) und eine Bekämpfungszone (an Vor-arlberg und Allgäu angren-zend) festgelegt, ein Gatter mit zirka 40 ha erstellt (siehe „Vorarlberger Jagd“ –Sept/Okt. 2013), dieses wurde mit Fotofallen zur Überwachung und Zählung bestückt.

Vorgelegt werden mussten Haupt, Tierkörper und die „roten Organe“, nicht jedoch das Darmkonvolut. In der Folge sei das Überwachungs-gebiet um 30.000 ha auf 65.000 ha vergrößert worden, die Untersuchungsergebnis-se hätten ergeben, dass sich die Ausbreitung auf 25.000 ha reduziert habe. Das Vaku-um, welches sich durch die Bekämpfungsmaßnahmen ergeben habe, führe zu einem Zuzug aus anderen Gebieten (2012 - 70 Stück).

Nach den Erläuterungen von Dr. Fritz• kann TBC nicht „ausgeses-

sen“ werden,• ist ein Gatter zur Durchset-

zung der veterinärbehörd-lichen Maßnahmen unver-zichtbar,

• werden die notwendigen Reduktionsmaßnahmen von Jagdschutzorganen oft boy-kottiert (systembedingt),

• seien Wildzählungen kein ge-eignetes Mittel zur Festlegung von Abschussvorgaben.

In einem Ausblick erfuhren wir über ein Screening im Karwendelgebiet (anderer Bakterientyp), dass künf-tig nur noch die Vorlage von Häuptern (einschließlich Drossel) von Alttieren gefor-dert und dass das Grenzgebiet zu Bayern nördlich des Lech untersucht und die bishe-rige Bekämpfungszone mit Ausnahme des Gatters in die

Überwachungszone einge-gliedert werde.

In der anschließenden Diskus-sion wurden Fragen zur AGES Innsbruck (führt nur mehr die Logistik zu den Proben aus, Untersuchung in Mödling), Desinfektion der Futterstellen (Raufen abwaschen, unge-löschter Kalk bei Regenwet-ter oder TBC-taugliche Mit-tel), Behandlung der Losung bei Fütterungen (Schichten mit ungelöschtem Kalk, Mist erst im Herbst ausbringen), Fütterungen (eher kleinere Fütterungen, gut aufgeteilt), Futtervorlage (Bodenvorlage problematisch) beantwortet.

Bei der anschließenden Be-sichtigung des Gatters konn-ten sich die Teilnehmer ein Bild über die örtlichen Ver-hältnisse und die erstellten Einrichtungen sowie den Ab-lauf der Bekämpfungsmaß-nahmen machen. Hoffentlich bleibt es uns erspart, auf die dazu erteilten Ratschläge und Verbesserungsmaßnahmen zurückgreifen zu müssen.

Die gemeinsame Einnah-me des Mittagessens auf der Rückfahrt in Warth bot den Teilnehmern die Gelegenheit zur weiteren Diskussion über die sicher sehr interessante und gelungene Veranstaltung.

1. Jagdschießen des bludenzer Jägerstammtisches

Die zehn besten Schützinnen und Schützen mit Obmann Gerhard Salcher (1.v.l.).

Besichtigung des Gatters.

46 Vorarlberger Jagd JAGD

Christian Ammann

Die Hegegemeinschaft 1.2 hat sich zum ersten Informations-austausch am 22. September 2013 in der Party-Location „Gstach“ in Rankweil/Brede-ris getroffen. Über 50 JägerIn-nen, zum größten Teil mit Fa-milien, folgten der Einladung von Hegeobmann Reinhard Metzler. Der Hegeobmann berichtete ausführlich über den Stand der derzeitigen Abschusszahlen. Anschlie-ßend informierte und disku-tierte er mit den Jägern über die in der laufenden Jagdsai-son gemachten Erfahrungen.

Die anstehenden Aufgaben in den kommenden Monaten wurden gemeinsam bespro-chen. So wird im kommen-den Winter in der gesamten Hegegemeinschaft fast aus-schließlich gutes qualitatives Vorarlberger Heu gefüttert. Zu Beginn der Fütterungs-zeit wird dem Rotwild aus-schließlich Heu vorgelegt. Je nach Witterungsverlauf ist geplant, dass ab zirka Februar dem Rotwild zum Futtermit-tel Heu eine geringe Menge an Maissilage zusätzlich an-geboten wird. Weiters erwäh-nenswert ist, dass erstmalig im kommenden Winter an al-len sechs Rotwildfütterungen der Hegegemeinschaft 1.2 dieselben Futtermittel (zirka 80% Heu und 20% Maissi-lage) ausgelegt werden. Da-durch sei vermutlich mit einer räumlich größeren Verteilung des Rotwildes in der Hegege-meinschaft zu rechnen.

In der gesamten Hegege-meinschaft ist man zudem intensiv mit der Reduktion des Rotwildes beschäftigt. Der erhöhte Jagddruck in den Rotwild-Kerngebieten führt

ebenfalls zu einer räumlich größeren Verteilung des Rot-wildes in der Hegegemein-schaft.Die Rotwildbejagung sollte trotz der erforderlichen Re-duktion mit Verstand und Vernunft durchgeführt wer-den, vor allem die Alters-struktur müsse unbedingt erhalten bleiben. Dabei sollte in der Hegegemeinschaft eine Gemeinsamkeit entstehen und auch über Reviergren-zen hinaus gedacht werden. Ebenso sollte der Erfahrungs-austausch unter den Jägern zukünftig weiter ausgebaut werden.

Verabschiedung von Ing. peter JuffingerAufgrund beruflicher Neu-orientierung des Jagdsachbe-arbeiters Ing. Peter Juffinger wurde dieser feierlich von der Hegegemeinschaft verab-schiedet. Für die kooperative und gute Zusammenarbeit bedanke sich Hegeobmann Reinhard Metzler bei Ing. Pe-ter Juffinger.

begrüßung von Florian KlienAls Nachfolger von Ing. Pe-ter Juffinger konnte Florian Klien der Jägerrunde vorge-stellt werden. Der Hegeobmann wünscht Florian Klien bei seiner neu-en Tätigkeit viel Erfolg und freut sich auf eine konstruk-

tive und ehrliche Zusam-menarbeit.

Zum Abschluss an den In-formationsaustausch wur-den alle Beteiligten mit Familie zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen.

Informationsaustausch in der HG 1.2Verabschiedung von Jagdsachbearbeiter Ing. peter Juffinger

BJM HO Reinhard Metzler bedankte sich bei Ing. Peter Juffinger für die kooperative und gute Zusammenarbeit.

Florian [email protected]+43 (0)5522 / 3591 – 54213

Ich habe die Försterschule in Bruck an der Mur absolviert und im Frühjahr 2011 mit der Matura abgeschlossen. Im Herbst 2012 begann ich mei-ne Zeit als Forstadjunkt bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz. Mit 1. September 2013 wechselte ich zur Be-zirkshauptmannschaft Feld-kirch, um meine neue Stelle als Sachbearbeiter für Jagd und Fischerei anzutreten.Ich hoffe auf eine konstruk-tive Zusammenarbeit und

dass die anstehenden Prob-leme mit allen Betroffenen gemeinsam gelöst werden können.

Neuer Jagdsachbearbeiter der bH Feldkirch

JAGD November/Dezember 2013 47

Pressestelle Amt der Vorarlberger Landesregierung

Agrarlandesrat Ing. Erich Schwärzler und Naturschutz-rats-Vorsitzender Professor Georg Grabherr gratulierten am 7. Oktober 2013 im Land-haus allen Preisträgern und dankten für deren Leistun-gen.

Die Vorarlberger Wiesen-meisterschaft wurde im Jahr 2002 über Initiative von Pro-fessor Grabherr europaweit als erste Wiesenmeisterschaft begründet. Seither veran-staltet das Land Vorarlberg die Wiesenmeisterschaft in Kooperation mit dem Vorarl-berger Naturschutzrat, dem Vorarlberger Alpwirtschafts-verein und der Initiative Grünes Vorarlberg.

„Die Wiesenmeisterschaft öff-net die Augen für das Kleine,

das Stille und das Schöne, welches noch vielfältig in un-serer Landschaft vorhanden ist“, sagte Landesrat Schwärz-ler: „Die Vorarlberger Bäue-rinnen und Bauern und vor allem die Wiesenmeister sind wichtige Garanten für eine zukunftsfähige Umsetzung der Landwirtschaftsstrategie ‚Ökoland Vorarlberg - regio-nal und fair‘ und dass unser Ländle eine offene gepfleg-te Landschaft hat, in der die Mannigfaltigkeit der Natur sichtbar ist.“ Die Vielfalt der Natur sei das größte Kapital für den heimischen Touris-mus, aber auch Erholungs- und Kraftquelle für die Be-völkerung.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Kategorie Alpbetriebe• Preis für Weidemanage-

ment der Vorarlberger

Wiesenmeisterschaft: Alpe Diesnerberg, Eller Nor-bert, Sonntag (1550 - 2050 m Seehöhe)

• Preis für besondere Arten-vielfalt der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft: Inn-erzuger Alpe, Kaufmann Annemarie, Lech (1500 - 2100 m Seehöhe)

• Kategorie Sonderpro-gramm: Viehweide Rhein-holz, Meier Alois, Gaißau

Kategorie Gesamtbetrieb• Battlogg Josef, Bartholomäberg• Dünser Gerhard, Dornbirn

Kategorie einzelwiese• Bernhard Walter, Ludesch,

Magerwiese „Bovel“• Bitschnau Josef, Bartholo-

mäberg, Magerwiese „Hei-mat“

• Fritz Margret & Marte Ewald, Zwischenwasser, Magerwiese „Moos“

• Gassner Michael, St. Gerold, Glatthaferwiese „Summer“

• Hartmann Josef, Agrarge-meinschaft Hintere Böd-men, Fontanella, Streuwiese

• Jochum Petra, Schröcken: Magerwiese „Auenfeld“

• Kinzel Stefan, Riezlern, Ma-gerwiese

• Küng Stefan, Raggal, Ma-gerwiese „Garfülla“

• Matt Ingrid und German, Laterns, Streuwiese „Streu-emahd“

• Nigg Martin & Dani-el, Schnifis, Magerwiese „Hensler“

• Schneider Egon, Lech, Goldhaferwiese „Hinteres Guat“

• Schregenberger Robert, Zwischenwasser, Mager-wiese „Furx Wies“

• Stark Konrad, Blons, Ma-gerwiese „Studer-Oben“

• Wachter Josef, Gaschurn, Magerwiese „Gawatsch“

Wiesenmeisterschaft 2013 Insgesamt 19 bäuerliche betriebe wurden im rahmen der

Vorarlberger Wiesenmeisterschaft 2013 ausgezeichnet.

Foto

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48 Vorarlberger Jagd JAGD

Die Jagdhornbläsergruppe „Rotach“ unter der musikali-schen Leitung von Hornmeis-ter Reinhart Hämmerle sucht Nachwuchsbläser(innen).

Musikalische Vorbildung wünschenswert aber nicht erforderlich. Instrument und Ausrüstung werden kosten-los gestellt. Neumitglieder

haben die Möglichkeit, im Revier des Leiters der Bläser-gruppe ganzjährig zu jagen.

Bewerbungen ergehen an die Geschäftsstelle der

Vorarlberger Jägerschaft [email protected]

Tel: 05576 / 74 633

Seit der Gründung durch einige initiative Jäger aus Feldkirch im Jahre 1985 ist es Aufgabe und Pflicht un-seres Chores, das jagdliche Liedgut und die Volksmusik zu pflegen und zu erhalten. Mit Sicherheit können wir be-haupten, dass die Mitwirkung des Jägerchores bei jagdlichen Veranstaltungen, wie Hege-schauen sowie Hubertusfeiern auf Bezirks- und Landesebene eine Bereicherung darstellen.Auch vom Jägerchor jährlich organisierte Adventmessen finden großen Anklang. Be-sonders erwähnenswert ist hier die alljährliche Messge-staltung am dritten Advent-sonntag im LKH Valduna in Rankweil, die im heurigen Jahr bereits auf eine Tradition von 14 Jahren zurückblicken kann.

Es ist heute nicht leicht, als kleiner Chor in einer von Me-dien einseitig dominierten Öffentlichkeit zu bestehen. Um dennoch einigermaßen präsent zu sein und um sich gesanglich als auch organi-satorisch und finanziell in Zukunft zu behaupten, sind wir auf das Wohlwollen der Vorarlberger Jägerschaft an-gewiesen.

Für das gesangliche Weiter-bestehen sind allein die Sän-ger samt Chorleitung verant-wortlich. Nur wer regelmäßig probt, wird sich auch weiter entwickeln. Um kontinuier-lich an den vielen Proben teil-zunehmen, bedarf es oft der Bereitschaft seitens der Fami-lie, denn Proben und Auftrit-te finden meistens in der auch von der Familie beanspruch-ten Freizeit statt. Hier hilft uns auch das Verständnis der Familie.

Für organisatorische Belange gibt es im Chor den Vorstand, der für die Jahresplanung, aber auch für die Umsetzung der Termine und Auftritte zu-ständig ist.

Besonders wichtig ist aber eine verstärkte und kontinu-ierliche Werbetätigkeit, die bei einem Chor nicht über teure Einschaltungen erfol-gen kann. Dazu sind beson-ders Freunde und Förderer aufgerufen, den Verein durch positive „ Mundpropaganda“ zu unterstützen.

Bitte schreiben Sie uns, rufen Sie uns an oder helfen Sie uns, mit Ihren Wünschen und Anre-gungen, aber auch bei der Su-che nach Nachwuchssängern aus Ihrem Bekanntenkreis.

Wir suchen dringend Sänger in allen Stimmlagen, um den Chorbetrieb weiter aufrecht erhalten zu können.

Die Chorleitung, der Vor-stand und alle Sänger bemü-hen sich, für Sie da zu sein. Falls Sie dem Chor als Sänger beitreten möchten, besuchen Sie uns doch einfach bei den Proben, die jeden Mittwoch zwischen 19.30 und 21.30 Uhr im Probelokal VMS Feld-kirch-Levis, Fidelisstrasse 20 stattfinden.

Sie sind jederzeit herzlich willkommen!!

Anfragen/Anmeldungen/ Anregungen und Wünsche richten Sie bitte an:Obmann: Werner GächterTel.: 0676 / [email protected]

Jagdhornbläsergruppe rotach – Nachwuchs gesucht

1. Vorarlberger Jägerchorsänger gesucht

JAGD November/Dezember 2013 49

Otmar Tschofen

Am 6. Oktober 2013 fand bei der Bernhardkapelle auf Garfrescha die schon traditi-onelle Hubertusfeier der He-gegemeinschaft 3.2 St. Gal-lenkirch statt.

Der Hegeobmann Otmar Tschofen konnte zahlreiche Jägerinnen und Jäger, Agrar-gemeinschaftsmitglieder von Garfrescha, sowie Gäste be-grüßen. Ein besonderer Gruß galt unserem Hochwürden Herrn Pfarrer Amann, wel-cher die Hubertusmesse zelebrierte, dem Landesjä-germeister Dr. Ernst Albrich, den Jagdhornbläsern des

Bezirk Bludenz, sowie dem Erleger des Hubertushirsch DI Jürgen Hilti und seinem Jagdschutzorgan Christof Neher.

Der Wettergott meinte es dieses Jahr gut mit der Jäger-schaft und so konnte nicht gerade bei strahlend blau-em Himmel, aber doch ohne Regen die Feier abgehalten werden.Bei diesem Gottesdienst wird auch der verstorbe-nen Mitglieder der Agar-gemeinschaft sowie Jäger gedacht, hier insbesondere dem verstorbenen Jagd-schutzorgan in Ruhe Roman Butzerin. Noch im vergange-

nen Jahr führte Roman trotz fortschreitender Krankheit im Revier Nova Gäste zur Hirschbrunft. Die Krankheit war jedoch stärker und so gab er im Frühjahr sein Le-ben an den Schöpfer zurück.

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich wies in seiner An-sprache darauf hin, dass die Jagd durch die Störung an-derer Naturnutzer oft sehr schwierig zu bewerkstelli-gen ist. Durch die verordne-ten hohen Abschussquoten wird selbstverständlich auch durch die Jagd selbst das Wild vergrämt. Nur durch eine gegenseitige Rücksicht-nahme aller Naturnutzer

wird es dem Jäger möglich sein, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Hier bedarf es laufender Gespräche mit allen Interessensgruppen.Herr Pfarrer Amann konnte für die Reparatur an Kapellen wieder einen vollen Hut mit Geld, gespendet von den an-wesenden Personen, in Emp-fang nehmen und bedankte sich hierfür recht herzlich.

Mit dem Stück „Hirsch tot“ durch die Jagdhornbläser Bludenz fand diese Feier ihren Abschluss. Bei einem gemütlichen Beisammensein bei Christine und Frank im Gasthof Brunella fand der Tag seinen Ausklang.

Hubertusfeier auf Garfrescha der Hegegemeinschaft st. Gallenkirch

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50 Vorarlberger Jagd JäGerINNeN & JäGer

Im Sommer übergab die Familie Beck aus Hohe-nems die Bockbüchsflinte Ihres Großvaters Gottfried Beck an Mag. Jörg Gersten-dörfer. Gottfried Beck war in den Jahren 1913 bis 1924 Jäger und Herrschaftsfah-rer des Grafen-Waldburg Zeil.

Vor Kurzem überreichte Mag. Jörg Gerstendörfer seinerseits die Bockbüchs-flinte an Dr. Reinhard Bösch, Obmann des Fach-ausschusses für Geschich-te der Vorarlberger Jäger-

schaft zur Übernahme in das Vorarlberger Jagdmu-seum.

Ebenso auf dem Bild zu se-hen ist interessante Jagdli-teratur, welche von Dr. Paul

Rachbauer an die Bibliothek des Vorarlberger Jagdmuse-ums übergeben worden ist.

...über die interessanten Ge-schichten und die gelungenen Bilder, die ihm die Eichenber-ger Kids als „Hausaufgabe“ mitgebracht hatten. Wie all-jährlich hatte der Jagdpächter von Eichenberg - Oberer Teil, Josef Ledinek, die Eichenber-ger Kindergärtler und Schü-ler mit ihren Eltern zu einem unterhaltsamen Nachmittag unter dem Motto „Wald, Wild und Jagd in Eichenberg“ ein-geladen. Zu diesem Thema sollten sie Geschichten und Zeichnungen mitbringen. Und als die muntere Schar, mehr als zwanzig an der Zahl, am Samstag Nachmittag beim Jagdhaus „Dampfsäge“ ein-

traf, hatten alle Kinder ihre Haus- und Fleissaufgaben da-bei, wobei der Phantasie keine Grenzen gesetzt waren und die Frage auftauchte, ob in der Eichenberger Schule manch-mal auch Jägerlatein gelehrt wird.

Ein umfangreiches Programm erwartete die Teilnehmer. In einem kombinierten Schieß-wettbewerb sollten in zwei Altersgruppen die Besten er-mittelt werden. Zuerst galt es beim Vogel-Parcours heimi-sche Vögel zu erkennen und Punkte zu sammeln. Weitere Punkte wurden beim „Fach-gespräch“ mit dem Jäger Sepp

vergeben. Und als Höhepunkt wurde mit zwei Luftgewehren auf Wildscheiben geschossen und Ringzahlen und Punkte addiert.Für die ersten drei jeder Grup-pe gab es Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, für die an-deren je eine Erinnerungsme-daille.Ein weiteres Highlight war dann das Familienschießen (1 Elterteil + 1 Kind, oder 2 Geschwister), wobei um die drei Siegespokale erbittert ge-kämpft wurde.

Spezialitäten vom Grill und jede Menge Getränke ließen keinen Wunsch offen, außer

dem, dass es auch nächstes Jahr wieder so ein lustiges Fest gibt.Dank dem Entgegenkommen des Landesforstgartens konnte jedes Kind noch ein Bäumchen mit nach Hause nehmen, wobei Jäger Sepp in Aussicht stellte, nächstes Jahr die erfolgreiche Pflanzung persönlich zu kont-rollieren. Tatkräftig unterstützt wurde der Jagdpächter von seinem Jagdschutzorgan Mar-kus Rädler. Auch die benach-barten Reviere Langen und Hirschberg leisteten mit Hubert Sinnstein bzw. Hansjörg Zan-gerl gern gewährte, tatkräftige Nachbarschaftshilfe.

Alt-BJM Hansjörg Zangerl

Geschenk an das Vorarlberger Jagdmuseum

Da staunte der Jäger sepp...

Gottfried Beck

JäGerINNeN & JäGer November/Dezember 2013 51

Sylvia Bönisch

Am 17. August durfte das Or-ganisationskomitee des Jung-jägerfestes 2013 Jagdschutz-organ Karlheinz Jehle auf einem Pirschgang durch das Revier Wöster begleiten. Als Jungjäger hatten wir dabei Gelegenheit, vom Erfahrungs-reichtum unseres Pirschfüh-rers zu profitieren.

Bereits wenige Meter von der Bergstation der Rüfikopfbahn entfernt, hatten wir bereits Anblick auf die ersten Mur-mel. Auch zwei Affen vor dem Bau konnten wir beob-achten und in Ruhe fotogra-fieren. Jagdherr Karlheinz Jehle erklärte uns, wie man anhand der Schwarte aus der Distanz Katzen und Bären unterscheidet und konnte uns darüber hinaus mit vielen in-teressanten und vertiefenden Informationen über Habitat und Lebensweise der Murmel fesseln. Dabei wurden bei-spielsweise Ablauf und Pha-sen des Winterschlafs und Parasitenbefall im Detail er-läutert. Besonders spannend

war für uns die Tatsache, dass sich im Familienverband der Murmel nur je die dominan-te Katze und der dominante Bär fortpflanzen, wobei die dominante Katze die Nach-kommen der anderen Katzen tötet. Auch die Baukonstruk-tion, die Temperatur im Bau bei milden bzw. schneerei-chen Wintern und die Fähig-keit der Murmel mithilfe von sogenannten braunen Fettzel-len Wärme zu produzieren wurde uns erklärt. Nach den ersten Murmeln erspähte unser Pirschführer mit scharfem Blick ein einzeln stehendes Stück Gamswild – einen vierjährigen Bock – und erläuterte in diesem Zusammenhang das Anspre-chen anhand des Körperbaus. Im Verlauf der Pirsch hatten wir Dank unseres Pirschfüh-rers weiters Anblick auf ein Gamsrudel mit 15 Stück (in-klusive Kitze) sowie mehrere Stück Steinwild und noch ei-nige einzeln stehende Stück Gamswild.

Thema während der Pirsch war auch die Bedeutung und

jagdliche Handhabung diver-ser Wildkrankheiten. So wur-de zum Beispiel auf die Gams-blindheit, die Staupe sowie auf die aktuelle Problematik mit Tuberkulose und Räude eingegangen. Auch von bo-tanischer Seite kamen wir auf unsere Kosten: im Rahmen der Pirsch wurden wir auf Wollgras und verschiedene Enzianarten aufmerksam gemacht. Zur Auflockerung wurden dabei auch das Sam-meln von Enzianwurzeln und die Feinheiten des Schnaps-brennens besprochen.

Daneben wurde die ernstere Problematik der Beunruhi-gung des Reviers durch den Tourismus und diverse Frei-zeitaktivitäten mit den daraus entstehenden Konsequenzen für das Wild erörtert. So wur-den wir unter anderem auf niedrigere Wildbretgewichte durch die Verschiebung der Äsungszeiten auf frühe Mor-gen- und späte Abendstun-den hingewiesen. Dies impli-ziert natürlich auch, dass das Wild hierdurch schwächer in den Winter geht, in dem

wiederum die Beunruhigung durch den Wintersport die Nutzung des ohnehin einge-schränkten Äsungsangebotes limitiert.

Gegen Ende der Pirsch zeigte uns Jagdschutzorgan Karl-heinz Jehle noch einige gut getarnte Reviereinrichtun-gen und erklärte uns Mög-lichkeiten für den Jäger, im Revier bessere Lebensraum-bedingungen für bestimmte Wildarten, beispielsweise durch das Erhalten von Balz-plätzen für das Birkwild, zu schaffen. Auch eine Reh-wildfütterung war Teil der Ausführungen. Die letzten Höhenmeter zurück nach Lech wurden per Haflinger bewältigt, danach konnten wir gemeinsam bei einer wohlverdienten Mahlzeit entspannen.

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals recht herz-lich bei Herrn Karlheinz Jeh-le für die außergewöhnlich lehrreiche Führung durch das Revier Wöster bedanken.

pirschgang in der eigenjagd Wöster

Die Jungjäger des Jahrgan-ges 2012/2013 veranstalten im Juli ihr Jungjägerfest. Der Erlös dieser Veranstaltung in der Höhe von EUR 2.389,00 wurde dem Verband Vor-arlberger Jagdschutzorgane gespendet. Im Namen des Vorstandes bedankt sich Kassier Karlheinz Jehle recht

herzlich für die großzügige Spende.Im August wurde das Or-ganisationsteam der Ab-schlussfeier zu einem Pirschgang in die EJ Wöster eingeladen und anschlie-ßend bei einem gemütli-chem Hock für deren Arbeit nochmals gedankt.

Weidmannsdank an die JungjägerInnen 2012/2013

Gottfried Beck

52 Vorarlberger Jagd JäGerINNeN & JäGer

Dr. Angelika Ehlich-Beutter

Zum Winteranfang im Jahr 2010 hatte ich mehrmals die Gelegenheit, an Pirschgängen im Montafon teilzunehmen. Morgendliche Ansitze bei frostiger Witterung, steiles Gelände, eine Nachsuche, rosiger Sonnenaufgang und gesellige Abende waren mei-ne ersten Eindrücke von der Jagd.

Ich lernte die Zusammenhän-ge zwischen Wild und Natur auf eine neue Art kennen, was mich dann veranlasste, die Jungjägerausbildung zu be-ginnen. Zur bestandenen Prü-fung im Mai 2013 gratulierte mir auch Rudi Gort, eine alter Freund der Familie.

Der Stempel auf meiner Jagd-karte war noch nicht trocken, bekam ich von ihm die ers-te Einladung zur Jagd. Sein Jagdaufseher, Luis Ebner, würde sich bei mir melden. Ort und Zeitpunkt waren mir noch nicht bekannt.

Der ersehnte Anruf von Luis ließ nicht lange auf sich war-ten. Ein Rehbock sollte erlegt werden. Im Jagdgebiet in Frastanz gingen wir mehr-mals bei wechselnden Witte-rungsverhältnissen morgens und abends auf Pirsch. Hier fiel mir das lange, ruhige Sitzen gar nicht schwer. Ich beobachtete die ruhigen und durchdachten Bewegungen von meinem Begleiter.

Hochkonzentriert hielt ich Ausschau nach dem geheim-nisvollen Rehbock. Die Zeit ging wie im Flug. Wir hatten Anblick von einem Fuchs, mehreren Hasen und einer Rehgeiß mit Kitz. Allein der zu erlegende Rehbock blieb unsichtbar. Meine Spannung, im entscheidenden Moment ja alles richtig zu machen, stieg ein ums andere Mal.

So machten wir uns erneut an einem bewölkten Sams-tagmorgen, den 22. Juni, auf den Weg. Luis hatte am Vortag den Weg zum Ansitz vorsorglich von verräterisch knackenden Ästen gereinigt.

Wir richteten uns am Ansitz ein, von wo wir eine große Waldlichtung mit hohem Gras überblicken konnten. Kaum angekommen flüsterte mir Luis ganz aufgeregt ins Ohr: „Da steht er!“ Es dauerte geraume Zeit, bis mein unge-übtes Auge den Bock, der sich im hohen Gras spitz auf uns zu bewegte erkannte. Er war schon ganz nahe, aber plötz-lich sprang er zur Seite und verschwand im Unterholz des nahen Waldrandes. „Der kemmt scho wieder“ war sich Luis ganz sicher. Nach Minuten angespann-ten Wartens trat er von un-ten links kommend aus dem

Dickicht aus und bewegte sich langsam durch das hohe Gras von uns weg. Ruhig äsend reckte er sein Haupt zu den Grasspitzen. Allein das Spiel seiner Lauscher war zu sehen.

Luis deutete mir mich zu rich-ten. Ich legte das Gewehr an und verfolgte das Tier durch das Zielfernrohr. Langsam zog der Bock längs eines am Boden liegenden dicken Baumstam-mes, wo das niedergedrückte Gras den Blick ungehindert auf das breit stehende Tier frei gab. Das war der Moment wo ich ihm die Kugel auf zirka 80 Meter antrug.

Der Schuss fiel, kein Bock war mehr zu sehen. Luis hieß mich zu repetieren, verfolgte al-les durchs Fernglas und hielt nach Birschzeichen Ausschau. Gebannt blickten wir beide zur der Stelle. Nichts rührte sich mehr. Wir blieben noch einige Zeit sitzen, bevor wir uns zum Anschuss aufmach-ten. Dort lag der Rehbock.

Wir erledigten die rote Arbeit und das Stück bekam seinen letzten Bissen und ich durfte den Bruch voll Stolz aus der Hand von Luis mit einem kräftigen „Weidmannsheil“ entgegen nehmen. Nun war der Augenblick gekommen uns ein ausgiebiges Früh-stück zu gönnen.

Weidmannsdank an Luis und Rudi für dieses unvergessli-che Erlebnis!

mein erster rehbock

Foto

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reuß

JäGerINNeN & JäGer November/Dezember 2013 53

Johann Moschner

Kürzlich erlegte Jagdpächter Peter Matt im Revier Stauf-fen-Haslach in Dornbirn das abgebildete Schmalreh. Am rechten Hinterlauf war ober-

halb der Schale ein Plastik-ring so eng eingewachsen, so dass der untere Bereich des Laufes fast abgetrennt und verklumpt war, was zu einer starken Behinderung geführt hatte. Ob der Plastik-

ring von einer Markierung zur Kitzzeit herrührt oder ob dieser selbst eingetre-ten wurde, ist nicht klar. Der Ring mit einem Außen-durchmesser von 26 mm hat die Aufschrift A 22 07 G 416.

Vielleicht kann daraus je-mand die Herkunft des Rin-ges ableiten?

Dem Erleger zu diesem He-geabschuss auf jeden Fall ein kräftiges Weidmannsheil.

Jagdtalk vom 1. Oktober 2013

Jagd – Quo Vadis 2030Die Zukunft der Jagd in zwei Jahrzehnten skizziert eine Zukunftsstudie von Prof. Dr. Werner Beutelmey-er vom Linzer Market Insti-tut. Fazit: Es muss sich viel ändern, dass die Stellung der Jagd in einer sich verän-

dernden Gesellschaft erhal-ten bleibt. Schwarze Schafe ausschließen, Kommunikati-on erneuern.

Es diskutieren: • LJM Anton Larcher• LJM Ernst Albrich• Katharina Sturzeis• Max Mayr-Melnhof• Axl Krempler• Ernst Reichmayr

Jagdtalk vom 16. Oktober 2013

bleifrei – Fortschritt oder rückschrittKaum ein Sachthema be-wegt Jäger und Ausstatter heute mehr als Pro- und Kontra Argumente zur blei-freien Munition. Ist diese Zukunftsfrage bereits ent-schieden?

Es diskutieren: • Waffenexperte Jens Tigges• LJM Anton Larcher• LJM Ernst Albrich• Katharina Sturzeis• Max Mayr-Melnhof• Robert Siegert• Martin Fehringer

Am 29. August konnte ich im Eigenjagdrevier Gisinger-Au in Feldkirch beim Abend-ansitz diesen Perückenbock durch einen gezielten Schuss erlegen.

Der Perückenbock wurde vorher im Jagdrevier noch nie gesichtet. Es dürfte sich

um einen heimischen, kaum austretenden Bock gehandelt haben mit einem geschätzten Alter von zirka drei Jahren.

Die Überraschung und Freu-de über das seltene Weid-mannsheil war sehr groß.

Edi Vögel

schmalreh Hegeabschuss

„Jagdtalks aus steyr“ auf www.jagdundnatur.tvjagdundnatur.tv ist ein Internet TV-Kanal mit Fokus auf Naturpflege und Jägerei in der Alpenregion. regelmäßig finden Jagdtalks statt, welche unter www.jagdundnatur.tv angeschaut werden können.

seltenes Weidmannsheil

54 Vorarlberger Jagd KINDerseITe

Von Monika Dönz-Breuß

Das Alpenschneehuhn ist eine von vier bei uns heimischen Rau-fußhuhnarten. Raufuß-hühner heißen so, weil sie raue, also befieder-te, Füße haben. Neben dem Schneehuhn zäh-len auch Birkhuhn, Ha-selhuhn und Auerhuhn zu den Raufußhühnern.

Bestens angepasstSchneehühner sind aus-gezeichnet an das Leben in kalten Klimazonen angepasst – nämlich mit bester Isolierung. Die für die Raufußhühner typischen dunigen Af-terfedern sind im Win-ter besonders lang und isolieren wie eine zwei-te Lage aus Daunen. Die Füße sind mit vielen dünnen Federn besetzt, welche das Einsinken im Schnee und auch den direkten Hautkontakt mit Eis und Schnee ver-

hindern. Nicht umsonst heißen sie auf lateinsch „Lagopus mutus“, was übersetzt soviel heißt wie „Hasenfuß“.Im Winter verbringen Schneehühner außer-dem viel Zeit in Schnee-höhlen.

Vorkommen in VorarlbergIn Vorarlberg kommt das Alpenschneehuhn in der Silvretta, im Ver-wall, Rätikon, Lechquel-lengebirge, im Hinteren Bregenzerwald und in den Allgäuer Alpen vor.

Leben an der GrenzeDas Alpenschneehuhn kann in den Alpen in Höhenlagen zwischen 1500 und 3500 m ange-troffen werden. Typi-sche Lebensräume sind Geröllhalden mit spär-lichem Pflanzenwuchs,

schattige Mulden und Steilrinnen, in denen der Schnee lange liegen bleibt, stein- und fels-übersäte Hänge, die gute Aussicht (Warten) und zugleich Deckung bieten. Aber auch Hochalmen mit Alpenrosen, Heide-kraut, Zwergweiden und Krüppelsträuchern, mit Heidel- und Preiselbee-ren sind Lebensraum des Alpenschneehuhns.

Perfekte TarnungDas Alpenschneehuhn hat drei Hauptmausern. Dies bedeutet, dass es

drei unterschiedliche Fe-derkleider trägt: das win-terliche, das Brutkleid und das Herbstkleid. Während des gesamten Jahres sind der Bauch, die Läufe und die Hand-schwingen rein weiß und die 16 Federn des Stoßes (mit Ausnahme des mitt-leren Paares) dunkel-braun bis schwarz.Der Schneehahn unter-scheidet sich in allen Kleidern von der sonst gleich gefärbten Henne durch einen schwarzen Streifen (Zügel), der vom Schnabelgrund bis hinter das Auge reicht.

Schneehühner verlassen sich das ganze Jahr über auf ihre hervorragende Tarnung. Wenn Wande-rer sich nähern, bleiben sie so lange sitzen, bis man fast auf sie tritt, um dann mit lautem Getöse aufzufliegen.

S... wieSchneehuhn

Schneehahn im Winterkleid. Schneehenne im Herbstkleid

Jägersprachemännchen = SchneehahnWeibchen = SchneehenneLautäußerungen = knarren, ratschenJunge einer brut = GesperreFortpflanzungszeit = BalzzeitFußabdruck = TrittTrittreihe = Fährte

ANZeIGeN November/Dezember 2013 55

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Wildwochen

6. bis 17. November