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12 |2016 www.personalwirtschaft.de 29 Den Herausforderungen des demografischen und technologischen Wandels begegnet die Sparda-Bank München mit einem innovativen und nachhaltigen BGM-Konzept. Dafür wurde sie mit dem Deutschen Personalwirtschaftspreis Gesundheit ausgezeichnet. Vorausgehen statt nur Schritt halten Dieses Jahr wurde erstmals der Deutsche Personalwirtschaftspreis Gesundheit in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse verliehen (v. l. n. r. Erwin Stickling, Personalwirtschaft, Christine Büeck, Sparda- Bank München, Dr. Sabine Voermans, Techniker Krankenkasse). Im Dialog mit dem Vorstand, dem Steuerkreis Gesundheit, den Gesundheitsbotschaftern (Ansprechpartner in den Abteilungen), der Unternehmensentwicklung, dem Betriebsrat und weiteren Beteiligten wie dem Betriebs- arzt oder der Fachkraft für Arbeitssicherheit werden die betriebsspezifischen Bedürfnisse fortlaufend eruiert. Im Anschluss daran folgt die Entwicklung und Umsetzung spezifischer Maßnahmen. Ein zentraler Bestandteil der Bedarfsermittlung bei der Sparda Bank Mün- chen waren die 2012 und 2015 unterneh- mensweit durchgeführten Gesundheitsbe- fragungen – im Jahr 2015 erstmals mit Unterstützung des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG), einer Ausgrün- dung von Wissenschaftlern der Universitäten Konstanz, München (TU) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Auf diese Weise konnten ein repräsentatives Bild in Bezug auf das Gesundheitsverhalten und den Gesundheitszustand der Beschäftigten sowie Informationen zu Belastungen und Handlungsbedarfen gewonnen werden. hierdurch bedingten Arbeitsfähigkeit, um nachhaltig ökonomischen Erfolg beizube- halten beziehungsweise zu erreichen (siehe Abbildung 1). Das BGM der Sparda-Bank München verfolgt einen ganzheitlichen und vor allem zukunfts- orientierten Ansatz. Ziel ist es, gesundheits- relevante Entwicklungen frühzeitig wahr- zunehmen und Lösungsansätze zu er- arbeiten, bevor sich diese Entwicklungen negativ auf die Gesundheit auswirken kön- nen. Hierfür werden zielgruppenorientierte, ineinandergreifende und nachhaltige Maß- nahmen auf der Grundlage einer fundierten, wissenschaftlichen Bedarfsanalyse angebo- ten. Dabei setzt die Sparda-Bank München auf verschiedene Perspektiven: l das Individuum (Gesundheitsverhalten, Gesundheitszustand, Arbeitsfähigkeit) l die Organisation (Führungsstil, Unterneh- menskultur, Arbeitszeitmodelle) l die Umwelt (Familie, Lebensverhältnisse) l die Arbeitsbedingungen (Arbeitsinhalte, Belastungen, Teamkultur et cetera) er demografische und technologische Wandel, die beschleunigte Änderung von Arbeitsabläufen sowie das negative Image der Banken haben – neben weiteren Faktoren – heute mehr denn je Einfluss auf die Bankenbranche. Auch verändertes Kun- denverhalten, steigende Anforderungen an die Beschäftigten wie auch der Kosten- und Innovationsdruck sind Folgen, durch die sich die Arbeitsbedingungen stark verän- dern. All diese Faktoren stellen neue Heraus- forderungen für den Erhalt der Beschäfti- gungsfähigkeit und damit auch für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) dar – auch bei der Sparda-Bank München. Vor diesem Hintergrund fand bereits im Jahr 2012 ein Relaunch des BGM beim Münche- ner Geldinstitut statt. In diesem Rahmen wurden die strategischen Gesundheitsziele an den Unternehmenszielen ausgerichtet. Sie sind seitdem wichtige Leitplanken zur Schaffung idealer Rahmenbedingungen sowie zur Förderung physischer und psy- chosozialer Gesundheit, einschließlich der D TITEL Deutscher Personalwirtschaftspreis 2016

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Den Herausforderungen des demografischen und technologischen Wandels begegnet die

Sparda-Bank München mit einem innovativen und nachhaltigen BGM-Konzept. Dafür wurde

sie mit dem Deutschen Personalwirtschaftspreis Gesundheit ausgezeichnet.

Vorausgehen statt nur Schritt halten

Dieses Jahr wurde erstmals der Deutsche PersonalwirtschaftspreisGesundheit in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse verliehen(v. l. n. r. Erwin Stickling, Personalwirtschaft, Christine Büeck, Sparda-Bank München, Dr. Sabine Voermans, Techniker Krankenkasse).

Im Dialog mit dem Vorstand, dem SteuerkreisGesundheit, den Gesundheitsbotschaftern(Ansprechpartner in den Abteilungen), derUnternehmensentwicklung, dem Betriebsratund weiteren Beteiligten wie dem Betriebs-arzt oder der Fachkraft für Arbeitssicherheitwerden die betriebsspezifischen Bedürfnissefortlaufend eruiert. Im Anschluss daran folgtdie Entwicklung und Umsetzung spezifischerMaßnahmen. Ein zentraler Bestandteil derBedarfsermittlung bei der Sparda Bank Mün-chen waren die 2012 und 2015 unterneh-mensweit durchgeführten Gesundheitsbe-fragungen – im Jahr 2015 erstmals mitUnterstützung des Instituts für BetrieblicheGesundheitsberatung (IFBG), einer Ausgrün-dung von Wissenschaftlern der UniversitätenKonstanz, München (TU) und des KarlsruherInstituts für Technologie (KIT). Auf dieseWeise konnten ein repräsentatives Bild inBezug auf das Gesundheitsverhalten undden Gesundheitszustand der Beschäftigtensowie Informationen zu Belastungen undHandlungsbedarfen gewonnen werden.

hierdurch bedingten Arbeitsfähigkeit, umnachhaltig ökonomischen Erfolg beizube-halten beziehungsweise zu erreichen (sieheAbbildung 1). Das BGM der Sparda-Bank München verfolgteinen ganzheitlichen und vor allem zukunfts-orientierten Ansatz. Ziel ist es, gesundheits-relevante Entwicklungen frühzeitig wahr-zunehmen und Lösungsansätze zu er-arbeiten, bevor sich diese Entwicklungennegativ auf die Gesundheit auswirken kön-nen. Hierfür werden zielgruppenorientierte,ineinandergreifende und nachhaltige Maß-nahmen auf der Grundlage einer fundierten,wissenschaftlichen Bedarfsanalyse angebo-ten. Dabei setzt die Sparda-Bank Münchenauf verschiedene Perspektiven:l das Individuum (Gesundheitsverhalten,

Gesundheitszustand, Arbeitsfähigkeit) l die Organisation (Führungsstil, Unterneh-

menskultur, Arbeitszeitmodelle) l die Umwelt (Familie, Lebensverhältnisse) l die Arbeitsbedingungen (Arbeitsinhalte,

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er demografische und technologischeWandel, die beschleunigte Änderung

von Arbeitsabläufen sowie das negativeImage der Banken haben – neben weiterenFaktoren – heute mehr denn je Einfluss aufdie Bankenbranche. Auch verändertes Kun-denverhalten, steigende Anforderungen andie Beschäftigten wie auch der Kosten- undInnovationsdruck sind Folgen, durch diesich die Arbeitsbedingungen stark verän-dern. All diese Faktoren stellen neue Heraus-forderungen für den Erhalt der Beschäfti-gungsfähigkeit und damit auch für dasBetriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)dar – auch bei der Sparda-Bank München. Vor diesem Hintergrund fand bereits im Jahr2012 ein Relaunch des BGM beim Münche-ner Geldinstitut statt. In diesem Rahmenwurden die strategischen Gesundheitszielean den Unternehmenszielen ausgerichtet.Sie sind seitdem wichtige Leitplanken zurSchaffung idealer Rahmenbedingungensowie zur Förderung physischer und psy-chosozialer Gesundheit, einschließlich der

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TITEL Deutscher Personalwirtschaftspreis 2016

Zudem diente die Befragung als Teilverfahrenim Rahmen der Gefährdungsbeurteilungpsychischer Belastungen am Arbeitsplatz,die das IFBG für die Sparda-Bank durchführ-te. Auf Grundlage der Befragungsergebnisseidentifizierte der Gesundheitssteuerkreisunter anderem die folgenden Haupthand-lungsfelder:l Die Sparda bewegt sich – Projekte für

mehr Bewegung im Büroalltag,l Führung und Gesundheit – Führungs-

kräftesensibilisierung und Begleitung,zum Beispiel durch kollegiale Fallberatung,

l Gesundheitskompetenz – Ernährung,Entspannung/Umgang mit Stress, Gesund-heitsforen, Bibliothek, Ratgeber Gesund-heit.

Neben festen und wiederkehrenden Aktioneninnerhalb der Haupthandlungsfelder findeteine Reihe von wechselnden Maßnahmenzur Begleitung und Steuerung statt (Abbil-dung 2).Im Jahr 2016 begann die Sparda-Bank Mün-chen zudem mit dem Aufbau eines gesund-heitsbezogenen Kennzahlensystems inKooperation mit dem Institut für BetrieblicheGesundheitsberatung (IFBG). Auf diese Weisewird sichergestellt, dass die strategischenGesundheitsziele des Geldinstituts und derenErfüllung regelmäßig gemessen werden(Abbildung 3).

Stärkenorientierte Kultur

Bei der Sparda-Bank München wird auf einewertschätzende, auf Vertrauen basierendeund stärkenorientierte Kultur gesetzt. Zielist es, dass die Beschäftigten in Selbstver-antwortung und unter Einbringung ihrerStärken mit Spaß und Leichtigkeit arbeiten.Die Bank ist davon überzeugt, dass dies derKern für die psychosoziale Gesunderhaltungund somit auch für die langfristige Beschäf-tigungsfähigkeit ist. Eine Kultur des Ver-trauens ist „Sinnspeicher“ und ein „morali-scher Kompass“ zur Regulierung destäglichen Arbeitsverhaltens. Dies ist umsowichtiger in einer Arbeitswelt, die perma-nentem Veränderungsdruck ausgesetzt istund lebenslanges Lernen fordert. „Mit unse-rem Ansatz der Stärkenorientierung schaffenwir Rahmenbedingungen, in denen sich

bedingungen für ein stärker vernetztes Arbei-ten. Auch umfangreiche Flexibilisierungs-projekte nehmen zu, wie etwa das Projekt„PEPSI“ (Persönlich zum Erfolg beitragen;Einsatz zeigen; Produktivität erhöhen; Stär-kenorientiert arbeiten; Identifikation stei-gern), durch das die Kapazitäten in derGesamtbank gesteuert werden sollen und indessen Zusammenhang eine unterstützendeDatenbank zur Umsetzung programmiertwurde. Das Projekt soll vor allem zur Ver-

jeder einzelne Beschäftigte mit seinen indi-viduellen Stärken und Talenten erfolgreichengagieren kann“, so der Vorstandsvorsit-zender der Sparda-Bank München, HelmutLind. Insgesamt ändern sich derzeit Prozesse undArbeitsformen innerhalb der Bank erheblichund erfordern flexibleres Arbeiten. Die Banknutzt neue Technologien und Arbeitsformenals Chance, beispielsweise mit dem Aufbauvon Vertriebsverbünden und mit Rahmen-

BGM-Ansprüche in einem dynamischen Arbeitsumfeld Abbildung 1

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Die Sparda-Bank München reagierte auf die Herausforderungen, die der demografische und technolo-gische Wandel mit sich bringt, mit einem Relaunch ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Trends und Entwicklungen

Technologischer Wandel Globalisierung Imagewandel der Banken Flexibilisierung Individualisierung Demografischer Wandel Politischer Wandel Kultureller Wandel Informatisierung Beschleunigung der Prozesse

Kundenan- forderungen

Innovations-druck

Kostendruck

Herausforderung für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit

Veränderte Belastungen durch neue Arbeitsbedingungen -! Arbeitsmenge -! Zeitdruck -! Umfassende Regulierungen durch

die Bankenaufsicht -! Kommunikationserfordernisse -! Entgrenzung der Arbeit -! Körperliche Belastungen -! Psychosoziale/mentale

Belastungen

VERÄNDERUNGSDRUCK

Veränderter Lebensstil -! Bewerbungsmangel -! Fehlernährung -! Rückgang sozialer Unterstützung -! Veränderte Freizeitgestaltung

Veränderte Anforderungen durch neue Arbeitsbedingungen -! Wissen -! Kreativität -! Flexibilität -! Mobillität

Arbeitszufriedenheit -! Identifikation -! Motivation -! Engagement -! Gesundheit -! Leistung

-! Erschöpfung -! Innere Kündigung -! Präsentismus -! Orientierungslosigkeit -! Konflikte -! Krankheit

Ökonomischer Erfolg

Ökonomischer Misserfolg

Mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement

Ohne Betriebliches Gesundheitsmanagement

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Wichtige BGM-Maßnahmen Abbildung 2

Regelmäßige gesundheitsfördernde Aktionen werden durch weitere Maßnahmen begleitet.

Aktionen innerhalb der Haupthandlungsfelder

• Nutzung einer innovativen Gesundheitsplattform • regelmäßige Treffen des Gesundheitssteuerkreises • Jahrestreffen sowie monatliche Informationsmails

für alle Gesundheitsbotschafter • eigenständige Steuerung und Treffen der

einzelnen Projektteams • quartalsweises Erscheinen der Mitarbeiterzeitung

„G’sundheit“ • Darmkrebsvorsorge für alle Mitarbeiter • umfangreiche Präventions- und Sportangebote • Mitarbeiter- und Gesundheitsbefragungen• betriebliches Eingliederungs- und Fehlzeitenmana-

gement • BGM-Netzwerktreffen • regelmäßiges Anbieten der Mitarbeiterhotline

„Lebenslagen-Coaching“ (EAP) des pme-Familienservices

Begleitungs- und Steuerungsmaßnahmen

• begleitende Seminare – in Planung ist beispielsweise eine „Jahresreise zur Stressbewältigung und Burn-out-Prävention“

• „kollegiale Fallberatung“ der Führungs-kräfte

• Informationsveranstaltungen wie Gesund-heitsforen

• Projekte wie „Schrittzähleraktion“, „ActiveOffice“, „GiB – Gesundheit im Betrieb“, bei denen die Mitarbeiter unter anderemals Experten eingebunden werden, umBelastungsfaktoren zu reduzieren

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besserung der internen Kommunikation, zurZusammenarbeit sowie zum Wissensmana-gement und zur Produktivität beitragen. Die Sparda-Bank München beschäftigt sichzudem derzeit mit neuen Arbeitsformen undwie diese innerhalb der Bank nachhaltigumgesetzt werden können. Aktuell werdenProjekte durchgeführt, die sich mit dem The-ma Flexibilisierung der Arbeit auseinander-setzen. So wurden für eine ganze AbteilungVereinbarungen abgeschlossen, die denBeschäftigten „alternierende Telearbeit“ermöglichen. Darüber hinaus waren 2015knapp 300 der insgesamt 736 Mitarbeiter inverschiedenen Teilzeitmodellen angestellt.Weitere Angebote sind zum Beispiel dasLebensarbeitszeitkonto. In Kombination mitfamilienfreundlichen Rahmenbedingungengeben diese flexiblen Arbeitsmodelle denBeschäftigten Freiräume, die gesundheits-förderlich sind und gleichzeitig ein hohesMaß an Sicherheit und Motivation verspre-chen.

Neue Arbeits- und Lernformen

Um den Anforderungen der Zukunft gerechtzu werden, wird in der Bank derzeit getestet,wie sich einzelne Teams im Sinne einer„Reinventing Organisation“ selbst steuern.Es werden neue Arbeitsformen eingeführt,um so den Beschäftigten mehr Beteiligungund Selbstverantwortung zu ermöglichen.Generell ist die Einbindung und Mitbestim-mung der Beschäftigten ein wesentlicherBestandteil der Unternehmenskultur. Sowurden zum Beispiel alle Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter auf der Zukunftskonferenzim Juli 2015 im Rahmen eines „World Cafés“in die zukünftige Gestaltung der Sparda-Bank München und in die Entwicklung neuerGeschäftsfelder mit eingebunden. Der gleicheZweck wird auch bei einem zweitägigen„Achtsamkeits-Seminar“ verfolgt, an demalle Beschäftigten der Bank teilnehmen kön-nen. Besonderheit hierbei: Die Seminarewerden von einem externen Trainer zusam-men mit dem Vorstandsvorsitzenden per-sönlich durchgeführt. Es werden zunehmend digitale Angebote indas Gesundheitskonzept der Sparda-BankMünchen eingebunden. Bereits seit Oktober

2013 bietet sie den Mitarbeitern über einedigitale Gesundheitsplattform sehr umfang-reiche Präventionsangebote an (auf Basis§20 SGB V), die sowohl die betriebsinternenAngebote der Betriebssportgemeinschaft alsauch umfassende externe Angebote an ver-schiedenen Orten im Geschäftsgebiet bein-halten. Auch Online-Kurse können über diePlattform direkt gebucht werden. Hinter-grund der Einführung war, dass alle Beschäf-tigten – in der Zentrale und in allen Filialen– die Angebote gleichermaßen nutzen kön-nen. Aktuell sind bereits rund 542 von 736Beschäftigten auf der digitalen Gesundheits-plattform registriert. Eine ganz besondere Aktion wurde im Vor-feld eines Betriebsausfluges nach Wien imFrühjahr 2016 über mehrere Wochen durch-geführt. „Auf geht’s nach Wien“, eine Schritt-zähleraktion mit Fitnessarmbändern in Kom-bination mit einer App, war ein großer Erfolgmit hoher Beteiligung. Dabei sammelten dieBeschäftigten in Teams täglich Schritte, umvirtuell die 400 Kilometer von München bisnach Wien zu laufen.

Kein Weg zurück

Die Herausforderungen, die die Arbeitswelt4.0 mit sich bringt, sind auch für die Spar-da-Bank München enorm groß. Um die

BGM-Kennzahlen Abbildung 3

Quelle: IFB

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Seit Mitte des Jahres steuert die Sparda-Bank München ihre BGM-Maßnahmen über ein Kenn-zahlensystem.

Autor

Dr. Utz Niklas Walter, wissenschaftlicher Leiter, Insti-tut für Betriebliche Gesund-heitsberatung (IFBG), Konstanz,[email protected]

Autorin

Christine Büeck, Personalreferentin, AbteilungPersonalbetreuung/Betriebli-ches Gesundheitsmanagement,Sparda-Bank München eG,[email protected]

Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit zuerhalten, wurden bereits wichtige Maßnah-men für alle Altersgruppen eingeleitet. DieSparda-Bank München begreift den digitalenWandel auch weiterhin als Chance, um dieUnternehmenskultur gesundheitsgerechtund wertschätzend zu verändern. Denn nurmit langfristig leistungsfähigen, gesundenund vor allem motivierten Mitarbeitern sindQualität, Ideenreichtum und Innovationskraftmöglich. Und dieser Merkmale bedarf es,um sich in einem sich schnell veränderndenUmfeld positionieren zu können. Der Deut-sche Personalwirtschaftspreis Gesundheitbestärkt die Verantwortlichen der Sparda-Bank München dabei, den eingeschlagenenWeg fortzusetzen.